8 Reden Montag, 14. Februar 5 — N In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..10 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ . 24.30 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 25 Pfg. oſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Geſchäfts⸗Rebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Rr. 7940—7946. geblühr.40. Af0. vierteljährl. zederzeit widerruflich. Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. —— Simons in Slullgart. Kein Diktat, ſondern Vereinbarung. Stultgart, 13. Februar.(WB.) Der Reichsminiſter des Auswärtigen Dr. Simons ſprach heute vormittag vor mehr als tauſend Perſonen, dar⸗ unter die württembergiſchen Miniſter, die Vertreter aller Or⸗ ganiſationen der Beamten, der Arbeiterſchaft, des Handels, der Induſtrie uſw. über die politiſche Lage. Zunächſt ergriff Staatspräſident Dr. Hieber das Wort zu einer Begrüßungsanſprache, worin er betonte: In ernſter Stunde— denn dieſe Wochen ſtellen eine große bange Schickſalsſtunde unſeres deutſchen Vaterlandes dar— haben wir Sie hierher eingeladen. Jetzt, wie kaum jemals, gilt's an ſich zu halten, in einer Front geſchloſſen zu ſtehen als ein um ſein Leben ringendes Volk. Ich begrüße den Herrn Reichsminiſter Dr. Simons, in dem wir den von ernſtem, ſittlichen und politiſchen Verantwortungsgefühl durchdrungenen Staatsmann, den ſachkundigen Leiter unſerer auswärtigen Angelegenheiten vertrauensvoll verehren. Ich heiße ihn namens der württembergiſchen Regierung, des württembergiſchen Volkes und der Einwohnerſchaft Stuttgarts herzlich in unſerer Mitte willkommen. Ich glaube in Ihrer aller Namen ausſprechen zu müſſen, das württembergiſche Volk weiß ſich eins mit dem deutſchen Volk, wenn es ſich gegen die wirtſchaftlichen und finanziellen Verſtlavungspläne der Entente wie ein Mann aufbäumt.(Beifall.) Das ſchwä⸗ biſche Volk fühlt ſich mit dem Deutſchen Reiche auf Gedeih und Verderben unlöslich verbunden. Die Feinde mögen jede Hoffnung auf Sonderbeſtrebungen oder Trennungsgelüſte, bei uns von vornherein begraben.(Beifall.) Es iſt nicht ver⸗ geſſen, daß der ſchwäbiſche Stamm einſt die Reichsſturmfahne vorangetragen hat. Den 18. Januar haben wir nicht umſonſt gefeiert. Wir haben bei der Miniſterbeſprechung vor 8 Tagen in Berlin keinen Zweifel gelaſſen, daß Württemberg geſchloſſen hinter der Reichsregierung und dem verantwortlichen Leiter unſerer auswärtigen Politik ſteht, wenn er und ſeine Begleiter nun erneut den ſchweren Gang zu den Verhandlungen nach London gehen. Denn ohne ſolche Geſchloſſenheit und Entſchloſſenheit des Volkes, das hinter ihnen ſteht, können auch die beſten Vertreter der Re⸗ — weder an ihre Aufgabe herantreten, noch ihre Ar⸗ eiten zu Ende führen. In dieſem Geiſte wollen wir hören, was der Herr Reichsminiſter uns, unſeren Feinden, was er der Welt zu ſagen hat. Sodann hielt Reichsminiſter Dr. Simons von lebhaftem Beifall begrüßt, eine mehr als einſtündige Rede, vielfach von Zuſtimmung und Beifall unterbrochen. Der Beifall ſteigerte ſich namentlich, als Dr. Simons erklärte, daß die deutſche Reichsregierung an ihrer Stellung⸗ nahme zu den Pariſer Beſchlüſſen feſthalte, wie er dieſe im Reichstage dargelegt habe und da feindlichen Borſchläge indiskutabel blieben. Als der Miniſter mit der Aufforderung um Unter⸗⸗ ſtützung der Regierung und ſeiner Perſon zu den Londoner“ Verhandlungen ſchloß, ſetzte minutenlanger Beifall ein Dr. Simons begrüßte zunächſt die Gelegenheit, die ihm geboten ſei, vor ſüddeutſchem Publikum die Tagesfragen zu be⸗ und ſich davon zu überzeugen, ob die Stellungnahme der eichsregierung auch im deutſchen Süden den Beifall der Bevölke⸗ rung finde. Ueber die Stellungnahme ſelbſt ſeien in letzter Zeit Zweifel entſtanden, beſonders infolge der Annahme der Einla⸗ London. Dieſe Zweifel ſeien unbegrün⸗ det. Die Erklärung, die der Miniſter im Reichstage abgegeben habe, beſtehe vollkommen zu Recht. Eine nähere Prüfung der Pariſer Be⸗ ſchlüſſe könnte das damals gefällte Urteil nur beſtätigen. Auch durch die zahlreichen Reden, die leitende Staatsmänner der Entente in den letzten Wochen gehalten hätten, ſei die Durchführbarkeit der Pariſer Beſchlüſſe nicht erwieſen. Der Miniſter ſetzte ſich hierauf mit den loyd Georges, Briands und des Grafen Sforza auseinander. Er bemängelte, daß keiner dieſer Staatsmänner es für der Mühe wert erachtet habe, aus dem Material der Brüſſeler Konferenzen den Nachweis auch nur zu verſuchen, inwieweit Deutſchland zur Zahlung der ungeheuerlichen feſten Annuitä⸗ ten von ſechs Milliarden Gold jährlich fähig ſei. Keiner habe praktiſch dargelegt, wie man ſich ſolche Leiſtungen finanztechniſch und wirtſchaftstechniſch zu denken habe. Statt deſſen habe man nur völlig phantaſtiſche Ziffern über die künftige Höhe des deutſchen Exports, für die jede, auch nur geringſte Unterlage fehle, gebracht. Ueber die zwölfprozentige Ausfuhrabgabe ſeien die verſchiedenſten Anſichten zu Tage getreten, die vielfach in völligem Widerſpruch zu einander ſtänden. So werde z. B. die Ausfuhrabgabe die von der einen Seite deshalb als beſonders nützlich auch für Deutſch⸗ land angeprieſen, weil ſie die deutſche Ausfuhrinduſtrie vor den differenziellen Einfuhrzöllen der andern Länder ſchütze, während eine zweite Anſicht dahingehe, daß die Abgabe überhaupt unmittelbar mit dem Export nichts zu tun habe, ſondern eine lediglich nach der Exporthöhe berechnete, von den deutſchen ade Auffaſſur all⸗ gemein zu tragende Zuſatzannuität bedeute. Beide Auffaſſungen ſeien, wie der Miniſter nachwies, gleich unvereinbar mit den In⸗ tereſſen nicht nur der deutſchen Wirtſchaft, ſondern des internationa⸗ len Verkehrs überhaupt. Die bisherige Debatte habe nur eines mit voller Klarheit ergeben, daß die Reparationsbeſtimmun⸗ gen des Friedensvertrages die ungeheuere Aufgabe des Wiederaufbaues der europäiſchen Wirtſchaft nicht gelöſt hätten, ſondern daß ſie durch neue Beſtimmungen erſetzt werden müßten. Eine neue Löſung könne aber werden, ſie müſſe vereinbart nicht dikliert werden. Da die Hauptlaſt der Aufgabe auf Deutſchlands Schultern falle, ſei es nötig, Deutſchlands freiwillige Zuſtimmung zu gewinnen. Die deutſche Regierung habe ihre Ver⸗ pflichtung zur Erfüllung des Friedensvertrages grundſätzlich aner⸗ kannt und ſei auch von der Notwendigkeit überzeugt, daß das deutſche Volk, indem es ſich für die Unterzeichnung des Vertrages von Verſailles entſchied, es auf ſich genommen hat, bis an die Grenze der Leiſtungsfähigkeit für die Heilung der Schäden des Krieges zu arbeiten. Die deutſchen Gegenvorſchläge ürden zeigen, daß Deutſchland ſeine Pflicht ernſt nehme. Es Werde ſich bemühen, Vorſchläge zu machen, die zwar nicht mit phan⸗ baus der zerſtörten Gebiete energiſch angefaßt werden. lle Preiſe .— Badiſche Reueſte Rachrichten beſ taſtiſchen Ziffern prunken, aber den Vorzug hätten, prak⸗ tiſch durchführbar zu ſein und die dringendſten Bedürfniſſe der alliierten Länder zu befriedigen. Der Redner ſchilderte dieſe Bedürfniſſe im Anſchluß an die franzöſiſche Kammerdebatte und an die Rede des engliſchen Miniſter⸗ präſidenten. Er charakteriſierte die durch das große Defizit hervor⸗ gerufene finanzielle Notlage Frankreichs und die Sorge Englands vor der Konkurrenz der deut⸗ ſchen Induſtrie und der Arbeitsloſigkeit der engliſchen Indu⸗ ſtrie. Aus dieſen Bedürfniſſen und Sorgen heraus müßten die deut⸗ ſchen Gegenvorſchläge geſtellt werden. Ueber deren Inhalt erklärte der Miniſter keine näheren Angaben machen zu können, da die Prü⸗ fung der Sachverſtändigen noch in vollem Gange ſei. Er beſchränkte ſich deshalb darauf, darzulegen, welche Fehler der Pariſer Vor⸗ ſchläge nicht wiederholt werden dürften. Ein Hauptfehler ſei es, daß die Pariſer Konferenz die Aufgabe zu ſehr als finan⸗ zielles Problem und zu wenig als Produktions⸗ problem angefaßt habe, daß ſie es völlig unterlaſſen habe, die Wirkungen der von Deutſchland geforderten finanziellen Leiſtungen auf den Produktionsprozeß der Welt zu unterſuchen. Aber auch die finanziellen Beſtimmungen als ſolche ſeien unpraktiſch, da die Mobili⸗ ſation der Annuitätenſchuld nicht möglich ſein werde. Abgeſehen von der langen Dauer ſeien die Annuitäten auch wegen der Un⸗ ſicherheit über die Art der Zahlung als Grundlage des Kredits un⸗ geeignet, denn im Zuſammenhang mit den übrigen Beſtimmungen des Friedensvertrages könne man nie wiſſen, in welchem Umfange ſie in bar, in welchem Umfange ſie durch anrechnungsfähige Sach⸗ leiſtungen beglichen werden würden. Was die europäiſche Ge⸗ ſamtwirtſchaft brauche, nämlich eine große internalionale Anleihe zu ihrem Wiederaufbau, insbeſondere zum Wiederaufbau der zer⸗ ſtörten Gebiete und zur Heilung der ſonſtigen Kriegsſchäden, ſei nur erreichbar, wenn man eine ganze Anzahl von komplizierten Beſtim⸗ mungen des Friedensvertrages durch einfache, klare Finanzverpflich⸗ tungen ablöſe. Weiterhin bedürfe es einer Verſtändigung über die Bedingungen, unter denen der deutſche Export, die einzige dauernde Quelle für deutſche Zahlungen, geſteigert werden könne, ohne ſich ſelbſt ſowohl, wie die Induſtrie der übrigen Staaten aufs ſchärfſte zu gefährden. Die 12prozentige Exportab ga be ſei, wie der Miniſter des näheren ausführte, dazu jedenfalls das aller⸗ ungeeignetſte Mittel. Man ſolle darüber die induſtriellen Sachverſtändigen der beteiligten Länder in unmittelbare Ver⸗ handlungen eintreten laſſen. Endlich aber müſſe auch das techniſche Problem des 5 gehe nicht an, daß Frankreich und Belgien ſede techniſche Mek⸗ arbeit Deutſchlands ablehnten, ohne ſelbſt imſtande zu ſein, bie Aufgabe zu löſen. Deutſchland biete ſeine uneigennützige Hilfe an, es wolle weder Kolonien gründen, noch Baugewinne machen; es habe nur die Abſicht, ungeheure Summen zu zahlen und zu ver⸗ zinſen für Arbeiten, die es bereits mit ſehr viel geringeren Koſten hätte ausführen können. 8 Der Miniſter erklärte, er ſei ſich bewußt, daß jeder Vorſchlag, den die deutſche Regierung mit gutem Gewiſſen machen könne, bei der Gegenſeite einen ähnlichen Sturm der Entrüſtung auslöſen werde, wie er jetzt bei der Bekanntgabe der Ententeforderungen durch Deutſchland brauſte, Das ſei eben die Folge des Fehlers, zahlenmäßige Forderungen aufzuſtellen, ehe man den Verſuch der Verſtändigung über die wirtſchaftlichen Unterlagen der Reparations⸗ pflicht zu Ende geführt habe. Hätte man das Brüſſeler Programm zuerſt verwirklicht, ſo wäre es vielleicht möglich geweſen, nach dem ſogenannten Seydouxſchen Vorſchlag zu einer vorläufigen Regelung der deutſchen Leiſtungen zu gelangen. Jetzt ſei das ausgeſchloſſen, weil das deutſche Volk hinter jedem Proviſorium die ungeheure Zahl der Goldmilliarden wie ein Geſpenſt aufſteigen ſehe. Es erſcheine undenkbar, daß der Reichstag ein ſolches Abkommen annehmen werde. Die Annahme jedes Abkommens, das in London geſchloſſen werde, könne durch die deutſchen geſetzgebenden Körper⸗ ſchaften abgelehnt werden. Das erklärte der Miniſter für not⸗ wendig, weil darin eine Aenderung des Friedenvertrages von Ver⸗ ſailles und daher der Reichsgeſetzgebung enthalten ſei. Die Gegner hätten ja anerkannt, daß ihre Vorſchläge vom Friedensvertrag abwichen. Der franzöſiſche Miniſterpräſident habe das ſchärfſte Urteil über dieſen Vertrag ausgeſprochen, das bisher überhaupt gefällt worden ſei:„Er ſei nicht lebendig!“ Dieſes Urteil erſcheine dem Redner zu hart, weil der Vertrag in vielen ſeiner ſchwerſten Beſtimmungen nur allzu wirkſam ſei. Aber darin habe Briand recht, daß gerade die Reparationsbeſtimmungen ſich als lebensuntüch⸗ tig erwieſen hätten. In der Tat hemmten ſie den wirtſchaftlichen Aufſchwung ebenſo bei den Reparationsgläubigern, wie bei den Reparationsſchuldern. Sie bedeuteten eine bürokratiſche, nicht ge⸗ ſchäftsmäßige Löſung, müßten deshalb durch beſſere erſetzt werden. Dieſe Erkenntnis unſerer Gegner, daß das Werk von Verſailles veränderungsbedürflig ſei, bilde einen Aktivpoſten in der Bilanz der Pariſer Konferenz. Die Schwierigkeiten der richtigen Abänderung des Vertrages werden nach der Meinung des Miniſters dadurch vergrößert, daß die Baſis der Verſtändigung nicht breit genug gewählt ſei. Bei der überragenden Stellung, die ſich die Vereinigten Staaten von Amerika als Gläubiger der Entente und als der Rohſtoff⸗ lieferant für die europäiſche Induſtrie mit Recht für die Repara⸗ tionsfrage beimeſſen könnten, erſcheine es auffällig, daß die Lon⸗ doner Konferenz auf einen Zeitpunkt angeſetzt ſei, wo die ameri⸗ kaniſche Regierung nicht in die Debatte eingreifen könne. Vermut⸗ lich ſei der Druck, den die Nähe des 1. Mai auf die Reparations⸗ kommiſſion ausübe, für eine Beſchleunigung der Konferenz entſchei⸗ dend geweſen. Ebenſo nachteilig wie das Fehlen Amerikas werde ſich auch die ungeklärte Lage im Oſten für eine dauerhafte Löung des Reparationsproblems geltend machen. Wenn die Gegner damit rechneten, daß Deutſchland durch einen geſteigerten Export die Rieſenſummen für die Reparation verfügbar ſtellen werde, ſo müßte ihnen daran liegen, die deutſche In duſtrie, ſtatt auf ihre eigenen Märkte, auf die des Oſtens hinzulenken. Statt deſſen habe es den Anſchein, als ob man auch hier zu einer Er⸗ droſſelungspolitik greife, wie ſich aus der Vereitelung der deutſchen Wirtſchaftsverhandlungen mit den Oſtſtaaten ergebe. Das Problem werde nicht groß genug, nicht einheitlich eg aufgefaßt. Man könne ihm nur beikommen, wenn man ſtatt des Gedankens der Strafe und der Konkurrenz den den Gedanken der Hilfe und der Solidarität in den Vordergrund ſtelle. Zum Schluß forderte der Redner die Zuhörer auf, jeder in ſeinem Kreiſe dahin zu wirken, daß die einheitliche Stimmung, mit der bisher das deutſche Volk den Pariſer“ Beſchlüſſen gegenübergetreten ſei, nicht im Streit über Ein⸗ zelheiten gefährdet werde, ſondern daß die Männer, die Deutſchland zu vertreten haben würden, ſich dabei getragen fühlten von der einmütigen Unterſtützung ihrer Volks⸗ genoſſen. Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Retl. eie Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. 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Darüber kann natürlich kein Zweifel ſein, daß die Herſtellung dieſer Verſtändigung eine dringende Notwendigkeit iſt. In der ſchwierigen Lage, in der wir uns befinden, kann ſelbſtver⸗ ſtändlich nur eine einheitliche Politit gemacht werden. Wir bedürfen, wenn wir mit Ausſicht auf einigen Erfolg nach London gehen wollen, unbedingter Einmütigkeit und Geſchloſſenheit der ganzen Nation. Das wird man auch in München einzuſehen und daraus die unab⸗ weislichen Folgerungen zu ziehen haben. Wenn eine große Partei in einem maßgebenden Teile Deutſchlands abſeits ſtünde, wären die Londoner Verhandlungen von vornherein zur Unfruchtbarkeit verurteilt. Wir ſind auch durchaus der Meinung, daß ein Ausgleich gefunden werden muß, aber es muß auch mit aller Schärfe und Entſchiedenheit geſagt werden, daß es heute nicht mehr die Regierung iſt, die den Ausgleich hindert, ſondern die Sozialdemokratie, die bayeriſche wie die außerbayeriſche, die, wie an Beiſpielen ezeigt, dabei von einem Teil der Demokratie unter⸗ tützt wird. Die Schritte, die die bayeriſche Regierung in den letzten Tagen ſowohl gegenüber Berlin wie gegenüber der Sozialdemokratie getan, könnten— namentlich in der gegen⸗ wärtigen geſpannten äußeren Lage— vollauf genügen, um als Grundlage des Ausgleichs G. dienen, wenn der gute Wille auch auf der anderen Seite vorhanden wäre. Aber wir vermögen ihn bis heute noch nicht zu erkennen. Und es wird in ſehr gut unterrichteten und ſehr erfahrenen politiſchen Kreiſen bezweifelt, daß er vorhanden iſt. Es iſt vielmehr der Eindruck entſtanden, daß die Sozialdemokratie wieder nach in den letzten Jahren oft angewandten Rezept verfahren will: man braucht uns, alſo können wir hoch 82 dern, es iſt Gelegenheit zur Machterweiterung gegeben, die ſoll und muß genutzt werden. Es wäre ſehr wünſchenswert, wenn die Sozialdemokratie dieſen Eindruck zu entkräften ver⸗ möchte. Vorläufig beſteht er, in Berlin und in München, überall im Reiche, wo man Verſtändnis dafür hat, daß jetzt keine Zeit dazu iſt, Parteiſuppen zu kochen und die äußere Notlage zu benutzen, um einem verhaßten Miniſterium eins zu verſetzen. Das Kabinett Kahr hat ſich mit Berlin verſtän⸗ digt, es gibt die Entſcheidung in der der Einwohner⸗ wehren in die Hände der Reichsregierung. Wenn in der Be⸗ handlung der Sozialdemokratie Fehler gemacht worden ſind, was nicht zweifelsfrei feſtſteht, dann hat jedenfalls Herr von Kahr ſich bemüht, auch dieſe Unſtimmigkeiten und Verſtim⸗ mungen alsbald loyal aus dem Wege zu räumen, indem er ſich zu weiterer rückhaltloſer Ausſprache auch mit den Führern dieſer Partei bereit erklärte. Der Ernſt der Lage, die Not der Zeit hätten dazu führen müſſen, daß die Sozialdemokratie, nachdem die weſentlichſten Forderungen erfüllt waren, nach⸗ dem ihr Genugtuung angeboten war, den Streit heute be⸗ graben ſein ließ und ihre Auseinanderſetzung mit Herrn von Kahr auf gelegenere Zeiten vertagte. Aber dazu ſcheint ſie leider nicht gewillt zu ſein. Wenigſtens heute noch nicht, denn der Sturmlauf geht weiter und das etwas dunkle Telephongeſpräch wird weiter ausgeſchlachtet und zu einer großen Sache aufgeblaſen. Wir hoffen aber, daß im Laufe dieſer Woche der Entrüſtungsſturmm abebben wird. Seine rein innerpolitiſchen Zwecke ſind zu klar, als daß die Sozialdemokratie erwarten könnte, ſtarken Widerhall für ihr Bemühen zu finden, eine Kabinettskriſe in Bayern herauf⸗ zuführen und Bayern wie das Reich oon Kahr und Genoſſen zu befreien. Wer heute den inneren Streit vertieft, kann nicht auf Zuſtimmung und nicht auf den Dank des Vaterlandes rechnen. Selbſtverſtändlich gilt— Wort genau ſo für die bayeriſche Regierung und die Parteien der Rechten. Auch ſie haben die Aufgabe, von ſich aus alle Hemmniſſe aus dem Wege zu räumen, die dem Einrücken der Sozialdemokratie in die nationale Einheitsfront im Wege ſtehen könnten, ſofern es ſich bei dieſen Hemmniſſen um ſachlich begründete Forderungen und nicht um parteipolitiſche Manöver und künſtlich erweiterte Querelen handelt. Die Zeiten ſind ernſt genug. Wenn auch kaum zu hoffen iſt, daß ſie ein großes Geſchlecht finden wird, ſo ſollten ſie doch wenigſtens ein hin⸗ reichend einſichtsvolles und vaterlandslieben⸗ des Geſchlecht finden, das begreift, wie unſagbar erbärmlich, wie entſetzlich kümmerlich heute das Raufen um innerpoli⸗ tiſche Macht, um die Miniſterſeſſel iſt, denn große nationale Ideen ſind es doch wahrlich nicht, um die der Zorn der So⸗ zialdemokraten ſo heißt loht: man konnte ja aus einigen ihrer Organe feſtſtellen, daß ſie eigentlich wütend waren, als Herr von Kahr ſich der Entſcheidung des Reiches anzupaſſen ver⸗ hieß und damit auch dem inneren Zwiſt auszuweichen ſuchte. Dieſe Wut über den„Feigling“ Kahr ſagte ja genug, warum die Sozialdemotratie ſo aufflammtel Anſturm der ſozialiſtiſchen Parteien Kabinelt Kahr. Neuſtadt a.., 13. Febr.(WB.) Hier fand heute vor⸗ mittag eine Vertreter⸗Konferenz'der Pfälziſchen Sozialdemokratie ſtatt, in der zu den Vorgängen im bayeriſchen Landtage und der durch die Pariſer Beſchlüſſe ge⸗ — politiſchen Lage Stellung genommen wurde. Das eferat hatte Reichstagsabgeordneter Joh. Hoffmann⸗ gegen das ———————————— ————— —— R mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Kaiſerslautern übernommen. Die Ausführungen des Redners * 0 Reichs⸗ und ——.— beſonders ee ee 55— 3 * 4 politiſche Lage. der fanden ihren Niederſchlag in einer Aühen bef angenommenen Entſchließung, die im weſentlichen beſagt: Hie Pfalz als beſetztes Gebiet iſt an der Haltung der andesregierung zur Entwaffnung und Wieder⸗ inteteſſtert. Der ſozialdemokratiſche ertretertag verurteilt die zweideutige Politik der bayeriſchen Regierung, deren Folgen die Pfalz zu tragen hätte. Er billigt das Vorgehen der Minderparteien im bayeriſchen Landtage und unterſtützt die 8 der bayeriſchen Sozial⸗ demokratie gegen die Regierung Kahr, die nochmals gewarnt wird, in ihrer verderblichen Politik fortzufahren. Gleich wie die unerfüllbare Wiedergutmachungsforderungen ntente abzulehnen berechtigt iſt, ſei die bayeriſche Regie rung verpflichtet, Einwohnerwehr und Orgeſch aufzulöſen, wo⸗ für ſie allein die Verantwortung trage. Der Aufruf ſagt als Willensmeinung der—. mit aller Deutlichkeit: Mit Bayern für das Reich: Jawohll Mit Bayern gegen das Reich: Niemals! Die werktätige Bevölkerung der Pfalz wird er⸗ mahnt, Diſziplin zu wahren, ſich aber für alle Even⸗ tualitäten bereit zu halten. Mänchen, 14. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die ſozialdemo⸗ kratiſche Landtagsfraktion des bayeriſchen Land⸗ tags erläßt eine Erklärung, in der es u. a. heißt: Gegenüber den Verſuchen des Miniſterpräſidenten Kahr und der Koalitionsparteien, die klare Rechts u. Sachlage durch Behaup⸗ tungen zu daß der Abg. Auer einer telephoniſchen Ein⸗ ladung des Mini für Samstag den 12. Februar zu⸗ geſagt habe und dadurch Herr v. Kahr der Verpflichtung enthoben worden ſei, dem—— Landtag Rede und Antwort zu ſtehen, ſtellt die ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion feſt: Das elephon⸗ geſpräch wurde Donnerstag Abend geführt, zu einem Zeitpunkt, in dem nach den amtlichen Berichten die ſechstägigen Veratungen der Bayeriſchen Regierung mit den Koalitionsparteien und deren ge⸗ meinſame Erklärung und die Weitergabe nach Berlin ihren Abſchluß volländig gefunden hatten. Kollege Auer hatte vor der Landtags⸗ ſitzung das Telephongeſpräch mit einem Beäuftragtey des Miniſter⸗ präſidenten der Fraktion in einer Form mitgeteilt, die ausſchließt, als Gegenſtand der Ausſprache mit Herrn v. Kahr das Pariſer Dik⸗ tal in Ausſicht genommen wäre. Hätte aber auch der Miniſterpräſi⸗ dent an den Vorſitzenden der Fraktion der Sozialdemokratiſchen Partei des Bayeriſchen Landtages eine Einladung zur Beſprechung ergehen laſſen, ſo hätte die Sozialdemokratiſche Landtagsfraktion es als eine der durch die Vertretenen Volksmaſſen und der lamentariſchen Grundrechte abgelehnt, noch nach der Erledigung 55 ſen Angelegenheit als Fraktion Konferenzen mit der baye⸗ riſchen zu halten. Ausdrücklich ſei aber feſtgeſtellt, daß weder die Bayeriſche Staatsregierung noch die Koalitionspar⸗ teien in irgend einem Stadium der Verhandlungen mit der Frak⸗ kon Fühlung zu nehmen verſucht hat. Der Abg. Auer ſelbſt veröffentlicht in der„Münchner Poſt“ eine längere Erklärung, in der er die ganzen Verhand⸗ lungen im Landtag noch einmal klarlegt und dann nachdrück⸗ lich feſtſtellt, daß das, was er im Landtag geſagt habe, der Wahrheit entſpreche, und wenn es notwendig ſei, könne er unter Eid nur dasſelbe dokumentieren, was er im Landtag geſagt habe.(Auer hatte bekanntlich im Landtag erklärt, daß über den Zweck der Beſprechungen beim Telephongeſpräch kein Wort geſagt worden ſei.) Es ſtehen ſich hier alſo Erklärung und Gegenerklärung gegenüber. Beide Herren, Bezirksamt⸗ mann v. Schellhorn und Abg. Auer, erklären ſich bereit, ihre Behauptungen auch unter Eid abzugeben. v. Schellhorn be⸗ ſteht darauf, daß er Auer geſagt habe, es handle ſich um die 3 Abg. Auer will heute Montag abend in einer großen drucksvo ——— S ——9 von allen a — — f 8 1* öffentlichen Verſammlung über die politiſche Lage ſprechen. Die Ausſprache, die in dieſer Woche bei Weiterbergtung der ſozialdemokratiſchen Interpellation im Landtag ſtattfindet, wird ja nun wohl Klarheit in die Sache bringen. burg, 14. Febr.(WB.) In einer für geſtern ürgerlichen Parteien einberufenen Maſſenverſamm⸗ lung, an der 0 auch viele Sozialdemokraten beteiligten, »wurde eine Entſchließung angenommen, in der erklärt wird, daß ſich die Einwohnerſchaft Aſchaffenburgs gegenüber den unerfüllbaren Forderungen der Entente 0 ſen hinter die Reichsregierung ſtellt. Deulſche Proleſte. Bis hierher und nicht weiter. Sune, 13. Februar.(WB.) Hier fand heute eine ein⸗ „von der Arbeitsgemeinſchaft der vereinigten Par⸗ teien ſowie von wirtſchaftlichen und kulturellen Verbänden veranſtaltete Maſſenkundgebung 90 en die Forderungen der Entente ſtatt. Nach einer ſtark Verſammlung im 2— in der ein Redner aus Berlin ſprach, begaben ch die Teilnehmer in geſchloſſenem Zuge, in dem unter Vor⸗ antritt mehrerer Muſikkapellen ſchwarz⸗ weiß⸗rote Pa Und zahlreiche dem Zweck der Veranſtaltung ent⸗ prechende Schilder getragen wurden, nach dem Auguſtus⸗ platz, wo 13 Redner und eine Rednerin in Anſprachen die Unmöglichkeit der Erfüllung der Ententeforderungen hervor⸗ + und betonten, daß Deutſchland nicht nach Lon⸗ on gehen dürfe, bevor nicht genau E was man dort mit ihm vorhabe. Von der Reichs⸗ regierung wurde verlangt, daß ſie unter allen Umſtänden an dem von ihr ausgeſprochenen„Unannehmbar“ feſthalte, elbſt auf die Gefahr der weiteren Beſetzung eutſchlands durch Ententetruppen. Der Welt muß ge⸗ ſagt werden, daß es für das deutſche Volk jetzt nur noch das eine gibt:„Bis hierher und nicht weiterl“ Die von vielfachen Zuſtimmungen der unterbroche⸗ nen Redner forderten ſchließlich die Anweſenden auf zur Einigkeit ohne Anſehen ihrer politiſchen e it dem Abſingen der Nationalhymne und des niederländiſchen Danegebets fanden die Kundgebungen ihr Ende. e Wir unterſchreiben nicht. EBerlin, 14. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Liga ſüe Schutz der deutſchen Kultur veranſtaltete geſtern eine Maſſenkundgebun f gegen die Pariſer Beſchlüſſe. Obwohl zu gleicher Zeit von faſt allen Parteien Wählerver⸗ ſammlungen einberufen worden waren, hatten in dem größten Saal von Berlin ſich viele Tauſende eingefunden und eine dichte Menge drängte ſich 13 in den Gängen. Es ſprachen u. a. Geh. Rat Kahl von der Deutſchen Voltspariei, Ge⸗ ſandter Riezler für die Demokraten, Abg. Pfeiffer vom Zentrum und der deutſchnationale Abgeordnete Laverenz. Nach dem eindrucksvollen Schlußwort des Schauſpielers Lud⸗ wig Hartau, das in dem Rufe ausklang: Wir unterſchreiben nicht, wurde einſtimmig eine Entſchließung angenommen, die Proteſt gegen die Verſklavungsbeſchlüſſe von Paris erhebt; es andle ſich nicht um Daſeinsbedingungen der heutigen deut⸗ chen Generation allein, ſondern um das Schickſal unſerer Kin⸗ der und Kindeskinder. Die Verſammlung fordert die Reichs⸗ regierung auf, jeder unbilligen und undurchführbaren Löſung der Frage ihre Zuſtimmung zu verſagen. Die Pforzheimer Induſtrie an den Reichsminiſter Dr. Simons. Durch Herrn Oberb (boigendes Telegramm an ermeiſter ODr. Gründert wurde eichsminiſter Dr. Simons geſchickt: Die Handelskammer Pforzheim als Vertreter der Pforz⸗ heimer Schmuckwareninduſtrie, der bedeutendſten Deutſch⸗ lands, und die Stadtverwaltung, ſchwer beunruhigt durch die von der Entente geplante Aufnahme eines Exportzolles auf deutſche Auslandswaren, ſprechen Ew. Exzellenz die ergebene Bitte aus, bei der Reiſe nach oder von Stuttgart den Ver⸗ tretern der Induſtrie, Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Ge⸗ legenheit zu einer Ausſprache zu geben, in Pforzheim oder dem von Ew. Exzellenz beſtimmten Ort oder im Eiſenbahn⸗ zug. Rückantwort an Oberbürgermeiſter. Die chriſtlichen Gewerkſchaften gegen die Pariſer Jorderungen. In einer Landeskonferenz der K Gewerkſchaften in Karlsruhe am 11. Februar 1921 wurde folgende Reſolution ange⸗ nommen: Die in Karlsruhe verſammelten Funktionäre derchriſt⸗ lichen Gewerkſchaften Badens erklären: die von der Entente geſtell⸗ ten Wiedergutmachungsforderungen ſind unmenſchlich, jeder chriſt⸗ lichen Moral hohnſprechend und daher unausführbar. Regierung und Volk müſſen dieſen ein entſchiedenes Nein entgegenſtellen. In der Abwehr gegen die Pariſer Forderungen muß die Arbeiter⸗, Angeſtellten⸗ und Beamtenſchaft in vorderſter Linie ſtehen, weil die Verwirklichung dieſer Forderungen zur Verſklavung der arbeiten⸗ den Volksſchichten Deutſchland⸗ ühren würde. Alle Schichten un⸗ ſeres Volkes müſſen in dieſer Zeit, in der es um Freiheit oder Ver⸗ ſklavung geht, ſich einmütig hinter die Regierung ſtellen und in machtvollen Kundgebungen für die Freiheit des deutſchen Volkes einſtehen.“—* B. Lindau i.., 11. Febr. Bei der letzten Bürgeraus⸗ ſchußſitzung fand eine eindrucksvolle Kundgebung des Kolle⸗ giums gegen die Pariſer Knechtungs⸗Beſchlüͤſſe ſtatt. Bürger⸗ meiſter Siebert hielt zu Beginn der Sitzung eine Anſprache, die von der Verſammlung ſtehend entgegengenommen wurde. Er charakteriſierte das Zuſtandekommen der Beſchlüſſe, deren Annahme die Verſklavung des deutſchen Volkes und die Ver⸗ nichtung Deutſchlands bedeuten würde. Damit wäre auch die über ein jahrtauſend alte deutſche Kultur ausgelöſcht und der Grund zum Untergang des ganzen Abendlandes gelegt. Gegen dieſe von Haß und Furcht, von Leidenſchaft und Wahnſinn dik⸗ tierten Beſtimmungen kann es für jeden, den eine deutſche Mutter geboren hat, nur ein unerbittliches und feſtes„Nein!“ geben. Die Schreie der Empörung aus Deutſchland ſollen ſich an unſeres Vaterlandes Grenzen, auf unſerer Inſel, fangen; und wir wollen als Vertreter einer der älteſten deutſchen Kul⸗ turſtätten ſie aufnehmen und ſie zurufen den deutſchen Ver⸗ tretern und in das Ausland: Nie und nimmer wird das deutſche Volk die Hand zu ſeinem Selbſtmord, nie und nimmer die Hand zu der Vernichtung des deutſchen Reiches und abend⸗ ländiſcher Kultur reichen. Gegen die Forderung gibt es nur das eine Wort: Lieber in Ehren ſterben, als in Sklaverei ver⸗ derben! e Simons in Karlsruhe. Karlstuhe, 12. Febr. Der Reichsminiſter des Aeußern, Dr. Simons, der wie gemeldet, am Dienstag nachmittag hier eintrifft, wird am Mittwoch vormittag im kleinen Feſt⸗ halleſaal vor führenden politiſchen und wirtſchaftlichen Kreiſen einen Vortrag halten. An dieſer Verſammlung werden teil⸗ nehmen die Landtagsabgeordneten, die Preſſevertreter, Ver⸗ treter des Wirtſchaftslebens und Arbeitnehmer⸗ wie Arbeit⸗ geberorganiſationen. Von Karlsruhe aus begibt ſich der Reichs⸗ miniſter nach Mannheim und fährt dann weiterhin nach Darmſtadt. Einberufung des Reichswirtſchafksrals. Berlin, 12. Febr. Der Reichswirtſchaftsrat wird in der nächſten Woche mit den in London zu machenden Gegenvorſchlägen befaßt ſein. Die Vollverſammlung des Reichswirtſchaftsrats iſt zum 22. Februar einberufen. Dazu wird die Anweſenheit des Miniſters Simons erwartet. Der Vorſitzende des wirtſchaftspolitiſchen Aus⸗ uſſes, Direktor Hans Kraemer, wird auf Erſuchen des iniſters Simons den Vorſitz in dem deutſchen Fünfzehner⸗Aus⸗ ſchuß zur Vorbereitung der deutſchen Gegenvorſchläge übernehmen. Der Ausſchuß tritt am 17. Februar zuſammen. Die deulſchen Gegenvorſchläge. Berlin, 14. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Der am 9. Februar in der Sachverſtändigenkonferenz im Aus⸗ wärtigen Amt eingeſetzte engere Arbeitsausſchuß zur Vorbereitung der deutſchen Gegenvorſchläge wird erſt am Donnerstag ſeine Arbeit wieder aufnehmen. Der Ausſchuß hat, nachdem noch zahlreiche Perſönlichkeiten ihre Mitarbeit angeboten haben, entgegen der urſprünglichen Abſicht eine Erweiterung erfahren. Den Vorſitz wird Direktor Krämer übernehmen. EBerlin, 14. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Gegenüber irreführenden Pariſer Meldungen iſt feſtzuſtellen, daß Staatsſekretär Bergmann lediglich zur Bearbeitung ſchwebender wichtiger ſo beſonders wegen der Verhandlungen über die Verlängerung des Spa⸗Abkom⸗ mens, ferner des Artikels 256 des Friedensvertrags, der ſich mit der Einſchränkung des Staatseigentums in den abgetre⸗ tenen Gebieten befaßt, nach Paris gegangen iſt. die Londoner Konferenz. Umſchwung zugunſten des Eniſchädigungs⸗ planes. § London, 13. Februar. Nach der großen öffentlichen Dis⸗ kuſſion der Pariſer Entſchädigungsbeſchlüſſe auf der von dem Oberhausmitgliede Lord Parmoor im Londoner Lyzeum⸗Club präſidierten Verſammlung, iſt in politiſchen Kreiſen ein nicht zu verkennender Umſchwung zu Gunſten einer Revidierung des Entſchädigungsplanes feſtzuſtellen. Lord Parmoor führte in ſeiner Rede aus, daß die in Paris zuſtande gekommenen Abmachungen weder das Hauptproblem, die geſicherte Ernäh⸗ rung Europas, löſen noch mit dem Freiheitsgevanken der Völ⸗ ker rechne. Weder Gold noch Rohmaterialien ſeien imſtande, die Ernährungsverhältniſſe in Europa zu verbeſſern. Man muß vorerſt dafür ſorgen, daß Mitteleuropa in den Zuſtand phyſiſcher Leiſtungsfähigkeit geſetzt werde und dies könne nur dadurch geſchehen, daß alle Staaten an der Löſung des Problems herantreten, bevor die Entſchädigungsfrage gere⸗ gelt werde. Von Deutſchland könne man nicht verlangen einen Pakt einzugehen, den es unmöglich halten könne und deſſen Inhalt gegen die Würde eines 0 Volkes verſtoße. Wenn einmal Deutſchland in die Lage kommt, die Wiedergut⸗ machung abzutragen, ſo ſollte dies durch eine fixe Summe ge⸗ ſchehen, und gleichzeitig für die Unterbringung einer inter⸗ nationalen Anleihe geſorgt werden. Lord Par:noor erinnerte an die Gegenſätze zwiſchen den Pariſer Beſchlüſſen und den von dem Genfer ausgeſprochenen Wün⸗ ſchen. Er konſtatierte, daß der Gedanke, den führende Män⸗ ner in Grenf zum Ausdruck gebracht hätten, in den Beratun⸗ en der heutigen Regierungsleiter der alliierten Mächte keine achung, geſchenkt worden ſei. Dies zu erklären wäre nicht ſchwer. Die heutigen leitenden Staatsmänner befänden ſich noch immer auf dem Kriegspfade. Es gäbe in Frankreich ver⸗ antmortliche Politiker, die der Meinung zugetan ſeien, daß die Durchführung des Verſailler Vertrages nur durch einen Krieg wird.) zuſtandekommen könnte. Solange ſolche Anſichen in den Be⸗ ratungen der Regierungsmänner zum Vorſchein kommen, ſtünde der Welt nichts gutes bevor. An die Erklärungen des Lord Parmoor knüpften ſich längere Auseinanderſetzungen, an denen Londoner Bankleiter und mehrere Parlamentarier teilnahmen. Im„Mancheſter Guardian“ wird mitgeteilt, daß ich im Unterhauſe eine längere Debatte über die Pariſer Be⸗ ſchlüſſe entſpinnen werde, und zwar auf Wunſch altliberaler Mitglieder. Die Londoner Konferenz.— Briands schickſal. London, 13. Febr.(WB.) Der gut unterrichtete Pariſer Berichterſtatter der„Weſtminſter Gazette“ ſchreibt, das Schickſal Briands hänge von der Londoner Konferenz ab. Die franzöſiſche Kammer werde Briand nur geſtatten, ſeine un⸗ mögliche, aber immer noch relativ mäßige Politik unter ihrer Aufſicht—— und argwöhniſch die Vorgänge auf der Londoner Konferenz beobachten. Briand ſei nur gedul⸗ deter Weiſe Miniſterpräſident. Man halte ihn„auf Probe“ Er habe die Mehrheit im Parlament bekommen, werde jedoch Er habe eine beſtimmte Kündigung zum Verlaſſen eines Poſtens erhalten. Briand habe in der franzöſiſchen Kammer kein Vertrauensvotum erhalten, ſondern ein Tole⸗ ranzvotum. Die überwiegende Mehrheit des nationalen Blocks, die ihm geſtattet habe, ſein Amt weiterzuführen, werde jede Abweichung von den Pariſer Beſchlüſſen als im Wider⸗ ſpruch zu der zum Ausdruck gebrachten Meinung der Kammer ſtehend anſehen. Wenn er den Deutſchen auch nur irgendwie nachgeben ſollte, beſtehe keine Hoffnung, daß er ſeiner Nieder⸗ lage entgehe. Der Widerſtand, den Briand dem äußerſten Mili⸗ tarismus eines großen Teiles der franzöſiſchen Kammer ent⸗ gegenſetze, werde ſeine Stellung nicht ſtärken. Leider zolle die Kammer einem Apoſtel der Gewalt, wie André Leſevre, beträchtlichen Beifall. Die Theorien von Männern wie Tar⸗ dieu ſeien nicht gefährlich, da ſie nicht an die Leidenſchaften appellieren. Der engliſche Berichterſtatter fährt fart, aus den Verhand'ungen in der franzöſiſchen Kammer gehe die wirk⸗ lich wichtige politiſche Tatſache hervor, daß der nationale Blockin Forgeotſeinen Führer gefunden labe. Forgeot ſei dazu beſtimmt, einen beträchtlichen Einfluß in der franzöſiſchen Politik zu gewinnen. Die Politik, für die For⸗ geot eintrete, ſei noch nicht angenommen. Briand beherrſcht noch das Feld, die Frage ſei nur, wie lange noch. Die Furcht vor den deutſchen Farbſtoffen. London, 13. Febr.(WB.) Die„Weſtminſter Gazette“ chreibt: Unſere Schutzzöllner und Entſchädigungsjäger haben ede mögliche Aktion in der Frage der deutſ 9 en Farb⸗ toffe ergriffen. Sie ſcheinen ſte de nicht befriedigt von den Ergebniſſen. Zuerſt zwangen ſie Deutſchland, durch eine Be⸗ ſtimmung im Vertrage von Verſailles, dem Reparationsaus⸗ chuß ein Viertel ſeiner jährlichen Farbſtofferzeugung auszu⸗ iefern. Dies wurde vermutlich getan, um Textil⸗ abrikanten die reichliche Verſorgung mit Farbe zu ſichern. Dann ſchreibt man im Intereſſe der Farbinduſtrie dazu, ein Geſetz anzunehmen, das der Einfuhr deutſcher Farbe jede mögliche Schwierigkeit in den Weg legt und die entſprechenden Beſtimmungen des Friedensvertrages direkt entgegenſteht. Jetzt wurde die Klage laut, daß die deutſche Farbenin duſtrie ſo blühe, daß ſie in der Lage ſei, un⸗ ſere ausländiſchen Märkte zu überfluten. Die anz Frage iſt ein Teil des Streites wegen der Entſchädigung. Zuerſt fordern wir eine Entſchädigung und ein Teil davon in Farben, dann erklären wir, wir wollen kéine Farbſtoffe haben, und zwar wegen des Schadens, der dadurch unſerer eigenen Farbinduſtrie zugefügt wird. Dann finden wir, daß der Markt ein Weltmarkt iſt, und die deutſchen Farben ihn über⸗ ſchwemmen. So wird es wahrſcheinlich mit jeder Art von Waren ſein, mit denen die Entſchädigung bezahlt werden ſoll. Die franzöſiſche Regierung widerſetzt ſich jedem Verſuch der Verſchiebung. Paris, 13. Febr.(WB.) Nach dem Temps wird die fran⸗ zöſiſche Regierung jedem Verſuche, die Londoner Konferenz, die am 21. Februar mit der Beratung über die Orientfragen beginnen ſoll, zu verſchieben, entgegentreten. Selbſt wenn die türkiſche Delegation aus Angora mit ein⸗ oder zweitägiger Verſpätung in London imren ſollte, könnten die alliierten Regierungen immer ſchon mit einem ſehr nützlichen Mei⸗ nungsaustauſch beginnen, um ſo mehr, als die türkiſche Dele⸗ aus Konſtantinopel und die griechiſche Delegation aus then zur feſtgeſetzten Zeit in London anweſend ſein würden. Eine Verſchiebung der Londoner Konferenz unwahrſcheinlich. London, 13. Febr.(WB.) Reuter erfährt von maßgeben⸗ der Stelle, daß augenblicklich kein Grund zu der Annahme be⸗ ſtehe, daß die Londoner Konferenz wegen der Ver⸗ handlungen über die Fragen des nahen Oſtens, die am Mon⸗ tag in einer Woche beginnen ſollen, bis nach der Reparations⸗ konferenz, die am 1. März anfängt, verſchoben wird. Die griechiſchen und türkiſchen Delegierten werden wäh⸗ rend Ein. Aufenthalts in London Gäſte der britiſchen Regie⸗ rung ſein. die Abſtimmung in Oberſchleſien. IBerlin, 14. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Die„Oberſchleſiſche Grenzzeitung“ in Beuthen, das Organ Korfantys, meldet aus Warſchau, daß die Abſtimmung in Ober⸗ ſchleſien Se auf den 20. März und die Abſtimmung für die Reichsoberſchleſier auf den 3. April feſtgeſetzt ſei. mtb. Berlin, 14. Febr.(Priv.⸗Tel.) Wie der„Welt am Mon⸗ tag“ aus Amſterdam gemeldet wird, wird am 20. Februar die Kommiſſion des Internationalen Gewerkſchaftsbundes, die die ober⸗ ſchleſiſche Frage vom Standpunkt der internationalen Arbeiterſchaft ſtudieren will, in Verlin eintreffen. Dieſer Kommiſſion gehören u. a. der Holländer Fimmen und der bekannte franzöſiſche Gewerk⸗ ſchaftsführer Jouhoux an. Letzte Meloͤungen. Die Spannung zwiſchen Amerika und England. c. Jürich, 14. Febr.(Pr.⸗Tel.) Der Newyorker Vertreter der Züricher Neuen Zeitung berichtet, es ſei Unſinn, von einem engliſch⸗amerikaniſchen Krieg der Zukunft zu ſprechen, wenn auch nicht geleugnet werden könne, daß gewiſſe kollidie⸗ rende Intereſſen, Rivalitäten und Schwierigkeiten nicht aus⸗ geblieben ſeien. Ein ſolcher Krieg ſei ſchon deshalb undenk⸗ bar, weil die engliſche Idee und der Glaube an eine angel⸗ ſächſiſche Miſſion viel zu ſtark ſeien. * mtb. Lauſanne, 14. Febr.(Priv.⸗Tel.) Das Bundesgericht verfügte einſtimmig die von Deutſchland verlangte Auslieferung des 99 5 Direktors des Edenhotels örfer, der ſich zurzeit in St. Gallen in Haft befindet.(Birn⸗ dörfer iſt verfolgt wegen des dringenden Verdachts der fortgeſehten Beamtenbeſtechung. Die Auslieferung iſt an die Bedingung ge⸗ knüpft, daß Birndöfer nur wegen dieſes Vergehens verfolgt werden in Berlin. Alfred Birn⸗ Montag, den 14. Februar 1921. 4 —— Montag, den 14. Februar 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 73. Vas iſt und was will der„Deuiſche Schutzbund“? Von Profeſſor Dr. L. Fränkel(Ludwigshafen a. Rh.), Vorſtand der Geſchäftsſtelle Mannheim(Schloß) des„Deutſchen Schutzoundes“. Mannigfaitig⸗ und Häufigke.t gleichermaßen wie Srärke der Ge⸗ ſahren, welche das faſt allerſeits von romaniſchen und flaviſchen ge⸗ ſch.oorenen Feinden eingekreiſte Deutſchtum Mitteleucopas ſchon jahrhundertelang ſtändig bedrohten, wuchſen natürlich mit dem mili⸗ zäriſchen Verſagen und dem politiſchen Abſturz ſeiner gewaltigen Machtentfaltung von 1918 ins Ungemeſſene. Wie war da dem Schrecken zu ſteuern, den dieſe unumſtößliche Tatſache des völligen außenpolitiſchen Umſchwungs an unſere Ferſen heftete, um einem ſich ſelbſt beſchleunigenden Niedergange des deutſchen Volkstums borzubeugen? Das Reich, bis dahin ſcheinbar der ſichere Hort der ſeinen Bezirk zu neun Zehnteln ausfüllenden Nationalität, er⸗ itterte in den Grundfeſten. Von der ſchwankenden Oberleitung ner gewaltſam eingerichteten Repuvlik und ihren höchſtens taſtenden Berſuchen, in die Speichen des rollenden Rades hineinzugreifen, dar ſchon wegen der Geringfügigkeit ihrer Mittel nichts Ernſtes u erwarten. Iſt ſich doch beſonders die urſprüngliche an der Spitze ieſes Neubaues maßgebliche Richtung dauernd über den Stand⸗ unkt zur öſterreichiſchen Anſchlußfrage im weſentlichen unklar ge⸗ blieben, obwohl dieſe geradezu ſtürmiſch zum Entſcheide drängte und dort der Brennpunkt für die deutſche Zukunft im völkiſchen Zinne lag. So kam alſo der Staat als Träger der blutnotwendigen Hilfe zunächſt kaum in Betracht. ja nicht einmal als verläßlicher Förderer. An Zuſammenfaſſungen ſelbſtändiger Kräfte aus dem zürgertum war vorhanden in erſter Reihe der hochverdiente„Verein ür das Deutſchtum im Ausland“ in erfolggekrönter 40jähriger irkſamkeit. Er ſchied da angeſichts ſeiner hauptſächlich den fer⸗ neren deutſchen Abſprengſeln, vornehmlich den ſogenannten Aus⸗ landsdeutſchen, gehörigen Beſtimmung für die Uebernahme der friſchen harten Pflichten gegenüber den jetzt unmittelbar umbran⸗ deten Grenztriften eigentlich aus. Anderſeits mußte ſich für ein einſchlägiges Eingreifen der„Alldeutſche Verband“, ſoeben erſt vom lrüben Ende des Weltkrieges her mit dem Makel der Haftbarkeit non den Friedenspredigern jeden Schlags belaſtet, E05 unbedingt urückhalten. Da ſchloſſen ſich nach gründlichem Erwägen der Nöglichkeiten namentlich aus den Geſinnungsfreunden des„V. f. d. D. i..“ im Frühling 1919 die Vorſtände von über 50 Körper⸗ ſchaften verwandten Strebens eng zuſammen und bildeten die groß⸗ artig gedachte und zielbewußt angelegte Vereinigung des„Deut⸗ ſchen Schutzbundes für die Grenz⸗ und Auslands⸗ deutſchen“ mit dem Sitz in Berlin(NW. 52, Schloß Bellevue). Weit geſpannt und ſchwierig genug mutete die Rieſenaufgabe an, welche die junge Gründung ſich auferlegte. Galt es doch letzten Endes nicht weniger als das Hundertmillionen⸗Volk, deſſen Lebens⸗ fähigkeit eine knorrige trutzige Eiche aus W. Lenz' Griffel auf einem vortrefflichen Flugblatt vergegenwärtigte, über den Berg zu bringen. Nicht nur die augenblicklichen Bedingungen unter dem argen Druck der durchweg vorläufigen Uebergangszuſtände des Diktatſriedens waren ſo ungünſtig wie möglich für eine gedeihliche Rettungs⸗ urbeit an den gefährdeten Stellen. Schon von früher her fühlten in den breiteren Maſſen der Einwohnerſchaft des Reiches, die ſich bis in den unterſten proletariſchen in den 1871er——— in Ruhe zu wiegen gewöhnt waren, beinahe alle Vorausſetzungen für ein richtiges Verſtändnis der vorliegenden ſchlimmen Befürch⸗ iungen und der denkbaren Wege, dem Eintritt jener auszuweichen. Das unerläßliche ernſte Gefühl für all das was infolge des Vernichtungswillens der Kriegsgegner auf dem Spiele ſtand, ließ 40 eben nicht durch eine Flut, wenn auch noch ſo eindringlicher Druckſchriften ohne weiteres erwecken und ein zahlenmäßig erkleck⸗ licher Heerbann perſönlicher Kämpfer nicht im Handumdrehen aus dem Boden ſtampfen. Daher trat denn der„Deutſche Schutzbund“ vor die Oeffenlich⸗ keit als ein formell loſer Verband jener meiſten zahlreichen Einzel⸗ vereine, die bereits überhaupt oder für abgegrenzte Landſchaften am Rande des bisherigen Reiches und jenſeits der Staatsgrenzen den Fortbeſtand deutſcher Art und Kultur zu bewahren als leitende Abſicht beſaßen. Beinahe alle die Gruppen der durch bitterſte wirt⸗ ſchaftliche Not aneinander geſchweißten Inſaſſen der deutſchen An⸗ ſiedler ruſſiſchen, öſterreichiſch⸗ungariſchen und ſonſtigen halbmorgen⸗ ländiſchen Bodens traten im„Deutſchen Schutzbund“ mit den ſchnell geborenen Vereinigungen der Flüchtlinge aus den franzöſiſch oder polniſch annektierten und den von Ententetruppen beſetzten oder von Polen beanſpruchten Landſchaften zu einer ſtattlichen Organiſation auf eine und dieſelbe Plattform. Dieſe läßt im Zeichen des Zu⸗ ſammenſchluſſes aller Genoſſenſchaften im Grenz⸗ und Auslande, welche dort das Deutſchtum zu erhalten trachten, das Empfinden des Zuſammenhanges zwiſchen drinnen und draußen befeſtigen und ſo einen nachhaltigen Schutz bedrängter Volksteile und ⸗ſplitter er⸗ reichen. Indem der„Deutſche Schutzbund“ in Paragraph 1 der grund⸗ legenden Satzungen vom 11. Juli 1919(ſachlich wenig geändert am 24. Mai 1920) das hier umſchriebene Hauptziel in den Vorder⸗ grund rückte und zugleich, nach dem bewährten Muſter des„Vereins für das Deutſchtum im Ausland,“ politiſche, ſoziale, konfeſſionelle Naßſtäbe bei Mitgliedſchaft und Arbeit von vornherein ausmerzten, beſchritt er mit Glück den einzigen Pfad, der uns aus dem jetzigen Tiefſtand langſam emporklimmen laſſen kann: nämtich den der aus⸗ ſchließlichen Unparteilichkeit bei allen anderweitigen Anſchauungs⸗ gegenſätzen. Dami ſtimmt durchaus die durchgängige Beſchränkung der Zugehörigkeit auf Vereine, Verbände u. ä. Körperſchaften, wo⸗ mit zugleich eine ſachliche Rückendeckung und der maſſenmäßige An⸗ ſchluß aller Angehörigen gewährleiſtet wurden. Schon jene glatte Aufklärung über die maßgeblichen Abſichten, wie ſie ſofort das erſte Auftreten offenbart hacte, geſtattete einen Einblick in die überaus bedeurſamen Beſtrebungen, welche der „Deutſche Schutzbund“ auf ſeine Fahne ſchrieb. Von vornherein ein unnützes Nebeneinanderarbeiten, das ja ſo oft zum unbewußten Gegeneinanderarbeiten ſich wandelt, ohne gemeinſame Regel und Richtſchnur vermeidend, ſchneidet er vielmehr den ganzen Betrieb darauf zu, jede verfügbare Einzelkraft an dem ihr angemeſſenſten Fleck einzuſetzen. So hat ſich der„Deutſche Schunbund“ nicht bloß alle die oben berührten landsmänniſchen Bünde, inbegriffen die vertriebenen Elſaß⸗Lolhringer, Eupener und Malmedyer und aus⸗ gewieſenen oder weggegraulten Saarländer, ſich an⸗ und einge⸗ gliedert. Er iſt dazu übergegangen, die verſchiedenſten Heimats⸗, landſchaftlichen und örtlichen Vereinigungen innerhalb der Reichs⸗ grenzen in ſeinen Bannkr⸗is zu ziehen und ihnen weitausſchauende neue Aufgaben zugunſten der deutſchen Geſamtheit zu eröffnen. Dadurch erzeugen die zwölf Zweig⸗ und Geſchäftsſtellen des„Deut⸗ ſchen Schutzbundes“, an hervorragenden Plätzen als Mittelſtellen eller Vorbereitungen zu den entſcheidenden Volksabſtimmungen verankert, den für deren erwünſchten Eindruck unentbehrlichen Sinn, über die geſchickt begründeten Arbeitsgemeinſchaften hinaus in den weiteſten Schichten der Bevölkerung. Mit dem weſentlich dem „Deuiſchen Schutzbund“ zu dankenden durchſchlagenden Siege beim Entſcheid über die nicht durch die Ententevorſchrift ausgelieferte mittelſchleswigſche Zone ſowie über die fraglich geweſenen Stücke Oſt⸗ und Weſtpreußens verdeutlichte er Notwendig⸗ wie Richtigkeit ſeiner Anſchauungen durch die befreiende Tat. Und für den ärgſtumrungenen Streitgegenſtand, für Oberſchleſien, darf man, trotz aller Gegenminen von polniſcher und Entente⸗Seite, eine mit den unermüdlichen„Vereinigten Verbänden heimatstreuer Ober⸗ ſchleſier“ durchgeführte Leiſtung erwarten, welche der Welt untrüg⸗ lich zeigt, wo das Recht der Geſchichte und die Wahrheit der Sta⸗ tiſtik wohnen. Allein ſchon weitausholende Sammluna der allge⸗ meinen„Grenzſpende“ bezeugt greifhar, wie die ſorgſam bedachten Maßnahmen einſchlugen. Schon letzt ſoll die dereinſtige Behandlung der Volksabſtimmung des Saarlandes, das ſich keinesfalls gleichſam durch die Blume vom weſtlichen Nachbarn eingemeinden läßt, ernſt aufgegriffen und ſogar etwa durchzuſetzende entſprechende Befra⸗ gungen des Volkswillens in vorläufig vergewaltigten deutſchen Grenzſtrichen— ſowohl des deutſchen Reiches als im verfloſſenen Oeſtrreich⸗Ungarn— ins Auge gefaßt werden. Umfängliche, heikle, mühſelige Aufgaben ſtecken in dem Haupt⸗ ziele des„Deutſchen Schutzbundes“, allen halben den ſeit 1918 ver⸗ geſſenen, vereinzelten, niedergedrückten deutſchen Gruppen und Abſprengſeln unter die Arme zu greifen und ſie aut deutſch zu er⸗ halten, nicht zuletzt in Sprache und Kultur. Als Leitſtern leuchtet jedem bezüglichen Unternehmen das Verlangen des Selbſtbeſtim⸗ mungsrechts mit der Verbriefung des Minderheitsſchutzes voran— ſo wie es die laut auspoſaunten menſchheitsverſöhnenden Grund⸗ ſätze der Völkerbundstheorie vorſchreiben.„Was dem einen recht iſt, iſt dem andern billig!“ Wenn nach dieſem alten Spruche der „Deutſche Schutzbund“ aus eben jenen vor und für Verſailles Aus⸗ ſprachen und Verfügungen der Gegenwart ans Herz gelegten edeln Lehren die Nutzanwendung auf alle unſere Brüder nach Sitte und Mutterſprache zieht, ſo darf er, friedlich, wie er redet und ſchafft, ſich ausdrücklich auf unſere Kriegsfeinde von 1914—18 berufen bei ſeiner dem geſamten Volkstum geltenden Forderung des alten Dichterworts: „Das ganze Deutſchland ſoll es ſein!“ Soll man die Kiuos verſiadflichen? Der Regierungsentwurf für das Kommunaliſierungsgeſetz ſieht auch die Möglichkeit vor, die Kinotheater zu verſtadtlichen. Inter⸗ eſſant iſt, da demgegenüber ſich die ſonſt radikalſozialiſtiſche Film⸗ gewerkſchaft gegen eine Verſtadtlichung von Kinos ausgeſprochen hat, weil dies der hochentwickelten deutſchen Filminduſtrie den Garaus machen und damit tauſende von Exiſtenzen vernichten würde. Ein lehrrreiches Beiſpiel bietet Norwegenz; dort gibt es, nach einem Bericht der„Lchtbild⸗Bühne“, jetzt 51 Städte und Landdiſtrikte, die von dem Recht Gebrauch gemacht haben, die Kinos zu kommunaliſieren. Welchen Umfang die Kommunaliſierung angenommen hat, geht daraus hervor, daß von den 20 Millionen Kronen brutto, welche im Jahre 1920 von den norwegiſchen Licht⸗ bildtheatern eingebracht wurden, ca. 16 Millionen auf die kom⸗ munalen und halbkommunalen entfallen. Die„Kommunale Film⸗ zentrale“ iſt eine Organiſation, der 26 Stadtverwaltungen als Aktionäre angehören und die den Import der Bildſtreifen und ihren Verleih an die Stadtkinos beſorgt.— Dies iſt nämlich das Ge⸗ heimnis, warum gerade in Norwegen dieſe Kommunaliſierungs⸗ politik möglich iſt, die bei uns verhängnisvoll wäre: Norwegen hat keine eigene Filminduſtrie, die ſich zu ihrem Beſtand auf den privaten Theaterbeſitz ſtützen müßte, ſondern iſt auf den Auslands⸗ bezug angewieſen. Andererſeits aber verhindert die Ausbreitung der Stadtkinos das Entſtehen einer heimiſchen Filmerzeugung, wie ſie im benachbarten Schweden floriert, aus dem gleichen Grunde. Und damit erweiſt ſich die Kommunaliſierung der Kinos als eine kurzſichtige Maßnahme. Einer der beſten Filmkenner Norwegens, Herr Guſtav Berg⸗ Jgeger, äußert ſich dazt in der Zeitung„Verdens Gang“ folgender⸗ Emaßen:„.. Hinter unſeren Nachbarländern ſtehen wir bedeutend zurück, beſonders was große und ſchöne Theater angeht. Es waren viele Pläne vorhanden, aber die Kommunaliſierung der Kinos hat meiner Anſicht nach die Schuld, daß dieſe nicht ausgeführt wurden. Wenn auch die Kommunen hier und da einige neue zeitgemäßere Theater gebaut haben, ſo kann wohl kein Kenner der Verhältniſſe leugnen, daß private Initiative hierbei viel Beſſeres ge⸗ leiſtet hätte. Wirtſchaftliche Fragen. Erfreuliche Stärkung der nationalen Gewerkſchaftsbewegung. Der alte angeſehene Allgemeine Deutſche Buchhand⸗ lungs⸗Gehilfen⸗Verband(ADB) e. V. zu Leipzig hat auf ſeinem außerordentlichen Verbandstag am 23. Januar 1921 zu Leipzig ſich dem unter des Reichstagsabgeordneten Thiel ſtehenden Geſamtverband Deutſcher Angeſtellten⸗Gewerkſchaften(Ge⸗ dag) angeſchloſſen. Da die Gruppe der männlichen kaufmänniſchen Angeſtellten in dieſem Geſamtverband ausſchließlich dem Deutſch⸗ nationalen Handlungsgehilfen⸗Verband(DH)) vorbehalten iſt, ſo wurde ein Vertrag mit dem DHV geſchloſſen, wodurch die nach den Satzungen des DHV aufnahmefählgen Mitglieder des ADBB die Mitgliedſchaft im DHV erwerben und dadurch in die große nationale Gewerkſchaftsbewegung hineingeführt werden. Dagegen bleibt dem ADBV im Rahmen der allgemeinen Fachgliederung des HDV die Pflege des fachlichen Bildungsweſens und der allgemeinen beruf⸗ lichen Standesfragen der Buchhandlungsgehilfen im Gedag vorbehal⸗ ten. Dieſe Aufgabe wird der AB zukünftig auch für die Mitglie⸗ der des DH, die im Buchhandel beſchäftigt ſind, mit zu löſen haben. Zu dem Zweck werden dieſe Gehilfen dem ADBV als Mitglieder zu⸗ ewieſen. —9 Hinblick darauf, daß die Buchhandlungsgehilfen einen außer⸗ ordentlich weitgehenden Einfluß auf die literariſche Geſchmacksbil⸗ dung unſeres Volkes haben, hat auch die breiteſte Oeffentlichkeit allen Anlaß, dieſe Entwicklung aufs herzlichſte zu begrüßen. Steht doch dadurch faſt die Geſamtheit aller wirklich gelernten Buchhandlungs⸗ H auf dem Boden derjenigen Arbeitnehmerbewegung, die ent⸗ chloſſen iſt, planmäßig daran zu arbeiten, den unſer Volk zerſetzen⸗ en Materialismus dürch die Pflege allgemein ſittlicher, chriſtlicher und nationaler Geſinnung zu überwinden. Der Anſchluß an dieſe Bewegung iſt um ſo mehr zu begrüßen, als der ADBV vor einiger Zeit nahe daran war, ſich dem im— der U. S. P. ſegelnden Angeſtelltenverband des Buchhandels anzuſchließen. Preiſe für Sommerungsſaatgut. Durch Verordnung des Reichsminiſters für Ernährung und Landwirtſchaft vom 20. Januar 1921 wurden die Preiſe für aner⸗ kanntes Sommerſaatgut wie folgt feſtgeſetzt: 1. Weizen, Spelz(Dinkel, Feſen), Emer und Einkorn: für die erſte Abſaat 3100.., für die zweite Abſaat 2900., für die dritte Abſaat 2700 M. 2. Roggen: füx die erſte Abſaat 2950., für die zweite Ab⸗ ſaat 2750., für die dritte Abſaat 2550 M. 9 3. Gerſte und Hafer: für die erſte Abſaat 2900., für die zweite Abſaat 2700., für die dritte Abſaat 2500 M. für die Tonne. Die freie Bauernſchaft lehnt den Juſammenſchluß mit den anderen Rheinheſſiſchen landw. Organiſalionen ab. Ep. Worms, 11. Febr. Die Freie Bauernſchaft hielt am Donnerstag in den„Zwölf Apoſteln“ eine Maſſenver⸗ ng ab, um Stellung zu der Verſchmelzung der landwirt⸗ chaftlichen Organiſationen in Rheinheſſen zu nehmen. Der Kreis⸗ vorſitzende Müller⸗Frettenheim wies bei Eröffnung der Ver⸗ ſammlung auf den Zweck der heutigen Zuſammenkunft hin und erteilte Sekretär Barth das Wort, der auf die Vorgeſchichte der Einigungsverhandlungen einging, die in Alzen von der neuen Or⸗ ganiſation am 2. Februar angenommenen Satzungen verlas und die einzelnen Paragraphen der Satzungen einer Kritik unterzog. Beſonders beanſtandete er den Paſſus der wirtſchaftspolitiſchen Be⸗ tätigung, weil dadurch die neue Organiſation den gewerkſchaftlichen Boden verlaſſe. Die Freie Bauernſchaft habe Gutes geleiſtet, während man bei der neuen Organiſation erſt ihre Wege abwarten müſſe. Die anſchließende Ausſprache wurde außerordentlich lebhaft geführt. Weber⸗Alsheim, Buck⸗Oſthofen, Riffel⸗Laubenheim, Bechtel⸗ Eich u. a. lehnten den Anſchluß an die neue Organiſation ab und ermahnten eindringlich, der bewährten Organiſotion der F. B. treu zu bleiben. Stefan⸗Rhein dürkheim und Ochs⸗Eppelsheim ſprachen eindringlich für den Zuſammenſchluß und die Einigung, fanden aber ſtürmiſchen Widerſpruch. Die Verſammlung beſchloß, in keine wei⸗ teren Einigungsverhandlungen einzutreten, die Organiſation der Freien Bauernſchaft aufrechtguerhalten und es allen Landwirten in die Organiſation der Freien Bauernſchaft einzu⸗ reten. Erfolgreiche Tätigkeit des bayeriſchen Verbraucherbundes — Frankfurt, 14. Febr.(Priv.⸗Tel.) In Bayern hat ſich ein allgemeiner Verbraucherbund gebildet, in dem ſchon 700 Verbraucher aus den verſchiedenſten Erwerbsſchichten zuſammengeſchloſſen ſind. Der erſte Erfolg des Bundes war der, daß er die bereits in Kraft etretene Milchpreiserhöhung wieder rückgängig machte. egenwärtig iſt der Bund beſtrebt, zuſammen mit anderen Ver⸗ braucherorganiſationen zu verhindern, 5 im nächſten Herbſt eine abermalige beträchtliche Steigerung des Preiſes durch die landwirt⸗ ſchaftlichen Erzeuger, die Lebensmittelverſorgung des deutſchen Volkes nicht noch mehr gefährdet. Der Bund erzielte im übrigen 35 Arbeitsgemeinſchaft mit den deutſchen Verbraucherorgani⸗ ionen. National⸗Theater Mannheim. Siegfried. 898 Sehr viele Sänger„arbeiten“ mit dem Geſchmack der Menge, mit den Forderungen des Publikums, mit der Maſſe. Nun hat neſe Maſſe von jeher den niederen Sinn für den„maſſigen“ Ton gehaot, und bie Freude an Militäcmuſik, ſeloſt an meuver⸗ verter Blechmuſik war das beſondere Kennzeichen. Paratlel mit dem erſchreckenden Ruckgang der deutſchen Aeſchelik iſt nun der ab⸗ nehmende Sinn für den idealen Klang, für den ſchönen Geſang zu Berzeichnen. Und ſo war der„Parſifal mit der Kommandoſtimme“, breißig Jahre nach der Bayreuther Uraufführung, als letztes Er⸗ zebnis zu vuchen. Die Vergröberung bezog ſich aber auch auf den Stil der Darſtellung. Sehr begreiflich, denn der neue Weg von 1890, die biologiſch⸗ſenſualiſtiſche Lehre führte zur„Einfühlung“. Ind dieſe 9 in Eitelkeit. Was auf deſem neuen Wege aus WVagners Siegfried werden mußte, wurde dann auch offenbar, mit allen deutſchen Mängeln offenbar.„Das entfeſſelte, nach außen gekehrte Pathos, das ſich an rein akuſtiſcher Stärke nie genug tun zann“, das den Nordgermanen noch heute auf die Nerven fällt,“ gab dem jungen Siegfried einen fremden Zug. Das entſeſſelte Ircheſter nötigte den Sänger zu phyſiſchen 55 die uns auf die Dauer ſelbſt die reine Freude an Wagners Tonkunſt trüben konnte und mußte. Es wurde aus dem Helden der Sage ein Ur⸗ Prolet, deſſen Sinnlichkeit dann im dritten Akte den Beigeſchmack modernſter Erotik aus„Berlin W⸗W“ bekommen hat. Den Höhe⸗ punkt dieſer Siegfried⸗Ausdeutung erreichte ohne Jweifel der Ber⸗ iiner Kammerſänger Walter Kirchhoff. Unſer geſtriger Siegfried war nun das deutliche Gegenbild, wir hörten und ſahen den nor⸗ Jiſchen Siegfried.„Die nordiſche Natur verlangt einen mehr innerlichen, andeutenden Gefühlsausdruck, der gegen die Selbſt⸗ beherrſchungstriebe ankämpft und von ihnen gezügelt wird.“ Dieſe Zorausſetzungen erklären den Siegfried des Herrn Gunnar Zrgarud. Es mag in dieſen bewegten Zeiten an ausreichenden Broben gefehlt haben, jedenfalis war der Sinn für den idealen Ge⸗ alt der Rolle, für den ſchönen Klang zu loben. Muſterhaft war ie geſangstechniſche Behandlung, die dem niederen Sinne der ſeticen Theaterbeſucher mit keinem einzigen„maſſigen“ hohen Tone zugeſtändniſſe mocht. Dagegen geriet Herrn Franz von Hößlins Zegeiſterung in Stärkegrade des Orcheſtervortrapes, die ſelbſt dem Itimmkrbſus Hans Bahling die letzten Reſerven abzwangen. ) W. Peterſon⸗Berger: Richard Wagner als Kultur⸗ ceſcheinung. Aus dem Schwediſchen überſetzt von Marie Franzos. Leipzig, Breitkopf u. Härtel 1917. — mithin unſerem jungen Siegfried nachteilig wurden. Wir müſſen allerdings hinzunehmen, daß unſer Streichquintett zwar ein tonloſes Pianiſſimo und ein wohlklingendes Mezzoforte, aber kein klares, leuchtendes Piano kennt, daß unſere Bläſer, überanſtrengt durch den jetzigen Dienſt, leicht über die natürliche Mittelgrenze hinaus⸗ gehen, daß der Dirigent außerdem eine gewiſſe rhythmiſ chlaff⸗ heit überwinden mußte. Im übrigen aber gab es viel Schöne⸗ zu hören, und Herrn von Hößlins Wagner⸗Ausdeutung war— ich gebe nur das Vorſpiel zum dritten Akte zum Beiſpiel— ebenſo pietätvoll wie bege ſtert, ebenſo überlieferungstreu wie ſelbſtändig. Wie viel gute Bayreuther und Münchener Ueberlieferungen ver⸗ mögen, war vorgeſtern deutlich zu hören Der Stil der Aufführungen iſt das Weſentliche, und dieſen Stil hatten alle Mitwirkenden: Herr Graarud, dann Mime, Wotan, Alberich, Fafner(die Herrn Dr. Kuhn, Bahling, Kromer, Fenten), aber auch Frau Anna Wolf⸗Ortner als Brünnhilde und Frau Vik⸗ toria Brewer, deren prachtvoller Alt der Erda zugute kam. Auch der neue Waldvogel— Frau Elſe Flohr— war recht erfreulich. Kurzum, es war ein vortrefflicher Wagnerabend. A. Bl. Orpheus und Eurydike. Ob ein junger Sänger beim erſten Male eine große Partie durchhält, oder ob Fräulein Johanna Lippe, um 0 bittend, ihren Orpheus bewältigt, dies ſind heterogene Fragen. Die Antwort lautet: dem jungen Sänger wird die Aufregung zum Verhäng⸗ nis, die erfahrene Sängerin verfügt mit Ruhe über ihr Organ. Und ſiehe da, es gelingt alles nach ihrem Willen! Frau Bertha Lampert⸗ Cronegk, die zum erſten Male Glucks Eurydike gab, war wohl an⸗ fangs erregt, aber hernach gewann ihre Bühnengewandtheit die Füh⸗ rung. Wir wiſſen, daß Frau Lampert„eigentlich“ eine hochdrama⸗ tiſche Sängerin iſt, gegenwärtig iſt ſie unſere Vielverwendbare, un⸗ ſere Nothelferin. Als ſolche müſſen wir unſere geſtrige Eurydike ſchätzen. Sie wäre vielleicht Glucks Armida. Recht gut ſang Fräulein Lippe wieder ihren Eros. Ihre feſte, ſichere Ton⸗ gebung und ihre ruhig⸗fließende Geſangsweiſe waren die ſchönſten Momente des geſtrigen Gluckabends. Herr Franz von Hoeßlin als neuer Gluck⸗Dirigent hatte einen glücklichen Abend: die treffend ge⸗ ſtalteten, vom tragiſchen Hintergrunde wirkſam abgehobenen Arien des Eros waren ſogleich ein Beweis dramatiſcher Empfindung. Auch in der ſonſtigen Auffaſſung bemerkte man den rechten„Theater⸗ menſchen“. Im Einzelnen werden wir manche ſubjektive Deutungen gellen laſſen müſſen, denn wir Deutſchen 5 keine Gluck⸗Tra⸗ dition. Dennoch, das Animato der Furien ſchien mir aus dem Slil zu fallen. Unſer Chor, gut geſchult, folate auch dieſem Lemvo. Was nicht ſo leicht war, aber es gelang alles recht gut. Und der Schlußchor des zweiten Aktes war eine tiertem Vortrag. Im zweiten Akte fand auch unſer Orcheſter das rechte Tonquantum, während das Piano des erſten Aktes zu viel Mezzoklang hatte. Vielleicht war es auch nicht wohlgetan, die Arioſi des Orpheus(F⸗dur 6) vom vollen Quartett begleiten zu laſſen. Hier wie bei einzelnen einfachen Rezitativen genügk m. E. die Hälfte der Streichinſtrumente, denen ſich dann die Holzbläſer mit zartem Klang leichter angleichen würden. Da uns Glucks Iphigenie auf Tauris in ganz neuer Einſtudierung bevorſteht, ſo ſcheint dieſe Anregung nützlich. Wir müſſen uns eben den Gluck⸗Stil all⸗ mählich erarbeiten, und auk dieſem Wege ſcheint mir auch die ſchär⸗ fere Sonderung von Rezitativ(Sprachgeſang) und Arie zu liegen. Fräulein Lippe verſuchte ſie, vielleicht unbewußt— im An⸗ fang des dritten Aktes den rechten Griffel führend. A. Bl. Kunſi und Wiſſen. Jünftes Jugendkonzert. Seitdem die Mode aufkam, meſßferse, nicht nur zu ſondern auch zu tanzen, ergab es ſich von ſelbſt, daß man* mußte, in dieſelben allerlei S was 95 nicht unmittelbar aus dem Tone, der timmung und der Form des muſikaliſchen Kunſtwerks ergab. Dieſe Beobachtung der Miſchung von Organiſchem und Unorganiſchem können wir bei jedem Tanzabend machen, ſei nun der Ausübende — zumeiſt iſt es die Ausübende— auf den Höheunkt ſeiner Bahn angelangt oder noch Anfänger. Verleitet doch gerade die Notwendig⸗ keit jeden Rhythmus, auch den der belangloſeſten Ueberleitung, durch Geſten illuſtrieren zu müſſen, dazu, ein Uebermaß des Eigenen bei Ausdeutung des fremden Tonwerks anzuwenden. Auch die Jugend geht mit der Mode und ſo bot denn das letzte Jugendkonzert dieſer Saiſon Tanzdarbietungen der jugendlichen Irmgard Mayer, die Stücke von Brahms, Schumann und Goſſec illuſtrieren ſollten. Die junge Dame verfügt trotz gedrungener Figur über eine erſtaunliche Gelenkigkeit Beweglichkeit ſowie über ein nicht zu unterſchätzendes mimiſches Ausdrucksvermögen. Auch ſie tut mitunter des Guten zu viel(wie bei Brahms oder der im Pierrotkoſtüm getanzien Gavotte von Goſſee). Da fanden wir vieles, das wohl für den rhythmiſchen Erfindungsgeiſt der jungen Dame loder ihrer Lehrerin) ſpricht, dem Geiſt des Tonwerks aber nicht ganz Anders bei zwei ernſten und zwei heiteren Kinderſtücken von Robert Schumann. Da zeigte ſich einerſeits wirk⸗ liches Gefühl, muſikaliſcher Sinn, andererſeits ein friſcher, etwa⸗ draſtiſcher Humor——9— die, wird jenes Zuviel gezügelt, 10 Sukunſtshoffnungen berechtigen. Der reiche Beifall, den Fräu⸗ ein Mayer fand war demnach wohl verdient. wurde am Flügel von Herrn Kapellmeiſter Sinzheimer beſtens unterſtützt. Ein ſehr talentierter Knabe ſtellte ſich dann als Pianiſt vor. Elyſiumfreude an ſchönſchat · ¶ Aus erzieheriſchen n vermeiden wir es, Namen ſo 5 äußerſt mangelhaften Pruckausführung, Schattengebung der Charatterköpfe auffällig wirkt, fehlen der Fäl⸗ Naunheimer Seueral⸗Muzeiger.(Mintag Ausgabe.) 4. Seite. Nr. 73. verzichten, m EE 05 28011 vormittag z hat der Mannheimer Turnverein in nderturnen aufgenommen in der Kinderturnen iun Zo Vor bald zwanzig Cal ſeinen Uebungsbetrieb' das tigen Erkenntnis, daß für ein Grund ſchon frühzeitig gelegt werden muß. Bald nach der Einwei⸗ hung des Vereinshauſes, im⸗Oktober 1903, ſtellten ſich auf ergange⸗ nen Aufruf die erſien Turnſchüler zur Uebung ein, anfangs zögernd, bald aber zahlrsicher und ſchon nach Jahresfriſt war der Beſtand regelmäßig Turnender auf nahezu 100 angewachſen. Mit Unter⸗ ſtützung einer Anzahl Erwachſener war es möglich, die jugendlichen Turner ihrem Alter u. ihren Fähigkeiten nach in beſonderen Unterab⸗ teilungen, ſog. Riegen, alſo dem eigenen Können entſprechend, einzu⸗ teilen und ſie auf dieſer Baſis im Laufe der Jahre zu einer mitun erſtaunlichen turneriſchen Fertigkeit zu führen, die dann auch in ſpä⸗ teren Jahren zu einem erfreulichen Feſthalten an den liebgewordenen Uebungen den nachhaltigen Grund legte. Viele Hunderte haben in den langen Jahren des Beſtehens der Schülerabteilung dieſe Turn⸗ ſchule paſſiert. Viele ſind wieder abgefallen, viele aber haben ſich im eigenen oder in Brudervereinen, viele auch in den verwandten Sportsvereinen zu den tüchtigſten Könnern, zu den getreueſten Stützen ihrer Vereine entwickelt und damit aufs neue bewieſen, daß mit frühzeitigſter Uebung der ſicherſte Grund gelegt wird zur ſpäte⸗ ren Meiſterſchaft. 2880 8 Wenige Jahre ſpäter geſellten ſich der inzwiſchen mächtig ange⸗ wachſenen Schülerabteilung die Schweſtern zu, die Schülerinnen⸗ abteilungen, die ſich bald genug zu ſarken Konkurrenzen entwickel⸗ ten. Im Lehrſtoff natürlich weſentlich weſentlich verſchieden, wurde der Uebungsbetrieb auch hier auf die Form des Riegenturnens ein⸗ geſtellt. Mit Befriedigung ſteht der Turnverein Mannheim von 1846 auch dieſe ſelbſtloſe Arbeit herrlich belohnt. Ein feſter Stamm gut⸗ geſchulter Turnerinnen ſteht heute gleichberec ren Turnerſchar, deren Leiſtungen unſeren⸗Mitbü über Mannheims Mauern bekannt gewordenen Roſengarten⸗Se turnen zur Genüge bekannt ſind. Hünderte von Knaben und Mäd⸗ chen bevölkern heute den geräumigen Turnboden und warten ſehn⸗ Rehhg des Tages, ennwieſen ſeiner Beſtimmung übergeben werden kann. Hunderte dieſer Kleinen und Kleinſten ſind heuͤte am Werke, ihr erworbenes Können ſo zu feſtigen, daß ſie in den nächſten Wochen und Monaten bei den Veranſtaltungen aus Anlaß des 75jährigen Vereins⸗ jubiläums(Roſengartenturnen am 27. Februar und Spielrlatz⸗ weihe am 22. Mai) mit Ehren beſiehen können. Sie laden hierzu ihre Freurde und Gönner, insbefondere auch die früheren Schüler⸗ kurner und Turnerinnen des Turnverein Mannheim von 1846 ſchon letzt herzlichſt ein. 8 E8 Jalſche Geldſcheine. Von den jetzt zur Ausgabe gelangenden Reichsbanknoten zu 50 Mark mit dem Ausgabedatum des 23. 7. 1920(grüne Kupferdrucknote, kenntlich an dem Bruſtbild der Mädchengeſtalt auf Vorderſeite und den Bildern eines Mähers und eines Werlarbeiters auf der Rückſeite) treten neuerdings ſehr ungeſchickte und darum ſofort jedermann auffällige Nach⸗ bildungen auf. Abgeſehen von der ſchlechten zeichneriſchen und die namentlich in der⸗ ◻ ſchung die Hauptkennzeichen echter Noten: das Waſſerzeichen und der eingewirkte Faſerſtreifen auf der Vorderſeite, der beim Falſchſtück durch wenige braune Sttiche vorgetäuſcht iſt. Nur die zurzeit noch geringe Kenntnis des Publikums von der Boſchaffen⸗ heit der neu verausga wag den Fälſcher zur Ausgabe ſeiner überaus ſchlechten Falſchſtücke, die ſelbſt bei gerit Aufmerk⸗ ſamkeit als ſolche nichi überſehen werden können, erm rt haben. Das Reichsbank⸗Direktorium warnt vor Annahme obiger Fäl⸗ ſchung und empfichlt dem Publikum erneut— als Selbſthilfe gegen Annahme von Fal ſich das Bild der echten Noten anzu⸗ ſehen und einzuprägeni. 2 chl. Ergebnis der das Reſultat der Gewer dauerte nahezu de ſtarke war, wie ſi Vorſchlagsliſte der Ar 2 ungültig ſind. Die auf den Arbeitnehme beitsgemeinſchaf rend der Gewerk ſchlagsliſte vereini, gericht ſchickt. A Stimmen. Im ganzen Zahl, die bei den hieſigen reicht wurde. Der geſteige Sonniag brachte da Man konnte ſich ſowdhl vor⸗ wie nachmittags im Son 10 gehen, der vorübergehend mit Bewölkung abwechſelte. D e Zählung eine ſehr gibt. Auf die men, wovon 43 Herr die Liſte 1 Ur o zialen 4 Beiſitzer, ſeine wã ien abgegeben, eine wahlen noch niemals er⸗ öne? ein er⸗ emperalur entfernte ſich nur wenig vom Gefrierpunkt. 4“ C. Wärme konnten nachmittags auf dem Paradeplatz abgeleſen werden. verkehr war ſehr lebhaft. Auch die Anlagen üdten eine große Zug⸗ kraft aus. Viele fuhren wieder nach Heidelberg, um aus dem Mannheimer Dunſtkreis für Stunden herauszukommen. Ei gang auf die Höhen führte den Lungen ozonreiche nüge zu. Das Auge mußte auf das winterliche 4 licher Kunſtbefliſſenen zu nennen. Iſt auch ihr Auſtreten im Rah eines Jugendkonzertes als wertvoller Anſporn für die kleinen Zu⸗ hörer voll berechtigt, ſo muß ſolch junge Pfianze vor allem äußer⸗ lich Eiteln doch wohl ge werden. Der Knabe iſt ſehr begabt, verfügt über ſchöne Muſika die ſich vornehmlich in Stucken von Hayon und Mozart zeigte, beſitzt naturgemäß aber troß anſehnlicher Technik nicht die körperliche Kraft, ein Wirkungsſtück wie Griegs „Hochzeitszug auf Troldhaug“ zur Geltung zu bringen. Nun kam das Ereignis des Tages, Haydus Kinder⸗ ſymphonie. Als der Meiſter einſt in Eiſenſtadt beim Jahr⸗ markt durch die Budenreihen itt, ergößte er ſich an dem tollen Burcheinandermuſizieren der Kinder derärt, daß er den Plan faßte, ein Tonſtück zu ſchreiben, das von Kinbern auszuführen und in dem Kinderimnſtrumente vertreten ſein ſollten. Er tat Derſymphonie, die beim Ruſitfeſt in Lauſanne 1529 von maskierten Erwachſenen aufgefuhrt wurde, hildet ſeitbem ein Lieblingsſtück fur heitere, familiäre Kinderveranſtaltungen. Von Fräulein Lene Heſſe, deren ſußen Geigenton man kurz zubor in Goſſecs Gavotte vernommen hatte, am Flügel geführt— ein allerliebſter Knirp⸗ fungierte als Kapellmeiſter— erklang die Kinderſymphonie am Sonntag korrekt und wirkungsvoll. Wie luſtig wirken Kuckuck⸗ und Wachtelruf, wie drollig die ſchrille Kindertrompete, die kleinen Becken,„Ratſchen“ und Triangell Eine ſtärkere Beſetzung dieſer Ulk⸗Onſtrumente hätte die komiſche Wirkung freilich erhöht, während 7 die braven Geigen und die Celli die Oberhand behielten. Voch —— alles ganz ſamos und fand freudigſte Zuſtimung bei Alt und Jung. Wie viele heitere Werke haben doch unſere Klaſſiker geſchrieben, die der 18 fec Uune harren! Hier, nur hier liegt das Gegengewicht egen die ſich immer mehr breitmachende Jote und den Ton des aſſenhauers, der die moberne Operette beherrſcht. Hahdn, Mozart. und Schubert, dieſe drei vor allen ſind es, die ſtrebſamen Muſtkern und muſikaliſchen Vereinigungen Gelegenheit geben, unterhaltend und geſchmacksbildend zugleich zu wirken. Hahdns Operette„Der⸗ neue hinkende Teufel“, ſein von Eugen Thomas für den Wiener 4 Capella⸗Chor eingerichteter Scherzchor„Vie Harmonie in der Ehe,, ſeine heiteren Lieder, von denen„Eine ſehr gewöhnliche Ge⸗ chichte vor zwei Monaten in einem Vortrag des Unterzeichneten in Mannheim zum erſtenmal erklang, ſeine Kinder⸗ und ſeine Ab⸗ ſchiedsſymphonie, ſie bilden ein unveribelkbares Zeichen des ſonni⸗ gen Humors dicſes edlen Meiſters, deſſen ernſte Lonſchöpfungen— wann hört man je eine ſeiner herrlichen Symphonien in ünſeren Akademiekonzerten— in Mannheim viel zu wenig gepflegt werden. Es iſt edelſte deutſche Muſik, die hier brach liegt und die zu er⸗ wecken ſtets ein dankbar anzuerhennendes Verdienſt ausübender Künſtlers, in dieſem Falle Lene Heſſes und Kayellmeiſter Sinz⸗ heimers, iſt. RNobert Hernrieb. rich⸗ en guten turneriſchen Nachwuchs der gt neben einer wacke⸗ lm Samstag wurde gewählt. Von 97 AK.⸗ uf ſeine Vor⸗ zer ins Gewerbe⸗ iclen 128 ungültige Wetter. Der Straßen⸗ 1 Spazier⸗ es, und die Kin⸗ Schneedecke bald wieder verf it dem man bereits 9„als es am Samstag U hörte in Heidelberg zu ſchneien anfing. Der Schneefall h au ſo ſchnell wie in Mannheim auf, ſodaß die ſpinnwebdünne die Theater, Kinos, Kaffeehäuſer und ſonſtigen Unterhaltungslokale wieder großen Zuſpruch. —— 5 Parteinachrichten. Deuiſche liberale) Boltsgartei. Am Freitag, den 11. Februar, abends, ſprach der Partei⸗ kretär Dr. Freeſe in einer Bezirksverſammlung des Bezirks⸗ us Oberſtadt lU der Deutſchen Volkspartei über poli⸗ — Der Redner behandelte ausführlich die Bemü⸗ hung hen Volkspartei um die Bildung einer nationalen Einheitsfront, Stand der Frage der Wiedereinführung der ten Reichsfarben und das Verhalten der Deutſchnationalen in letz⸗ ter Zeit nentlich im preußiſchen Wahlkampf gegenüber der Deut⸗ ſchen Vo.Im Anſchluß an das ausführliche Referat wurde 5. Bezirksvereins Oberſtadt l1 wie folgt gewühlt: Vorſetzender. Kaufmann Fr. Stumpf, 2. Vorſißzende: Frau Fanny Boehringer. Schriftführerin: Frl. Elſe Reuter. Ver⸗ trauensleute Privatmann Willy Schulze, Kaufmann Hugo Toecpffer, Chemiker Dr. Fritz Eckhard und Dr. jur. Dorn⸗ heim. Für die Jahresverſammlung des Ortsvereins Mannheim Ende Februar wurde beſchloſſen, den Vorſchlag zu machen, die Ver⸗ 4 Bezirksvereine der inneren Stadt zuſammen⸗ — —5 ammlungen der 4 zulegen. Deulſchnationale Volkspartei. Wir machen alle vaterländiſch geſinnte Mitbürger u. Mitbürger⸗ innen auch an dieſer Stelle auf die Kundgebung gegen die Pariſer Beſchlüſſe aufmerkſam, welche die Ortsgruppe Mann⸗ heim der Deutſchnationalen Volkspartei heute Montag abend 8½ im Harmonieſaale veranſtaltet. Als Redner iſt Herr Prof. Dr. L. tius⸗Heidelberg gewonnen. Es ſei beſonders darauf auf⸗ daß außer den Mitgliedern auch Freunde der tt haben, weſche im Büro L. 2, 12 von Parlei gegen Karten Zu —6 Uhr zu haben ſind. da auch der neue Spiel⸗ und Sportplatz auf den Veranſtaltungen. Theaternachricht. Als näöchſte Morgenaufführung im National⸗ theater iſt ein Vortrag des bekannten Wiener Muſikſchriftſtellers und füh⸗ renden Kritikers Proſeſſor Richard Specht am 20. Februar 11½ Uhr vormitfags vorgeſehen. Der Vortragende wird über das Thema„Die moderne Oper um Richard Strauß“ ſprechen.— Der für Mittwoch, den 16. Februar im Neuen Theater angekündigte„Bunte Abend“ fällt aus.— In der heutigen Aufführung von„Egmont“ ſpielt Anne⸗ marie Wiſſer die Rolle des„Klärchens“. 8 „Hauptmann Detzner wird am 21. Februar einen Vortrag halten. Unter dem Thema„Vom Kriegsausbruch 1914 bis zum Waffenſtillſtand 1918 47½% Jahre unter deutſcher Flagge im unerforſchten Innern von Neu⸗ guinea“ wird er über ſeine ebenſo abenteuerlichen Erlebniſſe berichten. Eine Anzahl trefflicher Lichtbilder wird den Vortrag ergänzend begleiten. * Oeſfentliche Mieterverſammlungen finden, wie aus der Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht, in den nächſten Tagen in Neckarau, der Schwet⸗ zingerſtadt und Oſtſtadt und in der Neckarſtadt mit dem Thema Mieter⸗ ſchmerzen ſtatt. Wir machen auf die Verſammlungen, welche von der Mietervereinigung Mannheim veranſtaltet werden, auch an dieſer Stelle aufmerkſam. * 25jähriges Humoriſtenjubiläum. Engelbert Saſſen, der beliebte rheiniſche Humoriſt, beging am Samstag im Künſtlertheater Apollo den Tag, an dem er vor 25 Jahren die Bretter betreten hatte, die die Welt bedeuten. Der Künſtler gehört zu den wenigen deutſchen Humoriſten, die in der Läge ſind, ihre Vorträge ſelbſt zu verfaſſen. egen wirkt er auch ſo individuell. Am Samstag verſtärkte ſich dieſer Eindruck, weil er für ſeinen Ehrenabend ein Repertoir zuſammengeſtellt hatte, das mehrere Neuheiten enthielt, die man noch nicht gehört hatte. Der ſtarke Beifall, den ihm das ſtarkbeſetzte Haus ſpendete— viele perſönliche Freunde hatten ſich eingefunden— war ſo herzlich, daß es ohne mehrere Zugaben nicht r noch einmal bereitwilligſt zur auch dieſe Ver⸗ 1 rlauf nahm. Wir ſen noch, ein recht lauges Wirken zum Beſten ſeiner nal in dieſen Zeiten geſunden Humor ſehr nötig haben. 2 ſt 1 u Herrn Mitmenſchen, die zun Spielplan des Vatlonnilheaters Feues Fhenter 21 2 S Febr.3 Voorstellung Vorstellung 3 323 15 14 M. 32C. Egmont 16 15..32 A Tabula tasa 7 6 M. 39 KM. Aida 16 7. D. 32 B Jugendireunde 7 im Nibelungensaal: Joseph u. seine Brüder 7 18. F. 15 ½ 15. Volksvorstellung: Das Dort ohne Glocke 7 19. S. 320 Neu einstudiert: Die Veischwörun 3 des. Fiesko zu Genuaſ6 20. 8. 3 l. 3. Vormittags-Aulführung Im weigen Kögi 2 Die moderne Oper um Richard Straub 1104 33C Der Schalzgräber Willi's Frau 7 Die Bereinigung fär Kinderforſchung hatte am 9. ds. ihre Mitglieder und Hreunde zu einem Vortrag des Herrn Prof. Oeſer übe 8 1 un 8* e7 5 9 90 über„Kind und eingeladen, für den ſuh ſo reges Kunſ Intereſſe zeigte, daß der von der Handelshochſchule zur Verfügung geſtellte Saal nicht ausreichte. Der allerſeits geſchätzte Hüter und Förhverer unſerer öffentlichen Bibliothel' im⸗Schloß hatte ſich mit großer Liebe in den Stoff vertieft und verſtand es, auch Fachleuten dieſes oft hehandelte Thema neu und intereſſant zu geſtallen, indem er als Hiſtoriker und vorzüglicher Kenner der Literatur wertvolles Material aus dem reichen Quell der Geſchichte ſchöpfte und mit be⸗ wundernswertem Temperament ſeinen Hörern vortrug, die denn auch dem weißhaarigen Kinderfreund den wohlverdienten Beifall nicht vorenthielten. 2eBleichers Pädagogium der Tonkunſt teilt, wie aus einer An⸗ zeige in dieſer Nummer hervorgeht, mit, daß der bekannte Heidel⸗ berger Komponiſt, Muſikdirektor Heinrich Neal, den Unterricht in Theorie⸗ un) Harmonielehre, Konzertmeiſter Lino Amar die Mei⸗ ſterkurſe für Violine, Konzertmeiſter Conradi die Violünklaſſen und Ernſt v. Gizycki die Celloklaſſen übernommen hat. Mannheimer Aunſiveremm. Die Arbeiten von Heinrich Gut⸗ jahr, Mannheim, K. F. Grether, Karlsruhe, W. Wickertsheimer, Lahr, Schneider⸗Blumberg, Reichenau, E. E. Ebner, Karlsruhe, Fritz Hegenbarth, München, Karl Graf⸗Rothenburg, Speyer, Ilſe Koch, Mannheim, Jürg Muntalt, Karlsruhe, Joſeph Rösl, München, A. Schneller, Karlsruhe und Karl Seckinger, Karlsruhe bleiben nur noch kurze Zeit ausgeſtellt.— Verkauft wurden: 1 Plaſtik von Karl Seckinger, Karlsruhe. 9 % Bühnenchronik. Die Generaldirektion des Landestheaters in Darmſtadt kündigt für den Reſt der Spielzeit einen Zyklus von fünf Uraufführungen unter der Regie Guſtav Hartungs an, der am 15. Februar 1921 mit Sternheims„Entfeſſelten Zeitge⸗ noſſen“ beginnt, und im weiteren Unruhs„Prinz Louis Ferdinand“, Kaſimir Edſchmids„Kean“(Schauſpiel nach dumas), Heinrich An⸗ tons„Blut, du biſt Blut“, und Eugen'Alberts„Sirocco“ bringen wird. 8 Man meldet uns aus Mainz: Emil Auguſt Glo⸗aus Sieg⸗ reifkomödie„Ein Funken Liebe“ erzielte bei der Uraufführung im Mainzer Stadttheater einen ſtarken äußeren Erfolg. % Opernpremiere in München. Schirin und Ger⸗ traud“, ine heitere Ouer von Paul Graener, fand bei ihrer erſten Aufführung im Münchener Nationaſthealer freundliche Auf⸗ nahme. Die Hardtſche Dichtung weiſt zwar gewiſſe Schwächen auf, die das Niveau des Werkes gelegentlich ein wenig herab⸗ drücken; dagegen iſt die Muſik Grgeners, ohne irgendwelche Pro⸗ Ubleme zu ſtellen, von reichem Wohllaut erfüllt und enthälr Partien Abend fanden hier Lörrach zur Oberdirektion des Waſſer⸗ und Straßenbau ſan der Volksſchule in Donaueſchingen die Stelle eines S abging. Die Direktion ließ dein Jubilar einen mächtigen Lorbeerkranz e überreichen, zu demt ſich weitere Gaben geſellten. Bei der eeeeeee Montag, den 14. Februar 1921. Nus dem Lande. Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt. Ernannt wurde Oberamtmann Karl Neumayer in Lör⸗ rach zum Regierungsrat beim Oberverſicherungsamt in Mannheim. 9er Verſetzt wurde Regierungsbaumeiſter Withelm Zahs in Uebertragen wurde dem Hauptlehrer Heinrich an der genannten Schule mit der Amtsbezeichnung Rektor. Badiſche Konferenz für alkoholfreie Jugenderzlehung. )(Karlsruhe, 11. Februar. Der zweite Tag der badiſchen Konferenz für alkoholfreie Jugenderziehung be⸗ gann heute vormittag mit einem Vortrage des Regierungsrat Broßmer⸗Karlsruhe über das Thema:„Der Alkohol im jugendlichen Gemeinſchaftsleben“. Der Redner warf die Frage auf:„Was iſt Jugendbewegung?“ und gab die Antwort: Jugendbewegung iſt eine Erziehungsform oder eine Erziehungs⸗ gemeinſchaft. Sie will ſich mit dem älteren Geſchlechte auseinander⸗ ſetzen, aber als gleichberechtigter Faktor. Ein anderer Begriff kommt hiermit ins Spiel, nämlich die Jugendpflege. Sie andererſeits will Geſinnung hervorrufen auf dem Gebiete des Sittlichen, Religiöſen uſw. Das Neue, Eigentümliche in dieſer Vewegung iſt, daß dieſe Gemeinſchaften ihre Führer aus ſich ſelbſt wählen oder küren. Dieſe⸗ autogene Führerentwicklung iſt für unſere heutige Zeit von außer⸗ ordentlicher Bedeutung. Von Seiten der Schule iſt man dieſen Strö⸗ mungen unter der deutſchen Jugend nach dem Kriege inſofern nach⸗ gekommen, als man die Einführung der Schulgemeinden geſtattete. Die Jugendabſtinenz iſt unbedingt zu fordern, mindeſtens bis zum 18.—19. Lebensjahre. Beſonders die akademiſche Jugend muß ſich, wenn ſie ihre Bildung abrunden und die Zeichen der Zeit verſtehen will, mit dieſer Frage eingehend beſchäftigen. In erſter Linie die Turn⸗ und Sportbewegung und in zweiter Linie die Wanderbewegung iſt dazu geeignet, dieſe Gedanken in die Tat umzuſetzen. Wenn die Turn⸗ und Sportbewegung heute noch nicht da iſt, wie man es gerne wünſchte, ſo ſind daran einzig und llein diejenigen ſchuld, die die deutſche Jugend nach dem Krieg hät⸗ ten aufbauen ſollen. Nach der ethiſchen und ſittlichen Seite muß dieſe Bewegung noch ausgebaut werden. Die Enthalt⸗ ſamkeit muß als ethiſche Wettkampfheſtimmung aufgenommen werden. Die Vereine müſſen zu der Frage der Jugend gegenüber eine klare und mutvolle Stellung einnehmen. Beſonders ſtark tritt bei der Sportbewegung die Notwendigkeit der Abſtinenz ein, wo ein raſches Reaktionsvermögen verlangt wird.(Schiedsſpruch, Signal uſw.) Eine raſche Entſcheidung in Sport und Spiel benötigt lezten Endes immer eine ſtarke Konzentration des Geiſtes, höchſte Schnel⸗ ligkeit der erforderlichen Bewegungen, großes Koordinationsvermö⸗ gen. Um dieſen Bedingungen voll genügen zu können, muß ſich der Wettkämpfer aus dem Bannkreis des Alkohols mit aller Macht herausarbeiten. Die Jugendbewegung und die Jugendpflege treffen ſich auf dem Boden einer diſziplinierten Körperkultur. Das Ver⸗ hältnis beider Geſchlechter hat bei dieſen Fragen eine große Rolle ge⸗ ſpielt. Man hat ſich, was die gemeinſchaftlichen Wanderungen an⸗ betrifft, überzeugt, daß die Eigenart beider Geſchlechter ſo ausein⸗ ander geht, daß ein gemeinſames Wandern die beſte Löſung dieſer Frage bildet. Die weiblichen Mitglieder der Jugendorganiſa⸗ tionen dienen als ein willkommenes Werbematerial für den Gedan⸗ ken der Jugendabſtinenz, den ſie als Frau und Mutter in der Ehe⸗ gemeinſchaft zum Nutzen der Nachkommen verwerten können. Sie zeigen den Weg zu einer Geſundung des deutſchen Volkes. Der Ab⸗ ſtinenzler, wenn er nicht einſeitig und abſtoßend wirken will, muß ſich als berufener Führer der Jugend bekennen und in der Gemein⸗ ſchaft mit der Jugend für ſeine Ideale werben und ſo der deutſchen Jugend zu einer idealen Weltanſchauung verhelfen.— An den Vor⸗ trag ſchloſſen ſich Beſprechungen an. ̃ 8 Bruchfal, 11. Febr. Wie wir berichteten, wurden kürzlich auf dem hieſigen Bahnhof Poſtſtücke im Werte von ungefähr 60000 M. geſtohlen. Ergänzend ſei hierzu mikgeteilt daß es ſich um 7 Wertpackete handelt, darunter 5 Wertwagenſtücke aus Württem⸗ berg, außerdem ein Wertwagenſtück mit 10.000 M. Wertangabe von Karlsruhe nach München und eines vom Rheinland nach Feuerbach bei Stuttgart. Der Inhalt der Wertſtücke beſteht zum Teil in Er⸗ zeugniſſen der Silberwareninduſtrie. cCh. Eſchelbronn, 11. Febr. Der geſtern Abend verſammelte Henehmigte ſämtliche vom Gemeinderat ein⸗ gebrachten Vorlagen. Die Kanaliſation wird durchgeführt durch die noch nicht verbeſſerte Straße, dazu benötigt die Gemeinde Geld, das ein ebenfalls genehmigter außerordentlicher Holzhieb bringen ſoll. Das ſ. Zt. für die abgegebenen Glocken erlöſte Geld wird der Kirchengemeinde zur Verfügung geſtellt, nachdem in ſeiner vorletzten Sitzung der Ausſchuß abgelehnt hatte, die Glocken zu beſchaffen. Die Angelegenheit wurde dann von der Kirchengemeinde aufgegriffen. Ferner genehmigte der Ausſchuß Waſſerleitungen(Hausanſchlüſſe) für das Schloß und die 1 )(Karlsruhe, 10. Febr. die Bekämpfung des Schleich⸗ handels und des Hamſterns wird in der letzten Zeit in Baden beſonders auf den Eiſenbahnen ſtreng durchgeführt. Ständige Fahnder kontrollieren z. B. die Schwarzwaldzuge, während die aus dem Württembergiſchen kommenden Züge auf der Strecke zwiſchen Stuttgart und Mühlacker nach Lebensmitteln durchſucht werden. Eine beſonders eingehende Kontrolle findet ſchon ſeit Wochen auf der Bahnſtrecke Eppingen⸗Bretten⸗Karlsruhe ſtatt, wo 3 Bürgerausſchuß 2 2 von hoßer lyriſcher Schönheit. Hervorragend war die von Bruno Walter geleitete Aufführung. 4e Vom ISedege zahnärztlichen Inſtitut. Die Ueberfüllung des zahnärztlichen Inſtünts der Univerſität Heidelberg zwingt dazu, den Lehrgang für konſervierende Zahnheilkunde für Kliniker und die Poliklinik der Zahn⸗ und Mundkrankheiten im Sommer⸗ ſemeſter 1921 für Studierende zu ſperren, die von anderen Univer⸗ ſitäten im Sommerſemeſter 1921 neu zuziehen. Ausgenommen von dieſer Maßnahme bleiben die badiſchen Studierenden der Zahn⸗ heilkunde. Je Neue Chreudokloren. Anläßlich ſeines 83. Gebuctstages und ſeiner 60ährigen verdienſtvollen Tätigkeit als Arzt hat die medi⸗ ziniſche Fakultat der Univerſität Freiburg Med.⸗Rat Dr. Guſtav Vetter in Waldkirch die Würde eines Ehrendoktors verliehen. Die gleiche Auszeichnung wurde Bankdirektor Kaufmann in Baſel für ſeine großen Verdienſte um die Organiſation der Kriegsbeſchädigten⸗ fürſorge und vor allen Dingen für die badiſchen Internierten in der Schweiz zuteil. des Ein Goeihe⸗Vorkrag in der Valikanſchen Akademie. In der päpſtlichen Akademie der Arcadia, deren Mitglied Goethe ſelbſt geweſen iſt, eröffnete dieſer Tage Dr. Emil Ludwia auf Ein⸗ ladung des Akademievorſtandes einen Zuklus von Goethe⸗Vor rägen. Der apoſtoliſche Protonotar Salvadori, als Danteforſcher be⸗ kannt, begrüßte in einer Anſprache das Wiedererſcheinen des erſten deutſchen Gelehrten auf dem arkadiſchen Kath'der als den Schluß⸗ ſtein zu dauerndem Frieden zwiſchen deutſcher und italieniſcher weſſenſchaftlicher Arbelt, und der Beifall des italieniſchen Publikums beſtätigte das. Der italieniſche Kultusminiſter und Botſchafter von Boerenberg⸗Goßler wohnten dem Vortrage bei. 46 Ein neues Brahmsfeſt. Das letzte Brahmsfeſt fand 1912 in Wiesbaden ſtatt. Es war eine ſchöne Zeit und ein präch⸗ tiges Feſt. Fritz Steinbach leitete das Ganze, er hatte das ganze ſtädtiſche Orcheſter aus Köln mitgebracht, der Kölner Gürzenich⸗Chor war mit 306 Mitgliedern gekommen, die ſtödtiſchen Orcheſter von Köln und Wiesbaden vereinigten ſich zu muſikfeſtlicher Ausführ ung. Es gab auch u hören, Kreisler und Hugo Becker ſpielten die Einzelſtimmen des Doppelkonzerts, genug: es war alles wohl gelungen. Dazu die Geſelligkeit, und die ſchöne Natur. Dann kam der Krieg, man ſcheute ſich das dritte Brahmsfeſt zu feiern. Man wollte das Triumphlied des Meiſters nicht vor dem deutſchen Requiem anſtimmen, und ohne Triumphlied— meinte Max Kalbeck vorwörtlich— gäbe es doch kein richtiges Brahmsfeſt. Man ſuchte ſich alſo zu beſcheiden und gab im Mai 1917 drei Brahms⸗ abende, in Berlin. Freilich, daß man Brahms neben 2 rief, war mehr vaterländiſches Beethoven ſtellte und ihn zum Genius der Nation aus⸗ 3 — — — ochgefühl als Realität. Aber an⸗ 4 SSS F77CCCCCCPPPPPPPPPPPTPTCTPTGTGTTPTPPTPTTGTFPT0TTT'TTTT0T0T0T.TTTTTb—TT———T S 2 7 ͤù— SS0ö%Eö„— Monkag, den 14. Februar 1021. annheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 73. täglich vor allem größere Mengen Milch den Reiſenden abgenom⸗ men werden. Daß es hierbei auch oft zu ſehr erregten Szenen kömmt, iſt begreiflich. In Durlach entſtand am Bahnhof letzter Lage ſogar eine Schlägerei und im Karlsruher Hauptbahnhof gab es einen größeren Zuflauf, als eine Frau die Milch, die ihr abgenom⸗ men werden ſollte, auf den Boden ſchüttete. 6Karlsruhe, 11. Febr. In der Zeit vom Anfang November 1920 bis zum Januar 1921 wurden durch die hieſigen Gerichte 41 Perſonen wegen Preistreiberei, verbotenen Handels und wegen Zu⸗ widerhandlung gegen die Vorſchriften der Brot⸗, Fleiſch⸗ und Milch⸗ verſorgung teils mit Geld bis zu 2000., teils mit Gefängnis neben der Geldſtrafe bis zu 4 Tagen rechtskräftig beſtraft. )6Grötzingen bei Durlach, 11. Febr. Der 11jährige Sohn des Maurers Ladwig Gautier ſtürzte eine Treppe hinunter und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß er ſtar b. „Gamshulſi bei Böhl, 9. Febr. Der 16jährige Sohn des Land⸗ wirts Hermann Volz geriet infolge Scheuens der Pferde unter den ſchwerbeladenen Wagen, wuroe überfahren und ſoſort getötet. )(Triberg, 10. Febr In Gütenbach feierte Alt⸗Breitecker⸗ 5 Max Scherzinger und Frau die diamantene Hoch⸗ zeit. St. Georgen i. Schwarzw., 11. Febr.(W..) In ſeiner letzten Sitzung hat der Bürgerausſchuß 706 546 M. für 28 neue Wohnungen bewilligt. Kehl, 11. Febr.(W..) Der 43 Jahre alte verheiratete Ar⸗ beiter Hermann Vogt von hier wurde beim Abmontieren eines Gaſometers bei der Scheinwerferkaſerne durch einen abſtürzenden Zementblock ſo ſchwer verletzt, daß er ſtarb. Wb. Müllheim, 9 Febr. Der Gemeinderat hat zur Erhöh⸗ ung der Einnahmen der Stadt eine Neufeſtſetzung des Waſſerzinſes, der Schlachthofgebühren uſw. beſchloſſen, aber von der Einführung einer Beſteuerung des reichsſteuerfreien Einkommens abgeſehen. Ferner gab er ſeine Zuſtimmung zu der Schaffung einer ſtädtiſchen Muſikkapelle, deren Grundſtock die bisherige Feuerwehrmuſik bilden wird. Als Notſtandsarbeiten wurde das Zuwerfen der Schützen⸗ gräben auf dem Artillerieübungsplatz in Ausſicht genommen. Müllheim, 11. Febr.(W..) In der letzten Bürgeraus⸗ ſchußſißung beſchäftigte man ſich mit der Frage der neuen Stadthalle, die in der alten evangeliſchen Kirche ihr Unter⸗ kommen finden ſoll. Die dort aufgedeckten Wandmalereien ſollen mit einem Koſtenaufwand von 22000 Mark wieder hergerichtet werden. Bisher ſind für die Inſtandſetzungsarbeiten der neuen Stadthalle 40000 Mark verausgabt worden. 6Wolfach, 11. Febr. Das Sjährige Töchterchen eines Land⸗ wirts von Oberwolfach geriet unter das ſchwex beladene Fuhrwerk, wurde überfahren und ſofort getötet. Förrach, 5. Febr.(WB.) Eine Zuſchrift im„Oberländer Bo⸗ zen“ tritt für die Wiederaufnahme des durchgehenden Verkehrs auf der Eiſenbahnlinie Baſel⸗Konſtanz ein! Zur Zeit wird der Reiſende auf dieſer Strecke einer vier⸗ maligen Reviſion unterzogen. Es wird vorgeſchlagen. die Züge von Baſel aus bis an die deutſche Endſtation vor Schaffhauſen fahrplan⸗ mäßig laufen zu laſſen. Dort ſteigen diejenigen, die in die Schweiz wollen, aus und benutzen einen Triebwagen, der das Schaffhauſener Gebiet von einem bis zum anderen Ende pendelweiſe durchfährt. Der Zug ſelbſt fährt aber ohne Auſenthalt durch das Schweizer Ge⸗ biet durch und hält erſt wieder auf deuiſchem Boden. Von dort ab fährt er dann wieder fahrplanmäßia normal weiter. Schon die landwirtſchaftlichen Reize, die die Strecke biete, ſollten geeignet ſein, dieſer Frage väherzutreen. Wöb. Radolfzell, 13. Febr. Am Freitag abend iſt das Rathaus in Liggeringen vollſtändig niedergebrannt. Die in ihm Wohnenden konnten nur das nackte Leben retten. Die Akten konn⸗ ten geborgen werden. Das Feuer dürfte in einer Scheuer ausge⸗ brochen ſein. An den Löſcharbelten beteiligte ſich auch die Feuer⸗ wehr von Radolfzell. B. Ueberlingen, 10. Febr. Aus dem Salemer Tal wurde in letzter Zeit ofter gemelbet und Klage baruber gefuhrt, daz Bauern⸗ hoöfe totz Sperkgeſetz in großkaptnaliſtiſche Kreiſe übergehen. Nach eingezogenen Ertunoigungen beſtatigen ſich die Mitteiiüngen. Eine ganze Anzahl Bauerahoſe ſind in oen Beſitz wohlhabender Kre. ſe uͤbergegangen, die vor dem Kriege an alles, nur nicht an eine Land⸗ wirtſchaft dachten. Wenn ſich bie neuen Landwirte bemühen, den Boden ertragreich zu machen und für die Allgemeinheit ſorgen, dann kann man ihrem Bemühen wohlwollend gegenüberſtehen. Vernach⸗ läſſigen ſie aber Haus und Hof, veld und Wieſe, daun hat die Lll⸗ gelieinheit.e Koſten zu tragen und hat daher ein Recht, dieſen Hofbeſitzern auf die Finger zu ſehen und zu verlangen, daß die Gäͤter wieder in Hände kommen, die für Erteag ſorgen. Im Bezirk Ueberlingen(ſo wird von lanowirtſchaftlicher Seite verſichert) ſind mehrere größere Güter in der Hand eines reichen Geldmannes; der Ertrag geht zum Schaden der Allgemeinheit immer mehr zurück. In der Gemarkung Owingen ſind gar 5 Güter in dieſer Lage. In der Gemeinde Hettenweiler(Pfullendorf) iſt ein Hof mit 170 Morgen ſtark vernachläſſigt; der Beſitzer iſt ein Fabrikant in Stutt⸗ rt; ein weiterer Hof mit 100 Morgen beſindet ſich in gleichem Zuſtande, Beſitzer iſt ein Fabrikant in Ulm. Manche reiche Geld⸗ geber haben durch Scheinverträge Landwirte vorgeſchoben(um da⸗ mit das Sperrgeſetz zu umgehen), die als Verwalter oder dergleichen lediglich dafür zu ſorgen haben, daß die 8 mit Lebensmitteln gut verſorgt ſind. Bedauerlich iſt, daß dieſe Sendungen ſo ſelten ſoder nie?) beſchlagnahmt werden. Kleinere Hamſterer werden öfter erwiſcht und kleineren Landwirten wird öfter auch das letzte Pfund Korn nachgewogen, im Großen aber geht es tonnenweiſe ver⸗ loren. Jetzt ſoll in der Gemeinde Owingen w eder ein großer Hof in großkapitaliſtiſche Hände übergehen unter dem Vorwand, daß einige wenige Schüler eines 3½ Stunden entfernt liegenden ————————————————————B———— Internats, deſſen Zweck in der Gegend als höchſt überflüſſig be⸗ zeichnet wird,„Selbſtoerſorger“ auf dieſem Hofe ſeien. Dabei der Gründer dieſes Internates noch mehrere große Güter in nächſter Nähe. Der jetzige Beſitzer, ein Landwirt, aber ſoll vertrieben werden. Das alles auf Grund von Verträgen, auf die der Artikel des Landesgerichtspräſidenten Dr. Zehnter⸗Karlsruhe zutreffen dürfte. Dr. Zehnter ſchrieb kürzlich, daß im Güterverkehr im An⸗ ſchluß an das Sperrgeſetz eine Unmoral gezüchtet werde, die nicht mehr überboten werden könne. Alle dieſe Umgehungsverträge wollten dem Geſetz ein Schnippchen—— und das Geſetz illuſoriſch machen. Hand in Hand mit dieſer Moral geht eine Steigerung des Grund und Bodens; die Zinſen dafür hat aber immer die Allge⸗ meinheit aufzubringen. Es iſt höchſte Zeit(in Deutſchland läßt man immer alles auf die„höchſte Zeit“ kommen), daß in dieſes Kapitel ganz allgemein Ordnung kommt. Die Landbürgermeiſter haben dazu reiches Material. , Konſtanz, 8. Febr. Der Bodenſee⸗Verkehrsver⸗ ein hielt in Friedrichshafen zum erſten Male ſeit 1914 wieder eine ordentliche ab. urch Zuruf wurde zum erſten Vorſitzenden Oberbürgermeiſter Dr. Möricke⸗Konſtanz, um 2. Vorſitzenden Buchhändler Stettner⸗Lindau gewählt. Der Pe verdienſtvolle Schriftführer Ernſt Ackermann⸗Konſtanz wurde zum Ehrenmitgliede ernannt. Der Verein beſchloß, an die Eiſenbahn⸗ und Dampfſchiffverwaltungen des Bodenſeegebiets mit Geſuchen heranzutreten, um beſſere Zugs⸗ und Schiffsverbindungen für das kommende Sommerhalbjahr zu erhalten. Nus der Pfalz. V Zweibrücken, 9 Febr. Die zur Bekämpfung bes Schundes und der Auswüchſe im Kinoweſen gegrün⸗ dete pfälziſche Lehr⸗ und Kunſtfilmgeſellſchaft Zweibrücken, deren Beſtrebungen kürzlich vor geladenen Gäſten Bürgermeiſter Roeſinger und Lehrer Ewig des näheren darlegten, beginnt morgen ihre Tätigkeit im Stadteheater Zweibrücken durch einwandfreie, wiſſen⸗ ſchaftliche Filmvorführungen, unter denen der Eiablick in die Eniſtehung einer modernen Zeitung von beſonderem Intereſſe iſt. Mit Unterſtützung der Stadive⸗waltungen von St. Ingbert, Kaiſerslauern uſw. ſpielt die Geſellſchaft in den nächſten Tagen auch in dieien Städten. 5 M Zdweibrücken, 10. Febr. Ortsausſchüſſe für das Hilfs⸗ werk zu Gunſten in Not geratener Pfälzer wurden eſtern und heute in Zweibrücken gebildet und zwar geſtern unter Vorſitz von Oberregierungsrat Pöhlmann für den Landbezirk, heute auf Einladung des Bürgermeiſters für den Sladtbezirk. Den Aus⸗ chüſſen gehört neben Vertretern aller Berufsſtände auch die Preſſe an. Als Veranſtaltungen zur Gewinnung von Geldmitteln wurden Hausſammlungen, Einzeichnungsliſten, Wohl ätigkeitsaufführungen und Werbeaufrufe bſtimmt V Sypeyer, 9. Febr. Die Polizeibehörden wurden von der zuſtändigen Inſtanz angewieſen, den ſtark zunehmenden Hauſierhandel noch ſchärfer als bisher zu überwachen. Viel⸗ ſach tauchen ſeit einiger Zeit ganze Wanderlager im Gefolge derartiger Hauſierer auf, wobei feſtgeſtellt wurde, daß viel minder⸗ wertige Ware, ſogar geſtohlenes Gut, in den Vorräten ſich befand. Neben der poliz ilichen Ueberwachung werden auch die Finanz⸗ ämter die Wanderlager wegen Zahlung der öffentlichen Abaaben kontrollieren laſſen. Nöligenfalls ſind die Herkunftsorte der Waren feſtzuſtellen, wobei der Beſitzer den Nachweis ordnungsmäßigen rwerbs zu führen hat und zur Enkſche'dung von Fachfragen Sach⸗ verſtändige zuzuziehen ſind. Nachbargebiete. Fyo. Bickenbach, 9. Hebr. Ais Totgeglaubter wieder zu ſeinen Augehörtgen zurückgekehet iſt der Sohn Peter des Bahn⸗ wäcters Phil. Aßmus. Er war 6 Jahee in ruſſiſcher Gefangen⸗ ſchaft. Nach Zjähriger Gefangenſchaft in Sibirien tam er nach Seittelaſien. Schwe verwunvet in Gefangenſchaft geraten, hat er eine auge und unenolich harte Leidenszeit hinter ſich. * Frankfurt, 9. Febr. Der Bürgerausſchuß hat die Grundlagen geſchaffen, um in kürzeſter Friſt die Erbauung von 1090 Wohnungen finanzieren zu können. Er hat in eingehenden Verhandiungen mit einer Reihe von erſten Kreditinſtituten dem Unternehmen das Baukapital ſür eiwa 1000 Wohnungen geſichert. Die Hergabe dieſes Kapitals iſt von den Banken von gewiſſen Burg⸗ ſchaften ber Stabt Frankfurt abhängig gemacht worden, die kein er ⸗ hebliches Riſiko für den Stadtſäckel vedeuten. Die Gewährung der Baukapitalien iſt von einer Reihe von Kreditinſtituten ber⸗ its zuge⸗ ſagt. Bedingung für die Gerährung der Baukredite iſt— abge⸗ ſehen von der hypothekariſchen Eintragung— daß die Stadt Frank⸗ urt eine für die Hypotheken übernimmt, und daß außer⸗ em für die Verzinſung und Amortiſation ein Bürge auftrilt, der die erforderlichen Zins⸗ und Amortiſationsbeträge auf 20 Jahre garantieren und zahlen kann. Dieſe letztere Funktion ſoll die Bau⸗ bank erfüllen. Für das ganze Bauvorhaben muß, ſoll es gelingen, von der Stadt Frankfurt die Gewähr gegeben werden, daß Zwangs⸗ maßnahmen, wie Zwangseinquartierung, Anwendung der Höchſt⸗ mietenverordnung, uſw., nach keiner Richtung hin auf die Neu⸗ bauten Anwendung finden, daß die Baubank vielmehr in Bezug auf die Verfügung üder die erbauten Wohnungen uſw. eine von be⸗ hördlichen Eingriſfen unbehinderte Aktionsfreiheit hat, wie dies be⸗ reits vorgeſehen iſt, während andererſeits die Stadt Bar Wahrung der öffentlichen Intereſſen in der Verwaltung der, Baubank aus⸗ reichend vertreten ſein wird.(Das Frankfurter Projekt ähnelt ſehr dem Mannheimer, das aufgrund der Vorſchläge des Herrn Bau⸗ rat Platz aufgegriffen und bereits gute Fortſchritte auf dem Wege zu ſeiner Verwirklichung gemacht hat. Die Schriftl.) Gerichtszeitung. Mannheimer Sirafkammer. Die Inhaberin eines kleinen Kolonialwarengeſchäftes in Kaps⸗ weyer bei Bergzabern, Anna Rebſamen, wurde unlängſt von zwei Schiebern nach Mannheim beſtellt, wo ſie Farbwaren erhal⸗ ten könne. In der——— empfing ſie gegen Hingabe einer Summe von 8000 Mark ein Paket, das bei näherer Unter⸗ ſuchung nichts als Papier enthielt. Von den Schwindlern, die ſich noch groß damit machten, daß ſie eine Schieberin hereingelegt hät⸗ ten, konnte heute nur einer, der Händler Johann Weißenrie⸗ der aus Unterlottenweiler, zur Verantwortung gezgoen werden. Man erkannte gegen ihn auf eine Gefängnisſtrafe von 1 Sähr und 6 Monaten, ſowie Verluſt der Ehrenrechte auf die Dauer von fünf Jahren. Vert.: Rechtsanwalt Dr. Selig. Wegen Vergehens gegen das Brennſtoffgeſetz hat das Schöffen⸗ gericht den Kaffeehauswirt Karl Häberle zu 150 Mark Geld⸗ ſtrafe verurteilt. Vem Staatsanwalt war das zu wenig und heute wurde die Strafe auf 500 Mark erhöht. Eine Geſellſchäft von ſech⸗ Perſonen hätte bis 3 Uhr früh in einem Hinterzimmer gejeut und dabei Licht verbraucht. Das Gericht war der Meinung, daß bei den ohen Verdienſten dieſer Wixte zugefaßt werden“ müſſe. rteidiger: Rechtsanwalt Dr. Hirſchler. * Berlin, 13. Febr.(WB.) Wie das deutſche Kaliſyndikat G. m. b. H. mitteilt, wurde von dem Wuchergericht in Düſſel⸗ dorf der ſogenannte Kaliſchieberprozeß gegen Baumann und Gen. vom 20. Januar bis 7. Februar verhandelt. Es ſtellte ſich heraus, daß die Schieber in allen Teilen Weſtdeutſchlands mehrere hundert Waggons Chlorcalium, von denen die Häcfte be⸗ ſchlagnahmt werden konnte, zu Inlandspreiſen aufgekauft hatten. Die Waggons wurden auf Grund gefälſchter Ausfuhrſcheine und unter faiſchen Frachtbriefangaben nach Holland verſchoben. Der holländiſche Betrüger M. Cattan, Rotterdam, Nieuwerhaven 144, der mit den deutſchen Schiebern Hand in Hand arbeitete, konnte nicht gefaßt werden. Seine Helfershelfer erhielten folgende Stra⸗ en: Viktor Baumann, Geſchäftsführer der Chem. Werke M. D. Baumann⸗Düſſeldorf⸗Untexrath, 1 Jahr 6 Monate Gefängnie, 200 000 Mark Geldſtrafe, 60 000 Mark Gewinneinziehung, Frau M. D. Baumann, Inhaberin derſelben Firma, 3 Monate Gefäng⸗ nis, Walther Baumann, Mitinhaber der deutſchen Antikeſſelſte'n⸗ Geſellſchaft m. b.., Düſſeldorf⸗Oberkaſſel, 2 Jahre Gefängnis, 200 000 Geldſtrafe, 50 000 Mark Gewinneinziehung, Ferdinand Röbig, Mitinhaber derſelben Firma, 1 Jahr Gefängnis, 100 000 Mark Celdſtrafe, 30 000 Mark Gewinneinziehung, Julius Ziegler, Voiontär bei derſelben Firma, 2 Wochen Geſänznis, 1000 Mark Geldſtrafe, Guſtav König, Chemiker, Düſſeidorf, 6 Monate Gejäng⸗ nis, 40 000 Mark Geldſtrafe, Eugen Schützendorf, Agent, Düſſel⸗ dorf, 3 Monate Gefängnis, 30 000 Mark Geldſtrafe, Wilhelm Keß⸗ ler, Hamm i.., i. Fa. Emil Keßler u. Sohn, Hamm, 6 Monate Gefängnis, 30 000 Mk. Geldſtrafe, 27 600 Mk. Gewinneinziehung, Wilms, Walsrode, 20000 Mark Geldſtrafe, 5000 Mark Gewinn⸗ einziehung, Leopold Nelkenſtock. Inhaber der Fa. G. Kahn in Hungen, 25000 Mark Geldſtrafe, 6000 Ma k Gewinneinziehung. Das Reichsfinanzminiſterium hat erneut die Grenzzollbeamten auf Kaliverſchiebungen aufmerkſam gemacht und ſie zur Berichterſtat⸗ tung über alle verdächtigen Fälle von Kalausfuhr aufgefo:dert. * Frankfurt a.., 9. Februar. Nach zweitägigen Verhandlun⸗ gen fällte das Schwurgericht das Urteil über die Demonſtran⸗ ten, die nach einer Erwerbsloſenverſammlung das Rathaus ge⸗ ſtürmt und dann Waffenläden geylündert hatten. Der Hauptange⸗ klagte Müller, der an dem Rathausſturm nicht ſelbſt teilgenom⸗ men hat, aber der Rädelsführer bei den Plünderungen der Waffen⸗ läden war, erhielt 2/ Jahre Zuchthaus. Als Rädelsführer bei der Erſtürmung des Rathauſes, bei der durch das Feuer der Sicher⸗ heitsbeamten ſechs Perſonen getötet wurden, erhielten die Angeklag⸗ ten Hermes und Ruborczik je 1/ Jahre Gefängnis. Die übrigen angeklagten Teilnehmer an den Tumvlten, meiſt junge, un⸗ beſtrafte Burſchen, wurden mit—9 Monaten Gefängnis beſtraft.— Der Kaufmann Caſſel aus Friedberg, der für 100 000% Silber⸗ und Goldgeld in einer beſonders angefertigten Weſte unter den Klei⸗ dern nach dem Saargebiet verſchleppen wollte, wurde zu ſechs Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt; außerdem wurde das Geld für beſchlag⸗ rahmt erklärt. Dagegen mußte das Gericht weitere 100 000 Murk, die in der Wohnung Caſſels beſchlagnahmt worden waren, freigeben, da ihm nicht nachgewieſen werden konnte, daß er auch dieſes Geld nach dem beſetzten Gebiet verſchieben wollte. Wasserstandsbeobachtungen im Mo iat Febru ir Pegelstatlon vom Datum Rhein 9 10[u 2 13 1. erkunzen Sohusterinsel 4038.40.2.K.„ Abends 6 Uhr Ken. 41429145.35.29 Nachm 2 Uhr MGBauuu„ 43.17 313/ 40305.0 302 Nachm 2 Uhe Mannkeim„„„„ 207206 2041.98.98.90 Borgens 7 Uhr Malune 40.16 909 0.-B. 12 Ubr Kaud„„„„„„„„„„„„ 140.381.35 12124. Vorm. 2 Uhe Köln S 137 42⁴ Rachm 2 Unr vom Neckar: Hannheiil„„42418.150/.10.08.03197 vocs Thr Hellbronnd 1 060.39.56.57.3.58] Vorm 7 Uhe Windstilt. Heiter—. Weiterausſichten für mehrere Tüqe im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verſolgt. 15. Februar: Veränderlich, rauh windig. 16. Februar: Bedeckt, ſtrichweiſe Niederſchlag, milde. 17. Februar: Veränderlich, milde, windig. dererſeits iſt es wohl zu bedauern, daß dies 1917er Programmbuch der Verliner Brahmsabende beinahe verſchollen iſt. Heräusgegeben von der„Deutſchen Brahms⸗Geſellſchaft enthält das kleine 948 viele geſchichtliche und—— hiſche Randzeichnungen: zu der—*2 uverture, zu dem Violinkonzert, zu den Soio⸗ quartetten mit Kavier, zu den Orcheſtervariationen, vör allem aber zum Requiem, das wir durch Wilhelm Altmanns Ausführungen in eine edle Kunſtperiode zurückgeleitet werden Wir werden in den kommenden Junitagen wieder zu Brahms wandern, denn die Deut⸗ che Brahms⸗Geſellſchaft will in der Zeit vom 6. bis zum 9. Juni s bierte Brahms⸗Feſt veranſtalten, in Wiesbaden. Die muſikaliſche Oberleitung hat unſer früherer Akademie⸗Direktor W. Furtwängler übernommen. A. Bl. tc Weriſchätzung eines deutſchen Gelehrten im Ausland. Daß das geiſtige Schaffen Deutſchlands ſich wie er im Ausland durchzu⸗ ſetzen beginnt, hat der 75. Geburtstag Rudolf Euckens bewieſen. Zahireiche Zeitungen des Auslandes haben in anerkennender Weiſe die Lebeisarbeit des Philoſophen in längeren Aufſätzen gewürdigt. SGroßes Infereſſe wird auch ſeinem neueſten Werke. den„Lebens⸗ erinnerungen“, entgegengebracht Die Lebenserinnerungen, die erſt kurz vor Weihnachten fertiggeſtellt wurden, haben in Deutſchland weite Verbreitung gefunden, ſo daß ſie ſchon in 3. Auflage erſchei⸗ nen konnten. Eine ſchwediſche Ueberſetzung iſt bereits in Vorbe⸗ keitung, auch hat ein engliſcher Verlag. die Ueberſetzungsrechte für England und Amerika erworben. Geheimrat Eucken beabſichtigt Ende April dieſes Jahres, einer Einladung des Senats der finn⸗ ländiſchen Univerſität folgend, in Finnland Vorträge zu halten. Großes Anſehen genießt der Philoſoph auch im fernen Oſten; ſo ließ es ſich der chineſiſche Finanzminiſter Liang⸗Chi⸗Chao nicht nehmen, nach der Teilnahme an der Friedenskonferenz von Ver⸗ ſailles nach Jena zu kommen, um mit dem philoſophiſchen Idealis⸗ mus enge Fühlung zu gewinnen. 9 3 Gidi es Tiere, die niemals trinren? Der Zoologe Blanford — in ſeinem Werk über die Tierwelt Britiſch⸗Indiens verſichert, aß der ſagenannte Schwarzbock oder Hirſchziegenantilove ein Tier ſet, das niemals trinke. Es lebt nämlich ausſchließlich auf einem Sandſtreiſen in der indiſchen Landſchaft Oriſſa, der ſich zwiſchen der Lagune des Tſchilka⸗Sees und der Küſte des Benaaliſchen Meer⸗ buſens ausdehnt. In dieſem Bezirk gibt es überhaupt kein Waſſer, gußer in ganz tielen Brunnen. Da auch der genannte See ſalzig iſt, ſo war der Naturforſcher zu dem erwähnten überraſchenden Schluß gelangt. Nun iſt aber kaum denkbar, daß ein Tier, dazu noch ein Süugetier von erbeblicher Größe, ganz ohne zu trinken, —* leben können, und daher haben ſich andere Zoologen über Hieſe Aufgabe den Kopf zerbrochen und die Angabe Blanfords be⸗ zweifelt. Da es auch in jenem ziemlich troſtloſen Gebiet doch nicht gänzlich an Regenfällen mangelt, ſo würde es immerhin möglich ſein, daß jene Antilope in längeren Zwiſchen äumen ihren Durſt aus Regenpfützen löſcht. Zudem ſind gerade in den letzten Jahren aus den Wüſtengebieten von Afrika ähnliche Verhäleniſſe für ſo große Säugetiere wie Giraffe und Antilopen verſchiedener Art feſt⸗ geſtellt worden. In der Kalahariwüſte von Südalrika verbringen dieſe Tiere gleichfalls einen großen Teil des Jahres ohne Gelegen⸗ heit zum Trinken und nehmen nur die Feuchligkeit auf, die ſie in den ſaftigen Wurzeln einzelner Pflanzen finden. Weshalb die Regypter Haſchiſch genießen. Eine Geſchichle aus Kairo. Von Jacub Artin Päſcha. Ueberſetzt von Tony Kellen. Drei Freunde, ein.Rumäne, ein Indier und ein Kairote, kamen überein, ſich in einem Kaffeehauſe zu treffen, in dem jeder ſich un⸗ gehindert ſeinem Lieblingsgenuß hingeben könne. Der eine ließ ſich Spirituoſen vorſetzen, der andere Opium, der dritte 0 f Alle drei ſo wohl in dieſem Kaffee, daß ſie die Stunden vergaßen, bis ſchließlich der Beſitzer des Kaffeehauſes ſie auf die Straße werfen mußte. Unſere drei Freunde entfernten ſich ſo gut es eben ging, indem der eine den anderen ſtützte, bis ſie an Fas Tor ihres Viertels kamen. Dieſes war aber ſchon lange geſchloſſen. Poſ Sie ſuchten den Torwächter, aber dieſer war nicht auf ſeinem ten.: Der Rumäne, der von ſeinem Raki(Arrak) krunken war, fing an zu ſchreien, gegen das Tor zu ſtoßen, um es zu rütteln oder auf⸗ zubrechen. Er ſchrie lchorf er werde dem Torwächter den Kopf ab⸗ hauen, ſobald er zum Vorſchein käme. Der Indier, der Opiumraucher, ſetzte ſich zur Erde nieder und ſchlief unverzüglich ein. Der Kairote aber, der Haſchiſch genoſſen hatte, ſuchte auf allen Seiten, bis er einen Durchſchlüpf entdeckte, durch den er hinein⸗ kommen und dann unbemerkt verſchwinden konnte. So bringen die verſchiedenen Genüſſe verſchiedene Wirkungen hervor Zu ſtarke Spirituoſen machen den Menſchen zornig, lärm⸗ ſüchtig und grauſam. Das Opium macht apathiſch und dumm. Der 375 ſchärft und cegt den Geiſt an und macht den erfinberiſch. eshalb genießen die A ch, intelühen ſind 55 den Sündel ue Schandtat verabſcheuen. weil ſie klug und Witterungsberlent. Baro- 9 70 tooasts meter-„eatu 0 lieder-] Teng. semerkunge bar etand merzens n der 0hla1 ſdes vor- atum morgens 7 Hac! nor jen. 7 Uhr acat Uiter aut] Tajes wino Semdi⸗ Iumm Grad G. Jrad 0. fden ongraf 2. kung 9. Februat 759.5 0..0 0³ 2².3 kegneyleck 9. Februar 75⁴.3.7 13— 2³ 0R 2 nebeiig 70. Februar 754.0.3 10—2 8³⁵⁵ 8til Nebel 11. Februar 255.0—05—.1—.0 K2 hoiter 12. Februar 262².0.5—30— 13.5 stin nedeli 13. Februar 42629 02 08— 92 sti bodeokt 14. Februar 75⁰.0.3 12— 451 Sudwing vedeokt als Rad- und Kraftfahrer, um vor Enttãuschungen bewahrt zu bleiben, Continental Pneumatik. Aus besten Rohstoffen herge- Stellt, ist er im Gebrauch billig. öntinental Pneumatie 18 ———??:‚‚ ‚ ‚ ᷑—»——¼ ——— ———— —— AKubleiben würde, der zur gegenſeitigen Abſchließung führt, ſo wird auch dieſer Zuſtand ſowohl in wie außerhalb unſerer „Gemeinſchaft allgemein bedauert und nicht verſtanden wer⸗ den. Diesmal hat die Allgemeinheit ſicher recht und die Fern⸗ *ſtehwen werden von einem geſunden Eiyigkeit zwiſchen der deutſchen Turnerſchaft und den roßen Sportverbänden iſt notwendig aus nationalen wie aus turneriſch⸗ſportlichen Gründen, und zwar 4 aus denſelben⸗ Gründen, die, ſoweit es mir. dem der inneren nen will, den Konflikt herbeigeführt 55 Sport in weiterem Umfang als bisher in ihre Arbeit auf⸗ nehmen will. Ich weiß dabei wohl, daß ſie volkstümliche Sport der Turnerſchaft und der Sport der Sportverbände Anſtehen nun nebeneinander. Deshalb müſſen ſie ſich ſolange „reiben, als keine Form des Ausgleichs gefunden iſt. Soviel ſchien mir aus der feitlaben Pte des D. R.., in der ich zum erſtenmal die ſtreitenden P 5 1 beieinander ſah, hervorzugehen. man eine zwingt, bedingungslos zu tun, was die andere will. MNan muß ſich einigen. Die unter den beiden Organi⸗ 4ſationen verſuchte Einigung iſt bisher geſcheitert. dem Eindrück der Vorſtandsſitzung des „ wille immer noch vorhanden. Uever dieſe Erklärung hinaus ſchien außerdem die ganze Arbeit des.R. A. das engſte ſind ja auf unſerem Gebiete in unſerer haben ſchon für uns große materielle und geiſtige Werte, Anſehen iſt uns ſicher. Das ſollten wir jetzt eines Verwal⸗ tungsſtreites halber gefährden? Dabei denke ich gar nicht ein⸗ Eſcheiden könnte. Nach ſein und wer dieſe verläßt, kommt rettungslos in Nachteil. „Ich ſtütze mich dabei auf die vielen Zuſchriſten, die der O. R. ——— RRR S e e ———————— ——..— Montag, den 14. Februar 1921. 5 Manntenmer 0 amer General⸗Anzeiger-(Minag⸗Musgade-)— ort vom Sonntag 3 Die Pflicht zur Einigkeit. „„Von Staatsſekretär Dr. Lewald, 1. Vorſitzender des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen. Wie es überhaupt möglich iſt, daß die großen Verbände für Leibesübungen zur Stunde ſich Kampf anſagen wollen, wird in allen außerhalb der Turn⸗ und Sportverwaltung ſtehenden Kreiſen ſicher nicht verſtanden werden. Selbſt wenn dieſer Verwaltungsſtreit auch nicht als eigentlicher Kampf gedacht iſt, ſondern lediglich ein unausgeglichener Gegenſatz efühl geleitet: portverwaltung ee ſchei⸗ haben. Der Konflikt entſtand, weil die Deutſche Turnerſchaft den Uebuſigen und auch Schwimmen ſchon immer gepflegt hat, aber die jetzige Betciebsform, die geplanten Meiſterſchaften uſw. ſind die charakteriſtiſchen Formen des Sports. Der arteien in dieſer Angelegen⸗ Daß jede von beiden axteien macht, was ſie will, iſt ebenſo unmöglich, als daß Wenn ich die Hoffnung, daß der Ausgleich trotzdem mög⸗ lich iſt, nicht aufgebe und mich erboten habe, die Einigungs⸗ verhandlungen in die Hand zu nehmen, 8 eſchah dies unter RA in der beide Parteien von ſich aus erklärten, bei ihnen ſei der Einigungs⸗ kameradſchaftliche 85 herauszuforbern. Wir eiten beſten Aufſchungs anzen traurigen Wirtſchaftslage zum Trotz. Wir inrichtungen von weiter Wirkung geſchaffen. Allgemeines mal, daß eine Partei etwa aus dem Reichsausſchuß aus⸗ meiner politiſchen Erfahrung muß auf allen ſolchen Gebieten eine Spitzenorganiſation vorhanden „Das kann ſich heute keine der Parteien erlauben. Dies wurde Fauch bekundet. Schon das Bewußtſein der Uneinigteit der Verbände untereinannder würde, auch wenn ſie für die Arbeit es D. R. A. ſelbſt ausgeſchaltet wird, lähmend auf unſeren 1 Seene wirken. Wir dürfen nicht uneins ſein, feſteſtes Zuſammenhalten tut uns not. Wir haben ohnehin mit der von mir ſtets bedauerten Tat⸗ ſache zu rechnen, daß die Arbeiter⸗Turn⸗ und Sport⸗ berrbände ihren Klaſſenkampf⸗Standpunkt nicht aufgeben wollen und ein Zuſammengehen mit den„bürgerlichen“ Ver⸗ bänden ablehnen. Schon erheben ſich auch drohende Anzeichen einer konfeſſionellen Gliederung. Soll wirklich die große, unſer ganzes Volk umfaſſende Bewegung, auf dem Ge⸗ biet der Leibesücungen einen Schritt vorwärts zu kim an dem deutſchen Erdübel innerer Zerriſſenheit Schiff⸗ bruch leiden. Nein und abermals nein. Das wird nicht gehen ohne Nachgiebigkeit. Die Sportverbände und die Deutſche Turnerſchaft hahen in der letzten Sitzung des D. R. A. ihre Verwaltungsgrundſätze entwickelt: Die Sportsleute den der einheitlichen geſchloſſenen Fachverwaltung, die Tur⸗ nerſchaft den der völligen Unabhängigkeit. Beide Grundſätze haben natürlich. ründe für ſich. Aber, ſo will es mir ſcheinen, ſie werden ſich, wie ſo viele andere Grundſätze auch, zu einer Anpaſſung an die Forderung der Stunde bequemen müſſen. Wenn die politiſchen Parteien ihre Grundſätze nicht miteinander verglichen, wir hätten keine Reichsregierung; wenn Bismarck nicht ſeine Grundſätze zu Gunſten mancher Forderung der Bundesſtaaten hätte, wir hätten heute Rein einheitliches deutſches Reich. Daran zu erinnern, ſei mir geſtattet. Auch wir werden, ſd hoffe ich, die Formel finden, die unſere Arbeit noch mehr zals bisher zuſammenſchließt. Ich gehe voll Zuverſicht in die Verhandlungen, die ich in etwa 14 Tagen einberufen werde. A, von allen Seiten mit der Aufforderung, den Frieden her⸗ beizuführen, erhalten hat. Entſchließungen, wie ſie in Ham⸗ Hurg,, Berlin, Danzig, Königsberg, im ganzen beſetzten Rhein⸗ Kand uſw. gefaßt ſind, bedeuten wertvolle Vorarbeit. Ich bitte Alle, denen die Einigkeit am Herzen liegt, nicht nachzulaſſen und Teillöſungen zu verſuchen, auf daß das Ganze um ſo leichter gehe. Uns aber möge eine glückliche Stunde den Weg zum Guten finden laſſen. Vereint ſoll uns nichts mehr im geraden Marſch aufs Ziel aufhalten: aus unſerem Volk ein Bolt von Turnern und Sportsleuten, das heißt von kerntüchtigen Männern und Frauen zu machen. 8 „Die drei Sportverbände: Deutſcher Fußball⸗Bund, Deutſche Sportbe⸗ hörde für Leichtathletik und Deutſcher Schwimmverband werden mit den „Vertretern der Deutſchen Turnerſchaft am 27. Februar wiederum in Ber⸗ Län unter dem Vörſitz von Staatsſekretär Dr. Lewald, dem Präſiden⸗ ten des Deutſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen, zuſammentreten, zum nunmehr endgiltig die ſchwebenden Streitfragen zwiſchen den Turn⸗ d Sportverbänden zu ſchlichten. An den Verhandlungen nehmen neben den bisherigen offizieſlen Vertretern noch die Vorſitzenden der Landes⸗ werbände, der Sport⸗Verbände und die Kreis⸗Vorſitzenden der Turner⸗ 8 sr. ſchaſt teil. Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe. Odenwaldkreis.. Verein für Naſenſpiele Mannheim—.⸗C. Pfönix Karis⸗ ee DWie mit einem Schlage häben die Punktſpiele aufgehört. An ihre Stelle ſind Privgtſpiele getreten und in einem felchen, ſtanden ſich geſtern die Sigartannſthaften der beiden obengenen len Vereine auf dem Brauerei⸗ —— egenüber. Das Spiel ſelbf fair durch⸗eführt, bet mit großem Siegeswillen und Aufopferung. ſpieler— in folgender Aufſtellung:: Kolb; Müller, Au; Durler, Frei⸗ länder, Nies; Förſchner, Hook, Bürkle, Schmid, Breitenbacher— ſpielten m Das Schmerzenskind— der Sturm— war geſtern in ſeltener Form, vor allem ſehr ſchußfreudig. Die Läuferreihe hielt die Verbindung nach vorne ſehr gut, hier war es beſon⸗ ders Freiländer, der in dieſem Spieljahr die meiſten Fortſchritte im Können unzweifelhaft erkennen läßt. Auch ſein rechter Nebenmann, Nies, gefällt von Spiel zu Spiel in der Ligaelf beſſer und kann Lang vollauf erſetzen. Die Verteidigung hatte, mit Ausnahme von dem wieder glän⸗ zend ſpielenden und wie immer ſchier unüberwindlichen An, in Müller und Kolb im Tor zwei unſichere Erſatzleute. Bei den Gäſten, die den beſten Eindruck hinterließen, gefiel beſonders das ſchöne Flügelſpiel und die unermüdlich arbeitende Hintermannſchaft. Torwart Maier, Ver⸗ teidiger Fitterer und Mittelſtürmer Wegele ragten aus dem Rahmen ihrer Mitſpieler hervor. Nachſtehend in kurzen Zügen der Verlauf des Spieles: V. f. R. eröffnet mit Anſtoß ein lebhaftes Stürmerſpiel. Bereits in der erſten Minute erzielt Bürkle nach vorauſgegangenem blendenden Fixieren der Gäſtehintermannſchaft das erſte Tor, dem ſchon zwei Minuten ſpäter Hook auf prächtige Flanke Breitenbachers den zweiten Treffer an⸗ reiht.. Doch ſchon hat ſich die Phönix⸗Elf aufgerafft und gebietet dem V. f..⸗Elan Einhalt: Wegele, einen groben Schniter Müllers aus⸗ nützend, kann bereits acht Minuten nach Spielbeginn ein Tor aufholen, das unbedingt hätte verhindert werden können. V. f. R. behält aber trotz⸗ dem die Oberhand in dem weiterhin im großen und ganzen ausgeglichenen Spiel. Phönix wird zunächſt noch eine geraume Zeit vor ſeinem Tore feſt⸗ gehalten, eine Serie von vier Ecken bringt den Raſenſpielern, dank der auf⸗ merkſamen Verteidigung der Gäſte, keinen weiteren zählbaren Erfolg, da alles meiſt darübergejagt wird. Aber auch die Karlsruher machen ſich wieder frei und zwingen den Raſenſpielern ihre erſte, allerdings reſultat⸗ loſe Ecke auf, So vergeht eine halbe Stunde, da unternimmt der linke Flügel der Gäſte, einen forſchen Angriff, als deſſen Ergebnis Wegele den Ausgleich ſchafft. 2: 2. Kurz vor der Pauſe gibt dann Schmid auf präziſe Flanke Förſchners ſeinem Verein die Führung wieder.:2 für V. f..⸗Halbzeit. Nach Wiederbeginn zunächſt das gleiche Bild wie zuvor, doch V. f. R. hat merklich nachgelaſſen. Nach Verlauf von 20 Minuten Spieldauer gelingt es Schmid dennoch, das Reſultat auf 4: 2 zu ſtellen. Noch öfters iſt das Gäſtetor hart bedrängt, ſein Hüter zeigt wiederholt ſein gutes Können, doch kann V. f. R. nur mehr ſeine 5. Ecke herausholen, der Phönix, trotz aller Anſtrengungen, bis Schluß des Treffens auch nur ſeine 2. und 3. Ecke entgegenzuſtellen vermag. An dem Ergebnis:2 zu⸗ aunſten des Verein für Raſenſpiele wird nichts mehr geändert. Der Schiedsrichter, Herr Rettelbach aus Ludwigshafen war dem Spiel ſtets ein gerechter Leiter. Verein für Raſenſpiele Erſatzliga— Phönix Karlsruhe Erſatzliga 1: 1. B. Pfalzbezirk des Rheinkreiſes. Ligaklaſſe. Am geſtrigen Sonntag ſind die Würfel in unſerem Bezirke ge⸗ fallen. Der Meiſter für die Saiſon 1920/21 ſteht in dem F. C. Phönix Ludwigshafen nunmehr endgültig feſt. Intereſſant iſt es, daß gerade der Altmeiſter Pfalz ihm zu dieſer Würde verhalf, indem dieſer dem zweiten Meiſterſchaftsfavoriten 1903 die erſte Nie⸗ derlage der Spielſaiſon beibrachte. Das auf dem 1903⸗Sportplatze ſtattgefundene Treffen zwiſchen.⸗Geſ. 19033 und Pfalz Lud⸗ wigshafen war denn auch ein heroiſcher Kampf, der von etwa 8000 Zuſchauern:1 zugunſten der Pfälzer endete. Mit dieſer Niederlage ſcheider 1903 aus der Liſte der„Unbeſiegten“ in Süd⸗ deutſchland aus, welchen Ruhm er bisher zuſammen mit dem 1..⸗C. Nürnberg und Boruſſia Neunkirchen für ſich in Anſpruch nehmen durfte. Der neue Meiſter Phönix Ludwigshafen, der in dem zähen Rennen der Meiſterſchaftskämpfe knapp mit 1 Punkt Vor⸗ 8 vor ſeinem Rivalen 1903 als erſter das Zielband zerriß, trug ein letztes Verbandeſpiel gegen den Benjamin der Ligaklaſſe, den .⸗V. Speyer, auf eigenem Platze aus und legte dieſen mit nicht weniger als 12:0 hinein, mit welchem Reſultate er einen neuen Rekord in der diesjährigen Saiſon aufſtellte. Der aufſtrebende Sp.⸗Cl. 05 Pirmaſens ſtand auf eigenem Platze im Freundſchafts⸗ ſpiele der im Odenwalbfreis einen guten Ruf genießenden erſten Elf des Vereins für Turn⸗ und Raſenſport Feuden⸗ heim gegenüber und konnte dieſem ein:2 unentſchieden abringen. Dieſes Spiel iſt ein Grahmeſſer mehr für die Ebenbürtigkeit der Spielſtärke unſeres Bezirkes und des benachbarten Odenwaldkreiſes. Nachſtehend den derzeitigen Stand der Tabelle: Tore unkte Sp. Gew. Uneniſch. Bert, für gegen für gegen 5 Phönix 18 12 5 1 S8 18 17 10 6 1 37:10 26: 8 17 9 2 83 3833882311 5 3 34: 18˙ 2111 1904 16 7 4 5 30:83 18:14 85 Cl. Pirmaſens“““ 18 6 6 6 2918 18: 18 p. Cl. 05 Pirmaſens“ 16 6 3 7. 25:50 15:17 F. V. Kaiſerslautern“ 18 3 4 11 15:40 10: 26 B. f. R. Kaiſerslautern 18 2 5 11 24 2 9227 Speyer„ 16— 1 15:53 131 * Die abgebrochenen Spiele Sp.⸗Cl. 05 Pirmaſens—.⸗V. Kai⸗ ſerslautern(Reſultat:0) und Speyer— Sp.⸗Cl. 05 Pirmaſens (Reſultat:9) gewertet. * Das abgebrochene Spiel Frankenthal— Pfalz(Reſultat:2) für Frankenthal als gewonnen gewertet. Das abgebrochene Spiel 1903—.⸗Cl. Pirmaſens(Reſul⸗ tat—2 für 1903 als gewonnen gewertet. uhs Das Spiel Speyer— Pfalz(Reſultat:0) für Pa gewonnen gewertet. Jußball⸗Geſellſchaft 1903 Ludwi en— L. J. C. Pfalz:3 (Halbzeii:). Es mögen etwa—9000 Zuſchauer geweſen ſein, die das Spier⸗ eld umrahmten, um 84000 eines Kußerſ pannenden u. doch fairen Kampfes zu ſein. Um.40 Uhr ſtellten ſich dem Schiedsrichter, Herrn Benz von den Stuttgarter Sportfreunden, beide Mannſchaften in folgender Aufſtellung: Pfalz(ſchwarzes Trikot, chwaßze Hoſe): Mos⸗ hacher Albert, Knoch, 9 Ehinger, Schwab, Veſt, Dörrzapf, Dolland, Anhäuſer, Lottka; 1903(Citron) Koch, Seidel, Feſer Burk⸗ hardt, Scherzinger, Bitſch, Willnechter, Platzer, Kullmann, Breunig, Schalk unhaltbar ins Netz beförderte.:1 für Pfalz. In der auf und ab. 2 Minuten vor Seitenwechſel unternahm Dolland einen raſenden Durchbruch, gab das Leder blitzſchnell hoch an Dörr⸗ zap weiter, welch letzterer dasſelbe durch famoſen Kopfſtoß, für Schalk unhaltbar ins Netz beförderte,:10 für Platz. In der zweiten Spielzeithälfte drängte der Platzverein kurze Zeit, ohne in⸗ deſſen einen Erfolg erzielen zu können. Da gibt Knoch einen wei⸗ auf das Schalk fängt, doch entgleitet ihm der Bal aus den Händen und rollt ins leere Tor. Ein den Gäſten zugeſprochener Elf⸗ meterball konnte Dörr zapf nicht verwandeln, da er das Leder Eitronen Scherzinger, durch unverhofften Schuß, das erſte Tor, das auch das Ehrentor bleiben ſollte, für ſeine Farben zu erzielen. Aber 15 ganz kurze Zeit darauf jagte Lottka den Vall zum. Male in die Maſchen, ſomit den Sieg der Pfälzer 9 Trotz aller Anſtrengungen gelang es keiner Partei mehr eine Aendrung des Reſultates herbeizuführen. Das Reſultat entſpricht dem Spiel⸗ verlauf. Beide Gegner führten hochklaſſigen Fußball vor, wobei für Pfalz die größere Energie der e Faktor war. Bei der Gäſteelf ſtach vor allem Lottka am linken Flügel, Dörr⸗ apf als rechte Verbindung, Schwab und Rilli 8 auf den Wtenlauferpoſten, bei 03 der junge rechte Verieidiger Breunig und, Willnecker als Mitte 111 hervor. Der Schiedsrichter war in ſeinen Entſcheidungen ſehr iorrekt und hatte das Spiel ganz in der Hand. 2 3 F. Phönix Ludwigshafen—.⸗Verein Speyer 12:0 (Halbzeit 8:). Mit Rückſicht auf das wichtige Ereignis, das nachmittags auf dem 11903⸗Sportylatze vor ſich gehen ſollte, wurde das Verbandsrückſpiel der beiden obenbezeichneten Vereine bereits am Vormittage ausgetragen. Das Spiel begann unter umſichtigen Leitung eines Herrn aus Frankenthal kurz nach 611 15 ſah den Platzinhaßer in fortwährendem Angrifſe. Außer 6 kurz k der folgenden Eckbällen brachte dieſes Drängen indeſſen nichts c. t linke Flügelſtürmer Grünauer leitete durch Piel des Schönen und. Fatereſſanten und te ſt zeſtlos die in dieſe Be⸗ der vom Trainer geleiteten Erwar⸗ Beibe WMannſchaften traten erſäßgeſchwächt an. Die Raſen⸗ ten S d igen ein, dem in gleichmäßigen Abſtänden Regele, e ae ken kee ü ten Ball 20 Lotkkg, dieſer raſt die Linie entlang, ſchießt wuchtig or. Schalk in die Hände jagte. Endlich gelang es dem Rechtsaußen der bei der ſehr geringen +5 Schluſſe der erſten Spielzeithälfte erzwangen die Blauen noch zwei Eck⸗ bälle, während die Gäſte trotz aller Aufopferung nichts entgegenſetzen konnten. Mit:0 für Phönix geht es in die Pauſe. Nach dem Wechſel bietet ſich genau dasſelbe Bild. Der Meiſterſchaftsfavorit hat das Heft voll in der Hand. Schon in den erſten Minuten ſetzt Weber IJ nach vor⸗ hergegangener ſchöner Kombination das Leder zum ſiebten Male ins Netz. Kurze Zeit darauf iſt es derſelbe Spieler, der die Torzahl auf 8 erhöht. Den 9. Treffer erzielt der rechte Außenſtürmer Schwalbach durch gutplazier⸗ ten flachen Schuß in die rechte Torecke. Bei einem Durchbruche des Speyerer Mittelſtürmers erzwingen dieſe ihre einzige Ecke, die aber eine ſichere Beute der blauen Berteidigung iſt. Weber 1. zieht nach vorn, um⸗ ſpielt raffiniert die Gäſteverteidigung und plaziert ein 10: 0 für zhöntx. Einen wegen Hände von dem Mittelläufer Regele exakt getretenen trafſtoß nimmt der Mittelſtürmer Ebert geſchickt auf und ſchon muß der Gäſtetorhüter das Leder zum 11. Male aus dem Netze holen. Vier weitere von Phönix* Eckbälle———* nichts ein. Erſt in der letzten Minute machte Weber J. das Dutzend doll. Beim Stande von 12: 0 be⸗ endete der Schlußpfiff des Schiedsrichters das intereſſante, ſoire Treffen. Von der Gäſtemannſchaft iſt lobend zu erwähnen, daß ſie das Spiel durch⸗ weg offen hielten und ihre hohe Niederlage mit ſportlichem Anſtande hin⸗ nahmen. Hervorzuheben ſind der Torwächter, der rechte Läufer und der Mittelſtürmer. Bei der Phönixelf klappte alles wie am Schnürchen. Sämt⸗ liche erzielten Tore waren die Frucht glänzender Kombination und Unter⸗ ordnung jedes einzelnen Spielers unter das Ganze. Was beſonders ins Auge fiel, war die Ausgeglichenheit der ganzen Mannſchaft. Der Schieds⸗ richter leitete das Spiel zur allgemeinen Zufriedenheit. Sein Amt wurde ihm ſehr leicht gemacht. H. Weitere Ergebniſſe: Odenwaldkreis: V. f. R. Mannheim— Phönix Karlsruhe:2; Phönix Mannheim— Viktoria 1912 9: 1; Lindenhof—.⸗C. Käfertal 2: 0; V. f. B. Heidelberg—.⸗V. Waldhof:3; Spielvereinigung 1907 — Arminia Rheingönheim:1. Rheinkreis: Pfalz Ludwigshafen— 1903 Ludwigshafen:1 (10 000 Zuſchauer), Phönix Ludwigshafen—.⸗V. Speyer 12:0; Wor⸗ matia Worms—.⸗V. Kaiſerslautern 4: 2; Sp. u. Tg. Höchſt— Sp.⸗V. Griesheim 7: 1; Alemannig Griesheim— Union Niederrad:2; Mainzer Auswahlſpiel 2: 1 für.⸗Mannſchaft; Pirmaſens 1905— T. u. R. Mann⸗ heim⸗Feudenheim:2. Südweſtkreis: 1..⸗C. Pforzheim— B. f. B. Karlsruhe 6: 13 Brötzingen— Mühlburg:1. Südmainkreis: Kickers Offenbach— Offenb. Fußballv. 3: 1. Nordmainkreiss: Eintracht Frankf.— Hanau 1894:0; Ger⸗ mania Frankfurt— F. S. V. Frankfurt 121; Sportſreunde Frankfurt- Hanau 1893:2; Helpetig— Seckbach:0; Viktoria Aſchaffenburg— V. f. R. Frankfurt 3: 1. Württemberg: V. f. B. Fuſſbauſen:0; Sportfreunde Stutt⸗ gart— Ulm Su 2; Cannſtatt— Zuffhauſen:1. Südbayern: Bayern München— M. T. V. München:3; T. B. Augsburg— Armin München 4: 1; Sp. V. München— M. T. V. Ingol⸗ ſtadt 1: 1; T. u. Sp. V. 1860 München— Boruſſia Neunkirchen 8 2. Nordbayern: 1..⸗C. Nürnberg— Pfeil Nürnberg:0; 1846 Nürnberg— Bamberg 4: 0; M. T. V. Fürth— Teutonia München 82. 5 Süddeutſche Pokalſpiele. Turn⸗ u. Sporto. Waldhof 1877—B. f. B. Heidelberg 3: 1(1:). W. Heidelberg, 14. Febr. Das vom Süddeutſchen Fußballbund feſtgeſetzte Spiel um den Pokal zwiſchen den Mannſchaften des Odenwaldligakreismeiſters Turn⸗ und Sportverein Waldhof 1877 und dem A⸗Meiſter des Neckargaues V. f. B. Heidelberg wurde am Sonntag auf dem V. f..⸗Sportpark bei der neuen aſerne ausgetragen.6 Waldhof 20 Lohrmann II als Erſatz für Walter, im übrigen waren die Mannſchaften vollſtändig.5 Kurz vor Halbzeit brach der Waldhofer Sturm durch und Hutter konnte einſenden. Mit 1: 0 gings in die Pauſe. Gleich nach Halbzeit findet ſich Heidelberg wieder gut zuſammen und in der 5. Minute gleicht Bäuerle durch ſchönes Zuſpiel aus. In der 18. Minute er⸗ hält Waldhof durch unfaires Spiel eines Heidelbergers einen Straf⸗ ſtoß, den Höger ſicher plaziert. Heidelberg ſetzte nun alles daran, um gleichzuziehen, aber vergebens. Verſchiedentlich wurden ſichere Chancen ausgelaſſen. Durch Irrtum eines Heidelberger Vertel⸗ digers war Hutter nochmals für ſeine Farben erfolgreich. Schiede⸗ richter Herr Roſſi⸗Stuttgart. Zuſchauer: 3500. Schneeſchuhwettläufe bei der Hundseck. (Von unſerem Sonderberichterſtatter.) On. Von der Hundseck, 14. Februar.(Priv. Tel.) Bei prächti⸗ gem, ſonnenklarem⸗ windſtillem Wetter und ziemlich günſtigen Schneeverhältniſſen, deranſtalteten am Sonntag die Orts⸗ aden⸗Baden, Bühl, Bühlertal und Achern des Skiklubs chwarzwald interne Schneeſchuhwettläufe im Gebiete des Hundseck. Die Beteiligung bei dieſen Wettlaufkonkurrenzen war eine außerordentlich große; die einzelnen Sektionen hatten ihre beſten Läufer entſandt, ſodaß die Wettläufe einen zum Teil ſpannenden Ver⸗ 8 nahmen. Neben den eigentlichen Sportlern ſah man, mehr wie in den Jahren vor dem Kriege bei ſolchen Wettlaufveranſtaltungen, ouch Zuſchauer, die in Wagen und Automobilen ſich auf die Höhe ge⸗ wagt hatten. Die Schneeſchuhkonkurrenzen begannen pünktlich um 8 Uhr vormittags und beſtanden in Langläufen, Sprungläufen, Hin⸗ dernis⸗, Damen⸗ und Schülerläufen. Die Leitung der Rennen lag in den der Vorſtände genannter Ortsgruppen. Im Anſchluß an die Wettläufe, die gegen 1 Uhr ihr Ende erreichten, fand ein gemein⸗ ſames Mittagsmahl im Kurhaus Hundseck und die Preisverteilung ſtatt. Das Ergebnis der Konkurrenzen iſt folgendes: Langlauf(Altersklaſſe) 10 km⸗Strecke: Laufweg über Bettel⸗ mannkopf; Start und Ziel: Kurhaus Hundseck. 3 Teilnehmer. 1. Hirſchner, Ortsgr. Bühl, 55,30 Min., 2. Hörth, Ortsgr. Bühl, 61,10 Min.(2. Klaſſe). 27 Teilnehmer. Beſter Läufer außer Kon⸗ kurrenz: Rötſcher⸗Bühl, 48,10 Min.— 1. Großmann⸗Bühlertal, 51,00 Min., 2. H. Habich⸗Bühlertal, 52,11 Min., 3. Falk⸗Bühlertal, 52,19 Min., 4. O. Habich⸗Bühlertal, 54,32 Min., 5. Huber⸗Achern, 55,35 Min.(Jugendklaſſe) ſehr zahlreiche Beteiligung. 1. Wen⸗ genmaier⸗Baden⸗Baden, 38,55 Min., 2. Kern⸗Bühlertal 39,02 — 3. Kögel⸗Bühl, 39,57 Min., 4. Fülgraff⸗Baden⸗Baden, 40,44 in. Sprunglauf: Weiteſter Sprung außer Konkurrenz: Kat⸗ ſer⸗Schönau i. W. 19,5 Meter geſtanden.(Der Skimeiſter vom Schwarzwald, Maushardt, konnte ſich wegen einer Knieverletzung an der Konkurrenz nicht beteiligen). Es ſtarteten 9 Springer, die um Teil ſchon S Sprünge zwiſchen 15 und 18 Meter aus⸗ ührten. 1. Hammer, Ortsgruppe Achern, Note 2,31; 2. Habich⸗ Bühlertal 3,54; 3. Großmann⸗Bühlertal, Note 3,57. Sprunglauf III. Klaſſe: 1. Ruppel⸗Baden⸗Baden; 2. Bolin⸗Baden⸗Baden; 3. Füllgraff⸗Baden⸗Baden; 4. Kögel⸗Bühl. Hindernis⸗Lauf: Start: Villa Waldheil, in Kunſt⸗ und Hindernisfahrt über die Steilhalde mit Ziel zur Mitte der Uebungs⸗ wieſe, 12 Teilnehmer. 1. Hammer, Ortsgruppe Achern: 2. Röt⸗ ſcher⸗Bühl, 3. Habich⸗Bühlertal: 4. Großmann⸗Bühlertal; 5. Huber⸗ ern. 90 Damenlauf: 3—5 2,5 Kilometer. 14 Teilnehmerinnen, 1. Fräulein Wim mer⸗Achern 17,5 Min. 2. Frlu. Irth⸗Bühlertal 19,12 Min., 3. Frlu Rötſcher⸗Bühl 19,48 Min., 4. Frln. Bühlertal 19,57 Min. Auch zu den Schülerwettläufen 53 ſich viele junge, die roßmann⸗ „Bretter“ durchweg in Weiſe beherrſchende Burſchen aus der Bühlergegend gemeldet. Die Beſten unter ihnen erhielten Schneeſchuhe, Stöcke und dergl. als Preiſe. Die Schneeverhältniſſe von den Berghöhen unterhalb 800 Meter vermochten diesmal keine Reize zu bieten. Straßen und Waldwege waren verharrſcht, was chneelage(kaum 10 bis 19 Zentimeter) be⸗ ſonders unangenehm wirken mußte. Die Schneegrenze reichte bis unter 700 Meter abwärts. Von da an mußte man die Hölzer wohl oder übel zu Tale„ſchultern“. Aadſpork. er. Das Chicagoer SechsTage⸗Rennen wurde von der Mannſchaft Madden⸗Maggin gewonnen““ Die zurückgelegte Strecke beträgt 2219 engliſche Meilen. Auf dem zweiten Platz endete zur allgemeinen Ueber⸗ — die jugendliche itzſimmonis, die das beiannte e den 10 verweiſen konnte. 4. Dro⸗ 8 Wontag, den 14. Februar 1921. —— Maunheimer General⸗Anzeiger.(Misiag⸗Ausgade.) 7. Seiir. Nr. 78. Handel und ilndustrie. Getreide- und Produktenbericht. m. Mannheim, 11. Febr. Die amerikanischen Märkte nahmen in dieser Woche einen unregelmäkigen Verlauf, doch zeigte sich im Vergleich zur Vorwoche eine wesentliche Be⸗ festigung. Ob dieselbe indes anhalten wird, dürfte zweifel⸗ haft sein: denn nach den von drüben vorliegenden Berichten war die Preisbewegung nach oben hauptsächlich durch die hervortretende bessere Nachfrage nach Lokoware veranlaßt. Für den Export kam allem Anschein nach keine lebhaftere Nachirage zum Ausdruck. Das Geschäft am hies'gen Platze war auch in dieser Woche in Ciiware unbedeutend und die Offerten, die vorlagen, fanden, 9 uns bekannt, keine Beachtung. La Plata-Weizen, 78 kg Ausladeseichtz war in schwim⸗ mender Ware zu 1941 holl. Gulden Cif Rotterdam, Hamburg oder Bremen angeboten. Hard- und Redwinter-Weizen Nr. per Februar /Marz abladbar, war zu 21 holt. Gulden und Mani⸗ toba-Weizen Nr. 2(Dominions), per prompte Verschiffung, zu 2,40 Dollar per 100 kg Cif Rotterdam, Hamburg oder Bremen offeriert. Gerste fand in dieser Woche etwas mehr Be⸗ achtung. In Mais lagen Angebote in La Plata-Mais, neue Ernte, zu 66 belg. Franken per 100 kg ab Antwerpen vor, Während man für Ware aus alter Ernte 278& für die 100 kg brutto für netto mit Sack, und auf Abladung per Mai heute 238& ab Bremen forderte. Für Plata-Mais aus neuer Ernte, per Juni abladbar. stellten sich die Forderungen noch niedriger und es wurde im Lauie dieser Woche eine Partie zu 220 M die 100 kg Cif Hamburg gehandelt. Vom Niederrhein lagen Ofterten vor in neuem gelbem Plata-Mais zu 300„ und in Mixed-Mais aus Dampfer au 270„ per 100 łkg ab Niederrhein. Für bad. Saatmais lauteten die Offerten auf 345& per 100 kg. Maisgrieß war zu 350 per 100 ks mit Sack ab Angeboten. Futtermittel hatten ziemlich unveränderten Rlarkt: nur für Futtererbsen trat eine wesentlich bessere Nachfrage hervor, und die Forderungen wurden denn auch nicht un⸗ Wesentlich in die Höhe gesetzt und im Bedarfsfalle auch be⸗ willigt. Umsätze wurden verschiedentlich getätigt, und die erzielten Preise für Futtererbsen' schwankten, je nach Be⸗ schaffenheit. zwischen 220 und 260„ per 100 leg mit Sack, bahnfrei Mannheim. Ferner blieben Ackerbohnen stark ge⸗ fragt und die Forderungen wurden etwa 30& per 100 kg er⸗ nöht: sie schwankten je nach Beschaffenheit zwischen 220 und 250 per 100 kg. Kaftfiutter hatten ziemlich unveränderten Markt. doch war auch für diese Artikel ein besserer Grundton unverkennbar. Helle Brennereitreber, sofort lieferbar, waren brutto für netto mit Papiergewebesack zu 138—140 ange- boten. Für Rapskuchen, württembergisches Fabrikat, lose Verladbar. forderte man 140„ ab württ. Station. In Mann⸗ heim disponible Ware wurde zu 138—140„ bahnfrei Mann- heim. und per e ee, zu 133 KM ab Mainzer Gegend angeboten. Raukfutter hatte Markt. Sowohl für Wiesen- als auch für Rotkleeheu. Stroh dagesen lag etwas kester. Hülsenfrüchte zu Speisezwecken lagen weiter ver⸗ nachlässigt. Die Preise konnten sich indes gut behaupten, weil die Abgeber infolge der besseren Nachfrage nach Erbsen zu Futterzwecken mit ihren Angeboten zurückhielten. Inlän- —— Erbsen mit 250—300 A, ausländische— mit 200—300, Rangoonbohnen mit rz4—180, Brasilbohnen mit 135—140„., inländische Linsen mit 430—540 K und aus⸗ ländische Linsen mit 400—500& die 100 ks brutto für netto mit Sack bewertet. Reis lag infolge der Besserung der Devisen fester; man korderte für nordamerik. Sereenings, disponibel in Hamburg. 353 M. desgl. per Ferbruar-Abladung von Amerika 318, für Bruchreis zu Brauereizwecken per Februar-Abladung 288. Saigon-Reis I war zu 410 per 100 kg am Markte. Saaten lagen ruhig. Neuer inländischer Rotklee wurde je nach Qualität mit 1400—1800 l, italienische Luzerne mit 2800—3000„ notiert. Für Raps forderte man 650—700, und für Leinsaat 600—650 mit Sack bahnfrei Mannheim. Nürnberger Hopfenmarkt. Nürnberz, 12. Febr.(Originalbericht.) Der Exporthandel trat auch in der letzten Woche wieder als bedeutender Käufer auf und vollzog an mehreren Tagen größere Abschlüsse, die bis Wochenende auf 350 Ballen zusammenliefen. Der Preis bewegte sich ebenkalls wieder im Rahmen von 1100—1300 pro Zentner, und zwar für Hopfen von guter gelblicher bis zu gutfarbiger und in vereinzelten Parteien auch von besserer Beschaffenheit. Die Bedarfsfrage für Kundschait zeigte sich wie bisher in äußerst beschränktem Maße: ungefähr 50 Ballen, und zwar Markthopfen, Württemberger und meistens Haller⸗ tauer wurden übernommen zu Preisen von 1250—1800&. Die Zufuhren zum Markte erreichten in der Berichtswoche rund 150 Ballen. Trotz der bedeutenden Umsätze hat sich die bis- her recht gedrückte Stimmung nicht gehoben, aber auch die Preise haben in der letzten Woche eine gewisse Festigkeit be⸗ wahrt. Bei Wochenschluß notierten(nominelh: Markthopfen, Gebirgshopfen und Spalter(alle Lagen) prima 1400—1500 K. mittel 1100— 1300&, Württemberger prima 1400—1700&K, mittet 1100—1300 K. Hallertauer mit und ohne Siegel prima 1700—1800 K. mitte! 1200—1500&. Auffallend groß war in den letzten Tagen das Angebot von Hopfen früherer Jahr⸗ gänge, namentlich von auswärts. die vermutlich von einzelnen Spekulanten in der Zeit der großen Hausse vom Frühjahr zu- sammengekauft und in Erwartung bedeutender Gewinne zu⸗ rückgehalten worden sind. Diese Spekulationsware findet ze- doch augenblicklich keinerlei Beachtung am Markte. Die von den ausländischen Hopfenmärkten im letzten Berichte gemeldeten Notierungen haben guch heute nock Geltung. In Saaz sowohl wie auch in Straßburg und Brüssel ist das Geschäft zurzeit bedeutuncslos und chne jede Anreguns; es werden nur die allernotwendigsten Bedarfskäufe Zetätigt. Baumwollmarkt. Bremen. 12, Fehr.(Knoop u. Fabarius.) Die auf den Märkten eingetredene Ruhe hat auch in der vergangenen Woche ununterbrochen, angehalten und man schließt am 11. ds. Mts. wie Falgt: 8 Bremen: fully middiing g. c. u. st. 10ko 20 per Kilo. 0 disp. März Mai Juli Cktober J. iverpool:—.— 8 68 d. 3916..11 d. 926 d. Newyvork: 13.85 cs. 13.56 Cs. 13.97 cs. 14 38 cs. 14.g4 cs. Neworleans: 13.—„ 13.26„ 13.55„ 1380„ 14.25„ Hin und wieder regt sich etwas Nachfrage, und zweifellos sind noch manche Deckungen vorzunehmen, aber im allge⸗ meinen fehlt es den Märkten an jedweder Antegung, und die schwierigen Verhältnisse, wie sie besonders Enstand infolge der stetig steigenden Zahl der Arbeitslosen und in Amerika durch die Ansammlung von Produb'ten auf fast allen Gebieten vorherrschen, bilden einen starken Hemmschuh für eine Besse⸗ rung.— Bei allen Betrachtungen über die zukünktige Preis⸗ gestaltung steht nach wie vor im Vordergrunde die Frage der Woraussichtlichen bex. ⁊u erwartenden Arealreduktion im Schte reinwollene so lang entbehrte Kleider- 3 bis 10 Meter lang, 80 cm breit, welt unter Stückpreis. 30 Kleiderstoffe 130 hreite reinwollene Cheviots vorzügliche Ware iür Kostũme, Kleider, Röcke matineblaun.. Ein Angevet ohnegleichen: Groß. Posten Knabenzwirnstoffe eine enorme Ersparnis für Schulanzüge 80 breit. Ia. Wate, auch ür Hauskleider, unnötig zu sagen wie billig dieser Preis nur Ab heute.3 Uhr: . Fabrikreste——— 5n 4 Süden. In Aegypten ist ein erbebſicher Areslrückgang sicher. und Indien meldet einen solchen von 157 und ale Ernteschäe- zung einen Minderertrag gegen letztes Jahit von 38%/. Zucker. Berlin wird uns Seschrieben: Die geschäktliehen A5. wickelungen der alten Lieferungsverpflichtungen für den lau⸗ fenden Monat sowohl in Rohware als in Verbrauchiezuckers haben ihren ungestörten Fortgang an den deutschen Zucker⸗ märkten genommen. Allmählich hinzugekommene neue Ver⸗ fügungen der Verteilungsstelle haben dazu beigetragen, deb Verkehr in befriedigendem Eluß zu halten. Namentlich trin die Regsamkeit im Verbrauchszuckergeschäft nervor, wo Ah- forderungen und Belieierungen der Komimunen sowie det zuckerverarbeitenden Gewerbe reichliche Anspröche àu die Kaffineriebetriebe und den Großhandei gtellen, und die beazete Zuckerernte bedingt ja auch einen um 30 bis 4090 ver⸗ größerten Umsatz sesenüber dem Voriahr. Die Märkie hoffen. daß bei der demnüchstigen Besprechung der Zucker⸗ steuerfrage sich auch eine gründliche Auesprache über die zw⸗ künftige Gestaltuns der Zuckerwirtschaft ergibt und Klarheit schafft. Soli die in Aussicht genommene Verbrauchsabgahen ⸗ erhöhung finanziell gut abschneiden, so gehört doch dezu in erster Linie mehr Zucker.— Der Markt für Melasseskst sich im Durchschnitt nicht schlechter gestaltet, da su dein erreichten niedrigen Stand von 60& der Verkaufsdraug nach⸗ gelassen hat.— An den Auslandsmärkten wurde dse Interesse hauptsächlich durch die Vorgänge am Newyorker Markt in Anspruch genommen. In Newyork haben Kuds⸗ offerten. vor allem aus alten Lagerbeständen, gedrückt, utid mit zunehmender Produktion mußte eben Platz gemacht wer⸗ den. Die letzte Newyorker Notierung für Zentrifugalrucker lautete.64 cts., und man muß schon auf 1915 zurückgreites. um die gleiche Preishöhe zu finden, die iminerhin berelte etwa 1,50 cts. über dem Friedensstand in 1914 sich bewegte. 16. bayerische Häute-Auktion in Münchenn Die am Donnerstag i in München abgehaltene Auktion Wier ein Angebot von inssesamt 12 868 Großviehhäuten, 23889 Kalbfellen, 142 Roßhäuten, 3095 Schaffellen und 140 Zieger fellen auf. Trotz der zahlreichen Käufer war die Kauflust an- fangs nicht sehr rege. Später belebte sich das Ceschäft. be-⸗ sonders in Grobviehhäuten. Im allgemeinen sind die Prriee für Grohviehhäute im Vergleich zu den am 13. Januat in Nürn⸗ berg Sezahlten Sätzen um 15—30% und gegenüber ann 11. November 1920 in München erzielten um 35—897 ge. tallen. Fester waren die Preise für Kleintierfelle, die Sich 80 ziemlich auf der Höhe derjenigen der Nürnberget Auktion hielten. —— * Westdeutsche Bodenkreditanstalt. Das die Verteilung von wieder 696 Dividende vor. Sächsische Bodenkreditanstalt, Dresden. Der A hat auf Antrag des Vorstandes beschlossen, der am 12. Mör- tattlindenden.-V. die Verteilung von 773/% Divide uche! üuus 1 2901 401 Reingewinn(1 188 177 vorzuschlagen., Hugo Stinnes.-., Mübiheim a. Rli. Die Gesellschäft mat —— echiätt in Stuttgart eine Sxxeisciederiassung etriehtet: Leiter Gder- selben ist Herr Theodor Funk. e Dr. 40 Goldendaum. erantwortlich für Rolitik: Dr. Fritz Goldenbaum; ur Seutlteton: A. Maderno: für Lokales und den übrigen redaktionellen Indalt: Richere Schönfelder; für Handel:* A. Nepple; für Unzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: 8 Dr. Haas. Mannpeimer b.., Mannbeim. 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Carl Scheffel, R 7, 29 Feuerbestattun absehen zu wollen. Meine liebe Prau, unsere gute Mutter u. Oroßmutter, Schwieger · mutter, Schwester und Tante ſu ffbla due ist am Samstag mittag santt ver· Erhard Scheffel u. Frau 18, Februar, nachmitiage 3 Unr. Von Beileidsbesuchen bitten wir ffaben 8. Teickler, G 2,48. Luuze S3 . 2, 8. —— 1.— Geldverkehr. Wer beteiligt sich ſlefeefkeit, Husten 7/. S. W0. —— Hurpung vor fmengen. an einem Detektir- Eii Unternehmen. —15 Angebote unter K. — freibleibend für K. 160 an die Gefchik. ſofortige Lieferung ſtelle ds. Blattes. 1000 Llesleu g Dienstag, den ab Bahnhof 75 Mk. 11998 0* 3 —9◻ᷓ geber 2262 Otto Plieninger Geſchelten. Wimplen, Neckar. 1419 eeeeeee Bunt- und Weissticken ſietaile u. ſie u. Eieen kuue 2u Hgchst Preis Kr Bei Bestell. bit'e— Cir, an micit eu mend 8 60 unt. P W. 88 an eeneeeeeekee, gebote unt. k. A. 67 an die 65 9 —————— — leiſtet werden. 99 Geld-Lotterie ——————— 8. Seite. Nr. 78. Montag, den 14. Februar 1921. Lurschland NANNHEINI Mäluuuunonnnünüsanünmuutuiwwaumaninimfbumiuwaanunn —. 4 oir 158. Februar geiten für— 101 Lebensmittelmarten: Bottert* der Fettkarte in den Verkaufsſtellen 26—84. ür die Vertauſsnellen: 2 250 Gramm zu Mt..90 das Pfund für die————————1668. 4 ab 16. Februar nur bei nachſtehenden Bäckereien Oadeafobt: Scheydt Ernſt, C 3, 20; Sommer Fag. 8 K 9, 5; Häfner Franz, 5; 4, 130 Otterbach Wilhe 6, r. Q 3. 18; Necarſiadt: Kauc 8 e 2, Jäger Georg, Zehniſtraße 34, Keßler———* 60; Plätrich E,, Kleiſtſtraße 9/11; Schwetzingerſtadt: Lenz Alois, S 9 84 0 31; Friedrich Chr., Schwetzinger⸗ +— l. Schwetzingerſtraße 114: Fallmann., Schwarzwaldſtraße 1; — 2 3• Rheindammſtraße 13; Neckaran: 12; Käſerial: alle Johann, eim: Kramm Wil⸗ 43 Rheinau: Konſum⸗Verein, ofen: Konſum⸗Verein, Sa⸗ en Geſchäften des Konſum⸗⸗ Vereins in 8 4 10; Schwetzingerſtraße 92; Alp⸗ elaisſtratze 82; Sandho menſtraße 2; ſerner in Bornſtraße 26. ui den Näſcridler, und Sandhoſerwald köm⸗ men demnächſt Kacke. Wellen, Stockholz und Prügelholz Es können ohne An⸗ rechnung auf d. die—— zugeteilt werden: a) an jeden Inhaber einer bis zu Kohlenkarte: 50 Wellen ) an Selbſtverſorger für Brot⸗ J 2 Ster Stock⸗ getreide: an Viehhalter,— 5 ſolche llen oder Anſpruch auf Brennſto N—— ellen für ſhie— Ausgenommen vom Be Selbſtberſorger und Viehha lo 4—5 Runm des Holzwertes auf unſerer Amtsſtelle, C 2, 16/18, 4. Stock, Zimmer 58, aufzugeben. Selbſtverſorger müſſen bei Beſtellung einen vom Sebensmittelamt ausgeſtellten Ausweis, aus 2 dem B Eigenſchaft als Selbſtverſorger für vorlegen. Das 955 2 5 900 muß am Tage der Zuweiſung am darauffolgenden Tag in der Zeit von 8 Uhr —— bis 5 Uhr nachm. in der betr. Waldabtei⸗ we Für eiwa geſtohlenes Holz, das nicht re tig abgeholt wurde, kann kein Erſatz 99 1 im, den 12. Februar 1921. —— der Carl und Eckhard⸗Ausſteuer⸗ ſind auf 18. zwei Ausſteuer⸗ ſe in*3 von je 300 Mk. an hier wohnende unbuntte Mädchen zu vergeben. Voraus⸗ zur*——— eines Preiſes iſt, daß die 03 unter 18 und nichi über 40 Jahre alt iſt und Piehen tter mindeſtens drei Hebre 25 und nicht über 45 Jahre alt 0 müſſen Peutſch Reichs⸗ 8 ie eine eingehende Darſtellu Berh miſſe enthalten müſſen,— 913. Mannheim, den 8. Februar 1921. Städtiſche Stiftungskommiſſion. ewerberin einen unbeſcholtenen Ruf genießt, ewohnt hat. Der Bräukigam 20 ein. Febeuar 1921 bei uns eingereicht werden. DSe Woche garaattert Zienone! Menuna 18. rebruar 1921 IAgew. 90000Nark 40 Mark Lospreis Poru und Liste Mk. 4. 70 ——.—. Geld- bolerie —— 17. 3 192¹ e 20 O00Markß —— Liste Mk. 280 empfiehit u. ve s. — Fiannhelm. G F. 11 Plank zu Mk..25 für die Geumartel. raße 14; Wald of: Dietrich 5 e echt ſind diejenigen r, die bereits Gab⸗ Beſtellungen ſind unter Einzah⸗ Die f — 2 Vorzeigung des Loszettels abgeholt —— ————— Wilh. Zimmermann, J 5, 17, lenh. 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