debatte über die Pariſer Beſchlüſſe erklärte der franzöſiſche jedem einigermaßen vernünftigen Menſchen nicht zweifelhaft den Zeitungsartikeln unſerer Feinde, kehrt auch die Behaup⸗ weſentlich von den bauyeriſchen Entſchließungen Fre'tag, 11. Februar 9 Abend⸗Ausgabe. ——— 8 Bezugspreiſe: In Mannteim u. Umgebung monatl. einſchl. M..10 für Bringerlohn u. Einziebungs⸗ edünr M. 7 40 Bgſrpeung— 7 M. 24.90 orue Poſtgeblihren. Einz.— Pfa. 4 9 ederzeit widerruflich, Poſtſcheck Drabt⸗Adreſſe: Generalanzeiner Mannbeim Schickſalsſiunden. In ſeiner großen Nachtrede vor Abſchluß der Kammer⸗ Miniſterpräſident Briand, er werde in London das Schick⸗ ſal Deutſchlands in ſeiner Hand halten. Mit dieſer Rede⸗ wendung brachte er die Kammer wieder auf ſeine Seite und errang ein Vertrauensvotum, durch welches ihm für London unbeſchränkte Vollmacht erteilt wurde. Es iſt immerhin be⸗ achtenswert, daß bei der Schlußabſtimmung ſich eine Oppo⸗ ſition von 125 Stimmen gegen das Vertrauensvotum heraus⸗ ſtellte, was dorauf ſchließen läßt, daß Briands Sturz herbei⸗ geführt werden kann, ſowie er ſeinen Landsleuten durch das Ergebnis der Londoner Konferenz eine Enttäuſchung bereitet. Hierin und in jener mit toſendem Beifall aufgenommenen Aeußerung Briands liegt ein ernſter Fingerzeig für unſere Vertreter in London, von denen man mindeſtens gleiche Feſtigkeit wie von Briand erwarten darf. Auf die Frage, in weſſen Händen das Schickſal Deutſchlands liegt, werden unſere Vertreter hofſentlich die Antwort nicht ſchuldig bleiben. Sie kann nur lauten: nicht in der Hand Briands und nicht in der Hand eies einzelnen Mannes. Das Schickſal Deutſchlands liegt in erſter Liniein ſeinereigenen Hand und in der ſeiner Vertreter. Miniſter Simons hat im Reichstag ſowohl wie in ſeiner Antwort auf die Einladung an die Entente unzweideutig und klar zu erkennen gegeben, daß von einem Diktat im franzöſiſchen Sinnekeine Rede ſein kann. Wir gehen nach Lon⸗ don nur unter der Vorausſetzung, daß unſere Vor⸗ ſchläge die gebührende Beachtung finden. Geſchieht das nicht, dann packen unſere Vertreter ſchleunigſt ihre Koffer und reiſen ab. Dann mögen aber auch die Gegner zuſehen, wie ſie zu ihrem Gelde kommen. Wenn die Fran⸗ zoſen davon träumen, wie einer ihrer Redner in der Kammer⸗ debatte ausgeplaudert hat, etwa als eine Art von Gerichts⸗ vollzieher unſere Eiſenbahnen, Vergwerke uſw. als Pfänder in Beſchlag zu nehmen und zu verwalten, die Deutſchland langſam oder ſchnell in bar zurückzukaufen hätte, ſo werden ſie ſich ſehr bald davon überzeugen, daß das nur ein Traum war und bleiben wird. 55 Daß wir eine hohe Kriegsentſchädigung bezahlen müſſen, iſt wohl jedem einzelnen Deutſchen längſt klargeworden. Wir haben den Krieg verloren und müſſen uns in die Folgen fügen. Der Fehler aber, der mit Unterzeichnung des Friedens von Verſailles gemacht worden iſt, nämlich, daß man ſeine Unterſchrift unter Forderungen ſetzt, deren Unerfüllbarkeit iſt,darf und wird nicht wiederholt werden. Miniſter Dr. Simons iſt wegen der von ihm widerratenen Unterzeich⸗ nung des Friedens von Verſailles zurückgetreten, und man kann ſich darauf verlaſſen, daß er auchjetzt wiedereher aus ſeinem Amte ſcheidet, als daß er in London ſeinen Namen unter ein Schriftſtüfck ſetzt, das Deutſchland unerfüllbare Bedingungen auf⸗ erlegt. In den ſchriftlichen und mündlichen Auslaſſungen, wie in tung immer wieder, daß Deutſchland allein die Schuld am Weltkrieg trage. Erſt jetzt wird uns die materielle Bedeutung der Beſtimmung des Friedensver⸗ trages von Verſailles verſtändlich, die uns jenes er⸗ logene Geſtändnis erpreßte. Der bisherige Präſident der fran⸗ 30)jen Republik Poincaré, der mehr als irgend eine andere einzelne Perſönlichkeit die wirkliche Schuld am Ausbruch des Weltkrieges trägt, hat eine Reihe von Vorträgen in Paris begonnen, als deren Einleitung ebenfalls wieder eine Dar⸗ legung der Schuld Deutſchlands prangte. Leider haben wir nicht alles getan, was hätte geſchehen ſollen, um die Wahrheit ans Licht zu bringen, ebenſo wenig wie auf dem Gebiet der Kriegsgreuel, die von uns behauptet werden und von unſeren Gegnern in unerhörtem Maße nicht nur begangen worden ſind, ſondern heute noch täglich, namentlich von Schwarzen, im beſetzten Gebiet begangen werden. Die Eis⸗ ner, Förſter, Kautsky, Montgelas, Bernſtein und vor allen Dingen Gerlach haben uns in den Augen der ganzen ziviliſierten Welt aufs Schwerſte geſchädigt. Einige von ihnen, namentlich Kautsky und Graf Montgelas haben inzwiſchen eingeſehen, daß ſie im Irrtum waren, und ſind jetzt wenigſtens ehrlich genug, ihren ſchweren Fehler wieder gut zu machen. Andere aber, namentlich Förſter und Gerlach fahren ſchamloſer Weiſe fort, täglich von neuem das eigene Neſt zu beſchmuzen. Es wäre dringend wünſchenswert, daß unſere Vertreter in London ebenfalls die Gelegenheit wahr⸗ nähmen, dieſer Verleumdung Deutſchlands entgegenzutreten, damit würden ſie ihre Stellung nur ſtärken und von neuem die Unſinnigkeit des Verſailler Vertrages auch in dieſer Be⸗ ziehung bekunden. Vor allen Dingen aber muß es jetzt Aui⸗ gabe aller Deutſchen ſein, Heren Briand und ſeinen Franzoſen zuzurufen, daß nicht ſie das Schickſal Deutſchlands in der Hand haben, ſondern nur wir. Das neue Eulwaſfaungsgeſetz. EBerlin, 11. Februar.(Von unſerm Berliner Büro.) Der „Lokalanzeiger“ behauptet, daß die Regierung bereits mit den Vorarbeiten für das neue Entwaffnungsgeſetz beſchäftigt ſei, das dem Reichstag ſofort bei ſeinem Wiederzuſammenrritt vor⸗ gelegt und bis zum 15. März verahſchiedet werden ſolle. Nach unſerer Kennknis ſind die Dinge ſoweit noch nicht gediehen. Vei dieſem Entwaffnungsgeſetz handelt es ſich ja um eine neue Forderung der Entente. Die iſt es nun, die aufdem Termindes 15. März beſteht. Ob die Reichs⸗ regierung ihr in dieſem Tempo folgen können wird, wird ſehr onto Rr. 17890 Karlsinde i. B. u. Nr 2917 Ludwigshaſen a. RB. Geſchäfts⸗Rebenſtelle in Mannbeim: Reckarſtabt: Waldboſſtr. 6.— Rernsorecher. 2860—146 zu ſein, der der ne Preiſe Badiſche Reueſte Rachrichten Anzeigenpreiſe: 1ſwalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl. Rekl. 8Mk. Aunahmeſchlus: Fur d. Mittagbl. vorm. 3½. h. Abendbl. nachm. 2 an beſtummten Tagen. Stellen u. Ausgaben wird keine Veranim. übernommen. Höbere Gewalt, Steeiks n. pgl., Betriebsſtbrungen, Mat zialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſazanſprüchen ſ ausgefallene ob. beſchränkte Ausgaden od. f. verſpätere Aufnabme v. Anz ½ Uhr. Für Unzeigen aen Uufträge durch Ferniptecher oune Gewähr. abhängen. Die Frage unſerer Oſtfeſtungen ſteht dabei noch auf einem anderen Blatt. nehmen möchten, in London unter allen Umſtän⸗ den verhandelt werden. die Einheitsfronl. Die Verhandlungen über die Bildung einer Einheits⸗ front werden wohl erſt bei dem Wiederzuſammentritt des Reichstags von neuem in Fluß kommen. Nach dem erſten Briefaustauſch zwiſchen den Deutſchnationalen und der Deut⸗ ſchen Volkspartei, in dem der Fraktionsvorſitzende der Deutſch⸗ nationalen, Abg. Hergt, den Gedanken der Einheitsfront wie⸗ der aufgriff, iſt die Angelegenheit jetzt ſo weit gellärt, daß man gegebenenfalls— d. h. im Falle feindlicher Gewalt⸗ anwendung oder unmittelbarer Gewaltan⸗ drohung— mit einem Zuſammengehen der Deutſchnatinalen mit den Mehrheitsſozia⸗ liſten zum Zweck einer gemeinſchaftlichen Regierungsbil⸗ dung rechnen kann. Bis dahin ſchlagen die Deutſchnationalen eine engere Fühlungnahme der Fraktionen in außenpolitiſchen Fragen vor. Dieſe Vorſchläge werden zunächſt den Gegen⸗ ſtand interfraktioneller Beſprechungen bilden. die Entſcheidung Bayerns. 00 München, 11. Febr.(Pr.⸗Tel.) Zu der heute früh veröffentlichten Kundgebung der bayeriſchen Regierung be⸗ merkt die„Münchner Zeitung“:“ 0 Am Donnerstag ſpät abends waren 99 vielen Mühen und langen Beratungen die Dinge endlich ſoweit gediehen, daß eine Einigung erzielt werden konnte. Die Schwierig⸗ keiten gingen von der demokratiſchen Fraktion aus, die an einem beſtimmten, allerdings 190 wichtigen Satze der nach Berlin zu richtenden Note Anſtoß nahm. Dieſer Satz ſcheint nun auch den demokratiſchen Wänſchen ent⸗ prechend, eine mildere Faſſung erhalten zu haben. mmerhin iſt anſcheinend wenigſtens der Sinn dieſes Satzes erhalten geblieben, wie man aus der halbamtlichen Kund⸗ gebung entnehmen muß. Es iſt auch davon die Rede, und Miniſterpräſident v. Kahr hat das geſtern abend bei der Rede, die er in der Bayeriſchen Volkspartei gehalten hat, beſon⸗ ders betont, daß die bayeriſche Regierung nicht verkenne, daß der Reichsregierung die letzte Entſcheidung und die Verant⸗ wortung für alle ihre Maßnahmen zufalle. Damit überläßt die bayeriſche Regierung die in der Entwaffnungsfrage zu treffenden letzten Entſcheidungen der chiebt ihr aber gleichzeitig alle Verantwortung für die aus dieſen Maßnahmen entſtehenden Folgen zu. Bei den Demakraten ſcheint im Verlauf der Verhand⸗ lungen der letzten Tage ein gewiſſer Manſſ Se * ich auch in einem ſehr auffälligen Le der„M. N..“ dokumentiert. Es wird dort als ein Fehler bezeichnet, daß man in der jetzigen Situation nicht mit der Sozialdemokratie Fühlung geſucht habe und es wird verlangt, daß das Verſäumte ſo raſch als möglich gut gemacht wird. Das läßt den Schluß zu, ſchreibt die„M. Ztg.“, daß ſeitens der Demokraten auf eine Hereinnahme Mehrheitsſozialiſten in die Regie⸗ rungskoalition hingearbeitet wird. Es frägt ſich nun, mit welchen Zugeſtändniſſen die Mitwirkung der Mehrheitsſozialiſten, bei denen ja eine gewiſſe Neigung zur Rückkehr in die Regierung zweifellos vorhanden iſt, erkauft werden muß. Auſturm der ſozialiſtiſchen Parteien gegen das Kabinelt Kahr. Große Lärmſzenen im Bayeriſchen Landtag. München, 11, Febr.(Priv.⸗Tel.) In der heutigen Sitzung des Ser Perb kam es zu großen Lärmſzenen. Auf der Tagesordnung ſtand die Interpellation der U..P. über die Stellungnahme des bäͤyeriſchen Miniſterpräſidenten in der Berliner Miniſterkonferenz. Im Namen des Miniſterpräſidenten erklärte Miniſterialrat Freiherr v. Lutz, daß der bayeriſche Miniſterpräſi⸗ dent zu ſeinem Bedauern durch dringende anderweitige Amtsgeſchäfte verhindert ſei in der Sitzung zu erſcheinen. Dieſe Mitteilung wurde von den Sozialdemokraten und der.S. P. mit ſtürmiſchen Entrüſt ungsrufen Namentlich der Abgeordn. Ackermann(Soz.) rief: Es iſt unglaublich, eine unerhörte Ver⸗ e eine Feigheit. Ackermann erhielt dafür 2 Ordnungsrufe. er Regierungsvertreter konnte dann fortfahren und bemerkte, daß die Verhandlungen der Miniſterpräſidenten am 5. Februar ſtreng vertraulicher Natur geweſen ſeien. Von den Sozialdemokraten, von denen einige Abgeordnete auf den Tiſch ſchlugen, ertönten neue heftige Zurufe: Unwahrheit, Feigheit, 6 Tage habt ihr nun ver⸗ handelt, das iſt eine Geſellſchaft und ſo etwas nennt ſich Vertre⸗ tung des Volkes. Der Präſident erſuchte, dem Regierungsver⸗ treter doch Gelegenheit zur Abgabe der Regierungserklärung zu geben. Neue heft e Zurufe der Linken: Aber bei der Wahrheit bleiben, ſonſt verzichten wir. Der Regierungsvertreter fuhr fort: Der Miniſter⸗ präſident ſei infolge der Vertraulichkeit ber Berliner Verhand⸗ lungen nicht in der Lage, im Landtag darüber Aufſchluß zu geben, welche Stellung er bei der Berliner Miniſterpräſidenten⸗ konferenz eingenommen habe.(Zuruf des Abg. Auer: Das iſt Provokation). 8 Unter ſorldauerndem ſtarkem Lärm der Linken erklärte Abg. Timm(Soz.) und Gareis(U...), daß ſie aufgrund des ungeheuerlichen Vorganges, der eine Verhöhnung der Parlaments⸗ rechte und eine Provokation der politiſchen Minderheiten ſei, die Unterbrechung der Sitzung verlangten, um zur Regierungserklärung Stellung 1 nehmen. der Abg. Stang(Bayeriſche Ppt.) erklärte: Es wird doch kein Menſch beſtreiten können, daß die Verhandlungen in Berlin verträulich geweſen ſeien.(Neue ſtürmiſche Zurufe der Linken: Aber Sie haben es erfahren, ihr wißt doch alles) Infolgedeſſen ſei der Miniſterpräſident unmöglich in der Lage, vor der breiten Oeffentlichkeit etwas mitteilen zu können.(Reue ſtürmiſche Zurufe der Entrüſtung.) Selbſtverſtändlich ſei es, daß der Miniſterpröſident den Koclition⸗parſeien die notwendige Aufklärung gegeben habe. (Abermalige ſtürmiſche Zurufe.) 896 Der Abg. Auer(Soz.) bezeichnet auch ſeinerſeits die Erklä⸗ rung der Regierung als eine Provokation eines exheblichen Teiles des bayeriſchen Volfes. Dieſe Provokation ſei noch geſte gert worden durch die Erklärung des Abg. Stang, daß der Miniſter⸗ präſident den Koalitionsparteion Mitteilungen gemacht hahe. Hier werde alſo unterſchieden zwiſchen Mitgliedern der Koalition und anderen Abgeordneten. Die von dieſer Unterſcheidung betroffenen Ueber die wird, wie wir an⸗ha tartikel zurückzuziehen, wes⸗ Nach weiterer ſehr ſtürmiſcher und lebhaſter Ausſprache, wobei einige Abgeordnete der Linken immer wieder auf die Tiſche ſchlugen, wurde ſchließ⸗ lich auf den Vorſchlag des Präſidenten die Sitzung auf eine Stunde unterbrochen. Fraktionen müßten die Möglichkeit haben, 10 lb die Sitzung unterbrochen werden ſoll. . Nach 11 Uhr eee wurde die Sitzung wieder aufge⸗ nommen. Abg Stang(B..) gab zu Beginn folgende Er⸗ klärung ab Die Koalitionsparteien beabſichtigten, zu Beginn der heutigen Sitzung eine Erklärung abzugeben, die zur Klärung der Lage beitragen ſollte. Da aber die ſozialiſtiſchen Parteien Wert darauf legten, daß nach der Geſchäftsordnung die Interpellation ſo⸗ fort beſprochen werde, ſo erklären wir. daß wir nachher die von uns beabſichtigte Erklärung abgeben werden. Präſident Königsbauer gibt dem dringenden Wunſche Aus⸗ druck, daß die weiteren Verhandlungen in einer Form⸗ gepflogen werden, die der Würde des Hauſes entſpreche.— Abg Timm(Soz.) gibt ſodann im Namen ſeiner Fraktion folgende Erklärung ab: Seit acht Tagen verhandelt die baye⸗ riſche Regierung durch den Miniſterpräſidenten. mit den Koalitionsparteien über die Rückwirkung des Pariſer Diktats auf das deutſche und das bayeriſche Volk und die Stellungnahme der Regierung dazu. Geſtern hat der Miniſterpräſident 9 der Lan⸗ destagung der Vayeriſchen Volkspartei⸗die grundſätzliche Stellung⸗ nahme der Reglerung in langen Ausführungen därgelegt, die in der Preſſe beröſfentich worden ſind. Trotz dieſer auf einer partei⸗ olitiſchen Tagüng erteilten Information Hat der Miniſterpräſident ier heute die Erklärung abgeben laſſen, daß er ſich der 0 tändlichen Pflicht 0 der bayeriſchen Volksvertretu elbſt, nformationen in dieſer die höchſten Lebensintereſſen des Volkes be⸗ rührenden Angelegenheiten zu geben. Dieſes Verhalten iſt eine un⸗ erhörte, im Leben noch nie dageweſene Provo⸗ kation und eine unglaubliche Beleidigung großer politiſcher Par⸗ teien der der Regierung nicht untergeordneten Volksvertretung. Dieſe Nichtachtung wiegt um ſo ſchwerer, als hinter den von der Regierung ausgeſchalteten Parteien gerade der größte Teil der werktätigen bayeriſchen Bevölkerung ſteht, die durch die Rückwirk⸗ ung des Pariſer Biktates am härteſten betroffen werden. Das Par⸗ teipolitiſche Gebahren der bapyeriſchen Regierung iſt um ſo kurzſich⸗ tiger und vor. um verhängnisvollerer Wirkung, als gerade in dieſer Zeit die geſchloſſene Einigkeit des ganzen Voltes eine Lebens⸗ notwendigkeit für Deütſchland iſt, deren frivole Gefährdung dur den bayeriſchen Miniſterpräſidenten unabſehbare Folgen nach ſi ziehen kann. Wir halten es mit der Ehre und Würde der von uns vertretenen Volksteile für unvereinbar, an den Verhandlungen des Landtages teilzunehmen, ſolange nicht Herr v. Kahr ſeiner Ver⸗ pflichtung, als Niniſterpräſidenk nachgekommen iſt. Inzwichen geben wir ihm Gelegenheit, indem wir folgende Frage ſtellen, deren un⸗ verzügliche Beantwortung wir verlangen: Welche Hal⸗ tung gedenkt die bayeriche Staatsregierung zu den aus dem Pariſer Dikkat ſich ergebenden politiſchen und wirtſchaftlichen Fragen ein⸗ zunehmen? Nach einer längeren ſich darauf entwickelnden Geſchäftsord⸗ nungsdebatte gibt Abg. Stang im Namen der Koalitionsparteien dem Landtage folgende Erklärung ab: Die Verhandlungen der Berliner mit der bayeriſchen Regierung ſind ſtreng vertraulichen Charakters. Solange dieſe Vertraulichkeit nicht auch durch die Zu⸗ ſtimmung der Reichsregierung aufgehoben iſt, kann die Regierung in öffentlicher Sitzung keine Mitteilungen da⸗ rüber machen. Den Koalitionsparteien, da ſie die Verantwortlichteit mitzutragen baben, ſind Auf⸗ ſchlüſſe vertraulicher Art naturgemäß zugegangen. Wir 605 im Einklange mit der Regierung keineswegs der Meinung, daß ie nicht auch andern Parteien vertrauliche Informationen geben könne. Daß auch der Miniſterpräſident dieſer Auffaſſung huldigt, geht ſchon aus der Tatſache hervor, daß er geſtern nach Beendigung der Verhandlung der Koalitionsparteien dem Vizepräſidenten des Landtages, dem ſozialdemokratiſchen Abg. Auer eine Einladung zu⸗ einer Beſprechung zugehen ließ, deren Gegenſtand die Erteilung von Aufſchlüſſen über die mit den Berliner Verhandlungen zuſammen⸗ hängenden politiſchen Fragen bilden ſollte. Abg. Blumtritt(USP.) gibt für ſeine Partei die Erklärung ab, in der das Verhalten des Miniſterpräſidenten als unerhörte Ver⸗ letzung der Rechte des Landtages und eine Herabfetzung der parla⸗ mentariſchen Oppoſition zu Mitgliedern zweiter Klaſſe bezeichnet wird. Es wäre Pflicht der Regierung geweſen, dem Landtage Auf⸗ klärungen und den übrigen Parteien Ee zur Stellungnahme zu geben. Statt deſſen verweigere die Regierung unter einer faden⸗ ſcheinigen Begründung dieſe Aufklärungen und zwinge damit die lSP. alle Mittel anzuwenden, um durchzuſetzen, daß die Oppo⸗ ſitionsparteien als vollberechtigte Mitglieder des Landtages ange⸗ ſehen werden. Abg. Auer(Soz.) erklärt daß er geſtern abend vom Ober⸗ regierungsrat Schellhorn telephoniſch aſen worden ſei, ob er du einer Beſprechung mit dem Miniſterpräſidenten bereit ſei, die aber erſt vorausſichtlich am Samstag ſtattfinden könne. 3— Die ſozialiſtiſche Linke verüeß hierauf den Saall. Abg. Stang(BVP.): Wir müſſen grundſätzlich daran feſt⸗ halten, daß aus den Beſtimmungen der Verfaſſung nicht eine Ver⸗ pflichtung für den Miniſterpräſidenten. einer Minderheit des Land⸗ tages Aufſchlüſſe zu geben, nicht abgeleitet werden kann. Daß die Einladung an Herrn Auer erſt um 9 Uhr abends erging, hängt damit uſammen, daß es erſt ſehr ſpät am Schluſſe der Sitzung der zu einer Einigung gekommen iſt. Wenn auch zugeſtanden werden muß, daß vertrauliche hr auch an⸗ dern Fraktionen gegeben werden können, ſo ſteht doch für uns gund⸗ ſätzlich feſt, daß es nur der Landtag iſt und nicht die Fraktion, die die Staatsregierung zwingen kann, ſolche Aufſchlüſſe zu geben. Abg. Dirr(..) ſtellt feſt, Auer konnte über den Zweck der vom Miniſterpräſidenten nachgeſuchten Ausſprache gar nicht im Zweifel ſein. Daß die Informationen, die gegeben werden ſollten, nicht eher ſtattfinden konnten, 199 einfach daran, daß die Verhand⸗ lungen der Koalitionsparteien erſt ſpät zu Ende Ke el en ſind. Von einer Provokation oder Beleidigung eines großen Teiles des Land⸗ tages kann nicht die Rede ſein. Oberregierungsrat Schellhorn beſtätigt ſodann ſein Tele⸗ phongeſpräch mit dem Vizepräſidenten Auer und erklärte, er wolle es auf ſeinen Eid nehmen, daß er als den Gegenſtand der Aus⸗ 095 ausdrücklich die politiſche Lage genannt habe. Auer habe ihm, in Geſpräch erklärt, es ſei auch ihm angenehm, wenn die Ausſprache erſt am Samstag ſtattfinden werde weil er als Bizepräſident abge⸗ halten ſei, da er den Landtagspräſidenten unterſtützen müſſe. Das Haus tritt darauf in die Tagesordnung ein, da der Präſi⸗ dent Königsbauer mitteilt, daß Wortmeldungen zur Interpellation nicht mehr vorliegen(Die ſozialdemokratiſchen Parteien waren nicht mehr in den Saal zurückgekehrt.) Die Interpellation iſt damit er⸗ ledigt. Den Reſt der Sitzung füllt die Beratung des Forſtetats aus. Drohung mit einem Generalſtreik. München, 11. Februar,(Priv. Tel.) Die Sozialdemo⸗ kratiſche Fraktion des Bayeriſchen Landtags und die Landes⸗ zentrale der ſozialdemokratiſchen Partei Bayerns kündigen in einem Aufru 4 an die werktätige Vevölkerung Baverns ſchärfſten Kampf wider die Reglerung Kahr —— —————— ——————— 5805 2³ Selte. Nr. 70. 4 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausqabe) —.0 ——Breeltag, den 11. Sebruer 1921. und die ſie ſtützenden Parteien an, wenn ſie nicht den Weg der Verhandlungen mit der Reichsregierung finden ſollten“. Wie dieſer Kampf geführt werden ſoll, darüber ſpricht man ſich einſtweilen noch nicht klar aus. Zunächſt wird zu öffent⸗ lichen Verſammlungen aufgefordert,„um die Regie⸗ rung über die wahre Volksſtimmung zu unterrichten“. Dann iſt aber auch von Mitteln die Rede, die gegebenenfalls weiter anzuwenden wären und über die den Organiſationen noch weitere Mitteilungen zugehen würden. Es ſcheint alſo, als ob man wieder einmal mit dem Ge⸗ neralſtreitsgedanten ſpielte. * Die Vorgänge im bayeriſchen Landtag, ſo beſchämend ſie angeſichts des Ernſtes der außenvolitiſchen Lage ſein mögen, haben wenigſtens einen Vorteil: ſie zeigen deutlich, woxrauf es der Oppoſition ankommt: Durchſetzung der eigenen Parteiziele, als Hebel wird eine Frage benutzt, in der der Heind uns unbarmherzige Forderungen auferlegt, um Deutſch⸗ land weiter zu knechten und zu entrechten. Deulſche Proteſte. Der Deutſche Induſtrie⸗ und Handelstag gegen die Entſchãdigungsnole. In einer an den und den Reichspräſidenten gerichteten Eingobe nimmt der Deutſche Induſtrie⸗ und Han⸗ delstag in ſchärſter Form 90h0 die Entſchädigungsnote der Entente Stellung. Sie hat ſolgenden Wortlaut: Nm 18. Mai 1919 gaben die Vertreter von Deutſchlands Land⸗ wirtſchaft, Induſtrie, Handel und Handwerk ihrer Empörung über die Bedingungen des Friedensvertrages von Verſailles Ausdruck und erklärten ſie für unerfüllbar, unerträglich und deshalb unan⸗ nehmbar. 0 Die Bedingungen ſind gleichwohl angenommen worden; das Urteil aber, das über ſie gefällt wurde, bleibt unerſchüttert und gilt auch für die Entſchädigungsnote, welche die Feinde jetzt an uns gerichtet haben 226 Milliarden Goldmark ſollen wir ihnen zahlen; 42 Jahre lang ſollen wir Sklavenarbeit für ſie verrichten, um dieſe Unglaubliche Forderung zu erfüllen. Es iſt unmöglich, einen ſochen — aufzubringen, und wir wollen das Sklavenſoch nicht auß uns nehmen. Mit dem genannten Betrage ſoll es noch nicht einmal ſein; außerdem ſollen wir 42 Jahre lang 12 Prozent des unſerer— 9— in Gold Zahten. Wonn wir Schadenerſatz leiſten müſſen, 1 iſt das weſentliche Mittel dazu in der Ausfuhr zu ſuchen, und dieſem Ziel würde die angedrohte Belaſtung entgegenwirken. Aufs äußerſte müſſen wir uns auch dagegen ſträuben, daß unſere —— Ausfuhr zur Sicherung jener Abgabe der feindlichen Kon⸗ lle unterſtellt wird. Mit gleicher Entſchiedenheit iſt der Gedanke abzulehnen, unſere ganze Zoll eſeßgebun und ⸗Verwaltung den Feinden 5 unterwerſen Das Deutſche Reich kann es ſich nicht gefallen ſſen, behandelt zu werden, wie es gelegentlich/ mit Staaten m niedrigerer Kulturſtufe geſchehen iſt. Auch beſiegt müſſen wit unſere wirtſchafiliche Freiheit und unſere Stellung als Kulturnation bewahren. Darum können wir auch nicht die unwürdige Feſſel ertragen, daß Reich, Länder, Provinzen, Gemeinden und behördlich überwachte Unternehmungen zu jeder Kreditoperation im Ausland der Zuſtimmung des Wie⸗ dergutmachungsausſchuſſes bedürfen. Von dem Wiederaufblühen des deutſchen Wirtſchaftslebens enug ertes Hhiängt nicht nur die Daſeinsmöglichkeit des deulſchen Volkes, ſondeen auch das aller europäiſchen Staaten ab. Ein einfaches Gebot der Klugheit ſollte unſere Feinde um ihrer ſelbſt willen von dem Verſuch abhalten, Deutſchlands Vernichtüng durch maß⸗ und ſchamloſe— herbeizuführen. Wir aber erheben namens e der Handelskammern als der amtlichen Vertretung von Induſtrie und Handel mit ſchärfſtem Nachdruck unſere Stimme und fordern von ierung und Volesvertretung, daß ſie einmütig und feſt die Anmaßungen der Feinde ablehnen. Wir tun dies in voller Erkenntnis der möglichen Folgen, aber wir wiſſen uns eins mit den von uns vertretenén Kreiſen, die einer feſten und mann⸗ haften Regierung jede Unterſtützung leihen ſollen. Engliſcher Einwand gegen die Pariſer Bedingungen. London, 11. Februar.(W..) Im Lyceumsklub erklärte Lord Parnoor bezüglich der Pariſer Bedingun⸗ gen über die Reparationsfragen, es ſei nicht leicht verſtänd⸗ lich, wie man in einem Lande die induſtrielle Energie wieder beleben will, von dem verlangt wird, daß es eine Generation und länger einen erdrückenden Tribut bezahlen ſolle. Die Auferlegung eines Zwangsausfuhrzolles ſei kaum vereinbar 0 2 Das ſtumme Klavier. Roman von Toni Rothmund. 9(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) An dem Tage, an dem Eerhard Rüdiger die ſchmalen, ſteilen Treppen zu Raucheiſens Zimmern hinaufſtieg, war's ausnahmsweiſe ſtill. Das Bäbele, des Puppenſchnitzers Schweſter, eine freundliche alte Jungfer, führte den Gaſt hinauf und öffnete nach kurzem Klopfen die Tür ihres Mieters. Dem Eintretenden bot ſich ein ſonderbarer Anblick. An einem Tafelklavier ſaß Chriſtian Raucheiſen und ſpielte. Wenigſtens hatte er Noten vor ſich ſteben, und ſeine langen, elfenheinweißen Finger glitten die Taſten auf und ab. Sein ſcharfes, kühngeſchnittenes Profil hob ſich horchend in die Höhe, aber kein Ton, kein noch ſo hauchzarter Laut war zu vernehmen. Gerhard Rüdiger ſtarrte ihn an, als ob er einen Irr⸗ ſinnigen vor ſich hat. In ſeinem 97 Leben rergaß er dieſen Augenblick nicht. So ſeltſam ihn das Gebaren Raucheiſens anmutete, 90 wenig er am erſten Tage begriff, was ſein Tun für einen Zweck habe, ſo wenig war er ſpäter jemals imſtande, das reiche und ſonderbare Weſen dieſes Mannes zu verſtehen und zu erfaſſen. Jetzt hatte ihn Raucheiſen bemerkt und ging mit jugend⸗ licher 5 49 5 auf ihn zu, ihm herzlich die Hand entgegen⸗ ſtreckend.„Ah, Herr Kollege, wie freut mich Ihr Beſuch. Sie waren ja leider nicht daheim, als ich Sie aufſuchte. Und ſeit⸗ dem habe ich noch nicht Eelegenheit gehabt, Sie zu begrüßen. Bitte, nehmen Sie Platz, ich habe grad' ein wenig geübt.“ „Aber ich hörte doch gar nichts—“ Der alte Herr lachte. Das wundert mich weniger als Sie. Dieſes Inſtrument, auf dem ich ſpiele, iſt ein ſtummes Klavier. Es dient nur dazu, die Finger gelenkig zu halten, und da es keinen Ton von ſich geben kann, ſchont es die Ohren und Ner⸗ pen, die eigenen und die der Nachbarn. Zu——4 Zwecke habe ich es ſelbſt ſtumm gemacht. Aber mein Harmonium ſollten Sie hören und meinen Flügell“ „Ich verſtehe nichts von Muſik“, ſagte Gerhard unbehag⸗ lich.„Und ein ſtummes Klavier habe ich in meinem Leben noch nicht geſeken. So eins würde ich mir ſogar in meinem Hauſe gefallen laſſen. „Ohol OIſt es ſo ſchlimm mit Snen?“ „Wie man es nimmt. Muſit iſt mir nur ein unangeneh⸗ äuſch *—5 ceicn rief bedauernd„Sie armer Mann! Wie mnendlich viel Schönheit entbehren Siel“ mit einer unabhängigen Finanzpolitik. Die einzige mögliche Bezahlung ſei die durch Ausfuhr fertiger Waren. Dieſe wür⸗ den jedoch die der Arbeiter in England ernſtlich gefährden. eder Gold noch Rohſtoffe ſeien zur Zahlung vorhanden. Jeder Eingriff in den deutſchen Handel könne nur die Zahlungsfähigkeit vermindern. Die end⸗ gültige Regelung ſei dringend notwendig. Zunächſt aber ſei nötig, die Zahlungsfähigkeit Deutſchlands auf der Konferenz feſtzuſtellen, auf der Deutſchland vertreten ſein werde. Ein amerikaniſches Kaufangebol auf die deulſchen Kolonien und Kabel. London, 11. Febr.(WB.) Reuter meldet aus Waſhing⸗ ton, daß der Senator France im Senat eine Ent⸗ ſchließung eingebracht habe, in der er den Ankauf aller deutſchen Kabel und der deutſchen Kolonien in Afrika und in der Südſee durch die Vereinigten Staaten vorſchlögt. Die Entſchließung ſei an den Senatsausſchuß für auswärtige An⸗ gelegenheiten verwieſen worden. Eine der Entſchließungen gehe dahin, daß Deutſchland für dieſen Ankauf die Summe von fünf Milliarden Dollar auf die Entſchädigung angerechnet werden ſoll, die von der Reparationskonferenz auf 15 Milliarden Dollar feſtgeſetzt werden ſoll. Reuter bemerkt dazu, daß Senator France bereits mehrere derartioe Ent⸗ ſchließungen eingebracht habe, die von den Ausſchüſſen, an die ſie verwieſen worden waren, zurückgekommen ſeien. Verſchiebung der Orientkonferenz. Paris, 11. Februar.(W..) Echo de Paris ſtellt heute die Frage, ob die Orientkonferenz, die am 21. Februar in London beginnen ſoll, erneut verſchoben wird. In einer der beiden Hauptſtädte ſpreche man von dieſer Möglich⸗ keit, die Debatte über die Orientfrage aufzuſchieben, bis die Verhandlungen mit Deutſchland erledigt ſeien. Die Vertagung ſeinotwendig, da die Delegation Muſtapha Kemal Paſchas erſt am 13. oder 15. aus Adalia abreiſt und in⸗ folgedeſſen nicht am 21. Februar in London ſein könne. Die engliſche Regierung wünſche auch, daß die Delegationen von Konſtantinopel und Angora ſich vereinigten. Eunen und Malmedy. Die Heimatliebe als Vorſpann. tbo. Eupen, 10. Febr. Der Chef des belgiſchen Unter⸗ richtsweſens hat eine Bekanntmachung erlaſſen, in der die Gründung einer Kommiſſion für Volkskunde angekündigt wird. Die Kommiſſion hat die Aufgabe, alle Erkundigungen über volkstümliche Ueberlieferungen, Sitten und Ge⸗ bräuche der an Belgien gefallenen Eifelgegenden zu ſammeln and mit Vorteil anzuwenden. Beſonders die Lehrer werden angehalten, glaubwürdige Erzählungen über Kriegsereig⸗ niſſe zu berichten, die als Beweiſe für das einwandfreie Ver⸗ halten Belgiens im Weltkriege dienen ſollen. * Wir glauben, daß auch dieſes Mittel nicht wird. Es wird uns der Brief einer deutſchen Frau aus Eupen zur Verfügung geſtellt, die in kurzen, ſchlich⸗ ten Worten ausſpricht, welche Geſinnung in der deutſchen Berölkerung der gewaltſam und liſtig abgetretenen Gebiete berrſcht. Sie ſchreibt:.... Hier ſteht alles im Zeichen des Möbelwagens und trüben Herzens ſehen wir nicht allein alle deutſchen Beamten, ſondern auch ſehr viele waſchechte Eupener ſcheiden. Doch das Herz bleibt ewig deutſch, mögen ſie machen, was ſie wollen. Eugland und Amerika. Unterhaltungen über die Abrüſiung. Condon, 11. Febr.(W..) Daily Newz meldel, daß Sir Auckland Geddess der britiſche Botſchafter in Wa hington, vom König in Audienz empfangen werde, ehe er auf ſeinen Wa hingtoner Poſten zurückkehre. Ueber den Zweck des Beſuches von Sir Auck⸗ land Geddes in England iſt bisher amtlich 800 nichts mitgeteilt worden. Der Newyorker Berichterſtatter der Daily News will jedoch wiſſen, daß die Reiſe des britiſchen Botſchafters nach England nach der vorherrſchenden Meinung in den Vereinigten Staaten mit der Frage der Abrüſt ung zur See im Zuſammenhang ſtehe. Dieſe Frage beherrſche alle anderen Fragen in Amerika. Wie der Berichterſtatter weiter zu melden weiß, ſoll Geddes „Man entbehrt nicht, was man nicht kennt. Und zu meinem Beruf brauche ich die Muſik ja nicht. Der Lehrer ſpielt am Sonntag die Orgel—“ „Und zwar ſchlecht“, ſchaltete Raucheiſen ein. „Das beirrt mich nicht. Ich ſuche die Lieder aus, die ge⸗ ſungen werden ſollen und deren Text zu meiner Predigt paßt. 809 0 mein ganzes Verhältnis zur Muſik. Und es iſt mir recht ſo.“ „Es gibt aber auch Herzen, zu denen man nur auf Um⸗ wegen gelangt. Und ſo ein Umweg iſt die Muſik.“ „Ich war nie für Ummege,“ ſagte Rüdiger. Es wurde alles härter und ſchroffer geſagt, als beabſichtigt war, aber er dachte an ſeinen Bruder, und der Groll murrte noch in ihnt. Raucheiſens helle Augen blitzten einen Augenblick auf, als wolle er eine heftige Entgegnung geben, aber dann lächelte er nachſichtig und ſeufzte ein wenig, ſo, als wollte er ſagen: Herr vergib ihm, denn er weiß nicht—— Gerhard aber brachte zögernd die Frage nach ſeinem Bruder vor. Rot brannte ſein Geſicht vor Scham. Nein, Henning Rüdiger hatte keine Schulden bei Rauch⸗ eiſen, keine ſolchen, die ſein Bruder bezablen konnte, und ein feines Lächeln glitt bei dieſen Worten über das Antlitz des alten Herrn. „War mein Bruder neulich abends noch bei Ihnen?“ „Ja, ei war dageweſen, man hatte muſiziert. Er hatte Teile aus ſeinem Oratorium geſpielt, und es ſcheine etwas Außerordentliches zu ſein, was er da geleiſtet habe.“ Der Pfarrer lächelte ein wenig gerin aſchätzig, und dann fragte er, ob Raucheiſen Henning näher kenne. „Ja und nein. Als Künſtler kenne ich ihn und verſpreche mir viel von ihm. Als Menſch iſt er mir ziemlich fremd.“ „Er hat mir ſchon viele Sorgen gemacht.“ Darauf ſagte der alte Herr gelaſſen:„Muſikanten machen ihren Familien immer Sorgen. Sogar meine Enkelin ſorgt ſich um mich, obgleich ich ſiebzig bin und ſie ſiebzehn iſt. Das müſſen wir zu tragen wiſſen. Aber nun ſagen Sie mir, wie das kirchliche Leben in Ihrer Eemeinde iſt? Es war klar, daß er das Geſpräch auf andere Eebiete lenke wollte, und Gerhard ging ruhig darauf ein. Denn hier war wenigſtens die Möglichkeit des Verſteb ens gegeben. In klaren Umriſſen gab er ein Bild der kleinen Diaſporagemeinde, in der er wirkte. Es war kein leichter Poſten. Die Glieder ſeiner Eemeinde wohnten zum Teil verſtreut in den umliegen⸗ den Dörfern und Höfen. Er mußte ſchon ein wetterharter Mann ſein, der Pfarrer. Manches Mel mußte er durch Schneetreiben und Nordoſtwinde ſeinen Weg zu den Kranken, Alten und Sterbenden ſuchen. Schwerer war's, mit den alten keineswegs etwa britiſche Vorſchläge in der Frage der Abrüſtung zur See an Harding überbringen, ſondern im Gegenteil die Zu⸗ ſtimmung der engliſchen Regierung zu den Borſchlägen erklärt aben, die inoffiziell von den Republikanern unterhreitet worden eien, England ſolle bereit ſein. zuzuſtiminen, daß die amerikaniſche lotte der Flotte irgend einer anderen Macht gleichkomme. ſei die Grundlage für ein Einvernehmen gegeben.— Nach einer Reutermeldung aus Waſhengton heißt es in dem Bericht des Senats⸗ ausſchuſſes für Flottenfragen, die Abrüſtung könne nur dann von Wert ſein. wenn ſie allgemein ſei. Aber zur Aufrechterhaltung der Ehre des Landes und zur Verteidigung des Lebens und des Handels ſeiner Bürger dürfe man nicht von der Gnade, dem Edel⸗ mut oder dem guten Willen anderer Mächte mit rivaliſierenden oder widerſtrebenden Intereſſen abhängig ſein. Weiter heißt es in dem Bericht noch, daß die Großkampfſchiffe auch zukünftig den Haupt⸗ beſtandteil jeder 8 darſtellen müßten. Unterſeeboote und Waſſerflugzeuge blieben Hilfsſtreitkräfte. Patis, 11. Febr.(W..) Nach einer Meldung des Echo de Paris wird unter allem Vorbehalt die Nachricht verbreitet: Sir Auckland Geddes, der engliſche Botſchafter in Waſhington, deſſen Abreiſe erſt für den 15. Febr. in Ausſicht genommen war, habe ſchon die Rückreiſe nach Amerika angetreten. Sowohl der Tag einer Abreiſe, wie der Tag ſeiner Ankunft werde geheim gehalten, a man Sinnfeiner⸗Kundgebungen befürchte. Die Anſchlußbewegung. Wien, 11. Febr.(WB.) Gemäß dem in der heutigen Klubſitzung der Eroßdeutſchen Volkspartei einſtimmig geſaß⸗ ten Beſchluß brachten die Großdeutſchen⸗Abgeordneten in der heutigen Sitzung des Nationalrates einen Antrag ein, ein Bundesgeſetz zur Durchführung der Volksabſtimmung über den Anſchluß an Deutſchland vorzulegen. die Lage im Oſien. Der polniſch⸗ruſſiſche Frieden unterzeichnet. 5 11. Febr.(WB.) Nach einer Radiomeldung liegt ein Funkſpruch aus Moskau vor, daß der ſiſche Frieden geſtern unterzeichnet worden ſei. Militäriſches aus dem fernen Oſien. LCondon, 11. Febr.(WB.) Wie Reuter aus Wladiwo⸗ tok meldet, erließ Eeneral Semenow eine Proklamation, in der er erklärt, daß er den Oberbefehl über die Heere im fernen Oſten wieder übernommen habe. Der neue japa⸗ niſche Oberbefehlshaber in Sibirien teilt mit, daß—— a⸗ niſchen Truppen in Sibirien in 70 die innerpoli ſchen Angelegenheiten in Rußland volle Neutralität bewah⸗ ren werden. Kr.liſche Vochen. Berlin, 11. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Nach dem 20. Februar werden wir auch innenpolitiſch kritiſche Wochen zu erleben haben. Es wird ſich im Reiche wie in Preußen um die der Regierungen handeln. Wie wir hören, wollen dabei die Demokraten darauf beſtehen, daß, gleichviel welche Komplikationen in Frage kommen, die Regierung in Preußen wie im Reiche von denſelben Parteien gebildet werde. Letzte Meldungen. Dr. Simons in Karlsruhe. Karlsruhe, 11. Febr.(Pr.⸗Tel.) Wie wir erfahren, wird Reichsminiſter des Aeußern Dr. Simons auf ſeiner Reiſe nach den ſüddeutſchen Hauptſtädten vorausſichtlich nächſten Dienstag abend in Karlsruhe eintreffen, um mit dem Staats⸗ miniſterium über ſchroebende Fragen zu konferieren. Zunehmende Arbeitsloſigkeit in England. London, 11. Febr.(WB.) Daily Expreß meldet, daß die Arbeitsloſigkeit in dem Vereinigten Königreich ſtän⸗ dig zunehme. In der am 4. Februar zu Ende gegangenen Woche betrug die Zahl der Arbeitsloſen 1 108 000, das be⸗ deutet gegenüber der Vorwoche eine Zunahme von rund 42 000 Arbeitsloſen. onb. Aus der Pfalz, 11. Febr.(Pr.⸗Tel.) Der Sekretär der Frelen Bauernſchaft, Haas, der beim Milchſtreit 300 Liter Milch auf die Straße ſchüttete, wurde zu 8Monaten Gefängnis verurteilt. Damit Bauernlaſtern, Geiz, Trunkſucht und Egoismus, zu ringen, gegen den Aberglauben zu kämpfen und ſeine Schäflein gegen die Anfeindungen Andersgläubiger zu ſchützen. 4 Die beiden Männer, die demſelben Beruf angelörten, bil⸗ deten einen großen Eegenſatz. Ueber Raucheiſens Geſtalt, der in läſſiger Haltung an ſeinen Flügel gelehnt ſaß, das ſehr ſchöne Haupt mit dem ſchneeweißen Haar und Bart leicht zurückgeworfen, lag eine adelige Anmut in jeder Linie, die unwillkürlich für ihn einnahm. An Rüdiger war davon nichts zu bemerken. Etwas ſehr Selbſtbeherrſchtes ſprach aus ſeiner Erſcheinung, etwas ſehr Ruhiges und Unbeirrbares aus ſeinem dunklen, energiſch ge⸗ ſchnittenen Geſicht, wie es ſolchen Menſchen eigen iſt, die'rüh mit ſich ſelbſt ins reine kommen und einen klar erkannten We ſicher und zielbewußt verfolgen. Als er nach einer Weile auf⸗ Hah ſchüttelte ihm der alte Herr mit großer Herzlichkeit die and. „Ich freue mich, Sie kennen gelernt zu haben, lieber Kolle ge, wenn Sie—9 u den guten Leuten und ſchlechten Muſikanten gebören. offentlich plaudern wir mal öfter bei einem Glaſe Wein zuſammen.“ 0 „Ich trinke nichts, Herr Raucheiſen,“ entgegnete Rüdiger abweiſend.„Ich bin Abſtinent. Die Menſchen müſſen es ſehen, daß man ohne Alkohol leben kann, ſonſt glauben ſie es nicht.“ Der Alte lachte.„Nun, wie Sie wollen. Meinetwegen treffen wir uns bei Heuſchrecken und wildem Honig. Es iſt ja gleich— nur daß man mal zuſammenkommt!“ Und Rüdiger lächelte ein kühles, unverbindliches Lächeln und verabſchiedete ſich, denn er müſſe noch einen Kranken⸗ beſuch auf dem Föhrenbühl machen, und da hinaus ſei es ein weiter Weg. Der Föhrenbühl war ein einſames, abgelegenes Wirts⸗ haus weit draußen vor der Stadt am Antonisberge. Strecken⸗ arbeiter und durchreiſende Handwerksburſchen waren die Hauptkundſchaft dieſer Herberge. Dem Wirt ging man gern aus dem Wege, und die Wirtin hatte einen ſchlechten Ruf. Hier hauſte des Pfarrers Freund, der arme Florentin Bran⸗ del. Dem war die öde Heideſchenke gerade recht. Er hatte da ein kaltes, nach Norden gelegenes Stübchen, das ihm Atelier, Wohnzimmer und Schlafraum zugleich ſein mußte, und jetzt war er krank. In Gedanken an den armen Narren verſunken, ging Rü⸗ diger ſeines Weges. Er hatte immer den eilizen Schritt viel⸗ Ibirren, in deren Augen ſchon ſteht: ſtört mich nicht, beſchäftigter Menſchen, die nicht rechts oder links vom—— abe 3 keine Zeit. 0— (Kortſetzung kolgt.) Freſſag, ben il. Hebruet EI. Fanneimer Seneral/ Anzeiger.(Sbend-Ausgude.). —— Wirtſchaftliche Fragen. o bleibt der Sparſamkeitsdiktator? Man ſchreibt uns: Die Organiſation der Behörden im neuen Deutſchland bildet ein beſonderes Kapitel für ſich in der Fülle der weiſen Entſcheidungen, die von oben getroffen werden. Bisher wur⸗ den die Penſionscnſprüche der Kriegsopfer durch die Penſionsrege⸗ kungsbehörſen befriedigt. Dieſe ſollen umgebaut werden zu Abtei⸗ lungen der Hauptverſorgungs⸗ und Verſorgungsämter des Deutſchen Reiches. Bisher hat man 44 lokale Abteilungen gehabt, die mit annähernd 3000⸗Angeſtellten ihre ſehr umfangreichen Aufgaben recht gut erledigt haben. Das Sparſamkeitsprinzip erfordert es anſchei⸗ nend, daß die Zahl der Behörden vermehrt wird. Aus dieſen 44 lokalen Abteilungen ſollen jetzt 350 beſondere Abteilungen bei den Verſorgungsbehörden gebildet werden. Die Fätigkeit des Finanz⸗ diktators hindert das Arbeitsminiſterium nicht daran, für die Neu⸗ konſtruktion der Penſionsregelungsbehörden in dem zur Beratung ſtehenden Etat vorläufig nur 1000 neue Beamtenſtellen zu fordern. Die Zahl des Geſamtperſonals würde dadurch auf 4000 ſteigen Die Aufbringung der Steuern iſt ja ſo leicht! Bei der Verbürokrati⸗ ſierung wird natürlich damit die Endzahl nicht erreicht ſein. Der Staatsſekretär a. D. Auguſt Müller hat einmal von den„Vielzu⸗ 5 vielen“ geſprochen. Das Arbeitsminiſterium ſcheint etwas anderer Anſicht zu ſein. Daß man gegen die Angeſtellten im Staatsdienſt mit größter Rückſichtsloſigkeit durch Entlaſſung bei anderen Dienſt⸗ ſtellen vorgeht, ſei nur nebenbei bemerkt, aber Beamte werden ſie nicht. Die Kriegsbeſchädigten werden ſehr erfreut ſein, zu hören, daß nach Urteil der im Penſionsregelungsweſen erfahrenen Fach⸗ leute durch die Umorganiſierung eine recht weſentliche Verzögerung in der Regelung und Anweiſung der Penſionen und Gebührniſſe eintreten wird. Der in ſeiner Tätigkeit bisher ſo erfolgreich ver⸗ hinderte Finanzdiktator ſoll hier einmal zeigen, was er kann.„Der Knabe Karl fängt an, mir fürchterlich zu werden!“ Das Reichs⸗ arbeitsminiſterium ſcheint anderer Anſicht zu ſein; es denkt:„Wo alles liebt, kann Karl allein nicht haſſen.“ Die Preispolitik der Seifen-Herſiellungs⸗ und Vertriebs⸗ Geſellſchaft. Von ſachverſtändiger Seite wird uns geſchrieben: Die„Ber⸗ liner Morgenpoſt“ befatte ſich mit der früheren Preispolitik der Seifen⸗Herſtellungs⸗ u. Vertriebs⸗Geſellſchaft, welche vom——— diktiert wurde und von dem eweiligen Einſtandspreiſe der ſeitens des Syndikats eingekauften ohſtoffe abhängig war. Durch einen plötzlichen Preisabbau im Auguſt vorigen Jahres erlitt die Händlerſchaft bedeutende Verluſte auf ihre Lagerbeſtände und wandte ſich deswegen an den Reichstag. — Prüfung dieſer Frage wurde die angeführte dieſe Prels. mmiſſion eingeſetzt, 7 einwandfrei feſtſtellte, daß dieſe Preis⸗ poltik durch die gegebenen Verhältniſſe bedingt war. Ohne auf die Frage der Zweckmäßigkeit der Exiſtenz des ber Hluſſcht müſſen die Ausführungen des zweiten bſatzes in folgender Hinſicht richtig geſtellt werden: Seit 1. Novem⸗ ber 1920 ſind die Seifenfabriken in der Herſtellung ihrer eigenen Fabrikate wieder frei und lediglich in der Rohſtoffkontin⸗ gentierung noch an das Syndikat gebunden. Es iſt alſo unrichtig, wenn der Artikel behauptet, die halte noch heute an ihrer Preispolitik feſt, da ſeit dem 1. November 1920 die Preis⸗ eſtaltung den cinzeinen Fabriken völlig frei überlaſſen iſt. Dies at zur Folge gehabt, daß die freie Konkurrenz innerhalb der Sei⸗ eninduſtrie längſt wieder eingeſetzt hat, welche es völlig ausſchließt, aß den Seifenfabrikanten„riſikolos ungeheure Gewinne in den Schoß geworfen werden“. Im Gegenteil war die Lage der deut⸗ Mie Seifeninduſtrie noch zu keiner Zeit ſeit dem Ausbruch des ieges ſo kritiſch wie im gegenwärtigen Zeitpunkt. Als die Be⸗ ſchränkungen des Syndikats Ende vorigen Jahres aufhörten, und eine— ung der Rohſtoſfe durch das Syndikat nur noch in be⸗ chränktem aße ſtattfand(denn es iſt auch unrichtig, daß die infuhr von Oel zur Seifenherſtellung nur durch das ſelbſt erfolge) waren die Fabriken gezwungen, auf eigene Rechnung zu dem damals geltenden Preiſe zu kaufen. Die zur Zeit geltenden Verkaufspreiſe decken in vielen Fällen überhaupt nicht mehr die hohen Einſtandspreiſe der Rohſtoffe: ſie ſind im Gegenteil weit unter ihrem Niveau. Es iſt ferner un⸗ richtig, daß„die dem Syndikat nicht angeſchloſſenen Fabrikan⸗ ten“ die Seife um 15—20 Prozent billiger lie ern wollen. Es ſoll durch dieſe Behauptung der Eindruck erweckt werden. als wenn die dem Syndikat angehörigen Fabriken künſtlich die Preiſe hoch⸗ hielten. Dem iſt entgegenzuhalten, daß die Fabriken, welche die Seifenherſtellung in legitimer Form betreiben, nach den noch be⸗ ſtehenden Bundesratsverordnungen dem Sundikat angehören müſſen. Es bleibt daher auch entgegen den unbegründeten Behaup⸗ tungen Tatſache, daß gerade innerhalb der legitimen Seifeninduſtrie mit aller Macht darauf hingearbeitet wird, Geſtehunas⸗ und Ver⸗ kaufspreiſe nach Möglichkeit zu verbilligen, eine Beſtrebung, die 80 aber durch das ſoeben wieder zutage tretende Anziehen der ohſtoffpreiſe auf dem Weltmarkt noch für abſehbare Zeit in fuhl⸗ barer Weiſe durchführen laſſen wird. Jedoch ſchon heute befinden ſich die Seifenverkaufspreiſe in völliger Uebereinſtimmung mit den heutigen Verhältniſſen in der Induſtrie. Stäoͤtiſche Nachrichten. Bürgerausſchußvorlagen. Nachtrag über die Errichtung neuer Gemeindedienſtſtellen ſowie die Umioanolung außerpianmaßiger in planmäßige Leheerſiellen. Der Stadtrat hat beſchloſſen, der Abſicht der Oberſchulbehörde, an der hieſigen Oberrealſchule durch Stellenumwandlung eine Turnlehrerſtelle „Nachtrag zum Staatevoranſchlag für 1920 vorzuſehen, zugeſtimmt. Ferner wurde beſchloſſen, an der hieſigen Handelsſchule zwei außerplanmäßige in planmäßige Lehrerſtellen umzuwandeln und bei der Schularztſtelle ſe zwei ſtändige Gemeindedienſtſtellen ür Schulärzte und ſür Schulſchwdeſtern zu errichten und damit die ahl der Gemeindedienſtſtellen von 2491 auf 2495 zu erhöhen. In der ſtadträtlichen Begründung der Vorlage wird u. a. ausgeführt: An der hieſigen Oberrealſchule fehlt eine eigentliche Lehr⸗ kraft für das Turnen. Bei dem großen Wert, der auf die körperliche Ertüchtigung der Jugend zu legen iſt, hält die Direktion die Errich⸗ tung einer planmäßigen Turnlehrerſtelle für nötig. Dem Inhaber ſollen auch die Oberleitung und die geſamte Ordnung des Turn⸗ und Spielbetriebs, ſowie die Beſchaffung und Ueberwachung der nötigen Geräte übertragen werden Das Unterrichtsminiſterium hat nach Bejahung der Bedürfnisfrage im Benehmen mit der Schuldirektion die Errichtung einer Turnlehrerſtelle im 1. Rachtrag zum Staats⸗ voranſchlag vorgeſehen. Nach den beſtehenden Satzungen— die Stadtgemeinde zum Aufwand für die planmäßigen Lehrer an den Knabenrealſchulen einen Beitrag in Höhe des im ſtaatlichen Gehaltstarif für ſolche Lehrer feſtgeſetzten Mindeſtgehalts zu leiſten (für einen Turnlehrer 2000 M. nach dem alten Gehaltstarif, der neueſte Mindeſtſatz iſt noch nicht beſtimmt); für den den Mindeſt⸗ gehalt überſteigenden Betrag tritt die Staatskaſſe ein. Da nun durch die Errichtung dieſer planmäßigen Stelle eine unſtändige Lehrſtelle frei wird, für welche die Stadtgemeinde die Vergütung allein zu tra⸗ gen hat(durchſchnittlich 1950 M. nach dem alten Tarif), iſt der Mehr⸗ aufwand, der durch die Stellenumwandlung erwächſt, belanglos. Die hieſige Handelsſchule wird z. Zt. von 1709 Schülern (950 Knaben und 759 Mädchen) beſucht, die in 76 Klaſſen unterrichtet werden. Infolge Lehrermangels konnte der Unterricht in letzter Keit nur in beſchränktem Umfange(7 ſtatt 9 Wochenſtunden für die Klaſſe) erteilt werden. Um den Unterricht wieder in vollem Umfange geben zu können, ſind der Schule auf Antrag der Stadtgemeinde vom Unt'rrichtsminiſterium 5 weitere außervlanmäßige Lehrkräfte zu⸗ ewieſen worden. Nach Dienſtantritt ſämtlicher neu zugewieſenen hrer werden 14 planmäßige und 13 außerplanmäßice Lehrer tätig — Dieſes Verhältnis der planmäßigen zu den außerplanmähigen ehrſtellen iſt ſehr unaünſtig: an der hieſigen Volksſchule beträgt es:1. Es ſollen deshalb mit Zuſtimmung des Unterrichtsminiſte⸗ „Fiums zwei außerplanmäßige in planmäßige Lehrerſtellen umge⸗ u errichten und dieſe im wanelt werden. Auch hier hat die Stadtgemeinde auf Grund der Satzungen für die planmäßigen Lehrer an der Handelsſchule einen Beitrag in Höhe der im ſtaatlichen Gehaltstarif für ſolche Lehrer feſtgeſetzten Mindeſtgehalte zu leiſten, für die außerplan⸗ mäßigen Lehrer dagegen die volle Vergütung zu tragen, ſodaß durch die Umwandlung zweier außerplanmäßigen in planmäßige Lehrer⸗ ſtellen ein Mehraufwand wahrſcheinli nicht erwachſen wird. Den ſchulärztlichen Dienſt verſehen 1 Stadtſchutarzt, 2 Schulärzte im Hauptamt u. 1 Schularzt(in Sandhofen) im Neben⸗ amt— zuſ. 4 Aerzte. Zahl reicht zur Ausführung der durch Miniſterialverordnung und die Dienſtweiſung für die hieſigen Schul⸗ ärzte vorgeſchriebenen Reihenunterſuchungen, Sprechſtunden, Baubegehungen uſw. nicht aus. Die Reihenunterſuch⸗ ungen haben ſich alljährlich auf die Anfängerklaſſen, die dritten Klafſen und die zur Entlaſſung kommenden Schüler, die als ſog. Ueberwachungskinder geführt werden, oder die auf Grund der Auf⸗ eichnung im Perſonalbogen einer Unterſuchung bedürſen, zu er⸗ ieh Die Sprechſtünden in den Schulen ſollen mindeſtens einmal im Monat in jeder Schulabteilung abgehalten werden, wozu in der Regel Unterſuchungen nur durch den Oberlehrer und den Klaſſenlehrer vorgemerkt werden. Eine öffentliche Sprech⸗ ſtunde findet außerdem täglich bei der Schulzcztſtelle ſtatt. Die Begehung der Schulgebäude hat jährlich in der Rꝛgel weimal(einmal im Sommer und im Winter) ſtattzufinden. Ler jetzige Perſonalſtand läßt nun die ag 8 der Schulhäuſer ſowie die notwendigen Klaſſenbeſuche ſehr häufig nicht zu. Es bleibt ins⸗ beſondere auch nicht genügend Zeit übrig, um alle bei den Reihen⸗ unterſuchungen ermittelten kranken Schüler einer öfteren Nach⸗ unterſuchung zu unterziehen. Da nun gerade die heutige Zeit eine beſonders ſorgſättige geſundheitliche Ueberwachung und Maßnahmen zur Heilung kranker Kinder erheiſcht, iſt die Einſiellung von 2 wei⸗ teren hauptamtlichen Schulärzten und von 2 weiteren hauptamt⸗ lichen Schulſchweſtern erforderlich mit einem Jahresaafwand von etwa 70 000 Mark. Als Schulſchweſtern werden bei der beabſich⸗ tigten Vereinigung des Außen⸗ flegedienſtes nur Perſonen berufen werden, die ſich für das geſamte Gebiet der Fürſorge eignen. Erwerbung des Hauſes Mönchwörthſtraße 14 in Neckarau. Der Bürgerausſchuß hat in ſeiner am Mittwoch, 16. Feoruar ſtattfindenden Sitzung einen Kredit von 108 000 M. zur Erwer⸗ bung des Anweſens Mönchwörthſtraße 14 im Stadtteil Neckarau zu bewilligen. Am 13. Februar 1920 hat, ſo wird in der ſtadträtlichen Begründung der Vorlage ausgeführt, der Bürgerausſchuß geneh⸗ migt, daß das Mütter⸗ und Säuglingsheim in Neckarau ab 1. Jan. 1920 als gemeindliche Anſtalt beirieben wird. Es befindet ſich ſeit 1916 mietweiſe im Hauſe des Baumeiſters Karl Kleinſchmitt, Mönch⸗ wörthſtraße 14, und beanſprucht alle Räume dieſes Hauſes. Da⸗ neben werden für die Anſtalt noch Räume im Hauſe Reckarauer⸗ ſtraße 95 benützt. Der Mietvertrag für Mönchwörthſtraße 14 läuft mit dem 1. April 1921 ab. Der bisherige Mietzins beträgt jährlich 1000 M. Eine Verlängerung der Miete wäre nur bei einem auf 6400 M. erhöhten Zins möglich. Auch müßte die Stadt alsdann die Inſtandſetzung und Unterhaltung des Hauſes wie auch den den Betrag von 800 M. überſteigenden Teil der öffentlichen Abgaben ſelbſt übernehmen. Unter dieſen Umſtänden erſchien es vorteil⸗ hafter, das Anweſen käuflich zu Eigentum zu erwerben. Es beſteht aus dreiſtöckigem Vorderhaus mit ausgebautem Dachſtock, Hof und kleinem hinteren Nebengebäude, im ganzen etwa 567 Qm. Grund und Boden, amtlich geſchätzt im Jult 1920 zu 89 000 M Sollte der Betrieb des Säuglingsheims in dem Hauſe ſpäter eingeſtellt werden, ſo kann es ohne weiteres wieder für Wohnzwecke Ver⸗ wendung finden und einen dem Kaufpreis entſprechenden Ertrag bringen. Der Zuſtand des Aaweſens iſt im allgemeinen gut; nur im Innern ſind einige Verbeſſerungen und Inſtandſetzungen nötig. Die baulichen Arbeiten ſind auf 12 000 M. veranſchlagt. Der Ver⸗ käufer wünſcht Uebernahme des Anweſens mit Wirkung vom 1. Januar 1921 ab. Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Sams⸗ tag Herr Julius Reichelt, Telegraphenſekretär mit ſeiner Gattin Maria geb. Hanloſer. vereinsnachrichten. Pp. Ueber die„Reichsbeſoldungsordnung und die Frau“ ſprach im Auftrag des Verbandes berufstätiger Frauen geſtern abend im kleinen Ballhausſaale Herr Eiſenbahnoberſekretär Bühler. Es hat ſich bei der Eingruppierung zur Reichsbeſoldungsordnung gezeigt, daß die Gleichberechtigung der Frau nur auf dem Papiere fteht. Man hat die Beamtinnen in Gruppe 5 eingereiht, obwohl ſie mit Rückſicht auf ihre Vorbildung und Tätigkeit in eine höhere Gruppe gehören und damit vor dem Manne mit den gleichen Vorausſetzungen zurückgeſtellt ſind. Bei der badiſchen und ſächſiſchen Eiſenbahn hat man es durchgeſetzt, daß die Be⸗ amtinnen in Gruppe 6 eingereiht werden, daß eine gemeinſchaſtliche Dienſt⸗ Altersliſte aufgeſtellt und damit die Grundlage geſchaffen wird, daß ohne Rückſicht auf das Geſchlecht die Vorrückung in Gruppe 7 erfolgt. Der Vortragende ſpürte den Urſachen nach, aus denen heraus, die Frau bei der Einreihung in die Beſoldungsgruppen ins Hintertreffen kam. Aufjfal⸗ lend iſt, daß in den unterſten und oberſten Gruppen, wo die Frau nur in kleiner Minderheit vertreten iſt, die Gleichſtellung Sarpeher wurde. Die Gruppe 6 aber ſcheint die Konkurrenz der Frau ſtark zu fürchten. Es wird vergeſſen, daß die zu nieder eingeſtuften Frauen immer ein Hemm⸗ 5 für die erſten Gruppen ſein werden und daß ein ruhiges Arbeiten och ſtark davon abhängt, ob man unzufrieden iſt. Der Vortragende gab den Verſammelten Ratſchläge hinſichtlich der Stärkung ihrer Reihen. Es ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an. Die Veranſtaltung verlief an⸗ regend und erfolgreich. Stenographen⸗Verein Gabelsberger. Herr Carl Scheffel, Vor⸗ ſitzender des Gabelsberger, ſendet uns unter Be⸗ ——— auf die Ausführungen der beiden Vorſitzenden des Badiſchen ehrerverbandes Stolze⸗Schrey in Nr. 60 unſeres Blattes eine Erklärung, der wir folgendes entnehmen:, In dem Bericht über die Abendunterhaltung des Lehrerverbandes, der am 14. Dezember v. F. ebenfalls in dieſer Zeitung veröffentlicht iſt, ſteht klar und deutlich zu leſen,„daß der Lehrer⸗ verband in nicht ganz einem Jahr 30 Kurſe aller Stenographiefertigkeiten mit einer Beſuchsziffer von über 1000 Teilnehmern hier in Mannheim er⸗ öffnen konnte und durch dieſen außerordentlichen Erfolg unter allen Ste⸗ nographenvereinen Badens an erſter Stelle ſteht“. Meine Behauptung, daß ſolche Angaben keinen Maßſtab bilden, iſt nicht aus der Luft gegriffen. Was ſoll man ſich unter„30 Kurſen aller Stenographiefertigkeiten“ vor⸗ ſtellen? Ich weiß es nicht. Ich habe gezeigt, wie es gemacht werden kann, und daß man dabei in unſerem Verein leicht auf eine Beſuchsziffer von mehreren tauſend im Jahre kommen kann. Im übrigen bin ich eben⸗ falls der Meinung, daß der beſte Maßſtab für die Leiſtungen eines Ver⸗ eines nicht„große Zahlen“ ſind— mit welchen aber gerade der Lehrer⸗ verband operiert— auch nicht das„Urteil und der Zulauf des Publikums“. Dieſer Zulauf kann bald nachlaſſen, wenn eben die„Leiſtungen“ fehlen. veranſtaltungen. 2 Der Tanz⸗ und Muſikabend im Nibelungenſaal bringt am kommen⸗ den Sonntag neben den ſoliſtiſchen Darbietungen⸗(Tänze, Geſänge, Solo⸗ ſtücke für Harfe) eine bunte Folge von Orcheſtervorträgen aus Opern („Butterfly“) und Operetten. Nus dem Lande. Erſie badiſche Konferenz für alkoholfreie Jugenderziehung. )( Kaarlsruhe, 10. Februar. In der Aula des Gymnaſiums he⸗ gann heute vormittag die erſte badiſche Konferenz für alkoholfreie Jugenderziehung des Landesver⸗ bandes gegen den Alkoholismus. Erſchienen waren dazu Vertreter des Arbeits⸗ und des Kultusminiſteriums. Ferner Prälat D. Schmitthenner, der bisherige Präſident des Oberkirchen⸗ rates Dr. D. Uibel, Schuldirektor Betz, zahlreiche hieſige Lehrer und etwa 120 Lehrer und Lehrerinnen aus allen Teilen des Landes. Die Konferenz wurde von dem Vorſitzenden des Ausſchuſſes für Auf⸗ klärung, Pfarrer Werner⸗Karlsruhe, eröffnet. Im Namen des Arbeitsminiſteriums begrüßte Miniſterialdirektor Dr. Fuchs, der ſelbſt Abſtinent iſt, die Berſammlung, für das Miniſterium des Kul⸗ ius und Unterrichts Miniſterialrat Armbruſter. Dann bielt Pfarrer Werner einen Vortrag über die Bedeutung der Nüchternheitsbewegung für den Wiederaufbau. Er ſchilderte zunächſt die Not unſeres Volkes, die durch den Krieg und die Revolution verurſacht wurde urd prüfte dann die Maßre⸗ geln zur Vorbereitung beſſerer Zeiten. Dazu ſei äußerſte Spar⸗ ſamkeit zu rechnen. Deshalb müſſe man zur Einfachheit zurückkehren, den Luxus verabſcheuen und entbehrliche ſchädliche Getränke meiden. So habe man vor dem Kriege 3 Milliarden Mark für Alkohol ausgegeben; jetzt entſtehe durch den Genuß des Alkohols 8. Selle. Nr. 7c ein Verluſikonio für Deutſchland von nahezu 50 Milliarden Mark. Weiter ſei eine zunehmende Arbeitsfreudigkeit not⸗ wendig. Der Alkohol wirke hier ungünſtig. Der Achtſtundentag werde nicht zu einer guten Einrichtung werden, wenn er dazu diene, dem Alkohol zu huldigen. Unter dem Alkohol leide auch die Sport⸗ bewegung. Dann ſei auch die Schärfung des ſozialen Gewiſſens notwendig. Man müſſe ſich wieder verſtehen lernen und als einig Volk von Brüdern fühlen. Dazu ſei die ſoziale Erziehung nötig und hierbei müßten die Beſitzenden auch Opfer bringen kön⸗ nen. Bei der Abſtinenz haben chriſtlich ſoziale Motive zu wirken. Erfreulich ſei, das einträchtige Zuſammenwirken der verſchiedenen Konfeſſionen. Durch die Nüchternheitsbewegung finde auch eine He⸗ bung der Volksgeſundheit ſtatt. Dieſe ſei notwendig, weil wir in der Kriegszeit durch die Entbehrungen körperlich ſehr heruntergekommen ſind. Infolgedeſſen wirke der Alkohol um ſo gefährlicher, der durch⸗ aus kein Kraftſpender ſei Die Tuberkuloſe werde durch ihn ſehr ge⸗ und die Nervenkraft werde durch den Alkohol geſchwächt. uch die Nachkommenſchaft werde durch den Alkohol belaſtet. Zur ſittlichen Erſtarkung unſeres Volkes ſeien religös⸗ſittliche Momenie erforderlich. Dabei wirke der Alkohol entſittlichend, denn er ſchwäche das Verantwortungsgefühl und befördere die Sinnlichkeit. Durch den Alkohol werde auch der Verbreitung der Geſchlechtskrankheiten und der Proſtitution der Weg geebnet. Zur religiöſen Neubelebung diene eine Ethik auf religiöſer Grundlage. Der Kampf gegen den Alkoholismus werde zu einer nationalen Tat und die all olfreie ſei eine unbedingte Notwendigkeit für den aufbau. Als zweiter Redner ſprach Reallehrer Bihler⸗Stuttgart über „Warum fordern wir die alkoholfreie Jügend⸗ erziehung?“ Er führte aus: In der Zeit des Wiederaufbaues unſerer geſchwächten Volkskraft ſei mehr als je notwendig, die heran⸗ wachſende Jugend vor der Verführung— Alkohol zu bewah⸗ ren, indem man ſie mit dem erforderlichen Wiſſen ausrüſtet und ihre innere Widerſtandskraft ſteigert; deyn der Alkohol entwertet unſere Jugend moraliſch, pſychiſch und phyſiſch. Beſonders gefährdet iſt die Jugend im Pubertätsalter. Daher iſt für das Kindes⸗ und Jugend⸗ alter völlige Enthaltung von Alkohol zu fordern. Beſſer als alle Belehrung und Aufklärung, die aber nötig ſind, wirkt das Beiſpiel Einzelner auf die Vielheit. Aerzte, Geiſtliche und Lehrer ſind be⸗ ſonders dazu berufen. Der bekannte Pſychiater Profeſſor Dr. Forel⸗ Morne leitete einen Vortrag ein, der dann von Lehramtspraktikant Gruber ver⸗ leſen wurde und die Frage„Ein wirkung des Alkohols auf das Gemüt der Jugend“ behandelte. In der Vormit⸗ tagsſitzung ſprach noch Dr. Brauns⸗Karlsruhe über Alkohol und Charakterbildung. An die Vorträge ſchloſſen ſich Be⸗ ſprechungen an. Die Verſammlung faßte einmütig den Beſchluß, die alkoholfreie Jugenderziehung bis zum 18. Lebensjahre zu fordern. Ferner wurde eine Entſchließung angenommen, in der dem Unter⸗ richtsminiſterium für den Erlaß über die Jugendlichen und die Ver⸗ eine gedankt wurde. Es wurde verlangt, daß der Alkohol bei den Vereinen, zu denen Jugendliche zugelaſſen werden ſollen, ganz weg⸗ zufallen habe. In der Nachmittagsſitzung ſprach Frau Anzlinger⸗ Karlsruhe über„Alkohol und Kind“ und Frau Profeſſor Kohlhenn⸗Karlsruhe über gärungsloſe Früchteverwertung. Auch an dieſe Vorträge ſchloſſen ſich Beſprechungen an. * * Ladenburg, 10. Febr. Am Faſtnachtdienstag war ein hieſtger Kändler mit ſeiner ganzen Familie auf dem vom Turnverein ah⸗ gehaltenen Ball im Bahnhofhotel. Dieſe Gelegenheit benutzten zwei hieſige Die be. Sie brachen in die Wohnung ein und entwendeten 1500 Mark. Sie hatten aber, trotzdem ſie mit der Beute ungeſehen davonkamen, doch Pech. Der eine verlor nämlich in der beſichtigten Wohnung ſein Taſchentuch, das gezeichnet war. Auf dieſe Weiſe kam man dem einen Dieb auf die Spur, der dann auch ſeinen Helfershelfer verraten hat. )(Lahr, 9. Febr. Am letzten Sonntag fand hier eine aus allen Teilen Badens beſuchte Zuſammenkunft Ange⸗ höriger des Fel.⸗Art.⸗Kegts. 66 ſtatt. Es wurde beſchloſſen, alle zwei Jahre eine ſolche Zuſammenkunft in die Wege zu leiten. Kunſt und Wiſſen. ODer Badiſche Kunſtverein in Karlsruhe veranſtaltet vom 13. Februar bis 3. März in ſeinen Räumen eine Ausſtellung zu Ehren des 60. Geburtstages des Profeſſors Julius Bergmann. Carl Hauptmanns Beſiattungstag. Ueber die Beſtattung Carl Hauptmanns wird aus Hirſchberg gemeldet: Durch die Hirſch⸗ berger Singakademie wurde der Oſtergeſang aus dem Roman Mathilde“ des Verſtorbenen vorgetragen, wie es der Wunſch des Dichters war. Dann entwarf nach der Schriftverleſung durch den Geiſtlichen Profeſſor Sombart ein Lebensbild des Entſchlafenen und Profeſſor Breyſig würdigte das dichteriſche Schafſen des Dahingeſchiedenen. Der älteſte Sohn Gerhard Hauptmanns ſprach im Namen der Verwandten. Dann wurde aus dem Trauerhauſe der Sarg nach dem evangeliſchen Friedhof in Niederſchreiberhan begleitet. Wetterdienſtnachrichten der badiſchen Landeswetterwarte in Aarisruhe. Beobachtungen vom Freitag, den 11. Februar 1921, s uhr morgens(ME) Auf Grund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. ieder⸗ 2 Luftdruck Tem Wind Kiederſchlag dee 3—— m S Midia. I Sürte aien de Send Hambur 774.0—4 NNW ſſchwach woltlos 0 Königsberrg—————— Verln 7762—DNo ſichwach wolklos 0 Frankfurt a. M.774.6—3 NNO ſichwachheiter 0 München—*—————— Kopenhagen. 7740—2 W ſſchwach wolklos 0 Stockholm————— Haparanda... 7477[—1 880 ſichwach wolklos SSSS—————— Paris. 774.[—2 NNo ſſchwachf dedeckt 9 Marſeille————— ürich4————— EeNn——— rr 935— Beobachtungen radiſcher Wetterſtellen(ce mocgens) Luft⸗Temzs 2S 3 9 See, druck Pera⸗S Wind 28 Be⸗ öhe 3 38§ 38 5*—— 5³2 583 NichtJStärte 8 83 merkungen Wertheim...151 7741/—2 44—30 ſſchw. n. 0 önigſtuhl 56377351—4 1—5NoO ſſchw. von.] 0 arlsruhe...1277732-1]]—2No ſſchw. valkl.] 0 Baden⸗Baden 213772—-1]—1 O ſieicht f. d— Billingen...715773.2—4——4No ſteicht a 0 eldberg. Hof 1251[655.9—8——8 N lteicht nn0.5 t. Blaſien..780—————(—1— 1—— Allgemeine Witterungsüberſicht. Unter Hochdruckeinfluß iſt über Nacht trockenes aufheiterndes 0 feier* auch 52 dur Rhein⸗ ebene unter efrierpunkt geſunken. Starker Froſt her in Oſtdeutſchland. Das trockene Hroſtwetier wird— 0 VBorausſichtliche Witterung bis Samstag, 12. Jebr., nachts Nordoſtwind, meiſt heiter, trocken, Froſt. Schneebericht. Hornisgrinde: 35 Zentimeter, darunter 5 7 Neuſchnee, klar, 9 Grad Kälte, leichter Oſtwind, Skibahn bis zu Meter ſehr gut. Ruhſtein: 25 Zentimeter, darunter 5 bis 10 Senti⸗ meter puloriger Neuſchnee, 6 Grad Kälte, bewölkt, Oſtwind, Sei⸗ 3* n 0 1 Rbetterud 1 er, darunter Zentimeter pulv. Neuſchnee, aufheiternd, rad Kälte, ſchwacher Oſtwind, Skibahn ſehr gut, fahrbar bis 650 Meter. 8 15 Zentimeter pulvriger Schnee, klar, 4 Gard Kälte, ſchwacher Oſt⸗ wind, Skibahn fahrbar. Todtnauberg: 28 S——— Schnee,7 Grad Kälte, Skibahn ſehr gut. Feldberg: 57 ti pulvriger Schnee, leichter Nordwind, 8. Grad Kälte, Skibahn ſehr ut. Furtwangen: 14 Zentimeter, Dürrheim 5 Zentimeter, Zollhaus Zentimeter, Tittiſee 9 Zentimeter, Breitenbrumn 10 Zentimeter, 12 Uhr: ntim. Villingen 4 Zentimeter Schnee. BBB — . —————— Nannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Freitag, den 11. Februar 1921. E enlte Ar. W Die Lage am Eisen- und Stahlmarkt. Nach dem amtlichen Bericht hat sich die Lage im Laufe des Monats Januar weiter verschlechtert. Bestehende Abschlüsse wurden annulliert, Neuhestellungen gingen auf ein Mindestmaß zurück, obwohl zweiſellos noch Bedari vor- handen ist. Der Markt wurde anscheinend ungünstig beein⸗ fluht durch die Erwartung der Käufer auf weitere Preis⸗ ermäbigungen, da die vom Eisenwirtschaftsbund festgesetzten Preise zunächst nur bis zum 28. Februar gelten. Die Ver⸗ braucher gründen ihre Hoffnung darauf, daß angesichts der Weltwirtschaftlichen Krise die vom Eisenwirtschaftsbund fest⸗ gesetzten Preise bereits seit Wochen um—300/ unterboten werden, sodaß die Werke gezwungen sind, billiger zu ver⸗ Ekaufen. Demgegenüber vertreten die Werke die Auffassung, daß eine weitere Preisherabsetzung nicht mehr möglich sei, da Gann die Selbstkosten nicht mehr gedeckt würden. Eine Er⸗ mäßigung der Selbstkosten sei nur insofern zu verzeichnen, als die Preise für fremde Erze, namentlich unter dem Einfluß der rasch sinkenden Seefrachten, zurückgegangen seien. Die Frage soll in einer gegen Ende Februar stattfindenden Sitzung des Eisenwirtschaftsbundes gelöst werden. Das Auslands⸗ geschäft war gleichfals unbefriedigend. Der immer schärfer werdende Wettbewerb am Weltmarkt, namentlich von Seiten Frankreichs und Belgiens, hat einen starken Druck auf die deutschen Ausfuhrpreise ausgcübt, sodaß diese bei der Besse- rung der Mark sich mehr und mehr den Inlandspreisen nähern. In Oberschlesien beeinträchtigt die politische Un⸗ sicherheit das geschäftliche Leben nach wie vor in sehr fühl⸗ barer Weise. Um der Kauflust neuen Anstoß zu geben, sind auch hier weitere Preisherabsetzungen eingetreten, die jedoch bisher nicht zu einer Belebung des Marktes geführt haben. Auch hier läßt die Ausfuhrtätigkeit zu wünschen übrig; es be⸗ steht einstweilen keine Aussicht auf eine nennenswerte Steige⸗ rung. Was die Marktlage im einzelnen anlangt, s0 wurden Erze in überreichem Umfange angeboten, nament⸗ lich Lothringer und Luxemburger Minette. Aber auch in spa⸗ nischen, schwedischen und übersceischen Erzen war das An⸗ gebot bei zurückgehenden Preisen sehr bedeutend. Die Hütten sind noch stark mit Erzvorräten eingedeckt und um so weniger Aufnahmefähig. als sie infolge Kohlenmangels in ihrer Eisen- produktionsfähigkeit stark beschränkt sind. Die Nachfrage nach Roheisen hat etwas nachgelassen; die Gießereien, die zu den hauptsächlichsten Roheisenverbrauchern gehören, tragen sich ernsthaft mit dem Gedanken, ihre Betriebe ein⸗ zuschränken. Auf dem Schrottmarkt gingen die Preise Sleichfälls zurück. Angesichts der erwähnten Verbilligung der Erze für die Hochofenwerke flürfte mit einer weiteren Ab⸗ Wärtsbeweguns am Schrottmarkt zu rechnen sein. In Form⸗ eisen litt das Geschäft angesichts der anhaltend schlechten Lage auf dem Baumarkt. Auch Halbzeug wurde von den Wweiterverarbeitenden Industrien nur in geringen Mengen an⸗ gefordert. Füt Oberbaumaterial war die Geschäfts⸗ lage befriedigend, angeschts tegelmäßiger Lieferung an die Staatsbahnverwaltung. Das Geschäft in-Produkten War unbefriedigend, die Zurückhaltung der Verbraucher ist all⸗ Semein. Zudem kommt aus zweiter Hand zahlreiches Material zu teilweise erheblich niedrigereyn Sätzen an den Markt wo⸗ durck den Werken die Abschlußtätigkeit erheblich erschwert wird. N* .0. für Seilindustrie vorm. Ferdinand Wolfk, Mannheim. Von dem Bankhaus E. Ladenburg in Frankfurt a. M. Hurde die Zulassung von 2 Mill.„ Aktien der.-G. für Seilindustrie vorm. Ferdinand Wolff in Mannheim bei der Frankfurter Börse beantract. 9 Wolkram-Lampen.., Augsburg. Die.-V. genehmigte die beantragte Kanitalserhöhung um 304 auf 5 Mitl. 4 durch Ausgabe von 460 Aktien Buchst. A und 3480 Aktien Buchst. B mit Dividendenberecht'gung vom 1. April 1021 ab. Die neuen Aktien sollen den Aktionären zu 1158% angeboten werden, und zwar so, daß auf vier alte Aktien eine Aktie Buchst. A und sicben Aktien Buchst. B kommen. Das neue Kapital dient zum Ausbau der Glühfadenfabrik. Beibehaltung der'sherigen Zentralislerung der deutschen Salzausfuhr. Zu dieser Frage nahm die Reichstegierung kürzlich erneut Stellung. Sie betont. daß die gegenwärtigen unübersichtlichen Wirtschaftlichen Verhältnisse und die Finanznot des Reiches auch weiterhin für absehbare Zeit die Verfolgung der zen- tralisierten Wirischaftspolitik auf dem Gebiete der Salzausfuhr erfordere. Dies wird besonders durch, die Zwischen Deutschland und den anderen Ländern zu schlielen⸗ dlden Kompensationsverträge bedingt. deren Durchführung nach eeiner Körglich im Hauptausschuß des Reichstags vom Minister des Keubern Dr. Simons abgegebenen Erklärung durch die in Straff organisierten Exportverbänden zusammengeschlossenen Interessenten am sichersten gewährleistet ist. Die Reichs⸗ kregierung hält daher unter allen Umständen an der Ausfuhr⸗ kontrolle und der zentralen Regelung der Ausfuhrpreise für Salz durch eine einheitlichesStelle fest, durch die diese Regelung nur wirksam durchgeführt weden kann. Börsenherichte. Frankfurter Wertpaplerbörse. Frankfurt, 11. Febr.(Drahtb.) Die Börse zeigte auch heute dei Besinn eine gröbere Unternehmungslust für verschiedene Spezialpapiere. Lebhaft war das Ceschäft im ftreien Verkehr in Deutschen Petroleum- Aktien, die auf den Dividendenvorschlag von 30% in grohen Beträgen ge⸗ handelt wurden; die Kursbewegung blieb jedoch unregelmähßig: alte Aktien setzten mit 850 ein und gingen im Verlaufe auf Beo zurück. junge Aktien waren gesuchter, 700—740 755. Am Markte der Valutapapiere waren Mexikaner schwächer, Balti⸗ more büßten etwas ein. Die Tendenz der Montanpapiere war“ Sut behauptet. Etwas höher stellten sich Deutsch- Luxem- Hurger und Westeregeln, letztere stegen um 12%. Daimier⸗ Motoren lagen bei regerer Nachfrage fest, erster Kurs 260. Chemische Werte hatten im allgemeinen ruhigen Verkehr. Anilinwerte bewahrten feste Stimmung. Elberfelder Farben 425. Goldschmidt blieben mit 788 unverändert. Holzverkohlung ſest.. Anglo-Guano 350 pius 10. Elektrowerte lagen ſest: bei regerer Nachfrage sind Licht u. Kraft sowie Schuckert zu er⸗ Wähnen. Lebhaft war das Ceschäft am Markte der Kassa⸗ industriepapfere; bei dem Mangel an Angebot war eine größere ahl von Werten an den Maklertafeln mit Pluszeichen ver⸗ sehen. Großes Interesse fanden Lokomotiv Krauß. Spiegel u. Spiegelglas, Maschinenfabrik Karlsrube. Telfstoff Dresden, Preßhefe Bast. Gelsenkirchener Gußstahl. Später trat größere Geschäftsstille hervor, was mit der lustlosen Haltung des De⸗ visenmarktes begründet wurde. Buderus fest, 830. ausschlieſ- lich Beaussrecht notiert. Riebeck-Montan häher gefrast. Die Börse schließt vorwiegend fest. Schiffahrtsaktien gefragter. Privatdiskont 37496. Berliner Wertpapierbörse. Berlin, 11. Febr.(Eig. Drahtb.) Die Ceschäftsbelebung der letzten Tage war heute bereits wieder verschwunden. Es herrschte hochgradige Geschäftsunlust. Spekulation nd Publikum legten sich angesichts der Ungewißheit über die doner Verhandlungen größte Zurückhaltung auf, und ein deil der in den letzten Tagen eingegangenen Hausse-Engage⸗ ts wurde wieder gelöst. Die Kurse gingen fast überall in emm Umfange zurück. Die Baissepartei benützte dies zu a) Inländische. 10. 11. 4% Mannh. v. 1901/08/08 3 /2%/ Badisohe Anielne 64.——.— 4% Mannheimer von 1312— do. von 1833—.— 55 4% Poutsohe eiohsaal. 27.0.80 8 3——9 37.25 4 275⁵ 5. 0 55 83 00 1% Ber-iüit, fn· rior 99 •% do. 53.60 55.50 10(0 40. 5% l. Relchs-Sohatzanl. 99.635-—) Ausländische. 4½%0% IV. u. V. do. 60.4080.40 4½ Oest. St.-f. v. 191320.—29. 4¼% 1. Beloussohatzanl. 72—72.— 4½/, do. Schatzanweis.—.—32.— 4% Pre. g9. Sohatzanwels.—955—.— 10*5 ee—96 3— 5 do. 24— 0. elnheltl. Rente 0. 900 Preubisdne Konsole 56.10— 70 10 N 198 5 2⁵ c40.—.— 32.50 3 0. St.-Rto. v.— 4% Bad. Anleine von 1919 73 50—.— 3½%% do. St.-Rte..1387 17.— 17.75 Dividenden-Werte. Bank-Aktien. OV. 19. 11. Olv. 10. 11. Saclsohe Ban 6½ 29).300.Ohem. Rutyorswerke 12½ 395.—399.— Berliier Handelsges. 10 233.——. S41d. Draitadastrie 7—— Oarastä zter Bank 8 177.—174.50[Alze u. Slextr.-Ges. 10 293.— 295.— Deutso:0 Sank 12 295.— 295.—Sergnanna W. 12 33— 323.— 0. Effekt.- u. Weonselb, 7 17259172—-[Feitet& Gailieaume 10 471.—173— Disconto-Geselisoa. 10 239.50240—[bahmeyer 6 216.— 231.— Dresdner Bane 9 24. 27.75 f Elextr.des. Naanh. 15]—193.— Natlonalbx. f. Deutschl.7 193.30 193.50 Sonuert Mäüraver; 6 213.— 242.50 Ffälzisohe Bank 2 153.50157. Sie nens 4 Halsze 12 293.— 299.— Pfätzische Hyp.-Zankx 9 192.—195.— Gunnie. eter 13 423.— 438.— Rheinische Creditdank 7 133.—139.— fedderak. Kipterwerx 321.— 330.— Rheinisohe Hyp.-Bank 9 193.— 134.— anans Gehrdder 12 233.— 234.90 Südd. Disoonto-ges. 6 183. 192.— S 1 7 Bergwerks-Aktien. oſockaneis Solor, S Gooh. Beryb. d. Gudst. 5 430.443.botersense Rotue 7½—.—363.— Oeutsoh-Lux, Bergw. 12 Ain.. 313.— 40. Sud. Iazvert 19/.— 401.— Gelsenklron. Bergwork 14 32).— 321..fo. Sonrz 10 223.— 225. ſacpener Bergnaun 5 i. 4. alznaue tucwigsh. 12.—— Kallw. Westeregeig 35 533.— 543.— Masohlaenfahr. Kleyer 15 253.—255.— Kannesm.-Rr.-Werke 6 559.. 513.59 do. Sd 12 22.—81.— Obersohl. Elsenb.-Bed.25 287.— 277.50 do. GadisoneOurtaon14 31.— 344.50 do. Eisenind.(Caro) 14 255. 25). Daimlecnotoren 8 21.—253.— Paöaix Gerzuan 23 553.— 350.— Masphiienfor. Sunngen 9 1 V. Kön.- u. Lauranütte 20—.— e 50 Transport-Aktien. Sohantünz Ee Kamd,-äm. Pakettahrt— 185. 193.50 Ka03 80 8. Rocddeutsoner 1%— 191. 13 le. i 12 Oost.-Ungar, Staaisb. 7½ 123.26 124.50 89ʃ—* 97 7 9. industrie-Aution. Ler. Doutzone Helfabe-12 5 Grun& Bilfinger 6 243.—252. Poerellan WSssel— Wayes& Freytag— 27.—-21.— verfabr. InBvert30.— 291.— Cemontw. Heldelderg 10 309. 305.—Sellin usteie Wolfk 7 233.— 210.— Sadisohe Anilin 12 512.50 521.— Solnnerel Sttinje, 7— 525.— Chem. Spheldeanstalt 20 699.—737.— Kammarnspina. Kals. 12359.— 335.— Qhen. Griesh.-Elektr, 7 395. 383.— Ugcenfor. Furtwaa jen 15 315.—315.— 9 8„Nannd. elistoffayr. n0 35. 52.— Chem. Fabr, Mühikelm 4 312.— 509.— Zuokerkabriü, Sad. 14 331.— 330— do, Holzverkohlung 5 391. 363.— d0. Frankeatnal— 1372.—1380.— Berliner Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. ) Reichs- und 10. 11. Div. 10. 11. Staatspaplero. 24 5% D. Sohatzauw. Sor.—— Süborronto—.—— •% do. 80rl6 1* 99.50 99,50 4½%% do. Pagleccontse— 4• 2% do. Secie—v 65.25 30.25 4% Turk. Admlalst.-Aal.“ 80.25 69.— 4½%8 do. Sorie VI—IX 72.— 72.—% do. 8az144. 429% 00. 192er 91.29 31.25 Elsdabann 1 143.—13. 6% Geütsohe Reiohsanl. 77.5) 77.50 4% 40. 341441. 90 do. 63.70 66.30 EIsenpa 118.—115.50 3½/, do. 66.— 63.75 100 75— N 3⁰⁰ do. 63.69 67.25 0 0. 20110 11. 3 4% Preullscho Konsol.20 55.75 do. 4J-P08.-1989— 129.—— 3 1000 94.546 4 45 90 40. 54.2534.50[½ 0. d9. V. 13——4— 40% Badlsohe Anleihe 73.40 73.404%8 5 do. Goldconts 41.70J 41.— 3½ 9 Bayerisohe Anſeine 67.5) 57.50 4% do. Krotorente.50 17.30 30 ᷣc kessisone Anleine 52.69 52.354%% Wenor 1½st.-Aul. 30.50—.— 4% Frankkurter Stadtanl.] 93.50 93.3) 3% Oestaeegioh.-Unzar. 4% RMunohener Stadtaal.[94.50 93.— Staatsbank, alte—— 50.25 4% Frankk. Hypothexen 350* 27 ank-Pfandüri—9„ Erg.-A428———.— 3 705 +* 15—— 0 —— 2,39%8 Jädöst. 289., a. Pr. 253. 2,3% d5., 8 a‚0 37.30 37.30 f/ 4d3, Ohlgatio 94 4 40% E 40—5 Autollr, Sf. U U1 1˙— 18—* ohatz i81——.— 165 e 91.— 100.— %, 40. 87.— 33.— 36 2 3. 0513v.1923 95—.— 4⁰⁰⁰ do. oonv. Rente 19.50 5% 0. Uenersse- E1.-00l.— Dividenden-Werte. Transp.-Alrtien. 9% 13. 11. Olv. 00—* Sohantangbah⸗ 0 553. 3 Felanduie Papler 29 31.— u. Stralenb. 8 104.39 104.25 folte n& Galie auueů 1 74.-473.— Ar. Gorl. Stralenb. 7½—.——. Friedcennide 25* 231. Sudd. Eisengahn 5½ 101.59103.— Sas ab ocen Hante 1) 2. 4—* Oest. Staatselsend. 7½ 127.35127.50 N——95 5— ad 05 89— 0. E 0.—1424.— eee 8 Goors-Aarlon!, 0 331—353.— .-Austr. Dampfaob.— Gosrssnelnde dlas 19 541.— 553.— Hamb.-Amerik, Pakotf.— AAsanidt, Ta. 12 733.—713.— amb.- Sud— Harad ier G0 302 12 463.—457.60 ——6 895 Aoert Kasone 8 231 231 R on.— 4 Masonne⸗ 8 Kex —————— ſüteson Kapfer 12 39—614 5 Höoastoc Farsverke 11 3. 410.— Bank-Aktlen. 159397 EIss 1 u. 8t. 24 694.5969/.50 Borliner Handels-àes 19 233.— 233.—- fo 9-096 5 255.—257.— Comm.- u. Peivatbaak 9 200. 209.30 Hanldt 180% 6 222—299.— Harmstädter Band 8 178.— 177.50 Kav. ABeri% 32 334.75340. deutsone Zank 12 257.59207.50 Catto xItzer g8 1044 2329/762.7⁵ Diskonto-Oommaadit 19 240.50 249.12 KS-Aanallor 13 314.30 343.— bresdaer 8 14 9 27. 20. Ss0. 13 2 2. Mitteld. Kroditdanx 8 1/7.50 177.12 Costaehnze Zelutoss 6 444.75353,50 Mational. f. beuteohl. 7 10J.—193. Lan%eα α g0. 8 23.0. 5.— Oesterreich. Kroditt 6½ 65.35 63.50Cahailte 23.21.— 322.50 fieionsnant 6 J4 eieee 4700 Industrie-Aktien. 5—0 13935 75 98 1* 451.—33 Aocumulat.-Fabeik 17 419.—413.—[ot r11% Aatts 12 410.— 414.— Adler& Uppenhelm 20 67/6.— 678. AaS AA rncen 2).— 53.- Aulscwerke 2 4298.—230.75 Obees 1. EIsen3.-35d. 23254.—272— .-A. Antl. Treptowv 16 410.—414.— do. SIZeMaAAsteis 11 219.23229 30 Allgem. Elentc.-Gez. 10 237.—230.30 45. KocsWoras 17 133.—424.— Angio-Continenta 6 324ĩ2 359.25 Drenstel& 400%% 13 3136.—503. Augso.-Adrab. Masoh. 10 373.375.—44 33941 23 531—330.30 Gachisohe Aailia 13 513.— 62ʃ.75 fnola. JraTKaus 29[8ʃ1.—64. Ser jmana ſleatr. 12 333.—32, An. Astall. Jr2. 0 374.—312.— Berhner Elektr. 8 21).—-PAKeln, Staere 20 513.73 503.— Bing Huraberg 13 277.—233.—Sieheoe A mta! 12 12/6.—1612 Sismarokhdtts 28 57/.[“— i n09e ARton 12 40.—333.25 Sochumer Gudstahl 13 141.—433.— RAeoene 12ͤ—.— 333. Gebr. Zöhler& Co. 12 433. 439.—S4a eivork 2⁴—.— 339. Zrovn, Boverl& 69. 3 SSsoet 405, 3 23.3243.50 Baderus Eisoa. 7½⁰ 599.— Sienon 4 uns 10 231.50297.50 Shemisohe Griosàelm 12 323.—33½0 Fslea 301« 15 33].—360.— Onemische Woiler 12 3590. 343.—[Fdestzone Tanncreoe 803.—343.50 Cnomische Aloert 39 523.— 305.00%. Jeriia- 48. 19 221—219.75 Conoocdia Bergoaa 22 103.-433. Jerdin Fr4s. 32444f. 13 23/.—233. Daimler Kotoren 5 233.—233.—[Jer. Aarzstells 23 111.— 1767.59 Ooutsoh-Cuxongarz. 12 329.— 313.350 87 4/7%4, 3) 915.—239.75 .-Cebersoe slestr. 0 9134, 33.— A. 4431491 1) 2/.—297.50 Gedtsohe Erdol 3 1979183%0 c e 35 351.59 5/0. Deutsche Kaliwerxe 7 37J.—35½5) ZAMistBEH4151 0 153.—447.23 Deuische Steinzsg— 218.— 29). Ds 1- Jstateiaa— 223.—218.— U. Wafton u. Aumtion 30 529.— 416.59 4774181—Bn Duckopoworke 25 501.54.— POaI e u. SIS049b.— 353. 625.— Sldertoſder farben, 18 123. 3 0. 405 211— 317— 3539.50 Elextr. Llioht u. Kraft 21.7327 PDOnsi etrolsan— 325.76). S. f. E. Unt,(æurion) 0 11.127*0 ⁰— 333930 3310.0 Es0aweller SergworK 12 322.— 32 25 geidzacg— 235 244— Handelsb alt des Mannheimer General Frankfurter Wertpapierbörse. Werte. ——————— Deckungen, und diese Deckungskäuſe gaben dem Markt eine gewisse Widerstandsfähiskeit. Am Montanaktienmarkt waten Kursrückgänge von—3% zu verzeichnen, Bochumer, Laurahütte und Ober⸗ bedarf setzten etwas' höher ein. Am Elektromarkt ver⸗ loren Felten u. Gullleaume 7% Auch Kaliwerte schwächer. Unter den Automobilwerten gingen Daimler 10% zu⸗ rück. Alte Benz 243. junge 228. Gesucht waren An'linwerte und vor altem Schiffaahrtspapiere, in denen auf Kapital-Er⸗ höhungs- Gerüchte wieder ſebhafte Umsätze stattkanden. Argo plus 2896, Hansa und Hamburg-Südamerika-Linſe 7/. Unter den Nebenwerten fanden Schiffswerkt Weser Beachtung. die anderen etwas schwächer. Der Markt der Valutapapiere war fast völlig geschäftslos. Balt'more minus 109, Schantung⸗ hahn migus 79%. Auf Petroleumwerte drückte der Ahschtuſß der Deutschen Petroſeum-Gesellschaft. der die hechgespannten Erwartungen der Börse etwas enttäuschte. Alte Deutsche -Anzeiger Petroleum 850 à 705. junge 765. Die Differenz zwischen alten und jungen hat sich also wesentlich ermäßigt. Kolonialwerte unverändert. 3Jige Reichsanleihe etwas höher, Mexikaner schwächer. Im Verlaufe gaben die Kurse am Montanaktien⸗ markt weiter nach. Auch Goldschmidt und Westeregeln gingen weiter zurück. Der Kassa-Industriemarkt war wider⸗ standsfähig. Devisenmarki. Frankfurt, 11. Febr.(Drahtb.) Am Devisenmarkt war das Geschäft außerordentlich ruhig: bereits im Vormittags⸗ verkehr waren Veränderungen gegen die gestrigen Notierungen kaum zu bemerken. Auch im amtlichen Verkehr hielt sich das Geschäft in bescheidenen Grenzen. Die Tendenz ist abge⸗ schwächt. Im freien Frühverkehr wurden folgende Kurse ge⸗ nannt: London 233(amtlich 2310), Paris 430 42906), Brüssel 451(481), Newyork 5956(5976), Holland 2050(2044), Schweiz 977(9750, Italien 218(216). Frankfurter Devisen. Amtlioh 10. Fobruar 11. Fobcuar 10. Februar 11 Februar gelc Briet geid griet Geld Briet geid griet Holtand 2057.902072.102041. 002043 10 0rwegen 11033 9001071 3011078 901081.10 Bolglen 152 50 463 500 459.50 451.50 Sohweden 1331 10/1333,9011328 601331.40 London 231 500 235. 231.50 232.— Heisingfors———.——— Paris 432.25 433.25 429. 230.-TMew Vork 60.67 60.82 59.70 Sonwelz 364.— 883.—986 500 868 50[Wien, altes——— Spanlen.851.10 655 90/ 629 10/ 63)9 90.-Oest. abg.] 15.2 15.27 14.77 Itallen.. 219.75/ 229.2525 75/ 218.25 Zudapest.—.——.— Oänemark 11123.30/1128.2011 108.801111.20 fPrag 4 76.70 Frankfurter Notenmarkt vom 71. Fedruat. deid örlet geld J Briet Amerikanisohe Noten.] 5872] 63.99[Oesterr.-Ungar., alt.— Belgisobe 44350 449 50 Norwenlssns———.— Däazohe 103350121 50 RumAAMSoRe 60.75 81 75 Englisobss 233. 231.— SDRohbee—.——.— Französisodsoe 423.50 439.50 Sonwelzer 973 30 973 50 Hotiängisonse 221 50 2047 50 SOoWoAsobs—.——.— Itallenisone 229. 2²ã 50 TSsohnlnn-̃S0VaK.—.— 77.50 Ossterreioch abgest.13.40 L Oagacisoas. 11.60 11.85 Tendenz: schwächer. Berliner Devisen. Die Mark kam im Zusammenhang mit den anhaltend mäßigen Marknotenkäufen aus New Vork etwas kester. Kopenhagen.85, Stockholm.40, Zürich 104, Amsterdam.88. Devisen waren heute etwas schwächer, wobei auch Meldungen über angebliche englische Unterhandlungen über die Möglich⸗ keit einer internationalen Anleihe an Deutschland eine Rolle spielten. Amtlioh 10. Februar 11. Fobruar 10. Februar 11. Februar Geid Sriet Geld Brietf Geld Scief EGels Belet Holiand 2982.9002037. 100223.43/202 5% Vorx 60.18/ 60.324 54 690 89.81 Srüssel. 452.— 453. 147.05/ 447.95 Paris. 432.05 432 427.05 427.98 Oheistlanla. 1035 40/1033.501053.981071.10S0nοe 976.50 976.50 956.50 958 50 Kopenhagen 1128.35123.65 118.35111.15 Soanien.839.10 340.85/ 826 65/ 628,38 Stookholm. 1343.15/1348.85/1313 65/1318.35J0st.-Unz—.——. 4— tolsiagsforsf 298.25/ 208 75/ 133.80 198 70Wien ang. 15 23/ 16. 14. 14.6 Itallen. 216 25, 218 75/ 213.75/ 21 SBCC. 76.20 76 4 76.400 76.30 Londoa„ 231.73/ 233.25] 229.25 29.75 Haudapest J 11.03/ 11.12 11.16 11.22 Waren unu Harkte. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 11. Febr.(Drahtb.) Am Produktenmarkte blieb der Preisstand im wesentlichen unverändert. Für Mais bestand ziemlich reges Interesse. Im übrigen hielt sich das Ceschäft in ziemlich engen Grenzen. Die Haltung für Hülsen⸗ ſrüchte blieb ſest. Chemikalien. Borax ermäßigte sich in den letzten Tagen weiter auf .25—.50 je Kilo. Die Hersteller von Lithopone setzten ihre Verkauispreise weiter herab. In Bromkali fanden kleinere Ceschälte in der Preislage von 14—18.50 das Kilo statt. Für chromsaures Kali nannte man Sätze von 19.50 his 23.50„ für das Kilo. Für Silbernitrat lauteten neuerliche An⸗ gebote meist nicht höher als auf 650 je Kilo. In den Preisen von Camophor zeigte sich mehr Stetigkeit; man notierte da⸗ für zuletzt 145 für das Kilo. Was sich an Cremortartari am Markte beland, wurde mit etwa 33—34.50„ je Kilo bewertet. Sublimat stellte sich im Preise auf etwa 82—85. In Wein⸗ steinsäure in den letzten Tagen an den Markt gelegte Ange⸗ bote bewegten sich um etwa 41 und 42 l. Kaliumpermanganat wär ab und zu etwas gesucht und hatte daher kleinere Ab⸗ gänge zu Preisen, die sich zwischen 39 und 43 für das Kilo bewegten. In Salicylsäure fanden kleinere Posten Abnahmie zu 33.50—34.50 für das Kilo. Am Markte kür Schellack setzte sich dliie rückläufige Preisbewegung, wenn auch in langsamerem Tempo, fort; neuerliche Angebote wiesen Preise von etwa 89 bis o4 A ſür das Kilo auf. Die Preise von Oelen und Harzen verfolgten ebenfalls sinkende Bewegung. Französisches Harz. Type AAA. war zu etwa.50„ aufwärts je Kilo käuflich. Soweit neuerdings Offerten in spanischem Terpentinöl an den Markt gelegt wurden, lauteten diese um etwa 13 und 18 je Kilo. Welter wurden vom Ausland, cif obertheinischer Häfen, angeboten: Lagos- Palmöl. Basis 2% Verunreinisung, zu 43 Lstrl. australischer Schaftalg.„Premier Jus“, zu 58 Lstrl., roh extrahiertes Soyva-Oel zu 48 Lstrl., Erdnußöl zu 18 Lstrl., chinesisches Sesamsaat-Oel zu 29 Lstrl., japanisches Wachs zu 118 Lstrl. für die Tonne. Vom Ledermarkt. In den letzten acht Tagen war im all⸗ gemeinen ein etwas lebhafterer Grundton zu verspüren. Die Preise blieben für alle Lederarten gut behauptet. haben indes eine wesentliche Aenderung nicht erfahren. Eine leh⸗ haftere Nachfrage trat hauptsächlich für Bodenleder hervor, und verschiedent'ich konnten datin einige Umsätze getätigt werden. In den Schuhfabriken besteht nach wie vor mehr Be⸗ gehr nach farbigen Artikeln, aher auch aus Tuttlingen, wo⸗ selbst mehr Arbeiterschuhe verfertigt werden, liegen Berichte vor. die erkennen lassen, daß die Beschäftigung daselhst auch etwas reger einsetzte. Für prima Wasch-Croupon stellten sich die Preise aui 90 100 M per Kilo, prima süddeutsches Wasch⸗ ledler(Eichengerbung) kostete 77—85 A, desgleichen Misch- gRerhung 72—80„ per Kilo. Rindteder war zu 110—120&I an- geboten. Boxcalf wurde mit 24—26„, Rindbox mit 21—22 Rindbox farbig mit 30—31 und Boxcali farbig mit 34—36 ber Quadratfuß genannt. Pre'ssenkung auf dem Baumateriallenmarkt. Eine weitere Preissenkung für Baumaterialien ist eingetreten. Es kosten jetzt nach Mitteilung der Baubeschaffungsstelle für Hessen: Ringofensteine frei Waggon Verladestation 1000 Stück 365 bis 400„l. Feldbrandsteine 330—350 K. Flußsand 1 ebm 18 l. Grubensandet ebm 16 K. Zement frei Waggon je 1 Sack(Pa⸗ piersack)= 50 kg 30 50 K, Crau- und Weigstückkalk frei Waggon Versandstation je 10 000 kg 2200. Walzeisen je 100 kg 290„, Zuschlag bis 8 für 100 kg. Nägel je 100 kg 508.—722 K. Tannenholz(Listenholz) 1 chm 700 780 M. Tan⸗ nenholz(Vorratsholz) 1 cbm 600 650. Biberschwänze natur⸗ rot. Cröße 16/6 em, je 100 Stücke 680&. gewöhntiche Falz- viegel 1100120 Schiefer behauen frei Wagson Versand⸗ stat'on(Mosel oder Kaub) ½ p. lfd. m 300 K. M p. ffd. m 210 KM. Dechpappe Nr. 80 1 Nr. 150 1 Rolle 19 am 41&, Glas hell/ je am 60&. 91 — Rolle to am 72 M. Bachpappe 2— Freltag, den 11. Februar 1921. Nannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 70. Mannheimer Frauen⸗Zeitung Die Hausangeſtelltenſteuer. Von Emma Stropp. Die neue Stadtgemeinde Groß⸗Berlin plant eine Haus⸗ angeſtelltenſteuer, bie das Halten einer Hausangeſtellten mit 100 Mark, von zwei Hausangeſtellten mit 500 Mark uſw. jährlich belaſten würden. Eegen ihre Einführung macht ſich unter den von ihr beorohten Hausfrauen eine ſtarke Bewegung geltend, die unter Führung der Zentrale der Groß⸗Berliner Hausfrauenvereine ſtehend, kürzlich in einer Proteſtverſamm⸗ lung ſcharfen Einſpruch erhoben, daß der Mittelſtand aufs neue zu Steuerleiſtungen herangezogen würde, die nur berech⸗ tigt wären, wenn der Luxus, d. h das Halten überflüſſiger Hausangeſtellter, getroffen würde. Das iſt aber nicht der Fall, denn wie durch ſtatiſtiſche Erhebungen feſtgeſtellt wurde, betrug die Zahl der Haushaltungen, die im Jahre 1910 in der Stadt vier Hausangeſtellte beſchäftigten, 254, während die mit fünf und mehr Hausangeſtellten nur 161 zählten und das in einer Zeit, in der Wohlleben herrſchte, und die dem Kaiſer⸗ hofe verwandten Familien, die hohen Staatsbeamten uſw. ſtandesgemäßen Aufwand an Bedienung führten. Es iſt alſo der bereits ſo ſchwere Laſten tragende Mittelſtand, der das durch Mißwirtſchaft und Verſchwendung entſtandene Defizit der Stadtverwaltung mindern ſoll, und zwar durch Erhebung einer Steuer, die ſeine ſchon ſo ſchwer beeinträchtigte Lebens⸗ haltung weiter herabdrücken muß. Da auch in anderen Groß⸗ ſtädten der Plan auftaucht, eine Hausangeſtelltenſteuer einzu⸗ führen, wie es in Frankfurt a. M. bereits geſchehen und in Königsberg nur durch einen geſchickten und erfolgreichen Pro⸗ teſt der Hausfrauen vermieden wurde, beſitzt dieſe Groß⸗Ber⸗ liner Steuervorlage eine Bedeutung, die viel über das öct⸗ liche Intereſſe hinausgeht und die geſchloſſene rechtzeitige Stellungnahme aller Hausfrauen verlangt. Ohne Zweifel wird ſie durch die Berufsorganiſation der Hausfrauen einge⸗ leitet werden, es erſcheint jedoch ſchon jetzt die Schäden und ihre Nutzloſigkeit darzulegen und in Frauenverſamm⸗ lungen darauf hinzuweiſen. Erfahrungsgemäß ſind die nicht⸗ organiſierten Hausfrauen, und ihre Zahl iſt, wie man mit Be⸗ ſchämung und Unwillen feſtſtellen muß, noch überwiegend, nur langſam aus dem trägen Familienegoismos emvorzu⸗ rütteln, der ſie über den Einkauf beim Bäcker und Schlächter nicht herausblicken und die großen allgemeinen Hausfrauen⸗ fragen, die Volkswirtſchaftsfragen ſind, ſolange überſehen läßt, bis es zu ſpät iſt, verbängnisvolle Entſchlüſſe abzuwen⸗ den und ſie im nächſten Kaffeekränzchen mit gebührender Empörung erzählen müſſen, daß ſie nun ſchon garnicht mehr mit dem Wirtſchaftsgelde auskommen könnten, weil dies oder jenes wieder teurer geworden, und in dieſem Falle— dem⸗ nächſt zu allem„Kleben“ und ſonſtigen erhöhten Koſten, die Hausangeſtellte jetzt verurſachen, auch noch eine Hausange⸗ ſtelltenſteuer kommt. Wann werden dieſe Frauen endlich be⸗ greifen, daß es in ihrer Hand liegt, unbillige Steuern abzu⸗ lehnen, wenn ſie einmütig Proteſt dagegen erheben, wenn ſie durch eine Millionen Mitglieder zählende Organiſation zu einem wirtſchaftlichen Machtfaktor geworden ſind, deſſen Ent⸗ ſchlüſſe und Forderungen nicht unbeachtet bleiben können. Aber bis dahin ſind noch gute Wege— aber vielleicht trägt die Vorlage der Hausangeſtelltenſteuer dazu bei, dieſen ver⸗ hängnisvollen Dämmerſchlaf aufzuheben—, dann hat ſie wenigſtens etwas Nutzen geſchaffen. Der entſcheidende Haupt⸗ grund ihrer Ablehnung, der auch eigentlich ihren Urheber, Herrn Stadtkämmerer Boiß, überzeugen ſollte, liegt darin, daß die Finanznot durch die Ergebniſſe der neuen Steuern nicht geboben, ſondern durch erhöhte Koſten der Erwerbsloſen⸗ unterſtützung verſchlechtert werden würde. Frau Charlotte Mühſam, die geſchäftsführende Vo'ſitzende der Groß⸗ Berliner Hausfrauenvereine und Mitglied des Reichswirt⸗ ſchaftsrates, hat berechnet, daß die Einkünfte aus der Be⸗ ſteuerung von 50 000 Angeſtellten in durchſchnittlicher Ve⸗ rechnung des Steuergeſetzes jährlich 5 Millionen Mark betra⸗ gen würden, während für 4000 Hausangeſtellte, die durch dieſe Stever erwerbslos werden, jährlich(für den Tag 8 Mark) 10 Millionen 400 000 Mark Erwerbsloſenunterſtützung zu zahlen wäre. Daß die Beſteue⸗ung der Hausangeſtellten, zu denen auch die Aufwärterinnen, Näherinnen und merk⸗ würdigerweiſe auch die Sprachlehrerinnen und Erzieherinnen gerechnet werden, einen weiteren Rückgang der häuslichen Stellenangebote zur Folge haben wird, ſteht außer Zweifel. In logiſcher Foloe werben dann nur die beſten und leiſtungs⸗ fähigſten Hausangeſtellten Erwerb finden, während die ſchwachen Elemente, die alten Näherinnen und unangelernten iungen Mäochen ſiellenlos ſein würden. Die erſteren müßten der Stadt zur Laſt fallen, die uungen wären erhöhten ſittlichen Gefahren ausgeſetzt, gegen die die Tätigkeit in einem guten bürgerlichen Hauſe noch immer der beſte Schutz iſt, abgeſehen davon, daß ihnen die ſachliche Schulung entzogen würde, die ihren wirtſchaftlichen und ſozialen Aufſtieg begründet. Die Hausangeſtellten hätten demnach triftigſte Gründe, gleichfalls gegen dieſe Steuer Einſpruch zu erheben, wie ſich denn ein⸗ zelne auch ſchon dagegen auflehnen, wie die„Hunde“ und als „Luxusware“ beſteuert zu werden. Welche Nachteile für die einzelnen, ſchon ſo ſchwer belaſteten Hausfrauen die Beſteue⸗ rung ihrer zum größten Teil unentbehrlichen Hilfskräfte nach ſich ziehen würde, braucht wohl nicht im einzelnen beleuchtet zu werden. Wer ſich jetzt noch Hausangeſtellte hält, Allein⸗ mädchen, Köchinnen, Aufwärterinnen, Waſchfrauen, Aus⸗ beſſerinnen, braucht ſie wahrlich dringend nötig. Müſſen dieſe Haushaltungen, die oft unter Verzicht auf alle kulturellen und geiſtigen Bedürfniſſe, die in Berlin ſetzt auf Mark—6000 berechneten hohen Koſten aufbringen, noch dafür eine in ihren Wirkungen ergebnisloſe Steuer zahlen, ſo wird damit der Becher zum Ueberlaufen gebracht und ihnen die Ent⸗ laſſung der Haushilfe aufgezwungen. Die Folge würde die Aufgabe der beruflichen Tätigkeit der Haustöchter ſein, ſofern ſie nicht mehr einbringt als—600 Mark, wodurch wertvolle Arbeitskräfte und Intelligenzen dem Staatshaushalte ver⸗ loren gehen, abgeſehen von deren Einkommenſteuer. Ent⸗ kräftigung der ſelbſttätigen Hausfrauen durch Ueberarbei⸗ tung, chroniſche Leiden, vorzeitiger Tod, Zerrüttung und Vec⸗ fall des Familienlebens durch Krankheit oder Fehlen der Frau und Mutter, mangelhafte Sauberkeit, Vernachläſſigung der Kinderpflege ſind weitere verhängnisvolle Folgeerſcheinun⸗ gen, ebenſo geminderte berufliche Leiſtungsfähigkeit der⸗ jenigen doppelt belaſteten Frauen, die Erwerb und Haushalt vereinigen müſſen, ſind Begleiterſcheinungen unſeres wirt⸗ ſchaftlichen Rückganges, die ſich bereits in erſchreckender Weiſe geltend machen, ſich aber noch verſtärken werden, wenn eine Beſteuerung des Haltens von Hausangeſtellten die wirtſchaft⸗ liche Leiſtuncsfähigkeit der Familien oder der alleinſtehenden beruflich tätigen, älteren Frauen überſteigt. Es ſind demnach Gründe genug vorhanden, die den ſcharfen Proteſt der Groß⸗Berliner Hausfrauen gegen dieſe Steuer rechtfertigen, der in nachſtehender Entſchlleßung den ſtädtiſchen Körperſchaften unterbreitet wurde. Sie lautet: ie am 2. Januar 1921 im Künſtlerhauſe zuſammenge⸗ tretene Verſammlung der Hausfrauen der Stadtgemeinde Berlin erhebt ſchärfſten Proteſt gegen den Plan einer Haus⸗ angeſtelltenſteuer, weil dieſelbe eine unbilli ze, unſoziale, für zahlreiche um die Exiſtenz ringende Mittelſtandshaushal⸗ tungen unerträgliche neue Belaſtung enthalten würde. Für ſolche Haushaltungen bedeutet das Halten von Hausangeſtell⸗ ten keinen Luxus, ſondern eine bittere, oft nur unter Ent⸗ behrungen durchgeführte Notwendigkeit. Der neue Steuer⸗ plan würde zu zZahlreichen Entlaſſungen führen, die gerade die ſchwächſten Haushaltungen und die ſchwächſten Haus⸗ angeſtellten träfen. Es würden dadurch nicht nur die kul⸗ turellen und hygieniſchen Grundlagen des Familienlebens ge⸗ ſtört, ſondern es würden zahlreiche Angeſtellte in jetziger Zeit der Erwerbsloſenfürſorze zufallen, deren von der Stadt auf⸗ zubringende Unkoſten den größeren Teil der Steuer ver⸗ ſchlingen würden. Neben dieſen Grundbedenken ſtehen dem Steuerplan auch in ſeinen Einzelbeiten ſchwere Bedenken entgegen. Die in den Hausfrauenvereinen verkörperte Berufsorganiſation der Hausfrauen wird beauftragt, dieſen Proteſt zur Kenntnis der ſtädtiſchen Körperſchaften zu bringen. Wird dennoch der Steuerplan zum Beſchluß der Stadt erhoben, ſo hat die Zentrate der Hausfrauenvereine Groß⸗ Berlin dieſen Proteſt mit erläuternden Angaben an die dann zuſtändigen Inſtanzen weiterzuleiten. Ob dieſe Kundgebung Erfolg haben wird, bleibt abzu⸗ warten. Jedenfalls iſt mit ihr eine Frage aufgerollt, die weit über Groß⸗Berlin die Anteilnahme der äHausfrauen finden wird oder finden ſollte. Möchte das entſchloſſene Vorgeben der 21 Eroß⸗Berliner Hausfrauenver⸗ eine und ihrer Zentrale dazu beitragen, die noch ſchlafenden Hausfrauen zu überzeugen, daß nur durch Zuſammenſchluß ein kraftvolles Intereſſe zu erzielen iſt, daß in jeder Stadt ſich jede Hausfrau ihrer Berufsorganiſation anſchließt, in ihr und für ſie arbeitet. Iſt das erreicht, wird man den Erfolg einer derartigen Kundgebung nicht zu bezweifeln brauchen, dann werden derartige verfehlte Steuervorſchläge nicht mehr vorgelegt werden. eſtpreußen. Von Anni Kalähné. In dieſen Tagen jährten 2 zum erſten Male die Tage tiefſter nationaler Trauer für die Provinz Weſtpreußen. Die Tage, an denen die deutſchen Truppen abzogen mit dem Liede: Deutſchland, Deutſchland über alles und ſchwarz⸗weiß⸗roten Fahnen, begleitet von den Tränen und den verzweifelten Rufen der Zurückbleibenden: Auf Wiederſehn, auf Wiederſehn!— Den abziehenden deutſchen Truppen folgte polniſches Militär. Die Deutſchen wurden ſtill und filler, jeder vermied die Oeffentlichkeit, folgte doch eine deutſchfeindliche Verfügung der anderen. Man wagte kaum noch deutſch zu ſprechen, und das in Städten wie Graudenz, Bromberg, wo man früher kaum ein polniſches Wort hörte— ſelbſt die 15 99 Kinder verlernten das Lachen. Beſonders ſchwer leiden die Zurückgebliebenen unter dem In Deutſchland iſt man blind gegen unſere Not, ſelbſt das Vaterland hat uns vergeſſen und verlaſſen. Und da iſt es eine ſchöne Liebestat deutſcher Frauen im Reiche, daß ſie ſich der Not der Stammesbrüder in der Oſtmark erinnerten, daß ſie mit Geld und Spielſachenſammlungen für Schulen, Kindergärten und Arme ſo manche Freude bereiteten. Allen denen, die bei dieſem Liebeswerk mitgeholfen haben, ſei recht herzlich gedankt. Wie viel Freude damit gemacht wurbe, ahnt der Geber kaum. Es iſt eine eigene Sache um eine Gabe, die aus dem Vaterland, dem Lande der Sehnſucht kommt, ſie erfreut nicht nur um ihres Wertes willen; ſie iſt wie ein Binde⸗ glied zwiſchen Vaterland und Fremde, ſie 119 dem Ausgeſchiedenen: Du biſt nicht vergeſſen, das Vaterland denkt an Dich, möchte Dir hel⸗ fen, und das macht die kleinſte Oabe doppelt⸗breifach wertvoll. Weſtpreußen iſt ſetzt von der Landkarte verſchwunden. Unſere Kinder lernen jetzt in der Schule nicht mehr, daß Danzig die Hat, 65 Weſtpreußens und die Weichſel Weſtpreußens Strom iſt. Aus en Herzen deutſcher Frauen ſoll aber dieſer Gedanke niemals ſchwin⸗ den; hier ſoll er eine bleibende Stätte haben. Ein Jahr Polenherrſchaft hat die Provinz um 100 Jahre Kultur⸗ entwicklung zurückgeſchleudert, ſchon fordern die anſäſſigen Polen das Selbſtbeſtimmungsrecht darüber, ob ſie zu Deutſchland oder Polen gehören wollen. 9 Der Deutſche dort fordert nichts mehr— er iſt rechtlos, machtlos, wehrlos— aber wunſch⸗ und hoffnungslos iſt er nicht— ſein Wunſch gipfelt in den Worten, die unſere weſtpreußiſche Abgeordnete Dr. K. Schirmacher bei der Abſchiedsfeier der deutſchen Frauen im Ordens⸗ ſchloß der Marienburg zu uns ſprach: Es lebt ein Gott, zu richten und zu rächen. Einzelküche, Einküchenhaus, 6emeinſchaftsküche. Schon lange vor dem Krieg haben führende Frauen von Gedanken des Einküchenhauſes oder der Gemeinſchaftsküche bearbeitet. Sie wollten durch der Betriebe produktine nutzbringende Kräfte frei machen, um gar vielen Hausfrauen die Sorge und die tägliche Kleinarbeit in ihren einzelnen Küchen abzunehmen. Während des Krieges wurde dann der Gedanke des Gemeinſchaftstochens in den Maſſenſpeiſungen in die Tat umgeſetzt, aber leider nicht in eee die die urſprünglichen Pläne und Wünſche geför⸗ ert hätte. Jetzt, da die hauswirtſchaftlichen Nöte immer größer ge⸗ worden ſind, ſollen und müſſen wir uns noch ganz anders zur Sparſamkeit erziehen als bisher. Es fehlen der Hausfrau nicht nur die Nahrungsmittel, es fehlen ihr auch die Kohlen, die Arbeitskräfte und der Raum, der ihr zur Küche dienen ſoll. Wir müſſen umlernen, üns einſtellen auf neue Forderungen, die unſerm Vaterland nützlich ſein könnten. Was kann uns das Einküchenhaus, die Gemeinſchafts⸗ küche helfen? Die deutſchen Städte leiden vor allem jetzt an einer Wohnungsnot, die kataſtrophal für uns werden wird. In jeder größeren Stadt ſind drel⸗ oder viertauſend 88 die kein Unterkommen finden können.— In den acht Vierzimmerwohnungen mit je einer Küche eines ſeden Hauſes könnten durch das Einrichten einer gemeinſchaftlichen Küche ſechs oder ſieben weitere Wohnräume geſchaffen wer⸗ den. Und wir wollen ja nicht in jedem Hauſe eine Küche haben, ſondern zuſammenhängende Häuſerblocks ſollen aus einer ge⸗ meinſchaftlichen Küche geſpeiſt werden. Jeder rechne ſich ſelber aus, wie viel Raum da für neue Menſchen frei wird. Jede Familie hat dann in ihrem Wohnzimmer ein kleines Gasherd⸗ chen oder der Zimmerofen bietet Eelegenheit, ſich ſelbſt kochen⸗ des Waſſer für den Tee oder zum Wärmen der Milchflaſchen zu ſchaffen. Wieviel Koblen werden aber in dem einen großen Herde weniger verfeuert als in acht Einzelherden, oder Sollen unſere krauen Cicht⸗ und Cuft⸗ häder nehmen? Von A. W. J. Kahle. Luft⸗ und Lichtbäder müſſen auch unſere Frauen neh⸗ men. Ueberall tauchen jett in Stadt und Land die Sonnen⸗ und Luftbadeparks auf: einige Stadtoerwaltungen haben ſo⸗ gar großes Verſtändnis für dieſe geſundheitlich hochwichtigen Anlagen; beſonders werden für unſere Kriegsverwundeten die Luft⸗ und Sonnenbäder einen Jungborn zur Geneſung bilden, damit eine planmäßige e unſerer Valkskraft einſetzen kann. Je mehr das Licht⸗ und Luftbaden ſich bei uns einbürgert, deſto mehr nähern wir uns der Natur und deſto mehr beſteht die Hoffnung, daß wir geſundheit⸗ lich, wirtſchaftlich und moraliſch uns wieder emporarbeiten. Die Wirkung der Luftbäder auf die Haut iſt von großer Be⸗ deutung; die Haut vermittelt die Abgabe der überſchüſſigen Wärme durch Leitung, Stral lung und Waſſerverdunſtung und die Abſonderung gasförmiger Ausdunſtungsſtoffe. Der Organismus benutzt ſie, um das Blut, das er durch ſie hin⸗ durchſchickt, dem Tageslicht aus-uſezen. Der Körper als boch⸗ komplizierter Organismus funktionlert nur dann tadellos, wenn jedes einelne Elied vollſtändig ſeine Aufgabe erfüllt. Ungeheuer wichtig bleibt es, daß die Haut in inner Tätigkeit nicht gehemmt werde. Ihre erſte Aufgabe, die Wärmeabgabe, wird durch die verſchiedenen Kleidungsſchichten bedeutend be⸗ kindert. Ebenſo wird durch die Eewandung die Funktion der Haut, die Ausdünſtung, bel indert. Freilich verfügt der Kör⸗ per noch über andere Ausſcheidungsorgane; die Lungen, die Nieren, den Darmkanal mit der Leber, aber dieſe bezahlen ihre Ueberanſtrenqung, die Folge der Aueſchaltunz der Haut, ja häufig genug mit ibrer Erkrankung. Auch das Eeſicht, der Teil der Haut, der allein der friſchen Luft unverhüllt aus⸗ geſetzt wird, muß oft genug durch Erkrankun⸗, das heißt durch Ausſchläge und Miteſſer dafür büßen, daß es ſa, allein für die Funktion der ganzen Körperoberfläche aufkommen muß. Wird die Haut in ihrer Funktion gehemmt, ſo bleibt ſie blaß und blutleer, und die ihr zukommende Blutmenge drängt ſich nach den inneren Organen, in denen infolgedeſſen eine chro⸗ niſche Blutſtauung ſich ausbildet. Im Luftbad macht ſich der Einfluß der atmoſphäriſchen Luft auſ——— Körper bemerkbar. Auch die Atmung wird tiefer, ſo daß, trotzdem ſie ſich verlangſamt, faſt das doppelte an Sauerſtoff aufgenommen und an Koblenſäure abgegeben wird. Eerade dieſer Totſache gegenüber iſt es auffallend, daß die Bluttemperatur im kühlen Luftbad, bei Muskelarbeit, wie ſie ja meiſt in Spiel und Turnen geleiſtet wird, nicht ſteigt, ſondern fällt. Das iſt die Folge davon, daß die Wärmeabgabe durch die ſtärkere Wärmeproduktion nicht ausgeglichen wird. Die Einwirkung des Tageslichts auf das Blut iſt von Be⸗ deutung. Die Lichtſtrahlen werden vom Blut abſorbiert und vermehren dadurch den Stoffwechſel, den Hämoglobingehalt und die Antitoxine, diejenigen Stoffe, die der Körper zur Ab⸗ wehr von eingedrungenen Schädlichkeiten erzeugt. Das Licht⸗ Luftbaden ſtellt ſich als ausgezeichnetes Abhärtungsmettel dar, das die Konſtitutionskraft in keiner Weiſe und ſo die kalten Waſſeran dendungen himmelhoch überragt. Denn der Menſch iſt nun einmal ein Licht⸗ und Luftgeſchöpf von Gottes Enaden. Das Licht⸗Luftbad iſt für die Frau die eigentliche Deli⸗ kateſſe der hygieniſchen Heilkunde, es iſt ein Hochgenuß und zugleich ein Lebens⸗ und Schönheitselixier allererſten Ranges. Unter natürlichen Vorausſetzungen iſt das Licht⸗Luftbad für die Frau ein wahres Univerſalkräftigungsmittel, das den ganzen Stoffwechſel und die Bluterneuerung in wohl⸗ kätiaſter Weiſe fördert und das Nervenleben in wirkſamſter Weiſe kräftigt. Es ſollen nicht nur kranke Frauen, ſondern auch geſunde lichtluftbaden. Jede geſunde Frau ſollte täglich ein ſolches Bad von 20 Minuten bis zu einer Stunde f leiſten. Es lißt ſich auch dadurch erſetzen, daß man im Schlafzimmer bei offe⸗ nem Fenſter ein Luftbad nimmt. In dieſem Fall iſt darauf zu achten, daß unter allen Umſtänden Zugluft vermieden wird. Für die kranke Frau muß das Licht⸗Luftbad nach dem jeweiligen Zuſtand eingerichtet werden. Die Zeitdauer iſt ſehr verſchieden, anfangs, beſonders bei Fieber, nur kurz und öfter wiederholt, ja bei hohem Fieber darf es nur in hälifigem Lüften des Bettes geſchehen, was für die Kranke ungemein wohltätig und erfriſchend iſt, das Fieber mildert und die Körpertemperatur herabſetzt, dabei wird der Appetit ange⸗ regt und die Funktion des Darmes geregelt. Es wird beim Atmen in reiner Luft ein Depot von Sauerſtoff im Blute angelegt, das ſtets eine zweckmäßige Verwendung findet. Wenn wir in die Ferne ſchauen, iſt die Pupille klein; bei manchen Sachen wird ſie ganz groß; man nennt dieſes An⸗ paſſen an die Verhältniſſe, Akkomodation, auch für unſere Hauptporen trifft dies zu. Trifft ſie ein Kältereiz, ſo ziehen ſie ſich zuſammen, auf Wärme dehnen ſie ſich aus. Dadurch regulieren ſie immer den Wärmebeſtand unſeres Körpers. Je K ſich die Poren akkomodteren können, je prompter ſie auf einen jeden Temperaturreiz reagieren, um ſo ſicherer ſie eine Gleichmäßigkeit der Körpertemperatur. on der Akkomodation hängt alſo die Erkältung oder die Ueberwärmung ab, die beide, weil Differenzen zur normalen Temperatur, ſchädigend wirken. Dieſer Selbſtſchutz des Kör⸗ pers geden extreme beruht auf der Akkomo⸗ dation der Poren. Um dieſe zu ſtärken, müſſen wir die Poren oft der Luft und dem Licht ausſetzon. Der Nutzen, den ſowobl der* wie der kraftte Kör⸗ per aus dem Licht⸗Luftbade ſchöpft, hängt von der Pflege der Hautfunktionen ab. Wir müſſen den Körper vor allem durchlüften. Im Luftbade müſſen wir ein gewiſſes Arbeits⸗ quantum leiſten; nebmen wir ein Luftbad im Zimmec, ſo verbinde man mindeſtens ein Durchkuren des ganzen Kör⸗ pers damit. Die Hauptſache beim Turnen iſt Ruhe, Tief⸗ atmen, Mäßigkeit; ein mäßiger Dauerlauf wird immer leicht und gut ertragen; er iſt mit einer bedeutenden Herz⸗ und Lungentätigkeit verbunden; daneben kommen Freiturnen, Stab⸗ und Hantelübung, Geräteturnen, Tennis⸗, ſowie Fuß⸗ ballſpiel in Frage. Das idealſte Arbeiten im Luft⸗ und Licht⸗ bade iſt die Gartenarbeit. Das Licht⸗ und Luftbad hat große Bedeutung; es ſoll für unſere Frauen körperliche und geiſtige wer⸗ den. So wird das Luft⸗ und Lichtbad für die Erziehung un⸗ 57 Jugend eine Volksſtählung und Geſundheits ⸗ mitte —— — ————— —— —— ———— 6. Seite. Nr. 70. 4 Mauntzeimer General⸗Anzeiger.(bend⸗Ausgabe.) Freitag, den 11. Februar 1921. wieviel Gas wird erſpart, wenn ein großerer Suppentopf er⸗ hitzt wird, ſtatt acht einzelner mehr oder minder praktiſcher Kochtöpfe? Die Gemeinſchaftsküche muß von Frauen geleitet werden, die theoretiſch und praktiſch für dieſen verantwortlichen Poſten vorgebildet ſind, der ihnen anvertraut wird. Sie müſſen nicht nur gute Köchinnen ſein, ſondern aue valten tch Kenntniſſe beſitzen, über geſundheitliche Fragen, über Nähr⸗ werte und Kalorienzahl der Speiſen und Cetränke und ebenſo über Preisſchwankungen und Einfuhr⸗ und Ausfuhrmöglich⸗ keiten orientiert ſein. Sie müſſen ſich als gute Rechnerinnen und ſparſame Wirtſchafterinnen erweiſen und doch muß ihnen die Ernährung und Eeſundheit ihrer Pfleglinge vor allem am Herzen liegen. Steht eine richtige Leiterin am gemeinſamen Küchenherd, ſo wird reicher Segen auf ihrer Arbeit ruhen. Und wie viele Hausangeſtellte werden dann wieder frei für die Landarbeit, wenn die Frauen nur noch gebildete jun e Haustöchter 01 Pflege und Erziehung ihrer Kinder bei ſich aufnehmen? Wie viele kinderloſe Hausfrauen werden dann fur die verſchiedenſten wichtigen Berufe frei, wie viele Kräfte, die ſich oft ganz gegen innere Neigung täglich in der Küche —— können nun der Allgemeinheit wertvolle Dienſte eiſten. Natürlich muß auch eine gemeinſame Waſchküche, eine Roll⸗ und Plättſtube geſchaffen werden, die für alle dieſe Haus⸗ * gemeinſam arbeitet. Auch eine Werkſtatt, in der usbeſſerungsarbeiten an Wäſche und Kleidung und Neuan⸗ fertigungen vorgenommen würden, und Kurſe zum Anlernen veranſtaltet werden könnten. Daß die Cemeinſchaftsbetriebe überhaupt die beſte Schule für unſere Töchter werden könnten, verſteht ſich von ſelbſt. Das vorgeſchriebene Pflichtjahr muß teilweiſe in einer ſolchen Küche abgeleiſtet werden, was dann auch andere Arbeitshilfen erſetzt. An der Spitze der Küche ſteht ein Hausfrauenrat, der aus den Benützern der Gemeinſchaftsküche gewählt wird. Dieſer Rat beſpricht mit der Wirtſchafterin den Küchenzettel, kontrol⸗ liert die Vorräte und das Ausgabenbuch und beſtimmt von Zeit u Zeit und von Fall zu Fall die Preiſe. Denn eherne Geſetze ollten dafür nicht aufgeſtellt werden und einer kinderreichen amilie, wo vielleicht ſogar der Vater fehlt, ſollte man Er⸗ leichterungen ſchaffen dürſen.— Auch über den Ort der Spei⸗ ſung werden keine feſten Regeln beſtehen können. Einzelne beſonders berufstätige Menſchen, hie im Winter vielleicht tags⸗ über kein warmes Zimmer in ihrer Wohnung haben, werden wohl in einem gemeinſamen Zimmer ſpeiſen, während Fa⸗ milien ſich in Kochkiſten das Eſſen gerne nach Hauſe holen. Hedwig Neumeier, Heidelberg. Die Strafſe. Von Heinrich Leis. Aus der Ferne herkommend und in Ferne mündend, iſt die Straße Sinnbild alles Lebens und Geſchehens. Unenolich und be⸗ renzt. Sichtbar immer nur im Trugoild der Nähe, aus heller egenwart fließend in nebelgraues Dämmer. Zur Raſt einladend und vorwärtsweiſend zum Ziel. Und wohin wir wandern, die Straße entlang, bleibt wie eine Glocke über uns geſtülpt der Zauberkreis des Horizontes, darin die Sinne uns einkerkern. Ein winzig kleines Stück, durchtränkt vom Licht des Schauens und Wiſſens, iſt eingeſpannt zwiſchen zwei Unendlichkeiten vor uns und hinter uns. eißgelb unter unſeren Füßen rollt das Band der Straße, durch glatie Ebene oder kleine Hügelkämme überwellend, von Ferne zu Ferne. Morgenfrühe verſchlingend mit Abendgrau; tumm kündend von ehemals und einſt. Und wir, auf der Straße, ind in das plötzliche Leuchten des Mittags geriſſen, irren zwiſchen Wachen und Traum, Kince lie fühlend, was wir doch nie be⸗ itzen. Menſchen und Dinge fließen an uns vorbei aus Dämmer zu ämmer und entgleiten der kurzen Stunde des Erfaſſens und Be⸗ greifens. Nur ewig um uns iſt Ferne Die Straße, neugeſchottert mit knirſchendem Kies oder ausge⸗ buchtet mit dunkel⸗feuchten Lehmfurchen breitknarrender Wagen: Das iſt derſelbe Boden, der Weſen toter Jahrhunderte ſah mit Luſt und Taumel und Zerſtörung, darin die Schatten der Vergangenheit eingeſtampft ſind; derſelbe Boden, daraus lebensſtark zu ungew ſſem Tanz die Zukunft aufflattern wird. Ueber die leere Straße hin zwiſchen den Feldern, wo nur zuweilen das bunte Kopf⸗ tuch einer Frau oder die verſchoſſene Jacke eines Bauern unter der Sonne ſteht raunt eine Stimme von Wind und Ahnen. Was irgend einmal die Straße füllte mit Buntheit und Bewegung, prunkende Züge, lauernder Hinterhalt, Kampf und Brand; Dörfer zur Seite, Wachttürme, Gehöfte, längſt zerfallen in Staub, ſelbſt die Grundſteine zerbröckelt, überwuchert vom Gras der Raine: Iſt alles nicht da, unſichtbar gegenwärtig? Und was einſt ſein wird, auf⸗ blühende Pracht von Städten und Schlöſſern, Eiſen und Flamme des Krieges, der den Boden zermahſen wird, heiß verrauchendes Blut, iſt alles nicht, vorbeſtimmt in Werden und Vernichtung, wie ein Samenkorn eingeſenkt in dieſe Erde, die das Schickſal des Zu⸗ künftigen tragen wird, wie ſie Leiden und Freuden von Jahr⸗ Der Streik der hausfrauen. Ein Warnungsruf von Ernſt Gohlis. Die Hausfrauen haben den Streik beſchloſſen. In der Erregung hat mir meine Frau das Geheimnis ausgeplaudert, und ich halie es für meine Pflicht, alle Ehemänner ſofort von der drohenden Gefahr in Kenntnis zu ſetzen. Ich hatte nämlich meiner Frau wieder einmal den Vorwurf gemacht, daß ſie mehr Geld verbraucht, als mein Ein⸗ kommen erlaubt. Und da war ihre letzte Waffe gegen mich die Streikandrohung. Was ſoll nun werden? Nachdem ihr das bis dahin ſtreng gehütete Geheimnis nun ein⸗ mal entfahren war, enthüllte mir meine Frau ganz offen den Streik⸗ plan, auf den ſich alle Hausfrauen der Stadt verpflichtet haben. Der Frauen⸗Betriebsrat hat beſchloſſen, daß der Streik beginnt, ſowie ſich im nächſten Monat die erſten häuslichen Unzuträglichkeiten wegen des Wirtſchaftsgeldes einſtellten. Die Forderungen ſind: Höhere Löhne, wollte ſagen höheres Wirtſchaftsgeld, und beſſere Behandlung durch den kapitaliſtiſchen Sklavenhalter, den Ehemann. Beim erſten Zank im nächſten Monat ſoll alſo der Streik be⸗ innen. Du lieber Gott! Wie oft zankt man ſich bei der jetzigen euerungl Das gehört heutzutage doch dazu. In den erſten Jahren unſerer Ehe waren wir ſo glückliche und friedliche Leute. Die Zeit⸗ verhältniſſe haben das gründlich geändert. Jetzt ſind wir nur noch in den erſten Tagen eines jeden Monats friedlich und glücklich. Was man ſo bei den heutigen beſcheidenen Anſprüchen glücklich nennt. Ich bin geiſtig ſchaffender Arbeiter und dazu Feſtangeſtellter, ich habe keinen Pfennig Einkommen, den nicht die Steuerbehörde„erfaſſen“ kann. Darum muß ich meine Ausgaben auch bis auf den Pfennig genau einteilen. Nach Steuerabzug, Rücklage für Miete, Lebens⸗ verſicherung, Feuerverſicherung und Einbruchsverſicherung, nach Bexeitſtellung des Geldes für die letzte Arztrechnung, nach einer An⸗ zahlung an den Kohlenhändler und einer anderen Abzahlung an den Schneider für das Wenden eines Anzuges bleibt noch eine Summe, die als Wirtſchaftsgeld verwendet werden kann und die ſich mit dem beſten Willen nicht erhöhen läßt, die aber noch verringert wird, wenn unvorhergeſehene Ereigniſſe Geldausgoben mit ſich bringen. Meine Frau hat es ſich abgewöhnt, mir gleich am Erſten des Monats zu ſagen:„Damit komme ich nicht aus.“ Sie nimmt ſo viel Rückſicht auf meine Nerven zu warten, bis die Kataſtrophe nicht mehr zu verheimlichen iſt. In dieſem Monat kamen am Fünften— ſpäter wird es ſelten einmal— die erſten Vorboten des Unheils. Her Anlaß iſt ſtets ein anderer, nie vorauszuſehender. Diesmal hat Lilli ihre Schuhe durchgelaufen, obgleich wir beſtimmt angenommen hatten, die Sohlen würden noch einen Monat halten. Jetzt mußten die Schuhe zum Schuhmacher, und Lilli war einen Tag lana„krank“, Baun ſie halte feine Schußhe weiter. Am Taa darauk hringt der tauſenden trug? Was die Windſtimmen raunen von Ahnen und Schatten, die welodie der einſamen Bäume am Weg; ſo leiſe klingt ſie und kaum vornehmbar, bald ſchluckt das ewige Schweigen der Ferne ſie ein. Und wie dieſes Ehemals und Einſt traumhaft ver⸗ ſinkt unter der gleißenden Sonne des Mittags, bleibt nichts mehr außer uns und dem ewig über uns gebogenen Horizont; die Schatten — zur Ruhe, weſenlos unter wogendem Gras, die Straße entlang. Vor uns, da wir ausſchreiten, erſehntem Ziel entgegen, öffnet ſich die Ferne, immer neue Bilder fügen ſich ein in den Kreis un⸗ ſeres Blickes. Und irgendwo ein hellbeglänzter Giebel, eine Kirch⸗ turmſpitze, empocſteigend aus einer Hügelfalte, oder Lichtermeer im Grund künden Ziel und Raſt Hinter uns aber ſchlägt die Ferne wieder zuſammen, mit den Falten eines langrauſchenden Mantels, und indem neues Schickſal uns entgegenkommt, ſchwindet Erlebtes ſchon in Dunſt und Vergeſſenheit. Verſchollene Erinnerungen trinkt die Ferne ein. Wann das letzte Stück der großen Straße für ihn endet, wann ein ſchmaler und abſeitiger Pfad ihn fortführen wird zur Ruhe und zu langem Schlaf, wann Nebel und Nacht von Ver⸗ gangenem und Zukünftigem über ihm ſich einen und das Licht des Tages auslöſchen wird, weiß keiner von den Wanderern, die im Bannkreis ihrer Sinne tappen Die Straße aber läuft weiter und weiter, ein gleichförmig geſponnenes Band zwiſchen Unendlichkeiten. Ciebenswürdig. Von Dr. Rudolf Krauß. Viele Menſchen, Frauen zumal, erwerben ſich dadurch den Ruf der Liebenswürbigkeie, daß ſie anderen freundlich entgegenkommen uno auf ihre Inteeſſen ſcheinbar eingehen, ihnen Angenehmes ſagen uno alſo ſich auch angenehm nachen. In der Regel iſt dies alles nur geſellſchafiliche Gewandtheit und Gewohnheit, wobei das Gemüt ſo gut wie ganz unbeteiligt bleibt. Wir wollen dieſe äußerliche Art von Lievenswürdigkeit durchaus nicht verachten; denn ſie ſorgt da⸗ für, daß ſich der Verkehr in gebildeten Kreiſen glatt und reibungs⸗ los entwickelt, und trägt zur der Höflichkeit bei, von der es einſt hieß, daß ſie die Tugend der Könige ſei Weit iſt ſie aber von jener wahren Liebenswür igkeit entfernt, die der Ausfluß eines gütigen Herzens iſt. Dieſe äußert ſich allerorten und gegen jedermann gleichmäßig, währead die, deren geſellſchaftliche Liebenswürdigkeit geprieſen wird, oft gerade da verſagen, wo ſich ihr Vorzug allererſt und am entſchiedenſten bewähren ſollte: in ihren dier Wänden, gegen ihre nächſten Angehörigen. Sie haben ihren ganzen Vorrat an Liebenswürdigkeit vor Fremden erſchöpft, ſo daß ſie für die Familie nichts mehr übrig haben ſie ſind von der Anſtrengung des Liebenswürdigſeins ſo abgeſvannt, daß ſie zu Hauſe die Maske nicht weiterzutragen vermögen; ſie meinen ſich im Kreiſe der Ihrigen gehen laſſen zu dürfen und geben ſich da allzu häufig geradezu un⸗ liebenswürdig. Wer die echte Liebenswürdigkeit beſitzt, fängt um⸗ gelehrt damit an, ſie an den Seinen zu üben; ſie iſt ihm eine ſolche Selbſtverſtändlichkeit, daß er ſie ſich nicht zum Ruhme anrechnet und keinerlei Anſprüche darauf gründet. Und weil ſie ihm völlig in Fleiſch und Blut übergegangen, zur zweiten Natur geworden iſt, muß er ſie auch Fremden gegenüber betätigen; er könnte gar nicht onders, ſelbſt wenn er wollte. Wer auf die Förderung ſeines Men⸗ ſchentums bedacht iſt, läßt ſich nicht an dem billigen Surrogat ge⸗ nügen, ſondern trachtet nach jener edleren Art von Liebenswürdig⸗ keit, die ja nicht bloß auf alücklicher Anlage beruht, vielmehr auch durch ernſthafte Selbſterziehung erreicht werden kann. Nllerlei aus der Frauenwelt. Eine heikle Frage. Die Frage nach dem Alter, die dem Zeugen vor Gericht vor⸗ gelegt wird, wird von vielen, beſonders Frauen, nur ungern beant⸗ wortet, und ſie machen ſich dabei nicht ſelten einer falſchen Angabe ſchuldig. Die engliſche Gerichtsſtatiſtik gibt darüber amüſante Zah⸗ len. Man hat dort feſtgeſtellt, daß alljährlich viele Fälle vorkommen, in denen Perſonen erklären, 30, 40, 50 uſw. Jahre alt zu ſein, ob⸗ wohl ſie in Wirklichkeit einige Jahre mehr oder weniger zählen. Solche„Irrtümer“ kommen bei Perſonen unter 30 Jahren ſehr ſelten vor; dagegen nehmen ſie bei Leuten im Alter von 30—70 Jahren immer mehr zu, und zwar wird faſt regelmäßig ein geringeres Alter angegeben. Im Alter von 70—90 Jahren iſt das Gegenteil der Fall; dieſe greiſen Herrſchaften ſind ſtolz auf ihre hohen Jahre und machen ſich älter, als ſie ſind. Die Zahl der falſchen Altersangaben iſt natürlich im Vergleich zu den richtigen verhältnismäßig gering; ſie kommen hauptſächlich bei Frauen vor und beginnen bei dieſen be⸗ reits, wenn ſie erſt 20 Lenze zählen. Dieſe Erſcheinung tritt auch bei den Volkszählungen deutlich zutage. Bei der letzten Volkszählung in England wurde in 13 167 Fällen überhaupt keine Angabe über das Alter gemacht; in Frankreich aber verſchwiegen bei dem gleichen Anlaß 116 772 Perſonen und in den Ver inigten Staaten 169 055 Perſonen ihr Alter. Wie die Mode entſtand. Die Frage, wie die Mode entſtanden iſt, hat Ethnologen und Kulturhiſtoriker viel beſchäftigt. Viele Gelehrten ſind der Anſicht, daß der erſte Beweggrund für die Kleidung darin beſtand, die Auf⸗ merkſamkeit auf gewiſſe Schönheiten des⸗Körpers zu lenken. Zwei⸗ fellos iſt ſo das Tätowieren unter den primitiven Völkern entſtanden. In der* der Menſchheit wurden Farben benutzt, um den Körper durch Bemalung anziehender zu machen, und das Tätowieren Schuſter die Schuhe wieder. Er kommt tatſächlich in eigener Perſon! Aber er will die Schuhe nicht hergeben, ehe er nicht 54 Mark für die Ausbeſſerung erhält. Meine Frau hatte die Summe vom Wirt⸗ ſchaftsgeld ausgelegt. Bei Tiſch gab ſie mir das zartfühlend zu verſtehen. Ehe ich antwortete, redete ich mir zu,, daß es doch keinen Zweck hat, Lärm zu ſchlagen.„Schreib's auf“, ſagte ich alſo, und das Ge⸗ witter war vertagt. Faſt eine Woche verlief noch unter erträalichen Zuſtänden. Dann kam ein neues Gewitter. Meine Frau erklärte: „Wir haben dieſen Monat nichts mehr zu eſſen.“ Ich zwang mich zur Ruhe und erwiderte, es ſei doch nicht gut möali⸗h daß am 13. das Wirtſchaftsgeld ſchon aufgebraucht ſei. Meine Frau ſah mich geringſchätzig an und fuhr fort:„Laß mich doch gefälligſt ausreden! Ich hatte doch auch ſchon Lillis Schuhſohlen ausgelegt und dann war am Mittwoch der Gasmann da. Für 6 Wochen habe ich 240 Mark bezahlen müſſen. „Aber Liebling, woher ſoll ich denn das Geld nehmen?“— Meine Frau zuckte die Achſeln. Da kam mir ein Ausweg:„Wir müßten den Arzt auf den nächſten Monat verſchieben.“ So gab ich das Geld für den Arzt heraus. Als es meine Frau zu ſich nahm, ſagte ſie:„Das reicht aber noch nicht.“—„Aber vorläufig reicht es doch!“ fuhr ich ſie an. Ich hatte meine Nerven nicht mehr in der Gewalt und lief davon. Für den Unbeteiligten iſt das ſicher etwas zum Lachen. Aber wer dieſe kleinen Reibereien Monat für Monat durchmacht, deſſen Nerven rebellieren. So gegen den Zwanzigſten überkommt mich dann gewöhnlich die Ruhe deſſen, der mit dem Leben abgeſchloſſen hat. Was habe ich dann meiner Frau alles ſchon geſagt. Derſelben Frau, der ich einſt von Liebe ſtammelte, der ich den Himmel auf Erden verſprach Daß die Alltagsſorgen die Wenſchen ſo verändern, das iſt bitter Meine Frau lenkt dann immer geſchickt ein. Diesmal ſagte ſie:„Schreib dir doch nur einmal auf, was allein die Sachen koſten, die wir von der Stadt auf Marken bekommen, ehe du mir Vorwürfe machſt. Ich war glücklich, endlich einen Punkt gefunden zu haben, an dem ich meine Frau überführen konnte. Endlich hoffte ich, ihr ſchwarz auf weiß beweiſen zu können, daß wir über unſere Verhält⸗ niſſe leben, und daß ſie es ſei, die nicht ſparen kann. Meine Frau diktierte, ich ſchrieb Für 5 Perſonen Brot, Fett, Fleiſch, Kartoffeln. Zucker, Teigwaren, Milch für das Jüngſte uſw. Ich rechnete genau. Und das Ergebnis: Nur 160 Mark mehr im Monat als ich meiner Frau Wirtſchaftsgeld geben konnte.„Dayon können wir aber nicht leben“ fuhr meine Frau fort,„das reicht nicht, um ſatt zu werden, das Brot iſt ſo ſchlecht, daß man es kaum eſſen kann.“ Mir ſtockte der Herzſchlag Hilflos ſah ich meine Frau an. Aber ſie half mir Hicht, die gah mir auch nock die Polge: Und wen fommt der Wirrter. unter der Haut ſtellt nur eine nachdrücklichere und dauernde„Ver⸗ ſchönerung“ dieſer Art dar. Der nächſte Schritt vom Tätowieren führte zur Bekleidung, indem bunte Bänder, Gürtel und Anhängſel aller Art gebraucht wurden. Bei gewiſſen Schmuckformen iſt dieſes Streben, die Schönheit eines beſtimmten Körperteiles hervorzuheben, noch ganz deutlich. Den Naſenring haben wir zwar aufgegeben; aber der Ohrring muß dazu dienen, die ſchöne Form des Ohres, bei deren Geſtaltung die Natur ſich ja beſondere Mühe gegeben zu haben ſcheint, durch Gord und Edelſteine zu erhöhen. Die Klei⸗ ung. die zu⸗ nächſt nur einzelne Körperformen unterſtreichen ſollte, gewinnt dann mit dem Fortſchreiten der Ziviliſation immer mehr an Ausdehnung und tritt ſchließlich in unſerer Vorſtellung völlig an die Stelle des Körpers. Goethe hebt einmal als merkwürdig hervor, daß wir mit dem entzückten Ausruf:„Was für ein reizender kleiner Fußl“ doch nur den hübſchen Schuh meinen, den wir ſehen. Und ſo hat über⸗ haupt die Mode unſere Anſchauung vom Körper völlig umgewandelt und eine Bewunderung der Kleider an die Stelle der noch bei den Griechen vorhandenen Bewunderung der Leiber geſetzt. Daneben iſt freilich die Verwendung von Farben, von Federn und auffälligen Schruckſtücken, die die Mode des primitiven Menſchen ausmachte, aus unſerer Mode noch nicht verſchwunden, und es ſpricht für eine „primitive“ Geſinnung der Frau, daß ſie auch Farben, Federn, alle funkelnden, blitzenden und bunten Sachen bei ihrer Toilette bevor⸗ zugt. Vorfrühlingswetter und Winlerkleidung. Wir haben dieſes Jahr mitten im Winter ſo etwas wie Früh⸗ lingsahnen; die linden Lüſte ſind erwacht; es fängt ſogar ſchon zu grünen und zu blühen an. Aber die Frühlingsſtimmung iſt aus⸗ geblieben. Als wenn der Menſch das Unnatürliche dieſer Erſchei⸗ nung ahnte, fühlt er ſich durch das warme Wetter niedergedrü kt, und man empfindet allgemein dieſe Witterung als ungeſund. Wir ſind eben noch nicht auf den Frühling eingerichtet, und ſo iſt es uns nur läſtig, daß der„ſchöne Junge“ bereits ſo früh und vorlaut ſeine Naſe hereinſteckt. Sehr viel trägt dazu, daß wir den frühzeitigen Frühling garnicht leiden mögen, auch die Kleidung bei. Wie die Herzen, ſo ſind auch die Toiletten auf den Lenz noch nicht vorbe⸗ reitet. In unſern ſchweren Winterkleidern fühlen wir uns 90 und beengt. Da aber die Witterung ſo unſicher iſt und leicht ins Gegen⸗ teil umſchlagen kann, wagt man ſich nicht aus der Wintertoilette heraus, und jedenfalls wäre es bedenklich, plötzlich leichtere Unter⸗ kleidung anzulegen, da man nicht weiß, was ſich noch in der Zeiten Schoße birgt. Immerhin denkt urſere Damenwelt doch ſchon lebhaft an die Frühlingomode, und die Schneiderfirmen können garnicht raſch genug ihre neuen Modelle herausbringen, ſo groß iſt die Un⸗ geduld. Wir würden ſchon aus der dumpfen trüben Stimmung, in die uns dieſer flaue Winter verſenkt, herauskommen, wenn wir nur ein paar luſtige neue Hüte, ein paar buntere Farben, Leichteres und Zarteres in der Kleidung ſehen würden. Die erſten Vorfrüh⸗ lingskoſtüme, die ſich ans Licht wagen, ſuchen die Sehnſucht nach Helliakeit und Freude zu erfüllen, denn ſie ſind in lebhaften Tönen des Grün gehalten, und beſonders das weiche und zarte Olivgrün iſt ſehr beliebt. Die Frühlingshüte ſind klein in der Form, bevor⸗ zuben Samt als Material und laſſen die Lenzesnote in einer gelben Füllroſe oder einer anderen zartgefärbten Blume anklingen. Dazu trägt man lange Tüllſhawls, die um den Hals flattern und den ſchweren Wollſhawl angenehm erſetzen. Sollen Frauen rauchen? Man ſchreibt uns: Zigarren und Zigaretten ſteigern die Ver⸗ ſchuldung des deutſchen Volkes monatlich um eine Milliarde Mark. Beſinnung gegen den ſtarken Verbrauch in Zigarren und Zigaretten muß einſetzen. Keine Notwendigkeit liegt vor, daß Frauen das von der Mode eingeführte Rauchen von Zigaretten fortſetzen. Es ſollte ſtillſchweigende Vereinbarung aller Volkskreiſe werden, rauchende Frauen von ihrem Unrecht gegen ihre Geſundheit, ſowohl wie gegen die deutſche Volkswirtſchaft zu überzeugen. Der Bund der Erneuerung wirtſchaftlicher Sitte und Verantwortung ruft alle Frauen mit Hinweis auf ihre nationale Pflicht, ſtets an die ge⸗ berdich zu denken, dazu auf, auf ihre Zigaretten zu verzichten. Die Frau in der Kirche. Kirchliche Seminare zur Ausbildung von Kräften für den evan⸗ geliſchen gibt es bereits verſchiedene, u. a. in Leipzig. Wie die„Volkskirche“(Verlag des Evangeliſchen Bundes, Berlin W. 35) berichtet, hat nunmehr auch das evan⸗ geliſche Diakoniſſenhaus in Münſter am 1. Mai v. J. ein Seminar für Religionslehrerinnen und Pfarr⸗ gehilfinnen eröffnet. In dieſem Seminar ſollen die jungen Mäochen in die Theorie und Praxis des Religionsunterrichts einge⸗ 63 werden. Außerdem will das Seminar durch Ausbildung in ugendpflege, Katechumenenunterricht und weiblicher Seelſorge ſeine Schülerinnen in den Stand ſetzen, als Pfarramtsgehilfinnen zu wirken. Auch dieſe Mitarbeit an der Ausbildung von Kräften für den notwendigerweiſe zu erweiternden Kirchlichen Frauendienſt, iſt ſehr zu begrüßen Nach zahlreichen Stimmen der Gegenwart werden ſolche Pfarrgehilfinnen künftig von vielen Gemeinden begehrt ſein. Proſpekte über das neue Unternehmen verſendet der Vorſtand de⸗ Diakoniſſenhauſes Das Frauenſtimmrecht in Japan abgelehnt. Meldungen aus Tokio zufolge hat das e Parlament den von den Oppoſitionsparteien eingebrachten Antrag auf Einfüh⸗ rung es Frauenſtimmrechts mit 249 zegen 137 Stimmen abgelehnt. Da brauche ich ein Paar Schuhe. Und Lilli hat kein warmes Kleid mehr, die Sachen vom vorigen Jahr hat ſie vollkommen verwachſen. Und Herbert.“ Ich hielt mir die Ohren zu und winkte ab. Es war unheimlich ſtill im Zimmer. Ich fühlte, wie meine Frau Mitleid mit mir bekam und wie ſie doch nicht anders konnte. Erbarmungslos fuhr ſie fort:„Auf meinem Sparbuch iſt nichts mehr, das von den Kindern haben wir auch längſt abgehoben. weiß nun nicht, was wir noch verkaufen könnten. Vor 2 Jahren habe ich das Klavier hergegeben, voriges Jahr habe ich meine Salon⸗ möbel verkauft, die ja bei dem Umzug in die kleinere Wohnung überflüſſig gemorden waren. Einen Teil des Silbers haben wir in dieſem Jahre zu Geld gemacht. Ich wüßte nicht mehr, wie wir nun noch Geld ſchaffen könnten.“ So geht es nicht weiter, hämmerte es mit jedem Pulsſchlag in meinem Gehirn. So geht es nicht weiter! So geht es nicht weiter! Bis ich es ſchließlich laut ſagte. Meine Frau antwortete nicht, da faßte ich Mut und ſagte:„Du mußt es ehen verſuchen, dich einzu⸗ ſchränken Du begreifſt doch, ich habe mein feſtes Gehalt, davon kann ich dir nur eine beſtimmte Summe als Wirtſchaftsgeld geben, und damit mußt du eben auskommen.“ „Aber du ſiehſt ja, allein die ſtädtiſchen Lebensmittel machen ſchon mehr aus.“ „Da müſſen wir eben auf den Zucker verzichten——“ Jetzt fuhr mich aber meine Frau an:„Am Eſſen wird nicht geſpart, das iſt ſchein ſo dürftig genug! Was ſoll aus den Kindern werden, wenn wir ihnen das Wenige roch entziehen? Wie ſoll ich im Haushalt arbeiten, wie willſt du in deinem Beruf arbeiten, wenn wir nur trocken Brot und trockene Kartoffel eſſen? Nein, da wird nichts draus!“ Die Erregung lag nun in der Luft. Ich cuemortete heftig, und da entfuhr meiner Frau die furchtbare Drohung:„Dann werfe ich dir den ganzen Krempel vor die Füße und mache nicht mehr mit! Du denkſt wohl, wir Frauen können nicht ſtreiken? Wir werden es tun, verlaß dich daraufl“ Meine Frau verließ das Zimmer, ſeder Zoll eine Siegerin. So geſchlagen, ſo hilflos bin ich mir in meiner zehnjährigen Ehe noch nie vorgekommen. So kann es doch nicht weiter gehen. Ehe⸗ männer! Wir müſſen eine Löſung finden. Bedenkt die Folgen! Mas ſoll aus unſeren Kindern werden, wenn die Mütter ſtreiken? Was ſoll aus uns Männern werden. wenn die Hausfrauen ſtreiken? Aufhängen können wir uns. Aber wenn wir das wollten, hätten wir es ja bei den unerträglichen Geldverhältniſſen der letzten Jahre ſchon länaſt getan. Aber wir müſſen eine Löſung finden! Wir müſſen uns klar werden, wie wir unſeren Frauen mehr Geld geben — Der Streik der Hausfrauen muß auf jeden Fall verhinder wmo** ——— —— —————— 3 Freltag, den 11. Februar 1921. 7. Seite. Nr. 70. —7 Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. Trinitatiskirche: Morgens 9 Uhr Predigt, V. Glaſer; 10 Uhr Predigt Piärrer Schentel; 11 Uhr Kindergottesbienſt, Pfarrer Schenel. Nachm. 4 2 Uhr Ehrinemehre, pfarrer Reuz. Jungouſch⸗Pfacret, Wiccrhaus Jungouſchſtr, 9: Nachm. 2 Uhr Chriſtl. „Eunaſſung, pfarrer Schenkel. Konkordientirche: Weorgens 10 Uhr Predigt, Kirchenrat v. Schoepffer; 11 Uhr Kindergottesbienſt, Piarrer Lutz. Nachm. 2 Uhr Kirchenrat von Schoepffer. Abends 6 Uhr Predigt, B. Reidel. Chriſtusterche: Morgens 10 Uhr Predigt, Pfarrer Dr. Hoflz 11½ Uhr S Plarrer Dr. Hoff und Klein. Abends 6 Uhr Predigt, BV. Fink. Priedenskirche: Morgens 9 Uhr Chriſtenlehre, Pfarrer Knobloch; 10 Uhr Predigt, Pfarrer Gebhard; 11 Uhr Cyriſtenlehre, Pfarrer Gebhard. Abends 6 Uhr Predigt, Pfarrer Knobloch. Johannistirche: Morgens 10 Uhr Predigt, B. Eckardt; 11 Uhr Kindergottes⸗ dienſt, V. Eckardt. Abends 6 Uhr Predigt, Pfaxrer Sauerbrunn. Lutherkirche; Morgens 10 Uhr Predigt, V. Kappes. Nachm. 4 Uhr Kinder⸗ —.—* Lichtbilder über Paleſtina. Abends 6. Uhr Predigt, 2 arrer Huß. Melauchthon⸗Piarrei Uhlandſchule: Morgens 10 Uhr Predigt, V. Lie. Knepels; 11 Uhr Kindergottesdienſt, V. Lic. Knevels. Reckarſpitze;; Morgens 10 Uhr Predigt, V. Glaſer; 11 Uhr Kindergottes⸗ dienſt, V. Glaſer. S Lanf⸗Krankenhaus: Morgens 611 Uhr Predigt, Pfarrer Reng. iakoniſſenhauskapelle: Morgens 411 Uhr Predigt, Pfarrer Haag. Mannheim⸗Neckaran: Vorm. 3410 Uhr Predigt, Abendmahl, Pfarrer Lamb; 411. Uhr Kindergottesdienſt der Süd⸗Pfarrei, Pfarrer Lamb. Nachm. 1 Uhr Chriſtenlehre der Süd⸗Pfarrei, Pfr. Lamb. ochengottesdienſte: Trinitatiskirche: Tienstag, 15. Fehr., abends 8 Uhr, Predigt, V. Achtnich. Ehriſtuskirche: Mittwoch, den 16. Febr., abends 8 Uhr, Pfarrer D. Klein. Lutherkirche: Mutwoch, den 16. Februar, abends 8 Uhr,* uß. Konkordienkirche: Donnerstag, 17 Febr., abends 8 Uhr, V. Lic. Knebels. Friedenskirche: Donnerstag, 17. Febr, abends 7 Uhr, V. Wältner. Johanniskirche: Donnerstag, 17. Febr., abends 8 Uhr, V. Eckardt. Mannheim⸗Neckarau: Donnerstag, 17. Febr., abends 8 Uhr Abendandacht im Gemeindehaus, Pfarrer Lamb. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaſten. Verein ſür Innere Miſſion(A..), K 2, 10: Sonntag nachmittags 3 Uhr Donnerstag abends 8 Uhr.— Schwetzingrſir. 90: Sonn⸗ tag. vormitiags 9 ubr und nachmittags 3 Uhr; Donnerstag abends 8 Uhr.— Stamitzſtrahe 15: Sonntag nachmittags 8 Uhr; Donnerstag abends 8 Uhr.— Bellenſtraße 52 und Sandhofer⸗ ſtraße 8: Mittwoch abends 8 Uhr. Gwangeliſche Gemeinſchaft,() 3, 23: Sonntag vorm. 9 Uhr und nachm. 8. Donnerstag abende 8 Uhr. Ehriſtengemeinde, 1/ 4, 19a, Hinterhaus: Sonntag vorm. 93½ Uhr und abends 8 Uhr, Donnerstag abends 8½ Uhr Baptiſten⸗Gemeinde, 1) 4, 19n: Sonntag nachm. 3 Uhr; Mittw. abds. 8 Uhr. Gemeinſchaſt der Süddeutſchen Rheinanſtraße 6, Hinterhaus: Sonntag, Dienstag und Freitag jeweils abends 8 Ubr. Sonntag vor⸗ mittag.30 Uhr. In Feudenheim Erxangeliſation bis zum 15, ebruar durch Evangeliſt Göttler⸗St. Georgen im Miſſionsſaal Schwanenſtraße 30) jeweils nachmittags 4 und abends 8 Uhr. Verein ſ. Jugendpflege, G 4, 17: Sonntag nachm. 4 Uhr Jungfr.; abends 8 Uhr Verſammlung. Methodiſten⸗Kirche. Augartenſtraze 26: Sonn tag morgens 9/ Uhr und nachm, 2 Uhr Pre⸗ digt. 11. Uhr Sonniagsſchule.— Dienstag abends 8 Uhr Bibel⸗ und Gebetſtunde. Aula des Realgymnaſiums, Tullaſtr. 4: Gottsedienſt: Sonntag nachm. 3 Mannheimer General⸗Anzeiger. Eldend⸗Ansgade) Reuapoſtoliſche Gemeinde. Uhr. Mittwoch abend 8 Uhr. Katholiſche Gemeinde. Jeſuitenkirche: Samstag. Von—7 Uhr und von 768 Uhr öſterliche Beichte; 6 Uhr Salve.— Sonntag, Von 6 Uhr an Beichtgelegen⸗ heit; 6 Uhr Frühmeſſe; 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Prebigt (Generalkommunion des Jugendvereins, der Erſtkommunikanten und der Chriſtenlehrpflichtigen); 10 Uhr Predigt und Amt; 11 Uhr hl. Meſſe mit Predigt. Nachm. 342 Uhr Chriſtenlehre für den g. und 4. Jahrgang Jungfrauen im Saale des Pfarrhauſes; 2 Uhr Chriſtenlehre; 43 Uhr Derz⸗Waric⸗ Pruderſchaftandacht m. Segen; ½4 Uhr Marian. Jungfrauenkongregation, Andacht mit Predigt und Segen. Abends 7 Uhr Faſtenpredigt mit Andacht und Segen.(Kollekte für arme Erſt⸗ kommunikanten.)— Donnerstag. Abends 7 Uhr Faſtenpredigt mit Andacht und.—(Kollekte für arme Erſtkommunikanten.) Untere katholiſche Pfarrlirche: Samstag. Von—48 und von—9 Uhr öſterliche Beicht; 6 Uhr Salve.— Sonntag. Von 6 Uhr an Beicht; 6 Uhr Frühmeſſe; 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Pre⸗ digt und hl. Kemmunion der Frauenkongregation; 10 Uhr Amt mit Predigt; 11 Uhr Kindergottesdlenſt mit Predigt. Nachmittags 742. Uhr Chriſtenlehre für die Mädchen; 48 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Bruderſchaft. Abends 7 Uhr Faſtenpredigt; nachher Andacht mil Segen; 5 Uhr Ver⸗ ſammlung der Pe im Marienhaus. aoile te für arme Erſtkommunikanten.)— Mittwoch. Abends 8 Uhr Kreuzwegandacht mit Segen und Kollekte. Katholiſches Bürgerhoſpital: Sonntag. 49 Uhr Singmeſſe mit Predigt; 5 Baf Gymnaſiumsgoottesdienſt. Nachm. 4 Uhr Andacht für die Faſtenzeit. Herz⸗Jeſu⸗Kirche Neckarſtadi⸗Weſt: Samstag. Oeſterliche Beicht von nachmittags 4 Uhr an.— Sonntag 6 Uhr Frühmeſſe und öſter⸗ liche Beicht; 7 Uhr hl. Meſſe; 8 Uhr Singmeſſe mit Predigt und Bun⸗ deskommunion der Jünglinge; 10 Uhr Predigt und Amt; 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre für Jünglinge; /49 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen. Abends 7 Uhr und Andacht mit Segen.(Die Kollekte nach der Faſten⸗ r Predigt iſt arme Exſtkommunikanten.)— Dienstag, Abends 8 Uhr Verſammlung der Jungfrauenkongregation.— Freitag. Abends 7 Uhr Kreuzwegandacht. Boniſatiuslirche Neckarſtüdt⸗Oſt: Samstag. Beichtgelegenheit von 4— Uhr nachm. und ua8 Uhr.— Sonntag. Von 6 Uhr ab Beicht; 7 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Kommunionmeſſe mit Geſang; 10 Uhr Hoch⸗ amt mit Predigt; 11 Uhr Kindergottesdienſt mit Predigt und Geſang. R 2 Uhr Chriſtenlehre; /43 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Aus⸗ ſetzung. Abends 6 Uhr Faſtenpredigt und Segensandacht.— Frei⸗ tag. Abends 6 Uhr Faſtenandacht mit Segen. Hl. Geiſtlirche: Samstag.—7 Uhr und 8 Uhr Beichtgelegenheit.— St. Kommunionmeſſe mit Generalkommunion(Oſterkommunion) des Marienvereins; 8 Uhr gemeinſame hl. Kommünion der Schulkinder, hl. Meſſe und Predigt; 10 Uhr Hochamt mit Predigt. Nachmittags 60 Uhr Ehriſtenlehre; 2 Uhr Uhr Faſtenandacht. Abends 7 Uhr 1. aſtenpredigt mit Andacht und Segen. Katholiſche Kirche in Käſertal: Samstag. Von—7 Uhr und von 8 Uhr an Beicht; 6 Uhr Roſenkranz.— Sonntag. 7 Uhr Beicht; 7 Uhr hl. Meſſe mit Kommunion für die Schüler; 349 Uhr Schüler⸗ gottesdienſt“ 10 Uhr Predigt mit Amt. Nachm. /2 Uhr Chriſten⸗ lehre; hernach Herz⸗Jeſuandacht. Abends 7 Uhr Faſtenpredigt mit Andacht und Segen. St. Antoniuskirche in Rheinan: Samstag. 2, 5 und ½8 Uhr Beicht. Sonniag. orgens 17 Uhr Beicht; ½8 Uhr Früh⸗ meſſe mit Kommunion des Marienvereins; 10 Uhr Sere an ienſt mit Predigt, hierauf Chriſtenlehre. Nachm. 2 Uhr erz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen; 43 ühr Verſammlung des Marien⸗ vereins mit Vortrag.— Donnerstag. Abends 8 Uhr Faſten⸗ andacht mii Segen Franzistuskirche in Waldhof: Samstag. 2 Uhr Beicht; 9½8 Uhr Salve, hernach Beicht.— Sonntag. 6 Uhr Beicht 7 Uhr Kommunionmeſſe mit Frühpredigt; 49 Uhr Singmeſſe in der Kapelle der Spiegelfabrik mit Homilie; Kic Uhr Predigt und Amt. Nachm. ½2 Uhr Chriſten⸗ lehre, darauf Kreuzwegandacht, hernach Verſammlung der Erzbruder⸗ ſchaft der chriſtl. Mütter. Abends 7 Uhr Faſtenpredigt mit miſere und Segen. 4 Uhr Generalverſamml. des Arbeiterv. im Franziskushaus. St. Peter⸗ und Paulskirche Jeudenhein: Samstag. Lon—7 Uhr Beichtgelegenheit und abends von 8 Uhr beſonders für „— Sonntag. Von 7 Uhr ab Beichtgelegenheit; 68 Uhr hl. Kom⸗ munion; 8 Uhr Frühmeſſe(Generalkommunion der Marian. Jung⸗ rauenkongregation); 410 Uhr Hauptgottesdienſt. Nachm. 42 Uhr hriſtenlehne für die Mädchen; 2 Uhr Corporis⸗Chriſti⸗Bruderſchaſt. Abends ½8 Uhr Faſtenpredigt mit Andacht. Katholiſche Pſarrkirche in Sandhofen: Samstag. 8 Uhr Beicht.— Sonntag. 7 Uhr Beicht, 7 Uhr Frühmeſſe mit hl. Kommunionz 49 Uhr Schülergottesdienſt, Singmeſſe mit Predigt; 10 Uhr Haupi⸗ gottesdienſt,— und Amt. Nachmittags 2 Uhr Chriſtenlehre und Herz⸗Jeſu⸗Andacht; 3 Uhr Verſammlung des Müttervereins, Abends 7 Uhr Faſtenpredigt, Andacht und Segen. Altkatholiſche Gemeinde. Schlofkirche: Sonntag, den 13. Februar, vormittags 10 Uhr, deutſches Amt mit Predigt.(Stadtpfarrer Dr. Steinwachs.) Freireligiöſe Gemeinde. Sonntag, 18. Februar, vormittags 10 Uhr Sonntagsfeier, Prediger: Dr. Karl Weiß über„Die Unfterbitchkelt des Geiſtes“ in der Aula des Realgymnaſiums, Tullaſtr, 4. Sonnta meſſe mit mit Predigt. Nachm. 2 Uhr Chriſtenlehre Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht mit Segen; 44 Uhr tervereins; 7 Uhr Faſtenpredigt mit Litanei und Segen. Liebſrauenkirche: Samgtag. Von—7 Uhr und nach 948 Uhr Veicht⸗ Von 6 Uhr an Beichtge⸗ elegenheit; 6 Uhr Salve.— Sonntag. egenheit; 7 Uhr Frühmeſſe; 8 Uhr Singmeſſ Amt und Predigt; 11 Uhr hl. Meſſe mit Chriſtenlehre für die Jünglinge. Abends Andacht und Segen. St. Joſefskirche Mannheim⸗Lindenhof: Man beachte die Wiſſionsorbnung. St. Jakobskirche in Necarau: Samstag. 2, 5 und 7 Uhr Beichtgelegen⸗ heit.— Sonntag. 6 Uhr Austeilung der hl. Kommunſon; 47 Offene Stelſen e ee e eeeeeeerees Wir suchen für unsere Ahrechnungsabteitung einen, auf dem Oebiete der Frachtenverrechnung durchaus bewanderten Jungen Mann Bewerbungen mit selbst- geschriebenem Lebenslauf 2 Sen eenan, —* Zeugnisabschtriſten EECC 2 8* 3 lein.ge taufend Ml. schriftlich zu richten an die 5 8 tüchtige gewandte e been E 2 K. 3 3413. Kebsiper, Fran f. M. Llenanis oifons-inpdak: Entwerfer 1—————— m. b.., vorm. 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Juni 1920 allgemein verbindlich erklärt, d. h. eeee. 222 9 amqtiche in den fachlichen und örtlichen Bereich desselben fallende Angestellte eeltme, e, Seee 9 müssen rückwirkend vom 1. Juni 1920 nach dessen Gehaltssätzen entlöhnt werden. S 4. S24* nee— 2— Aie Verbindlichkeitserklärung erstreckt sich nicht autf 5 20 Zitter 3. Kmehuzen in dlen Wir ersuchen alle nicht organisterten Arbeitgeber Mannheims sich um- 8— gehend schriftlich oder telephonisch mit der Geschäftsstelle des unterzeichneten Urr 8 f1e22— Verbandes in Verbindung zu setzen, wo bereitwilligst Auskunft erteilt wird. 2160 ergUnschörwergen der- [Heere zu Verhäter,ver⸗ füchl. neidena empfiehlt ſich in allen vor⸗ kommenden Arbeiten in und außer dem Hauſe. Angebote unt. N. W. 38 an die Geſchäftsſtelle d. erbeten 9291 Obstgut hat noch 1 Waggon Puim: Aieluein preisw abzugeb Näh. d. K. Väth. Küterm. Iauberbiscoisheim. ſiR i fü Aeemciner Arbeugcberverband Männͤhkeim Sechenheimerstrage 8. Leiephon 1891. Kopfwaschen u. laarpfiege mit. 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