Donnerstag, 24. Februar 4— Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..10 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ r M..40 Poſtoezug vierteljährl. M. 24.30 obne Poſtgebühren. Einz. Nummern 25 Pfg. Alle Preiſe oſtſcheck⸗Konto Nr. 17590 Karlsruhe i. B. u. Rr. 2917 Ludwigshaſen a. R erzeit widerruflich. Geſchäfts⸗Rebeuſtelle in Mannheim: Reckarſtadt: Waldhofſtr. ä.— Fernſprecher Nr. 704 Drabt⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. .— —7946. Badiſche Reueſte Nachrichten Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl, Rekl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abendbl. nachm. 9 an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausghben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streike u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmängel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f ausgefallene od⸗ beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. ½ Uhr. Für Anzeigen ————— die Gegenvorſchläge. Simons vor dem Reichswirtſchaftsrat. ◻I Berlin, 24. Februar. (Von unſerm Berliner Büro.) In klarer eindrucksvoller Rede hat der Außenmini⸗ ſter heute nochmals die Auffaſſung der deutſchen Regierung in der Reparationsfrage und unſere Stellung zu den Pariſer Beſchlüſſen im vorläu⸗ figen Reichswirtſchaftsrat dargelegt. Er wies einleitend darauf hin, daß wir die Entwaffnungsvorſchriften loyal im Rahmen des Friedensvertrags zu erfüllen bereit wären. Es gäbe aber auch unter dieſen Beſtimmungen ſolche, die unter dem Deckmantel militäriſcher Maßnahmen auf eine Lahmlegung der deutſchen Wirtſchaft hinaus⸗ liefen. So z. B. die Beſtimmungen über die Dieſelmoto⸗ ren und die Unterdrückung der deutſchen zivilen Luft⸗ ſchiffahrt und dieſe könnten wir keinesfalls ohne weiteres anerkennen. Er hoffe, daß ſich in London Ge⸗ legenheit bieten werde, über dieſe Frage vernünftig zu ſpre⸗ chen. Es werde jedenfalls ungeheuer ſchwer ſein, die Gegner von der in Paris nach vieler Mühe erzielten Einigkeit zu einer anderen Einigkeit zu bringen und wir müßten deshalb unſere Gegenvorſchläge ſo einrichten, daß ſie auf eine Einig⸗ keit der Alliierten rechnen könnten. Wenn in der Pariſer Preſſe es ſo dargeſtellt werde, daß es ſich in London nur um die Beratung der Anwendung und Durchführung der Pariſer Beſchlüſſe handeln könne, ſo müſſe er ſagen, daß er das nach wie vor für ausgeſchloſſen halte. Vielmehr halte er feſt an der UÄnmöglichkeit der feſten Annuitäten, wie auch der 12 Prozent Ausfuhrabgabe. Dr. Simons kritiſierte dann dieſe Annuitäten mit den be⸗ kannten Argumenten, die er bereits im Reichstag vorgebracht hatte. Selbſt wenn es möglich ſein würde, unſere Ausfuhr ſo gewaltig zu ſteigern, daß wir die von uns während 31 Jahre verlangten 6 Milliarden jährlich tragen könnten, ſo müſſe man ſich doch die Frage vorlegen: Wie würde dann der Welt⸗ handel ausſehen? Der ganze Welthandel würde in Unord⸗ nung geraten. Es mache ſich ſchon jetzt überall das Beſtreben geltend, unſere Ausfuhr nach Möglichkeit zu behindern. Denn ullerorten fürchte man die deutſche Konkurrenz und treffe Vorkehrungen, ſich vor ihr zu ſchützen. Dieſe Ausfuhr⸗ abgabe, ſie möge aufgefaßt werden, wie ſie wolle, würde unſere Wirtſchaft zum Erliegen bringen. Welle der Geſchäftsloſigkeit, die von Amerika herübergekom⸗ men ſei, werde auch uns erfaſſen. Das ſei ſeine beſtimmte An⸗ ſicht. Es ſei abſurd anzunehmen, daß gerade Deutſchland als einziges Land von dieſer Entwicklung frei bleiben werde. Abber die Kritik an den Pariſer Beſchlüſſen genügt nicht. Wenn wir nach London gehen werden, müſſen wir mit feſten Vorſchlägen kommen. Bei Aufſtellung unſerer Gegen⸗ vorſchläge müſſen wir die Bedürfniſſe der Gegner prüfen und berückſichtigen und da ſei zunächſt das große franzöſiſche Finanzbedürfnis, das in Betracht gezogen werden müſſe. Dazu kommt die große Sorge, die faſt alle unſere ehemaligen Geg⸗ ner erfüllt, nämlich die Sorge vor der deutſchen Konkurrenz. Wir müſſen bei allen unſeren Leiſtungen darauf bedacht ſein, daß wir ſelbſt am Leben bleiben, daß wir über der Arbeit für unſere Gegner nicht ſelbſt das Leben und die Lebensfähigkeit verlieren. Es ſei in den Sachverſtändigenberatun⸗ gen nicht möglich geweſen, eine Einigung über die Gegenvorſchläge, die wir machen wollen, zu erzielen. Aber die Regierung habe dann weiter dieſe von den Sachverſtändi⸗ gen gegebenen Anregungen verarbeitet und ſei, wie ſie glaube, zu in ſich klaren und in ſich kragbaren Vorſchlägen gelangt. Das Kabinett wird wahrſcheinlich heute und morgen endgültig darüber ſchlüſſig werden und dann am Freitag noch⸗ mals eine Sitzung abhalten. Worauf es der deutſchen Regierung ankommen müſſe, ſei jetzt vor allem, daß ihr vom deutſchen Volk zugerufen wird: Bleib feſt, wir vertrauen auf dich, daß du feſt bleibſt. Das ſei die beſte Stärkung für die Männer, die jetzt den Gang nach London an⸗ zutreten hätten. Der Außenminiſter erklärte, er ſei ſich der ungeheuer ſchweren Aufgabe ſehr wohl bewußt, die er als Mitglied der deutſchen Delegation in London zu erfüllen habe. Er ſei ſich ihr noch mehr bewußt geworden im deutſchen Süd⸗ weſten, wo er mit den Regierungen und den Männern, die von den Folgen des deutſchen Neins am ern⸗ ſteſten betroffen werden, alle dieſe Möglichkeiten durchdacht und die Folgen erwogen habe. Die wirtſchaftlichen Folgen ſeien ſchwer, ſei es doch die Zerreißung von zuſammengehörigen Wirtſchaftsgebieten, ſei es doch die Unterſtellung von weiten, bisher freien Gebieten unter die Beſetzung. Aber trotzdem Die ſei man feſt entſchloſſen, dieſe Folgen zu tragen. Daraus könne man im Ausland entnehmen, daß wir wahrſcheinlich nicht mit einem leichlfertigen Nein nach London kommen, ſondern mit dem ernſten Willen, mit⸗ zuarbeiten an dem Plan des Wiederaufbaus. Dr. Simons vertrat mit aller Schärfe wiederum die Auf⸗ faſſung, daß es durchaus gegen Vertrag und Recht ſein würde, wenn bei Ablehnung der Vorſchläge von Paris ſeitens unſerer Gegner zu Sanktionen gegriffen würde. Würden die Vorſchläge abgelehnt, ſo träte nur das alte Rechtsverhältnis wieder ein und das ſei der Ver⸗ ſailler Friedensvertrag. Zum Schluß ſeiner Aus⸗ führungen richtete Dr. Simons die dringende Mahnung an die deutſche Heimat, während der Verhandlungen in London, bei denen die deutſchen Vertreter gewiſſermaßen vor dem Feinde ſtänden, geſchloſſen zu bleiben und ſich politiſch und wirtſchaftlich gewiſſermaßen eine Schonzeit aufzuerlegen. Er warnte nachdrücklich davor, in dieſer Zeit der Londoner Ver⸗ handlungen Lohn⸗ oder auch politiſche Kämpfe auf die Spitze zu treiben, aber auch vor politiſchen Abenteuern irgendwelcher Art. Er werde dieſen mit aller Energie entgegentreten. Nach dem Außenminiſter ſprachen die Vertreter der ver⸗ ſchiedenen Gruppen des Reichswirtſchaftsrates. Zum Schluß iſt die Annahme einer bereits geſtern in einer Ausſchußſitzung formulirten Erklärung durch das Haus vorgeſehen. * BBerlin, 24. Febr.(Von unſ. Berl. Bür.) Die Redaktions⸗ kommiſſion der Sachverſtändigenkonferenz für London hat heute vormittag 9 Uhr ihre Arbeit an der Formylierung des Sachverſtändigengutachtens über die Erwiderungsvorſchläge fortgeſetzt und hofft ſie noch heute abſchließen zu können. Es iſt feſtzuſtellen, daß die geſamten Arbeiten der Konferenz bis in die letzten Einheiten erledigt und eine völlige Uebereinſtim⸗ mung der Teilnehmer erzielt worden iſt. Die Verſtändigung auf Koſten deulſchlands. Die Annahme der Neuen Zürcher Zeitung, daß zwiſchen Frankreich und England eine Verſtändigung auf Koſten Deutſchlands zuſtande gekommen ſei oder ſich vorbereite, ſcheint durch eine Meldung des Londoner Berichterſtatters des Newyork Herald ihre Beſtätigung zu finden. Nach ihm bereitet ſich auf Anregung Italiens zwiſchen Frankreich und England eine Vereinbarung in der türkiſchen Frage vor. Die beiden Mächte ſeien um ſo eher geneigt, ſich zu verſtändi⸗ gen, damit ſie vor dem Eintreffen der deutſchen Delegierten eine Front bilden könnten. Die Verhandlungen mit der Türkei. London, 24. Febr.(WB.) Der Sonderberichterſtatter der Havasagentur berichtet, daß die Aeußerungen der tür⸗ kiſchen Abordnung in der geſtrigen Vormittagsſitzung auf die franzöſiſchen und italieniſchen Kreiſe einen ungünſti⸗ gen E indruck hervorgerufen haben. Dagegen ſchienen die engliſchen Stellen die türkiſchen Darlegungen nicht ge⸗ rade mit Befriedigung aufgenommen zu haben, da ſie ſie als Verſchleppungsverſuche auffaſſen. Indeſſen war es den Türken wohl nicht möglich geweſen, gleich bei ihrer Verneh⸗ mung greifbare Vorſchläge zu machen, um die ſie ja auch nicht erſucht worden ſeien. Die türkiſchen Delegierten hätten jedoch zum Schluß der Sitzung erklärt, daß ſie bereits heute in der Lage ſein würden, der Konferenz ein vollſtändiges Programm ihrer Wünſche zu unterbreiten.— Graf Sforza unterhielt ſich geſtern nachmittag lange mit Bekir Sam ir Bei.— Nach der für heute vormittag feſtgeſetzten neuerlichen Verneh⸗ — mung der türkiſchen Delegation dürften die Alliierten unter ſich“ beraten und die gegenſätzlichen Auffaſſungen, wie ſie von den Griechen und den Türken vorgebracht ſeien, gründlich zu prüfen. London 24. Febr.(WB.) Bekir Samir Bei erklärte einem Ausfrager gegenüber, daß die türkiſchen Delegierten auch die Rückerſtattung des Hafens von Smyrna beantra⸗ gen würden. Im übrigen würden ſich die Einwendungen der Türkei gegen die Beſtimmungen des Vertrages von Seyres hinſichtlich Thraziens, der neutralen Zone an den Meer⸗ engen, der militäriſchen Klauſeln, ſowie der wirtſchaftlichen und finanziellen Kontrolle durch die Alliierten beziehen. Die Teilnahme Bulgariens an der Orienffrage. Paris, 24. Febr.(WB.) Der bulgariſche Kriegs⸗ miniſter Daskolom traf geſtern mittag in London ein, um den Verhandlungen der Orientkonferenz folgen zu kön⸗ nen und gegebenenfalls zur Verfügung zu ſtehen, falls die Konferenz die Anweſenheit eines bulgariſchen Delegierten wünſchen ſollte. Italiens Benachteiligung bei der Entſchädigungsfrage. Rom, 24. Febr.(W..) Wie die Zeitungen erfahren, betont eine von den Kammerausſchüſſen für auswärtige Angelegenheiten und Finanzen an die Miniſter Erafen Sforza und Meda ge⸗ richtete Mitteilung, die Ausſchüſſe ſeien faſt einmütig der Anſicht, daß der Italien zugeſprochene Prozentſatz an der Ent⸗ ſchädigungsſumme namentlich im Hinblick auf die Zahlungs⸗ unfähigkeit von Oeſterreich und Ungarn völlig unzureichend ſei. Die Mitteilung erklärt ferner u.., daß es in wirtſchaftlicher, poli⸗ tiſcher und moraliſcher Hinſicht notwendig ſei, eine Schuldenregelung unter den Alliierten in Erwägung zu ziehen und macht einige Be⸗ merkungen über die 12xrrozentige Taxe auf die deutſch. Ausfuhr. Ferner wird in der Mitteilung verlangt, daß die italieniſchen Intereſſen gewahrt würden. * Die Entſcheidung in Amerika: Jurückziehung der Beſatzung. onb. Paris, 24. Febr.„Eaſt Europe“ meldet: Die ameri⸗ kaniſche Regierung teilte der engliſchen mit, daß in Waſhing⸗ ton die Entſcheidung getroffen worden ſei, die Beſatzungs⸗ truppen am Rhein zurückzuziehen.— Auf dem Quai d Orſay iſt eine Beſtätigung dieſer Nachricht noch nicht eingetroffen. Engliſcher Briej. §8§ London, 19. Febeuar. Zur Zeit ſcheint eine Pauſe in den aufregenden Er⸗ eigniſſen der letzten Wochen eingetreten zu ſein— ſcheint, denn in Wirklichkeit iſt es nur die Pauſe vor dem ſtärkeren Ausbruch des Sturmes. Nach einer Woche voll von allen mög⸗ lichen Berichten und Spekulationen über Amerikas Stel⸗ lung gegenüber den Schulden Englands unter dem neuen Präſidenten, iſt es wieder mal ſtill geworden in dieſer Region. Jetzt wird über Deutſchlands mögliche's Auftreten in der Konferenz, hier in 10 Tagen und die Reden Dr. Si⸗ mons auf ſeiner Rundreiſe in Süddeutſchland bis⸗ kutiert. Und je nach der politiſchen Farbe der Zeitung ver⸗ dreht man und unterlegt alle möglichen Deutungen den ein⸗ fachſten Redewendungen, entrüſtet ſich über die„Unverſchämt⸗ heit“ der deutſchen Beſchlüſſe oder ermahnt in vaterlicher Weiſe, nicht ſo hartnäckig zu ſein.— Und„wenn's nicht wahr iſt, ſo wird es halt erfunden“.— Die ſich immer mehr ver⸗ ſchlechternde wirtſchaftliche Lage übergeht man ſo viel wie möglich und ergeht ſich ſtatt deſſen in Spekulationen über die Zukunft der Koalition und den Ausfall der 6 verſchiedenen Beiwahlen.— Ein recht unangenehmes grelles Licht guf die wirtſchaftliche Lage wird durch die Tatſache geworfen, daß im Januar dieſes Jahres 150 Millionen Pfund weniger in Schecks durch die Vanken gingen, wie letztes Jahr im Januar. — Induſtrielle und Bankiers werden am beſten verſtehen, was für Schlüſſe aus dieſer Tatſache gezogen werden können. Nach der Eröffnung des Parlamentes am 15. ds Mts mit den gewohnten Pomps und„Klimbim“, kam es ſofort zu einem ſcharfen Zuſammenſtoß zwiſchen der Regierung und der Oppoſition. Die Arbeiterpartei verlangte eine unparteiiſche Unterſuchung in die Schießaffäre von Mallow, Irland, wo die„Black and Tan“ Polizei 2 Mitglieder des Maſchiniſten⸗ verbandes erſchoſſen hat und 1 Gepäckträger, Mitglied der National Union der Eiſenbahner, an den Wunden geſtorben iſt. Die Regierung, reſp. der iriſche Staatsſekretär, Sir Hamar Preenwood, und Lloyd George, verweigern dieſe unparteiiſche Unterſuchung und verſprechen eine militäriſche Unterſuchung. Und es iſt eben dies irreguläre Militär, welches dieſe Civil⸗ perſonen in unglaublich brutaler Weiſe ermordet hatte. Nach der Erfahrung, die man mit dem Report General Stricklands über das Niederbrennen und Plündern von Cork gemacht hat — die Regierung weigert ſich jetzt, ihn zu veröffentlichen, nachdem ſie es feierlich verſprochen hatte— hat Niemand Ver⸗ trauen in eine militäriſche Unterſuchung. Die Eiſenbahner und Maſchiniſten drohten mit einem Streit, hielten verſchie⸗ dene Konferenzen ab, um die Sache gründlich zu beſprechen und hielten das Land in Aufregung für mehrere Tage, denn ein Eiſenbahnſtreik würde mehr wie eine Kalamität geweſen ſein. Heute hören wir, daß man ſich beſonnen hat und der Streik nicht ſtattfinden wird. In den Bergwerksdiſtrikten herrſcht große Unzufrieden⸗ heit ob des Schließens mehrerer Bergwerke und verkürzter Arbeitszeit und das e des Streikes wird auch von Zeit zu Zeit hervorgeholt. falls man die Löhne herunterdrücken will. Die Anerbieten, die die Regierung gemacht hat, um den Arbeitsloſen zur Hilfe zu kommen, hat ſofort großen Proteſt hervorgerufen, ſowahl von Seiten der Arbeiter als der Arbeitgeber, da beide Seiten mehr Beiträge wöchentlich zahlen ſollen in den Hilfsfonds— der Staat will 2½ Pence pro Per⸗ ſon wöchentlich einzahlen, während der Arbeiter und Arbeit⸗ geber 11½ Pence zahlen ſollen. Um Irland tobt natürlich der Kampf am Schärfſten— Nicht nur von Seiten der Oppoſition, ſogar von verſchiedenen Koalitionsmitgliedern wird die Politik von Blut und Ab⸗ brennen energiſch angegriffen. Der Grund dafür liegt in der Stellung Amerikas zu dieſem Schreckensregime.— Denn die finanzielle Lage hier iſt ſo ſchwierig, daß Niemand ſich vor⸗ zuſtellen wagt, was werden ſoll, wenn Amerika wirklich die Zurückzahlung des geliehenen Geldes verlangt und keine neue Anleihe erlaubt.— Der britiſche Geſandte in Waſhington iſt dieſe Woche dorthin zurückgekehrt, aber ohne Lord Chalmers von der Bank of England, der mit Vorſchlägen zur Regulie⸗ rung, reſp. Kaſſierung von Englands Schulden im Januar geſandt werden ſollte. Die Zeitungen füllten lange Spalten mit allen möglichen Gerüchten, bis der neue Präſident ziem⸗ lich nachdrücklich bekannt gab, daß er auf keinen Fall eine Er⸗ laſſung beſagter Schulden beantragen oder befürworten würde.— Wie ſich die Entente, beſonders England und Frank⸗ reich, aus dem Gewirr dieſer Schulden ziehen werden, ſcheint gänzlich unklar.— Ein wahrer Sturm von Proteſten hat ſich erhoben gegen die Fortſetzung der koloſſalen Einkommen⸗ ſteuer, aber der Finanzminiſter hat feſt erklärt, daß ſie auf keinen Fall heruntergeſetzt werden kann. Ein erbitterter Kampf iſt entbrannt über die neuen hohen Gebühren für Fernſprechbenutzung und die Geſchäftswelt exklärt, daß es für ſie abſoluter Ruin ſei, aber der Miniſter für Poſten und Telegraphen iſt taub gegen alles Eeſchrei. Von morgen ab treffen die erſten Teilnehmer an der Kon⸗ ferenz zur Regulierung(oder Revidierung) des türkiſchen Friedensvertrages ein und in ſtiller, aber deſto erbit⸗ terterer Kampf wird ſich zwiſchen den engliſchen und franzö⸗ ſiſchen Staatsmännern entſpinnen.„Hie Türk, hie Grieche“ und die Abgeſandten Kemal Paſchas können recht gute Reſul⸗ tate erzielen, menn ſie ihre Karten ſchlau genug ausſpielen. Die türkiſche Deputation wird im Savoy⸗Hotel logiert, wo auch die Deutſchen wohnen werden. Ueber die großen Kundgebungen, die in Amerika ſtatt⸗ finden gegen die Verwendung von farbigen Truppen als Be⸗ ſatzungsarmee in der Pfalz und im Rheinland von ſeiten Frankreichs iſt nicht eine Zeile in den hieſigen Zeitungen zu finden. Man brachte die Kunde von dem unfreundlichen Empfange, den die Jriſch⸗Amerikaner und Sinn⸗Fein⸗ Freunde Sir Philipp Gibbs, dem Propagandaſchriftſteller, in Newyork bereiteten. Und man ſagte nichts von dem Brief eines Amerikaners in der Pariſer Ausgabe der„Chicago Tri⸗ bune“, der meinte, es wäre ein bißchen viel verlangt, daß Amerika Englands Schulden ihm als Geſchenk überreichen ſollte, beſonders da doch England ſchon alle Kolonien Deutſch⸗ *——— 7 2. Seite. Nr. 92. 4 Vorleſungen vor einem überfüllten Saal. ſailler und Pariſer Diktatoren gehalten. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 24. Februar 1921. lands verſchluckt hätte, ſamt Schiffen, Gold, Pferden, Kühen, Hunden und ſogar Katzen! 5 Die„Dumping“⸗Bill, die dem Parlament nächſte Woche äſentiert werden wird zum Schutz der ſogenannten„Schlüſ⸗ el⸗Induſtrien“(tatſächlich der erſte Schritt zu Protektions⸗ zöllen) umfaßt:„Feine Chemikalien, optiſche Linſen, ſpezielles Porzellan, Tungſten⸗Pulver, eine beſondere Art Glaswaren, Zink Onide, Arelampen Carbon und Gasumhüllungen. Ent⸗ weder ſoll die Einfuhr dieſer Waren ganz verboten oder nur gegen Erlaubnisſchein geſtattet werden. Dieſe Erlaubnisſcheine ſollen gegeben werden von einem Komitee hon Regierungs⸗ Experten und von Induſtriellen. Daß dieſer erſte Schritt Eng⸗ land von einem Freihandelsland in einen Protektionsſtaat bverwandeln, zu ſcharfen Zuſammenſtößen im Parlament führen wird, iſt vorauszuſehen. Aber die Regierung iſt in der Hand der intereſſierten Induſtriellen und hat ihnen nach⸗ geben müſſen— hatte ſie doch in den famoſen Dezember⸗ wahlen 1918 feſte Verſprechen in dieſem Sinne gemacht. Bis jetzt hatte Lloyd George es immer aufſchieben können, aber S10 die intereſſierten Induſtriellen ihr Pfund eiſch. Ueberall finden von Seiten der Liberalen und der Ar⸗ beiterpartei Proteſtverſammlungen ſtatt gegen die Brutalität der Regierung in Irland— fromme Beſchlüſſe werden gefaßt — voila tout! Am Mittwoch hielt der berühmte Verfaſſer von „Die ökonomiſchen Folgen des Friedens“, Profeſſor Keynes aus Cambridge, in der Londoner Univerſität die erſte von Das Thema iſt: „Was iſt der ſoziale Effekt eines auf und ab ſchwankenden Standards“— in anderen Worten. das Schwanken in den Kurſen der Staatspapiere uſw.— Er meint, daß 1896 Eng⸗ land ſeinen höchſten Punkt erreicht hatte und ſeitdem im Nie⸗ dergang begriffen iſt. Die Arbeitervereinigungen und das Parlamentariſche Ko⸗ mitee der Arbeiterpartei veröffentlichten geſtern einen Be⸗ ſchluß, indem ſie energiſch gegen die Entſchädigungsforde⸗ rungen der Alliierten proteſtieren und eine gänzliche Reviſion der wirtſchaftlichen Klauſeln des Friedensvertrages und den Abſchluß eines ſofortigen Friedens mit Rußland verlangen.— Ich bin ſehr neugierig, was die„Gelbe Preſſe“ dazu ſagen wird.— Charles Gvaus Hughes. Hardings Außenminiſter. Wie wir in der geſtrigen Abendausgabe gemeldet haben, hat Harding als ſeinen Außenminiſter Charles Evan Hughes auserſehen. Politiſche Kreiſe in Deutſchland, die die Perſönlichkeit des neuen Staatsſekretärs genau kennen, glauben, daß dieſe Wahl auch von unſerem Standpunkt als verheißungsvoll einzuſchätzen ſei. Noch be⸗ deutſamer erſcheint die Wahl von Hughes, wenn man ihn mit den Kandidaten mißt, die nicht berufen worden ſind und der Gruppe Taft⸗Root⸗Lodge naheſtehen. Dieſe Gruppe hat für Deutſchland weniger als nichts übrig gehabt, ſondern hat es ſtets mit den Ver⸗ Ihre Kaltſtellung könnte ebenfalls Fingerzeige dafür geven, was die nächſte Zukunft für uns im Schoße birgt. Hughes iſt 1916 als Anwärter für das Pröſi⸗ dentenamt der Gegner Wilſons geweſen und hat eine ſo große Stimmenzahl aufgebracht, daß er einige Stunden lang als gewählt land. zu haben geweſen wäre. erklärt werden konnte. Spätere Wahlergebniſſe aus dem fernen Weſten ergaben dann eine Mehrheit für Wilſon. Aus der damaligen Wahlbewegung iſt vielleicht der ſicherſte Schlüſſel zu dem Charakter des neuen Staatsſekretärs zu gewinnen. ſich die Wohl drebte, war das Verhalten der beiden Kand aten zum Die große Frage, um die Eintritt Amerikas in den Krieg gegen Deutſch⸗ Wiſon führte ſeinen Kampf unter dem Feldgeſchrei:„Er ſat uns aus dem Krieg gehalten und er wird uns auch ferner daraus alten.“ Hughes dagegen ſchwieg ſich aus, wenigſtens der Oeffent⸗ lichkeit gegenüber. Das hätte ſo gedeutet werden können, als wenn er für ein Eingreifen Amerikas in den Krieg an der Verbandsſeite Die Tatſache aber, daß das deutſche Element in den Vereinigten Staaten ſich für ihn erklärte, läßt den 8 Schluß zu, daß man in dieſen Kreiſen dieſe Deutung nicht teilte. Wenn ſchließlich bei der Wahl trotzdem größere Gruppen der Deutſchamerikaner ihre Stimme für Wilſon abgaben, ſo iſt dieſer Standpunkt in letzter Stunde auf Abmachungen zurückzuführen, die zwiſchen einigen Führern der Deutſchamerikaner und einigen Ver⸗ frauensleuten Wilſons getroffen worden waren, die ſich aber als ttrügeriſch erwieſen, wie die Kriegserklärung Wilſons einige Monate — eein fernſeliges Licht glomm in ſeinen ſpäter klar genug auswies Man kann alſo annehmen, daß Hughes als Präſident eine durchaus amerikaniſche Politik getrieben haben würde, und daß er deshalb auch als Staatsſekretär auf eine Politik ſich einſtellen wird, die ihm vom amerikaniſchen Volk durch die Wahl man von ihrem Proteſt gegen die am 17. 12. 20 in dieſer Frage Steuerausſchuß des Reichstages hielt heute eine Ausſprache vom November 1920 laut und deutlich vorgezeichnet worden iſt, eine Politik der Gerechtigkeit und der nationalen Ehre und Würde. Für dieſe große Aufgabe bringt Hughes vor allem das mit, was als das Unerläßlichſte gelten muß, einen juriſtiſch geſchulten Geiſt, der ſich mehr an das Recht als an die Stimmung hält Denn Hughes iſt vor ſeiner Aufſtellung als Präſidentſchaftsanwärter Rich⸗ ter des höchſten Gerichtshofes geweſen, des Bundesgerichtes in Waſ⸗ hington. Seine Berufung zu dieſem höchſten Richterpoſten hatte er ſeiner hervorragenden Bewährung als Juriſt bei der Unterſuchung des größen Kohlenſkandals in Newyork 1906 und ſeiner Amtsfüh⸗ rung als Gouverneur des Staates Newyork von 1907—1910 zu ver⸗ danken. Vom Sitz des Gouverneurs in der Staatshauptſtadt Albany ſiedelte er 1910 in das Bundesohergericht in Waſhington über. Im Sommer 1916 trat er von ſeinem Amt zurück, nachdem er von dem republikaniſchen Nalionalkonvent in Chicago als der Bannerträger der Partei für die Präſidentſchaftswahl aufgeſtellt worden war. die Mandatsfrage. Paris, 24. Febr.(WB.) Nach einer Havasmeldung nahm der Völkerbundsrat von der geſtern angekündigten Mitteilung der Vereinigten Staaten betr. die Mandats⸗ frage Kenntnis. In dieſer Mitteilung erklärt die Regie⸗ rung der Vereinigten Staaten, ſie ergreife die Gelegenbeit, dem Völkerbundsrat die an London und Japan gerichtete Note vom 20. November 1920 zu überſenden, in der die An⸗ ſichten der Vereinigten Staaten hinſichtlich der Natur der Ver⸗ antwortlichkeiten der Mandatsmächte im einzelnen dargelegt wurden. Eine Abſchrift dieſer Note ſei damals an die fran⸗ zöſiſche und italieniſche Regierung geſchickt worden. Die Re⸗ gierung der Vereinigten Staaten lenke die Aufmerkſamkeit des Völkerbundsrates auf die in der erwähnten Note vorgebrachte Forderung, daß man ihr die Pläne betr. die Mandate, die nom Völkerbund genehmigt werden ſollten, mitteilen möchten. be⸗ vor ſie dem Völkerbund unterbreitet werden würden, damit letzterer genaue Angaben über die Grundſätze beſitze, von denen die Vereinigten Staaten ihre Zuſtimmung abhängig machten. 8 Die amerikaniſche Regierung habe den Text des Mandats über die früheren deutſchen Inſeln im Stillen Ozean nördlich des Aequators, die dem Kaiſer von Ja⸗ pan überlaſſen werden ſollten, erhalten. Dieſer Text ſei von dem Völkerbundsrat in ſeiner Sitzung vom 17. Dezember 1920 genehmigt worden. Die Regierung der Vereinigten Staaten erkläre, ſie habe niemals ihre Zuſtimmung dazu gegeben, daß die Inſel Map unter das Japan zugewieſene Mandatsgebiet falle. Sie erinnere daran, daß ſie bereits die engliſche, fran⸗ zöſiſche, italieniſche und japaniſche Regierung davon benach⸗ richtigt und davon Kenntnis gegeben habe, daß dieſer Vor⸗ behalt ſich auf die Anſicht ſtütze, daß die Inſel Hap notwen⸗ digerweiſe bei jeder gepſanten oder iedem praktiſchen Syſtem zur Kabelverbindung im Stillen Ozean in Frage komme und daß keine Macht die freie Verwendung ſolcher Verbindungen beſchränken oder kontrollieren dürfe. Infolgedeſſen ſehe ſich die japaniſche Regierung veranlaßt, hauptſächlich zu erklären, daß ſie ſich durch die Beſtimmungen des erwähnten Mandate⸗ nicht für gebunden erachten könne und Wert darauf lege, daß vom Völkerbundsrat getroffenen Entſcheidung Kenntnis nehme. Sie bittet gleichzeitig den Rat, deſſen Vorgehen offen⸗ ſichtlich auf eine ungſenaue Auslegung der Tatſachen zurückzu⸗ führen ſei, die Frage einer neuen Prüfung zu unterziehen, die die Vorbedingung einer gerechten Regelung ſei. Die Regierungsbi dung. JBerlin, 24. Febr.(Von unſerm Berliner Büro,) Ueber die preußiſche Regierungsbildung ſchreibt die Nationalliberale Korreſpondenz: „Die Vorausſetzungen für die Beteiligung der Deutſchen Volkspartei an der Regierungsbildung in Preußen ſind genau dieſelben, wie ſie es im Vorjahr nach den Reichstagswahlen geweſen ſind. Was im übrigen ihr Streben zur preußiſchen Regierung anlangt, ſo ſieht die Deutſche Volkspartei ihr Ziel in der Bildung der großen nationalen Ein⸗ heitsfront von den Deutſchnationalen bis einſchließlich der Mehrheitsſozialdemokraten. In dieſem Sinn führt ſie ihre Verhandlungen.“ * Die Novelle zum Einkommenſteuergeſetz. Berlin, 24. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Der darüber ab, wie die Beratung der Novelle zum Einkom⸗ menſteuergeſetz zu einem raſchen Ende gebracht werden könnte. Die Redner aller Parteien äußerten ſich im Snn einer Verſtändigung mit der Regierung, damit das Geſetz vor Oſtern noch verabſchiedet werden könne. Staatsſekretär Zapf hielt eine Ver⸗ ſtändigung zwiſchen der Regierung und dem Reichstag für den einzigen Weg, um hinſichtlich der Einkommenſteuer raſch zum Ziele zu kommen. Die Verſtändigung ſoll ſich erſtrecken auf den Umbau des Tarifs über die Veranlagung und den E hebunaszeitraum. Es ſei ſoweit auch in Verbindung mit den Ländern bezw. mit dem Reichsrat getreten worden. Nach einer längeren Geſchäfts⸗ orzmungsdebatte vertagte ſich das Haus bis nächſten Dienstag. Es ſoll bis zu dieſer Zeit eine volle Verſtändigung zwiſchen Regierung und Parteien über die Steuerſachen ermöglicht werden. Letzte Meloungen. Zurückziehung der amerikaniſchen Delegation aus der Wiener Reparationskommiſſion. Wien, 24. Febr.(WB.) Nach den Abendblättern las der offiziöſe Vertreter der amerikaniſchen Delegation in der öſter⸗ reichiſchen Sektion der Reparationskommiſſion in Wien Oberſt Smith in der geſtrigen Sektionsſitzung eine Erklärung vor, in der er darauf hinweiſt, daß die amerikaniſche Delegation ſchon bisher nur ofſiziöſen Charakter hatte und daß es ſeiner Regierung aus Rückſicht auf den künftigen Präſidenten ge⸗ ziemend erſcheine, auch dieſen offiziöſen Eharakter aufzugeben. Er habe daher von ſeiner Regierung den Auftrag erhalten, die Delegation aus der Wiener Sektion der Reparationskommiſ⸗ ſion zurückzuziehen. Nach einer feierlichen Verabſchiedung ver⸗ ließ die amerikaniſche Delegation den Beratungsſaal. Die Verhandlungen gegen den Mörder Kupka. —Berlin, 24. Febr.(Von unſ, Berl. Büro.) In der heutigen Gerichtsverhandlung gegen den Mörder Kupka proteſtierte der Staatsanwalt gegen die Maßnahmen der interalliierten Kommiſſion und führte aus, daß das Schwurgericht allein zuſtändig ſei. Ferner machte er die Mitteilung, daß der Angeklagte durch franzöſiſche Soldaten abgeholt worden ſei. Der Verteidiger ſuchte das Verhalten der Interalliierten Kommiſſion zu rechtfertigen, wobei es zu kleineren Unruhen im Zuhörerraum kam. Nach kurzem Verlauf wurde die Gerichtsverhandlung vertagt. Der Staatsanwalt wird einen ſchrift⸗ lichen Proteſt an die interalliierte Kommiſſion richten. Die Rechts⸗ lage iſt nach wie vor folgende: Hätte die interalliierte Kommiſſion die Akten verlangt, als ſie noch bei der Staatsanwaltſchaft lagen, ſo wäre ſie vollkommen im Recht geweſen. Nun, da die Akten an das Schwurgericht weiter⸗ geleitet wurden, iſt dieſes allein zuſtändig. Der Neckarkanal. c& Heidelberg, 24. Fehr.(Priv.⸗Tel) Heute vormittag ver⸗ ſammelten ſich in Heidelherg die am Neckar liegenden Städte und Landgemeinden, um zu der Frage der Beteiligung an der Aktien⸗ geſellſchaft Stellung zu nehmen. Es waren alle Orte von Mann⸗ hem bis zur württembergiſchen Grenze vertreten, außerdem die Handelskammern Heidelberg und Mannheim, ſowie der Verband ſüdweſtdeuticher Induſtrieller. Man nimmt an, daß von den etwa 50 Millionen Mark, die von den Baukoſten auf Baden entfallen, die Städte, Landgemeinden, die Induſtrie und Banten etwa zu tragen haben. Die Vertreter der Orte kamen zu einer Entſchließung, in der die Kanaliſierung als wichtiges wirtſchaftliches Werk begrüßt und das Eintreten für eine finanzielle Beteiligung der Gemeinden zugeſichert wird. A E Karlsruhe, 24. Febr.(Priv.⸗Tel.) In 5 66 der badiſchen Verfaſſung iſt beſtimmt, daß die Sonderrechke der beſtehen⸗ den Familien⸗ und Stammgüter mit Einſchluß der Fidei⸗ kommiſſe des vormaligen größhergoglichen Hauſes und des Hausvermögens der ſtandesherrlichen Familien aufgehoben ſel und durch Geſetz geregelt werde. Der Entwurf zu dieſem Geſetz iſt nunmehr dieſer Tage von der Regierung dem Landtag zur Be⸗ ratung und Beſchlußfaſſung vorgelegt worden. & Heidelberg, 24. Febr.(Priv.⸗Tel.) Für die im alten Marſtall zu erricht'nde akademiſche Speiſehalle ſind von verſchie⸗ denen Seiten Spenden eingeganken, die ſich, wie der Rektor der Unverſität mitteilt, auf 140000 Mark brlaufen. Die Geſomtkoſten für die Speiſeanſtalt werden über 600 000 Mark betragen, wozu die badiſche Regierung bekanntlich 300 000 Mark gegeben hat und wozu ferner 100 000 Mark aus der Buhlſtiftung zur Verfügung ſtehen. Die Turnhalle, die Fechl äle und die Beratunzszimmer, die die Un'verſität außerdem noch bauen läßt, dürften ſich ebenfalls auf ungefähr 690 000 Mark ſtellen.— Di⸗ ſetr abg⸗ſchioſſene Samm⸗ lung für die Kinderhilfe in Heidelberg hat 151 243 Mark erbracht. Der Betrag ſoll zugunſten der Heibelbetver Kind er verwendet wer⸗ den und zwour hauptſächlich zur Ermöglichung des Aufenthalts in Ferienkolonien und auf dem Lande. 2 2————— Das ſtumme Klavier. Roman von Toni Rothmund. 14)(Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Anfangs hielt er ſich fern von den anderen und tauchte nicht nach Brocken wie jene. Aber nun war er ſchon ein paar Jahre hier, und die Leute nannten ihn Hans und niemand wunderte ſich mehr über ihn. Sein Geheimnis war lang⸗ weilig geworden und vielleicht hatte er es ſelbſt vergeſſen. Sibylle warf ihm Brot hin, und er haſchte danach und bettelte, genau wie ein gewöhnlicher Schwan. Plötzlich wurde er unruhig, ſchwamm eilig davon und näherte ſich einer der kleinen aus Birkenholz gezimmerten Brücken, die den oberen Weiher mit dem unteren kleineren verband. Auf der Brücke lehnte der arme Florentin und ſprach mit dem Hans, man konnte nicht hören was. Jetzt ging die lange, dürre Eeſtalt ron der Brücke herunter und ſchlenderte am Ufer entlang. Und der Schwan ſchwamm neben ihm her. An einer ſeichten Stelle blieb Brandel ſteben und winkte ſeinem Freunde— und zu Sibyllens größtem Er⸗ ſtaunen ſtieg der Rieſenvogel gelaſſen ans Land, ſchüttelte die ropfen ab, daß ſie wie Perlen aufſprühten, und watſchelte langſam neben dem armen Florentin her, indem er den langen Hals ſchmachtend an ſeines Freundes Arm binaufſtreckte. Es war ein halb rührender, halb kläglicher Anblick. Die häßlichen, bleigrauen Schwimmfüße des Schwanes waren unbeholfen auf dem Boden und ſein Eang ſchwankend und ſchwerfällig. Jetzt näherte ſich das ſeltſame Paar der 3* Sibylle. Brandel grüßte, der Schwan aber ſtutzte, ah erſt ſeinen Freund an und dann das fremde Mädchen ſich mit einer entſchloſſenen Bewegung dem Teich zu un —.— ins Waſſer. ibylle lachte.„Nun habe ich doch einmal ein richtiges Märchen erlebt!“ „Es iſt auch ein Märchen,“ ſagte der arme Florentin, und Augen auf. „Erzählen Sie mir'!“ „Ich weiß es noch nicht ganz, Fräulein Sibylle. Es wird wohl der Tag kommen, wo ich das Ende erlebe. Dann ſollen K Sie es erfabren. Aber jetzt lebt der Schwan ja noch, und ſeine Geſchichte iſt noch nicht aus. Eins aher will ich Ibnen heute ſchon verraten, er heißt nicht Hans, er iſt kein richtiger Schman, ondern einer von den Schwänen aus Sagaland. die verwun⸗ ſchene Königskinder ſind. Einmal vor einigen Jahren kara zer Zug über das Land geflogen. Keilförmig geordnet in unglaublicher Höhe⸗ Da ſtürzte dieſer⸗ eine ab— es war ziemlich weit draußen auf freiem Feld. 2 fand ihn und brachte ihn hierher in der Nacht. Natürlich dachte ich, er würde ſterben. Aber er hat ſich merkwürdig raſch er⸗ holt. Immer im März wird er unruhig und möchte fort. Aber er kann ja nicht mehr fliegen, das arme Tier. Er muß es ſich gefallen laſſen, eine komiſche Figur zu ſein, und hat ſchon ge⸗ lernt, um Brocken zu betteln wie die anderen.“ Sibyllen war es, als müſſe ſie etwas Tröſtliches ſagen. „Einmal wird er doch wieder fliegen und einmal noch ſingen können!“ „Ja, einmal in ſeiner Todesſtunde. Dann vergißt er ſeine gebrochenen Flügel und fängt an, ſie zu regen. Und Wunder über Wunder! Sie tragen ihn! In ſeine Heimat, die wir nicht kennen! Und dann ſingt er.— Aber nur den echten Schwänen aus Sagaland wird die Enade zuteil. Erſt in ſeinem Tode wird es ſich zeigen, ob er echt war.“ Sibylle antwortete nicht. Brandel tat ihr leid.„Wo wohnen Sie eigentlich?“ fragte ſie ſchließlich. „Nirgendwo. Ich bin bald in Wien, bald in München Nur im Sommer lockt es mich hierher. Ich habe hier eine alte Liebe und einen alten Haß. Was mich ſtärker zieht, weiß ich nicht.“ „Wo wohnen Sie denn, wenn Sie hier ſind und Ihren Haß pflegen?“ „„Auf dem Föghrenbühl. Aber oft ſchlafe ich auch im Freien. Oder im Heu. Sie wiſſen das nicht, wie herrlich es üſt, ins Blaue hinein wandern, ſich um kein Obdach ſorgen, ſondern ſich hinlegen, wenn man müde iſt. Wie Jeſus Chriſtus.“ Bor dieſem Wort erſchrak Sibylle.„Wie können Sie ſo was Vermeſſenes ſagen!“ Ein ſchnelles Rot überflog ſein Geſicht.„Verzeihen Sie, wenn ich Ihr Gefühl verletzt habe. Wenn man ſo einſam auf dem Berge wohnt wie ich, dann vergißt man, was den Men⸗ ſchen wehe tut, die auf der Straße mit den anderen gehen.“ Sibylle ſtand auf.„O. ich bin nicht ſo empfindſam. wi⸗ Sie glauben, trotzdem ich in den Niederungen lebe. Aber ich muß jetzt gehen—“ Er biß ſich auf die Lippen.„Ich habe mich wieder unge⸗ ſchickt ausgedrückt. Aber noch einmal will ich nicht um Ver⸗ zeihung bitten. Verachten Sie mich oder bemitleiden Sie mich, Fräulein Raucheiſen?“ 5 Ein gütioes Lächeln glitt über Sibyllens Antlitz. ⸗Keine von beiden. Aber eins weiß ich ſeit heute: Sie ſind der hoch⸗ mütigſte Menſch, der mir je begegnet iſt!“ Da ſtrahlten ſeine Augen auf wie zwei dunkle Seen, in die ein Sonnenſtrahl gefallen iſt. 00 Das heitere Leben in der Fürſtenſtadt ſprang hin und her wie ein bunter Ball in Kinderhänden, der im Sonnenſchein aufblinkt und deſſen Fallen noch Tanz und Gelächter iſt. Die Fürſtin wollte Jcch amüſieren, und warum ſollte man dabei nicht mitmachen? Feſte löſten Feſte ab. Bälle im Schloſſe, Maskentreiben im Park, der oon Hunderten oon bunten Pa⸗ pierlaternen erleuchtet war, Picknick im Walde— kurz, es war ein lebendiges Treiben. Auch Sibylle Raucheiſen ward in den Strudel gezogen, denn der Fürſtin gefiel ſie, oielleicht weil ſie anders war als die Allgemeinheit. Und Raucheiſen ließ ihr hübſche Kleider machen und gina ſelbſt mit ihr zu allen Feſten. Er hatte wohl den geheimen Wunſch dabei, daß die Fürſtin ihn und ſein Anliegen nicht vergeſſe. Sibylle aber vermochle ihre Befangenbeit nicht abzulegen. Grenzenlos vereinſamt und am unrechten Platze kam ſie ſich vor. Sie konnte weden tanzen noch flirten— am liebſten bätte ſie ſich immer in eine Fenſterniſche gedrückt und ſich unſichtbar gemacht. Auch lonnte ſie nicht unbemerkt bleiben, dazu war ſie eine viel zu liebliche Das fanden auch ſehr bald die jungen flotten Offtziere Erſcheinung.— unb Sportſünglinge heraus, die ſie umſchwärmten und mit ge⸗ wagten Schmeicheleien beläſtigten. Den meiſten war ſie zwar bei näherer Beſichtigung langweilig, ſo daß man ſie bald in Ruhe ließ. Heute aber war ein junger engliſcher Lord da, dem es Vergnügen machte, dieſe kleine Unſchuld vom Lande zu ängſtigen. Plötzlich ſtürmte Raucheiſen auf ſie zu. vorſpielen, ſetzt gleich, die Fürſtin wünſchte es. „Wir haben keine Noten da,“ ſtammelte Sibylle er⸗ ſchrocken. Der Engländer lächelte ſpöttiſch.„Die alte Ausrede dieſer deutſchen jungen Damen,“ ſpöttelte er.„Spielen Sie, Gnä⸗ digſtei Sie werden immer ſchön ſpielen, auch ohne Noten weil Sie ſchön ſind—“ Sibylle kämpfte mit den Tränen. Da fiel ihr Blick au⸗ Gerhard Rüdiger, der am Flügel lehnte. Seit jenem Tage, da er in Schmerz und Aufregung von ihnen gegangen war, hatte Sibylle ihn nicht wieder geſehen. Nun ſtand er da und lächelte ſie an mit ſeinen dunklen. unbeirrbaren Augen. Er harte ihre Not erkannt und woilte ihr Mut machen Sie wußie nicht, wie es kam, ſie wurde wirklich etwas ruhiger. Unter all dieſen Menſchen, die ſie teils neugterig, teils neidiſch um⸗ drängten, unter allen denen, die ihr Spiel beſſer kanmen und würdigten, war doch nur ein einziger, der ſie lieb hatte, da⸗ war dieſer ernſte Mann am Flügel. kbbortſetzung folgt.) Sibylle ſollte R 3 — 7 f 1 K 1 1 2 1 4 — 3 Donnerstag, den 24. Februar 1921. Mannheimer Genersl⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 92. Von der Jelle zum Stzal! Von Fritz Lux, Mannheim. Was iſt eine Zelle? Unter einer Zelle im organiſchen Leben verſtehen wir die kleinſte Einheit, aus welcher ſich ein lebender Organismus aufbaut. Sie beſteht im weſentlichen aus einem Kern, welcher eine runde oder ovale Form hat, den eine ſchleimige Maſſe, das Protoplasma, umgibt. Meiſtens iſt dieſe Maſſe von einem dünnen Häutchen, dem Zellmem⸗ bran, umſchloſſen. Eine ſolche Zelle nimmt aus ihrer Um⸗ gebung Stoffe auf, entnimmt dieſen die für ihre Erhaltung notwendigen Stoffe und ſtößt das nicht Verwendbare wieder aus. Auf dieſe Weiſe erhält ſie ſich am Leben. Neben dieſen Eigenſchaften beſitzt aber eine Zelle noch eine andere, die von ganz beſonderer Bedeutung iſt. Und das iſt die Eigenſchaft der Teilung. In einem gewiſſen Lebensſtadium werden aus dem einen Zellkern deren zwei. Dementſprechend beginnt ſich auch das Protoplasma einzuſchnüren, bis es ſich ſchließlich trennt. Aus der einen Zelle ſind nun zwei Zellen entſtanden, von welchen jede für ſich ſelbſtändig weiterlebt, bis auch ſie ſich wieder teilen. Ein ſchönes Beiſpiel eines ſolchen einzelligen Lebeweſens bietet uns die Amöbe. Sie beſteht zeitlebens nur aus einer Zelle, die ſich immer wieder in gleiche Individuen teilt. Sie umfließt mit ihrem Protoplasma jeden ihr in den Weg kom⸗ menden Körper, ganz gleich, ob er für ſie geeignete Nahrungs⸗ ſtoffe enthält oder nicht, und ſtößt die unverdaulichen Teile wieder aus. Nun gibt es aber auch Lebeweſen, welche aus einer größeren Anzahl von Zellen beſtehen. Und ſchon bei dieſen fangen die einzelnen Zellen an zu differenzieren, d. h. ſie er⸗ halten verſchiedene Eigenſchaften. Sehr anſchaulich iſt das bei den Quallen oder Meduſen zu beobachten. Ganz beſonders bei den ſogenannten Staatsquallen. Dieſe ſind aus einer großen Zahl verſchiedener meduſenartiger Individuen zuſam⸗ mengeſetzt, welche durch Anpaſſung an eine beſtimmte Lebens⸗ tätigkeit auch beſondere Formen angenommen haben. Die einen wirken als dichtgefüllte Schwimmblaſen, andere als muskulöſe Schwimmglocken. Wieder andere nehmen lediglich Nahrung auf, um ſie zu verdauen. Eine weitere Gruppe hat die Bedeutung von Sinnesorganen. Eine fünfte Gruppe dient der Fortpflanzung, wobei die einen Sperma und die anderen Eier produzieren. Und alle dieſe verſchiedenen Meduſen bil⸗ den ein Ganzes, welches, einem ſchwimmenden Blumenſtock Hergleichbar, im Meere herumſchwimmt. Sie tragen jede für ſich durch Arbeitsteilung zur Erhaltung des Ganzen bei. Wenn wir zu immer höheren Organismen kommen, ſo wird die Zahl der einzelnen Zellen und ihrer Verbände immer d größer und das Zuſammenarbeiten immer ſchwieriger. Hier⸗ durch wird dann etwas nötig, welches das einheitliche Regu⸗ ſieren der verſchiedenen Gruppen geordnet vorſieht. Und das iſt das Nervenſyſtem mit ſeinem Zentrum, dem Gehirn. Nach dem Gehirn werden alle Vorgänge, welche ſich in den einzel⸗ nen Zellengruppen, den Organen, abſpielen, gemeldet und von hier aus wieder andere Zellgruppen zu beſtimmten Tätigkeiten veranlaßt. Es ſind im Gehirn aber auch Nervenzellen(Gang⸗ lienzellen) vorhanden, welche einmal Geſchehenes feſthalten. Und dadurch wird es möglich, daß ein ſolcher Organismus, wie zum Beiſpiel der Menſch, Handlungen vermeidet, bei denen er die Erfahrung gemacht hat, daß ſie ihm ſchädlich ſind. Er verwendet dieſe Erfahrungen, um ſich vor Gefahren zu ſchützen und ſich die ihm bietenden Gelegenheiten zu ſeinem Beſten zu verwenden. Rückblickend haben wir geſehen, wie ſich bei der Weiter⸗ entwickelung im Reiche der Organismen immer mehr Zellen zuſammenſchließen, wie ſich dieſe gruppieren und für verſchie⸗ dene Leiſtungen differenzieren. Wir ſehen dabei aber auch, wie ſich bei dieſer immer höher werdenden Entwickelung die Lebensbedingungen ſtets beſſer geſtalten und wie ſich durch ein vollendetes Nervenſyſtem das zuſammengeſetzte Indivi⸗ duum immer beſſer vor Gefahren ſchützen kann. Und wie das nicht nur für das Ganze gilt, ſondern auch für jede einzelne Zelle, aus welcher es beſteht. Und wie ſich die einzelnen Zellen zu Zellhaufen und dieſe zu Zellenorganismen zuſammenſchloſſen, ſo ſchließen ſich gleich⸗ artige Organismen wieder zu Verbänden zuſammen. Und ſo ſchließen ſich auch die Menſchen zu Verbänden zu⸗ ſammen. Zunächſt iſt es die Familie. Schon bei ihr finden wir die Arbeitsteilung, wobei jedes Glied nach ſeiner Art — Erhalt der Familie beiträgt. Aus der Familie bildet ſich ie Sippe und aus dieſer der Stamm! Und die Stämme wie⸗ der ſchließen ſich zuſammen im Volk, das dann wieder ein In⸗ dividuum, nämlich den Staat, bildet. Die alt' Fraa. Wie ſo e lieb Alt⸗Mudderche Vun gradaus ſiebzig Johr, Noch rund un'ſund, nett un adrett Un duſchur voll Humor, De erſchte Silwerfade hot Im braune Hoor entdeckt, Do zieht's des Näsche in die Höh Un hot ſich ſchier verſchreckt. Es roppt des erſchte weiße Hoor Sich aus'm Kopp geſchwind Un ſegt mit Lache, voller Charme, Zum jüngſchte Enkellind: „Wääſcht,—'s wär mer doch nit änerlää, Un ärgre dhät's mich aa, Wann jemand vun mer ſage dhät: Ich wär' e aldi Fraa.“ 3 Lina Sommer. 2 hygiene des Geiſtes. 5 Von Karl Kopp. I. Während einer gewiſſen Zeit iſt es eben unter uns zur Ge⸗ wohnheit geworben, von den Menſchen, insbeſondere von der Jugend, als von einem Material zu ſprechen, das in einer be⸗ ſtimmten Art— nach handwerkerlichen Grundſätzen etwa— bear⸗ beitet werden müſſe, damit es in ſolcher Form der Geſamtheit des Volkes nützliche Dienſte leiſten könne. Und man ſcheint hierbei entweder vergeſſen, oder überhaupt nicht gewußt zu haben, daß die heranwachſenden Kinder— jedes in ſich— geiſtige Perſönlichkeiten darſtellen, daß die geſamte Jugend alſo ſich aus ebenſovielen Geiſtern zuſammenſetzt, welche ihrer ſittlichen ſowie ihrer intellektuellen Aus⸗ bildung begierig entgegenſehen. Und doch iſt es in Wirklichkeit nur ſo und nicht anders. Denn, ſind die Kinder nicht etwa Geiſter, die, entſprechend ihrer Veranlagung, einer höheren oder einer geringeren Ausbildung fähig wären? Und die nicht allein nur hierzu 19 510 wären, ſondern die in Wirklichkeit auch bis zu einem gewiſſen Grade das Beſtreben zeigen— durch das Intereſſe, das ſie bekunden— jene Ausbildung auch wirklich zu erlangen?— Kein Einſichtiger wird dieſe Tatſache beſtreiten wollen. Wäre es nicht eine Verſündigung gegen jenen Böttlichen Geiſt im Menſchen, im Kinde vornehmlich, wenn wir 0 Spiel wiederholt ſich ſtets von neuem. Und es liegt nur an in ſo reicher Fülle bietet, genau ſtudieren, um die Nutzanwen⸗ dung daraus auf den Organismus des Staates zu übertragen. Gelingt uns das, ſo geſchieht es nicht nur zum Beſten des Ganzen, ſondern auch zum Beſten jedes Einzelnen. Wirtſchaftliche Fragen. Vom Badiſchen Städteverband. )60ffenburg, 23. Febr. In einer vor wenigen Tagen hier ab⸗ gehaltenen Vorſtandsſitzung des Badiſchen Städte⸗ verbandes wurde die nachdrückliche Unterſtützung der bad. Bau⸗ ſtoffbeſchaffung G. m. b. H. durch Gewährung von Darlehen und Inanſpruchnahme bei Arbeitsvergebungen den.ädten anempfoh⸗ len. Die Urlaubsordnung für die ſtädt. Beamten kann erſt neu geregelt werden, wenn ſtaatlicherſeits die Neuregelung duechgeführt wird. Beſchloſſen wurde ferner, die ledigen Arbeiter und die Witwer mit eigenem Hausſtand den verheirateten Arbeitern in der Lohnzahlung gleichzuſtellen. Weiterhin ſprach ſich der Städte⸗ verband dahin aus, daß das veraltete Gebäudeverſiche⸗ rungsgeſetz grundlegend abgeändert werden müſſe und zwar in der Richtung, daß die Gemeinden entlaſtet und die ſamtlichen Koſten des Verfahrens von der Gebäudeverſicherunasanſtalt getra⸗ gen werden müſſen. Des ferneren wurde eine weſentliche Er⸗ höhung der Gebühren der Gemeindegebühren⸗ ordnung als notwendig bezeichnet und für die Prüfung der Frage der Organiſation der Ortspolizei ein Unterausſchuß einge⸗ ſetzt, da die Koſten der Ortspolizei nach dem Vorbild von Preußen im weſentlichen vom Staate getragen werden ſollen. Wegen Zu⸗ läſſigkeit der Erhöhung der ſtädtiſchen Verbrauchs⸗ ſteuern ſoll der Anregung des Miniſteriums entſprechend eine gerichtliche Entſcheidung herbeigefühet werden. Der Städieverband beanſtandete ſodann den Geſetzentwurf über die Einführung einer Jagdſteuer, weil dadurch die Gemeinden benachteiligt werden, und erachtete das Geſetz über den Verkehr mit Grundſtücken(Sperr⸗ geſetz) für unbrauchbar; nur durch reichsgeſetzliche Regelung könne der beabſichtigte Zweck erreicht werden. Der Anregung einer Ein⸗ teilung des Landes in abgegrenzte Bezirke zur Durchführung der Nahrunesmittelunterſuchungen im Anſchluß an die beſtehenden Unterſuchungsanſtalten wurde zugeſt'mmt. Grüadung der Südweſtdeutſchen Lichtlechniſchen Geſellſchaft. 90 Karlsruhe, 23. Februar. Zur Gründung einer Südweſtdeut⸗ ſchen Lichttechniſchen Geſellſchaft fand geſtern abend im großen Hör⸗ ſaale des Elektrotechniſchen Inſtitutes der Techniſchen Hochſchule eine Verſammlung ſlatt, zu der das badiſche Arbeitsminiſterium, das Mi⸗ niſterium des Kultus und Unterrichts, die Techniſche Hochſchule, das Landesgewerbeamt, die badiſche Aerztekammer, der Verein deutſcher Ingenieure und zahlreiche andere ſtaatliche und ſtädtiſche Behörden (darunter auch das Bürgermeiſteramt zu Karlsruhe) und Körper⸗ ſchaften eingeladen hatten. Den Vortrag über den Zweck der neuen Geſellſchaft hielt Prof. Dr. Teichmüller. Er wies darauf hin, aß bisher über der Erforſchung neuer Lichtquellen die lichttechni⸗ ſchen Fragen vernachläſſigt worden wären. Die Lichttechnik arbeite für jeden ernſthaften Benutzer des Lichtes, ſie wolle dafür ſorgen, daß die Räume gut und zweckmäßig beleuchtet werden. Im allgemei⸗ nen ſei jetzt für gute Beleuchtung nur in den Muſeen und Theatern geſorgt geweſen, man habe z. B. überſehen, daß durch eine gute Be⸗ leuchtung der Fabrik die Arbeiter leiſtungsfähiger würden. In Ju⸗ kunft ſolle der Lichttechniker mehr als bisher mit dem Arzte ſich bera⸗ ten, auch mit den Architekten, den Künſtlern, den Gewerbeaufſichts⸗ beamten und allen denen, die für eine rationelle Beleuchtung ein In⸗ tereſſe haben. In Deutſchland ſei man auf dem Gebiete der Licht⸗ technik, im Gegenſatze zu den übrigen techniſchen Wiſſenſchaften zu⸗ rückgeblieben. In Baden ſei jetzt der erſte Lehrſtuhl für Lichttechnik und das erſte Inſtitut dafür gegründet worden. Die deutſche Indu⸗ ſtrie habe für die Gründung dieſes Inſtitutes vieles getan. Das In⸗ ſtitut habe bereits zahlreiche Verſuche auf lichttechniſchem Gebiete be⸗ gonnen. Im Jahre 1912 habe man in Berlin einen Lichttechniſchen Verein gegründet, deſſen Arbeit bisher hauptſächlich für Berlin ge⸗ leiſtet worden ſei. Jetzt hätten ſich die ſüdweſtdeutſchen Mitglieder des Vereins zur Südweſtdeutſchen Lichttechniſchen Geſellſchaft zuſam⸗ mengeſchloſſen.— Geh. Rat Prof. Bunte⸗Karlsruhe, der die Ver⸗ ſammlung leitete, teilte mit, daß in der nächſten Zeit eine weitere Verſammlung ſtattfinden ſolle, in der die Organiſation der neuen Geſellſchaft beraten werden ſolle. Prof. Dr. Eitner⸗Karlsruhe umriß das Programm der neuen Geſellſchaft und erklärte, daß ſie ihren Wirkungskreis nicht nur auf Karlsruhe und auf Baden be⸗ ſchränken, ſondern ihn auch auf Heſſen und Württemberg ausdehnen woſle. Wie Geh. Rat Dr. Bunte weiter mitteilte, haben bedeutende Induſtriefirmen der Südweſtdeutſchen Lichttechniſchen Geſelſſchaft be⸗ reits namhafte Spenden zukommen laſſen. Mit einem Glückwunſche des Verſammlungsaleiters für die neue Geſellſchaft wurde die Ver⸗ ſammluyg geſchloſſen. Keine Verwirklichung der pfälziſchen Bahnprojekte. M Sypever, 23. Febr. Aus Berliner Regierungskreiſen wurde Pfälziſchen Reichstagsabgeordneten mitgeteilt, daß für abſehbare Zeit die Bahnprojekte der Pfalz keinerlei Ausſicht auf Verwirklichung haben, da das Reichsverkehrsminiſterium aus finan⸗ ziellen Gründen den Neubau von Eiſenbahnlinien einſtellen mußte. Damit fällt auch der Plan der großen Grenzumgehungseiſendahn in der Weſtpfalz, der bereits bis zur Projektierung gediehen war. e uns, daß wir uns die Beiſpiele, die uns die organiſche Natur Städtiſche Nachrichten. *Der Grundſtücksverkehr im Dezember. Dem Grundbuchamt brachte nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Amts der Pionat Vezember zwar der Zahl der Fälle mit 144(133) nach nur eine kleine Vermehrung der Hyopthekeneinträge, dagegen hat ſich deren Wert mit 13,17(2,55) Millionen Mark mehr ats verfünffacht; es handelt ſich bei dieſer Steigerung vorwiegend um die Aufnahme von Sicherungshypotheken durch größere Firmen. Im Jahresergebnis kommt dieſe Tatſache noch deutlicher zum Ausdruck, da hier die Zahl der Fälle von Eintragungen mit 1622(1707) ſogar zurück⸗ gegangen iſt, deren Wert ſich aber auf 153,9(39,5) Millionen ge⸗ hoben hat. Unter den durch Kauf, Tauſch und Verſteigerung in andere Hände übergegangene Liegenſchaften ſind die bebauten gegen⸗ über den unbebguten noch ſtärker in den Vordergrund getreten als 1919; im Berichtsmonat entfielen auf ſie 7,00 von 7,28 Millionen, im ganzen Jahr 95,74 von 100,08. “ Berbeſſerung der öffenilichen Sicherheit durch Vermehrung der Polizeiorgane. Wer noch nicht davon überzeugt war, daß außer der Verbeſſerung der Beleuchtung die Vermehrung der Polizei⸗ organe weſentlich zur Erhöhung der öffentlichen Sicherheit beiträgt, der wird durch folgende Meldung aus Frankfurt eines Beſſeren belehrt: Wie die Polizei mitteilt, iſt in Frankfurt infolge der Vermehrung der Polizeiergane die öffentliche Sicherheit erheblich beſſer geworden. Die Diebſtahlschronik zeigt eine Abnahme von 15 Prozent, ebenſo ſteht es mit den Raubanfällen und Körperver⸗ letzungen. Im Schleichhandel iſt ein 100prozentiger Rückgang der Anzeigen zu verbuchen. Auch die Uebertretung der ſittenpolizeilichen Vorſchriften hat ſich verringert. Feſtgenommen wurden im Januar 600 Perſonen gegen 480 im Monat Dezember. *Nicht abſpringen! Es iſt bekannt, daß das weibliche Ge⸗ ſchlecht beim Verlaſſen ver Straßenbahn eine unbegreifliche Hilf⸗ und Sorgloſigkeit an den Tag legt. Da ſteht nun groß und deutlich in den Wagen die Warnung, nicht abzuſpringen, bevor der Wagen nicht hält. Der Fahrgaſt wird weiter dahin belehrt, daß beim Ausſteigen die linke Hand den linken Griff zu faſſen hat und daß der Wagen nach vorn zu verlaſſen iſt. Trozdem kann man leider nur zu oft beobachten, daß alle Belehrungen und Ermah⸗ nungen nichts fruchten. Die jungen Mädels ſpringen mit Vorliebe vorzeitig ab, weil ſie meinen, mit dem kurzen Kleid könne man nicht hängen bleiben. Aber manchmal bleibt man doch hängen und dann liegt man mit unglaublicher Schnelligkeit auf der Raſe Die älteren welblichen Perſonen ſind ſchon vorſichtiger. Sie warten wenigſtens in den meiſten Fällen das Halten des Wagens ab. Da⸗ für aber kann man oft wahrnehmen, daß ſie verkehrt ausſteigen. Die linke Hand hält krampfhaft die Taſche, den Regenſchirm oder einen ſonſtigen für weibliche Weſen unentbehrlichen Gegenſtaad. Anſtatt daß nun die linke Hand freigemacht wird, greiſt die rechte zum rechten Griff am Wageneingang und im nächſten Augenblick macht man Bekanntſchaft mit Mutter Erde, denn ſelbſt eine nur noch ganz geringe Vorwärtsbewegung des Wagens genügt zum Umreißen des in der falſchen Richtung Ausſteigenden. Wir möchten deshalb wiederholt an alle Fahrgäſte die dringende Bitte richten, die Ausſteigevorſchriften genau zu beachten: Erſt ausſteigen, wenn⸗ der Wagen ſtillſteht! Die linke Hand am linken Griffl ir dürfen annehmen, daß folgende Meldung aus Frankfurt unſere Mahn⸗ worte kräftig unterſtreicht: Ein ſehr ſchwerer Straßenbahnunfall ereignete ſich in der Schloßſtraße in Bockenheim an der Halteſtelle „Kürfürſtenplatz“l. Von einem ſchon in der Weiterfahrt befind⸗ lichen Straßenbahnzuge der Linie 18 wollte die 38jährige Frau Löffler aus der Lützowſtraße vom Hinterperron des Motorwagens abſprungen, blieb anſcheinend an der„Schutzvorrichtung“ hängen und geriet unter den erſten Anhängewagen. Die Räder des Wagens gingen ihr über das Bein, welches der Frau über dem Knöchel glatt abgefahren wurde. Das Perſonal brachte die Unglückliche in ein Haus, woſelbſt Herr Dr. Keil ihr die erſte Hilfe leiſtete und ſo eine Verblutung verhütete. Vom nahen Polize⸗⸗ revier wurde das Rettungsauto beſtellt, welches die Schwerverletzte nach dem Städt. Krankenhaus Sachſenhauſen verbrachte. Hier wurde der Frau das Bein am Knie amputiert. Der abge⸗ fahrene Fuß mit Stiefel und Strumpf hatte ſich zwiſchen Rad un Bremsſchuh unterm Wagen eingekeilt und konnte erſt im Deno: Schönhof, als der Wagen auf der Reviſionsgrube ſtand, von de⸗ Schloſſern entfernt werden. *Bopp u. Reuther und Reutherwerk G. m. b. 9. ſind, wie au⸗ der Anzeige im Mittagsblatt hervorgeht, am morgigen Freitag ⸗ läßlich der Wiederkehr des Todestages des Herrn Kommerzienrat 2 Karl Reuther geſchloſſen. Polizeibericht vom 24. Jebrucr. Selbſtmord. Am 22. ds. Mts., vormittags, wurde ein Jahre alter, bisher in Stuttgart wohnhafter Muſiker von Nieder⸗ Salzbrunn im Neckarauerwald erſchoſſen aufgefunden. Die Leiche hatte einen Schuß in die rechte Schläfe. Es liegt Selbſtmoro aus Lebensüberdruß bezw. wegen Arbeitsloſigkeit vor. Die Leiche wurde nach dem Friedhof in Neckarau überführt. Exploſion. Da einem Jabrikanmeſen in Rheinau entſtand vormutlich infolge Unachiſamkeit eine Rohrexploſion, wobei ein Gebäudeſchaden in Höhe von etwa 30 000 Mark und eine Be⸗ ſchädigung an Maſchinen und Apparaten in Höhe von etwa 50 000 Mark verurſacht wurden. Infolge des Luftbruckes wurde ein Ar⸗ beiter auf den Boden geſchleudert. Er zog ſich leichtere Verletzungen an der einen Hand und am Fuße zu. Unterſuchung iſt eingeleitet. 3* E FSCCCPPPPPPPPPPPPPPP—————— ——————— 282 Eltern, wir Erzieher und Lehrer uns ſeiner Entſaltung und ſeiner Veredlung nicht annehmen wollten? Wenn jener Geiſt nach der einen oder der andern Seite hin, entweder inbezug auf die Aus⸗ bildung bes ſittlichen Gefühls oder der intellektuellen Fähigkeiten, verkümmern müßtel Man ſcheint ja in obengenannter Bezeichnung„Menſchen⸗ material“ die leiſtungsfähige jüngere Generation allein— Jüng⸗ linge und auch Männer im beſten Mannesalter— und zwar bloß hinſichtlich deren körperlicher Leiſtungsfähigkeit, im Auge gehabt. zu haven, jene handwerkerliche Tüchtigkeit und Leiſtungsfähigke.t alſo, die— wie die faſt rein phyſiſche— in Form der Taglöhnerarbeit oder der primitiven, faſt gedankenloſen Handarbeit(Maſſenarbeit in Fabriken; Erdarbeit, alſo Graben, Schaufeln. uff.) geſchieht oder wie die phyſiſch⸗pſychiſche, die dem höheren Handwerk, dein tech⸗ niſch Gebildeten, dem Handel⸗ und Gewerbetreibenden zu eigen iſt. Man hat dabei aber ſcheinbar gänzlich außer acht gelaſſen, daß es auch noch etwas anderes gibt außer jenen Körperkräften und außer den körperlichen Fertigkeiten und Tüchtigkeiten, nämlich einen Intellekt, ein Geiſteskönnen, ein Eigendenken und Verſtehen. lnd man hat wohl nicht damit gerechnet, daß ein unbeachteter oder auch ein gefliſſentlich mißachteter und unterdrückter Geiſt eines Tages aufgrund unverſtandener impulſiver Kräfte ſich plötzlich regen, ſeine Feſſeln zerſprengen und abwerfen und kraft ſeiner Weltmacht, die ihm ſein Schöpfer verliehen, den Kampf gegen alte verknöchefte materielle Geiſtesunterdrücker aufnehnen könnte, ſie zu bezwingen und— wenn auch nur vorübergehend— in den Staub zu treten vermöchte. Denn das iſt ja das Schickſal des Geiſtes, daß er nur in Verbindung mit den Kräften des Körpers und deſſen Fertig⸗ keiten ein nützliches praktiſches Ganzes in der Welt zu leiſten vermag. Wenn wir gegenwärtig einen Blick auf unſere Zeit richten, in die traurige Zeit des Umſturzes und des Niedergangs, in der ehe⸗ dem normale Verhältniſſe vielfach auf den Kopf geſtürzt zu ſein ſcheinen, ſo können wir die merkwürdige Beobachtung machen, daß der Geiſt, der Geiſt der Vernunft, der im allgemeinen zum Herrſchen beſtimmt iſt, am Boden liegt, und daß die Leidenſchaften, und natürlich nur die dunkeln Triebe triumphieren. Und während jetzt der ſkrupelloſe falſchgeiſtige Materialismus ſich als Sieger brüctet und im Ueberfluß ſchwelgt, liegt der rechtdenkende und vernünftige Geiſt des Lehrweſens, der das Staatsgebilde und die jungen Staats⸗ bürger mit Arbeitsgeiſt zu erfüllen und mit ſittlicher Bildung zu durchtränken vermöchte, zum großen Teil am Boden und darht. So weit iſt es alſo gefommen durch die Herrſchaft eines falſchen Geiſtes. Doch dieſer falſche Geiſt konnte allein nur entſtehen durch die unglückſelige- Trennung des ſittlichen Geiſtes vom intellektuellen Geiſt. Dieſer kann an und für ſich ja wohl hochausgebildet ſein; ohne jenen aber iſt er ſkrupellos, und jedes Mittel, ſelbſt das ver⸗ werflichſte, iſt ihm gut genug, wenn es ihm nur zum Erfolge ver⸗ hilft. Und das eben iſt in unſerer Zeit der Fall. Darum darf beim Untetricht der Jugend die Ausbildung des ſittlichen Geiſtes jetzt Roch viel weniger als früher vernachläſſigt werden oder gar gänzlich mangeln. Ob dies allerdings der didaktiſche Unterricht allein vermag, das iſt zum mindeſten recht zweifelhaft. Jedenfalls ſollte der religiöſe Unterricht ſein Teil dazu beitragen. Der aber ſollte keine einſeitige Dogmenlehre ſein, ſondern eine von hoher Sittlichkeit durchdrungene Lebenslehre, die veredelt und geadelt⸗werde durch die ſtille Achtung des jungen Menſchen vor dem Göttlichen in der Welt und dem Götilichen im Menſcheninnern, dem Geſſte und der Seele⸗ Leipziger Theater. Das„Kleine Theater“ zu Leipzig(Direttion: Fritz Viehweg) machte am Dienstag einen intereſſanten üterar⸗ hiſtoriſchen Verſuch: es brachte das altflämiſche Mirakelſpiel „Iariechen von Nymwegen“ in der lebertragung und Be⸗ arbeitung von Friedrich Markus Huebner auf die Bühne.— Der vollſtändige Titel bezw. Untertitel des Stückes lautet:„Eine ſchöne Geſchichte... und ſehr ſonderbare Begebenheit(dabei wahrhaftig) von Mariechen von Nymwegen, wie ſie mehr denn ſieben Jahre mit⸗dem Teufel zuſammen wohnte und verkehrte“.— Nächſt dem flämiſchen Drama von„Lancelot und der ſchönen Sanderein“, die ungefähr aus dem Jahre 1480 ſtammt, darf man wohl, mit dem Herausgeber, dies Stück als älteſtes im Drucke erſchienenes und im Jahre 1518 zu Antwerpen in Umlauf gebrachtes Drama anſehen. Der geſchichtliche Hintergrund(Gefangennahme des Herzogs von Geldern und Selbſtmord ſeiner Geliebten) iſt das Jahr 1405.— Den Dichter des Werks feſtzuſtellen, iſt bisher nicht gelungen; vermutli war er aus Flämiſch⸗Brabant und lebte in Antwerpen. Doch iſt im Grunde dieſe Frage ja auch mehr von philologiſchem Intereſſe, u. uns beſchäftigt hier nur das Stück ſelbſt, das einerſeits ſtark an den Sagenkranz von Tannhäuſer und Frau Venus, und das um 1480 entſtandene Spiel von„Frau Jutte“ auf der anderen Seite aber vor allem an das alte deutſche Drama vom Doktor Fauſt ge⸗ mahnt. So ſagt Fr. M. Huebner mit Recht:„In Mariechen fließen in eine einzige Geſtalt beide, Fauſt und Gretchen, zuſammen, oder richtiger geſagt, es hat ſich hier die Spaltung der einen, vom Teufel verſuchten, den Himmel erſehnenden Menſchenſeele, zu zwei verſchiedenen, dem Geſchlechte nach gegenſätzſichen Verkörperungen noch nicht vollzogen, ſodaß die Frage am Platze iſt, ob nicht das „Mariechen von Nymwegen“ vor dem Fauſt⸗Drama eine noch ältere, verſchollenere Faſſung dieſes Menſchheitsmythos ſpiegelt.“ Und ſo — 4. Seite. Nr. 92. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dionnerstag, den 24. Februar 1921. Werkſtättebrand. In einer Reparaturwerkſtätte in J 7 entſtand auf noch nicht bekannte Weiſe geſtern nachmittag zwiſchen 1 und 2 Uhr ein Brand, durch den ein Gebäudeſchaden in Höhe von etwa 1000 M. und ein Fahrnisſchaden in Höhe von etwa 1200 M. verurſacht wurden. Käminbrand. Durch ein ſchadhaftes Kamin geriet am 22. ds. Mts. im Hauſe Beilſtraße Nr. 1 ein neben dem Kamin vorbei⸗ iehender Holzbalken in Brand. Das Feuer, das einen chaden in Höhe von etwa 4000 M. verurſachte, wurde von der Berufsfeuerwehr wieder gelöſcht. vereinsnachrichten. cDer Verband Deuiſcher Wandervereine hat lt. Beſchluß ſeines 5. Berbandstages in Krefeld mit dem 1. Februar ſeinen Sitz von Köln nach Düſſeldorf verlegt. Der V. D. W. iſt in wenig mehr denn zwei Jahren aus einer rein lokalen Intereſſenvereinigung Kölner Wandervereine zu einem achtunggebietenden Verband geworden, der Vereine und Einzer⸗ mitglieder aus allen Gauen Deutſchlands zu ſeinen Mitgliedern zählt. Seine im Selbſtverlage herausgegebene Verbandszeitſchrift„Der Wanderer“ ſorgt für einen regen Gedankenaustauſch unter den Mitgliedern des V. D. W. und unterrichtet ſie über alles Wiſſenswerte in der Wandervogel⸗Bewegung. Weit über den Mitgliederkreis hinaus hat ſie ſich Freunde und eifrige Leſer erworben. Daß der V. D. W. ſich die geſamte Intereſſenvertretung ſeiner Mitglieder zur Aufgabe gemaent hat, iſt ſelbſiverſtändlich. Auf dem Her⸗ bergsweſen hat er bereits ſchöne Erfolge zu verzeichnen. Erwähnt ſei mur, daß die Stadt Köln auf ſeine Veranlaſſung hin bereits im vorigen Jahre eine Herberge errichtet hat und daß ſeine Bemühungen bei der Dütſſeldorfer Stadtverwaltung auf fruchtbaren Boden gefallen ſind. Auch in der Frage der Fahrpreisermäßigung iſt er ſeit längerer Zeit für ſeine Mitglieder eifrig bemüht Mit ASeſchene Spezialgeſchäften hat er Ver⸗ einbarungen getroffen, auf Grund deren ſeine Mitglieder dort bei Ein⸗ käufen weitgehendſte Preisermäßigun erhalten. Ferner ſorgt er in den einzelnen Ortsgruppen durch Uhtbilervorträge, Führer⸗ und Sanitäts⸗ kurſe uſw. für die weitere Ausbildung der Wandervögel. Als korporatives Mitglied gehört er dem Zweckverband für Leibesübung und dem Hauptaus⸗ ſchuß für deutſche Jugendherbergen an.— Seine Geſchäftsſtelle befindet ſich jetzt bei dem 1. Sekretär, Geſellen Claus Fichtner, Düſſeldorf, Pionierſtraße 54, an den alle Anſchriften zu richten ſind. ſind auf Poſtſcheckkonto Köln 56 749 zu leiſten⸗ veranſtaltungen. Monuheimer Quartett. Der zweite Kammermuſikabend des Mann⸗ heimer Quartett findet am kommenden Freitag ſtatt. Das Quartett wird dieſes Mat unter Mitwirkung von Kapellmeiſter Zweig das Schumann⸗ ſche Klaoier⸗Quintett op. 81 zum Vortrag bringen. Die Vortrags⸗ folge neant außerdem Schubert, Quartettſatz E⸗moll und Beethoven, Quar⸗ tett Es⸗our op. 74. Der Liederkranz E. V. bringt in ſeinem am 26. Februar ſtattfin⸗ denden zweiten Vereinskonzert Brahms' Cantate„Rinaldo“(nach dem —— Goethegedicht) für Männerchor, Tenorſolo und Orcheſter zu ehör. Das hochbedeutende Werk wurde hier ſeit Jahren nicht vorge⸗ tragen; der„Liederkranz“ kringt es überhaupt zum erſten Male. Liſzts ihmphoniſches Hauptwerk die„Fauſtſymphonie“(für großes Orcheſter und Männerchor) beſchließt die Vortragsfolge. Für die Tenorſoli wurde Herr Kammerſänger Richard Tauber von der Staatsoper Dresden verpflichtet, die Leitung hat Herr Kapellmeiſter Max Sinzheimer. Robert Marſchall, Hedwig Faßbaender. Ein feines intereſſantes Konzert ſteht allen Freunden guter Muſik noch in dieſer Woche in Ausſicht. Robert Marſchall(Baß⸗Bariton, Schweizer) wird am 26. Februar Lieder von Schubert, Schumann und Cairati ſingen. Zu ihm geſellte ſich Hedioig Paßbaender, die junge Züricher Violiniſtin; Johann Jooreman wird ſoli⸗ Liſch mit dem Präludium, Choral und Fuge von Franck hervortreten. Walter Bloem wird am 7 März aus ſeinen neueſten Werken, ſei⸗ nem Roman„Gottesferne“ und dem Schauſpiel„Helden von geſtern“ leſen. Nus dem Lande. Ein Dankſchreiben der Großherzogin Luiſe an den Frauenverein. )6 Karlsruhe, 23. Febr. Aus Anlaß des Jahreswechſels hatte Oroßherzogin Luiſe aus den Kreiſen des Bad. Frauen⸗ vereins zahlreiche Glückwunſchſchreiben erhalten, auf die ſie in einem Handſchreiben dankt, dem wir folgendes entnehmen:„Unſer lieber Badiſcher Frauenverein iſt eine der nieverſagenden Freuden meines langen Erdenganges und die Dankbarkeit für jede Kund⸗ ebung einer feſten Verbindung mit ihm iſt eine Stärkung in prü⸗ ** Zeit. Treue um Treue iſt ein inhaltsvolles Wort, und in wärmſter Dankbarkeit ſpreche ich es Ihnen aus, wie gern ich Ihre für mich ſo wertvollen Segenswünſche erwidere. Da es mir immer noch vergönnt iſt, trotz mancher Umwandlung durch die fortgeſetzten Mitteilungen des Zentralkomitees Allem folgen zu dürfen, was die Entwicklung unſeres Vereins betrifft, in dem wir ſo viele Jahrzehnte hindurch Mitarbeiterin ſein zu können, vergönnt war, iſt mir ein tiefempfundener Troſt. Wenn auch keine perſönliche Mit⸗ arbeit mehr möglich iſt, bleibt mir ein Mittragen und Miterleben oller Ereigniſſe im Verein doch unendlich wertvoll.“ * * Schwetzingen, 23. Febr. Geſtern abend hat wieder eine Vor⸗ ſtandsſitzung des Vereins für gemeinnützige Zwecke und Verkehrsverein ſtattgefunden, in der verſchiedene Ver⸗ treter der Bürgerſchaft zugegen waren. U. a. wurde über Schloß⸗ gartenangelegenheiten geſprochen. Der Vorſitzende wies darauf hin, daß Gerüchte im Umlauf ſeien, die geeignet ſind, leb⸗ Geldſendungen laſſen ſich denn auch verblüffende Parallelen ziehen zwiſchen dem Teufel Moneu und Mephiſto, Mariechens Muhme und Marthe Schwertlein, der Szene im Gaſthaus zum„Golbenen Baum“ und — Mnerbachs Keller, der von Peoneu inſzenierten Totſchlägerei rund um Mariechen und der Szene mit Valentins Tod, uſw. Die Aufführung im„Kleinen Theater“ in der Elſtern⸗ ſtraße bewies einen großen Aufwand an künſtleriſcher Mühe und viel fleißiger Vorarbeit. Dieſe Inſzenierung bedeutet ein neues Ruhmesblatt für unſeren genialen Fritz Viehweg und ſeinem ge⸗ treuen Helfer, Spielleiter Pkrt Man hatte das Stück, das von einer ſtimmungsſtarken Muſik umrahmt wurde, in vornehmer Weiſe ſtiliſiert(mit den bekannten neutralen Vorhängen). Hans Steiner bot als teuflicher Genuß⸗ und Stimmungskünſtler Moneu eine hervorragende ſchauſpieleriſche Leiſtung. Das Erlebnis des Ahends aber war Grete Doerpelkus als verführte und zu⸗ lett gerettete Unſchuld vom Lande. Dieſe geniale Künſtlerin, die ſich in letzter Zeit erſtaunlich entwickelt hat und eine beachtenswerte Wandlungsfähigkeit an den Tag legt, bot eine reife, künſtleriſch durchgearbeitete Leiſtung allererſten Ranges.— Felix v. Lepel. Runſt und Wiſſen. Portragszyklus über Genoſſenſchaftsweſen. Geſtern abend begann in der Aula der Handelshochſchule ein aus 11 Vorträgen beſtehender Vortragszyklus über das Genoſſenſchaftsweſen. Ein⸗ führend wird Herr Dipl.⸗Ing. Dr. Mayr⸗Heidelberg an 3 Abenden mit dem Genoſſenſchaftsweſen überhaupt bekannt machen. An den nächſten Abenden werden ſich eine Reihe Mitglieder des Seminars für Genoſſenſchaftsweſen, von dem der Vortragszyklus veranſtaltet wurde, und bekannte Perſönlichkeiten aus der Praxis, darunter der Arbeitsminiſter Dr. Engler, mit Vorträgen zur Verfügung ſtellen. Der geſtrige Vortrag wies einen recht guten Beſuch auf. Fräulein Ellſabeth Ehriſt aus der Schauſyielklaſſe Tietſch pwurde nach erfolgreichem Probeſpiel ab 15. Mai 1921 an das Landestheater in Meiningen(im Sommer Schauſpielhaus Pyr⸗ wont) verpflichtet, Herr Wilhelm Sämann an die Künſtleriſche Volksbürne für Rheinpfalz und Saargebist. Ein neuer Hölderlln⸗Fund. Dem bekannten Hölderlinforſcher Hermann Kaſack iſt die Auffindunz noch unbekannter Gedichte Hölderlins aus ſeiner allerletzten Schaffensperiode gelungen. Nach⸗ dem die Manuſkripte nun entziffert ſind, werden ſie in den nächſten Tagen im Verlage Banas u. Dette in Hannover erſcheinen. Deuſches Schauſpiel in Spanien. In dieſen Tagen begibt ſich ein erſtklaſſiges deutſches Schauſpielenſemble von Berlin vach Spanien, um in Madrid, Barzelona und Valenzia deutſche Vorſtellungen zu vranſtalten. Das Unternehmen wird als „Kulturpropasanda“ von offiziellen Stellen geſördert, und darf nach dem croßen Exfolge deutſcher Kunſt. den die deuiſche Dper kü⸗zlich errong, auf gü-ſti“e Aufrabme hoffen. Uls erſter H- und Veb⸗ ber gehört Bruno Schönfeld, Karlsxuhe. dem Enſemble an, — dabei g. g. den Taſſo, den Leigeſter, unkenen Giocke“ und den Pfarer Rosmer K ſpielen ſowie einige Vor⸗ tra sabendeg iwin* S 0 2 Heinrich in der„Ver⸗ hafte Unruhe in der Einwohnerſchaft zu erwecken. Es heiße, daß Beränderungen beahſichtigt ſeien, die eine weitere Verſchandelung des Schloßgartens bedeuten würden. Demgegenüber müſſe alles aufgeboten werden, um unſeren herrlichen Park in ſeiner alten Schönheit zu erhalten und insbeſondere die Baudenkmäler zu retten. Aus der Beſprechung iſt zu entnehmen, daß die Abſicht beſteht, ver⸗ ſchiedene Bauwerke durch Abtragung vor dem gänzlichen Zerfall zu bewahren. So wird es als notwendig Lezeichnet, daß die Spitze des baufälligen ſüdlichen Minaretts ſowie die zwei Bogen der römiſchen Waſſerleitung im hinteren Teil des engliſchen Garten ab⸗ getragen werden. Die letzteren ſollen ſodann wieder in der ruinen⸗ haften früheren Art aufgebaut werden. Um die weitere Erhaltung des Schloßgartens in ſecher jetzigen Form beſtehen ſchwere Sorgen Die ſchlechte finanzielle Lage des Staates geſtattet es nicht, dem Park und ſeinen Gebäuden und Denkmälern die ſo dringend nötige Fürſorge angedeihen zu laſſen. Nun ſinnt man eifrig auf Mittel und Wege, um die Erhaltung des Schloßgartens ſtcherzuſtellen. * Heidelberg, 22. Februar. Im Neckar bei Wieblingen wurde geſtern die Leiche eines jungen Mannes geländet, die ſchon einige Zeit im Neckar gelegen hat. Vermutlich handelt es ſich um die Leiche des Mechaniterlehrungs Wißmeier, der ſeit einigen Wo⸗ chen vermißt wird. Wir berichteten ſ. Zt., daß einige Perſonen nachts geſehen halten, wie jemand in der Nähe der Eiſenbahnbrücke in den Reéckdr ſprang. * Karlsruhe, 22. Febr. In der letzten Bürger ausſchuß⸗ ſi zung wuroe außer den erwähnten Vorlagen auch eine ſolche über den Verkauf des Hauſes Fichteſtraße 1(Oberbürgermeiſter⸗ villa) mit 56 gegen 26 Stimmen angenommen. Lagegen ſtimmten die Demokraten und einige andere Stadtverordnete. Von ver⸗ ſchiedenen Seiten war gegen die Vorlage Einſpruch erhoben worden, vor allem, weil der Verkauf eine Pietätloſigkeit gegen den Ehren⸗ bürger Dürr darſtelle, der ſeinerzeit durch eine Schenkung von 100 600 M. den Ausbau des Hauſes ermöglicht habe, und ſodann auch darum, weil der mit 150000 M. angeſetzte Kaufpreis zu niebr g iſt. )0 Hreiburg, 22. Februar. Die Witwe des im Jahre 1920 hier verſtorbenen Wirtl. Geh. Rates und Geſandten a. D. Johann Ferdi⸗ nand Freiherr und zu Bodman, Alexandra Freifrau von Bod⸗ man geb. Offenſandt von Berckholtz, iſt hier im Alter von 81 Jah⸗ ren geſtorben.* Freiburg i. Br., 23. Febr.(WB.) Das Gewerſkſchaftskartell teilt mit, nach einem Schreiben des Stadtrats ſei das Diſzipli⸗ narverfahren gegen den Forſtmeiſter Fieſer eingeſtellt worden, weil die Erhebungen ergeben haben, daß eine Verletzung der dienſtlichen Pflichten im Sinne der Dienſt⸗ und Gehaltsordnung für die Bramten der Stadt Freiburg nicht vorliegt. In der An⸗ gelegenheit Fieſer handelt es ſich darum, daß größere Beſtände Holz auf dem Holzhofe im Bohrer fehlten.— Un er den Vorlagen, mit denen ſich der Bürgerausſchuß zu beſchäft'gen haben wird, befindet ſich auch eine ſolche, die für eine Erhöhung der Teuerungs⸗ zulagen für die ſtädeiſchen Arbeiter 457 500 Mark und für Be⸗ amte und Angeſtellte 668 000 Mark anfordert. (Pfullendorf, 22. Februar. Zu dem Vatermord, der ſich jüngſt hier zugetragen hat, wird weiter ergänzend berichtet, daß die Eliſe Schnopp, die ihren Later erſchlug, in Freiburg keinen Lieb⸗ haber hatte, ſondern mit einem dort allgemein geochteten Manne ver⸗ lobt war. Ihr Vater ſoll ihr rach einer im„Freiburger Boten“ gege⸗ benen Darſtellung wohl die Mittel zur Heirat verſprochen, aber nie herausgegeben haben. Die eigenen Erſparniſſe des Mädchens und das mütterliche Vermögen reichten zur Beſchaffung der Ausſteuer nicht aus. Dieſe finanziellen Fragen waren der Grund des Unfrie⸗ dens zwiſchen dem Landwirt Schnoyp und ſeiner Tochter. Ihr Ver⸗ lobter wußte von den ſchreclichen Vorgängen in Furtwangen nichts. *Konſtanz, 22. Febr. Verhaftet und in das Unterſuchungs⸗ gefängnis eingeliefert wurde ein verheirateter, in Stromenersborf beſchäftigter Arbeiter, bei dem ein ganzer Berg von Wolldecken, Leinen⸗ und Zeltſtoffe, die in der Fabrik geſtohlen waren, vorgefun⸗ den wurden.— Ein umfaſſendes Geſt ändnis hat der Fahnder Ha as, der in Nordſtetten bei dem Landwirt Jäggle ſich auf räuberiſche Weiſe Geld zu erpreſſen verſuchte. Haas gab auch zu, daß er in Duchtlingen einen ganz ähnlich frechen Ueberfall aus⸗ führte. Nus der Pfalz. (JLudwigshafen a. Rh., 23. Febr. In der geſtrigen Stadt⸗ ratsſitzung wurden verſchiedene Kredite für Gas⸗ u. Wafſer⸗ werk bewilligt. Für die Erweiterung des ſtädt. Waſſerwerkes wurden 290 000 Mark, für den Anſchluß der neu errichteten Siede⸗ lungen an das Gasnetz 216 000 Mk. und an das Waſſernetz 320 000 Mark bewilligt. Ebenſo wird für die neue Kammerofenanlage beim ſtädt. Gaswerk, für die bereits 874000 Mk. bewilligt waren, noch⸗ mals 1 Million Mk. nachträ⸗lich genehmigt, damit die Anlage ſertiggeſtellt werden kann. Für den Ausbau beim alten Schlachthaus werden weitere 150000 Mk. ausgeworfen. Ebenſo ſind beim ſtädt. Krankenhaus Mehrausgaben im Be⸗ trage von zuſammen über 400 000 Mk. entſtanden. Letzterén ſtehen allerdings erhöhte Einnahmen gegenüber. Die einzelnen Beträge warden ohne Debatte genehmigt und werden auf die neue Anleihe übernommen werden. Dem Kindergarten des Frauenvereins vom Roten Kreuz in der Jahnſtraße werden unter gewiſſen Bedingungen 10000 Mk. Zuſchuß geleiſtet. Schlietlich wurde auch der Neu⸗ regelung der Ruheſtands⸗ und Hinterblibenenver⸗ ſorgung der Gemeindebeamten u. ebenſo der Erlaſſung einer Beſoldungsvorſchrift einmütig zugeſtimmt. Der Hlfsverein vom Roten Kreuz hat dem ſtädt. Ferienheim in Ramſen 10 000 Mk. überwieſen, wofür den Gebern der Dank der Stadt ausgeſprochen wurde. Die U. S. P. hatte einen Drinalichkeits⸗ antrag eingebracht, der dahin geht, daß der Stadtrat Proteſt erheben ſolle gegen die vom Reich geplante Erhöhun g des Getreidepreiſ es, was eine ſchwere Velaſtung der ſtädt. Be⸗ völkerung mit ſich bringen würde und zu ciner Erhöhung der Ge⸗ hälter der ſtädt. Arbeiter und Angeſtellten führen müßte. Bürger⸗ meiſter Dr. Weiß wurde vom Stadrrat erſucht, dieſen Proteſt bei der Regierung zur Kenninis zu bringen und auch beim Städtetag in dieſem Sinne zu wirken. Die Entſchließung wurde nach längerer Debatte einſtimmig angenommen. LKachbargebiete. Fp. Oppenheim, 21. Febr. Einen lebensgefährlichen Kampf mit einem Einbrecher hatte der Wirt Gerhaher in der heutigen Nacht zu heſtehen. G. überraſchte den Einbrecher in voller„Arbeit“. Der Einbrecher ging ſorort zum Anariff über und griff ſowohl Gerhaher, wie auch deſſen Hund mit einem Meſſer an. Bei dem ſich entſpinnenden Kampfe wurde Gerhaher durch mehrere Meſſerſtiche ſchwer verletzt. Nachdem er auch den Hund zu⸗ ſammengeſtochen hatte, floh der Einbrecher. sw. Nierſtein, 22. Febr. Letzte Woche koſteten hier die Zwie⸗ beln noch.20 Mk. pro Pfund bei den Händlern. Da erſchien ein auswärtiger Händler und ließ durch die Ortsſchelle den Verkauf auf dem Markt zu 85 Pfennig anzeigen. Eine Stunde ſpäter mel⸗ dete die Ortsſchelle:„Bei den Nierſteiner Händlern ſind die Zwie⸗ beln zu 65 Pfennig zu haben.“ Das Erſtaunen der Einwohner wuchs aber ſehr, als noch Verlauf einer witeren Stunde die Orts⸗ ſch'lle wieder ertönte und bekonnt gegeben wurde, daß die aus⸗ wärtige Konkurrenz die Zwiebeln zu 50 Pfennia abaibt.(Schade, daß der Tag ſich ſeinem Ende neigte, vielleicht wären noch weitere Ueberraſchungen gekommen.) 5 Mainz, 22. Febr. Aus einer hieſiſen Wohnung wurden biefer Tage durch Einbruch g⸗ſtohlen: 170 Tauſendmarkſcheine, 20 000 Mark in Fünfziamarkſcheinen, 10000 Mark in Hunderk⸗ markſcheinen, mehrere Goldſtücke, Sporkaſſenbücher, auf den Namen Franz und Otto Mener lautend, Uhren, Goldſchmuckſtücke aller Art uſw. Als mutmaßlicher Täter kommt ein füngerer Mann in Betracht, der an zwei vorhergehenden Sonntagen bei der beſtohle⸗ nen Familie gebeitolt hat. Gerichtszeitung Mannheimer Strafkammer, Wegen fehrla ſtaen Falſcheids het.e ſich der 80 Jahre alte Behhn⸗ zöglinge, die aus der Anſtalt Rummelsbur erbeter Buentin Seiz aus Großfachſen zu verancworten. wuie in, Mun v,.ag ke i6 Beaal Fereten woe, P. Wi e, i Margarete Bock in Großſachſen Tabak geſtoh'en zu haben, aus Rach⸗ ſucht, oder um den Verdacht abzulenken, die Witwe fä ſchlich beſchul⸗ digt, daß ſie Tabak nach Viernheim verkaufe, ſich alſo gegen die beſtehenden Vorſchriften über den Tabakverkehr verfehlt habe. Seine Annahme gründete ſich lediglich auf die Beobachtung, daß ein Wagen in der Nähe der Behauſung der Witwe Bock in ſchiefer Richtung geſtanden habe und aus dem Pferdegetrappel der Schluß habe gezogen werden müſſen, daß der Wasen nicht von weit her zam. Selbſt wenn ihm dieſe mageren Tatſachen als richtia zugeſtan⸗ den werden konnten, ſo hat er daran Behauptungen geknüyft, die er nicht auf eigene Wahrnehmungen, ſondern ledialich auf vage Vermutungen ſtützen konnte. Die Verhandlung erlitt eine Unter⸗ brechung durch Unwohlwerden des Verteidigers des Angeklaaten, eines Anwalts von Weinheim. Seitz wurde zu 6 Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. Als in die Verhandlung gegen den 21 Jahre alten Hilfsarbeiter Otto Ludwig Kutz aus Karisruhe wegen Kuppelei eingetreten wer⸗ den ſollte, beantragte der Staatsanwalt Ausſchtuß der Oeffentlich⸗ keit. Davon wollte Kutz aber nichts wiſſen. Wie ſein Zwinkern nach gewiſſen Herrſchaften im Zuſchauerraum ahnen ließ, wollte er dieſe nicht um ein Gaudi bringen. Das Gericht ſchloß die Oef ent⸗ lichkeit aber doch aus. Der Angeklagte hatte im Dezember v. J. im „Weißen Elefanten“ ein vagierendes Dienſtnädchen. Paula Wag⸗ ner, von einem andern Herbergsgaſt als Verhälmis übernommen und ſoll aus Paulas abendlichem Gewerbe Geld angenommen haben. Er beſtritt das und behauptete, er habe ſich ſeinen Unterhalt durch Betteln und Gelegenheitsarbeit im„Elefanten“ verdient. Die aus Haft vorgeführte Zeugin Paula Wagner weigerte ſich, in Gegen⸗ wart des Angeklagten Angaben zu machen. Kutz wurde alſo aus dem Saale entfernt. Dann ſträubte ſich das Mädchen energiſch, einen Eid zu leiſten: ſie ſchwöre nicht gegen ein früheres Verhältnis. Sie machte ihre Angaben unvereidigt, und als ſie auch die nachräg⸗ liche Vereidigung ablehnte, wurde ſie in eine Haftſtrafe von ſech⸗ Wochen verfällt.„Das geht auch'rum,“ meinte ſie darnach. Kutz wurde zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. Als er abgeführt wurde, rief ihm Paula einen zyniſchen Troſt nach. Um Kellerdiebſtähle, bei denen Wein, eingelegte Eier, einge⸗ machte Früchte, Leder u. a. geſtohlen worden war. drehte es ſich bei der mehrſtündigen Verhandlung gegen den 27 Jahre alten Schreiner Georg Limberger. Er gab nur einen Fall zu und richtete ſeine Verteidigung bezüglich anderer Fälle ſo ein, daß er nur wegen Hehlerei in Anſpruch genommen werden konnte. Mit ihm war ſein Bruder, der 23 Jahre alte Kaufmann Karl Lim⸗ berger, als Hehler angeklagt, während der Taglöhner Franz Nos bei dem einen Stück, an dem er mitwirkte, erwiſcht worden war. Nach Anſicht Eingeweihter hat Georg Limberger noch weit mehr auf dem Gewiſſen. Der von.⸗A. Dr. Oelenheinz Verteidigte wurde wegen ſchweren Diebſtahls und Heblerei zu 2 Jahren 3 Mo⸗ naten Geiängnis, Nos zu 6 Monaten Gefängnis(ab 4 der Unter⸗ ſuchungshaft), Karl Limberger zu 8 Monaten Gefän⸗nis verurteilt. Eine Hehlerin(Vert. R⸗A. Dr. Jordan) erhielt 3 Monate, ein mit⸗ angeklagtes Ehepaar(Vert..⸗A. Dr. Pfeiffenberger) wurde frei⸗ geſprochen. Gegen die belden Limberger wurde auch Verluſt der Ehrenrechte auf 5 Jahre ausgeſprochen. Mannheimer Schöffengericht. Durch Kreditſchwindeleien ſchädigte der Maſchinentechniker Emil Ruh elne Anzahl Leſchigläubiger um größere Beträge, mit denen er ſich eine zeitlang über Waſſer hielt. Er machte den Leuten vor, er habe eine Stellung im elektriſchen Werk gefünden und benötige zur Auslöſung eines Anzuges Geld. Wegen Betrugs gab es einen Monat Gefängnis. Erfolg mit ihrem Einſpruch gegen einen Strafbefehl hatten der Seiltänzer Paul Dietrich und der Bahnarbeiter Michael Volk. Dietrich hatte von einem Artiſten, der ſeine Strafe angenommen hat, ein größeres Quantum Morphium gekauft und er und Volk be⸗ mühten ſich die Schieberware mit Gewinn weiter— verädußern. Sie wurden aber erwiſcht. Dietrich wurde 9 trafbefehl zu 1500., Volk zu 500 M. Geldſtrafe verurteilt. Die Strafe wurde nunmehr in 200 M. bezw. 100 M. Geldſtrafe umgewandelt. Die Geldſtrafen gelten als durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Die Rechnung ohne den Wirt gemacht haben zwei Zwangs⸗ entwichen und ſich bet⸗ telnd und ſtehlend durchſchlugen. In Seckenheim ſtatteten ſie der Wirtſchaft„zum Lamm“ einen Beſuch ab und wollten einen Griff in die Geldſchublade tun. Aber der vorſichtige Wirt hatte eine elek⸗ triſche Klingelleitung an der Schublade und als die Diebe daran gingen, wurden ſie durch das Anſchlagen der Klingel verraten. In einer anderen Wirtſchaft hatten ſie mehr Glück. Für jeden der beiden gab es 6 Wochen Gefängnis. Ein zerbrochenes Naſenbein war das Reſultat eines Zuſam⸗ menſtoßes am 29. November v. J. auf dem Lawn Tennisplatz. An dieſem Tage trat plößlich Tauwetter ein. Der Chemiker St. regie ſich darüber auf, daß die Eisbahn geräumt wurde. Die Schimpf⸗ worte des Chemikers gegenüber dem Aufſeher waren klobigſter Art. Der Sohn des letzteren, der 31 Jahre alte Karl Frank, geriet hierüber in Zorn und ſchlug mit einem Prügel auf St. ein, was das ſchon angeführte Malheur zur Folge hatte. Unter Berück⸗ ſichtigung, daß ſich St. keineswegs korrekt benommen hatte, kam 893 ziemlich billig davon, er wurde zu 100 Mk. Geldſtrafe vr⸗ Urteilt. Als Fahnder ſpielten ſich der Taglöhner Wilh. Schwarz aud der Invalide Friedr. Ziegler auf. Durch einen Dritten 5 ſie erfahren, daß andern Tags ein gewiſſer Höhn mit 50 Pfund Tabak an die Bahn gehen würde. Die beiden machten ſich an den Höhn heran, gaben ſich als Fahnder aus und beſchlagnahmten den Tabak. Der„beſchlaanahmte“ Tabak wurde verkauft und der Er⸗ lös von 300 M. geteilt. Gegen jeden der beiden Pſeudo⸗Fahnder wurde auf 14 Tage Gefängnis erkannt. 0 Wetterdienſtnachrichten der badiſchen Landeswetterwarte in Kartscuyr. Beobachtungen vom Donnerstag, den 24 Februar 1921, SUhr morgens(MEx.) Auf Grund land⸗ und kunkentelegrapbiſcher Meldungen. —————————— Luftdruck Tem Wind Riederſchlag der Or: tu N— TMichte. Störte Wetter letzten a h. Hamburg. 773.5 0 80 ſſchwach wolklos 0 Knigsberg—————— SFFF 1765.—1 O ſichwach wolklos 0 Frankfurt a. W 7732—1 NNo ſſchwach heiter 0 München 773.8—5 O ſſchwach wolklos 0 Kopenhagen 756 1880 ſſchwach Dunſt 0 Stockholm.. 7762—3— ſtill wolklos 0 Haparanda 761.—5 S ſſchwach Nebel 0 00b5. 1708.2—3 No mäßig bedeckt 2 Paris. 770.4]—2 ONo ſſchwach wolklos 0 Marſeille—————* Sehchh—————— —————— Beobachtungen badiſcher Wenerſtellen(7 morgens) — PE———— Luſt⸗Temeggr S N e 2 S E im n 8. KichrSrrr 8 S Wertheim...151 773 66—5 8/—6No ſeeicht uoM. 0 Königſtuhl.5637725—2 66—2No ſſchw veldl.. 0 Karlsruhe...1277728—4—4NoO ſieicht.] 0 Baden⸗Baden 219772.4—3—[8 lileicht. 0 Villingen...715775.7—86—8— ſtili n. 0 Er Wiaft Hof 1281 658.00—2 5—3Nw teicht w. 0 t. Blaſien.. 780—[—6 68—7 N ſeeicht u. 0 Allgemeine Witterungsüberſicht. Bei klarem Himmel und unbehinderter Sonnenbeſtrahlung iſt am Tage das Wetter anhaltend ſonnig⸗mild, während nachis Fröſte ——— Aenderung zu erwarten bis Jrettag, 28. Jehr., 12 Ahr nachts. ſt, am Tage miſd, Sff⸗ MEMSi, e ee K E W. — Bonnerskag, den 24. Cebruar 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 92. * Erhöhung 60—————— Die Industrie- und Handelskammer zu Posen teilt der Handelskammer zu Mannheim folgendes mit: „Laut Erlag des Finanzministers vom 11. Januar 1931 („Monitor Polski Nr. 13 vom 13. Januar 1921) ist der Zuschlag zu Zollsätzen(Agio) von 90% auf 1900 ½ mit dem 10. Februar d. J. erhöht worden. Die am 26. November 1920 eingeführten Zollerleichterungen bleiben weiterhin in Kraft, ebenso die Liste derienigen Waren, für die der Zoll in Gold erhoben wird. Das Agio von 900% kann einstweilen weiterhin erhoben werden bei der Einiuhr von Waren, die a) spätestens am Tage vor Inkrafttreten obigen Erlasses zum Transport auigegeben wurden, b) am Tage des Inkrafttretens in amt- lichen Zoll-, Bahnhois- und nichtamtlichen öffentlichen oder Privatlagern aufgespeichert waren. Diese Erleichterungen werden nur bis zum 20. März gewährt. Hierauf bezügliche Angaben sind an die Industrie- und Handelskammer in Posen xu richten. In Sachen Zollerteichterungen gilt seit dem 20. Dezember vorigen Jahres die neue im„Monitor Palski“ Nr. 277 von 6. Dezember v. J. veröffentlichte Verordnung, die alle früheren Bestimmungen in dieser Angelegenheit aufgehoben hat. Die Gewährung von Zollerleichterungen beschränkt sich jetzt nur auf die beiden, in der erwähnten Verordnuns aufge⸗ führten Warenlisten, die als allgemeine Normen gelten und keiner besonderen Gesuche bedürfen. Die in der ersten Liste erwähnten Waren sind vollkommen zollfrei, während die Waren der zweiten Liste einen ermäbigten Zoll mit nur 20099 Agio zahlen. Alle übrigen Waren können nur dann eine Zollerleichte- rung genieben, wenn sie nachweislich aus dem oberschlesischen Abstimmungsgebiet stammen. Entsprechende Eingaben siud in zwei Exemplaren an die Industrie- und Handelskammer ꝛu Posen zu richten. In den von den Bolschewisten besetzt gewesenen Teiten Poiens würden Absatz finden: einfache Wagen, Pflüge, ein- fache Eggen, Flache'sen, Bandeisen für Radreiien, Nägel. Huf⸗ nägel usw. Offerten sind zu richten an: 1. Siedleckie, Tow, Rolnicze, Siedlce, 2. Stowarzyszenie Spozyweze Jednosé“ w Lysowie, ziemia Siedlecka, 3. Towarzystwe Rolnicze w Soko⸗ lowie, ziemia Siedlecka. Grubenhölzer und anderes Kolz- material werden im polnischen Kohlenrevier benötigt. Aus⸗ kunft erteilt die Industrie- und Handelskammer zu Posen, * Leipziger Hypothekenbank. Nach dem Geschäftsbericht ergab sich für 1920 eine Einnahme an Hypotheken⸗ z insen von 9,18(i. V. 9,14) Mill. 4. Einschlicßlich Vortrag und der übrigen Zinsen usw. stellt sich der Cesamtsewian auf 10.28 gegen 10,04 Milt.. Für Piandbriefzinsen waren .62(.71) Mill.&, für Handlungsunkosten.93(0 75) Mill. 1 zu verwenden, sodaß ein Reinsewinn von.73(.57) Miti& verbleibt, aus dem 8% Dividende verteilt werden sollen. Auf neue Rechnung kommen o20(.00 Mill. K. Der Hypo⸗ thekenbestand erfuhr eine Verminderung auf 200 67(i. V. 201. 11) Mill.&. Zu diesem Bestande tritt ein Bestand an register- freien Hypotheken von.7 0 110 Mill. 4. An Pfandbriefen sind 194.83(194,31) Mill.& im Umlaut. Badische Essigwerke.-., Kehl. Die unter dem Namen „Badische Essigwerke.-.“ mit 1,1 Mill.& Kapital in Kehl neugegründete Gesellschaft wurde ins Handelsregister ein⸗ Setragen. Deutsche Bergin-.-G. für Kohle- und Erdölchemie. Die zur Goldschmidt-Gruppe in Essen gehörende Deutsche Bergin-.-G. für Kohle- u. Erdölchemie ertichtet in Heidelberg eine Zweigniederlassung. Der Hauptsitz des Unternehmens ist in Berlin. Preß-, Stanz- und Ziehwerke Rudolt Chillingworth.-G. zn Nürnberg. Das Geschäftsjahr schließt nach reichtichen Abschreibungen einschl. 37 920& Vortrag mit einem Rein⸗ Bewinn von 2 530 365(580 433) ab. Der srat beantragt die Verteilung einer Dividende von 259“(109% Allgemeine Elsässische Bankgesellschaft, Wie Verlautet, wird der Aufsichtsrat des Instituts, das in Lud-⸗ WIRshafen a. Rh. eine Filiale unterhält, der demnächst ein⸗ zuberufenden.-V. die Ausschüttung einer Dividende von 8%(wie im Votjahre) in Vorschlas bringen. Aus dem Ge⸗ schäftsgewinn von 1920 soll ferner eine auferordentliche Veber⸗ weisung von iMill. Franken an den Beamtenfürsorgefonds vorgeschlagen werden. = Abschlüsse. Die Norddeutsche Grundkredit⸗ bank in Weimar verteilt 6% Dividende.— Die Ober⸗ schlesische Zellstoff-.-G. in Kraponitz schlägt 20% (12%) Dividende vor.— Meyer u. Kauffmann, Testil- werke in Breslau.-G. verteilen 11½%(1096) Dividende. Eine Kapitalserhöhung um 8 auf 20 Mill. wurde genehmigt. — die Vereinigten Filz fabriken in Gingen an der Brenz(Württemberg) schlagen 215 Dividende vor. = Kapitalserhöhungen. Die Kortins.-G. in Linden in Hannover beschlossen, ihr Kapital um 12 Mitl. 4 6/ iger Vorzugsaktien mit einiachem Stimmrecht auf 37 Mili.„ au erhöhen.— Die Filzfabrik in Fulda beantragt eine Kapi- talserhöhung um 1 Mill. K. Börsenberichte. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankturt, 24. Febr.(Drahtb.) Der heutige Börsenver⸗ kKehr zeigte zunächst im allgemeinen gebesserte Notie⸗ rungen infolge der befestigten ausländischen Devisenkurse. Die Seschäitliche Tätigkeit war nur für einige Sonderpapiere etwas lebhafter, namentlich für einige Maschinenfabrikaktien. Im freien Verkehr waren Holzmann lebhaft umgesetzt, 340 Geld. ferner Chemische Rhenania 730, dagegen Julius Sichel schwächer, 730—725. Montanpapiere lagen ruhiger, selbst die bevorzugten oberschlesischen Werte traten in den Hintergrund. Laurahütte, welche gesucht waren, zogen weiter an. Von Nebenwerten waren Adlerwerke Kleyer etwas gebessert. Zell- stoff Waldhof abgeschwächt. Deutsch-Uebersee-Zerti⸗ likate im Einklang mit der Devisenbewegung anfänglich 104 höher. A. E. G. unterlagen Schwankungen. Licht u. Kraft unter Berücksichtigung des Dividendenabschlags bis 232 gut behauytet. Golaschmidt, Anglo- Guano etwas schwächer. Anilinwerte wenig beachtet. Scheidcanstalt befestigt. Schiffahrtsaktien zeigten keine nennenswerten Veränderungen. In 5/igen Goldmexikanern ianden rege Umsätze statt, 69753 bis 700. Schäntungbahn, 394, gewannen%. Auch Otavi⸗ minen waren gesuchter. Deutsche Petroleum 785, junge 7as genannt. Der Kassamarkt bewahrte seine feste Haltung. Schuhfabrik Wessel, Hydrometer, Chamotte Annawerk au höheren Kursen gesucht. Später schwächten sich Hapag und Nordd. Lioyd ab. Sonst blieb die Stimmung fester. Privat dis kont 34//. 9 189 Berliner Wertpaplerbörse. Berlin, 24. Febr.(Eig. Drahtb.) Die Entscheidung in London und die Schwierigkeiten der Kabinettsbildung riefen eine allgemeins Zurückhaltung hervor, doch war die Ten denz uderwiegend lest, zumal das Stsigen der Devisenkurse der Börse cinen Rückhelt gab. Das Hauptinteretse kontenkrierte Reh auf den Markt der Kolopialwerte. Dort riei die Ankündi⸗ us weiterer Abschlasszahlungen lebhaftes Interesse hervor r Pomons“ und Deutsche Koſonislsesellschafts-Antaile. Po- mona 40004100, Beutsche Kolonlalgesellschaft 7000. Am (Goentenaktienmackt War die Haltung nicht einheitlich, Wäh⸗ —— Frankfurter Vereheperbörse. Festverzinsliche Werte. 00 Inländische, 23. 26.*.. 4% Hannh. v. 190½06/0—.— 906 0—5 9% Mannheimer von 1912 82.— 235 gayer, Senbohnan. 62.23 62.50 4½ iie ee 77.50 2 5* 5 66.28 66.75 3% 1 65.60 65 80 30 bey, ſelatsin..-Prlor. 150 87 9 822 67.10 4 10 0 ete. 90 3—5 0 e - U. V. 389.30 0 9 8—.— K 96610 Rolchsschatzanl. 72.— 22.— do. Sohatzanwels. 28.50 28.— 1 rer. Scſeeie 16 75 4% 8. Spcſ. Bene, i. 76.— 85.7885. 0 0. einhe! ende.— 90 0000 Konsole* 4 15* 38.78 4 8— 335.— 5) 0 to. v.—.—.— 4% Sad. Anleine von 1919 74.— 73.50 3½¼/ 49. St.-Bte..1687—. Dividenden-Werte. Bank-Aktien. Oiv.] 3. 24. biv. 2S. 24. Badtoohe Senk 6/½% 322..27.—[Chem. Rötgerswerke 12¼ 404.— 402— Sertinor Handeleges. 10—— Süad. Drahtia tustrte 7———.— Sank 2 960—— 25 5 8 8 38 eutsche Bank 2.—.7 ergmann 5 70— e 10 4*—4 8— — Msch.—— meyer.— 0 Prbaaner Ban. 19 219.50 20.5 Afh eier.-Gen. uansl. 10 134.5 101.30 Eationalbk. f. Deutechl. 7 196.25 199.25 Sohuakert Mucnbarg 8 237.—237.— Pfülztsche Bank 7 156. 155.— Siemens& Halska 12 292.— 292.— Pfäizisohe Hyp.-Bank 9 193.— 184.— gummtw. Peter 18 417.—416.— Rkeinlsche Creditbank 7 167.90 167. Heddernd. Kupferwack- 325.— 340.— Rheinische Myp.-Gank 9 164.80 184 50 lunghans Kabruder 12 274.— 772.— Südd. Disconio-Gen. 3 191 0 791 50 8 4——— rgw— enerkabr er—— Soch e 466——— edarwecke Rotho 7¼ 410.— 4086.— 312.— 410.„ Södd. ingbert 10—— Deatsoh-Lux. Bergw. 12 312.— 40.80 d. Suct. f6 Gelsenkiroh. Serqwerk 14 33.— 21.— 0— 7 14 5 Maschinenfabr. Keyer 15 250.— 251.75 Kaltw. Mesterecein, 35 510.— 501. W0. 06813 10 235.— 285.— Obcrewh. Ceerb.-Bd23 284. 5 44. Sadfaehe Ouriseh14 29.—.— Obersohl. Eisenh.-Bed.25.— 209. W 3 239.75 233.— Sleei Sern) 26 89.55 862. Gaaohinenfbr. Eöingen 9 280.88 288.25 V. Küm. N E 8 340.— 0. Sisenach 10 176.80 161.75 + Grltrner, Gurlach 15 383.— 300.— Haid& Meu, Mähmasoh.15 393.— J05.— Sohantüng 800.— 694.— 6 0 Hamd.-Am. Paketkahrt— 195.— 184.—Farisruher Masab. 10 323.50 229.50 aeod.(. Arm. Kieis——.— 308.— Rorddeutscher Liayd— 195.953 195.— Pfälz, Mshm. Kayser 12 280.— 250.— 5 24.— Sohnollpr. Frankenth. 7 23.—.— Indlustrlo-Aktien. Vor. Deutsohe Oelfabr.12 300.— 200.— run Slikinger—.—266.—Porzeſian Wessel 355.— 375.— Wayse& Freytag— 286.— 285.— pf. e 59 415.— 420.— Gomentw. HollelBere 10 263.76 293.—Sellin turtrie Woltk 233.— 2³9.— Badische Anltin 12 E2.— 500.59 Spinnerel Ettſingen 7 359.— 336.— Odem. Sapsideanstaft 20 481. 484.50 Kammgarnspinn. Küls. 12 251.— 35.— 2 ˖— 708.500 Ukrenfor, Furtwan jen 15—— + Farbwerke Höchet 2 06. onfabri Fuohs 22 418.— 410.— V. Rem. Eabe, Ganah. 7———.— ekr. Waldhof 19 439.75 437.— Shem, Pabr. Auhiheim 4.— 880.— Zückerkabrik, Sad. 71 888.0 388.— do. Holzverkcklung 3 286.— 882.— 00, Frankenikal— 18583.—550.— Berliner Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. 2 20. 24. 4½ eee—**— Spapiere. berrente.—— 6% O. Schatraow. Ser.II-. 4½% do, Papſercente—.— 6% d0. Sorie 11 99.78 99.75 4% Turk. Admint-Anl. 79.50 78.— 4¼9% 10. Serie-V 50.25 60.25 45% 40. Ba a0 0 108% do. Forle VI-IX 72.— 72.— 97 Eleo ba 11 148.— 147.— 4008 96 do. 1824er 91.50.50 4% d0. Bagd4 f 250 ee Rolcheanl. 7450 SE 00 R— 3 3½½ 3. 65.40 46.20 4%(40. ollohl. v. 1d7.7 78455 3% do. 67.30 57.25 üö. 400-Fos.-1088 425.— 436.— 4% Preuttsohe Konseis 37.— 67.75 430 6% Ung. St. At. 511* 4— 9060— 40. Eeürei 840 20 4% Bücische Anlelhe 73.0 73.10 100 do. Kronenrente 18.40 13 10 3„ Bayerische Anleihe 68.50 65.75 99% Wiener iavsst.-Anl.—.— 3% Rossfeohe Anieine 88.25.75 9% Oesterreloh.-Ungar, 4% Pcankfurter Stadtant. 86.80 20 78„, Siaeebant alls—.——.— 4% Münchener Stadtanl.—.—64.7 2% d0. 75 Sorlo 4% Frankf.. Huee 2% 10. W hank-Blenabrisfe— 10t.28 25455% S 20605 fo., noue Prlorität] 63.— 66. d AuslAndische 89/0 f0., Oglgatlonen 20.50 21.50 Rentenwerte.% Apstolier, Ser. 127.0 178.— 4¼% Oesterrelohlsohe 00., Serie 1 103.50 107.50 Sohatzanwelsungg—.—.764½ AE. Oblig. v. 1908—.—:.—.— 3% dio. Golcrents 35.25 34.60 59%. Ueberses Ei.-Obl.— 005 69. conr. Ronte—.-156.50 Dlvidenden-Werte. Transp.-Aktien. Div.] 28. 24 DOiv. 916K*3 Jkoldmünts Papier 25.— 385.— — 5 kelten 4 Gullisadue 13 476.— 460.— Sr. Gecl. Strasenb. 77% Feledrlohshütte 1040.0 1040.0 Süas. Sisenbabn 64½ 105. 104.76 Sasmotoren deute 19 31.50 218. Oest. Stastseisenb. 7½ 123.— 129.50 Selsenklcoher Sergw. 14*◻—*ꝗ 05 Baltimore and OS— 131.— 459.75 do. aubstaßt 10 7 —.——Seorgs-Warieng. 82 .-Auutr. Dampfach.—371.80 372.— 1. Rags-Scbe cn 5 8—— ◻ 90 bau 12 441.80 142.— amb.⸗Südam. Dsh.—.—— Hansa Bampfsch,— 322.. 26.— Hlidert Naschſnen 9 5— KMorddeutsche.oys— 198.85 184.— 15 8— 888.— Bauk-Aktien. Hoesch Eiseg d. 8t. 84 778.— 821.— Berliner Handels-Ges. 10 234.50 264.— Hoheniohe-Werke 9 270.— 273.— Cemm. u. Privatbank 8 204.50 208.50 Hum noldt Maschinen 8 199.—— Darmstacter Sa 8 176... 178.— FKalle, Asoherzieden 30 380.— 337.80 Deutsohe Bank 12 295.50 205.—Ksttowitrer Sergbau 29 304.— 893.— 5 7589 39 175—9—* rescner Bank ehr. Körtin—— Rittels, Krocitbanx 8 178.30 178.50 Kosthelmer Lenolose 354.—355.— 00. 5—9 3 egterreloh. Kredit 6½ 6. aurahutte.— aabde.70 15/.75 157.— Uinde'e Elemaschinen 42*93 e mseee Celg cetge 4 03. 14— 700 1 99—*9 Totaringer Hiütte 46— 439 er ppenheim 938—annesmannröhreg—.— Adlerworke 10 258.— 250.—Obereoni. Eisenb.-Bed. 25 297).7 30.50 .. Anil. Treptor, 18 416,— 416.— do. Eisenindustrte 11.— 284.— Kiger Elektr.-Ges. 10 280.— 288.— d, Kokswerke 495.— 493.— Anglo-Continenzal 6 339.—392.50[ Orenstein Koppei 18—.— 505.— Außsb.-Mürab, Masoh. 10 384.2 358.50 Phönix Bergbau 20 368.— 565.— Saffache Anilin 13 603.— 600.— Rhein. Sraunkohle 20 860.— 859.— Becgmann kiekte. 12 327.— 380.— Rnn. Wetallw. Vorz. 9 230.— 3355.50 Berſiner Elekte. S 242.—Rheia. Stahlserke 20 622.— 320.— Bing Würabere 18 276.65 278.—] Rieheox Nontan 12 420.— 425.— Sismarekhhtts 25 605.— 689..Fomdacher Hütten 2 339.50 335.— Soohumer, Husstaßt 15 448.30 45f.—Rüigerswerke 12/ 400.—400 Gebr. Böhier 4 e. 12 468.—406.[Saohsenwerk 40 321.—— Srown, Bovert& Co. 6.—„Sohuckert& 00. 9 240.— 239.88 Suderus Elsegs. 7¼½ 483.— 959.— Slemene à Haleke 10 293. 290.— Obemisohe Oriesheim 18 384.—379.— Telephon Berliner 13.— 355.— Ohemisohe Weller 12 842.85 849.80 Törkieohe Tapakresle- 800.— 810.— Ohemisohe Sibect 39 570.—579.— nionw. Beriſa-Mhm. 10 275.— 279.— Conoorcis Bergban 22 410.— 410.—Vereig. Frünk. Sohuhf. 18 270.— 270.80 Dalmler Motoren 5 260.— 261.— Ver. Glanzstoffe 2⁰ 85.—— eeke e -Vebers**. ogtiän esohlnen Deutsohe Fedb! 990.— 950.— Wertereg ein Akat 35 510.— 505.20 Heuteohe Kalieerke 7 88.— 37.— Lellstoff Valchof 0 436.— 440.— 3* Wan 120 9 3—* aflen u. Mun—.— Heu-Guinea 2 Burkeppwerke 816.50 Si8.— Otarſ Rinen e, Eisenb.— 843.— 77428 Eibertelder Farken 16 409.79 441.—do. Genubscheln— 543.— 535.— Elektr. lloht u, Kraft 9 240.50 1 05 deuteche Fetroleum— 759.— 145.— Bk. f. e, Unt. 83—413 Pomona— 3509.0 4100.0 Exohiveiler Bergwerk 12 31.— 313.— Roidborg— 250—.— PPPPPPPPPPPPC0PTTTPTTPPPPTPTTTTTT—TTTTTbTbTbT'—TbTb—TTTTTbb——— 235—— rend Bismarcthütte, Läurahütte, Bochumer und Rombacher um 485/%/ höher einsctzten, Hoesch 109 höher wurden, schwächten sich Phönix, Luxemburg und Kättowitz zunächst ab. Bei den Schiffahrtswerten überwogen leichte Kursrück⸗ gänge. Nur Argo sprangen 65/% nach oben. Elektrowerte schwächer. A. E. G.—3. Ebéuso Anilinwerte. Autowerte etwas fester. Alte Benz 240, junge 220. Daimier + 2/ Unter den Nebenwerten singen Goldschmidt und HirschKupfer nach oben, während Deutsche Wakten 11½ nachsaben. urn sich bald wieder zu erholen. Unter den 8 waren Balti⸗ more 13% höher Schantungbahn 10 Deutsch-Uebertee Eſektrisität et zen auf günseige Abschlugseröchte um 20%. Petroleumwert Henig verändert. Alte Oeutsche Petroſeum 6090 junge 750. Am Rentenmarkt waren Mexikanet wesentlich höher, Im Verlaufe zogen Kolonialwerte weiter an. Otavi *u15 4. auck Deutsche Waften, Phönis und Rheinische Metall⸗ Frankfurter Devisenmarktes gestaltete ——————————— Hendelsblatt des NMannheimer Ceneral-Anzeiger waren jetzt höher. Am Kassaindustriemarkt war die Skimmude ziemlich fest. das Geschäft etwas lebhafter. Die Mark kam angesichts der Neyworker Abschwächung aus dem Auslande sehwicber. Kopenhagen 9, Stockholrs 7. 30. Zürich.90. Amsterdam.73. Devisen waren doi rubigen Geschäft ausgesprochen kester. Devisenmarkt. Fehr.(Drabtb.) Die Eatwickluns de⸗ sich im Vormittage verkehr unregelmözig. Anfänglich zeigte sich für Ney vork Interesse, 6156, später 61/6. Die amtliches Notierungen zeigten ein leichtes Anziehen bei stillem Geschäft. Schlus a b⸗ geschwächt. Es wurden folgende Notierungen genennt London 238(amtlich 23875), Paris 442(441). Brüssel—(461 Frankfurt, 24. Neywork 6176(61,576), Holland 3100(2109), Schweles (1018½5), Italien—(2225). * Frankfurter Devisen. Amtlioh[ 23. Febrrer 24, Fobrver Pebrrer 2 Fobrber Seld Brief Geis Brief Si Prief Seſe Arte Holtans. RR 2102.90/2107. 10 worwegen. 1083.90 1088. 10106“. 40 fcSs. Solglen 467— 46 fs Mweden. 2 18 8019. 0 London. 2878 25 205 2 238 8 S 75geisingior-,——.— Paris— 440.50 440 50/ 4150/Le Vork. 89.42/ 60 6. 80/ B1.5 Sohwoie 100 1008.—017.40)1019.50 Men, altes—— Spanien. 22 79— 845 22 20 28—5 ö. 06st. 256 7/ 43.1 97 Mallen 222. 75[BPudapeet. 11.24 11. 11. 1 bänemart liö88, S00i.10 118.301715 20 Frag... 1 Frankfurter Notenmarkt vom 2d. Februar. Beld Brlef dSele Brict Amerikanische Noten. 51.05 61.35[Oesterr.-Ungar., alte.— Seigische.—. orwegieebs Dänlscge—.——.— Rumägleeche 60.75 817 Eaglische.0 238.50[SpansBe4 Fragzösischke 433.5 441 50 Sohwelrer 1013 891016 Holiändtecge 2103— 2107— Schwrodisone—.— Mallenlsche 22325 222 25 Tecbepho-Siovk. 0 78.88 Oesterrelon. abgest„.75.10 Ungarisose—— Tendenz: betestigt. Berliner Devisen. Ammtlion 28. Februar 24. Fobruat 28 Febroer. Febroer —— LScter Leein Brtet Seid Srcief LSeid Prlet Hollead dew Vort 60.63 E Brüseet Parte.8, 440 41. Christianta. 10[Sohwelr 1005.851008.05ſt018 88(181. Kopenhagea.18Scm 940.18/ 861.85 849.10/ 889.88 Stookholm. 374.40 Oest.-Ung 7—— Releingstore Men abg. 18.19%.2 ltallennn. Srag 78. 18.88 7698 L0„—— 11.8 11..8 11.89 Baueste Drahiberichte. 1. Dusseldorf, a24. Febr.(Eis. Drahtb.) Preisermäßigun für Kupferrohre. Der Kupterrohrverbaud in Köln hat dieser Tage seine Preise für Kupferrohre um 178& auf 2810& pre 100 hg ermäbigt. r. Düsseldort, 34. Ferr.(Eis. Draneb.) Lamberts u, Mag -., Munchen-Gladbacf. Der Aufsichtsrat beantragt in det am 21. März stattfindenden.-V. eine Dividende von 1326 (i. V. 6/). Der Reingewinn beläuft sich einschlieblich Vor⸗ trag auf 517 00%& und die Abschreibungen auf rund 100 O00 cK. c. Strahburg, 24. Febr.(Eig. Drahtb.) Von der elsüssiechen Kaliindustrie. Wie die Straßburger Blätter melden, finden gegenwärtig in London Verhandlungen statt zwischen einer Gruppe französischer und einer Gruppe englischer Industrielle: bezüglich des Schicksals der elsablothringiches Kaliwerke. Es wurde bereits eine Beteiligung der eng⸗ lischen Industrie an der Behandlung und dem Vertrieb des i Eisaf gewonnenen Kalis beschlossen, da die Egländer das W. Spezialbehandlung des Kalis nötige Material besitzen Waren und Härkte. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mannheim, 24. Febr. Die unsichere politische Lage bo⸗ wie die fortgesetzten Schwankungen am Devisenmarkt unter⸗ binden jede Unternehmungslust. Der Konsum ist äußers“ zurückhalten d, und infolgedessen stockt das Geschäkt fast gänzlich. Am heutigen Markttage sing es außerordent⸗ lich still her. Der Besuch war schwach, und trotzdem die Eigner in ihren Forderungen Entgegenkommen zeigten, ging doch fast nichts um. Piülzische Warenbörse, Neustadt a. H. Neustadt, 33. Febr. Landesprodukte und Futter⸗ mittel: Tendenz iester. Nachfrage gut, da Deckungskäufe beobachtet werden. Preise leicht anziehend. Es notierten pet 100 kx La Plata-Mais 330—370, jugoslaw. Mais 290 K, Klee samen: Pfälzer Luzerne 1600—2400„K, Provence-Luzerne 3200 bis 3400 K, Piälzer Rotklee 1200—3400„ je nach Qualität, Esparsette 500„“, Runkelrübsamen 1200, Saaterbsen 600&, Melassefutter 140—160 4, Maiskuchen 250„, Rapskuchen 140 bis 160 K. Leinkuchen 260. Maisiuttermehl 280—300&, Bier- treber 190—200, Futternährhefe 280 H. Nordd. Saatkartof⸗ feln. frühe 65—75„K. späte 58—65 per 50 kg. Oelsasten: Raps 650—700 WM, Leinsamen Ss0—-600„K, Mohnsamen 730 bié 800„ per 100 kg. Hülsenfrüchte: Ecbsen 293—320 K. Bohnen 160—280&. Linsen inl. 420—800 M, ausl. 300—550&, Reis je nach Oualität und Herkunft 430—7 K, choico cres- mings 350&„, Schmalz 2250—24εr., Kokosfett 1800—0⁰ per 100 kg. Speiscöl a0—2s K per Kilo, kond. gez. Vollmilc- 450—490„, sterilisiert 350—390 die Kiste, Kaffec nach Qualität 19—26„ per kg. Technische Oele in allen Qualitäten angeboten. Wein: Angebot hauptsächlich ic Oberhaardter Konsumweinen sowie in Pfälzer Portugieser. Ge⸗ schäft ruhig. Bessere Flaschenweine wurden ausgestellt unc gchandelt. Spirituosen: Lebhaftes Angebot an Trester⸗ branntwein, württemb.Obsthrauntwein, Schwarzwälder Kirsch⸗ wasser. Kartoffelbranntwein. Nachfrage nach Weindestillaten und franz. Originalkognak. Geschäft lustlos. Preise ge über der Vorwoche nachgebend. Häute und Felle: Per Spezialtag wurde auf 9. März festgelegt. Tabak: Der Tudaß⸗ Spezialtas war auberordentlich gut besucht. Es hatteß sich sowohl Tabakproduzenten und Rohtabakuäadler wie auel Zigarrenfabrikanten und Lieferanten für dus Tabakgewerde la großer Zahl eingeſunden. Es wurden sowoht pfälxleche Wie badische Haardttabake sowie ausländieche Tabake in seh auten Qualitäten antzeboten, Die Preise waren jedoch int Hia blick auf die bevorstehende Neuorientieruns der Tabakbranche so schwankend, dag von einer offiziellen Notierung abge⸗ schen wurde. Berliner Produktenmarkt. Berlin, a4. Febr.(Drahtb.) Am Produktenmarkt hielt vich das Geschäft wiederum in engen Grenzen. Sowohl io Mais als auch in Hülsenfrüchten kamen aur unbedeutende Ad⸗ schlüsse zustande. Besonders für letztere sind die bisherigen Preise zumeist nicht mehr aufrecht zu erhelten. Auch kär Ludinen und Seradells sinc die Preise rückgängis. Von Sers⸗ 5 Wurde nur Saztware über Notir bezahlt. Seaupeſchriftleunc: Or. Fer Bexantwortlich für Belittk: Dr.—— S —— daue ed verlrt rgerx. G Rauuhcin, N K. — 5 beſſer geworden. ——————— 6. Seite. Nr. 92. ——— Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) ————— Donmerstag, den 24. Februar 1921. iinhmer Müfik ung Hannheimer ſſluſik vor dreißig Jahren. Das Mannheim von 1891 war noch die rechte Provinzſtadt, das Kunſtleben kriſtalliſierte ſich in Hoftheater und Akademie. Das Großherzogliche Hof⸗ und Nationaltheater hatte noch den alten Stil der„mittleren“ Hoftheater: man ſpielte an fünf Abenden; Sonn⸗ tags gab es Oper, eine weitere Oper innerhalb der arbeitsreichen Woche der Handelsempore. Die drei übrigen Wochenabende wurden durch Schau⸗ und Luſtſpiele ausgefüllt, dazu kam die Operette als neue Gattung. Man wollte ſie fern halten, aber die Gunſt des Publikums und die Finanzfrage entſchieden den Streit. An den Stadttheatern ſpielte man bereits ſeit einem Jahrzehnt all⸗ täglich, dort gab es weder Montags⸗ noch Samstagsruhe im Kreiſe der Vorſtellungen. Dort gab es bereits Zyklusvorſtellungen an aulen“ Tagen und Sonntags wurden zwei Vorſtellungen gegeben. Dies alles kam an den Hoftheatern erſt allmählich; ſie hatten fürſtliche Zuſchüſſe und mußten ſich füglich nach dem Sinne des fürſt⸗ lichen Schutzherrn und ſeines Hofes richten. Die alten Hoftheaterverhältniſſe waren einfach, denn der Chor der Oper zählte 16 Herern und 12 Damen, das alte Hoftheater⸗ Orcheſter war auf der Grundlage von zwei oder drei Kontrabäſſen aufgebaut, hatte mithin nur ſechs erſte Geigen. So muſizierte noch der junge Richard Strauß am Hoftheater Weimar um dieſe Zeit, aber das Streichorcheſter zu Weimar wurde aus der dortigen Muſik⸗ ſchule mit jungen, wohlgebildeten Geigern ergänzt und gab in dem alten, kleinen Hauſe— in welchem noch Goethe als Intendant ge⸗ herrſcht hatte— einen vollen, edlen Klang. So gut hatte es Mann⸗ heim nicht, die Qualität von Chor und Orcheſter ließen auch mittlere Anſprüche unerfüllt. Aber man hatte junge, begabte Kapellmeiſter. Neben Ferdinand Langer ſehen wir Felix Weingartner. Er mußte ſich einarbeiten; und als er ſoweit gediehen war, kam er an 3 Hofoper. Dies iſt die Zeit, in welche wir heute zurück⸗ licken Das Jahr 1890 hatte mit Offenbachs„Fritzchen und Lieschen“ beſchloſſen. Die„Puppenfee“— damals Neuheit— gab den fröh⸗ lichen Ausklang. Der Freiſchütz, Zar und Zimmermann, Verdis Othello und der Zigeunerbaron füllen den Januar 1891. Othello und der Zigeunerbaron waren für Mannheim Neuheiten, die rechten Kaſſenmagnete des neuen Intendanten. Die Intendanten haben ſich in Mannheim niemals lange halten können, nur Dr. Aug. Baſſermann als geborener Mannheimer macht die begreiflichſte Ausnahme. Für die Oper war dieſer Sachverhalt ohne Bedeutung, ſo lange ein tüchtiger Fachmann den Spielplan angab. Felix Wein⸗ gartner war ein ſolcher, denn er brachte Leben, wie der Februac⸗ Spielplan 1891 zeigt. Lohengrin, die ſchöne Galathee, Carmen, der arme Jonathan u. die bezähmte Widerſpänſtige(Goetz) füllen ſchon die erſte Februarhälfte; es folgen noch Tannhäuſer, die Zauberflöte, Aubers Luſtſpieloper„Des Teufels Anteil“ und Byrons Manfred mit Robert Schumanns herrlicher Muſik. Wenn wir bedenken, daß Suppés Galathee(1865), der„arme Jonathan“ von Millöcker und Aubers heikle Oper Neuheiten waren, daß auch die„Widerſpänſtige“ Neubeſetzungen hatte, daß Schumanns Manfred⸗Muſik das Orcheſter in vollen Anſpruch nahm, ſo müſſen wir der Begeiſterung der Büh⸗ nenvorſtände und der Tätigkeit der Opernmitglieder, nicht minder aber der Arbeitskraft von Chor, Orcheſter und techniſchem Perſonal mit gerechter Anerkennung gedenken. Vergeſſen wir zweierlei nicht! Es gab durchſchnittlich nur zwei Opern in einer Woche und jedes Fach hatte nur einen Vertreter. Von den damaligen Opernſängerinnen lebt noch Frau Helene Seu⸗ bert, die unvergeßliche Sieglinde, unter uns. Anna Sorger, deren Wirkungskreis ſich von Webers Aennchen bis zu Wagners Eva aus⸗ dehnte, lebt in Hannover als Gattin des Bankdirektors Klaproth, ſo⸗ ſern die Jahrbücher der deutſchen Bühne zuverläſſige Kunde geben. Von den Sängerinnen Mohor, Matura(der Agathe von 1891), von der Koloraturſängerin Tobis und der kleinen Soubrette Scherenberg findet ſich keine Spur mehr. Tenöre waren Goetjes, Erl und Schu⸗ ler, Baritoniſten Auguſt Knapp und der damals junge Livermann tein gewaltiger Heerrufer), Baſſiſten Karlhof(Adolf Karl, Freiherr von Hofmann) und Bruno Hildebrandt. Der letztgenannte, bereits mehr Schauſpieler als Sänger, führte daneben die Regie. Auch dieſe Vereinigung gehörte zum Typus: der„alternde Baßbuffo“ wurde Regiſſeur! Und der Bariton, der ſeiner Stimme Verluſt zu beklagen hatte, wurde Baßbuffo. Hermann Bachmann(Berlin) iſt noch das letzte Beiſpiel dieſer Gattung... Man ſorgte in der Haupt⸗ ſache für glänzende Ausſtattungen, der Spielleiter war eigentlich nur ein beſſerer Spielwart. Er gab die Stellungen an und ließ die Kol⸗ legen das übrige ſelbſt finden; aber die Kapellmeiſter hatten mehr Muße und ſtudierten perſönlich mit den Novizen. Ferdinand Langer leitete den Muſikverein und den Lieder⸗ kranz, Felix Weingartner die Akademien. Er brachte im Januar 1891 die Symphonie in H⸗moll von Alexander Borodin, pries ſie im „Generalanzeiger“ als große, intereſſante Erſcheinung und mußte ſich hernach ſagen laſſen, daß man in Mannheim ſolche„regel⸗ und feſſel⸗ loſen Ausſchweifungen“ nicht liebe. Wir wiſſen, heute zurückblickend, daß die Wahrheit in der Mitte lag: Borodin war keine große Er⸗ cheinung, wohl aber eine intereſſante, und die neuen Bahnen der ungruſſiſchen Schule waren zwar weit und frei, aber keinesweg⸗ regel os. Vielleicht klang dieſe Muſik im Konzertſaale des Hoftheaters allzu grell, vielleicht war man in Konzerten nicht ſo bewandert. Denn als Alice Barbi, eine dar erſten Konzertſängerinnen ihrer Zeit, im Januar 1891 nach Mannheim kam, blieb der Saal„eer“. Es Bl. —— Kleine Cebensbilder. 9. Mozart in Prag. Die Salzburger Verhältniſſe waren unhaltbar geworden, Mozart —— die Heſſeln, ließ ſich in Wien nieder, heiratete Konſtanze geber und haͤtte mit Belmonte und Konſtanze, mit der„Ent⸗ führung aus dem Serail“ den großen Erfolg, der die alten Singſpiele niederſchlug. größte Idomencus(München 1780) war, Mozarts erſte Oper für die deutſche Opernbühnel Aber mit dem reinen Deutſchtum hatte es gute Wege, obendrein im damaligen Wien. Der Meiſter mußte ſich alſo wieder zur italieniſchen Oper bequemen, dafür erhob Mozart zu einer ſolchen Höhe, daß die aber dieſe„opera semiseria“ italieniſchen Sänger noch heute vor ſolchen Aufgaben befangen und ratlos ſtehen. Mozart errang den Sieg, denn ſeine„Entführung aus dem Serail“ und ſeine„Jauberflöte“ waren die erſten deutſchen Opern, die den Antrieb gaben zu den Tonſchöpfungen von Beethoven und Karl Maria von Weber, von Spohr und Marſchner, zu Richard Wagners romantiſchen Opern. Er errang den Preis, bezahlte ihn aber mit ſeinem Leben. Im damaligen Wien waren die Meinungen geteilt; der Kaiſer Joſef 11. und der Hof hingen an der älteren Richtung, der Hofkapellmeiſter Antonio Salieri— damals ein berühmter Opernkomponiſt— arbeitete gegen Mogart.„Figaros Hochzeit“(1786) wurde zwar zunächſt oft ge⸗ —4 verſchwand indeſſen plötzlich vom Spielplan. Das Wiener ublikum, noch heute recht„ſuggeſtibel“ und wetterwendiſch, hielt es mit dem Klaviervirtuoſen Mozart, mit ſeinen leichten Improvi⸗ ſationen; mit dem„Salon⸗Mozart“, der ſo nette Variationen ſchrieb. Man ahnte wohl die Bedeutung des Symphonikers, man folgte auch den Klavierkonzerten, man„divertierte“ ſich an Bläſer⸗Serenaden, aber ernſtlich um Mozart zu kämpfen, das war nicht die Sache jener Wiener... Mozart kam aus den widrigen Verhältniſſen und den Sorgen nicht heraus, und der Herbſt 1786 war traurig genug. Die„ſchweren Kindbetten“ der Frau ſchufen neue Finanznöte, Mozart wollte Wien verlaſſen und nach England reiſen. In Eng⸗ land hatte ſich ſeine Muſik durchgeſetzt; mochte in London auch mehr Muſikmode als Verſtändnis ſein, dort brauchte der Meiſter In Wien mußte Mozart, nachdem er den Vormittag ſeinen arüßend Ihr ergebener Dr. M Nach all den italieniſchen Opern, deren 9 ſllax Bruch. 1 Jugendzeit. Die Mannheimer Jahre. Die Entwicklung 1865—1880. Mit Max Bruch iſt eine Perſönlichkeit, wie wir ihrer nicht viele heute beſitzen, dahingegangen. Er war einer der letzten Kom⸗ poniſten eigenen Stiles. Als ſolchen kennzeichnet ihn ſeine eminente Vielfeitigkeit, ſeine abſolute Meiſterſchaft, ſeine erſtaunliche Fähig⸗ keit, große Werke zu ſchaffen. Bruch war ein muſikaliſcher Erfin⸗ der, der die Kraft zu eigener Art, zu eigener Melodie hatte. Seine Stellung zur muſikaliſchen Welt iſt oft genua charakteri⸗ ſiert worden. Wir wiſſen, daß er ein Anhänger und ein Verteidiger, vielleicht ein allzu heſtiger Verteidiger der abſoluten Schönheit der Muſik war oder wenigſtens deſſen, was er als abſolute Schönheit der Muſik empfand. Nichts verband ihn mit den Beſtrebungen, die nach neuen Werten, neuen Ausdrucksformen ſuchte. Dem Schön⸗ heitstrunkenen, dem Meiſter des Wohlklanges, dem Natürlichkeit des Empfindens und klare Gedanken unabweisbares Bedürfnis waren, redete die Gegenwart eine fremde, unverſtändliche Sprache. Kein Wunder daher, daß Max Bruch, der ſchon vor Richard Wagner feindſelig Halt machte, die Muſik der Heutigen aus tiefſter Scele ablehnte. Heutzutage ſind wir gewohnt Max Bruch als Nachroman⸗ tiker, als Epigonen von Mendelsſohn und Schumann zu werten, zu denen ihn ſeine eigene Melodienfreudigkeit, ſein ausgeprägter Hang zur Volkstümlichkeit, ſein im Schönen und Harmoniſchen be⸗ gründeter Klangſinn hintrieben. Durch den gemeinſamen Zug der Bevorzugung der genreartigen Formen der Chorballade, der klei⸗ nen dramatiſchen Kantae für gemiſchten und Männerchor,— ein muſikaliſches Feld, das ſeit Schumanns Pilgerfahrt der Roſe fleißig beackert wurde,— ſtellen wir Max Bruch weiterhin in eine Linie mit Hermann Goetz, Albert Dietrich, Karl Reinecke. Friedrich Gerns⸗ hoim und Anderen. Gerade in den kleinen und kleineren Formen des Genre konnte Max Bruch, wie Walter Niemann in ſeiner „Muſikgeſchichte der Gegenwart und der letzten'rgangenheit bis zu den Romantikern, Klaſſiziſten u. Neudeutſchen“(Verlaa Schuſter u. Loeffler) richtig bemerkt, ſeine innerſte menchliche Seele geſtal⸗ ten. Hier konnte er ſich als Menſch geben. bier zunächſt die menſchliche Perſönſichkeit darnach erſt die muſikaliſche in konzen⸗ trierteſtem Inhalt, hier zeigen, was er an Poeſie, Stimmuna, ver⸗ ſönlichem Gehalt, Formaefühl. Fein⸗ und Kleinarbeit ſchon beim Einſatz der erſten Note beizubringen vermochte. Und Mar Bruch hat dies in ſeinen Chorballaden und dramatiſchen Kantaten für gemiſchten und Männerchor in ſo lunübertrefflicher Weiſe getan, daß er als Schöpfer des Feuerkreuzes, der Schön Eſlen noch in unſere Tage hineinragt, während Gade, der das Lieblingsgebiet dieſer Art von Werken, den nordiſchen Sagenkreis und das Mär⸗ chen, zuerſt nachhaltig bebaute, und dem Bruch auch am williaſten mit ſeinem Frithiof und mit ſeinem Normannenzua in die nordiſche Vorzeit gefolgt iſt, nur noch in kleinen Chorvereinen lebt. Max Bruchs Daſein iſt reich an Erfolgen geweſen. Einer fran⸗ zöſiſchen Proteſtantenfamilie entſtammend iſt Mar Bruch am 6. Januar 1838 in Köln geboren. Seine Mutter. eine geborene Almenräder, geſchätzte Sängerin und Muſiklehrerin, erteilte dem Knaben den erſten Muſikunterricht. Später ſtudierte er bei K. Breidenſtein und als Stipendiat der Mozartſtiftung bei Ferdinand Hiller Theorie und Komvoſition, bei Karl Reinecke und Ferdinand Brenning Klavierſpiel. Schon als elfjähriger Knabe hat er größere Werke geſchrieben und in ſeiner Valerſtadt wurde eine Symphonie des Vierzehnjährigen aufgeführt. Nach dem Tode ſeines Vaters 1861 begab er ſich auf eine Studienreiſe. die ihn über Berlin, Leipzig, Wien, Dresden und München nach Mannbeim führte. In Mannheim, wo er 1862—64 lebte, wurde ſeine Oper„Lore⸗ ley“(Text von Geibel), die vor kurzem Hans Pfitzner in Straß⸗ burg wieder ans Licht gezogen hat, uraufgeführt. In Mannheim entſtand auch„Frithiof“, dem es Bruch verdankte, daß ſein Name ſchnell bekannt wurde. Ein Werk, über das Robert Franz den charakteriſtiſchen Ausſpruch tat:„Dies Werk möchte wohl das friſcheſte und beſte aus Bruchs Feder ſein; obſchon auch hier viel materialiſtiſches Zeug mitunterläuft, ſpannt ſich doch über das Ganze ein idealer Hauch aus———“ Als die Mannheimer Liedertafel am 25. November 1913 in ihrem Konzerte hauytſächlich Bruch'ſche Werke zur Auf⸗ führung brachte(ſo„Vom Rhein“, Männerchor a cavella,„Rö⸗ miſcher Triumphgeſang“, Männerchor mit Orcheſterbegleitung, Vor⸗ ſpiel zur Oper„Loreley“ für Orcheſter,„Ave Maria“ aus dem „Feuerkreuz“ Szene für Sopran mit Orcheſterbealeitung) und Meiſter Bruch, das Ehrenmitglied der Mannheimer Liedertafel, zum Beſuch dieſes Konzertes eingeladen hatte, ſchrieb er: Berlin⸗Frie⸗ denau, 22. XI. 13.„Der Mannheimer Liedertafel danke ich ver⸗ bindlichſt für die freundliche Einladung zu dem ſchönen Konzert, der ich zu meinem lebhaften Bedauern aus Alters⸗ und Geſund⸗ heitsrückſichten nicht folgen kann. Da ich mich oft und gerne der ſchönen Jahre erinnere, die ich im Verkehr mit dem trefflichen Hof⸗ kavellmeiſter Vinzenz Lachner und mancher angeſehenen Fa⸗ milien in Mannheim verleben durfte, ſo gereicht es mir zu beſon⸗ derer Freude, daß die Mannheimer Liedertafel durch dieſe Auf⸗ führung mein Andenken dort erneuern will. Vielleicht intereſſiert es die Herren zu erfahren, daß ich das Vorſpiel zur„Loreley“ und den„Römiſchen Triumphgeſang“ vor genau 50 Jahren in Mannheim geſchrieben hahe. Mit der Bitte dieſe Jeilen zur Kenntnis Ihres geſchätzten Vereins zu bringen, bin ich beſtens ax Bruch.“ Tondichtungen gewidmet hatte, den ganzen Nachmittag den„Sko⸗ laren“ widmen... Aus dem Londoner Plan wurde nichts, aber in Prag fand Mozart klingende Anerkennung und echte Be⸗ geiſterung. Den Beifall und die Senſation, den die Aufführung der„Ent⸗ führung aus dem Serail“ in Prag erregte, können wir aus alten Urkunden nachprüfen. Es war, als wenn das, was man bisher ehört hatte, keine Muſik geweſen wäre. Alles war hingeriſſen. Der Erfolg von„Figaros Hochzeit“— ebenfalls bald nach der Wiener Uraufführung— war ein ganz außerordentlicher. Dieſe neue Oper wurde nämlich ohne Unterbrechung den ganzen Winter hindurch geſpielt. Als nach Prag kam, ſah er mit großem 2 nügen zu, wie auf einem Privatball nach der ſeines Sigaro lauter Kontretänze und„Teutſchen“ getanzt wurden. Es wurde damals in Prag von nichts geſprochen als von Figaro, nichts eſpielt, nichts geblaſen, nichts geſungen und gepfiffen als Figaro. er glückl che Unternehmer der damaligen italieniſchen Oper, durch Figaro aus allen Finanz⸗Bedrängniſſen befreit, beſtellte nun bei Mozart eine neue Oper. Der Meiſter, allerſeitz gefeiert und be⸗ wundert, verlebte behagliche Tage und ſchrieb um einen Ehrenſold +* hundert Dukaten die neue Oper. Sie heißt bei uns Don uan. Vertragsmäßig hatte der Opernunternehmer Bondini dem Wochen vor der Uraufführung eingetroffenen Tondichter freie ohnung zu geben. Aber Mozart hat tatſächlich ſeinen„Don Giovanni“ nicht im Gaſthauſe zu den drei Löwen beendigt, ſondern auf dem Landgute des Ehepaares Duſchek, in der Villa Ber⸗ tramka. Heute ſind die Reize vom Garten, Park und Sommer⸗ haus in der Fabrikvorſtadt Smichow untergegangen, damals gin es dort ländlich⸗luſtig zu. Don Juan iſt für Prag geſchrieben un wurde die Lieblingsoper der Böhmen, deren feiner Muſik⸗ ſinn auch im zwanzigſten Jahrhundert nicht verkannt werden ſollte. An dieſe Uraufführung— die am 29. Oktober 1787 ſtattfand— hat eine ſonderbare Legende ſich angeſchloſſen: Mozart habe die Ouvertüre in einer Nacht geſchrieben. Nämlich in der Nacht vom 28. auf den 29. Oktober, und dieſe Symphonie ſei aus den naſſen Orcheſterſtimmen vom Blatt geſpielt worden. Mozart„hatte wahrlich keine kärglich bezahlten Klavierſtunden zu geben, wie in ſi ch Mühe und Arbeit nicht verdrießen laſſen, um für Prag eiwas Vorzügliches zu leiſten“— ich gebe die eigenen Worte des RMeiſters Es folgen die Jahre praktiſcher Tätigkeit, 1865—1871. Max Bruch war ein Dirigent eigener Werke, wie man ſie ſelten trifft. Sein Rheinländer⸗Temperament war alſo in Koblenz am rechten Orte, aber auch als Hofkapellmeiſter in Sondershauſen wirkte der junge Meiſter ſegensreich. Hier ſchrieb er das berühmt gewor⸗ dene erſte es für Joſef Joachim, den Freund. Hier entſtand die Ballade„Schön Ellen“, zu der ihm der Dichter Emanuel Geibel die echten Volksweiſen aus dem ſchotti⸗ ſchen Hochlande verſchaffte. Die Freundſchaft mit Johannes Brahm⸗ ſtammt aus— ürin ſie war wohl der Antrieb ——— Entwicklung. Max Bruch lebte neun Jahre lang ganz ſeinen erken, zeitweiſe in Berlin, zumeiſt aber(1872—1878) in Bonn. In Berlin fand er den Verleger ſeiner„Szenen aus der Odyſſee“; N. Simrock wurde der Herold aller der„weltlichen Oratorien“, die dem Odyſſeus nachgefolgt ſind. Die großen Bariton⸗ artien, für Julius Stockhauſen berechnet, und die Altpartien, ür Amalie Joachim geſchrieben, waren ſo recht nach dem dama⸗ ligen Stande der Literatur. Dieſe, auch mäßigen Konzertſängern dankbaren Aufgaben und die prachtvollen Chöre, die volkstümliche Melodik mit natürlicher Polyphonie vereinten, waren die Hebel roßer Erfolge Dazu eine für die ältere Zeit blendende Orcheſtra⸗ ion. Was wollte man mehr? Brahms brachte dieſen Odyſſeus zur Wiener Erſtaufführung, Julius Stockhauſen zur Berliner. Und als Stockhauſen ſeine Stellung als Leiter des Sternſchen Geſang⸗ vereins niederlegte, wurde Max Bruch ſein Nachfolger. In Berlin kam„Das Lied von der Glocke“ 1879 zur erſten Aufführung; die neue gegründete Volks⸗Singakademie wird uns dies Werk dem⸗ nächſt unter Arnold Schattſchneiders Leitung wieder nach Mann⸗ heim bringen. Sunnar Graarud. Die Künſtler⸗Perſönlichkeit unſeres neueſten Tenors iſt allen denen, die vom Tenor zunächſt einmal hohe, lang ausgehaltene und zarmdicke“ Töne erwarten, weder ſympathiſch noch verſtändlich. Das unſichere Urteil, das ſelbſt Muſiker über Stimme und Stimm⸗ bildung haben, kommt hinzu. Endlich, die Kapellmeiſter der neueſten Richtungen haben ſich immer mehr vom Geſang entfernt; ihre Fan⸗ taſie erſcheint rein⸗inſtrumental eingelebt zu ſein, auf Maſſenwirkung, auf Blechklang, auf Schlagwerk. Wie ſollen ſie Freude haben an ſchönem Klung, wie ſollen alle dieſe Muſiker mit Seele und Herz eines Romantikers empfinden, wie ſollen ſie dem Vortrage des Süngers— der mit ſicherem Gefühl das Richtige trifft, folgen können? Außerdem, wer hat den guten Willen, ſich in eine unge⸗ wöhnliche Künſtler⸗Perſönlichkeit hineinzufühlen? Nur naive Kunftfteun“ unb eben das„große“ Publikum, dem die natürliche Empfinduni noch nicht mittels allzuvielem Leſen und Reden abhan⸗ den gekouunen iſt. Der Eindruck, den Herrn Gunnar Graaruds Siegfried gentacht hat, und ein tapferes Bravo der Sperrſitz⸗ Begeiſterung geigen uns den Weg zum mitfühlenden Urteil. Das 2 9 iſt der Nocweger, iſt die beſondere Tenorſtimme, iſt die eſondere Auwendung, die ganz„aparte“ Darſtellung. Unzu⸗ reichende Vorproben und Aufregung ſind hinzuzurechnen, im Uebri⸗ gen iſt am Montag, den 7. das Nötige geſagt worden. Heute haben wir nur noch ein Lebensbild zu zeichnen, ganz ohne Impreſ⸗ ſionismus, verzichtend auf die neueſten Moden Wenn unſere Leſer erfahren, daß Gunnar Graäcud ſeine Heimat bereits 1914 verlaſſen, daß er in Kurlsruhr ſeine polytechniſchen Studien gemacht, daß er ſeit jener Zeit— vom 17. Berehe an— in Baden gelebt und eine Mannheimerin geheiratet hat, ſo werden ſie dem Künſtler wie dem Menſchen näher kommen. Der Norweger, der ſich allmählig mehr kautehch als deutſch orientiert hatte, kehrt allmählig wieder zurück zu den Anſchauungen von Welt und Leben. Und Gunnar Graarud iſt ganz Deutſcher geworden, ohne auf die uten ſkandinaviſchen Eigenſchaften zu verzichten. Wer ihn gehört at, wie er Beethovens Liederkrets ſang; ganz einſach. mir mit reiner ganz ohne die neue„rotbrünſtige“ Auf⸗ machung, der weiß un— daß man Beethoven nur in dieſem Stile ſingen ſoll und darf. Der Nordgermane empfindet eben anders als manche mit allerlei Giften„infizierte“ Wiener. Er ſtellte ſeine Stimme nicht zur Schau, er prunkt nicht und ziert ſich nicht. Der „ſtilus pretioſus“ iſt ihm fremd, aber Schumann und Brahms, Wagner, Strauß und Pfitzner ſind ſolchen Künſtlern natürlich. Er ſtudierte, erlangte ein Diplom und wurde, was er ſchon längſt im Innerſten war. In Norwegen hat man noch heute Vor⸗ urteile zu überwinden, wenn man die Kunſt als Beruf, als ideale Forderung nimmt. Die alt⸗norwegiſche Familie nahm gewiß ihren Anſtoß an dem Berufswechſel. Obendrein iſt das Kunſtleben dort oben, wenn wird die drei größten Städte ausnehmen, ein ſehr ge⸗ ringes. Es trieb einen Ibſen in die Fremde; aus ſeinen Schau⸗ ſaaſunt können wir, auch wenn wir uns von ſeinen ſkeptiſchen Auf⸗ aſſungen lange abgewaͤndt haben, die Geſchichte ſeiner Leiden ab⸗ leſen. Graarud hatte es beſſer getroffen: er reifte zuerſt und machte den Uebergang zur Muſik erſt dann. Er wurde Konzertſänger, machte im Jahre 1919 in Kaiſerslautern den Anfang auf dem Thea⸗ ter und iſt hier in Mannheim noch nicht zur rechten Routine ge⸗ diehen. ehr begreiflich, wenn wir die intendanzloſen Wirrniſſe ſeit dem September 1920 betrachten. Aber wenn wir Geduld haben, wird uns dieſes echte Kunſtjünger der Oper noch große Freuden be⸗ ſcheren. Wir müſſen ihn nur nehmen wie er iſt. Er iſt kein„dunkler“ Heldentenor, ſeine Höhe geht nicht weiter als bis Hch. Vogel, der Taminos Bildnisarie immer. in D ſang(nicht in Es). Seine Ge⸗ — 7 iſt aber eine ſo edle, 3 Darſtellung hat ſo viel feinere utentionen, daß wir die Künſtler⸗Perſönlichkeit ſchon heute in allen Umriſſen erkennen. Und dieſe Perſönlichkeit iſt eine 7 5 Blaß. Verantwortlich: Arthur Bla ß. — und ſollte dieſe Ouvertüre ſo nächtlings hingeſchrieben haben?? Man verſuche doch einmal, wie viel Zeit ein geſchickter„Abſchreiber“ nötig hat, um dieſe Ouvertüre in Partitur⸗Kopie zu bringen, und man wird wiſſen, was ſelbſt von den beglaubigten Erzählungen der Witwe Mozart zu halten iſt... Der Judrang zu dieſer Urauf⸗ führung war ganz ungeheuer. Schon 1½ Stunden vor Beginn der Vorſtellung fuhren die erſten Wagen vor, welche die ausgewählte Geſellſchaft brachten. Um 7 Uhr war das Theater ausverkauft, der Eintritt des Meiſters in das Orcheſter gab das Zeichen zu einem gewaltigen Beifallsſturm, der ſich erſt legte, als Mozart mit den ehernen Akkorden der Ouvertüre begann. Zum Schluß gab es wieder Beifallsjubel, Mozart leitete die erſten vier Vorſtellungen perſönlich, und hatte außerdem den Reingewinn der vierten Auf⸗ ührung als Beneficium. Es folgten bald die erſten Don Juan⸗ ufführungen in Wien, Mannheim, Hamburg, in Berlin. In Wien Ee 16 Aufführungen ſtatt, dann verſchwand Mozarts eiſterwerk: auf zehn lange Jahre. In deutſchen Ueber⸗ ſetzungen(die ſamt und ſonders erbärmlich waren) machte aber Don Juan alsbald die Runde.——— ging voran, dann Rebten Hamburg und Berlin. Berliner Kr tiker fanden„Kunſt in eberladung der Inſtrumente“ Sie meinten, Grille, Laune und die Eitelkeit, etwas unngchahmlich Großes zu ſchreiben, ſeien Mozarts Antriebe geweſen, kurz: ſie riſſen dem Meiſter„den immergrünen Lorbeer“, der„im Tempel der Unſterblichkeit“ blühe, ordentlich herunter. Neben dieſen Urteilen, die man auch heute noch als echt berliniſch erkennen kann, ſteht aber der Erfolg. Das Publikum ließ ſich nicht beirren, denn in hundert Jahren(1790—1890) ſind über 500 Don Juan⸗Aufführungen zu zählen. „Der geſtrafte Ausſchweifende, D. Jean“ wurde zur ſelben Zeit auch in Leipzig zur beluhmtes gebracht. Auf dem alten Theaterzettel ſteht, daß„der berühmte Kapellmeiſter Herr Mozart“ zu der Poéſie des Abt Daponte die Muſik„ausdrücklich komponiert“ habe. Heute iſt Mozarts Don Juan in den Hinter⸗ grund gebrängt worden, denn viele Menſchen glauben, daß wir eine höhere Stufe erklommen haben Es iſt der alte Wahn,„wie wir es dann ſo herrlich weit gebracht“, es mehren ſich aber die An⸗ zeichen, daß wir uns mit dem Wiener Meiſter Franz Schreker ſehr verſtiegen haben. Und ſo wird Mozart wieder neues Leben ſpenden müſſen, mit ſeinem Don Juan. 5 A. Bl. 2 ds. Bl. bewerben. gutbezahlte Stellung. Donnerstag, den 24. Februar 1921. 7. Seite. Nr. 92. Selbständiger Iüfreölcen (gewandter Stenotypist) möglichst aus der Maschinenbranche, nach Mannheim gesucht. Nur bestens empfohlene christl. Herren wollen sich unter Bei⸗ fügung eines ausführlichen Lebenslaufes, ELichtbildes, Zeugnisabschriften u. An- gabe frühesten Eintrittstages, unter 2 H. W. 147 durch die Geschäfisstelle 2814 0 Iianaaeranonh eines bedeutenden Aeae iſt für Mann ⸗ heim und Nachbarstädte an tüchtigen Herrn zu vergeben. Vortenntniſſe nicht erfor⸗ derlich, da Einarbeitung durch Stammhaus erfolgt, weshalb auch geeignet für Akademiker oder ehem. Offisiere. Zur Uebernahme erfor⸗ derlich 10 Mille. Ausführliche Angebote erbeten unter F. T. 12510 A. an Ala-Haasen- stein& Frankfurt a. M. E159 Von einer hieſigen Kohlengroßhandlung wird ein erſahrener 2766 erstern Korrespondent mit der Branche vertraut, der ſelbſtändig arbeitet und den Chef vertreten kann für dauernde Stellung geſucht. 1 Ausführliche Angebote unter Beifügung von Zeugnisabſchriſten unter H. E. 130 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten. 8 00 f 25 3——— 95 Oeſ. ſucht für Unian und Haupmcht mit guten Nebenzweigen zur Unterſtützung des Generalagenten für größeren Bezirk zuverläſſigen Aussen-Beamten in entwicklungsfähige und Angebote u. K.. 1018 an& —— Karteruhe—.— Fur eine i hieſige 555 wird ein mit der Schiffahrt vertrauter, durchaus selbständiger, gewandter Kaufmann gesucht. Angebote unter F. R. 102 an die Geſchäftsſt. 266² Ich suche für meine Abteilung Maſchinenfabrik fil uketre und für meine Abteilung Metallgießerei achl ulbat,fmelier Jakob Ru Eisen-Metallgiegerel u. Euclwieshafen a. Rh. Ninger Jurist gewillt sich joucnalistisch in Steuer'“, Prozess-, Wohnungsfragen und dergl. laufend zu betä igen von Tageszeitung OeSucht. Angebote unter E. E. 155 an die Oeschäftsstelle. 839³3 Alte leiſtungsfähige Back⸗Puddingpulver⸗ 0 Nährmittelfabrek ſucht tuchtige rührige Vertreter zum perſönlichen Beſuch der einſchl. Kundſchaft in Stadt und Land. Ausſichtsreiche Dauerſtellung — fleißige Herren. Ausführliche Angebote unter I. M. 433 an Ala⸗Haaſenſtein& Vogier, 8 200 Jüngeres Akelumaackünenauein Kurzschrift Bedingung per sof. oder 1. 3. gesucht. Angebote u. H. V. 149 a. d. Geschäftsst. 2818 röbeter Fabrikbetr rieb der Nahrungsruttel⸗ brauche ſucht zum baldigen Eintritt auch in anderen Rontorarbeiten zut vorgeonoere 8 Anfängerin ausgeſchloſſen. Ausführliche Angebote mit e e 8 unter G. 8 111 an die Haitsſtelle dieſes Blattes. 2¹ — Sasanssenneessenbsnsbnssensens Führendes Geiugt 8 1 Eleve für Landwirtſchaft, 1 Metalldracker für 1 Metallſchleifer, 1 Kuprer⸗ ſchmied, 1 Garagemeiſter, 1 Emailliermeiſter, 1 Optiker für Reparaturen, 1 Uhrmacher ſür Kleinuhren, 1 Graveur, 2 Polſterer für Klub⸗ 1 Horizontalgatterſäger, 1 ſelbſtändiger Holzbildhauer für beſte Möbelarbeit, 2 Rahmon⸗ vergolder, 1 Zuſchneider für Konfektion, 1 Zu⸗ ſchneider für feine Hecren⸗ und Damenſchneiderel (1. Kraft), 1 Hutmacher, 4 Sortiermeiſter 2 große Zigarrenfabrik mit guten Zeugniſſen. Zigarrenſortierer bezw. ⸗Sortiererinnen, 1 Mu⸗ ſtermacher für große Zigarrenfabrik, 1 Umdrucker für Stein⸗ und Zinndruck, 2 Typographſetzer für Modell 4 und B, 1 Tiegeldruckmaſchinenmeiſter (1. Kraft), mehrere felbſtändige Maſchinenſchloſſer von 28 Jahren und mehrere ſelbſtändige Wagen⸗ ſchloſſex, 10 Zigarrenſortiererinnen, 2 Kiſtenver⸗ kleberinnen, perfekte Rock⸗, Jacken⸗, und Tuch- und Futerstoflhaus (Herren-Bekleidung) Sücht erstklass Sig det bei der einschlägigen Kundschaft vorzüglich eingeführt ist.— Angebote mit Referenzen unter F. C. R. 850 an Rudolt 215 Frankfurt a, Main. ———— d 2—4. UPBRE Suaseff Mantelarbeiterinnen, 1 Kopiererin, 1 Einlegerin, Buchdruck, diſtinnen. Meldungen beim Städt. eeeee N 6, 4. Fecie eef tüchtige Putzdirektrice, 1 2 erſte Mo⸗ Steno Durchaus perichte kypistin Sucht Sich Zu verbessern. Angebote nur von Firmen des Stadtinnern 5⁴⁷ unter L. U. 10 an die Geichäſtsſtelle. Jum Aniritt 1. März oder früher 2164 Auüchtige. Cæwanaie Stenol0 für Fabrilkontor geſucht E Angebote mit Gehaltsforderung unt. A. P. 165 än die Geſchäftsſtelle ds. Lblätuatthbacucane gesucht. Blusenhaus Leuis Mark C 1. 1 Tinglöcher Augerer Kaulmann (mö lichſt aus der Farben⸗ und Lackbranche), für Büro und Maga in ſof. geſucht. Beding. Schreib⸗ maſchine und Stenogr. perfekt, ebenſo einfache und amerikan. Buchführg. Angeb unter L. E. 96 an die Geſchäftsſtelle. B761 Malusune (auch Damen) geg. Fix, u. Prov. z. Beſ. Kol., Del., Drog.⸗ Kandch, ſof. gefucht 1063 Angebote c 60 Haäuleik für 0 1871 Herren- Artikel und Kurzwaren geſucht. Bevorzugt wird Fräulein, die die Artikel genau kennt und eventl. Mannheim Blaites erbeten. , ueun ibelasuen Hua füuaabäbtuptatanamtukän 28³3⁰ 0 1, 1 I Guche zum 1, od. 15 März iaes auchen für Küche und Haushalt vei hohem Lohn und guter Koſt FrauJ. Tochiruen Rohrbach b. Hdlbg. Panoramaſtraße 41. ücht. leinmäuchen per 1. März gegen 018 Lohn geſucht. I. S. 5. 1 Durchaus zuverläſſiges älteres Mollſtr.— K 0 kath, Töchierſchulbildung zur Mithilfe i Haushalt und Beauſſichtigung der Kinder a. Land geſ. Angebote u. K. O. 79 an die Geſchä tsſtelle. 482 Gutempſohlenes beſſeres Rädchen für Küche und Haus zum 15 März oder 1. April in vornehmes Haus geſ. zu dekorieren verſteht. Angebote unter J. E. 155 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Tücitige Halusunaenn f. eleg. u. einf. Damen⸗ garderobe in gutes Haus ſof. gel. Angebote unter L. H. 98 an die Geſchäts, ſtelle ds. Bl. 62² Euverlässige Person z. Verteilen v. Proſpekten v. Haus zu Haus g. gute Bezahlung geiucht An⸗ gebote u. J. C. 158 an die Geſchäftsſtelle. 1869 Fleissiges und guter Verpflegung auf 1. März geſucht. 0 Welnrex Wuunn 1 . Mädenen für Küche bei hohem Lohn gelucht. Zweitmädch. vorhanden. Baurat Kaempf „Aa. 532 Kſeinmädchen oder Stütze, perfekt im Kochen u Hausweſen in kl. 115 geſucht. Näh. P 1, Za, i. Lad. 544 Nünge anſtändiges Hädchen tagsüber für 1. März geſucht. Näheres B762 Max Joſephſtraße 15 1 Treppe, links. Tüchuges Mätcen 1. März geſ. B706 M 7, 15 parterre. ſtelle ds Bl. erbet B735 777 an die Geſchäftsſt. d. Bl. E2⁵ Junger ſolider Mann, gelernter Bäcker, ſucht felunn s Püantär ſofort oder ſpäter. B760 u. L. D. 94 an die Ang. Geſchäftsſtelle d. Blattes. Le afen Stenogr. und Maſchinen⸗ ſucht *534 ſchreiben kundig, von 5 Uhr ab Mebenbeschäftigung. Angebote unt L. N. 2 an die Geſchäſtsſtelle Suche für meinen Sohn infolge Geſchäftsaufgabe Lehistelle als Elettromonteur, der⸗ ſelbe hat bereits 1/ Jahre gelernt. Angebote unter G. I. 1 an die Geſchäfts⸗ Gut empfohlene auaheeg ſucht Stelle. Angebote u. an die Geſcaktsſele Fräulein ſucht Beſchäftigung als Verkäuferin gleich welcher Art. Ange⸗ bote unter.. T. 9 an D Geſchäftsſtelle 546 Fräulein v. Lande, vertrauensw! welches kochen kann und in ſämtlich. 0 bewandert iſt 479 suchts:ellung als Stütze oder Beihilfe in gut bürgerl. Haushalt, da geſchäftstüchtig würde es ſich auch für Geſchäft eignen, auch für ſchriſtl. Arbeiten, bewandert im Maſchinenſchreiben Be⸗ dingung guteVerpflegung und Behandlung. Angebote unt. K. L. 76 Junges, ehrliches Fräulein bisher nur in l. Kondi⸗ toreien u. Café's im Ver⸗ kauf u. Servieren tätig, ſucht bis 1. od. 15. März Stellung. Gute Zeugniſſe vorhanden. Angebote unt. I. B. 92 an die 150 8 Dertzaufe von 83⁵ Häusern aner An Industris-odienten Bauslätzen cie. vermitten Immobilien-BBro LSvi& Sohe 10 1,, 4. Preitezr. Tel. 593 (Gesr. 1830) Gesr. 1880 Haus mit groß freierSchloſſerei⸗ werkſtätte, ſowie Naus mit Stallung u. Flaichen⸗ bier⸗Ab üllraum ſofort zu verkauſen durch 1753 Anton Mayer. Mettelſtraße 22, hier. Zu verpachten oder zu verkaufen: Herrlich gelegener großer Garten im Neckaxtal, mit über 100 Sbſibäumen und und Sommerhäuschen. Näh. Hauptſtratze 221, Heideiberg. 699 Tüchtiges Alleinmädchen per 1. oder 15 März ge⸗ ſucht. C. Kalkhoff, Secken · heimer ſtr, ö3. Vorzuſtellen vor mittags. B783 Ionee Trãũ Oder Aäd in kleinen P Perſonen) tagsüber d 20, 2 Tr. ünks. 3zu derk. Hüd, Kwre Kanesole (ſtei), Eine Federu- rolie(20 Ztx. Trag⸗ 8 und mehrete andwagen zwei⸗ räderige) zu der. 588 K. Herrmann Bürgerm. Fuchsſtr. 24/26 Sattler-Mähmaschine Lortzing. ²8 kraßze 40, Part. Laufe, werferanlage und Wind exkl. Steuer. ein durchweg E. 25 ſchutzſcheibe ſoſort fahr⸗ fertig verkauft zum Preiſe von 35 000 Mark .21 W. Stein, Adelsheim, Baden, Telephon 86. Mehrere Pessonenwaven 2, 4 und-Suzer. sowie B% Lastwagen —5 Tonnen pieis- weit zu verkaufen. Philipp Pfeil Autoverir eb Mannheim, R 1 49 ficer: fened mit Hrellauf, faſt neu, billig abzugeben. 545 Maſchinenhandlung Schwetzingerſtr. 134 prt Ju verkaufen ſchöner egug-iute Gas u. elektr. 450 Mk., Meſſ⸗Gaslampe 150 Mi. u. elektr. Stehlampe?oMk. bei Schmöiz, Heinrich Lanzſtraße 3, Ul. 510 2 Matratzen mit Kopfpolſter, 2 Polſter · 80 röſte ganz neu, zu verk. Hild 527 Lortzingſtraße 40, part. Hokten- U. Speiseaim. Geſchnitzte Söhlatzimmer zu verkaufen. B715 Bantel, C 2, 9 Möbellager. Kinder-Stiefel br. 24/26 26 Mk. an Mädchen-Stiefel 27/35 55 Mk. an Knaben-Stiefel mit Gummifleck 38,/39 88 Mk. 1773 Metz& Co., L 4, 4. Oüte Laute billig zu verkaufen. B736 Jungbuſchſtr. 27,2 Stock Keben Hakmangel Meyers Lexikon, 5 Aufl. 17 Bd, f neuer öfl. Gas⸗ herd m. Geſtell, feiner Petrol-Ofen. einf Aus⸗ ziehtiſch, nußb. pol. Beit⸗ ſtelle m. Stroh ack, Steh⸗ hult m. Stuhl, 2alt. Stühie, 5432 Waſchkörbe abzugeben. Parkring 37, 1 Tr 0 Ca. 50 Ztr. prima Klecheu zu verkaufen. B734 Schphmache meister aun Frledricbs eld. Drei ſehr ſchöne. Wochen alte 2523 Jagdhunde v. ſeht E ſind zu verkaufen. Adolf Straub Degmarn, boi Heilbronn. Kauf Gesüche. Elll- bis 2wei⸗ füacnbaas mit ſofort beziehbarer —5 Zimmer⸗Wohnung in Mannheim oder Um⸗ gebung zu kaufen Angebote u.., 8. die Geſchäftsſtelle⸗ 2548 Privathaus in guter Lage mit gr. Anzahlung zu kaufen ge⸗ ſucht. Gefl. Angebote u. J F. 156 an die Ge⸗ ſchäfteſtelle ds Bl. 1873 Motorrad fahrbereit, zu kaufen ge⸗ ſucht. 9598 Angebote mit näherer Beichreibung uad Preis⸗ angade unter C. N. 3 an die Beſchäſtsſtele de B. Kontroſſkasse 2 Natioflal ſucht ſof. geg bar. Angeb. erb. unt J. E. 7460 an Fie Geichäftsſtelled. Bl. Alectümer Gemälde, Mödel, Nippß, attes Gold u. Siiber, kauft Fillnger, 80. 7 NUzM. S5 Ankauf! Zahle h. Preiſe f. Einzel⸗ möbel,getr Kleid. Schuhe Wäſche uſw. Karte genügt. B662 B662 Salat. I2. 10. Vermietungen Großes, ſchön möbliertes Iimmer an nur 2 ſolide Herren evtl. einen um denſelben Preis zu vermieten An⸗ zuſehen um die Mittags⸗ zeit bei Runkel, Wald⸗ parkſtraße 90, pt—2583 Miet-Cesüche. Wohnungstausch Uüässelork-Mannvim. Dreizimmer⸗Wohnung beſte Lage(Zool Gar⸗ tenviertel) üſſeldorks, lof. beziehbar, gegen 3 Zimmer und Küche in Mannheim. 481 „Angeb. unt. K N. 78 an die Geſchäftsſtelle. Wor tauscht eine ſchöne Prelzim⸗ mer-Wohnung in Schwetzingen geg eine ſolche in Maun⸗ heim(0ſtſtadt). 491 Angeb. unt K. S. 83 an die Geſchäftsſtelle. Tausdi. Geſucht—4 Zim.- Wohnung nebſt La⸗ gertaum und Büro zu eb. Erde im Tauſch geg. 3 Zimmer-Woh⸗ nung in beſter Ge⸗ ichäftslage. 1865 Angebote u. J. B. 152 an die Geſchäftsſtelle. Molnunas-Tausc! Schöne 4 Zimmerwohn. Max Joſefſtr gegen billige 4 Zimmerwohnung mögl. parterre zu tauſchen geſ. Angebote u. J. V. 61 an dle Geſchäftsſtelle. B754 Eine Schlatstelle von älterem Herrn geſ. Jungbuſch bevorz. Bss Angebote unt. G. T. 9 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Beamter ſucht TCcres Eimmer od. Manſarde Schwetzengerſtadt oder Lindenhof. 489 Angebote unt. K Q. 81 an die Geſchäftsſt. d. Bl. Lang ühr. zuh. Mieter mit Dringl.-Ka e sucht geräum. e ücne. Ba .5 Timmer easatde in guter Lage 1780 U. Tausdd o. Lalata. Nachw. o. Umzug.vei Ang. u G. T. 110 a. d. Gesck. Wohnungen 1 tauscht 80 in Mannheim u allen Städt. Deurschlands Allgen. Mohuungr- alach-Leselsdt Halle a. S. Kohlschüttersttade 2. Verlangen Sie sofort Autnahmeschein. Jung Kaufmann ſucht innerhalb des Ringes —2 möbl. Zimmer ebil. 1 möbl. u. 1 leeres Zimmer mit oder ohne Frühſtüc ſokort od. ſpät. gegen gute 0 0 Angebote u. G. W. an die Geſchältsſtelle 050 Blactes erbeten. B717 fiul,ön Inmer don ſolidem Herrn auf 1. od. 15. März zu mieten gelucht..9. Angebote unt. C. Q. 7 an die Geſchäftsſtelle d Bl. Röhl. u. leere Zimmer o. aur** anſtänd. gorge⸗ mertten Herren u. damen fortwährend gelucht durch kiste Menuh. Wahnungs-Lentraie Ds Rheinſtr. 9, 1 Tr. O8 (Für Vermieter koſtenlos.1 5 100 20 Adler Wonnunestausch miz ganz vorzüglicher Maſchine, geräuſchloſem moderner Karoſſerie, eeſtklaſſiger Reiſewagen mit neuer Bereifung 8 und kompletter Ausrüſtung ſehr preiswert obzugeben. August Kremer, Mannheim Siocwer Wagen 6 /16 P5. faſt neuer Vierſitzer, Lackierung olivarün. Drabt⸗ ſpeichenräder mit reſ. Rad, gut bereift. Schein⸗ Wiesdaden— Mannheim. Elegante 7⸗Zimmerwohnung mit Bad in deſter Lage in Wiesbaden gegen—6⸗Zimmerwohnung mit Bad in Mannbeim. B75 Angebote unter K. E. 70 an die Geſchäftsſtelle. ohnauatauch BeräWaunen lld meine ſchöne 4 Zimmer⸗Wobnung in beſter Lage Berlin⸗Schöneberg mit allem Komfort gegen gleich große in Mannheim od. Schwetzingen ver ſofort oder ſpäter zu tauſchen. 432 „Zuſchrliten erbeten an Mineralölraffinerie Rheinau. b. B..H. Rheinau Auluuuuwauu Hluxackterkuukeig Selbſtändiger Kaufmann ſucht ſeine 2 Zimmerwohnung mit Küche und Keller, Vorderhaus, 2 Treppen, gute⸗ Haus mit Abſchluß in Ludwigshafen, geg⸗ eine entſprechende Wohnung in zu tauſchen. DnAuuskasten Aud Teundtung Labresmieten— Worden solokt bezahik Angebote unter k1. Z. 150 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Blattes 282⁰ Wohnunsstausch. NMapunheim-Heidelberg Heidelberg-Siuttgart 0 oder Mannheim-Stuttgart geſucht.— Angebote unter J. P. 55 an die ſchäftsſtelle. Wonnünosfausdif Suche per ſofort eine Merummer-Wonnung mit Küche, Bad, Manſarde, mögl. Oſtſtadt, gegen gleiche Wohnung(Hochparterre) in Karlsruhe, gute Lage, zu tauſchen.—424 Angebote unter J E 45 an die Geſchäftsſtelle. eee e 12 Büroräume eventl. mit kleinem Lager oder 1 gtoß. Raum sofort zu mieten gesucht. Angebote u. H. X. 148 an die Geschäftsstelle. 2816 GsBanesensessenszassssesasanasss ASSesBSARSSE e eeeee eee Hölzerne Haue Oder Sdiuppen mit mindeſtens 300 qm Lagerfläche. mit oder ohne Boden, zu kaufen geſucht. Auf raſchmög⸗ lichſte Aufſtellung wird beſonderer Wert gelegt. Die Höhe des Schuppens braucht—4 m nicht zu überſteigen Ausführliche Angebote Werbeten unter k1 G 132 an die Geſchäfteſtelle 4 de. Blattes. 2776 ——————* Zur Autogarage für mehrere Last- u. Personenwagen Ceciencie Bäumldikeiten eyent. auch umbaufähige, zu mieten oder kaufen gesucht. Aagebote unt. N. T. 144 an die Geschäftsstelle. 2808 3ohne eventl. auch Wohnzimm. Nähe Waſſerturm geſucht für einzelnen Herrn ſofort oder ſpäter. Angebote zu richten: Portier. Part⸗Hotel. B608 2 Anilinbeamte ſuchen per ſofort oder päter in Mannheim oder Vorort AiäbertesIimmer zotl. gemeinſam, mit od enſion. Angebote unter.. 1 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle ds. Bl. 580 fſöbl. Scbſakzimm 7“ Laaed Le iucht ungen Phepaar wamöglich git 30 gelegenheit. Angeb. unt. E. K. 51 a. d.——.—.—. Han die Geſchäfteſteile. Lll Hön. Lamen geſucht. Preis Nebenſache. Angebote u... A. 91 an die Geſchäftsſtelle 511 Geſcharis· Dame ſucht gut Llibl. Ammes Preis Nebenſache. B720 Angebote unt, B.73 an die Geſchäftsſtelle. Helle geräumige Wetkstätte mit Einfahrt, ſofort mieten zelucht. 74⁸ Räh. Emil Fanu, Saugſerage.— Tager 8u W8 Angebote unt. K 25 90 ** 8. Seite. Nr. 92. ————— Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 24. Februar 1921. Ohne Fleisch doch Kräftige Suppen Und schmackhatte Cemüse zuzubereiten, ermöglicht auf einfache und sparsame Weise die altbewährte Amtliche Bekanntmachungen Ueberwachung der Ausländer, hier Inlandslegi⸗ timierung ausländiſcher Arbeiter betr. Die Inlandslegitimierung ausländiſcher Ar⸗ beiter iſt auch im Jahre 1921 durchzuführen. Wir machen auf die vachfolgenden neuen Beſtim⸗ mungen beſonders aufmerkſam und bemerken aus⸗ drücklich, daß die bisherigen Legitimationskarten B Jahr 1921 keine Gültigreit haben und daß r für jeden Arbeiter und jede Arbelterin eine neue Legitimationskarte auszuſtellen iſt. A. Dem Legitimationszwang unterliegen grund⸗ —— alle im Inland beſchäſtigten auslänoiſch. rbeiter und Arbeiterinnen ohne Rückſicht a die Art und die Dauer ihrer Beſchäftigung. Le⸗ timationspflichtig ſind auch ſämtliche niederen Hausangeſtellten. B. Die bisherigen Vorſchriſten über die Form und Farbe der Legitimationskarten werden auf⸗ gehoben. Es gelangen von jetzt ab nur noch wei Arten von Legitimationskarten zur Ausſtel⸗ ung, nämlich grüne Karten für alle landwirt⸗ ſchafiuchen Arbeiter und weiße für alle nichtland⸗ wirtſchaftlichen Arbeiter. Die Karten müſſen mit einem von dem Bezirksamt geſtempelten Lichtbilde des Inhabers verſehen ſein, ſowie einen Vermerk über die erfolgte ärztliche Unterſuchung enthalten, ſoweit eine ſolche vorgeſchrieben iſt. 8¹ C. Für die Antragſtellung und Gebührenver⸗ rechnung— Waberde Beſtimmungen: 1. Die Legitimierung der neuzuziehenden aus⸗ ländiſchen Arbeiter und niederen Hausangeſterlten ſoll grundſätzlich an der Grenze in den dort ein⸗ gerichteten Grenzämtern der deutſchen Arbeiter⸗ Jentrale erxſolgen; die Gebühr hierfür wird au. 30 Mk. feſtgeſetzt. der Grenzlegitimierung iſt fur die in—— 7 lle erforderliche Legitimierung an der Arbeitsſtelle eine Gebühr im Mark zu entrichten. 2. Für die bereits im Inland befindlichen ausländiſchen Arbeiter und niederen Hausange⸗ ſtellten iſt die Ausſtellung neuer Legitimatrons⸗ kerten notwendig. Der erſorderliche Autrag iſt von dem Arbeitgeber für die von ihm beſchäftig⸗ ten Ausländer ſpäteſtens bis zum 1. April 1921 bei der zuſtändigen Ortspolizeibehörde zu ſtellen. Dem Antrag ſind die vorjährigen Legitimations⸗ kärte und die etwa ſonſt vorhandenen Heimat⸗ papiere der Arbeiter beizufügen. Gleichzeitig mit dem Antrage ſind die Legitimationsgebühren zu hinterlegen. Dieſe betragen ſofern der Antrag innerhalb der vorbezeichneten Ausſchlußfriſt ge⸗ ſtellt und der Nachweis der bereits für 1920 er⸗ folgten ordnungsmäßigen Legitimierung erbracht iſt, 30 Mk. für die Karte. Wird der Antrag auf Erneuerung der vorjäh⸗ rigen Karten erſt nach Ablauf der Ausſchlußfriſt geſtellt, oder kann, auch bei rechtzeitiger 0 1 ür etrage von 75 ſtellung die ordnungsmäßige Legitimierun das Jahr 1920 nicht nachgewieſen werden, 10 ge⸗ 14000 die erhöhte Gebühr von 75 Mk. zur Er⸗ ebung. 9. Gebührenfreie Karten werden nicht mehr ausgeſtellt. 3 4 Bei Uebertritt bereits legitimierter Arbeiter von einem landwirtſchaftlichen in ein induſtrielles oder gewerbliches Arbeitsverhältnis und umge⸗ kehrt, iſt die Ausſtellung einer neuen Legitima⸗ tionskarte unter Beifügung der alten Karre zu beantragen. Die Ausſtellung der neuen Karte erfolgt in dieſem Falle zu dem ermäßigten Ge⸗ bührenſatze von 10 Mk. 5. Für abhandengekommene Karten werden Er⸗ ſotkarxten ausgegeben. Die Gebühr hierfür be⸗ trägt 5 Mk. Solche ausländiſche Arbeiter und niedere Hausangeſtellte, die der Aufforderung des Bezirks⸗ amts zur Vorlegung ihres Lichtbildes innerhalb einer angemeſſenen Friſt nach Eingang der Karte nicht nachkommen, werden erforderlichenfalls auf Grund des§ 4 des badiſchen Geſetzes vom 5. Mai 1870, das Aufenthaltsrecht betr.(.⸗V.⸗Bl. S. 396) ausgewieſen. Die Arbeitgeber werden ver⸗ anlaßt, ihren ausländiſchen Arbeitern 5 mog⸗ —5 beſchleunigten Beſchaffung des Lichtbiloc. behilflich zu ſein. Antragsformulare ſind auf den Polizeirevieren und hier L 6, Zimmer Nr. 18, erhältlich. Mannheim, den 17. Februar 1921. „Badiſches Bezirlsamt— Polizeidirektion— 5 0 Abt. VI d. 9 78785 Bekanntmachung. Reichsgetreideordnung für die Ernte 1920 betr. Unter Bezug auf unſere— obigen Betteffs vom 12. Juli 1920 und die Bekannt⸗ machung vom 25. Oktober 1920, Verbrauchsrege⸗ ung betr., machen wir darauf aufmerkſam, vaß die 88 16 bis 19 der Verordnung des Miniſte⸗ riums des Innern vom 19. Junt 1920 in zer Faſſung vom 30. Oktober 1920 mit Verordnung Lom 10. Februar 1921 geändert worden ſind. Unſere Anordnungen werden durch dieſe Be⸗ Fimmungen ergänzt und lauten: „Brot iſt in Stücken von 750 und 1500 Gr. z Bexeiten; es muß das vorgeſchriebene Gewicht an 4 nach dex Herſtellung aufweiſen. lußerdem darf aus Mehl gleicher Miſchung, wie es für die Herſtellung von Großbrot zu ver⸗ wenden iſt, Kleinbrot in länglicher Form und im Gewicht von 100 Gramm(ſog. Tafelbrötchen) rgeſtellt werden. Der Abgabepreis beträgt 30 0 für 100 Gr. Ueberſchreitung dieſes Prei⸗ ſes iſt ſtrafbar. 3 Die Beſtimmungen über Gewicht und Form Sten nicht für die Herſtellung von Brot in pri⸗ Saten Haushaltungen, auch wenn der Teig in einer Bäckerei ausgebacken wird. Die Bereitung von Krankengebäck iſt zuläſſig S und Zwieback). Durch uns, bezw. e Gemeinden wird die Herſtellung auf be⸗ ſtimmte Betriebe beſchränkt. Krankengebäck darf nur äuf Marken(Krankenbrotmarken) abgegeben werden. 282²² Den Bäckereien iſt die Herſtellung und der Ahſatz von Backwaren, außer Brot und Kranken⸗ gebäck verboten. Der Verkauf von Fabrikware in geſchloſſenen Packungen oder Behältniſſen mit der Auſſchri' des Namens oder der Firma und des Ortes ver ewerblichen Niederlaſſung des Herſtellers i edoch geſtattet. Auch iſt das Ausbacken des in Haushaltungen hergeſtellten Teiges in Bäckereien läſſig. Saſ ögereien im Sinne dieſer Beſtimmung — diejenigen gewerblichen Betriebe, werche ot zum Verkauf herſtellen. Mannheim, den 19. Februar 1921. Lohn⸗ und für die Einkommen⸗ euer. Wer im Kalenderjahr 1920 Perſonen gegen Gehalt, Lohn oder ſonſtiges Entgelt länger als wei Monate beſchäftigt hat, iſt verpflichtet, dieſe erſonen und ihre Bezüge nach Anleitung des vom Reichsfinanzminiſter vorgeſchriebenen Mu⸗ ſters dem unterzeichneten Steuerkommiſſär mit⸗ zuteilen. Dieſe Verpflichtung haben auch dle Vorſtände juriſtiſcher Perſonen und von Verernen aller Art ſowie die Vorſtände aller Stellen, Be⸗ hörden und Anſtalten des öffentlichen Dienrtes, ſoweit ſie nicht ſchon Gehaltsnachweiſungen ein⸗ gereicht haben. Es wird beſonders darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß die Mitteilungen(Lohn⸗ und Ge⸗ haltsliſten) bezüglich aller gegen Gehalt, Lohn oder ſonſtiges Entgelt(Tantiemen, Sachbezüs⸗ u. dgl.) beſchäftigten Perſonen, alſo insbeſondere auch bezüglich aller landwirtſchaftlichen und häuslichen Dienſtbotem zu machen ſind. Unvollſtändige Liſten müſſen zurückgegeben werden; insbeſondere ijt die genaue Angabe der Wohnung der Arbeitnehmer notwendig; die An⸗ gabe des Steuerbezirles kann dann unterkaſſen werden. Die Liſten ſind ſpäteſtens bis zum Samstag, den 26. März 1921 unter Angabe der Anzahl derſelben einzureichen. Wer die Liſten nicht rechtzeitig einreicht, kann durch Geldſtrafen bis zu 500 Mk. dazu angeharren werden. Im übrigen wird auf die den Liſten aufgedruckten Vorbemerkungen verwieſen. Die Vordrucke zu den Lohn⸗ und Gehaltsliſten werden bei dem unterzeichneten Steuerkommiſſär Schloß rechter Flügel, 2. Stock, Zimmer Nr. 15, in den Vororten bei den Steuereinnehmereien, unentgelt⸗ lich abgegeben; ſie müſſen abgeholt und könne: nicht durch die Poſt zugeſtellt werden. Mannheim, den 21. Februar 1921. Steuerkommiſſär. 47 Aintche Vorbktonticungen der Sadtemeinde. Für die diesjährige Maimeſſe werden die Ver⸗ kaufs⸗ und Geſchirrplätze auf dem Zeughausplatze und den Planken daſelbſt am Dienstag, den 22. März, vorm. 9 Uhr, im alten Rathausſaale öffentlich verſteigert. Steigerungsbetrag und Sicherheitsleiſtung ſind nach dem Zuſchlag zu bezahlen. 8 Mannheim, den 14. Februar 1921. Bürgermeiſteramt. 1 gebraucht. ſtehend. Siederohrkeſſel, 880 mm Durchmeſſer, 2000 mm Höhe und 1 gebraucht. Kupferſchlange, 800 mm Durch⸗ meſſer, 19 Windungen, 26 mm licht. Nohr⸗ weite zu verkaufen. 3 Städt. Straßenbahnamt. Colliniſtraße 1. Täcd Jcrpachfünd 9 Die Ausübung des aoußf 1. Februar 1922 3 wieder pachtfrei werden⸗ den Jagbrechts auf der Gemarkung Ofters⸗ heim, zirka 625 ha (150 ha Wald⸗ und 475 ha Feldjagd) wird am Montgg, den 14. Mürz 1021, Hachmittags 4 Uhr im hieſigen Rathaus auf weitere 9 Jahre öffentlich verpachtet. Hierzu werden Liebhaber eingeladen mit dem Anfügen, daß als Bieter nur ſolche Perſonen zugelaſſen werden, die ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes befinden oder durch ein ſchriftliches Zeugnis der zu⸗ ſtändigen Behörde nachweiſen, daß gegen die Erteilung eines Jagdpaſſes ein Be⸗ denken nicht obwaltet. Perſonen, welche als Beauftragte zur Pachtung bieten wollen, haben eine diesbezügliche amtlich be⸗ glaubigte Vollmacht im Termin vorzulegen. Der Entwurf des Jagdpachtvertrags liegt zur Einſichtnahme auf dem Rat⸗ hauſe auf. 28² Oftersheim, den 22. Febr. 1921. Der Gemeinderat. Frei. rd⸗ und Böſchüngs⸗ 64 Müncle Keger te Rheinau mit 60 000 cbm Erdbewegung nach der Verordnung des Finanz⸗ miniſteriums v. 3. Jan. 1907 zu vergeben. Zeich⸗ Zlehung 4. März 1921 nungen und Bedingnis⸗ 2723 Gewinne und heft auf unſerem Dienſt⸗ 1 Prämle Mxk. immer Tunnelſtraße Rr. 5 zur Einſicht. Kein 37 009 Verſand nach auswärts. Angebote poſt⸗ und be⸗ Hauptgewinn im günstigsten Falle Lospreis Ak..40, Porti u. Uste 1 Mk. empflehit Lotterle- Un ernehmer 8 bis zur Er⸗ . Stürmer nungstagfahrt am ſamstag, den 12. März Mannheim, 07, 11 u. alie Losgeschäfte. vormittags 10 Uhr eben⸗ daſelbſt einzureichen. Zu⸗ ſchlagsfriſt 4 Wochen. 43 Mannheim, 23 Febr 1921 Bahnbauinſpektion 3. —————— Alle Sorten Unren repariert gut und billig Oskar Solde, Uhrmacher G 4, 19. 3. Stock. S31 Ankauf v. Gold, Sütber Uhren f. eigenen Bedarf zu den höchſten Preiſen. 4* Postscheckkonto Karisruhe 17043 Wachstuche Kunstleder Kinderwagen⸗ Ledertuch la. Bohnermasse E 1 870 Kommunalverbaud Mannheim⸗Land. Bitte auf Adreſſe achten. Sianift u. MiHnolz Versteigerung. Die Gemeinde Schriesheim verſteigert am Donnerstag, den 3. März 1921, vormittags 9 Uhr anfangend in ihrem Rathaus aus Hoch⸗ und Mittelwald folgende Hölzer: 214 Eichſtämme.—6. Klaſſe 31 Buchenſtämme.—4.„ 130 Fichtenſtämme.—6.„ 5 Erlenſtämme 5. 4 Kirſchbaumſtämme 1 Kaſtanienſtamm 1 Akazienſtamm 50 Bauſtangen 20 Hagſtangen 10 Hopfenſtangen 1. Klaſſe 20 0 40 8 170 Baumpfähle und Truder 110 Ster buchenes Nutzſcheitholz 50 Ster eichenes u. Kaſt.⸗Nutzſcheitholz. Abteilungen und Nummern ſind am Rathaus erſichtlich gemacht, auch zeigt das Waldhutsperſonal auf Verlangen die Hölzer vor. Schriesheim, den 21. Febr. 1921 Der Bürgermeiſter: Rufer. „Apfelina“ bester Kunstmostansatz laut Verlügung des Landesfinanzamts vom 1. Februar 1921 durch das Reiehsfinanzministerium zum Verkauf „& Steuerfrei 2 Apfelina-Kunstmostansatz zum Herstellen von: mit Süsstoff ohne Süsstoff 1501 Haustrunk M. 45.-150 1 Haustrunk M. 40.- 1001„ 32.—1001 5„ 28.— 501„ 17.—[501 5.15.— Für Wiederverkäufer und Grossisten grosser Verdienst. Verlangen Sie Prospekte. Verkauf nur noch s0 lange Vorrat. 2762 Alleinige Fabrikanten: Glocker& Tuteur. Pforzheim, Fabrik chem. techn. Produkte. 8 2⁰——————————————— chõne Fußb Stolz jeder Hausfrau! Machen Sie einen Versuch mit Fußbodencrẽme„Bevoluion“. An- wendung einfach, besser, billiger wie Oele u. Lacke. Revolution in Pak. à Mk..— 8 für—2 Zimmer ausreichend.* In allen besseren Geschäften erhältlich!“ Wacbsfusbodenforbe„eitrina“ in Paketen à Mk..50 auch für Linoleum, Parkett und Steinholz. 829 Aulträge von Grossisten und Detaillisten erbeten an den alleinigen Fabrikanten: Manaheim Kalserslautern 6 anrelul.6.-B44A8 RHoltkestr. fb. ———————— f än Ant Aontarn Prima reines Bohnen- und Erbsenmehl hervorragendes Streckmehl, ab Lager Lud⸗ wigshafen.,Rh., liefern in Säcken à 75 Kilo 2622 L. Simbel 8 00., Ludwigshafen a, Rh, Ludwigſtraße 30. Telephon 288 u. 1798. Totes Rapital sind 2828 Schmuck-Sachen Sowie Uhren, Alt-Gold, Silber Zahnsebisse u. Brennsfifte Zahle höchste Tagespreise. Tol. 442 fH. Sosnowski E 2, 9 Uhren-Goldwaren. Haut-, Blasen⸗, Syphilis- Frauenleiden toune Quecksilber, Behändlg. nach den neuest. wIssensch. ohne Einspritzung), Blut-, Urin-Unter Methoden ohne Be⸗ suchungen rutsstörung Aulkiärende Broschüte No. 5c diskret verschl. Mk..—(Nachnahme). Serlalarit Ol. med. Holaender Franklurt a.., Bethmannstraße 56, gegen- üͤber Frankturter Hol. Tel. Hansa 6953. B2 Täglich 11—1.—7 Uht. Sonntags 11—1 Uhr. Kb, Weig-, Koagin- u. 0 Bei Bestell. bit e sich dir. an mich zu wend. And. Fl., Panier, Iumuas, S. Twiekler, G 7, 48. Teleybon 5463 sowie sämtliche 320 Metalle u. Eisen kauſe zu höchst Preis Frische grune Heringe gr. Fische Pid..350 4 fessoülog-Oesefischaff. V. Kiuladung zur ordentlichen Mitgliedererzam ulung Die diesjährige ordentliche Mitgliederverſamm⸗ lung findet am Samstag, den 12. März 1921 nachmittags 6 Uhr in den Räumen unſeres Geſell⸗ ſchaftshauſes ſtatt. Tagesordnung: 1. Erſtattung des Geſchäftsberichts. 2. Rechnungsablage und Entlaſtung des Rechners. 3. Neuwahlen von Ausſchußmitgliedern und der Vergnügungskommiſſion. 4. Abänderung der§8 18, 19 u 37 der Satzungen. Zu obiger Mitgliederverſammlung laden wir unſere Mitglieder hiermit höflichſt ein. 2832 Mannheim, den 23. Februar 1921. Der Vorsitzende. Sädtische Konzerie Uuim Rosengarten) Sonntag, 27. Februar 1921, abends 8 Uhr im Nibelungensaal Llaer- Abend. Mitwirkende: Käthe König Alfred Landory. Orchesterleitung: Ludwig Becker. Gesangs- und Tanzduos im Kostüm.— Wiener Lieder und Walzer.— Wochen⸗ schau in Klapphornversen. Karten zu 4. 5 und 6 Mark(dazu die Steuer) ab Donnerstag im Rosengarten und Verkehrsverein. Kassenstunden im Rosengarten täglich 11—1 und 1½—4 Uhr. Sonntags 11—1, 1½—3 und ab 4 Uhr bis Konzertbeginn. Vorverkauf ohne Preisaufschlag. Kein Wirtschaftsbetrieb. 8¹ Alles billiger geworden! Flfscher Cabiau anrg. 25 im ganz. Eisch.50 Süßbücklinge.. Pfund.50 Grobe Heringe Stuck B0 Pig., 10 Stück.50 Handkäse schöne Ware. Stück 60 Pig. 5²⁴ kiste 65 Stück 33.— klschhalle„Mokdsee-, Mittelstr. 46. 55* Tucht. Raufmann beſten Alters wünſcht ſich an einem gut gehenden Fabrikunternehmen oder en gros⸗ Seihef, JAtis Zu heteilisen in Mannheim oder Nähe von Mannheim. Kein ſtiller Teilhaber. Gefl. Anerbieten mit Kapitalsangabe unter W 3627 an D. Frenz G. m. b.., Maanheim. E304 Lfäa Uud Plivat-Ausunitel 3 Hiolis-Mavien u. Cellounterricht erteilt gründlich. Muſiker, Liebigſtr. 14, Neckarſt. 830 hen nur Pflege geg. Vergütung abzugeb. Zuſchr. u. L. O. 4 an die Geſchäftsſtelle ebe de 3½ Jahre alt, in Qute EE — Unabhängiges Fräulein wünſche eine Wäscdhe- Annahmestenle oder einen derartigen Poſten in einer Wäſcherei anzunehmen.*541 Angebote unt. L. O. 6 an die Geſchäftsſtelle. Frau nimmt Arbeit an ſn Richelieu und Lochstickerei auch einfache Näharbeit, am liebſten in ein Ge⸗ ſchäft. Angebote unter K. 2. 90 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle. 509 Enthaarungs⸗ Pomade 82 entfernt binnen 10 Mi⸗ nuten jeden läſtigen Haar⸗ wuchs des Geſichts und der Arme gefahr⸗ und ſchmerzlos. Glas M..50 Kurfürsten-Drogerie Th. v. Eichſtedt. N 4. 13/14 * 8 Fräulein, 37 Jahre alt, evang. von tadelloſem Ruf. wünſcht mit gebild. Inettem Herrn in ſicherer Stellung zwecks Heirat bekannt zu werden. Etw. Einrichtung, ſowie Ver⸗ mögen vorhanden. Zu⸗ ſchriften mit Bild d. ſofort zurückgeſandt wird, zu richten unter J. D. 44 an die Geſchäftsſtelle. B747 Peammter, 30 B. ſucht beſſ. Dame auch Wtwe. zwecksſpäterer Heirat. Bild erwünſcht, wird zu⸗ rückgeſandt. Angeb. u. M. M. 455 an Ala⸗Haaſenſteln & Vogler, Mannheim. Eꝛsꝛ Anſtändiger u. ſolider Mann, 35 Jahre alt, mit etwas Erſpartem, ſucht mit Fräulein od. Witwe zwecks 51⁴ Heirat bekannt zu werden. Zuſchriften u. L. C. 93 an die Geſchäftsſtelle. Lendeocnacl. Solider Junggeſelle, 40 Jahre alt, großer Kunſt⸗ u. Naturfreund, mit ca. 20 Mille Vermögen, wünſcht mit jüngeren, einfachen und ſoliden Fräulein oder kinderloſ. Witwe zwecks ſpäterer Neirat in freundſchaftlichen Ver⸗ kehr zu treten Gefl. Zu⸗ ſchriften unter K. T. 84 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 493 Kaufmann eus A. Maier& Co. G. m. b. H. O 6, G, Mannhelm Telephon 3305 Vertrauliche Auskünſte jeder Art, Erhebungen· Hühnerfutter Hühnermais, Hühnerkalk Futterwürze Taubenfutter, Vogelfutter Hirsespreu Gehr. Veiten Samenhandlung Breiteſtraße, 8 1. 6 und Schwetzingerſtr. 15. 1270 Titowierunen entfernt unter vollſter Garam lein operat. Eingriſf kein Brennen mit elek⸗ triſchem Glühſtiſt, wodurch großer Schmeri und unanſehnliche Narven zurückoleiben. E302 Lichtheilanstait Könlgs Manndeim, uur C2, 1 in allen Kriminal- und zugeſichert. Zivuprozessen, Heitats ausküntte. 839 anfangs 30, energ., zielbewußt, evgl., wünſcht, da hier fremd, Bekanntſch. mit geb. jg. Dame. Verm. Bedingung. Witwe m. 1 Kind n. ausgeſchl. Wenn mögl. Einheirat in bereits beſtehendes Geſchäft. 458 Zuſchriften mit ausf. Ang..Verhältniſſe unter Verſchwiegenheit J. K. 63 an die Geſchäftsſtelle. 900 Piark kurzfriſtig(—6 Wochen) auf Warenlager gegen ſiewinnantell u. Ziasen gesucht Gefl Angebote nur von Selbſtverleiher unter J. N. 53 an die Geſchäſtsſtelle d Bl*440 150-200000 K1. als Betriebskapital v. gut besch. Fa- brik gegen Sicherheit u. hohe Zinsen gesucht. Angebote unter H. B. 17 an die Geschäftsstelle ds. Bl. 8730 1 Hypotheken 3 von 4½ 9% an j. n. Lage Il. Hypotheken Beträge v. M. 15—50 000 günstig auszuleih. durech Ehon Schwattl 16473 100 000 NMx. als Geichäftseinlage oder Hypotheken anzulegen durch 175⁵ Anton Maxyer, Bolrlebskapitalien Hyotheken u. Darlehen duech H. Rimmier, Mannheim, Rhbeinau⸗ ſtraße 10, ll. Sprech⸗ zeit nachmittags von 4 vis 7 Uhr. B645⁵ 6000 Hk. geſucht gegen Sicherhelt von Akademiker(Dipl.⸗ Kaufmann) zur Fortſet⸗ zung ſeines Studiums. Angeb. u... R. 7 an Mittelſtraße 22. die Geſchäftsſtelle. 542