—— 1921.— Nr. 80. liheiger Bezugspreiſe: In Mannhelm u. U tl. einſchl. N..10 für Brtn —— erzeit widerruflich.. t 1 is Seſchafi-Sebectne Rannbehn: fs—3 unheim: Reckarſtabt: Walb— Deru Drahi⸗Abreſſe:————— Vor London. Pertinax über die Karlsruher Rede Simons. Paris, 17. Febr.(WB.) Pertinas ſagt im Echo de Paris: Die neue Rede, die Reichsminiſter Dr. Simons in Karlsruhe gehalten hat, bedeutet ein Wiederanrufen der amerikaniſchen Vermittlung. Simons ver⸗ tritt offenbar den Standpunkt, daß durch die Pariſer Konfe⸗ renz der Betrag der Schuld Deutſchlands feſtgeſetzt worden ſei und daß daher die deutſche Regierung auch ihrerſeits Zah⸗ len nennen müſſe, die ſie für gerecht und räſonabel halte. Zwiſchen den beiden Summen werde aber ein ſo großer Un⸗ terſchied ſein, daß keine Verſtändigung erwartet werden könne. Dr. Simons nehme an, daß Amerika eine militäriſche Handlung gegenüber den Beſiegten nicht zulaſſen werde. Pertinax glaubt, daß der neue Präſident von Ame⸗ rika vollkommen unabhängig vom Verſailler Friedensvertrag über den Frieden verhandeln werde. Die franzöſiſche Politik müſſe dem neuen Präſidenten baldigſt mitgeteilt werden. Vor allen Dingen müſſe gefragt werden, ob das amerikaniſche Angebot vom April 1919, das die amerikaniſchen Sachver⸗ ſtändigen vorgeſchlagen haben, aufrecht erhalten werden ſolle. Es ſei für Frankreich noch günſtiger als das Fortfait von Paris. Dieſe Frage müſſe dem neuen Präſidenten von Amerika geſtellt werden. Gemeint iſt die Rede, die Simons vor den Mitgliedern des badiſchen Landtags gehalten hat. In dieſer ſagte er u.., daß für die demnächſtige Klärung der Lage Deutſchlands außer der oberſchleſiſchen Frage vor allem in Frage komme, wie ſich die Beziehungen Deutſchlands zu den Vereinigten Staaten geſtalten würden. Es ſcheint, daß man in Fränk⸗ reich nicht ohne Beſorgnis iſt und daß man fürchtet, Waſhing⸗ *— die franzöſiſchen Anſtrengungen eher hemmen als ördern. Die Erwartungen der Franzoſen. Paris, 17. Febr. Marcel Hutin ſchreibt im Echo de Paris, daß er von gutunterrichteten Perſönlich⸗ keiten folgende Mitteilungen über die an die Londoner Ver⸗ handlungen geknüpften Erwartungen erhalten habe. Hinſichtlich der Orientfragen werde keinerlei endgiltige getroffen werden. ſichts der erheblichen grundſätzlichen Meinungsverſchiedenhei⸗ ten und der Größe der verwickelten Fragen ſcheine ein end⸗ iltige Verſtändigung noch nicht in Ausſicht zu ſein und es ſei anzunehmen, daß nach Anhörung der Bertreter der Regie⸗ rungen von Konſtantinopel und Angora die Konferenz beſon⸗ dere Unterausſchüſſe mit der Ausarbeitung neuer Vorſchläge betrauen werde. Hinſichtlich der Reparationsfrage dürfte Deutſch⸗ land einen ſorgfältig ausgearbeiteten Reparationsplan vor⸗ legen, der aber derart weit von den Forderungen der Alliierten abweichen dürfte, daß er unzweifelhaft und mitleidlos von Frankreich abgelehnt werden würde. Briand werde ſich entſchloſſen innerhalb der Mindeſtgrenzen des Pariſer Ab⸗ kommens halten. Wenn dann die Deutſchen die Türe zuſchlagen 8(und mit einer ſolchen Geſte werde gerechnet), ſo werde ofort ein Zug zur Verfügung des Herrn Dr. Simons und ſeiner Begleiter bereitſtehen, um ſie nach Deutſchland zu⸗ rückzubringen. In dieſem Falle würden aller Wahrſcheinlich⸗ keit nach die franzöſiſchen Delegierten nach Paris zurückkehren und das Parlament werde unverzüglich durch Briand über die Geſchehniſſe unterrichtet werden. an faſſe nicht einmal die Möglichkeit ins Auge, daß die engliſchen Freunde auch nur einen Augenblick zögern könnten, die durch das Pariſer Ab⸗ kommen vorgeſehenen Zwangsmaßnahmen unrerzüg⸗ lich in Wirkſamkeit treten zu laſſen; aber Frankreich, das Deutſchlands Hauptgläubiger iſt, werde ſich auf keinen Foll nur eine Sekunde bedenken, den Deutſchen zu zeigen, daß ſie das allerdringendſte Intereſſe daran haben, endlich einmal ein Ende zu machen mit dem fortwährenden Feilſchen und Mark⸗ ten. Es ſei ſicher, wenn England die Zölle in einem der größ⸗ ten deutſchen Seehäfen in die Hände nehmen werde und wenn Frankreich, um einmal den Anfang zu machen, eine be⸗ kannte deutſche In duſtrieſtadt beſetzen würde, die den Kohlenverſandnach Bayern und den übri⸗ gen Ländern am Rhein regelt, ſo würde die Reichs⸗ regierung doch wohl beſſer nachdenken und zweifellos bitten. neuerdings nach London kommen zu dürfen, um die Veſprechungen auf einer Grundlage fortzuſetzen, die mit den Abmachungen in Paris beſſer in Einklang ſteht. Unter dieſen Umſtänden werde die neue Konferenz die notwendige Vervollſtändigung der Pariſer Kon⸗ ferenz ſein. Das ſeien die Ausſichten der Konferenz. Briand werde zwiſchen dem 21. Februar und 1. März auf zwei Taze nach Paris zurückkehren. Inzwiſchen würde Loucheur und Barthou und Doumer ſich nach London begeben. Der Kriegsminiſter werde wahrſcheinlich von Marſchall Foch begleitet ſein. * Wir glauben kaum, daß alle dieſe ſchrecklichen Drohungen Herrn Dr. Simons und das deutſche Volk beirren werden. Aus den Kundgebungen, die mit der Reiſe von Dr. Simons durch Süddeutſchland verbunden waren, klang überall ein unbedingtes Nein gegenüber den Pariſer Beſchlüſſen und dieſes Rein wird nicht in Ja verwandelt werden, auch wenn franzöſiſche Lebhaftigkeit uns die Schrecken einer Ab⸗ lehnung noch ſo grell vor Augen führt. Der Pariſer Kon⸗ ferenzbeſchluß wird am deutſchen Widerſtand abprallen. Die Drohungen werden ſich bis zum 1. März zweifelsohne noch maßios ſteigern. Aber welchen Umfang immer ſie annehmen, am einigen und ſeſten Entichluß der Reichsregierung. der B. Einziebun . Eing. Rummern 10 Pſg. Ane Hreiſe B. u. Nr. 2817 Lubwigshaſen a. K brecer Nr. P60—46. —————————————— Ange⸗ Badiſche Keneſte Nacigen Volksvertretungen, der Parteien und Stände werden ſie nichts mehr ändern. Eine Warnung an Briand und Deutſchland. London, 17. Febr.(WB.) Daily Chronicle meldet aus Paris: Die Wahl Poincarsés zum Vorſitzenden des Se⸗ natsausſchuſſes für auswärtige Angelegenheiten wird als Warnun 4 für Briand angeſehen, und wenn er von der Londoner Konferenz——— ohne irgend etwas end⸗ iltiges, als nur deutſche Verſprechungen, die franzöſi⸗ chen Forderungen zu erfüllen, mitzubringen, ſo werde ſeine egierung raſch durch ein Kabinett Poincarés erſetzt werden, um, wenn nötig, die franzöſiſchen Forderungen an Deutſch⸗ land mit der Spitze der Bajonette zu erzwingen. Dr. Simons Abreiſe von Karlsruße. Karlsruhe, 17. Febr.(WB) Reichsminiſter Simons iſt geſtern abend.50 Uhr nach Darmſtadt abgereiſt. * London, 17. Febr.(WB.) Reuter erfährt, daß die be⸗ vorſtehenden Konferenzen im St. Jamespalaſt ſtattfinden werden, den der König zu dieſem Zwecke zur Verfügung ſteltte. Für die Preſſe werden beſondere Einrichtungen ge⸗ troffen. Die deutſche Delegation wird im Savoye⸗ hotel untergebracht. Marſchall Foch und Ceneral Wey⸗ gand werden an der Reparationskonferenz teilnehmen. Die Abſtimmung in Oberſchleſien. Ein polniſcher Sieg— eine europäiſche Gefahr. London, 17. Febr.(W..) In der Weſtminſter Gazette ver⸗ öffentlicht Frau Buxton einen Artikel über die wirtſchaftlichen Fragen in Oberſchleſien, in dem es heißt, bei einer etwaigen Entſcheidung der Volksabſtimmung zugunſten Polens würde der polniſche Patriotismus nur zum Ausdruck kommen, die Tarifhinder⸗ niſſen und endloſen Vorſchr ften, Beſchränkungen ſowie teilweiſe Boykottierung wenn nicht einer Maſſenentlaſſung deutſcher Angeſtellten. Bei einem polniſchen Siege würden Oeſterreich und Italien in Oberſchleſien wenig Ausſicht dafür haben, die ihnen vom Oberſten Rat zugewieſenen oberſchleſiſchen Kohlen, von denen ihr Leben abhärgt, zu erhalten. Mit dem Verluſte Oberſchleſiens wird Deutſchland gezwungen werden, gewiſſe Artikel einzuführen, da⸗ durch wird die deutſche Währung ſich noch mehr verſchlechtern. Infolgedeſſen ſowie durch die Vernichtung ihrer Induſtrie und den Vetluſt einer ſeiner reichſten Steuerguellen würde der Bankerott in Deutſchland vollſtändig und der in Europa näher gebracht werden. Die lette Hoffnung auf eine Entſchädigung und auf Märkie in Mitteleuropa wäre damit zu Ende. Denlichland und Polen. Der deulſch⸗polniſche Durchgangsverkehr. Paris, 17. Fehr.(WB.) Nach einer Hevasmoldung haben die deutſchen und polniſchen Bevollmächtigten ſetſt die Aus⸗ erbgitung des Abkommens über den deutſch⸗polniſchen und Dan⸗ er Durchgangsverkehr bieidet, der hürch Arkikel 98 des Berſaller Bertrages vorgeſehen iſt. Dieſes Abkommen regelt die Verbindung jeder Art zwiſchen Oſtpreußen und dem übrigen Deutlchland und ebenſo zwiſchen Polen und Danziag über das rechre Weichſelufer. Es wurde dem Eiſenbahnverkehr für Zivil⸗ une Militärverſonen, der Poſt⸗, Telephon⸗ und Telegrammverbindung, dem Automobilverkehr, ſowie den Zoll⸗ und Paßvorſchrifen be⸗ ſonders Rechnung getragen. Dieſes Abkommen wird wahrſcheinlich in Paris unterzeichnet werden. Irlands Fre'heilslamyſ. Londen, 17. Febr.(WB.) Nach einer amtlichen Du b⸗ liner Meldun⸗ ſind im ene des Kampfes vom 15. 2. in Mourne Abbey 18 Sinnfeiner getötet und 8 andere, darunter 3 Verwundete, gefangen genommen worden. An⸗ dere Sinnfeiner, die man fallen ſah, wurden von den Kame⸗ raden mitgenommen. Paris, 17. Febr.(WB.) Nach einer Londoner Havas⸗ meldung richtete De Valera an ſämtliche Abgeordneten der Koalition Briefe, die übereinſtimmend folgendermaßen lauten: Die in Irland durch ihre verwandten Truppen führen einen ungerechten Krieg geaen unſer Volk, Sie führen dieſen Krieg in einer Art und Weiſe, die allen Regeln der ziviliſierten Kriege widerſpricht. Das iriſche Volk erkennt die Autorität und Exekutive Englands an. Sie und nicht ihre Truppen ſind es, die in erſter Linie die Ver⸗ antwortung tragen. 5 dle Arbelsloftelt in Cügland. London, 17. Febr.(W..) Im Unterhauſe erklärte der Führer der Arbeiterſchaft Clynes über die Arbeitsloſig⸗ zeit, die Lage habe ſich ſeit Dezember verſchlimmert. Die Arbeiterpartel fordere für die Arbeitsloſen entweder Arbeit oder ausxeichende W Bevox die 2 0 der Erwerbsloſigkeit nicht gelöſt ſei, könne in England kein Frleden ſein. Er frage die Regierung, welche Verſuche ſie zur Wiederherſtellung des wirk⸗ lichen wahren Friedens und zur Schaffung von Handels⸗ krediten unternommen habe. Es verhalte ſich nicht ſo, daß die Reg erung die Frage nicht löſen könne, ſondern, daß ſie ſich davor fürchte, in Schwierigkeiten mit dem feſtbegründeten Beſitz zu kommen. Er mache keinen Vorſchlag zur Aenderung des kapita⸗ liſtiſchen Syſtems. Wenn die Regierung jedoch die Vorſchläge der Arbeiter nicht annehme, ſo ſolle ſie na ſelbſt etwas beſſeres vor ⸗ ſchlagen. Er wolle keineswegs die Klaſſendikiatur in Rußland ver⸗ teidigen: aber Arbeitsloſigkeit ſcheine in Rußland nicht zu herrſchen. Elynes trat ſchließlich für die Wiederaufnahme des inter⸗ nationalen Handels und der Handelsbeziehungen zu Ruhland ein. Mac Namara ſtellte in Abrede, daß es ſeitens der Regierungen an Vorbereitungen für dieſes Abkommen fehlte. Er ſagte, ein Manifeſt veröffentlichen und tatſächlich praktiſche Politik zu treiben, ſei zweierlei. Die Zahl der Arbeitsloſen ſei von im Oktober v. Js. auf 1 003 000 am 11. Februar gewachſen. Nicht einbegriffen ſeien hierbei etwa 600 000 Arbeiter, die ſoſtematiſch eine perkürzte Arbeitszeit haben. Unter den 1093 000 Erwerbsloſen be⸗ fänden ſich leider auch 368 000 Kriegsteilnehmer. Das Arbeits⸗ miniſterium tue ſein Aeußerſtes um die britiſche Induſtrie wieder⸗ herzuſtellen. In der Ztolſchenzeit werde ein Geſetzentwurf eing krucht. der bie Erhähung der Arbeitsloſenunterſtützung vorſietht. * e alt. Kolenelgelle.0 Mk., auew..— Mk., Stellengeſ, u. S k. An 0*—— en beſtimmten agen, u. dgl., Betrteboſtbrungen, Naterialmangel uſw. berechti ——— Uusgaben od. „Ang. 20% Nachl. Oias: Fir d. Wiitagzl. Perm.,.-Kbenbbl. Aachet. Ji iler. ür W. tellen u. Ausgaben wird keine Berantw. übernemmen. Hühere Sewalt, 15 zu keinen Erkagauſprüchen f ausgefallene ob. üprecher oone Gewebe. t. veripätete Nuin me v. Unaeigen Aufträge burch dern Von Legationsrat Frhr. von Rheinbaben, M. d. R. Die Ententepreſſe mißbilligt täglich mit großer Heftigkeit die deutſchen„Gegenvorſchläge“, die ſie nicht kennt, weil ſie noch nicht exiſtieren. Sie ſcheint unentwegte Verhetzung als nützliche und notwendige Vorbereitung der Londoner Ausein⸗ anderſetzung anzuſehen. Die Ausbrüche herriſcher Unbelehr⸗ barkeit und Unbekehrbarkeit in den Se 10 und den der Regierung naheſtehenden engliſchen Zeitungen laſſen die Aus⸗ ſichten der Konferenz vom 1. März recht trüb erſcheinen; aber ſie können und werden uns natürlich nicht davon abhalten, alles abzulehnen, was wahnwitzig und unerträglich iſt, und nur anzubieten und vorzuſchlagen, was ohne Zerſtö⸗ rung unſeres eigenen Lebens⸗ und Entwicklungsanſpruchs er⸗ füllt werden kann und wirtlich dem Wiederaufbau Europas und der Welt dient. Wir werden das Unmögliche und Ver⸗ hängnisvolle nicht billigen, weil es züͤr Zeit den Politikern und der verwirrten öffentlichen Meinung der Ententeländer lockend erſcheint und wir werden das⸗— und zur nicht verſchweigen, weil es ihnen mißfällt. Dr. Simons hat in ſeiner vortrefflichen Stuttgarter Rede ſehr deutlich darauf hingewieſen, daß die Ententemethode der Wiedergutmachungsregelung in eine Sackgaſſe geführt hat, aus der ſich nur durch entſchloſſene Umkehr der Weg ins Freie gewinnen läßt. Man kann über das Projekt Seydoux verſchiedener Meinung ſein; aber dieſes Proſekt iſt jetzt, wie Simons richtig hervorhob, durch die 226⸗Milliarden⸗ forderung erledigt. Das deutſche Volk kann ſich auch mit einem halbwegs erträglichen Proviſorium für 3 bis 5 Jahren, das die Zukunft im Ungewiſſen läßt, nicht mehr zufrieden eben, nachdem es erfahren hat, wie Ungeheuerliches die Intente von dieſer Zukunft verlangt. Seit man die Tollheit der Pariſer Vorſchläge offiziell zum Beſchluß erhoben hat, iſt die Frage der Gewalt oder Vernunft klar und eindeutig ge⸗ 1 klar und eindeutig muß und wird ſie beantwortet wer⸗ Ueber die unlösbaren Widerſprüche zwiſchen den Finanz⸗ und den Wirtſchaftsintereſſen der Sieger, die die Pariſer Be⸗ ſchlüſſe(wenn man einen Augenblick theoretiſch ihre Ausführ⸗ barkeit vorausſetzt) zeitigen müßten, ſind die Herren Briand und Lloyd George mit leichtherziger Jonglierkunſt hinweg⸗ geglitten. Einige engliſche Blätter haben ſich nicht übertöl⸗ peln laſſen und ſie haben die einfache Wahrheit ausgeſprochen, daß es nutzlos und kindiſch ſei, von rieſenhaften Tributen zu kechen, wenn man weder dieeigenen, noch die neutralen ärkte von den Waren, mit denen dieſe Tribute bezahlt wer⸗ den müßten und allein gezahlt werden könnten, überſchwem⸗ men laſſen wolle. Es iſt unbegreiflich, daß dieſer fur damen⸗ tale Widerſpruch den„führenden“ Ententeſtaatsmännemn ſo wenig Sorge macht, denn durch ihn werden die Pariſer Be⸗ ſchlüſſe nicht bloß von unſerem Standpunkte, ſondern auch von dem der Sieger ein untaugliches und unmögliches Phantaſie⸗ programm, gut genug, um ein franzöſiſches Kabinett wenige Wochen lang vor dem Sturz in den Orkus zu bewah⸗ ren, aber ſchlecht genug, um dann ganz Europa in den Ab⸗ grund zu reißen, wenn der Verſuch gemacht wird, den Wider⸗ ſinn mit Kanonen und Maſchinengewehren zu vexwirklichen. Der deutſche Außenmin'ſter hat zutreffend betont, daß man dieſen Widerſpruch zum Ausganzspunkte nebmen müſſe, wenn man den richtigen Weg entdecken wolle. Eine— die nur die finanzielle Gier der Sieger zu befriedigen ſtrebt, ohne ſich um die wirtſchaftſichen Folgen für Deutſchland, Europa, die Welt zu kümmern, iſt abſurd und wirklichkeits⸗ fremd und brinat auch die Ententeländer praktiſch keinen Schritt weiter. Deshalb muß man nicht bloß auf das finan⸗ zielle ſeben, auf Goldmilliarden, die nicht zu beſchaffen, An⸗ nuitätenziffern, die legendär ſind, ſondern auf die Pra⸗ duktion. Nur die Produktion erzeugt die Werte, die man ſich aneignen will. Aber dieſe Produktion ſoll und darf es ſchließlich nicht unmöglich machen, daß auch anderwärts pro⸗ duziert wird und Werte erzeugt werden; man darf nicht (ſofern das überhaupt zu erreichen wäre), in blinder Aus⸗ beutungsſucht eine deutſche Kulikonkurrenz erzwingen, die wie Simons in ſeiner Reichstagsrede ſagte, eineinhalb Men⸗ ſchenalter lang„alle Märkte der Erde deroutieren“ würde. Der Auswe⸗ liegt nicht in Gewalt und Zwang, er liegt in kluger Verſtändigung, vernünftiger Kooperation; in einer Arbeitsteilung, die die natürlichen Produktionsvoraus⸗ ſetzungen und Produktionsvorteile berückſichtigt und plan⸗ mäßig ausnutzt, praktiſch ausgedrückt, in„einer Art von Kontingentierung und Kartellierung der Induſtrien, die eine ſtarke Betätigung Deutſchlands ohne allzu ſtarke Schädigung der anderen Länder möglich macht“. Der Gedanke iſt nicht neu; er lag ſchon unſeren knappen Vorſchlägen von Spa zugrunde und in einer ſpeziellen, zwei⸗ fellos ſehr großzügigen Anwendung hat ihn ſeinerzeit Hugo Stinnes den Franzoſen entwickelt. Juſt den Franzoſen ſollte er einleuchten. Denn bei der ſehr verſchiedenen hiſtoriſchen Entwickelung und Struktur der beiden Volkswirtſchaften(die jede genauere Betrachtung ihrer Produktions⸗ und Export⸗ ſtatiſtiken enthüllt), wäre gerade zwiſchen Deutſchland und Frankreich die Verſtändigung über eine vernünftige und zweck⸗ mäßige Arbeitsteilung, über planmäßiges, für beide vorteil⸗ haftes Zuſammenwirken nicht ſonderlich ſchwer. Das, was beiden Wirtſchaften als wichtigſtes gemeinſam iſt, der große Block der weſtdeutſchen und oſtfranzöſiſchen Schwerinduſtrie, fordert aus zwingenden Gründen der Wirtſchaftsgeographie des techniſchen, organiſatoriſchen, kaufmänniſchen Gewinns zu zweckdienlicher Zuſammenfaſſung und Vereinheitlichung ge⸗ radezu heraus, die die Produktivität heben, den Ertrag ſtei⸗ gern, niemanden ſchaden und allen nüen würde. Die Franzoſen ſcheinen von ſolchen Plänen noch nichts wiſſen zu wollen. Sie überſchätzen ihre eigene Kraft zur Wirt⸗ ſchafts⸗ und Induſtriehegemonie; die Rolle, die uns bei ehr⸗ lichem Zuſammenwirken und verſtändiger Arbeitsteilung zu⸗ fiele, erſcheint ihnen zu croß, zu ebenbürtig. Aber gleichzeitig fühlen ſie ſehr lebhaft ihre finanzielle Schwäche und präſen⸗ tieren uns eine Tributrechnung, die nur ein—— 3 ganz phantaſtiſcher ökonomiſcher Stürke und Leiſt —————————————— das trotz aller inneren 3 Schwergewicht Rußland, die Unſtimmigteiten zwiſchen Kroa⸗ * und italieniſchen 4— uchsballon iſt. Es iſt aber do wie Glaer, nicht anzunehmen, den ——— 2 Selte. Nr. 80. mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 17. Februar 1921. keit bezahlen könnte. Ihre Siegerlogik iſt aus den Fugen. 5 Wir haben jetzt die Aufgabe, ihnen zu zeigen, wie das in ver⸗ nünftigen Grenzen erreicht werden kann, was ſie wollen oder jedenfalls wollen müßten. Predigen wir tauben Ohren, ſo wird das Unheil ſeinen Lauf nehmen und Frankreich wird an ſeinem eigenen Ruin erkennen, wie dürr die Früchte blin⸗ der Gewaltpolitik ſind. Beueſch in Rom. (Von unſerem ſtändigen Berichterſlatter.) Rom, 12. Februar. Die Senatsrede, mit der Graf Sforza ſeine Ergebniſſe und Erlebniſſe auf der Pariſer Konferenz mehr beſchönigte als auseinanoerſetzte— zumal über die Exportabgabe wußte er nichts Klares und ſeinen Hörern Beruhigendes zu ſagen— war nur in einer Hinſicht auffullig: daß ſie nämlich auf den Beſuch des tſchechoſlowatiſchen Außenmini⸗ rs in der italieniſchen Hauptſtadt mit keinem Wort an⸗ pielte, obſchon der Anlaß nicht eben ungeeignet geweſen wäre. Va man ſich ſonſt hierzulande derlei Gelegenheiten zu koſten⸗ loſen Höflichteiten kaum entgehen läßt, auch nicht anzunehmen iſt, daß man dieſen Beſuch in der Conſulta als zu unwichtig hetrachtet, ſo läßt ſich dieſe Schweigſamteit nur dadurch er⸗ klären, daß man mit ihm aus beſtimmten Gründen nicht allzu⸗ viel Aufſehen machen wollte. Warum aber dies? Von der Kleinen Entente iſt es in der letzten Zeit, ſeit dem Rundreiſefiasko, das ſich Herr Take Jonescu nicht —.— auch in Rom geholt hatte, recht ſtill geworden. Der ä mmerliche Zuſtand der polniſchen Wirtſchaft(in jedem Sinn), errüttung des Rieſenreiches drohende ten und Serben im Jugoſlawenſtaat, all das wohl die Panſlawiſtiſche Parole„Von Danzig bis Trieſt“, 90 deren eifrigſten Anhängern und Ausrufern Herr Beneſch ſelbſt nie gehört hatte, einſtweilen ein bißchen verſtummen laſſen. Und wenn man auch in der Conſulta gewiß nicht ſo weit geht, wie gewiſſe nationaliſtiſche italieniſche Organe, die in einem neu⸗ ——— Ungarn die beſte Carantie Italiens gegen den anſlawismus erblicken, ſo dürfte man doch in der Annahme nicht fehl gehen, daß olttiſche Abmachungen zwi⸗ chen Rom und Prag E deshalb nicht getroffen worden ind, weil man ſich den jungen Slavenreichen gegenüber die Hände frei zu halten wünſcht, da dieſe ohnehin heute bereits für Italien eine Rolle ſpielen, wie ſie ein trialiſtiſches Oeſter⸗ reich unter Franz Ferdinand nicht viel anders hätte ſpielen können. Auch in dem heiklen Donaukonföderations⸗Problem, 5 es franzöſiſcher oder welcher Marke immer, möchte man ſich n Rom nicht binden. Immerhin ſcheint es nach mancherlei Anzeichen, als ob es Herrn Beneſch gelungen wäre, die Ita⸗ liener von ihrer in der letzten Zeit überhaupt recht lau gewor⸗ denen ürſprünglichen Vorliebe für den bſterreichiſchen An⸗ ſchluß an Deutſchland noch mehr abzubringen. Sehr charakte⸗ riſtiſch iſt— jeden Fall in dieſem 5 5** richt, die jetzt, nach der Ankunft Beneſchs in Paris, in franzö⸗ Blättern auftaucht, von dieſen ſelbſt phantaſtiſch bezeichnet wird und natürlich nichts als ein bezeichnend, daß ſchon der edanke auflommen kann, Herr Beneſch habe dem Grafen Sſorza nicht mehr und 9 weniger als die Aufteilung Deutſch⸗Oeſterreichs zwiſchen Tſchechen, Jugoſlaven und Ita⸗ liener vorgeſchlagen, wobei der Köder für die letzten die ge⸗ meinſame Grenze mit Deutſchland und die mehr gordiſche als ſalomoniſche Löſung der eweſen wäre. Es iſt, haß derlei phantaſtiſches Zeug egenſtand der Beſprechungen hat— wenn ſelbſtverſtändlich auch des Langen und Breiten von Oeſterreich die Rede war—, ſondern daß man 9 in der Hauptſache über die viel greiſbareren wirtſchaftlichen Dinge unter⸗ halten hat. Warum man ſich dieſem Gebiet der Zurückhaltung der Oeffentlichkeit gegenüber befleißigt, das zeigt vielleicht ein kleines verborgenes Sätzchen in einem großen Artikel, mit dem die offiziöſe„Tribuna“ den Gaſtfreund aus Prag bewill⸗ kommnete. Da hieß es denn wieder einmal:„Nur mittels einer Verſtändigung über die Erundlage einer gewiſſen Ein⸗ teilung des europäiſchen Oſtens in Intereſſengeblete zwiſchen 93 und der Tſchechoſlowakei wird 1 möglich ſein, eutſchland an ber Wiederaufnahme ſelner Das ſtumme Klavier. Roman von Toni Rothmund. 8) Nachdruck verboien.) In kuberſen Ende des Parte. Am en Ende des Parkes öffnete ſich die Ulmen ⸗ allee zu einem breiten, runden Platz, und hier ſtanden drei mächtige, alte Pappeln, deren Wurzeln tief durch den ange⸗ ſchwemmien Flußſand in den Boden griffen, ihn hielten und ——9 und den Waſſern wehrten, die unabläſſig in das Ufer Rüdiger nahm den Hut vom Kopfe und ließ den Wind durch ſein Haar ſtreichen. Auf eine der ſchlichten Bänke ſeßte er ſich nieder und ſchaute über das offene Land. Weit hinaus konnte man die Windungen des ver⸗ —. der ſich wie ein helles Band durchs flache Gelände locht. Cin Zug fremder 559 keilförmig geordnet vor⸗ uber, unbekannken Zielen zuſteuernd. Wie lange er ſo geſeſſen, ſchauend, träumend— er wußte es nicht. Er wurde aufgeſtört von eiligen, faſt jagenden Tritten, die ſich ihm näherten. Er wandte den Köpf und fühlte, wie ſein Herz einen kaſchen, wilden Schlag tat. Sibylle Raucheiſen war es, die mit allen Zeichen unwilliger Erregung auf ihn zueilte. „Gott— Dank, daß ich Sie hier treffe,“ ſtieß ſie atemlos ervor.„So etwas habe ich doch noch nicht erlebt. Denken ie nur, ein Neger verfolgt michl Wie kommt hier ein Neger her? Und er hat mich angeſprochen, ich glaube auf engliſch! Iſt man nicht ſicher, hier im Park au eue angeſprochen zu werden, und noch bazu von einem Neger?“ erhard hielt lmmer noch ihre Hand feſt, aber er mußte lachen.„Das iſt der Kammermohr, geweſen. Ber — ein ſchönheitskundiges Auge und ein empfindſames Herz. a müfien die fürſtlichen Herrſchaften wohl angekommen ſein.“ Sibyll⸗ entzog ihm ihre Hand und ließ ſich erſchöpft au die Banz eher, 30 begreife nicht, mie 00 700 Kammermohren halten mag. Das finde ich mittelalterlich! Hat er denn auch Hofnarren?“ Der Pfarrer lachte.„Mein orentin würbe e reund ſagen, mehr als genugl Mit dem Schlingel, dem Muſtapha, —— will ich ein Wörtlein reden, daß er Sie nicht—.— beläſtigt. Was ſagte er denn?“ Sibule ſchauderte zuſammen.„Er bot mir Blumen an er wird ſie in den 83 eholt haben, es waren rtenblumen. Sie taten mir leid, daß ſie in der dicken, Hand ſein mußten. uſammenhang eine Nach⸗ alten Politik des„Drangs nach Oſten“(auch im Original deutſch gedruckt) zu hindern.“ Bedenkt man, daß vieſer Drang nach Oſten, dem nahen Oſten viel mehr eine ſpe⸗ zielle Tendenz des alten Habsburger⸗ als des Deutſchen Rei⸗ ches war, und daß ſich die Induſtrien der beiden Verbündeten vor 1914 im nahen Oſten ſelbſt ſehr 93 Konkurrenz ge⸗ macht haben; daß ferner die Mehrzahl der Erzeugniſſe, mit de⸗ nen dies von Seite Keſchah, auf dem Boden der heutigen Tſchechoflowakei hergeſtellt waren, ſo verſteht man, worauf dieſe ganze Sehnſucht der Italiener nach„Abgrenzung von Intereſſengebieten“ hinausläuft. Ganz davon abgeſehen, daß auch noch dritte und vierte Anwärter auf die Nachfolge Deutſchlands im induſtriellen„Drang nach Oſten“ vorhanden ind, denen man gern ein Schnippchen ſchlagen würde, ſo iſt ie unangenehmſte Konkurrenz das Vaterland des Herrn Be⸗ neſch eben ſelbſt. Zwar kann die böhmiſche Induſtrie heute auf dem billigen Waſſerweg nicht mehr direkt an den levanti⸗ niſchen Martt heran, da alle in Betracht kommenden Häfen durch Zollgrenze von ihr getrennt ſind. Aber andererſeits brauchen die Italiener für ihren neuen Hafen Trieſt dringend ein induſtriell durchorganiſiertes Hinterland, da er von der ſpärlichen Durchfuhr aus dem an Häfen überreichen Stalien und dem induſtriearmen Jugoſlawien allein nicht beſtehen kann. Daher auch die angſtvolle Erwartung, Trieſt möge, wie der„Tempo“ ſich ausdrückt,„auf dem Gebiet des Umſchlag⸗ handels den Sieg über Hamburg und die Nordſeehäfen davon⸗ tragen“, eine Erwartung, die aus den Stipulationen des Ver⸗ ſailler Vertrags über die Internationaliſierung der deutſchen Waſſerwege wohl das Recht hat, ſich ein wenig angſtvoll zu gebärden. Dazu kommt der gegenüber dem italieniſchen tat⸗ ſächlich ſchlechte Kurs der böhmiſchen Krone, der jedoch die Un⸗ terbietung der italieniſchen Preiſe erlaubt; kurz die Italiener ſehen den kaum durch Ausſchaltung Deutſchlands(auf wie lange noch?) für ſie verbeſſerten Markt im nahen Oſten von dem rüſtigſten Nachfolgeſtaat des zertrümmerten Erbfeinds auf das ſchwerſte bedroht. In den erſten acht Monaten des abgelaufenen Jahres hat Italien aus der Tſchechoflowakei für 147 Mill. Lire ein“ bezw. durchgeführt und nur 57 Millionen dorthin ausgeführt. Wenn man dann ferner bedenkt, daß Frankreich längſt einen ſehr günſtigen Handelsvertrag mit der Tſchechoſlowakei geſchloſſen und damit von vornherein Italien mit vielen Produkten in die zweite Linie gedrängt hat, ſo be⸗ areift man, daß Herr Beneſch nicht wenige Trümpfe in der Hand und Graf Sforza auch aus dieſem Grunde keine Veran⸗ laſſuna hatte, weder von den bevorſtehenden noch von den ab⸗ geſchloſſenen Verhandlungen großes Aufheben zu machen. Allulrainiſcher Nalionalral. wex. Wien, 11. Februar, Allukrainiſche Nationalrat, zu dem das ganze ukrainiſche Territorium mit ſeinem 45⸗Millionenvolke— Oſtgalizien(der⸗ zeit unter polniſcher Herrſchaft), die Großukraine und das Ku⸗ hangebiet— ſeine Delegierten, insgeſamt 75, entſendet hat. Das Zentrum dez allukrainiſchen Nationalrates bilden die gali⸗ ziſchen Parteien und die großukrainiſche ſozialiſtiſche Selb⸗ ländigkeitspartei, die Rechte ſeßt ſich aus der großukrainiſchen ozialiſtiſch föderaliſtiſchen Partei, den Nationalrepublikanern und der Volkspartei zuſammen, die Linke bildet die groß⸗ ukrainiſche ſozialrerolutionäre Partei. Unmittelbare Veran⸗ laſſung für ſeine Einberufung war der Rücktritt des Ober⸗ atamans Petljura, der nach dem Ausſcheiden Win⸗ nitſchentos und Andreſewgkis aus dem fünfol chri⸗ gen Direktorlum die Gewalt an ſich geriſſen und oüne Zu⸗ ſtimmung der Volksvertretung mit Polen den Warſchauer Vertrag, abgeſchloſſen hatte, um ſich unter Preisgabe Oſtgali⸗ Zens die polniſche Hilfe gezen die Bolſchewiken zu ſichern. Dieſer Vertrag wurde vom Kongreß für unzültig erklärt und der unbedingte Rücktritt Petjuras fur Kenntnis genommen. Die Regierung des Präſidenten der oſtgaliziſchen unkrainiſchen Volksrepublit Dr. Petruszewicz(eerzeit Sitz in Wien) wurde anerkannt. Der Kongreß ſetzt ſich das Ziel der Schaf⸗ fung eines auf föderativer Grundlage berubenden grotzukrai⸗ niſchen Staates. Zu den Bolſchewiken verl ält man ſich voll⸗ kommen ablehnend, doch werden Stimmen laut(Nazaruk von den Radikalen), man dürfe es mit den Bolſchewiken nicht ganz verderben. Unter dem Drucke der Oſtgalizier einigt man ſich auf eine Orientierung nach Moskau unter Wahrung bohſter Eerhard ſtand vor ihr und ſein Herz ſchlug in leichtem, Takt. Das alſo war's, was ihn hinausgetrieben atte. Eine Freude war ihm beſtimmt geweſen. Und er dachte einen Augenblick daran, wie er ſonſt immer dieſen dumpfen Antrieben widerſtanden hatte, und wie manche Freube er dadurch verſäumt haben mochte in ſeinem ſtrengen, nur auf Pflichterfüllung eingeſtellten Leben. „Sie machen immer ſo weite, einſame Wege, Fräulein Sibylle. Ich habe Sie einmal auf dem Eiſenbahndamm bei Stee geſehen. Wenn Ihnen da draußen einmal etwa⸗ uſtieße Ich habe immer gedacht, ſo ein kleines, graues Mäuschen wie ich könnte überall ohne Gefahr hingehen. Aber freilich, wenn es hier Wilde gibt— l“ Gerhard lachte.„Der arme Muſtaphal Er iſt doch kein Wilder. Er ſpricht drei Sprachen und benützt Pariſer Par⸗ füm. Warum gehen Sie immer ſo weit 83 eIch merke es nie, wenn ich zu weit laufe. Ich glaube, ich gehe ſehr ſchnell. ch habe ein großes Bedürfnis nach Be⸗ und Alleinſein.“ „Nach Alleinſein? Das wundert mich bei einem ſo jungen Mädchen!“ „Wenn Sie mehr von uns wüßten, würden Sie es ver⸗ — Großvater lebt ſo ſtark— ja, ich kann es nicht an⸗ ders ausdrücken. Ich muß von ihm fortgehen, ſonſt verbraucht er mich nd dann kann ich ihm ja nichts —*—9 Aber jetzt iſt es Zeit für mich, an den Heimweg zu denken. Nebeneinander gingen ſie durch den Park zurück. Ger⸗ hard ertappte ſich darauf, wie er Kunſtgriffe gebrauchte, Um⸗ wege machte und langſam 9936 Oft blieb er im Geſprach ſic n und zwang ſie, ihm ins Geſicht zu ſehen. Und ſie ließ ich unbewußt von ſeinem ſtärteren Willen leiten. „Wohnen Sie ganz allein in Ihrem Pfarrhauſe?“ „Allein?“ Nun, ich habe die Gret, die mir die Wirtſchaſt führt, und den Kirchendiener, der mir auch noch den Garten mit beſorgt. Und zeitweilig beſucht mich eins der Geſchwiſter.“ „Ja, Ihren Bruder Henning, den kennen wir. Der war ja neulich hier. Sein Oratorium iſt herrlich! Das muß hier einmal aufgeführt werden in unſerer kleinen Kirchel“ „Davon wollen wir doch lieber abſehen,“ ſagte der Pfarrer ruhig.„Es ſteht geſchrieben: Mein Haus ſoll ein Bethaus ſein.“ Sie unterbrach ihn, ehe er das harte Wort ausſprach. Aber, Herr Pfarrer, Ihres Bruders Muſik iſt ja Gebet! Wußten Sie das nicht?“ „Es mag ſein, Fräulein Sibylle, daß dem ſo iſt, ich verſtehe wohl nichts davon. Aber Kain brachte auch Opfer, und ſie waren dem Herrn nicht angenehm.“ Hier tagt unter Vorſitz des Senators Scheluchin der Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine. Auch die Beziehungen zu Deutſchland ſieht man am beſten über Moskau geregelt und man wünſcht einen möglichſt engen Zu⸗ ſammenſchluß zwiſchen Deutſchland, Rußland und der Ukraine. Von Deutſchland ſprach hauptſächlich der Vertreter der groß⸗ ukrainiſchen Volkspartei Andreas Zuk, der erklärte, die innere Lage Deutſchlands 5 trotzdem es beſiegt ſei, entſchieden beſſer als die ſiegreichen Staaten wie Frankreich oder Italien. Die Ukraine ſei erſt in Breſt⸗Litowsk mit Hilfe der Deutſchen ein Staat geworden, die Ukrainer hätten es jedoch nicht verſtan⸗ den, dieſe Hilfe der Deutſchen in richtiger Weiſe auszunützen. Der derzeitige Prager Kurs der oſtgaliziſchen Ukrainer folgt nur dem Gebote der Notwendigkeit, wobei man ſich gar wohl oor Augen hält, daß die Prager Regierung für eine ihr ge⸗ nehme Löſung der Teſchener Frage leichten Herzens die ukrai⸗ niſchen Intereſſen fallen laſſen wird. Deutſches Keich. Der Trauertag. Dem Reichstag wird bei ſeinem Wiederzuſammentritt die Vor⸗ lage zugehen, wonach in dieſem Jahre der 6. März und in kommen⸗ den Jahren der erſte Sonntag im Peärz 4 allgemeinen Trauertag beſtimmt wird, an dem das deutſche Volk der im Weltkrieg ge⸗ 8 Söhne und Brüder gedenken ſoll. Es iſt ein chöner und würbiger Gedanke, der hoffentlich im Reichstag ohne die ſonſt üblichen Wißklänge ſeine Verwirklichung findet. Das An⸗ ſetzen eines ſolchen Gedenktages iſt gerade in dieſer Zeit höchſt an⸗ georacht. Er ſoh uns eine Mahnung ſein, daß zwei Millionen Deutſche ihr Leben hingegeben haben zur Verteidigung des Vater⸗ landes und ihrer Familien, daß ſie nicht umſonſt geitorben ſind, eigen die von nicht verwüſteten deutſchen Fluren, örfer und Städte. Sie haben bis zum letzten Augenblick den Wolf von der Grenze ferngehalten, wie der ebenfalls deutſcheſte Dichter Hermann Löns bei ſeinem Ausmarſch ſang. Ber Tag ſoll uns aoer auch durch ſein Erinnern ſtählen für die Zukunft, die noch Schweres im Schoß für uns birgt, zumal wir ein geſchlagenes Volk ſind— geſchlagen trotz der unvergleichlichen Tapferkeit ſeiner Sohne. Möge der Trauertag ſeine würdige Stätte finden im Herzen des geſamten deutſchen Volkes. Letzte Meloungen. Die Slärke der farbigen Truppen im beſetzien Gebiet. Berlin, 17. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Ueber die Stärke der im Dezember 1920 im beſetzten Rheinlande ge⸗ weſenen farbigen Truppen wird aufgrund der amtlichen Um⸗ frage folgende Ueberſicht gegeben: Im Bezirk Köln befanden ſich rund 5400 Marokkaner, im Bezirk Aachen rund 2100 Marokkaner und Zuaven, im Bezirk Trier 385 Araber und Anamiten, im Bezirk Koblenz 700 Algerier und Senegal⸗ neger, in Heſſen 6550 Algerier, Marokkaner und Ton⸗ kineſen. In der Pfalz befanden ſich rund 3600 Marokkaner und Madagaſſen und ſchließlich im Bezirk Wiesbaden rund 5600 Farbige verſchiedenſter Art. Insgeſamt betrug die Zahl der farbigen Truppen etwas über 24 000. Das Haupt⸗ kontingent ſtellten die Marokkaner, Algerier und Araber mit zuſammen über 19 500. Ihnen folgten die Tuneſier mit 2300 und die Madagaſſen mit 1400. Die anderen farbigen Raſſen waren mit geringeren Ziſfern vertreten. Es ſteht zu befürch⸗ ten, daß mit Eintritt der wärmeren Jahreszeit neue farbige Trunnen, die wegen des deutſchen Winters in wärmere Gegen⸗ den zurückgenommen wurden, nunmehr im beſetzten Rheinland wieder ihren Einzug halten. Aus der obigen amtlichen Feſt⸗ ſtellung ergibt ſich auch, wie unrichtig die amerikaniſche Nach⸗ richt iſt, die farbigen Truppen ſeien aus Deutſchland zurück⸗ gezogen. Die Abrüſtungsfrage. S London, 17. Febr.(WB.) Pall Mall Gazette and Elobe erfahren von maßgebender Seite, daß das britiſche Ka⸗ binett als Ergebnis des Beſuches vod Sir Auckland Geddes beſchloſſen habe, daß ein Vorſchlag ſeitens England ſowohl mit Bezug auf die Abrüſtung als auch mit Bezug auf andere, die Beziehungen Großbritanniens zu Amerika be⸗ rührende Fragen nicht früher gemacht werden ſolle, bis die neue amerikaniſche Regierung ihr Amt an getreten hat und die Haltung Harbings klar feſtgelegt worden iſt. Was die Abrüſtungsfrage anbetrifft, ſo ſei Geddes die Anſicht der Regierung mitgeteilt worden, ſo daß, wenn kon⸗ krete Vorſchläge ſeitens der Regierung gemacht würden, der Botſchafter in der Lage ſein werde, die Anſichten Großbritanniens vorzubringen. Sibylle ſchwieg verſchüchtert. Sie war wohl nicht ge⸗ wohnt, ihre eigene Anſicht zu vertreten, jedenfalls antwortete ſie nicht weiter, ja, es kam ihm vor, als kämpfe ſie mit den Tränen, und ſein Groll gegen Henning wurde dadurch nicht milder. Um ſie abzulenken, begann er von ſeinen anderen Geſchwiſtern zu erzählen, den tüchtigen, opferfreudigen Men⸗ ſchen, die ihr ganzes Leben in den Dienſt der Menſchheit geſtellt hatten, und er freute ſich, daß ſie aufmerkſam zubörte, und verſprach, ihr Bilder zu zeigen, wenn ſie ihn mit ihrem Großvater beſuchen würde. Das ſagte ſie zu und ſie ver⸗ abredeten einen Tag, an dem ſie ins Pfarrhaus kommen ſoll⸗ ten, vorausgeſetzt, daß es dem Großvater recht wäre. Denn ſein Wille ginge natürlich vor.„Selbſtverſtändlich!“ ſagte Rüdiger. Und er meinte es auch ſo. Es kam eine Zeit, wo er anders über dieſen Punkt dachte. * An einem wunderſchönen Maitage eingen Roucheiſen und Sibylle ins Pfarrbaus, wo ſie zum Kaffee eingeladen waren. Der Pfarrer ſie ſchon im Garten, in dem unter dem lichtblätterigen Vogelbeerbaum gedeckt war. Auf einem ſchneeweißen Tiſchtuch prangten die zierlichen Taſſen, die gebaltvolle Kaffeekanne und der vielverſprechende Gugelhupf. Sibylle wußte nicht, daß der Pfarrer tags zuvor ihr zu Ehren dieſe Decke und dies Porzellan gekauft hatte. Aber daß er ihretwegen ein ſtrablendes Lächeln im Antlitz trug, das ihn jünger und faſt hübſcher erſcheinen ließ, das wußte ſie doch, und ſie freute ſich darüber, wie es ein Kind froh macht, wenn es ſieht, daß man es lieb hat. Sie war ziemlich ſchweigſam bei dem Kaffeeſtündchen. Raucheiſen ſprach viel und lebhaft und nahm ſeinen Wirt ganz für ſich in Anſpruch. Nur manchmal glitten des Pfarrers Augen zu ihr hinüber, mit einem Blick, der wie Sonnenſchein wärmte. Raucheiſen ſprach von einem Vortrag, den er halten und in dem er das Publikum über die Vorzüge ſeines Flügels aufklären wollte. Rüdiger ſchüttelte den Kopf.„Wenn es Ihnen draußen nicht geglückt iſt, warum es hier noch einmal verſuchen? Was kann Ihnen dran liegen, ob die Frau Kammerpräſident oder die Frau Oberbaurat den Flügel für brauchbar hält? Nicht einmal den alten Hugendobel, der hier eine Muſikſchule hat, werden Sie für ſich gewinnen!“ Raucheiſen lächelte geheimnisvoll.„Ich habe aber in einer Audienz dem Fürſten von meiner Erſindung erzählt, und er legte großes Intereſſe an den Tag.“ „Der Fürſt oder die Fürſtin?“ fragte der Pfarrer mit einem kleinen Lächeln. (Fortſetzung folat.) * Donnersfag, den 17. Februar 1921. nahmebewilligung erteilt wurde. Glut und Eingeweide) zahl⸗ und umfangreiche Einkäufe auch in 8 Platz, die natürlichen Seitenkuliſſen bilden Wald und Klippen. Im manngeimer General⸗ Anzeiger.(arbend⸗ Auogabe.) — 8. Selke Rr. 50. Wirtſchaftliche Fragen. Jörderung von Cehmbauten. Berlin, 15. Febr. Der Deutſche Ausſchuß zur Förderung der Lehmbauweiſen veranſtaltete in Dresden eine Tagung, die unter ſtarker Beteiligung von Lehmbaufachleuten aus allen Teilen Beutſch⸗ kanbs ſtattfand. Von den Reichs⸗ und Staatsbehörden waren u. a. vertreten: Das Reichsarbeitsminiſterium, das Reichspatentamt, das Reichsamt für Arbeitsvermittlung, das preußiſche Miniſterium für Bolkswohlfahrt, das ſächſiſche Finanzminiſterium u. das des Innern, ſowie die Regierungen von Württemberg, Meck⸗ lenburg und Groß⸗Thüringen. Sämtliche Vertreter der Wiſſenſchaft, der Technik und des Bauhandwerks ſtellten feſt, daß der Lehmbau auf Grund der bisherigen guten Erfahrungen(in Preußen ſind im Jahre 1920 allein 1600 Lehmhäuſer gegen 100 Vorjahr gebaut) berufan— die Bauſchwierigkeiten zu beſei⸗ tigen, die bei erweiterter Bautätigkeit infolge Kohlenmangels auf⸗ treten werden. Von den Vertretern der Reichs⸗ und Staatsbehörden wurde deshalb weitgehendſte Unterſtütung der Beſtrebungen zur Weiterbildung und Verbreitung der Lehmbautechnik zugeſagt. Tabakanbau m Jahre 1921. Die wirtſchaftlichen Verhältniſſe nötigen dazu, auch in dieſem Jahre die ſeitherige Beſchränkung des Anbaues von Tabak aufrecht zu erhalten. Es würde in weiten Kreiſen der 8 nicht derſtanden werden, wenn trotz der Schwierigkeiten unſerer Ernäh⸗ rung und unſerec finanziellen Lage der Anbau von Tabak unbe⸗ ſchränkt zugelaſſen würde. Eine ſoeben ergangene Verordnung des Riniſteriums des Innern beſtimmt: Der Anbau von Tabak iſt im Jahre 1921 nur den Landwirten geſtattet, die im Jahre 1916 oder auf Grund einer inzwiſchen er⸗ ieilten Ausnahmebewilligung in den folgenden Jahren Tabak ge⸗ pflanzt haben und in der Lage ſind, ſich und ihre Wirtſchaftsange⸗ — aus den Erträgniſſen ihres Betriebes mit Brotgetreide und Kartoffeln ſeibſt zu verſorgen und das erforderliche Saatgut zu hen. Wer hiernach zum Anbau von Tabak berechtigt iſt, da im Jahre 1921 keine größere Fläche als im Jahre 1916 mit Taba bebauen, es ſei denn, daß ihm in den— 95 Jahren eine Aus⸗ Wer Tabak anbauen will, hat dies dem Bürgermeiſteramt unter Angabe der Größe der vorgeſehenen Fläche anzuzeigen. Das Bürgermeiſteramt gibt dieſe Angeigen an das Bezirtsamt weiter. Dieſes ſtellt bei der Steuerbehörde feſt, welche Fläche der Anzeigende im Jahre 1916 oder auf Grund der inzwiſchen erteilten Ausnahmebewilligung in den folgenden Jahren mit Tabak bebaut hatte, und trifſt hiernach die etwa erforderlichen Maßnahmen. Wer Tabak anbaut, hat keinen Anſpruch auf Verſor⸗ gung mit Brotgetreide durch den Kommunalverband. Der Bezirks⸗ rat kann Ausnahtien von den Beſtimmungen des§ 1 dieſer Ver⸗ ordnung zulaſſen. Geſuche um Ausnahmebewilligug ſind bis 15. März 1921 dem Bezirksamt einzureichen Es wird noch beſonders darauf hingewieſen, daß verbotswidrige Anpflan⸗ zungen auf Grund des§ 30 des Polizeiſtrafgeſetzbuches zwangs⸗ weiſe beſeitigt werden. Der Anbau von Topinamburs. Das Miniſterium des Innern hat angeordnet, daß die Neuan⸗ ing von Topinamburs verboten iſt. Im Jahre 1921 dürfen nur dieſenigen Grundſtücke, die bereits im Jahre 1918 mit Topinam⸗ burs bedaut waren, weiterhin mit ſolchen bebaut bleiben.—* Die badiſche Weinmoſternte 1920. Nach den Meldungen der Vertrauensmänner aus 281 Reborten, die über insgeſamt 86 Proz. der badiſchen Rebfläche berichtet haben, berechnet ſich der Geſamtertrag der Weinmoſternte des abgelaufenen Jahres im ganzen Land auf 376 150 Hektoliter. Der Geſamtwert dieſes Weinmoſtertrags beziffert ſich auf 336,5 Millionen Mark. Da⸗ von entfallen rund 309 000 Hektoliter auf Weizwein mit 237,5 Millionen und 37 000 Hektoliter auf Rotwein mit 42 Millionen. Der Neſt entfällt auf gemiſchten Wein. An der Spitze der Weinbau⸗ ebiete ſteht der Breisgau, es folgt der Kaiſerſtuhl, die Seegegend, as Oberrheintal, die Markgräfler Gegend und die Bühler Gegend. Mit dem Geldwert des geſamten Herbſtergebniſſes ſtehen die Mark⸗ gräfler Gegend und der Kaiſerſtuhl obenan. Einfuhr von Schlachtabfällen. Durch die mit Verordnung der Reichsregierung vom 20. Sep⸗ zember 1020 erſolgte Freigabe der ſog. Innereien hat der Handel unter weitgehendſter Auslegung des Begriffs Innerelen Schlachtabfällen(Schwarten, Füße, Ohren uſc.) im Aus⸗ lande getätigt. Um den Handel vor ſchweren Vecluſten durch urückweiſung der Waren von der Einfuhe zu bewahren u. anderer⸗ eits die nicht unerheblichen Mengen der Schlachtabfälle, ſoweit es ie geſundheitlichen Rückſichten geſtatten, der Volksernährung in genußfähigem Zuſtand zuzuführen, hat der Reichsminiſter des In⸗ nern für die nachweislich bis zum 21. Oktober 1920 aufgekauften Schlachtabfälle bis einſchließlich 15 März 1921 die Einfuhr und anſtelle der Auslandsfleiſchbeſchau die unter folgendenBedingungen ausnahmsweiſe zugelaſſen: 1. Der Ueberwachungsausſchuß für Fleiſcheinfuhr(Berlin W), darf die Einfuhr der bereits vom Handel nachweislich vor dem 91. Okiober 1920 eingekauften Schlachtabfälle geſtat.en, wenn der Einführende rechtzeitig die Fabrikationsſtätte für jedes Einzelauan⸗ ſtellt hat. Abkochung tum der zuſtändigen Behörde(Polizeibehörde) mitteilt, damit diee Ueberwachung des Abkochungsprozeſſes veranlaßt wird. 2. Die Abkochung kann in demſelben Betriebe erfolgen, in dem die Ware zur Verarbeitung kommt. Die Ueberwachung der Abkochung erfolgt durch die Polizeibehörde(Bezirksamt) des Em⸗ pfangsortes. 3. Die Grenzzollbehörde träzt dafür Sorge, daß die Ware unter Zollverſchluß an die Zollſtelle des Empfangsortes befördert wird. Die Zollbehörde des Empfangsorts gibt die Sendung erſt frei, wenn die Ortspolizeibehörde die Weiterbeförderuna in die Ver⸗ arbeitungsſtelle und die Ueberwachung der Abkochung ſicherge⸗ 4. Die Koſten der polizeilichen Ueberwachung der Beförderung von der Zollſtelle in den Fabrikationsbetrieb und der Abkochung fallen dem Unternehmer zur Laſt. 5. Die Polizeibehörde kann die Ueberwachung ablehnen, wenn ſie undurchführbar erſcheint. Die Genehmigung der Einfuhr wird davon abhängig ſein, daß die Unterverteilung der Ware nur in größeren Mengen erfolgt, daß alſd die Abgabe zur Abkochung nur an größere leicht zu überwachende Betriebe erfolgt. Erhõhung der zur Ausgabe gelangenden Kochmehlmenge. Karlsruhe, 17. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die an die verſorgungs⸗ berechtigte Bevölkerung zu verteilende Kochmehlmenge wird mit Wirkung ab 16. Februar von 600 auf 800 Gramm pro Kopf und Monat erhöht. Endgültiger Sitz der Neckarkanal⸗Baudirektion. E. Karlsruhe, 16. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die durch Verordnung der Reichsregierung vom 4. Auguſt 1920 errichtete Neckarkanal⸗ Baudirektion, die, wie kürzlich mitgeteilt wurde, vorläufig ihren Dienſt in Stutigart aufgenommen hatte, hat nunmehr ihren itz endgültig von Stuttgart nach Heilbronn verlegt und ihre Tätigteit dort aufgenommen. Bom Unterländer Landbund. (Oſterburken, 15. Febr. Das Sekretariat des Unterländer Land⸗ bundes iſt von Heidelberg nach Oſterburken verlegt worden. Zum erſten Gauvorſitzenden wurde Landwirt Gottfried Rinker in Tauberbiſchofsheim und zu ſeinem Stelloerteter Landwirt Stahl in Leibenſtadt gewählt. Städtiſche Nachrichten. Angeſtellten⸗Verſicherung. Nachſtehendes wird uns vom hieſigen Ortsausſchuß der Ver⸗ rau wαner der Angeſtellten⸗Verſicherung(Geſchäſtsſtelle N 6, 11, Sprechſtunden täglich von—7 Uhr nachmittags, ausgenommen Mittwoch und Samstag) mitgeteilt: Koſtenauszüge⸗Nachweis der Kriegsdienſie. Die Ortsausſchüſſe der Vertrauensmänner werden vom Direk⸗ —— aufgefordert, das Nachſtehende in ihrem Bezirk zu ver⸗ reiten: Nach Ueberwindung der in den Kriegsverhältniſſen begründeten Schwierigkeiten hat die Reichsverſicherungsanſtalt für Angeſtellte im Sonmer 1920 die Verſendung von Koſtenauszügen eingeleitet. Um dieſe Sonderarbeit ohne Perſonalvermehrung und möglichſt ohne ſpätere Rückfragen durchzuführen, hat ſie die Verſicherten zur Mit⸗ arbeit herangezogen und ihnen durch die Arbeitgeber Antragsvor⸗ drucke zugeſchickt. Dieſer Weg bot den Angeſtellten u. a. den weiteren Vorteil, daß ſie ſämtlich veranlaßt wurden, etwaige Kriegs⸗ dienſte nachzuweiſen und 4 als Beitragszeiten anrechnen zu laſſen. Bis Ende November 1920 ſind über eine Million Antragsvordrucke und mehr als 55 000 Koſtenauszüge zugeſtellt worden. Es hätten bereits weit mehr Auszüge abgeſandt werden können, wenn nicht viele Verſicherte die Vordrucke gar nicht oder unvollſtändig aus⸗ füllten. Es iſt den Verſicherten dringend zu empfehlen, daß ſie die Vordrucke ſofort nach Empfang ſorgfältig und vollſtändig aus⸗ üllen und zurückſenden. Die Erledigung einer ſo großen Zahl von nträgen nimmt aber eine geraume Heit in Anſpruch; Erinne⸗ rungen ſind daher in nächſter Zeit nicht ie Reichs⸗ 15 die Anrechnung des Kriegsdienſtes niemals abgelehnt, ſondern begünſtigt ſie im Gegenteil, indem ſie, unter Verzicht auf die Einſendung der Militärpapiere, alle Angeſtellten veranlaßt, ſich den Kriegsdienſt auf Grund der Papiere von einer Behörde an ihrem Wohnſitz beſcheinigen zu laſſen und die Anrech⸗ nung gleichzeitig mit den Koſtenauszügen zu beantragen. Bis Ende November ſind bereits über 25 Millionen Mark den Konten der verſicherten Kriegsteilnehmer ohne Beitragszohlung gutge⸗ chrieben worden. Zurzeit werden noch wöchentlich 2000 bis 2300 nträge auf Anrechnung geſtellt und erledigt. Den Verſicherten, die noch keine Militärpäſſe haben, werden vorausſichtlich nach Auf⸗ löſung der Abwicklungsſtellen noch näher zu bezeichnende Archive kurze Beſcheinigungen über die Dauer ihres Kriegsdienſtes aus⸗ ſtellen. Unter Umſtänden kann der Kriegsdienſt auch auf andere geeignete Weiſe nachgewieſen werden. Heilverfahren. Vom 1 Januar bis 31. Oktober 1920 liefen an Anträgen auf Heilberfahren ein: 45 984 gegenüber 1919: 88 742. Unerſedigt waren am 31. Oktober 192): 1442 gegenüber 1919: 1785. Durchgeführt waren bis 31. Oktober 1920: 29 072 Fälle 3 1019: 19 32. Die Koſten betrugen bi« 31. Oktober 1920 rund 43 300 000 M. gegen 1919: 17 500 000 M. 0 Entſcheidungen des Oberſchiedsgerichts. Beim der Befreiung von der eigenen Beitragsleiſtung aus§ 390 iſt der Arbeitgeber zur Nachenkrichtung der dem Arbeitnehmer zur Laſt fallenden Beitragshälfte verpflichtet, auch wenn ihm der Wegfall der Befreiung nicht bekannt geworden iſt und keine Möglichkeit beſteht, 675 Arbeitnehmer ſeine Beitragshälfte wieder einzuziehen. r. 416. Die für eine nicht feſtſtehende, zurückliegende Zeit gezahlten einmaligen Kriegsteuerungszulagen ſind fie die Feſtſetzung der Gehaltsklaſſe(§ 16) nicht zu berückſichtigen. Nr. 418. Ein Anſpruch aus§ 62 iſt nicht gegeben, wenn die Ver⸗ ſicherte zufolge Ueberſchreitung der geſetzlichen Höchſtgehaltsgrenze aus der Verſicherungspflicht ausſcheidet. Durch Weiterentrichtung freiwilliger Beiträge bis zu dem durch Heirat verurſachten Ausſcheiden aus der Beſchäftigung kann der An⸗ trag auf Beitragserſtattung nicht begründet werden. Nr. 420. 1. Im Verfahren 2 Aergcrungegee 853 Angeſtellte werden der obſiegenden rtei außergerichtliche Koſten nicht erſtattet. 2. Bare Auslagen und Zeitverluſt können ver⸗ 90 ütet werden, wenn die Vorausſetzungen des§ 261 vorliegen. r. 421. Kriegsteilnehmer, die bis zu ihrer Einziehung zum Heeresdienſt verſicherungspflichtig waren, bleiben es gemäߧ 1 der Bekanntmachung vom 28. Auguſt 1918(Reichs⸗Geſebl. S. 1085), ofern ſie nach ihrer Entlaſſung eine Stellung mit einem 5000 M. berſteigenden Jahresarbeitsverd'enſt übernehmen, falls der Jahres⸗ arbeitsverdienſt 7000 M nicht öberſchreitet.(Dieſe Summe iſt heute nicht mehr maßgebend.) Nr 426. Ein auf Privatdienſtvertrag angeſtellter ſtädtiſcher Wäger, der die ſtädtiſche Wage zu bedienen und die hiermit verbundenen iſchriftlichen Arbeiten zu erledigen hat, iſt weder als Handlungs⸗ gehilfe noch als Biirobeamter noch gemäߧ 1 Abſ. 1 Nr. 2 ver⸗ ſicherungspflichtig. Nr 427.— Un verſchuldete Verzögerung der Antragſtellung rechtfertigt nicht die Gewährung der Rente von einem früheren als Nr. 430. 8 dem in 8 23 beſtimmten Zeitpunkt. Aufhebung des Kleinbrot⸗Backverbots. Es iſt eine alte Klage, daß man überall in deutſchen Landen Kleingebäck bekommen kann, nur nicht in Baden. Von den Er⸗ zeugern und Verbrauchern wurde ſeit jeher der Standpunkt vertre⸗ ten, daß dem Kleingebäck große Vorzüge eigen ſind. Es läßt ſich gut durchbacken und ermöglicht der Hausfrau eine weit beſſere Ju⸗ teilung an die Kinder, als es bei einem großen Laib Brot möglich iſt. ir hatten ſeit der Einführung der Getreidezwangsbewirt⸗ ſchaftung ſchon einmal Brötchen, die aus Brotteig hergeſtellt waren und gern gekauft wurden, obwohl ſie mit den knusprigen Weißhröt⸗ chen der Vorkriegszeit nicht zu waren. Aber gar bald wurden ſie abgeſchafft. Die Regierung hat ſich nunmehr endlich dazu entſchloſſen, das Verbot der Herſtellung von f Maßgebend für dieſen löb⸗ lichen Beſchluß war die Tatſache, daß die Reichsgetreideſtelle im Einverſtändnis mit dem Reichsminiſter für Ernährung und Land⸗ wirtſchaft den Landesregierungen empfohlen hat, die Herſtellung und den Verkauf von Kleinbrot zuzulaſſen, und daß die Regierungen der Nachbarländer ſchon ſeit längerer Zeit die Herſtellung von Kleinbrot eſtatten. Es dürfen künftighin Brötchen in länglicher Form und m Gewicht von 100 Gramm, ſogen. Tafelbrötchen, hergeſtellt wer⸗ den und zwar aus Mehl gleicher Miſchung, wie es für das Groß⸗ brot verwendet wird(mit Streckungsmitteln!) Nicht zugelaſſen K nach wie vor die Herſtellung und der Ver⸗ kauf von Weizen leingebäck, Laugenbretzeln, Salzſtangen, runden Wecken und dergleichen. Der Preis fü Brötchen iſt vom Kommunalverband feſtzuſetzen. nicht überſchreiten. 3 Die Auszahlung der Militär⸗Verſorgungsgebührniſſe— März durch die Poſt erfolgt bereits am 20. Jebruär. Soweit die Empfänger der Gebuhrniſſe noch keine Vordrucke zu den Beſcheini⸗ gungen erhalten haben, wollen dieſe umgehend am Rentenſchalter des Poſtamts 1 in Empfang genommen werden. c3 Goldenes Arbeitsſubiläum. Der Bürodiener Auguſt Mietz ſch iſt morgen 50 Jahre bei der Firma G. K. Zimmer, G. m. b. H. Inſelſtraße 10, tätig. * Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht zum 19. Februar wurden aus einem Geſchäftslokal in E 3 durch Ausſchneiden der Türfüllun acht Stück Stoffe, ein Stück weiße Leinwand, zwei Marengo⸗Rock⸗ jacketts. ein Sacco und eine Herrenhoſe im Geſamtwert von 21 97 Mark entwendet. Dereinsnacheichten. 8 Vortragsabend im Odenwaldllub. Für Dienstag abend hatte der Odenwaldtlub ſeine Mitglieder und Freünde in zie Kunſthalle be⸗ rufen, den Vorträgen zweier Redner zu folgen, deren Liebe zur Heimot und Wanderſache feſtbegründet und deren unendliche Verdienſte um Land und Volk ſeit Jahren gewürdigt werden. Herr Sanitätsrat Maurer⸗ Darmſtadt iſt, wie der erſte 8 in ſeiner e Kleinbrot wieder au r die 100⸗Gramm⸗ Er darf 30 Pfg. 0 hervorhob, ein eifriger Sammler dolkskundlicher Gegenſtände waldes und Gründer des Odenwaldmuſeums in Darmſtadt, Herr Ober⸗ ſtaatsanwalt Wünzer, ein inniger Freund der wandernden Jugend und einer der verdienſtvollſten Männer im Odenwaldklub. Der Turm bei Wald⸗ michelbach iſt nach ihm benannt. Der erſtere hielt ſeinen Vortrag auf Grund einer Serie von Lichtbildern:„Umſchau im Odenwald', Das harzer Bergtheater. Zum 50. Geburtstag ſeines Begründers Ernſt Wachler. 18. Februar 1921. Von Prof. Dr. Konrad Ott. Dem Wandrer, der im Sommer den ſüdöſtlichen Harz durch⸗ quert, erſchließen ſich auf Schritt und Tritt die ſchönſien Natur⸗ wunder. Aus dunkeln Fichtenwaldungen heben ſich lichtgrü.ie Häupter froher Buchen lockend hervor und umſäumen als präch⸗ tiger Schmuck jene zum Teil an den Charakter eines Hochgebirges erinnernde Felſenbilbungen des Granits. Ber Eranit hat nicht allein die höchſten Kuppen gebaut, ſondern auch tiefe Felſentäler, deren machtvolle Quabern in Höhe und Breite trotzig auſſchwellen. Der zwiifellos am meiſten anziehende Teil des Unterharzes wird das Bobetal ſein, deſſen 5 Felſentore ſich unweit der Stadt Thale öffnen, an deſſen Eingängen uns die ſchroffen Felswände des Hexentanzplatzes und der Roßtrappe in ihrer ganzen Großartigkeit enigegentreten. 200 Meter überragt der 10 ſenkrecht aufſteigende Granitpfeiler der Noßtrappe den Flußſpiegel, auf einer der erſten Platten die Spuren eines Pferdehufes tragend, die der Sage nach das Roß e ner vor einem Rieſen fliehenden Prinzeſſin beim Sprung über die finſtere Schlucht der hochgehenden Bode hat. An Höhe überragt dieſen Felſen der gegenüberliegende Hegen⸗ tanaplatz. 5 Minuten von hier befindet ſich eine uralte Feuer⸗ und Pultſekate, auf der ein altheiliger Opferſtein mit Becken und Hakenkreuz aufgefunden wurde, und in weiteren 5 Minuten ſind wir vor einer natürlichen Mulde, an einem jähen Abhang, dem Steinbachtal zugekehrt. Felswände und ein rieſiger jäh aufſpringen⸗ der Einzelblock, umkränzt mit niedrigen Eichen, ſind die ſtarren Wächter dieſes wundervollen Platzes. Da dieſe Stelle den Vorzug aufwies, vor dem Winde geſchützt u ſein und den W der Akuſtik vorzüglich entſprach, ſo brauchte Ernſt Wachler nicht lange in ſeinem geliebten Harz zu ſuchen, um ſeinen in Wort und Schrift oft dargelegten Lieblingsgedanken der Schafſung eines Landſchafts und Volkstheaters in Anknüpfung an Gedanken Klopſtocks und Fouqués in die Tat um⸗ uſetzen. 190s iſt das erſte deutſche Theater unter reiem Himmel entſtanden und mit ihr eine Volksbühne großen Stiles. Der Zuſchauerraum umfaßt bei einer Länge von 27 Meter und einer Breite von 31 Meter auf etwa 21 Felſenterraſſen ver⸗ tellt, gegen 1000 Sitz⸗ und 300 Stehvlätze. Rechts vor ihm liegt das Orcheſter, verdeckt und für den Zuſchauer unſichtbar. Die Bühne iſt in die Schlucht eingebaut Verſatzſtücke bezeichnen den Schau⸗ Hintergrund ſchieben ſich die Kuliſſen dunkler Berge vor, in der Witte voch den Blick freilaſſend in die Ebene mit den Türmen von Quedlinburg, Halberſtadt und Magdeburg. In zartem Bunſt, doch Lchtn verſchwimmt das Land in der Ferne, das weite deutſche Land. Auf dieſer einzigartigen, idealen Freilichtbühne ſtrömte Jahre lang von 1903 bis vergangenen Sommer mit kurzen Unterbrechungen der Rhythmus großer deutſcher Dichtungsworte, dem wieber die Alleinherrſchaft gegeben worden war, in Unmittelbarkeit und Wucht auf die Hörer ein und hinterließ bei ihnen unvergeßliche Eindrücke. Auf dieſem Hochaltar, den die Natur zu ihrer eigenen Anbetung errichtet hatte, kam uns Iphigenie entgegen. Es umrauſchten ſie, bald auch hier ſchattend, bald Lichter ſtreuend,„rege Wipfel eines alten, heil'gen, dichtbelaubten Hains“. Sie trat uns an dieſer naturerlauchten Stelle näher als ſonſt. Worte, die man in eng⸗ umſchloſſenen Räumen bei verdorbener Luft zu hören pflegte, ge⸗ wannen einen glaubhafteren Sinn. Man glaubte es, wenn Pylabes von den Eumeniden, die wahnſinnstoll den Freund verfolgten, ſagte:... ſchon in dieſen heil'gen Hain wagt keine ſich.“ Man läubte, an„Dianens heil'gen Stufen“ zu ſtehen.„In der Göttin ftülles Heiligtum“ gebannt, dieſer Göttin Heillgtum: ſo wirkte hier die Prieſterin als Prieſterin. Und wenn ein zufälliger Windſtoß durch die ſchlanken Fichtenwepfel ſtrich, ſo begleitete er wie ein die ſtumme Erſchütterung, die der Varbarenkönig vor den Greueln der Königsfamilie empfand. Und wie oft ſandte die Sonne ihr Antlitz weg, die weißen Wölkchen über der Höhe ſchwärzten ſich, und das Himmelsblau wurde verdunkelt! Und ſo, wie hier, auch die Wirkungen und Erſchütterungen bei allen Stücken, die in inniger Verbindung mit der Natur ſtanden. Dieſe Vorausſetzung hat Ernſt Wachler bei der Avfſtellung ſeines Spielplans ſtets als bedingend empfunden, und deshalb verſagten auch nie Shakeſpeares„Sommernachtstraum“(bei auf⸗ gehendem Monde in den Sommerabend hineingeſpielt, wo Natur und Syiel märchenhaft verſchmolzen), Wachlers„Widukind“ und Lienhards„Wieland der Schmied“ ihre Zugkraft. Nie auch Gerhart Hauptmanns„Verſunkene Glocke“, wenn aus der Ferne zaahaft verhaltene Muſik flimmerte. Elfentänze durch das Grün zuckten, aus dem Brunnen der Waſſermann brodelte, der Waldſchrat urhaft ſeine tollſten Sprünge vollführte und hilflos in dieſer freien Gott⸗Welt der unfreie Fauſt⸗Menſch ſtand, der in dem unentſchiedenen Dweiflertum ſeines gefeſſelten Lebens ertrinken muß. Auf dieſe Weiſe haden Ernſt Wachler und ſeine Mitarbeiter wieder alte Schãtze und brachten auch neue an das Licht. Ich erinnere nur an Fahrenkrogs Wölund“ und„Raldur“ gder an die„Bergſchmiede“ des dieſer Tage verſtorbenen Carl in der neuen Aula der Berläner Univerſiät feierlich begangen. P Hauptmann, das im Harzer Bergtheater zum erſten Mal über eine Freilichtbühne ging.(Als perſönliche Erinnerung werde ich das „Lampenfieber“ des Dichters nicht vergeſſen, der nach Aktſchluß vom Publikum gerufen wurde, aber nicht erſchien, weil er ſich— in den Wald geflüchtet hatte). Ein ſolches Theater mit Naturkuliſſen verlangte unbedingt eine erſtklaſſige Darſtellung, und wir können es der Leitung des Harzer Bergtheaters zum Verdienſte anrechnen, daß ſie ſtets eine glückliche Hand bei der Verpflichtung von guten Schauſpielern und Schauſpie⸗ lerinnen hatte Frau Käte Hauſa, die jetzt in Heidelberg wirkt, und Eugen Klöpfer, der in Berlin als einer der beſten Schauſpieler gilt, fallen mir dabei ein. Das Beiſpiel Ernſt Wachlers hat in deutſchen Landen erfreuliche gefunden: Freudig wurde ſein Gedanke aufgegriffen, mutig ans Werk gegangen, um die Naturbühne über manch erlei Kinderkrankheiten zu jugendlichem Wachstum zu führen. Man vird da vor allem auch den Ortsnamen Hartenſtein und den Schauſpieler⸗ namen Rudolf Lorenz zu rühmen haben. Auch daß ſich Joſeph Kainz in ſeiner Genkalität für die Naturbühne plößlich einmal be⸗ geiſterte, wird man nicht vergeſſen. Daß in dem Gedanken der Naturbühne von vornherein der Keim der Lebensfähigkeit lag, das hat das letzte Jahrzehnt, in dem ein Landſchaftstheaſer nach dem andern entſtand, zur Genüge bewieſen. Nach meiner letzten Zählung aus dem Jahre 1912 gab es in ch⸗ land 68 Freilichttheater, eine Zahl, die ſich kaum verringert haben dürſte. Und wenn Ernſt Wachler, der heute in unſerer Nachbarſtadt Heidelberg ſeinen fünfzigſten Geburtstag begeht, auf ſein Werk rückblickt, ſo mögen ihm die Worte Friedrich Lienhards einfallen, 1005 ſchrieb:„Man maa über den bleibenden Wert des Bergthegters bei Thale im Harz denken, wie man will: ſeine Gründung mit ſo bewußt aufgeſtelltem und durchgeführtem Spielplan 6 eine künſt⸗ leriſche Tat. Sie ſoll Ernſt Wachler unvergeſſen bleiben.“ Runſi uns Wiſſen. 0 Die à. Jahrhunderkfeier der Unioerſilät Straßburg rof. Nartin Spahn, der ehemalige Geſchichtsſebrer der Straßburger Un'verſität hielt die eigentliche Feſtrede über„Die deutſche Wiſſen⸗ ſchaft und das deuiſche Geiſtesleben in Straßburg“. Das Schluß⸗ wort ſnroch Dr Seg⸗uen van Bunde Kſälſiicher Studenten.— „ hochſchylnachrichten. Wie wir erfahren, hat ſich die preußiſche Regierung entſchloſſen, für das kommende Semeſter die Koll nicht zu erhöhen. Der Vorſtand der Deutſchen Studentenſchaft har dem Koltusminiſterium den Vorſchlag unterbreitet, 92 Kolleggelder und ſonſtigen Geböhren nach den Einpahmen der Studenten und deren Eltern zu ſtaffeln. Dieſer Vorſchlag ſoll beraten werden, ehe ein endgültiger Beſchluß gefaßt wird. An dieſen Beratunten 99 6 1 ** 1 * 4 4 1 90 * 35 U 1 11 0 1 4 1 Selte. Nr. 80. Mannheimer General-Unzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 17. Februar 1921. Er begann mit der geographiſch⸗geologiſchen Zuſammenſetzung des Oden⸗ waldes, aus der ſich die Beſiedelung mit Franken und Alemannen er⸗ —* Dann erſchienen von der verſchiedenartigen Landſchaft ausgehend im ilde charakteriſtiſche Gebäude der beiden Volksſtämme und dann an⸗ —*· Land und Leute, daheim und im Feldbetrieb, in Luſt und eid; bei ihrer Arbeit im Hauſe und im Gewerk. Vielen Hörern mag hier erſt bekannt geworden ſein, welch kernig Volk unſer Odenwald birgt, welche große Kunſtfertigkeit dort zu Hauſe: Weberei, Schmiedekunſt, Turm⸗ uhrenbau, Töpferei, Edelſteinſchleiſerei, die berühmte Elfenbeinſchnitzeret u. a. m. Bis in die intimſten Räume an Bett und Herd folgten die Bilder dem Bewohner und gaben volkstümliche Einblicke, wie ſie zu zeigen nur dem liebevollen Forſcher möglich iſt. Das alles unterſtützt von freu⸗ dig begeiſternden Worten für die deutſche Heimat machte den Hörern den Sbenwald vertraut und lieb und öffnete die Augen für vieles bisher kaum vom Wanderer Beachtetes. Reicher Beifall dankte für die erbauliche Stunde. Herr Oberſtaatsanwalt Wünzer⸗Darmſtadt begann mit dem —— aß ſein Thema recht ſpröde:„Wandern und Recht!“ e trockenen ragraphen wurden aber ſo genießbar, daß man W. ſtatt der einen Stunde gern eine zweite zugehört hätte. Karlchen beginnt ſeine Wanderung. Er ſteigt mit gepacktem Ruckſack auf die Elektriſche, brennt dort mit der Zigarette dem Mitfahrenden ein Loch in den Anzug, im Zug ſteigt er in die falſche Klaſſe, ſtreitet mit dem Schaffner, offnet an der Aus ⸗ ——— die geſchloſſene Barriere, treibt beim Berganſtieg Felſen zu „plündert Obſtbäume, macht Feuer im Wald, badet an verbotener Stelle, verübt abends ruheſtörenden Lärm im Uebrnachtungsort, wo er in ärgerniserregendem Anzug einzieht uſw. All dieſe und viele andere ſtrafbare Vergehen des wandernden Karſchen bringt der Redner in ſolch eine köſtlich humorvolle Form und ſchmückt ſie mit lebensvollem Beiwerk aus enen Wanderleben, daß es eine Luſt iſt, zuzuhören und man beim Genießen F§ lernt. Pflicht iſt es, ſo etwa ſchliet er, für jeden Bandersmann, draußen in der freien, friſchen Natur die wandernde Ju⸗ — wieder zur Anerkennung der Staatsautorität, zum Bewußtſein des echts zu erziehen und gelingt es, ſo werden nicht wir, aber wohl unſere Kindeskinder unſer Vaterland wieder ſo herrlich ſchauen dürfen, wie es uns einſt vergönnt war. Rauſchender Dankesbeifall bewies dem getreuen Odenwaldfreunde, daß ſeine mit Perlen echt deutſchen Humors durch⸗ ſetzten Ausführungen reichlich Frucht tragen werden. er. veranſtaltungen. .— Meiſterringer⸗Wetiſtreit im Zirkus Hagenbeck. Die Birektion des Zirkus Hagenbeck hatte ſchon ſeit längever Zeit die Vor⸗ bereitungen getroffen, um das diesjährige Mannheimer Gaſtſprel mit einem großen Internatiogalen Ringkampf⸗Tournier zu be⸗ enden. Der bekannte Ringkampffachmann Fritz Karlſen⸗Kund⸗ ruhn Gerlin), Leiter der größten internationalen Konkurrenzen, hat die Ausführung dieſes Wettſtreites übernommen und vom Internationalen Ringerverband die Lizenz für die Konkurrenz erhalten. Von den deutſchen Ringern, welche ihre Meldungen abgegeben haben, ragen beſonders hervor Weltmeiſter Oskar Schneider(Magdeburg), welcher aus vielen Kon⸗ kurrenzen als erſter Sieger hervorgegangen iſt und Albin Kutſchke (Euxopameiſter), genannt der„Deniſche Koland“, Wer Kutſchke beſiegt, dürfte vorausſichtlich als erſter—33* den Wettſtreit verlaſſen. Nicht zu 1 ätzende mer ſind ferner der theiniſch⸗weſtfäliſche Meiſterringer Karl Mehram und der tüchtige Sachſe Buſchheim. Von den aus⸗ ländiſchen Ringern ſind beſonders zu nennen der deutſch⸗ruſſiſche Welt⸗ meiſterringer SS ein rieſiger baumſtarker Ringer, welcher troß ſeiner Körperſchwere von 240 Pfund die Gewandheit eines Leichtge⸗ wichters beſitt und der mähriſche Herkules Brylla, der über Bärenkraft . Elegante ſympathiſche Ringer ſind ferner der italieniſche Cham⸗ Pion⸗Ringer Bataglio und der ruſſiſche Mittelgewichter Eharuchin. Es därften ſich, da die Beſetzung des Weitſtreites eine ganz hervorragende iſt, ſt ſpannende und intereſſante Kämpfe entwickeln. Nus dem Lande. Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdlenſt Ernannt wurde Regierungsrat Philippy Kohlmeier im Miniſterium des Innern zum Oberregierungsrat. Berſetzt wurden Zeichenlehrer Emil Bender am Gym⸗ naſtum Karlsruhe in gleicher Eigenſchaft an die Landeskemſtſchule Kartsruhe und Eiſenbehningenieur Jakob Krauß in Kaclsruhe zum Abnahmeamt Dortmund J. Die Gewerbelehrervorprüfung im Frühſahr 1021. Die nach den Verordnungen des Minſſteciams des Innern vom 8. Auguſt 1907 und vom 4. Dezember 1913 abzuhaſtende Gewerbe⸗ lehrerprüfung— Vorprüfung— wird am Mitwoch, den 30. März 1921, vormittags 8 Uhr, beginnen. Geſuche um Zulaſſung zu dieſer Prüſung müſſen uner Beifügung der vorgeſchrizbenen Nachweiſe Bis ſpäteſtens 12. März 1921 beim Miniſterlum des Kultus und Unterrichts eingereicht werden. * 1 Weinheim, 16. Febr. Geſtern nachmittag war der 61 Jahre alte Tandwirt Philipp Pfrang damit beſchäftigt, einen durch Sturm beſchädigien Obſtbaum zu fällen. Dabei wurde er durch den umfallenden Stamm gegen die Bruſt getroſfen und innerlich ſchwer verleßt. In bewußkloſem Zuſtanle wurde der bedauern⸗werte Mann ins hieſige ſtädliſche Krankenhaue überführt. Es beſteht nur geringe Ausſicht, ihn am Leben zu erhalten. * Karlsruhe, 14. Febr Der Stadtrat nahm in ſeiner —.— Sitzung Kenntnis von dem Stand der Bauarbeiten zur ffung von hnungen und von der endgültigen Ausge⸗ ſtaltung des erſten Bauprogramms für 1921. Vorbe⸗ haltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes genehmiate er elne durch Erwelterung des Bauprogramms hecvorgerufene Ueber⸗ ſchreitung von rund 1 Millon Mark. Kort bei Kehl, 16. Febr. Die Unterſuchung in der Schleich⸗ hondelsangelegenheit der Brüder Karl und Georg Pfirr⸗ mann ergeben, daß die Verhafteten mit ihrem Vater ſeit Auguſt 1010 in großem Maßſtab Butter und Mehl aufkauften und die Lebensmittel im In⸗ und Aueland abſetzten. ————————— außer den zuſtändigen Miniſterien auch Vertreter des Verbandes der deutſchen Hochſchulen und der Oeutſchen Studentenſchaft teil⸗ nehmen.— Der preußiſche Landtag hatte den Beſchluß gefaßt, der Univerſität Frankfurt am Main eine einmalige Unterſtützung von 500 000 zu bewilligen. Wie wir hören, wird von den zuſtändigen Stellen N.. die einmalige Unterſtützung zu einer dauernden aſſen. us werden 1 Leipziger Muſteleben. Am Montag gab es im Leipziger Gewandhaus ſchon wie er einen Uraufführungs⸗ abend, der ſeine beſondere Weihe und ſein perſönliches Gepräge vor allem durch die Miwirkung der unvergleichlichen Dresdner Sängerin Grete Merrem⸗Nikiſch bder Schwiegertochter des großen Arthur Rikiſch) erhielt. Von Georg Kieſſig, der erſt vor 8 en hier mit einer ſymphoniſchen Dichtung zu Worie ge⸗ kommen iſt, wurde ein Chorwerk„Heiliger Frühling“(Dichtung von A. von Wallpach) für Chor, Blasinſtru⸗ miente und Klavier: eine Schöpfung von intenſiver Leuchtkraft der arben, groß im Wurf, reif in der Auffaſſung der zugrundeliegen en ichtungſ— Sodann wurden erſtmalig— mit Greie Merrem⸗Nikiſch als Se— Bernhard Sekles“„Volkstümliche Ge⸗ —29 opranſolo, Männerchor und Klavier“ aufgeſuhrt. Vie Geſünge ſtellen ſich dar als aparte, dabei durchweg volkstümlich empfundene Liedkunſt(auf eigene Texte). Der ungewöhnlich ſtarke Beifall, den ſie fanden, komiat aber ſicher in erſter Linie auf das Konto von Frau Merrem, dieſer poeſievollſten Künſtlerin, die ich neben der Gerhard oder der Hoffmann⸗Onégin kenne; ſie ließ die Geſänge von Sekles zum unvergeßlich tiefgehenden künſtleriſchen Erlebnis werden! Der liniverſitätschor St. Pauli führte unter Prof. —* ndes' Leitung die reſponſorienartigen Stellen meiſterhaft . v. L. Ootiſried Keller ſteht heute, 30 Jahre nach ſeinenn Uob un⸗ beſtricten als der größte deutſche Proſadichter des 19. Jahrhunderts da. Die Wirkung ſeiner Werke hat in dieſer Probezeit der Dauer⸗ haftigkelt als welche die Schutzfriſt gelten kenn, nicht nachgelaſſen, ondern ſich ſtändig vermehrt. Nen gitt es, durch neue, wohlfeile usgaben dafür zu ſorgen, daß Keller in immer weitere Kreiſe des Volkes dringt. Der Verlag Reclam ſühlt ſich berufen und ver⸗ pflichtet, auf dieſem Wege voranzugehen und beinat zurächſt die Linzelnen Werke in der Univerſal-Bibliotſek heraus. In dem Vonner Unkverſitäts⸗Profeſſor Dr. Carl Enders hat er einen allge⸗ ein anerkannten Literaturhiſtortter als Herauzgeber gewonnen, — auch die Seſamtausgabe im Rahmen der„Helios⸗Klalſirer“ be · arbeitei. Wie dieſe, ſo bieten auch die Bände der.⸗B. einen neu revidierten, unbedingt zuverläſſigen Text. Der Ausſtattung iſt Aufmerkſamkelt gewidmei worden; vor allem iſt eine Ee n Kbnee Srit bewäbd wutden. (Gengenbach, 14. Febr. Im Alter von 59 Jahren iſt Bürger⸗ meiſter Herb geſtorben. Schönwald, 16. Febr.(W..) Bei einem hieſigen Landwirt iſt der Storch zum 21. Male eingekehrt. Mutter und der ſtramme Junge befinden ſich wohl. 77 Kinder ſind am Leben. Freiburg, 15. Febr.(WB.) In den letzten Wochen haben durch Gendarmericabteilungen in den Landorten des Bezirks Frei⸗ hurg Hausſuchungen nach verborgenem Getreide ſtat'gefunden. Das Ergebnis der Nachforſchungen war eine durch⸗ ſchnittliche Beſchlagnahme von täglich 15 Zentner Brotgetreide. Neuenburg, 15. Febr.(WB.) Der Güterverkehr mit dem Elſaß, der kürzlich wieder aufgenommen wurde. macht eine Er⸗ weiterung der Verkehrsanlage erſorderlich. In erſter Linie ſollen die Gleisanlagen ausgebaut werden. „Singen, 16. Febr.(W..) Der Bürgerausſchuß hat mit 56 gegen 3 Stimmen den ſtädtiſchen Voranſchlag in der Geſamtabſtimmung angenommen. Der Fehlbetrag von 1069 093 Mark ſoll durch vorübergehende Kapitalaufnahme gedeckt werden. Aus dem Voranſchlag iſt weiter erſichtlich, daß die Kriegskredite die Stadt mit 3½ Millionen Mark belaſten, wozu noch 43 Millionen Mark Milchſchulden kommen. In der Verſammlung gelangte die Forderung zum Ausdruck die Kriegseinrichtungen, wie Lebensmittel⸗ amt uſw. in möglichſt weitgehendem Umfange abzubauen. Der tadtrat hatte ſchon vor längerer Zeit eine Kommiſſion eingeſetzt, die ſich mit dieſer Frage zu beſchäftigen hat. )0Donaueſchingen, 14. Febr. Hier und in Konſtanz ſind Sal⸗ varſanſchwindler feſtgeſtellt worden, die Alaun als Salvar⸗ ſan zu verkaufen ſuchten. Dabei hat ſich herausgeſt'llt, daß es ſich hier um eine weitverzweigte gutorganiſterte Betrügerbande han⸗ delt,'e ihren Hauptſiz in Ulm und München hat, woſelbſt es in⸗ zwiſchen gelang, einine der Hauytſchwindler feſtzunehmen. Schönau, 15. Febr.(WB.) Das bekannte Kurhaus Raten⸗ fels in Wembach iſt von der Gemeinſamen Bezirkskrankenkaſſe Waldshut und Säckingen erworben worden und wird in ein Er⸗ holungsheim für die Mitglieder beider Kaſſen umgebaut. Der Wirt⸗ ſchaftsbetrieb ſoll weiterpefſührt werden. Lörrach, 16. Febr.(W..) Bei der Beratung einer Vorlage über die Bauarbelterſchußkontrolle im Bürgerausſchuß wurde der§ 1 dieſer Vorlage, der die Auſſicht dem Stadtbauamt überträgt, mit 28 Stimmen abgelehnt, nachdem aus der Verſammlung heraus die Notwendigkeit betont worden war, daß der Kontrolleur von den Arbeitern ernannt werden müſſe. Ferner wurden die nötigen Mittel für den Ankauf von 15 Baracken bewilligt, deren Koſten ſich einſchließlich Abbau und Traneport auf je 24000 Mark belaufen. Auf eine Anfrage erklärte ſchließlich noch der Bürgermeiſter, daß die Verteilung und die Au⸗wahl der Standorte der Landespolizei Sache der Landesregierung ſei. Nus der Pfalz. R. Frankenthol, 16. Hebr. In Heirelberg ſtarb an den Folgen einer aus eineim Furunkel eniſtaudenen Blatvergiſtung Obermeoi⸗ zinalrat Ur. Witheln Eccard, der langjährige Pireitor der Kreis⸗ Kränten⸗ und Pſtegeanſtalt in Frankenthal uno ein betannter Ner⸗ venarzti. Gccard war 1666 in Layr(Oaben) geboren und lam 1893 an die Heil⸗ und Pilegeanſtalt Klingenmünſter, 1905 an die Kreis⸗ anſtalt nach Frankenthal als deren Leiter. Er hat auch den Feldzug ulegeuiacht und wurde mit dem Eiſernen Kreuz erſter und zwener Klaſſe uno dein bayeriſchen Militärverdienſtorden ausgezeichnet.— Hier wurde eine gefährliche Wahrſagerin feſigenommen, die einer reichen Bauersſrau in Heuchelheim für teures Gelo die Zukunft geweisſagt hatte. R. Speter, 16. Febr. Eine überaus ſcharfe Kontrolle der pfälziſchen Eiſenbahnzüge wird gegenwärtig vorgenom⸗ men. So werden die Schnellzuge von vier Kontrolleuren auf den orönungsmäßigen Beſitz von Bahrkarten nachgeprüft. Auf Strecken von nur wenihen Kilometern wird man 2 bis Zmal kontrolliert. Neuſiabt d.., 13. Febr. Heute mitlag wurben die neuen Glocken ver katholiſchen Kirche durch den Biſchof von Speyer im Kicchharten feicreliyg eingeweiht. In ſeiner Anſprache an die Hunberte von Buhrrern erwähnte der Biſchof, datz Reuſtagt das ſchönſte Geläute der Wſalz beſche. Er ſchloß iült der Hoſſnung, daß ſich bie Einwohner dieſes Geläutes wurbig erweiſen mochten.— Der Lanzlehrerverband Pfalz. und Saargeolet heelt heute un Saale des Geſellſchaſl⸗hauſes eine überaus zahireich be⸗ ſuchte Generalverfammlung go. Aus der Hülle der Bera⸗ tungen, de ſich bis abends hinzoen, ſeien nur die wichtigſten hecausgegriffen. Wie der erſte Vorſizende, Herr Klelmann⸗ Vergzabern, berichtete, hat der Verband eine Eingabe an die Regie⸗ rung der Pfalz.richtet, mit der Bitte, es möge die Erlaubnis zur Erteilung von Tanzunterricht von der Vorlage eines Befäht⸗ gungszeugniſſes abhängig gemacht werden. Dieſes Zeugnis ſoll nach einer mit Erfolg abgelegten Hachergſung ausgeſtellt werden. Zu dem Befühigungsnächweis kommt noch bie Bedürfnis⸗ frage. Tanzlehrer, die nicht vor dem 1. Auguſt 1914 als ſolche verſteuert worden ſind, ſollen nur dann neu zugelaſſen werden, wenn ein Bedücfnis vorliegt. Dieſe Eingabe, welche von der Regierung der Pfalz an das Miniſterium in München ging und von dieſer an die Küaſtlergeroerkſchaft Bayern, Gruppe darſtellende Kunſt, hat die Genehmigung der genannten Stellen gefunden. Dabei wurde zur Pflicht gemacht, daß von jeder Prüfung ein Protokoll an die Münchener Künſtlergewerkſchaft eingeſandk wird. In die Prüfungs⸗ kommiſſton wurden gewählt: Die Herren Kielmann⸗Bergzabern, Winter⸗Ludwigshafen und Göbel⸗Kaiſerslautern, ſowie als erſaß, mann Touls⸗Landau. Die Herren waren am 10. Februar in München und es wurden folgende Bedingungen feſtgeſtellt: Jeder neu aufzunehmende Tanzlehrer hat ſich vor ſeiner einer Ausbildung 80 unterziehen und nach dieſer ein Jahr lang als Aſſi⸗ ſtent eines Berufstanzlehrers tälig zu ſein. Dann 25 0 t die eigentliche Prüfung, die der er zur Genehmigun vorgelegt wird. Die Angelegenheit iſt bereits ſoweit gediehen, da demnächſt an die Bezirksämter Anweiſung ergehen wird, nur ſolchen Tanzlehrern die Tanzunterrichterteiſung zu geſtatten, welche eniweder von der bayeriſchen Künſtlergewerkſchaft oder durch den pfälz ſchen Tanzlehrerverband ein Beſähigungszeygnis bekommen haben. Als Kurshonorar wurde feſigeſetzt: für allgemein übliche Tänze(Cand) 60., mit Einſchluß moderner Tänze(Stadt) 90 M. Wer das Kurshonorar nicht einhält, zohlt eine Konventionalſtrafe von 1000 Mark. Die Neuwahl des Geſomtausſchuſſes hatte zum Ergebnis: 1. Vorſitzender: Kielmann⸗Bergzabern; 2. Vorſitzender: Win ⸗ ter⸗Ludwigshafen: 1. Scha Göbel⸗Kaiſerslautern; 2. Schatzmeiſter: Schweitzer⸗ Mundenheim; 1. Schriſt ührer: Bolz⸗ Reuſtabt; 2. Schriftführer: Müller⸗Kuſel; als Beiſſßer: Eckert, Wernersberg Becker⸗Mufterſtadt und Louis⸗Vandau. Zum Schluß murde noch in ſcharfer Weiſe gegen die wilden“ Tanßzſtunden Stellung genommen, die mit allen Mitteln unterdrückt werden ſollen. Gerichtszeitung. * Frankenkhal, 15. Febr. Der Kaufmann Frin Rauch von hier war beſchuldigt, mit den bereite abgeurteil en Kaufleuten Emders und Reuther ſowie mit dem Kauſmann Franz Reiche aus Reuſtadt auf der Fi jale der Bange du Rhin durch Vorlage eines geeſälſchlen Duplikatfrachtbrleſes und einer Rechnung mir einer fälſchlich angefertigten Beſtätigung den Betrag von 350 000 Mak abgehoben zu haben, der von der Firma Ferdinand Schwarz in Oelde für die Lieferung von 10 000 Liter Treſterbranntwein war. Rauch hat an der Tat mitzewi'kt, indem er an der eratung des Planes teilnahm und die Ausführer in ihrer Abſicht heſtärkte. Er hatte von dem erhobenen Gelo 8350 Mk., Reichel 16000 Mk. erhallen. Wegen U kundenfälſchung und Betrugs wur⸗ den Rauch und Reichel von der hieſigen Strafkammer zu ſe 10 Monaten Gefängnis, abzüglich je 1 Monat Unterſuchungshalt, verurteilt. * Frankfurt d.., 15. Febr. Am 2. Auguſt v. Ds. ſtürmten die Arbeiter des Werkes 2 von den Adlerwerken das Direktions⸗ gebäude, wobei die beiden Prokuriſten Wilheim und Emil Kleyer und Direktor Säuberlich ſo mißhandelt wurden, daß ſie monatelang ſchwer krank lagen. Zweifellos war dabei der volniſche Sattler Gratkowski, ein lediger und unbeſtrafter Mann, in ganz be⸗ ſonderem Maße beteiligt. Er war der erſte, der auf Wilhelm Kleyer einſchlug, und auch Direktor Säuberlich hat ihn mit Be⸗ ſtimmtheit als den Mann wiedererkannt, der ihn zu Boden geſchla⸗ gen hat. Das Schwurgericht verurteilte ihn wegen ſchwerer Körperverletzung unter Zubilligung mildernder Umſtände zu einem Jahr Gefängnis. Sportliche Kunoͤſchau. Aever die Sonderabkommen der Turn⸗ und Sportverbünde ibt die Turnerſchaft amtlich bekaunt:„Der Hauptaus⸗ ſchuß hat grundſätzlich den Kreiſen freie Hand gelaſſen, wo die örtlichen Verhältniſſe ein Abkommen mit Sportverbänden wünſchenswert und unter Wahrung der Selbſtſtändigkeit der D. T. möglich erſcheinen laſſen, dieſe aufrecht zu erhalten oder neu abzuſchließen. Er muß aber erwarten. daß ihm folche Abkommen vor dem Abſchluß oder der Verlängerung zur Prü⸗ fung vorgelegt werden. Zur Zeit ſind neue Einigungsverhandlungen be⸗ abſichtigt, ihr Ergebnis iſt unbedingt abzuwarten, bevor man ſich bindet Diach Zeitungsberichten„lären“ Vertreter des Sports unſere Turner ſber „Zugeſtändniſſe des Sports“ am 8. Januax auf, die der Vorſtand den Tur⸗ nern„verheimlicht“ habe, und ſuchen auf Grund ihrer Aufklärung die Tur⸗ ner zu Sonderabkommen zu veranlaſſen. Ueber die Verhand⸗ lungen am 8. Januar iſt nach Verabredung eine gemeinſame Niederſchrift zu veröffentlichen, die kurz den ganzen Gang der Verhandlungen wieder ⸗ gibt. Dieſe iſt ſofort von uns ausgearbeitet und vor etwa vier Wochen den Sportverbänden zur Einverſtändniserklärung zugegangen. Bis heute ſind nur vom Vorſitzenden der Deuiſchen Sporibehörde, Steffen, Bemer⸗ kungen dazu Die anderen 8 haben noch keine Zeit gehabt, ſie durchzuſehen. Es iſt alſo nicht unſere Schuld, wenn wir die be⸗ abſichtigte Verbfſentlichung dieſer von beiden Parteien anerkannten Er⸗ klärung über den ganzen Gang der Verhandlungen immer wieder auf⸗ 8 mußten. lle Zugeſtändniſſe von beiden Seiten waren nur für n Fall gemacht, daß über die noch ſtrittigen Punkte eine Einigung er⸗ zielt würde. Dieſe iſt am 8. Januar nicht erzielt worden, damit wurden auch die Zugeſtändniſſe ungültig. Sie, aus dem Zuſammenhang geriſſen den Turnern aufzutiſchen und dabei ihren Vorſtand zu verdächtigen, halte wir nicht für vornehm. Dr. Berger.“ Kraftfahrweſen. er. Deuiſche Automobilerſolge in Schweden. An Stelle der durch die wiriſchaftliche Lage bedingten Abſage der bekannten Schwediſchen Winter⸗ fahrt veranſtaltete das ſchwediſche Hreiwilige Automobil⸗Korps eine Prü⸗ fungsfahrt Stockholm— Lonköping— Oerebo— Bäſteras— Stockholm. Die Fahrt wurde zu einem großen Erfolge für die deutſche Automobil⸗ Induſtrie. Von den 17 gemeldeten Wagen legten nicht weniger als 13 die ſtrecke ohne Strafpunkte zurück und von dieſen ſtammten drei Wagen, ein Horch, ein Preſto und ein N. A. G. aus Deutſchland. Ein Wanderer⸗ Wagen erhielt den zweiten Platz, da er die Maximalzeit überſchritten batte Rugnball. er. Oſtdeuiſche Fußballmeiſterſchaft. Um die Meiſterſchaft ⸗des Bal⸗ tiſchen Raſen⸗ und Winterſportverbandes ſtanden ſich am Sonntag in Siettin der Meiſter des Bezirks III(Stettin), Titania Stettin, und de: Meiſter des Bezirkes 11(Kolberg), Sportverein 1910 Kolberg, gegenüber. Die Stettiner ſiegten leicht mit:0(:). Winterſport. sr. Deutſche Eislauſerfolge in Wien. Bei den internationalen Eis⸗ kunſtlauſen des Wiener Eislauf⸗Vereins gewann das Berliner Paar Klebe⸗ Metzner das internationale Paarlaufen. Das Wiener Paar Frl. Engel⸗ mann⸗Berger, das die Deutſchen in Berlin kürzlich beſiegt hatte, trat zum Kampfe nicht an. Im Juniorenlaufen belegte Frl. Schmidt(Berliner 25 ittſchuh⸗Club) hinter Brl. Adametz(Wiener Eislauf⸗Verein) den zweiten latz. 8 ere Briefkaſten. Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen.— Anfragen ohne Ramensnennung werbe nicht beantwortet. W. 8. Wenden Sie ſich an das Krippenhaus, bier, Fröhlichſtr. 15. A. F. Ihre Anſrage über mathematiſche Werke iſt zu allgemein gehalten. L. E. Fuür Sie kame das Akademiſche Krankenhaus, Heidelberg, Poli⸗ klinik in Fräge. Sprechſtunden taglich. . H. Wenden Sie ſich an den hieſigen Kommunalverband. Chicago. Die Anrebe iſt die gleiche wie in England. W. 3. 100. Kochen Sie den Topf mit Salzſäure aus, machen Sie die aber auf Spiritus im Flur, da ſonſt der Aunrich der Mobel von den Tämpfen zerfreſſen wird. Anwendung ſonſt nach mündlicher Anweiſune durch den Trogiſten, bei dem Sie die zſaure einkaufen. Frau B. Wenden Sie ſich an den Landeskommiſſär, hier, Bezirksamt L. B. Tragen Sie Ihren Fall der Steuerauskunftsſielle hier, Schl⸗“ linker Flügel 2. Stock, Zimmer Nr. 3 vor. Madchen 11 Jahre. Ver Unterhaltsbeitrag xichtet ſich nach dem Stand und der Lebensſtellung der Mutter.— Bis 16 Jahre. G. 28. Für Namensänderungen iſt das Juſtizminiſterium zuſtändig W. 100. Vielleicht richten Sie ein ſchriſtliches Geſuch an die Staat⸗ anwaltſchaft, Ihnen die mündliche Begründung eines weiteren Guaden geſuches zu geſlatten. Zuſtändig für dasſelbe iſt das Juſtizminiſterium. 500. Wenden Sie ſich mit einem Geſuch an das bei Ihrem Amtsge⸗ richt jetzt eingerichtete Pachteinigungsamt. Selbſtverſtändlich brauchen Si⸗ ſich nicht mehr mit dem Friedenspachtzins zu begnügen. M. VB. 100. 1. Die Unterhaltsklage des Kindes gegen den unehelichen Vater verjährt nicht, vielmehr nur Beträge nach vier Jahren. 2. Der Ehemann der Mutter kann durch Erklärung beim Amisgericht dem unehelichen Kinde derſelben, das nicht von ihm ſtammt, mit Zuſtimmune des geſetlichen Vertreters des Kindes, ſowie der Mutter, ſeinen Namen erteilen. Sein eigenes uneheliches Kind erhält ſchon durch die Heirat mi⸗ der Mutter ſeinen Namen. Dagegen kann ein unehelicher Vater, der mi der Mutter nicht verheiratet iſt, dem Kinde ſeinen Namen in keinem Fall erteilen. g. Scheidungsgründe können nur geltend 8 werden, wenr ſie nicht länger als ein halbes Jahr zurückliegen. ch ſcheint in Ihrem Falle bösliche Verlaſſung vorzuliegen. A. 100. Ein Teſtament iſt vollkommen es in ſeinen ganzen Wortlaut vom Erblaſſer eigenhändig geſchrie und ebenſo mi⸗ Ort, Datum und Unterſchriſt verſehen worden iſt. Einer notarielle Beurkundung oder Beglaubigung bedarf es in ſolchem Falle nicht. E reicht alſo 3z. B. ſchon ein Brief aus, der den genannten Erforderniſſe entſpricht. Wetterdienſmachrichten der badiſchen Landeswetterwarte in Aarlsruhe. Beobachtungen vom Donnerstag. den 17 Februar 1921. 8s Uhr morgens(MB. Auf Grund and⸗ ud funkentelegraphiſcher Meldungen ——————————— 2*— Lufidruck Wind Niederichlag d Temp Or: 35 0 Rich Stärte Wetten lemen e Siun Hamburg 762.2 0 PWSV ſchwach wolkig 0 Königsberg—————— Berlin S3 3 NW ſſchwach dedecht 2 rankſurt a. M 765.5 5 NW' ſſchwach dedeckt 8 ünchn 765 u3*8 W ſſchwach] wolkig 4 Kopenhagen 7596—1 Sö§w ſihwach bedeckt 0 Stockhols—————— Haparandaaa—————— Bodöoßdz 4384 0 leicht heiter 0 Beis 7666 7 No ſſchwach bedeckt 0 Marſeille————— Büricch4——— 1—— ien—————— Beodochtungen radiſcher We eterſtellen ſ7** morgens) — Uuſt⸗fTemefg 7 2 Kbe 8 ERER n W ee 89 Wertheim 1511765110 2 7 1W leicht 1 Königſtuhl 56376131 1 4 1Sw ſteich! 2 Karlsruhe. 127 765 71 4 6 4SW ſichw 05 Baden⸗Baden 21376580 5 0 380 ſteich 1 Billingen 715 766 71 1 8 0— ſunt 0 eldberg. Hof 1281 652.6——1—4 No ſteicht.5 1. Blaſien 780——1 81—1 N ſeiicht 0 Allgemeine Witterungsüberſicht. Das Hochdruckgebiet über Oſteuropa hat ſich weſtwärtg übe Süddeutſchiand ausgedehnt. Heute vormittag tritt Aufheiterung ein. Das Wetter iſt mild, die Morgentemperaturen ſind in der Ebene 5 Grad. Die Froſtgrenze liegt in etwa 1200 Meter Höͤhe. In Oſteuropa und Schweden herrſcht ſtrenge Kälte. Die Höchſt⸗ wärme bis 10 Grad liegt über den britiſchen Inſeln. Als beſländig kann das Wetter nicht angeſehen werden, da nördlich Schottland wieder ein Luftwirbel anrückt. Borausſichtliche Witterung bis Freitag, 18. Jebruar. nachts 12 Uhr. Langſam Rebel bis zeitweiſe heiter, nachts teichter Froſt, am Bewölkung zunehmend. Tag milder, ſpäter wieder Donnerstag, den 17. Februar 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 80. Englischer Finanz- und Wirtschaftsbrief. —(Von unserem Londoner Korrespondenten.) 88 London, 13. Febr. Eine Besserung der Finanslage und eine Erholung der Börse, die allgemein nach der Pariser Konferenz und nach der Ankündigung des Finanzministers, daß die höchst un⸗ populäre„Außeror dentliche Profitsteuer“(EPO) vom 1. April ab auihören würde, erwartet wurde, ist nicht eingetreten. Im Gegenteil, die Stimmung bleibt gedrückt. Die wachsende Arbeitslosigkeit, vereinzelte lokale Streiks, das Schlieben mehrerer Fabriken und vor allen Dingen die Un- sicherheit betrefis der Stellung, die die neue amerikanische Re- Sierung am 4. März Europa gegenüber nehmen wird, ist hier⸗ für verantwortlich. In den letzten Tagen hatte weiter die plötzliche Drohung eines Streikes der Lokomotivführer- und Maschinisten-Veteinigung lähmend gewirkt. Dieser Streil soll nach dem 15. d. M. erklärt werden, falls die Regierung sich woeigert, eine öfientliche Untersuchung zu halten über den Mord zweier Maschinisten in Mallow. Irland. am 31. Januar. Ferner hat die Aussicht, daß die Bankrate von% auf kei· nen Fall vor zwei Monaten heruntergesetzt werden wird, große Euttäuschung hervorseruien. Gestern wurde das Erscheinen des Wortes„Unverändert“ an dem elektrischen Indikator, der die Bankrate anzeigt, mit Pieifen und ironischen Bravos auf der Börse begrüßt— tatsächlich eine unfreundliche Demon- stration.— Geld ist in Lombard Street sehr knapp, da viele Anleihen in den letzten Wochen gemacht werden mußten zur Deckuns der Einkommens- und lokaler Steuern. Infolgedessen mußte 13/% für Bank of Ensland-Anleihen gezahlt werden. Kurz datierte Wechsel sind fester dank der Geld- knappheit, aber wenig Käufer sind vorhanden. Die Tendenz ist. kurze Wechsel zu verkaufen und länger datierte zu kauien. Die zwei Monat-Rate befestigte sich bis 676. drei Monate 64—½, vier Monate 6½.—4 und scchs Monate 666—4. SGold bullion und Gold- und Silbermünzen dürfen von jetzt ab nur gegen Exportscheine ausgeführt werden, aber Silber⸗ bullion kaun frei exportiert werden. Silber ist still, da in China Neujahr geieiert wird und ist& für beide Positionen aui 36½1 Pence für ein ib(484 8) Barzahlung und 34½ Pence Kredit gefallen. Konsols haben sich in der letzten Woche auf 4K—45 schalten und die verschiedenen Kriegsanleinen, Siegesbonds usw. sind alle mehr oder weniger aui demselben Punkt geblieben. Die Besserung des Piund-Sterlings Amerika gegenüber 6 Dollar 89 Cents— 16 Shillins) erweckt große Hoffnungen, besonders da die Amerikaner kürzlich hier mehrere grobe Be⸗ stellungen semacht haben. In allen Industrie-Aktien ist ein Niedergang ſestzustellen, besonders in Oelwerten. Der Srund hierfür ist die internationale Lage und die gegenwärtige Position der Oelindustrie. Der Profit war dank der hohen Preise in den letzten Jahren so groß. daß man vorauszuschen scheint, daß ein Niedergang unvermeidlich sei, besonders da die Frachtspesen fjür Oeldampfer bedeutend heruntergesetzt sind. Man hofft aber. daß, wenn mehr Oelfeuerung für Dampier in Gebrauch tritt— statt Kohlen—, eine Hausse zu erwarten ist. Britische Eisenbahn-Aktien stehen alle niedrig. Gummisteht immer noch sehr schlecht und es besteht wenig Aussicht auf Besserung. denn enorme Massen von Rohmaterial sind in London aufgestapeit. Ueber 30 000 tons Ueberschüsse befanden sich in den Lagerhäusern Ende Dezember; seitdem haben sie sich mehr wie verdoppelt! Die 696igen vier Städte⸗ Anleihen— Birkenhead. Neweastle, Nottingham. Galford eind aui den Markt gebracht und werden für das Publikum nächste Woche oſien sein. Sie werden zu 9816%6 offeriert, rückzahlbar 1936 und 1951.— In den Frachten ist ein wei⸗ terer Niedersang zu konstatieren.— Am 10, d. M. sprach Lord Inchcape. der Direktor der„National Provincial and Union Bank of Ensland“, anläßlich der Ceneralversammlung. Er be⸗ kannte sich als überzeugter Freihändler und erklärte, daß. so- lange Deutschland und die neugeschaſſenen Staaten Zentraleuropas nicht kauſen können, die britische Industrie ihre alte Stellung nicht wiedererobern könne. Ein verarmtes Deutschland bedeute ein armes England. Der einzige Wes zu neuem Wohlstand in England und zur Wiederherstellung des Pfund-Sterling zu seinem alten Wert liege in der Aufrichtung aller Nationen Europas— Alliierte und jrühere Feinde ohne Unterschied. * Anntliche Notieruns für Devisen in Köln, Während bisher die Ermittluns der Devisenpreise an der Kölner Börse keinen amtlichen Charakter hatte, sollen von Montag, den 21. Februar ab amtliche Preisſestsetzungen für Devisen in der Zeit von 3½ bis 4% Uhr und an Samstagen von 11½ bis 12 Uhr stattiinden. Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankkurt, 17. Febr.(Drahtb.) Die Börse war zu Beginn vorwiesend widerstandsfähis und durch mäbige Käuſe etwas gehoben; im allgemeinen aber hielt die Ge ee infolge der ungeklärten Lage weiter an. ie ersten Kurse waren zum Teil gebessert oder gut behauptet. Am Montanmarkt blieb die Kursbewegung bescheiden. Man⸗ nesmann und Deutsch-Luxemburger sctzten etwas köher ein; sonst lagen die führenden Aktien etwa—3/, Harpener 496 niedriger. Auch bei den Nebenwerten ergaben sich nur geringe Kursdiiferenzen. Adler Kleyer und Daimiler blieben behauptet. Elektrizitätspapiere vermochten sich teilweise zu befestigen, 80 Bergmann, Licht u. Kraſt und A. E. G. Chemische Anglo- Guano auf das Dementi angeboten; der Gesellschaft ist von angeblichen Auslandsinteressen nichts bekannt. Goldschmidt 750.. unverändert, konnten sich im Verlaufe befestigen. Matter lagen Scheideunstalt bei einigem Angebot. Bei geringen Um⸗ sätzen stellten sich Schiffahrtsaktien etwas höher. Schantung⸗ bahn waren wieder gesucht. 590, plus 71. Aui die Besserung des Dollarpreises zogen Mexikaner an; SFige Goldmexikaner waren 20%, 5/ige Silbermexikaner 18/% höher. Deutsche Petroleum 788, junge 740 genannt. Der Kassaindustriemarkt lag ruhig bei bescheidener Kursbewegung. Der Schluß der örse war ruhig und teilweise fester. Deutsch-Uebersce 918; Elberfelder Farben sind mäßig höher. Anilinwerte leicht schwankend. Phönix-Bersbau anzichend. Privat diskont 34N1. Berliner Wertpapierbörse. X Berlin. 17. Febr.(Eig. Drahtb.) Die Nervosität an der Börse führt täglich zu Tendenzänderungen. Auf die gestrige Kbschwächuns folsté heute eine Befestisuns, die in der Hauptssche auf den Entschluß des Reichsfinanzministeriums zurückzuſühren war, angesichts des Abratens der Banksach⸗ verständigen die geplante starke Erhöhung des Börsen⸗ umsatzsstempels und Effektenstempels vorerst zu⸗ rück zustellen. Zur Befestigung trug auch, die Tatsache bei. daß die Devisenkurse trotz weiteren Anziehens der Mark in Newyork nach oben wiesen. Das Hauptinteresse konzen⸗ trierte sich heute auf Aktien der Schantunsbahn. die 10% höher einsetzten und dann den Kurs von 600 überschritten. Es be⸗ stätigt sich, dab Geh. Rat Georse vom Reichsverwertungsamt in der Schantunsbahnangelesenheit in Paris weilt. An der zörse will man wissen, daß die Reparationskommission sich kür eine baldige Erſedigung dieser Frage ausgesprochen habe. Am Montanaktienmarkt war die Haltung nicht einheitlich. Während Bochumer, Buderus und Thale 77 nied- einsetzten, konnten die übrigen führenden Montanwerte * Hlendellaf des ———.———— NMannh Frankturter Wertpaplerbörse. Festverzinsliche Werte. a) Inlündische. 188. 17. 18.*. 4% Mannh. v. 1901/08f08.— 97.[%% Ballsche Anielhe 84.—.— 4% Hannhelmer von 191288.— 95— 0 40, von 1008„„ 8. 8% Deutsohe Reichsanl. 77.50 77.00 4¼ Bayer. Elsenbahnanl. 62.60 82.23 10/ 0. 88.— 8. 2½0 86.25 63.20 3/% d0. 69.80 68 80% Bay. E. Els.-Prior* 799 •0 0, 94.0 672 3½½0 40.—— 5% f. Relohs-Sohatzäni. 99.59 80.50[) Auslündische. 4½% IV. u. V. do. 60.25 80.25 4½7 Oest, St.-R. v. 191317.—.— 4¼% J. Selohsschatzagl. 72.— 72.— 4½/, do. Sohatzanwels29.80 29.— 5% Pre. B. Sohatzanwels. 88.——.— 4% d0. Goldrente 34.— 33.20 9/5 do. 68. 63.30 4% 40. einheiti. Rento 16.30—.— 3/% Preublesohs Konsole 57.—57.— 40% Ungarlsohe Goldrente 409.75 41.80 70 0..— 88 28[4% do. St.-Kt9. v. 1319 17.50 17.80 40% Bad. Anleihe von 1919 79 8078 50 3½% d0. St.-Rto..1887—[16.— Dlvidenden-Werte. Bank-Aktien. Duv.] 18. 17. biw. 16. V. Badische Bank 64821.-31.—Ohem. Rutserswerke 12½ B4.— 382— Berliner Handelsges. 10 231.—229.25 SRüd. Dranttzustris?—.— Darmstäcter Sank 178.80 178.30] Aligem. Bioxtr.-Ges. 10 293.— 208. Deutsone Gank 12 294.— 283.—Bergmana W, 12 316.—217.— D. Ekfekt.- u. Weohselb.7 174— 172—felten& dullieaume 10—— 1470.— Olsoonto-Gesollsoa. 10 229.75 2 25[tahmeyer 215.—214.— Dresdner Bank 9.— 203.50 n, Elektr.-Ges. Nannb. 10—.—:..— Matlonalbk. f. Deutschl. 7 209.— 199.—Sohuoxort Mraverg 8 235.—233.— Pfätzisohe Bank 7 188. 158.— Sſoneas& Malske 12 283.— 237.— Pfätzisohe Hyp.-Bank 9 193.50 193.— Gmw, Peter 18 421.— 413.— Rhelnisohe Credithank 7 188.50 188.30 Meddernk. Kuxferwork.—825.— Rheinisohe Hyp.-Sank 9 191— 150.— nhane debrdder 12 274.30 270.— Süda. Disconio-Ges. 8 192.75 192 78 8 3—.— 1 5 Bergwerks-Aktien. orFabt, 8 Soon. Bergb. u. K 3 48.— 419 teierwerke ethe 7½ 902.— 300.— Doutsoh-iUx, Gergw. 12 507.— 507.75 40. Su4d. iondert 19„—„„ Selsenkiroh. Bergwerk 11 323.— 323.—40, Sronaerz 10 24—224.— Harponer Bergbau 5 423.30 425.—[Waleminte Ludwieh. 12— 2— Kallw. Wosterbgein 35 520.— 587.— Kasehlnontanr. Kleyer 15 230.—254.— Mannesm.-BFur-Werke 6).-544. 40. Sadenla 28.—280 25 dersokl. Eisenb.-Sed.25.. 287.—dd. Sadische Durlaoh 14 420.—23.— do. Eisenind.(Caro) 14 282. 24). Dalmtermetoren 8.928.— Pübaix Sergban 20 590.— 254.80 Masohnenknt. Eülinzen9 289.—989.— V. Kön.- u. Laurahütie 20 310. 309.— d9, Eissaaon 10.—16.— Transport-Altlen. Grltzaer, Darlaon 15 83.—307.— Zchanttah— 391.— 883.— Fal A M, Müanas0h. 15 558.— 990 50 Hanmd.-Ai. Pakettanrft— 183.—197. SSnein 313.—D. Hasoh. u. Arm. Kiein— 32.—309.— Morddeutsoher Lloyd— 185.—198.50 Prälz. Mdam. Kayser 12 234.75 253.— Deut.-Uagar. Staafab. 7½ 184.80 i21.25 Sohasligr. Frantztd.7 25.— Industrie-Aktien. Vor. Dvützohe Beltadr. 12 29.78 890.— Gcun& Bittinger 8 24589 2, Porzeſiaz Wessel— 350.— 35.— Waxas 4 frehtag— 20 50 24.30 Sün ee19 325.— 822.— OCememw. Hoſdeiderg 10 907.— 300.— Boilia insteſe Woff! 7 22—— Sadische Aallin 12[B1 612.-[Spianerei Etuinen 7 47.— 30 Chem. Soheldeanstalt 20 484.—480.——Kanm ar Wpinn. Kals. 12 333.— 353.— Ohem. Griesh.-Elektr. 7 3888.— 383, Uhronfor. Fürtwan jen 13 313.—411. Farbwerks Höchet 12(409.50 408.— Wazgondurik Fuohs 22 1421.— .ohem. Fabr. Mannh. 7[.—.—Zelistoftabr. Waldhot 15 45.—44 Oaem. fadr. Mühlheie 4 483.—509.— Tuozerfabrik, Gad. 83—332.— d0. Holzverxkohung 5 374.50 350. J0, Frankenthal— 1565.75 550.— Berliner Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. ) Reichs- und 18. 17.%/Oesterr, Sohatzamw. 16.. Staatspahiero. 3 9——9 7 8* 19.— 8% D. Sohatzauw. Ser. 1I-.—. 4½% do. Paglerrente 19.—.— 5% 90. Serie 1* 99.30 89.00 4% Furk. Auminist.-Ani. 78.50 79.50 4½% do. Serſe-V. 89.25 55.10 4% 40. Bazdud. 4¼% do. Sorie VI-IX 72.— 72. Eisenbann 1 149.—140.— 4½% 90. 1924er 3 91.40 4% do. Baad. 5% Boutsoho Reiohsanl. 77.50 77.30 Eisdadan u 111.50 112.85 4% 0. 68.4063.35%— 940, unifle, Axleihs— 2 3/% 40. 63.70 55.75 4% 90. Zol0 U. V. 1911[75.25] 76.25 0 9o0, 67.30 57. 0. 400-F08.-L989123.—418.— %, Proulische Konsole 58 90 558.55 4¼% Ung. St.-Rt. v. 1213] 19.—19.— 30 ud0. 57. 10 57.0 4½% do, do. v. 1310 19.— 9 0. 55,10 5525% do. Goldronte 41.— 41.50 40% Badische Anlelhe 73.5] 73.204½% d0. Krogsnrente] 17.—12.23 3¼ Bayerlsohe Anloine] 53.60 67. 4% Manor ſoest.-Au. 30.30. 30% fiessische Anieine.20 3% Costerrolon.-Ugar. 4% Frankiurter Stadtanl.] 90.23 99.75 alto 29.30 49.30 4% RHunchener Stagtani. 55.20 94.753% do, X. Sorſo 8 555CS Ak⸗Pfan 7—.— 9. 1—er—2* 0 05,, n99 Felor 3—— 0————% do,, OSlg4 37 JJ. San 42% Anatoller, Ser. 1, U 123.—127.50 4½% Oesterrelohlsohe 4% do., Sorio in 103.—105,50 Sohatzawelsung] 32.23]—.—4½% A4, 0b11z. v. 1293.—.——. 4% J0. Goldrone 38.27 55.— 5 b. Pobersee- Ei.-öl.—.——.— 4% 00. Ooav. Rente] 13.78] 18.75 Dividenden- Werte. Transp.-Aktien. bv. 16. 17.* Olv. 4*8* Sdhantungdahn 0 897.—823.— Feldauule Papler 27 2½. 70. Ais,ou.Straheeb. 6. 104.85 L08.120 Pelieh L, Salſrune J? 450.— 625 Or. Berl. Strabend. 7½—.— J Friedelohshätte 2⁵——.— Sudd. Eisenbahn 5¼ 103.50 105.50 Aasmetoren doate 10 223.220.25 Oest, Staatseisend. 7¼ 121.—121.33 Gelsengiconer Sr9v. 14 32.12344.20 Saſltimore and Ohio— 411.—425.— do, ausztan 10 422.—419.— Priaz-Heinriohbann 6—.— orzs. Karienk. 9 133,— 323.— .-Austr. Dampisohß.—— 333. rrszelmer glas 19 613.—613.— Hamb.-Amerlk- Pakott.—193.— 13. Solzssümldt, Tn. 12 146.—129.75 Hamb.-Südam.'soh.—35).— 333.— Hacpeser Serpba 12 425.— 12.59 Hansa Dampfsoh.—313.2 315.73 Hpert Kasoniaen 8 227.59227.89 Rorsdeutsohe Cloys—193.—154.50[ ftrsch Kaptor 3390.— 339.75 Hödhstor Farvwerze 10 433.5923 25 Bank-Aktlen. Hossoh élsen u. St. 24 861.—703.50 Berliner Handels-Ges. 10 233.233.— Hohealohe-Verke 5 223.— 249.— Comm.- u. Prixatbank 9 207.207/.- Hamzsidt Aasohiasa 6[.—125 23 Darmstädter Sank 178.— 178.80 Kal. Aseerale so 30[Si. /. Osutsche Sank 12 294.80.—Kattowitrer derzdau 28 228.—28.59 Ctekonto-Oommandu 10 238.— 229.—Köla-Romtwoller 16 339.25840.30 Oresdner Bank 207.50 207.59[ Sesr, Körtin 15 233.—[282.— Mitteſg. Krealtdanx 9 178.30 173.30 Kosteiner Teniose 8. 23. Mationaibk. f. Oeutsohl.) 198. 183.—Laameyer& 00. 8 245.80214.— Oesterreioh. Krodlt 6½ 67.590 Paurahatte 22.—202.75 Keſchsbank 9. 74181 15.13 Cade Aaveschen 12 31.—217. industrle-Akti Uiaxe& tfmaaa 23½ 42.—444.— 10— TuWiN Coswe 4 00, 12 47.80.— Aogumulat.-Faprik 17 29.—491.—[Cetwinger Maue 12 33.—97.50 Adier à Oppenhelm 20 885. 650.— annes annröhren 29 519.—841.— Auterwerke 10 28.76 30.— GBerDxi. Si8.-454. 23888.—27.75 .-S. Aali. Tr. 18 900.—423.— 40. Eiseaiadustris 11 259.—249.65 Algem. Elektr.-Ges. 10 21.— 292.75] do. Koksworke 17 473.—481. Anglo-Continonta“ 8 390.—372.— oreasteln 4 Ko 16 4N.—483.— Audab.-Mürnb. Aasch. 10 36.—555.—Snönix Secgvan 22 538.75889.— Badische Anllia 1 811.—817.— Kneia. Sradokkale 20.—1828.— Sorgmann Elokte. 12[17. S14.75 J Nna, Betall. Vocs, 0 333.80 310.— worſlaer Elektr. 9 249.50 290.— fasia, Stahlerke 29 50).23 509,50 Aing Rürnborg 18 27/.— 275.— Riosok Aostan 12 413.— 415.— Bismarokhätté 28 5314.— Ro,avacher flatten 12 23. 320. Sochumer Ausstaht 15—.—422.73[ KätgersHerke 12⁰ 327.—893.— Bobr. Sönler 4 Co, 12 473.— 478. Sasazetork 20 23.—3818. BSrown, Soveri 4 Co. 8—.—..-Soauplert à 60. 8 233.30235 Buderus EIseaw. 7,470.—285.— Stemeas& Ralske 10 28).—27.23 Ghemisohe Ariesholm 12 36.80 284.0Teiephon derilasr 13 43.—333.— Ohemieohe Woller 12 38.75 38.[Tarkische Tasakrenle 780. 775.— Chemisohe Alsert 20 509.-573.— Unien., Serlia- Aad. 10359.75287.— Gondordia Serzbau 22 403.400.-Leroia, Frdak. Seauat, 13 23).252990 Oaimier Hotoren 5 250.—254.— Lor. Sianzstotfo 0 789.89779.— Deutsch-Lunemburg. 12 30)..203.75. Stw. 2/on& WI 59 825.—63).— .-Ueberses Elektr. 0.—833. VoSAUdad. Aascnes 19 220.—* Deutsobe ErdB 48 935.—839.—[PVosterggeſa Axali 33 327.75 82f1. Deuisohe Kalwerke 7 30.— 399.—elistoff Waldas? 0 31.78431.— Deutsohe Stelaseng— 293.50 92.— dentsch-Ostafriaa— 220.— 215.— D. Waften u. Munition 30 310.-503.— Keu-Guiaes— 823.— 823.— Dürkeppwerke 25 503.—809.— Otavſ Minen u. Elsenb.— 642.— 29.25 Elbertoſder Farten 18 40.—432. 40. Soausschels.— 34d.—899.— Eloktr. Lioht u. Kraft 9 440.50 21.— en%ne Potroleam—.—759. Bk. 7. o. Unt.(ZUrioh) 0.— Fomoas— 3359.03499.0 Esowoller Börgwerk 12 ſ818.- 319.— Heldsurg— 20—233. ——————————..——.....————————— sich um etwa 5/ beiestigen. Bismarckhütte auftallend fest ( 20½%), Hoesch + 10%. Am Markte der Schiffahrts⸗ werte konnten Argo nach der gestrigen starken Steigerung weiter 10% anziehen. Deutsch-Australia und Hamburs- Süd + 69 Kaliwerte lagen etwas schwächer. Elektrowerte uneinheitlich. Anilinwerte höher. Autowerte wenig ver⸗ ändert. Daimier + 396, alte Benz 229, junge 214. Unter den Nebenwerten singen Goldschmidt. Orenstein u. Koppel 104 nach oben. Petroleumwerte wenig verändert. Alte Deutsche Petroleum 700, junge 760. Junge Deutsche Erdöl 87s. Unter den Valuta papieren zhgen Deutsch-Uebersee Elektrizität um 22% an, Baltimore 87. Kolonialwerte wenig ver⸗ ändert. Am Rentenmarkt zogen 35 Anleihe etwas an, Mexikaner wesentlich gebessert, im weiteren Verlaufe machten sich Befestisungen bemerkbar, besonders Phönix, Deutsch⸗ Australia und Deutsche Waffen. Am Kassaindustriemarkt war die Stimmuns bei stillem Verkehr überwiegend fest. eimer Ge neral-Anzeiger Devisenmarkt. Frankiurt. 17. Febr.(Drahtb.) Am Devisenmarkt war die Tendenz im Vormittagsverkehr beiestigt. Newyork schwankte zwischen 37K—57K4. Die Festsetzung der amtlichen Notie- rungen vollzog sich bei ruhigem Geschäft zu weiter anziehen⸗ den Preisen. Stärker gesucht blieben Holland und Newyork. Im amtlichen Verkehr wurden folgende Kurse genannt: Lon⸗ don 22655(amtlich 230), Paris 433(436), Brüssel 450(454). New⸗ vorle 578(57700, Holland 2008(20325), Schweiz 968(980), Italien 218 C20). Frankfurter Devisen. Amtiioh 18. Februar J17 Fobruer 16 Fobruar 17 Februar Seld Sriet Seld,! Srlet Seld. Brlet LSeld L Briel Holleng ſ1 98.—202-2080 4002034.80 nor e en 102. 0 1028. 001038 80 1061.10 Belgien 443.500 448.50 453.500 454.50 Sohween 128,40/288.801 2³.(0 London 223.50 227.—29 76 200.25 Helelagfors—.—— Faris.428,80 129.50J 438.500 78.50 lew Vor 2 85 Sohwels 950— 880.— 979.—881.—Wien, altes Spanlea 89 10/ 810.-Oeer abg. 1388 18 Itallon...213.29/ 213.78/ 219.75/ 220 28[Audapest 3— 18. Anomark I1068, 80101 2011088 90/1071 f0 Prag.—.——.— Frankfurter Notenmarkt vom 17. Fohruar. Geld J Srlet Geld J Byiet Amerſtenisohe Hoten. 23 8,25[ossterr.-Ungar., alto. Seigleoche 483 0 4750 Lorehlsenss4—— Oäslhe 103391083.50 fümIASe 81 82.50 EagHoB. SpASEeBe— 2 Fräxzöslschboo.—. Söoelter 878.— 979.— Rolläagisone. 22) 20%8 Söowetlsode. 4122991591 80 Iallenisogee 22.59 228 890 Tesohedho-Stovak. 1 2 76.60 Oostorreloh. abgest 903.330 l Unzrpn-e 1263 13.18 Tendenz: fest bei lebhaftem Geschäft. Berliner Devisen. Am Devisenmarkt war die Haltung etwas fester. Die Mark kam zwar aus Newyork höher, aber andererseits wurde die Mark von den europäischen Börsen etwas schwächer gemeldet. So Amsterdam.96. Kopenhgaen.30, Stockholm .70. Hinterher wurden die Devisen nach oben gezogen. Amtiioh 16. Fobruar 17. Februar 18 Fobruar 17. februar Sold Briet LGela LBrief Seld! Brief L Sels H Briel Holland 1998. 1998.. 2027.982032.08 IU Vork 87 18/ 87.51 88.89 888 Srüssel. 443 03/ 443.95/ 454.50/ 483,0Paris. 429.55/ 430.45] 433.58/ 434 4ʃ Chrlstlanla. 1023 901028. 1063.55/108.05[Sohe 869. 882—874. 978.— Koponhagen 1083.801988.1 1073.901078. 10[SDanien 819 18/ 820.—.—.— Stookholn. 1291 20/1283.8601322.15/132.85[Oest.-Uag—.——4—— Helsſagskors 185.69 190 193.800 197. 20[Men abg 18.85 13 19.10 13.14 Itallon.. 213.78/ 2½4 2/ 28.75/ 216.25 Prag. 76.75/ 78 76.10 70.6 Londen„. 1 283.25 228,J01 200.751 aB1. 25 Haudapest 11.100 11.141 11.40%.8 Waren unu Marnte. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 17. Febr. Der Geschäftsverkehr an der heutigen Börse bewegte sich wiederum in engen Grenzen Die Angebote sind umfangreicher, während die Nachirage kleiner ist. Die Verbraucher verhalten sich immer noch ab⸗ wartend und die Verkäufer zeigen sich infolgedessen in ihren Forderunsen nachgiebiger. Auch die Nachfrage nach Futter⸗ erbsen hat nachgelassen. Mais hatte unveränderten Markt, doch zeigen die Eigner sich auch in diesem Artikel etwas nach⸗ giebiger. Hülsenfrüchte zu Speisezwecken lagen vollständig vernachlässigt. Saaten lassen eine etwas festere Tendenz er⸗ kennen. Von Rauhiutter ist Heu weniger gefragt, während iü Stroh die Marktlage unverändert bezeichnet werden kann. Pfälzizche Warenbörse. Neustadt, 16. Febr. Der Markt zeigte dasselbe Gepräge wie in der Vorwoche; die Preisbildung hat gegen die der Vor- woche keine wesentliche Aenderung erſahren. Euttermittel per 100 ks: La Plata-Mais 330—370 K. jugoslaw. Mais 290 1, Kleéesamen: Piälzer Luzerne 1600 bis 2400 A, Provencer Luzerne 3200—3400„, Pfälzer Rotklee 1200 bis 2400 A. je nach Qualität, Esparsette 300„, Runkelrüb⸗ samen 1200 1, Saaterbsen 600„, Melasseiutter 140— 160. Maiskuchen 250 4, Rapskuchen 140—160, Leinkuchen 260&, Maisfuttermehl 250—300„„, Biertreber 190—200, Futter⸗ nährheie 280 l. Nord. Saatkartoffeln, frühe 65—78„, späte 58—65& per 50 ks. Oelsaaten: Raps 650—700 K. Leinsamen 530—600 KH. Mohnsamen 750—800„ per 100 kg. Hälsen⸗ früchte: Erbsen 380—380, Bohnen 250— 300„K. Linsen inl. 650—750 4, ausl. 500—530 A, Reis je nach Qualität und Her⸗ kunft 390—480.. Bruchreis 290—330, Schmalz 2150—2350K, Kokosfett 2000— 2200& per 100 kg. Kodens. gez. Volimilch 450—490, sterilisierte 350—390„ die Kiste, Kaffee nach Qualität 19—a5& per M„ kg. Leinöl 14—15 l, Speiscöl 20 bis 25 pro Kilo. Wein: Nach weißen wie roten Konsumweinen war die Nachirage gering, dagegen nach besseren Flaschen⸗ weinen besser. In Spirituosen lagen verschiedene An⸗ gebote vor. Kartofielbranntwein 42&., Tresterbranntwein 43„ per 5096. Kosnakverschnitt 43. Es fehlt immer noch an der nötigen Kaufſust. In Tesxtilwaren war das Ge⸗ schäit ruhig. Für verschiedene Eisenwaren lebhafte Nach⸗ frage. Preise schwankend. Am 3. März findet ein Spezial⸗ börsentag für Häute und Felle statt. Berilner Produktenmarkt. Berlin. 17. Febr.(Drahtb.) Der Produktenmarkt staud auch heute im Zeichen der Lustlosiskeit. Für Hülsenfrüchte zeigte sich vereinzelt Kaufneigung des Berliner Konsums, sonst aber herrschte Zurückhaltung, und die bisherigen Preise waren nicht zu erzielen. Die Provinzhändier scheinen jedoch keine Neigung zu zeigen, um in ihren Forderungen nachzu⸗ geben. Von Lupinen waren gelbe Sorten zu Saatzwecken ver⸗ hältnismäßig gut bezahlt worden; dagegen war Seradella cher billiger zu kaufen. Von Raps wurden größere Mengen umge⸗ setzt. Leinsaat war vernachlässigt und die Preise neigten zur Abschwächung. Oelkuchen waren wenig beachtet. Heu und Stroh hatten ruhiges Geschäft. Mais lag etwas fester, doch blieb das Geschäft darin klein. Die Lage am Ruhrirachenmarkt. Der hohe Wasserstand in der letzten Hälite des vergange⸗ nen Monats Januar machte mit Beginn des Februar infolge des dann einsetzenden anhaltend trockenen und teilweisen Frost⸗ wetters einer ständis fallenden Bewesung der Wasserführung Platz, Während das Kauber Pegel noch am 1. Februar 220 m zeigte, wies es am 18. nur noch 1,17 m auf. Da die Ladefähig- keit der Kähne iniolgedessen nicht mehr völlig ausgenutzt werden kann. iet die Nachirage nach Kahnraum am Rhein wie auf den Kanälen stark gestiegen. Die auberordentlich rege Nachfrase nach Schiffsraum hat zu einer Steigerung der Sätze für Tasesmiete geführt, die mit 1 4 pro Tag und Tonne notiert wurde. Der Schiepplohn wurde mit 27—28& notiert. Die Kiogerleistunsen zcigen wiederuni eine große Steigerung und erreichten als Höchstleistung 39 000 Tonnen. Die Durchschnittsleistungen schwankten zwischen 33—38 000 Tonnen arbeitstägieh, wiesen aber in den letzten Tagen eine Abnahme aui. Die Wagensesteſiung belief sich auf 20 000 bis 24 00 Tonnen täglich. Fehlzitfern waren bis 4800 zu ver- zeichnen. aber im allgemeinen hielten sie sich wesentlich unter dieser Zahl. ——————— Hauptſchrifnenung: Dr. Fritz Goldendaum SS 05* a en rigen e. ktionellen Ingalt: Schönfelder; für Handei, Dr. A. Nepple: für Anteigen Zerl Süsck. Oruck und Verlag: Truckerei Dr. Daas, Mannbei General⸗Angeiger G. m. b..,— K K.* 2* B ODrur. Nr. 90. MRaunheimer General-Angeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 17. Februar 1921. Mannheimer Muſik⸗Zeitung Las Urbild von ſllascagnis Cavalleria rusticana. olksſzenen aus Sizilien nennt Giovanni Verga ſein Lebens⸗ bild einattiger Form, das er„Bauernehre“ überſchrieb. Novelliſt von Hauſe aus, wurde Verga im Jahre 1884 plötzlich ein bedeutenser Dramatiter. Von den Alpen bis zum Aetna ging der Triumphzug dieſer„Cavalleria ruſticana“, Eleonora Duſe bereitete den großen Bühnenerfolg. Nan rühmte die zwingende Folge, den atem⸗ raubenden Ablauf der Geſchehniſſe Vie beleidigte Ehre des Ehe⸗ manns, Lolas Leichtſinn, Santuzzas wilde Eiferſucht: alles war Senſation. Aber es war noch mehr, denn dieſe Handlung war keine frei erſonnene Fabel, ſondern Wahrheit. Ja, Verga behielt— wenn wir A. Kellners Vorwort zu dürfen— den Ort der die Ramen und die Charaktere der handelnden Perſonen bei. it Pietro Mascagnis Muſik eroberte dieſe C valleria die Bühnen der ganzen Welt⸗ Aber die„Veroperung“ hat ſo manche feineren Züge verwiſcht, daß wir uns ſchon einmal das Urbild anſchauen müſſen. Zwar die Hauptrollen ſind dieſelben: Turiddu Macca, ſeine Mutter(bei Verga Runzia genannt), Gevatter Alfio, der Fuhrmann und Lola, deſſen Frau. Hinzukommen bei Verga:„Onkel Braſi“, der Schmiedemeiſter, Muhme Camilla, Gevatterin Filomena und Pip⸗ puzza, die Hühnerbäuerin. Santuzza wird ausdrücklich„Turigdus Geliebte“ genannt. Die Handlung geht vor ſich* dem öffentlichen Platze eines fiziliſchen Dorfes, die„Gegenwart“ der Handlung iſt inzwiſchen unvordenklicher Verjährung gewichen.. Die„Ver⸗ operung“ beſteht nun zunächſt darin, daß das Bühnenbild nach altem Opernbrauch idealiſiert wird. Verga verlangt einen„leinen, unregelmäßigen Platz“; im 9— links führt ein ſchattiger Weg zur Kirche hin, neben welcher eine niedrige Mauer den Platz abſchließt. Rechts im Hintergrunde führt zwiſchen Kaktus⸗ hecken ein Feldweg hinaus aus dem Dorfe. Vorne rechts iſt die „Schenkbude“, vor dieſer ein Verkaufstiſch mit Eiern, Brot und Gemüſe, gegenüber die Karabinerkaſerne als zweiſtöckiges Gebäude. Weiterhin die Schmiede und Filomelas Haus, alles— einfach, die Kirche weiß angetüncht. Es fehlt alſo das opernhafte Gegenbild von Kirche und Kneipe, denn ſobald der Vorhang ſich teilt, ſehen wir— recht realiſtiſch— Onkel Braſi über die Bühne Rebi, mit einem Bündel Heu auf dem Kopfe, und Muhme Camilla legt auf ihrer Terraſſe, die eine„Pergola“ überſchattet, Wäſche zuſammen. Ein Bauer ſitzt unter Onkel Braſis Regendach und trällert vor ſich hin. Gevatterin Filomena kommt gleichzeitig aus der Schenkbude, ſie hat Einkäufe zu Oſtern gemacht. Drüben kommt ein Karabiner aus der Kaſerne und ſchaut um ſich, denn ſoeben hat das Läuten zur Oſtermeſſe begonnen... Sobald die Oſterglocken erklingen, iſt der Muſiker begreiflicherweiſe im Vorteil, und Mascagni fützt ihn nach italieniſcher Art. Unſere Spielleiter aber, die hier einen Kirch⸗ ang nach dem Modell Elſas Brautzug anordnen, könnten m. E. von —— etwas hinzulernen. Bei Verga gehen nämlich nur„einige Frauen“ zur Kirche zunächſt. Santuzza erſcheint. Das Geſicht mit einem Kopftuch verbergend, kommt ſie, verhärmt und aufgeregt, aus der linken Seitengaſſe. Camilla ſagt zu der kleinen Santa: „Ei, Gevatterin, ſie geht zur Beichte?!“ Mutter Nunzia ihrerſeits iſt empört:„Alſo bis ins Haus läuft ſie meinem Sohne nach!“ Das Folgende iſt im Weſentlichen beibehalten worden, aber eia ſeiner Zug fehlt im Libretto. Gevatter Alfio erzählt, daß er „wenigſtens die Hauptfeſte“ zu Hauſe ſein wolle. Um ſeine Frau kümmert er ſich nicht viel. Wenn man eine ſo junge und ſo ſchöne Frau hat, ſoll man freilich nicht ſo gleichgültig reden. Fromm iſt er auch nicht, er will zunächſt einmal ſeine Pferde beſorgen uid dann ſeine Frau zur Meſſe ſchicken. Denn„gewiſſermaßen“ iſt er noch ein Chriſtenmenſch... Alfio iſt ebenſo ahnungslos wie Turiddus Mutter; ſie nieint: als Turiddu von den Soldaten zurück⸗ kam, fand er Lola mit Gevatter Alfio verheiratet und gab ſich zu⸗ ———. Santuzzas Eiferſucht ſieht ſchärfer: Lola ſtahl ihr den urddu mit den Augen, während ihr Mund ſprach:„Gevatter Turiddu, laßt ab von mir! denkt, der liebe Gott hat es nicht anders gewollt. Jetzt muß ich meinem Manne angehören“ Das war die Leimrute, mit der die ſcheinheilige Lola Turiddu fing. Er ſaag ſchließlich unter Santuzzas Fenſter, Lola zum Trote, weil ſie einen Andern geheiratet hatte. So wandte ſich Turiddu allmählich von Santuzza ab: er hat ſie wohl nie von Herzen geliebt und ver⸗ 6— nun der erotiſchen Bezauberung einer Scheinheiligen. Und uriddu iſt ebenfalls der Verſtellung fähig und mächtig.. Man muß die große Szene von Santazza und Turiddu bei Verga nach⸗ leſen, denn die opernhafte Verkürzung läßt Turiddu viel ſchwärzer erſcheinen, als er gemeint iſt. Eben darym, weil die feineren Ueber⸗ gönge der Dialosiſierung fehlen. Der Wahnſinn roſt in Santuzzas Hirn, der Abſchluß iſt trotz aller Leidenſchaft bed⸗utender. Nämlich: Santuzza. Furiddu, um unſerer Heilandes willen, der ehen letzt ſich in geweihter Hoſtie zeigt, verlaßt mich nicht um dieſer Kleine Cebensbilder. S. Mozart in Mannheim. Die Familie Mozart ſtammt aus Augsburg, und vor einiger Zeit wies oas Augsburger Adreßouch noch einen Buchbinder dieſes Aamens auf. Leopold Mosart, der Vater unſeres Meiſters, wanberte aus, kam nach Sarzburg und ſtuvierte dort die Rechts⸗ wiſſenſchaften. Um nicht ein rechier Bettelſtudent zu wergen, wurde der junge Rechisbefliſſene eines Lages Kammersiener beim Dom⸗ herrn Grafen Thurm. Er war wohl els Geiger nicht viel mehr als ein Autodisaktue, aber dies will bei Streichinſtrumenten ſchon erwas bebeuten. Mehr noch: Leopold Mozart bilsete ſich zu einem für ſeine Zeit achvacen Theoretiter aus. Zeitgenoſſe von Klopfiock und Gellert, gewann er auch literariſche Kenniniſſe, ſchlug alſo aus der vatertichen und brüderlichen Art der biederen Buchdinder. Mit 24 Hahren war Leopold Mozart Hofmuſiker beim Erzbiſchof, ſpaͤter wurse er Hoftomponiſt, dann Kirchenmuſikoirektoc. Eine ehrervolle Laufbahn nach damaligen Umſtänden.. Nebenbei: er würde kein Stundengeber, kein Handwerker.„Es iſt untröſtlich, immer ſo auf Geratewohl hin zu ſpielen, ohne zu wiſſen, was man tut! Ein guter Spieler muß auch in der Rheiorik und in der Poetik bewan⸗ dert ſein, um mit Verſtand vortragen zu können.“ Hier hören wir einen für ſeine Zeiten hochgebildeten Mann, wir werden ſehen, daß der Sohn in ſolchem Vater ein Vorbild und einen vortrefflichenf Lehrer erhalten hat. Das ſchönſte Paar im damaligen Salzburg gaben der Welt leich zwei Wunderkinder. Denn auch Maria Anna, fünf Jahre älter als Wolſgang, war in jungen Jahren ein Klaviertalent ſeltener Art. Der-Vater, weltgewandt wie er geworden war, ging denn auch alskald mit ſeinem„Nannerl“ und mit Wolfgang auf Kunſt⸗ reiſen. Er gab in die Salzburger Zeitung folgendes Artikelchen: „Borgeſtern iſt der Salzburgiſche Kapellmeiſter Herr L. Mozart mit ſeinen zwei bewundernswerten Kindern nach Stuttgart ab⸗ ersiſt, um ſeine Reiſe über die größten Höfe Deutſchlands nach Frankreich und England fortzuſetzen. Er hat den Einwohnern ſeiner Vaterſtadt das Vergnügen gemacht, die Wirkung der ganz außerordentlichen Gaben mit anzuhören, die der große Gott den lieben Kleinen in ſo großem Maße mitgeteilt und deren Herr Kapell⸗ meiſter ſich mit ſo unermüdetem Fleiße als ein wahrer Vater be⸗ dient hat, um ein Mägdelein von 11 und— was unglaublich iſt— einen Knaben von 7 Jahren als ein Wunder unſerer und voriger Zeiten auf dem Claveein der muſikaliſchen Welt vorzuſtellen.“ Die Reiſe ging zunächſt nach Pünchen, von dort über Ludwigsburg nach Schwetzingen(Farl Theodors ſommerlicher Reſidenz) weiter über die alte Poſtſtraße nach Frankfurt, dann von Mainz rheinabwärtg bis Bonn, endlich über Aachen ins Ausland hinein. Vom Kurſürſten Karl Theodor wurden die Reiſenden ſehr gnädig eufgenommen. Am 18. Juli 1753 wurde für die Wunderkinder im wetzinger Schloß eine beſondere Akademie angeordnet, die von 1* Uhr dauerte. Der Hof hatte an den Kindern ein„unbe⸗ eclams Us 2014 glauben Lola willen!(Turiddu geht) Er geht... Du ſollſt mir blutige Oſtern feiern! Die Szene von Alfio und Santuzza iſt ſehr kurz; ohne Zwiſchen⸗ ſpiel geht es hinüber zum Trinken, das ohne Muſik natürlich etwas anderes ausfällt. Nämlich: Turiddu ſchenkt übers Knie Wein aus einem Tonkruge in ein kleines, einfaches Glas. Alle trinken daraus, wiſchen ſich den Mund mit der Hand,„die ſie abſchnicken“. Nur Frau Lola bedient ſich der Schürzel Dieſes Spiel darf in die Länge gezogen werden; dafür eilt Verga nun aber ſchnell zum blu⸗ tigen Abſchluß, Verga eilt, wo Mascagni ſeine ſchönſten Töne findet, bei Turiddus Abſchied von der Mutter. Das Geheimnis der Darſtellung und die größte Schwierigkeit liegen darin, daß„jede Uebertreibung vermieden werden muß. Selbſt die Ausbrüche der Leidenſchaft wollen mit überlegener Ruhe be⸗ handelt werden. Nur macht eine Ausnahme, denn„ſie ſuch— Verrat in einem ſie überwältigenden Ausbruch von Eifer⸗ ucht. So ſagt Verga ſelbſt, deſſen Urbild uns nun den rechten Weg zu einem neuen, ſchönen„Verismo“ zeigen möge. Summa: man mag von Verga und Mascagni etwas lernen. A. Blaß. Rund um mein Klaoier. Von Dr. Walter Niemann(Leipzig). Wir entnehmen dieſe Betrachtungen, die unſere Klavier⸗ ſpieler 1 intereſſieren, der neuen 8 Zeitſchrift „Die uſikwelt.“) Dr. Walter Nlemann iſt mburger, ſeine Abwendungen vom Brahms⸗Reger⸗ ypus der Klaviermuſik wird auch denen zu denken 90 en, die nachfolgende Betrachtungen als trübſinnig empfinden. Ich bin mix klarem Bewußtſein ein deutſcher Klavierkomponiſt und—4 chon an die 75 Klavierwerke aller Art, Form und Größe auf dem Gewiſſen. Zum Unterſchied von denen, die mehr oder weniger„auch mal“ und gewiß oft r Schönes für Klavier kom⸗ ponieren, habe ich faſt Peh ausſchließlich für Klavler 4 05 und bin überhaupt der Meinung, daß das Klavier Tondichter for⸗ dert, die ſich ihm ganz eigen geben. Solche Klavierkomponiſten haben wir in Deutſchland ſo gut wie gar nicht mehr. Die Klavier⸗ kompoſition in Deutſchland tritt in unſeren Tagen leider Hegen⸗ über der des Auslandes zurück. Wir haben keinen Debuſſy, Ravel, Liadoff, Arensky, Scriabin, Scott, Granados, Albeniz, des Klaviers eſchenkt erhalten. Einzig die lei Unterrichtsliteratur für Klavier 4 in Nachfolge Nicolai von Wilms noch mit Edmund Parlow, aul Zilcher u. a. ein paar ſehr gute Namen. Im allgemeinen aber zehren unſere Unterrichtsanſtalten von der klaſſiſchen und nach⸗ klaſſiſchen, romantiſchen und nachromantiſchen, unſere Konzertpia⸗ niſten, ſoweit ſie überhaupt Neues zu bringen wagen, von der aus⸗ ländiſchen Klavierliteratur. Eine eigentümliche Miſchung von deutſchem Rorden und Süden mit Internationalem wünſchte ich jedem angehenden Schaffenden aufs dringendſte! Die norddeutſche Klaviermuſik zeigt im allge⸗ meinen eine Art Bechſtein⸗ oder Steinway⸗Typ: mit Vorliebe klaſſi⸗ und in ſtrengen Formen, zeichneriſch, architek⸗ toni kontrapunktiſch. als der romantiſche ſchwebt der Brahmsſche Geiſt über ſie. In der ſüd⸗ und weſtdeutſchen Klaviermuſik überwiegt eine Art weich, klangſchön 8 poetiſch, Ciuttg Dort bilden Berlin, Hamburg und Leipzig, hier München, P Frankfurt und Köln die wich⸗ tigſten„Klavierzentren“ Die Linie Brahms verdickt ſich regelmäßig durch Reger. Er hat ſelbſt und durch ſeinen Schülerkreis hem⸗ mend und auf die Entwicklung eines ſchönen und durch⸗ modernen deutſchen Klavierſatzes gewirkt. ine en Vermiſchung dieſer beiden deutſchen Grundrich⸗ tungen mit den beſten Reſultaten der ausländ. Klaviermuſik auf der Grundlage deutſchen Empfindens und Denkens wäre nun das Ideal einer modernen deutſchen Klaviermuſik. Täuſchen wir uns ja nicht darüber: nach Klavierſatz, Stil und Geſchmack, Kultur, nach Modernität, Konzertwirkung, Phantaſie, intereſſanter Geſtaltung, Originalität und Selbſtändiskeit der geiſtigen und poetiſchen Idee iſt uns das Ausland in der Klavierkompoſition weit überlegen, und es war ſchon vor dem Weltkriege, namentlich in Rußland und Frankreich. Fanz beſonders wichtig iſt dieſe Erkenntnis für den Klavierſatz und Klavierklang. Hier ſind wir Deutſchen durch einſeitige Weiterentwicklung des oder des Brahms⸗ Regerſchen Klavierſatzes in eine offenbare Sackgaſſe geraten. So unendlich mannigfaltig, neu, originell und echt klaviermäßig(bei aller rhythmiſchen Verhäkelungt) der Schumannſche Klavierſat, ſo ganz oder gar geiſtig und nicht klavierklanglich, ſo ſproo, unoequem, „unklaviermäßig“ iſt der Brahmsſche. Beider Meiſter Klavierſatz iſt adſolut eigenperſönlich, daher unnachahmlich. Ich behaupte kühn⸗ lich, daß die Weiterentwicklung dieſes Schumannſchen, Brahnis⸗ ſchen oder gar Regerſchen Klavierſatzes und ⸗ſtils nicht zu einer fruchtbaren und ſelbſtändigen Moderne der deutſchen Klaviermuſik führt. Die Rettung aus dieſer Sackgaſſe der heutigen, teils inſtruk⸗ tiv verflachten und im Mendelsſohnianismus ſtehengebliebenen oder unter dem Einfluß des Wiener und Berliner Expreſſionismus (Schönberg, Wellecz, Berg, Buſoni) neutöneriſch⸗kakophoniſch experimentierenden deutſchen Klaviermuſik herauszukommen, liegt meiner Kes Ueberzeugung nach darin, daß der deutſche Klavier⸗ komponiſt es lernt, was er— ſelbſtverſtändlich nur Deutſches!— u ſagen 100 mit dem aus dem Inſtrument herauswachſenden, echt flablermä igen Satz der Technik der ausländiſchen Moderne der Klaviermuſik zu ſagen. Wir ſollen in unſerer Klaviermuſik nun ſelbſtverſtändlich nicht wie Debuſſy, Ravel, de Severac, Ducas, wie Scriäbin, Rachmaninoff, wie Scott, wie Albénig, Granados, wie Palmgren u. d. fühlen, denken und ſchreiben. Aber wir ſollen das, was wir ſchreiben, mit einem„Klavierohr“, einer Klaviermäßigketi, einer Klaviertechnik, einem echten Klavierſatz und Klavierklang tun, der jenen ausländiſchen Meiſtern nichts mehr nachgibt! Das Ausland hat ſich den echten und ſchönen Klavierklang be⸗ wahrt, der von Chopin, Schumann, Henſelt und Liſzt kommt. Und ier ſtehen die ſlawiſchen und romaniſchen Nationen in vorderſter eihe. Deutſchland hat ſich zu ſeinem großen Schaden Brahms und Reger viel zu ſehr verſchrieben. Zweidrittel der heutigen deut⸗ Klaviermufit iſt aufs Klavier übertragene Kammer⸗ oder Seeee und wer von Konzertpianiſten heute neue deutſche Klaviermuſi ſpielen will, muß in der Regel von vornherein auf Klaviermäßigkeit und Klavierſatz völlig Verzicht leiſten. Meine eigene Klaviermuſik wird gand———— wegen ihres güͤten Klavierſatzes belobt. Ich plaudere mein„ eheimnis“ aus; es heißt: ein vieljahrelanges gründliches Studium der modernen ausländiſchen Klaviermuſik. Jedoch nicht als„blinder Bewunderer des Auslandes“, ſondern als Deutſcher. Mit anderen Worten: ich blieb nicht beim der äußeren techniſch⸗pianiſtiſchen Geſtaltung ſtehen, ſondern ich drang weiter ins Innere und ſuchte mir auch über das übrige klarzuwerden, das der ausländiſchen Mo⸗ derne der Klaviermuſik einen ſo gewaltigen Vorſprung vor der deut⸗ ſchen ſichert. Und das heißt: ſchöne klare Form, Durchſichtigkeit des Satzes, Grazie, rhythmiſche Mannigfaltigkeit, geiſtige Beweglich⸗ keit. Farbe und Phantaſie vei den Romanen, üppige ſchwelgeriſche Klangſchönheit, reiche pianiſtiſch⸗virtuoſe Ornamentit, breites Hin⸗ einſtrömen der Volksmuſik bei den Slawen. Exotik und Märchen⸗ zauber des fernen Oſtens bei allen. Das alles iſt nicht deutſch, und wir haben dieſen teilweiſe nur äußeren Vorzügen eine große Reihe innerer, ſeeliſcher entgegenzuſetzen. Aber wir ſtehen in Gefahr, den Anſchluß an die 3 ausländiſche Moderne in der Klaviermuſik zu verpaſſen, und darum müſſen wir uns darüber klarwerden, daß wir in der Geſtaltung unſerer Klaviermuſik bedenklich hinter dem Ausland zurückgeblieben ſind. Wenn heute der Konzertpianiſt der zeitgenöſſiſchen deutſchen Klaviermuſik im allgemeinen kühl oder ablehnend gegenüberſteht, ſo trägt auch das daran die Schuld, daß heute zu wenig Pianiſten unter unſeren Klavierkomponiſten ſind. Ich behaupte, daß ein guter Klavierkomponiſt auch ein tüchtiger Pianiſt ſein muſſe. Er braucht erade kein Virtuoſe zu ſein, aber er muß genaueſtens wiſſen, was laviermäßig iſt, was für Klavier klingt und dabei pianiſtiſch inter⸗ eſſant iſt. Darin liegt das Geheimnis, weshalb z. B. Scriäbin immer Eyril Scott überlegen ſei, weshalb es ſelbſt ſo feinen und farbi⸗ gen ſüddeutſchen Naturromantikern, wie Julius Weismann u. a. nicht gelingen will, als moderne Klavierkomponiſten die Stelle der „großen Modernen“ des Auslandes auf den Programmen unſerer Konzertpianiſten einzunehmen. * Von den Tenören. Der Heldentenor Paul Papsdorf war vor zwei Jahren noch am Hoftheater in Altenburg, heute fteht ſein Eleazar neben Maria Jeritzas„Jüdin“. Proſeſſor Wilhelm Alt⸗ mann, der die neueſten Aufführungen der„Jü. in“ im Deutſchen Opernhauſe zu Charlottenburg ausführlich beſpricht und Ha⸗ lévy in der Charlottenburger Neufaſſung als„ebenſo ſehens⸗ wie hören⸗wert“ bezeichnet, nennt den jungen Tenor mit Auszeichnung, da ſeine metalliſche Tenorſtimme ſich mit ebenmäßig ſchöner Geſangs⸗ weiſe vereine und der Darſteller auf alle Uebertreibungen verzichte.— Ein intereſſanter Tenor iſt neuerdings in Dresden angeſtellt. Richard Tauber führte mit dem Philharmoniſchen Orcheſter eine ſymphoniſche Dichtung eigener Kompoſition vor und leitete ein ganzes Symphoniekonzert mit ſicherer Führung des Taktſtocks.„Dresdens größter Konzertſaal war überfüllt. Wenn Weingartner und Rikiſch gemeinſam dirigiert hätten, hätte es nicht voller ſein können“, ſchreibt Eugen Thari.— Fritz Vogelſtrom hat in Breslau Parſifal cejungen, aushilfsweiſe.„Glänzend ſind ſeine Stimmittel nicht mehr, aber er verwendet ſie mit ſchöner, künſtleriſcher Weisheit.“ So Tr. Erich Freund. Dann kam Richard Tauber(gemeinſam mit Eliſabeth Réthberg) als Anziehungskraft. Nachdem er im Kon⸗ zert Aufſehen erregt hatte, ſang Vogelſtroms Dresdener Kollege noch den Rudolf in Boheme und Hoſfmann. Er leiſtete das ſchauſpie⸗ leriſche Kunſtſtück,„den veroperten Geſpenſter⸗Hoffmann“ außer⸗ gewöhnlich zu charakteriſieren. A. Bl. ne Verantwortlich: Arthur Blaß. S— 8 ſchreibliches Vergnügen“, und ganz Schwetzingen, die Dorfreſidenz geriet in Bewegung. Leopold Mozart lopt das Mannheimer Orcheſter als das beſte in Deutſchland. Es beſtand aus lauter jungen Leuten von guter Lebensart und war von dem Deutſch⸗ böhnen Karl Stamitz— der 1761 in Mannheim ſtarb— auf ſolche Höhe gebracht worden. Die weiteren Kunſtreiſen, namentlich die italieniſche Reiſe, den Weg von dem kleinen Schäferſpiel„Baſtien und Baſtienne“, das der Wunderknabe mit zwölf Jahren ſchrieb, bis zu den italieniſchen Jugendopern können wir nur fkizzieren. Aber mit 18 Jahren ſchrieb Wolfgang Amadeus Salzburg die kleine Meſſe in F, deren ganzes Inſtrumentale Violinen Violon⸗ celle, Kontrabaß und Orgel ſind. In dieſer kleinen Meſſe(die uns der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik 1905 in der Konkordienkirche vorgeführt hat) befindet ſich ein wunderſames Benedictus⸗Adagio, einfach, rein, gleichſam vom Himmel gefallen. Mozart hat dies kleine Stück kaum je übertroffen. Mit einundzwanzig Jahren(1777) ſteht der junge Meiſter vor uns: Viriuoſe der Orgel, dem Klävier, und— was nicht allgemein bekannt— auf der Violine, Komponiſt von großem An⸗ ſehen, Komponiſt aller Gattungen. Die Miſchung von ernſtem Studium, Fleiß und ungeheurer Leichtigkeit des Vollbringens, von bewußtem Wollen und genialer Steligkeit iſt neben der Vir⸗ tuoſität das Eigentümliche. Sein Klavierſpiel hielt Mozart allzeit ür Nebenſache,„aber, Gott ſei Dank, eine ſehr ſtarke Nebenſache.“ Aber zunächſt handelte der Vater nach wohlerwogenem Plane, wenn er den Sohn an den Hof Karl Theodors zu dringen ſuchte. Mannheim war dämals ein kleines Kulturzentrum, wie ſpäter Weimar und Meiningen werden ſollten. In dem Augenblick, in welchem Karl Theodor, die bayeriſche Erbſchaft antretend, Mann⸗ heim verließ und ſeinen Wohnſitz nach München verlegte, war alles öde und leer. Der Titei Hoftheater war noch der letzte Reſt einſtiger Pracht, und dieſen nahm uns der November 1918. Am 50. Oktober 1777 traf Mozart mit ſeiner Mutter in Mann⸗ —— ein. Der verſchwenderiſche Elanz, der Karl Theodors Hof⸗ altung auszeichnete, kam nicht allein dem Schloß und Park von Schwetzingen zugute, ſondern auch den Künſten und den Wiſſenſchaften. Die ganzen Stautseinnahmen gingen zwiſchen den Schweßinger Bauten und Anlagen auf, der junge Kurfürſt mit ſeinen 21 Jahren kannte ehen mir ſein Wohlleben. Aber in jenen Zeiten, da jeder kleine Selbſtherrſcher ſich dem Sonnenkönige an die Seite zu heben ſuchte, war der junge Kurfürſt, der in Mann⸗ heim⸗Schwetzingen 1743 bis 1778 herrſchte, doch mehr. Nämlich: der Vorbote Joeſs II. Was er zur Begründung einer Pfälziſchen Akademie der Wiſſenſchaften, für Gemäldeſammlungen, für den Antikenfaal erleſener Gipsabbrücke getan hat, wie er verſuchte, Klopſtock, Wieland und Leſſing Eckhoff obendrein(als den erſten damaligen Schauſpieler) nach Maumheim zu ziehen, wie er ſich be⸗ mühte, eine der beſten deutſchen Schauſpielgeſellſchaften nach Mann⸗ eim zu bringen: das alles beweiſt bedeutende Begabung, weiten lick und echten Kunſtſinn. Des erſten deutſchen Orcheſters gebachte ich bereits, der erſten deutſchen Oper für die„Kurpfälziſche Hof ſingbühne“ haben wir heute zu gedenken. In dem„prächtigen großen Opernhauſe“(das damals neu war), wurde dees Werk„mit allem Aufwande“ ausgeſtattet und aufgeführt. Einzelne ſolcher „Aufwendungen“ ſollen die Summe von 48 000 Gulden erreicht haben; es gab indeſſen keine Fehlbeträge. Der Kurfürſt ſchrieb eben neue Steuern aus, das Land mußte alles bezahlen. Es war ein⸗ mal ſo Sitte Der junge Mozart gab Lektionen, verkehrte in den Familien der Kunſtgenoſſen von Cannabich und Wendling und nahm an dem vergnügten Leben jener Zeiten— 12 Jahre vor der franzöſiſchen Staatsumwälzung— ſein beſcheiden Teil. Die uns überlieferten amüſanten Briefe, die Wolfgang an ſeinen Vater ſchrieb, geben die beſte Auskunft„Mozarts“ wohnten beim Hofkammerrat Ser⸗ rarius(F. 3.). Sie hatten freie Wohnung,„Holz und Licht“, dafür unterrichtete Mozart die Tochter. Am 20 Dezember 1779 ſchreibt nun Mozart dem Vater: „Vor 8 Uhr können wir nicht aufſtehen, denn in unſerem Zim⸗ mer(weil es zu ebener Erde iſt) wird es erſt um ½9 Tag. Dann ziehe ich mich geſchwinde an Um 10 Uhr ſetze ich mich— Kom⸗ ponieren bis 12 oder ½1. Dann gehe ich zum Wendling, dort —2 ich noch ein wenig bis ½2, dann gehen wir zu Tiſch. Unter⸗ eſſen wird es 3 Uhr, dann muß ich in den Mainziſchen Hof zu einem holländiſchen Offizier, um ihm im Generalbaß, Lektion zu geben Wofür ich vier Dukaten für zwölf Lektionen bekomme. Um 4 Uhr muß ich nach Haus, um die Tochter zu inſtruieren; da*2 wir vor ½5 niemalen an, weil man auf die Lichter wartet. Um 6 Uhr gehe ich zu Cannabich und lehre die Mlle. Roſe. Dort bleibe ich zum Nachteſſen, dann wird diskuriert und bisweilen geſpielt. Dann ziehe ich aber allezeit ein Buch aus meiner Taſche und leſe, wie ich es zu Salzburg zu machen pflegte.“ Die Mutter aber berichtet nach Salzburg: „Der Wolfgang wird überall hochgeſchäßt. Hier ſind überall (die damals neuen)„Pianofortes“, und dieſe kann er ſo unvergleich⸗ lich traktieren, daß man es noch niemals gehört Mit einem Wort: Jedermann ſagt, der ihn hört, daß ſeines Gleichen nicht zu finden ſey.. Herr iſt der beſte Mann von der Welt, aber von der Religion weiß as ganze Haus nichts und hält nichts davon. Die Mutter und Tochter gehen das ganze Jahr in keine Kirche, aber in die Kommedie gehen ſie allezeit. Sie ſagen, die Kirche ſey nicht geſund.“ Mozart hatte endlich, nachdem er drei Tage nacheinander zu den„natürlichen Kindern“ des Kurfürſten hingegangen, endlich den Selbſtherrſcher dort angetroffen. ber der Kurfürſt machte keine Anſtalten, 00 u dem in Ausſicht geſtellten Engagement zu„reſet⸗ vieren“.„Die ſpäte, gnädige Nachricht,“ daß„leider nichts“ darau⸗ werde, verdroß den jungen Meiſter, den man lange hingehalten hatte. Am 30. Dezenber 1777 ſtarb der Kurfürſt von Bayern, für das Mannheimer Kunſtleben ein böſer—* Mozarts Weg aber ging nach Wien und Prag. Er war und blieb 3 7 Donnerslag, den 17. Februar 1921. 3 Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 80. 1 e Stellen Offert-Briefen soll man niemais Zeugnisse oder andere Papiere in Urschriit sondern stets in Abscbrift deitügen, wenn man sich vot Veriust sehützen will. 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November 1920 über die Verleihung don Ehrenzeichen an Mitglieder der eiwilligen Feuerwehren dem Miniſterium des nern erteilten Ermächtigung wurde das hrenzeichen für 25 jährige Dienſtzeit an nach⸗ genannte Mitglieder der freiwilligen Feuerwehren verliehen: 1. Freiwilli Mannheim: riedrich ilhelm mmer, 3. Otto Fellcht, Mayer, ohann Kilthau, riſtian Wittemaier, 7. Martin Hoock, 8. Valentin Hill, 9. Adam Kraſtel. II. Freiwillige Feuerwehr Ladenburg: 1. Peier Weinmann, 2. Peter Günther, akob Lay, akob Stumpf. mi. Freiwillige Feuerwehr Schriesheim 7 1. Johann Adam Moraſt, —. ohann Wilhelm Gaber II. reiw. Fabrilſenerwehr der Mannheimer aſchinenſabril Mohr& Federhaff: 4 Chriſtian Kühner, 2. Friebrich Völker. nerwehr der chemiſchen Fabril gelegen in Mannheim: 1. Edolf Anton, 2. Gottlob Failmezger, 3. Heinrich Krämer. VI. Freiw. Fabrilſeuerwehr der Beuſioſſ ⸗Fabril Maunheim⸗Wal bhol: 1. Georg Kaſtel, 2. Fobann Gottlieb Daunke. Mann eim, den 7. Februar 1921. — Bezirksamt Abt. I. Bei der am 9. Februar 1921 vorgenommenen Wahl wurden—5 Herren Beiſitzer des Sewerbegericht! Naunheim auf die Dauer von drei Jahren gewählt: 4. Aus dem Kreiſe der Arbeitgeber. 1. In Nauuheim: 1. Bröcking, Fritz, Baurat, Direktor. 2. Wolf, Albext, Apiog raph. Sien Joſef, Brauereidirektor. Diehl II.„Ahtön, Bauunternehmer. Werner, Eugen, Müthtendirettor. Bärenklau, Karl, Sattlexmeiſter. Herbſt, Eugen, Fabrikant. Wunder, Georg, e 9. Baudrezel, Jo ef, Bauingeneur. 10. Herz, Friedrich, Schreinermeiſter. 11. Reiß, Siegfried, Zigarrenſabrikant. 12. Keiſtler, Abam, Malermeiſter. 13. Wons, Karl, Oberingenieur. 14. Sieber, Franz, Bauunternehmer. 15. Janſohn jun., Otto, Fabritant. 16. Huber, Jean, Bäctermeiſter. 17. Oßwald Wilhelm, Direktor. 18. Kiei einrich, Metzgermeiſter. 19. Vogel, Albert, Kaufmann. — Wieße, Franz, Schloſſermeiſter. 24. Schacherer, Karl, Fabrikdirektor. 22. Wartensleben, Veopold, Schneidermeiſter. 29. Dr. Nallinger, Friedrich, Baurat. 24. Hartmann, Wilhelm, Giaſermeiſter. 25. Schmitt, Withelm, Fuyrunternehmer. 20. Eiſinger, Wilhelm, Bauunternehmer, 27. Eichtersheimer, Karl, Fabrikant. 28. Hay, Elemens, 29. Lob, Heinrich, Baumeiſter. 30. Schröchaas, Heinrich, Schuhmachermeiſter. 84. Poſt, Hans, Zigarrenfabrikant. — Grelle, Guſtav, Malermeiſter. 33. Dr. Thelen, Karl, Fabrikdirektor. 2 Kurz Gottlob, Wiehgermeiſter. B. Graf, Richard, abriäkant. 96. Hleines, Karl Frieorich, Oberingenieur. ̃. Haumeſſer, Hermann, Reſtauxateur. 88. Metzger, Hermann, Bäckermeiſter. —9 Dreyſus, Oskar, Großkaufmann. — Albert, Mitinhaber des Kaffee„Hohen⸗ zollern“. 41. Leinweber/ Adam, Direktor. 5 42. Hamberger, Theodor, Fuhrunternehmer. 48. Linnebach, Jatob, Schmiedemeiſter. 2. In Seckenheim: Vauer, Hermann, Gipſermeiſter, Gartenkr. 7. L. Keitner, Jacob, Maurermeiſter, Schloßſtr. 10. B. Aus zem Kreiſe der Arbeitnehmer. 1. In Maunheim: 1. Schlier, Wilherm, Schreiner. Gremm, Jotzann, Schloſſer. 3. 4. 5 6. — 8. Untere 2 3. Weugl, Ll-gaſen, Baseeebeiter. A. Thiergarincc, Wile, Sahloſſer. 5. Bäunegart, Heiutich, Keſlelichneed. 8. Siacher, Kart, Sheuſſer. 7. Rihü, Haus, Sihwerter. B. Kuhn, Noam, Schloſſer. 9. Horner, Karl, Weäſchiniſt, 10. Schmitt, Arbert, weater. 11. Bartels, Karl, Zimmerer. 12. Houmuner, Wilherm, Maurer. 18. Ballweber, Hans, Gipſer. 14. Strieyl, Karl, Gummiarbeiter. 15, Lacher, Michael, Oelfabrikarveiter. 16. Hovel, Phuipp, Päpterärveiter. 17. Schweikert, unton, Buchbinder. 18, Gerberich, Nitblaus, Huchdrucker. 19. Grotzer, Paul, Schreiner. 20. Kratel, Hugo, Glaſer. 21. Schnelder, Karl, Bottcher. 22. Fiſcher, Georg,——95 23. Weoſer, Joſef, Baceer. 24. Jenneslens, Hubert, Kellner. 25. Winkler, Otto, Schuhmacher. 26. Weinbrecht, Jakob, Former. 27. Ries, Friedrich, Spengler. 28. Seufert, Wilhelm, Kupferſchmied. 20. Ciermak, Guſtav, Schneider. 80. Wolf, Heinrich, Schreiner. 31. Meyger, Georg, Fabrikarbeiter. „Metzger, Heinrich, Bauſchloſſer. . Leicht, Peier, Schmied. 4. Bühler, ritz, Fuhrmann. 5. Rabold, Ferdinand, Lagerhausarbeiter. „ Thier, Friedrich, Magazinarbeiter. „Sutjahr, Georg, Kapitän. 28. Dauer, Philipp, Porzellanarbeiter. „ Franz, Weber. 40. Klopfer, Brauer. —— Georg, Schloſſer. xick, Go Schmied. 43. Renlg Withelm, Portier. In Seckenheim: 1. Neubauer, Adam, Former, Hildaſtraße 46. N. Sche, 831 eichael, Fabritarbeiter, Hauptſtraße 116. chwerden 3 die Rechtsgültigkeit der Wahl find binnen einer Ausſchlußfriſt von ernem Monat nach der Wahl beim Gewerbegeric eder beim Bad. Bezirksamt Mannheim 8 bringen. K888 S Amtliche Bekanntmachungen von 4½ 0% an j. n. Lage Die zungen Aktien unserer Bank sind estätigung veisehenen Kassenquittungen zur Au bereit liegen Die betr. Erneuerungsscheine sind bei Berlin, im Februar 1921. Gleichzeitig machen wir bekannt. daß auch die Dividendenschein- bogen zu unseren Aktien Nr. 154 001—160 000 zur Aushändigung Bank für Handel und Idustöl nunmehr erschienen und sgabe. uns und unseren sämtlichen Niederlassungen mit doppeltem nach der Nummernlolge geordnetem Verzeichnis innerhalb der bei jeder Stelle üblichen Geschäſisstunden einzureichen. 48² 1. Oktober 1919 bis 30. September 1920 wird Bankhäusern Malxsche Lisl. Lasxisxbau 2. Ml., L. Leubunz, frazxiart a. Main mit Iu. 80.— Soaserzche Ma, Abteiluss fer Nälüsches Lask, Maankeia, Aaientscke stuats-Gesellschaft-., Kamazia und (So eingelöst. Pfaleische Prehneten-& Sabf Ludwigshafen a. Rh. Der Zinsschein Nr. 33 unserer Aktien für das Betriebsſahr vom von heute ab bei den —— füülineffimxefxs iHAeff Meinen verehrl. Abonnenten zur gell. Geschäft der Firma NRuge Kiek Geschäfts- ee Gustav Leiding Heinigungs-institut für Slas-, Häuset- U. Tottofrreinigung mit sämtlichen Verträgen auf mich übergegangen ist. Spozial-Institurfür Fenster-Häusst-U. GSw«Sgs-Relnigung 0 ——— bei den Bezugsstellen gegen Rückgabe der mit Empfangs- 9 2⁰⁰ — 8 Smunsche Konzerte Uuim Rosengarieng, Sonntag, 20. Fobruar 1921, abends 8 Uhr im Nibelungensaal Zweites volkstümliches Listen-Tonzort. Mitwirken de: Martha Bruch-Köin(Sopran) Suse Löb-Karisruhe(Klavier) Adoli Roeser-Eeksteiu GBaß) Hans Bruch-Mannheim(Begleitung) Ludwig Becker(Orchesteileitung) Das verstärkte Orchester. Aus dem Programm: Läeder und Arie von Schubert, R. Strauss, Trunk und Verdi.— Balladen von Loewe. — Orchestervorträge.— Klavierkonsert n W. A. Mozart. Gewöhnliche Preise.— Karten zu—5 Mark(dazu die Steuer) ab Donnerstag im Rosengerten und Verkehrsverein. Kenntnis, daß das 861 Sämiliche—— für Holz-Bearbeitung in reichhaltiger Auswahl bel billigsten Preisen empfehlen Webzr&. Beh-s/ wwrm. Amb: uate Eisenwaren. Schwetzingerſtr. 93—95. Werkreuge. 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