— Samstag, 19. Februar Bezugspreiſe: In Mannheim u.— monatl. einſchl. M..10 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ 24.80 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 25 Pfg. Alle Preiſe Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Lubwigshafen a. Rh.— äfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 946. bühr M..40 b ierteljährl. 20 Solderruſtic Poſtſcec e Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Vorbereitungen. Die Unterbringung der Verkretungen. § London, 18. Februar. Die großen Londoner Konferenzen, die am 21. Februar beginnen und wahrſcheinlich bis in die zweite Hälfte des Mo⸗ nates März dauern werden, erfordern umfaſſende Vorberei⸗ tungen. Erne dem auswärtigen Amte angegliederte Abteilung iſt zur Zeit beſchäftigt, für die aus Europa, Aſien ſowie aus den engliſchen Dominions kommenden Staatsmänner und Sachverſtändigen Unterkunft zu ſichern. Die engliſche Regie⸗ rung iſt, wie dies den Traditionen entſpricht, die Gaſtgeberin der Delegierten aller Länder. Nach einer beiläufigen Schätzung werden ſich die Unterbringungskoſten auf rund ein und eine halbe Million Pfund Sterling belaufen. In den Hotels Ritz, Carlton, Claridge, Hyde Park werden die türkiſchen, griechi⸗ ſchen, franzöſiſchen und deutſchen Vertreter wohnen. Die Ita⸗ liener werden ſich zum Teile in der italieniſchen Botſchaft Wohnräume reſervieren laſſen. Eine Menge Etikette⸗ fragen müſſen gelöſt werden. Die türkiſchen Nationaliſten ——— von den Vertretern des Sultans getrennt zu wer⸗ den. Dasſelbe gilt von den griechiſchen Vertretern, die mit einigen Delegierten der Veniſeliſten nichts zu tun haben wollen. Selbſtverſtändlich können die deutſchen und die franzöſiſchen Staatsmänner nicht in einem Hotel untergebracht werden. Schließlich erwartet man noch Delegierte aus Wien, Warſchau, Reval, die anläßlich der großen Konferenz beſondere Miſ⸗ ſionen zu erfüllen haben. Japan wird durch ſeinen Botſchaf⸗ ter vertreten. Was Amerika anbetrifft, ſo erwartet man mit dem unterwegs befindlichen Dampfer„Aquitania“ zwei Ver⸗ treter der Waſhingtoner Regierung und den Leiter der ameri⸗ kaniſchen Bankiersvereinigung. Außer dieſen Bevollmächtigten, die an der Oſtkonferenz und an der Entſchädigungskonferenz teilnehmen werden, kommen noch ſiebzehn Handelsmiſſionen aus den engliſchen Dominions auf Beſuch. Gleichzeitig mit den diplomatiſchen Konferenzen findet diegroßeengliſche Meſſe ſtatt, für die in allen Teilen des engliſchen Weltreiches eine ungeheure Propaganda gemacht wird. Die Handels⸗ miſſionen werden die verſchiedenen Induſtrieausſtellungen in London, Birmingham, Mancheſter und Sheffield beſichtigen. Die engliſche Regierung beabſichtigt den Staatsmännern Eüro⸗ pas Gelegenheit zu einem Beſuche der engliſchen Meſſe zu geben. Mitte März ſollen die Teilnehmer an der Entſchä⸗ digungskonferenz einen Ausflug nach Mancheſter machen. Im St. James⸗Palaſte, wo im Jahre 1912, unter dem Vorſitze Sir Edward Greys die Balkankonferenz ſtattfand, werden Vorbereitungen für die Zuſammenkunft der türkiſchen Vertreter getroffen. Im Auswärtigen Amte werden die Be⸗ ſprechungen zwiſchen den Alliierten und den deutſchen Dele⸗ gierten geführt werden. Beſondere Konferenzen finden in der Wohnung des Miniſterpräſidenten Lloyd George, in Downing⸗ ſtreet, ſtatt. Lloyd George gegen undurchſührbare Vorſchläge. London, 18. Febr.(WB.) Bei der Unterhausdebatte er⸗ klärte Lloyd George, er werde ſein Möglichſtes tun, um aus Deutſchland den letzten Pfennig, den es zahlen könne, heraus⸗ zuziehen. Er wolle jedoch keine Vorſchläge unter⸗ breiten, die nach eingeholtem Gutachten der Sach⸗ verſtändigen un durchführbar ſeien und falſche Hoffnungen in England erweckten. Die Haltung Lloyd Georges auf der Londoner Konferenz. onb. Paris, 18. Febr. Das„Journal“ will über die Hal⸗ tung Lloyd Georges von einer dem engliſchen Miniſter nahe⸗ ſtehenden Perſönlichkeit erfahren haben, daß Lloyd George immer noch von demſelben Geiſt beſeelt ſei wie in Paris, wo er bei ſeiner Abfahrt ſagte, England werde irgendwelche Ausflüchte Deutſchlands nicht dulden. Nun ſei die Meinung Lloyd Georges, daß beim Herannahen der Konferenz die Knüppel nicht geſchwungen werden ſollen, damit ſich die Konferenz bei ihrer Eröffnung nicht in ſchlechter Geiſtesverfaſſung befinde. Auf die Frage, was Lloyd George tun werde, wenn der deutſche Außenminiſter mit lächerlichen Angeboten komme oder eine ſtarke Herabſetzung der deutſchen Schulden vorſchlage, erklärte der Vertrauens⸗ mann des„Journal“, dieſes ſei unwahrſcheinlich. In London habe man das Gefühl, daß die in Paris feſtgeſetzte Summe gerecht ſei. Jedoch habe man nichts dagegen einzuwenden, daß Dr. Simons ſeine Anſichten über die Form und die Modalitäten der Zahlungen darlege. Lloyd George trage der ſchweren finanziellen Lage Frankreichs Rechnung und wünſche ihr zu helfen. Schwierig ſei nur die Frage, wie die Zahlungen erfolgen ſollen. Da es nur weni Gold gäbe, würden Warenlieferungen nur in beſchränktem Umfang zugelaſſen werden, um das eigene Wirtſchaftsleben nicht zugrunde zu richten. Die Hauptfache ſei, zu beweiſen, ob das deutſche Angebot angenommen werden könne. Die Taktik der engliſchen Regierung. onb. London, 18. Febr. Die Londoner Konferenz ſoll nach der offiziellen Erklärung der engliſchen Regierung auf die Erledigung der Frage des nahen Oſtens und der Reparation beſchränkt bleiben. Aus Informa⸗ tionen aus guter Quelle geht hervor, daß im Hintergrund dieſer Ablehnung die Furcht der Alliierten oor einer Auf⸗ rollung der ungelöſten Probleme des Friedensvertrags ſtände. Engliſche Rezierunskreiſe haben in Erfahrung gebracht, daß Frankreich gemeinſam mit Belgien etwaige neue deutſche Pläne ablehnen wolle und die Möglichkeit von Zwangs⸗ maßnahmen ins Auge gefaßt habe. England werde, falls 7940— Badiſche Reueſte Nachrichten die endgültige Löſung der Entſchädigungsfrage in London ſich nicht bewerkſtelligen läßt, eine neue Konferenz in Brüſſel vorſchlagen. Nach einer Mit⸗ teilung des engliſchen Geſandten in Paris hat die franzöſiſche Regierung mit der belgiſchen Regierung über ihre Stellung⸗ nahme in London konferiert und beide ſind zu einem Ueber⸗ einkommen gelangt. Die Kundgebung der engliſchen Arbeiter. EBerlin, 19. Februar.(Von unſerm Berliner Büro.) Die engliſche Arbeiterpartei und der Parlamentsausſchuß der eng⸗ liſchen Gewerkſchaften hat bekanntlich eine Kundgebung über die Pariſer Beſchlüſſe veröffentlicht. Es verlohnt ſich folgende Sätze aus dieſem Manifeſt wörtlich zu geben:„Eine Aus⸗ legung der Waffenſtillſtandsbedingungen, welche keine krum⸗ men Wege führt, muß zu einem viel beſcheideneren Geſamtbetrag führen. Der erſte Schritt iſt aber die Wiederherſtellung der zerſtörten In duſtrie auf dem Kontinent und nicht eine einſei Me Zahlung, ſondern der tatſächliche Austauſch von Waren. Dies aber bringt eine durchgreifende Reviſion der wirtſchaftlichen Deile des Friedensvertrags mit ſich und einen aufrichtigen Friedensſchluß mit Rußland. Da wir unſere gegenwärtige Arbeitsloſigkeit für die direkte Folge unſerer ſelbſtmörderiſchen Außenpolitik halten, verlangen wir nicht nur eine neue Prüfung der Wiedergutmachungsforderun⸗ gen, ſondern auch eine Neuorientierung in der Hal⸗ tung der Alliierten gegenüber Zentraleuropa und Rußland.“ Die„Times“ ſind natürlich über dieſes Manifeſt außer ſich. Das deulſche Uein. Simons in Darmſtadt. Darmſtadt, 18. Febr.(WB.) Auf ſeiner Süddeutſchland⸗ reiſe letzter Station traf Reichsminiſter Dr. Simons heute vormittag hier ein, um der heſſiſchen Regierung ſeine Auf⸗ wartung zu machen. In einer Sitzung des Geſamtminiſteriums begrüßte Staatspräſident Ullrich den Gaſt. Unter beſonderer Be⸗ tonung der derzeitigen außenpolitiſchen Lage des Reiches ver⸗ ſicherte der Staatspräſident, daß die heſſiſche Regierung und das heſſiſche Land an der Einheit des Reiches nicht rühren laſſen, obwohl Heſſen bei den drohenden Sanktionen den erſten Stoß auszuhalten haben werde, ſtehe es feſt hinter der Stellungnahme der Reichsregierung. Der Reichsminiſter gab ſodann ſeiner Genugtuung über den freundlichen Empfang Ausdruck und ſagte: Wenn mich bisher die Laſten der Berufsgeſchäfte verhindert hatten, nach Süddeutſchland zu kommen, ſo ſind es jetzt gerade Sie, die mich zu dieſer Reiſe veranlaßt haben. Wenn die Londoner Konferenz ergebnislos verlaufen ſollte, können die Sank⸗ tionen nicht ohne weiteres zur Anwendung ge⸗ langen, denn nach dem Friedensvertrag hat zunächſt die Re⸗ parationskommiſſion das Wort. Erſt wenn alsdann Deutſchland ſich gleichfalls weigern muß, die Auflage zu er⸗ füllen, können nach dem Friedensvertrag Sanktionen eintre⸗ ten. Die Reichsregierung hat ihr„Nein“ auf die ſo erfreuliche einheitliche Auffaſſung des deutſchen Volkes geſtützt. Es kommt nun darauf an, daß das deutſche Volk dieſes„Nein“ nunmehr auch kräftig ſtützt und daß es ange⸗ ſichts der drohenden Gefahren auch aufrecht⸗ erhalten wird. Wie auf meiner ſüddeutſchen Reiſe allge⸗ mein, ſo finde ich auch in Heſſen zu meiner großen Genüg⸗ tuung eine feſte und entſchloſſene Haltung. Das iſt mir eine beſondere Stärkung für meine Reiſe nach London. In längeren Verhandlungen wurden ſodann noch eine Reihe von Fragen erörtert. Am ſpäten Nachmittage fanden im Staatsminiſterium Beſprechungen mit führenden Perſön⸗ lichkeiten des politiſchen und wirtſchaftlichen Lebens ſtatt. Die Einheitsfront. Berlin, 19. Februar.(Von unſerem Berliner Buro.) In manchen Teilen der Preſſe beſteht vielfach noch die Neigung, die en und ihre Regierung, wegen der, wie man zugeben müſſen wird, nicht ganz reinlichen Löſung der vorhandenen Differenzen, hart anzufahren. Wir vermögen uns von dieſen demagogiſchen Uebungen keinen Erfolg für die praktiſche Politik zu verſprechen. Man wird, wenn man auf den Endeffekt ſieht, und auf den allein kommt es doch an, ſagen dürfen: die Dinge ſind immer noch glimpflich verlaufen. Man ſollte ſich an der offiziellen Kritik und an den Formu⸗ lierungen der oder jener, die es anders gewünſcht hätten, nicht ſtoßen. Das weſentliche bleibt: Bayern hat anerkannt und auch Herr v. Kahr hat das in ſeiner letzten Rede noch unter⸗ ſtrichen, daß die Verantwortung in der Entwaffnungsfrage 9/dem Reiche gebührt und gebühren muß. Das darf einſiweilen genügen, denn damit iſt die Einheitsfront herge⸗ ſtellt, die wir für London brauchen. Wie die Entwaff⸗ nung in der Praxis durchzuführen ſein wird, iſt eine ſpätere Frage, die erſt nach London zu löſen ſein wird. Gelingt es uns dort nicht, unſere Gegner zu unſerer Auffaſſung und unſeren Vorſchlägen zu bekehren, ſo ſtehen wir ohnedies am Ende: nach Neune iſt alles aus. Kommen wir aber in der Re⸗ paration zu verſtändigen Abmachungen, ſo wird das Reich auch Autorität genug haben, um in freundſchaftlicher Ueberein⸗ ſtimmung mit Bayern auch über die Ausführung der Entwaff⸗ nung das durchzuſetzen, wozu man ſich in London verpflichten will. 0 Pariſer Pol⸗tit. „An die alliierten Freunde!“ ST. Paris, 18. Febr. Anſchließend an die letzte Rede des Außenminiſters Dr. Simons ſchreibt der„Temps“: „Bayern und reußen ſind entſchloſſen, Widerſtand bis zum Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl. Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mitt 8 an beſtimmten Tagen, Stellen.2 u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmang beſchränkte Ausgaben od. f. verſpütete Aufn der Aufmarſch zur Londoner Kon „f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für N gen Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks gen zu keinen Erſatzanſprüchen fausgefallene od. en Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. ——————— 41 v. b ne v. Anz —— 8 n8 äußerſten zu leiſten. Forfaitſyſtem wird unbedingt zu einer Kriſis führen. Frankreich muß die Schwierigkeiten auf die eine oder andere Art überwinden und wird es tun, wenn es ehrlich, zäh, mutig und einig bleibt. Den Alliierten müſſen wir erklären: D ſucht die Repanche. Wenn Frank⸗ reich diesmal geplünder dannn kommt bald Italien an die Reihe. Es wird der d en Induſtrie und Finanz unter⸗ liegen. Dann kommt die he an England. Durch die deutſche Konkurrenz wird es verarmen und durch ein germaniſiertes Rußland bedroht werden. Letzten Endes wird auch Amerika ruiniert. Alliierte Freunde, unſere Sache iſt die Eurige! Heute mir, morgen dir!“ „Mäßigkeit.“ “P. Paris, 18. Febr. Der„Intranſigeant“ erzählt von einem neuen großen Plan der deutſchen Mon⸗ archiſten, mit den Bolſchewiſten Polen zu überrennen und an den Rhein zu marſchieren. Die fettgedruckte Ueberſchrift dieſes ganz unſinnigen Artikels lautet:„Kaiſer, Kalb, Kuh, Schwein, Brut.“ fredakteur des Intranſigeant iſt Leon Bailby, der ge in ſeinem Blatte an den deut⸗ ſchen Botſchafter in Pa ien offenen Brief richtete mit der Aufforderung, d di iner Regierung der deutſchen Preſſe Mäßigung in ihrem Tone gegenüber Ftankreich anzu⸗ empfehlen. Die c. Baſel, 19. Fe meldet: Briand konf und mit dem fr Gelegenheit eing terſucht, die Fra die Londoner Kon Scheitern gebracht w iſchen Maßnahmen. Uar.(Priv. Tel.)„Journal des Debats“ ern erneut mit Marſchall Foch egsrat. Es wurden bei dieſer ien militäriſcher Art un⸗ eit iſt, für den⸗Fall, daß Die neuen Kohlenforderungen. behründel dir fort ebr.(Pr.⸗Tel.) Dem Temps zufolge rungen damit, daß fähig ſei. Die Arbeitszei Stunden verlängert und die terdrückt werden. Falls könne, ſeien die Alliierten 1 Machtmittel zu überneh eviex brauche nur um zwei bolſchewiſtiſche Propaganda un⸗ land dies nicht durchführen die Kontrolle und die nötigen nen. Frankreich.“ duard Helſey legt im Leit⸗ n Ausführungen dar, Oſter⸗ aftlichen Anſchluß an Frankreich gerettet werden. Frat müſſe Sſterreich Lebensmittel und Kunſtdünger auf Kredit liefern. Frunkreich und Sſterreich müßten eine Art Intereſſengemeinſchaft bil⸗ den. Unter der K e kreichs würde ſich Oſterreich dann in einigen Jahren wi erholen. Dadurch könne auch der Anſchluß Sſterreichs an Deutſchland verhindert werden, den Frankreich, wenn es in Frieden leben wolle, unter keinen Umſtänden geſtatten könne. Amerikaniſche Perurteilung der Pariſer Beſchlüſſe. Philadelphia, 18. Februar.(W..) In einem von der Zeitung Public Ledger veranſtalteten öffentlichen Vortrag er⸗ tlärt Ur. Allyn, Dozent an der Havarduniverſität und Wirt⸗ ſchaftsbeirat der amerikaniſchen Friedenskommiſſion, daß die neuen franzöſiſchen Reparationsvorſchläge, über die ſich Frankreich mit England kürzlich einigen konnte, in der Haupt⸗ ſache politiſcher Natur ſeien. Die neuen Vorſchläge, ſagte Dr. Allyn, gehen weit über die Reparationsklauſel des Verſailler Vertrages hinaus. Ich kann ſie nicht anders als mit poli⸗ tiſchen Erforderniſſen Frankreichs erklären, denen Lloyd George aus irgendwelchen uner⸗ forſchlichen Gründen zuſtimmte. Selbſt mit dem beſten Willen könnte Deutſchland nicht die von ihm jetzt ver⸗ langten Zahlungen leiſten. Kompetente franzöſiſche und eng⸗ liſche Sachverſtändige mußten das wiſſen. Seit Friedens⸗ ſchluß hat Frankreich nur einen mäßigen wirtſchaftlichen Fort⸗ ſchritt erlebt, aber die wirkliche Geſundung wird wahrſcheinlich ausbleiben, ſolange das franzöſiſche Volk nicht die volle Wahr⸗ heit über die Weltfinanzen erfahren hat, über die draſtiſchet; Maßnahmen, die zur Ausgleichung des Haushaltes und zur Hebung des Wechſelkurſes erforderlich ſind und über die ent⸗ kleine Summe, die Deutſchland als Reparation zah⸗ en kann. Paris, 18. Februar.(W..) Der„Temps“ beſtätigt heute abend, daß der Vertreter der Vereinigten Staaten bei der Reparationskommiſſion, Boyden, von ſeiner Regierung zurückberufen wurde. Er werde ſich morgen von ſeinen Kollegen verabſchieden. Tirpitz an die Vereinigten Staaten. Berlin, 19. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Großadmiral v.„Tirpitz ſetzte heute in der„Deutſchen Allge⸗ meinen Zeitung“ ſeine Artikelreihe fort. Er ſchreibt über die Wirkung der engliſchen Lügenpropaganda auf Amerika: Es wird der hiſtoriſch vollgültige Beweis erbracht werden, daß die Leitung des deutſchen Reiches zwar politiſch naiv und wenig geſchickt beim Ausbruch des Krieges gehandelt hat, daß aber die moraliſche Schuld ganz ausſchließlich den Feinden Deutſchlands und namentlich der lengliſchen Weltpoli⸗ tik zugeſchrieben werden muß. Insbeſondere iſt der maßlos verläſterte Kaiſer am Ausbruch des Krieges un⸗ beteiligt. Das kann niemand ſo ſicher beurteilen als ich⸗ Der Kaiſer hat in den Julitagen 1914 vielmehr alles getan, um den Kriegsausbruch zu verhindern. Unter der Ueber⸗ ſchrift„Völkerbund“ richtet Tirpitz dann noch eine Art Appell STP. Paris, 18. Febr artikel des„Journal“ in reich könne nur durch —1 an die Vereinigten Staaten. Die Vereinigten Staaten cönnen nach der Beendigung des Krieges nicht einfach beiſeite ſtehen, —— 2. Seite. Nr. 83. ———— Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgade.) Samstag, den 19. Februar 1921. und Europa ſich ſelbſt überlaſſen, ohne gleichzeitig den Rechts⸗ Hafens wirke. Es handle ſich wieder einmal um den Einfluß verrat, den Wilſon an Deutſchland begangen hat, gutzuheißen. Ich kann mir nicht vorſtellen, daß die amerikaniſche Re⸗ gierung eine ſolche Ehrenſchuld nicht einlöſen wird. Das hat mit Sympathie für das eine oder andere Volk nichts zu tun. Es iſt zu einer Pflicht der amerikaniſchen Nation geworden. Wie es auch kommen mag, Deutſchland iſt als Wettbewerber aus der Weltpolitik auf lange Zeit, wenn nicht für immer, ausgeſchieden. Was es braucht, iſt innere Geſundung, mate⸗ riell und geiſtig. Wenn Europa vor 500 Jahren den amerika⸗ niſchen Landen die Kultur brachte, ſo gibt es für Ameritka jetzt eine klare Aufgabe: die europäiſche Kultur vor unabſehbarem Niedergang zu retten. Verſailles! Ein Volkskommentar des Friedensdiktates, herausgegeben von Freiherru von Lersner, Mitglied des Reichs⸗ tags(Verlag für Politik und Wirtſchaft, Berlin W. 35). Nicht einen Volkskommentar, ſondern ein Volksbuch— nein, das Volksbuch gibt Freiherr von Lersner uns mit dem 100 Seiten ſtarken Werk in die Hand, das ſoeben über den Friedensvertrag von Verſailles erſchienen iſt. Es iſt ein Buch, das Wahrheiten die grauſamſten Wahrheiten, die dem deutſchen Volke wohl jemals in die Ohren geklungen ſind. Und doch ein Buch, das auch wieder erhebt, weil aus all den Kommentaren, die von unſern bekannteſten Politikern, Wirtſchaftspolitikern und Militärs zu den Hauptbeſtimmungen des Vertrags geſchrieben ſind, die felſenfeſte Zuverſicht her⸗ ausklingt: Dieſes Schandmal eines Friedens kann und darf nur errichtet worden ſein, um wieder umgeſtürzt zu werden. Das deutſche Volk braucht die Wahrheit. Bisher hat es ſich immer damit begnügt, ſich durch die brutale Anwendung des Friedensvertrages von Fall zu Fall aus ſeiner Ruhe aufſcheuchen zu laſſen, aber es hat in ſeiner großen Mehrheit ſich niemals die Mühe gegeben, das ganze Unheil, das die Entente in Verſailles zu unſerem Verderben zuſam⸗ mengebraut hat, in allen ſeinen Folgen klar zu erkennen. Hier, in dem Buche, das Freiherr von Lersner uns bietet, wird ihm die ganze Wahrheit enthüllt. Alle Hauptbeſtim⸗ mungen des Vertrages werden erläutert und wer die 100 Seiten des Buches geleſen hat, der weiß, was die Vertrags⸗ beſtimmungen für uns zu bedeuten haben. Hinter jeder ein⸗ zeinen Erläuterung ſteht die Autorität eines Fachmannes. Führende Reichstagsabgeordnete aller Parteien, bekannte Diplomaten, Helden des Weltkrieges zu Waſſer und zu Land, führende Wirtſchaftspolitiker, ſie alle haben ſich mit dem Her⸗ ausgeber zuſammengetan, um das dunkle Machwerk von Ver⸗ ſailles bis in ſeine Ecken und Winkel zu durchleuchten. Das deutſche Volk wird ſich, nachdem ihm dieſes Buch gegeben worden iſt, über mangelnde Auftlärung nicht beklagen können. Aber es ſoll mehr daraus lernen. Es ſoll ſich nicht nur durch die Laſt eines ſchmachvollen Friedensvertrages nieder⸗ drücken laſſen. Freiherr von Lersner ſagt in ſeinem Vorwort zutreffend, daß die allgemeine Kenntnis der grauſamen Be⸗ ſtimmungen des Friedensdiktates zugleich das beſte Propa⸗ gandamittel gegen dieſes Diktat von Verſailles iſt. Und ſo klingt das Buch folgerichtig in einem Schlußwort des Heraus⸗ gebers in dem Ruſe aus, der mehr oder weniger laut ver⸗ nehmbar durch alle Erläuterungen und Kommentare tönt, der Ruf nach der völligen Reviſion des Friedensvertrages von Verſailles. Freiherr von Lersner hat mit der Herausgabe dieſes Buches ſeinen Kampf gegen den Friedensvertrag einen neuen Antrieb gegeben. Und die Stimmen derer, die ſich in dem Buche mit der ſeinen vereinigen, werden nicht vergebens erklungen ſein. 8 Aus dem Inhalt: Zu der Einleitung des Friedensvertra⸗ ges, die auf der einen Seite den geſamten Schwarm der Ententeſtaaten und auf der der andern Seite Deutſchland als Vertragskontrahenten nennt, ſchreibt Außenminiſter Dr. Si⸗ mons u..: „Durch die Aufzählung der Verbandsſtaaten wird die Einleitung einer Urkunde, die den Zweck hatte, Deutſchland zu demütigen und zu erniedrigen, ein Ehrendenkmal für uns. Sie 5 igt die Tat⸗ ſache, daß es 27 verbündete Feinde waren, die gemeinſank das einzige Deutſchland zur Unterzeichnung des Friedens von Verſailles zwan⸗ gen. Unter dieſen Verbündeten befinden ſich Mächte, die an Gebiet und Menſchenzahl allein ſchon Deutſchland um das Vielfache über⸗ treffen; nicht zu ihnen rechnet überdies eine weitere Weltmacht, mit Sn gleichzeitig 4 Jahre lang gerungen hat, nämlich Rußland.“ Zu der Belaſtung Deutſchlands mit der moraliſchen Kriegsſchuld(Deutſchland als Urheber des Krieges) äußern ſich Profeſſor Hans Delbrück und General z. D. Graf Mont⸗ gelas, frühere Sachverſtändige für die bei der deutſchen Friedensdelegation in Verſailles. Dieſe beiden Ver⸗ faſſer, die ⸗ in der Schuldfrage auch der Entente als unverdäch⸗ tige Zeugen gelten können, ſagen zu dem in Frage kommen⸗ den Artikel 251 des Friedensvertrages:„Dieſer Artikel iſt die 3 moraliſche Stütze des geſamten Erdroſſelungsvertrags. Er ſoll der Knechtung, Aechtung und Entrechtung des deutſchen Volkes die Weihe gerechter Sühne verleihen. Sein Inhalt aber iſt Lüge... Die Verfaſſer weiſen dann darauf hin, daß Kautsky eingeſtanden hat, der deutſchen Regierung un⸗ recht getan zu haben und daß er nach Einblick in die Akten ſeine urſprüngliche Auffaſſung als unhaltbar preisgegeben hat. Kautsky kommt zu dem Ergebnis:„Deutſchland hat auf den Weltkrieg nicht planmäßig hingearbeitet. Es hat ihn ſchließlich zu vermeiden geſucht.“ Die Verfaſſer fahren fort: „Schließlich hat Lloyd George in einer Rede vom 23. Dezember 1920 geſagt:„Je mehr man die Memoiren und Bücher über die Be⸗ gebenheiten vor dem 1. Auguſt 1914 lieſt, deſto mehr begreift man, daß niemand an leitender Stelle zu jener Zeit geradezu den Krieg gewollt hat.“ Damit hat der engliſche Premierminiſter ſelbſt den obigen Artikel(231) des Friedensvertrages für einen unhaltbaren ge⸗ ſchichtlichen Irrtum erklärt, der keinerlei moraliſche Stütze für den Vernichtungsfrieden von Verſailles bildet. Das mit Füßen getretene Recht fordert unabweisbar die Reviſion dieſes unmoraliſchen Frie⸗ dens, der das geſamte deutſche Volk der Sklaverei yreisgibt.“ Wir werden noch weiter auf den Inhalt des Buches zu⸗ rückkommen. der Siraßburger hafen. Jeden Tag finden die Elſaß⸗Lothringer bezüglich der Regelung der Straßburger Hafenfrage ein neues Haar in der Suppe. Gegen einen wirklich großzügigen Ausbau des Straß⸗ burger Hafens ſprechen vor allem die Intereſſen der nordfran⸗ zöſiſchen Hafenſtädte Calais, Boulogne, Dünkirchen, vor allem aber von Le Havre und Rouen. Der Straßburger Hafen könnte ſeine Waren nur von einem außerfranzöſiſchen Hafen, etwa von Antwerpen oder Rotterdam, beziehen. Nun hat aber Frankreich für alle Waren und Rohſtoffe, die nicht auf dem Wege über Frankreich, ſondern über einen ausländiſchen Ha⸗ ſen nach Frankreich eirgeführt werden auder dem Holl eine Einfuhrtaxe verhänet, die ſogenannte Furtere dieyirepot etN 'origine“. Die elſäſſiſchen Plärer ſcnc ben mun auch garz richtig, das bedeute nichts anderes, als daß auf die elſaß⸗ lothringiſche Geſchäftswelt zugunſten der franzöſiſchen Häfen eine Abgabe erhoben wird, die zu Ungunſten des Straßburger franzöſiſcher Großkapitaliſten, vor allem der Kaufmagnaten von Le Havre, die es beſſer verſtanden hätten, ihre Intereſſen zu ſchützen, als die Delegierten von Straßburg. Auch die Straßburger Handelskammer hat ſich am 10. Februar in einer Vollſitzung mit dieſer beſonderen Abgabe befaßt und die voll⸗ ſtändige Gleichſtellung des Straßburger Hafens mit den fran⸗ zöſiſchen Seehäfen ſowohl für den Import als auch für den Ex⸗ port gefordert und weiter verlangt, daß die von Straßburg auf dem Rhein beförderten Waren in Zukunft bei der Wieder⸗ einfuhr in Frankreich Zollfreiheit genießen und bei der An⸗ kunft in den Kolonien der gleichen Vorteile und Privilegien teilhaftig werden, wie die von franzöſiſchen Seehäfen ankom⸗ menden Güter. Auf die Verwirklichung ihrer Wünſche wird 55 Straßburger Handelskammer wohl noch lange warten önnen! die Abſtimmung in Oberſchleſien. Proleſt gegen die Beſchränkung des Einſpruchrechts. WMünchen, 19. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die Vereinigten Ver⸗ bände heimattreuer Oberſchleſier in München haben an den franzöſiſchen General Lerond, den Leiter der interalliierten Kommiſſion in Oberſchleſien, weſen Be⸗ ſchränkung ihres Einſpruchrechts nachſtehendes Proteſttelegramm geſandt: Die in Bayern, Oeſterreich, Ungarn, Italien, Spanien, Jugo⸗ ſlawien und auf dem Balkan wohnenden heimattreuen Oberſchleſier erheben ſchärfſten Einſpruch dagegen, wie die Abſtimmungsvorſchrif⸗ ten gehandhabt werden. Bis heute, 4 Tage vor Ablauf der Ein⸗ ſpruchsfriſt, ſind erſt etwa 10 Prozent der Abſtimmungsberechtigten im Beſitz von Mitteilungen der paritätiſchen Ausſchüſſe, ob ihr An⸗ trag angenommen oder abgelehnt wurde. Wenn infolge der kurz⸗ geſetzten Friſt für die Prüfung durch die paritätiſchen Ausſchüſſe Tau⸗ ſende von Stimmen verloren gehen, ſo trifft die Verantwortung da⸗ für lediglich die Interalliierte Kommiſſion, die eine gerechte Durch⸗ führung der Abſtimmung zwar feierlich verſprochen hat, durch ihre Verfügungen anſcheinend aber das Gegenteil erreichen will. Eine ſofortige Verlängerung der Einſpruchsfriſt muß mit aller Entſchieden⸗ heit verlangt werden. Die anderen ſüddeutſchen Verbände(Württemberg, Ba⸗ den, Frankfurt, Kaſſel) wenden ſich in ähnlichem Sinn an die Interalliierte Kommiſſion in Oppeln.— Beuthen, 18. Febr.(WB.) Wie die„Oberſchl. Ztg.“ aus Hindenburg meldet, iſt die Gemeinde Bielſchowitz ſeit Diens⸗ tag nachmittag von franzöſiſchen Truppen beſetzt. 50 Mann unter Führung eines Oberleutnants ſind eingerückt, um bei ev. Zwiſchenfällen ſofort eingreifen zu können. Die Preußenwahlen. Stürmiſche, blutige Auseinanderſetzungen in einer Wahl⸗ verſammlung. Frankfurt a.., 18. Febr.(Priv.⸗Tel.) In einer deutſch⸗ nationalen Wahlverſammlung, in der Staatsminiſter a. D. Helfferi ch vor etwa 4000 Perſonen ſprach, kam es zu ſtür⸗ miſchen, blutigen Auseinanderſetzungen. Etwa 100 Kom⸗ muniſten waren kurz vor Verſammlungsbeginn in den Saal des Zoologiſchen Gartens, wo die Verſammlung ſtatt⸗ fand, mit Gewalt eingedrungen und hatten hierbei ſchon einen alten Mann erheblich verletzt. Helfferichs Rede wurde fortwährend durch Gejohle und lärmende Zwiſchenrufe der Eindringlinge geſtört. Als ſchließlich ein Kommuniſt einen Studenten durch einen Schlagring ſchwer und einen andern“ leicht verletzt hatte, wurden die Friedensſtörer von den Verſammlungsteilnehmern hinausgeprügelt. Ein großes Schützpolizeiaufgebot ſperrte den Zoo ab, und drängte die Ruheſtörer in entlegene Seitenſtraßen ab, um weiteren Ausſchreitungen vorzubeugen. Nachdem die Ruhe wiederher⸗ geſtellt war, führte Helfferich ſeine Rede zu Ende, in deren Verlaufe er mitteilte, daß die Deutſchnationale Volkspartei bereit ſei, auch mit den Sozigl⸗ demokraten eine Regierung zu bilden unter der Vorausſetzung, daß Gewähr dafür vorhanden ſei, daß man in— unter allen Umſtänden feſtbleiben —— 05 E 410 Zur gleichen Stunde hatten die Mehrheitsſozialderiokra⸗ ten eine Wahlverſammlung in das Schumanntheater ein⸗ berufen, in der Scheidemann lprech und die ohne jeden Zwi⸗ ſchenfall verlief, ebenſo, wie eine Verſammlung der USPD., in der Criſpien als Redner auftrat. „Berlin. 18. Febr.(Pr.⸗Tel.) Zum kommuniſtiſchen Partei⸗ wirrwarr heißt es im„Vorwärts“: Die Kommuniſten wer⸗ den am 20. Februar nur den neuen Beweis dafür erbringen, wie weit ſie von der Ergreifung der Macht entfernt ſind. Viel⸗ leicht werden ſie etwas an Stimmen gewinnen, dafür iſt es aber gewiß, daß ſie ſich durch die Methoden, mit denen ſie dieſen Wahlkampf führten, ſelber den Hals gebrochen haben. 5—— 0 31—1 3 hungrigen Revolutionsſchwindlern wird dann ein Kampf auf Leben und Tod entbrennen. Schwere Ausſchreitungen in Kiel. Berlin, 19. Febr.(Pr.⸗Tel)) Wie das B. T. aus Kiel meldet, kam es geſtern in einer Wahlverſammlung der D..V. zu ſchweren Ausſchreitungen. Der Führer einer linksradikalen Gruppe warf einen Tiſch gegen den Vorſtandstiſch und gab dadurch das Zeichen zu einem heftigen Stuhlbombardement. Mehrere Perſonen wurden ſchwer verletzt. Die Polizei räumte ſchließlich den Saal. Ein bemerkenswertes Eingeſtändnis Scheidemanns. Aliona, 17. Febr Hier hielt Scheidemann in einer Wähler⸗ Peſchſſe en eine Werberede. Er ging auch auf die Pariſer Beſchlüſſe ein und geſtand offen, daß ſich die früheren Hoffnungen der deutſchen Sozialdemokratie auf den Beiſtand der Genoſſen in den Verbands⸗ ſtaaten als irrig erwieſen hätten. Die engliſchen und franzöſiſchen Sozialdemokraten ſeien nicht genügend 2 zialiſtiſch geſchult und organiſiert. Als praktiſche Leute müßte man daher mit Tatſachen und nicht mit Phantaſtereien rech⸗ nen, dann brauche man ſich keinen unberechtigten Hoffwingen auf Hilfe für den deutſchen Arbeiterſtand durch die Genoſſen von außen gegen den Kapitalismus in den Ländern des Ver⸗ bandes hinzugeben. Die ausländiſchen Genoſſen ſollten ſich aber nicht darüber täuſchen, daß, wenn das deutſche Proleta⸗ riat auf Jahrzehnte hinaus verſklavt werde, die Proletarier in den andern Ländern ſich nicht zu freien Menſchen ent⸗ wickeln können; denn die deutſchen Verhältniſſe ſeien maß⸗ gebend für die Arbeitsverhältniſſe im Ausland. 3 Im übrigen war die Rede Scheidemanns eine echt de⸗ magogiſche Wahlhetze gegen ſämtliche Parteién der Rechten, die nach abvegriffenen Rezeyten der Urkeberſchaft an! Friere und ſon noch der tohtten Pines hofuildigt wunden. D Sbeteraten 18 en nati ich 173* 5 8 hahen da, diich, nu e. lution nichts zu tun, keine Revolution, ertt likt, Met bet eco⸗ a es gab in Deutſchland überhaupt gar ſondern nur eine Reſtauration nach 835 dem Zuſammenbruch; denn wäre es eine richtige Repolution 37900 N uffaſſung geweſen ſei, man müſſe, um den Krieg zu Bert liefen nicht heute wieder viele deutſche Prinzen in erlin und Potsdam herum. Allerdings die Monarchie wolle man um keinen Preis wieder haben. Die würde man, ob⸗ leich man auf dem Boden der Demokratie ſtehe, beim erſten Verſuch, gewaltſam niederſchlagen.(Brüllende Zuſtimmung der Maſſen.) Peterſen und Ludendorff. „Der Führer der demokratiſchen Partei, Senator Dr. Peterſen aus Hamburg, hat in einer in Tilſit gehaltegen Wahlrede nach dem Bericht der„Tilſiter Allgemeinen feein 0 fol⸗ gendes geſagt:„Ich will nur kurz erwähnen, daß ſelbſt ein Mann wie Luendorff, der an einſeitigem Fanatismus, Kraft und Energie kaum ſeinesgleichen hat, daß ſelbſt Ludendorff unter Eid ausgeſagt hat, daß er Ende 1916 den Krieg für verloren hielt, daß es alſo keine Möglichkeit mehr gab, den Krieg militäriſch u gewinnen“.— Dieſe Behauptung erſchien verſchiedenen Zu⸗ Porern ſo unglaublich und ungeheuer, daß ſie es für notwendig ge⸗ at dt haben, nähere Ermittelungen anzuſtellen. Deren Ergebnis at die Annahme, daß die Behauptung Dr. Peterſens unmöglich richtig ſein könne, voll beſtätigt. Graf Ernſt zu Reventlow in Char⸗ lottenburg hat die kurzſchriftlichen Berichte des Unterſuchungsaus⸗ ſchuſſes vom November 1919 nachgeprüft. Danach hat Ludendorff erklärt:„Ende 1916 ſei die Lage ſo geweſen, daß man zu Lande allein nicht auf einen Sieg rechnen könnte.“ Das iſt alſo etwa⸗ Grcf Anderes, als was Dr. Peterſen Ludendorff in den Mund legte. raf Reventlow hat außerdem Gelegenheit gehabt in dieſen Tagen mit Ludendorff perſönlich hierüber zu ſprechen. Ludendorff hat er⸗ klärt, daß er niemals etwas Derartiges geäußert habe, wie Dr. Peterſen behauptet; daß die Oberſte Heeresleitung vielmehr der ewin⸗ nein, den uneingeſchränkten führen. enn Dr. Peterſen, wie wir annehmen wollen, die Aeußerung Ludendorffs nicht bewußt entſtellt hat, ſo liegt hier eine 8 956—— oder Nachläſſigkeit vor, die bei jedem Redner als höchſt befremdlich bezeichnet werden müßte, die aber geradezu unerhört erſcheint, wenn dieſer Redner der Führer einer politiſchen Partei iſt. Deulſches Keich. Der alte Bergarbeiterverband gegen die Kommuniſten. TBO. Bochum, 18. Febr. In einem Aufruf an die Verbands⸗ mitglieder, der ſich gegen die kommuniſtiſche Maulwurfsarbeir rich⸗ tet, kündigt der Vorſtand des alten Bergarbeiterverbandes ſcharfe Maßnähmen gegen die linksradikalen Zerſplitterer an. Unter Bezug⸗ nahme auf die im Januar in Berlin gefaßten Beſchlüſſe wird be⸗ tont, daß alle Miiglieder, die ſich 1. an der Bildung kommuniſtiſcher „Keimzellen“ oder„Fraktionen“ beteiligen oder ſie fördern, 2. an Konferenzen teilnehmen, die von kommuniſtiſcher Seite einberufen und gegen die Organiſationen gerichtet ſind, 3. als Kandidaten für die kommuniſtiſchen Wahlliſten ſich aufſtellen laſſen oder für ſie agi⸗ tieren, die Einheitsfront und die notwendige Verbandsdiſziplin durchbrechen und ſich ohne weiteres außerhalb des Verbandes ſtellen. Die Bezirks⸗ und Ortsverwaltungen ſind, wie hinzugefügt wird, verpflichtet, dem Vorſtande ſolche Mitglieder unter Angabe der Verbandsnummer zu melden, damit ihre Löſchung in der Mit⸗ gliederliſte ohne weiteres erfolgen kann. . Iur Lage der Poſtbeamten. In einer Konferenz des Reichsverbandes deutſcher Poſt⸗ und Telegraphenbeamten in Frankfurt a. M. am 16. Februar, welche von Vertretern aus ganz Heſſen ſtark beſchickt war, wurde nach leb⸗ hafter Debatte nachſtehende Entſchließung angenommen: „Die Vertreterkonferenz des Reichsverbandes deutſcher Poſt⸗ und Telegraphenbeamten, Bezirksverein Darmſtadt, als größte Beamten⸗ gewerkſchaft von Heſſen, verurteilt aufs Entſchiedenſte die Maßnahme der Reichsregierung, die Notlage der Beamten durch die Abſtufung der Kinder⸗ und Teuerungszulagen nach Ortsklaſſen noch weiter zu verſchärfen. Es wird erwartet, daß die Reichsregierung dieſe un⸗ ſoziale Maßnahme ſo raſch wie möglich beſeitigt, um dadurch die hochgehenden Wogen der Beamtenſchaft einzudämmen. Die gerechte Einſtufung aller Orte iſt mit aller Beſchleunigung unter Mitwirkung der Beamtenvertreter durchzuführen. Die Deuerungsunterſchiede ſind nicht ſo groß, daß eine Abgren⸗ zung in fünf Ortsklaſſen eine Berechtigung hat. Gleichmäßige Kinder⸗ und Teuerungszulagen für alle Orts⸗ klaſſen und eine Verminderung der Ortsklaſſen ſelbſt verlangt die Konferenz unter voller Würdigung der Finanzlage des Reiches,. Das Urteil im Staßfurter Kommuniſtenprozeß. „Deſſau, 18. Febr.(W..) In dem Staßfurter Kommuniſten⸗ Pie Wchine heute abend das Ausnahmegericht das Urteil. Es nahm die Bildung einer verbotenen militäriſchen Organiſation für er⸗ wieſen an und verurteilte Käppner zu 10, Kuniſch zu 6, Adams zu 5 und Klaffke zu 3. Monaten Gefängnis. Ein Angeklagter wurde frei⸗ geſprochen Aumerikaniſche Farmerſöhne in München. 5 München, 19. Febr.(Pr.⸗Tel.) Die Farmerſöhne aus Amerikg, die die Begleiter des Transportes der für Deutſch⸗ land beſtimmten Milchkühe waren, ſind auf ihrer Reiſe durch Deutſchland geſtern abend um 10.30 Uhr im Münchner Haupt⸗ bahnhof eingetroffen. Es ſind im ganzen 16 Herren, meiſt Studenten und Farmerſöhne aus Texas Die Herren werden heute eine Beſichtigungsfahrt durch München unternehmen, um dann am Abend im Hofbräuhausſaal mit Vertretern der Behörden und Körperſchaften ſich zuſammenfinden. Als näch⸗ ſtes Ziel iſt Nürnberg in Ausſicht genommen. Die U. S. P. kündigt Kahr ſchärfſten Kampf an. München, 19. Febr.(Pr.⸗Tel.) Die Landtagsfraktion der.S. P. gibt eine Erklärung ab, in der ſie ſich mit der Antwort des Miniſterpräſidenten auf ihre Interpellation nicht zufrieden erklärt und der Regierung Kahr den ſchärfſten Kampf ankündigt. Die⸗ e e iſt nichts neues, denn im Kampf mit jeder Regierung iſt die.S. P. mit oder ohne Grund aus Prinziiy. Münachen, 19. Februgr.(Prib. Tel.) Am Montag ver⸗ anſtaltet die U. S. P. Münchens 5 Voltsverſammlungen. Als Redner ſollen u. a. die Reichstagsabgeordneten Hilferding, Ledebour und Criſpien erſcheinen. Soviel verlautet, ſind auch Redner auswärtiger Staaten in Ausſicht genommen. Am Dienstag beginnt in Wien ein Sozialiſtenkongreß, zu dem ſich die Herrſchaften begeben. Delmold, 18. Febr.(W..) Der neugewählte lippiſche Land⸗ tag⸗trat heute zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen und nahm die Wahl des Landtagspräſidiums vor, Es wurde zum Vorſitzenden der Sozialdemokrat Meier⸗Detmold, zum Vizepräſidenten der Deutſch⸗ nationale Meier⸗Dörentrup gewählt. —Aus dem beſetzten Gebiel. Ein Aufruf der ſaarländiſchen Bergarbeilerſchaft. ONB. Sdarbrücken, 18. Februar. Die Bergarbeiterſchaft des Saargebietes hat an die Regierungskommiſſion das Er⸗ ſuchen gerichtet, für beſſere Behandlung der Bergleute einzu⸗ treten, für gerechte Einteilung der Dinge, Abſchaffung der un⸗ gerechten Kündigungen und der ſcharfen Arbeitsordnung ſo⸗ wie Beſeitigung der Feierſchichten. In einem öffentlichen Aufruf wurde an das Gerechtigkeitsgefühl der Bergwerks⸗ behörden und der Saarregierung ſowie an das Solidaritäts⸗ gefühl der internationalen Arbeiterſchaft appelliert. Ter der- Siteut der ererichen Grengteſehnn, eniztit von Sreihröcken⸗nach Waldmoor überſiedelt, um hart die letzten Feſtſtellungen für die ſoar⸗pfälziſche Grenzführung zu machen. Am kommenden Montag werden die Arbeiten in dem preußiſchen Grenzgebiet des Saarlandes fortgeſetzt.— 8 man verſchiedener Meinung ſein. Sr— Samstag, den 19. Februar 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 83. Wirtſchaftliche Fragen. Tagung des Südweſtdeutſchen Handelskammerausſchuſſes für Holelgewerbe und Fremdenverkehr. Vor einigen Tagen fand in der Stuttgarter Handelskammer eine außerordentlich zahlreich beſuchte Tagung des Südweſtdeut⸗ ſchen Handelskammerausſchuſſes für Hotelge⸗ werbe und Fremdenverkehr ſtatt, die Kommerzienrat Gſell, Präſident der Handelskammer Karlsruhe, als Vorort des Ausſchuſſes leitete. Der Verſammlung wohnten Vertreter von Han⸗ delskammern, Stadtverwaltungen, Hotelverbänden und Verkehrs⸗ vereinen bei. Im Mittelpunkte der Verhandlungen ſtand ein in⸗ tereſſanter, mit ſtarkem Beifall aufgenommener Bericht des Herrn Hotelbeſitzers Fritz Hölliſcher⸗Baden⸗Baden über die erſte Hauptverſammlung des Verbandes der Hotelbeſitzervereine Deutſch⸗ lands am 7. und 8. Dezember 1920 in Berlin. Der Vortragende legte mit eindrucksvoller Deutlichkeit die Bedeutung des Hotelgewer⸗ bes im deutſchen Wirtſchaftsleben an Hand zahlenmäßiger Belege dar. Umſomehr befremdete es, daß man dieſem Wirtſchaftszweige eine ſelbſtändige Vertretung im Reichswirtſchaftsrat verſagt hat. Der Berichterſtatter ſprach die ſichere Erwartung aus, daß der Wunſch nach einer ſolchen Vertretung möglichſt bald erfüllt werde. Er wandte ſich ſodann gegen die Drangſalierung des Hotelgewerbes durch Staatsanwaltſchaft, Wuchergerichte und Zwangswirtſchaft und ſchil⸗ derte das Vorgehen gegen die Berlinex Hotelbetriebe, das lediglich gine Erbſchaft der Zwangswirtſchaft ſei, ſodaß eine Beruhigung in die⸗ r Beziehung erſt dann eintreten würde, wenn das deutſche Wirt⸗ ſchaftsleben von dieſem verhängnisvollen Zwange 9 werde. Der Berichterſtatter mißbilligte ferner die angewandte Geſetzesaus⸗ legung über die Hotelwohnſteuer, die in weiteſten Kreiſen als unzuläſſig empfunden wird. Da ſie aber trotzdem in einer An⸗ zahl von Städten bereits eingeführt iſt, hat ſich das dringende Be⸗ dürfnis nach einheitlichem Verfahren herausgeſtellt, wobei nach An⸗ ſicht der Verſammlung der Steuerſatz 10 Proz. nicht überſteigen darf. Allgemeinen Anklang fand es bei der Verſammlung, daß die ſüdweſtdeutſchen Handelskammern durch Errichtung eines beſonderen Hotelausſchuſſes in vorbildlicher Weiſe eine enge Verbindung mit den in Betracht kommenden Gewerbetreibenden hergeſtellt haben. Insbeſondere zollte die Verſammlung dem Vorort des Ausſchuſſes, der Handelskammer Karlsruhe, ihren Dank für die in den verfloſſe⸗ nen drei Jahren geleiſtete Arbeit und wählte auch für die folgenden drei Jahre den bisherigen Vorort wieder. Unter Hinweis auf das Beſtreben, innerhalb der Handelskammer Induſtrie⸗ und Handels⸗ gruppen zu bilden, erſchien es dringend erforderlich, überall da die Wahl eines Vertreters des Hotelgewerbes in die Handelskammer zu verlangen, wo die in Rede ſtehenden Betriebe nicht bereits, wie die⸗ in pielen Kammern ſchon der Fall iſt, über eine Vertretung in der Handelskammer verfügen und wo nach Lage der Verhältniſſe eine ſolche Vertretung geboten erſcheint. Auch wurde die Bildung von Verkehrsausſchüſſen bei den Handelskammern unter Einbeziehung der Hotelinduſtrie für außerordentlich erwünſcht er⸗ achtet.— Die Sitzung befaßte ſich ſodann auf Grund eines Berichtes von Dr. Krienen, Syndikus der Handelskammer Karlsruhe, ein⸗ gehend mit den Fragen des Preisabbaues und den gegen das Hotelgewerbe erhobenen Anſchuldigungen hinſichtlich der Preisbemeſſung, wogegen Stellung genommen wird. Die Weiterbehandlung dieſer Angelegenheit wurde einem beſonderen, demnächſt zuſammentretepden Unteransſchuß überwieſen.— Zum Schluſſe fand noch eine Ausſprache über die Trinkgeldgewäh⸗ rung ſtatt.* Der Geſetzentwurf zur Abänderung des Zuckerſteuergeſetzes ſieht lt. D. A. Z. einen Steuerſatz von 100 Prozent auf den Doppel⸗ zentner gleich 140 Prozent des jetzigen Kleinverkaufspreiſes vor. Die vorgeſchlagene Erhöhung der Steuer wird, wenn man einen Jahres⸗ verbrauch von 62 Millionen Doppelzentner annimmt, eine Mehrein⸗ nahme von 1,2 Milliarden Mark ergeben, d. i. gegenüber der jetzigen Steuereinnahme mehr rund 1 Milliarde Mark. Keine vollfländige Freigabe des Geireideverkehrs. Die Blätter veröffentlichen im Auszug eine Denkſchrift der Reichsgetreideſtelle, die der auf den 21. ds.'s. feſtgeſetzten Konfe⸗ renz der Ernährungsminiſter der Länder in München unterbreitet werden ſoll. Es wird darin die vollſtändige Freigabe des Getreideverkehrs abgelehnt, da hierdurch der inlän⸗ diſche Preis den Weltmarktpreis erreichen, vielleicht noch überſchreiten würde. Es wird dann weiter das Umlageſyſtem empfohlen wegen des Zwanges für den Landwirxt, die Rentabilität ſeines Betriebes in höheren Hektarerträgen ſtatt in hohen Preiſen für geringere Erträge zu ſuchen. Ein Abbau des Zwangswirtſchaftsapparates wird in der Richtung erfolgen, daß der zentraliſierte Mühlenbetrieb der Reichs⸗ getreideſtelle aufgehoben und von der bisherigen Mehlwirtſchaft zur Körnerwirtſchaft übergegangen wird. Bezüglich der Erfaſſung und der Ueberweiſung wird in der Organiſation der Reichsgetreideſtelle bald eine ſtarke Dezentraliſation ſtattfinden. Städtiſche Nachrichten. Aus der Stadtratsſitzung vom 17. Jebr. 1921. Auf Antrag der Schulkommiſſion wird die Ferienordnung für die hieſige Volksſchule dahin geändert, daß die Oſter⸗ ferien entſprechend der vom Unterrichtsminiſterium für die höheren Lehranſtalten getroffenen Anordnung vom 19. März bis 12. April dauern, und daß eine etwaige Aenderung der Pfingſtferien an den höheren Lehranſtalten auch für die Volksſchule zu gelten hat. Die bisher an der hieſigen Volksſchule eingerichteten Vorbe⸗ reitungsklaſſen für den Uebertritt von Schülern in die höheren Lehranſtalten kommen von Oſtern 1921 an verſuchsweiſe in Wegfall, nachdem künftig alle Schüler, die in eine höhere Lehranſtalt übertreten wollen, ausnahmslos die vier⸗ jährige Grundſchule zu durchlaufen haben und ſo die zum Uebertritt erforderlichen Kenntniſſe erlangen. Die Sammlung„Deutſche Kinderhilfe“ hat in Mannheim insgeſamt 358 052.42 M. ergeben; nach Abzug der Aus⸗ lagen mit 1 250.80 M. verbleiben 356 801.62 M. zur——— gemäßen Verwendung. Ab 1. April 192,. übernimmt die Stadtgemeinde das Plakat⸗ weſen in Eigenbetrieb. Mit Wirkung vom 1. Mürz 1921 werden die täglichen Ver⸗ pflegungsſätze in den ſtädtiſchen Krankenanſtalten wie folgt erhöht: a) für Hierwohnende Kranke: in der erſten Klaſſe auf 45., in der zweiten Klaſſe auf 33., in der dritten Klaſſe auf 21.; b) für auswärts wohnende Kranke: in der erſten Klaſſe auf 60., in der zweiten Klaſſe auf 40., in der dritten Klaſſe auf 25.; c) für Kinder: 1. für Hierwohnende auf 12., 2. für Aus⸗ wärtswohnende auf 14.; ch für das Geneſungsheim Neckargemünd auf 18 M. 3 Die Funkempfangſtelle beim Telegraphenomt Mannheim iſt jetzt eingerichtet. Der während mehrerer Wochen ausgeprobte Be⸗ trieb hat befriedigt. Die Empfangsanlage iſt dazu beſtimmt, Preſſe⸗ und Wirtſchaftsnachrichten, Börſenkurſe uſw. aufzunehmen. Für den Bezug dieſer Nachrichten haben ſich die Beteiligten an den „Eildienſt für amtliche und private Handelsnachrichten G. m. b..“ Berlin NW 7 oder an das Wolff'ſche Telegraphenbüro unmittelbar zu wenden. 8 Der hieſige Synagogenrat hat in ſeiner letzten Sitzung den Herrn Lehrer und Armenfürſorger Moſes zum Begräbnisordner hieſiger Gemeinde ernannt. Die Wahl iſt ganz im Sinne der Ge⸗ meinde ausgefallen, da Herr Moſes ſich während ſeiner hieſigen Dienſtzeit als äußerſt pflichttreuer Beamter gezeigt hat. 3 Verhaftung von Schleichhändlern. In Lauda, Amt Tau⸗ berbiſchofsheim, haben Beamte des Landespreisamtes, Zweigſtalle Mannheim, am 15. und 16. ds. Mts. 3 Schleichhändler feſtgenommen, darunter eine Frau aus Mannheim, die regel⸗ mäßig jede Woche ins Bauland fuhr und dort ihre Ware aufkaufte. Bei ihrer Feſtnahme wurden ihr 24 Pfund Mehl, 2 Liter Milch und 4½ Pfund Butter abgenommen. Letztere hatte ſie in beſonders dazu eingenähten Rocktaſchen verwahrt. Das Jubiläum 25jähriger Tätigkeit konnten dieſer Tage die beiden Prokuriſten Guſtav Beckhard und Chriſtian Eiſele ſowie Fräulein Joſefine Hornig im Hauſe der Rheiniſchen Papier⸗ manufaktur Hermann Krebs, Mannheim, begehen. Die Jubilare wurden von den beiden Inhabern der Firma durch wer volle Ge⸗ ſchenke geehrt. Auch von ihren Mitarbeitern wurden ihnen Auf⸗ merkſamkeiten in der üblichen Weiſe erwieſen. vereinsnachrichten. “Die Orisgruppe Mannheim des Vereins badiſcher Lichiſpiel⸗ hausbeſitzer veranſtaltete am Vonnerstag im Gold⸗ und Silberſaale des Apollotheaters einen Familienabend, der den harmoni⸗ ſchen Abſchluß der geſchäftlichen Verhandlungen der aus Baden, der Pfalz und Heſſen gutbeſuchten Generalverſammlung der Ver⸗ einigung bildete. Herr Direktor Ohler, dem die Leitung des Abends oblag, hatte als Anſager unſeren unübertrefflichen heimi⸗ ſchen Humoriſten Karl Buck verpflichtet, der ein recht unterhalt⸗ ſames Programm zuſammengeſtellt hatte. Zugleich ſchoß er aber auch als Soliſt den Vogel ab. Er 00 in der wirkungsvollſten Weiſe Scherz mit Ernſt abwechſeln und zeigte ſo ſeine Virtuoſität in der Charakteriſierung und Nuancierung. Als er ſeinen Haupt⸗ ſchlager, den Mannemer Schuſterbu, brachte, da weckte er ſtürmiſche Heiterkeit und ſchallenden Beifall. Nicht ſchlecht nahm ſich neben dieſem Stimmungsmeiſter Herr Willy Weinzierl aus, der mit einer humoriſtiſchen Gabe ſehr gefiel. Eine Dame der Geſellſchaft führte ſich recht anſprechend als Solotänzerin ein. Mit Anmut und Geſchmack ſpendete ſie in Gemeinſchaft mit einem hieſigen Tanz⸗ lehrer zwei moderne Tänze, denen ſie auf Verlangen einen dritten als Jg folgen ließ. Frlu. Stech zeigte mit dem Vortrag der Arie der Marie aus dem„Waffenſchmied“, daß ſie im Beſitz einer gutklingenden Sopranſtimme iſt, die bei weiterer guter Schulung beachtenswerte Leiſtungen erhoffen läßt. Zwiſchen dieſe gediegenen ſoliſtiſchen Gaben ſtreute Herr Kapellmeiſter Härzer temperamentvoll und flott eine Anzahl Muſikſtücke und ſpielte nach Abwicklung des Programms ebenſo eis und ſchwungvoll zum Tanze auf, der die Erſchienenen bis zur Feierabendſtunde einträchtig⸗ lich beiſammenhielt. Der Dank, den der Verbandsvorſitzende der Ortsgruppe Mannheim für die gemütlichen Stunden zum Ausdruck brachte, läßt den Schluß zu, daß die Lichtſpielhausbeſitzer Badens, der Di und Heſſens recht gern wieder tagen werden. in Mannheim veranſtaltungen. 4 Theaternachricht. Das erſte Gaſtſpiel von Heinrich Tiemer von der Staatsoper in Wien als„Zar“ in Lortzings„Far und Zimmer⸗ mann“ findet am Mittwoch ſtatt. Lene Weiller⸗Bruch und Haus Bruch. Der Klavierabend für zwei Klaviere, den Hans Bruch und Lene Weiller⸗Bruch heute veranſtalten, verdient das Intereſſe aller Konzertfreunde. gedient. 3 Das zweite volkstümliche Soliſtenkonzert, das am morgigen Sonn⸗ tag bei gewöhnlichen Preiſen im Nibelungenſaal ſtattfindet, bringt ein überaus abwechslungsreiches Programm, in deſſen Durchführung ſich außer dem verſtärkten Orcheſter noch vier mitwirkende Künſtler teilen werden. Die Namen Martha und Hans Bruch und der des Baſſiſten Adolf Roeſer⸗Eckſtein haben einen ausgezeichneten Klang, und auch dem Erſtauftreten der jugendlichen Pianiſtin Suſe Löb in einem Mosartſchen Klavierkonzert darf mit Intereſſe entgegengeſehen werden. Martha Bruch⸗ Köln ſingt Lieder von R. Strauß und Trunk, Adolf Roeſer⸗Eckſtein, von einer rheiniſchen Konzertreiſe zurückkehrend, Schubert⸗Lieder und zwei der beliebten Löwe⸗Balladen. Suſe Loeb ſpielt Mozarts C⸗moll⸗Konzect. Das Orcheſter wird eine der populärſten Haydn⸗Sinfonien zu Gehör brin⸗ gen, um die ſich Lieder und Arien gruppieren. Kabarett Rumpelmayer. Die rührige Direktion hat Herrn Kapell⸗ meiſter Walter Strauß für heute Samstag einen Ehrenabend be⸗ willigt, der auf die vielen Freunde des Meiſters auf dem Flügel ſicherlich eine große Anziehungskraft ausüben wird. Das verſtärkte Orcheſter wird ausſchließlich Straußſche Weiſen zum Vortrag bringen und das ganze Pro⸗ gramm des Kabaretts, verſtärkt durch eine Anzahl hieſiger und auswärtiger Künſtler und Künſtlerinnen, ſich in ſeinem vollen Glanze zeigen.(Siehe Anzeige.) Internationale Ringkampf⸗Konkurrenz im Apollotheater. bärenhaſt ſtarken öſterreichiſchen Meiſter Randolfi, der geſtern erſt⸗ malig hier die Matte betrat, iſt allen Konkurrenzen für die Süddeutſche Meiſterſchaft der ernſteſte Bewerber entgegengetreten. Er zeigte bereits ſeine enorme Kraft, indem er ſeinen Gegner Kochansky in vier Minuten auf die Schultern legen konnte. Der ſtämmige Bayer Achner konnte gegen v. d. Heyds Angriffe ausgezeichneten Widerſtand entgegenſetzen und ſo innerhalb 20 Minuten ein unentſchiedenes Reſultat erzwingen. Der große ſchlanke Berliner Keller hat es mit dem Ludwigshafener Neſer zu tun, Neſer, ein kräftiger unterſetzter Ringer, warf Keller in 12 Minuten durch Schleudergriff. Im Entſcheidungskampf blieben Bayerns Farben durch den Sieg Gemmels über den Tſchechen Werner nach Geſamtzeit von 29 Minuten mit Untergriff von hinten erfolgreich. Heute Samstag trifft der Oldenburger Schatti auf Randolfi, Grunewald tritt gegen v. d. Heyd und Werner gegen Küpper an. Außerdem findet der er ſte Her⸗ ausforderungs⸗Boxkampf zwiſchen dem Tiroler May und Kochansky⸗Polen ſtatt. Mit dem Spielplan des National-Theaters Neues Theater Febr.[[S Vorstellung 3 Vorstellung— 20. S. 3[.A. I3. Vormittags-Aufführung: Alt-Heidelberg 2 Die moderne Oper um Richard Strauß 1134 331C Der Schatzgräber 6 Willi's Frau 7 21. M. 33 A Die Hochzeit des Figaroſ 7 22. D. 16[V. Jugendſreunde 7 VII. Akademie 7 23 M. 40[AH.] Zar und Zimmermann 7 24. D. 33D Godiva 7 Im Nihelungensaal 25 E. 41 JAAx. Rigoletto 7 Joseph u. seine Brüder 7 26. S. 34C Neu einstudiert: Die Verschwörung des Eiesko zu Genua 6 27. S. 33 B Die Zauberilöte 5 Jugendireunde 7 Nus dem Lande. T. Ladenburg, 17. Februar. Unerwartet kam von einem Tot⸗ geglaubten, der anſang letzten Jahres infelge Arbeitsloſigkeit in die Fremdenlegion gegangen war, ein Lebenszeichen. Er war in Mekines(Marokko) und ſchrieb von dort einem Freunde: „Bleibe im Lande und nähr' dich redlich!“ Dann blieben alle Nachrich⸗ ten aus u. ein Ladenburger berichtete von ihm, der auch in Mekines in der Fremdenlegion iſt, daß er bei einem Gefecht auf der Flucht ver⸗ wündet worden ſei und hohes Fieber gehabt und geſtorben ſei. Alle Nachrichten blieben aus, alle an ihn gerichteten Briefe kamen zurück. Nun kam völlig unerwartet Nachricht von dem Totgeglaubten, der mit zwei Mannheimer Leidensgefährten auf der Flucht aus der Türkei ſchrieb. daß ſie ſich einzuſchiffen und in eini⸗ gen Monaten daheim zu ſein gedenken. Unter wieviel Qualen und Mühſalen müſſen ſich die Armen durchſchlagen, um die erſehnte Hei⸗ mat wieder zu ſehen, die ſie nun mit ganz anderen Augen betrachten werden, denn um ſie wieder zu erreichen, ſcheuen ſie keine Entheh⸗ rung, keine Mühſal! Ob ſolche ſehr lehrreiche Fälle nicht die Ver⸗ blendeten warnen, die ſo unbedachtſam ihrem Verderben— der Fremdenlegion— zuſteuern? — Weinheim, 17. Febr. Landwirt Philipp Pfrang, der beim Fällen eines Obſtbaumes von dem umfallenden Stamme gegen die Bruſt getroffen worden war, iſt ſeinen Verletzungen er⸗ legen.— Einem jungen Ehepaare, das ſeine Ausſteuer wegen des Wohnungsmangels in der Friedrichsſchule in der Friedrichſtraße untergebracht hatte, wurden durch nächtlichen Einbruch Wäſche und Kleidungsſtücke im Werte von 10 000 Mark geſtohlen. Die beiden Einbrecher, ein Kaufmann und ein Feinmechaniker aus Offenbach, wurden in Darmſtadt verhaftet und nach hier überführt. Das be⸗ ſtohlene Ehepaar erhält ſeine Ausſteuer wieder zurück. )6heidelberg, 18. Febr. Heute nacht wurde aus einer ver⸗ ſchloſſenen Kraftwagenhalle in der Schlie bacher Landſtraße ein Perſonenkraftwagen, Fabrikat Daimler, im Werte von 150 000 M. von unbekannten Tätern geſtohlen.— An der Schlaf⸗ krankheit erkrankt iſt eine neunzehniährige Näherin. Sie liegt jetzt ſchon zwei Wochen im Schlaf und wird künſtlich ernährt. Die Schlafkrankheit iſt nicht anſteckerd. )0 Freiburg, 16. Febr. Im Alter von 77 Jahren iſt dieſer Tage Med.⸗Rat Meiſter geſtorben, der 40 Jahre hindurch hier die ärztliche Praxis ausübte und daneben faſt ebenſo lang noch die Pflichten eines Theaterarztes erfüllte. Dreimal, in den Feldzügen 1866, 1870/71 und 1914/18, hat er als Militärarzt dem Vaterland Runſi und Wiſſen. Konzert E. Bergmann⸗Sandfuchs—C. Fränkel. Es gehört zu den Aufgaben der Kritik, ſich nicht nur gegen Unfertiges, Flaches mit objektiver Sachlichkeit zu wenden, ſonvern es iſt(im Sinne Robert Schumann's) doch auch ihre Aufgabe, junge Talente, die e⸗ ernſt mit der Kunſt nehmen, anzuregen, zu ermuntern, den beſchrit⸗ tenen Weg mutig weiter zu ſchreiten und bei unerbittlicher Selbſt⸗ kritik nicht zu verzagen, ſondern des Goethe'ſchen Wortes:„Wer ſtrebend ſich bemüht, den können wir erlöſen!“ ſtets eingedenk zu ſein. Solche Geleitworte möchte man auch der Sängerin auf den Weg mitgeben, die bei Frau Kärner hier ſorgfältige und treffliche ge⸗ ſangstechniſche Studien gemacht und geſtern den erſten Flug in die breite Oeffentlichkeit wagte: ein vielverſprechendes Talent. Die gediegene Vortragsfolge ihrer Geſänge, welche neben je vier—— von Hugo Wolf und Rich. trauß ein Präludium von R. Kahn enthielt, ſchloß jedes Zuge⸗ ſtändnis an die breite Menge aus, und die gedächtnisfreie Durchfüh⸗ rung ließ eine intelligent geſtaltende, muſikaliſche Sängerin von Ge⸗ ſchmack ünd Geſtaltungsvermögen erkennen. Das in den Wolf'ſchen Geſängen in Erſcheinung treiende intonationsgefährdende Vibrato deutete wohl auf eine begreifliche Erregung der Debutantin. Denn in den Strauß'ſchen Liedern waren Anſatz, Tonführung und der Uebergang vom Bruſt⸗ ins Kopfregiſter viel ruhiger und ſicherer. Auch hatte die Stimme dann von ihrer anfänglichen Herbheit ver⸗ loren. Tadellos ſprachen die Töne des umfangreichen Organs im biand an, und glockenrein waren die Kopftöne. Von den vier Wolf ſchen Geſängen verdiente das zweite(„Und willſt du deinen Liebſten ſterben ſehen“) den Vorzug. Geſangstechniſch und muſi⸗ kaliſch noch viel beſſer waren die Strauß'ſchen Lieder gegeben. Hier trat neben der vorbildlichen Klarheit des Textwortes und der gediegenen muſikaliſchen Auffaſſung auch eine bemerken⸗werte Ein⸗ fühlungskunſt zutage, die zwar die Geſänge noch nicht immer reſtlos erſchöpfte, aber doch ſtets den richtigen Stimmungsausdruck fand. Alles in allem: ein höchſt hoffnungsvolles Debut!— Den inſtrumentalen Teil des überlangen Programms beſtritt Eliſabeth Sandfuchs⸗Bergmann. Ihre Stärke liegt im Tech⸗ niſchen, und ihre Haupttrümpfe ſpielte ſie mit den Liſzt'ſchen Stücken und den zwei Humoresken Reger's aus, die ſie mit blitzblanker Technik ſauber, ſinnig phraſiert, nuanciert und tadelloſer Pedalbehandlung zur Geltung brachte. Dagegen war mir die dem Erzherzog Rudolf gewidmete Beethoven⸗Sonate op. 81a zu unper⸗ ſönlich und temperamentarm geſpielt. Auch in der Temponahme So viel mir bekannt, be⸗ Ohne Zweifel iſt Cläre Fränkel tätigt ſich die Pianiſtin in erſter Linie als Muſikpädagogin, und als ſolche— dies beſiegelte auch das geſtrige Konzert— verdient ſie gewiß alle Als feinfühliger, gewandter und trefflecher Begleiter der Geſänge bewährte ſich aufs 9. einz Mayer. 5 In die Wunder der Sternenwelt führte uns geſtern ein Vortrag des Hauptſchriftleiters Hermann Baguſche aus Heidel⸗ berg ein. In den einleitenden Worten wies der Vortragende darauf hin, daß alle Völker zu allen Zeiten ſich mit Himmelskunde beſchäf⸗ tigt haben, und 661 einen kurzen Ueberblick über die Entwicklung der e iſſenſchaft. Die* Entwicklung dieſer Wiſſen⸗ ſchaft war freilich erſt möglich nach Erfindung der Fernrohre und Vermeſſungsapparate. Von größter Bedeutung iſt für ſie auch die Photographie, a die photographiſche Linſe bedeutend ſchärfer ſieht als das menſchliche Auge und die photographiſche Platte auch auf das von vielen Sternen ausſtrahlende ultraviolette Licht reagiert, für welches das menſchliche Auge unempfindlich iſt. Durch das Spektroſkop können wir die chemiſchen Grundſtoffe, aus denen ſich die Himmelskörper zuſammenſetzen, erkennen. Daraus hat ſich bei⸗ ſpielsweiſe ergeben, daß ſich Kupfer, Nickel, Chrom und ähnliche auf der Erde vorkommende Stoffe auch auf der Sonne vorfinden, während die für Gold und Silber charakteriſtiſchen Linien im Sonnenſpektrum fehlen. 5 Reihe vorzüglicher und hochintereſſan⸗ ter Lichtbilder von der Sonne und ihren Planeten, von Kometen und Nebelflecken veranſchaulichten die darauf folgenden feſſelnden Ausführungen des Redners über das Sonnenſyſtem. Ein Teil des Reinertrages des Vortrages fließt der 88 Sternwarte zu. Dieſes Inſtitut befindet ſich in einer— Notlage, daß nicht ein⸗ mal die notwendige wiſſenſchaftliche Literatur, geſchweige denn die nötigen Inſtrumente zur Fortſetzung ſeiner Arbeiten eſchäffen werden können. Der Wunſch des Vortragenden, daß ſich auch in annheim Kreiſe finden möchten, die der Sternwarte durch Stiftungen zu Hilfe kommen wollten, ſei auch von uns nachdrücklichſt wiederholt. Wohl⸗ verdienter, reicher Beifall dankte dem Redner für ſeine hochintereſ⸗ ſanten und klaren Ausführungen. Der Muſenſaal war überfüllt; Herr Baguſche wird ſeinen Vortrag am 3. ärz wiederholen. an. 2 Karl Dillinger, dem einheimiſchen Meiſter, iſt im Kunſt⸗ Ler zur Zeit eine Sonderausſtellung gewidmet. Eine ſtattliche Anzahl Aquarelle und Zeichnungen blicken dem Beſucher mit den in Strich und Farbe ſcharf ausgepräg'en Merkmalen eines eigen⸗ rſönlichen, zielbewußten, echten Künſtlertums entgegen. Die Aus⸗ tellung, von Dr. Tannenbaum ſorgſam vorbereitet, veranſchaulicht nicht zuletzt das ungewöhnlich innige Verhältnis. das zwiſchen Dillingers Malerei und Zeichnungen beſteht und dem als Schlüſſel zu den ſtarken Wirkungen ſeiner Kunſt beſondere Aufmerkſamkeit gebührt. .6* Die Nachtigallmedaille für einen Offizier. Aus Berln kommt die Meldung, daß die Geſellſchaft für Erokunde im feierlicher Sitzung die Nachtigallmedaille an den Hauptmann der deutchen Schutztruppe(jetzigen Major a..) Herxman Deitzner verliehen hat. Dieſe Auszeichnung iſt bislang nur den hervorragendſten Pio⸗ nieren der erdkundlichen Forſchung, den großen Nordpolfahrern, an Spen Hedin, den großen Erforſcher Afrikas und anderen be⸗ rühmten Männern verliehen worden. Hauptmann Detzner ſich ganz außerordentliche Verdienſte um die Wiſſenſchaft erworben haben muß, um einer ſolchen Ehrung würdig befunden zu werden. In der Tat wird ſein Name künftig in einer Reihe mit denen der berühmteſten und kühnſten Forſcher genannt werden. In manchem überragt er ſie alle. Detzner war Robinſon und Odyſſeus, Livingſtone und Lettow⸗Vorbeck, Flüchtling und Kämpfer, Forſcher und Soldat in einem. Hauptmann Detzner hatte auf einer Expedition zur Erforſchung der unbe⸗ kannten Grenzgebiete zwiſchen Britiſch⸗ und Heutſch⸗Neuguinea einen Vorſtoß in die noch gänzlich unberührten Gegenden der zen⸗ tralen Waſſerſcheide gemacht und dort einen neuen Volksſtamm von merkwürdig hochſtehender Kultut entdeckt; da unterbrach der Krieg ſeine erfolgreiche Arbeit. Als er an die Küſte zurückgeeilt war, fand er die Auſtralier ſchon als Herren vor. Er zog ſich daher mit wenigen eingeborenen Soldaten in die entlegenſten Miſſions⸗ gebiete der Finſchhafen⸗Halbinſel zurück und unternahm von hier aus mit Hilfe des deutſchtreuen Käte⸗Völkchens auf eigene Fauſt kühne Durchbruchs⸗Verſuche nach Holländiſch⸗Neuguinea. Auf dieſen Zügen kreuz und quer durch weite unerforſchte Gebiete im Innern der Inſel lernte Detzner nicht nur die geographiſchen und klimatiſchen Verhältniſſe, die Pflanzen⸗ und Tierwelt genau kennen; er gewaan auch nahe Fühlung mit den unberührten Inlandſtämmen, Kanni⸗ balen, und tonnte ſo ihre Sitten und Lebensgewohnheiten bis ins Einzelne ſtudieren. Den„Bongbong“(den guten, großen Geiſt) nannten ihn ſeine treuen Schworzen. In den Jahren der völligen Einſamkeit u. langen Monaten der Geneſung nach ſchwerſter Krank⸗ ſein war die Natur ſeine einzige Tröſterin. Goethes Fauſt diente ihm gleichzeitig als Herbarium und als alleinige Lektüre. Die un⸗ klaren, veralteten Nachrichten vom Kriege, die ihn auf Schleichwegen monchmal erreichten, machten ihn krank vor Sehnſucht und Helm⸗ weh. Aber er hielt unter der ſchwarz⸗weiß⸗roten Flagge, der Be⸗ gleiterin auf allen Zügen, aus, um, als die Nachricht dom„Frie⸗ den“ kam, die größte Enttäuſchung zu erleben. Die geſamten wiſſen⸗ ſchaftlichen Ausarbeitungen von der großen Grenzexpedition Baren von den Auſtraliern geſtohlen und dernichtet vorden er ſelbſt wurde nach Auſtralien gebracht und mußte als Kriegsgefangener noch monatelang hinter dem Stacheldraht zusharren. Am 21. Februar 1921 wird nun Hauptmann Detzner in Mannheim einen Vortrag über ſeine abenteuerlichen Erlebniſſe halten. Es leuchtet alſo ein, daß 9 4. Seite. Nr. 83. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Samstag, den 19. Februar 1921. )(Baden-Baden, 16. Febr. Im Alter von 57 Jahren iſt hier Regierungsrat Max Diſchler geſtorben. Der Entſchlafene war im Jahre 1889 in den badiſchen Finanzdienſt eingetreten und längere Zeit Oberzollinſpektor bei der Zollabfertigungsſtelle am Bahnhof Baſel und von 1911 ab hier tätig. )6 Pfullendorf, 18. Febr. Zu dem Vatermord, über den wir ſchon berichteten, werden noch folgende Einzelheiten gemeldet: An dem auf die Mordnacht folgenden Tag, dem 31. Jan., reiſte die 28jährige Tochter Eliſe Schnopp ſofort mit dem Frühzug zu ihrer Schweſter nach Freiburg. Den Hausleuten und einem Verwandten gab ſie an, ihr Vater ſei auf einige Tage zum Hamſtern verreiſt. Als der 52jährige Schnopp, der früher eine Blechnerei und die Land⸗ wirtſchaft betrieb, ſeit einiger Zeit aber privatiſierte, nach ungefähr 12 Tagen nicht zu ſehen war, ſtiegen einige Leute in die Wohnung, fanden aber nichts verdächtiges, da die Tochter ihren im Schlafe mit der Axt erſchlagenen Vater im Bette ſo gut zugedeckt hatte, daß von der Tat nichts zu ſehen war. Als man die Tochter ſchließ⸗ lich telegraphiſch zurückgerufen hatte, brach ſie unter der Türſchwelle zuſammen und man fand dann den übel zugerichteten Leichnam ſowie unter dem Kiſſen die blutige Axt verſteckt. (Schwandorf bei Stockach, 18. Febr. Geſtern wurde ein bei einem hieſigen Landwirt beſchäftigter Knecht, ein Ruſſe, mit auf⸗ geſchlitztem Bauch in ſeinem Bett tot aufgefunden. Es iſt nicht Inzunehmen, daß Mord vorliegt. Allem Anſchein nach hat der Ruſſe, der unter heftigem Heimweh litt, aber unter den augenblick⸗ lichen Zeitverhältniſſen nicht heimkehren konnte, ſeinem Leben ſelbſt ein Ende gemacht. Sportliche Kunoͤſchau. Vorſchau auf die ſonntägigen Fußball⸗ Vetikämpfe. 1. Runde um den Süddeutſchen Verbandspokal 1921. Odenwaldkreis. Wie alljährlich nach beendeten Verbands⸗Meiſterſchaftskämpfen treten ſich auch heuer wieder die Vereine aller Klaſſen zur Austragung von Spielen um den vom Süddeutſchen Fußballverband geſtiſteten Pokal gegen⸗ über. Das Verbandsgebiet iſt in drei große Kreiſe, den Südlreis, die Vereine am Oberrhein, in Mittelbaden, Württemberg und Oden⸗ wald, den Oſtkreis, umfaſſend die Vereine in Mittelfranken, Schwaben, Oberbayern, Unterfranken, Oberfranken, Oberpfalz und Niederbayern und ſchließlich den Nordkreis, umſaſſend die Vereine in der Maingegend einge⸗ teilt. Die Austragung der Pokalſpiele erfolgt im 8 zu den Meiſter⸗ ſchaftsſpielen nicht in Wertung nach Punkten, ſondern nach dem ſogen. Pokalſyſtem, d.., es wird jeweils nur eine Begegnung zweier Vereine ſtattfinden, der Verlierende ſcheidet ohne weiteres aus dem Wettbewerb aus, der Sieger qualifiziert ſich für die jeweils 14 Tage ſpäter ſtattfindende nächſte Runde. Proteſte ſind unzuläſſig. Es wird jeweils bis zur Entſchei⸗ dung geſpielt. Die vier erſten Runden finden am 20. Februar, 6. März, 20. März und 3. April ſtatt. Der kommedne Sonntag bringt uns nun überall, auch in unſerem Odenwaldkreis, die erſte Runde der Pokalſpiele und ſteht bei der großen Anzahl der ausgeloſten Gegner ganz und gar im Zeichen dieſer Spiele. Die Ausloſung hat ganz verſchiedene Rangklaſſen als Gegner beſtimmt. Von 8 gemeldeten Ligamannſchaften haben allein 3.⸗klaſſige Gegner. ſodaß hohe Torziffern nicht ausgeſchloſſen ſein dürften. Ferner haben ſich Liga⸗ gegen.⸗ und.⸗Klaſſe, A. gegen .e und.⸗Klaſſe, auch.⸗ gegen.⸗Klaſſe gegenüberzutreten. Leider hat uns das Los eine Begegnung zweier Ligavereine verſagt. Ueberraſchungen werden, da nahezu zwiſchen den meiſten Gegnern mindeſtens eine Klaſſe Unterſchied beſteht, wohl kaum eintreten, es kann daher erwartet werdea, daß der„Höhertarifierte“ bezw. Höherklaſſifizierte in jedem Spiel für die zweite Runde ſich das Befähigungszeugnis holen wird. Die Ausloſung zurerſten Runde für morgen Sonntag hat folgende Begegnungen er⸗ geben: 1. Verein für Raſenſpiele Mannheim(Liga)— Germania Pfungſtadt (Bergſtraße⸗A.⸗Meiſter). 2. Verein für Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim(Liga)— Turnverein 62 Weinheim(.⸗Klaſſe). 9. Spielvereinigung 07(Liga)— Viktoria Neckarau(.⸗Klaſſe). 4..⸗Vereinigung Neckarau(Liga)— Turnverein Neckargemünd(.⸗ Klaſſe Neckargau). 5. Sportklub Käfertal(Liga)— Viktoria 1911 Wieblingen(.⸗Meiſter Neckargau). 6. Sp.⸗Vereinigung Sandhofen(Liga)—.⸗Geſ. 1910 Kirchheim GB.⸗ Meiſter Neckargau). 8 7. Kickers Mannheim(.⸗Klaſſe)— Sportv. 09 Viernheim(.⸗Klaſſe). 8. B. f. B. Wiesloch(.⸗Klaſſe Neckargau)— Spielvereinigung Plankſtadt (.⸗Klaſſe Neckargau). 9. Hertha Mannheim(.⸗Klaſſe)— Turnverein 46 Mannheim(.⸗Klaſſe). 0. Alemannia Rheinau(.⸗Klaſſe)— Union 1911 Heidelberg(.⸗Klaſſe Neckargau). Neckarhauſen(.⸗Klaſſe Neckargau)—.⸗B. Jahn Neckarau (.⸗Klaſſe). . M..⸗Cl. 08 Lindenhof(.⸗Meiſter)— Sportklub Reilingen(.⸗Klaſſe Neckargau). 13. V. f. R. Walldorf⸗Aſtoria(.⸗Klaſſe Neckargau)— Fußball⸗Geſ. 1913 Mannheim(.⸗Meiſter). Sport⸗ und Turnverein Waldhof(Liga) und.⸗C. Phö⸗ mix Mannheim(Liga) hatten ſich mit ihren Pokalgegnern zur Aus⸗ tragung der Spiele auf vergangenen Sonntag geeinigt. Waldhof blieb gegen B. f. B. Heidelberg(.⸗Klaſſe Neckargau) mit 3: 1 und Phönix gegen Biktoria 1912 Mannheim(.⸗Klaſſe) mit 9: 1 Sieger, ſomit ſind V. f. B. Heidelberg und Viktoria bereits aus der Konkurrenz ausgeſchieden. Sport⸗ und Turnverein Waldhof iſt auf eine weite Reiſe ge⸗ gangen, um in Südbayern gegen Turnverein Augsburg und „Wacker“ München anzutreken. Wie wir ferner noch erfahren, ſteht für heute Samstag nachmittag wiederum ein Firmenmannſchafts⸗ ſpiel auf dem Programm: Die rührige Fußballmannſchaft der Mann⸗ heimer Verſicherungsgeſellſchaft hat die Elf der Rhei⸗ niſchen Elektrizitäts⸗Geſellſchaft(„Rheinelektral) zu einem freundſchaftlichen Kräftemaß geſordert. B. Wiuterſport. e. Vom Schwarzwald, 19. Febr.(Priv.⸗Tel.) Nach dem heute früh vorliegenden Bericht herrſcht im Hoch ſchwarzwald Tauwetter bis 80 1000 Meter aufwärts. Die Schneegrenze liegt nahe 700 Meter. Die chneedecke iſt ſchwach, im mördlichen Schwargwald von der Bafler Höhe bis zur Hornisgrinde zwiſchen 20 und 45 Zentimeter bei—2 Grad Wärme. Das Wetter iſt trübe, der Schnee meiſt weich und naß, auf den Kamm⸗ höhen zum Teil auch vereiſt. Im allgemeinen ſind die Skibahnen in guter Verfaſſung an den Nordhängen und in den Waldwegen, ſowie auf den Kammhöhen, da dort noch eine genügende Schneelage vorhanden iſt. ee, Wasserstandsbeobachtungen im Morat Februar 5 Pegelstavon vom Datum aben U.. 1% eeeenee, 8 dusterinsll 4035.32 0. 034.28.33/ Abende 6 Uhr Ken 129132.341 1111 11 Kaohm. 2 Uhr axauu—P430229728 296.95 21 Kaohm. 2 Uhr Nannheln 41.801.84.2 1831.611.0 Vorgens 7 Uht Palnn 00.0⁰.-B. 12 Uhr Kaubh.21171.4 12.06 108 Vorm. 2 Uhr KBIisnm 104 103 Machm. 2 Uhr vom Neckar: anndeiimd 197 135 194„4.92.92 Vorm 2 Uhr Rellbronrnn.58.50 0,47 043.55.51 Vorm 7 Uhr Nordwind, Heiter—50 Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt 20. Februar: Bedeckt, milde, Niederſchläge, ſtürmiſch. 21. Februar: Veränderlich, milde. 22. Februar: Wolken, milde, Niederſchläge vielenorts. 23. Februar: 25. Februar: 26. Februar: Wolkig, teils Sonne, ſtrichweiſe Niederſchlag, kühler Wind. Veränderlich, milde, ſehr windig. Wolken, teils Sonne, teils Niederſchlag, feuchtkühl. 24. Februar: Bedeckt, feuchtkühl, ſehr windig. Wikterungsbariehk. Saro- J rem. Hodiste Weter, rcen Nn5 97 9575 Te ug.zenerkungoe oatum e 637 un aon tter ad +4 85 Vind J 30 4 605. ſon ½¹ dan 3 eee—— 8 38— 2 eennt 3 201* ceen cek BBB 5,4 1. Wökt . nar 7570 43 80 Si beieoßt 17. februar 30 3 2 0 16. Februar 756• B— Februar 262 Handel und industrie. Die Abfindungsfrage bei der Schantungeisenbahngesellschaft. Zu den einander widersprechenden Berichten über den Stand der Abfindunssfrage sei mitgeteilt, dab das in dieser Angelegenheit maßgebende Ressort, das Wiederaufbau- ministerium, bereits vor längerer Zeit berufene Gutachter zur Berechnung des Wertes des Eigentums der Bahngesellschaft bestellt hat. Diese Arbeiten sind zwar noch nicht ganz ab- geschlossen, gewähren aber doch immerhin geeignete Grund- lagen, die in dem Augenblick, wo der ganze Komplex der Ent- schädigungsfrage mit den Gegnern zur Verhandlung gelangt, von aktuellem praktischem Wert sind. Die Reparations- kommission bekundet ziemliches Interesse daran, die Forde- rung für die Schantungbahn kennen zu lernen. Damit hängt es zusammen, daß in diesen Tagen ein Vertreter des Wieder⸗ aufhauministeriums mit den durch die Eutachter geschaffenen Unterlagen in Paris war. Unsere Kriegslasten- Kommission wird mit der gegnerischen Reparationskommission auch auf Grund dieser Unterlagen verhandeln. Direkt hat die Schan⸗ tungbahn mit diesen Verhandlungen nichts zu tun. Die zu ver- einbarende Abfindung wird von der Reparationskommis- sion nicht der Gesellschaft, sondern der deutschen Regierung gutgeschrieben, die ihrerseits sich mit den Aktionären der Schantungbahn auseinanderzusctzen hat. Der Zeitpunkt für solche Verhandlungen der deutschen Regierung und der Schan- tungbahn rückt jetzt in dem Maße näher, in dem die Erörte- rungen zwischen unserer Regierung und der sesnerischen Kommission vorwärts kommen. Die Lösung der Schantung⸗ bahnfrage ist also im Fluß. 4 Die Mark in Newyork. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß 1,64(1,68) Cents, was einem Kurs von 60,98(59,52) 4 für den Dollar entspricht. Triumphwerke Nürnberg,.-G. in Nürnberg. Das Ge⸗ schäftsjahr schließt nach 332 467(125 287 4) Abschreibungen einschl. 71081 4(40 170) Vortrag mit einem Reingewinn von 1 223 830„(165 281). Der Aufsichtsrat beantragt, wie bereits gemeldet, die Verteilung einer Dividende von 30%% (40). Für vertragsmäßige Gewinnbeteiligungen sind 130 568 44 (13 200 /, für Tantiemen des Aufsichtsrats 83 656/(8000 J) und für Arbeiterwohlfahrt 150 000/(o) vorgesehen. Auf neue Rechnung werden 100 242 1(71 o8r /) vorgetragen. Die Bilanz weist bei 1,50 Mill. 4(jetzt.50 Mill. /) Aktien- kapital 3,43(.88) Mill. Kreditoren aus gegenüber 1,18(0,47) Milt. Debitoren, 0,05(0,94) Mill. Effekten und 4,65(1,27) Mill.% Materialien. Der Geschäftsgang im neuen Geschäfts- jahr ist bisher zufriedenstellend. Auch bietet der noch vor- liegende Auftragsbestand gute Beschäftigung. Sofern die all⸗ gemeine Wirtschaftslage keine weitere Verschlechterung er⸗ kährt, glaubt die Gesellschaft auch im laufenden Geschäftsjahr mit einem günstigen Ergebnis rechnen zu dürfen. Bankhaus„Der kommende Tag“ Adolf Koch u. Co. in Stuttgart. Bankdirektor Adolf Koch, früher stellvertr. Vor⸗ standsmitglied der Bank für Handel und Industrie in Darm- stadt. eröffnet in nächster Zeit in Stuttgart ein Bankgeschäit unter obiger Firma. Kommanditorisch beteiligt ist die Firma „Der kommende Tag“.-., Stuttgart, zur Förderung wirtschaftlicher und geistiger Werte. Fränkische Nährmittelfabrik.-., Hardheim(Baden). Die Gesellschaft verteilt aus 356 166“/(i. V. 116 419 /) Rein- gewinn 9%(690) Dividende auf das verdoppelte Aktienkapital von 3 Mill. 4½ Breslauer Spritfabrik.-G. Die Gesellschaft macht einen Dividendenvorschlag von 25% wie in den letzten 3 Jahren. Kapitalvermehrung Wiener Banken. Ein Teil der Wiener Banken nimmt gröhere Kapitalvermehrungen mit ausländischer Geldhilfe vor. Nachdem die Kreditanstalt ihr Aktien⸗ kapital mit holländischem Gelde vergrößert hat, verhandelt nunmehr die Oesterreichische Länderbank mit französischen Kapitalisten und die Anglobank mit eng⸗ lischen. Die Wiener Kommerzialbank hat ihr Kapi⸗ tal mit ausländischer Hilfe auf 200 Millionen erhöht. Ebenso verhandelt die Kommerz- und Diskontobank mit dem Pariser Rothschildhaus. Auch die Zentralbank der deut- schen Sparkassen und die Oesterreichische Industrie- und Han- delsbank sowie die Internationale Handelsbank beabsichtigen Kapitalserhöhungen. Die Bank von Norwegen. Das Institut erzielte im Ge⸗ schäftsjahr 1920 einen Nettogewinn von 24 091 414 Kr. gegen 14 304 570 Kr. im Vorjahre. Die Dividende vird mit 12% vorgeschlagen. Freigabe der belgischen Koksausfuhr. Die belgische Re- gierung hät jetzt auch die Koksausfuhr freigegeben, Die Vorräte sind im Wachsen begriffen. Für den Februar sind jetzt 3500 Tonnen belsischen Koks zur Ausfuhr freigegeben. Börsenherichte. Mannheimer Effektenbörse. Mannheim. 18. Febr. In Aktien der Ver. Freiburger Ziegel- werke war Geschäft zu 2239 und in Mannheimer Gummi- und Asbestfabrik- Aktien zu 375%. Gefragt blieben: Anilin zu 51096, Waggonfabrik Fuchs zu 40596, Karlsruher Maschinen- bau zu 3257(330.), Piälz. Nähmaschinen zu 200%, Zucker- fabrik Frankenthal zu 355/ und Zuckerfabrik Washäusel zu 355%. Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 18. Febr.(Drahtb.) Durch die Abschwächung am Devisenmarkt trat bereits an der Nachbörse des Mittags- verkehrs eine größere Geschäftsstille ein. Die Kurse konnten sich zu dem ermäßigten Stande ziemlich behaupten. An der Börse blieben die Veränderungen meist unbedeutend. Der Kassamarkt zeigte eine geteilte, aber doch ziemlich feste Haltung. Eine mäßige Befestigung trat für Lederwerke Rothe ein, 400. Valutawerte lagen wesentlich ruhiger. Schantung- bahn behauptet. Mexikanische Renten behauptet. 5% Tehuan⸗ tepeg büßten 8% ein. Alte Deutsche Petroleum 785. junge Aktien 745. Oesterreichische Staatsbahn erfuhren eine weitere Ermäbigung, 119—11875. Chemische Werte unterlagen geringen Schwankungen. Th. Goldschmidt blieben zu unverändertem Kurs gefragt. Bergmann etwas belebter. Benz-Motoren 220. Mansfelder Kuxe 4450, Lechwerke 171. Montanpapiere geschäftslos. Gelsenkirchen büßten etwas ein. Vogtländische Maschinen fanden etwas Beachtung, 280. Der Dollar erfuhr im Verlaufe wieder etwas Befestisung, brachte aber keine Belebung auf den Markt. Spiegel u. Spiegelglas zogen 5% an. Der Schluß gestaltete sich ruhig bei behaupteter Tendenz. Heueste Drahtherichte. WM Berlin, 18. Febr.(Eig, Drahtb.) Neue Aktiengesell- schaft. Das bisher von der Hugo Schneider.-G. in Leipzig bettiebene Kuoferwerk Protha ist in eine selbständige Aktiengesellséhaft mit einem Kapital von 5 Mill. 4 umgewandelt worden. Das Werk soll in großzügiger Weise ausgebaut werdlen, um auher Rückständen und Abfällen von Metallen auch Erze verhütten zu können. Die Gründer zu gleichen Anteilen sind die Hugo Schneider.-., ie Firma Somuel Nue Söhne Halberstedt und M Lissauer u. Co. Köln. Den Aufsiehtsrtt bilden die Direktoren Gustayv Tilger und Emil“ [Riemann von der Hugo Schneider.G. Vorsitzender und Lissauer. Stellvertreter sind die Herren Max Bär und Benno sowie Justizrat Alwin Elsbach aus Berlin. Die Geschüfte gehen hereits ab 1. April 1921 für Rechnung der neuen Gesell⸗ schaft, die Hüttenwerk Trotha.-., Halle, firmiert. 4 Berlin, 18. Febr.(WB.) Ungarische Anleihe deutscher Eigentümer. Von der Schutzvereinigung der deutschen Eigen- tümer der vom ungarischen Staat garantierten Anleihen hören wir in Ergänzung der Veröffentlichung vom 5. Februar 1921 folgendes: Die von der Schutzvereinigung nach Budapest ent⸗ sandten Vertreter haben über die Voraussetzungen der Nostrifizieruns der in Ungarn liegenden Kriegs⸗ anleihestücke deutscher Eigentümer eingehend mit dem dortigen Finanzministerium verhandelt. Wie verlautet, ist ihnen. vorbehaltlich der formellen Bestätigung durch den Finanzminister, zugesagt worden, daß die Frist zur Einreichung der Nostrifizierungsgesuche zunächst bis Ende März laufen soll. Weitere Nachrichten werden voraussichtlich schon in den allernächsten Tagen nach der Rückkehr der Vertreter aus Budapest bekannt gegeben werden können. r. Düsseldorf. 18. Febr.(Eig. Drahtb.) Deutsche Last- antomohil-.-.. Ratingen. Die zum Stummkanzern ge⸗ hörende Gesellschaft beantragt eine Erhöhung des Alktienkapitals um 20 auf 28 Mill. 4. Die neuen Aktien sollen von einem Konsortium unter Führung der Dresdner Bank übernommen werden. r. Düsseldorf, 18. Febr.(Eig. Drahtb.) Vom München⸗ Gladbacher Garnmarkt. Trotz der weiteren Preisherabsetzung herrscht die Kaufunlust und schleppende Arbeit an. Da die Webereien schon zum Teil auf Lager arbeiten, um ihren Be⸗ darf decken zu können, ist für die nächste Zeit keine wesent⸗ liche Besserung zu erwarten. Das ist um 80 eigenartiger, als früher ein großer Teil der Käufer um diese Zeit schon längst seine Frühjahrsaufträge aufgegeben hat. Waren und Märkte. Berliner Metallbörse vom 18. Februar. Prelse In Mark für 100*cg. 17. Februar 18.Februar 17. Pehruer 18. Februar 180² 27⁰⁰ Elektrolytkupfer Aluminium l. Barr. 17⁴³ 2500 2700 5 Rafflnadekupfer 1400 1415 1450—1475 Zinn, ausiund. 44⁰⁰ 60 Blei 475— 400— Huttenzinn 36⁵0 Rohzink(Vb.-Pr.)— Mlokel 410⁰ 41⁰⁰ K e neln—. 0— er für 1 Kkg. 910—920 330—940 = Bremen, 19. Febr. (20. 250 M pro Kilo. Die Frage der Neubildung des Hefesyndikats. Die Verhandlungen wegen Neubildung des Hefeverbandes sind im entscheidenden Stadium angelangt. Es erscheint noch fraglich, ob es gelingen wird, sie, wie man wünscht, jetzt noch abzuschließen. Ein Freiwerden des Verkaufs trete allerdings auch bei Nichtabschluß nicht ein, da die Anordnung über Auf⸗ hebung der bisherigen Zwangsverlängerung des Hefeverbandes seitens des Reichsernährungsministeriums noch nicht erlassen worden ist. (Eig. Drahtb.) Baumwolle 20.50 Chemikalien. Die Preise besonders der pharmazeutischen Chemikalien sind weiter gewichen. Das Auslandsgeschäft konnte sich etwas erholen. Für fein krist. Salmiak, 98—100%, wurden ausschließlich Verpackung ab sächsischer Station 7„/ ver⸗ langt. Salmiak, fein krist., 98—99%/½, in Originalfässern von 350 kg, Fässer frei, Original-Tara, ab Nähe Mannheim, er⸗ zielte 640 die 100 kg. Für Bor ax, pulv. rein, wurden ein⸗ schließlich Sackpackung ab Mannheimer Lager 10.50 notiert. Borsäure, rein krist., wurde mit 19„ ab Mannheimer Lager bewertet. Naphthalin in Kugeln kostete in Originalkisten von 100 kg, Kisten frei, ab Nähe Mannheim 670 K. S41⸗ peter-Natron, techn. pulv., in Kisten von 50 kg Inhalt, ausschl. Verpackung ab Mannheimer Lager, war zu.50 an- geboten. Für Salpeter-Kali, Ia. Ware, doppelt raffiniert, pulv., in Fässern von s0 und 100 kg. ausschl. Verpackung wurde 2 M, kür Kalium, citricum purum, ausschl. Verpackung, ab Lager Mannheim für Inlandsbedarf 115& verlangt. Wasser⸗ stoffsuperoxyyd, 30 Gew.-Prozent. in Korbflaschen von etwa 60 kg Inhalt, kostete ab sächsischer Fabrik ausschl. Ver- packung 23 H. Für Natron bicarbonicum purissium, pulv., Ph. G.., forderte man ausschl. Verpackung ab Mannheimer Lager in Fäßchen von 30 kg netto 200% für die 100 kg. Echt japanischer, raffinierter Camphor in Tafeln war einschl. Kisten ab Mannheimer Lager zu 143„ käuflich. Salicy1⸗ säur e, praecip., D. A. B. 5, erzielte einschl. Papierbeutel, aus⸗ schließlich Kistenpackung ab Mannheimer Lager 42. Natr. bicarb., pulv., für Genuhzwecke, in Originalfässern von etwa 280 Fg. Föecer frei. Original-Tara, ab Nähe Mannheim, kostete etwa 150„ die 100 kg. m. Tabak. Die Nachfrage nach den letztiährigen Ge⸗ wächsen hält weiter an, da sich täglich stärker zeigt, daß die Tabake von guter, brauchbarer Qualität sind. Das Einkaufs- geschäft schreitet infolgedessen lebhaft fort; es werden täg⸗ lich namhafte Quantitäten umgesetzt. Im badischen Oberland wurden Einkaufspreise von 700-78 M, im Bühlerthal solche von 500—600 und in der Rheinpfalz solche von 500 bis 600 bis 725& für den Zentner angelegt. Die Beschäftigung in der Zigarren- und Rauchtabakfabrikation ist recht gut, und na⸗ mentlich scheinen die Fabriken mit Aufträgen für sofortige Lieferung gut versehen zu sein, während für spätere Lieferung die Aufträge nicht so zahlreich einlaufen, weil die Einführung der erhöhten Banderolesteuer, die am 1. April d. J. in Kraft gesetzt werden soll, lähmend wirkt. Der Rippenmarkt liegt bei unveränderten Preisen gut behauptet.— Auf den ũber- sceischen Märkten blieben Domingotabake gefragt. Sonst ist zu bemerken, daß die Stimmung an den überseeischen Märkten, besonders für geringe Qualitäten, ruhig und die Preise etwas schwächer sind, wogegen sich die Preise für gute Tabake vollauf hehaupten konnten. Verantworilich für Politik: Dr Fritz Goldenbaum; ür Feurlleton: A Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Indalt: Richard Schönfelder: für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger m. b.., Mannbeim P 6, 2 Arbeitsunlust 9 und Energieloſigkeit haben eine tie ere Urſache. Ergänzen Sie Ihre tägliche Anſeltige Rahlun durch das hervorragend Peca en Capholactiu phosphorſaures Kalkpräparat). 252 Tabletten für 4 Wochen Mk. 16.—, für Kinder Mk 12.— in allen Apotheken. Hauptniederlage: Pelikau⸗Apothete. Auswärtiger Verſand gegen Nachnahme. 82 ceneralvertretung für Baden und Pabriklager: 814³ Mondort — & Mellert, Karlsruhe i.., ernrut 480ů. Samstag, den 19. Februar 1921. 5. Seite. Nr. 83. Bil Ein großer Nfrikaforſcher. Einer der hervorragendſten wiſſenſchaftlichen Reiſenden aller Zeiten, Heinrich Barth, iſt am 18. Februar vor 100 Jahren ge⸗ boren. Die großartigen Erfolge ſeiner an aufregenden und gefähr⸗ lichen Abenteuern reichen Reiſen erweckten ein ganz neues Intereſſe für den ſchwarzen Erdteil und haben zu ſeiner Er⸗ ſchließung außerordentlich viel beigetragen. Seine univerſale Bil⸗ dung empfing er in jener Blütezeit der Berliner Univerſität, da der Geograph Ritter neben dem Hiſtoriker Ranke, der Germaniſt Jakob Grimm neben dem Altphilologen Böckh ſtand. Mit dem Studium der Geograhie verknüpfte er das der Altertumskunde und Sprach⸗ 8 und wanbte ſich zunächſt der der alten Mit⸗ telmeerkulturen zu. Von London aus, wo er ſich in das Studium des Arabiſchen verſenkte, begann er 1845 ſeine erſte Forſchungsreiſe nach Marokko und Tripolis, der im Jahr darauf ſeine zweite Reiſe nach Tuneſien folgte. Er drang bis in das Niltal vor und wurde hier in der Nähe der ägyptiſchen Grenze von Räubern ſeiner ganzen Habe beraubt und ſchwer verwundet. Nach ſeiner Geneſung unter⸗ nahm er eine Nilreiſe bis zum zweiten Katarakt, dann eine Wüſten⸗ reiſe und dehnte ſeine——— bis nach der Sinaihalbinſel und Paläſtina aus. Nachdem er nach dreijähriger Abweſenheit in die Heimat zurückgekehrt war, veröffentlichte er ein klaſſiſches Reiſe⸗ werk über ſeine„Wanderungen durch die Küſtenländer des Mittel⸗ meeres“ und habilitierte ſich 1848 an der Berliner Univerſität. Doch ſchon im folgenden Jahr brach er zu einer neuen Forſchungsreiſe auf, indem er ſich der nach dem Innern von Nordafrika von der —3 Regierung ausgerüſteten Unterſuchungsexpedition an⸗ ſchloß. — ſechs Jahre lang iſt Barth auf dieſer Fahrt unterwegs eweſen, hat die gefährlichſten Abenteuer beſtanden, die bedeutend⸗ ten Entdeckungen durchgeführt und kehrte mit einem internationalen Ruhm in die Heimat zurück. Als Abgeſandter Englands ſchloß er feierliche Handelsverträge ab, ſo mit dem Fürſten des ſeit 1½ Jahr⸗ — von keinem Europäer betretenen Lande Air, ſo mit den uaregfürſten des Nigergebietes. Barth entdeckte den Binuc, von dem er nachwies, daß er nicht, wie bisher angenommen, aus dem Tſchadſee komme, und ſeinem Nebenfluß Faro. Er führte eine große karthographiſche Arbeit über die Negerländer durch, legte reichhaltige Vokabularien der Negerſprachen an und machte ſorgfäl⸗ tige über den grotzen Zufluß des Tſchadſee, den Schari. Auf ſeiner ferneren Reiſe entdeckte er zwei große Reiche, Gando und Hamd⸗Allahi, die bisher nicht einmal dem Namen nach bekannt waren. Dann durchwanderte er die noch von keinem Euro⸗ päer durchſchrittenen Landſchaften Gurma, Libtako und Dalla und kam ſchließlich nach ungeheuren Anſtrengungen nach Timbuktu. Hier fand er gute Aufnahme, weil man ihn für einen Abgeſandten des Sultans von Stambul hielt; doch war er bei ſeinen Wande⸗ rungen in jenen Negerreichen beſtändigen Lebensgefahren ausge⸗ ſezt, und nur durch ſeine Geiſtesgegenwart und Unerſchrockenheit —* durch den Aberglauben, daß er unverwundbar ſei, entging er em Tode. Als Barth am 8. September 1855 wieder europäiſchen Boden betrat, hatte er eine Reiſe von faſt 20 000 Kilometer zurück⸗ gelegt und eine neue E eiſe in der Entdeckungsgeſchichte Afrikas begründet. Das große Reiſewerk, das er in fünf Bänden heraus⸗ gab, brachte die erſte Darſtellung des höchſt intereſſanten Landes Air, des großen Landes Adamaua, die erſte genaue Beſchreibung der 2— Königreiche Baghirmi und Wadai und der großen Reiche Gando und Hamd⸗Alahi. Er erhielt nun die Profeſſur ſeines großen Lehrers Ritter und unternahm noch alljährlich Reiſen, bis ihn ein allzu früher Tod am 25. November 1865 ereilte. Deutſche Kultur im Spiegel der Sprache. In der Sprache ſpiegeln ſich die Schickſale und Erlebniſſe eines Volkes bis auf die feinſten Einzelzüge wider, und es iſt geradezu erſtaunlich, wie viel man von Zuſtänden und Einrichtungen der Vergangenheit aus ihr erkannt hat. Dieſe Bedeutung der Sprache für die kulturgeſchichtliche Forſchung wird beſonders betont von dem bekannten Sprachforſcher Prof. Hermann Hirt in ſeiner„Ety⸗ mologie der neuhochdeutſchen Sprache“, die ſoeben im C. H. Beck⸗ ſchen Verlage zu München in zweiter vermehrter Auflage erſcheint. Die Sprache lehrt uns am ſinnfälligſten, daß wir Erben uralter Vergangenheit ſind und uns nicht nur aus den Zuſtänden des Mit⸗ telalters entwickelt haben, ſondern auch auf den Schultern der Griechen und Römer, ja des alten Orients und der Indogermanen ſtehen. Mit Hilfe des Wortſchatzes iſt es ja ſogar möglich geweſen, die Kultur der Indogermanen zu erſchließen; ſo geht z. B. aus den älteſten indogermaniſchen Entlehnungen der altdeutſchen Sprache hervor, daß dieſe Vorfahren unſeres Volkes ſchon die wichtigſten Tiere kannten, die in unſeren Ländern leben und ebenſo den Acker⸗ bau mit Pflug und Wagen ſowie die wichtigſten Kulturpflanzen. Viel klarer aber tritt uns aus dem deutſchen Wortſchatz die bereits ziemlich hochſtehende Kultur der alten Germanen entgegen. Ebenſo deutlich können wir den kulturellen Einfluß der Griechen und Römer an der Hand der Lehnworte nachweiſen. Das Griechiſche kann nicht unmittelbar auf das Deutſche gewirkt haben, und da wir trotzdem unzweifelhaft eine Reihe uralter Lehnwörter aus dieſer Sprache fin⸗ den, ſo müſſen wir die Goten als Vermittler annehmen. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) dung un d Unterhaltung Gewaltig groß war der Einfluß der römiſchen Sprache auf das Germaniſche, wie ſchon die Zahl der 497 aus dem Lateiniſch⸗ Romaniſchen entlehnten Wortfamilien beweiſt. Je enger die Ger⸗ manen mit den Römern in Berührung kamen, deſto ſtärker wurde der Strom von Fremdworten, der ſich durch Jahrhunderte in unſere Sprache ergießt. Wir begegnen ſolch lateiniſchen Worten im Deutſchen auf den verſchiedenſten Gebieten des äußeren und inneren Lebens, im Kriegsweſen, der Verwaltung und dem Recht, in Schiff⸗ fahrt, Handel, Münzweſen, Küche, Ackerbau, Viehzucht, Handwerk, Kleidung, Wohnung, Heilkunde uſw. Die antiken Sitten und An⸗ ſchauungen wirken noch in Wendungen nach, die wir für urdeutſch halten. So iſt das Bild des„Lebensfadens“ griechiſch, ebenſo„Zank⸗ apfel“. Wir ſprechen von Achillesverſe, Dangergeſchenk, Pyrrhus⸗ ſieg, Tantalusqualen uſw. Von den römiſchen Gladiatorenſpielen ſtammt die Redensart: Jemand den Daumen halten. Aus unſerer eigenen Urzeit kommt die Wendung: Die Tafel aufheben oder den Tiſch aufheben. Die Tiſche wurden nämlich damals tatſächlich hinausgetragen. An den Lehnworten aus dem Franzöſiſchen können wir den Einfluß unſerer weſtlichen Nachbarn auf unſere Geſchichte ableſen. Wir ſtellen zuerſt in der Zeit der höflichen Dichtung ein mächtiges Zuſtrömen franzöſiſcher Wörter in das Deutſche feſt, die zum großen Teil dann wieder verloren gehen. In der Neuzeit erfolgt dann im 17. und 18. Jahrhundert eine neue Ueberſchwemmung mit franzöſiſchen Worten. Da auch andere Fremdſprachen machen ſich in der neuzeitlichen Entwicklung unſeres Wortſchatzes bemerkbar, und manchmal führt ein franzöſiſches Wort in noch ſehr viel fernere Lande zurück. Wenn wir heute„Jalouſie“ gebrauchen, ſo iſt dies wohl das franzöſiſche„Eiferſucht“. Wir bezeichnen aber damit etwas ganz anderes, u. da wir nicht ſo eifer⸗ ſüchtig ſind, um unſere Frauen hinter vergitterten Fenſtern einzu⸗ ſchließen, ſo wird man naturgemäß nach dem Orient geführt, wo dieſe Vergitterung für das Frauengemach üblich war. Das beſtätigt uns eine Bemerkung von Nehring, der 1710 ſchreibt:„In dem Diwan zu Konſtantinopel über dem Haupt des Großvezier iſt ein Fenſter mit einem eiſernen Gitter, durch welches der Großſultan alles, was im Diwan paſſiert, ſehen kann, welches man la jalouſie nennt.“ Wie die Renaiſſance durch das Aufblühen der humaniſti⸗ ſchen Studien zahlreiche griechiſche und lateiniſche Worte in die Sprache der Gebildeten einführt, ſo werden im Zeitalter der Ent⸗ deckungen Sprachgüter aus aller Herren Länder uns zugeführt, nicht nur aus dem Niederländiſchen, dem Spaniſchen, Italieniſchen, ſon⸗ dern auch aus dem Perſiſchen, Oſtaſiatiſchen, Afrikaniſchen, Tür⸗ kiſchen uſw. Intereſſant ſind auch die Einwirkungen der verſchiede⸗ nen Kulturkreiſe auf die Sprache. Aus der Fachſprache der Muſik ſtammen ſehr zahlreiche Wendungen, wie z. B. Ton. Takt, Stim⸗ mung, Harmonie, den Ton angeben, die alte Leier, gelindere Saiten aufziehen uſw. Aus der Malerei kommen Worte wie kaſchieren und vertuſchen her. Das Kartenſpiel hat ſehr viele Redeweiſen her⸗ geliehen, wie z. B. übertrumpfen, ſich nicht in die Karten ſehen laſſen, Farbe bekennen uſw. Vom Schachſpiel iſt ſogar der Aus⸗ druck ſchachmatt übernommen. Aus dem Kreis der Zauberei ſtam⸗ men Wendungen wie blauen Dunſt vormachen, ſein blaues Wunder ſehen. Etwas aus dem Aermel ſchüt eln kommt vom Taſchenſpieler her. Das Wort Zweck, eigentlich„Zielpflock“, hat ſeine übertragene Bedeutung vom mittelalterlichen Scheibenſchießen erhalten, und da⸗ von ſtammt auch her: ins Schwarze treffen, den Vogel abſchießen, zum beſten geben. Der Hauptpreis hieß nämlich„das Beſte“, ſo daß die letztgenannte Redensart eigentlich„als Preis ausſetzen“ bedeutet. Dieſe Beiſpiele, die ſich natürlich noch unendlich ver⸗ ließen, zeigen, wie lebendig ſich in der Sprache die Kultur piegelt. Totenreich. Es liegt ein ganz eigener Reiz über der Diktion des däniſchen Schriftſtellers Henrik Pontoppidan, der es meiſterlich verſteht, zu einem Lebensganzen zu verdichten, die verſchiedenſten Figuren im Kolorit eines melancholiſchen Lebensüberdruſſes auf einem Schachbrett zu vereinigen und Menſchenſchickſale einzuweben in die Kulturgeſchichte der Zeit— in ſeinem Roman„Totenreich“ (Leipzig, Inſe— in die politiſchen Kämpfe und den durch Kor⸗ ruption bedingten Niedergang des Volkes im 19. Jahr⸗ hundert. Der Fluch der Degeneration ſchleicht als Schatten durch die Buchſtaben. Morbid veräſteltes Aeſthetentum, welkende Schön⸗ —— lähmen den vergeblichen Sehnſuchtswillen nach kraftvollem Auf⸗ chwung. Die Hauptgeſtalten ſind durchweg Halbgendes. Menſchen, mit großen Fähigkeiten, Anlagen und Wünſchen, die aber an ſich ſelbſt und an ihrer Umgebung zerbrechen. Am typiſchſten iſt die Heldin, um die ſich gewiſſermaßen alles rankt, Jytte Abildgaard, die Miniſterstochter mit bohemen Sehnſüchten, die zuletzt doch ſtirbt, ohne gelebt zu haben, weil ſie doch über die Grenzen ihrer Er⸗ iehung nicht hinwegkommt u. an dem an ſich gutmütigen, aber leicht⸗ Perkpen Gatten verblutet, dem ſie innerlich immer fremd blieb, wäh⸗ rend der Mann, der ihre Seele verſtanden hätte wie kein Zweiter, ihretwegen ſein Leben hinſchleudert in langſamem Sterben. Und frägt man, warum ſie Torben Dihmer zurückwies, ſo gibt es nur ein Wort: Kismetl— Oder nüchtern— Zufalls⸗Stimmung— weil eben 8 Menſchen„aus dem Totenreich“ nicht den Mut zu ſich ſelbſt und zum Leben aufwenden können. Sie erliegen der augen⸗ Das ſteich der jugend. Hußecn) un inwendig. Du treggſcht'n neie, feine Hut, Der ſchteht deim Keppl wirklich gut. Doch wie ſieht's drinn im Keppl aus? Waß guckt aus deine Aage raus? Wies ſcheint, hockt unner deiner Mitz Dir wennig Witz un nit viel Gritz. Die Aage uff un s Mailche zu Un'horcht u* Leit in Ruh, Nood werd's ball bei dir tage, Un heller guckſcht aus deine Aage. Du hoſcht'n ſeine Kittel(), 'r Neid kann dir nix tadle draln). Doch wie ſieht's unerem Bruſchtduch aus? Is do e braves Herz zu Haus? Mir ſcheint's noch all deim Redde, Daß's nit gar feiln)!— Wollt wedde: Suchſch du e beſſeri'ſellſchaft uff, Nood kummſch du alsgmach's Bergl nuff, Reſchpekt kriggt vor dir jeder, Un's Herz baßt zu de Kleeder. A. Göller. Der Schatz im Schloß zu Darmſtadt. Von Karl Witzel. Landgraf Ludwig VIII. hörte des Nachts in ſeinem Schlaf⸗ immer ein Geräuſch. Als er näher gewahrte er einen ann, der an ſeinem Bett ſtand und von ihm begehrte, mitzu⸗ — Da er ohne Furcht war, ſchlug er dem Geiſt ſein An⸗ nen ab. Morgens erzählte er das Erlebnis einem Manne, auf den er große Stücke hielt, und frogte nach ſeiner Meinung. Der gab ihm den Rat, daß er dem Geiſt folgen möge, wenn er nüchts Arges von ihm verlange. Wieder erſchien er. Raſch fuhr der Landgraf in ſein Kleid und folgte. Er vergaß aber nicht, ſeinen Stoc, ein —— ſchünes ſpaniſches Rohr, mitzunehmen. Der Geiſt führte ihn in ein Geibölbe unter dem Schloß. Hier finden ſich ſo viel Räume und Gänge, daß einmal ein Maurer, der ſich hier verirrt hatte, lange nicht herauskommen konnte. Ein Gang führt hinaus nach einem Wald, die„Tanne“ geheißen; ein anderer geht nach dem Herr⸗ gottsberg, wo man heute noch ſeine Oeffnung ſieht. Lange Pat war der Landgraf mit ſeinem unheimlichen Gaſte geſchritten, bis es auf einmal hell wurde. Er konnte ſich aber nicht klar werden, wovon dieſe Helligkeit ausging. Auf einmal machten ſie Halt, und ſie ſtanden in einem breiten Gewölbe. An den Wänden hatten dickbäuchige Fäſſer ihren Platz, die voll Geldes waren. Von Neugierde getrieben, ging der Landgraf herzu, um den Reichtum zu betrachten. Vorher hatte er ſeinen hübſchen Stock an die Wand gelehnt. Als er eine Zeitlang die Schätze geſchaut hatte und ſchon ein leiſes Begehren in ſeinem Innern anhob, tat der Geiſt ſeinen Mund auf und ſprach:„Dieſer Schatz iſt für deinen Sohn beſtimmt. Du ſollſt keinen Teil daran haben, auch nicht die Nutznießung. Jetzt mache dich auf, zurückzukehren; denn meine Stunde iſt gekommen.“ Der Geiſt führte den erſtaunten Herrn urück. In der Eile vergaß er ſeinen geliebten Stock mitzunehmen. uf dem Zimmer angelangt, hub ſich der hartherzige Geſelle von hinnen. Er aber ſtand allein in ſeinem Schlafgemach. Schier glaubte er morgens, ihn hätte ein Traum genärrt. Das 5 ſeines Stockes aber erinnerte ihn an ſeine nächtliche Wander⸗ 4 ahrt. Der Verluſt des Stöckleins ſchmerzte ihn, und in Gemein⸗ chaft mit einigen handfeſten Maurern unternahm er es, ſein leinod zu ſuchen. Er aber vermochte den Weg nicht mehr zu finden. Der Stock blieb alſo, zum großen 88 ſeines ehe⸗ maligen Beſitzers, verſchwunden. Die ganze Begebenheit gab er zu Protokoll, worunter er ſetzen ließ, daß er auf die Wahrheit des Schriftſtücks einen Eid leiſten könne, Ludwig IX., der Sohn und Nachfolger des Landgrafen, der ſich in den o dieſes Schatzes ſetzen ſollte, beſaß nicht den Mut des Vaters; ſonſt war er eir beſorgter, tüchtiger Landesfürſt. Als ihm die ſonderbare Geſchichte zu Ohren gekommen war, ſchlug er nie ſeinen Wohnſitz im Schloß zu Darmſtadt auf, wohnte vielmehr in Pirmaſens oder an anderen Orten. fluf der Schlangenjagd. Die Schlangenjagd erfordert wohl mehr Beweglichkeit, Ge⸗ ſchwindigkeit, Kaltblütigkeit und Geiſtesgegenwart, als irgendeine andere Jagd. Ein eng iſcher Zoologe ſett Digby, der im tropi⸗ ſehr ſchw blicklichen ſie leiten ihre Triebe nicht zu einem feſtgeſetzten Ziel. Der einzige, der überhaupt kämpft, die kernigſte Figur des Romans, iſt der große Politiker Enslew. Doch auch der Löwe fällt zuletzt in der Treibjagd politiſcher Gemeinheiten. Die Zuſtandsſchilderungen werfen wahrheitsgetreue Streiflicher aufs Parteigewühl, das bekanntlich wie nichts den Charakter verdirbt. Es liegt ein Hauch unſagbarer Schwermut über dem Buch. Man möchte den Glauben an Zukunft, Siegkräaft und Jugend verlieren und in müdem, hoffnungsloſem Weinen den Kopf zwiſchen beide Hände legen und nicht mehr aufſchauen. Hier ringt ein Dichter mit den eigenen Enttäuſchungen ſeines Herzens und Ech die blutigen Wundmale. Doch nicht in lautem, begehrlichem Schmerz, ſondern in ſtiller Trauer, die leiſe verklingt wie der Ton einer Aeolsharfe. Der Roman iſt ſo ſchön und ſpannend geſchrieben(und ſo echt über⸗ ſetzt), daß man ihn nicht mehr aus der Hand legt, wenn man ihn einmal angefangen hat. Doch über jeder einzelnen Figur und über jeder einzeinen Epiſode ſteht das Motto„Geſtrandet“. Man ſchaut tarre Masken, die das Lächeln verlernt haben, man greift in Dornen von Einſamkeiten und Menſchenelend. Die Form iſt durchaus im⸗ preſſioniſtiſch. Farben erſtehen. Töne erklingen. Die Abſtraktion verſchwindet hinter der Plaſtik. Es iſt eines von jenen ſeltenen Büchern, das wie Glocken auf das Gemüt wirkt, aber eine Stim⸗ mung entſagender Melancholie zurückläßt auf kämpfende Streber und gläubige Daſeinsbejaher, die eine gewiſſe Gefahr bedeutet. Hans Kautsku. Im Bibliophilen Verlag O. Goldſchmidt⸗Gabrielli, Berlin⸗ Wilmersdorf, hat Herbert Jhering eine Reihe von Auf⸗ ſätzen über„Regiſſeure und Bühnenmaler“ geſammelt her⸗ ausgegeben. Das Kapitel über Hans Kautsky geben wir im Folgenden wieder. Wie das ganze Werk, enthält auch dieſer Abſchnitt manches harte Wort, dem man nicht ohne weiteres zuſtimmen wird, aber auch manches richtige. Um derentwillen, ſie bilden die Mehrzahl, iſt das intereſſante Buch zur Lektüre zu empfehlen. Das ausgehende 19. Jahrhundert ſuchte den Bildungsdrang mit der Anſichtskarte zu befriedigen. Die Anſichtskarte war das Gleich⸗ nis für die verringerte ſeeliſche Betätigung. Sie erſetzte den Ein⸗ druck oder fixierte ihn wenigſtens und enthob den Reiſenden der Mühe, ſelbſt von Menſchen und Gegenſtänden Beſitz zu ergreifen. Wenn er hinausging, gab ihm die Anſichtskarte den Hinweis. An ihrer Buntheit wurden Meer und Gebirge kontrolliert. Und zu Hauſe brauchte nicht das Erlebnis ſelbſt fortzuwirken: die Seele ver⸗ lor ihr Gedächtnis, weil die Anſichtskarte es aufbewahrte. Die Dekorationen Hans Kautskys übertrugen— unter dem Pro⸗ tektorat des Gafen Hülſen— das Prinzip der Anſichtskarte auf die Bühne. Ihre verwirrende Vollſtändigkeit machte Gegenden, Straßen, Häuſer, Zimmer zu einer verſüßlichenden Kopie der Wirklichkeit. Die Dekorationen wurden Photographien, und für ihre Abgrenzung gab es kein anderes Geſetz als das willkürlich abſchneidende des Bühnen⸗ rahmens—(wie für die Photographie die Aufnahmegrenze des Apparats entſcheidend iſt). Dieſe Szenerien waren Illuſtrationen, die arrangiert wurden ohne auf den Schauſpieler Rückſicht zu nehmen. Während das Bühnenbild durch den Darſteller erſt zur letzten Bedeutung geführt, während es ohne ihn nicht verſtanden werden ſoll, war dieſes fertig und vollſtändig, bevor der Schauſpieler es betrat. Die Dekoration, die die Perſon herausheben mußte, ſchluckte ſie ein. Wenn heuie manche Mitglieder des alten Schauſpielhauſes wehmütig an ver⸗ gangene Zeiten denken, ſo wiſſen ſie nicht, wie ſehr dieſes alte Schau⸗ ſpielhaus ſie geſchädigt hat. Der Dekoration unterlagen ſie alle. Denn deren Pomp, deren Banalität verpflichtete ſie zur Repräſentation, zur leeren Würde. Erſt heute, wo Hans Kautsky die Bühne verlaſſen hat, kann man an die konſequente Umbildung der Staatstheater glauben. Denn erſt jetzt iſt der wilhelminiſche Geiſt endgültig aus der Kunſt ver⸗ trieben. Schauſpielhaus und Opernhaus, deren Dekorationen in ihrer banalen Naturnachahmung mit den Gebirgsnachbildungen in Löwen⸗ käfigen und Bärenzwingern wetteiferten, ſind für eine Radikaliſie⸗ rung freier als andere Theater. Darum erwartet man gerade hier nicht Mode und Uebergang, ſondern Geſetz und Erfüllung. Nicht laſtende Dürftigkeit, ſondern ſchwingenden Rhythmus. flus der Welt des Scheins, Die techniſche Vervollkommnung im Krieg iſt auch dem Theater —— gekommen. Man bedient ſich bei Premieren jetzt der Stink⸗ omben und Handgranaten.“ Zwei Unſterbliche: Ein Glühlämpchen kam in der Requiſiten⸗ kommer neben einem Apfel zu liegen.„Kollegen?“ fragte das Glühlämpchen.„Tja, vom Schauſpiel“ räuſperte ſich der Apfel⸗ „Ich bin 560.6 der Apfel, den Tell vom Kopfe ſeines Knaben ſchießt“.„So, ſo? ſäuſelte das Lämpchen.„Ich bin von der Oper — nämlich der Abendſtern, den Wolfram im Tannhäuſer beſingt.“ Und ſie fühlten ſich beide vom Hauch der Unſterblichkeit umweht. Peter Pan. ſchen Urwald viele eſammelt hat, plaudert darüber in einem Londoner Blatt.„Die Schlange hat vor dem Menſchen den Vorteil“, ſo ſchreibt er,„daß ſie auf dem ihr gemäßen Grund und Boden kämpft. Ein Ort, an dem die Schlangen ſich wohlfühlen, un⸗ s Dickicht, Sumpfland uſw., für den Menſchen ein eriges Terrain. Schweigſam, wachſam, mit dem Boden durch ihre Schutzfärbung zur Einheit verwachſen, entdeckt uns die Schlange, bevor wir ſie entdecken. Sie ſchnellt auf den Jäger zu, entweder empor aus der Tiefe oder von irgendeinem Baumzweige herunter oder auch hervor aus den Felsſpalten, an denen man vor⸗ beigeht. So umgibt den Schlangenfünger im Urwald beſtändige Todesgefahr. Die Beine ſind in erſter Linie verwundbar. Män —89 ſich daher, indem man dicke Zeitungsblätter rund um jedes ein bis unter das Knie rollt und ſie feſtbinbet. Außerdem trägt man dicke, eiſenbeſchlagene Schuhe mit Laſchen von ſtarkem Leder, damit die Schlange nicht durch die Zwiſchenräume. hindurſtſtechen kann. Eine Flinte mitzunehmen hat wenig Zweck. Mit der Kugel beſchädigt man das Exemplar, das man möglichſt unverſehrt haben möchte, und außerdem verfehlt man oft ſein Ziel. Ein ſtarkes, fein⸗ maſchiges Netz in der linken Hand, in der rechten einen 30 Zoll langen Bambusſtab, der an einem Ende mit Blei beſchwert iſt, das ſind die 5 des Schlangenjägers. Die 19 ge Kobra iſt ein Gegner, vor der man ſich beſonders in Acht nehmen muß. an kann ſie eigentlich nur beſiegen, wenn man die wenigen Sekunden benutzt, die ſie braucht, um nach einem mißlungenen Angriff ihre Haube wieder aufzublähen. at tut nicht güt, den Verſuch zu machen, eine Schlange zu töten oder zu fangen, wenn ſie zuſainmengerollt iſt und gerade im Begriff, empor⸗ zuſchnellen Es iſt nämlich ſehr ſchwierig, ihre* im zuſammen⸗ gerollten Zuſtande abzuſchätzen, zumal ft meiſt z. T. unter Blättern derborgen iſt. Man laſſe ſie daher zuerſt ſelbſt einen Angriff unter⸗ nehmen. Wenn 4 empor iſt, um uns anzugreiſen, dann iſt ſie für—4 Sekunden hilflos— bei einer kleinen Schlange iſt es weniger und bei einer großen mehr— denn ſo lange braucht ſie um ſich wieder zuſammenzurollen. Dann verſetze man ihr blitzſchnell mit dem hen da Ende des Bambusſtockes einen Schlag ins Ge⸗ nick und lähme damit ihre Halswirbel, ſodaß ſie ſich nur noch win⸗ den kann, wo ſie liegt. Sie kann ſich dann nicht mehr empor⸗ bäumen und auch nicht an ſteckt dann ſeine Beute in ſtarken ack** erſte Gelegenheit wahr, töte em man den m einige Sae, U das mie Wle e e e. ang er„ ſo werden Zohlaner b. f feaeſ e fe Seen des Fanges wird ſorgfältig aufgeſchrieben; ſie wird in Leinwand eingeſchlagen und kommt in die große Vorratskiſte, von der ſie dann als Zierde in irgendein Muſeum gelangt. 4 7 3———————— Meitenheimer General-2 Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) Generalvertretung: Süddeutsche Dixiſcraftwagen⸗Verkaufs⸗ —— m. b. H. gart Mannheim, B 6, 6, Fernruf 6011 Ihre Verlobung beehren sich hiermit anzuzelgen: Else Sickel fiermann Feix ſMannhelm ſſlannheim Sarnisonstr. 25. P 6, 67. 20. Februar 1921.—1 C— 9 8 ſMöbeihaus Pistiner empfiehlt sich 8⁵⁰ für ganze Wohnungsausstattungen Tel. 7530 0 3, 17/19. ſphorosan- Heil-Institui Mannheim. Rheindammstr. 28 ll. Aerrtl. Leitung. Schmerzloſe Behandiung der 8— heilung ohne Berulsſtorung in kurzer Jelt moglich.— Blut⸗ unterſuchungen(WDatlerm.)— Syphilisbehandlung(Sai⸗ varsam Spezialkuren bei sexueli. Schwachen.— Sprech⸗ ſtunden: Werktags(außer Donnerstags) von 11— 9 Uhr, — Sonntags o. 10—1 Uhr. Getrennte Da. ee Kaddtisches FIoherseminar Haunheim, M 1. ö. Lehranſtalt zur Ausbildung von Kindergärtner nnen und Jugendleiterinnen mit Abſchlußpräfung unter ſtaatlicher Leitung, ferner von Fröbel'ſchen Kinder⸗ pflegerinnen 2¹ Beginn der neuen Lehrgänge in ſämtlichen Abteilungen Freitag, den 15. April 1921. Im Herbſt 1921 findet eine Auknahme von Schülerinnen nicht ſtatt. Der nächſtfolgende Lehr⸗ gang beginnt Oſtern 1922 Proſepekte und Auskünfte durch Die Seminarleitung. fipilüge Uergleiprung. Der Unterzeichnete verſteigert in Käſertal. Obere Riedſtraße Nr. 21, bei Heirn Jakob Müller y wegen Geſ ſchäftsaufgabe am 9985 Mittwoch, den 23. Februnr 1921, nachmittags 2 Uhr, öffentlich an den Meiſtbietenden: 2 Pferde, 1 Rind, 1 zweiſpänner Bordwagen, 1 zweiſpänner Jauchewagen, 2 Paar zweiſp. Heuleitern, kompl., 1 Federnwagen, 20 Zentr. Tragkraft, 1 Sämaſchine, 1 Kultivator, 2 eiſerne und 2 hölzerne Pflüge, kompl., 1 eiſerne und 2 hölzerne Eggen, verſchied. Pferde⸗ u. Chaiſe⸗ Geſchirre, 1 Fahrſattel, 1 Reitſattel, komplett und verſch. landwirtſchaftliche Geräte. Peter Vogelsgesang Ortsrichter. SSDDeDeerreDeeSSes Färberei und chem. Waschanstalt Geschw. Schmitt liefern Schnellstens und billigst. Annahme in ſämtlichen Annahmeſtellen der Schorpp. S66 Ichtungt Häldierer, Häudler en. kaufen billig und gut bei 2558 Sebr. Linke à Garbrecht JI, 8 G. m. b. H. J. 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In den Hauptrollen: 2³ Der rich. B in Verbannung Hans Godeck — ruderd. Herzogs Wilhelm Kolmar miens 9— XFritz Alberti Le Beau, ein Hofmann. Walter Tautz Charles, Friedrichs Ringer Robert Garrison Oliver U Söhne Rolands Gse Hoffmann Hugo Voisin Jakob Josef Renkert e veuner 8 TSlePor 8785 E 2, 11 Veaaans Früühſftickſtube Frische Austern —— Bois Vogel am, Bedienter. Karl Neumann⸗ itz f Probstein, P Nart.. Gustav Rothe SOeber SirSetroffer. 2 Pfarrer E 88 Alexande ölcert Sylvius Schäfer Alfred Landory Niiei, Bauernbursche. Wilhelm Egger Eine Person. die den 5 men vorstellt Helene Leydenius Rosalinde, d. fierzogs Tocht. Lore Busck Gella. Friedrichs Tochter Lotte Dörner Phoebe, eine Schäferin Käthchen, Bauernmädchen Aenne Leonie Erna Liebenthal Jugendfreunde Luſtſpiel in 4 Akten von Ludwig Fulda als 16. Volks⸗ Vorſiellung ſtatt. aller Plätze werden den Gewerſdſchaften Mannheims überlaſſen, das weitere Viertel wird an Einzelperſonen auf ſchriftliche Beſtellung ab⸗ gegeben. 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