1 4 den neue Kräfte erſt durch vielmonatige Anlernun werden können, verſtärkt dieſe Hemmungen der Donnerstag, 20. Jannar Abend⸗Ausgabe. 1921.— Nr. 32. In—— u. Um .40 P0 xl. ohne Poſtgel Nu⸗ Ert— nto Nr. 17890 Kartsruhe K 2017 LUubwi Meſen 9 8 afts⸗Rebeuſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: N— Sernkpresher Ke.——— annhetn Drabt⸗Adreſſe: Generalanzeiger —— De deulſche Jahlungsverpflichtung Die Verhandlungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich. U Berlin, 20. Januar.(Von unſerem Berliner Büro.) Am 18. Januar Abends hat der franzöſiſche Miniſterpräſident Briand den deutſchen Botſchafter in Paris aufgeſucht und mit ihm die Frage der Beziehungen Frankreichs zu Deutſchland und die der Reparation beſprochen. Der Botſchafter hat bei dieſer Gelegenheit ausgeführt, daß Deutſchland bisher immer daran feſtgehalten habe, daß die Geſamtſumme feſtgeſetzt werden müſſe. Dies hätte auch für Frankreich den Vorteil gehabt, daß man auf der Grundlage einer Regelung des ganzen Reparationsproblems leichter zu einer internationalen Anleihe gelangen könne. Wenn man eine Löſung nur auf fünf Jahre treffe, ſo ſei das inſofern mißlich, als das deutſche Reich noch immer kein Ende abſehen und fürchten müſſe, umſomehr zu zahlen, je mehr es atbeite. Trotzdem habe ſich die deutſche Regierung auf Wunſch der Gegenſeite unter gewiſſen Vorausſetzungen, die in Brüſſel zur Kenntnis der Alliierten gebracht werden, bereit erklärt, über eine Löſung des Problems zunächſt nur auf eine Reihe von Jahren zu verhandeln. Der Botſchafter betonte, daß Deutſchland nach ſeiner Anſicht nicht imſtande ſein werde, einſchließlich der Kohlenlieferungen mehr als einen Teil der von ihm verlangten Summe und anders als in natura zu lei⸗ ſten. Miniſterpräſident Briand gab'ſeiner Hoffnung Aus⸗ druck, daß über das Reparationsproblem bald eine Verſtän⸗ digung ſtattfinden werde. Paris, 19. Jan.(W..) Pertin ax ſchreibt im Echo de Paris in einem Leitartikel, daß die Brüſſeler Sachverſtändi⸗ en am 18. Januar ihre Wiedergutmachungsvorſchläge an den erſten Rat einer Reviſion unterzogen haben. Es werde darin empfohlen, von Deutſchland fünf Jahreszahlun⸗ gen von je drei Milliarden Goldmark zu verlangen, die teils in bar, teils in Waren geleiſtet werden können. Die Feſt⸗ ſetzung der endgültigen Schuld am 1. Mai könne nicht ſtattfin⸗ den. Deutſchland ſolle gewiſſe Zugeſtändniſſe erhalten und zwar ſollten die von Deutſchland noch zu liefernden 300000 Tonnen Schiffsraum nicht angefordert wer⸗ den. Ob die Koſten der Beſatzungsarmee, die nicht nehr als 340 Millionen Goldmark betragen dürfen, auf die Jahreszahlungen verrechnet werden können, ſteht noch nicht endgültig feſt. Für den Fall, daß Deutſchland ſeine Verpflichtungen nicht erfüllt, ſind folgende Sanktionen vorgeſehen: Beſchlagnahme der Zolleinnahmen und Errichtung von Mono⸗ polen, z. B. eines Salzmonopols. Lord Dabernon habe hervorgehoben, daß, wenn man die deutſche Schuld nicht endgültig feſtſetze bis zum 1. Mai, zies in Widerſpruch ſtehe mit dem Text des Frie⸗ densvertrages. Man anerkenne, daß dieſe Aenderung des Friedensvertrages der Zuſtimmung der anderen Parteien, insbeſondere auch Deutſchlands, bedürfen würde. Ueber eine Unterredung mit Bergmann teilt Per⸗ tinax im Echo de Paris mit, daß dieſer dem Oberſten Rat er⸗ klärt habe, er nehme die Jahreszahlungen an, aber nur in einer Höhe von zwei Milliarden Goldmark, wobei die Barzahlungen nicht mehr als 500 Millionen betragen dürften. Außerdem verlange er noch allerlei Zugeſtändniſſe. Die alliier⸗ ten Sachverſtändigen hätten ſich darauf entſchieden, ihr Pro⸗ gramm feſtzulegen, ohne weitere Verſuche zu machen, ſich mit den deutſchen Sachverſtändigen zu einigen. Pertinax bekämpft das Programm der Alliierten und tritt für die Wiedereinfuhr des Fortfait ein. Paris, 19. Jan.(WB.) Nach einer Matinmeldung aus London wird auch der franzöſiſche Botſchafter in Lon⸗ don an der Pariſer Konferenz teilnehmen. EParis, 20. Jan.(Pr.⸗Tel.) Petit Journal ſchreibt über die Verhandlungen in Brüſſel: Nach unſeren Informa⸗ tionen ſollen die Verhandlungen ſchon ſehr weit vorgeſchrit⸗ ten ſein, ſo daß der Oherſte Rat ſich einem Reparationsplan befindet, deſſen Richtlinien wenigſtens vorgezeich⸗ net ſind. Die Wiederherſtellungskoſten der deulſchen Eiſenbahnen. Berlin, 20. Januar.(Von unſ. Berl. Büro.) Auf die Frage der Brüſſeler Konferenz wegen der anormalen Wiederherſtellungskoſten, die das Defizit der deutſchen— veranlaßt haben, hat die Reichsregierung folgende Zuſammenſtellung der anormalen Wiederherſtellungskoſten überreicht: a) Fahrzeugausbeſſe⸗ rungen, der 88 hat ſich mehr als verdoppelt: 3 Milliarden; b) Verſtärkte Ausbeſſerung des Eiſenbahnober⸗ baues 1,2 Milliarden; e) Verſtärkter Erſatz von Ausſtattungs⸗ fae 0,1 Milliarben; d) außerblangäkige Beſchaf⸗ g von Fahrzeugen als Erfatz für die auf Grund des Waf⸗ enſtillſtandsvertrags abgegebenen Fahrzeuge. Eine weitere Frage über die Haupturſachen der Erwerbs⸗ loſigkeit in Deutſchland wurde dahin beantwortet, daß die gegenwärtige Arbeitsloſigkeit in Deutſchland zu einem Teil 01 Urſachen berubt, die noch auf die Kriegszeit und die ten Kriegsmonate zurückgehen. Dies gilt vor allem für die Stockungen der Ur⸗ und Halbzeugproduktion, die nur ſehr langſam durch allmähliche Erneuerung ihrer Se e die Nachwirkungen des Raubbaues während des Krieges be⸗ heben kann. Die beträchtliche Verringerung der körperlichen Leiſtungsfähigkeit der Arbeiterſchaft in denſenigen Produk⸗ tionszweigen, in denen, wie z. B. im Bergbau, trotz der Ver⸗ mehrung der Belegſchaften den eigentlich produktiv Arbeiten⸗ zugeführt roduktion. ebun atl. einſchl. M..10 für Bri Ei mon nf— 5—— S Badiſche Neueſte Nachrichten preiſet 1ſpalt. Rolenelgelle.50 Mx., ———— areg u. m. eſcgüntte Knsbaben v5-.werſohieleGüfnahen ausw. 4—., Stell⸗ 5 echen. if, Eür Fir c. Annahmeſchlußt Für d. Minagbl. vorm. 8½, f. d. tellen u. Aasgaben ird keine Berantw. übernommen. Hhhere Sew zu keinen Erſatzanſprüchen ſausgefallene e8. me u. Anzelgen. Uufträge durch dern er ohne Sewühr. Dazu treten noch die Wirkungen des Fortfalles wertvoller Produktionsgebiete infolge des Verſailler Vertrages und die Behinderung des überſeeiſchen Verkehrs für die deutſche ——9 Ennfuhr durch die Auslieferung der deutſchen Han⸗ sflotte. Die Ablieferung der Schiſſe. aris, 19. Jan.(WB.) Nach einer Havasmeldung teilte die Reparationskommiſſion mit: Bis zum 31. Dezember ſind der Reparationskommiſſion geliefert worden: 2 054 729 Bruttoregiſtertonnen Schiffsraum, davon 2 019 644 Dampfer, 9756 Schlepper und 539 Tonnen Segler. Deutſch⸗ land habe noch ungefähr eine halbe Million Tonnen Schiffs⸗ raum zu 94177 Von dem abgelieferten Schiffsraum ſind bis⸗ her verteilt worden: 1 814 173, und zwar wie folgt: Eng⸗ land 1 477 939, Frankreich 166 904, Italien 124 901, Japan 58 678 und Belgien 15831 Tonnen. Der Dampfer„Tirpitz“ mit 20 000 Tonnen iſt jetzt fertiggeſtellt und wird im Laufe des Monats Januar zur Ablieferung gelangen. Die Auſchlußbewegung. Innsbruck, 19. Jan.(WB.) In der Landtagsſitzung wurde der großdeutſche Dringlichkeitsantrag betreffend Vornahme der Abſtimmung über die Frage des Anſchluſſes an Deutſchland verhandelt. Nachdem Bürgermeiſter Greil den Antrag eingehend begründet hatte, erklärte Landeshauptmann⸗ Stellvertreter Stumpf namens der Tiroler Volkspartei, dem Antrag zuzuſtimmen. Der ſoz. Abgeordnete Rapoldi ſagte, daß ſeine Partei, welche für die Abſtimmung und für deren raſcheſte Durchführung, ſowie für den Anſchluß an Deutſchland ſei, ſedoch eine geſonderte Abſtimmung in Tirol nicht für richtig halte. Er ſtelle einen diesbezüglichen Abände⸗ rungsantrag. Wien, 19. Jan.(WB.) In der geſtrigen Maſſenverſamm⸗ lung der Techniſchen Union wurde die Erwartung ausge⸗ ſprochen, daß die Regierung in der Frage des Preis⸗ abbaues wirklich Ernſt machen werde. Mehrere Redner traten für den Anſchluß an Deutſchland ein und wandten ſich heftig gegen die Schleichhändler und Schieber. In der Frage des Dienſtrechtes für die Poſt⸗ und Telegraphenangeſtellten wird die Regierung aufgefordert, ein einheitliches Dienſtrecht bis zum 25. 1. vorzulegen. Briands Programm. Paris, 19. Jan.(WB.) Marcel Hutin teilt im Echo de Paris mit, die bevorſtehende Miniſtererklärung ver⸗ ſpreche beſonders intereſſant zu werden. Geſtern abend ſei ſie in kleinſtem Kreiſe, Briand, Dumont, Barthou, Lou⸗ cheur und Bonnevay, durchgeſprochen worden, wobei ſich der Wunſch nach aufrichtiger Zuſammenarbeit mit dem Präſiden⸗ ten der Republik klar gezeigt habe. Nach einer Aeußerung eines Abgeordneten werde die Miniſtererklärung genaue Auskunft über die zukünftige Poli⸗ tik des Kabinetts Briand geben, d. h. die Erklärung werde ein vollſtändiges Programm der inneren und äußeren Politik darſtellen und ein Dokument von ſonſt nicht gebräuchlicher Länge ſein. Paris, 19. Jan. Wie der Matin meldet, iſt die Redaktion der Regierungserklärung heute abend beendet wor⸗ den. Sie wird am Mittwoch um drei Uhr in der Kammer und im Senat verleſen werden. An die Verleſung der Re⸗ ierungserklärung wird ſich eine große politiſche Debatte an⸗ ſchließen, die, wie der Matin weiter zu berichten weiß, mit einem Vertrauensvotum für die Regierung enden wird. „Eine ruſſiſche Offenſive gegen Polen. Paris, 19. Jan.(WB.) Wie die ugence Ruſſe⸗Union aus Helſingfors meldet, zog die 85owjetregierung die 7. und die 15. role Armee an der polniſchen Grenze zuſammen. In der nächſten Zeit würden noch acht Kavalleriediviſionen und reichliche Artillerie an der Grenze ankommen. Der Generalſtab habe einen Angriffsplan aus⸗ gearbeitet, der eine Offenſive in der Kichtung Schaulen⸗ Koſchedovi⸗Wilna vorſieht. Danzig. Genf, 19. Jan.(WB.) Proſeſſor Attolico, der in Erwartung der Ankunſt des Generals Harking proviſoriſch die Funktionen des Oberkommiſſars für Danzig ausgeübt hat, hat dem Sekretariat des Völkerbundes mitge⸗ teilt, daß der Völkerbundsrat erſucht werde, den Präſidenten des Verwaltungsrates für den Hafen und die Waſſerwege Danzigs zu bezeichnen. Dieſer Organismus iſt laut Artikel 19 des zwiſchen Polen und der Freien Stadt Danzig in Paris am 19. 11. 20 abgeſchloſſenen Uebereinkommens vorgeſehen. Er ſetzt ſich zu gleichen Teilen zuſammen aus polniſchen und Danziger Kommiſſaren und ſoll gemäß der gemeinſamen Uebereinkunft ihren Präſidenten innerhalb eines Monats nach dem Inkrafttreten der Konvention ſelbſt beſtimmen. Da dieſe Abmachung nicht verwirklicht werden konnte, erſucht der Ober⸗ kommiſſar für Danzig den Völkerburdsrat einen Präſi⸗ denten zu bezeichnen, der gemäß Artikel 19 der Konvention ſchweizeriſcher Nationalität ſein muß. Oberſchleſien. Kattowih, 19. Jan.(WB.) Die Kattowitzer Zei⸗ tung und das Königshütter Tageblatt wurden heute von der Interalliierten Kommiſſion in Oppeln wegen eines Artikels vom 11. Januar auf acht Tage verboten. die Abberufang Wigdor Koxys. Oer Vertreter der ruſſiſchen Sowjet⸗Republik in Deutſch land, Herr Wigdor Kopp, iſt von ſeinem oſten abberufen worden und wird Deutſchland in den nächſten Tagen ver⸗ laſſen. Offenbar iſt man in Moskau damit unzufrieden, daß es Herrn Kopp nicht Kaun iſt, in Deutſchland eine ſoziale Revolution hervorzurufen. Ob die private Tätigkeit des Herrn * Kopp bei ſeiner Abberufung mit im Spieie iſt, bleibe dahin⸗ geſtellt. Ein Nachfolger iſt noch nicht ernannt worden. Es iſt aber damit zu rechnen, daß die ruſſiſche 8 einen ewandten kommuniſtiſchen Agitator als ihren Vertreter nach erlin ſchickt, damit die kommuniſtiſche Wühlarbeit keine Unterbrechung erfährt. Herrn Kopp kam es zu ſtatten, daß ihm durch die Regierung des Herrn Müller das Recht der Exterritorialität verliehen worden war, das die diplomatiſchen Vertretungen gegen Eingriffe ſicher ſtellt. Hoffentlich wird dem Nachfolger des Herrn Kopp dieſes Recht nicht wieder verliehen, da es ſich keinesfalls um eine regelrechte diploma⸗ tiſche Vertretung handelt. Eine Milſiardenverſchwendung für amerikaniſches Fleiſch. Deulſchland kaufi verdorbene amerikaniſche Kriegsware.— Die Rolle des Herrn Pritſchow.— Reichsernährungsminiſter Schmidt und Slaatsſekretär Hirſch als Vorgeſetzte.— Die betrogenen Bergarbeiter. — Und dann noch Proviſion?— Wie erinnerlich, hat Abgeordneter Dr. Streſemann vor einiger Zeit an die Regierung eine Anfrage gerichtet, die die Uebernahme von verdorbenem amerikaniſchem Fleiſch durch den früheren Reichsernährungsminiſter Schmidt be⸗ trifft. Da die Aufklärung dieſer Angelegenheit, wie es ſcheint, Schwierigkeiten macht und die Antwort ſich infolge⸗ deſſen verzögert, hält es der Deutſche Zeitungsdienſt für notwendig, die Dinge, um die es ſich handelt, noch etwas näher zu Hoffentlich nimmt der Reichstag die Gelegenheit wahr, zu dieſer Affäre Stellung zu nehmen. Die deutſche Regierung war im Winter 1919 in einer ſchlimmen Lage. Das deutſche Volk brauchte Lebensmittel und Deviſen für den Einkauf ausländiſcher Waren ſtanden nicht zur Verfügung. Dieſen Umſtand machten ſich amerikaniſche Fleiſchfirmen(Packers), darunter Swift in Chicago, zunutze. In den europäiſchen Häfen von Drontheim bis nach Dünkirchen hinab lagen Reſtbeſtände ameri⸗ kaniſcher Heereslieferungen an Fleiſch, Speck uſw., deren Geruch die Luft in der Umgegend erfüllte. Die amerikaniſchen Firmen boten durch die Herren Schäfer und Huber, zwei Herren, die in ihren Dienſten ſtanden(davon der eine ſeit 25 Jahren) der deutſchen Regierung dieſe Reſtbeſtände an. Das Angebyt ging an Herrn Pritſchow, als den damaligen Regierungskommiſſar für Lebens⸗ und Futtermittel, der dem Ernährungsminiſter unterſtand. Herr Pritſchow iſt zurzeit Vorſitzender des Auſſichterates der Deviſen⸗ beſchaffungsſtelle und des Deyiſenbeirates. Die amerikaniſchen Firmen ſchlugen damals Herrn Pritſchow vor, die geſamte Ware, die in den Häfen lagerte, aus amerikaniſchen Reſtbeſtänden zu über⸗ nehmen. Die Ware ſollte angeblich von mittlerer Art und Güte ſein. Der Preis ber⸗ug 9 Millionen Dollars. Davon ſollten 25 Proz. ſofort gezahlt werden und weitere 25 Proz nach 3, 6 und 9 Monaten Der Abſchluß war an ſich ſchon unkaufmänniſch, weil dadurch ein Monopol erteilt wurde und dieſelbe Ware auf dem freien Markt 33 Proz billiger war. Bei der Abnahme entſtanden außerordentliche Schwierigkeiten, da ſich die ſämtlichen Beſtände als vollkommen verdorben und unbrauchbar herausſtellten. Die Berichte der Abnahme⸗Kommiſſon geben daoon ein Bild, das an Beſtimmtheit und Unzweideutigkeit nicht zu überbieten iſt. Trotzdem beſtanden die amerikaniſchen Packers auf der Abnahme unter dem Hinwels darauf, daß Herr Pritſchow thnen geſagt hötte, es würde alles übernommen werden. Tatſächlich iſt denn auch die ganze verdorbene und abſolut unbrauchbare Ware letzten Endes übernommen worden. Was den Amerikanern beim erſten Mal nicht gelang, glückte durch das zweite Packer⸗Abkommen, das im April 1920 abgeſchloſſen wurde und das die deutſche Regierung ver⸗ pflichtete, alle aus dem erſten Abkommen ſtrittigen Poſten unter allen Umſtänden zu übernſmen. Bei dem zweiten Abkommen handelte es ſich um ein Geſchäft von 45 Millionen Dollars. Durch den Abſchluß dieſes Geſchaftes kam Deutſchland in den Beſitz einer Unmenge ſchlechter Waren, die im ganzen Volke, wie noch erinner⸗ lich ſein dürfte, Unzufriedenheiten hervorriefen. Kein Menſch wollte das ſchlechte Zeug kaufen. Die Unruhen im Ruhr⸗ kohlen⸗ und im oberſchleſiſchen Bergrevier ſind mit darauf zurück⸗ zuführen, daß den Bergleuten der Genuß dieſer unverwendbaren Waren zugemutet wurde. Infolge des allgemeinen Widerſtandes verſchwand dieſe Ware wieder aus den Vorräten der Regierung und kein Menſch weiß, wo ſie geblieben iſt. Es ſind alſo 4 Milliar⸗ den deutſche Reichsmark bei dieſem Geſchäft ohne ſeden Nutzeffekt verpulvert worden. Im Gegenteil: Der Verſuch, Ware abzuſetzen, hat beträchtlichen innerpolitiſchen Schaden geſtiſtet. Die Angelegenheit bedarf, wie jeder zugeben wird, unbedingt der Aufklärung. Es bietet ſich hier eine Gelegenheit für den Reichstags⸗Ausſchuß, für die Unterfuchung der Kriegsgeſellſchaften, einmal Licht in dieſe dunkle Affäre zu bringen. Es muß unter⸗ ſucht werden, welche Rolle Herr Pritſchow, der noch heute an außer⸗ ordentlich verantwortungsreicher amtlicher Stelle ſitzt, bei dieſem Geſchäf geſpielt hat. Es muß unerſucht werden ob die Ver⸗ treter der amerikaniſchen Packer⸗Firmen ſich mit Rechtt auf ihn be⸗ rufen haben Ferner iſt feſtzuſtellen, wie derartige Geſchäfte unter den Augen des damaligen Reichsminiſters Schmidt und des damali⸗ gen Staatsſekretärs Hirſch abgeſchloſſen und ausgeführt werden konnten. Dieſe Seite der Angelegenheit bedarf umſo mehr der Aufklärung, als Herr Staatsſekretär Hirſch heute noch bemüht iſt, Herrn Pritſchow eine Stelle im Reichswirtſchaftsminiſterium zu beſchaffen, die ihm die Leitung der amerikaniſchen und der ſonſtigen Kreditgeſchäfte in die Hand gibt. Ein lebhaftes Intereſſe wird auch die ſozialdemokratiſche Partei an einer ſolchen Unterſuchung haben, da es ſich um die Frage handelt, wie ein ſozialdemokratiſcher Er⸗ nährungsminiſter die Belieferung der tBergarbeiter mit einer der⸗ artigen Schundware zulaſſen konnte. Eine Auſhellung dieſer ganzen Angelegenheit iſt umſo nötiger, als Herr Pritſchow neuerdings noch verſucht, den beiden Vertretern der amerikaniſchen Firma, den Herren Schäfer und Huber, eine Proviſion zu verſchaffen, die insgeſamt die Höhe von 20 Millionen Mark erreicht. Von Proviſion iſt bei dieſem Geſchäft früher nie die Rede geweſen. Man hätte ſonſt den Betrag in den Borkaufs⸗ —————— 2. Seite. Nr. 32. Mannheimer Generai· Anzeiger.(ubend⸗ Ausgabe) Donnerstag, den 20. Januar 1921. preis mit einkalkuliert. Herr Pritſchow hat denn auch der Reichs⸗ fett⸗ und der Reichsfleiſchſtelle von einer ſolchen Proviſion bei der Abnahme des Fleiſches keine Mitteilung gemacht, wie es andern⸗ falls hätte geſchehen müſſen. Trotz des Mangels dieſer Voraus⸗ ſetzungen hat Herr Pritſchow die Deviſen⸗Beſchaffungsſtelle ange⸗ wieſen, vorläufig einen Teilbetrag(2000 Dollars) an die Vertreter der amerikaniſchen Firmen zu zahlen, und zwar unter Belaſtung der Reichsfett⸗ und der Reichsfleiſchſtelle. Er begründete die Zahlung damit, daß es ſich um eine„Finanzierungs“⸗Proviſion handele, ob⸗ gleich von einer ſolchen Proviſion nach dem ganzen Hergang des Geſchäftes abſolut keine Rede ſein kann. Nachdem vom Reichs⸗ finanzminiſterium Anweiſung ergangen war, die Zahlung nicht zu leiſten, hat Herr Pritſchow in einem Schreiben erneut die Zahlung angewieſen und dazu bemerkt, daß der Einſpruch des Reichsfinanz ⸗ miniſters nur aus formellen Gründen erfolgt ſein könnte. So ſtehen die Dinge heute. Es ſcheint uns dringend notwendig, daß der Reichstag ſich einmal mit dem gegenwärtigen Stand der Dinge beſchäftigt, damit feſtgeſtellt wird, mit welchen Rechten Herr Prütſchow den Vertretern amerikaniſcher Firmen für die Lieferung vollſtändig unbrauchbarer Waren nachträglich 20 Millionen Mark Proviſion zuerkennt, für die alle rechtlichen Vorausſetzungen fehlen. Ferner ſollte der Reichstag dafür Sorge tragen, daß der Abſchluß dieſes Fleiſchlieferungsgeſchäftes gründlich beleuchtet wird und dah man dabei dem früheren Reichsernährungsminiſter Schmidt und dem Herrn Staatsſekretär Hinſch Gelegenheit gibt, ſich dazu zu äußern. die Keichsfarben. München, 20. Jan.(Priv. Tel.) Bei der Reichsgrün⸗ dungsfeier der Münchener Garniſon hielt der Landeskomman⸗ dauk General v. Möhl eine von tiefem vaterländiſchen Empfinden getragene Anſprache, die wegen der Ausführungen über die alten Reichsfarben beſonderes Intereſſe bean⸗ ſprucht. Er führte u. a. aus: Heute vor 50 Jahren wurde angeſichts der belagerten franzöſiſchen Hauptſtadt das Deutſche Reich gegründet. Da⸗ mit war ein lange gehegter Traum aller Deutſchen erfüllt. Gewalt hineingetrieben. — Alle deutſchen Stämme hatten ſich unter der Führung des Preußenkönigs Wilhelm und ſeines eiſernen Kanzlers Bis⸗ marck geeint. Wir denken mit tiefem Empfinden an jene große Zeit deutſchen Kaiſertums. Eine Zeit mächtigen Aufſchwungs folgte dieſem geſchichtlichen Ereignis. Im Dahre 1914 wurde Deutſchland gegen ſeinen Willen durch Neid und Haß der Nachbarn in den Weltkrieg mit Liſt und Trotz gewaltiger Leiſtungen ſeiner Axmee und ſeines Volkes mußte Deutſchland der Uebermacht der vielen Feinde weichen, die niemals das gleiche wie Deutſch⸗ land geleiſtet hätten, wenn ſie jeder auf ſich allein geſtellt, hät⸗ ten kämpfen müſſen. Heute iſt das Deutſche Reich zerſchlagen. Unſere ruhmreichen Farben Schwarz⸗weiß⸗rot, unter denen Deutſchland ſo Großes geleiſtet hat und ſeine Armeen gelitten, eſtritten und geblutet haben, hat uns die Nationalverſamm⸗ ſung in Weimar genommen. Wohl ſchweren Herzens hat das Reichswehrminiſterium dem deutſchen Reichsheer befohlen, anſtelle der Reichsfarben andere zu tragen. So ſchwer uns die Befolgung dieſes Befehls auch fallen mag, wir haben als Sol⸗ daten zu gehorchen. Wir hoffen aber alle, daß das deutſche Volk durch ſeine berufenen Vertreter das Verlangen ſtellen wird, wieder ſeine alten geliebten Farben tragen zu dürfen, die Deutſchlands Größe in alle Welt getragen haben und von den Feinden gefürchtet waren. Wir hegen die feſte Zuver⸗ ſicht, daß die Farben Schwarz⸗weiß⸗ rot wieder das Sinnbild neuen deutſchen Aufſtiegs bilden werden. Niemand kann die Wege angeben, die zum Aufſtieg führen, eines aber ſteht feſt: Wir müſſen die innere Einheit aller Schichten des Volkes wie⸗ der erreichen, alle Stämme, Süd und Nord, müſſen zuſammen⸗ halten, um Deutſchland wieder aufzurichten. Dann naht der Tag, an dem das Deutſche Lied wieder im deutſchen Land er⸗ klingt: Deutſchland, Deutſchland über alles! Rächtliche Reichsfeier am Bismarckdenkmal. sk. Leipzig, 19. Jan. Nach Schluß der Reichsgründungs⸗ feler der Deutſchnationalen Volkspartei bewegte ſich in vor ⸗ gerückter Abendſtunde ein langer Zug patriotiſcher Männer und Frauen unter Vorantragung einer ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahne nach dem Bismarckdenkmal, wo Pfarrer Mühlhauſen Im Schatten des verdachts. Roman von Fritz Skowronnek. 130 Rachdruck verboten.) 5(Fortſetzung.) Siebentes Kapitel. Mit dem Herbſt war in Litauen die Zeit der Talkas kommen. Das Wort läßt ſich am beſten durch„Arbeitsfeſt überſetzen. Nur kommt darin nicht die Gemeinſamkeit der Arbeit zum Ausdruck. Früher wurde nämlich alle Feldarbeit gemeinſam verrichtet. An einem Tage pflüaten alle Bauern den Acker des einen, am nächſten Tage den Acker des zweiten, und ſo fort. Dafür lag dem Bauern, bei dem die Talka ab⸗ gehalten wurde, die Verpflichtung einer reichlichen Bewir⸗ tung ob. Allmählich ſchwanden den Litauern mit der Sprache die alten Gebräuche. Zuerſt kamen die Salzburger ins Land. Als arme Gebirgsbauern waren ſie aus der Heimat fortgezogen. Dort in Litauen erhielten ſie fruchtbares Land reichlich zuge⸗ meſſen. Sie ſchafften fleißig und lebten ſparſam, ſo daß ſie bald zu bedeutendem Wohlſtand gelangten. Von den Litauern ſchloſſen ſie ſich ſtolz ab und ließen ihre Söhne und Töchter nur untereinander heiraten. Dann kamen Jahre, in denen die Litauer von der wie von einem Fie⸗ ber ergriffen wurden. An ihre Stelle traten deutſche Be⸗ ſißer. hl hielten die Litauer mit Zähigkeit an ihrer „Sprache feſt, aber ſie blieb auf die Familie beſchränkt. die Linutalka, Von dem Arbeitsfeſt war nur 993 eines übrig geblieben, das gemeinſame Flachsbrechen. Es wurde merkwürdigerweiſe ſtets des Nachts abgehalten. Mit Sonnen⸗ 8 verſammelten ſich Männer und Frauen bei dem Bauern, der die Talka feierte. Jeder Mann brachte eine Flachsbrake, jede Frau ein breites, blankes Holzmeſſer. Zu⸗ 5 gab es einen kalten Imbiß. um Mitternacht folgte ein relches, warmes Mayl, um vier gab es Kaſſee und nach Be⸗ endigung der Arbeit noch einen Imbitz. Für die alten Männer, die nicht mehr mitarbeiteten, waren auf der rein geſerden Tenne Tiſche aufgeſtellt. Sie wurden mit Alaus, einem ſtarken, ſelbſibereiteten Bier, das trübe iſt und und ſäuerlich ſchmeckt wie Weißbier, reichlich bewirtet. Die jüngeren Leute erhielten einen dünneren Auf⸗ gun, der ſtark genug war, ſie fröhlich zu ſtimmen, ohne ſie* 12 ordentlichen Widerſtand auslöſe in zündenden Worten aufforderte, das Reich im Geiſte Bis⸗ marcks wieder aufzubauen. Es folgte ein Kaiſerhoch und der Geſang patriotiſcher Lieder. Deuliches Reich. Aufſchwung der Hamburger Schiffahrt. Hamburg, 19. Jan.(WB.) In einer Sitzung der Ham⸗ burger Bürgerſchaft machte der Abg. Ruozel(Dem.) auf einige ſtatiſtiſche Zahlen aufmerkſam, die einen Ueberblick über den ſeit Kriegsende im Hamburger Hafen eingetretenen im November 1918 der Tiefſtand des Hamburger Hafenver⸗ kehrs mit 23 823 NRT. der von See angekommenen Schiffe erreicht. Das iſt etwa der Stand des Jahres 1855.— Der Verkehr ſtieg allmählich auf 171 479 Tonnen im Juni 1919, wo ein kleiner Rückſchlag erfolgte. Im Dezember 1919 be⸗ trug die Tonnenzahl ſchon 240085. Im Dezember 1920 0 1 in ſcharf aufſteigender Kurve auf 644 297 Tonnen inauf. Politiſierung der Wiſſenſchaft. In Hamburg vollzieht ſich augenblicklich ein Kampf, deſſen für unſere ſämtlichen Hochſchulen wie für die deutſche Wiſſenſchaft von großer Wichtigkeit iſt. Dort regie⸗ ren die Sozialdemokraten, zum Teil mit freund⸗ licher Unterſtützung der Demokraten, und ſie ſind am Werke, dieſe ſchöne Gelegenheit zu benützen, um der Selbſtändigkeit der jungen Univerſität Hamburg einen ver⸗ nichtenden Schlag zu verſetzen. Die Leitung der Univerſität ſoll einer politiſchen Behörde von 17 Köpfen unterſtellt wer⸗ den. Das bedeutet nicht nur die Beſeitigung der wirklichen Herrſchaft von Rektor und Senat, ſondern auch die Unter⸗ drückung jeder akademiſchen Freibeit. Man kann ſich vorſtellen, wie eine ſolche Behörde aus⸗ ſehen wird, wenn Sozialdemokraten ſie mit Parteiſekretären und ſonſtigen bildungsfeindlichen Elementen beſetzen. Das iſt Politiſierung der Univerſität, die ſich vom politiſchen Partei⸗ leben fernhalten ſoll, im verwegenſten Sinne des Wortes und zugleich Proletariſierung der Wiſſenſchaft, denn der nächſte Schritt iſt natürlich Erſetzung der akademiſch gebildeten Lehr⸗ kräfte durch ſozialdemokratiſche Bildungsphiliſter. Sämtliche Hochſchulen des Deutſchen Reiches machen aufs ſchärfſte da⸗ gegen Front. Sollte der Plan der Sozialdemokraten glücken, dann iſt es mit dem Fortbeſtehen der Univerſität als ſolcher zu Ende. Badiſcher Landtag. 9. Ordenkliche Sitzung. Karlsruhe, 20. Januar. (Privat⸗Telegramm.) Landwirtſchaftliche Fragen. Präſident Dr. Kopf eröffnet um 10 Uhr die Sitzung. Auf eine kurze Anfrage des Abg. Weißmann(Soz.) wurde oon Regie⸗ rungsſeite erwidert, es ſei nicht beabſichtigt, einen fiskaliſchen Pacht⸗ hof auf dem Heuberg zu errichten. Namens des Haushaltsausſchuſſes berichtet Abg. Dr. Schoſer (Zentrum) über den Voranſchlag des Miniſterium⸗ den Innern. Aus ſeinen Ausführungen wäre zu entnehmen, daß hinſichtlich der Organi⸗ ſation der Polizei eine Denkſchrift herausgegeben wird. Der Bericht⸗ erſtatter dankt den ausländiſchen Stellen für die Lieferung von Nah⸗ rungsmitteln für unſere Kinder. In folgendem begründel Abg. Hertle(Deutſchnat.) einen von ihm mit Unterſtützung von Vertretern anderer bürgerlicher Parteien geſtellten Antrag auf Aufhebung der Landesbrennholzſtelle. Abg. Weißhaupt(3tr.) begründet einen etwas weitergehen⸗ den Antrag, in dem zum Ausdruck kommt, der Privatwaldbeſitz möge bis zu 50 Hektar in einer Hand von der Zwangswirtſchaft ausgenom⸗ men werden. Abg. Albietz(Ztr.) begründet ſeinen Antrag über die Auf⸗ hebung des Mahlſcheinſyſtems. In der Ausſprache bringt Abg. Welßhaupt(3tr.) verſchie⸗ dene Wünſche vor. Das Haus beſchloß, die Anträge über Aufhebung der Brennholzſtelle und über die Zwangswirtſchaft dem Haushalts⸗ ausſchuß zu überweiſen. Abg. Weißhaupt(3tr.) führte ſodann aus: Die Weiterbewirt⸗ ſchaftung des Getreides müſſe aufhören. Durch Aufhebung der werde keine Teuerung der Lebensmittelpreiſe ein⸗ reten. Abg. Weißmann(Soz.) führte aus, daß der Antrag auf Aufhebung der Zwangswirtſchaft bei den Sozialdemokraten außer⸗ Der Redner verteidigte die Landes⸗ Mit Sonnenuntergang war Karl aus dem Walde heim⸗ gekommen. Bei den Holzſchlägern, die eine Schonung durch⸗ forſteten, hatte er Heimbacher getroffen, der ihn fragte, ob er ſich ſchon nach dem Leumund ſeines Freundes Wolf erkundigt hätte. Ruhig gab Karl zur Antwort: Kpälkk werden hier über manchen Forſtbeamten böſe Dinge ählt. zUeber mich auch! Natürlich! Ich habe es allerdings, wie ich offen geſtehe, ein bißchen toll getrieben. Deshalb bin ich froh, daß ich die Kraft gehabt habe, ein Ende zu machen. Sonſt kann man mir nichts nachſagen.“ Karl hatte darauf nichts erwidert und ſich unter einem Vorwand bald entfernt. Müde und hungrig kam er nach Hauſe. Aber vergeblich wartete er darauf, daß ſeine freund⸗ liche Wirtin erſcheinen würde, ihm den Tiſch zu decken. End⸗ lich kam Krupkat in feierlicher Gewandung. „Heute wird bel Abromeit Talka gefeiert. Wenn Sle etwas eſſen wollen, müſſen Sie mitkommen.“ „Ich bin ſehr müde, Krupkat, ich will zu Hauſe bleiben und in die Klappe kriechen. Wenn Sie mir bloß ein Stück Brot und Fleiſch geben wollten, bin ich zufrieden.“ „Aber, Herr Neureuter, man geht doch zur Talka, wenn eine im Dorf gefeiert wird. Da gibt es gut zu eſſen und gut zu trinken, ganz alten Alaus, der macht luſtig. Er geht bloß in die Beine.“ Dem Alten war es unverſtändlich, daß jemand eine Talka verſäumen konnte. Er ging kopfſchüttelnd ab und brachte 11— Kaum hatte Karl ſich an den Tiſch geſetzt, als Wolf eintrat. „Menſch, Karl, was fällt Dir ein? Weißt Du nicht, daß an und komme mit. Frau Heimbacher und Thereſe ſtehen vor der Türe und warten auf* Auch jetzt weigerte ſich Karl, mitzugehen. Da ſteckte Frau kcger den Kopf zur Türe herein.„Was iſt denn mit Ihnen los? Sie Duckmäuſer? Sie werden uns doch nicht Alein gehen laſſen?“ Um nicht unböflich zu erſcheinen, mußte Karl der Auf⸗ forderung Folde leiſten. Es war ihm aber gar nicht lieb. Er wollte ſeiner aufkeimenden 1 Heimbachers Schweſter nicht neue Nahrung geben. Mit Mühe hatte er der Verſuchung widerſtanden, in die Förſterei zu gehen und mit Thereſe zu plaudern. Jetzt ſollte er den ganzen Abend mit ihr zubringen und ſich ſtundenlang mit ihr unterhalten.— . 83 Die—— b0e B0 lanker ſie bei der e Volkslieber heiteren und ——— R „Als er auf die Straße trat und Thereſe ihm mit einem warmen Blick die Hand entgegenſtreckte, waren alle ſeine Vor⸗ ſätze vergeſſen. Aufſchwung in der Schiffahrtsbewegung geben. Danach war bei Abromeit Talka gefeiert wird? Ziehe Dir einen guten Rock ſch brennholzſtelle und erklärte, Arbeitsminiſter Rückert werde für Dinge ee gemacht, die garnicht in ſein Reſſort gehören. In der Frage der Polizei habe ſich Baden ſtreng an die Grundſätze des Reiches gehalten. Abg. Moyer(Deutſchnatl) führte aus: Es wäre richtiger ge⸗ weſen, wenn Arbeitsminiſter Rückert nicht von ſeinem Miniſterium verſchwunden wäre, ſondern ſich noch einmal im Land⸗ tag vorher zur öffentlichen Auseinanderſetzung über ſeine Amts⸗ führung geſtellt hätte. ders ſchwierigen Verhältniſſen. An der weiteren Ausſprache beteiligt ſich noch Abg. Kölblin (Dem.) Er kommt auf die Bodefrage zu ſprechen und erörtert die Reform des Bäderweſens. Miniſter Remmele antwortete— die verſchiedenen Anfragen und Wünſche und teilte mit daß bezüglich der Neuorganiſation des Badeweſens dem Landtag bereits im Frühſommer eine Vorlage zu⸗ gehen wird. Das Kurhaus wird die Regierung nicht aus der Hand geben. Mit der Polizei könne man zufrieden ſein. Die Polizei dürfe gegen wehrloſe, verhaftete Perſonen nicht mit Gummiknütteln vorgehen. In der Frage der vollſtändigen Beſeitigung der ei zu bemeiken, daß die Regierung ſich bisher an die Beſchlüſſe des Reiches gehalten habe. ie Reichs⸗ regierung habe ſich für die Beibehaltung der Zwangswirtſchaft für Getreide erklärt. Die Getreideprodaktion müſſe geſteigert werden. Ein Teil der Landwirtſchaft könne ſich leider immer noch nicht auf die Intereſſen der Allgemeinheit einſtellen. Zur Zeit werde in Umlageverfahren beraten, nach dem die Land⸗ Zur Zeit werde ein Umlageverfahren beraten, nach dem die Land⸗ duktion abzuliefern. Die Gemeinden ſind dafür haftbar. Was der Landwirt dann nicht abliefert, muß er mit dem Preis für Auslands⸗ getreide bezahlen. Eine neue Erhöhung des Brotpreiſes iſtnicht angängig, denn ſie würde eine neue Lohnrevolu⸗ tion zur Folge haben. Durch die Freigabe der Fleiſchverſorgung iſt eine Verminderung des Viehbeſtandes nicht eingetreten. Wir haben hier heute höhere Fleiſchpreiſe als anderwärts. Bezüglich der Brennſtoffverſorgung ſind wir in Baden in einer ſchlechteren Lage als andere Staaten. Es beſteht aber die Hoffnung, daß ſich die Kohlenlage günſtiger geſtalden wird, und dann werden wir in eini⸗ gen Monaten an die Aufhebung der Landesbrennſtoffſtelle heran⸗ treten. Das Brennen von Tobinambur können wir nicht freigeben. Auch auf die Kontrolle des Tabakbaues können wir nicht verzichten. Hier wurde die Sitzung abgebrochen. Schluß der Sitzung 1 Uhr 3 Min. heute nachmittag. Nächſte Sitzung am Dienstag, den 25. anuar. Die Maunheimer Inteubauleufrage. 1 Duisburg, 20. Jan.(Priv.⸗Tel.) Geheimrat Mar⸗ terſteig, der im Auftrage der Stadt Bochum in der Inten⸗ dantenfrage mit der Stadtverwaltung Mannheim verhandelt, hat geſtern nachmittag eilbrieflich nach Bochum berichtet, daß die Stadt Mannheim in die Loslöſung Dr. Schmitts von dem Vertrage unter der Bedingung einwilligen wolle, wenn eine Abſtandsſumme von 200 000 Mark bezahlt werde. Der Magiſtrat der Stadt Bochum hat beſchloſſen, dieſes Anſinnen rundweg abzulehnen und der Entwicklung der Dinge freien Lauf zu laſſen. * Von hieſiger ſtadtamtlicher Seite wird uns hierzu miige⸗ teilt, daß dieſe Meldung in der vorſtehenden Form nicht ganz utreffend ſei. —— jedoch in Kürze zu erwarten. Die Telegramms des Duisburger Theater⸗ ausſchuſſes an die Mannheimer Stadtverwaltung(ſ. Mittags⸗ blatt von heute) wird uns von unſerem Duisburger Gewährs⸗ mann beſtätigt. Letzte Meldungen. Hervs mit dem Dementi der engliſchen Botſchaft der Be⸗ hauptung* daß England ſein Veto gegen die Er⸗ 9 90 neare zum Miniſterpräſidenten ausgeſprochen Hervs ſagt, daß freilich ein Veto gegen Poincaré beſtanden habe; es ſei aber nicht von London ausgegangen, ſondern vom vom Elyſée. 4 Karlsruhe, 20. Jan. Die amtliche Mitteilung über die Auf⸗ nahme des Perſonenzugverkehrs Müllheim und Mülhauſen iſt dahin zu berichtigen, da Dienstag den 1. Februar(nicht 11. Februar) abgelaſſen wird. „Nün hahen wir den Abtrünnigen erwiſcht“, rief Frau Heimbacher ihrer Schwägerin zu. „Erlauben Sie mal, Frau Kollegin, wodurch habe ich dieſen Beinamen verdient?“ „Sehr einfach, es iſt Ihre verdammte Pflicht und Schul⸗ digkeit, den Damen Ihrer Kollegen ſamt und ſonders den Hof zu machen. Und uech kommen wir! Nicht wahr, Wolf? „Selbſtverſtändlich. Du ſcheinſt im Privatbienſt ganz verwildert zu ſein und kannſt der Frau Heimbacher dankbar ſein, daß ſie Dich hier ein bißchen erzieht.“ In dieſer ſe Ponn Form 5 das Geſpräch weiter. Thereſe ſchien der Ton nicht zu gefallen. Sie ging ſtumm neben Karl her. Wenn ſie ſpäter nicht noch auftaute, würde die Unterhaltung mit ihr etwas einſeitig werden, dachte Karl. „Sie werden heute auch die Heldin in dem Trauerſpiel Birkner⸗Schettulat kennen lernen, verlieben Sie ſich nur nicht, es hat keinen Zweck.“ „Ich bin nicht ſo ſchnell mit dem Verlieben bei der Hand, Frau Heimbacher.“ „Na, dann ſind Sie das Gegenſtück zu Ihrem Freund Wolf. Der brennt jede Woche lichterloh, und jedesmal für eine andere.“ „Glauben Sie das nicht,“ ſunte Thereſe ruhig, als wenn der Welt handelte.„Ihr Freund Wolf iſt durchaus nicht flatterhaft.“ „Was weißt Du denn davon, Du Küten?“ „Ich weiß mehr, als Du ahnſt.“ „Behalte Deine Weisheit für Dich. Wir ſind klug genug,“ „Manchmal auch nicht,“ erwiderte Therefe kurz und arf. Wolf hatte bei dieſem kurzen Wortgefecht der Schwä⸗ erinnen laut gelacht. Karl hatte ſich mühſam zu einem Lächeln gezwungen. Er glaubte jetzt ganz genau zu wiſſen, ihre Schwägerin und hatte ſie womöglich ihren Verdacht? Er fühlte in dieſem Augenblick tiefes Mitleid mit dem Mädchen, das in ſolcher Umgebung leben mußte. Er ahnte gar nicht, was 35 in den letzten Tagen durchgemacht hattel Nach dem Feſt in Schönwieſe hatte ſie nach einem harten Kampf mit ſich ſelbſt ihren Bruder in ſchonender Form darauf aufmerkſam gemacht, daß der Verkehr zwiſchen ſeiner rau und Wolf Klatſchereien hervorrufen müſſe. Darauf ſon Beweiſe für 95— ihr der Bruder ſchroff erwidert, ſie m ihren Mund lt d ni Eheleuten Unfrchen ſtiften ſahen. 85————— er zu tun hätte. 8 tHortſetzung folgt.) Die Beamten arbeiteten heute unter beſon⸗ Mitteilungen, die den Tatſachen entſprechen, Paris, 19. Jan.(WBB.) In der Victoire beſchäftigt ſch der erſte Zug am es ſich nicht um einen Scherz, ſondern um die ernſteſte Sache was dieſer Pläntelei zugrunde lag. Beargwöhnte Thereſe S 3 S eeee Donnerskag, den 20. Januar 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe.) 8. Seite. Nr. 32. Wirtſchaftliche Fragen. Baukoſtenzuſchuß⸗Gewährung. Der Bitte mehrerer Handwerker entſprechend, die ſich nach Feier⸗ abend gegenſeitig helfend und beiſtehend auf ihren Grundſtücken ſelbſt ein Häuschen bauen wollen, wenn ſie Holz etc. zu billigen Preiſen und Baukoſtenzuſchüſſe erhalten könnten, wandte ſich Frl. Eliſab. W. Trippmacher⸗Ladenburg an das Arbeitsminiſterium Karlsruhe ENRN folgende bemerkenswerte Antwort von Arbeitsminiſter ert: ... Bel Bewilligung der Baukoſtenzuſchüſſe und Baudarlehen bevorzugen wir ſolche Perſonen, die ſelbſt am Bau mit⸗ arbeiten, alſo z. B. Bauhandwerker, und der Staat liefert Holz zu den billigen Krieoshilfeholzpreiſen. Es werden ferner nur ſolche Bauten unterſtützt, die in jeder Hinſicht geſundheitlich einwandfrei ſind, vor allem Flachbauten mit zugehörigem Gartenland. Mit vorzüglicher Hochachtung Rückert. Jahrpreiserhöhung. Mit Bedauern muß man wahrnehmen, daß in nächſter Zeit wie⸗ der eine gewaltige Fahrpreiserhöhung vorgenommen wird— was ig vicht 0 verwundern iſt—, um den Forderungen der bei der Bahn Beſchäftigten gerecht zu werden Daß jeder heute ein Exiſtenz⸗ minimum haben muß, darüber broucht man keine Worte zu ver⸗ lieren, und daß, wenn auf der einen Seite äusgegeben wird, auf der anderen Seite wieder hereinkommen muß, bedarf ebenfalls keiner weiteren Erklärung. Betrachten wir die Schattenſeiten: Vielen, be⸗ ſonders in der Großſtadt Wohnenden, wird es infolge der hohen Fahrpreiſe nicht mehr möglich ſein, einmal wieder andere Luft zu atmen und im Walde Erholung von des Tages Laſt und Mühen zu finden. Dies würde beſonders unſere wandernde Jugend ſehr hort treffen. Hier müßte von ſeiten der Bahnverwaltung ein Aus⸗ gleich geſchaffen bezw. gefunden werden Vielleicht iſt es möglich, eine Fahrprelsermäßigung für die 4. Klaſſe zu ge⸗ währen, ſo wie dies z. Zt. für 3. Klaſſe bei Maſſenwanderungen ein⸗ geführt iſt. Gilt es doch, die Geſundheit unſerer Jugend hochzu⸗ halten, denn auf ihr beruht die Zukunft unſeres Volkes. Der Wald, die Natur, der Geſundbrunnen unſeres Volkes darf nicht verſchloſſen werden. Mögen alle, die ein Herz für die wirklich wandernde Jugend haben. die unter ſicherer Obhut und Führung ſich befinden(nicht die ſog. Wanderflegel) und die ein Wort hier mitzuſyrechen haben, dafür eintreten, daß eine Fahryreisermäßigung, wie ſchon angedentet, durchgeführt wird. Es wird nicht verkannt, daß heute alles Geld braucht. aber vergroben wir nicht alle Ideoſe, die wir noch beſinen. Ein holländiſcher Profeſſor ſagte einſt:„Ihr Peutſche wißt nicht, ** ur an eueren Wäſdern haht.“ Beherzigen wir dieſe Marte. Reſ einigermaßen gutem Willen läßt ſich auch bier ein Weg finden, zum Wohle unſerer Jugend und zum Wohle unſeres Volkes. R. Städtiſche Nachrichten. Der Reichsgründungstag. Jeſtkommers. Am Mittwoch vereinigte ſich die Techniſch⸗wiſſenſchaft⸗ liche Verbindung Rheno⸗Franconia an der In⸗ genieurſchule zu Mannheim im Saale des Wiener Reſtau⸗ rants zu einem Feſtkommers Eine ſtattliche Carona, darunter die Alten Herren, aber auch hochwerte Gäſte und Studierende der Ingenieurſchule Mannheim hatten ſich eingefunden, um die feſtlichen Stunden der Erinnerung an die Reichsgründung im frohen Kreiſe deutſcher Studenten zu verleben. Die Feſtrede des Abends hatte der Studierende Herr Hans Goeller übernommen, der in ſchönen Worten auf den Werdegang des deutſchen Vaterlandes urückkam und die große Geſchichte der Deutſchen in markigen orten vor Augen führte. Ein Salamander aufs Vaterland be⸗ ſchloh die eindringlichen Worte. Im Namen des A. H. Verb. rich⸗ tete Herr Ing. Willy Lentz an die Verſammelten die eindringliche Mahnung, die Hoffnung auf baldige Wiedererſtehung des Deutſchen Reiches nicht ſchwinden zu laſſen und durch Wort und Tat, wo immer es möglich iſt, ſich als echte Deutſche zu bekennen. Der Schwur zum Vaterlande wurde durch den Kantus„Deutſchland, Deutſchland über alles“ erneuert. Nach feierlichem, ſchönem Ver⸗ lauf trennte man ſich in dem Bewußtſein, daß einmal wieder ein großes, einiges Deutſches Reich aufſtehen muß. „ Die Zweigſtellen des Reichswanderungsamtes. Der Präſi⸗ dent des Reichsamts für deutſche———— Rückwanderung u. (Reichswanderungsamt) hat 1. der Zweigſtelle R es Reichswanderungsamtes die Bezirke der Landes⸗ kommiſſare in Konſtanz und Freiburg, 2. der Zweigſtelle Mann⸗ eim des Reichswaͤnderungsamtes die Bezirke der Landeskommiſ⸗ are in Karlsruhe und Mannheim als Arbeitsgebiete zugewieſen. vereinsnachrichten. Pfalzwanderung der Jugendwanderabteilung des Mannheimer Obenwaldklubs. Schon von weitem konnte man die vom Morgenlicht be⸗ ſtrahlten, ſchneebedeckten Bergabhänge der Pfälzer Berge erlennen, als Erinnerungen eines Mannheimer Füſiliers.“ Nach dreitägiger Schlacht an der Liſaine war der Sieg des Werderſchen Korps über die dreiſach überlegene Armee des Generals Bourbaki eniſchieden. Das Füſilierbataillon des 2. Badiſchen Grena ⸗ dierregiments König von Preußen ſland während der Haupttampf⸗ tage und Nächte auf der Höhe öſtlich von Montbéliard zwiſchen dem alten Schloß der einſtigen Grafen von Mömpelgard, das links unter uns am Bergabhang aufragte, und dem Gehöhte La Grange Dame. Das Bataillon ſtand zuerſt in einer Mide hinter der Höhe, dem Feind unſichtbar. Seine Granaten flogen maſſenhaft über uns weg in das weite Schneeſeld hinter uns und riſſen die ſchwarze Erde in Streiſen auf, ſo daß der Grund einem Hermelinmantel glich. Am 15. kamen preußiſche Landwehrleute in ungeordneten Gruppen aus dem Vorgelände von der Liſaine herauf und erzählten, die Pfeife im Mund, ſie ſeien zurückgeſchlagen; ein Widerſtand gegen die ſeind⸗ liche Uebermacht ſei vergeblich. 5 Nun trat unſer Bataillon an, um in die Gefechtsfront einzurücken, durch einen vereiſten Hohlweg hinauf, in dem die Pferde einer auf⸗ fahrenden Batterie ausglitten und ſtürzten. Als wir am Hof des genannten Gehöftes vorbeizogen, ſtürzte gerade ein Landwehrmann, von einer Granate getroffen, unter der Haustür zuſammen. Durch dieſe Vorgänge gerieten unſere Leute teilweiſe aus der Faſſung, und als wir auf der Höhe unter kahlen Obſtbäumen, die den Ausblick auf den Feind hemmte, in Btaillonskolonne aufmarſchierten, geriet es nicht ordentlich. Da befahl unſer Major Wolff, der Abgott ſeiner Füſiliere— heroiſche Reden im Stile der rönnſchen Feldherrn des Livius lagen ihm nicht— mit heller Stimme:„Stillgeſtanden! Gewehr aufl ints vor! Richt euch!“ Da klappte der Griff, da dröhnten die Schritte, und mitten im Granatfeuer der unſichtbaren feindlichen ſtand das Bataillon zwiſchen den Obſtbäumen wie nach dem Schnürle gerichtet, feſt in der Hand ſeines Führers, u jeder Tat bereit und fähig. Aber es kam zu keinem feindlichen 83 riff gegen unſere feſtr Stellung. Wir konnten von der Höhe aus zuſchen, wie rechts unter uns im Liſainetal unſere Leute im Schnee liegend, die Franzoſen, die aus einem Wald am anderen Talrand herunterſtürmten, in aller Ruhe niederſchoſſen, bis deren Angriffskraft gebrochen war. Mit Einbruch der Nacht ging das Bataillon zurück; die zehnte Komfagnie bezog Vorpoſtenſtellung in einer Uhrfedernfabrik am Oſtende von Montbeliard; aber der Schützenzug dem ich angehörte, dlieb als Feldwache auf der Höhe bei 14 Frid R. Kälte, wegen der Rähe des Feindes ohne Feuer, ohne Rachteſſen. Der Wein in den ldftaſchen und ein Stückchen Speck im Brotbeutel waren ge⸗ oren. Das Brot war alle weil unſere Proviantkolonnen durch die Franzoſen von uns abgeſchnitten waren. Am andern Morgen, —————— vom e —„Herr Premierleutnant Seubert, der heute wir mit der Bahn nach Neuſtadt ren. chen am Firmament, ein ſchöner Tag zum Wandern war angebrochenz Blauweißer Markierung folgend, ging es über das Haardter Schlößchen hinauf zum Weinbietstürm. Ueberall, wohin das Auge ſchweiſte, glänzte der Schnee, von der Sonne beſchienen. Die Aeſte der Tannen ſenkten ſich unter der ſchweren Laſt des neugefallenen Schnees und gar manche gro⸗ testen Figuren konnte ein genauer Beobachter finden. Herrlich war der Ausblic vom Turme. Wohin wir ſchauten: hohe Bergesgipfel und vor uns im Sonnenſchein das ſchöne Pfälzer Land. Wenn auch die Hütte des Weinbietsturmes geſchloſſen war und man ſomit im Freien raſten mußte, ſo konnte uns die Kälte doch nichts anhaben, denn bald entwickelte ſich ein luſtiges Leben und Treiben. Hier veranſtaltete man Schneeballenſchlachten, dort erging man ſich in Freiübungen. Blauweißer Markierung weirer fol⸗ gend durch den immer grünenden Fichtenwald— das charakteriſtiſche der Pfälzer Landſchaften— kamen wir nach einſtündiger Marſchzeit an die Wafſenſchmiede. Ganz einſam im Wald gelegen, umrahmt von Bergen rechts und links, bot uns die mollig warme Hütte einen angenehmen Aufenthalt, ſodaß bald die etwas naß gewordenen Kleidungsſtücke trock⸗ neten. Nach einem kurzen Imbiß weiter auf breitem Fahrweg durch das Gimmeldinger Tal gelangten wir zu dem idylliſch gelegenen Forſthaus Rotſteig. Leider ſind die dortigen Schutzhütten an Pripate verpachtet, was von dem Wanderex, der das Wirtshaus meiden will, ſehr unangenehm empfunden wirt Weißer Markierung folgend ging es nun über die Hele⸗ nach Dürkheim. Auf der Simbur man auch das Denkmal des fälzer Lichters Joſt, deſſen Lied„O Pfälzer Land, wie ſchön biſt du“ dochen allen Wanderfreunden bekaunt iſt. Wenn auch die Zeiten gegen früher ſich ganz gewaltig geändert haben, und man nicht mehr ſo wie einſt manchen guten Tropſen Pfälzer Weines ſich zu Gemüte führen kann, der uns die Sorgen des Alltags vergeſſen läßt, ſo geben wir doch unſerer Hoff⸗ nung dahin Ausdruck, daß wir wieder beſſeren Zeiten entgegengehen und wir wie früher ſagen können:„Fröhlich Pfalz, Gott erhalt'st Nus dem Lande. Reichsgründungs · Jeiern. Freiburg, 10. Jan.(WB.) Der akademiſche Feſtakt zum Gedenken an die Reichsgründung, dem u. a. auch der ehemalige Großherzog ſowie der Erzbiſchof beiwohnten, nahm einen ſehr erhebenden Verlauf. Geheimrat Profeſſor Dr. Fabric ius hielt die Feſtrede mit der Mahnung:„Treu im Gedenken, feſt in der Zu⸗ verſicht“ Ein Kommers mit anſchließendem Fackelzug gab der Feier einen würdigen Abſchluß. Im Münſter zelebrierte der Erz ⸗ biſchof geſtern ſelbſt die kirchliche Feier der Reichsgründung, in deren Verlauf der Domchor und das Orcheſter die Herz⸗Jeſu⸗Meſſe vortrugen. Den Schluß bildete ein feierliches Tedeum. Die katholiſchen Studentenverbindungen hatten mit ihren Fahnen im unteren Chor Aufſtellung genommen. ch. Daisbach, 17. Jan. Die hieſige Gemeinde hat ſich bei Bachert⸗ Kang, ein neues Geläute gießen laſſen. Karisruhe, 19. Jan. Zu ſchweren Skandalſzenen kam es am Schluſſe der Reichsgründungsfeier am Dienstag Abend. Eine Anzahl junger Leute—.— vor der Kiſe die in welcher unter Beteiligung der weiteſten Bevölkerungskreiſe die von der Staats⸗ regierung veranſtaltete Reichsgründungsfeier, abgehalten worden wär, eingefunden, die die Teilnehmer der Feier, als ſie nach ihrer Beendigung die Feſthalle verließen, mit Schreien und Johlen em ⸗ pfingen, die Internationale ſangen und ich die 100 0 heim⸗ ehrenden Paſſanten überfielen und mit Fäuſten und Gummi⸗ ——609 bezw. Totſchlägern bearbeiteten. Die Skandalmacher ent⸗ amen. Frelburg 1. Br., 19. Jan.(WB.) Der heftige Föhn⸗ ſturm, der in den leßten Tagen über den Schwarzwald dahin⸗ brauſte, hat, ſoweit wir bisher feſtſtellen konnten, erheblichere Schäden nicht hervorgerufen. Dagegen hat er in den Fernſprech⸗ leitungen ganz beträchtliche Störungen verurſocht. Eine ganze An⸗ zahl von Schwarzwaldorten iſt ohne telephoniſche Verbindung. Auch der Verkehr mit Norddeutſchland geſtaltet ſich wieder ſehr ſchwierig, da auch nördlich des Mains die gleiche Witterungserſcheinung einen großen Teil der Leitungen unterbrochen hat. Die Gewalt des Sturmes iſt abgeflaut. Geſtern abend wurde über Freiburg ein heftiges Wint ergewitter beobachtet. Die Nacht brachte leichten Schneefall. )(Badiſch-Rheinſelden, 19. Jan. Auk 1. Aprit iſt die Einge⸗ meindung der Gemeinde Warmbach in Badiſch⸗Rheinſelden in Ausſicht Die nahe gelegene Gemeinde Warmbach zählt etwas über 500 Einwohner. )( Konſtanz, 19. Jan. Die entfalten fort⸗ geſetzt eine eifrige Tätigkeit. Beſonders wird von Frankfurt a. M. aus ein erie after Handel mit ausländiſchen, meiſt belgiſchem Silbergeld betrieben. ſchend Polen, die das Geld vom Auslande eingeführt nach Kon 15 bringen, um es hier über die Grenze zu E In jüngſter Zeit wurden hier drei Leute verhaftet und ihnen 5000, 4150 und 51000 Franken abgenommen. Weiter ſind zwei Kraftwagen, in denen 60 000 und 47 000 Franken über die Grenze gebracht wurden, be⸗ ſchlagnahmt worden.— Wegen Salvarſanſchieberei befin⸗ den ſich hier 20 Perſonen in Unterſuchungshaft., Ferner wurde hier eine mugglerbande verhaftet. Unter den ſeſtgenommenen Perſonen ſind alle Stände und Geſellſchaftskreiſe vertreten. B. Konſtanz, 20. Jan.(Priv.⸗Tel.) Doppelraubmörder Klinke wurde heute früh.30 Uhr durch Burkhard⸗Endlingen und Müller⸗Seckenheim ohne Zwiſchenfall hingerichtet. Damit wurde die erſte Hinrichtung im Freiſtaat Baden vollzogen. Die letzte Hinrichtung im Großhergogtum Baden erfolgte 1909 ebenfalls in Konſtanz. ——..——————— noch rüſtig unter uns weilt, bei Nacht und dichtem Nebel ins Tal inab; ein Zug blieb in Aufnahmeſtellung am Abhang liegen. Ein Gefreiter Joho vom Schaſ n und ich eilten, nachdem wir den Bahnhof erreicht hatten, als linke Seitenpatrouille den Güterhallen entlang. Da hörten wir von rechts her, wo der Premierleutnant mit der Spitze der Kompagnie Garienmauern und am Eingang eines Gäßchens ein Gartenhaus vorfand, den Ruf„Halt! Wer dal“, zwei Schüſſe. Es war ein franzöſiſcher Poſten, der uns aus dem Gartenhaus ſonderparer Weiſe deutſch angerufen hatte, und es war Premierleutnant Seubert, der mit ſeinem Revolver auf ihn ſchoß. Damit war bewieſen, daß die Stadt vom Feind 10 war, und wir zogen uns langſam auf die Höhe zurück, ohne behelligt zu werden. Das waren meines Wiſſens die einzigen Schüſſe, die unſer Bataillon in der dreitägigen Schlacht abgab. Am 17. trat Tauwetier ein, viel Schnee zerfloß unter unſeren Füßen. Am 18. wurde es klar, daß Bourbaki den Rückzug ange⸗ ordnet hatte. Im Laufe des Tages wurde das Werderſche Korps für die Verfolgung umgeſetzt. Wir zogen bei neuem Froſtwetter durch das gewundene Liſainetal und ſahen allenthalben tote Fran⸗ zoſen liegen, die Leichen oft in der Stellung des Todeskrampfes feſt⸗ gefroren. Lange Reihen verwundeter Franzoſen, viele paarweiſe auf Stühlen feſtgebunden rechts und links auf Maultieren verpackt, begegneten uns, in bunten Mützen und Uniformen ein kläglicher Anblück. Am 19. ſammelte ſich das Regiment in Etobon weſtlich von Chenébier, um das die dritte badiſche Brigade heiß und blutig gekämpft hatte. Am 20. Januar marſchierten wir, wieder einmal durch ein warmes Nachteſſen und warme Quartiere Meſtande weſt⸗ wäris wie im Frieden, die Kompagnien in weiten Abſtänden von einander. Unterwegs erſcholl der Ruf:„„Kompagnieführer an die Tetel“ Als unſer Premierleutnant von der Beſprechung zur Kom⸗ pagnie zurückgeritten kam, rüſtete er ſich zu einer Anſprache: „Kameraden, ihr dürft euch freuen.“ ſah er, daß die Vorder⸗ kompagnie ſchon wieder weiter 8 und brach ab:„Aber nein, ihr dürſt euch noch nicht freuen. Das Gewehr über! Ohne Tritt marſch! Erſt, als wir unſer Quartlerdorf erreicht hatten, beendete er ſeine Rede:„Ihr dürſt euch freuen, denn vorgeſtern iſt in Verſailles das Deutſche Reich gegründet und der König von Preußen, unſer erhabener Regimentschef, zum Deutſchen Kaiſer aus⸗ gerufen worden,“ und dann hielt er eine markige Rede, die mit unſerem erſten Hurra auf Kalſer Wilhelm ſchloß. Mein Hintermann Stoll, ein Maurer aus Ziegelhauſen und alter R⸗ſerviſt, ſagte zwar:„Was deitſch. mir brauche ke Deitſch⸗ land, nur ware baddiſch un wolle baddiſch bleiwel“ und es koſtete Mühe und Zeit, ihm klar zu machen, daß man gut badiſch bleiben und doch guͤt deutſch werden kann. Als wir Füſiliere ſpäter auf dem glücklichen Heimmarſch am 22 März 1871 in Sennheim, damalz noch Cernay genannt, zum erſten Male zwiſchen Vogeſen und Rhein den Geburtstag Kaiſer Wilhelms des Großen feierten, da waren wir alle ſchon ſtolz und froh, das deutſche Reich mit errungen zu— Klarblauer Himmel, kein Wölk⸗ Es ſind hauptſächlich Ausländer,—94ꝗ— Aus der Pfalz. V Zweibrücken, 20. Jan. Die Frechhelt der Diebe wird immer größer. In der vorvergangenen Nacht ftahlen bisher uner⸗ mittelte Täter zum Nachteile des Kinobeſißzers Breunig aus Homb einen Perſonenkraftwagen im Werie von etwa 120 0⁰0 Der Wagen war in einem Schuppen in der Nähe der alten Chevauxleger⸗Kaſerne untergebracht geweſen, von wo er etwa in der Zeit von 11 bis 1 Uhr in der Nacht verſchwand. Das elegant aus⸗ ſehende Auto iſt von blau⸗ſchwarzer Farbe, Marke Adler, b 4 Sitze und 1 Rotſitz, trägt die Fabriknummer 65 166 und die Er⸗ kennungsnummer 2 D 5514. Die Ueberdachung beſteht aus Segel⸗ tuch mit doppelten Seitenteilen. An der rechten Seite ein Meſſingſchild mit der Firma„Adlerwerke Heinrich Kleuer in Frank ⸗ furt“ angebracht. Nachbargebiete. Fp. Nierſtein, 190. Jan Die Flußdiebe verſuchten in der Nacht 8 einem hier vor Anker liegenden Schiffe wieder eines der bekannten 9 auszuüben und ſtahlen größere Mengen Zucker. Der Diebſtahl wurde ſedoch ſehr bald bemerkt,— es gelang, die Täter, eine K von Perſonen aus den chie⸗ denſten Rheinorten zu ermitteln. ſ. Oſein. 200 Jan. Einbrecher drangen in der Racht in das Anweſen der ehemaligen Mühlenbeſitzerin, Frau Werntz Witwe ein, erbrachen die Kommode und ſtahlen über 24000 Mark an Papiergeld. Sportliche Rundſchau. Die ſonntägigen Fußballwetttämpie. 1..⸗C. Nürnberg und Spielvereinigung Fürth:0(Ecken 8:. Das Nürnberg⸗Further Fußball⸗Derby, das ſeit Wochen die Gemüter der ganzen deuiſchen Sportwelt beſchäſtigte und am Sonntag zum Aus⸗ trag kam, brachte den erſchienenen wohl 18 000 Zuſchauern inſoſern eine Enitäuſchung, als beide Wiannſchaften ſich nicht in voller Form befanden. Nurnderg war gezwungen, ſeine drei verletzten Spieler Kalb, Strobel und Winter zu erſetzen, wahrend Fürth mit kompleiter Mannſchaft antrat. Den Hauptanteil hatien die beiden Verteidigungen Stuyljaut⸗Bart⸗Kugier bezw. Lohrmann⸗Fiſcher⸗Wollhöfer. Von den Vaufern ſind ber Fürth die veiſtungen Hagens hervorzuheben, auch Leupold konnte noch gans gut ge⸗ ſallen, doch dürfte ihm eine ſairere Spielweiſe zu empfehlen ſein. In der Nürnberger Lauſerreihe konnte der Erſatzmann Pace den ſehienden Kalb zwar nicht erſetzen, doch fügte er ſich der Mannſchaft ganz gut an. Von Riegel, der den Poſien des Mittelläuſers emnahm, hai man ſchon beſſere Leiſtungen geſehen. Im Rürnberger Sturm war Bäs der einzige, der auf der Höhe war. Popp verſagte dollſtändig. Im Füriper Sturm klappte es ſehrzwenig, Franz war überragend der beſte der fünf Stürmer Die anderen Spieler gingen über guten Durchſchnitt nicht hinaus. Daß weniger guter Sport geboten wurde, daran mag wohl der durch den Regen aufgeweichte Boden mit uld ſein. um Spielverlauf: Nürnber ſpielt zögernd und ſucht eine wäche des Gegners zu ſinden. Aulmähli zeigt ſich eine ziemliche Ueberlegenheit der Einheimiſchen. In ſeinem Kombinationsſpiel—— + 9 wird ein Sper b vor das Fürther Tor getragen. Lohrmann läuft heraus, erreicht den Ball aber nicht und Saue ſchiebt ihn mit der Hand ins leere Tor, das ſelbſtverſtändlich vom chiedsrichter nicht gegeben wird. Weiter iſt Nürnberg im Angriff. Sutor kommt durch. Die von 75— Mitte gegebene Flanke wird verſchoſſen⸗ Es ſolgt eine Ecke für Rürnberg, die Lohrmann in feiner Maniex ab⸗ wehrt. Dann unternimmt Fürth einen ſorſchen Angriſſ. Der Schuß Seiderers geht daneben. Nach 15 Minuten erhält Fürth knapp außer⸗ halb der 16⸗Meter⸗Linie einen Straſſtoh. Dieſer, exakt aufs Tor zu 90 geben, wird von Stuhlſaut abgefangen. Die reſtlichen 20 Minuten ur Haldzeit ſtehen größtenteils im Zeichen der Ueberlegenheil des Deut⸗ —— Meiſters, der Ertola bleibt aber infolge des*— langen der Stürmer vor dem Tore aus. Nürnberg erzwingt kurs vor der e bie weite Edle, die aber ebenſalls nichts einbringt.— Nach Wiederanſtoß iſt as Spiel zunächſt offener und gusgeglichener. Abwechſelnd ſind peide Parteien in Angriff und Verteidigung. Bark verhindert verſchiedentlich im letzten Moment den n Dann fällt Fürth wieder merklich ab und kann nur durch etwas zahlreiche verhüten, daß Nürnberg Erfolge Es iſt direkt unmöglich, den Ball durch die vielen Beine ins Tor zu bringen. Gelegentlich eines Vorſtoßes erzwingt Füuth eine Ecke, die aber nichts einbringt. Es ſpielt ſich der Kampf wieder grözten ⸗ teils in der Füriher Spielhälfte ab. Vollhöfer, Fiſcher und vor allem Lohrmann verrichten Glanzleiſtungen, ſodaß den N* kein Erf beſchieden iſt. Erſt in den letzten Minuten rafft ſich Fürth nochmals auf. um das entſcheidende Tor zu erzwingen. Ein glänzender Durchbruch don —— wird bis in den Strafraum vorgetragen, wo Sill aus ca. 12 Meter ntfernung einen flachen Schuß anbringen kann. Stuhlfaut aber meiſtert auch dieſe äußerſt heikle Situation und kann durch Hinwerſen den Ball abwehren. leich darauf ertönt der Schlußpfiff. Schiedsrichter Dr. Bauwens⸗Köln hatte das Spiel qut in den Hönden; ſeine Entſchei⸗ dungen waren ſchnell und exakt ‚ohne jedoch kleinlich zu ſein.(.) Raſenſpiele. Der Mannheimer Sporiklub hatte am vergangenen 9 annſchaft des Karlsruher Fußballvereins— einem Handball⸗Propaganda⸗Spiel zu Gaſte. In der Karlsruher Elf ſah man u a. Größen wie Amberger, Neumann, de mann und Kuhnmünch. Auch der.⸗C. hatte ſeine ſtärkſte Mannſchaſt geſtellt. Das Spiel ſelbſt wogte in unheimlichem Tempo auf und ab. Rur die größere Spielerfahrung brachte den Karlsruhern den verdienten Sieg. Bei Karlsruhe gefielen beſonders Amberger und Nenmann, dei Mannhein; Thäter und Emil Hottenſtein. Der nächſte Sonntag bringt uns das erſte Verbands⸗Handballſpiel. Es ſtehen ſich auf dem Platze bei der Uhlandſchule der M..⸗C.„Phönix“ u. M..⸗C. gegenüber. Winterſport. «Triberg, 20. tw.⸗Tel.) Der Aust der Rodelmeiſter⸗ ſcha ft e Seintan, 93— 2. be,, nachmittogs 2 dh. feſtgeſetzt.(Winterſportperein.) Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswetterwarte in Karisruhe. die Beobachtungen vom Donnerstag. den 20 Januar 1921, SUhe morgens(MET) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen Luſidruck Wind Riederſchiag der Temp. 14 in Nc Sicchte. L Sicte Weter ff6en 8 Hamburg 7641 8 W triſch dedeckt 1 Königsberrrg————— 0 Berlin 764.6 2 W ſmäßzig dedeckt 4 rankfurt a. M 7711 4 Weſichwach bedeckt 1 ünche————— R Kopenhagen 758 7 2 PWNV/ mäz Dunſt 0 Stockholm 736.[—2[WSW ſcchwach wolkig 0 . 7496[—7[SSw ſichwoch] vedeck 0 0— 2————. N 2 Paris 7765.6 5[Wosw ſchwach bedeckt 0 Marſeille——— S* 838 ürich——————— E 24——— R—————— Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7r morgens) 8 Bertheim. 151 770 3] 5/ 2 ſa 1 Königſtuht 56377180 0 2—1 Nwſſchm— Karlsruhe.1277721] 5] 7 38W ſieicht 1 Baden⸗Baden 213 773 2 3 6/ 1Nw ſiei 05 Villingen.. 7157742—1f 3/—r NW 140 12 Feldberg. Hof 1281 658.5—4—4— NWImäß.So 7 St. Blaſien. 780—[—1.——No ſcchw. 7* Allgemeine Wilterungsüberſichl. Das nördliche Tiefdruckgebiet brachte geſtern bei kütten Nord · weſtwinden noch wiederholt in der Ebene leichte Niederſchläge, im Schwarzwald und auf der Baar anhaltend Schneefälle Auch heute früh ällt im Hochſchwarzwald bei 4 Orad Kälte Schnee, während die Ebene im ganzen trockenes und froſtfreies Wetter aufweiſt Vom Weſten rückt ſetzt hoher Druck heran, der vorübergehend trocke ⸗ nes und aufheiterndes Wetter bringt. Vorausſichtliche Wuterung bis Freitag, 21. Januar nachia 12 Ube. Zeitweiſe aufheiternd, trocken, Nachtfroſt, am Tage zemlich mild. Schneebericht. Feldberg, 50 Cim. pulperiger Schnee.— St. Blaſſen. 5 Eim.—Billingen, 17 Cim. vuloriaer — r Etm. körniger Schnee. —————————— —— 1 Selle. Nr. 82. abe.) 7 Hande —— Zur Frage der Zwangswirtschaft. Die bittere Erkenntnis in den ersten Kriegsmonaten, daß der Krieg nicht so rasch beendet sein wird, brachte uns die Verordnung vom 25. Januar 1915, wonach mit dem 1. März 1913 sämtliche Getreide- und Mehlvorräte zu Gunsten der Kriegsgetreidestelle beschlagnahmt sind, und damit den Beginn des wirtschaftlichen Zwangssystems. Nachdem uns besonders die ersten Monate des vergangenen Jahres die Aufhebung des größten Teils der Zwangswirtschaft brachte, hat sich heute eine Polemik über die Frage der weite⸗ ren öffentlichen Bewirtschaftung von Getreide und Mehl herausgebildet. Die zurzeit geführten Verhand- lungen werden uns bald Aufschluß bringen, ob den vier Kriegs- Skres und zwei Uebergangsjahren noch ein weiteres Jahr der Zwangswirtschait folgen wird, was anzunehmen ist, und vor allen Dingen, welcher Wes für das kommende Wirtschafts- jahr hierfür eingeschlagen werden soll. Noch sind diese Fragen in der Schwebe, und wir wissen nicht, wie die Ent⸗ scheidung fallen wird; aber eines müssen wir uns klar zum Bewußtsein bringen, daß sie von vitaler Bedeutung für unser Sesamtes Wirtschaftsleben ist. 5 Trotz großer Gegensätze, die sich in der Beurteilung des jetzigen Zwangssystems herausgebildet haben, können zwei Punkte festgehalten werden, denen sich kein objektiver Be- Obachter verschlieben kann: Einerseits, daß sich die Entwick- lung, welche die gegenwärtige Form der Zwangsbewirtschaf⸗ tung angenommen hat und die in einer ständigen Ver⸗ ringefung unserer Inlandsproduktion an Brot⸗ Setreide besteht, nicht aufhalten läßt, und daß sie schädi⸗ gend auf Staatsautorität und Moral unseres Volkes wirkt; andererseits, daß eine plötzliche bedingungslose Auf⸗ gabe der Zwangsbewirtschaftung ohne die gesetzlichen Maß- nahmen zur Sicherstellung der Ernährung unseres Volkes nicht möglich ist. Die Auswirkungen der zuerst genannten Tatsachen, die sich in der Verringerung der Anbauflächen für Brotgetreide, dem Verfüttern von Brotgetreide und dem ge- setzwidrigen Verkauf durch den Landwirt über die festgesetz- ten Höchstpreise zeigen. haben im wesentlichen den sich von Jahr zu Jahr steigernden Rückgang in der Abliefe⸗ rung an Brotgetreide verursacht. Es ist weiterhin betrübend und wirkt demoralisierend. wenn weite Volkskreise sich täg- h bemühen, die gesetzlichen Vorschriften zu überschreiten; ie einen, um sich der Abgabe an die Kommunalverbände zu entziehen und einen höheren Gewinn zu erlösen, die anderen, um ihre Versorgung mit Mehl zu verbessern. Die Wege, welche bisher beim Abbau der Zwangswirt⸗ schaft in Getreide eingeschlagen wurden, haben 0 als ver⸗ fehlt erwiesen. Sowohl die Freigabe von Haier im ver⸗ gangenen Jahr. wobei Hafer mit 480/ und darüber bei einem Brotgetreidepreis von 76& per 100 kg bezahlt wurde, wie auch das Bezugsscheinverfahren im laufenden Wirtschaftsjahr für Hafer und Gerste, das in der praktischen Durchführung am hesten als Zwangswirtschaft mit freier Preisbildung charakte⸗ risiert werden kann, da Hafer heute zu den gesetzlichen Höchst- preisen nicht zu erhalten ist. Was daher bei der Umstellung der Zwangswirtschaft für das kommende Wirtschaftsjahr in erster Linie verlangt werden muß. ist die Beseitigung s ämtlicher produktionshinderuden Momente. Wir müssen mit allen Mitteln eine Steigerung der Inlands- produktion an Brotgetreide zu erreichen suchen, um die Ein⸗ fuhr aus dem Ausland auf ein Minimum herabdrücken zu kön⸗ nen. Wir müssen uns jedoch auch im klaren sein, daß sich dabei eine erhebliche Getreidepreiserhöhung und damit Brot- verteuerung nicht vermeiden lassen wird, da auf alle Fälle der Getreidepreis den anderen ländwirtschaftlichen Produkten an- gepaßt werden muß und sonst die gleichen Begleiterscheinungen zutage treten werden, wie es bisher der Fall war. Es ist, doch zu selbstverständlich und man kann unserer Landwirtschaft einen allzu großen Vorwurf nicht machen, wenn bei einem Getreide preis von 76„ und einem Preis für Hafer von 480„ per 100 kg. wie im Wirtschaftsjahr 1919/0, die land- Wirtschaftlichen Betriebsunternehmer dem Anreiz, ihren Haferbau zu vergrößern, unterliegen, oder wie im laufenden Wirtschaftsjahr bei einem Maispreis von 500“ die 100 ks und einem Getreidepreis von 160 der Anbau von Brotgetreide zu Gunsten von Mais und anderen Handelsge- Wächsen zurückgeht. Es muf dabei darauf hingewiesen wer⸗ den, daß es nur möglich sein wird, den derzeitigen Mehl- und Brotpreis beizubehalten, wenn das Reich für die Einfuhr der fehlenden Mengen an Brotgetreide gewaltige Summen zur Verfügung stellt. Ob bei der finanziellen Beschränkung das Reich dazu in der Lage sein wird, bleibt abzuwarten und frag- lich; man muß sich vergegenwärtigen, daß der Fehlbedarf an Brotgetreide auf 2 Millionen Tonnen bei der außerordent- lich geringen Inlandsablieferung geschätzt wird. Nach' den Ausführungen des Reichsernährungsministers in Dresden in einer Konferenz der deutschen Ernährungsminister ist der Kauf dieser erforderlichen Mengen bereits zum größten Teil getätigt. Um sich ein Bild von den einzuführenden Mengen machen zu können, sei erwähnt, daß die ablieferungs⸗ PDflichtigen Brotgetreidemengen Lür Sanz Baden für das laufende Wirtschaftsjahr etwa 200 000 Tonnen betragen, also nicht einmal ein Zwölftel dessen, was wir ein⸗ zuführen genötigt sind. Sehr erfreulich ist es, daß durch den Rückgang der Weltmarktpreise und das Sinken der auslän⸗ dischen Valuten wir heute in der Lage sind, den noch fehlen- den Bedarf unter günstigen Bedingungen decken zu können, und damit unsere Brotversorgung bis zum Beginn der neuen Ernte zu sichern. Dabei dürfen wir jedoch nicht vergessen, daß damit die Schwierigkeiten, die das neue Wirtschaftsjahr mit sich hringen wird, nicht behoben sind. Es bleibt abzuwarten. oð das hierfür in Aussicht genommene Umlageverfahren den an es gestelſten Anforderungen gerecht werden kann und Ob die geplanten produktionsfördernden Maßrahmen ihren Zweck erfüllen werden. Von Erfölg wird eine jede Entschei- dung in dieser Frage nur begleitet sein können, wenn sämt⸗ liche beteiligten Kreise zusammenarbeiten und sich nicht ein- seitig von egoistischen Interessen leiten lassen. Nui die Er- Ekenntnis der weitesten Volkskreise, daſ wir nicht ohne eine Uebergangszeit aus dem Zwangssystem in die freie Wirtschaft gelangen können, ohne unser Wirtschafts⸗ leben heftigen Erschütterungen auszusetzen, wird uns helfen, ſiher diese gefährliche Klippe hinwegzükommen und unserer Volkswirtschaft die für ihre weitere Entwicklung nötige Ruhe und Ordnung erhalten. 82 Börsenberichie. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 20. Jan.(Drahtb.) Die Börse verkehrte auf Last allen Gebieten in ruhiger Haltung, zum Teil bei festerer Tendenz. Etwas augeregter war der Verkehr auf dem Ge⸗ biete der Montanpapieré. Besonders wurden Rheinstahl in Sroßer Beträgen aus dem Markt senommen; mit 385 stiegen sie 38% Oberbedarf unter Berücksichtigung des Dividenden- abschlaas gut behauptet. Phönix und Mannesmann wurden ebentails mehr beachtet. Unter den Nebenwerten waren Daimler und Adlerwerke Kleyer bei Beginn etwas höher be⸗ gahlt. Zellstoffi Waldhof abseschwächt. Der Verkehr in chemischen Werten war lebhafter. Anilinwerte etwas sehwankend, dagegen Holzverkohlung fest. Th. Goldschmidt sind auf angebliche Patentverhandlungen lebhaft gesucht und mit 860 ca. 50% sesteigert. Elektro Licht- u. Kraftanlagen verkchrten ebenialls zu höheren Kursen. Sonst blieb dieser Markt ruhig bei wenig veränderten Preisen. Deutsch-Ueber⸗ mouuheimer General · Anzei Auzeiger. Ccbend · Ausg Iblalf des N annheimer G Frankfurter Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. a) InlRndische. 18. 20.%/% Sadlsche Anleln, 8—0 4% Rannh. v. 190/06/0s—. 2% Sadische Anleihe 6—4 4% Hannhelmer von 1912—.— 84.10 2, do. von 1898 08.75—. 5% Peutsche Relohsanl. 27.50 77.50 4½ Payer. Elsenbahnanl. 88. 66.28 0% d0. 66.75 66.— 3½¼½% do. 65.55 64.85 3½% d0. 60.50 60.50 4% Bay.-Pfälz. Els.-FPrlor.—.—67.— 3 d0. 85.— 66.50 3½½ do. %8 l. Relchs-Schatzanl, 89.35 90.80 b) Ausländische. 4½9/ IV. u. V. do. 85. 20.70 41½% Oest. St.-R. v. 1913—.— 22.75 4¼% l. Beiohsschatzanl. 72.— 72.—4½/ do. Sohatzanwels..— 34.90 5% Pre 0. Sohatzanwels.—.— 99.70% do. Goldrente 44.75 46.— do.—.— 83.75 4% ado. einheltl. Rente—.— 23.— 3/½% Prousisohe Konsole 56.60 36.—49% Ungarische Goldrente 52.— 53.— 9⁰5 do. 54.20 54.— 4% do. St.-Hte. v. 191022.78 23.50 4% Bad. Anlelhe von 1919 71.5071.50 3½9% do. St.-Rte..189719.——.— Dividenden-Werte. Bank-Aktien. biv. 18. 20. bluy. 18. 20. Daulsche Bank 6ꝙ˙% 287.— 298.—[Ohem. Rütgerswerke 12/ 439— 434.— Serllaer Handelsges. 160 87.—.—Sadd. Drahtindustrle 7-.—.— Darmetääter Bank 8 105.— 189.—[Alisem. Elektr.-Ges. 10 312.— 312.— Deutscke Bank 12 320.— 320.50 Seromann W. 2 345.— 355.— D. Effekt.- u. Weohselb. 7 183 75 161.75[felten& Gullleaume 10 450.— 468.— Dlsconto-desellsch. 10 246.50 43.— kahmeyer 8 240.— 244.— Hresdner Bank 27.25 217.25 Bh. Elektr.-Ges. Mannh. 10205.— 210.— Ratlonalbk. f. Deutsohl. 9 201.—20.— Sohuokert Hürnberg 8 280.— 264.— Pfälzische Bank 160.— 160.— Slemens& Halske 12 342.— 332.— Pfälzische fHyp.-BZank 9 185.— 193.— Gummlw. Peter 18 500.— 505.— Bheinlsche Creditbank 7 170.— 170.— Hedderng. Kupferwerk- 371.—.—— Rhelnisohe Hyp.-BZank 9 194.—-183.—Junghang debrüder 12 309.— 304.50 Süüdd. Olsconto-Ges. 8 204.— 200.[Adler& Uppenheim 20 632.——.— Lederfabrik Srier 15 501.— 505.— nergwerlis-Aktlen. rederwerke Rothe 7½ 339.— 355.— Sooh. Bergb. u. dubst. 5 e. SUdd. Ingbert 10—.——. Doutsoh-tux. Sergw. 12, 352.50 356.— do. Splosarr 10 240————— gelsenkiroh. Sergwerk 14 353.50 335., Waizmünie Lucwigek. 1i12——— Harpener Bergbau 5 499.— 499.5% Hasekinenfabr Klexer) 260.— 285.— Kallw. Westeregeln 35 625.— 819.— J do, Saceme 48 300.— 310.— Hannesm. Rhr.-Werke 6 615.— 8210.— do. Sadisohe Ouriach 14 369.— 310.— Obersow. Elsenb.-Bed.25 322.— 316.50 Dalmlermotoren 8 207.— 206.— d9, Elsenind.(Caro) 14 260.— 283.— Hasohinenfor. Eölngen 9 320.— 310.— Fhönlx Bergbau 601.— 505.— do, Eisenaoh 10 215.— 223.— V. Kön.- u. Laurahütte 20 370.— 365. Sa N0 Durlaoh 15 391.50 400.— Transport-Aktien. ald& Meu, Nähmasoh.15—.—— Se0— 348.— 560.—Karisruher Hasoh. 10 310.— 343.— Hamb.-Am. Paketkahrt— 189.50 190.75 Masoh. u. Arm. Kleln— 333.— 340.— Horddeutsoher Lioyd— 150.— 194.—[Pfälz. Mähm. Kayser 12 330.—.— Oest.-Ungar. Staaisb. 7½ 118.—125.— Sonnellor. Frankenth. 7330.— 250.— ver. Deutsohe Oelfabr. 12—.— 221.— Industrie-Aktien. Porzellan Wessel— 390.— 390.— Grun 6 Blifinger—.— 2³3. Pt. Pulvertabe. ingbert 30.——.—ͤ— Cementw. fHeſdelberg 10 310.—223.50[ Sellin iustrie Wolf 7 233.— 25ʃ.60 Sadische Anllin 12 550.—565.— Spinnerel Sttiingen 7 Ohem. Scheideanstalt 20 857.—860.— Kammgarnspind. Kals. 12 694.— 395.— Shem. Grlesh.-Elektr. 7 402.—- 419.— Uhrenfbr. Furtwangen 15 305.— 302.— Farbwerke libohst 12 42.— 439.— Wapgonfabrik Fuons 22 422.— 464.— V. ehem. Fabr. Hannh.7—.——.— Zellstoffabr. Waldnof 10.— 1509.— dhem. Fabr. Muhiheim 4 387.— 427.— Zuckerkabelk, Sad. 14 395.— 411.— do. Holzverkohlung 5.645. 690.— do. Frankeninal— 1400.—14ſ14 50 Berliner Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. a) Reiehs- und 18. 20. bw.] 18. Staatspapiere. 4¼%/ Oesterr. Sochatzauw. 3/ D. Schatzanw. Ser. 1[. Siiberrente 30.10 39.50 5% do. Serie 1 98.40 99.50 4½% do. Paplerrento—.—30.50 4½% do. Serie-V 30.40 50.40 J 4% Türk. Adminlet.-Anl. 67.75 66.— 4½% do. Serio-ix 72.— 72. 4% do. Sagdad- 4½% do. 1924 er 90.50 90.40 Elsenbahn 1 140.25-— 5% Seutsone fisiohsanl. 77.50 77.50%, as., Bagdad- —* do. 67.50 67.75 Eisenbahn 1113.— 114.75 3½7% do. 61.61.10% ao. uniflz. Anleine.——.— 30% 40. 64.— 66.504% J0. Zoliobl. V. 1911 83.23 64. 49% Preubische- Konsols 61.30 55.— do. 400-fos.-Cose 51.— 450. 640%0 do. 55.40 55.70 4½9% Ung. St.-Rt. v. 1913 21 90 21.90 30% do. 54.40 34.25 4½% do. do. v. 1914 22.90 22.60 4% Sadisohe Anielhe 72.— 72.75%— c0. Goldrente 62.75 51.— 3½0 Bayerische Anſeine 64.75 65.25 4% do. Kronenrente—.— 23.10 3% flessisohe Anlelhe 53.20 82.50 4% Wiener invest.-Aul. 33.— 84.— 4% Frankfurter Stadtanl. 97.— 96.— 3% Oesterreloh.-Ungar. 4% Münchener Stadtanl. 95.— 34.— Staatsband alto—.—.— 4% Frankt. Hypotheken- 55 15 850——— . Erg.-———.— bank-Ffandbriefe 103.70 8 200 901 Sale 5 5— 4„50% Südöst. Esb., a. Pe..50.— e eeeee.59% do., neue Felorität 33.— 33.— 5% do., Oülgatlonen 34.— 34.— 4½0% Oesterreiohlsche 4½½ Anatoller, Ser. 1, 1 120.25 130. Schatzanwelsung 34.60 33.30 4½%— do., Serie 11——117.— 4% do. Goldrente 46.40 46. 4½% Akd, Oblig. v. 1908—.——.— 4% do. oonv. Rente 29.50 295 50½ d. Veterses-El.-Onl.—.——.— Dividenden-Werte. Transp.-Akctlen. Dlv.] 18. 20. Dlv. 99 755 8 Sohantungb 540.50541. eidmühle Fapler 29.— 83 Ali9. Lo.— 0 109.— 107.— Feltea&. Gullleaume 10 435,50 81,50 Ar. Serl. Strabenb. 7½.——Friedrlohshütte 29 1030% 1080,0 Südd. Eisenbapn 5½ 104.— 105.— Gasmotoren beutz 7 2³⁰ 25 243.75 Oest.——e e 7½/½ 120.— 120.—Gelsenklconer sergw. 6 356.25 33.50 Saſtimore and Ohio— 450.— 442.— do. Gdudstau 19—.—173.— Prinz-Helnriohbann8—.—— Aeorgs-Marienh. .-Austr. Dampfsch.— 335.— 347..Gocresheimer dlas 19 845.— 650.(— Hamb.-Amerik. Faketf.— 183.-194.— Soldschmidt, Th. 12 781.— 829.— Hamb.-Südam.'sch).——.— 372.—Harpener Bergoau 5 432. 503. Hansa Dampfson.— 311.— 330.—filipert Masonlnen 8 234. 701.— Morddeutsone Lloyc— 191. 795.50 Hürson Kupfer 10 333.— 419.75 Höohster Faroworke 12 42.— 437. Bank-Alctien. Hoosch Elsen u. St. 770.— 793.— Berllner Handels-Ges. 10 242.— 242.50 Hoheniohe-Werke 0 27.— 282.— Comm.- u. Oisk'hank 9 217.— 218.— Humooldt Maschinen 295.— 22.50 Daemstädter Bank 8 132.50 184.50 Kallw. Asohersleben 30 387.— 395.— Deutsohe Sank 12 324.— 320.—Kattowitzer Sergbau— 323.— 325.— Oiskonto-Commandit 10 245.— 245.50 Köln-Rottwelter 16. 289.75 Oresdner Bank 9 219.— 223.—oebr. 93— 15 50.— 207.— Hitteld. Kreditbank 8 162.— 181.50 Kostheimer Zellulose 6 372.—372. Matlonalhk..Peutsochl. 7 202.50 20.50 Lahmeyer& Co. 240.— 252.— Oesterreloh. Kredit 6ſ½ 65.50 63.25 Laurakutto— 383. 350.— Reichsbank.79 52.85 153.25 2— 4605 8 LInke& Hofmaan 37.— 40.— kadustrie-Aktien. Cucwig Loee 4. 00. 13 470. 48.50 Aocumulat.-Fabrik 17 430.— 469.—Cotariager Hütte 12 431.— 430.— Adler& Oppenhelm 20 719.— 705. Hannesnannröhren 6 591.— 622.— Adterwerke 90 292.25 299.75 Obersohl. Elsond.-Bed. 6 329.50 312.50 .-G. Anll. Trepto) 18 419.— 484.50 do. Eiseniadustrle 14 231.— 283.75 Aligem. Slektr.-Ges. 10 303.— 311. do. Kokswerke 7 523.— 525.— Angio-Continental 6 343.— 370.— orensteln& Koppel 16 322.580.— Augsb.-Kürnb-Masoh. 10 892.— 419.—FPhönix Sergbau 83 630.— 644. Zadlsohe Anilin 18 542.— 549.— P Rnela. Sradakohle 12½(710.—733.— Bergmann klektr. 12 311.—354.— Rhn. Hotallw. Vorz.— 357.— 379.— Berliae Elextr. 8 254.— 233.—flhela. Stanlwerke 6 550.— 561.— Sing Karnberg 16 200.— 310.- Riebeok Montan 9 470.— 489.25 Eismakokhütte 28 632.50—.Rombaoher Hütten 15 318.— 358.— Sochumer Gubstahl 15 430.25 495.—Fütgerswecke 12/ 420.— 445.— Gebr. Böhler& Co. 12 531.— 532. Sachsewerk 20 355. 8 Srown, Soverl& 0o0. 8 98—-——[Sohuokert& Co. 8 250.25 Buderus Elsenw. 7½ 620.— 618.— Slemens& Halske 12 330.— 332.— Ohemische Grieshelm 12 415.— 419.50 Teiephon Berllner— 355.— 360.— Chemische Welter 12 390.— 390.— Türkische Tabakregle—- 810.—.—— Chemische Albart 30.— 1700.0 Unioawerke Beriin-Mhm. 280.— 309.50 Conoordia Bergbau 22 406.— 409.—Verein. Fränk. Sohunf. 18 253.— 294.— Daimler Motoren 5 283.— 310.— Ver, Glanzstoft 20 740.—752.— Deutsch-Luxemburg. 12 342.50 354.50 V. Stw. Zypen K WIs 10 925.— 930.— .-Uebersee Elektr. 0 842.—971.—Vogtiänd. Kaschinen— 300.-.319.— Deutsche Erdöl 45 2250.0 2316.0 Westeregeln Alkall 66 838.—.—.— Deutsche Kallwerke 7—.— 406.—Zelistoff Waidhof 10—.— 515.— Deutsche Stelnzeug— 301.—301.—Beutsch-Ostafrika— 235.— 232.— . Waffen u. Munitlon 30 550.— 560.— Reu-Gulnea— 300.— 510.— Dürkoppwerke 528.— 660.— Otavi Hinen u. Eisend.— 625.— 650.— Eſberteider Farben, 18 439.— 463.50 do. Genubsoheln— 533.— 575.— Elektr. Lioht u. Kraft 0 233.——.—[Deutséhe Potroleum— 1950.0 1975.0 Bk. f. e. Unt.(Zurion) 0 102.—.— FPomona— 3000.081 00.0 Esohweller Bérgwerk 12 336.— 340.— Heidburg— 230.— 283. —————————— ——————————————— see, 950, sctzten 109 niedriger ein, Deutsche Petroleum 20a5, Baltimore Ohio 445. Auch mexikanische Anleihen waren nicht frei von Schwankungen, da der Devisenmarkt wieder eine sehr schwankende Haltung aufweist. Im freien Verkehr wurden Benz-Motoren 260—264 umgesetzt, Holzmann-Aktien 362 bis 365 gehandelt. Lechwerke fest, 214, auch Neckarsulmer gesucht, ca. 400. Erwähnt sei die feste Tendenz der Aktien der Mainkraftwerke. Ferner lasen höher: Waggonfabrik Fuchs, Schuhfabrik Herz, Chamotte Annawerk und Fahrzeug Eisenach. Das Geschäft konnte sich sichtlich beleben und die ſeste Stitamuns machte weitere Fortschritte. Privatdiskont 37½%. Berliner Wertpapierbörse. Haltung fest. X Berlin, 20. Jan.(Eig. Drahtb.) Die Mark kat nach der gestrigen Abschwüchuns im Auslande, besonders in Newxork wieder eine Besserunz erfahren. Offenbar spielte hierbei die 9* Annahme eine Rolle, daß sich die Aussichten für eine ameri⸗ canische Valutaanleihe an Deutschland gebessert haben. Trotz des Rückganges der Devisen war die Haltuns der Börse fest. Das Publikum benutzte die aus den Käufen der letzten Tage freigewordenen Mittel zu neuen Käufen in Industrie⸗ papieren. Im Verlaufe trat auf neue Baissevorstöſle vorüber- gehend Abschwächung ein. Als sich dann herausstellte, daß das Publikum am Kassaindustriemarkt bedeutende Verkäufe vornahm, wurde die Tendenz wieder fest. Am Montanaktien- markt stiegen Hoesch und Rheinische Stahlwerke um 2896, Thale und Harpener um 18/. Bismarckhütte und Mannesmann um 10%. Schwächer lagen oberschlesische Werte(Hohenlohe und Laurahütte). Wesentlich gebessert waren Schiffahrts⸗ werte, Kaliwerte und Anilinwerte. Hamburg-Süd und Deutsch- Australia + 1295, Heldburg zogen auf 290 an. Am Elektro- markt besserten sich A. E. G. um über 10% Am Automarkt waren Benz wesentlich höher, 261, junge Benz 236, Daimler + 10%. Unter den Nebenwerten zogen Adler 30%, Rheinische Braunkohlen, Goldschmidt, Guano, Rheinische Metaltwaren 20% an. Zellstoſfi Waldhof, Stettiner Vulkan + 10/%/. Valutapapiere schwächer. Nur Deutsch-Uebersee + 1896. Am Petroleummarkt Deutsche Petroleum gebessert, 1940, Deutsche Erdöl schwächer. Kolonialwerte wenig verändert. Im Ver⸗ laufe zogen besonders Orenstein u. Koppel, Bergmann und Harpener an. Die Mark kam aus dem Auslande fester. Kopenhagen .80, Stockholm.60, Zürich 10.45, Amsterdam.95. Devisen waren bei starken Schwankungen schwächer und ziemlich stark angeboten. 8 Devisenmarkt. Frankfurt, 20. Jan.(Drahtb.) Im Vormittagsverkehr lagen fremde Devisen bei stillem Geschäft abgeschwächt. Eine mäßige Befestisung trat später ein, die sich im amt⸗ lichen Verkehr gut behaupten konnte. Im freien Verkehr wur⸗ den folgende Kurse genannt: London 230(amtlich 23154), Paris 304(3083). Brüssel 418(410), Newyork 61(61/, Holland 2028 (Z050), Schwelz 960(96276), Italien 223(221). Frankfurter Devisen. Amtiion 19. Januar 20. Januar 19. Januar 20, Januar Geld Brlef Ldeld Briet deld Brlef H deld I Brief Holland 2142.602147.2002047.90 2050. 10 orwegen 11133.801136 2001078 901081.10 Belglen 427.—428.[416 500 419 50Shweden 1359.401361.401293.701296.30 London 212.75242/231.25 50 e S Parls 405.50 406 50 3988.399.[Mew Vork 64.55 64.70 61.17/ 61.32 Sohwelz 1011.901014.10 961.500 963.50[Wen, altes 8—4——.— „Spanlen.849 10/ 650.90 824 10 825.90 f0.-Oest. abg.] 1223 1227 12.73 12.77 ltallen.. 224.75 225.25 220.7 221.25 Budapest 10 85/ 10.69/ 10 85 10.89 Dänemark 11168.8011171.2011103.90 1106. 10 fPrag. 50 40 50.601 60.27 60.47 Frankturter Notenmarkt vom 20. Ianuar. deid J Eriet aeld Sciet Amerlkanisoche Moten. 60.50 75[esterr.-Ungar., alte.—.——.— Belgisone 415.50 418 50 Korwegische—.—— Dänlsone—. RamAalsche 62.— 63.— Englishe 231.—232— Spanlsohe— Frahzösisohe. 34.50 397.50 Sohwelzer 958 50 91.50 Holtändisohe„ 2038.50 2041 50 Sowedsoge—.——.— Itallenlsone 68 226 50[ Fscheoha-Stovak. 79 50 89.50 Oesterreloh. abgest.48.50 Ungarlsobke„ 12.43] 12.55 Tendenz: iester. 7 Berliner Devisen. Amtlioh 19. Januar 20. lanuar 19. Ianuar 20. lanuar Geld Srief detd Briet Geld Briet Sgeld Srief Holtand 2111.652116 16/2017.952022.05 M Vork 64 4³ 64.57] 61.160 61.3% Brüssel 42⁵ 5⁵ 426.45 11665 419 45[Paris. 402.55 403.45 347.10, 397.9% Christianic. 1123 85.7128 15/1119. 1122² 15Sohwelz 1001.45 1003 55/ 359 961.— Kopenhagen 1164.051166 951148.351151.15Spanlen.849 55 650.45 609.15 810.85 Stookholm. 1378 60 1381.401314.651317.35[Oest.-Ung.—4—— Heisingsfors] 201.75 202.25 190 70[WIen abg. 12 88 13 02 12 73/ 12.77 Itallen...223 75/ 226 25/ 219.75 220 25 Prag. 60.80 81.—-T 30.25 80.45 London. 243.25 243.751 21.75.laudapest J 11.10 11.14J 10.23 10.27 Waren und Harkie. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 20. Jan. Der Besuch der Börse war für den Donnerstagmarkt ein recht guter; was jedoch die Geschäfts- tätigkeit betraf, s0 hielt sich dieselbe wieder in sehr engen Grenzen. Im allgemeinen war Verkaufsneigung vorherr⸗ schend, und die Eigner waren bemüht. Gebote hereinzubekom- men, Was jedoch nur selten gelang, da die Konsumenten aus ihrer, Zurückhaltung nicht herausgingen. Die Preise stellten sich zu Gunsten der Käufer. Der Markt steht vollständis unter dem Einfluß des Markkurses im Auslande. Amtliche Preise der Mannheimer Produktenbörse per 100 kg wassonfrei Mannheim einschl. Sack. Mais, nahes, gelb. La Plata-Mais 340 H. Kleesamen, neuer inländischer Rotklee 1600— 2000 /, ital. Luzerne 3000—3200 1, Provence-Luzerne 3200—3400&, Wicken 250—280, Erbsen inl. 300—350, ausl. 275—325 K. Futtererbsen 250—270 K, Bohnen Rangoon 200 A. Brasil 120, Ackerbohnen 300 J, Linsen inl. 450—650 K, ausl. 450—525„, Wiesenheu nominell 100, Kleeheu 110—120 A, Preßstroh 55—60 H, geb. Stroh 50—55 H, Biertreber 200—210 l, Rapskuchen ohne Sack 150 M, Kokoskuchen ind. 180—190. K, Reis 425— 600, Raps ohne Sack 700—-750 M, Leinsaat 650—700 H. Tendenz ruhig. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 20. Jan.(Drahtb.) Im Einklang mit den Schwan⸗ kungen des Devisenmarktes war auch die Haltung des Mais⸗ marktes nicht gleichmäßlig: Nachfrage zeigte sich besonders für Januarware, zumal die Brenner starken Bedarf haben. In Hülsenfrüchten wollen sich die Besitzer vieliach ihrer Ware entledigen und verlangen dringend Kaufangebote, die aber nur sehr schwer zu erreichen sind; sonders in Viktoriaerbsen. Das Geschäft blieb sonst bei star- kem Angebot und geringer Kauflust weiter leblos; das kenn- zeichnete die Marktlage. Bremen, 19. Jan. Baumwolle 25.50(26)& per Kilo. Die Lage am Ruhrfrachtenmarkt. Das Wasser des Rheins ist in der Berichtszeit weiter gestiegen. Am Nieder-, Mittel⸗ und Oberrhein waren fast tägliche Niederschläge zu verzeich- nen. Trotz des in den letzten Tagen einsetzenden Frostes und stellenweise starken Windes stieg das Wasser weiter, sodaß das Kauber Pegel am 15. Januar 1,43 m zeigte gegen 1,12 m an den ersten Tagen des Monats Januar. Die Nachfrage nach Kahnraum war auf den Kanälen etwas besser, auf dem Rhein blieb die Geschäftslage im wesentlichen unverändert. Die Kipperleistungen sind gestiegen, blieben aber schwan⸗ kend und bewegten sich zwischen 18 000 und 22 00 Tonnen arbeitstäglich; die Wagengestellung hat sich etwas gehoben, auch sind die Fehlziffern etwas geringer geworden. Die Tagesmiete wird für Reisen nach Mannheim mit 0,30 1 pro Tag und Tonne notiert. Der Schlepplohn ist, da mehr Schleppkraft infolge des erhöhten Wasserstandes auf den Markt gekommen ist, gesunken und wird bis St. Goar mit 13—18&, bis Mannheim mit 30—34 notiert. Hauptſchriftleitüng: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; ür Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richart Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeigen S8. m. b.., Mannheim, E 6, 2. 5 starkes Angebot bestand be- 1 * 1 Donnerslag, den 20. Januar 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mannheimer Muſit⸗Zeitung Giacomo puccini und ſlannheim. Giacomo Puccini iſt geboren am 22. Juni 1858 in Lucca. Von ſeinem äußeren Leben iſt wenig vekannt geworoen, von ſeinen Studien wiſſen wir nur, daß er das Mailänder Konſervatorium beſucht hat und daß der Violinvirtuoſe Antonio Bazzini— der auch Pſalmen und Opern ſchrieb— und der Opernkomponiſt Amilcare Ponchielli ſeine Lehrer geweſen ſind. Die Violine und die Bühne wurden ihm alſo nahegebracht, und das Klavier wurde ihm nur das Kompendium der Harmonie. Ponchiellis Gioconda Kiel einſt auch über die deutſche Bühne, lang iſt es her, aber Ponchielli wurde auch der Lehrer von Pietro Mascagni. Mascagm und Leoncavallo Spivelli und Giordano:„das junge Italien“ wuchs heran. Vor dreißig Jahren begann Mascagnis Siegeszug, die Mascagnitis“ als neue Form der alten deut⸗ ſchen—— raſte, Heute müſſen wir darüber lachen, daß man allen Ernſtes die Bauerntragödie aus Sizilien und die Dorfkomödianten⸗Eheirrung aus Apulien über Verdis Opern er⸗ eben konnte. Der alte, liebe Reiz ſinnlich⸗berauſchender Muſik, der eiz der Melodie, der neuen und Intermezzi verſagte all⸗ mählich. Und nun kam Puccini, die mittlere Linie der neu⸗ italieniſchen Opernkunſt ziehend. Hört man ihn oft oder ſtudiert man ſeine Muſik + den Klavierauszügen, ſo weiß man bald, was Puccini fehlt Seine Vorzüge treten aber hervor, ſobald Italiener ihn ſingen und agieren: die ſchöne Melodie, der Fluß des Ganzen, ſeine dramat ſ000 Ader, ſeine gewandte Inſtrumentation. aß ſeinem Orcheſter die eigentliche Polyphonie, die Beredſamkeit der einzelnen Inſtrumente fehlt, daß er hierin Verdis Aida in bedenk⸗ licher Weiſe nachſteht, wird ſich allmählich fühlbar machen. Nach Mannheim kamen Puccinis Opern ziemlich ſpät; wenn wir feſthalten, daß die erſten Aufführungen von Manon 1803, von Bohéme 1896, von Tosca 1900, von Butterfly 1904 ſtattgefunden, die hieſigen aber erſt von 1906—1913 laufen, ſo wiſſen wir das Weſentliche. Neuerdings hat Puccini mit drei Einaktern ſein Wiener Glück gemacht, die erſte reichsdeutſche Aufführung ſoll in Charlottenburg ſtattfinden. Puccinis Tosca iſt unſerem Spielplan ſeit langer Zeit entfremdet; die Handlung, kraß und von übler Nervenwirkung, mag dies erklären, die Muſik aber hat ſo viel üch i Reiz, daß die Vorliebe des großen Publikums leicht erklärlich iſt. Die Handlung? Der Maler Cavaradoſſi verhilft dem Staatsgefangenen Ange⸗ lotti— Flucht. Scarpia, der Polizeiminiſter, läßt Cavaradoſſi verhaften und foltern. Er will ein Mitſchuldgeſtändnis erzwingen, den Nebenbuhler vernichten und die ſchöne 7* Floria Tosca für ſich gewinnen Tosca iſt Cavaradoſſis Geliebte; um Cavaradosi zu retten, willigt Tosca in Scarpias Liebesflehen ein. Wie Tosca ihn Sue erſticht, ehſe der Sadiſt ſein Ziel erreicht hat, dies iſt der Schluß des zweiten Aktes. Toscd ſoll einen Geleitbrief erhalten, um mit ihrem Maler⸗ geliebten zu entfliehen, die Exekution an Cavaradoſſi ſoll„nur zum Schein“ vollzogen werden. So verſpricht der Polizeiminiſter der unglücklichen Tosca; mit ſeinem Untergebenen Spoletto iſt aber eine andere Abrede getroffen. Nicht in deutlichen Worten, aber Spo⸗ letto verſteht—3 die wahre Meinung. Genug: Cavaxadoſſi wird auf der Plattſorm der Engelsburg in Rom wirklich erſchoſſen. In⸗ zwiſchen hat man den ermordeten Scarpia gefunden, der Verdacht fällt auf Tosca. Als die Sbirren(Polizeiſoldaten) ſie verhaften wollen, ſtürzt Tosca ſich von der Plattform hinab. Nun ſie alle drei tot und das Stück iſt aus. Das Drama iſt von Vitorien Sordou, iſt ebenſo unangenehm als ſeine unterhaltend ſind, bietet aber einem Itäliener— dem zwei Landsleute ſeine Operntextbücher 37— ein reiches Feld muſikaliſcher Betä⸗ tigung. Und Puccini weiß alle Vorteile wahrzunehmen. Er ſchreibt nur drei Hauptrollen(ſo daß jede Bühne ſeine Opern 2 kann) mutet den Nebenrollen wie dem Chor keine eigent⸗ lichen Schwierigkeiten zu, verlangt auch von unſerem heutigen Or⸗ cheſter nicht zu viel und rechnet niemals auf ühnliche Aufmach⸗ ungen. Er iſt alſo ein praktiſcher hat den natürlichen —— 75— andsleute, und telodiel Da Puceini außerdem ſich gewählter Harmonik befleißigt und ſein Orcheſter mit angeborenem behandelt, ſo zeigen ſeine Opern manche Vorzüge vereinigh, die man nicht überall findet. Was Puccini für jeine drei Hauptrollen ſchreibt, iſt nicht immer leicht zu ſingen, aber es klingt doch recht gut, weil es ſtimmgerecht 2 unden und erfunden iſt. Als Beiſpiel gebe ich den Zwiegeſang in Ges⸗ Dur, der auf Nonenakkorden ſo poetiſch dahinſchwebk, der dann mit der Exekution ſo treffend kontraſtiert. Aber auch das Lied des Hir⸗ ten in der Morgendämmerung des dritten Aktes iſt ein ſolches Bei⸗ ſide und ſo ließen ſich noch diele ſchön klingende, wirkſame Weiſen inden. Nach italieniſcher Art rechnet Puccini allerdings mit drei Künſt⸗ lern, die erſtens, zweitens und drittens volle, runde, biegſame, auch in den hohen Lagen leicht und frei ſchwebende Stimmen beſitzen, auf Sänger, die rein ſtimmliches Behagen erwecken und daneben noch gute Darſteller ſind. Floria Tosca entſpricht ungefähr dem Typus Mafalda Salpatini(alſo einem echten Sopran mit Aida⸗ Höhe) Cavaradoſſi iſt der Heldentenor(Caruſo), Scar pia der hohe Bariton, den wir 3 Verdis ſinnlich⸗brutalem Grafen Luna kennen. Und noch eine Forderung ſtellen älle dieſe Italiener: Kleine Cebensbilder. 4. Händel in Jtalien. Italien, von 1550 bis 1750 das Land der Kunſt, der Tonkunſt insbeſondere. Die Schulen von Vened.g, Rom und Neapel ſind die leten Auswirkungen der großen Wiedergeburt, die um 1600 an⸗ hebt. Die Italiener, heute überholt, waren ein Kunſtvolk; der Sinn der Südländer für die ſchöne Form, für den Klang, für den Geſang verband ſich mit dem Temperament des Künſtlers und mit dem Darſtellungstalent aller Weiſchen. Sie geben ſich auf der Bühne genau ſo wie ſie im Leben ſind, ſie ſind eben die geborenen Komö⸗ dianten. So entwickelte ſich ihre Schauſpielkunſt, ſo ihre Oper; ſie blieben immer ſie ſelbſt, ſie ahmten nicht fremde Volksweiſe nach. Die Italiener, die— ſchon nach ihrem Klima— das ſüße Nichtstun it geliebt haben, ſind als Künſtler die fleißigſten Menſchen ge⸗ 5 Sie haben uns weſen. die erſten Theorien der Geſangskunſt, die erſten Konſervatorien, die ſchönſten Streichinſtrumente und obendrein Oper wie des Oratoriums, der Sonate wie der Und den„del canto“, den ſchönen Geſang. Denn die Schönheit iſt dem Italiener lange Zeit hindurch das oberſte Kunſtgeſetz Den Streit von Schönheit und Wahrheit hat der ikalieniſche Künſtler ſtets zugunſten der Schönheit entſchieden, die ſchön klingende Melodie iſt, allem vorgewendeten„Verismo zum Trotz, von Verdi bis Puccini noch immer die wahre Eſſenz der italieniſchen Oper geweſen Nach Italien wandte ſich der junge Händel. Er hatte in Ham⸗ burg den Prinzen von Toskana, den Bruder des Großherzogs, kennen gelernt. De. Fürſt fond Geſchmack an vertraulichem Verkehr mit dem jungen Almira⸗Tonſetzer, er wollte ſeinen Schützling ſogleich mitnehmen nach Toskana Der Antrag war o enbar ehrlich und ut gemeint die Protektion eines Medicl erö nete dem jungen ndel alle Fürſtenhöfe des damals recht kleinſtaatlichen Landes. Aber Händels„ebler, unabhängiger Geiſt“ wollte ſich dieſer Schutz⸗ herrlichkeit nicht bedienen; er blieb alſo ſo laige in Hamburg, bis er den„Borrat“ geſammelt haite, der ihm die Reiſe 5 eigene Koſten möglich machte. So berichtet der Engländer Mainwaring nach Händels eigenen Mitteilungen. Dieſer Stolz verließ unſern Händel nie, auch nicht in den allerunglücklichſten Zeiten ſeines Lebens. ändels Wanderjahre. renz, Venedig, Rom und *—* 871 werden wir nun Neapel, die großen Kunſtſtädte der damal Händel. F. d ria Teſi zun Bit⸗ —5 Teſi,——9 hatte bei derherſten Meitern alle. der Kantate gegeben das Lyriſche muß mit dem Dramatiſchen verbunden ſein. Die Rein⸗ heit nimmi der Südländer als Vorausſetzung, die Schönheit des Klanges ſteht noch heute— N. 1 in Tialien der„bel canto“ ver⸗ fällt— im Vordergrunde. Es iſt begreiflich, daß unſere Sänger, weil ſie mehr dem wahren als dem ſchonen Klangausdruck zuneigen, hier beſonderen Schwierigkeiten begegnen, obendrein behindert durch bie deutſche Ueberſetzung. Wer ſich noch des Gaſiſpiels Bak⸗ lanoff erinnert, wird bemerkt haben, wie viel der ruſſiſche Sanger dem itakieniſchen Urtexte verdankte. So gut hatte es Hans Bah⸗ ling nicht; aber er, Fritz Vogelſtrom und Lilly Hafgren⸗ Waag verdienen als die Elemente unſerer Mannheimer Erſtauf⸗ führung noch heute unſere dankbare Schlußerwähnung. Arthur Blaß. Nus Uerdis Briefen. Kurz nach ſeinem Tode ſind etwa zweihundert Briefe veröffent⸗ licht worden, die Verdi während eines Zeitraumes von fünfzig Jahren an den Grafen Arrivabene gerichtet hat. Arrivabene hat, ſo lange Verdi lebte, niemals etwas von dem reichen Inhalt dieſer Briefe der e übergeben, denn dem italieniſchen Meiſter war jede Reklame zuwider. Vie Entſagung, die Arrivabene übte, iſt um 0 höher zu berberten, als er Mitarbeiter einer großen Tageszeitung war. Dieſe Briefe ſind nämlich eine wahre Fund⸗ grüͤbe; inzwiſchen ſind neue Quellen gefloſſen: Briefentwürſe aus den Jahren 1844 bis 1901, die Verdis Arveitsweiſe, ſeine Beziehungen zu ſeinem Verleger, zu den Theatern, zu ſeinen Sängern neu be⸗ leuchten. Da wir 1913 Verdis hundertſten Geburtstag gefeiert haben— in Mannheim allerdings nicht— ſo mag es nicht un⸗ dienlich ſein, beide Quellen zu betrachten. Was die Hauptſache iſt: Verdis Urteile ſind klar und genau ausgeſprochen, jedoch nie in verletzender Form. Und das will für Pribatbriefe an einen vertrauten Freuno ſchon etwas bedeuten. Im Einzelnen wird unſere Teilnahme Paris wie ſtand Verdi zu Wagner? Nun, als Verdi 1865 in Paris zum erſten Male die Ouvertüre zu Wagners Tannhäuſer hörte, lehnte er dieſe Muſik ab. Aber ſchon nach der Kompoſition ſeiner Oper„Don Carlos“ begann Verdi ſeine Anſicht über das muſikaliſche Drama Wagners zu ändern, allmählich derſtand er Wagners Ideen und gelangie ſo dahin, Wagners neüe Bahnen gutzuheißen. Verdi hat tatſächlich — bereits in Aida, noch mehr in ſeinem Othello, am meiſten in Falſtaff— dem Stile Wagners 0 genähert. Im Grunde iſt er indes, bewußt oder unbewußt, Itallener geblieben. Er ſchätzte vor allen Meiſtern Paleſtrina, dann Marcellos Pfalmen, Pergoleſis Stabatmater für Frauenſtimmen, auch Spontinis Veſtalin liebte Verdi. Den jüngeren Kunſtgenoſſen empfahl er als Studien die Werke dieſer als Grundlage galt ihm der melodiſche Kontrapunkt Paleſtrinas. Italiener und Katholik kamen bei Pale ⸗ ſtrina zuſammen und ſolche klar e Polyphonie ſtand dem Süd⸗ länder Verdi am nächſten. Aber Verdi war ein großer Freidenker der Kunſt, er ſchätzte auch Sebaſtian Bach, Mozart, Beethoven und — Berlioz. Dieſen allerdings mit der Einſchränkung, daß Berlioz als Vorläufer von Wagner zu gelten habel Ueber Berlioz ſchreibt Verdi am 5. Juni 1882:„Er war ein armer, kranker Menſch, mit Jedermann verfeindet, hämiſch und ſehr reizbar. Aber er war ſcharfſinnig, voll Geiſt und Leben. In vielen Orcheſtereffekten iſt Wagner ſein Nachfolger. Es fehlte Berlioz an Ruhe und an Mäß gung, alſo an dem Gleichmaß, das allein vollkommene Kunſt⸗ werke hervorzubringen vermag. Auch wenn er lobenswerte Stücke ſchrieb, ſchoß Berlioz ſo leicht über das Ziel hinaus. Die Erfolge, die ſeine Kompoſitionen jetzt in Paris erzielen, ſind berechtigt und verdient. Bei ſeinen Lebzeiten wurde er mißachtet; jetzt, wo er fünfzehn Jahre tot iſt, mit man Hoſionna Berlioz“. Sein Urteil über Gounod hat Verdi in einem Briefe vom 14. Oktober 1870 nie⸗ dergelegt:„Gounod iſt ein großer Muſiker, ein großes Talent. Er macht die feinſte Kammermuſik, aber— er hat keine dramatiſche Ader. Seine Muſik iſt in ihren Einzelheiten köſtlich und ſympathiſch, ſie drückt den Text gut aus. Aber dieſer Komponiſt bringt keine dramatiſche N zuſtande und die Charaktere ſind wenig aus⸗ geprägt.“ Um dies Urkeil richtig zu verſtehen, müſſen wir bedenken, daß Verdi über Gounods Sappho, über Polyeukte, über Romeo und Julie“ ſich ausſpricht. Er meint zwor: Der„Fauſt“ iſt in Gounods Händen klein geworden“, läßt aber dem bedeutſamen Rivalen volle Gerechtigkeit widerfahren... Auf Roſſini kommt Verdi 1871 zu ſprechen:„Melodien laſſen ſich nicht mit Trillern, Koloraturen und Verzierungen machen! Melodien ſind der Chor der Barden und das Gebet des Moſes, aber die Arien der Semi⸗ ramis und Roſinas Cavatine ſind keine Melodien. Was ſind ſie denn? wirſt du fragen. Nun, alles andere, nur keine Melodien. Du brauchſt dich übrigens nicht darüber aufzuregen, wenn ich an Roſſini etwas auszuſezen habe, denn Roſſini verliert dadurch nichts an ſeinem Ruhm.“ Sehr intereſſant ſind Verdis Urteile über berühmte Sänger⸗ innen alter Zeiten. Zunächſt über Malibran und Patti. Am 27. Dezember 1877 ſchreibt Verdi an Arrivabene:„Die Malibran iſt groß, aber ungleich. Zuweilen iſt ſie erhaben, zuweilen ge⸗ ſchmacklos. Ihre Geſangsmanier iſt nicht immer rein, ihre Dar⸗ ſtellung nicht immer richtig, ihre Stimme klingt in der Höhe zu⸗ weilen gellend. Trotz alledem bleibt ſie eine große, bewunderswerte ihrer Zeit ſtudiert. Ihr natürlicher Hang trief ſie außerdem„zur lebung in der Aktion“, ſie war mit einer vollen Altſtimme begabt. Der Umfang ihrer Stimme war„außerordentlich weitläufig“, das „Prächtige und Ernſthafte“ ihr Reich, und ſie ſchien geboren,„ſchon durch die Aktion die Zuſchauer einzunehmen“. Für Vittoria Teſi ſchrieb Händel nun die Titelpartie ſeiner neuen Oper Agrippina. 18 Oper wurde ſehr günſtig aufgenommen und brgchte Händel noch neben den fürſtlichen Geſchenken und dem Ruhm die Liebe der erſten Sängerin. Sie war ſchön, Händels Talent, ſeine Jugend und ſeine imponierende Erſcheinung hatten Eindruck auf ihr Herz gemacht. Aber Händel zog die Muſen den Sirenen vor; mit den Empfehlungen des florentiniſchen Hofes 1928 verſehen, zog er nach Venedig weiter. Sein geniales Klavierſpiel ſcheint ihm allent⸗ halben die Wege geebnet zu haben; dieſes glänzende, ganz neue Klavierſpiel— dem wir wohl einen Beethoven verwandten Zug zuſchreiben dürfen— wurde ſo lehi bewunbert, daß manche Aber⸗ 939— Teufelskünſte witterten. Nach einer alten Anekdote ielte ändel auf einem Maskenball Klavier, wurde aber trotz der Maeke erkannt. Nämlich von Domenico Scarlottt, der ſofort lael⸗ „der Cembaliſt iſt entweder der berühmte Sachſe oder der Teufel Der„berühmte Sachſe“ brachte nun ſeine Agrippina auch in Venedig zur Aufführung. Die Zuhörer waren ganz hingeriſſen, das Theater erdröhnte von Beifall, von Jubel und von den Zurufen:„vixa ii caro Sassone.“„Man war von der Eröße und Hoheit dieſes Stils wie vom Donner gerührt.“ Die Ve. einigung von italieniſcher Melodie und deutſcher Harmonie, von Schönhelt und edler Wahr ⸗ eit war— wenn wir die engliſchen Quellen aufmerkſam ver⸗ olgen— wohl die große Reuheit. Unter den befand ch übrigens auch ein 90 ürſt, der Prinz Ernſt Auguſt von Hannover. Einflußreiche Hofleute aus Hannover und vornehme Engländer bildeten die Umgebung des I4 fl an lud den deuiſchen Landsmann, der ſeinem Vaterlande olche Ehren brachte, 94 Hannover aber Händel wollte ſeine italieniſche Reiſe nicht ſo ſchnell abbrechen Hannover und London winkten ihm deutlich, aber der junge Sachſe ſetzte ſeine Reiſe ſort. an Nom treſſen wir Händel wieder, inmitten eines glänzenden 9—— 705 große eine Oeſellſcha e der ege von„Freun umor ge⸗ 9 55 005 Händel geriet mitten unter fer, die Mit⸗ glieder der Arkadia legten nämlich 8 an, nannten ſich mit Hirtennamen und verkehrten als ſolche, den Profanen Rang und Stand vergeſſend. In Rom gab es noch ein onderes Zentrum der Kunſt, die Aka⸗ demien des Kardinal Ottoboni. Sie fanden im der Arhenfüeſten ftun; Siegrelſdicheung, wwſge Lertele— Künſtlerin. Die Patti iſt ihr an Vollkommenheit überlegen, denn ſie beſitzt eine herrliche Stimme und zugleich einen überaus reinen Geſangsſtil, hat ein außerordentliches Darſtellungstalent und eine natürliche Anmut, die man bei keiner andern Sängerin wieder⸗ findet.“ Wer denkt hierbei nicht an heutige Parallel⸗Erſcheinungen? Und Verdi gibt in ſeinen Briefen ſolche klare Urteile auch über die erſten Opernkräfte von Berlin, Mailand und Wien. Im Berliner Opernhauſe ſah Verdi 1875/76 Vorſtellungen, deren Inſzenierung „ohne Geſchmack und Charakter“, deren Orcheſtergrundlage„plump und ſchwerfällig“, ihm mißfielen. Er tadelt insbeſondere die deut⸗ ſchen Geſangs⸗„Athleten“, in Wien rügt er geſchmackloſen, plumpen Geſang und ſteife Bewegung, findet aber Chor und Orcheſter vor⸗ züglich. Die beſten italieniſchen Sängerinnen— das iſt die Summe— ſind den deutſchen Schweſtern an Geſangskunſt und Ge⸗ ſchmack überlegen. Dies könnte als italieniſches Vorurteil gedeutet werden, aber derſelbe Verdi war ganz entzückt, als er den Kölner Männergeſangverein deutſche Lieder ſingen hörte, er freute ſich da⸗ mals, als er bei dem Niederrheiniſchen Muſikfeſte ſein Requiem leitete, über den ſchönen Klang der Rheinland⸗Chöre und meinte, Deutſchland beſäße eigentlich ein ſchöneres Stimmaterial als Italien. Zum Schluß noch einige wenig bekannten Dinge. Verdi ar⸗ beitete meiſtens mit„vulkaniſchem Tempo“, er hat die Laufpartitur —79 Aida— alſo ungefähr das, was im Klavierauszuge mit ext ſichtbar iſt, im Entwurf— innerhalb weniger Wochen nieder⸗ Aber Verdi war kein Vielſchreiber wie Roſſini, kein ohnſchreiber wie ſo manche ſeiner Zeitgenoſſen. Er war mert⸗ würdiger Weiſe auch gar kein Theatermenſch, noch weniger das, was der Berliner„Reklamefritze“ nennt. Ich habe— ſo ſchreibt Verdi— nie zu einem Journaliſten ein einziges Wort geſagt, keinen Freund um Hülfe gebeten, nie den Reichen den Hof gemacht, um Erfolg zu haben. Ich mache meine Opern ſo gut ich kann, dann laſſe ich ſi durch ſich ſelbſt wirken.“ Verdi hatte, wie aus dem Buche der Entwürfe zu entnehmen iſt, für die Proben nur deshalb etwas übcig, um die richtige Ausführung zu über⸗ wachen, ſeine verſönliche Anweſenheit bei den Uraufführungen lehnte er jedoch ab Er wollte von ſelchen Verleger ⸗ und Theater⸗Reklamen nichts wiſſen. Er hatte mit dem Theater manchen Streit vor allem wegen der Kürzungen. Seine Opern waren ihm ein Ganzes, das nicht verſtümmelt werden dürfe. Er glaubte, wie er einem Pariſer Künſtler einmal ſchrieb,„an die Inſpiration, nicht an die Mache.“ Woraus für deutſche Aufführungen des Troubadour etwas zu lernen wärel Arthur Blaß. ſſluſikaliſche Rundſchau. Roſſini im Deuiſchen Opernhauſe. Wir hatten Roſſini⸗„Tell“ lange nicht gehört, auch nicht in der früheren Hofoper. In der neuen Faſſung jedoch, in der das Deutſche Opernhaus dieſe große Oper herausgebracht hat, war Roſſinis Tell beinahe eine Premiere. Zum Weihnachtsfeſt eine Novität, die Stammgäſten wie Fremden höchſt willkommen geweſen iſt, die auch bei den Wiederholungen ſehr ge⸗ fallen hat! Das Deutſche Opernhaus hat es freilich leicht, denn man braucht weder auf berühmte Männer, noch auf„gezeichnete“ Rich⸗ tungen Rückſichten zu nehmen. Die anerzogene Pietät, die wir dem italienkſchen Meiſter und teinem Werk, mit dem er bereits im 37. Lebensjahre den Gipfel ſeiner Kunſt erreichte, lange entgegengebracht hatten, war allmählich ver⸗ loren gegangen. Man fand die Oper mit ihren ungezählten Lyris⸗ men nachgerade etwas einſchläfernd. Georg Hartmann, der einen merkwürdigen Inſtinkt für das Opernwirkſame beweiſt, hat num das Dramatiſch⸗Wirkſame herausgeholt, das Lyriſche— namentlich im erſten Akt— beſchnitten und den vierten Akt umſo kräftiger her⸗ oorgelangt. Wir vermißten manche Einzelheit, die unſerer Gewohg⸗ heit unumgänglich und notwendig erſchien, dafür lernten wir aber aus der Pariſer Partitur von 1830 eine ganze Anzahl bisher unbe⸗ kannter und ſchöner Nummern kennen. So die Einleitung zum zweiten Akt: die fürſtliche Jagdgeſellſchaft verliert ſich allmählich. oben aus dem Gebirge hören wir den Nachtgeſang der Hirten— nur helle Stimmen— die Prinzeſſin bleibt unauffällig zurück, um mit Arnold zuſammenzutreffen. Hier war die Lyrik einmal am rechten Ort, und nun wirkte Mathildes As⸗bur⸗Arle anmutiger, natürlicher, fürſtlicher. Dann wieder der Anfang des vierten Aktes: Arnolds großer Monolog in neuer Faſſung; ohne die Pariſer Arie, die den Eindruck aufhebti Dafür aber das große Enſemble der Möͤn⸗ ner mit Laubenthals großer Stretta, nach B transponiert. Dies alles war für die Mehrzahl gewiß ebenſo neu wie die Dekorationen. Mit dem Aufbau des Vierwaldſtädterſees wurde uns das Land, wo noch Milch und Honig fließt, recht lockend veranſchaulicht. Man hatte zuweilen die Orcheſtration verſeinert— ſo im Kanonterzett— aber mit gutem Grunde darauf verzichtet, die große Pariſer Oper von 1829 im Stil 1920 zu inſzenieren. Alles in allem: die Dra⸗ matlk der alten Oper war gehoben, und dies gefiel dem Publikum, Es war eine rechte Weihnachtsbeſcheruna, und Roſſinis Tell lebt noch. Oder: lebt wieder. Wie man es nehmen will. R. L üHüHüHüü PPPPPPPTPPPTPTPPPPPPPPPPPP0T0PPk0TTPGT0TTT0TTT'TfT0T0T————TTT— Verantwortlich: Arthur Blaß. ebenſolche Improviſationen waren die Gegenſtände dieſer Akademien. Der große Geiger Corell! leitete die Muſik; er wohnte beim Kar⸗ dinal, ſtand alſo wohl mit Ottoboni auf freundſchaftlichem Fuhe Ottoboni verfügte als„Oberaufſeher“(General⸗Indentant) über die pſtliche Kapelle, alſo über einen Kirchenchor, und atte außerdem eine ganze Schar namhäfter Muſiker in ſeinen ienſten. Dieſe Montage waren berühmt, und ſobald Talente wie Händel und Scarlatti auftauchten, wußte der Kardinal ſie dingfeſt 90 machen. In Rom fehlte die Oper; nun ſchreibt Händel geiſtliche Kantaten und Motetten, und alles wurde bei Ottoboni in der beſten Weiſe aufgeführt. Welche Anregung für einen jungen Künſt⸗ ler, ſeine Werke obendrein von einem geblideten Kreiſe verſtanden zu wiſſenl! Bei Ottoboni fand 171 das berühmte Wettſpiel von Hün⸗ del und Domenico Scarlattl ſtatt. Wir können noch heute den Sa verhalt nachprüſen, wenn wir Scarlattis Sonatenſätze und Händels von einem Künſtler vortragen hören, der beide Fähig · keiten hat: Scarlattis glänzendes Klavierſpiel mit dem virtuoſen 25 und Händels großes Spiel, das deutſchen Stil mit eſchmack vereint. amals blieb den Kunſtrichtern die Wahl ſchwer, aber als die beiden jungen Meiſter die Orgelbank be⸗ ſtiegen, da gewann 475 Händel den Preis. Und Scarlatti ſeloſt war es, der ſagte: von ſolch einem Orgelſpiel habe er bisher keinen Begriff gehabt. Händels Polyphonie und„nachdrückliche Stärke“ iſt uns Heutigen übrigens aus ſeinen Oratorien ſo leicht erſichtlich, daß alte Zeichen wieder werden, ſobald uns nur Händels Meiſterwerke lebendig bleiben. Und er zog weiter nach Neapel, erſten Ranges im damaligen Italien. In Italien erwarb ſich Hän⸗ del außer Gold und Ehren auch ein tieſes Verſtändnie für Maleret und bildende Kunſt. Er durchzog alſo durchaus nicht blind Italiens Auen, hatte vielmehr für Land und Leute, und Natur ein offenes Auge Die ſchönſten Jahre hatte der Meiſter in Italien derlebt; ſorglos, frei und fröhlich nahm er alles in ſich auf, iner Natur einging. Holde Frühlingszeit des Genius enedig traf Händel 1710 wieder zuſammen mit Hannover und London. Es war nur eine Frage der Zeit, daß die Königin Aum ſterben und das Haus Hannover den Thron der Könige von England beſteigen werde; ſo war die Anſicht der Politiker. Nun ſchloß Händel mit Hannover ab, denn der Weg nach London mußte wohl über Hannover gehen! Der junge Meiſter wurde alſo zunä ſc Hannoverſcher Hoftapellmeiſter. Er traf auch dort ein, nahm aber alsbald längeren Urlaub, beſuchte die Seinigen in Halle und landete im Spätherbſt 1710 in London. Ein Virtuoſe erſten Ranges, eln Weltruhm nicht Opernk t von 2⁵ 3 alt und— no pern— N Jahro der eigentlichen Hofoper Arthur Blaß. B. Seite. Nr. 32. —————— 1 N. 226. B. Seite. Mumeemner Seneragnsee. Gene) Donnerstag, den 20. Januar 1921. en Zum Handelsregiſter B Band XVIII.Z. 20 wurde heute die Firma„Ph. L. Lehmann Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Kohlenhand⸗ lung“ in Mannheim, E 7 Nr. 23 eingetragen. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Handel mit allen Erzeugniſſen, auch Nebenerzeugniſſen der Kohleninduſtrie, mit Brennſtoffen aller Art, ins⸗ beſondere der Fortbetrieb des unter der Firma Ph. L. Lehmann in Mannheim betriebenen Koh⸗ enhandelsgeſchäftes. Die Geſellſchaft kann ſich an Unternehmungen mit ähnlichen Geſchäfts⸗ zweigen beteiligen. Das Stammkapital beträgt 300 000 Mark. Karl Lehmann, Mannheim iſt Geſchäftsführer. Kilian Hartmann, Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 30. Dezember 1920 ſeſtgeſtellt. Sind mehrere Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt, ſo wird die Geſellſchaft durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Geſchäſts⸗ führer und einen Prokuriſt vertreten. Die öffent⸗ lichen Bekanntmachungen der Geſellſchaft, ſoweit ſie im Geſetz vorgeſchrieben ſind, erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. 7¹ Mannheim, den 17. Januar 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band III.⸗Z. 44, Firma„Badiſche Aſſecuranz⸗Geſellſchaft Aktien⸗ geſellſchaft“ in Mannheim wurde heute einge⸗ tragen: 7 Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 12. Juni 1920 iſt§ 2 des Geſellſchaftsvertrages hetreffend den Gegenſtand des Unternehmens ge⸗ ändert und neu gefaßt. Gegenſtand des Unter⸗ nehmens iſt ferner: Die Verſicherung gegen die Gefahren des Aufruhrs und der Plünderung. Mannheim, den 17. Januar 1921. Bad. Amtsgericht B. G. 4. Soäddeutsche Drahtindustrie Aktien-Cesellschaft, Mannheim-Waldhof. In heutiger, dureh Notariat I nach den Be- dingungen des Anlehens vorgenommenen vier⸗ zehnten LVerlosung unserer Partialobligationen wurden nachfolgende Nummern gezogen: Lät. A. 41, 56, 88,.143, 147, 167, 170, 174, 183, 198, 220, 253, 265, 209, 275, 278, 282, 290, 307, 319, 342. Lit. B. 11, 17, 61, 73, 105, 120, 132, 152, 220, 228, 231, 234, 237, 250, 297. Die Auszahlung geschieht ab 1. April 1921 walt einem Auischlag von 20, also Ar jede Obligation von M. 1000.— mit M. 1020.— — 80¹ käigenden Stellen: Palaische Pank, Ludwigsbaien a. A. Ind deren Lweig- Biederlassungen, Sudeutsche Pisconta-Jeseflschaft.-., Mannbeim Und deren Tweigniederlassungen, ukhaus F. Ladendurg. Frankfurt 2.., Eak fur Handel und Industrie, Mannhein. Die Verzinsung dieser Stücke hört mit dem 1. April 1921 aui. Rückständig aus Verlosung 1918: Lit. A. 211, 3 5 95 1919:„„ 131, 1920:„„ 195, 284, 4„ B. 119, 194. Mannheim-Waldhol, den 14. Januar 1921. Lehelüx-Affu Iuld Prixat-Auskunttei cSüe A. Maler& Co. G. m. d. H. OG, S, Mannhelm Telephon 3305 Vertrauliche Auskünfte jeder Art, Erhebungen in allen Kriminal- und Zivilprozessen, Heirats- ausküntte. 83⁰ Bbö hervorragende Qualität liefert laufend jeden Poſten zu konkurrenzloſen 98— in Fäſſern und annen frankojed. Station R. Concewitz Ruwer b. Trier. Tüchtige Proviſions⸗ 1 ſreiſende u. Platzvertreter 9 geſucht. Nähmaschinen repariert. Teleph. 5287 Stel1, Mechaniker, K 4. 15 Bioi Mlttleres läcn- Flüpwer suchtBeschäftigung Angebote unter A. O. 65 an die Geſchäftsſt. 7168 Flickerin noch für einige Tage in der Woche frei, auch für ins Haus. 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Beginn der neuen 20 Mk.⸗Kurſe nächſten Freitag, abends 7 Uhr in der DEF. Sprachſchule, 0 6, 3. Sir 960 Der Vorstand. ——— 2u einer ffabrik Waldhof. Wir laden hiermit die Aktionäre unserer Gesellschaft Allaagentääun enendusanmue auk Donnerstag, den 10. Februar 1921, vormittags 11½ Uhr im Hause der Süddeutschen Disconto-Gesellschaft, .-., Mannheim, D 3, 15, ein. Tagesordnung: 1. Beschlußkassung über die Erhöhung des Stimmrechts ger vorhandenen M. 8,000,000.— Vorzugeaktien— künftig Jit. A genannt— vom fünffachen auf das zehnfache. 2. Beschlußfassung über die Erhöhung des Grundkapitals um M 30,000,000.— durch Ausgabe von 30000 Stück auf den Inhaber jautender Vorzugsaktien Lit. B mit einiachem Stimmrecht und mit einer kumulativen(nachzahlungs- Pflichtigen), auf 6% beschränkten, der Stammaktien- dividende vorgehenden Vorzugsdividende unter Aus- schluß des Beszugsrechtes der Aktionäre. Diese Vor- Zugsaktien sind Seitens der Gesellschaft ab 1. Januar 1926 zur Rückzahlung mit 115%x kündbar und erhalten im Falle der Liquidation 115% ihres übrigen Aktien. Nennwertes vor den 8. Festsetzung der Ausgabebedingungen für die Vorzugs- aktien Lit. B. 4. Entsprechende Aenderung der Statuten und zwar: § 4. Betrag und Einteilung des Grundkapitals, Be- Zeichnung der Aktien und Festsetzung des Ver. hältnisses der einzelnen Arten zueinander. § 3, Absatz 1: Ausgabe der Vorzugsaktien Lit. B auf den Inhaber. § 11, Zifter 2: Dividendenberechtigung der einzelnen Aktienarten. § 27: Höhe des Stimmrechts der Vorzugsaktien Lit. A. 5. Neben dem Generalversammlungsbeschluß erfolgt in be- Sonderer Ahstimmung Beschluß der Stammaktionäre und der Vorzugsaktionäre Lit. A üher sämtliche Gegenstände der Tagesordnung Zifier 1 bis 4. Wer an der Generalversammlung teilnehmen will, hat sich über den Besitz seiner Aktien mindestens 3 Tage vorher nach § 28 der Statuten bei unserer Gesellschaft oder bei den Bankhäusern: Süddeutsche Disconto-Gesellschatt,.-., Mannheim, E. Ladenburg, Frankfurt a. Berliner Handels-Gesellschaſt, Berſin auszuweisen. Mannheim, den 17. Januar 1921. ., 97 Der Kufsichtsrat. Kassenstunden im Rosengarten täglich 11—1 und 1½—4 Uhr. Sonntags 11—1, 1½—3 und ab 4 Uhr bis Konzertbeginn. Kein Wirtschaſtsbetrieb. 81 Eür Stadt Köln EEl Auspon Jiaaten wozu freundlichſt einladet 7189 Georg Fehu. Büro- Höbel nuunnnnunnnnannonnnnnununnnnnonm 9 Vollständige BüroEinrichtungen in eder Preislage, stets sofort lieferbar. 8169 oaniel Aberie 8 3, 19 Fernspr. 1626 G 3, 195 Tähäan fin Hacr nimmt noch einige Herren Iun Kasieren, Haarschnelden und Magsteren außer dem Hauſe an. 709¹ Ang. u. Z. A. 27 an die Geſchäſtsſtelle ds. 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