Meinungskampf — Freitag, 28. Jannar 93 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..10 für Bringerlohn v. Einziehungs⸗ gebüyr M..40————.— M. 24.30 ohue Poſtgebühren. Einz. Nummern 25 Pf Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— Geſchäfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt:—— 6.— Fernſprecher Nr. 7040—7946. iederzeit widerruflich. Poſtſche⸗ Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. — g. Alle Preiſe Badiſche Neueſte Rachrichten beſe Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abe an beſtimmten Tagen, Stellen n. Ausgaben wird keine Verantw. u. 5 Betriebsſtörungen, Materialmängel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzauſprüchen fausgefallene od. 1 20% Nachl. ndbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen ommen. Höhere Gewalt, Streies ränkte Ausgaben od. f. verſpätete Mafachme v. Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr Ein belgiſcher Vermittlungsvorſchlag. Paris. 28. Jan.(..) Havas meldet, die Reparations⸗ frage, die geſtern vormittag behandelt wurde, wurde nachmit⸗ tags in einer Sitzung der Konferenz erneut einer Prüfung unterzogen. Die Sitzung dauerte nicht weniger als vier Stun⸗ den. Der engliſche und der franzöſiſche Standpunkt wurde nacheinander von Lloyd George und Briand dargelegt. Dieſe grundſätzlichen Erörterungen waren ziemlich entgegengeſetzt, da England die unverzügliche Geſamtfeſtſetzung der Forderungen an Deutſchland verlangte, Frankreich jedoch die Schätzung der Re⸗ abwarten wollte. Der belgiſche Delegierte Jaſppar brachte ſchließlich folgen⸗ den Vermittelungsantrag zur Annahme: Verweiſung der Frage an einen Ausſchuß, der ſich zuſammenſetzen wird aus Dabernon und Wortington Evans für England, Lou⸗ cheur und Doumer für Frankreich, Jaſpar und Thounis für Belgien,'Amaglio und Giannini für Italien, ſowie Kingo⸗ mori für Japan. Der Ausſchuß wird morgen zuſammentreten, um einen Entwurf zur Ausgleichungder geſtrigen Beſchlüſſe und der dabei vorgebrachten Meinungen vorzu⸗ bereiten. Die Konferenz wird ſodann zu deſſen Prüfung zu⸗ ſammentreten. Frankreich fügt ſich. Paris, 28. Jan.(WB.)„Petit Pariſien“ hält es für rich⸗ tig, daß die 9 der Belgier als die Grundlage eines Abkommens angeſehen werden können. Das Blatt ſchreibt, daß der Oberſte Rat, der am Samstag ſeine Arbeiten beenden ſolle, nicht auseinandergehen dürfe, ohne eine endgültige Regelung der ſo lange debattier⸗ ten ſchwierigen Frage zu erzielen. Andere Blätter ſind weni⸗ ger optimiſtiſch. Pertinax ſagt z. B. im„Echo de Paris“, daß es ſeit Jahren keinem Menſchen gelungen ſei, zu ſagen, was Frankreich eigentlich wolle. Es ſei fortgeſetzt zu Schwankun⸗ gen gekommen. Frei ſpreche er deshalb aus, die franzöſiſche Regierung habe die harten Worte des engliſchen Miniſterpräſidenten wohl verdient, * 99 Wenn dieſe Meldungen zutreffen, dann dürfte die Kriſe, die zwiſchen London und Paris entſtanden war, über⸗ wunden oder doch auf dem Wege zur Ueberwindung ſein. Es gibt Beurteiler der Lage, die überzeugt ſind, der ganze Zwiſt ſei nur Theaterdonner geweſen, die ſagen, es ſeien Spiegelfechtereien zwiſchen London und Paris im Gange, die man ſich hüten müſſe, allzu ernſt zu nehmen; hinter den Kuliſſen der Pariſer Beratungen werde noch gehandelt und geſchachert. Die engliſche und franzöſiſche Preſſe mache dazu den nötigen Theaterdonner. Die deutſche Oeffentlichkeit ſolle ſich hüten, darin drohende Gewitterwolken zu ſehen. Eng⸗ land und Frankreich ſchienen ſich in der Entwaffnungsfrage auch nach der methodiſchen Seite hin einig zu ſein. In bezug auf die deutſche Entſchädigungspflicht ſei wohl die Frage noch ſtrittig, zu welcher Höhe der Jahresleiſtung Deutſchland ver⸗ urteilt werden ſoll und was man als Gegenleiſtung bieten wolle. Wir ſollten uns durch die Meldung von ernſthaften Differenzen nicht in falſche Illuſionen wiegen laſſen. Möglich, daß es ſo iſt. Vor der Oeffentlichkeit iſt jedenfalls ein ſcharfer ausgefochten worden, in dem Lloyd George nach den Berichten als der Sieger erſcheint. Wir warten nun ab, wie der Ausgleich beſchaffen ſein wird — die Konferenz ſcheint auf dem beſten Wege zu ſein, ein faules Kompromiß zu machen, das dann die be⸗ rühmte taktiſche Löſung darſtellen wird, nach der man von Anfang an geſucht hat. Der Meinungskampf zwiſchen Lloyd George und Briand. Ein engliſches Ultimatum.— Briand droht mit einer Miniſterkriſe. Paris, 28. Jan.(WB.) Ueber den Verlauf der geſtrigen Konferenz teilt der diplomatiſche Mitarbeiter der Agence Havas noch folgendes mit: Zunächſt ergriff Lloyd George das Wort. Nach einigen einleitenden Bemerkungen, in denen er ſeiner Sym⸗ pathie für die von Frankreich gebrachten Opfer Ausdruck gab, kritiſierte er die geſtern von Doumer vorgebrachten Theſe. Lloyd George ſagte, der franzöſiſche Finanzminiſter habe bekanntlich die allen Alliierten zuſtehenden Reparatio⸗ nen auf 212 Milliarden Goldmark beziffert, wovon Frank⸗ reich eine Geſamtſumme von 110 Milliarden Goldmark er⸗ halten ſolle. Deutſchland ſolle zwölf Milliarden vermittels ſeiner Ausfuhr bezahlen. Der engliſche Premierminiſter be⸗ tonte, daß dieſe Abſchätzung und dieſe Methode von der ſeit Monaten durch die Alliierten befolgten Arbeits⸗ methode abweiche. Er erinnerte daran, daß die Alliierten Sachverſtändigen nach der Brüſſeler Konferenz dem Ober⸗ ſten Rat empfohlen hätten, von Deutſchland fünf Jahres⸗ zahlungen von je drei Milliarden Goldmark in natura oder in bar zu verlangen. Lloyd George wies beſonders darauf hin, daß die alliierten Regierungen ſich im Prinzip auf der Boulogner Konferenz im Vorjahre über das Syſtem der deut⸗ ſchen Zablungen geeinigt hätten, und daß dieſes Syſtem bei der Brüſſeler Konferenz noch als Aus gangspunkt gedient hätte. Heute ſteile Frankreich dieſe Grundlage des Einvernehmens in Frage. Ein ſolches Vorgehen ſei unzuläſſig. Die Regierungen müßten ſich durch die Entſchließungen ihrer Vorgängerinnen als ge⸗ WJ.. 6 der Sreil über die deul Der franzöſiſche Finanzminiſter hielt ſeinen in der geſtrigen Sitzung dargelegten Standpunkt auf⸗ recht, indem er ſagte,— Friedensvertrag erlaube uns, die Feſtſetzung der geſamten Schuld durch die Reparationskom⸗ miſſion abzuſagen. Hierauf trug Briand die Theſe der franzöſiſchen Re⸗ gierung vor und erklärte, die öffentliche Meinung in Frank⸗ reich verlange, daß Deutſchland mit der Zahlung einen An⸗ fang mache. Briand ſprach ſich für die Feſtſetzung von —3 Annuitäten aus, die ſofort erlangbar ſeien. Das Geſamtguthaben der Alliierten könne von der Repara⸗ tionskommiſſion feſtgeſetzt werden, die, wenn es ſich erweiſen ſollte, daß Deutſchland nicht die geſamte Schuld bezahlen könne, herabgeſetzt werden könne. Ueber das Abkom⸗ men von Boulogne ſagte Briand, er glaube nicht, daß es endgültigen Charakter beſitze. Die franzö⸗ ſiſche öffentliche Meinung könne ſich nicht damit zufrieden geben. Zum Schluß trug Briand ror, das Abkommen vom 10. November zu befolgen, das 4 Punkte vorſehe: 1. eine Sachverſtändigenkonferenz in Brüſſel; 2. eine Konferenz der Alliierten und der deutſchen Miniſter, die aber nicht, wie urſprünglich vorgeſehen war, in Genf, ſondern mit der Konferenz über die Drientpolitik in London ſtattfinden ſoll; 3. Feſtſetzung der geſamten Verpflichtungen Deutſch⸗ lands durch die Reparationskommiſſion; 4. Feſtſetzung der Strafbeſtimmungen durch die alli⸗ ierten Premierminiſter. Paris, 28. Jan.(WB.) Ueber die geſtrige Debatte der Reparationsfrage berichtet der Matin: Lloyd George habe ſeinen Standpunkt dahin getennzeichnet, daß die vor⸗ herrſchenden Meinungsverſchiedenheiten weniger die Sache beträfen, als die Methode, die in Anwendung gebracht werden ſoll. Man ſei ſich darin einig, daß Deutſchland bis Nur noch wer ie Tage, daun iſt die Iriſt zur Ein⸗ kragung in die Sümmliſte unwiederberglich verſtrichen. Wendet Euch ſofort an die nächſte Orisgruppe der Pereiniglen Verbände heimalstreuer Oberſchleſier zur äußerſten Grenze der Möglichkeit bezahlen müſſe. Die Methode des Finanzminiſters Doumer nannte Lloyd ein unerfüllbares Ideal; denn man könne den Export Deutſchland nicht unbegrenzt ermöglichen und den deutſchen Export nicht unbegrenzt beſchränken. Für viele Rohmaterialien ſei Deutſchland vom Auslande abhängig. Man könne ferner auch nicht die deutſchen Eiſenbahnen mit einer beſonderen Steuer belaſten, da die dadurch erzielten Einnahmen bei der augenblicklichen Lage Deutſchlands Papier ohne jeden Gegenwert ergeben würden. Dagegen müßten die Alliierten entſchädigt werden für ihre ur jeheuren Verluſte während des Krieges. Ganz beſonders Frankreich, das wäh⸗ rend des Krieges die größten Opfer gebracht habe an Men⸗ ſchen ſowohl wie an Material. England habe hundert⸗ tauſende von Menſchen verloren und zehn Milliarden Pfund Sterling im Kriege ausgegeben. Man müſſe vor allen Din⸗ gen Deutſchland in den Stand ſetzen, zu bezah⸗ len. In erſter Linie müſſe ſein Finanzſyſtem in Ordnung gebracht werden. Es könne nicht geduldet wer⸗ den, daß die deutſchen Bürger weniger Steuern zahlten als die Alliierten. Endlich, was die Feſtſetzung der Schuldſumme anbetreffe, ſo beſtehe ein erhöhtes Intereſſe daran, das ſobald als möglich zu tun, auch im Hinblick auf ihre Flüſſigmachung. Nach ſeiner Anſicht müſſe man ſich an die Abmachungen von Brüſſel und Boulogne halten. Seine Meinung gehe dahin, zuerſt die Höhe der deutſchen Schuld feſtzuſetzen und dann die Mittel, die man anwenden wolle zur Geſundung der deut⸗ ſchen Finanzen. Ueber die Anwendung dieſer Metbode müſſe man in einer gemeinſamen Konferenz mit den Deutſchen ver⸗ handeln. Zum Schluß erklärte Lloyd George: Bei der gegen⸗ wärtigen Lage Euxopas ſei es vorzuziehen, eine mittelmäßige, aber ſofort anwendbare Methode anzuwenden, als längere Zeit darauf zu verſchwenden, um vielleicht etwas beſſeres Nach dem Echo de Paris habe Lloyd Georgenicht nerheimlächt, daß wenn die franzöſiſche Theſe ſich nich! wandele, er bedauern würde, ſeine Zeit in Pa⸗ ris verloren zu haben. Dieſe Aeußerung von Lloye George erklärt Pertinax im Echo de Paris für ein bri⸗ tiſches Ultimatum. Doumer erwiderte: Er ſprach von ſeinen drei gefallenen Söhnen und von den Rechten Frank⸗ reichs, die es nicht aufgeben dürfe. Schließlich ſagte Briand, daß die ihm zugegangenen Mitteilungen aus der britiſchen Delegation ſtammten. Als er das Miniſterium übernommen habe, habe er nichts von förmlichen Verpflichtungen gewußt. Auch die Kammer ſei der Ueberzeugung, daß die franzöſiſche Regierung ſich die Hände freigehalten habe. Die öffentliche Meinung in Frank⸗ reich könne eine Herabſetzung erſt in dem Augenblicke zu⸗ laſſen, in dem der vollgültige Beweis für die Zahlungsunfähig⸗ keit Deutſchlands erbracht ſei. Die Reparationskommiſſion müſſe die Geſamtſchuld feſtſetze. Wenn man einiges zu opfern gezwungen ſei, ſo müſſe das aus einem ſichtbaren Grunde geſchehen. Nach den Abſchätzungen von Boulogne hätte Frankreich 65 Milliarden Goldmark erhalten ſollen. Die franzöſiſche äußere Schuld betrage aber 25 Milliarden und man könne nicht einſehen, wie man den Reſt der Schuld re⸗ artieren ſolle nach der heutigen Zahlungsfähigkeit Deutſch⸗ ands, wenn man dise deutſche Schuld nicht beſtimme. Deshalb trete Briand für drei oder fünf Unnuitäten ein. Nach Per⸗ tinax habe Briand Lloyd George mit einer franzöſi⸗ ſchen Miniſterkriſis gedroht, worauf Lloyd George erklärt habe, das ſei ein Grund mehr, ein für allemal zum Schluß zukommen. Er habe konkrete Vorſchläge gemacht und habe ſogar von Boulogne geſprochen. Briand habe aber nichts Poſitives vorgebracht. Wenn man bei dieſen Mediationen bleibe, ſo werde die eng⸗ liſche Delegation abreiſen. Im übrigen halte er ſich an die im November feſtgeſetzte Regelung. In dieſem Augenblicke ſchlug der belgiſche Miniſter Jaſpar vor, ſich auf Jahres⸗ zahlungen von etwadrei Milliarden zu einigen, aber ſpäter erſt die Zahl dieſer Jahreszahlungen zu be⸗ ſtimmen. Dieſes Kompromiß ſowohl was die Höhe als die Zahl der Zahlungen betrifft, ſoll in der Hauptſache die geſtern eingeſetzte Kommiſſion formulieren und die nächſte Sitzung ſoll heute nachmittag oder heute abend ſtattfinden. Die Lage in Par's. Ein Appell der Times an die Staatsmänner der Entente. London, 28. Jan.(..) Ein eingehendes Bild über die Lage in Paris bringt der dortige Berichterſtatter der „Times“ und ſchreibt, die Ausſichten der Konferenz hätten ſich keineswegs gebeſſert. Die vom franzöſiſchen Finanzminiſter Doumer vorgebrachte Summe ſei weit entfernt von allem, was die Grundlage der alliierten Beſprechungen gebildet habe. Der Berichterſtatter verzeichnet das geſtern in Paris umgelaufene Eerücht, daß Lloyd George Briand mitgeteilt habe, daß falls dieſer nicht ſelbſt desavouiere die britiſche Delegation beſſertäte, ihren Koffer zu packen und abzureiſen. Briand und die übrigen Delegierten ſeien auf keinen Fall derſelben Anſicht wie Doumer, wenn die britiſche Regierung nicht bereit ſei, ihre Zuſtimmung zu Bürgſchaften oder zu et⸗ waigen Zwangsmaßnahmen zu geben, ſei ein ernſtes Ueber⸗ einkommen in der Wiedergutmachungsfrage nicht möglich. Wenn England dagegen bereit ſei, was Deutſchland anbetreffe, Hand in Hand mit Frankreich und den anderen Alliierten zu gehen, ſo würden wahrſcheinlich Zwangsmaßnahmen niemals notwendig werden. Es ſei nötig, eine Warnung zu erlaſſen, die ernſt genommen werden müſſe. Frankreich wolle eher die Durchführung des Friedensvertrages auf eigene Fauſt er⸗ zwingen, als ſich die Wiedergutmachung nehmen zu laſſen, die es zum Wiederaufbau der zerſtörten Gebiete brauche. In dieſer Frage beſtehen keinerlei Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den franzöſtſchen Stagtsmännern, die in dem Rufe ſtehen, verſöhlich zu ſein wie Briand, u. den weniger nach⸗ giebigeren Staatsmännern, wie Poincaré. Unter den nicht — 9 Delegierten könne man die Anſicht hören, daß im ugenblick von einer Konferenz man nicht mehr reden könne und daß ſie lieber ſchon heute als am Samstag beendet werden ſollte. Bis zur Londoner Konferenz am 21. Februar würden dann die alliierten Sachverſtändigen in Brüſſel ihre Verhand⸗ lungen mit den deutſchen Delegierten wieder aufgenommen haben. Wenn die augenblickliche Konferenz den Eindruck her⸗ vorrufen würde, daß Briand nicht ſtark genug ſei, um die Wiedergutmachung, die Frankreich dringend brauche, zu ſichern, ſo könnte die öffentliche Meinung Poin⸗ car é möglicherweiſe an die Spitze einer auf keinen Fall nach⸗ giebigeren Mehrheit ſtellen. Lloyd George, deſſen Rede über den Vertrag von Sevres nach dem Bericht von Leygues Ende Dezember zweifellos zum Sturze des Kabinettes beigetragen habe, habe es in der Hand, ebenfalls zum Sturze Briand und zum Nutzen Poincarés das Seine zu tun. Lloyd George werde vielleicht dieſes Ende nicht wiſſen. Seine bisherige Tak⸗ tik habe jedoch keinen ernſten Grund erkennen laſſen, die Stellung Briands zu erleichtern. Es könnten jedoch noch Ueberraſchungen bevorſtehen. Niemand habe jemals an der Intelligenz Briands gezweifelt und mehr als einmal habe er ſich im politiſchen Leben als entſchloſſener Mann ge⸗ Bich Ein Briand, der den Mantel eines Poincars trage, önne möglicherweiſe eine ebenſo furchtbare Perſönlichkeit ſein wie Poincaré ſelbſt. In einem Leitartikel appelliert die Times an den Pa⸗ triotismus der in Paris verſammelten Staatsmänner, die bisher Deutſchland nur das Beiſpiel der Uneinigkeit geboten haben. nicht erfolglos auseinandergehen zu laſſen. Da die Wirkungen davon zu furchtbar ſeien und die Entente nur noch zu einer Formfrage machen würden, Das Blatt fährt fort, die geſtrigen Berichte üher die Unterredung zwiſchen dem deutſchen Reichskanzler und dem Miniſter des Aeußern 2. Seite. Nr. 46. ſei der ſtärkſte Beweis dafür, daß für jede der deutſchen Re⸗ gierung auferlegten Verpflichtung Sanktionen zu fordern ſind. Deutſchland verkenne die Lage, wie ſie General Hoff⸗ mann ſeinerzeit den Ruſſen gegenüber in Breſt⸗Litowfk ver⸗ kannt habe. Sie ſprechen zu den Alliierten, wie Trotzky und ſeine Freunde zu Deutſchland zu ſprechen verſuchten. * London, 28. Jan.(.WB.) Reuter erfährt, daß die alliierten Regierungen der Anſicht ſind, daß eine Anerkennung Litauens ſo⸗ lange nicht erfolgen könne, als Litauen d Völkerbunde in der Wilnaer Angelegenheit nicht Genugtuung gegeben e. PHaris, 28. Jan.(WB.) Eeſtern hat der in Paris ant Miniſter des Aeußern von Georgien die offizielle Aner ſeiner Republik verlangt. * 1** 2 4 8 9* Die Abſtmuung in Oberſchleſien. Chriſtiania, 28. Jan.(WB.) In einem Leitartikel über die oberſchleſiſche Frage ſchreibt das rechtsſtehende Morgen⸗ bladet: Oberſchleſien hat vor Jahrbunderten eine ganz kurze Zeit zu Polen gehört. Deutſcher Fleiß und deutſche Organi⸗ ſationsvermögen hätten Oberſchleſiens induſtrielle Prüfung geſchaffen, ſowie es zum Vorpoſten der europäiſchen Kultur gegen Oſten gemacht. uter polniſcher Verwaltung wird das Land kaum einen nennenswerten Einſatz im wirtſchaftlichen Leben Europas bedeuten. Es würde deshalb politiſch, wirt⸗ ſchaftlich und auch kulturell ein äußerſt zweifelhafter Gewinn für Europa ſein, wenn das Land vom deutſchen Staatskör⸗ per abgetrennt und— milde geſagt— einer unſicheren Zu⸗ kunft preisgegeben würde. Auch als politiſches Vollwerk gegen Oſten ſei Oberſchleſien ſtärker in deutſcher Hand als in Polniſcher.— Das linksradikale Tagbladet weiſt ebenfall⸗ darauf hin, daß es ein zweifelhafter Eewinn ſein würde, wenn Obc ſchleſien dem kranken polniſchen Staatsorganismus 3 und dadurch von der beſtehenden wirtſchaftlichen inheit abgetrennt würde. Verdächtige engliſche Freundlichkeit. ondon, 28 Jan.(WB.) In einer Unterredung mit einem Berichterſtatter der„Weſtminſter Gazette“ erklärte General Haking: Die in letzter Zeit verbreiteten Meldungen betr. die geplante Entſendung von Truppen nach Danzig ſind voll⸗ kommen unbegründet. Haking ſagte, er werde in Danzig kei⸗ nerlei Truppen kommandieren. Der einzige Wächter der öffentlichen Ordnung in Danzig ſei die dortige deutſche Orts⸗ oligei, die er außerordentlich ſchätze. Er und ſeine Familie — ten ſich ſehr auf das Wiederſehen mit ihren Danziger Freunden. Die Danziger Beyölkerung werde nur zu froh ſein, wenn ſie Kohlen bekomme. Polen habe den Korridor gegen Danzig abgeſchloſſen und ließe keine Milch hineinkommen. General Haking ſprach ſich ſehr ſympathiſch über die Danziger Bevölkerung aus. RNie Süümmung in deulſch⸗Amer'la. Ein Mannbeimer Leſer unſeres Blattes ſtellt uns den Brief eines Verwandten aus St. Louis zur Verfügung, der vor 30 Jahren die alte Heimat zum letzten Male beſucht hat. Es iſt rührend zu leſen, mit welcher Liebe und Wärme und mit wieviel Vertrauen er noch immer Deutſchlands Kampf und Not verfolgt. Hier einige Stellen aus dem Schreiben: „Und unſer Freund Wilſon verſchwindet bald von der er hat hier ſchon ſo gut wie ausgeſpielt. Hätte er nals nicht ein falſches Spiel getrieben, dann hätte das liebe Deutſchland nicht verloren. Aber die Uebermacht war zu groß „Deutſchland mußte beigeben. Aber daß Wilſon dann noch knechtenden Frieden zugeſtimmt hat, ſetzte allem die f. Das Volk hat es dem ganzen Lande am 2. Nov. gezeigt und am 4. März wird großer Kehraus gehalten und Deutſchland wieder anerkannt werden. Ein Kongreßmann on Illis arbeitet eine Vorlage mit 3000 Unterſchriften aus, welche dem Kongreß eingereicht wird und worin die Regie⸗ rung aufgefordert wird, bei der franzöſiſchen Regierung gegen die ſchwarzen Truppen in den beſetzten Gebieten zu protce⸗ ſtieren. Die amerikaniſchen Zeitungen haben von den ſchwar⸗ zen Truppen drüben ſehr wenig geſchrieben, aber die Lügen Belgien haben ſie mit noch mehr Lügen und mit großen Jahren das Deutſche Reich neu gegründet und der es jetzt ein großes Volk, wenn alle ſeine mannheimer Gener ich die Irländer nicht mehr von En⸗ wollen. Was Deutſchland jetzt nottut, iſt Einigkeit und jeder Bürger ſollte das einſehen und bei der Herſtellung der Ein⸗ acht und dem Aufbau des Reiches mit Herz und Kopf mithelfen. Eibt es keinen Bismarck, welcher vor 50 — zuſommenbält, und der Geiſt und Kraft von dem Welten⸗ richten? Aber dieſe vielen Sonderintereſſen müßten aufhören. Einigkeit mache ſtark, Einigkeit und Arbeit macht ſtark in Kleinem, ſo auch bei einem großen Volk und Deutſchland iſt Bürger an dem großen Werke arbeiten.“ * pfermütiger Weiſe die Stammes⸗ ſind, die große Not unſeres Lan⸗ des zu milhern, erhalten die Mitteilungen, die der führenden Damen in Newyork an die ihr befreundeten Eliſab. W. Tripp⸗ macher gerichtet und in denen es u. a. beißt:„Das Eeſchäft liegt toal darnieder, alles iſt teuer und über 2 Millionen ſind Arbeit. Aber wir ſind unermüdlich am Werke, um den 1 zu helfen. Es ſollen 33 Millionen Dollar aufgebracht werden, um Europa zu helfen. Es ſind ſchon 13 Millionen beiſammen und jeder Tag bringt mehr dazu. Am 4. März tritt der neue Präſident ſein Amt an und wird dieſer ſofort mit Deutſchland Frieden machen. Dann werden die beiden Nationen wieder Freunde ſein wie früher und Handel und Verkehr wird wieder normal werden! die Unruhen in Indien. 6. Jürich, 28. Jan.(Priv.⸗Tel.) Die Morning⸗Poſt meldet aus Bombay: Die Unruſen in Indien haben auf Kal⸗ kutta und Singapor übergegriffen. Auch aus mehreren Pro⸗ vinzplätzen werden Aufſtänden gegen die Englän⸗ der gemeldet. Ueber Bombay iſt vorläufig auf 5 Tage der Belagerungszuſtand rerhängt worden. Die Times melden, daß die neuen Hiobsbotſchaften aus Hinter⸗ indien in Regierungskteiſen neue Beunruhigung hervorge⸗ rufen hätten. Man glaubt, daß Lloyd George ſeinen Aufenthalt in Paris abkürzen wird. Die letzten aus Bombay eingetroffenen Nachrichten beſagen, daß etwa 25 000 Indier ſich gegen die engliſche Oberhoheit aufgelehnt haben und zum Freiheitskampf auffordern. Die neue Kriegszeahr im Oſten. 6. Jürich, 28. Jan.(Priv.⸗Tel.) Giornale'Stalia meldet: In Rom, Mailand und Turin wurde die Anweſen⸗ heit ausländiſcher Agenten feſtgeſtellt, die maſſenbaft militä⸗ riſche und Ausrüſtungsgegenſtände aufkaufen. Es handelt ſich um Franzoſen, Ruſſen, Polen und Rumänen. Bisher wurde noch nicht ermittelt, für welchen Staat die Aufkäufe erfolgen. Man vermutet Zuſammenhänge mit einer ruſſiſchen Frühjahrsoffenſive gegen Polen oder Befürchtungen der Rumänen gegen einen neuen Angriff der Bolſchewiſten. ——E2—=—— In wie rühriger und o brüder in Amerika beſtreb 4 Badiſcher Landlag. 14. öffentliche Sitzung. Karlsruhe, 28. Jan.(Priv.⸗Tel.) Priſident Dr. Kopf eröffnete um 9 Uhr 15 Minuten die Sitzung. In der Einzelbetatung des zweiten Nachtragsetats zum Stäatsvoranſchlag wurden von zahlreichen Rednern Wünſche und Antegungen vorgebracht. 8 II. g. regte Abg. Marie Riegel(Ztr. ſtufung der Polizeiaſſiſtentinnen an. Abg. Schell(Ztr.) wendet ſich arbeiteter Elektrizitätszähler. Miniſter Remmele bemerkte daraufhin, die badiſche Regie⸗ rung werde in dieſer Angelegenheit bei der Reichsregiexung vor⸗ ſtellig werden. Sodann wurden Wünſche des Perſonals der Heil⸗ und Pflege⸗ anſtalten vorgebracht und den Amerikanern für die Ueberlaſſung von 6 Milchkühen an Baden Dank geſagt. Bei dem Titel„Förderung des Handwerks“ wurden verſchie⸗ dene Wünſche aus Handwerkerkreiſen vorgetragen und dabei auch auf die von Rezierungsrat Pucerius eingerichteten eine andere Ein⸗ gegen die Verwendung umge⸗ Buchſtaben und fetter Schrift gebracht. Und was tut Eng⸗ land Es brennt und mordet im armen Irland, weil Im Schatten des verdachts. BRNoman von Fritz Skowronnek. —— Machdruck verbolen.) (Fortſetzung.) „Wollens abwarten.— Der Schnaps hat ja ſchon gehol⸗ n.— Aengſtige Dich nicht, ich füh le mich wieder ganz wohl— erde jetzt die Zeitung leſen..“ her Brieſträger war alſo ſchon da— ſag mal Heim⸗ cher— haſt Du vielleicht eine böſe Nachricht erhalten?“ „Nein, nein, Olga— mir wurde mit einemmal ſo ſchlecht, n und blau vor den Augen.“ Frau Olga war gegangen, weil ihre Pflicht als Hausfrau die Küche rief.— Aber ihre Gedanken weilten bei ihrem Mann. Ihre Beſorgnis hatte eher zu⸗ als abgenommen. Denn un war der Verdacht in ihr erwacht, daß ihr Mann in eine e Geſchichte verwickelt ſein müſſe, die ihn ſo erregte.— Die t der er zuletzt geantwortet hatte, beſtärkten ſie noch nnahme, daß er etwas vor ihr verbarg.— Ohne Ztweife hatte er einen Brief erhalten.— Aber was? Was?— in brenlicher Ceruch, der ihr in die Naſe ſtieg, ſagte ihr, daß über dem Grübeln ihre Pflicht verſäumt hatte.— Heimbacher hatte inzwiſchen den Brief wieder hervor⸗ zeholt und geleſen. Er ent ielt auzer der Ueberſchrift, die ihn icht meyr ſonderlich erre ſte, daß er bereits überall in der in Eegend als der Mörder Birkners bezeichnet werde. auche nur einen Kollegen zu fragen.— Jetzt werde er wohl den einzigen Weg finden, um der irdiſchen Gerech⸗ entgehen und ſich eine Kugel vor den Kopf thelos ging der Mann in ſeiner Angſt auf und ab. Das nte ſchon richtig ſein, daß der Verdacht ſich gegen ihn ge⸗ chtet hatte. Daß der Forſtmeiſter noch nichts davon wußte, var erklärlich. Der alte Herr hielt jeden Klatſch weit von ich ah.— Abet wie entſetzlich der Eedanke, daß ſein Name un aller Leute Mund war.— Daß am Biertiſch einer zum ſſen Sie ſchon, wer den Bi⸗ſner erſchoſſen Kein anderen!“ Kein Aunder, deß Weſen mußte ihrem alten Forſtmeiſter hatten ſie nach der Hubertusjagd rationelle Betriebsführung im Handwerk aufmerkſam gemacht. —*——————— ſeine Stimmung heben.— Wirklich! Wie konnte er ſich nur durch die Briefe ſo ins Bockshorn jagen laſſen! Nein— er mußte wieder hinaus unter Menſchen, mußte ihnen ins Geſicht ſehen.— Wenn er unter den Kollegen bloß einen Freund hätte, den er danach fragen könnte.— * Der neue Aſſeſſor war angekommen, ein noch junger Herr, der einige Jahre nach dem Examen als Feldjäger ge⸗ dient und ſich dabei ſo große Verdienſte um den Staat er⸗ worben hatte, daß er ſofort über die Köpfe von mindeſtens ſechzig Vormännern hinwegſprang, die ſchon zehn Jahre im Forſtdienſt tätig geweſen waren.— Er kam an mit einer Bagage, zu deren Herbeiſchaffung zwei lange Leiterwagen nötig waren, ſogar einen Diener brachte er mit. Hinter ihm kam ein Wagen voll Handwerker, die das alte Steuerhaus in Angriff nahmen. Nach acht Tagen war es ſoweit herge⸗ richtet, daß die Möbel aufgeſtellt werden konnten, und wenige Tage ſpäter erkielt jeder Forſtbeamte eine Einladung zu einem gemütlichen Abend.— 3 „Was das ür neue Moden ſind“, brummte der alte Rit⸗ ter, als er den Bricf erhielt.„Zuerſt beſtellt er uns wie Re⸗ zum Appell angetreten ſind, und jetzt trommelt er uns zu einer Abfütterung zuſammen. Das hat der alte Federſen nie getan. Aber er bielt unſere Kante der Regierung gegenüber. Na, mir kanns egal ſein, Wenn mir die neuen Moden nicht paſſen, nehme ich Penſionn 83 7 Auch die anderen Grünröcke zerbrachen ſich den Kopf darüber, was der Herr Aſſeſſor mit dieſer Einladung be⸗ zweckte. Es lag doch keine Veranlaſſung dazu vor. Bei immer ein Schüſſeltreiben gehabt und einige Fäßchen Bier getrunken, wie das allgemein üblich war, der alte Herr pflegte auch zu ihren Vergnügungen zu kommen und mitten unter ihnen zu ſiten, aber Abfütterung hatte er nicht veran⸗ taltet. Daß der Aſſeſſor ein ſchwerreicher Junge war, wußte man. Er hatte außer dem Diener noch eine Köchin und zwei Dienſtmädchen mitkommen laſſen, zu Mittag gabs fünf Günge. um Abendeſſen drel bis riie Natütlich hatte niemand di „Ritter nicht.— Und äuschen betraten. ie Räume mit — 605 Abend · Ausgabe.) ngland knechten laſſenſ⸗ lenker erhält, um es zu ſeiner vorigen Höhe wieder aufzu⸗ kruten in die Oberförſterei und muſtert uns, als wenn wir Freitag, den 28. Fanuar 1921. Bei dem Titel Förderung der Landwirtſchaft wurden An⸗ regungen über die Viehzucht, über Ziegen und Pferdezucht und über die Viehzuchtsgenoſſenſchaften gegeben. Abg. Marie Schloß(3Ztr.) regte die Förderung der landwirt⸗ ſchaftlichen Haushaltungsſchulen an und Abg. Vierneiſel(Ztr.) wünſchte eine Unterſuchung der Ge⸗ ſchäftsführung der Landwirtſchaftskammern, da über die von der Kammer gemachten Gewinne falſche Meinungin verbreitet ſeien. Beim Titel Landespreisamt bexichtete Miniſter Remmele über einen von dem Abg. Stöckel(Ztr.) erwähnten Zuſammenſtoß von Fahndern mit einem Kriensinvaliden auf dem Bahnhof in Hühl. Darnach haben ſich bei einer von Fahndern veranſtalteten Nachforſchung nach Schleichheindelswaren Unbeteiligte an den Maßnahmen der Fahnder geſtoßen. Einer der Unbeteilisten hatte einen Dolch und einen geladenen Revolver boi ſich. Beſchlagnahmt wurde übrigens bei dem Vorfall mit Rückſicht auf die geringen Mengen nichts 3 Bei der Poſition Brennſtoffbewirtſchaftung tritt der Abg. Maier⸗Heidelberg(Soz.) ein für die Beibehaltung der Landes⸗ brennholzſtelle. Ini weiteren Verlauf der Ausſprache wurde von einem Red⸗ ner bemerkt, in Mannheim würden große Mengen Kar⸗ toffeln verſchoben werden. Ein Regierungsvertreter be⸗ ſtritt das. Bei dem Titel Außenhandelsſtelle fordert Abg Freudenberg (Dem.) von der Regierung, ſie ſolle w dem Unfug brechen. Dieſe Stelle verurſache große Koſten hätte keinen großen Zweck Miniſter Remmele bemerkte dazu, die Außenhandelsſtelle, wie ſie jeht beſtünde, ſei das Werk der Induſtrie und des Handels. Hierauf wurden die Einzelpoſten im Voranſchlag des Mini⸗ ſteriums des Innern genehmigt und Miniſter Remmele dankte für die Anerkennung, die ihm ausgeſprochen wurde, und erklärte, auch der Beamtenſchaft gebühre Dank. In folgendem begründete Abg. Hertle(Ratl.) ſeine bereits in einer früheren Sitzung vorgelegten und mitgeteilten Anträge auf boihtele. der Zwangswirtſchaft und Aufhebung der Landesbrenn⸗ holzſtelle 5 Abg. Weißhaupt(Zir.) begründete ſeinen Antrag auf Auf⸗ hebung der Holzzwangswirtſchaft. 13 3 Abg. Albietz(3tr.) begründete ſeinen Antrag auf Aufhebung der Rationierung der Selbſtverſorger für Brotgetreide. Bei der Abſtimmung wurde der Voranſchlag des Miniſteriums des Innern einſtimmig angenommen, ferner 2 Anträge des Haus⸗ haltsausſchuſſes, die Organiſationsfrage der wirtſchaftlichen In⸗ tereſſenvertretung in Berlin von neuem zu prüfen und die Heil⸗ und Pflegeanſtalt in Pforzheim ſo bald als möglich aufzulöſen. Die Anträge auf Beſeitigung der Zwangswirtſchaft wurde flegen 14 Stimmen, derjenige auf Aufhebung der Landesbrennholz⸗ ſtelle mit 29 gegen 19 Stimmen, der Antrag auf Aufhebung der Zwangswirtſchaft für Holz mit 30 gegen 22 Stimmen abgelehnt. Der Antrag auf Aufhebung der Rationierung für Selbſtverſor⸗ ger wurde mit 29 Mieſen 26 Stimmen angenommen, ferner wurde angenommen ein Altrag auf Erleichterung der Valutaſchulden in der Schweiz und über das Verbot von Fußballwettſpielen an hohen eiertagen. Kulturetat. Dienstag Letzte Melöungen. Das Weltrüſten zur See. Newyork, 28. Jan.(WB.) In dem amerikaniſchen Marineblatt„Our Navy“ wird ein Schreiben des zukünfligen Präſidenten Harding veröffentlicht, in dem es heißt, die amerikaniſche Flotte ſolle eine gute Schutzmauer gegen einen zukünftigen Krieg bilden. In dem vorangegangenen Kriege haben die Alliierten in der Hauptſache dadurch geſiegt, daß ſie eine große Ueberlegenheit zur See hatten. Solange eine nationale Verteidigung notwendig ſei, müſſe die amerikaniſche Flotte nicht nur nach ihrer Materialſtärke, ſondern auch in der. Moral und der Fähigkeit ihrer Offiziere und Mannſchaften iftächterhalten, ieiben Graf Dohnas Abſchied. Berlin, 28. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) In der Sitzung der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei, die am Mittwoch abend ſtattfand, nahm Graf Dohna Abſchied von ſeinen Kollegen. Graf Dohna hat bekanntlich einer Berufung an die Univerſität Heidelberg Folge geleiſtet und hat infolge ſeiner Ueberſiedelung von Königsberg nach der ſüddeutſchen Stadt gebeten, ihn in Oſtyreußen nicht wieder aufzuſtellen. Graf Dohna ſcheidet infolgedeſſen bei der Reichstagsneuwähl, die in Oſtpreußen am 30. Februar ſtattfindet, aus dem Reichstag aus. Paris, 28. Jan.(WB.) Vom 15. März bis 15. Oktober wird in Frankreich die Sommerzeit eingeführt werden. Stockholm, 28. Jan.(WB.) Die Regierung ſtellte dem Reichs⸗ tag eine Geſetzesvorlage über die Erhöhung der Zollſätze für unge⸗ brannten Kaffee von zwölf auf achtzig Oere und für gebrannten oder geröſteten Kaffee von zwanzig auf 102 Oere zu. 2 Wänden hingen neben einigen koſtbaren Bildern Geweihe von ausländiſchen Hirſcharten und Gehörne von einer Stärke und Schönheit, wie ſie noch keiner von ihnen geſehen.— Der Aſſeſſor, ein zierlicher Mann von Mittelgröße, be⸗ grüßte jeden mit freundlichem Handſchlag und dankte für das Erſcheinen. Er wollte mit ihnen ſeinen Eintritt in die grüne Gilde feiern. Er hoffe, mit ihnen einige Jahre hier zuſammen zu arbeiten. Zuerſt müſſe er ſich in die Praxis einarbeiten. noch beſonders die älteren Herren gebeten haben. wWenn aus der weichen Pfote ſpäter nicht die Krallen an e können wir mit dem Kollegen nanz zuftieden ein“, meinte der alte Ritter trocken, als der Aſſeſſor heraus⸗ gegangen war, um den Förſter Heimbacher, der ſich etwas verſpätet hatte, zu empfangen.„Sie, junger Mann“, rief er dem Diener zu, der eben mit einem Tablett voll Likörflaſchen eintrat,„ſtellen Sie mal den ganzen Schwamm hier auf den Tiſch.— Wir bedienen uns ſelbſt.“ Als der Aſſeſſor mit Heimbacher eintrat, ſtanden die Grünröcke um den runden Tiſch und füllten ſich die Eläſer. Meine Herren, das könnten Sie bequemer haben. Aber wie Sie wollen, mir iſts recht.“ Die natürliche Art, in der Herr v. Born ſeine Pflichten als Gaſtgeber ausübte, ließ die Befangenheit der Grünröcke bald ſchwinden. Er ſaß mitten unter ihnen, ſtieß mit ihnen an und erzählte von ſeinen Reiſen, die ihn von einem Fürſten⸗ hof zum andern geführt hatten. Jetzt erfuhren auch die Grün⸗ röcke, welch' ein ſcherer verantwortlicher Dienſt es war, ge⸗ heime, vertrauliche Schriſtſtücke zu befördern. Die ſchönſten Tage waren es immer, wenn er auf eine Antwort warten mußte. Dann hatte er die Gelegenheit wahrgenommen und Jagdfahrten unternommen, von deren Weidmannsheil die Trophäen Zeugnis ablegten. Und wie verſtand der Aſſeſſor zu erzählen und zu ſchildern! Die Herzen der Grünröcke waren ihm nach der erſten halben Stunde zugeflogen. Zum Abendbrot war ein„Trampeltiſch“ aufgeſtellt, das heißt ein kaltes Buffet; es enthielt Delikateſſen, die den. meiſten nur dem Namen nach bekannt waren. Jeder Gaſt ſelbſt, der Diener ging herum und ſchenkte die Cl— Man plauderte zwanalos über alles möliche. blieb man an den kleinen Tiſchen ſitzen. Es las Bier und Zigaretten.— Bald ſchwebte auchwolke über de bpfen der Grünröcke. l8 ach e der Aſſeſſor und dazu brauche er ihre Unterſtützung.— Darum wolle er 9 ie ich gehört habe, viel mit Wild⸗. ache Ler Aeher das⸗Geſprüch ui, 5 — „ — — Freitag, den 28. Januar 1921. Maunheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 46. Wirtſchaftliche Fragen. Wiederinkraftſetzung erloſchener Verſicherungsverträge. Die deutſchen Verſicherungsgeſellſchaften haben ſich mit der Ver⸗ längerung der Friſt zur Einreichung von Anträgen auf Wieder⸗ inkraftſetzung ſolcher Verſicherungsverträge, welche infolge Nichtzahlung von Prämien während des Krieges erloſchen ſind, bis 1. April 1921 einverſtanden erklärt. Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene, die hierfür in Betracht kommen, können ſich an die amtlichen Fürſorgeſtellen wenden. Brennerei⸗Lehrgang. In der Zeit vom 7. bis 12. Februar 1921 wird auf Antrag der Badiſchen Landwirtſchaftskammer in der Verſuchs⸗ und Lehrbren⸗ nerei in Hohenheim bei Stuttgart ein allgemeiner Bren⸗ nereilehrgang für badiſche Brenner abgehalten. Neben Vorträgen aus dem Brennereigewerbe und den einſchlägigen Ver⸗ ordnungen werden praktiſche Uebungen und Anleitungen in der Brennerei ſtattfinden. Die Leitung des Lehrgangs liegt in den Hän⸗ den des Prof. Dr. Windiſch⸗Hohenheim, Vorſitzender des Reichsver⸗ bandes der Deutſchen Klein⸗ und Obſtbrenner, der Anmeldungen (Höchſtzahl 20) entgegennimmt. Die Teilnahme ſelbſt iſt koſtenfrei, nur haben die Beſucher für Beköſtigung und Unterkunft ſelbſt zu ſorgen. Stãdtiſche Nachrichten. Der Mannheimer Hausſrauenbund beſprach geſtern abend mit ſeinen Mitgliedern die Hausange⸗ ſtelltenfrage. Gegen die zwiſchen ihm und dem Zentralverband ausgearbeiteten Richtlinien über die Entlöhnung wurden Einwände nicht erhoben. Darnach ſollen 14—16jährig⸗ Anfängerinnen 50—60 Mark Monatslohn erhalten, 17—18jährige 60—70. Für eingear⸗ beitete Kräfte, die ſchon—3 Jahre im Haushalt tätig ſind. Allein · mädchen ohne Kochen 80—100, Alleinmädchen mit kochen 100—120 Mark, Köchinnen mit Hausarbeit 120—130 l, Herrſchaftsköchinnen 150, einfaches Zimmermädchen 80—100 4, perfektes Zimmer⸗ mädchen 120 4, Haushälterinnen 140—150 /, 16—18jährige Kin⸗ dermädchen 50—60, erfahrenes Kindermädchen 100—120 4. Da hinſichtlich der Steuer mancherlei Unklarheit beſteht, wurde den Hausfrauen, die nach dem Geſetz zur Einziehung der Steuer ver⸗ pflichtet ſind, anempfohlen, den in Betracht kommenden Steuerabzug der Hausangeſtellten gleich in Steuermarken zu geben, ſodaß alſo z. B. bei einem Lohn von 100 90/ in bar und 10/ in Steuer⸗ marken an das Mädchen abzuführen ſeien. Nach der letzten Auskunft des Finanzamtes it der Steuerabzug nur vom Lohn ſelbſt, nicht aber von der Verpflegung zu rechnen. Zu einer Vereinbarung über die Arbeitszeit iſt man nicht gekommen. Es wurde auf Oeſter⸗ reich hingewieſen, wo der auch vom Hausfrauenbund gehegte Wunſch 8 geworden iſt. Darnach wird eine neunſtündige Ruhezeit in der Zeit von 9 Uhr abends bis 6 Uhr morgens und 2— Ruhe⸗ 75 während der Mahlzeiten am Tage felthalebte In den obligatori⸗ chen Ferien iſt der Hausangeſtellten der volle Lohn und ein Verkö⸗ ſtigungsſatz zu zahlen, vorausſichtlich 10„( pro Tag betragen wird. it dem Arbeitsrecht, das entworfen wird, wird ſich das Reichswirtſchaftsamt noch begut⸗ achtend zu befaſſen haben. Nachdrücklich wurde in der geſtrigen—— ſammlung gegen die Hausangeſtelltenſteuer als eine un⸗ würdige und ungerechte proteſtiert. Gewiß gebe es heute noch Haushaltungen, die—6 Hausangeſtellte beſchäftigten und die man belaſten könne, der Mittelſtandshaushalt dagegen, der jetzt noch eine Angeſtellte oder auch zwei Angeſtellte beſchäftige, ſei auf die Mithilfe dieſer Angeſtellten direkt angewieſen. Man ſoile ſich nur einmal den Haushalt eines Arztes oder Gewerbetreibenden vorſtellen, wo die Hausfrau die Berufstätigkeit des Mannes unterſtützen muß und möglicherweiſe noch viele Kinder vorhanden ſind. Die Frage der Hausangeſtelltenſteuer iſt zwar für Mannheim bis jetzt nicht akut, —. die Hausfrauen glaubten ſich rechtzeitig dagegen wehren zu ollen. Bezüglich der Ernährung wies die Verſammlungsleiterin, Frau Kromer, auf die Not in der Milchverſorgung hin. Dieſe Frage wird in einer demnächſt ſtattfindenden—— ütter⸗ Verſammlung eingehend behandelt werden, in der der Leiter der Milchzentrale, Direktor Schmitt und Oberarzt Dr. Harms ſpre⸗ chen werden, die eine Milch⸗Agitationsreiſe durch Baden machen und ihre Kräfte zwecks Erreichung von aufs äußerſte und verdienſtlichſte anſpannen. Auf die ilchfrage wurde deshalb geſtern abend nur inſoweit eingegangen, als ſie mit der Butterfrage zuſammenhängt und es als ein Verbrechen be⸗ zeichnet, wenn erwachſene Menſchen ſich hinten herum mit Butter verſorgen. wo es heutzutage doch ſehr gute Margarine und Schmalz als Btotbelag gibt und man durch dieſen Butterkauf Säuglingen die notwendigſte Nahrung wegnimmt, von der Dr. Harms der nſicht iſt, daß man ſie heute nicht mehr als Nahrungsmittel, ſondern als Arznei betrachten müſſe. Hinſichtlich der Brotverſorgung hörten die Hausfrauen zu ihrem Erſtaunen, daß wir infolge der ſchlechten Ablieferung von Brotgetreide durch die Landwirte zur Ver⸗ deſſen Höhe noch nicht feſtgelegt iſt, der aber wendung ſolcher Ouanten von Auslandsgetreide angewieſen ſind, daß der Laib Brot, würde bezahlt, was er tatſächlich koſtet, heute auf 15 Mark zu ſtehen käme. Den Unterſchied zwiſchen dem zu zahlenden Preis und den tatſächlichen Koſten trägt das Reich, die Quittung aber werden wir in Form von Steuerzetteln erhalten. Nachſtehende Zah⸗ len beleuchten ſchlagend die teils durch verkehrte Preispolitik(die Anreiz zur Verfütterung von Brotgetreide und auch Milch an Schweine bot) hervorgerufenen Zuſtände: In Brotgetreide lieferte die deutſche Landwirtſchaft ab 1916: 949 000 Tonnen, 1917: 1600 000 Tonnen, 1918: 1 800 000 Tonnen, 1919: 992 000 Tonnen, 1920: 620000 Tonnen. Gegen den übermäßigen Zigaretten⸗ verbrauch wurde Stellung genommen in viel ſchärferer Form aber noch gegen die Völlerei, die in der Tatſache ihren Ausdruck findet, daß Deutſchland früher einen Verbrauch von 600 000 Fla⸗ ſchen Sekt zu verzeichnen hatte und daß heute der Jahresverbrauch eine Million Flaſchen beträgt. Die Zuckerverſorgung wurde noch kurz in den Kreis der Bes0 gezogen und dagegen prote⸗ ſtiert, daß man die neue Entdeckung, daß ſich Zucker nicht nur zu Schnaps, ſondern auch zu Wein verarbeiten laſſe, in die Praxis um⸗ ſetze. Von den Fleiſchpreiſen hofft man infolge der Ueber⸗ angebote und der infolge des hohen Preiſes geſunkenen Kaufluſt einen Preisrückgang. Nach kurzen geſchäftlichen Mitteilungen wurde die Verſammlung geſchloſſen. pp. Polizeibericht vom 28. Januar. Tödlicher Unglücksfall. Dem 42 Jahre alten verhei⸗ rateten Taglöhner Konrad Kneis von Reilingen wurden dadurch, daß er in einer Brikettfabrik in Rheinau in das Räderwerk einer Maſchine geriet, die Bruſt und der Leib eingedrückt, ſodaß ſein Tod alsbald eintrat. Selbſtmordverſuch. Aus Eiferſucht beging die Ehefrau eines Straßenbahnſchaffners einen Selbſtmordverſuch, indem ſie an⸗ ſcheinend eine giftige Subſtanz einnahm. Sie wurde in bewußt⸗ loſem Zuſtande dem Allgem. Krankenhaus zugeführt. Gefährdung eines Bahntransports. Vor dem Hauſe Luiſenring 14 ſcheuten am 26. ds. Mts. zwei Wagenpferde eines Fuhrmanns von Wallſtadt, während ſie unbeaufſichtigt auf der Straße ſtanden. Sie ſtießen mit einem vorüberfahrenden Straßen⸗ bahnwagen der Linie 2 zuſammen und wurden eine kurze Strecke eſchleift und leicht verletzt. Die Wagendeichſel zertrümmerte ein enſter des Straßenbahnwagens. Perſonen wurden nicht verletzt. Nus dem Lande. Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge. Am nächſten Sonntag wird in den evangeliſchen Gottesdienſten eine allgemeine Landeskirchenkollekte für den Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürſorge erhoben⸗ Dieſer Volksbund macht es ſich zur Aufgabe, auf die Kriegsgräber⸗ fürſorge im Reichsgebiet und vor allem im Ausland fördernd ein⸗ zuwirken und den Angehörigen die Erfüllung beſonderer Wünſche für die Erhaltung und Pflege deutſcher Gräber zu vermitteln. Es handelt ſich alſo um ein vaterländiſches Werk der Pietät gegen die im Kriegsdienſt Gefallenen und Geſtorbenen. Da die Beiträge der Bundesmitglieder zur Beſtreitung der Koſten nicht ausreichen, iſt ſehr zu wünſchen, daß dem Volksbund reiche Gaben zufließen mögen. 4 ep. Müllheim, 25. Jan.(..) Am hieſigen Bahnhof ließ ſich vor einiger Zeit eine Frau unter Vorzeigung eines Bankausweiſes von einem Poſtbeamten einen von einer Freiburger Bank an die Adreſſe einer hier wohnenden Frau gerichteten Wertbrief aushändigen. In der Annahme, daß es ſich um die Empfängerin handelte, wurde der Brief ausgehändigt. Er enthielt mehrere tauſend Mare. Es hat ſich herausgeſtellt, daß es ſich um einen Schwindel handelte.— ueberlingen, 27. Jan. Vor einiger Zeit ſpielte ſich im hie⸗ ſigen Gemeinderat ein Konflikt zwiſchen dem Bürgermeiſter und dem ſozialdemokratiſchen Gemeinderat Häusle ab, in deſſen Verlauf der Gemeinderat das Mitglied Häusle von ſeinen Sitzungen aus⸗ ſchloß, zugleich auch die Entlaſſung des Häusle aus dem Gemeinde⸗ rat beantragte. Der Bezirksrat hat ſich nun mit der Angelegenheit befaßt und nach 13ſtündiger Verhandlung auf⸗rund des§ 36 der Gemeindeordnung die Entlaſſung des Häusle aus dem Ge⸗ meinderat verfügt, weil die beſtehenden Zerwürfn'ſſe die Dienſt⸗ führung des Gemeinderats vereitelten. Der Bezirksvat ſtellte jedoch feſt, daß Häusle ſeinen Kampf gegen den Bürgermeiſter in gutem Glauben geführt habe. Die Koſten des Verfahrens wurden der Stadt auferlegt, da dieſe den Antrag auf die Entlaſſung des Häusle geſtellt hatte. Nus der Pfalz. BEu Neuſtadt, 27. Jan. Die Helene Preiß aus Göppingen, welche aus dem Wohnwagen eines Karuſſelbeſitzers in Mannheim eine 2 mit 2000 Mark entwendete und ſich im Saalbau⸗ Hotel hier einmietete, wurde von der Polizei feſtgenommen und ins Unterſüchungsgefängnis gebracht, 2 Maikammer 27. Jan. Endlich iſt es gelungen, die Diebe, die vor einigen Wochen dem Weinhändler Schenk hier ein nagel⸗ ee e Dresòͤner Theater. „Ikdar“, Oper von Joſef Guſtav Mraczek. (Uraufführung). Die Gottheit in Perſon ſehen, heißt ſterben, und der Glanz der Schönheit blendet, ſind die beiden Grundideen, auf denen Guido Glück ein Textbuch aufgebaut hat. Sie ſind gut gewählt. Schade, daß er mit ihnen die Orgien und Ausſchweifungen des altheidniſchen Tempelkults miſcht. Die Gegenſätze moraliſchen Perſönlichkeits⸗ gefühles des Tyrannen Mnorgis, die aber ihre Ouelle in der Eifer⸗ ucht haben, und die lautere Liebe des Saothi zu Riana können an dem ſtark erotiſchen Beigeſchmack nicht allzupiel ändern. Saothi iſt ein junger Bildner, der 3000 Jahre vor Chriſti Ge⸗ burt am Rande der Wüſte in ein Bildwerk der Göttin Ikdar meiſelt, der Göttin des Lebens, der Liebe und der Schönheit, doch das Werk gerät ihm nicht nach dem Bilde ſeiner Phantaſie. Da ſieht er Riana, die Gemahlin des blutdürſtigſten PNnorgis, des Eroberers des Ikdarreiches. Sie iſt die geſuchte Göttin. Er zerſchlägt das Steinbild. Bei dem Ikdarfeſte ſieht er ſie das zweite Mal unverſchleiert. Er iſt von ihrer Schönheit trunken, daß er die Eiferſucht des Gatten erregt und in Lebens⸗ gefahr gerät. Der Befehl des Oberprieſters der Ikdar rettet ihn vom Tode. In der Wüſte wird unter ſeinen Händen ein zweiter Marmorblock zum Abbilde Rianas, ſeiner Göttin. Dies Werk ſieht Mnorgis. Furchtbar wird ſeine Rache ſein. Er ſtellt Saothi und Riana ein drittes Mal gegenüber. Sie entbrennen in Liebe zu einander. Auf Rianas Forderungen bleibt zwar Saothi das Leben geſchenkt, aber geblendet kehrt er zurück. Auch Saothis Werk ſoll U ſein. orgis ſtürzt es um, doch die Trümmer erſchlagen n. Die Handlung iſt bühnenwirkſam, aber es iſt Kinodramatik. Es iſt Umkehr zur alten Ausſtattungsoper mit all ihrem Pomp und jeder ihrer Schwächen. Blendwerk und Sinnenkitzel, Taumel und Rauſch. Iſt man wieder nüchtern, ſo bleibt als Reſt ein Katzen⸗ jammer. Auch Mraczeks Muſik vermag die Gedankenwelt der Handlung nicht auszuſchöpfen. Sie bleibt in Anſätzen ſtecken. Nirgends ſtellt ſich der„große Zug“ ein. Das Ganze zerbröckelt und zerſtückelt in kleine Abſchnitte und Epiſoden. Beſonders das erotiſche Moment ermangelt der Glut und Brunſt. Schillernde Seifenblaſen, die leicht erſtieben, ein bluffendes Jonglieren mit zeitgemäßen Harmonien. ſt die Oper vorübergerauſcht, dann iſt das Herz noch leer, ſo leer. Es ſollte wohl ein kühner Rieſenbau entſtehen, aber Mangel an Baumaterial führte nicht einmal über die Grundmauern hinaus. Und auch dieſe können berſten über Nacht. Das Lebenslicht dieſer Oper dürfte nach wenig Aufführungen verlöſchen. Ibr Herzblut ſchmilzt wie eine tropfende Kerze dahin. Langweilig und eintönig ſchleppen ſich die drei Akte fort. An muſikaliſchem Gehalte iſt der erſte noch der beſte, der zweite und dritte zehren von Celeſtaklängen, die einem ſehr bald auf die Nerven fallen. Der muſikaliſche Ex⸗ Preſſionismus hat in dieſer Oper eine erneute Niederlage erlitten . 8 Fritz Reiner als muſikaliſcher und Georg Hartmann als Spiel⸗ leiter warfen all ihre blendenden Künſte in die Waaſchale. Eva Plaſchke, v. d. Oſten, Kurt Taucher und Robert Burg ſetzten ihr Künſtlertum zu Ehre des Tonſetzers ein. Kapelle und Chor ſchloſſen ſich ihnen gleichwertig an. Berauſchende Farbenſinfonien waren die Bühnenbilder von Max Haſait und Arthur Pältz. Der Kom⸗ poniſt wurde nach dem 2. und 3. Akte gerufen. Unſere Zeit ſoll ihre Tonſetzer fördern. Sicherlich. Aber die viele Mühe wäre doch ſchließlich der lange erwarteten Neueinſtudierung der„Zauberflöte“ nöriger geweſen! Kunſi und Wiſſen. Die Verjüngung des akademiſchen Lehrkörpers. Staats⸗ ſekretär v. Becker vom Kultusminiſterium äußerte ſich zu einem Ausfrager des„Berl. Tageblattes“ über die Verſüngung des akade⸗ miſchen Lehrkörpers u..: Man dürfe nicht von einer beſonderen Verſchlechterung der Lebensſtellung der emeritierten Gelehrten ſprechen. Sie würden vorausſichtlich von dem ihnen verbliebenen Recht, zu leſen, vielfach ausgiebigen Gebrauch machen. Im Jahre 1920 ſeien allein faſt die doppelte Zahl von Stellen beſetzt geweſen, die jetzt nach dem Geſetz zur Erledigung kommen, alſo könnte die Neuordnung nicht, wie gelegentlich befürchtet wurde, ſchwerwiegende Folgen haben. Die aus Straßburg und Poſen vertriebenen und aus dem Auslande zurückgekehrten deutſchen Hochſchullehrer hätten faſt durchweg einen ihrer Eignung entſprechenden Poſten gefunden. Ein Streit um Fauſl. Ueber Name und Herkunft des ge⸗ 9—— Fauſt veröffentlicht Dr. R. Blume(Freiburg i. Br.) im Februarheft des„Schwäbiſchen Bundes“ intereſſante neue For⸗ ſchungen. ürzlich hatte in derſelben Zeitſchrift Prof. Dr. Hof⸗ mann(Karlsruhe) den Beweis zu erbringen verſucht, daß der„Erz⸗ zauberer“ Fauſt mit ſeinem rechten Namen„Helmſtetter“ heiße und aus Heidelberg gebürtig war. Dieſe Annahme ſcheint ſich jedoch nicht aufrecht erhalten zu laſſen. Vielmehr bringt Dr. Blume eine Menge von Material bei, das es kaum als zweifelhaft erſcheinen läßt, daß das ſchwäbiſche Städtchen Knittlingen bei Maulbronn tatſächlich der Geburtsort Fauſts war und daß dieſer ſein Name nichts mit dem lateiniſchen Wort fauſtus, das heißt der Glückhafte, zu tun hätte, vielmehr mit fuſtis, der Knüttel, im Zuſammenhang ſteht, wie denn auch das Wappen Knittlingens zwei gekreuzte Knüt⸗ tel aufweiſt; der Name Fauſt wäre demnach alſo einfach zu deuten als eine damals in Gelehrtenkreiſen allgemein übliche Latiniſierung der Bezeichnung„Knittlinger“, ähnlich wie ſich der dem Fauſt geiſtesperwandte Trithenius dieſen Namen nach ſeiner Herkunft aus Trittenheim beilegte. Auch die ſcheinbar nicht auf Knittlingen paſſenden Angaben über Fauſts Herkunft in den älteſten Volks⸗ büchern wie„Rod bey Weimar“ ſtehen inſofern mit dieſer An⸗ nahme nicht in Widerſpruch, als ähnliche Bezeichnungen in der Knittlinger Gegend noch heute üblich ſind. Selbſt ein ⸗Heidelberg findet ſich dort über dem Tal der Zaber. So dürfte es alſo ſeine Richtigkeit damit haben, daß der geſchichtliche Fauſt, der der Gegen ⸗ ſtand unſerer größten deutſchen Dichtung und des gewaltigſten Dramas der Weltliteratur geworden iſt, ein Schwabe war. neues Auto aus ſeinem Hofe in der Nacht entwendeten, in Straß⸗ burg feſtzunehmen. Die Diebe ſind in der fraglichen Nacht in ſehr 75 er Fahrt über die Grenze nach Straßburg gefahren, wo ſie as Auto an einen Arzt be Das Auto wurde beſchlagnahmt. Drei der Diebe, die aus Straßburg und Mannheim ſtammen, konnten feſtgenommen werden. Man vermutet, daß bei dem Dieb⸗ ſtahl noch mehrere Perſonen beteiligt waren. Das Auto befindet ſich wieder im Beſitze des Herrn Schenk. Der hintere Teil des Wagens wurde ſtark demoliert. Kachbargebiete. sw., Darmſtadt, 20. Jan. Notgeldſcheine zu 5 und 10 Pfg. hat die Stadtverwaltung in künſtleriſcher Ausführung her⸗ ſtellen laſſen. Die Scheine zeigen auf der Vorderſeite das Stadr⸗ wappen, auf der Rückſeite den Marktplatz mit Rathaus. * Wiesbaden, 27. Jan. Wir leſen im„Wiesb. Tagebl.“: In einer Stadt des beſetzten Gebiets— nicht Wiesbaden— werden egenwärtig die folgenden, im Zeitraum von etwa 14 Tagen er⸗ Henen Zeitungsanzeigen viel belacht: eihnachten brachte das Ortsblatt eine Ankündigung mit dieſen Worten:„Als Verlobte empfehlen ſich Erna., Direktrice— Gott⸗ fried., ſtädtiſcher Beamter.“ An dieſer Verlobung nahm nie⸗ mand Anſtoß. Auch die Standesbezeichnung ſtörte niemand. Warum ollte ein ſtädtiſcher Beamter nicht eine Direktrice freien? Warum ollte ſich eine Direktrice nicht mit einem ſtädtiſchen Beamten ver⸗ oben? Kurz nach Neujahr vielleicht gar noch im alten Jahr ſchien aber ein Zwiſt im Lager der Verlobten ausgebrochen zu ſein; die⸗ ſelbe Zeitung brachte——— Entlobung und— Enthüllung: „Meine Verlobung mit der Ladnerin Erna P. erkläre ich für auf⸗ gehoben. Gottfried E. ſtädtiſcher Beamter.“ Und unmittelbar da⸗ runter:„Meine Verlobung mit dem Latrinenreiniger Gottfried E. habe ich gelöſt. Erna., Direktrice.“— Ohl oh! Sportliche Rundſchau. Winterſport im Schwarzwald. en. Vom Schwarzwald, 28. Jan.(Priv.⸗Tel.) Der von der Winter⸗ ſportwelt erſehnte Schnee und Froſt iſt auch in der letzten Januarwoche ausgeblieben. Es iſt damit der ſeltene Fall eingetreten, daß von Weih⸗ nachten ab bis Ende Januar, alſo während des kalendermäßigen„Hoch⸗ winters“, weder auf den Bergen, noch im Tal Witterungsverhältniſſe zu verzeichnen waren, die auch nur einigermaßen als der Jahreszeit entſpre⸗ chend gelten konnten. In der Nacht zum Donnerstag gab es wohl wieder einen kleinen Vorſtoß des Winters, allerdings nur in ſehr hohen Schwarz⸗ waldlagen, wo Schneeſturm bei 0 bis 1 Grad Kälte einſetzte. Am Donnerstag abend trat oberhalb 1000 Meter ſtärkerer Froſt auf. Im Hornisgrindegebiet liegt der Schnee durchſchnittlich 15 bis 25 8 hoch; die Skibahn iſt oberhalb Unterſtmatt(030 Mtr.) über die Kammwege in fahrbarem Zuſtand. Die Bahn iſt ferner über die Kämme des Hochkopf, Rieſenkopf und Badener Höhe benützbar, dagegen melden tiefere Lagen, — Hundseck, Sand uſw., keine fahrbare Bahn. Im Südſchwarzwald ind die Schneeverhältniſſe oberhalb 1000 Meter gut. Feldberg meldet 60 Zentimeter Schneehöhe, 20 Zentimeter Neuſchnee, trocken, pulvrig,—3 Grad, Herzogenhorn 55 Zentimeter, 15 Zentimeter Neuſchnee, Nordwind, —3 Grad, Halde⸗Schauinsland 80 Zentimeter,—1 Grad. Alle Höhen⸗ kämme ſind für Ski und Schlitten gut. Vom Feldberg iſt die Schneeſchuh⸗ bahn abwärts bis unterhalb Bärental fahrbar. Es ſteht Froſt und deit⸗ weiſe weiterer Schneefall in Ausſicht. Pferdeſport. * Neun Renntage in Frankfurt. Die oberſte Rennbehörde bewilligte dem Frankfurter Rennklub außer den urſprünglich vorgeſehenen ſieben Renntagen noch zwei wektere, ſo daß im ganzen 9 Renntage in Niederrad abgehalten werden. Als Daten ſind hierfür feſtgelegt: 17., 21. und 24. April; 5. und 8. Juni; 21. und 23. Auguſt; 9. und 11. Oktober. Int April und Juni werden hauptſächlich Hindernisrennen zum Austrag ge⸗ langen, während die Auguſt⸗ und Oktobertage in bekannter Weiſe den kaſ⸗ ſiſchen Ereigniſſen auf der Flachen vorbehalten ſind. Rudern. d. Der Berliner Regattaverein hat in ſeiner Generalverſammlung die Termine für ſeine diesjährige große Regatta feſtgelegt und, um nicht mit der Frankfurter Regatta zu kolidieren, den 26. und 27. Juni hierfür be⸗ ſtimmt. Das Mai⸗Achter⸗Rennen wird am 5. Juni gerudert. Die Ter⸗ mine für den Stadt⸗Achter, die Berliner Meiſterſchaft und das Dauerrudern ſollen ſpäter feſtgeſetzt werden. Für den Beſuch der Wiener Regatta wur⸗ den 5000 Mark bereitgeſtellt. In der Verſammlung haben ſich die Renn⸗ rudervereingung und die Wanderrudervereinigung zu einer Arbeitsgemein⸗ ſchaft verbunden, welche auch in Zukunft aufrecht erhalten werden ſoll, ſo⸗ daß damit ein zwangloſer Gau Berlin in die Erſcheinung tritt. Der Bei⸗ trag wurde auf 20 Mark ſeſtgeſetzt zuzüglich 20 Mark Teurungszuſchlag. Die vorjährigen Berliner Regatten hatten eine Ausgabe von 7000 Mk. verurſacht, denen Einnahmen in gleicher Höhe gegenüberſtehen. Raſenſpiele. 0 M..⸗C.— M..⸗C.„Phönix“ 3: 2. Vergangenen Sonntag tra⸗ fen ſich auf dem Phönixplatze obige Mannſchaften zum erſten Verbands⸗ ſpiel. Beide Mannſchaften führten ein raſches faires Kombinationsſpiel vor. Phönix erzielte gleich zu Beginn das erſte Tor. Kurz vor Halbzeit konnte M..⸗C. durch ſeinen Mittelſtürmer den Ausgleich ſchaffen. Mit :1 wurden die Seiten gewechſelt. Nach Wiederbeginn war M. S⸗C. leicht überlegen und erzielte in gleichmäßigen Abſtänden zwei weitere Tore, dem Phönix kurz vor Schluß noch eins entgegenſetzen konnte. Das Spiel hatte ca. 200 Zuſchauer angelockt und dürfte eine gute Propaganda für die Handballſache geweſen ſein. E. H. Vetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswetterwarte in Karisruhe. Beobachtungen vom Freitag, den 28 Januar. 1921, s Uhr morgens(MEZ.) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. Luftdruck Niederſchlag der Ort in N Temp. Wetter lagten 24 Sent⸗ mm—f9 Richta.Stärke mm Hamburg 767.6 2 S ſſchwach wolkig 1 Königsberrg——— 5—— SS——*———5 Frankfurt a. M.———— München 773.—1 WNw ſſchwachfbedeckt 3 Kopenhagen. 7659—1 Wſchwach Nebel 0 Stogboſmm 724 13— ſtillheiter.5 —.758.9—17 O ſſchwach Rebel 0 SSRS——— PFPR(BNis 1 O ſſchwach halb bed. 0 Marſeille———— 8 72 S8 2 Wien—*——————*. Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(78 morgens) Lüft⸗Tem⸗ 22 5 2 2 815 Srſerr S ind pe⸗ 9 19—* 8 5³2 S Richl Stärte 8 5 merkungen Wertheim.. 151 762 34 0 8/—2— ſtill Sbececll 0 Königſtuhl 563772 3—1—1 NW ſieicht ſbeiec— Karlsruhe...1277725 2 9 1ONOſſeicht wollig.5 Baden⸗Baden 213772.60 0 8— 0 ſeeicht Pich 3 Villingen..715————+++———— . Hof 1281 657.1—4 0—. W ſſchw. nebe 11 t. Blaſien 78045————— Allgemeine Witterungsüberſicht. Das weſtliche Hochdruckgebiet hat ſich oſtwärts über Süddeutſch⸗ land ausgebreitet und über Nacht trockenes Wetter gebracht. Ge⸗ ſtern fielen in der Ebene noch teilweiſe Niederſchläge; im Hoch⸗ ſchwarzwa⸗d fiel Schnee. Die Temperaturen ſind raſch geſunken und liegen meiſt im Land noch bei dem Gefrierpunkt; im Hoch⸗ ſchwarzwald liegen ſie darunter. Ueber Schweden herrſcht ſtrenger Froſt. Auch in Oſtdeutſchland herrſcht leichtes Froſtwetter. Unter Hochdruckeinfluß ſteht zunächſt trockenes Wetter mit leichtem Nacht⸗ ſroſt in Ausſicht. Vorausſichkliches Wetter bis Samstag, 29. Januar, nachis 12 Uhr: Vielfach aufheiternd, teilweiſe Nebel, trocken, leichter Froſt. Schneebericht: Feldberg: 55 Zentimeier puloriger Schnee, 4 Grad Kälte, Ski⸗ bahn gut. r e 25 Zentimeter pulvriger Schnee, leichter Froſt, Skibahn ſehr gut. Hornisgrinde: 40 Zentimeter gefrorener Schnee, 4 Grad Kälte, windſtill, bedeckt, Skibahn bis 750 Meter fahrbar. Hundseck: 10 Zentimeter gefrorener Schnee, 3 Grad Kälte, windſtill, mäßig bedeckt, Skiſport möglich. Furtwangen: 15 Zenti⸗ meter Schnee· 6 9 9— Seite. Nr. 46. meanbelnes Seerol Ankeider. Gubend⸗Ausgabe.) Breitag, den 28. Januar 1921. Das deutsch-holländische Kredit- abkommen. Vom Eisen- und Stahlwaren-Industriebund in Elberield wird uns Seschrieben: Die deutsche und die niederländiscne Regerung, von dem Wunsche geleitet, eine Vereinbarung über die Gewährung eines Kredits an Deutschland und die Kusfuhr von Steinkohlen nach den Niederlanden zu treffen, haben das folgende Uebereinkomumen abgeschlos- sen: Die Niederlande eröftnen an Deutschland einen Kredit von 200 Millionen Gulden auf 10 Jahre zu%/ Zinsen. Der Kredit zerfällt in einen solchen von 60 Mill. Gulden zum Ankauf von Lebensmitteln in Holland(Kechnung A) und einen solchen von 140 Mill. Gulden zum Ankauf von Rohstoffen(Rechnung). Tür den Ankauf von Lebensmitteln niederländischen oder nie- derländisch-indischen Ursprungs, welche von Deutschland in Holland angekauft werden. Die Rechnung A wird erkannt mit 25% des Vertragspreises der von Deutschland auf Grund dieses Vertrages an Holland gelieferten Steinkohlen, Stein⸗ Kohlenbriketts und Koks bis zu einem jährlichen Höchst- hetrage von 20 Mill. Gulden. Die deutsche Regierung wird den Kohlenlieferanten die Verpflichtung auferlegen, diese 25)0 an die holländische Regierung zu diesem Zweck abzuführen. Die Rechnung B wird als revolving credit“ mit einem Höchstdebet von 140 Mill. Gulden dergestalt in Anspruch ge- nommen, daß der Bezug von Rohstoffen aus diesem Kredit laufend seinen Aussleich findet in dem Export hieraus her⸗ Sestellter Fabrikate. Der Bezug der Rohstofſe auf Grund dieses Kredits erfolgt aus beliebigem Land. Ebenso erfolgt der Export der Fabrikate nach beliebigem Land. Die Roh- stoffeinfuhr soll in Anerkennung der holländischen Handels⸗- interessen soweit möslich über holländische Häfen ge⸗ leitet werden. Die Inanspruchnahme des Kredits erfolgt aui der Grund- einer deutschen Treuhandorganisation, lage Benehmen mit der holländischen Regierung bestätigt werden. Dieser in Deutschland zu errichtenden Treuhandgesellschaft Pbliegt: Die Verwaltung des Kredits in Deutschland nach den im Vertrag iestgelegten Grundsätzen, die Bestimmung der Pfänder und Sicherheiten, welche von den kreditsuchen⸗ den In dustriellen zu fordern sind, und der Treuhand⸗- Sewahrsam derselben für die niederländische Regierung. Die Treuhandgesellschaft erhält einen Vorstand, welcher sich aus einer gleichen Anzahl von Bankiers, Industriellen und Grob- kaufleuten zusammensetzt und dem ein deutscher Reichs⸗ Kkommissar angehört. 8 Die in Holland zu errichtende Organisation zerkällt in eine Zweisstelle der deutschen Treuhandgesellschaft, welche Rech- Rnungsverkehr, Buchung der von der deutschen Treuhandgesell- Schaft erfaßten Sicherheiten und den Schriftverkehr mit der holländischen Behörde führt; einen holländischen Reichs⸗ konunissar, der sich in Verbindung mit dem deutschen Reichs- Kkommissar hält und der das Recht hat, in die rechnungsmähige Verwaltung des Kredits und die Buchung der Sicherheiten in der deutschen Zwe: igstelle ins Holland seibst Einsicht zu nch⸗ men oder unter seiner Verantwortung durch seinen Beamten oder durch Mitglieder der genannten holländischen Kommis⸗ sion Einsicht nehmen zu lassen. Dem niederländischen Re⸗ Sierungskommissar steht ferner das Recht zu, sich im Be⸗ nehmen mit dem deutschen Regierungskommissar von dem Vorhandensein unc der Verwaltuns der Sicherheiten zu über⸗ Leugen; eine deutsch- holländische Kommission in Holland, Welche aus den beiden Reichskommissaren und einer Anzahi stündiger deutscher und holländischer Delegierter besteht. Diese Kommission wird von Fall zu Fall einberufen zur Be- ratung vorliegender Fragen. Anträge Kreditnach⸗ suchender werden an die Treuhandgesellschaft in Beutschland gerichtet und von ihr entschieden unter gleich- Zeitiger Bestimmung der zu gewährenden Sicherheiten. Die Kosten der Kreditverwaltung sind aus dem Kredit selbst auf⸗ zubringen mit Ausschluß der Kosten des Reichs- kommissars. Für das Debetsaldo der Rechnungen A und werden Jahreszinsen in laufender Rechnung halbjährlich vergütet. 90 aut Rechnung A geschuldeten Zinsen werden in bar ent⸗ chtet, diejenigen auf Rechnung B gestundet, insoweit hier⸗ durch eine Debetgrenze von 140 Millionen Gulden nicht über⸗ Sch ritten 5 Die deutsche K. Reiehs Hünterkent als Pfan d sind verschen mit halbjährlich fälligen Kup euoss werden bei Fälligkeit an die deutsche Regierung Gense⸗ die deutsche Regierung ihren Verpflichtungen aus — 5 nachkommt. bleibt der Kredit unxerändert. ——— kann die miederLamdische Regierung, einer schiedsrichterlichen Entscheidung. den Lebensmittelkredit unter Wahrung einer Kündigungsfrist von sechs Monaten, beginnend mit der Rechtskraft des schieds- richterlichen Urteils, kündigen. alle die Debetgrenze des Rohstoffkredits unter Wahrung der Kleichen Kündigungsfrist um 70 Millionen Gulden herabsetzen. pätestens am 31. Dezember 1920 werden die Debetsalden Rechnungen von Deutschland völlig absedeckt. Als 0 nleistung verpflichtet sich die deutsche Regieruns, zu erteilen für monatlich min⸗ destens 90 00 t Steinkohlen, Steinkohlenbriketts und Koks aus den Zechen des rheinisch- westfälischen Kohlen⸗ dikats, die Lieferung ab 1. Januar 1920 bis zt. Dezember vorbehaitlich Fälle höherer Gewalt, von 90 o00 t monet- tich zu gewährleisten, für etwa mösliche Mehrlieferungen die- Apen Bedingungen gelten zu lasser, Als Preise gelten die marktpreise, d. h. die Preise werden auf der deutschen e in der Weise berechnet. dab sje übereinstimmen mit den deu Importeuren bezahlten Preisen für im gleichen Zeitraum n Holland eingeführte englische und amerikanische Kohle leichwertiger Beschaffenheit e. i. f. holländischen Einiuhr⸗ en mit einem entsprechenden Abzug für die Fracht von der chen Zeche nach Holland. Dieser Abzug ist so zu be⸗ rechnen, daß die deutschen Kohlen an der Verbrauchsstelle durchschnittlich ebensoviel kosten wie gleichwertige englische ind awerikanische Kohlen. Die Lieferungsverpilichtung hlands besteht nur, wenn holländischerseits auf Wunsch tschlands clie Transvortmittel rden K Blekertsiegtowerk Lahr-., 21 Wie die* ahrer Teitung“ erfährt, ist das Elektrizitätswerk Seel⸗ das die Gemeinden Seelbach Reichenbach, Mittelbech mit den anschliebenden Seitentälern, Litschental usw. versorgt, in den Besitz des Elektriz tätswerks Lahr.-G. ühergegangen. Bisherige Besitzerin war die Rheinische iektrisitätsseseil. ee Mannheim kreivpofbokeobaat ister des Innern, adische Mint Valate, n 10 er schweizerische tut leider nicht unterstü dafür Die Rechnung A wird belastet deren Vorstandsmitglieder von der deutschen Regierung im Ferner kann sie in diesem Frankfurt, 28. schwüchung zeigte die Frankfurter Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. 272.— 355.50 31.— a) Inländische. 27. 28. 4% Mannh. V. 190/08%%0s—.—% Saciscde Antehe 4% Mannheimer von 151i2—— 0 0. von 1898 2% Peuircie feisisan...85 24% meee 3½%% 2 8550 82 4% B rne, Es.-Prlor 00 uo. 55.50 65.60 2 10 50/ l. W Schatzanl. 39.55 99 60b)—— 4¼9% IV. u. do. 69.40 89.60 4½/ Oest. St.-f. v. 1913 4/% J. 72. 72.15 4½% do, Sohatzamweis 20% Pre 0. Johatzanwels. 99.70—.— 4% do. Goldronte 0. 84.25 34.20 49% do. einheltl. Ronte 3⁰ oProallcgie Konsole 59.75 58.80 30% Ungarische Boldrente 30% 57— 57.25 4% do. St.-Rte. V. 1911 4% 0 Sad. anleiuò von 1519 72.60— 3½¼/ do. St.-Rte. v. 1327 Dividenden-Werte. Bank-Aktien. er.2 2. Div. Badisoche Sank 6% 235.50 287.[Ohem. Kutzerawerke 12½ Berliner Handelsges. 10 237.——. Sdd. Oraitindastrie Darmstätter Bank 8 189.— 195.90 Aligem. Elestr.-Aes. 5 Deutsohe Bank 12 390.— 300.—[Zergnaan M. D. Effekt.- u. Wechselb.7 183 50 133——felten& Aullleaumo 15 Disconto-Gesellsen. 10 233.50 233.59[kahneyer Dresdner Ban 9 211.— 211.—f3. klete es. Aannh. 75 Nationalbk. f. Dputschl.7—. 200.— Sonuokert Miraper 8 Pfälzische Bank 7 1159.— 159.50 Sie nans& Halske 12 Pfälzische Hyp.-Zank 9 193.50 193.—u nw. Peter 1³ Rheinisohe Creditbank 7 170.—.— Hedieral Kupferwerk Rheinisohe Hyp.-Bank 9 192.50 195.— unas gebrüder, 12 Südd. Disconto-Ges. 5 193.25 197.50 Adter& Oppemeln 29 Le ſerfahrik Spler 15 Bergwerks-Aktien. 3 Ledersecke Rome 7½ Booft. Bergb. u. Audst. 7.—453.—[45. SUId. ingbert 13 Deutsch-klüx. Bergw. 12, 828.— 92t.— do, Soiofarz 13 golsenkirck. Sergwerk 14537.— 39.— waizmähie Uudwiysb. 12 tarpener Bergba 451. 658 Masehiaeaka. Kleyer 13 Kaliw. Westoregein 35 565.— 3569.— 460, 34d211 10 RMannesm.-Rar.-Werke 6 577. 579.— do. Sais9de Durtäch1!“ Oberschl. Eisenb.-Bed.25 293.75 294.— pai. nlermotaren 6 do. Eisenind.(Caro) 14 280. 273. Masohinenfär. Eülüngen 9 Phönix Bergbau 20 573.50 do. Eisea20 15 V. Kön.- u. Laurahütte 20 339 50 Aritzaer, Dartasn 15 Trameport-Aletien. 5 HMaia& M11, MAAnas00.15 Schantüng 525.— 520.— Karlsruner 14300. 19 Hamb.-Am. Pakettanrt— 161.— 141.75 Hasch, u. Arm, Kieln— Morddeutscher Lioyc— 185. 164.50Pkälz. Manm. Kayzor 12 Oest.-Ungar. Staaisb. 7½ 131.50123.75 Soanellsr. FraxzpatB. 7 Ver. deutsche Jelfahr. 12 Industrie-Aktien. 8 Porzellan Wessel— Arün& Blifinger 6 245.— 235. Ek.Hulxerkabr. ia jnert 39 Cementw. fleſteiwerg 10 203.— 30.—Sellin zustrle Wofft 7 Badisohe Anllin 12 523.50542.—Splanerel Ettlinge“ 7 Shem. Scheldeanstalt 20 645. 611.— Kanmzeenspinz. Ka12. 12 Chem. Grlesh.-Elektr. 7 392.597.—renfor. Fürtwan 1 13 Farbwerke Höchst 12 403.— 429.—[WaII0Hfabrix Fucas 22 V. chem. Fahr. Mannh. 7—.—.—Zelſstoftahr. Wafdnof 10 Chem. Fabr. Muhtteim 4 423.— 439.—Zuckerkahrik, Bal. 14 do. Holzverkohlung 5 661. 1663.— do. Frankenthal— 1 Berliner Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte, u) Reichs- und 27. 20. DiV. Staatspaplere. 4¼% Ossterr.Schatzane. 5% b. Schatzanw. Ser. 11— Siwerrente 2,%, do. Sorie f 99.60 39.50%/% do, Päpierrente 4¼% do. Serſe 1uV 80.40 50.40 4% Turk. Auminist.- Anl. 16% do. Serie VM-iXx 72.10 72.20% ado. Pazdad.“ 4½% do. 1924er.25 81.10 8 Bisenbahn 1 5% Dedische, Seichanl. 46.70 5740 4% do. Saaüad 0 56.7 59.10„ Senahn u 31½%— 56.10 P6.50 4% 40. unikis. Anleihe 30% d0, 65.30 56.30 4% d40. 20110 91. v. 1341 500 8 Konsois 67.75 68.— 0. 400 08—1976 ½1% 59. 58.80 4½% Ung. St.-Rt. V. 1313 9 57.75 58.90 4/%) do. do. V. 1911 4000 Badlsche Weihe 74.60 74.25% d. Goldrente 3¼% Bayerisohe Anleihe 65.75 68.2 4% äo. Kronenrents 30 dessische Aniolho 55.— 58.—4% Mlener invest-Au. 4% Frankfurter Stadtanl. 99.89.— 3% Oesterreioh.-Uar, 4% Uünchener Stadtanl. 9425 94.25 Staatsgaue alte 4% Frankk. Uypothefcen%, 90. 14. Serie hank-Pfandbriefe—.—103.3% do. Sog.lutze“ 40⁰⁰ do. Goldarlorität •80%0 Sadöst. E8 ,, a.. 265500 do., nens Pelorität“ W., Obligatio 10 4½9¾ Hesterreiohlisohe 0% Anatolier, Ser. l, 1 Schatzanweisung 3b.10 35.10 4¼½%., Seris l11 4⸗% do. Goldrente 43.50 45.50] 4¼% ASd, Ohlig. v. 1993 40% do. ConL. fente 27.— 27.255% b. Pebersce- Ei.-Gai. Dividenden-Werte. Transp.-Aktien. Div.] 27. 28. Biv. Schantungbahn 9 821.— 52. Feldmügie Fanier- 25 Aiig.Lok.-u. Strahenb. 6 109.25 106. Pelten 8 Hulteaume 45 Ar. Berl. Stralenbd. 7½—.— Sriedriohsaätke 25 Sudd. Eisenbahn 5½—. 108.— dasmotoren beute 10 Oest. Staatseisenb. 7% 125.— 121.— Gelsenkironer Beraw.13 Seltimore and Ohio— 395.— 387.— do0 Gudstaat 5 Prinz-Heigrionbann 3—Seorgs-Mariena. .-Austr. Dampfson.— 350.50 365.50 Gerréshelmer glas 13 Hamb.-Amerik. Pakett.— 163.50 164.50 Goldsohmidt, Th. 12 Hamb.-Südam.'sch.— 333.— 35.— farpener Bergbau 12 Hanza Dampfsoh.— 307.— 305. Hilport Kasohinen Morddeutsohe Lioya— 167.63 185.50 Hlrsoh Kugker 2 Höonster Fargwerke 14 Bank-Aktien. Hoesoh Eisen u. St. 24 Berliner Handets-Ges. 10 238.—-239.— Hohentohs-Werke 5 Comm.- u. Privathank 9 213.50 213.50 Humgoldt Maschinen 6 Darmstädter Bank 3—.— 169.50 Katt. Asoneralegen 39 Beutsche BanK 12 301.— 301.— Katto itzer Gerzhau 26 Diskonto-Commandit 10 249.50 240.50 Käla-Rottweller 13 Deesdner Bank 9 214.— 2ʃ4.—-[Cebr. Körting 15 Ritteld. Kreditbanx 8 182.— 161.— Kosthelmer Kuose Kationaſbk. f. Deutschl. 7 201.— 201—. Lanmeysr& U Oesterreloh. Kredit 6ſ½ 72.— 66.75 Laurahütts 20 Relohsbank.70 152.— 151.— 1 665 3 F 0*Ke& Hofnan 14 Industrie-Aletien. Lu41J L0e& 00. 13. Aogumulat.-Fahrik 17 420.— 120.—Letzringer Aätte 12 4 Adler& Oppenhelm 20 645.— 866.—[Ranassmannröhren 29 Adterwerke 10 253.50 3 Obersohl. Eisenb.-Zed. 25 .G. Anil. Trepto, 18 498.—.50 40. Eisenfüdustris 14 Kligem, Elektr.-Ges. 10 303.— 303.— 40. Kokswerxe 17 Angto-Continantal 6 323. 223.— renstela& Koapel 18 Aussb.-Mürnb. Masob. 10 372.50 370.25 Föair ergbal“ 2⁰ Sadlsche Anilin 10 6529.— 528. fheia, Graunsonie 20 Bergmann klektr. 12 335.— 389.— Fhn. Metaflw. Vorz. 0 Berliner Elektr. 8 258.— 244.—[Raeia. Stahlwerke 29 Bing Wilrnherg 18 290.—).—Rlebeox Mbta 12 Bischarokhutts 28 6655.— 640.50 Romaclner eätten 12 Bochumer Aubstahl 15 459.75 460.— Rätgersworke 24•5 Gehr. Böhler& 00. 12 430.— 490.[Saonze ers 2⁴ Brovn, Bovori& C0. 8.—Sonudkert% Co0. 8 Buderus Elsemw. 7½ 550.—— 630.— Sſemens 4 Halske 10 Chemischs Grleshelm 12 3590.— 3,0.—[Telenhon Seriier 15 Shemisohe Weiler 12 309.— 360. Tarkisone Tahascrojle Chomisohe Albert 30 610.—63.— Uion. Berlin-Ana. 19 Conoordia Bergbau 22 403.. 4.—Verelx, Frdk. Sonat. 13 Dalmier Motoren 279.50 239.75 Ver. Gianzstotfe 29 5 0 5 Luxemburg. 12 323.50 323.25J. Str.&ypen& Wi) 30 .-Uebersee Elekir. 9 365.— 612. Vogtiäad. AAs a2 10 beutsohe Fodol, 45 2570.02809.0 Westeregaln Kiall. 33 Ueutsche Kaliwerke 7 387/.— 380.— Zstoff Waldgok 0 Deutsohe Stelnzeug— 324.50 317.—Deatzos-Ostafrica D. Wafken u. Munltlon 30 6530.— 536.— Keu-Aulnoa Hürkoppwerze 23 824.25 530.—Gtavl ainen u. Eisenb.—— Eiberteſder Farven, 18.— 31.. Genubsohelg— Elektr. Lioht u. Kraft 24.50—. beutscne betroieum— Bk. f. e. Unt.(zurich) 0 106. 119.50 f Pomoaa— kEschweller Sergwork 12 828.— 315.— feidnarg— 164.— Börsenherichte. 7* an. ODrahtb) Börse heute b Franktturter Wertpapierbörse. Nach der gestrigen Ah- ereits wieder ein festes Aussehen, da von Seiten der Börsenspekulat on Rückkäufe erkolgten, fetner weil die ausländischen Devisen ieste Haltung e lieben und im Zusammenhaus damit die Mark nach t letzttäg gen Beiestigung etwas Abschwächung zeigte. rhöhten Kursen traten einzelne Montanpapiere in est lagen besonders Harpener 75 7 5 14 7205⁰ 0 Handelsblaft des NMannheimer General-Anzeiger * 84.— 68.— 64.70 65.30 1 332 50 3⁰² 50 224.55 135.— 252.— 310.— 453.ä— 413.ä— 793.— 301— 353.— 418.— 253.— 351.— 233.— 310.— 203.50 437.— 343.— 993 309.— 251.—— 311. 357. 30 427.— 453.— 335.— 409.— 9— 5 63.50 122.— FE N skuhrgenehmisungen geholten werde. Dieses Verfahren stohe aber vielfach auf Schwierigkeiten von Intetes⸗ senten, und es sei deshalb eine Kommission gebildet Worden zur Begutachtung der Ausfuhrsenchmigungen. den —.—* —.9 ——— hauptet. Etwas e trat für Adlerwerke Kleyer hervor, Daimler sind ebenfalls gesuchter, aber wenig verändert. Zell- stoff Waldhof befest'gt. Kursbesserungen eriuhren auch 28.[Ba d. Anilin und Griesheim, besonders aber Farbwerke 3 Höchst, für welche größere Kaufaufträge vorlagen. Holzver- kohlung anziehend, Goldschmidt lebhaft, mit. 794 um 356 höher. Elektro Licht u. Kraft stiegen bei Beginn%, Schuk- — kert leicht befestigt, Lahmeyer schwach und mit 216 unter An- gebot. Auslandsrenten unregelmäßig, Oesterreichische Credit- . Janstalt und Staatsbahn schwach, dagegen Mexikaner jester. 8 Schiffahrtsakt'en schwankend. Rhein. Braunkohlen matt, 650, 27.80 letzte Notiz 800. Ensingerwerke angeboten. Nachfrage be⸗ 30.— stand für Pinselfabrik Nürnberg und Schuhfabrik Herz. *3 Deutsche Petroleum 2000 20ͤ Benz 254, Lech- werke 199, Bezüge 2096. Im Verlaufe wurde der Verkehr wie⸗ der ruhig, da der Bewisenmart eine unsichere ein- r nahm. Privatdiskont 345. 05 Berliner Wertpapierbörse. E Berlin, 28. Jan.(Eig. Drahtb.) Der schleppende Verlaui der Pariser Konferenz und die wahnsinnigen Forderungen 25— Frankreichs haben auf den Markkurs in Newyork einen Druck 251. ſausgeübt, der naturgemäß zu einer Befestigung der De⸗ 313.—[visenkurse führte. Dadurch wurde am Wertpapiermarkt * das Deckungsbedürfnis verstärkt. Hier und da hatte das 235.—[Publikum neue Kauforders érteilt, doch blieb die Haltung 700.—- Pnervös und sc ehwankend, zumal Bank-Exekutionen für 350.— eine insolvent Seren kleinere Berliner Bankfirma auf 413.—[manchen Gebieten einen Druck ausühten. Am Montan⸗ — aktienmarkt stiegen Bochumer um 20/%, Rhein. Braun- 257.—Kohlen und Thale um 15/% Deutsch- Luxemburger, Hoeech 21.— und Mannesmann um 10%, Phönix und Harpener um 5% —.— Auch Schiffahrtswerte und Elektropapiere leicht befestigt. 311.—Deutsch-Australier plus 8/, A. E. G. olus 3% Kaliwerte 205.—[nicht einheitlich. Deutsche Kali minus 7% Automobilwerte 00.—befestigt. Alte Ben z 251. junge 231, Daimier plus 496. Unter 342.[den Nebenwerten gingen Goldschmidt zunächst um 45% nach 349.—oben, um'ch aber bald wieder abzuschwächen. Orenstein u. 31.— Koppel, Adler und Zelistoff Waldhof zogen um 89% an. wiesen 391.—[Hirsch Kupfer lagen schwächer. Die Valutapapiere 400.— dürchweg Beiestigungen auf. Deutsch-Uebersee Elektro plus 220% Canada plus 1296. Petroleumwerte konnten nach 3 7 318.—[Sestrigen scharfen Steigerung weiter anziehen. Deutsche Pe- troleum 2600, Deutsche Erdöl 2625. 425.— 221 Deuisenmarki. —— Frankfurt, 28. Jan. rahth.) Im Vormittagsverkehr lagen Devisen bei ruhigem Geschäft fester, da die Mark vom Auslande schwächer kam. Newyork und Eolland waren ge⸗ suchter. Im amtlichen Verkehr trat jedoch bald wieder eine 26 unsichere Haltung zutage, welche Anlaß zu Abschwächungen gab. Schluß schwankend. Im freien Frühverkehr wurden 29.30 folgende Kurse genannt: London 219 Cantlich 21874), Paris 61.25 309(305). Brüssel 416(415), Newyork 56/%(56), Holland 1908 (1902/½), Schweiz 900(902½), Italien 210(208). 2 Franlefurter Devisen. E 0 Amtiich 27, Jahdar 20. Januar 27. Ianuar 20 lanuar 76.— Geld Brief geid! Brief Reld Rrief Geid Frief 8* Holtand 185310(1853.901990 69/1904 49lorwegen 1333 491053 69/1 25.— Belgien 418 49.—414.50/ 415.50 Sohweden 1206.701211.301⸗ 55.—London 212 75 213 25/ 218.— 216.50 ffeisingforss-- 23.49 Faris 403.10 407.93/ 394.89 395 4lew Vork 55.19 55.31 35.— Sohweiz 876.50 873.40 903.60 90³ 4 4———— Snanlen.764.20 765.60 7 778.38ID.-Oest, abg. 17.18 17 28 ſtaſien. 2³³.75 240 2⁵ 7⁵ 203.23 Zudapest 11. 9³ 12.02 3 bnemärt 1103.90.1103 10ʃ 110780 1171 10lera e ee 59 Frankkurter Notenmarkt 35 vom 28 lJanuar. 39.2 IGeld,] Scler Amerikanlscho Moton. 55.50 55.73[Oesterr.-Ungar., alte. 124.— Belgiscgne 8—.— Korwszisss 114.—DANSv‘eooo Rumänlsoh —.— Eagliscge 21827 2190 25 Spanlsohe — Französische 323.75 333.75 Sohwelrer Holländisghe 13.501393 59 Sowiüsoiuo Itallenische 213.50 218 50 Tsohegho-Sovak. Oesterrelch. abgest 13.75 10.40 J Unzarlsohe Tendenz: fester. Berliner Devisen. Amtiion 27. lanuar 28. Jaauar 27. Jan zar 20. Ianuar deld Srief Egeld Srlet geld! Brief H Seli! Brief Holland 1859.101831.80J1973. 6 1455 95. lew Voræ 55.44 55.5% 57 0 57.16 Brassel. 417.55 416.4/ 419 85/ 420.45 Karis. 339.80 400 40 397.10 397.50 Curtstlania. 105.40/1053.30/1073. 90075.10S”H 3110 665.90/ 917.05 9¹³ 9⁵ Kope maen 1033. 2501091.1001113. 6514ʃ3.45 Spanlen.748 70/ 788.30J 794 20 785.60 Stochoim. 1223.21223.251251.29/1233.90 Oest.-Uag.—2 3— Helsingstfors] 193.80 183 29/ 103. 75 163 20Hen adg. 12.2 17.27/ 12.23 1727 italien. 200.75 210 25/ 204.75 210 25/Sra· 77.40 77.60 77.40 77.68 London. 216.25 215.751 22ʃ. 75 2².25 Zudapest 11 7³ 11.771.26.27 Keueste Drahtherichie. Berlin, 28. Jan.(Eig. Drahtb.) Elektrische Licht- und Kraftanlagen.-G. Das àm 30. September beendete Geschäfts- ahr erbrachte einen Ertrag aus Wertpapieren und Beteili⸗ gungen von 8,71 Mill.. Handlungkosten und Steuern er⸗ forderten 1,41 Mill., für Kaufverluste und Zinszahlungen mußten 3,11 Mill. verwendet werden. Der Reinge winn beträgt 34 Mill., woraus 10% Dividende(o) zur Ausschüt⸗ tung kommen. Im Geschäftsbericht teilt die Gesellschaft mit. daß besonders die Verteilung der einzelnen Unternehmungen auf das In- und Ausland dazu beigetragen habe, einé Ent- lastung der Gesellschaft herbeizuführen. Die Schweizer Ob- ligationsanleihe, die intolge der veränderten Valutaverhältnisse die Hauptbelastuns des Unternehmens darstellte, konnte durch den Uebergang der Deutsch-Ueberseeischen Elektrizitäts-Ge- sellschaft in spanische Hände und den Austausch der Schwei⸗ zer Obligationen gegen Rentenbons der neuen spanischen Ge- sellschaft aufgebürdet werden. Waren und Märnte. 3 Berliner Produktenmarkt. Berlin, 28. Jan. Brahtb.) Am Produktenmarkt hat wegen der am Der isenmärkt eingetretenen Lage die Kauflust etwas nachgelassen. Für Ackerbohnen und Lupinen sowie Pelusch- ken und Seradella bestand einige Kauflust, sodaß vereinzelt höhere Preise dafür gezahlt wurden. Neuerdings flau liegen Oelsaaten. Tandwirtschaftliches. Zur Frühiahrsdüngung bei Hackfrüchten muß in weit⸗ gehendem Maße Stickstoff zur Verwendung kommen, da die durch den Krieg ausgehungerten Böden sehr stickstofthungrig sind. An Stelle des ausländischen Chilesalpeters verwendet man die deutschen Stickstoffdüngemittel, in erster Linie mit 270% Stickstoff. und zwar 800 Salpeterstickstoſi und 19% Ammoniakstickstolf — bendeledten Kaliammonsalpeter mit etwa 25—270% Kali und 18605 160% Stickstoti, davon je die Hältie Ammontak- und Salpeteistickstolt. Kablieiche Geulecungen von Fachleuten und praktischen Landwirten, sowie Tausende von Versuchen haben ergeben, daß auch unter den heutigen Verhältnissen die Stickstoft⸗ düngung sich reichlich bezahlt macht. Neben höheren Ernten daher 1 Verdienst der Landwirtschaft. bessere Ver⸗ sorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und die Aus- sicht eine Entwielelans ae ee Die s. waren Zu Ver⸗ biüben zuſend ſüſe Elumen. die ſchicken ihren betäubenden Duft Freitag, den 28. Januar 1921. Mannheimer Genera 0 leinzeiger. Cbend⸗ Aus gabe.) 5. Seite. Nr. 46. Mannheimer Frauen⸗Zeitung Ein Nltershilſswerk. Von Anna Charlotte Lindemann, Vorſitende der Verbündeten Vereine für Mittelſtandsfürſorge E. V. (Gründung des Deutſchen Frauenbundes.) Der Gemeinſinn des deutſchen Volkes war in den letzten Jahren hauptſächlich auf ein einziges großes Ziel eingeſtellt, dem alle mit der gleichen ſtarken Begeiſterung zuſtrebten: Die Hilfe für das durch Unterernährung gefährdete Kind. Vieſe Liebe und Teilnahme, die den in ihrer Entwicklung gehemmten Kindern von allen Seiten entgegengebracht wurde, ging nicht zum wenigſten auch von den alten Leuten aus, die, zu jedem Opfer bereit, ihr eigenes Wohl hint⸗nanſtellien, um Deutſchland in ſeinen Kindern eine geſunde und glückliche Zukunft zu ſichern 12 Dieſe Alten und Alternden hielten feſt an der Hoffnung, daß der tüchtige Sinn des Volkes es bald zu vollen Arbeitsleiſtungen zurückfuhren und dann eine Beſſerung der wirtſchaftlichen Verhält⸗ niſſe bewirken wörde. Zum Sparen und Entbehren bereit, glaubten ſie ohne fremde Hilfe ihre letzten Lebensjahre mit dem Reſt des Vermögens friſten zu können, der ihnen aus den Teuerungsſahren noch verblieb. Dieſe Hoffnung iſt bitterlich enttäuſcht worden. Statt einer Senkung der Preiſe iſt eine dauernde Verteuerung eingetreten und dieſer gewaltigen Preiserhöhung aller lebensnotwendigen Güter gegenüber iſt es auch mit dem eiſernen Sparwillen nicht mehr geran. Den Verbündeten Vereinen für Mittelſtandsfürſorge ſind zahl⸗ reiche Fälle ſchwerſter Notlage hekannt geworden. Immer dringen⸗ der werden die Bitten alter Männer, die vor Jahren aus dem Er⸗ werbsleben ausgeſchieden ſind, um Zuweiſung gewinnbringender Beſchäftigung. Die Witwen von Kaufleuten, Geiſtlichen, Beamten, Lehrern, Aerzten, Rechtsanwälten uſw., die ſich mit ihren Jahres⸗ renten von—3000 Mark nach bem Tode der Männer in kleine Städte zurückgezogen haben, können nun auch dort mit dieſen gering⸗ fügigen Summen nicht mehr leben. So ſchwierig es erſcheinen mah, dieſen alten Mitbürgern, die ſich nicht ſelbſt mehr zu helfen ver⸗ mögen, eine Unterſtützung im Lebeuskampfe zukommen zu laſſen, ſo muß es allen denſenigen, die noch ſchaffenskräftig im Leben ſtehen, eine ſelbſtverſtändliche Pflicht ſein. Die Verbündeten Vereine für Mittelſtandsfürſorge haben des⸗ halb ein Altershilfswerk in Angriff genommen, das nicht in ein⸗ maligen Spenden beſtehen ſoll, ſondern dauern“e pflegliche Verbin⸗ dung mit den notleidenden alten Leute vorſieht. Dieſes Hilfswerk ſoll von denjenigen, zu deren Beſten es unternommen wird, nicht angeſehen werden als Wohltätigkeit im üblichen Sinne, ſondern als ein Abtragen der Dankesſchuld, die wir für dieſenigen fühlen, auf deren Leiſtungen wir die eigenen aufbauen. Mögen an dieſem Hilfswerk ſich alle die tatkräftig beteiligen, in denen der Sinn für die menſchlichen und wirtſchaftlichen Zuſqmmenhänge lebendig ge⸗ blieben iſt und die, die Tradition pflegen wollen. Nmerikaniſche Politiker über das Ftimmrecht der Frauen! Die Amerikaner ſind ein praktiſches Volk, ſo z. B. befragen ſie ihre praktiſchen Politiker über die Wirkungen des Frauenſtimmrechts. So urteilt Senator Warren aus Wyoming folgendermaßen: „Ich bemerke, daß die Preſſe die Tatſache zu verſtehen beginnt, daß die Emanzipation der Frauen befruchtend wirkt. Wir haben das Frauenſtimmrecht in Whoming ſeit 39 Jahren. Es bewäßrte ſich gut von Anfang an und iſt ſeither für uls etwas ſo Natür⸗ liches geworden, daß es ſchwer iſt, ſich den Staat ohne dasſelbe vorzuſtellen. An Hand der Praxis hat jeder Widerſtand ſeit vielen Jahren aufgehört Die Frauen intereſſieren ſich und ſtimmen für öffentliche Angelegenheiten mit dem gleichen Verſtändnis wie die Männer. Sie füllen paſſend die öffentlichen Aemter aus, 10 die ſie ſich eignen und ſie haben niemals verſucht, ſolche zu err ngen, für die ſich nicht befähigt ſind. Das Amt der oberſten Behörde für öffentlichen Unterricht wird nun ſeit vier Jahren durch eine Frau verwaltet. Viele der Kreis⸗Schulinſpektoren, Sekretäre und Finanz⸗ beamten ſind Frauen“ Sodann äußerte ſich Senator Teller aus Colorado folgender⸗ maßen: Wir haben das Frauenſtimmrecht ſeit 1893. Wenn die Frage heute den Wählern noch einmal vorgelegt würde, ſo wäre eine Oppoſition kaum bemerkbar. Ich ſelbſt krat erſt dafür ein, als ich die ſegensreiche Wirkung in Wyoming ſah. Wyomings Erfah⸗ rung hat Colorado zum großen Teil beeinflußt. Sowohl unſere Staats⸗ wie Diſtrikts⸗Schülbehörden ſind jetzt ſelbſtver⸗ ſtändlich immer Frauen. Frauen verwalten dieſe Aemter mit hervorragendem Geſchick beſſer als die Männer, die ihnen voran⸗ gingen. Der Jugendrichter Lindſey in Denver wäre wahrſcheinlich nicht wiedergewählt worden, wenn die Frauen nicht für ihn ge⸗ wirkt und ihm ihre Stimme gegeben hätten. Die Frauen nützen jedoch am meiſten in den Wählervecſammlungen; dieſe wagen es Frauenhände. Skizze von Maria Rochhotz.* In der Straßenbahn war es. 05 Gelangweilt ſchaute ich auf mein Gegenüber, ein junges Mädchen mit müden, verhärmten Zügen. Von der Arbeit ſchien ſie zu kom⸗ men, von haxter Arbeit, denn der Kopf mit dem bleichen Geſicht ſank tief auf die Schulter und die Augen hatten ſich im Halbſchlum⸗ mer geſchloſſen. Sie bot kein ſchönes Bild, aber ſedes Fältchen um den leiſe zuckenden Mund feſſelte mehr und mehr mein Intereſſe. Von wieviel Sorge und Kummer Tränen ſtahlen ſich in meine Augen. Gewiß, wohl keinen haben die harten Kriegsſahre verſchont mit ihrem Leid und ihrer Qual, aber hier redete ein armes Mädchen in dem Bild der Erſchöpfung, das ſie bot, unbewußt von unſagbar ſchweren Stunden, die ihr die Jahre der Not und des Entbehrens gebracht. R Das braune Haar hing ſchlicht um die niedere Stirne, die ge⸗ adelt war von dem Stempel der Arbeit. Ein oft geflicktes, ver⸗ waſchenes Kleid umſchloß die müde Geſtalt und die Füße ſtaken in großen, ſtaubigen Schuyen. Nein, ſchön war das Bild nicht. Aber zum Erbarmen traurig! Mein Blick fiel auf die Hände, die leicht verſchlungen im Schoße lagen. Schöngeformte, ſchmale Hünde. Ich ſtarrte in das unbebeutende, vorzeitig welte Antli dann wieder auf die kleinen Hände, die wie zwei weiße Täuben im Schoße ruhten. Schönheir in hoher Vollendung boten dieſe Hände, krotziem ſie nur dürftige Pflege verrieten. Eine Geſchichte erzählten ſie mir. Sie ſprachen von den lichten Träumen des Mädchens, dem die Wirklichkeit nichts bieten konnte als harte Fron und karges Brot „Unſere Herrin iſt eine Königin“, flüſterten die ſchneeweiſten Hände,„ie hat ein wunderſchönes Reich, das iſt ihre Seele. In der läcts in die Welt, daß der eipe, den urſere Könlein lieben wird, ſürtt. rdie ſehr ſiß i ihn wertet und ſen bü ibi ſentit. in üran tur nich fleiſ arneen ür e een roern er kowr't, der eine, tonp karten rr n ie e wartst auf uns. Dann öffnet urſerg Könlein it die goldenen ſete Körlein it die, Pfor en ihrer Seele und der Köri⸗, er Kötg zieht ein! ſprachen die blaſſen Lippen!“ unde nicht, Männer von ſchlechtem Charakter aufzuſtellen, weil ſie wiſſen, daß die Frauen nicht für ſie ſtmmen werden. Es wäre z B. un⸗ möglich, einen Mann, der übermäßig teinkt, für irgend ein Amt in unſerm Staate gewählt zu ſehen, ſeitdem die Frauen wählen.— Das Frauenſtimmrecht werkt ebenſo gut in Denver mit ſeinen 200 000 Einwohnern wie in den Landdiſtrikten Die Ordnung und der An⸗ ſtand in den Wahllokalen hat ſich ſehr verbeſſert, ſeitdem die Frauen dabei ſind. Die Männer von Colorado gaben den Frauen das Stimmrecht, ohne daß dieſe große Anſtrengungen machten, es zu er⸗ langen. Wir haben gerade jetzt eine Frau in unſere geſetzgebende Körperſchaft gewählt. Die Frauen haben bereits in der geſetz⸗ gebenden Körperſchaft mit ebenſo viel Verdienſt und Geſchick wie die Männer gearbeitet. Das Frauenſtimmrecht hat bei uns keins der Uebel verurſacht, das die Gegner prophezeit hatten. Senator Sutherland aus Utah ſagt:„Ich bin ein Anhänger des Frauenſtimmrechts, da ich die praktiſche Wirkſamkeit desſelben in unſerem Staate während der letzten 12 Jahre beobachtet habe. Wer haben es, ſeit wir im Jahre 1896 Staat geworden ſind und es hat den ganzen Charakter unſerer⸗ Politik gehoben. Es wählen ebenſo viele Frauen wie Männer; ſie ſeparieren ſich niemals auf Grund eſchlechtlicher Intereſſen Es hat nie die geringſte Neigung be⸗ ſtanden, eine Frauenpartei zu bilden. Die Frauen haben ein be⸗ ſonders lebhaftes und wohltätiges Intereſſe an unſeren Erziehungs⸗ fragen genommen. Sie haben nie verſucht, Aemter zu erlangen, für die ſie nicht geeignet waren. Das Frauenſtimmrecht hat gleich ſegensreich in Salt Lake City, wie in den ländlichen Diſtrikten wirkt. Die Frauen ſind mehr als Männer geneiat, einen ſchlechten Mann von der ſonſt guten Liſte zu ſtreichen. Die einmal aufge⸗ ſtellte Liſte beeinflußt ſie nicht ſo ſehr wie die männlichen Wähler.“ Weitere Vertreter, wie der Aba Freuch und Senator Borah aus Idaho, der Abg. Coak aus Colorado, Senator Burrows aus Michigam äußern ſich in ähnlicher zuſtimmender Weiſe. Erna Nickel⸗Ritter. Die Pander⸗flaushaltslehrerin. Von Eva Wachner. Sobald die Verſorgung mit den notwendieſten Rohſtoffen und Lebensmitteln wieder einigermaßen normal geworden ſzin wird, wird man den einen Zweig der Frauenbildung, der durch die Kriegszeit arg in Vernachläſſigung geraten iſt, und der doch gerade im Kriege und durch ihn ſich als für jedes Mäſchen unerläßlich er⸗ wieſen hat, wieder einer beſonderen Pilede unterzeren— nämlich die hauswirtſchaftliche Ausbildung der Frau ſchon am ſchurpflich⸗ ligen und am eben ſchulentlaſſenen Mädchen. Vielerorts hat man bereits den Anfang dazu gemacht durch Einführanz der Fort⸗ bildungsſchulyflicht für alle ſchulentlaſſenen Mäd⸗hen, die nun haus⸗ wirtſchaftlichen und auch landioirtſcha' lichen Unterricht genicßen, der beſonders den unbeſchäftigten Mädchen wärend der er Ines ganzen Jahres grüntlich“ Kennniſſe bebeingen will. Der Hauswirtſchaftsunterricht hat allo die Zukunft, und bei der Fraze der Berufswahl wird das gebildete Mädchen, das Neigung zum Lahren beſitzt, ſich mit guten Ausſichten auf Erſolg dem Beruf einer L hrerin für Haus⸗ und Landwietſchaft zuwenden dürfen. Heute ſei nun ein Zweig dieſer Berufzart erwéhat, der ſich für rüige, unternehmungsfrzudige Naturen eignet und 8 9 beſond er⸗ außberdem gerade auf dem flachen Lande und in der Kleinſtadt, wo es mit Unterrich sgelegenheiten genannter Art olt ſchlecht beſtellt iſt, vielen Segen ſtiſten kann. Es iſt dies der Beruf einer Wander⸗ Lhrerin für Hauswirtſchaft, Kondalbeiton und auch Kandei“ chaft. Die Ausbildung und Lehrbefähi⸗ung erhält ſie wie ihre Geführtin⸗ nen, nur die Stellung iſt ein: andere. Es gibt eins Hanze Zahl von Stellen für beſtimmte Bezirke in Oſt⸗ und Weſtbeutſchland, un) die Kchl ſolcher Stellen ſollte und wird ſicher in kürzeſter Friſt erheblich vermehrt werden, beionders wenn die Zwanos⸗ For bildungsſchule für alle Mädchen Warrheit wird. Die Lehrerin hot ihren ſeſſon Sitz in dem Mittelpunkt des belr Bezirts ulld die Pflicht an ellen Orten desſelbon— zumal den änd'ichen— Kurſe zu geben, die ungzfähr—8 Wochen dartern.'el muß dazu natür⸗ lich nach dem betreftenden Orte vorübergehend überſi⸗deln. Ihre Wohnung erhält ſie dann je noch den Verbärniſſen auf dem Guts⸗ hauſe, in der Schule uw. Sie hat natürlich Vor⸗ und Nachmittaas⸗ kurſe zu erteilen, vielleicht auch vormiegend Abendkurſe. Ihre Wanderzeit auf dem Lande fällt in die Monate, wo die Landfrauen und Mädchen keinerlei Ernearbeit haben, wo arer veelleicht das Frühobſt ſchon und das Spä hbſt noch zur Verwertung, die ſie ja auch lehren ſoll, vorhanden iſt. An ihrem eirentlichen Wohnorte hit ſie in der reiſefr⸗ien Feit außerdem Gelegendeit zu privoler Uẽnferrichtstä ickeit, ſodaß noch ein Nerenvirdienſt cbfellen dürte. Zebenfalls lernt ſie Land und Leute der Gogend krnnen, griind⸗ licher als die nur an einem Orte tätige Letrerin. Da die Dörf⸗ lerinnen ſich auf die Einkeht der Lihrerin und auf di⸗ von ihr ausgohenden Anregun⸗en ſtets beſorders freven dü⸗fen, werden die Wanderkurſe dadurch für ſi⸗ no⸗h von heſonderen Annhmlich⸗ feiten begleitet ſein und das Eintönigwerden ihrer Hällakeit iſt für ſie von vornberein ausgeſchtoſten. Allerdin⸗e chört zu dietem Beruf etwas ſeiſtice Boweolichdeit und die Käht⸗weit, ſien leicht anzupaſſen und ſchnell zuzu⸗reifen. Wie geſagt, für ſelbſtändige Naturen iſt er mis ſehr zu emveohten. ein ſahn⸗ und Weckruf. Aus unſerm Leſerkreiſe wird uns geſchrieben: Wie bekannt wird, plant man behördlicherſeits die Einführung folgenden Geſetzes: „In dem Entwurf für das Volksſchullehrer⸗Dienſteinkommen⸗ geſetz findet ſich unter dem Punkt„Kinderbeihilfen“ folgender Sag: „Unterhaltsberechtigt ſind) eheliche Kinder, b) für ehelich erklärte Kinder, e) an Kindesſtatt angenommene Kinder, d) uneheliche Kin⸗ der. Im Anſchluß an d wurde dem Antrag nach hinzugefügt;„Eine Lehrerin als Mutter unehelicher Kinder erhält die Kinderbeihilfe, wenn ſie den Unterhalt der Kinder überwiegend beſtreite.—— Dieſe neuen Entwürfe ſollten eigentlich einen Sturm aicht nur in Lehrerinnenkreiſen, ſondern bei allen Müttern hervorrufen. Die Lehrerin iſt es, die dem Kind entgegenkommt, wenn es zum erſten Mal in das öffentliche Leben— die Schule— triit. Sind unſere Kinder Mäsdchen, ſo begleitet die Lehrerin ſie durch die Kinder⸗„ Mädchen⸗ und Entwicklungs,ahre. Bei vernünftiger Erziehung im Eiternhauſe wird die Lehrende ſtets eine geachtete und verehrte Per⸗ ſönlichkeit ſein. Wie freuen wir Mütter uns, wenn wir in ihnen vernünftige, lebensvolle Menſchen kennen lernenl Wie beruhigt überlaſſen wir ie Seele unſerer heranwachſenden Mädchen ſolch einer berufenen Jugendbildnerin! Wie von Herzen gern hören wir von der Verehrung und dem Anſchwärmen unſerer halberwachſenen Töchter! Liegt doch darin eine kleine innere Gegenleiſtung der Kinder für die große Lebensarbeit, die eine ſolche Frauennatur an ihnen vollbringt. In wie vielen Fällen waren wir ſelbſt früher in dieſem Beruf tätig und laſſen auch ünſere Tüchter ihn erwählen. Durch die Lehrerinnen, die wir ſelbſt in unſerer Jugend hatten, gründete ſich in unſeren Herzen mit den Jahren eine immer größere Achtung vor den rechten Vertreterinnen dieſes Standes. Auch ſie werden in ihrer Mädchenzeit Herzensſtürme erlebt haben, werden Zurch Verſuchungen gegangen ſein und werden manchen Jugend⸗ traum begraben häben. Vermöge ihres ſittlichen Willens gingen ſie aus dieſer Zeit als gefeſtigte Menſchen hervor. Der Titel„Leh⸗ rerin“ war ſtets ein guter Empfehlungsbrief im öffentlichen wie im geſellſchaftlichen Verkehr: Warum? Weil der Stand durch ſein ſütt⸗ liches Verhalten und die Sauberkeit ſeiner Lebensführung alle Jeit vorbildlich war. Und einem ſo geachteten Stand wagt man es, ei ſolches Geſetz vorzuſchlagen? Es wäre in tiefſter Seele zu bedauern, wenn ſich dieſe Vorſchläse auf lart gewordene Wünſche gründeten. Es iſt wöhl kaum anzunehmen, daß das der Fall iſt. Wenn— bann müßten ſich Lehrende und Eltern zu einem feſten Band zu⸗ ſammeechließen, der die Entfernung derärtiger Elemente aus em Kreiſe der Lehrenden forderte. Alle müßten ſich ſolidariſch dahin⸗ Fälle einfach nicht eintreten dürfen, ſe mirkt und Kinder ihrer Obhut any mütter werden weiterhin unſere Ki ttenarundiätzen unſerer einfachen Mütte⸗ 4 ihnen den Beariff von Gut und Böſe mit er uns in unkerer Jugend geholfen hat. über unſere inneren e Herr zu werden! Man geſſe ja nicht, daß die heranwachſende Jugend ſich auch wohl bald die tmürſe wenden würde. Nie⸗ mand iſt ſen Urteil bei der Hand, wie junge Menſch i keine Vergleiche und verurteilen den Gegenſtand ih g. umjo ſchärſer, als ihre Zuneigung für ihn tief und ſchwerſten ſittlichen Konflikte würten die Folge di ze für unſere Nädchen ſein. Da würden daan wohl bald be igie Klagen und Vorwürfe für uns Mütter einſeße die wir uns geden ſolche Geſethe wenden konnten, als es nach 3 war, die wir für die moraliſche Jugend und Entwicklung unſerer Kinder eintreten konnten und es veraßſäumten. Dasſelbe, was für die Lehrerin gilt, trifft auch für den Lehrer zu. Wie ſollen Jünglinge reinst Männer werden, die wieder Väſer und Träger einer neuen Generation ſein ſollen, wenn ſie die Un moral und Sittenloſigkeit erlaubt, ja ſogar durch Geſetze geſchüßt und unterhalten ſehen? Kann ein ſolcher Lehrer überhaupt unſere Kinder unterrichten, kann er den unbebingt nötigen reinen Sinn bei herxanwachſenden Mädchen haben? Die Fragen und Befürchtungen laſſen ſich kaum in Worte kleiden. Gedanken und Gefühle, die tief in unſere Volksſeele eingreifen würden, verwirren in ihrer Folge faſt das Ueberdenken dieſer Möglichkeiten.—— 5 Lehreriunen, Lehrer, Geiſtliche, Eltern, Mütter und alle, die Deutſchlands Kinder lieben, an alle, alle geht dieſer Mahn⸗ und Weckruf Dürfen wir da müßig ſein? Dürfen wir da ſchwetgen? Es geht nicht um das Anſehen einer einzelnen großen Berufsklaſſe ollein, nein, es geht um die Herzen unſerer Kinder, um das reine Empfinden unſerer, Töchter und Söhne. Das laſſen wir uns Nicht von ſolchen Geſetzen vergiften und zerſtövxen. Wir wünſchen nicht, daß der moraliſche Geiſt der Straße in unſere Schulen und Hänſer etragen wird. Darum wallen wir uns im Streben nach dem Guten vereinen, 8 „denn es tut not des Wachens!“ 3 Luiſe Zan Weiße, duftige Kleider wird unſere Königin tragen, und mit leuchtenden Steinen ſchmückt ſie uns, ihre Baſollen.“ Ich dachte an Tränen, von einem jungen Mädchen in einſamer, ſehnſuchtsbanger Nacht geweint, und wußte, von welch köſtlichen Edelſteinen die weichen Hände erzählten. 5 „Der König wird ſchön und ſtark ſein,“ plauderten die Hände, und wenn er die Königin küßt, dann dürfen wir ſeine ſchwarzen Locken ſtreicheln und ſeine hohe Slirn liebkoſen. Wir kleinen, kleinen Hände dürfen ihm viel Schönheit geben, und er wird uns an ſeine roten Lippen führen und an ſein heißes Herz preſſen, daß wir ver⸗ gehen möchten vor Glück und Wonne. 90 93 Unſere Königin wird vor ihm niederknien, ihn mit der wunder⸗ ſamen Liebe, die ſie für ihn hegt, umfaſſen und ihm erzählen von den langen Jahren, da ſie ſich nach ihm geſehnt und um ihn ge⸗ weint, weil er ſolang, ach ſolang nicht erſchien. AUnd der junge, ſtolze Kinig wied ſie in ſeine Arme nehmen und herzen und züſſen, daß ſich in den Schmerz ihres Erinnerns der Jubel miſcht über da⸗ endlich empfangene Glück. Alle Glöcklein im Blumenreich der Seele werden erklingen, vergangenes Weh auf ewig zu bonnen von unſerer lieben, ſtillen Königin.“ Die feiven, zarten Hände ſchwiegen ſtill und ſchmiegten ſich zärtlich in die Falten des alten, ſchmuckloſen Klei es. Durch blinde Scheihen brach der Sonne letzes Grüten und wob um das Haupt + der müden Schläferin ein leuchtendes Diadem. Die Tracht des Elſenztales. Von K. Fr. Guſtav Heybach⸗Eſchelbronn. Bei einem Spaziergange trafen wir einen alten Bauern des Tales, der 60 rüſtig trotz ſeines hohen Alters ausſchritt. Wir kamen in ein Geſpräch mit ihm, wobei der Alte uns aus der Ver⸗ gangenheit manches erzählte, was uns fremd geweſen war. Er wer noch einer jener wenigen, deſſen Großeltern den Anbau der Kartoffel noch nicht kannten, und die in futterarmnen Jahren Das Kartoffel⸗ kraut abwähten ohre Rückſicht auf die in der Erde ſteckenden Hnollen. i“ Lebenchaltung war einfach“ man lebte von dem, ms Fiehtde Nordens kem fcoenteee f den Tich, 7 der PBrotloi Auf weichen, orünen Teppichen ſchi ſie beide, eng um⸗ ſchiungen, in Frühlingsland⸗ 4 95 85 98 42 eis er wollt oder Schnaps und em Sonntag eir Gl m ingen ſie in Se * 83 8 8 0 5 tüchene ſchwarze Band mit ſeinen ſeitlich weit a Spaziergang in das Feld oder in den Wald gemacht, dann ſcharien die Männer ſich im Wirtshaus um den Schoppen. Die jungen Leute, Mädchen wie Burſchen, ſangen auf der Slraße vor dem Ort ihre Lieder— ſchlichte Volkslieder— bis die Betglocke erklang. Dann wurde es ſtill. Wirtshaus und Straße leerten ſich und aben liche Ruhe breitete ihren Schleier aus. S Einfachheit zierte die Elſenztalbewohner nicht nur in der Lebens⸗ führung, ſondern auch in der Kleiderfrage. 8 Am Werktage bei der Arbeit gingen die Männer in leinergen Hoſen, Wämſen oder langen Kitteln und grauwollenen Strün die unterhalb des Knies mit Schnallen feſtgehalten waren, Die Füße ſtaken in kräftigen Schuhen, während eine ſchwarze Zipfel⸗ mütze das Haupt des Verheirateten und eine weiße den Kopf eines Ledigen bedeckte. Die Frauen trugen während des Sommers kattunene, im Winter wollene Röcke, eine blaue Schürze, eine farbige— meiſt dunkelblaue Jacke, grauwollene Strümpfe und derbe Schuhe. Auch hier konnte man den Unterſchied zwiſchen Frau und Mädchen be⸗ obachten, die Frauen trugen— ähnlich wie die Männer— ſchwarze —4— während die jungen Mädchen ſich mit weißen ſchmücken urften. Wenn der Sonntag ins Land gezogen war, legte man ſeinen Staat an. Vor dem Kirchgang holte die Hausfrau ihrem Ehgemahl das„Kamiſol“, eine Art Weſte mit zwei Reihen gelber Metallknöpf Dieſes Kleidungsſtück wurde oben an der Bruſt offen getragen, damit das leinene, ſchneeweiße Sonntagshemd hervorſah und man auch das um den aufrecht ſtehenden Kragen Sa ah oder ehenden Zipfeln beſehen konnte Ein blauer Rock— Kirchenrock— reichte 912 die Knie. Er hatte zwei Reihen großer überſponnener Knöpfe, einen aufrecht ſtehenden Kragen, und rechts und links Taſchen An Stelle der grauen Werktacsſtrümpfe traten weiße gerippte. Die 8 trugen an ſolchen Feſttagen ſilberne Schnallen an den Strumpfbändern und an den Schuhen. N •3—(/ die Keute un eine Süſſet Ger in der ein Sur ürr iien lec uu a Ahnd peronunen ſin di⸗ Haus⸗ beroh er ur eine Siwe, U 9 uhr und nocm'ttas In Gegenſatz ard nun zu dem weißen Hemd, ſchworze Ind ſchweraer Wette(Kamiion aie gelbe„ derne“ H9˙ Murt deckte der bekenste„Preit⸗c“. der vrri-zelt aberrf-milien als Erinnerunasin noch zu finden i Der Pyrtcheranzu⸗s wyar der Kleiche, nur tr“en die? des Dreiſnitzes ihre„Prohfärmlem“ d. ſ Pel⸗kavve Marder⸗, Biber⸗ oper Scherlaldle dann mit Knöpfen i en. Die Kopfbedeckung trug man das 6. Seite. Nr. 46. Manuheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Freitag, den 28. Januar 1921. Zur Kinderhilfe. Im Intereſſe der deutſchen Kinderhilfe, welcher Amerika noch tatkräftigere Förderung als bisher, angedeihen zu laſſen beabſichtigt, hat die Abgeordnete Frau v. Oheim b⸗Goslar, an alle Ober⸗ präſidenten das nachſtehende, ſchriftliche Erſuchen gerichtet. Im Intereſſe einer eingeleiteten Hilfsaktion für die notleiden⸗ den Kinder Deutſchlands, erſuche ich den Herrn Oberpräſidenten ſehr ergebenſt, verfügen zu wollen, daß die Berichte der Schulärzte über die von ihnen vorgenommenen Unterſuchungen und Beobachtungen des Geſundheitszuſtandes der Kinder, mir baldtunlichſt zur Ver⸗ fügung geſtellt werden. Aus amerikaniſchen Preſſekreiſen bin ich erſucht worden, darauf hinzuwirken, daß bei der Werbung zur Milderung des Kinderelends nicht veraltete Zahlen verwendet werden. Die in den letzten Tagen veröffentlichten Zahlen ſind einmal viel zu unvollſtändig und ge⸗ ſtatten in ihrer allgemeinen Faſſung, in ihrer Oberflächlichkeit keinen wirklichen Einblick in die Verhältniſſe. Außerdem beziehen ſich dieſelben auf das Jahr 1919— zum Teil ſogar auf 1918— alſo noch auf die Kriegszeit oder die Zeit unmittelbar nach dem Kriege, ſtoßen alſo auf den Einwurf, daß ſie heute— zwei Jahre nach Einſtellung der Kampfhandlungen, nicht mehr zutreffen. Da⸗ gegen iſt vielfach, namentlich in Amerika, noch immer das von fran⸗ zöſiſcher Seite gefliſſentlich genährte Mißtrauen vorhanden, daß eutſchland nur auf den Rachekrieg ſinne. Nun müſſen in den gopfien Städten und Induſtriegegenden, die hauptſächlich in Frage kommen, die Berichte der Schulärzte über dieſe Unterſuchungen und Beobachtungen des Zuſtandes der Kinder aus jüngſter Zeit vorhanden ſein. Es gilt dieſes Material ſofort einzuſenden, zuſammenzuſtellen und zu veröffentlichen. Damit wäre der Eindruck, daß wir aus Heuchelei oder anderen egoiſtiſchen Grün⸗ den heute unzutreffende Zahlen veröffentlichen, beſeitigt, und die ſonſt ſehr hilſsberelten Amerikaner zu umfaſſender, ſyſtematiſcher Hilfe gewonnen. Ferner wäre, wie mir Kenner der amerikaniſchen Verhältniſſe verſichern, auf dieſe Weiſe eine gewaltige, politiſche Wirkung zu erzielen. Für möglichſt ſchleunige, vollſtändige und zuverläſſige Erfüllung meiner Bitte wäre ich im Intereſſe unſerer darbenden Kinder, wie unſeres Vaterlandes, beſonders dankbar. Der preußiſche Miniſter für Volkswirtſchaft hat infolge dieſes Rundſchreibens den Herren Regierungs⸗ und Polizeipräſidenten luſen dem 24. Dezember 1920 die nachſtehende Verfügung zugehen en: Bis zum 15. Februar 1921 beſtimmt erſuche ich um erneuten Bericht gemäß Erlaß vom 10. Januar 1920— l. M. IV. 184 11. Ang.— betr. den Geſundeitszuſtand der Bevölkerung im Hinblick auf die mangelhafte Volksernährung. Ich erſuche jedoch bereits beſtimmt bis zum 20. Januar 1921 um einen beſonderen Bericht über den Geſundheitszuſtand der Schuljugend, ſoweit Schulärzte vorhanden ſind. Aus den Gemein⸗ den, in denen zum Zwecke der Quäkerſpeiſung beſondere Feſtſtel⸗ lungen über den Geſundheitszuſtand der Kinder an der Hand des ſogenannten Rohrerſchen Index gemacht worden ſind, erſuche ich um Angabe der Urzahlen zu dieſem Index(d. iſt Länge, Gewicht und Alter bezw. Schulklaſſe.) Gleichzeitig hat der Herr Miniſter Frau v. Oheimb hiervon ver⸗ ſtändigt. Hoffentlich iſt dem Liebeswerk, welchem ſich die Abgeord⸗ nete v. Oheimb beſonders widmet, der erwünſchte Erfolg beſchieden. Erziehung. Das Leben der Hausfrau und Mutter iſt während der Kriegs⸗ und Revolutionszeit ein 955 aufgeregtes geweſen; es hat große An⸗ forderungen an unſere Kraft geſtellt. Mit der ſtarken Inanſpruch⸗ nahme hängt es zuſammen, daß die heranwachſenden Kinder nicht die ſtraffe Zucht genoſſen haben, die ſonſt wohl geübt wurde, Aber wenn dieſe ſtarke Inanſpruchnahme auch ein Milderungsgrund für die verſchiedenen Unterlaſſungsſünden in der Erziehung iſt— eine Entſchuldigung iſt ſie darum doch nicht Wenn jede Mutter ſich bewußt geweſen wäre, daß die Erziehung ihrer Kinder die wichtigſte und vornehmſte von allen ihren Pflichten iſt, dann wäre vielleicht doch manche Entgleiſung unſerer Jugend unterblieben. Ich erinnere z. B. daran, daß Mütter, die in dürftigen Ver⸗ ältniſſen lebten, ihre Kinder höchſtens ſchalten, wenn ſie mit koſt⸗ pieligen Wünſchen kamen, ſie ihnen aber doch gewährten. Dieſe Schwäche macht der Mutter zuletzt das Leben zu einer ewigen Not, da die Wünſche ſich gewöhnlich ſteigern, das Einkommen aber nicht. Für die Kinder kann dieſe Schwäche erſt recht keine guten Folgen haben. Wie ſollen ſie dereinſt das Leben meiſtern können, das Leben, das ſo viel von uns fordert und ſo wenig gibt? Eine Mutter, die an die Zukunft ihrer Kinder denkt, wird auch in Geldfragen weiſe und vorſichtig ſein. Daß ihr Kind dies oder jenes Kleidungsſtück braucht, weil eine Freundin oder ein Freund es auch hat, das wird ihr nie einleuchten. Aber daß ſie es ich muß, wenn das alte Stück ſchlecht wird, das weiß ſie, und ſie wird dabei dem Kinde von der Mühe ſprechen, die ihr die Anſchaffung bereitet, es teilnehmen laſſen an ihren Sorgen. Lang⸗ ſam verſteht das Kind, daß die Mutter ihm die Wünſche lieber be⸗ friedigen als verſagen möchte, und langſam entſteht ein ſchönes Band, geknüpft durch den Kampf ums Daſein. Gewiß werden den jungen Mädchen und Männern dann nicht alle Stunden heiter verfließen, manch einer oder eine wird darüber grübeln, warum gerade er oder ſie vieles entbehren muß. Aber was ſchadet das? Iſt es nicht beſſer, unſer nachwachſendes Geſchlecht lernt denken, als daß es ſeine Zeit mit leichtfertigen Vergnügungen hinbringt? In dem jetzigen geknechteten und armen Deutſchland ſind uns mehr denn je anſpruchsloſe und beſcheidene Menſchen, die freudig arbeiten, vonnöten. Allerdings ſollte ſich die Anſpruchs⸗ loſigkeit auf das religiöſe und geiſtige Leben nicht beziehen. Die Mutter, die ihre Kinder ſo erzogen hat, kann das Schickſal heimſuchen, wie es will: von Kindern, die ſich ſelbſt mit Rückſicht auf das Wohl der Familie Wünſche verſagen können, wird ihr nur Gutes kommen, L. H. Frauenhilfe. Von Dr. Hommer, Köln. Weite Kreiſe des deutſchen Volkes ſind durch Krieg und Revolution ſowie deren Folgeerſcheinungen in große Not ge⸗ raten. Reich, Staat, Gemeinde und Karitas haben ſich be⸗ müht, den durch die Umwälzung hart Getroffenen zu helfen: ſo den Feſtbeſoldeten, den Sozialrentnern, den Kindern, die durch Unterernährung in ihrer körperlichen und geiſtigen Ent⸗ wicklung gehemmt werden. Still duldend ſteht abſeits eine Gruppe unſeres Volkes, die durch die Geldentwertung nicht weniger getroffen, denen aber bisher keine Hilfe zuteil gewor⸗ den iſt. Es ſind die Frauen, die nach Vorkriegsbegriffen ein beträchtliches Vermögen beſaßen, das ihnen ermöglichte, ein ſorgenloſes Leben zu führen, deſſen Erträgniſſe heute kaum dazu ausreichen, ſie mit dem zur Erhaltung des Lebens Not⸗ wendigen zu verſccau. Wie viele von ihnen haben ihr Leben lang gearbeitet und geſpart, um an ihrem Lebensabend, oder auch in Zeiten niedergehender Wirtſchaft ein Notgeld zu haben. Ohne eigne Schuld ſind ſie in Not geraten. Gewiß könnte man ſagen, dieſe Rentner ſollten zunächſt ihr Vermögen auf⸗ zehren, um dann als Almoſenempfänger an die Allgemeinheit heranzutreten. Solche Forderungen zu ſtellen iſt politiſch unklug, weil dadurch eine Bevölkerungsklaſſe vermindert würde, die dem Staat wertvolle Kräfte gegeben hat und noch gibt; wie viele von ihnen würden ſich der Schar der Ver⸗ bitterten zugeſellen, die dem Neuaufbau unſeres Vaterlandes ein Hemmnis ſind! Auch wirtſchaftlich iſt dieſer Weg unver⸗ nünftig. Das ſo aufgezehrte Vermögen kann leicht, wenn es erhalten bleibt, in volkswirtſchaftliches Kapital verwandelt werden. Vor allem aber ein anderes: Wie viel wertvolle Ar⸗ beitskraft ſteckt in dieſen Volkskreiſen, die der Volkswirtſchaft erhalten werden muß. Falſch iſt es, dieſe koſtbaren Werte zu erſticken, anſtatt ſie dem Vaterlande dienlich zu machen, ge⸗ rade jetzt, wo nur Arbeit unſere Rettung iſt. Mitarbeiten wollen auch dieſe Frauen— kein Almoſen nehmen. Deshalb ſolle man auch endlich einſehen, daß mit Almoſen und Unter⸗ ſtützung am wenigſten gedient iſt; es müſſen Wege gefunden werden, dieſe weiblichen Kräfte an der Erzeugung der deut⸗ ſchen Volkswirtſchaft teilnehmen zu laſſen. Da es ſich in den meiſten Fällen um Kräfte handelt, die für dieſe neuen Arbeiten nicht oder nicht genügend vorgebildet ſind, gilt es zunächſt für eine gute Ausbildung zu ſorgen. Als geeignetſte Arbeit kommt die Textil⸗Heimarbeit in den verſchiedenſten Formen in Betracht, die ſchon vor dem Kriege in mancher Familie Nothelferin geweſen iſt. Allen denen, die gegen den Ausbau der ſtark verpönten Heimarbeit ſind, ſei geſagt, daß es ſich hier nur um eine Organiſation handeln kann, die alles daranſetzt, die beſtehenden Mängel— und deren gibt es viele— zu bekämpfen und auszumerzen. Dankbar ſoll hier zunächſt der Einrichtungen gedacht ſein, die ſich bisher ſchon des ſchwierigen Problems der Frauenheim⸗ arbeit angenommen haben: der Frauenvereine und der Ge⸗ werkſchaften. So fruchtbar ihr Wirken auch geweſen iſt, heute bedarf es einer andersartigen, umfaſſenderen Organiſation, ſoll der großen Zahl von bedrängten Frauen geholfen werden. Es muß eine Zentrale geſchaffen werden, damit von einer Stelle aus Angebot und Nachfrage geregelt werden können. Sicher werden bei dieſer Einrichtung die ſchon beſtehenden Organiſationen ihre Mitwirkung nicht verſagen und ihre Er⸗ fahrungen in den Dienſt der guten Sache ſtellen; weiter geht der Ruf an alle Frauen, ihren Mitſchweſtern in ihrer wirt⸗ ſchaftlichen und ſeeliſchen Bedrängnis zu Hilfe zu kommen. Keine Frau, die ein gütiges Geſchick vor bitterer Not bewahrt hat, ſollte und dürfte hier ihre Mitarbeit verſagen. Die Fehler, die der Heimarbeit anhaften, können durch eine zu ſchaffende geeignete Zentrale vermieden werden. Die arbeit⸗ ſuchende Frau weiß, wo 0 Arbeit findet, und der Unterneh⸗ mer kennt die Stelle, wo ihm geeignete Arbeit zur Verfügung ſteht. Es wird vermieden, daß ein Teil der Arbeiterinnen mit Arbeit überhäuft iſt, auf Koſten ihrer Geſundheit 10 bis 14 Stunden arbeitet, während andere Frauen darben müſſen, weil ſie keine Arbeit finden. Ferner kann die Arbeitskraft und Geſchicklichkeit beſſer zum Beſten ſowohl der arbeitenden Frauen als auch der Geſamtheit ausgenutzt werden. Wie manche geſchickte Hand, die ſich zur Ausführung hochqualifi⸗ zierter Arbeit eignet, muß ſich heute wegen mangelnder Ver⸗ mittlung mit der Ausführung einfacher Arheit genügen. Unter dieſen Vorausſetzungen wird auch der Unternehmer geneigt ſein, ſich an die Zentralſtelle zu wenden, wenn er zu Zeiten großer Nachfrage mit den im Betrieb feſtangeſtellten Kräften nicht auskommt. Die Heimarbeit erſpart es ihm, neues Ka⸗ pital anzulegen, das in Zeiten geringerer Nachfrage brach liegen würde; er kann alſo durch die Heimarbeit ſeinen Betrieb der zeitweiligen Wirtſchaftslage anpaſſen. Wird durch die Zentralſtelle die Arbeit richtig verteilt und in die geeigneten Hände 10 ſorgt ſie außzrdem für entſprechende Anleitung oder Ausbildung, doein fallt auch die Befürchtung weg, daß die Heimarbeiterin als Lohndrückerin auftritt. Aufgabe dieſer Zentrale wird ſein, den Arbeiterinnen einen Lohn zu ſichern, der der Güte ihrer Arbeit entſpricht und der Wirtſchaftslage angenpaßt iſt. Nur ſo kann die Not der Frauen gelindert werden. Eine weitere Sorge dieſer feingliedrigen Organiſation wird die Bekämpfung der andern Schäden dieſer Heimarbeit ſein, ſo u. a. die Sorge für hygieniſche Wohnung, Verbeſſerung der Technik uſw. Nur wenn alle, ſoviel in ihren Kräften ſteht, mitarbeiten, kann dies Werk gelingen, das die ſoziale Aufgabe erfüllen ſoll, notleitenden Frauen Hilfe zuteil werden zu laſſen, das aber gleichzeitig wirtſchaftlichen Forderungen unſeres ſchwergeprüf⸗ ten Vaterlandes gerecht werden will— Nutzbarmachung aller brachliegenden Arbeitskräfte—. Nllerlei aus der Frauenwelt. Das Monocle der Modedame. Von neuen Damenmoden, die in Monte Carlo aufgekommen ſind, berichtet ein Beobachter der internationalen Geſellſchaftskreiſe, die jetzt die Riviera beleben.„Ich habe eine große Anzahl von Damen bemerkt“, erzählte er,„die beim Spazierengehen rauchten, und die eleganteſten Frauen trugen mit einer unterſtrichenen Selbſt⸗ verſtändlgreit Eingläſer in die Augen geklemmt. Manche gingen ſogar ſo Peit, daß ſie das Monocletragen noch durch die Wahl eines dunklen Einglaſes ſtärker betonten. Die Geſichter ſind mit ocker⸗ elbem Huder dick belegt, und unter dieſer ſeltſamen„Maske“ ſezen die Damen ihren Teint unbekümmert dem Sonnenſchein aus, während die begleitenden Herren ihre zarte Haut mit grellbunten Sonnenſchirmen ſchützen. Alle dieſe wunderlichen—— widmen ſich natürlich mit Leidenſchaft dem Spiel, bei dem in den verſchiedenen Kaſinos die größten Summen gewagt werden. Die„Vinterwäſche“ der Pariſerin. Wollwäſche und Eleganz— zwei Dinge, die ſich zu meiden chienen wie Waſſer und Feuer, ſie ſind jetzt in der Toilette der Pariſerin miteinander vereinigt. Eine gewaltige Revolution hat ſich in der Unterkleidung der franzöſiſchen Damenwelt vollzogen, und bei der führenden Stellung der Seineſtadt in allen Modeſachen darf man annehmen, daß das ſo lange gehegte Vorurteil gegen das „Jägerhemd“ nun bei unſeren Modedamen verſchwinden wird. Ob⸗ wohl der diesjährige Winter ziemlich mild iſt, haben doch die Fran⸗ öſinnen allgemein einen Begriff in ihre Kleidung einge⸗ fͤhrr, den ſie früher nicht kannten: die„Winterwäſche“. Mögen es nun die hohen Waſchpreiſe— oder die Schwierigkeiten der Hei⸗ zung, die ſeit dem Kriege die franzöſiſchen Wohnungen ſo ungemüt⸗ lich maͤchen, jedenfalls trägt man im Zimmer viel wärmere Klei⸗ dung als früher. In glüͤcklichen Vorkriegszeiten kleidete ſich die Pariſerin in ihrem Boudoir in die dünnſten und leichteſten Gewän⸗ der; ſie bevorzugte jene zarten und duftigen Hauskleider, durch die ſie zugleich ihre eleganten Abendtoiletten ſchonte. Das war nur möglich, ſo lange die Räume gut geheizt waren, und die Franzöſi⸗ liebte denn auch eine behagliche Wärme, die manchem Beſucher übermäßig erſchien. Seit dem Kriege aber hat ſie ſich allmählich immer mehr den geſtrickten Woll⸗ und Seidenſachen zugewendet. Da ie ſich in den ſchlechtgeheigten Zimmern unbehaglich fühlte, ſo griff ie zur wollenen Unterkleidung, zur Winterwäſche, und mit dem ihr angeborenen Geſchmack hat ſie auch aus dieſen bi⸗ dahin verachteten Dingen anmutige und reichverzierte Kunſtwerke geſchaffen. Die Geſchäfte, die früher gar keine Wollwäſche führten, zeigen jetzt die eleganteſten„Komoinations“ und Hemden aus Wolle, die aber außerordentlich teuer ſind. Deshalb zieht es die Pariſerin vor, ſich ihre Winterwäſche eigenhändig zu ſtricken, und dabei ent, 80 95 reizende Toilettengegenſtände, daß das Vorurteil geget ollwäſche ganz geſchwunden iſt. Sprüche. Das in unſerm Leben Kommt ſtill und ungeſehn. Es hat ſich nichts begeben, Und iſt doch ſo viel geſchehn! * Reißt der Sturm eine Wolke in tauſend Fetzen,— Jede Faſer ſteht unter Schönheitsgeſetzen! 8* Ja, überfliege nur das Schmerzenstal! „Die Schwinge trägt!l Du mußt's nur wagen! — deine Laſt an einen Sonnenſtrahl! enn du vertrauſt, wird er ſie tragen! Auch der Frauen Sonntagsſtgat war nicht minder koſtbar und wertvoll. Der Sonntag ſah die Frauen in dunkelblauen Röcken und ſchwarzen Jacken, über die ein großes ſchwarzes(oft ſeidenes) Bruſt⸗ tuch geſchlungen war, das auf dem Rücken 3160 war. Die Sonn⸗ tagshauben hatten einen koſtbaren geſtickten Boden, der bei Verhei⸗ rateten von ſchwarzer, bei Ledigen von weißer Farbe war. Die Zöpfe waren auf dem Hinterkopf feſtgebunden und ganz von der Haube bedeckt. Barhäupt'g durfte kein konfirmiertes Mädchen und keine Frau zur Kirche gehen. Während der Abendmahlsfeier rrugen die Frauen weiße Bruſt⸗ tücher, während an Kirchweih und Erntetanz die Mädchen weiße Schürzen anlegten. Es mag ein ſtattlich Bild geweſen ſein, wenn die Talbewohner am Sonntag in ihrer Tracht zur Kirche gingen, ſo wie heute es noch im Schwarzwald Sitte iſt und mancher kernige Mann, der ſtolz ſeinen Dreiſpitz trug, hat ſich des Vaters erinnert, von dem er dies erhalten hatte, als Erbſtück. Damals wechſelte man ſeine Kleider nicht wie die Handſchuhe— damals hielt man noch zäh und feſt am Althergebrachten. Wer heute noch von ſolchen alten Sachen in der„Truh“ hat, der zöge ſie hoch in Ehren halten, als ein Erbe aus längſt ver⸗ ſchollenen Tagen, in denen Heimat und Sitten und alter Brauch noch heilig gehalten und hoch geachtet waren. Berühmte Sammierinnen. Die Frau als Sammlerin iſt eine„Spezies“, die erſt in der Renaiſſance in die Höhe kommt. Eliſabeth Gonzoga, die Her⸗ von Urbino, unß Iſabella Gonzoga zählen zu den bedeuten⸗ ten Sammlern der großen Epoche Aber nicht nur Italien hatte damals ſeine„Sammlerinnen“: 1521 beſucht Dürer die Kunſe⸗ kammer der Margarete von Oeſterreich, der es angeblich geglückt war, die Brunnenmadonna des Jon van Eyck zu erwerben. Aus dem erſten Drittel des 17. Jahrhunderts klingt der Name der Maria von Medici auf, aus dem zweiten Drittel der Name Chriſtinens von Schweden, die ihre Bücher und Bilder über alles geliebt hat Und im 18. Jahrhundert wird Katharing 11. von Rußland zu einer Sammlerin größten Stils. In Frankreich wieder die Pompadour, ſammelt Marie Antoinette, aber das iſt och mehr ein Sammeln aus Zeitvertreib, während gerade die Schaffende des 18. Jahrhunderts die Frau als Künſtlerin Ehre um Ehre erreicht Rachel Ruyſch, die Blumenmalerin, eine der berühm ⸗ teſten Frauenzimmer Amſterdams wie ſie eine alte 32 nennt, wird Hofmalerin in Düſſeldorf und etliche 50 Jahre ſpäter nimmr eeee Angelita Kauffmann, die War micht ſchn von Geſicht, aber ſchön von Geſtalt“ iſt, unter die Mitglieder der königlichen Maler⸗ akademie in London auf. Die Biedermeierzeit erſchloß dann innerhalb des reichen Ge⸗ bietes der Sammelpaſſion alle jene niedlichen Zweige, deren„Andenken“ ſelbſt die Frauen von heute noch ſehr in Ehren halten. Die Frauen von heute? Und was ſie ſonſt noch ſammeln mögen. Und wer die Führenden unter den Sammlerinnen ſind? Die Antwort, ſagt A. Donath in dem Almanach„Die galante Frau“, iſt gar nicht leicht. Aus dem Rieſenkreiſe der modernen Sammler⸗ innen möchte ich bloß auf*. oder jene Perſönlichkeit hinweiſen, die für mich der Typus der Sammlerinnen iſt. Marie von Ebner⸗Eſchenbach ſammelte Uhren, Taſchenuhren. Immer waren„dieſe kleinen Inſtrumente“ ihre Lieb⸗ linge und in ihrer Beſcheidenheit bekannte mir die Dichterin, daß ihre bedeutende Uhrenſammlung— ſie—— heute im Rathaus zu ien—„nichts anderes iſt, als eine kleine Illuſtration zur Ge⸗ chichte der Taſchenuhrmacherei von ihren Anfängen bis auf unſere age“. Und durch welche Momente die Ebner⸗Eſchenbach zum Sammeln von Uhren angeregt wurde, ſchildert ſie in einem Briefe vom 8. Februar 1911. „Ich wollte den Weg kennen, den ſie durchſchreiten mußten, am es zu ihrer jetzigen Vollkommenheit zu bringen, erwarb— Stücke, ließ mich durch einen guten Uhrmacher, Herrn Hartel, in der leicht erlernbaren Kunſt, 190 zu reinigen und wieder zuſammen⸗ zuſetzen, unterrichten. Alte Uhren wurden damals nicht beſonders geſchätzt, waren billig zu erwerben. Herr Hartel brachte oft ſehr hüb che Stücke, die in meinen Beſitz übergingen,„zur Stunde mit“. Die ſchönſten verdanke ich aber bald der Großmut meines Bruders Aolſ, der den Grund zu der Sammlung legte, die allmählich meine Freude wurde. Sie ümfaßt jetzt beinahe 300 Stück.“ Während des Weltkrieges ſchied von uns noch eine andere Sammlerin, Ida Schoeller in Düren. Ihre erleſenen, ſeltenen Schätze zur deutſchen Buch⸗ und Einbandkunſt haben weite Kreiſe durch die„Bugra“ von 1914 kennengelernt. niverſalſammlerin roßen Stils iſt Frau Direktor Ullmann in Frankfurt, und in der Reihe der leidenſchaftlichſten Porzellanſammler nimmt Frau Keiſt wohl die erſte Stelle ein; ſie war auch die erſte, die für Meißen und Nymphenburg„Rekordpreiſe“ bezahlte. Baronin 9 die Tochter des Barons b. Goldſchmidt⸗Rothſchild in Frankfurt ganz aparte Sammlung. Sie ſammelt nämlich— Schuhe Schuhe, die im einzelnen von den Amertkanern und mit Gold aufgewogen werden, einen bis 2 Zentimeter, drel bis 5 Zentimeter Porzellanſchuhe, beblümte Meißner und türkisblaue und roſa⸗ farbene Porzellanſchuhe aus Sevrez und zehn bis zwanzig Zenti⸗ meter lange, die auz Alt⸗Delft kamen und die man auch unter den Fayencen von Bayreuth findet. Und als Ergänzung dieſes raren Genre ſtehen unter den—.— der Sammlerin ebenſo kleine nied⸗ liche Schuhe aus Gold, Silber und Edelſteinen, und neben den hun⸗ derten von Schuhen blitzen die koſtbarſten Flackons und Rockknöpfe des 18. Jahrhünderts, ſchillern unzählige blanke Fingerhüte in allen nur möglichen Farben. Ruch ein Frauenliebling. „Erinnerungen des letzten Scharfrichters in k. k. Oeſterreich“ iſt ein in vieler Hinſicht— Buch betitelt, das Dr. Oskar Schalk nach den Erzählungen Joſef herausgegeben hat. Lang, ein ſchöner, e Perſönt alter Herr im 66. Lebensfſahre, iſt in Wien eine bekannte Perſönlichkeit, die allgemeine Achtung genießt. Er — 15 Kinder aufgezogen, von denen nur 2 ſeine eigenen waren. achdem er erſt Zimmermann, Soldat und Kellner war, wurde er mit 45 Jahren Scharfrichter und hat das Hängen zu einer Kunſt entwickelt. Er iſt ſtolz darauf, daß ſeine längſte Hinrichtung nur 65 Sekunden, die kürzeſte 45 Sekunden dauerte. Der intereſſanteſte Teil ſeiner Enthüllungen aber bezieht ſich auf die ſeltſame An⸗ —— die er auf Frauen aller Stände ausübte. Viele amen näherten ſich ihm u. waren ſchon zufrieden, wenn ſie nur in ſeine Augen ſehen oder ſeine Hand berühren konnten. Manche be⸗ ehrten f tig nach einem Seidenfaden der Schlinge, deren er ſich bei ſeinen Exekutionen bediente. Aberglauben war die Haupt⸗ triebfeder für dieſe Annäherungen der Weiblichkeit. Einſt geriet er zufällig in einen ariſtokratiſchen„Nachmittagstee“, wo er ſich zu⸗ nachſi unbekannt bewegte. Als man dann aber ſeine wahre Per⸗ ſönlichkeit feſtſtellte, herrſchte große Beſtürzung, die einem Fieber Staunens wich. Die Damen umringten ihn ſtunden⸗ lan einem Kreuzfeuer von Frage und als er ſchließlich die Geſellſchaft verließ, hatte er ſein Taſchentuch eingebüßt, das eine der Schönen als Andenken behalten. Frauen boten ihm alles mög⸗ liche an, wenn er ſie an einer Hinrichtung teilnehmen laſſen würde. Es ſtand in ſeiner Macht, eine Anzahl Perſonen einzuführen, wenn er vorher ihre Namen angab, aber er gewährte ſtets nur Männern, die aus wiſſenſchaftlichen Gründen Intereſſe an einer Hinrichtung atten, den Zutritt und niemals Frauen, obgleich viele Frauen ſich ogar bereit erklärten, als Männer verkleidet ihm dabei Hilfsdienſte u leiſten. Er hat niemals eine Sen Beie erichtet und war darüber 5 Unter den zahlreichen Briefen, die er erhielt, waren viele von„Verehrerinnen“. die um eine Locke von ihm oder einem der 3— baten oder um irgendeinen Gegenſtand, den er oder ein Hingerichteter getragen dabe. Wie hier ſich alter Aberglauben äußerte, ſo war auch Lang ſelbſt von ſolchen Vorſtellungen nicht frel. Er führte ſtets eine dünne Strähne init ſich, die einen Faden von jeder der Seidenſchlingen enthält, die er bei ſeinen Hinrich⸗ — 5 benutzt hat.* — 95 Sreitag, den 28. Januar 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 46. 23 24 Sonntag, Dienstag und Freitag jeweils abends 8 Uhr, Sonntag vor⸗ für Schulkinder; 8 Uhr Männerſodalität.— Do unerstag. Er Gottesdienſt⸗ Ordnung. mittag.30 Uhr. teilung des Blaſiusſegens nach den heiligen Meſſen:—7 Uhr und nach Verein f. Jugendpflege, G 4, 17: Sonntag nachm. 4 Uhr Jungfr.; abends 8 Uhr Lricht.— Freitag.(Herz⸗Jeſu⸗Freitag.) 6. Uhr Beicht; Evangeliſche Gemeinde. 8 Uhr Verſammlung. 47 Ubr Herz Jeſu⸗Amt mit Segen. In allen Gottesdienſten wird eine Kollekte für Kriegsgräberfürſorge erhoben. Neuapoſtoliſche Gemeinde, Aula des Realgymnaſiums, Tullaſtr, 4: Sonn⸗ St. Jakobskirche in Neckaran: Sam Sta g. 2, 5 und 7 Uhr Beichtgel Trinitatiskirche: Morgens 9 Uhr Predigt, Pfarrer Schentel; 10 Uhr tag, den 30. Januar 1921 Gottesdienſt: nachmittags ½ 4 Uhr. Jeden heit.— Sonintag. 6 Uhr Austeilung der hl. Kommunion Mt Predigt, Pfarrer Schenkel; 11 Uhr Kindergottesdienſt, B. Achtnich. Mittwoch ½8 Uhr. Kommunionmeſſe; 8 10 Prediat 4 3 angbeſchbhersat) Pfertbant Süacolchür. Machm, 2 Ubr Chritent We e ennere e e ee ——— Sonntag morgens 9/% Uhr und nachm 3 Uhr⸗ Predigt 99 Uhr Sonn⸗—Freita g. 7 Uhr Herz Jeſu⸗Amt.— Kath. Arbeiterverein. Somm⸗ ** S 5 Siens 8 1 0 9 7 2 2 5 Konkordienkirche: Morgens 10 Uhr Predigt, Kirchenrat v. Schoepffer; 11 tagsſchule— Dienztaß abends 8 Uhr Bibel⸗ u. Gebetſtunde. tag nachm. 8 Uhr R Uhr Kindergottesdtenſt, B. Kabpes. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre, Katholiſche Gemeinde. Katholiſche Kirche in Sſertal: 0 31 a f. Von—5 8 Kirchenrat v. Schoepffer. Abends 6 Uhr Predigt, V. Reidel.—+ U 8 Uhr Beich Uhr an Uhr Roſenkranz.—, Sonntag. 7 Uhr Beicht: Chriſtuskirche: Morgens 10 Uhr Predigt, Pfarrer Dr. Hoff, Einführung der e 8 5 99 Uhr 71 Beicht⸗ Uhr hl. Meſſe mit Kommunion;—0 Uhr Schülergottesdienſt mit Kirchen⸗ u. S eläl 741% Uhr Ehri e„ Pf Dr. Hoff getegenhett. 6 Uhr Salve.—.9 6. URr 1• Predigt; 10 Uhr Predigt mit Amt. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehrez 2 1¹ gelegenheit; 6 Uhr Frühmeſſe; 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Uhr 835 Mariä⸗Bruderſchaft mit nner 5 Von bl. Abendmahl“ Klein. Abends 6 Uhr Predigt, Pf Predigt; 10 Uhr Predigt und r 0 Uhr i 900(0 I Uhr ab Beicht.— Freitag. 7 Uhr Herz Feſu⸗Amt. Fricbenskirche: Pierdens E Ebriſtenleber Pfarrer K ch Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre, 43 Uhr Beſper.— Mittwoch(MariäſSt. Antoniuskirche in Rheinau: Samstag, 2, 5 und ½8 Uhr Frühmeſſe Wülte r r—————— Lichtmeß), 6 Uhr Amt zu Ehren der Mutter Gottes,? Uhr Amt zu mit Kstellün der 91 Kommunion; 1410 Uhr Haliptgottesdienſt 45 4 Uhr Predigt 3 Gebhard hl. Abendmahl Ehren der Mutter Gottes für die Pfarrgemeinde. Nachm, 3 Uhr Predigt, hierauf Chriſtenlehre. Nachm, 2 Uhr Andacht zur Mutter Johanniskirche: Morg— 10 Uhr Vr St, Pfarker Sauerbrunn, Einfüh Spendung des Blaſiusſegens. Abends 7 Uhr Predigt und Andacht zu gottes,— Donnerstag. Vor und nach der hl. Meſſe Exteilung Joh 555 0 Ne, Ehren der Mutter Gottes(Märkan. Männerſodalitäts⸗Andacht, Müt⸗ des Blaſius, 5 Abends /6 Uhr Beichtgelegenheit.— Freite rung der Kirchen⸗ und Sprengelälteſten; 11 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer des Blaſiusſegens Abends ½6 Uhr Beichtgelegenheit. Freitsg. S 11 Uhr Kindee tieb* Eckarbt Abends 0 Uh terpereins⸗ und Jungfrauenkongregationsandacht).— Nach der An⸗ 7 Uhr Beicht; 248 Uhr Herz Fefu⸗Meſſe nit Segen. Predigt Pfärver Mayer 11 Ubendmahl 55— 2 dacht wird der Blaſiusſegen erteilt.— Donnerstag,(Feſt des hl. Franziskuskirche in Waldhof: Samstag. 2 Uhr Beicht; ½8 Uhr Salve Lutherlirche: Morgens 10 ühr Predigt Pfarrer Dr. Lehmann; 11 Uhr Märtwrers Blaſius.“ Nach jeder hl. Meſſe wird der Blaſiusſegen er⸗ hernach Beicht— Sonntag. 6 Uhr Beicht; 7 Uhr Kommunion⸗ 8 KinderFortesdienſt, Pfarter Huß, 11 Uhr Chriſtenlehre für Knaben teilt. Abends 5 Uhr: Predigt und Paramentenvereinsandacht mit meſſe mit Frühpredigt;; 349 Uhr Singmeſſe in der Kapelle der Spiegel Bfeere 75 00 5 1100 Ehkiſtenlehre für Meädchen⸗ Segen,—7 Uhr Beichtgelegenheit.§ eitia g.(Herz Jeſu⸗Frei⸗ fabrit mit Homilie; 5 10 Uhr Hochamt und Predigt. Nachm. 72 Uhr Pfarrer Dr. Lehmann Abends 6 Uhr Predigt, Pfarrer Huß, hl. tag.) Vou—ues Uhr Beichtgelegenheit 6 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Amt; 7 Uhr Chriſtenlehre für die Jungfrauen und Veſper; 3 Uhr Verſammlung Abendmahl. 5 5 Herz Jeſu⸗Amt mit Segen 1 der kathol. Frauen im Franziskushaus; 4 Uhr Verſammlung des Jung⸗ 2 r 3 8 red el8: Untere katholiſche Pfarrkirche. Samstag. on—24 r und.—9 rauenvereins; 7 Uhr Sonntagsabendandacht mit Segen.— Don⸗ Wee e Vrede, B. Tio. Knebelst i Beſchtng Rhe Salpk. 8 utng. Von 6 Uhr on Beicht 6 uhr ſer 3199. 9 Uhr und 6 Uhr Peichtgelegenheit— 76 Neckarſpitze: Mor 5 10 Uhr Prebigt B. Reidel; 11 Uhr Kindergottes und 7 Uhr hl. Meſſe, 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt: 10 Uhr Predigt, 7 Uhr Herz Feſu⸗Amt mit Segen. dienſt Reibel, 9 nachbor Amt; k1 Ubr Kindergoktesdienſt mit Predigt. Nachm. 3 St. Peter⸗ und Waulskirche Feudenheim: Samstag. Von—7 Uhr 5 Kr us: 6 5 9— e Predigt, Pfarrer Maler Uhr Andacht zur hl. Familie. Beichtgelegenheit.— Sountag. Von 7 Uhr ab Beichtgelegenheit; Sicteniee korhe f khr Kchiet Pterr Panner Halholiſcheß Biegerheſpiat Sonntag. 0 Uhr Singmeſſe mit Pre⸗ 18 Uhr N 8 Ubr Frühmeſſe und Austeilung der U. Keckarau Vorm. 7410 Uihr Predigt, Pfarrer Lamb: 11 Uhr Kindergottes⸗ digt, 10 Uhr Gomnaſiumsgottesdienſt. Nachm. 4 Uhr Verſammlung Kommunion; 410 Uhr Hauptgottesdienſt. Nachm. 1. Uhr Chriſtenlehre e hriſten⸗ des dretten Ordens. für die Jünglinge; 2 Uhr Veſper; 2 Uhr chriſtl. Mütterverein. 4— S 0 Pf 272 3 E 0 hr Chriſten⸗ Herz⸗Jeſul'cihe Veckarſtadt⸗Weſt: Samstag. Beichtgelegenheit von nach⸗ 9 ehre der Süd⸗ 275 68 mittags 4 er an.— Sonntag. 6 Uhr Frühmeſſe und Beichtge⸗ Alkkatholiſche P 55 itatiskirche: Diensto 5 hends 6 fr. SG legenheit; 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Prediat und Bun⸗ Schloßkirche: Vormittags 10 Uhr deuiſches Amt mit Predigt,(Stadtpfarrer — ee 1 1 59 0 deskommunion der Frauen und Generalkommunion des Müttervereins; Dr. Steinwachs.) Shriſtn irche: Mit woch,* 2 88 ruar, a 10 3—5 8 10 Uhr Predigt und Amt; 11. Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt. greireli iõſe Gemeinde Lutherkirche: Mittwoch, den 2. Februar, abends 8 Uhr, Pfr. Dr. Lehmann. Nachm. 2 Uhr Ehbriſtenlehre für Jünglinge; 3 Unr⸗Andacht zur hl. 9 Konkordienkirche: Donnerstag, den 3. Febr., abends 8 Uhr, V. Reidel. Nach jeder] Sonntag, 30. Januar, vormittags 10 Uhr Sonntagsfeier. Prediger De⸗ Dreifoltigkeit.— Donnerstag.(Feſt des hl. Blaſius.) Friedenskirche: Donnerstag, den 3. Febr., abends 7 Uhr, Pfarrer Knobloch. bl. Meſſe wird der Blaſtiksſenen erkellt Karl Weiß über„Das Ideal des Ehriſtenkums, die ee Sü e St. Braahnetche.farſtadt⸗Oſt: Samstag. Beichtgelegenheit von Kirchen und wir“ in der Aula des Realgymnaſiums, Tullaſtr. 4. meindehaus Pfarrer S 32 4 Uhr 10 5 97 7— Son— 9 6 05* e, Iſraelitiſche Gemeinde. 3 Frühmeſſe; Uhr Kommunionmeſſe mit Geſang; 6 r Hochamt.Sams 29. 3 r. Vorabend.15 Uhr Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. mit Rrebiat 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt und Geſang. Nach⸗ Uhr. Nachminag⸗.45 Ubr Abend Verein für Innere Miſſion(A..), K 2, 10: Sonntag nachmittags wittags 2 Uhr Chriſteulehre; /3 Uhr Herz Maxiä⸗Bruderſchaft.— 6 Uhr.— Wochentagen. Abends 5 Uhr. Morgens.30 Uhr. 8 Uhr Donnerstag abends 8 Uhr.— Schwetzingrſtr. 90: Sonn⸗ Mittwach.(Mariä Lichtmeß: kein gebotener Feiertag.) /7 Uhr Clausſynagoge: Vorabend.15 Uhr. Vormittag 8,30 Uhr.— Wochen⸗ tag vormittags 9 Uhr und nachmittags 3 Uhr; Donnerstag Amt zu Ehren der Muttergotte.— Donnerstag. Morgens nach tagen. Morgens 7 Uhr. Abends.30. Uhr. abends 8 Uhr.— Stamitzſtraße 15: Sonntag nachmittags 3 Uhrz den bl. Meſſen Erteilung des Blaßusſegens. Nachm. von 5 Uhr ab. 4 Donnerstag abends 8 Uhr.— Bellenſtraße 52 und Sandhofer⸗ Beichtgelegenbeit.— Freitag.(Herz⸗Jeſu⸗Freitag.) Von 6 Uhr ab ſtraße 8: Mittwoch abends 8 Uhr. Beicht; 27 Uhr Herz Jeſu⸗Amt mit Litanei und Segen; 8 Uhr abends Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenhaum. vangeliſche Gemeinſchaft, 3, 23. Sonntag vorm. 9/ Uhr und nachm. Männexkongreqation. ich für Politik: itz um; kür Feuilleton: S rnE. Aofchklleche Panaheim⸗irpe⸗beſ. Ent.18.,—7 und vach 6 er 6 1 8 i cübmeſſe; 8 Unr] A Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Richar Chriſtengemeinde,() 4, 19a, Hinterhaus: Sonntag vorm. 9/ Uhr und Beicht.— Sonntag. 6 Uhr Beicht, 47 Uhr Frühweſſe: r Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel abends 8 Uhr; Donnerstag abends 8½ Uhr. Sinameſſe mit Nrediat: V 10 Uhr Predigt und Amt; 11 Uhr hl. Meſſe. eeee eee ple: Anzeigen gel. Baptiſten⸗Gemeinde,(J 4, 19a: Sonntag nachm. 3 Uhr; Mittw. abds. 8 Uhr. Nachm. ½% Uhr Chriſtenlebre für die Mädchen; 2 Uhr Andacht zur]Druck und Verlag: Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger Gemeinſchaft der Süddeutſchen Vereinigung, Rheinauſtraße 6, Hinterhaus: hl. Familie.— Mittwoch. ½5 Uhr Erteilung des Blaſiusſegens m. b.., Mannheim F 6. 2. illädhe eroitenfcungen er Padloemende Einladung. Den Bürgerausſchuß berufe ich zu einer Ver⸗ ſammlung auf 8 Mittwoch, den 9. fFebruar 1921, nachm 4 uhr, in den Bürgerausſchußſaal des Rathauſes. Tagesordnung: Erwerbung von Grundſtücken. Erwerbung des Hauſes Mönchwörthſtraße 14 in Necharau. Geländererkauf in Waldhof. Erweiterung der Ammoniakgewinnungsanlage des Gaswerks Luzenberg. . Elektriſierung des Betriebs im Waſſerwerk Feudenheim. Neubau eines Verwaltungsgebäudes für die Milchzentrale. Bau von Wohnhäuſern durch die Stadtge⸗ meinde im Stadtteil Waldhof, . Nachtrag über, die Errichtung neuer Ge⸗ meindedienſtſtellen ſowie die Umwandlung außerplanmäßiger pläͤnmäßige Lehrer⸗ ſtellen. Zu Ziffer 1, 2, 3, 6 u. 7 der Tagesordnung können am Tage der Sitzung von den Mit⸗ gliedern des Bürgerausſchuſſes Pläne eingeſehen werden. Mannheim, den 22. Januar 1921. Der Oberbürgermeiſter. Jagd Verpachtung. Samstag, den 5. Febr. l.., nachmittags 2 Uhr wird auf dem Bürgermeiſterei⸗Büro (Schulhaus) dahier die Gemeindejagd auf die Dauer von ſechs 7 umfaßt 2335 Morgen Feld, Wieſen und Wald, hat einen— reichen Wildſtand jeder Art und eine Stunde R von der Bahnſtation Kreidach i. O. entfernt. Zickendraht Unter⸗Abtſteinach, 25. Jauuar 1921. ANXIEIN (Odenwald) 1178 e. Prnemmelstereil ote-Aoilelnac J..: Gölz. Württemb. Remonteamt Broithülen verſieigert öffentlich meiſtbietend gegen ſoſortige Barzahlung k4. 25 berzähünge Truppenpterte lleichle, miitlere und ſchwere) am Montag, 31. Januar 1921, 10 uhr vormittags, in Heidelberg auf dem Schlacht⸗ und Kauſen Sie Nachruf. Vergangene Nacht entschlief in Heidelberg, wo er Heilung suchte, nach kurzem, schwerem Leiden unser Prokurist 14⁰6 Herr Hermann Gramlich Im bluhenden Alter von knapp 37 Jahren, aus einer viel- versprechenden Lautbahn heraus, mußte er von uns scheiden, der bis zuletzt in vorbildlicher Treue, in nimmermüder Schaffensfreude seine große wertvolle Kraft mit restloser Hingabe seinem Amt gewidmet hatte. In ihm verliert unser Unternehmen einen seiner Besten und die Geschäfts- leitung wird diesen hervorragenden Mitarbeiter aufs schmerz- lichste vermissen. Seine liebenswürdige Person und seine hohen Leistungen sichern ihm bei uns ein unverwelkliches Andenken in Dank und Ehren. Waghäusel, den 26. Januar 1921. Badische Gesellschaft für Zuckerfabrikation. 8 8 Preis Mk..25 das Pakei. Alleinige Fabrikanten: Henkel& Cie., Düsseldort. lkuonsianv und Iynanue in jeder Spannung und Größe komplett mit allem Zubehör ſofort ab Lager lieſerbar. Installationsmateriallen 843 Georg Merkel G. m. B. N. Ingenſeurbüro für Blektrotechnil Mannheim, Waldparkdamm 3 — N* 7 5 1 2 Bekanntmachung betreffend den Autruf und die Einziehung der Reichsbanknoten zu 50 M. vom 30. November 1918. Mit Genehmigung des Reichsrats rufen wir gemäߧ 6 des Banbegesetzes vom 14. März 1875(RGBI S. 177) die Reichsbanknoten zu 50 Mk. vom 30. November 1018 hiermit zur Einziehung auf. Die Besitzer von Noten dieser Ausgabe können sie bis zum 31. Januar 1921 bei allen Dienststellen der Reichsbank in Zahlung geben oder gegen andere gesetzliche Zahlungsmittel eintauschen. Mit dem 31. Januar 1921 verliert die auigerujene Note ihre Eigenschaft als gesetzliches Zahlungsmittel. Von da ab eriolgt ihre Einlösung nur noch bei der Reichsbankhauptkasse in Berlin, und zwar bis zum 31. Juli 1921. Mit diesem Zeitpunkt endet für die Reichsbank die Einlösungs- pflicht überhaupt. Berlin, den 27. Dezember 1020. 15060 We e 0 2———————— Neichsbänk-Direktorium. Zur Verſteigerung ſind nur e Perſonen 8 zugelaſſen, die mit einem Ausweis von der H u G N Havenstein.“ lasenapp. 65 e mit einem SUl 46 erſonalausw is verſehen ſind. 7 9 Zur Morgenröte Schecks werden nur angenommen, wenn ſie Ha fle E Lctung! f Oſ0 Ws.26 am Ring 8 6. 26durch eine Bank beſtätigt ſind. lange Wolle ungewaſchen Mii Poſtkolli von brutto Wein-Ahschlag 8 20 Pfund nur 255 Mark wegen Geschäftsauigade farger vefe et,, Ll. Täubeumein vun lAs..30 an franko jeder Station lieſern wir, nur ſolange 0 N 5 Gorrat reicht. Dieſelbe eignet ſich zum Ver⸗ Hierzu ladet hötlichst ein F. Sannwala re für Strümpfe, Anzüge und Decken. bgabe nicht unter 20 Pfund. Verſand nur egen Nachnahme oder Voreinſen ung des etrages. Auf Wunſch ſenden wir Adreſſen von Spinnereien, welche Wolle verarbeiten. Genaue Angabe der Adreſſe erforderlich. Ca. 50 chm 3 Karbidkalk Lauenftcbutabuocten Angebote uuter A. 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