1921.— Nr. 67. Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..10 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ vierteljährl. M. 24.30 vöne Poſtgebühren. Einz. Nummern 25 Pfg. Alle Preiſe Nr 2917 Ludwigshaſen a. Nh. Geſchäfts⸗Rebenſtelle in Maunheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6. 85 Fernſprecher Nr. 7940—7946. gebünr M. 7 40 Poſtbezu, ieder'eit widerruflich. Poſticheck⸗ Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Draht, Adreſſe: Generalanteiger Mannheim. Bayern beharrl. Die Beibehaltung der Einwohnerwehren für Bayern eine Lebensfrage. München, 10. Febr.(WB.) Amtlich. Die Berliner Beſprechung der Staats⸗ und Miniſterpräſidenten vom 6. 2. veranlaßte in Bayern ein ehende Beratungen ſowohl im Miniſterrat, als auch im Schoße der Koalitionsparteien. Im Mittelpunkt der Verhandlungen ſteht für Bayern naturgemäß die durch die Pariſer Note der Alliierten ausgeſprochene For⸗ derung der Entwaffnung und Auflöſung der Ein⸗ wohnerwehren, deren Beibehaltung für Bayern nach wie vor nach der übereinſtimmenden Anſchauung der beteiligten Faktoren eine Lebensfrage bildet. Die baue⸗ riſche Staatsregierung und die Koalitionsparteien haben die Möglichkeit einer ſolchen Forderung der Alliierten nemals außer acht gelaſſen, ſo oft ſie auch den Standpunkt in dieſer Frage prüften und bis heute unverändert feſtlegten. Auch bei einer neuerlichen Beſprechung ergab ſich, daß dieſer Stand⸗ punkt, der ausſchließlich durch die Sorge für den ſtaat⸗ lichen Wiederaufbau bedingt iſt, auch durch die neue Lage nicht umgeſtoßen werden kann und daß die glei⸗ chen Gründe, die von Anfang an ihn notwendig mach⸗ ten, ungeſchwächt weiter beſtehen. Die Einheit des Weiches ſtand für die Beteiligten dabei außer Frage. Se⸗ paratiſtiſche Gedanken wurden bei der ganzen Ver⸗ hand ung von keiner Seite auch nur einen Augenblick Raum gewährt. Die endgültige Faſſung der an die Reichsregierung zu richtenden Note erfolgt Donnerstag vormittag. S München, 10. Febr.(Pr.⸗Tel.) Zu der amtlichen Er⸗ klärung der bayeriſchen Regierung bemerken die„M. N..“: Wenn die Schwierigkeiten bis zu dieſem Ziel beſonders groß waren, ſo lag das nicht nur an der Sache ſelbſt, bei all der hohen Bedeutung der Angelegenheit— als vielmehr an dem Lärm und der Aufregung, womit hemmungsloſe Senſationsmacher und öde Parteiklopffech⸗ ter ſich gegenſeitig überboten. Die tollſten Eerüchte ron einer Miniſter⸗ und Regierungskriſe in Bayern, von der Trennung Bayerns vom Reich, von einem Ultimatum der Reichsregie⸗ rung, ja ſogar von einer bevorſtehenden Proklamation der Reichsregierung wurde von fixen Kerlen in den Blättern ge⸗ ſprochen und das arme nervöſe Volk in Siedehitze gebracht. Auch in Nürnberg herrſchte große Erregung und man drohte ſchon mit dem Generalſtreik, was gleichbedeutend mit Selbſt⸗ mord geweſen wäre. Erſt der Beſchluß des Stadtrats brachte einige Mäßigung, er begnügte ſich mit einer Warnung an die Regierung—, ſelbſt der Eedanke war überflüſſig, es ging alles auf guren Wegen. Wird nun endlich einmal etwas mehr Ruhe und Beſonnenheit gewahrt werden, damit in Ordnung und ohne Streit über Phantome die Staatsangelegenheiten geregelt werden können? Es iſt keine Zeit für Partei⸗ gezänke und für Zwietracht, weder für den Zank zwiſchen den Parteien noch für die Zwictracht zwiſchen den Ländern. Das weiß auch in Vayern Regierung und Landtag, ſo haltet nun endlich Ruhel Eeſtern nachmittag fanden, wie man erfährt, im Bayer. Landtag neue Sitzungen der Fraktionen ſtatt. Die Fraktion der Bayeriſchen Volkspartei hielt eine gemein⸗ ſame Sitzung mit der Reichstagsfraktion der Bayer. Volks⸗ partei ab, deren Mitglieder in München weilen, weil heute eine ſchon vor mehreren Wochen angeſagte Sitzung des Lan⸗ desvorſtandes und des Landesausſchuſſes der Bayer. Volks⸗ partei in München ſtattfindet. Am Schluſſe der geſtrigen Landtagsſitzung ſchlug der Präſident Königbauer vor, als erſten Cegenſtand der heutigen Landtagsſitzung die ſchon am geſtrigen vormittag zur Sprache gekommene Interpellation der USP. betr. die Stellung der bayeriſchen Regierung zum Pariſer Diktat anzuſetzen. Es fand aber ein Antrag Stang(B. Ppt.) gegen die Stimmen der beiden ſozialdemokratiſchen Parteien Anahme, die Inter⸗ pellation heute nicht zu beraten, da infolge der Landesaus⸗ ſchußſitzung der Bayer. Volkspartei zahlreiche Abgeordnete dieſer Partei verhindert ſind, an den Beratungen im Land⸗ tag teilzunehmen. * Die Preſſe der Linken, durch parteipolitiſche Scheuklappen am freien Ausblick verhindert, und anſcheinend auch nur mangelhaft informiert, hat in der Behandlung der bayeriſchen Dinge keine glückliche Hand gehabt. Sie kommt auch heute noch nicht los von der Betrachtung und Behandlung der Ein⸗ wohnerwahrfrage unter dem Geſichtspunkte, daß dieſe die Werkzeuge der„Reaktion“ ſeien. Wir laſſen dabei ganz außer acht, daß dieſe Auffaſſung objektiv falſch iſt. In der gegenwärtigen Lage aber hat die Verfolgung der bayeriſchen Einwohnerwehren gar keinen Sinn, ſelbſt wenn ſie Wertzeuge der„Reaktion“ wären. Denn die Willfährig⸗ keit der Organe der Linken gegen die Forderungen der En⸗ tente in dieſer Frage, die einer ganz falſchen innerpolitiſchen Einſtellunz und Auffaſſung entſpringt, ſchafft uns der En⸗ tente gegenüber eine überaus ſchwierige Lage, ſpielt 0 J0 Argumente in die Hand, die man im demokratiſchen und ſo⸗ lialiſtiſchen Lager zweifelsohne nicht genügend durchdacht hat. Wir werden es zu hören bekommen: jetzt könnt Ihr und wollt Ihr auf einmal die Einwohnerwehren auflöſen, die an⸗ geblich ſo unentbehrlich waren, nicht anders iſt es mit Eurer Behauptung, Ihr könnt die geforderten Summen nicht zahlen, Jur könnt ſchon, aber Ihr wollt nicht! Gerade geſtern iſt in der franzöſiſchen Kammer wieder der Vorwurf der Unehrlich⸗ keit gegen die Deutſchen ernoben worden. Dieienigen, die lauben, die günſtige Eelegenheit benuben zu ſollen, um die Orgeſch abzuhalftern, bedenken nickt, daß ſie Waſſer auf die Mühlen der franzöſiſchen und engliſchen Preſſe liefern. Und r dürfen ſicher ſein, daß bis zur Londoner Konferenz ein u. dgl., Betri Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Rekl. 8M. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm.? 20% Nachl. ½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks Material luſw. berechtigen zu keinen Erſazanſprüchen f ausgefallene od. Badiſche Neueſte Nachrichten ganzer Ozean von Lüzen, Verleumdungen, Vorwürfen gegen Deutſchland aufſchäumen wird. Aus engſten und falſcheſten innerpolitiſchen Auffaſſungen helfen unſere ſozialiſtiſchen und demokratiſchen Organe den fran⸗öſiſchen und engliſchen Blättern. Nein, es bleibt dabei, daß die Gründe, die vor den Pariſer Beſchlüſſen für die Notwendigkeit der Selbſtſchitz⸗ organiſaitonen angeführt ſind, auch beute noch zu Recht be⸗ ſtehen, wie es auch die amtliche Kundgebung der hayeriſchen Regierung mit Ernſt und Nachdruck vertritt. Die Organe der Linken ſollten ſich von der parteipolitiſchen Betrachtung frei machen und die großen nationalen Geſichtspunkte in den Vordergrund rücken, deren einen wir oben angeführt baben und deren anderer der iſt, daß die auf objektiv falſchen Vorausſetzungen beruhende parteipolitiſche Agi⸗ tation gegen Bayern innere Reibungen erzeugt, die vermieden werden müſſen. Statt die Arbeiter mit Ammen⸗ märechen von einem Berliner Ultimatum an München u. dgl. Sinnloſigkeiten zu füttern, ſollten dieſe Blätter die Maſſe von dem Argwohn gegen Bayern befreien und aufhören, die Bergleute gegen Barern aufeuhetzen. Das wäre würdigeres und klügeres Tun. Die Feſtigkeit Bayern in der Einwohner⸗ wehrfrage, für die ſich genühend ſachliche Gründe anführen laſſen, bedeutet eine wünſchenswerte Rückenſtärkung der Reichsregierung, das hat u. E. zutreffend Reichstagsabg. Cur⸗ tius in der geſtrigen Kundgebung des Mannkeimer Orts⸗ vereins der Deutſchen Volkspartei hervorgehoben. Wir alle ſollten heute nichts weiter tun, als uns mit aller Liebe zum Vaterlande und mit aller Verachtung parteipolitiſcher Enge bemühen um dieſe Rückenſtärkung der Reichsregierung gegenüber der Geſamtheit der Pariſer Beſchlüſſe, die eine planvoll einheitliche Aktion darſtellen. Die Londoner Konferenz. Simons denkk nicht daran, die Pariſer Beſchlüſſe anzunehmen mtb. Berlin, 10. Febr.(Pr.⸗Tel.) Ueber die Stellung des Miniſters des Aeußern Dr. Simons zu den Entente⸗ noten wird dem„Lokalanzeiger“ von einer hervorragenden Perſönlichkeit, die in den letzten Tagen mit dem Miniſter zu ſprechen Celegenheit hatte, erklärt, Reichsminiſter Simons denke gar nicht daran, die Pariſer Beſchlüſſe anzunehmen. Er würde ſich ſelbſt dann nicht fügen, wenn, was ausgeſchloſſen wäre, im Kabinett eine Mehrheit gegen ihn zuſtande käme. Er ſtehe mit ſeinem Kopf und ſeiner Perſon dafür ein, daß er von dem Standpunkt, den er in ſeiner Reichstagsrede eingenommen hat, nicht abgeht. Die Antwort auf die Einladung der engliſchen Regierung. ◻Berlin, 10. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) An den geſtrigen Sachverſtändigenbeſprechungen im Auswär⸗ tigen Amt, über die eine Wolffſche Mitteilung ausgegeben wurde, hat auch der bayriſche Staatsrat Meinl teilgenom⸗ men, welcher bereits an den Vorbereitungen für die Konferenz in Spa und Brüſſel mitgewirkt hat. Die Ullſteinpreſſe ver⸗ breitet bereits Mitteilungen über die deutſche Vertretung in London. Eine Nachrichtenſtelle behauptet ſogar, im Anſchluß an eine Meldung des Pariſer Journal“, daß Fehrenbach die Führung der deutſchen⸗Delegierten übernommen habe und ſich von den Miniſtern Simons, Wirth und Scholz begleiten laſſen werde. Alle dieſe Meldungen ſind einſtwei⸗ len lediglich Kombinationen. Wahrſcheinlich wird, wie uns berichtet wird, Dr. Simons nach London gehen. Endgül⸗ tige Entſcheidungen ſind aber auch in der Beziehung noch nicht getroffen. Die Antwort auf die Einladung der engliſchen Re⸗ gierung dürfte wobl im Laufe des heutigen Tages ergehen und dürfte in demſelben Sinne lauten, wie die Antwort an den franzöſiſchen Eeſchäftsträger. Erklären ſich die Alliierten mit der von der deutſchen Regierung angegebenen Voraus⸗ ſetzungen für die Beſchickung der Konferenz ausdrücklich oder ſtillſchweigend einverſtanden, ſo wird die Reichs⸗ regierung ihre Delegierten benennen. Enlgegenkommen Englands? EBerlin, 10. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie aus London gemeldet wird, verlautet im dortigen Auswärtigen Amt, die engliſche Regierung werde auf die Antwort Deutſch⸗ lands keine Antwort erteilen. England wünſche zu ver⸗ meiden, irgendwelche Beſchränkungen in bezug auf das, was die Deutſchen zu erörtern wünſchen, geltend zu machen. Aus Erkundigungen an amtlichen Stellen ſcheint her⸗ vorzugehen, daß die engliſche Regierung nicht mehr ſo nachdrücklich wie vordem daran feſthält, daß nur der Zahlungsmodus und nicht auch die Höhe der Gegenſtand der Beratungen ſein ürfte. c. Baſel, 10. Febr.(Priv.⸗Tel.)„Daily Mail“ meldet: Im geſtrigen Londoner Kronrat kam die politiſche Lage ein⸗ gehend zur Beſprechung. Der König gab ſeine Juſtimmung zu Len Pariſer Beſchlüſſen, deren Durchführung er für not⸗ wendig hielt. Zu der Londoner werden Vertreter ſämtlicher Dominions eingeladen. n der Kronratſitzung wurde beſchloſſen, die britiſchen Truppen in Kleinaſien, Indien und Aegypten zu verſtärken. 8 Die engliſche Preſſe agitiert für Anſchluß der Vereinigten Staaten an den Pariſer Ent chädigungsplan. § London, 9. Febr. Die engliſchen Korreſpondenten in Waſhington beginnen jetzt in amerikaniſchen Kreiſen Umfrage zu halten, ob es nicht im Intereſſe der Vereinigten Staaten gelegen ſei, durch die den Deutſchen aufzuerlegende Export⸗ taxe, die deutſche Konkurrenz in Südamerika niederzuhalten.„Morning Poſt“ weiß bereits zu mel⸗ den, daß ſich führende amerikaniſche Kreiſe durch die deutſche Konkurrenz in Argentinien, Chile und Mexiko ſehr beun⸗ rubigt füklen: man erörterte die Möglichkeit eines An⸗ der Vereinigten Staaten an den ariſer Entſchädigungsplan. Es ſcheint, doß in dem Berichte verſchiedener engliſcher Blätter der Wunſch der Vater des Gedankens iſt.* beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen Aufträͤge durch Fernſprecher ohne Gewübr, Die deulſchen Gegenvorſchläge. Ein engerer Arbeitsausſchuß der Sachverſtändigen. Berlin, 9. Febr.(WB.) Im Auswärtigen Amt fand unter dem Vorſitz des Miniſters des Aeußern eine Sitzung von Sochverſtändigen ſtatt, um die deutſche Stellungnahme zu den Beſchlüſſen der Pariſer Konferenz in der Entſchädigungs⸗ frage im einzelnen zu erörtern und die deutſchen Gegenvor⸗ ſchläge vorzubereiten. Reichsminiſter Simons gab zunächſt einen Ueberblick über die gegenwärtige politiſche Lage, ſo⸗ weit ſie ſich auf das Entſchädigungsproblem bezieht. Die wiriſchaftspolitiſchen Wirkungen der Pariſer Beſchlüſſe wur⸗ den hierbei beſonders behandelt. Nach eingehender Beſprech⸗ ung der einzelnen in Frage kommenden Probleme durch die Anweſenden wurde ein engerer Arbeitsausſchuß eingeſetzt, der die am Montag aufnimmt. Dem Arbeitsausſchuß gehören Vertreter des Handels, der Indu⸗ ſtrie, der Finanz, der Landwirtſchaft, der Seeſchiffahrt und der Arbeitnehmer an. Berlin, 10. Febr.(Privattelegr.) Laut Voſſ. Zig. ge⸗ hören dem von der Sachverſtändigen⸗Konferenz des Auswär⸗ tigen Amtes gebildeten engeren Arebeitsausſchuß die folgenden Mitglieder an: Vorſitzender Reichswirtſchaftsrat Edler v. Braun, Eeh. Rat Wiedfeld, vom Direktorium der Friedr. Krupp.⸗G. Direktor Hans Krämer, General⸗ Direktor Cuno, Walther Rathenau, Hugo Stinnes, Generaldirektor Bögeler, Reichsbankpräſident v. Haven⸗ ſt e 05 und Generalſekretär Silberſchmidt als Arbeiter⸗ vertreter. Unterſuchungen der Sochverſtändigen in Brüſſel. cS2 Brüſſel, 9. Febr. Wie verlautet, unterſuchen die alliierten Sachverſtändigen in Brüſſel zur Zeit ſcrgende aus den Pariſer Beſchlüſſen ſich ergebenden techniſchen Fragen: 1) Die Feſtſtellung des Mindeſtbetrages an Geld⸗ wert, der in den erſten fünf Jahresleiſtungen von Deutſch⸗ land zu entrichten iſt. 2) Die Prüfung der Unterhaltungskoſten für die interalliierten Kommiſſionen und deren Verringerung. Dieſe Erſparniſſe könnten ſehr bedeutend ſein Die Wiedergutmachungskommiſſionen, die Kontrollkommiſ⸗ ſionen uſw. verſchlingen einen erheblichen Teil der Entſchä⸗ digungsſumme. Doch die Schwierigkeit der alliierten Sach⸗ Late In. beſteht darin, daß ſie gleichzeitig Richter und artei ſind. 5— 2) Die Feſtſetzung der Beſatzungskoſten unter der Vorbedingung, daß die Koſten die Ziffer von 246 Millionen Goldmark per Jahr nicht überſchreite, wobei auch die Requi⸗ rierungskoſten Berückſichtigung finden ſollen. 4) Die Regierungen Belgiens und Frankreichs haben den Vorſchlag eingebracht, die Beſetzungskoſten zu vereinheitlichen. Eegenwärtig muß Deutſchland für einen belgiſchen Soldaten 13.50 Frank pro Tag an Belgien zahlen und rund 15 Frant für den franzöſiſchen Soldaten pro Tag. Die Tageskoſten des engliſchen Soldaten betragen 50 Frank und für den amerika⸗ niſchen Soldat 75 Frank. Da nun der größte Teil dieſer Be⸗ träge in Deutſchland bleibt, ſo würde ſich durch eine Verringe⸗ rung dieſer Koſten ein Vorteil für die zu entſchädigenden Bür⸗ ger Frankreichs und Belgiens ergeben. Ferner wird verlangt, daß die Koſten für die amerikaniſche Beſatzung nicht mehr auf deutſche Rechnung geſtellt werden, weil Amerika nicht zu den Signatarmächten des Verſailler⸗Vertrages gehört. Die Koſten für die Anterhalkung der Enkentekommiſſionen. Etwa 2500 Mitglieder von Ententekommiſſionen weilen gegenwärtig in Deutſchland auf Reichskoſten, davon allein in Berlin 374 Offiziere, 110 Beamte und 133 Mannſchaften. Die Unterhaltungskoſten verteilen ſich auf Quartiergelder, Ver⸗ pflegungsgelder und Gehälter. Die monatlichen Ver⸗ pflegungsgelder betragen nach Anordnung des General Nollet für den Präſidenten der Ueberwachungskommiſſion 28 500 Mark, ſür Generale 21 000 Mk., für Oberſten 15 000 Mk., für Subaltern⸗Offiziere, 12 750 Mk., Unteroffiziere 5 775 Mk. und Mannſchaften 3 500 Mark. Zu dieſen Verpflegungsgeldern kommen die Koſten für die Quartiere, die bei einzelnen Gene⸗ ralen monatlich rund 12 000 Mk. betragen. Danach bezieht ein Ententehauptmann allein aus ſeinem Verpflegungsgeld bei freier Wohnung mehr als der deutſche Reichskanzler. c. Baſel, 10. Febr.(Priv.⸗Tel.) Der„Matin“ meldet: Der franzöſiſche oberſte Kriegsrat unter dem Vorſitz des Mar⸗ ſchalls Petain beſchloß, bei der britiſchen Regierung vorſtellig zu werden, wegen einer Erhöhung der britiſchen Beſatzungs⸗ ktruppen, um franzöſiſche Truppenteile im Rheinland in einigen Abſchnitten abzulöſen. Deulſche Proleſte. Darmſiadi, 10. Febr.(WB.) In einer geſtern abend von den vier bürgerlichen Parteien und der SPD. einbe⸗ rufenen Berſammlung wurde nach einer Rede Dr. Hauß⸗Ber⸗ lin, Leiter der Hochſchule für Politik, folgende Entſchlie⸗ ßung angenommen: Die Pariſer Beſchlüſſe der Entente reißen in ihrer wahn⸗ ſinnigen Verblendung und völligen Verkennung der tatſäch⸗ lichen Verhältniſſe in Deutſchland den feindlichen Sieger⸗ ſtaaten die heuchleriſchs Maske vom Geſicht. Mit der Reichs⸗ regierung weiſen wir das Anſinnen der Entente mit Entſchie⸗ denheit zurück. Nein und abermals nein den Pariſer Ent⸗ ſchlüſſen. Einig und unbeugſamen Willens werden wir auch im Unglück als großes Volk nur dann arbeiten, wenn man uns 955 zu Sklaven macht, ſondern als geachtete Nation beſtehen äßt. Beſſere Ausſichlen für die Einheitsfront. J Berlin, 10. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie der.⸗A. aus Kreiſen der Deutſchen Volkspartei* hanen will, hat ſich geſtern der Vorſtand der Reichstägsfrak⸗ tiun der Deutſchen Volkspartei über den Brief beſprochen, den die Deutſchnationale Fraktion an Dr. Streſemann gerichtaz ———————— rität der Intereſſen inallen Klaſſen der Bevöl⸗ 2. Seite. Nr. 67. * Manntzeimer General · Angeiger.(Minag-Ausgade.) Donnerstag, den 10. Februar 1921. hat. Die deutſche Volkspartei wird den Inhalt dieſes Schrei⸗ bens auch an die beiden anderen Koalitionsparteien weiter⸗ leiten. Spruchreif wird die Angelegenheit aber erſt bei Wie⸗ derzuſammentritt des Reichstags werden. Zu Deutſch alſo: Nach den preußiſchen Wahlen wird man ſich wie es ja auch ganz ſelbſtverſtändlich iſt über all dieſe Dinge im Zuſammen⸗ dung zu unterhalten haben. In dem Schreiben an die Deuiſche Volkspartei ſoll die Deutſchnationale Partei übrigens ſich be⸗ reit erklärt haben, auch mit den Sozialdemokraten zuſaminen eine Koalition zu bilden, wenn der Verlauf der Londoner Ver⸗ handlungen es erforderlich erſcheinen laſſe. ii e e Me Juterpellatiousdebatle in der franzöſiſchen Aümmerr. Paris, 9. Febr.(..) Kammer. In der heutigen Nach⸗ mittagsſitzung der Kammer wurde die Interpellationsdebatte fort⸗ geſetßt. Zunächſt ergreift der Berichterſtatter des Finanzausſchuſſes de Laſteyrie das Wort. Nach ſeiner Anſicht müſſe man er⸗ kennen, daß der Miniſterpräſioent unter beſonders ſchwierigen Um⸗ ſtänden verhandelt habe. da die Politik Frankreicks in der Entſchä⸗ digungsfrage ſchwankend geweſen ſei. Nachdem man geſchrieben habe, Veutſchland werde alles zahlen, habe man einſehen müſſen, daß es nicht genüge, dieſe Behauptung aufzuſtellen. Wian habe mit den Verbündeten von Forfait geſprochen. Wer aber Forfait ſage, meine damit Nachlaß. In politkſcher Beziehung bedeute das Pariſer Abkommen einen Erfolg, weil die alliierte Front gegenüber Deutſch⸗ land wiederhergeſtellt wurde, das verſucht habe, die Alli⸗ ierten zu ver neinigen. In finanzieller Beziehung ſeien die Ergeo⸗ niſſe nicht ſo befriedigend. Tardieu rufe zwar: Führen wir den Friedensvertrag aus! Der Vextrag ſei aber ein ziemlich mittel⸗ mäßiges diplomatiſches Inſtrumient, aber er ſei eben vorhanden. Die Reparationskommiſſon habe ihre Rechnung noch nicht aufge⸗ ſtellt. Der Vorſitzende der Reparationskommiſſion Louis Dubois habe den Schäden an Perſonen und Sachen auf 200 Milliarden ge⸗ ſchätzt u einer Zeit, zu der vom Wechſelkurs noch nicht die Reoe geweſen ſei. Das Pariſer Abkemmen bedeute ein Opfer Frank⸗ reichs. Wenn man einen Liskont von 60/% berechne, könne man den franzöſiſchen Anteil auf 55 Milliarden berechnen. Wenn man bedenke, daß der franzöſiſche Handel weſentlich geſtiegen ſei und zwar von 4 Milliarden auſ 22 Milliarden, müſſe man annehmen, daß auch der deutſche Handel in gleichem Maße in die Höhe gehen werde. In Frankreich gebe es keine Imperialiſten, aber man wolle doch wiſſen, ob Deutſchland bezahle. 1871 hätten die Deutſchen als Sicherheitsleiſtung für die Zahlutig territoriale Pfänder genommen. Tardieu ruft: Wenn Deutſchland die Vertragsklauſeln nicht Kusführt, wird die Beſatzungsfriſt verlängert. De Laſteyrie fährt fort: Wenn Veutſchland in den erſten 15 Jahren ſeine Annuitäten bezahlt hat, hat es dann ſchon Klau⸗ ſeln ausgeführt? Der Abgeordnete ſpricht von der Proſperität der deutſchen Induſtrie und ven dem Märchen des Elends in Deutſchland. Es täuſche die Aiierten, ob es ſich nun um die Eiſen⸗ bahnen oder um die Finanzen handle. Deutſchland habe nür 100 000 Mann unter den Waffen, Frankreich—800 0000, Mann. Sie ſeien in den Kaſernen anſtatt in den Fabriken und auf den Feldern. Der Abgeordnete ſagt, die Sachverſtändigen in Brüſſel hätten als Zah⸗ lungsfähigkeit Veutſchlands drei Milliarden Jahreszahlungen abge⸗ ſchätzt. Jetzt ſehe man aber nur zwei Milliarden. Miniſter Lou⸗ cheur ruft: Für 5 Jahre ſehen wir 19 Milliarden vor, die Sachber⸗ ſtändigen ſprachen nur von 18 Mill. De Laſteyrie verlangt Aufklärung darüber, ob die 20 Milliarden Goldmark der erſten Zahlungen von der Geſamtſumme abgezogen würden. Finanzminiſter Doumer erwidert: Dieſe 20 Millarden Gold⸗ mark ſeien eine Sicherheitsleiſtung für die husgaben, die zu Laſten Deutſchlands gingen, beſonders für die Aufrechterhaltung der Be⸗ ſatzungstruppen. Der Abg. Puech ruft dazwiſchen: Das hätte in dem Ab⸗ kommen vorgeſehen werden müſſen! De Leſteyrie will noch Aufklärung haben über die Natural⸗ leiſtung Deutſchlands und über die vieferung von Holz, Kohlen und chemiſchen Produkten. Er befürchtet, daß Frankreich in den nächſten Jahren große finanzielle Schwierigkeiten haben würde. Der Finanzminiſter müſſe ein vollkommenes Programm, aufſtellen. Deutinland müſſe internationale Anleihen aufnehmen und Frank⸗ reich müſſe mit ſeinen Alliierten ein Abkommen über die Flüſſig⸗ machung der deutſchen Schuld treffen. Der Abg. Laſteyrie beendet ſeine Rede, indem er ſagt: Miniſterpräſident Briand müßtte den Deutſchen, die nach London kommen um zu feilſchen, begreiflich machen, daß Frankreich weitere Konzeſſionen nicht machen könne und daß es, wenn es weiter entgegenkomme, einen Zuſammen⸗ bruch erlebe. Er habe Vertrauen zu Briand, daß er die Intereſſen Frankreichs vertreten werde. André Lefevrse erklärt zuerſt, die Entſcheidungen, die über die Entwaffnung in Paris getroffen wurden, beſtätigten, was er jüngſt in der Kammer geſagt habe. Nach ſeiner Anſicht hätte man durch das Abkommen von Boulogne 41 180 Millionen zu bekommen, Nach dem Abkommen von Paris erhalte man 33 382 Millionen. Wenn man die deutſche Ausfuhr heute durchſchnittlich mit 14 Milliar⸗ den berechnet, könne man durch die Ausfuhrſteuer zu faſt dem glei⸗ chen Ergebnis kommen, wie es in Boulogne vorgeſehen worden ſei. Die Ausfuhrziffer von 25 Milliarden, die Loucheur gegeben habe, er⸗ ſcheine ihm übertrieben; aber man ſtehe trotzdem vor den Paradoxen, daß Deutſchland proſperie, weil es fähig ſei, für 25 Milliarden jähr⸗ lich zu exportieren; oder Deutſchland exportiere nicht, dann könne es eben nicht bezahlen. Den Wert der Güter des Deutſchen Reiches be⸗ rechnete Lefeyrs mit 18 Milliarden Mark. Eine amerikaniſche Ge⸗ ſellſchaft habe für die deutſchen Eiſenbahnen 25 Milliarden geboten. Es gebe aber auch noch andere Werke in Deutſchland. Man dürſe keine Politit der Schwäche betreiben; denn dieſe führe notwendigerweiſe zum Kriege. Wenn Deutſchland nicht bezahle, dann müſſe man dort die Hälfte des Wer⸗ tes des franzöſiſchen Kapitals ſuchen und das ſei kein einfacher militäriſcher Spaziergang. Wenn man aber nicht nach Deutſchland gehe, um das Geld zu holen, dann werde man nichts be⸗ zahlt erhalten. In Deutſchland zeige ſich ſchon jetzt eine Solida⸗ kerung— ſie wollten nicht bezahlen—; in Frankreich gäbe es aber auch eine Solidarität der Klaſſen, damit man bezahlt werde. Lefeyre beglückwünſchte den Miniſterpräſidenten, daß er ſich nicht 4 gebunden habe und daß er vor des Parlament gekommen ſei, bevor er Verpflichtungen übernommen habe, namentlich in Betreff des Vertrages von Sevres.(Miniſterpräſident Briand ruft: Verwir⸗ ren Sie nicht meine Aufgaben. Sie haben an der Regierung teilge⸗ nommen, die dieſe Verträge ausgearbeitet hat. Jetzt werde man in London darüber verhandeln. Mehr könne er in Paris nicht ſagen.) Lefeyre ſchließt: die Welt müſſe wiſſen, daß das franzöſiſche Paͤrla⸗ ment nicht geneigt ſei, alles mit verbundenen Augen hinzunehmen. Abg. Fergeot erklärt, daß der Vertrag von Paris nach ſeiner Anſicht den Vorteil habe, mit der 88 eit zu brechen, die der Vertrag von Verſoilles geſchaffen habe Es ſei ein Vor ug, daß nicht die Reparakionskommiſſton, ſondern die Regierungen die Ziffern feſtgeſetzt hätten. Dadurch hätte man eine Solidarität für die eiwa notwendig werdenden Iwangsmaßnahmen geſchaffen. Das Abkommen von Paris ſei inſofern ingenids, als es die mobilen Annuitäten zuſammenſchweiße mit dem Fortfait. Es ſei auch zu billigen, daß man für die Berechnung des Schadens nicht die augenblicklich hohen Preiſe, ſondern nur mittlere Preiſe anneh⸗ men wolle. Der Abgeordnete Fergeot beziffert den Nachlaß für die ranzöſiſchen Forderungen auf 6 Milliarden Geldfranten: das he⸗ eute eig Loch von 5 Milliarden. Vie wole wa⸗ dirſes Loch der⸗ e ee e e Berechnung richtig ſe.. rpräſident Brland antwortel: Ex gebe gerne zu, daß iniſterpräſ ge 4 9* 00 man auf die Geſamtheit der Forderungen habe einen große träger wird der bisherige Legationsrat v. laß gewähren müſſen, um das Einverſtändnis der Alliierten zu er⸗ zielen. Er werde ſpäter über die Vorteile und die Kompenſakionen ſprechen 55 Fergeot fährt fort: Franlreich wolle den Frieden. Es ver⸗ lange nux ſein Recht. Er ſei der Anſicht, daß man Maßnahmen ergréifen müſſe, um bezahlt zu werden. Deutſchland habe ja Kohlengruben. Lloyd George habe erklärt, man könne dieſe nicht nach England transportieren; aber für Frankreich ſeien ſie erreichbar. Wenn die Häuſer von Reims, von Arras und von Verdun nicht wiedet auferſtehen würden, dann könnten die Häuſer von Frank ⸗ furt ge., von Coblenz und von Köln für ſie einſtehen.(Gro⸗ ßer Beifall.) Aber man ſei noch nicht ſoweit. Die Franzoſen hätten nicht,die Sccle der Deutſchen. Mon könnte Briand und Loucheur vertraüten, daß ſie die Sache Frantreichs, alſo die Sache der Gerech⸗ tigkeit vor den Alliierten zum Siege führen würden. Finanzminiſter Doumer ergreift das Wort. Er ſagt: Die In⸗ tereſſen Frankreichs ſind auf der Konferenz in Paxis mit Energie vertreten- worden. Nach einer theoretiſchen Auseinanderſetzung über den Wert des Geldes, kommt er zu einer Berechnung über das Ver⸗ hältnis, das zwiſchen dem beſiehe, was Frankreich nach dem Frie⸗ densvertrage von Verſailles und nach dem Abkommen von Paris zu bekommen habe. Nach ſeiner Berechnung erhalte Frankreich bei einem Zinsfuße von 577 83½ Milliarden in ee Wenn auch Deutſchland ſich arm zu ſtellen verſuche, habe es doch noch eine ſehr große Produktionskraft und es könnte in drei bis vier Jahren ſeine Tätigkeit von, 1913 wieder finden, ſodaß auch auf ein annehmibares Erträgnis der Exportſteuer gerechnet werden könnte. Die Sitzüng wird alsdann auf 49, Uhr franzöſiſche Zeit unter⸗ brochen. Alsdann wird der Finanzminiſter ſeine Rede zu Ende füh⸗ ren.“ Der Miniſterpräſident hofft, daß noch heute abend die Debatte zu; Ende geführt werden könne. Italieniſche Stimmen. 0 Rom, 9. Febr.(W..) Im„Giornale'talia“ beſpricht der frühere Abg. Ancona die Pariſer Beſchluſſe. Indem er ſich an die Alltierten wenvet, ſagt er! Wollt Ihr, daß Deutſchland Euch zahle, ſo müßt Ihr ihm geſtatten, frei ausführen zu können. Gerabe dieſe Ausfuhr fürchtet Ihr aber und wollt ſie daher durch einen Zoll von 12 Prozent beeinträchtigen. England und Frantreich ſtell.en ſich die Frage wahrſcheinlich ſo vor: Entweder wird Deutſchland dennoch wiel exportieren ünd uns Konkurrenz machen; in dieſem Falle wird es uns zahlen, oder es wird wenig exportieren, in dieſem Falle kann es nicht vollſtändig zahlen, aber wir werden uns auf dem europäiſchen Markte ſchadlos halten, nachdem wir die furchtbare deutſche Konkurrenz ausgeſchaltet haben. Ancona ſetzt hinzu: Deutſchland könnte nur dann zahlen, wenn es ſich dafür entſchließen würde, zwei Menſchenalter nur von Brot und Waſſer zu leben. Das ſcheint ihm ausgeſthloſſen. Auch wäre es ungerecht, daß zwei für die Sünden der Väter derart geſtraft werden ollten. 65 Die„Epoca“ ſchreibt: Der grundſätzliche Fehler war vor allem ein pſychologiſcher, denn praktiſch iſt die Entſchädigung kleiner als ſie in früheren Konferenzen feſtgeſtellt wurde. Aber ſie muß darum ungeheuren Eindruck erwecken, weil nun zwei Generationen die Schuld einer einzigen auferlegt werden ſollen. Auf dieſe Art werden die Folgen des Krieges nicht liquidiert, ſondern verewigt. Die Zeit ſcheint uns gekommen, mit Deutſchland offen und loyal zu ſprechen, ſtatt ihm mit Zwangsverwaltung zu drohen. 9 99 Der„Corriere dItalia“ bemerkt: Daß gerade die Verteilung auf 42 Jahre viele Einwendungen verurſachte, denn es ſei unmöglich, das deutſche Volk ſolange unter der Laſt der Pariſer Beſchlüſſe zu halten. Das beweiſt, wie die Schwankung in der Haltung der Entente aus der Schwierigkeit entſtehen, eine Löſung zu finden, welche allgemeine Billigung hat. e „ Der„Reſto del Carlino,, ſchreibt: Es iſt unſerer Regierung zuzuſchreiben, verkangt und erreicht zu habenx daß Deutſchland zur Londoner Konferenz zügelaſſen wird. Wir glauben, daß die Einig⸗ keit des deutſchen Volkes die Regierungen der Entente doch über⸗ zeugen wird, daß es notwendig wird, von den Pariſer Bedingungen alle Unausführbare zu ſtreichen. der belgiſche Verzicht. Brüſſel, 9. Febr.(WB.) Zu der Nachricht betr. den Verzicht der belgiſchen Regierung auf das Beſchlagnahmerecht der Güter deutſcher Staatsangehörigen ſchreibt der Soir, daß dieſe Maßnahine einer neuerlichen Entſchließung der belgiſchen Regierung zu verdanken ſei, welche beſchloß, die wirt⸗ ſchäftlichen Beziehungen zu Deutſchland wie⸗ der anzuknüpfen. Es handelte ſich bei dieſer Gelegenheit darum, die Intereſſen des Antwerpener Hafens zu wahren; denn man begreift, daß die deutſchen Exporteure und Reeder Bedenken hegen, ihre Schiffe nach einem Hafen zu ſen⸗ den, in dem ſie beſchlagnahmt werden können. cAntwerpen, 9. Februar. Matroſen eines deutſchen Dampfers, der geſtern aus Hamburg hier einlief, wurden, als ſie an Land gingen, von dem Pöbel beſchimpft und miß⸗ handelt. Die Matroſen begaben ſich wieder gufs Schiff und ſangen auf Deck„Die Wacht am Rhein“. * Brüſſel, 9. Febr.(WB.) Der belgiſche Miniſter des Aeußeren Jaſpar erhielt heute morgen den Beſuch des fran⸗ zöſiſchen Botſchafters, De la Margerie, wobei letzterer mit⸗ teilte, er ſei von der franzöſiſchen Regierung beauftragt, mit ihm die Verhandlungen über einige die wirtſchaftlichen Be⸗ ziehungen zwiſchen Frankreich und Belgien betreffenden Fragen wieder aufzunehmen, Die Abſtimmung in Oberſchleſien. Berlin, 10. Febr.(WB.) Die Interalliierte Kommiſſion in Oppeln hat die Friſt für Einſprüche gegen die Ablehnung der Eintragung in die Stimmliſte bis zum 22. Februar, abends 6 Uhr in Oberſchleſien eingehend, verlängert. Hiernach iſt es erforderlich, daß die Ortsgruppen der Vereinigten Verbände heimattreuer Oberſchleſier die letzten Einſprüche ſpäteſtens am 18. Februar auf dem üblichen Wege zur Abſendung bringen. Wer nicht bereits eine von dem pari⸗ tätiſchen Ausſchuß unterſtempelte Mitteilung über ſeine er⸗ folgte Eintragung in die Stimmliſte erhalten hat, muß ſich ſofort an die zuſtändige Ortsgruppe wenden und Einſpruch erheben. Desgleichen diejenigen, denen Ablehnungen oder bloße Empfangsbeſtätigungen ihrer Ceſuche zugegangen ſind. Wer nicht Einſpruch exhebt, verliert ſein Stimmrecht. JBerlin, 10. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie gemeldet wird, haben die Polen die Verbindung zwiſchen Opveln und Berlim völlig zerſtört. Dadurch iſt die Regierung in Berlin von der Regierung in Oppeln abgeſchnitten. mtb. Berlin, 10. Febr.(Pr.⸗Tel.) Der deutſche Ceſandte in Warſchau Graf v. Oberndorff hat um die Enthebung von ſeinem Poſten mit Rückſicht auf den Geſundheitszuſtand ſeiner Frau gebeten. Dieſem Erſuchen iſt, wie der„Köln. Ztg.“ mitgeteilt wird, ſtattgegeben worden. Als Geſchäfts⸗ ſchau kätig ſein. „dDie Lage im oſlen. Eue Denetungen Koiſhen Andorn und Neueru. Honſtankinspel, 9. Febr. Haras meldet, daß neueren W ge die Wchgen bſ Angora und irkſen in War⸗ Moskau wieder herzlicher geworden ſein ſollen. Nach weiteren Nachrichten aus Konſtantinopel wird die Abordnung der Konſtantinopeler Regierung bei der Londoner Konferenz unter dem Vorſitz des Großweſiers Tewfik Paſcha ſtehen. Der Tag der Abreiſe der Delegation iſt noch nicht bekannt. die Bankerollerllärung der Revolulon dur⸗ Miniſter Häniſch. Verlaſſen die Ratten das Schiff? Oder was iſt es, das den ſozialdemokratiſchen Kultusminiſter Häniſch veranloßt, der Reholution und der Sozialdemokratie, die allein ihn auf den Miniſterpoſten emporheben konnten, jetzt kurz vor den entſcheidenden Preußenwahlen einen direkten Fußtritt zu geben? An leitender Stelle des„Berliner Tageblattes“(5..) neröffentlicht Häniſch eine ausführliche Betrachtung, die man kaum anders bezeichnen kann als die Bankerottserklärung der Revolution. Der Kultusminiſter ſchreibt über die Ergeb⸗ niſſe der inneren Politik ſeit dem 9. November zunächſt fol⸗ gendes: „Die Parteien der Linken ſollten ſich nicht ſcheuen, mit dürren Worten auszuſprechen, daß es ihn en in den verfloſſenen zwei Jahren nicht gelungen iſt, das geiſtige Deutſchland bei der Begeiſterung für den neuen Staat feſtzuhalten oder gar neue Schichten dieſes geiſtigen Deutſchlands mit Beageiſterung für den Volksſtaat zu erfüllen Die Dinge ſtehen heute ſo, daß zwar natürlich immer voch viele ſehr ernſt zu neh nende Gelehrte, Künſt⸗ ler und Schrifiſteller mit vollem Herzen auf dem Boden des neuen dꝛülſchen Staates ſtehen, daß manche andere in allerlei literariſchen Zeitſchriften einen politiſch gang unfruchtbaren Scheinradikalismus hyſteriſch austoben, daß jedoch der weitaus größte Teil der akademiſchen Dozenten, ein ſehr großer Teil der Lehrerſchaft unſerer höheren Schulen aller Gattungen, unſeres oberen Beamtentums und leider auch große Scharen aus den freien Berufen, zahlloſe Aerzte, viele Anwälte, Schriftſteller, Künſtler uſw. zu den Fahnen der Rechten ſchwören und im tiefſten Herzen die Wieder⸗ kehr der Monarchie und deſſen erſehnen, was Herr Hergt ſo gern die gute alte preußiſche Ordnuna nennt.— Und wie die Alten ſungen, ſo zwitſchern die Jungen: die Wahſen zu den Studentenausſchüſſen ergenen faſt überall ſtarke„deutſch⸗ völkiſche“ Mehrheiten, mir ſind preußiſche Hochſchulen bekannt. wo⸗ das Verhältnis des„Fortſchrittsblocks“ zu den„Deutſchvölkiſchen“ knapp das von eins zu ſieben iſt(in Berlin mit ſeiner Zweidrittel⸗ mehrheit der Deutſchvölkiſchen iſt es noch ganz bꝛſonders günſtigh), und unter der Schülerſchaft unſerer höheren Schulen graſſiert nur allzuſehr der Hakenkreuzwahn u. Schlagwort⸗Antiſemitismus ödeſter Prägung.“ Und beim Suchen nach der Urſache für dieſes völlige Abwirt⸗ ſchaften des neuen„Volksſtaates“ muß Häniſch zugeben. daß ſie in⸗ dem Bankerott der einſt ſo mächtigen und damals ſo einigen Sozial⸗ demokratie zu finden iſt. Er klagt da über die„Selbſtzerfleiſchung der ſozialdemokratiſchen Arbeiterſchaft, die kaum noch etwas ahnen läßt von dem früheren ſtarken geiſtigen Leben und dem idealen Schwung.“ Häniſch ſieht nicht oder will nicht ſehen, daß dieſes „geiſtige Leben und der ideale Schwung“ eben nur Trugbilder waren, die nicht ſtand hielten, als ſich die Sozialdemokratie als regierende Partei bewähren ſollte. Und daß ſie vollends in die Brüche gehen mußten, als durch die Revolution die Diſziplin im deutſchen Volke, der Sinn für die alte preußiſche Ordnung zerſtört wurde. Zumal wenn man mutwillig alles zerſchlug, was gute Sitte war, 3 8 8 Auch das muß Häniſch ja eingeſtehen, indem er ſchreibt: „Schien der neue Staat doch durch die Ernennung(Adolf Hoff⸗ mann zum Kultusminiſter) gleichſam ſymboliſch ankündigen zu wollen, daß er das Knotentum auf Deutſchlands geiſtigen Thron zu heben ſelbſt ſich offen gibte. Und daß die Außenpolitit:g ſchaft war wie die Politik im Innern, gibt Häniſch gleichfalls zu. Er fährt fort: Auch ernſte Fehler außenpoli⸗ tiſcher Ncktur trugen dazu bei, die Maſſen der ſtark na⸗ tional empfindenden deutſchen Intelligenz aus dem Lager der Demokratie wieder hinüherzutreiben in das Lager der Der ſchwerſte dieſer Fehler war Rechtsparteien. wohl die unglückſelige Unterzeichnung des Friebensvertrages von Verſailles.(Wie ſchwer dieſer Fehler war, das wird vielen Deutſchen erſt heute klar angeſichts der Pariſer Beſchlüſſe. ſailles Spa, ſo zeugt Spa Paris.)“ Damit geſteht alſo der ſozialdemokratiſche Kultusminiſter ein, daß die heutige furchtbare Lage, die Schmach und das Elend, deſſen Tiefe wir ja erſt kennen lernen werden, durch⸗ aus auf die Rechnung der Revolution kommt. Beſonneſie Politiker haben das ſtets betont. Deulſches Reich. Verhaftung von Kommuniſten. 'TB. Halle, 10. Febr.(Priv.⸗Tel.) Auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft nahm heſtern Morgen die grüne Polizei an den Zugängen zum Leunawerk eine 3— der Ausweiſe der Arbeiter vor. Dabei wurde eine größere An⸗ zahl Arbeiter ohne ordentlichen Ausweis, aber mit Waffen verſehen, angetroffen und verhaftet. Wie aus anderen Tat⸗ ſachen hervorgeht, ſind dieſe Angehörige einer kommuniſtiſchen Kampforganiſation. Die Streilgefahr in Groß-Berlin überwunden. ZJBerlin, 10. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Schlich⸗ tungsausſchuß für Groß⸗Berlin hat geſtern ſpät abends einen Schiedsſpruch zugunſten der ſtädtiſchen Arbeiter und Angeſtellten ge⸗ fällt. Die Forderungen der Arbeiter und Beamtenſchaft ſind ſämt⸗ lich als berechtigt anerkannt worden und zwar von einer Spruch⸗ rammer, die zur Gewährleiſtung ſtrenger Unparteilichkeit drei un⸗ parteiiſche Vorſitzende bekommen hat. Damit iſt die Streik 892 fahr beſeitigt, nicht beſeitigt aber iſt die Frage, wie die Ber⸗ liner Steuerzahler dieſe neue Belaſtung tragen ſollen. Der neue Oberbürgermeiſter, Herr Bös, hat die Mehrkoſten auf 134 Millio⸗ nen Mark beziffert. Der Haushalt für das laufende Jahr beträgt 6 Milliarden. Davon ſind 300 Millionen völlig ungedeckt und bei 1 Milliarden weiß man nach der Verſicherung des Herrn Bös nicht, woher man ſie nehmen ſoll. Verurteilung wegen übler Nachrede. Berlin, 10. Febr.(Von unſ. Berl Büro.) Beim Schöffen⸗ gericht in Jena hatten etwa 200 Offiziere, welche 1914 in Belgien waren und in Thüringen anſäſſig ſind oder thüringiſchen Regimen⸗ tern angehörten gegen den bekannten Verlagsbuchhändler Diede⸗ richs Privatklage erhoben wegen Verbreitung einer Behauptung in der Märznummer 1920 der Zeitſa,cift„Die Tat“, wonach nach Be⸗ obachtung eines europäiſchen Diplomaten jeder deutſche Offizier, faſt ohne Ausnahme, bei dem Einmarſch in Belgien geſtohlen haben ſoll. Das Urteil kautete wegen übler Nachrede auf 800 M. Geld⸗ ſtrafe und Veröffentlichungsbeſugnis in der„Tat“ auf Koſten des Beklagten. Letzte Meldungen. MPB. Kopenhagea, 10. Febr.(Priv.⸗Tel.) Der Berliner Horreſpondent der„Politiken“ meldet ſeinem Blatte, daß der Fanzöſiſche Botſchaſter in Verun, Laurent, der vor einigen Tagen nach Paris abge eiſt iſt, auf ſeinen Poſten nicht mehr zurückkehren wird.— In Berüin liegt keinerlei Beſtätigung dieſer Meldung vor. edenke— wenn auch Adolf Hoffmann im Grunde genom⸗ men keineswegs ganz ſo ſchlimm iſt wie ſein Ruf und wie er leider enau ſolche Bankerottwitt⸗ Denn wie Ver⸗ — Abberufung Laurents? Donnerskag, den 10. Februar 1921. Ranndeimer General⸗Anzelger.(Mirtag⸗Auscabe.) 8. Seite. Nr. 67. Gegen das Pariſer Mllal. Aundgebung des Ortsverein Mannheim der Veuchen Volispartei. In einer geſtern abend im Kaſinoſaal abgehaltenen, ſehr gut be⸗ ſuchten geſchloſſenen Nitgliederverſammlung der Deutſchliberalen Volkspartei ſprach Reichstagsab. Dr. Curtius⸗Heidelberg in 1½ſtuabigen intereſſanten Darlegungen über die augenblickliche politiſche Kriſis. Mit großer Auſmerkſam⸗ keit folgte die ſtattliche Verſammlung dem Vortragenden, der ein⸗ leitend darauf verwies, daß das ganze politiſche Intereſſe gegen⸗ wärtig abſobiert wird durch die Pariſer Konferenz und das, was in London geſchehen muß. Die gleichfalls im Vordergrund der politiſchen Lage ſtehende Entwaffnungsfrage nahm Redner vorweg, weil das Problem der Entwaffnung anders behandelt wer⸗ den muß, wie das der Reparationsfrage. Mit allem Nachdruck trat Redner den Mitteilungen der linksſtehenden Preſſe entgegen, daß Bayern Separationsgelüſte hat. Redner iſt feſt davon überzeugt, daß das Gegenteil wahr iſt, denn in Bayern iſt nie ſoviel ſchwarz⸗ weiß⸗rot beflaggt worden, wie in dieſer Zeit. Wenn trotzdem Bayern eine eigene Note anſchlägt, ſo können wir nur dankbar dafür ſein. Es iſt nicht die Erzbergerſpielerei, ſondern es ſind an⸗ dere Kräfte in Bayern am Werke, die der Reichsregierung den Nacken ſteifen werden. Die Forderungen, die über den Friedensvertrag von Verſailles hinausgehen, lehnen wir alle ſchlank⸗ weg ab. Ein en ang zwiſchen Entwaffnung und Revaration beſteht nicht; es ſind dies zwei Gebiete, die vollſtändig ſelbſtändig und tatkräftigſt behandelt werden müſſen. Das dritte iſt die Pflicht der Reichsregierung, trotz aller Bedenken nochmals den Verſuch zu machen und dafür zu ſorgen, daß unſere öſtliche Flanke, die vollſtändig entbloͤßt wird, nicht ganz ſchutzlos daſteht. Der Vor⸗ tragende lenkte die Aufmerkſamkeit der Zuhörer auf Rußland, ins⸗ beſondere aber auf Polen, wobei er betonte, daß die Gefahr außer⸗ ordentlich groß iſt, ſo daß die Reichsregierung im Intereſſe der euro⸗ pälſchen Kultur die Pflcht hat, dafür zu ſorgen, den Oſten politiſch wie militäriſch anders zu ſchützen, als wir es nach den Bedingungen der Entente vermögen. Wir alle empfinden dieſe Entwaffnung als eine brennende Scham. Deutſchland muß aus dem jetzigen Zuſtand herauskommen, den Spielball anderer Nationen zu ſein. Der perſönliche Standpunkt und die verſönliche Auffaſſung des Redners iſt, daß man nicht ruhen und raſten darf, bis in irgend einer Form die allgemeine Wehrpflicht wieder eingeführt iſt. (Zuſtimmung.) Nach dieſer Einleitung beleuchtete Redner die Reparations⸗ a Ba aufgrund des Schmachfriedens von Verſailles. Er ſtellte feſt, daß dicſe Frage nicht ausſchließlich vom Gefühlsſtandpunkt aus betrachtet werden darf. Die Wurzel der ganzen Reparation ſteckt in der Klauſel des Friedensvertrages, daß Deutſchland die Schuld am Weltkrieg hat. Wir werden niemals den Stachel löſen in dem Bewußtſein der Unſchuld, daß wir nicht die Alleinſchuldigen am Weltkrieg ſind. Der Friedensvertrag wurde mit 27 Nationen ge⸗ ſchloſſen, denen wir alle im Kriege entſtandenen Schäden vergüten ſollen. Dieſe Schadenfeſtſtellung iſt nahezu unmöglich. Diejenigen, die uns dieſen Schmachfrieden aufoktroierten, haben einen Wechſel auf ihre Wähler ausgeſtellt. In Frankreich rechnet man nicht damit, die zerſtörten Gebiete wieder aufzurichten, ſondern jeder rechnet ſich ſeine Rente aus, die er von Deutſchland verlangt. Heute wird wohl niemand niehr eine Sozialiſierung verlangen, denn nach den Vorſchlägen der Entente werden wir genötigt ſein, die großen Ge⸗ ſellſchaften zu entſozialiſieren, da die Entente ſich nicht ſcheuen wird, alle Aktiven des Reiches mit Beſchlag zu belegen. Sie hat ja ſogar die Spezialverpfändung aller See⸗ und Landpfänder verlangt. Miniſter Simons hat im Reichstag auf eine große Reihe von Irr⸗ tümern und Unklarheiten in den Ententeforderungen hingewieſen, wie gerade in den Reparationskoſten, die im abgelaufenen Jahre 17 Milliarden ausmachten. Soviel Artikel dieſe Forderungen ent⸗ halten, ſoviel Abweichungen und Widerſprüche ſind in ihnen. Im Friedensvertrag iſt nur von der Bezahlung einer feſten Schuld, aber keiner variablen die Rede. Ebenſo muß ſich Deutſchland nicht auf 42, ſondern auf 30 Jahre binden. Die Beſetzung neuen Gebietes durch die Entente bedeutet Krieg und Zerreißung des Friedensvertrages. Was Miniſter Simons über den Völkerbund geſyrochen, können wir alle unterſtreichen. In dieſen Völkerbund wollen wir gar nicht hinein.(Zuſtimmung.) Anerika wird wohl einen neuen Völkerbund vorſchlagen. Einem anders gearteten Völkerbund mit Gleichberechtigung können wir uns aber, wenn er von Amerika vorgeſchlagen wird, nicht entziehen. Mit einigen Worten beſprach der Vortragende ſodann die letzten Verhandlungen im Reichstage, wobei er den tiefen Eindruck der Rede unſeres Außenminiſters Dr. Simons be⸗ ſonders hervorhob und feſtſtellte, daß die Rede inſofern einen ſo un⸗ geheuren Eindruck hinterlaſſen hat, weil ſie leidenſchaftslos und ſach⸗ lich vorgetragen wurde. In dieſer Sachlichke t und Klarheit liegt ſehr viel Großes. Die ſchärfſten Ausbrüche hätten nicht ſo arfge⸗ peitſcht, wie der ruhige, klare Ton der Rede Simons. Es klang aus ihr die Zuverſicht heraus, daß es eines Tages doch gelingt, die Sklavenketten zu brechen. Großen Eindruck machte auch die Er⸗ klärung des Vertreters der Mehrheitsſozialdemokratie, Hermann Müller, der feſtſtellte, daß ſich keine deutſche Regierung finden wird, die dieſe feindliche Forderungen für ausführbar hält. Die Agita⸗ tions⸗ und Hetkreden der Kommuniſten haben an dem Totaleindruck nichts ändern können. Es war der Eindruck einer feſten Ge⸗ ſchloſſenheit und eines feſten Willens gegenüber dieſen Ver⸗ nichtungsvorſchlägen der Entente. präſident mit ergreifenden Worten Aüsdruck verliehen. Nach der Auffaſſung des Bortragenden bleibt der Reichstag bei dieſem ent⸗ ſchloſſenen„Nein“. Um dieſes noch tragfäh ger und weittragender zu machen, wird der Verſuch unternommen, eine Einheitsfront zu bilden. Einen beſonderen bedeutungsvollen Abſchnitt in den Ausführun⸗ gen de. Redners bildeten deſſen Darlegungen über die Pariſer Beſchlüſſe im Lichte der Parteien. Nach ſeiner Anſch au⸗ ung haben Proteſtſtürme in der gegenwärtigen Zeit nicht viel Wert. Das deutſche Volk ſollte eiskalt bleiben und erſt zum Schluſſe einen Sturm hervorrufen, der das ganze deutſche Volk von 1914 mit fortreißt. Daß wir die Abweichungen vom Friedensvertrag ableh⸗ nen werden und ablehnen müſſen, iſt ſicher. Wir werden unter kei⸗ nen Umſtänden eine Entmündigung des deutſchen Vol⸗ kes auch noch im Vertragswege zugeben. Aufgrund reichen Zahlen⸗ materials ſchilderte Dr. Curtius alsdann die ungeheuere Belaſiung des deutſchen Volkes bei Annahme der Vorſchläge der Entente. Daß die Schweiz oder Amerika oder andere Länder mit der verlangten 12prozentigen Exporttaxe einverſtanden ſind, bezweifelt er ſehr ſtark. Die Vorſchläge der Entente ſetzen eine vollſtändige Revolutio⸗ nierung des internationalen Handels voraus. England will unſere wirtſchaftliche Vernichtung, Frankreich unſers politiſche. Illuſionen auf Hilfe durch andere Länder dürfen wir uns nicht hingeben. Haben wir unſer Möglichſtes getan, ſo müſſen wir uns eben darein ergeben, wie es das Schickſal beſchloſſen hat. Möchte es uns gelingen, daß wir wieder den Zugang finden zu dem Golde unſerer Ehrlichkeit, unſerer Kultur und möchten wir wieder Werke prägen für uns, unſere Kinder und Kindeskinder. Die Rede wurde mit langanhaltendem Beifall aufgenommen. Herr Hauptlehrer Haas, der die Verſammlung leitete, ſchlug nach⸗ ſtehende, einſtimmig angenommene Willenskund* bung vor und ſchloß alsdann die Verſammlung mit her7lichem Danke an den Referenten. Die Entſchließung hat folgenden Wortlaut: Eine ſtark beſuchte Parteiverſammlung der Deutſchen Volks⸗ partei in Mannheim faßte am 9. Februar folgende Entſchließung: Der Ortsverein Mannheim der Deutſchen liberalen Volks⸗ partei hat mit Genugtuung die entſchloſſene und einmütige Ableh⸗ nung der Pariſer Beſchlüſſe durch die Reichsregierung und den Reichstag ſowie durch Kundgebungen aller Art in allen Gegenden Deutſchlands vernommen. Er ſchließt ſich einmütig dieſen Kund⸗ gebungen an und erwartet von der Reichsregierung, daß ſie bei ihrem feſten Nein beharrt. Das deutſche Volk ſteht geſchloſſen hin⸗ ier ihr im Gedenken an die Worte:„Der Gott, der Eiſen wachſen ließ, der wollte keine Knechte.“ ch. Städtiſche Nachrichten. Die Gewerbegerichtswahlen. Die geſtrige Wahl der Beiſitzer zum Gewerbegericht hatte namentlich in den Nachmittags⸗ und Abendſtunden eine ſtarke Be⸗ teiligung aufzuweiſen. Die vom Gewerbegericht verlangten Legiti⸗ mationen dürften ſich nach verſchiedentlich übereinſtimmenden Mel⸗ dungen auf über 60 000 belaufen. Erfahrungsgemäß bleibt aber trotzdem ein großer Prozentſatz der Wähler oſtentativ von der Wahl⸗ urne fern. Was nun die geſtrige Wahl anbelangt, ſo war die Teil⸗ nahme eine ſo ſtarke, wie ſie noch keine der bisherigen Gewerbe⸗ gerichtswahlen aufzuweiſen hatte. Dies gilt insbeſondere von den Arbeitnehmern, denen die Beteiligung an der Wahl inſofern erleich⸗ tert wurde, als in den verſchiedenen großen Fabrik⸗Etabliſſements Wahllokale errichtet waren. In dieſen Betrieben machten die Ar⸗ beiter nahezu reſllos von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Man bekam den Eindruck, daß es ſich auch bei dieſen Wahlen um ein Kräftemeſſen der beiden einander gegenüberſtehenden Parteien(ſoziale Arbeits⸗ gemeinſchaft und Gewerkſchaftsbund) handle. Auf das Reſultat der Wahl darf man daher ſehr begierig ſein. Da die Arbeiigeber nur eine Liſte aufgeſtellt hatten, ſo war hier die Wahlbeteiligung, wie vorauszuſehen, nur gering. Auf unſere abends eingezogenen Er⸗ kundigungen wurde uns dies auch beſtätigt. Die Reſulate der 38 Wahlbezirke müſſen im Laufe des heutigen Tages verſchloſſen auf dem Gewerbegericht abgeliefert werden. ch. 8 Verbindlichkeitserklärung. Der Tarifvertrag für kaufmänniſche und techniſche Angeſtellte im Stadt⸗ bezirk Mannheim iſt für allgemein verbindlich erklärt. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten(GdA) Berlin teilt tele⸗ graphiſch mit, daß das Reichsarbeitsminiſterium die allgemeine Verbindlichkeit des Generaltarifes ab 1. Juni 1920 ausgeſprochen hat. Die Allgemeinverbindlichkeitserklärung erſtreckt ſich nicht auf — 20 Ziffer 3. Auskünfte erteilen die Geſchäftsſtellen der Ver⸗ ände. 3 3 Die Ernährungsverhällniſſe der Schulkinder. Behördlicher⸗ ſeits findet in den nächſten Tagen in den Volksſchulen der 5 größten Städie des Landes eine Erhebung über die wirtſchaft⸗ lichen und Ernährungsverhältniſſe der Schul⸗ kinder ſtatt. 55 Stimmung hat der Reichs⸗ HVereinsnachrichten. G Der Bund der Erſinder E. V. Mannheim, welcher ſich vor einem Jahre zur Förderung und Unterſtützung des Erſi derweſens ebildet hat, hielt am 4. ds. Mis. im„Witlelsbacher Hof“ eine Ver⸗ N ab, die mit einem Vortrag ürer das Fuugw ſen und ſeine Entwicklung verbunden war. Der bekannte Mamheimer Flieger, Ing. Rich Dietrich, welcher für einen Vorirag gewonnen wurde, ſchilderte in eingehender und intereſſa tter Weſſe die Anſa gs⸗ und Entwicklungsgeſchichte der Fluztechnik bis zum hertigen Ta e. Er erläuterte ſodann die Zukunftsausſichten des deutſchen Flug⸗ weſens mit Rückſicht auf die herten Bſtimmungen des Ir eſersver⸗ trages. Anſchließend daran entwarf der Redner unter Jug unde⸗ legung von Daten, die er dem heutigen Stand der Flugiech ik ent⸗ nahm, ein Kleinflugzeug, womit er unter den Zuhörern leb⸗ haftes Intereſſe hervorrief. veranſtaltungen. aternachricht. Zur Erſtaufführung von Möhuls„Joſeph 3* Brüder“ 10 Nibelungenſaal wird bemerkt, daß die Oper ohne Pauſe durchgeſpielt wird; das Publikum ſwird gebeten, rechtzeitig die Plätze einzunehmen.— In der Aufführung von Richard Wagners„Sieg⸗ fried“ am Samstag, den 12. Fberuar ſingt Gunnar Graarud die Titel⸗ partie zum erſtenmale; Viktoria Brewer ſingt die Partie der„Erda“ und Elſe Flohr die Partie des„Waldvogels“. Die Wunder der Sternenwelt. Am Freitag, den 18. Februar wird Hauptſchriftleiter Hermann Baguſche einen Lichtbildervor⸗ trag über„Die Wunder der Sternenwelt“ halten, wozu ihm der Direk⸗ tor der Königſtuhlſternwarte in Heidelberg, Geh. Rat Prof. Max Wolf die Lichtbilder zur Verfügung ſtellte. Die ganze Wunderwelt der Sterne, wie ſie dem Menſchenauge niemals ſichtbar werden kann, wird hier in photographiſchen Aufnahmen von einzigaxtiger Schönheit gezeigt. Ein Teil des Reinertrages iſt für den Beſchaffungsfonds der Königſtuniſtern⸗ warte in Heidelberg beſtimmt 4 Klavierobend Lene Weiller⸗Bruch ureo Hars Bruch. Ein geach br⸗ ſonderes Intereſſe wird wohl auch dieſes Jahr wieder dem eigenen Klavier⸗ abend unſerem einheimiſchen Künſtlerpaar Lene Weiller⸗ Bruch und Hans Bruch entgegengebracht werden, der am 19. Febrnar ſtatt'ſindet. —.——————— Kpielplan des National-Theaters Neues rheater Febt. ES Vorste lune 34 Vorstellun? 2 10. D. 30 A Kame aden 7 1 11. F. 31C Jugendneunde 7 lm Nibelungensaal: Neu inszeniert: Joseph u. seine Biüder 12..31 Siegtried 5 Alt-Heidelbeig 7 13. S. Außer Mieie: Minna von Bainhelm 7 Das Dieimäderlhaus 2 31[A Orpheus und Euiydike 7 Rus dem Lande. K heidelberg, 10. Februar. Der Stadtrat gibt jetzt einen Be⸗ richt heraus über die ſeit der Demobilmachung in Heidelberg ausge⸗ führten Notſtandsarbeiten und die Aufwendungen dafür. Der Bericht zeigt, daß ähnlich wie bei der Wohnungsnot auch bei der Erwerbsloſenfrage die Heidelberger Verhältniſſe ganz beſon⸗ ders ungünſtig ſind. Da die Stadt keine.ärkere Induſtrie hat, ſind weite Kreiſe im Frieden und während des Krieges auswärts beſchäftigt geweſen, die dann doch bei den Betriebseinſchränkungen größtenteils der Wehnſitzgemeinde zur Laſt fielen. Ferner fällt die Lage des hier ſehr ſlark vertretenen Gaſtwirtsgewerbes ſowie d Tatſache ins Gewicht, daß hier während des Kricges eine große Za“! von umfangreichen Latarctten beſcand, deren Beamte nach Krieg⸗ ende ebenfalls der Heid aberger Erwerbsloſenfürſorge anheimfielen So kommt es, daß die hieſige Erwerbsloſenziffer einen ſehr ſtarke⸗ Prozentſatz der ganzen badiſchen Erwerbsloſenzahl ausmacht. Da kam vor einigen Wochen auch bereits im badiſchen Landtag zur Sprache. Die Stadtverwaltung hat, da zeitweiſe erheblich über 1000 Arbeitsloſe vorhanden waren, in größtem Maße für Notſtands⸗ arbeiten geſorgt. Sie hat dafür in den Jahren 1919 und 1920 nicht weniger als 8 448 129 durch die Stadtlaſſe ausgegeben. Es handelt ſich dabei um die verſchiedenſten Arten von Notſtandsarbei⸗ ten. Die Stadt bekommt dazu natürlich Unterſtützungen von Reich und Staat, doch will der Stadtrat beantragen, daß dieſe Beträge angeſichts der beſonders ſchwierigen Lage der Erwerbsloſen⸗ fürſorge in Heidelberg erhöht werden, wie dies nach den maßge⸗ benden Vorſchriften zuläſſig iſt. Am Schluß des Jahres 1920 hatte bie Stadt 1174 Erwerbsloſe, von denen 958 mit Notſtandsarbeiten beſchäftigt waren. Die Arbeitsgelegenheiten werden nun knapper, doch hofft der Stadtrat auf baldigen Beginn der Bauarbeiten am Neckarkanal. )(Kehl. 9. Februar. An der Rheinbrücke wurden einem Straß⸗ burger Baumeiſter 58 000/ deutſches Papiergeld abgenommen, das er nach Straßburg ſchmuggeln wollte.— Die Polizei verhaf⸗ tete mehrere Angehörige einer Familie Pfirrmann, die eine um⸗ fangreiche Schieberzentrale aufrecht erhielten. Ihre Sendungen ſollen in die Hunderttauſende gehen. )6Lahr, 7. Febr. Nach der„Lahr. ZIta.“ iſt der Fund von Teilen eines Frauenkopfes, der in der letzten Woche bei der Reviſion eines Schnellzuges Berlin⸗Baſel gemacht wurde, nicht auf ein Ver⸗ brechen, ſondern auf einen ſchweren Unglücksfall zurück⸗ zuführen. Auf dem Vorgelände des Bahnhofes Langenſelbold bei Hanau waren am 3. Februar drei Frauen totgefahren worden, die mit dem Perſonenzug aus der Richtung von Fulda gekommen waren. Der Fuldaer Perſonenzug hatte infolge einer Verſpätung 2 2* 2 Ddie Mannheimer Theaterverhältniſſe. Vom Städtiſchen Nachrichtenamt wird uns mitgeteilt: Die Theaterkommiſſion hat es in Rückſicht auf die außerordentlich weittragende Bedeutung für den ganzen Theater⸗ betrieb abgelehnt, den Schiedsſpruch des Schlichtungsaus⸗ ſchuſſes Mannheim vom 7. Februar anzuerkennen, durch den der Einſpruch des Angeſtelltenrats des Nationaltheaters gegen eine Reihe von Nichterneuerungen von Verträgen darſtellender Künſtler für berechtigt bezeichnet wurde. Die Theaterkommiſſion bringt ſich durch die Veröffentlichimg dieſes Veſchluſſes zum erſtenmale mit der Kündigungsangelegenheit in Verbindung. Das iſt an dieſem Fall zunächſt das Intereſſante; denn bisher wurde(ſiehe auch die Erklärung des Stäbt. Nachrichten⸗ amtes vom 27. Januar; Ne. 44 des„Genergl⸗Anzeiger“ ausbrucklich die Zuſtändigkeit des Intendanten betont, der einer Zuſtimmung der Theaterkommiſſion nicht bedürfe. Sodann muß der Beſchluß der Theaterkommiſſion das lebhaf⸗ teſte Befremden hervorrufen. Die Gründe, die für die Anerkennung des Schiedsſpruches des Schlichtungsausſchuſſes ſprechen, ſind min⸗ deſtens von ebenſo weittragenber, wenn nicht beträchtlich größerer Bedeutung, als die Gründe, die zu ſeiner Ablehnung geführt haben mochten. Es bleibt nun abzuwarten, ob der Beſchluß der Theater⸗ kommiſſion auf feſteren Füßen ſteht als der Schiedsſpruch des Schlich⸗ tungsausſchuſſes. Die Nusſichten des Juriſtenberufs. Die„Akademiſchen Nachrichten“(Leipzig) berichten über das Ergebnis der von der dortigen Akademiſchen Auskunftsſtelle vor einiger Zeit an die Juſtizminiſterien der Bundesſtaaten Baden, Bayern, Braunſchweig, Bremen, Hamburg, äHeſſen, Lübeck, Mecklen⸗ burg⸗Schwerin, Mecklenburg⸗Strelitz Oldenburg Preußen, Sachſen, Thüringen und Württemberg gerichteten Rundfrage betreffs des Juriſtenberufs, die auch von allen Bundesſtaaten mit Ausnahme von Württemberg beantwortet worden iſt. Nach den vorliegenden 13 Antworten haben 4 Staaten(Baden, Bayern, Heſſen und Preußen) die Frage nach der Ueberfüllung des Richterberufs beſaht und warnen vor Ergreifung desſelhen. In den übrigen Bundes⸗ ſcgaten liegen auzenblicklich die Verhältniſſe nicht ſo unpünſtih, wenn gich hier zum Teil mit baldiger Verſchlechterung der Borufsaus⸗ ſichten gerechnet werden muß. Bayern und Preußen verweiſen enßerdem noch auf die beſonderen Berufsſchwierigkeiten, die durch 180 ungünſtigen Beförderungsausſichten entſtehen, ganz abgeſehen von dem verhältnismäßig ſpäten Erreichen einer auskömmlichen Be⸗ ſoldung und dem Migverhältnis derſelben gegenüber den Aushil⸗ dungsroſten. Bayern erwähnt auch noch eine weitere Verſchlechte⸗ rung der Anſtellungsausſichten ducch Erweiterung der amts⸗ und ſchöffengerichtl chen Lätigkeit. Bremen hat die Frage nach voraus⸗ ſichtlichen Schwierigkeiten im Richterberufe dahin beantwortet, daß bei ihr die Anſtellungsverhältniſſe völlig unberechenbar wären. In Mecklenburg⸗Schwerin denit man auch an eine eventl. Verlängerung des Studiums auf 7 Semeſter und macht auf die Schwierigkeit der Richterſtellung gegenüber gehäſſigen und verſlanbnisloſen Angriffen in der Oeffentlichkeit bei Untergrabung der Autorität, auf das Ueber⸗ maß an Arbeit bei ſteigender Kriminalität und auf die Schwierig⸗ teiten infolge der Sturzflut oberflächlich gearbeiteter Geſetze auf⸗ merkſam. Beſonders intereſſant iſt ein Vergleich der Wartezeit in den ein⸗ zelnen Staaten, mit der vorausſichtlich vom Beſtehen der 2. juri⸗ ſtiſchen Staatsprüfung bis zur feſten Anſtellung im Richteramte ge⸗ rechnet werden muß.“ Am günſtigſten ſcheinen noch die Anſtellungs⸗ verhältniſſe in den Hanſaſtädten zu liegen. Mit der längſten Wartezeit auf Anſtellung iſt in erſter Linie in Bayern und Preußen, in zweiter Linie in Heſſen und Oldenburg zu rechnen. In Baden beträgt die Wartezeit für Nichtpräikat⸗ aſſeſſoren 5 Jahre, in Bayern erwa 8 bis 9 Jahre; eiwa 3 bis 4 Jahre bis zur Anſtellung als 3. Staatsanwalt bei entſprechend guter Note, in Heſſen z. Zt. 7 Jahre, ſpäter— eiwa wie früher — wieder 10 Jahre, in Oldenburg 6 bis 8 in Preußen 1919: 8½ Jahre für Staatsanwälte und 93% Jahre für Richter, 1920: vermutlich noch ungünſtiger, in Sachſen bisher mindeſten⸗ 5½ Jahre. Braunſchweig teilt mit, daß ſich die Wartezeit ſchwer beurteilen läßt. Das Dienſtalter der 5 älteſten Aſſeſſoren beträgt daſelbſt z. It. 7, 6, 4, 6 und 3 Jahre. In Mecklen⸗ burg⸗Schwerin iſt die Wartezeit augenblicklich gering, doch werden ſich die Verhältniſſe vorausſichtlich bald wieder ändern. Mecklenburg⸗Strelitz und Thüringen können über die Wartezeit keine beſtimmten Angaben machen, da dieſe ſehr ſchwankend und auch wie Thüringen ſchreibt— vorher nicht an ⸗ nähernd zu beſtimmen iſt. Die Frage, ob der Referendar während des Vorbereitungs⸗ dienſtes bei Gerichten mit einer feſten Bezahlung rechnen kann, haben die Staaten Baden, Bayern, Bremen, Hamburg, Heſſen, Lübeck, Mecklenburg⸗Schwerin u. Preußen mit Nein beantwortet, jedoch gewihrt Bremen Teuerung⸗gelder, in Hamburz erholten Krieogteilnehmer eine Vergütung von 200 M. für das erſte und 300 M. für die beiden folgenden Jahre, Lüveck und Mecklenburg⸗Schwerin cewähren nur in beſonderen Fällen(bei 150 bis 200 M. monatlich). In Braunſchweig ſchweben Er⸗ wägungen, zurzeit werden im Bedürftigkeitsfalle Beihilfen von 9 bezw. 11 M. täglich gewährt, in Mecklenburg⸗Strelitz iſt in Ausſicht genommen, den Referendaren Tagegelder von 10 M. zu bewilligen, Olden burg gibt zurzeit eine Aufwandsentſchädigung von 100 bis 200: M. monatlich, während in Sachſen nach ſechs⸗ monatlicher Tätigkeit eine Bezahlung erfolgt, die in Ortsklaſſe A 11.310 bis 11940 M. jährlich beträgt. In Thüringen ſind zurzeit Erörterungen wegen zu zahlender Vergütung im Gange. Kunſi und Wiſſen. ee Die beſte Verdeutlichung der Relalivitätstheorie. Aus Lon⸗ don wird gemeldet, daß ein einfacher Angeſtellter eines Londoner Patentbüros namens Bolton den Preis von 1000 Pfund Sterling erworben hat, der von einem amerikaniſchen Wiſſenſchaftler für die deutlichſte Erklärung der Einſteinſchen Relativitätstheorie ausge⸗ ſchrieben war. Er hat damit über eine große Anzahl bedeutender Gegner, darunter auch Profeſſor Ruſſell von der Princetown⸗Uni⸗ verſi ät und einen Profeſſor der Aſtronomie von der Oxforder Uni⸗ Berſität, geſiegt. Der Sinn der Ankike und Spenglers neue Lehre. Ueber die Maſſe der Schriften für und wider Oswald Sypenglers Ge⸗ ſchichts⸗ und Kulturenlehre heben verſchiedene Umſtände dieſe eine von Dr. O. Th. Schulz(Verlag F. A. Perthes, Gotha) beträchtlich hinaus. Was der Alth ſtoriker von Fach— in ſeiner vor kurzem an der Univerſität Leipzig gehaltenen und mit ungewöhnlichem Beifall aufgenommenen Witrittsvorleſung— zu dem von Spengler konſtruierten Gegenſatz der modernen,„fauſtiſchen“ und der antiken, zapolliniſchen“ Kultur ausführt, muß, da ſich Spenglers ganzes Gedankengebäude auf dem Vergleiche beider aufbaut, für deſſen Geſamtbeurteilung von ausſchlaggebender Bedeutung ſein. Schulz erbringt den Nachweis, daß die altgriechiſche Seele weder„ahſſto⸗ riſch“ noch„zeitlos punklförmig“ war und daß die Hauptvoräus⸗ ſetzung, die die Periodiſierung Altertum—Mittelaltͤr—Neuzeit be⸗ kämpft, auf vollſtändiger Verkennung und mangelnder Einſicht in die moderne Geſchichtswiſſenſchaft und ⸗philoſophie beruht. Ja, nicht einmal neu iſt die„kopernikaniſche“ Entdeckung im Bereich der die ſich der große Meiſter iner kunſtvollen. aber leider faſt nirgends ſtichhaltigen Darſtellung ſo viel zuaute tutl Schulz geiſtreiches Buch ſchließt mit der ſcharf umriſſenen Skizze einer eigenen neuen Grundauffaſſung von Geſchichte als Wiſſenſchaft und zeigt an Beiſpielen die Fruchtbarkeit der vorbetrag'nen Gedanken, 'e aufs ſtärkſte betonen, daß Kulturen und Kultu ideen viel lanz⸗ lebiger ſind, als man gewöhnlich denkt, und daß wir heute vor Bedürftigteit z..) eine Unterſtützung(in letzigen, Htaate etwa keinem Untergang ſtehen, vielmehr— wirklich weltgeſchichtlich ge⸗ ſehen— ein Anfang ſind, aber kein Ende. Jchnell. Herrn Carl Fürſt⸗Franklurt übertragen. 2. Seite. Nr. 67. mannheimer Generai-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 10. Februar 1921. des Frankfurter Schnellzuzes leine Einſahrt und mußte vor dem Eahnhofe halten. Die drei Fraum glaubten, ihr Zua be ände ſich beréits auf dem Bahnhofe und ſli⸗gen aus. Dabei wurden ſie von dem Schn llzuge zermalmt. Offenburg, 5. Feör.(WB.) Der Stadtrat hat die beab⸗ ſichligte Verlegung des ſü ti chen Ba'nhofes nach dem Ochſenſteg en der zu großen Koſten aufgegeben. Als Notſtandsarbeiten lligte er u. a. auch die Herſtellung eines Induſtriegleiſes vom Cüterbahnhof zum Gaswerk und den Ausbau der verlängerten Casworkſtraße und der weſtlichen Häfe der Okenſtraße. )(Sreiburg, 8. Febr. Der Bad. Bauernverein hat an das Neichsernährungsminiſterium einen telegraphiſchen Antrag gerichtet, mit der Bitte bei den Vertrahsverhandlungen mit Stalien über Weineinfuhr auf die Lage des Badiſchen Weinbaues entſprechend Rückſicht zu nehmen. B. Konſtanz, 2. Febr. Vie Vereinigun; der Freunde des hümo⸗ niſtiſchen Eymnaſiums hat aus dem Ülberſchuß der Oedipus⸗Auf⸗ führungen 3000 Mark dem hieſigen Gymnaſium überwieſen. Der Veirig findet im Intereſſe der Schüler(für die Biblio bek uſw.) Verwendung.— Der Kommunaſverband Konſtanz erläßt eine „Warnung für Hamſterer“, in der er darauf hinweiſt, daß die Meinun“, kleine Mencen Letensmittel bei den Landwirten auf⸗ kaltfen zu dürfen, irrig ſei. Vielnehr würde künftiahin auf dieſe Härfe beſonders gerchtet werden; von einer Beſchlaanahme der Ware und Strafverfolgung könne nicht abg⸗ſeben werden. Zu dieſen Maßnahmen zwingen die ſchlechte Getreideablief“rung und die Milc'mot in den S ädten.— Daß es alich Berirke gibt, die ihr Ablieferüngs⸗Pflichtquantum überſchreiten, zeirt der Bezirk Meßkirch. Abzuliefern waren 3890 Dophelzentnor Brotze reide, ab“vliefert wurden 4900 Donpolzeniner. Mit dieſer Leiſtung ſteht Meßkirch wohl an der Spitze von Baden. Gerſte hat der Bezirk 600 Poypeleeniper cobzulieſern. Pis auf 645 Doppel⸗ zentner iſt auch dieſes Pflichtauantum ſchon abgeliefert. Nus der Pfalz. (Oeudwigshafen, 10. Febr. Den 70. Geburtstag begeht heute Herr Kommerzienrat Hans Knoll, Seniorchef und Mit⸗ inhaber der Firma Knoll u. Co., chem. Fab.ik, Ludwigshafen a. Rh., in voller geiſtiger und körperlicher Friſche. Im Jahre 1886 wurde von ihm in Gemeinſchaft mit ſeinem Bruder. Herrn Dr. A. Knoll und ſeinem Schwager, Herrn M. Daege, die Firma gegrün⸗ det, die aus kleinen Anfängen in zäher Arbeit zu dem jetzigen Unternehmen von Weltruf entwickelt wurde. Außer auf dem wirt⸗ ſchaftlichen Gebiete der pharmazeutiſchen Induſtrie iſt Kommerzien⸗ rat Knoll auch auf politiſch und ſozialpolitiſchem Gebiete und zwar auch ſchöpferiſch tätig geweſen. In einer Broſchüre:„Keinem zu Liebe, Keinem zu Leide“, trat er ſchon mehrere Jahre vor dem Kriege für eine Aenderung unſeres Wahrrechts ein, durch die beſon⸗ ders die Stichwahlen beſeitigt werden ſollten. In jüngſter Zeit folgte ein Vorſchlag zur Beteiligung der Arbeitnehmer an den Unternehmen durch Zeichnung von Arbeitnehmer⸗Vollaktien, die einen beſtimmten Anteil des geſamten Aktienkapitals ausmachen. Kommerzienrat Knoll gehört der hleſigen Vorſtandſchaft der Deutſchen Volkspartei an und iſt Mitglied des Reichs⸗ Wirtſchaftsrates und der Handelskammer Ludwigshafen g. Rh.; ſerner iſt er Handelsrichter und ſitzt im. Aufſich srat der Pfälziſchen Bank, Schulze u. Co., Columbus, Grünzweig u. Hartmann u. a. Bis zur Durchführung des Selbſtverwaltungsgeſetes der Gemein⸗ den war Herr Kommerzienrat Knoll auch als Nicht⸗Stadtrat— den Finanzausſchuß der Stadtverwaltung berufen und 5 e des Diſtriktsrats. Als äußere Anerkennung ſeiner vielſeitigen le dienſte und ſein Wirken im öffentlichen Leben wurde dem Ju— 7 vor mehreren Jahren der Titel eines bayeriſchen verliehen, wie er auch mehrfach Orden und Ehrenzeichen erhalten hat. Kommerzienrat Knoll kann an dem heutigen Tage, an 235 er das 70. Jahr ſeines an Arbeit aber auch an Erfolgen reichen Let— beendet, mit Genugtuung auf das von ihm Erreichte und ete zurückblicken. Möge e⸗ ihm vergönnt ſein, auch im achten 35 noch zum Beſten ſeiner Firma und der Allgemeinheit in glaicher Rüſtigkeit und Friſche wirken zu können. Sportliche Kundſchau. hocen-Spielergebniſſe. Sportklub 1880 Fraukfurt 1— Verein für Raſenſpiele 12 2(0* Das am Sonntag in Mannheim ausgefochtene, Spiel war ein—* von hoher Klaſſe. Nachdem noch im alten Jahr V. f. R. über 8—— ſeinen glatten Sieg errungen hatte, war Frankfurt in den letzten— 5 immer erfolgreich und konnte ſogar die bis dahin beſte ſüddeutſche— iſchaft vom Nürnberger Hockeyklub am Sonntag vor acht Tagen mi 8 abfertigen. Man hätte alſo immerhin einen Sieg Fraukfurts 8—— ſollen. Dem Spielverlauf nach ſtand ein Sieg Frankſurts zum mi⸗ 9 ah ſehr in Frage, denn die Mannheimer Mannſchaſt zeigte ſich Außerf—5 und energiſch und legte vor üllem in der erſten Halbzeit ein—* wie es ſelten hochklaſſige Spiele gezeitigt hatten. Frankfurt 1 K. 71 7 ſatz für Mittelläufer und Rechtsaußen an, bei Mannheim feh 45 er Müer, was nicht durch einfachen Erſatz auszugleichen war, Kerpen Golk⸗ durchgreifende Umſtellung der Stürmerreihe bedingte. In der erſten eit war das Spiel ſchön offen und bei beiden Stütmeeihen, 3—1 Mannheim hatte durchweg etwas mehr vom Spiel 141 75 durch den Linksaußen zwei Tore vorlegen. Da die er— gung ſich gut und erfolgreich wehrte, mußten beide Tore eingedrü t n. In der zweiten Halbzeit ein ähnliches Bild. Schon kurz nach wurden zwei Mannheimer Läufer durch Verletzung etwas in ihrer 85 ligkeit beeinträchtigt, zudem war die ganze Läuferreihe durch das— riſche Tempo der erſten Halbzeit ziemlich ausgepumpt. Eine— 190 brachte keine Beſſerung. In der Stürmerreihe verlor nur der—0 außen bis Ende des Spieles nichts von ſeiner Form. Einen Erfolg konnte Mannheim nicht mehr erzielen, da die nötige Zuſammenarbeit von 97 75 mer⸗ und Läuferreihe nachgelaſſen hatte. Frankfurts Sturm hielt das Tempo durch und konnte nach längerem Drängen gleichziehen, da ie Mannheimer Verteidigung mitunter zu überlaſtet war. Im ganzen, W. die Frankfurter Mannſchaft ausgeglichener als die Mannheimer, bei der ſich die Umſtellungen fühlbar bemerkkar machten. Als Unparteiiſche fun⸗ gierten die Herren Kohlmüller und Müller⸗Heidelberg, die das Spiel um⸗ ſichtig lelteten. Fraukfurt 1880 II— Verein für Raſenſpiele:1(:). Ein ſchnelles, faires und ruhiges Spiel. Die Frankfurter Mannſchaft einheitlich recht gut, im Zuſammenſpiel durchaus einwandfrei, der Sturm nicht durchſchlagskräftig genug. Die Verteidigung durchaus ſicher, der— mann ſehr gut. Bei Mannheim der Sturm der beſte Teil der Mann ſchaft, aber von Pech verfolgt. Die Läuferreihe ſehr ſtockſicher, aber nicht präzis genug im Zuſpiel. In der Verteidigung der Tormann der weitaus B. ſ. R. Damen— A..C. Heidelberg Damen 6: 0. Mannheim ſpielt durchweg überlegen und führt ein in Schnelligkeit und Taktik konſequentes Spiel ror. Die Heidelberger noch nicht ſo ausge⸗ glichen, aler mit guten Einzelleiſtungen. K. Radſport. er. 20 000 Mk. für ein Straßenradrennen. Das bedeutendſte deutſche Straßenrennen in der Saiſon 1921,der Große Preis von Deutſch⸗ Cand im Werte von 20 000 Mk. für den Sieger, gelangt 19.—26. Juni Als Ctappenfahrt über rund 1100 Kilometer zum Austrag. Die vom Bund Deutſcher Radfahrer veranſtaltete Fernfahrt wird inbezug auf die Orga⸗ Riſation und Aufmachung alle bisherigen deutſchen Straßenrennen über⸗ kreſſen.— Das internationale Rennen wirg ſich vorausſichtlich auf folgen⸗ der Strecke abſpielen: 1. Etappe(19. Juniſ: Köln⸗Neuß⸗Rheinsberg⸗Cleve⸗ Goch⸗Kreſeld⸗M.⸗Gladbach⸗Aachen; 2. Etappe(21. Juni): Aachen⸗Düren⸗ Münſtereifel⸗Koblenz⸗Trier: 3. Etappe(23. Juni): Trier⸗Kreuznach⸗ Bingen⸗Mainz⸗Frankfurt⸗Mannheimz 4. Etappe(26. Juni): Mann⸗ ee 7 Köln. Die genaue Ausſchreibung wird in den nächſten Tagen be⸗ kanntgegeben. Athlethit. 4 Große internationale Ringkämpfe im Apollotheater. Mit dem 16. Februar beginnt im Künſtlertheater Apollo die II. große interna⸗ fionale Ringkampf⸗Konkurrenz um die Meiſterſchaft von Süddeutſchland und den Geſamtpreis von 12 000 Mk. nebſt Ehrenpreis für den 1. Sieger. 20 erſtklaſſ'ge Ringer von Ruf haben bisher gemeldet und zwar aus allen Gauen Deutſchlands und des Auslandez. Die Kampfleitung Hurde wiederym dem hier noch in beſſer Crinnerung ſtehenden Sportlehrer Pie Berbands⸗Cliwelt uſe des Thrimger Pipterſrort⸗Berdandeg Sheihef ſind wegen der ſchlechten Schneeverhältniſſe auf den 12., 18. . Februar verſchoben worden. ——— — Handel und industrie. Geisenkirenener Bergwerks-Aktien- Gesellschaft. Nach dem vorliegenden Berickt des der Rhein-Elbe-Union angehörigen Unternehmens machte die Verlegung des Jahres- abschlusses vom 31. Dezember auf den 30. September die vor- .egende dreivierteljährige Zwischenabrechnung unter Lugrundlegung eines dividendenberechtigten Kapitals von 130 Mill. notwendig. Der verflossene Geschäftsabschnitt brachte der Gesellschaft durch den bekannten auf rund 80 Jahre lautenden Interessengemeinschaftsvertrag mit der Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks- und Hütten⸗ .-G. eine Ergänzung, deren Notwendigkeit sich nach dem Ausscheiden der Aachener und Luxemburger Werke aus ihrem Besitz fühlbar gemacht hatte. Für die der Liquidation in Lothringen anheimgefallenen Werke zahlte das Reich Vor- schüsse. Zur Beurteilung der Gewinn- und Dividendezifſern weist der Bericht auf die ungeheure Geldentwertung hin, bei deren Berücksicht Sung, namentlich im Hinblick auf die in der Bilanz für die Anlagen erscheinenden reinen Gold- werte, sowohl der Gewinn als auch die Dividende im Vergleich zu den Friedenszahlen als gering zu betrachten sind, während auf der anderen Seite die Ausgaben auf öffentliche Lasten und für Löhne eine gewaltige Steigerung erfahren haben. Die Förderuns erfuhr eine Zunahme von 30%. In der Schalker Abteilung konnten in Gelsenkirchen von 7 vorhandenen Oefen 4 Oefen betrieben werden. Die Roh⸗ eisenerzeugung konnte ohne Schwierigkeiten abgesetzt werden. Die Nachfrage in Roheisen ließ zu Jahresbeginn etwas nach. war aber gröher als die mögliche Erzeugung. Die Röhrenwerke in Düsseldorf arbe'teten im allgemeinen zufriedenstellend. Die 1919 in Hüsten stillgesetzte Hochofen- anlage konnte im Berichtsjahre nicht in Betrieb genommen werden. Der Grundbesitz des Unternehmens verringerte sich 1920 um rund 550 ha. Für Neuanlagen wurden 21,20 Mill. verausgabt. Der Rohgewinn belief sich auf 47,46 Mill. Cür das ganze Jahr 1919 35,37 Mill.„40. Nach 35(13,46) Mill. 1 Ab- trag 13 09(23 19) Mill.& Reingewinn erszielt, woraus 9/% (11% für 12 Monate) Dividende auf 130 Mill. 4 verteilt und 977 080 auf neue Rechnung vorgetragen werden sollen. Die Bilanz weist bei 188 Mill. Grundkapital 651.71 Mill. 4 (291,47 Mill.„0) Kreditoren aus, denen 577.53 Mill. 4 Debitoren, darunter 118,27(18,93) Mill.„ Bankguthaben gegenüberstehen. Die Magazin- und Vorrätekonten stiegen von 63 60 auf 77,30 Mill. 4. Beteiligungen bei anderen Ge⸗ sellschaften werden mit 43 37(43,58) Mill.„ ausgewiesen. Das Wertpapierkonto sties auf 128,28(15.21) Mill. 4, hauptsächlich durch Zugang der bei dem Verkauf der links⸗ rheinischen Werke erläßten eigenen Aktien. Die Bers“ Wwerksabteiluns,* Schalker Abteilung und die Düssel- dorfer Abteilung stehen mit insgesamt 133,82 Mill. zu Buch. Von den Anleihen(49.43 gegen 51,64 Mill. gelangten 2 567 00 weiter zur Auslosung. * Der Markkurs in Newyork. Der Kurs der Mark betrug beim gestrigen Börsenschluß 3 Uhr mittags 1,65(1,65) Cent, was einem Kurs von 60,61(60, 61)„ für den Dollar entspricht. Die schwebenden Schulden. Die schwebende Reichsschuld betrug am 31. Januar aus undiskontierten Schatzanweisungen 155.63 Milliarden, aus weiteren Schatzanweisungen 11 Milliar · den und aus Sicherheitsleistungen.62 Milliarden oſt. Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, München. Der Aufsichtsrat wird in einer demnächst einzuberufenden.-V. die Erhöhung des Grundkapitals von 68 Mill. 4 auf 120 Mill. vorschlagen. Es sollen 46 000 Stück Stamm- aktien zu je 1000„ und 6000 Stück namentliche Vorzugsaktien zu je 1000 mit mehrfachem Stimmrecht zum Schutze gegen Ueberfremdungsgefahr ausgegeben werden. Von den neuen Aktien sollen durch ein Uebernahmekonsortium 34 Mill.& den bisherigen Aktionären zum Uebernahmekurs von nicht unter 200% angeboten werden, sodaß aui zwei alte Aktien eine neue entfällt. Die ersten der neuen Stammaktien sollen einem Kon- sortium zum Kurse von nicht unter 100% überlassen werden. Zur sachgemäßen Begebung der Vorzugsaktien zum Kurse von nicht unter 110% soll die Bankverwaltung ermächtigt werden. Kommandit- und Privatbank. Das Institut eröffnet am t. März in Mainz eine Filiale unter Uebernahme des 1880 gegründeten Bankgeschäfts Simon u. Co., Mainz. Staatsmittel für die Zuckerfabrik Rastenburg. Bei der Regierung wurde Beschwerde darüber gefünrt, daß die Regie- rung für den Wiederaufbau der seinerzeit abgebrannten Zucker- kabric Rastenburg Staatsmittel in Höhe von 22 Mill. zur Verfügung gestellt habe. Die Gelder hierzu seien aus dem Erwerbslosenfürsorgefonds entnommen worden. Es ist nicht zu begreifen, wie die Regierung mit den Geldern, die iür an- dere Zwecke bestimmt sind, in dieser Weise umgehen kann. Wie die Rastenburger, haben auch andere Zuckeriabriken be⸗ deutenden Schaden gehabt und wie die Rastenburger Zucker⸗ fabrik könnten auch sie verlangen, daß sie von der Regierung aus dem Erwerbslosenfürsorgefonds unterstützt werden. Wo- hin soll dies aber schließlich führen, wenn dieser Fonds in dieser Weise verwendet wird? Finanzen und Zölle der Schweiz. Der schweizerische Vor- anschlag für das Jahr 1921, der vom Bundesrat endgültig ge- nehmigt wurde, sieht einen Fehlbetras von 133 Millionen vor. Die von der vereinigten Zollkommission des eidgenössi- schen Parlaments beschlossene Aenderung des Zolltarifs und die Beschränkung der Wareneinfuhr sind auf Grund der Kom- missionsvorschläge vom Bundesrat gutgeheißen worden. Es wird also eine Beschränkung der Wareneinfuhr bis zum 30. Juni 1922 und eine Erhöhung der Zollsätze bis zum 30. Juni 1923 eintreten. Konkurse. Ueber das Privatvermögen der Kauileute Fritz und Josef Rhonheimer, Geschäftsführer und alleinige Ge- sellschafter der Badischen Haferpräparate- u. Grünkernfabrik. ist nunmehr der Konkurs erötfnet worden. während die Gesellschaft, wie schon berichtet, nur unter Geschäftsaufsicht gestellt wurde. Börsenberichte. Mannheimer Eftektenbörse. Mannheim, 9. Febr. Die Börse verlief auch heute in ruhiger Haltung. Benz stellten sich etwas höher. Notia: 230 G. Auch Zellstofffabrik Waldhoi gebessert. Kurs 440 G. Dagegen waren niedriger: Dingler 270 bez., Waggonfabrik Fuchs 400 bez., Karlsruher Maschinenbau 320., Kostheimer 310 G. und Schlinck 300 B. Von Versicherungsaktien notierten: Mannheimer 1350 B. und Oberrheinische 1000 B. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 9. Febr. Orahtb.) Auf dem Devisenmarkt blicb das Geschäft eingeschränkt, doch überwog wiederum schwankende Haltung. Auf die umfangreichen Abgaben der letzten Tage hat sich das Deckungsbedürinis vergrößert. Das- selbe wurde in verschiedenen Aktien weiter beobachtet. sodaß sich die Tenden2 als vorwiegend jest erwies. Unter den Montanektien waren Herpener, Mannesmann, Phönix höher. Deut-ch-Luser burg blie en gut behauptet Adlerwerke Kleyer befestigen; auch Benz-Motoren waren gesuchter. 234. schreibungen wurden einschl. 628 488 4(1,28 Mill. Vor- und Damier-Motoren, beide mit 250 gehandelt. konnten sich Valutapapiere vorwiegend behauptet, 59“ Goldmexikaner etwas abgeschwächt. Anglo-Cont. Guano, 345, stiegen 15%/. Elektro- werte lagen ruhiger. Schuckert wurden 109“ höher. Schiff- fahrtsaktlen sind mäßig fester. Chemische Werte zosen an. Farbwerke Mülheim gewannen 18/. Am Kassaindustrieaktien- markt wurde der Verkehr ruhiger. Maschinenfabriken lagen fester. Scheideanstalt, Farbwerke Höchst und Holzverkohlung Singen höher um. Im Verlaufe fanden Daimler eine erneute Kursaufbesserung von 5% auf 253. Die Börse schloß bei kester Tendenz. Heueste Drahtberichte. R Berlin, 10. Febr.(Eig. Drahtb.) Fusion R. Wolf.-., Magdeburg— Maschinenfabrik Buckau. Die.-o..-V. der K. WIoii.-G. in Magdeburg beshioß die Verschmelzung mit der Maschinenfabrik Buckau. Zwecks Herbeiführung des Umtauschs im Verhältnis von 3600„ Buckau-Aktien mit Dividende vom 1. Januar 1920 und 8000„ Wolf-Aktien nit Dividende vom 1. April 1920 wird das Aktienkapital der R. Wolf.-G. um 20 Mill. erhöht. Kapitalverdoppelung bei Lauchhammer. In der Aufsichts- ratssitzung der.-G. Lauchhammer wurde beschlossen, einer auf den 10. März nach Riesa einzuberufenden.-V. vorzu⸗ schlagen, das Aktienkapital um 25 auf 50 Mill.& zu erhöhen. Den Aktionären sollen die mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1921 ausgestatteten jungen Aktien im Verhältnis von 1. zu t zu 25096 angeboten werden. Ferner werden 30 Milt. 4 SLiger mit 102% rückzahlbarer Teilschuldverschreibungen aus- gegeben. Die neuen Betriebsmittel sollen zum weiteren Aus⸗ bau der Werke. die nach dem Bericht des Vorstandes auch im zweiten Semester 1920 befriedigend gearbeitet haben, ver⸗ wendet werden. Berlin, 10. Febr.(Eig. Drahtb.) Annullierung von aus- ländischen Aufträgen. Aus Furcht, daß d. Ententeforderung eines 12%igen deutschen Ausfuhrzolles von Deutschland an- genommen werden könnte, annullieren ausländische Kaufleute schon jetzt ihre in Deutschland gemachten Bestellungen. Sie Seben damit ihren Willen kund, daß sie nicht die durch einen Verteuerung der deutschen Ware tragen önnen. = Frankfurt, 10. Febr.(Eig. Drahtb.) Voltohm Seil- und Kabelwerke.-., Frankfurt a. M. Die Gesellschaft verteilt wieder 30% Dividende auf 1,75 Mill.& Stammaktien, 6/ aut 125 00ͤ ◻⏑ Vorzugsaktien Litera A und 15% auf 2 Mill. Vorzugsaktien Litera B. Waren und Märkie. Pfälzische Warenbörse. Neustadt, 9. Febr. Der Markt war wesentlich fester, besonders für die Artikel Reis, Mais, Schmalz und Rapskuchen. Der Konsum setzt besser ein und die Detailverkäufer zeigen wieder mehr Kauflust. Euttermittel: La Plata-Mais 330 bis 370„, Kleesamen: Pfälzer Luzerne 1600—2400„, Pro- vencer Luzerne 3200—3400. Pfälzer Rotklee geringere Qual. 800 M, bessere 1200—2400 die 100 kg. Melassefutter 63 bis 75 AM, Rapskuchen 70—75 M, Stroh Flegeldrusch 35—37 1, Maschinendrusch 32—34 1. Klecheu 75, Wiesenheu 40 bis 45„ per 50 kg. Hülsenfrüchte: Erbsen 350—380 l. Bohnen 250—300. Linsen inl. 650—750 K. ausl. 500—550 l. Reis je nach Qualität und Herkunft 450—550„, Schmalz 23 bis 26. Kokosiett 20—22 1, kond. gez. Vollmilch 450 bis 490, sterilisierte 350390„/ die Kiste, Kaifee nach Qualität 18.75—235 K per ½ kg. Teigwaten ital. 17—18 4 pro Kilo. Leinöl 10.50—11.50„/, Speiseöl 20—25& pro Kilo. Wein: Man konnte zum erstenmal eine gröhere Teilnahme aus allen Pfälzer Gegenden wahrnehmen. Nachfrage nach 1920er Kon- sumweinen, besonders nach gezuckerten, war stark vorhanden. Rotwein. 1920er Portugieser wurde mit 8000 angeboten und abgeschlossen. Nachfrage nach besseren Flaschenweinen, Für Auslandsweine war Interesse nicht vorwiegend wegen der politischen Unsicherheit und des schwankenden Devisen- kurses. Spirituosen: Angebot sehr rege, besonders aus Württemberg zu verhältnismäßig billigen Preisen. Nachfrage unbedeutend, trotz der in Aussicht stehenden Erhöhung der Monopolabgabe. Weinbrand 50„ per Liter, 38.50 per Flasche, Obstbranntwein 72 per Liter reiner Alkohol ein⸗ schließlich Monopolausgleichgeld und Freigeld“ Tabak: Am 23. Februar findet ein Spezialtag für Tabak statt. Textil- waren: Wenig Nachfrage. Eisenwaren: Geschäft leicht belebt. Häute und Felle wurden in kleineren Posten zu reduzierten Preisen sehandelt. Auch Leder war zum erstenmal vertreten, Nachfrage gering. Für chemische Produkte lebhaftes Inte⸗ resse. In Korb- und Bürstenwaren, Kellereimaschmen und Schreibmaschinen Nachfrage vorhanden. Wormser Warenbörse. Auf der gestrigen Börse waren Futtermittel etwas leb⸗ hafter geiragt, Preise befestigt. Rauhfutter, Heu und Stroh ruhig. Lebensmittel gefragter, da geringere Qualitäten zu Futterzwecken Aufnahme finden. Kleesaaten lebhafter, Rot⸗ klee in der Preislage von 1200—2000. Luzerne 2800—3300, Esparsette 400—Sooe, Saatwicken 150—160 l, alles pro 100 kg. Berliner Metallbörse vom 9. Februar. Prelse in Mark für 100 xg. B. Februar 9. Februar 8. Feb Elektroiytkupfer 1872 1815 Alumintum l. Barr. 2880.—3050 Raffinadekupfer 1475—1525 1450—1475 Zinn, austünd. 490⁰ 4⁵⁵⁰ Blel 500—520 480—500 Huttenzian 42⁰⁰ 4000—4100 Rohzlnk(Vb.-Pr.)—— Wokel 42⁰⁰ 4²⁰⁰ ehatiente ee er 640 el—88 attenz er fur 330—940 Aluminlum 2850—2900 2³⁰⁰ 10 0 — rree Wasserstandsbeobachtungen im Monat Februar Pegelstation vom Datum Ahein LEEEL Sohusterinsel„.55.420.44/ 0380.40 abende 6 Uh R 14/ 147 47 Kach. 2 Uhr Maxuu„ 33320 3243737313 Naohm. 2 Uhr Mannheign ꝗ 230.28.19.10207 206 Morgens 7 Uhr Maln.51.340240.18.-B. 12 Uhr Rausd„„„„„„.7 181 6400 Vorm. 2 Uhr Nns 189.89.68 Maohm. 2 Uhr vom Neckar: Mannheln 2432.38 228 221 2418215 Vorm 7 Unr Hellbreen.70.686.70.75.60].59 Vorm. 7 Uhr WIndstill, Bedeokt—29. wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 11. Februar: Veränderlich, naßkalt. 12. Februar: Wolkig, ſtrichweiſe Niederſchlag, teils Sonne, milde, windig. Wliterungsberleht. ——*.ᷓ—4 r lieger · 0—9 semertungen 996 stand morzens] in der 0ar ſuss vor- er een uter aut Palen“] wine Sewöl- am Gras 0. drad.] den am d443. kung 4. Februar 257.3.4 13 1 43 82 bewölkt B. Februar 7844 2. 1 0,.5 stn vedeokt 6 Februar 257.0 1 14—.0 atil vedeokt 7. Februar 756,7— 00— 380 1 3 bedeokt 8. Fobruar 759.5.7 0⁰ 0⸗ 22* 3 tegdert 9. Februar 754.3.7 13— 20 Non2 nebellg 10. Februar 75⁴.0 13 10⁰ 02 3³³ tull nebe! BVeranworilich für Nolitik: Dr Frit Goldenbaum, ür Feuflleton. 1 A. Maberno: für Lokales und den übrigen redattonellen Ingalt. Richard elder; fitt Handel: Dr. A. Nepple: für Anzeigen Karl Hügel. Deutsche Petre eum 820, junge Aktien 7058—710 genannt.! *—— 93 Druck und Verlag: Truderet Dr. Hacs. Monnbetmer Oeneral⸗Angelger G. m. b... Mannheim, E G. 24. Dionnerskag, den 10. Februar 1921. Mannheimer Gen eral⸗Anzeiger.(mittag · Ausgabe.) ———— 5. Seite. Nr. 67. Mannheimer Muſik⸗Zeitung Joſef in fegypten. Der Titel der alten Oper, die morgen zur neuen Aufführung gelangen ſoll, heißt nach dem Urtext:„Joſef. Lyriſches Drama in drei Aufzügen von Alexandre Duval. Muſik von Etlenne Nicola Méhul.“ Alſo ſchlichtweg„Joſef“; aber wir Deutſchen wollen ſchon mit dem Titel den Inhalt genauer angeben, und ſo ſagen wir: Vfef in Aegupten, Joſef und ſeine Brüder, Jakob und ſeine Söhne⸗ Ein der Handlung entſprechender Titel dü fte wohl der erſte ſein, denn die Handlung geht um 1715 vor Chriſti Geburt in Memphis vor ſich, als Kleophas(Joſéf) Statthalter in Aegypten war. Die Linie Händel⸗Gluck verzweigt ſich in drei Meiſtern: in Cheru⸗ bini, Méhul und Spontini. Der Waſſerträger(1802), Joſef und die BViſtalin heißen die drei Hauptwerke dieſer Meiſter. Cherubinis Waſſerträger iſt 1913 zuletzt in unſerem Nationaltheater aufgeführt worden, Mehuls Joſef war die erſte große Partie, die Fritz Vogel⸗ ſtr om hier ſang(1905), die Veſtalin iſt ſo aut wie verſchollen. Dꝛ Frace, ob man ſolche Werke nicht zuweilen wieder aufführen ſolle, möchte ich beiahen. Denn dieſe Werke aus einem großen Kunttzeitalter haben wahrlich mehr innern Wert als ſo manche Ur⸗ auf ührungen, die ſich nicht einmal ein Jahrzehnt, nicht einmal von 10¹⁰ bis 1920 auf den Spielylänen erhalten haben. Gegen alle die öden Ekſtaſen und blöden Phraſen kommen die„ethiſchen“ Opern noch immer auf. Das Folgende ſage ich— Hans Pfitzners Worte wiederholend — nur einem kleinen Kreiſe, der noch Sinn für die Qualität einer Melodie hat.„Bei einer ſolchen Melodie ſchwebt man nämlich in der Luft. Ihre Qualität kann man nur empfinden, nicht beweiſen, es gibt hierüber keine von Verſtandes wegen zu erzielende Einigung. Man verſteht ſich aber in dem emufundenen Entzücken. Wer nichts davon empfindet, gegen den ſind keine Araumente vor⸗ zubringen. Der Sinn für die Qualität einer Melodie wird uns ja ſeit Jahrzehnten ausgetrieben.“ Dieſe Worte dürfen wir getroſt auf Glucks Tragödien und auf die oben genannten Ellektiker an⸗ wenden. Es iſt deutſche Kunſt, die in Cherubini, Méhul und Spontini neu auflebt. Gluck im neuen Berlin, das nach„werbe⸗ kräftiger Sinnlichkeit“ begierig iſt, Méhuls Joſef. den dieſelben Leute nicht lieben, Cherubini, den man abzutun glaubt: es ſind dieſelben Symptome der Entdeutſchung. Wenn ſie unter ſich zu ſein glauben, reden ſie auch vom„ollen“ Fidelio... Ehren wir lieber ſolche Meiſter, die zwar den Groven nicht aleichzuachten, aber dennoch nützlich zu hören ſind.. Meéhul wurde 1763 zu Givet in den Ardennen geboren, genoß den erſten Muſikunterricht im Kloſter Lavaldieu, wurde dort bereits mit fünfzehn Jahren Organiſt und ging auf gut Glück nach Paris. Die Geſchichte, wie Méhul Gluck kennen lernte, wie aus dem kleinen Organiſten und Muſiklehrer ein Opernkomponiſt wurde, iſt oft erzählt. Zuletzt in dieſen Spalten von Felix v. Lepel. Man kennt heute nur noch den„Joſef“— wenn man ihn überhaupt kennt. Große dramatiſche Wahrheit, die Erreichung großer Wirkungen mit einfachen Mitteln und eine Orcheſtration, die nur das Notwendige gibt, ſprachen der Jofef⸗Partitur unſere Meiſter zu. Vor allen Karl Maria von Weber. Wer ſich die Mühe gegeben hat, Méhuls komiſche Opern zu ſtudieren(etwa„Une folie“), wird noch mehr finden, nämlich einen eigentümlichen Reichtum an fröhlichen Weiſen, an ſeinen Motiven, an eleganten Einfällen. Freilich müßte man die alte Partitur von 1802 im Orcheſterbilde auffriſchen, aber dann würde man auch Joſef ſinnreicher würdigen. Die Handlung dieſes Joſef hat einen Fehler: Wir kennen ſie alle von der Jugendzeit herl Es gibt daher keine Spannung. Das Buch von Duval, in langſchichtiger Proſa geſchrieben, iſt zudem heute nicht mehr recht genießbar. Man hat nun dieſe Proſa in Recitative umgeformt, Max Zengers Reecitative ſind in Berlin und in Dresden eingefügt worden, Felin Weingartners Recitative ſind meines Wiſſens noch nicht zur Aufführung gekom⸗ men, obwohl der Klavierauszug bereits vor etlichen Jahren bei Breitkopf u. Härtel erſchienen iſt. Dieſe Rezitation ſetzt ſich als ſolche mit Méhuls ausdrücklichem Willen in Widerſpruch, zudem zeigt die Anlage des Buches, daß Duval ein Schauſpiel mit Muſik geben wollte, alſo keine„durchzukompon'erende“ Oper, keine Gluck⸗Oper. Neuerdings hat nun Georg Hartmann einen Stitenweg eingeſchlagen: er hat die Urform von 1807 erhalten, aber die Dichtung Duvals in Jamben gebracht, Entbehrliches ge⸗ ſtrichen— ſo im zweiten Akte die Simeonſzenen— und außerdem die alte Ueberſetzung wirkſam nachgebeſſert. Er hat wohl auch die Inſzenierung verbeſſert, den neuen franzöſiſchen Klavierauszug von Choudens— die„Edition conforme au manuscrit de Pauteur“ von 1900— zu Rate gezogen und weiterhin auch die Orcheſter⸗ Partitur(von G. F. Kogel 1881 durchgeſehen, in der Peters⸗Aus⸗ gabe neu gedruckt) den Charlottenburger Aufführungen zugrunde gelegt. Denn im Deutſchen Dpernhauſe iſt Simeon von einem Kleine Cebensbilder. 7. Joſef Haydn in Angarn. Ueber Joſef Haydn und ſein Leben hat man ſich allmählich eine altpäleriſche Joylle zurechtgeſchrieben; kein Wunder, daß am Ende der„kinoliche Greis“ zum Vorſchein kam, daß man den„Papa“ oder Großpapa Haydn auch aus ſeinen Werken herauslas. Ober hat man in jenen neuromantiſchen Tagen, wo Tannhäuſers Frei⸗ heitsdrang ſich ſo gut mit der vormärzlichen Erregung deckte, aus der einer neuen Zeit altmodiſch klingenden Muſik das Negativbild des „Papa Haydn' entwickelt? Wir wiſſen es nicht, kennen aber Robert Schümanns, Liſzts und Wagners Abneigung. Wir begreifen auch, daß die Jünger ihren Meiſter überboten, daß alſo Haydns Werke in den Hintecgrund geſtellt wurden: durch falſch⸗ſtiliſierte Vorſüh⸗ rungen, durch kühl⸗nachläſſiges Muſizieren, durch ſeltene Auffüh⸗ rungen weniger Symphonien. Dazu kommt noch ein Beſonderes: früher ſpielte man Haydn vierhändig, ſtand und blieb alſo mit ihm in natürlicher Einfühlung. Wie noch heute Streichqvartettiſten, die ihr Heim mit dieſer volkstümlichen Muſik ſchmücken. Nun haben wir das rechte Wort gefunden; Joſef Haydn iſt der größte Volkskomponiſt. Wie er volkstüml che Themen in kunſtreicher Weiſe bearbeitet, wie er kroatiſche Volksweiſen kontra⸗ punktiert, wie das alles ſo natürlich herauskommt, wie Frohſinn und Schwermut zu höherer Einheit verwoben ſind: das iſt Haydns eigent⸗ liches„Ingenium“. Ganz Wahrheit iſt er, Gan Natur, ein Oeſter⸗ reicher des 18. Jahrhunderts, fortſchreitend bis in ſein hohes Alter, von der Mannheimer Schule zu Mozart, von dort bis zum jungen Beethoven. So entſteht ſeine„Schöpfung“, ſo die„Jahreszeiten“. Man kennt ihn nicht in ſeiner natürlichen Frömmigkeit, man kennt nicht ſeine D⸗moll⸗Meſſe(die Nelſon“⸗Meſſe), die ernſte Kirchen⸗ muſik iſt, die von Mozarts Don Juan⸗Muſik des zweiten Aktes be⸗ rührt, um 1800 hochdramatiſch anklingen müßte. Die Größenmaße unſerer heutigen Konzertfäle endlich muß man hinzunehmen Eine Aufführung im Feſtſaale der Wiener Univerſität, ein kleines Podium, ein kleines Auditorium geben noch heute den rechten Schall und Widerhall. Und eine ſolche Meſſe als Gottesdienſt iſt weſentlich unterichieden von einer Aufführung in großen Saglbauten, deren Akuſtik ebenſo verſchieden von dem Klang in der Kirche wirkt. wie die Stimmung der Menſchen je nach Raum und Zeit. Betrachten wir die biolo⸗iſchen Vorau⸗ſehungen. Joſef Handn⸗ Heimatdorf iſt Rohrau. Rohrau lient auf einer kleinen Aihßhe, Unweit Hainburg Unten im Taſe flleßt die Leſtha, ſie trennt Riederöſterreich von Ungarn. Jenſeits der Leitha dehnt ſich die Tenor geſungen worden, wie Méhul will, nicht vom Bariton der deutſchen Ueberlieferung. Genug: dieſe Neuaufführung von 1915 hatte entſchiedenen Erfolg, aber in jenen Kriegszeiten konnte ſich Méhuls Joſef kaum der Gunſt der Menge erfreuen. Es blieb bei —10 Aufführungen, das neue Buch aber— im Bühnenverlag Alm⸗ Simrock erſchienen(Berlin 1914), wird vielleicht Kunſtfreunde intereſſieren Man hat nun hier das Problem in den Nibelungenſaal getra⸗ gen. Wie ſich dort das lyriſche Drama von 1807 ausnehmen wird? Wir müſſen abwarten. Arthur Blaß. Unbekanntes von Richard Dagner. (Zu Wagners Todestag am 13. Februar.) Es gibt gewiß kaum noch ein einziges Zeitſtadium aus dem Leben großer Männer, das nicht ſchon nach allen Richtungen hin von eifrigen Biographen und Philologen ausgebeutet und durchgehechelt wäre! Auch aus Richard Wagners Leben gibt es kaum noch Neues, Unbekanntes zu berichten. Doch vielleicht etwas: nämlich das Kapitel Wagner als Student, beſonders als Ver⸗ bindungsſtudent,— worüber men, nebenbei bemerkt, viel Reizvolles in einem gleichnamigen Werke von Prof, Dr. O. F. Scheuer leſen kann, das im Neuen Akademiſchen Verlag in Wien erſchienen iſt. „Hier in Leipzig trat ich zuerſt in das eigentliche Leben hinaus, um mit einer ungemein ſtarken Empfänglichkeit begabt, alle ſeine merkwürdigen, aufregenden, berauſchenden Eindrücke leb⸗ haft in mich aufzunehmen“, ſchreibt Wagner in„Mein Leben“. Dieſe „aufregenden und berauſchenden Eindrücke empfing Wagner, wie er an anderer Stelle ſelbſt bemerkt, nicht zuletzt von dem Leipziger Studentenleben, das ihm von rornherein gewaltig imponierte und ihn gar bald in ſeinen Strudel mit hineinzog. Schon, als er noch ein Sjähriger Bub war, machten Wagner „namentlich die gaſſenbreit aufziehenden Studenten in ihrer alt⸗ deutſchen burſchenſchaftlichen Tracht, mit ihrem ſchwarzen Samt⸗ barett, dem am nackten Hals umgeſchlagenen Hemdkragen und dem langen Haar“ einen gewaltigen Eindruck, deſſen er ſich noch ſpäter, im Mannesalter lebhaft erinnert. Im Jahre 1830 unternimmt der damals 17jährige Dresdner Kreuzſchulalumnus, dem„die aura aka⸗ demica.. kein unbekanntes Neuland mehr war“, eine„Spritz⸗ fahrt“ nach Leipzig, namentlich zum Studium des Studenten⸗ weſens daſelbſt. Und nachdem er endlich die verhaßte Schulzeit hinter ihm liegt, und er als„Student der Muſik“ in Leipzig inſcribiert iſt (E er war der erſte ſtud. muſ. ſo ziemlich überhaupt in 4 90—. wirft er ſich dem ſchon lange ehrfurchtsvoll aus der Ferne bewun⸗ derten ſtudentiſchen Treiben, das damals in der Pleiſſe⸗Stadt beſon⸗ ders florierte, begeiſtert in die Arme, läßt ſich von den„Haupt⸗ hähnen“ auf den„Wachſtuben“(— dies hatte er ſchon zur Zeit verletzbaren Regeln und„Geheimniſſe“ des„Comment“ einweihen, zieht mit den Studenten vor die Fenſter des„beſt—. Regie⸗ rungsbevollmächtigten der Stadt Leipzig und Pee ſidenten des Kriminal⸗ und Polizeiamtes der Stadt ea(v. Ende) und bringt ihm ein„kräftiges Pereat“.... fängt dann an„in phan⸗ taſtiſcher Weiſe ſchon ganz nach Studentenart ſich zu gebärden und zu kleiden“.. durchzecht ganze Nächte zuſammen mit den„Haupt⸗ hähnen“ auf den„Wachtſtüben“(— dies hatte er ſchon zur Zeit ſeines Schulbeſuches auf der Nikolqi⸗Schule getan, was dann auch damals dem Jaß den Boden Sue und„ſchließlich den Bruch mit dieſem verhaßten Inſtitut herbeiführte“—), beteiligt ſich eifrigſt an den großen„Paukereien“, wobei er zunächſt als„Subſenior“ in weißen Lederhoſen und großen Kanonenſtiefeln fungiert. gehört zuerſt eine Weile dem 13 7 Saxonia an, das ſeine Kneipe im Gaſthaus zur„Grünen Linde“ am Peterſteinweg hatte, und von deſſen„wunderſchöner, reich mit Silber geſtickter Sachſenmütze“ er noch viel ſpäter leuchtenden Auges erzählte.. iſt auch in den „Tigerhöhlen der feindlichen Reckenbünde“ ſtets gern geſehen ſchließt ſich bald an einen gewiſſen Schröter eng an, einen Hühnen von gewaltigem Körperwuchs, mit dem er täglich in„Kintſchys Schweizerhäüschen“ im Roſental zuſammentrifft und der ihm„eine gewiſſe frivole Eleganz des Ausdrucks“ à la Heine beibringt, ihn 3 aber auch in zahlreiche ſich ein Liebes⸗ und ſonſtige Händel ver⸗ ſtrickt... bald zieht er ſich ein Duell nach dem anderen zu(—von denen jedoch durch eine ſonderbare Schickſalsfügung kein einziges „ausgetragen“ wurde—)... ergibt ſich dann beſinnungslos dem Trunk und Spielteufel, der ihn zu ſchlimmen Streichen verleitet (— vergriff er ſich doch einmal, um Herr ſeiner Spielſchulden zu werden, an dem kargen Witwengehalt ſeiner Mutter—)——— bis ihn endlich mit einemal dies ganze Treiben unſagbar anekelt und er dem anfangs ſo hochbewunderten Studentenleben den Rücken kehrt und von nun an ernſtlich dem Studium der Muſik obliegt.—— Feux v. Lepel. Deutſche hausmuſik. Eine Anregung. Wenn man die zahlloſen Konzertankündigungen lieſt, erkennt man mit Befriedigung, daß in dieſer furchtbaren Zeit die Liebe zur Muſik, das Bedürfnis, Muſik zu hören, dasſelbe geblieben iſt. Ja, die Menſchen habe gerade jetzt mehr als je das Verlangen, im Anhören der Kunſt die elende und ſchreckliche Gegenwart zu ver⸗ Puſtha, dort ſind die großen Güter; dort tanzt man Sonntags in der Schenke(in der„Czäroas“), dort ſingt und trinkt man, dort freut man ſich des Lebens. Dort ſpielen die Zigeuner auf, Zimbal und Geige vollführen ihre Rhapſodien, und das ganze Leben geht „rhaps“ vorüber, wie eine große Improviſation.„Vermählen will ſich Unſre Katz', des Nachbars Kater iſt ihr Schatz. Auch unſer Spitz im Hofe drunt— vermählt ſich mit des Nachbars Hund.“ So die uralte Volksweeſe. Mädchen gibt es dort„wie Sterne in den Höhen“, und wenn Markt iſt im nahen Städtchen, kauft den Burſchen ſich das Mädchen! Und die Burſchen ſind verwegene Pferdediebe. Das iſt die Umwelr von Rohrau. Alles wird dieſem Volke zum Liede, zum Geſang. Wie eine Zaubermär erklingt es von Mund zu Munde, hier im„Vaterlande der Lieder“ und der— Zigeuner... Michael Haydn, der Vater, war Stellmacher, die Mutter war Köchin geweſen auf dem Gute des Grafen Harras. Dem gehörte Rohrau; es beſtand aus einer einzigen Straße, die Häuſer waren nieorige Hütten. Die Mutter ſang, der Vater ſang und ſpielte ein wenig Guitarre(oder„Harfe“, wie in allen Büchern ſteht?) Der„Seppel“ hatte eine ſchöne Sopranſtimme, man tat ihn in den Kirchenchor, nach Wien kam er. Solche Chorknaben wurden ut bezahlt, und ſo hatte Michael Haydn ſich acht Jahre* um Nane Sohn nicht zu ſorgen. Der Stefansdom in Wien, in beſſen aydn eintrat, war en ſeiner muſi⸗ Kapelle der kleine er Domkapell⸗ kaliſchen Ornamentierung des Gottesdienſtes. meiſter leitete auch die Tafelmuſik der Kaiſerin, auch wohl die Kam⸗ mermuſik, war alſo ein vielſeitiger, nützlicher Untertan. Wir müſſen uns aber die Kirchͤnmuſik um 1740 nicht allzu modern vor⸗ ſtellen, denn 12 Singſtimmen und 18 Inſtrumentaliſten; das war alles. Dazu freilich die Orgel, und ſchöne, gut ausgebildete Stim⸗ men der jungen Berufsſänger, ſo daß die Qualität des Klanges entſchied. An hohen Feſttagen wurde natürlich mit beſonderem Eifer geſungen, dann erſchien Maria Thereſia mit ihrem ganzen Hofe, dann wohnten alle hohen Staatsdiener, die Profeſſoren der Untverſität und der hohe Rat der Reſidenzſtadt Wien dem muſika⸗ liſchen Hochamt bei.. Die Stimme brach, man ſetzte den ſechzehn ⸗ jährigen Haydn vor die Tür, es beginnt die Zeit der bitteren Not. Seine Kompoſitionen bahnten ihm den Weg, mit 28 Jahren finden wir Häydn wieder als Kayellmeiſter des Fürſten Nkolaus Joſef Eſterhäzy, und dort iſt Haydn ſchier dreißig Jahre 1* Das Schloß des Fürſten, im Verſailler Stile gebaut, un den großen Schlongarten mit Zirkelhäuſern, Theater, Konzertſaal und allem Zuhehör können wir uns leicht vorſtellen, wenn wir uns den Schwetzinger Karl Theodor⸗Bau in alter 9 Fenten. Nur daß wir uns nar) Ungarn verſetzen müſſen, in die Rähe der kleinen Bergſtadt Eiſenſtadt(Sopron). Dieſer Schloß⸗ Pracht, erneuert geſſen und ſich ſchönen und reinen Vorſtellungen hinzugeben. Unſere muſikaliſche Literatur iſt unerſchöpflich reich, und die Programme können in ſteter Abwechslung die tauſendfachen Schätze heben, die unſere großen Muſiker unſerem Volke geſpendet haben. Sehen wir uns einmal die Programme näher an, nehmen wir nur einmal die der Klavier⸗ und Geſangkonzerte. It es wirklich ſo, wie wir erwarteten? Müſſen wir nicht leider feſtſtellen, daß, von wenigen, um ſo rühmlicheren Ausnahmen abgeſehen, eine auffallende Wieder⸗ kehr der vorgetragenen Werke herrſcht? Nehmen wir als Beiſpiel Beethoven. Er hat 32 Sonaten geſchrieben. Welche hören wir im Konzertſaal? Meiſtens die Appaſſionata, die Waldſteinſonate. Wer ſpielt ſeine Phantaſien, ſeine Variationen? Sollte man nicht an⸗ nehmen, daß es gerade für jeden denkenden Künſtler die ſchönſte Aufgabe wäre, die wenig geſpielten Werke dem Publikum auszu⸗ legen und ins Herz zu ſpielen? Und wie iſt es bei den Sängern und Sängerinnen? Schubert hat viele hundert Lieder geſchrieben, aber wie klein iſt die Zahl derer, die man immer und immer wieder zu hören bekommt? Und mit all den anderen Liederkompomiſten iſt es nicht anders. Man frage nur einmal Menſchen, die nicht ſelbſt muſizieren, aber lebhaftes Intereſſe für Muſik haben und eifrig Konzerte beſuchen, was ſie von unſerer unendlich reichen Muſik⸗ literatur kennen. Man wird erſtaunt, ja betrübt ſein, wie wenig es im ganzen iſt. Denn bedeutet nicht jedes edle Kunſtwerk eine Bereicherung unſeres Innenlebens? Müßten wir nicht gerade jetzt dieſe Schätze mehr verbreiten als früher, weil ſo vieles, das uns fiuſt teuer war, verſchwunden, zertrümmert, vernichtet wurde? Der Kulturwert unſerer deutſchen Muſik kann gar nicht hoch genug angeſchlagen werden. Sie iſt in unſerem, vom Parteihader zerriſſenen Volke ein Element der Einigung, eine Welt, in der die durch Haß und Verhetzung verblendeten Seelen ſich wieder auf ſich elbſt beſinnen und den hohen ſittlichen Wert der gemeinſamen deut⸗ chen Ideale empfinden können. Kein anderes Volk beſitzt einen olchen Schatz, und darum iſt es zu beklagen, daß gerade jetzt die ausländiſche, vor allem die ſlawiſche Muſik, einen ſo großen Raum in unſeren Konzerten einnimmt. Gewiß müſſen wir dieſe Werke auch kennenlernen und können uns an ihren berauſchenden Klang⸗ und fremdartigen Rhythmen erfreuen. Sie ſollen aber nur usnahmen bleiben und dürfen Ra deutſche Muſik nicht zurück⸗ drängen. Nach meinem deutſchen Empfinden wird auch die Pflege der Chopinſchen Kunſt, ſo ſchön und bezaubernd ſie 110 bei uns übertrieben. Es gibt kaum einen Klavieräbend in Deutſchland, der nicht mindeſtens einige Chopin⸗Nummern aufwieſe. Unzählige Male werden in jedem Winter ſeine beiden Sonaten geſpielt. Wie ſteht es dagegen mit dem Vorträg der Sonaten von Schumann, Schubert, Weber, die an muſikaliſchem Wert mindeſtens ebenſo hoch ſtehen? Wir brauchen Fü mehr als je Muſik, die nach Beethovens kraft⸗ vollem Wort Fuͤnken aus dem Geiſte ſchlägt und nicht wie die ſlawiſche zu weichlichem Träumen verleiten. Und aus dieſen Erwägungen heraus wende ich mich an die künſtleriſch gebildeten Dilettanten, deren es in Deutſchland eine große Anzahl gibt, Menſchen, denen ernſthafte Muſikpflege Be⸗ dürfnis und höchſte Lebensfreude iſt. Dieſen rufe ich zu, ſtellt euch bewußt die Aufgabe, in eueren Kreiſen die deutſche Muſik viel mehr zu verbreiten als es bisher geſchehen iſt! es nicht ein verlockender Gedanke, einen kleineren oder größeren Zuhörerkreis ſchöne, ſelten gehörte Muſikſtücke vorzuſpielen oder zu ſingen? Wäre das nicht zugleich Pflege einer edlen Ge⸗ ſelligkeit, wie die ernſte Zeit ſie fordert? Wie viele Menſchen gibt es jetzt, die Konzerte nicht mehr beſuchen können und ſchmerzlich darunter leiden? Wie ſchön, wenn man in ihr Leben durch edle Muſik wieder lichte Stunden bringen kann! Alle unſere großen Muſiker haben eine Fülle ſchönſter Muſik geſchrieben, die ſich gar nicht für große, hell erleuchtete Konzertſäle, für ein vielfach gleich⸗ zerſtreutes Publikum eignet; Muſik, deren wahrer Inhalt ich nur in kleineren, ſtimmungsvollen Räumen, vor einem aufmerk⸗ amen Zuhörerkreis entſchleiert, wahre——— im edelſten Sinn. nd wie wenig gekannt iſt gerade dieſe, weil ſie auch dem Bir⸗ tuoſen keine im landläufigen Sinn dankbaren Aufgaben bietet! Dieſe wendet ſich daher gerade an künſtleriſch gebildete Dilettanten, die hier das ſchönſte Feld für ihre Kunſtbetätigung finden. Wer kennt „B. die zehn Schubert⸗Sonaten, dieſe Edelſteine ſchönſter Melodit Und reichſter Phantaſie? Wer kennt die geiſt⸗ und humorvollen Ga⸗ votten und Bourrces, die tiefſinnigen Sarabanden der engliſchen und franzöſiſchen Suiten von Bach, wer Schumanns poetiſche Wald⸗ zenen, Papillons und Davidsbündlertänze, ſeine Kreisleriana? m dieſe Kunſtwerke, die wie ſeine Handzeichnungen wirken, voll zu genießen, muß man freilich etwas von der Art ihrer Entſtehung, von dem Gedankenkreis wiſſen, der gerade für Schumann ſo charak⸗ teriſtiſch iſt. Wenig Menſchen ſind ſo phantaſiebegabt, daß ſie ſich gleich in Kompoſitionen ſo eigenartigen Charakters einfühlen können. Ich ſchlage daher für dieſe„Hausmuſiken“, wie ſie mir vorſchweben und wie ich ſie mir zur Aufgabe geſtellt habe, kurze Erläuterungen vor. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß ſolche kurzen Einführungen nicht nur bei Schumann, ſondern dei allen wenig gekannten Muſikſtücken den Reiz und die Freude der Hörer erhöhen. Wer ſolche Hausmuſiknachmittage unternehmen will, wird ſehen, daß 0 ihm ein unabſehbar ſchönes reiches Feld auftut. Die Arbeit, die hier zu leiſten iſt, wäre auch ein Kulturwerk, das reiche Früchte tragen und jedenfalls ſeinen ſchönſten Lohn in ſich ſelbſt finden würde. W. v. Graevenitz. —————————————rrrrreeererrreee. Verantwortlich: Arthur Blaß. aufenthalt war natürlich nur ein ſommerlicher, aber ein bewegter; denn bei den damaligen Verkehrsverhältniſſen kamen die fürſtlichen Beſuche ſogleich auf Wochen nach Eſterhazy. Da gab es dann eine Fülle von Luſtbarkeiten und„Divertissements hongrois“, natürlich auch viel Muſik, Kammermuſik, Serenaden der Bläſer im Park, Symphonien, Konzerte für Klavier, für Violine, für das Violoncello im Konzertſaal, italieniſche Oper im Schloßgarten⸗ Theater und— Marionettenſpiele. Die Muſik, die nötig war, hatte nun der fürſtliche Kapellmeiſter ſelbſt zu komponieren. Es war einmal ſo Sitte; der uns erhaltene Vertrag gibt uns noch heute ge⸗ nauen Einblick in den damaligen Stand eines fürſtlichen Hofkapell⸗ meiſters. „Es wird erwartet, daß der Kapellmeiſter ſich nüchtern und mit den ihm untergebenen Muſikern ruhig, beſcheiden und ehrlich aufzuführen wiſſe, daß ferner bei der Produktion vor der hohen Herrſchaft Er ſamt den Muſikern allezeit in Uniform, und nicht nur Er Joſef Haydn ſauber erſcheine, ſondern daß er auch ſeine Un⸗ tergebenen dazu anhalte. Da die Muſiker an Ihn als ihren Kapell⸗ meiſter angewieſen ſind, ſo wird Er ſich um ſo exemplariſcher guſ⸗ führen, damit dieſe ſich an ſeinen guten Eigenſchaften ein Beiſpiel nehmen können. Daher Er auch jede Familiarität, Gemeinſchaft im Eſſen, Trinken und anderen Umgang zu vermeiden hat, um den Ihm gebührenden Reſpekt nicht zu vergeben, ſondern aufrecht zu erhalten. So die Konventions⸗ und Verhaltungs⸗Norma. Der Hofkapellmeiſter hatte alſo Unteroffizters⸗Rang, was ſich auch darin ausdrückt, daß„Er“ mit den Hausbeamten den„Offizierstiſch“ teilte. Im übrigen war„Nikolaus der Prächt'ge“ ein wohlwollender Fürſt und Herr. Er war wohl ein rechter Muſiknarr, gab ſeinem Haydn ein ſehr anſtändiges Gehalt, erweiterte die Kapelle und richiete Oper, Schauſpiel, Kapelle und Marionettenſpiel auf großem Fuße neu ein. Er hatte eine beſondere Schwäche für das Violincello(oder vielmehr für die Beingeige, die„Viola da gamba“) war aber ſonſt mit ſeinem Kapellmeiſter ſehr zufrieden. Haydn aber konnte als Komponiſt alle Verſuche machen, verbeſſern, altes wegſchneiden, neues wagen. So wurde er in dieſen dreißig Jahren hinan zu meiſterlicher Vollendung. Niemand konnte ihn an ſich ſelbſt irre machen,„und ſo mußte 700 originell werden“. Das war die ungariſche Zeit des Meiſters, dann kamen die Wiener Jahre, die großen Reiſen nach London, die letzten großen Werke. Kommen wir darauf zurück: Haydn iſt der größte Volkskom⸗ poniſt. Sein Wort:„es iſt die Melodke, die der Muſik ihren Reiz gibt7, gilt auch heute noch, Haydus Melodie durch den rochten Vortrag zu„erzeugen“, das iſt die Loſung. Arthur Blaß. ** ———ů fifrüns. femüse- und Obstkonserven, feine Marmeladen Bulter-Konsum irisf 4 Kaiserslautern 8—i * * Beſtalozziſchule— Seckenheimerſtraße— iſt ein 0 3 * 169 9 55 —— Eſ-Besuchs-Anzeigel Hichtin für Auvesenbesitzerl Wer ſein Objekt, ganz gleich, welcher Art und Größe, ob auf dem Lande oder in der Stadt, raſch, verſchwiegen und bei höchſtem Preiserfolg verkaufen will, ſchreibe ſofort an die bekannte Maklerfirma E158 Fischler& Co. (Handelsgerichtl. eingetragen) München, Prielmayerstrase 10 Telephon 51519 Einer unſerer durchaus fachgewandten Herren weilt in der kommenden Woche ge⸗ ſchäftlich in hieſiger Gegend. Bei dieſer Gelegenheit kann die Beſichtigung verkäuflicher Objekte koſtenlos mitverbunden werden. 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Februar: kums-krnn 8 ar Engelbert Sassen anlãsslich—* 25jähriger Varietẽlaufbahn und dem 25 jährigen Bestehen der Mann-“ heimer Varietébünne. 8279 — 12/16, Kabarett Rumpeſmayer, 07,8 „ Täglich abends 8 Uhr — Die heitere Abend--Unterhaltung bei Musik, Vorträgen erster Künstler und Tanzgelegenheit unter der Leitung des be- kannien Klav erhumoristen u Stegreifdichters William Schüft. J Vor-Anzeigen bes. Veranstaltungen: Samstag nachmittag—6 Uhr Der I. Sesellscvatts-Machmittags-Lee bei Spiel und und Tanz. 8²⁴8 Sonntag nachmittag 4 Uhr Der heiiere Sonntag-Nachmittag mit ungekürztem Abend-Progtamm. Neuer im Börsengehäude. mit verstärlctem Orchester sowie humorist. und Gesangs-Einlagen. ANFANG S UHR. 8⁵ Täglich ab heute anfangend IU Müaae-Kanted der Kurkapelle von Bad Weinhaus Aflantc Mannhein. PE, 17ʃ18 Telephon 3993 2 Leltung: Frau N NMertens EEnun9 des Weinrestaurantis und der Likörstube Prima weine Und Liköre 913⁴ Planken 820 BiR Fber usnterlräischs 100 9 Detektivdrama in 6 Akten d. Das Verhä lMMiae. ane a; 40 akTaeht-nstitüt f. 446 Ein neuer Tanzkurs ⸗ beginnt Dienstag, 15. Februar, abends 7½ Uhr, im oberen Saale des Reſtaurants„Landkutſche“, D 5. Gefl. Anmeldungen erbitte in meiner Woh⸗ nung, Seckenheimerſtraße 36a, ſowie im Lokal. 5*9077 Hauskapelle Totzky. Am Flügel: W. Strauss Lanzieitung: Jules und Juliette. Plätze werden reserviert aui Antuf 7cã1 u. 7567 Weinrestauraut Rumnelmayer ab 6 Uhr warme Küche. Piano Und Fiügci stinmt und Trota, 4 7, 9. repariert Reparaturen sämtlieher Instrumente. 91531K 8 Das Detektiv-Duell Lkanpillzaa anad köma Ab Freitag Palast-Tnealer. 83020 Muurhein- — Telephon 490— Cchn 93 mal HacxlsEck Tägl. 7½ Uhr Mittwochs, Samstags Sonmags 3 u. 7½ Uht Las-sen.- Elökinungs-Prugramm Tieischau; Sonntags v 10-1 Un: Vorverkaut Ziikuskasse u Zig. Haus Aug Kremer, D1,5/, Paradepl. Tel, 514 Wncat. Voranzeige. Kunsfierthcater Apono. Beginn der „I. Iniernationalen Muunren Mbat un Sllle I I Wi nebst Mk. 12000 bar und Ehrenpreis dem l. 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