nungen auch im geſamten deutſchen Volke als 1919. 1921. 98 Nr. 97. Sezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..10 für Bringerlohn u. ebüyr M..40 Poſtbezug vierteljqährl. M. 24.30 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 25 Pſg. dederzeit widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Kr. 17590 Karläruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— Heſchäfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtabt:—— 6.— Fernſprecher Nr. 7840—7946. Drabt⸗Adreſſe: Generalanzeiger Bleib feſt! Heute nachmittag wird die deutſche Delegation in London eintreffen. Eine Woche ſchwerſter Auseinaderſetzungen ſteht der Welt bevor, wie ein engliſches Blatt heute zutreffend be⸗ tont. Es iſt ſchon mit Recht bemerkt worden, daß dem deut⸗ ſchen Volke ſo ernſte Tage bevorſtehen, wie im furchtbaren und ſchickſalsſchweren Monat Juni 1919, vielleicht noch ſchwe⸗ rere, denn was der Verſailler Vertrag uns noch an Lebens⸗ möglichkeiten gelaſſen hat, an kümmerlichen Hoffnungen des Wiedererſtehens ließ, das wollen die Pariſer Beſchlüſſe mit⸗ leidslos und grauſam ausrotten, ſie ſind ja entſtanden aus der maßloſen Sorge, das Deutſche Reich, der Staat und die Wirtſchaft der 70 Millionen Deutſchen in Mitteleuropa, könne doch noch zuviel Lebenskraft in ſich bergen, könne die Frech⸗ heit haben, wieder erſtehen zu wollen. Das muß verhindert werden. Dieſes Unheil wollen die Pariſer Beſchlüſſe verhüten, wenn Frankreich ſeinen Willen durchſetzt, wenn England ge⸗ nügend hilft, wenn Italien ſtillhält, wenn die Vereinigten Staaten nichts dawider haben. Es iſt tatſächlich auf eine reſtloſe wirtſchaftliche und poli⸗ tiſche Verſklavung der deutſchen Raſſe abgeſehen, es ſollen Deutſchland ſolche Feſſeln angelegt werden, daß es nicht mehr läſtig werden kann, nicht mehr als Konturrent auf dem Welt⸗ markt, nicht mehr als europäiſche Großmacht, die im Rat der Völker mitreden, eigenen und beſtimmenden Einfluß auf den Gang der Dinge üben will. Durchgeführt würden die Pariſer Beſchlüſſe das Erlöſchen Deutſchlands als eines europäiſchen Wirtſchafts⸗ und Machtfaktors bedeuten. Weder Frankreich noch England ſind ſonderlich begierig, es als ſouverän vorwärtsſtrebenden Staat zu erhalten. Es ſind ſchon Tage tiefſter Sorge, denen wir entgegen⸗ ſteuern, ſo umwölkt wie jene des Juni 1919. Aber immerhin: ein Lichtſtrahl fällt in das Dunkel. Simons geht nach Lon⸗ don, nicht Erzberger. Das iſt, wie nicht weiter ausgeführt werden braucht, ein unzweifelhafter Gewinn und Fortſchritt. Herr Simons wird die Pariſer Beſchlüſſe beſtimmt nicht unterſchreiben. Und es wird ſich, wenn er genötigt ſein ſollte, die Unterſchrift zu verweigern, kein bedenkenloſer Streber wieder finden, der doch unterſchreibt. Andere Männer und andere Stimmungen und Geſin⸗ Die Drohungen ſchrecken nicht mehr, ſie ſtärken vielmehr das deutſche Volk in dem unabänderlichen Entſchluß, lieber Ge⸗ walt zu leiden als ſein Todesurteil zu unterſchreiben— und daum mag Frankreich ſehen, wie weit es mit Gewaltanwen⸗ ung, ſei ſie wirtſchaftlicher, ſei ſie militäriſcher Natur, kommt. Die Grundlage der ganzen Verſailler Friedenspolitik liegt ja ſchon in Trümmern: die Rechnung auf den Hader der deut⸗ ſchen Stämme, die Hoffnung auf die Zerreißung der Reichs⸗ einheit. Die Maßnahmen, die zu dem Ende ergriffen wurden, haben gerade das Gegenteil bewirkt. Eine Erweiterung dieſer Grundlage wird den Willen zur Reichseinheit nur noch ver⸗ nefen und feſtigen. Gegen ein einig bleibendes Reich aber wird Frankreich und England nur noch zweifelhafte Siege er⸗ kechten köanen. Und wir dürfen wohl hoffen, daß in dieſe entſchloſſene Einigkeit, die ſeit Ende Januar nur noch ge⸗ wachſen iſt, weder Drohungen noch Intrigen einen Keil zu treiben vermögen werden, daß das Reichskabinett, wenn es eines Tages die letzte Entſcheidung zu fällen hat, auf dem Nein von heute und geſtern beharrt und daß nicht parteipolitiſche oder ſonſtige Einflüſſe aus dem Reichstage oder annheim. — irgendwelchen Intereſſenkreiſen Zwieſpalt und Zweifel in die heute beſtehende Einhelligkeit und Entſchloſſenheit tragen. Dei.ieſe unerſchütterliche Haltung entſpricht durchaus dem Willen der überwiegenden Mehrheit des deutſchen Volies. Wir ſind nicht mehr im Juni 1919, wir haben im ganzen doch wieder mehr moraliſchen Halt, mehr nationales Bewußtſein gewonnen. Dieſe Erkenntnis hat den Außenminiſter beſtärkt in ſeiner feſten Haltung, ſie muß auch das Reichskabinett ver⸗ anlaſſen, alle Flaumacherei von ſich fernzuhalten, wenn ſie überhaupt ſich hervorwagen ſollte. Wir wiſſen, daß die letzte Entſcheidung nicht in London, ſondern beim Geſamtminiſte⸗ rium in Berlin liegen wird. Sie darf keine andere ſein als die, die das entſchloſſene und einige deutſche Volk in dieſen letzten Wochen nach reiflichſter Prüfung getroffen hat. Die Abfahrk der deulſchen Delegation. Berlin, 28. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Ueber die Abfahrt der deutſchen Delegation, die geſtern mittag vom Potsdamer Bahnhof aus erfolgte, werden folgende Einzel⸗ heiten berichtet: Zum Abſchied hatten ſich auf dem Bahnhof mit dem Kanzler und Vizekanzler viele Beamte der Reichskanzlei und des Miniſteriums des Aeußern eingefun⸗ den. Sie Fahrt erfolgte in einem Sonderzug, der nachts 1 Uhr in Aachen eintraf und heute nachmittag.45 Uhr in London eintreffen ſoll. Die Teilnehmer waren kurz nach 11 Uhr er⸗ ſchienen, der Miniſter kam erſt kurz vor 11.45 Uhr in Be⸗ bleitung ſeiner Gemahlin an. Die Verſuche der zahlreichen deutſchen und ausländiſchen Journaliſten, ihn zu interviewen, lehnte Herr Dr. Simons ab. Ueberhaupt wurde auf dem Bahnſteig verabredungsgemäß kein Wort über die lle Preiſe 4. Bädiſche Reueſte Nachrichten Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl.⸗ Retl. 8Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8¼, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Siellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höbere Gewalt, u. dgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewülr. treiks Londoner Verhandlungen geſprochen, ſchon um Falſchmeldungen vorzubeugen. Pünktlich um 12 Uhr ſetzte ſich der Zug in Bewegung. Herrn Dr. Simons, welcher ſich zum Fenſter herausgebeugt hatte, wurden lebhafte Ovationen dar⸗ gebracht. Marſchall Joch in London. Paris, 27. Febr.(WB.) Nach einem Telegramm des Sonderberichterſtatters der Agence Havas iſt Marſchall Foch mit den Generalen Weygand und De Stricker heute vormit⸗ tag in London angekommen. Der Marſchall hat ſich ſofort nach The Chequer begeben. c. Baſel, 28. Februar.(Pr.⸗Tel.) Die Times berichten: Zwiſchen Lloyd George, Briand, Marſchall Foch, General Wilſon und den Unterchefs der beiderſeitigen Generalſtäbe hat eine Konferenz über die zu treffenden Maßnahmen gegen Deutſchland ſtattgefunden, in deren Verlauf Marſchall Foch eine erneute eingehende Darſtellung über die gegenwär⸗ tige politiſche Lage und über diejenige im Fall einer Be⸗ ſetzung neuer deutſcher Gebietsteile gab. Ein letzter Termin zur Auflöſung der Einwohnerwehren. c. Beiſel, 28. Februar.(Priv. Tel.) Daily Chronicle will aus Kreiſen der Londoner Ententekonferenz erfahren haben. daß Lloyd George und Briand nach Anhörung des Marſchalls Foch grundſätzlich beſchloſſen haben, der deutſchen bezw. bayeriſchen Regierung einen letzten Termin zur Auflöſung der Einwohnerwehren zu ſtellen, und zwar hierfür den 1. April. Im Weigerungsfall wird unnach⸗ Panpen zur Beſetzung bayeriſchen Gebietes geſchritten werden. c. Baſel, 28. Februar.(Priv. Tel.) Echo de Paris berichtet: Die Entwaffnungsfrage kommt auf der Londoner Konferenz nochmals zur Sprache. Es wird von unterrichteter Seite beſtätigt, daß alliierte Truppen den Befehl erhalten werden, bayeriſche Städte ſowie die bayeriſche Nordgrenze zu beſetzen, wenn die bayeriſche Staats⸗ ſich weigere, die Entwaffnungsbedingungen zu er⸗ üllen. Poincare ſtärkt Briands Stellung. London, 26. Febr.(WB.) In einer Unterredung mit dem Pariſer Berichterſtatter des Obſerver gab Poincaré Er⸗ flärungen ab, die nach Anſichten des Blattes die Stellung Briands auf der Honferenz ſtärken werden. Poincars ſagte, er ſei überzeust, Frankreich werde keine Aktionen unterneh⸗ men, die nicht die moraliſche, wenn nicht materielle Unte⸗⸗ ſtütung Englands finde. Für Frankreich ſei die wertvollſte Sache die Aufrechterhalting der Entente. Es ſei undenkbar, daß die Solidarität der Alliierten, beſonders die Freundſchaft zwiſchen England und Frankreich geoyfert werden ſollte. Eine der Hauptpflichten der Londoner Konferenz ſei die Feſtietzung der genauen Sanktionen und der Methoden und des Augen⸗ blickes ihrer Anwendung. Die Mitwirkung deutſcher Arbeiter beim Wiederaufbau Nordfrankreichs im beſchränkten Umfange 780 7 genügender Aufſicht() ſei annehmbar und wünſchens⸗ wert. Pondon, 27. Febr.(WB.) Der Obſerver berichtet über ein Interview ſeines Pariſer Korreſpondenten mit Poincare, das inſofern intereſſant ſei, als ſein Inhalt die Furcht end⸗ gültig beſeitige, die in zahlreichen Köpfen Englands bezüg⸗ lich einer angeblichen Ausdehnung der Beſetzung neuen deutſchen Gebietes ohne die Erlangung der eng⸗ liſchen Mitwirkung ſpuke. Poincare habe die Behaup⸗ tung zurückgewieſen, daß Frankreich imperialiſtiſch ſei und ſagte dann weiter, eine der Hauptyflichten der Lon⸗ doner Konferenz ſei die Feſtſetzung der mög⸗ lichen Zwangsmaßnahmen. Aber wenn Frankreich und England auch ihre Abſichten kundgäben, ſo brauchten ſie noch lange nicht zu Taten überzugeben. Zur Repara⸗ tionsfrage übergehend, ſagte Poincare, daß Frankreich die im voraus näher zu beſtimmenden Waren annehmen werde. Dies ſei aber nur eine Zahlungsart. Die allgemeine politiſche Lage iſt ſehr ernſt. e. Baiſel, 28. Februar.(Priv. Tel.) Die Pariſer Vertreter der Schweizer Blätter melden, daß man in diplomatiſchen und in Kammerkreiſen in Paris die allgemeine politiſche Lage als ſehr ernſt bezeichne. Man verſichert, daß die franzöſiſchen Regierung noch niemals ſeit der Konferenz von Verſailles im Mai 1919 ſo entſchloſſen war, den ange⸗ drohten Einmarſch in Deutſchland zu verwirklichen, wenn Deutſchland ſich in London weigern ſollte, die Forderungen der Alliierten anzunehmen. Ein engliſcher Rat an Frankreich. London, 27. Febr.(WB.) Der Pall Mall Gazette and Globe zufolge wird der nächſte Mittwoch jetzt als der⸗ jenige Tag ſeſtgeſetzt, wo die deutſchen Delegierten erſtmalig auf der Konferenz erſcheinen. Der Evening Standard ſchreibt in ſeinem Leitartikel:„Die nächſte Woche verſpricht eine Woche voll ernſter Auseinanderſetzungen zu werden, die die unmittelbare Zukunft Europas in ſeinem Lebensnerv berüh⸗ ren. Wenn Simons und Deutſchland den Bluff bis zum bit⸗ teren Ende ſpielen und die finanziellen Forderungen der Alli⸗ ierten ablehnen, was wird dann unſer Kurs ſein? Wer⸗ den wir dann zu einem Einmarſch in deutſches Eebiet übergehen und zu anderen Maßnahmen, um unſere Forde⸗ rungen zu erzwingen? Die Alliierten ſollen, wie verlautet, eine gemeinſame Politik für die Möglichkeit verab⸗ redet haben. Briand gab eine Erklärung über die militäriſchen Schritte, die vielleicht unternommen werden, und es wurde gemeldet, daß franzöſiſche Truppen bereit ſtehen, um einzugreifen. Es würde töricht ſein, zu denken, daß dieſe Maßnahmen dem britiſchen Publikum angenehm ſein wür⸗ den, wenn ſie nicht durch und durch gerechfertigt ſind. Und darin liegt die ernſte Bedeutung der Zuſammenkunft in der nächſten Woche für die Alliierten. Solange Frankreich und England zuſammenhalten, iſt der Ausblick gut. Es darf daher nicht eine engliſche und auch nicht eine franzöſiſche Politik erzwungen werden, ſondern eine alliierte Politik. Wenn England, das Frankreich die äußerſten Beweiſe von Freundſchaft gab und auch die beſonderen Bedürfniſſe anerkennt, Frankreich nicht einfach auffordert, den engliſchen Standpunkt anzunehmen, müßte Frankreich andererſeits die gleiche Haltung an den Tag legen. Die Löſung der Frage iſt ſchwierig. Wenn ſie falſch gelöſt wird, kann die geſchaffene Lage noch ſchlimmer werden.“ die deulſchen Gegenvorſchläge. Haltloſe Kombinationen. E Berlin, 28. Februar.(Von unſerem Berliner Büro.) Der„Lokalanzeiger“ brachte am Samstag allerlei Mitter⸗ lungen über die deutſchen Gegenvorſchläge, von denen er be⸗ hauptete, daß ſie von dem Eſſener Geheimrat Wiedfeld ſtammten, nachdem ein erſter Vorwurf des Profeſſors Bonn() als ungeeignet erachtet worden ſei. Dieſe Mitteilungen werden une von unterrichteter Seite als haltloſe Kombinationen bezeichnet. Das trifft wohl auf das meiſte zu, was in den letzten Tagen zu dieſem Gegenſtand gemeldet wor⸗ den iſt, denn unſere Gegenvorſchläge ſind nur einem kleinen Teil ron Perſonen bekannt geworden. Zu ihnen ſind am Samstag vormittag noch einige wenige Vertrauensleute der Reichstagsparteien geireten und alle dieſe haben verichlolſene Münder. Es trifft auch nicht zu, daß, wie der„Lokalanzeiger“ meldet, ein Cewerkſchaftler Herr Dr. Simons beigegeben wer⸗ den wird, um die Stimmung in der engliſchen Arbeiterſchoft zu Leeinfluſſen. 265 oder 150 Milſiarden? Paris, 27. Febr.(WB.) Der Berichterſtatter des Intran⸗ ſigeant in London hat Miniſter Loucheur über die angeblich von Deutſchland angebotenen 150 Milliarden Entſchädigung befragt. Loucheur erklärte, man müſſe abwarten, ob dieſe Zahl richtig ſei. Es ſei wenig, man müſſe aber bedenken, daß die Alliierken 265 Milliarden und nicht 226 Milliarden, wie die deutſchen Depeſchen beſagten, verlangten. Man müſſe allerdings in Rechnung ziehen, daß die Deutſchen nur von 30 Jahreszahlungen und nicht von 42 ſprächen. London, 27. Febr.(WB.) Die bevorſtehende Repara⸗ tionskonferenz beſchäftigt in hohem Maße die Abendpreſſe. „Gvenying Standard“, Patl Mall Gazette“ und„Globe“ ver⸗ öffentlichen ausführliche Berichte über die angeblichen deutſchen Gegerworſchläge.„Evening Standard“ will von maßgebender e erfahten haben, daß Deutſchland eine Reparations⸗ ſumme von 150 Milliarden Goldmark ver⸗ teilt auf dreißig Jahre, anbieten werde. Die Zahlung ſoll durch ein internationales Produktions⸗ und Verkaufsſyn⸗ dikat erfolgen, das die Rohſtoffe kontrollieren und die Vertei⸗ lung der Produkte anordnen ſoll. Dieſer Plan werde von Stinnes und Rathenau unterſtützt. Der britiſche Botſchafter in Berlin iſt hier elngetroffen. Marſchall Foch und General Weygand werden morgen früh erwartet. Blättermeldungen zufolge werden außer Lloyd George, Briand und Berthelot auch Curzon, Bonar Law, Feld⸗ marſchall Wilſon und Lord Dabercon das Wochende in Che⸗ quers verbringen. Laut„Star“ werden dort vorbereitende Beratungen unter den Alliierten ſtattfinden. Die deutſchen Delegierten ſind, wie verlautet, während ihres hieſigen Aufent⸗ haltes, Gäſte der britiſchen Regierung. Deutſche Broteſte. Lieber den Tod als in elender Sklaverei! o München, 28. Febr.(Priv.⸗Tel.) Amtlich wird de⸗ kannt gegeben: Aus Anlaß des Pariſer Diktats ſind der baye⸗ riſchen Staatsregierung zahlreiche Kundgebungen aus allen Teilen des Landes und aus allen Bevölkerungs⸗ kreiſen, von Gemeindevertretungen, Volks⸗ und Parteiver⸗ ſammlungen, Wirtſchaftsverbänden und Berufsorganiſationen und einzelner Perſonen zugegangen. Dieſe bringen überein⸗ ſtimmend den ſchärfſten Einſpruch gegen die maß⸗ loſen ungerechten Forderungen unſerer Gegner und den entſchloſſenen Willen zum Ausdruck, dieſen Forderungen ein unbeugſames Nein entgegenzuſetzen. Sie bekundet vor allem die Bereitwilligkeit nach Maßgabe unſeres Teiles an der Kriegsſchuld und unſerer Leiſtungsfähig⸗ keit an der Wiedergutmachung mitzuwirken, aber auch die flammende Zurückweiſung des unwahren Vorwurfes der alleinigen Kriegsſchuld Deutſchlands und den feſten Entſchluß Lieber den Tod, als in elender Sklaveret; die Londoner Orienk-Konferenz. Paris, 27. Febr.(WB.) Der türkiſche Geſandte in Paris iſt der türkiſchen Delegation heute nach London ahgereiſt. PVarxis, 26. Febr.(WB., Der Sonderberichterſtatter der Havasagentur in London berichtet über eine offizielle Be⸗ ſprechung, die geſtern zwiſchen den franzöſiſchen Delegierten und Bekir Sami Bei über die Bedingungen der Wieder⸗ herſtellung des Friedens in Zilizien, die Räu⸗ mung des Gebietes durch die Türken und ſodann durch die Franzoſen eic. ſtattgefunden habe. Bei dieſem Meinungs⸗ austauſch habe Bekir Sami den lebhaften Wunſch geäußert, zu einer ſchnellen und dauernden Löſung dieſer Streitfrage zu kommen. Die Verhandlungen hätten indes zu keiner endgültigen Löſung geführt. Die Zurüdnahme der franzöſiſchen Truppen aus Zilizien ſei jedoch geſichert. Der Frieden in Kleinaſien ſei waßrſcheimich, wenn Griechenland den Beweis ſeines guten Willens gebe. Der Vertrag von Seyres werde ſchließlich in ſeinen Hauptbeſtimmungen aufrechterhalten. Die endgültige Zuteihing Thraziens ————— — —— — 2. Salte. Nr. 97. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Minag⸗Ausgabe.) Montag, den 28. Februar 1921. mund Smyrnas ſei wahrſcheinlich einer ſpäteren Regelung nach dem Nationalitätenprinzip vorbehalten. Es ſei, ſagt der Ha⸗ Hvasvertreter zum Schluß, eine der Gerechtigkeit entſprechende Löſung angebahnt. die Mandatsfrage. Paris, 26. Februar.(W..) Wie das Journal des De⸗ bats mitteilt, hat der Völkerbundsrat Balfour beauftragt, die Antwort auf die amerikaniſche Note in der Mandatsfrage zu entwerfen. Die Frage werde im Laufe dieſer Woche vom Völkerbundsrat diskutiert werden. „Die Auſchlußfrage und der europälſche Südoſten. wer.— Das Neuſatzer„Deutſche Volksblatt“(Sudſla⸗ wien) ſchreibt:„Die Frage des Anſchluſſes Deutſchöſterreichs an das Deutſche Reich hat für Südoſteuropa und für die Geltung deutſchen Weſens in dieſen Län⸗ dern einen ganz beſonderen Sinn. Der„Spabo“ war in dieſen Gebieten im beſten Falle eine halb komiſche, halb bemit⸗ leidenswerte Figur,—— aber ein Gegenſtand des Haſſes und der Abneigung, denn alle Unbill, alle Beengung und Be⸗ drückung auf politiſchem, wirtſchaftlichem und geiſtigem Ge⸗ biete wurde ihm in die Schuhe geſchoben. Dieſe Auffaſſung beherrſchte und beherrſcht heute noch vielfach die Bevölkerung in Südſlawien, Rumänien und Ungarn. Für die große Menge war der„Spabo“ der Inbegriff alles Haſſenswerten, nicht ſo ſehr als der Vertreter des Deutſchtums, als vielmehr die Verkörperung der Habsburgiſchen Hauspolitik. So erwiez ſich die kleindeutſche Löſung der deutſchen Frage auch aus die⸗ ſem Geſichtspunkte als Schädigung deutſcher Kui⸗ turgeltung, indem der Haß der Südoſtvölker gegen Oeſterreich ſich auf das geſamte Deutſchtum übertrug.— Darum iſt es auch aus dieſem Geſichtspunkte beſſer, wenn dieſes Staats⸗ ebilde endgültig von der Landkarte verſchwindet. Der An⸗ ſchluß Deutſchöſterreichs an das Deutſche Reich würde ſo manche Mißverſtändniſſe beſeitigen, die ſich heute noch zwiſchen Deutſchen und Südſlawen auftürmen. Die alte Ideologie vom „Svabo“, der den Südſlawen keine gönnt, wäre abgetan und die Bahn freigemacht zu einer großzügigen Verſtändigung zwiſchen Slawen und wahrem Deuiſchtum, von der die Entwicklung der europäiſchen Kulturmenſchheit in den kommenden hundert Jahren abhängt. Das große ruſſiſche Problem iſt eng verknüpft mit der deutſchen Frage, und auch unſerem Staate kann aus einer Anlehnung an deutſches Geiſtes⸗ und Wirtſchaftsleben nur Segen erwachſen. Damit aber dieſe kulturnotwendige Verſtändigung, dieſe wechſelſeitige Durchdringung und Befruchtung möglich werde, muß vorerſt das 3 Hindernis aus dem Wege geräumt werden:„Der Reſt des alten Oeſterreich.“ Berlin, 28. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie über Wien gemeldet wird, iſt ein Antrag der Parteiobmänner des Tiroler Landtags, die Volksabſtimmung über den Anſchluß an Deutſchland am 24. April vorzunehmen, von dieſem an⸗ mmen worden. Bei der Abſtimmung ſoll eine einzige age beantwortet werden: wird der Anſchluß an Deutſ land gefordert? Abg. Straßmann betonte, der Friedensver⸗ trag von St. Germain verbiete den Anſchluß Oeſterreichs an Deütſchland nicht, es müſſe nur die Selbſtändigkeit Oeſterreichs arantiert werden. Oberbürgermeiſter Greil⸗Innsbruck ver⸗ angte, daß mit der Zauderpolitit ein Ende gemacht werde und der chriſtlichnationale Dr. Steidt erklärte, es handle ſich nicht um die Durchführung einer Tat, ſondern um den Ausdruck eines Begehrens. Mit dieſer.— wollen die Tiroler jeden Verſuch ausſchalten, die Abſtimmung zu verbieten. das Wellrüſien zur See. Von Konteradmiral Kalau vom Hofe. Die Nachricht aus Waſhington, daß die Marinekom⸗ iſſion des Senats beſchloſſen habe, die amerikaniſche kotte auf der Höhe mit der größten Jlotte der Welt zu halten, dürfte geeignet ſein, die kufmerkſamkeit Europas, die ganz von dem Ringkampf um die erſatzforderung aus dem Friedensvertrage von Verſailles gefeſſelt erſcheint, auf das Wettrüſten abzulenken, das nach der—— der von England ſo 4 deutſchen Flotte zwiſchen den drei zurzeit größten Seemächten England, Staaten und Japan im Gange iſt. Einer der 14 Punkte Wilſons 91 7 die Freiheit der Meere. Er wurde von England als nicht diskutabel bezeichnet und kam gar nicht auf den Verhandlungstiſch der Entente. Schon während des Krieges hatte die* Entwicklung des amerikaniſchen Schiffbaues in England Mißbehagen erregt, obwohl man die dortige Tonnage zur Bekämpfung der Folgen des U⸗Boottrieges dringend brauchte. Vergeblich wurden alle Künſte der—— losgelaſſen, um in den Vereinig⸗ ten Staaten einen Sturm der Entrüſtung gegen das große ——3 des Mari elketär zu ent⸗ fachen. Am 11. Januar b. J. gab Mr. Daniel vor dem Ma⸗ rineausſchuß des Abgeordnetenhauſes in Waſhington die Richtlinien der von ihm verfolgten Marinepolitik bekannt, die auch im allgemeinen Zuſtimmung fanden. „Swar ſei es erwünſcht, auf einer Konferenz, an der alle ——— Nationen teilnehmen müßten, die Abrüſtung der egsflotten zu regeln; jedoch ſollten die Vereinigten Staaten unbeugſam an der Forderung feſthalten, daß ihre Flotte der Ke, d. h. der engliſchen gleich ſtark würde. In Ermange⸗ ig eines Abkommens über die Abrüſtung ſollten die Ver⸗ einigten Staaten bewußt eine auf Vergrößerung gerichtete Baupolitik befolgen, bis ihre Marine der jeden anderen Lan⸗ des überlegen wäre. Sie hätten nicht nur— ganz abgeſehen von Alaska, Hawai, Guam und den Philippinen— die längſte Küſtenlinie zu ſchützen, ſondern auch moraliſche Verpflichtungen gemäß der Monroelehre in Südamerika zu vertreten, die ſie — 5 80 Abkommen, zu der größten Flotte der Welt be⸗ gten. „Zurzeit beſäße England 538 Kriegsſchiffe der verſchie⸗ denſten Art mit zuſammen 1 588 442 88 die Benelni. ten Staaten 330 Kriegsſchiffe mit 779 371 Tonren Waſſer⸗ verdrängung, wozu noch 103 bewilligte und im Bau befind⸗ liche Schiffe mit 804 100 Tonnen kämen, während England mur 4 unbedeutende Erſaßbauten auf Stapel ätte Japan wäre im Begriffe, ſeinen jetzigen Beſtand von 43 Kriegsſchiffen mit 340 598 Tonnen zu verdoppeln. Ein neues Programm, das dieſen Beſtand verdreifachen würde, ſei im Entſtehen. Späteſtens im Jahre 1925 würden die Ver⸗ einigten Staaten ihr Ziel erreicht haben können.“ Eine ergänzende Beleuchtung der—. gab kürzlich der Vizeadmiral B. Niblack, bisher amerikaniſcher Marine⸗ attaché in London, jetzt——— der amerikaniſchen See⸗ ſtreitkräfte in den europäiſchen Gewäſſern, durch ſeine Rede über die amerikaniſchen Ziele zur See. Ein engliſch⸗ amerikaniſcher Wettbewerb auf fremden Märkten ſei nicht zu vermeiden und die Zukunft des Verhält⸗ iſſes beider Länder zueinander beruhe auf dem Geiſte, in m dem beide ihn führten. Mit dem Ozean auf zwei Seiten und *——— Bevölkerung ſeien die Bexeinigten Staate e eeee S, dee S See, e n auf die See angewieſen und ſie hätten ſich entſchloſſen, ihren Platz als Seevolk einzunehmen. Nach ſeiner Anſicht liege in der Entwicklung Amerikas zur See die beſte Gewähr für die Freiheit der Meere, für die Rechte der kleineren Völker, für das Eleichgewicht der Mächte in der Welt, wie für die Erhal⸗ tung der angelſächſiſchen Ideale und es ſei nur natürlich, daß Amerika neben England und anderen Ländern ſeinen Anteil am Seeverkehr habe. Kürzlich hat nun auch die Marinekommiſſion des Senates die uneingeſchränkte Ausführung des Bau⸗ programmes Mr. Daniel beſchloſſen, im beſonderen die Vollendung von zwei großen Flugzeugmutterſchiffen, deren Bau eingeſtellt werden ſollte. Damit will man, ſo ſcheint es, den Boden für die Verhandlungen über die Frage der Ab⸗ rüſtung günſtig vorbereiten, zu denen der Senator Root auf Veranlaſſung des Präſidenten Harding demnächſt nach Europa ſich begeben ſoll. Es iſt nur zu begreiflich, daß in England ernſte Sor ge über dieſen Gang der Dinge herrſcht. Man ſieht den mit ſo großen Opfern erlangten Erfolg des Weltkrie⸗ ges in ein Nichts zerflattern. Kaum hat man der Hydra der Freibeit der Meere den deutſchen Kopf abgeſchlagen, ſo erhebt ſc00 ein viel gewaltigerer an der anderen Seite des Atlantiſchen Ozeans und im fernen Oſten reckt ſich der trotz allem in England ſo verachtete kleine Japaner in die Höhe. Beide erſtreben, ohne dabei Hand in Hand zu gehen, die Frei⸗ e engliſcher Vergewaltigung auf den Wegen des Welt⸗ andels. England blieb nicht untätig. Finanziell außerſtande. das Wettrüſten mit Amerika aufzunehmen, wußte die engliſche Re⸗ gierung allerdings nichts Beſſeres als die gegen das Wachs⸗ tum der deutſchen Flotte gebrauchte Methode wieder anzuwen⸗ den, die heißt: Bluff. Die Northcliffepreſſe bedauerte die hohen Koſten, die ſich die Amerikaner umſonſt auferlegten, da doch die großen Schlachtſchiffe 914 3 die U⸗Boote entwertet wären. Gleichzeitig wurde die Zahlder U⸗Booteſtark vermehrt, großes Gewicht auf die Entwicklung des Luſt⸗ fahrweſens gelegt und der Bau der ſchon genehmigten neuen Rieſenſchiffe oſtentativ eingeſtellt. Auch dürfte die Vermutung nicht ganz unbegründet ſein, daß England an den ganz unge⸗ heuerlichen japaniſchen Rüſtungen— mehr als die Hälfte des künftigen Budgets, etwa eine Milliarde Jens, iſt für Heer und Flotte angeſetzt— ein gewiſſes Intereſſe haben könnte, wenn es die Sicherheit hätte, ſie 2* den anderen Konkurrenten 8 in die Wagſch e zu werfen. Drei große Neu⸗ bauten ſoll Japan in England beſtellt haben. In den Ver⸗ einigten Staaten iſt man der Ueberzeugung, daß am Ende langen Sträubens England ſich den amerikaniſchen Wünſchen fügen muß. Es iſt kaum auszudenken, wie groß die Ent⸗ täuſchung und Bitterkeit in England werden könnte gegen die Zauberer der Regierung, die die amerikaniſchen Geiſter riefen, um nach den ſchweren Opfern des Weltkrieges ſang⸗ und klang⸗ los von der Höhe der erſten Seemacht abzutreten. Wäre es da nicht beſſer geweſen, ſich ohne Koſten mit Deutſchland auf dem Verhältnis 10: 16 offen und ehrlich auszugleichen? Iſt es vielleicht auch jetzt noch nicht zu ſpät dazu? 1* Waſhington, 27. Febr.(WB.)„Aſſociated Preß“ meldet: Der britiſche Votſchafter wurde beauftragt, einen Verſuch zur Vermittlung öwiſchen der amerikaniſchen und der e Regierung hinſichtlich der Frag der Kabel im Sillen Ozean zu unternehmen. Paris, 27. Febr.(WB.) Nach einer Havasmeldung aus Buenos Aires veröffentlicht die argentiniſche Regierung eine Reihe von Telegrammen, die ſie mit ihrem Pariſer Geſandten Alvera gewechſelt hat, das erſte iſt vom 1. 10. 17. datiert. Darin rät der Geſandte dem Präſidenten Irrigoyen ſich an die Sypitze der füdamerikaniſchen Bevölkerung zu ſtellen, um gegen das Vorgehen Deutſchlands Einſpruch zu erheben. In einer anderen vom 23. 12. 20 datierten Depeſche ſpricht ſich Alvera dagegen aus, daß Argentinien ſich vom Völkerbund zurückziehe. Die lange Antwort des Präſi⸗ denten vom 30. 12. betont, die Haltung Argentiniens ſei ein Sym⸗ bol des allgemeinen Friedens. Waſhingion, 27. Febr.(WB.) Das Repräſentantenhaus hat das vom Senat genehmigte Einwanderergeſetz angenom⸗ men. Darnach wird vom 1. 4. an für die Dauer von 15 Monaten die Zahl der Einwanderer einer jeden Nationaluät auf 3 Prozent der Ausländer der gleichen Nationalität feſtgeſetzt, die z. Zt. der Volkszählung von 1916 ſich in den Vereinigten Staaten niederge⸗ laſſen haben. Die Lage im Oſien. Die Japaner räumen Sibirien. Tokio, 26. Febr.(WB.) Nach einer Havasmeldung aus Tokio— Kokumi Shimbu angekündigt, die japaniſchen Trup⸗ pen würden im Monat März Sibirien räumen. Man hat je⸗ doch noch keine Beſtätigung dieſer Meldung erhalten. Der Aeberfall auf Georgien. Paris, 26. Febr.(WB.) Die Geſandtſchaft von Georgien dementiert die Nachricht, Tiflis ſei in die Hände der Bolſche⸗ wiſten gefallen. Die Hauptſtadt ſei noch von den Truppen Georgiens Die alliierten Miſſionen faßten die Lage an der übrigen Front befriedigend auf. Irlauds Freiheitstampf. Dublin, 27. Febr.(WB.) Heute vormittag wurde eine Polizeimannſchaft in den Straßen von Dublin von Ziviliſten beſchoſſen. Die Beamten erwiderten das Feuer und verwun⸗ deten 2 Perſonen. Eine andere ſchwer bewaffnete Truppe brachte zwiſchen Malcow und Fermoy einen Poſtzug zum Stehen und raubte eine Menge Poſtſachen. die Abſtimmung in Oberſchleſien. = Frankfurt, 28. Febr.(Priv.⸗Tel.) Die abſtimmungsberech⸗ tigten Oberſchleſier, die im Bezirk Südheſſen und Regierungsbezirk Wiesbaden anſäſſig ſind, waren geſtern zu einer allgemeinen ung in der Feſpae verſammelt. Es mochten etwa 3000 Perſonen an⸗ weſend ſein. Auf der Veranſtaltung wurde den Teilnehmern die Fahrtmaßnahmen bekannt gegeben. Die Sonderzüge werden ihren Ausgang in Frankfurt nehmen, der erſte Zug wird am 9. März ab⸗ ehen. Die Oberſchleſier wurden reichlich bewirtet und die Koſten hierfär ſowie die Fahrtkoſten für die auswärtigen Teilnehmer an der geſtrigen Zuſammenkunft hat ein ausgewanderter Deutſch⸗ amerikaner übernommen. Deulſches Beich. Verſorgungsanſprüche von Offizieren. Der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Gau⸗ leitung Baden, teilt uns mit: Auf Grund des Offiziers⸗ enſionsgeſetzes 1906 haben dieſenigen Offiziere des Beurlaubten⸗ E die bei Vorliegen einer Beſchädigung(kelbſt bei ſchwerer eſcen ng) nicht aus dem Zivildienſt ausſcheiden mußten, keinen Anſpruch auf— Schwerbeſchädigte Kameraden,. B. bein⸗ omputierte Poſtſekre“äre, die während des Krieges als Feldpoſt⸗ —— 1 unger Zu urch das verſorgungsgeſetz be * worben. 40 Beſchädigten, alſo auch ehemalige Pffizere Beurlaubter —.——— Sde de Anſpruch auf Verlorgung, auch eee e le W e auf Rente geltend machen. Richt von Amtswegen, ſondern nur auf beſonderen Antrag der Beſchädigten gewährt. Alle ehemaligen Offiziere des Beurlaubten⸗ ſtandes, die im Zivildienſt angeſtellt ſind und trotz Beſchädigung eine Rente nicht erhalten, tun gut, wenn ſie ſofort den Anſpruch Das Reichsverſorgungsgeſetz beſtimmt nämlich nicht ausdrücklich, daß die Verſorgungsgebührniſſe auch den⸗ jenigen ohne writeres ab 1. April 1920 gewährt werden, die auf⸗ grund des Offizierspenſionsgeſetzes früher mit ihren Verſorgungs⸗ anſprüchen trotz Vorliegens einer Beſchädigung abgewieſen worden ſind. Im§ 55 des Reichsverſorgungsgeſetzes iſt vielmehr vorge⸗ ſehen, daß die Zahlung der Renten bei ſchon aus dem Militärver⸗ hälenis Ausgeſchiedenen früheſtens mit dem Monat beginnt, in dem die Anmeldung der Verſorgungsanſprüche erfolgt iſt. Der Reichs⸗ bund hat ſich an das Arbeitsminiſterium mit dem Erſuchen ge⸗ wandt, als Anmeldung des Anfpruches anzuſehen, wenn ſchon vor Erlaß des Reichsverſorgungsgeſetzes Verſorgungsanſprüche ange⸗ meldet, aufgrund des Offizierspenſionsgeſetzes 1906 aber abgelehnt worden ſind. Ferner hat der Reichsbund erſucht, auch denieniſen Verſorgungsberschtigten, die jetzt erſt aus Unkenntnis der Beſtim⸗ mungen ihre Verſorgungsanſprüche zur Anmeldung bringen, die Rente ſchon von Invollzugſetzung des Reichsverſorgungsgeſetzes, alſo vom 1. April 1920 an, zu gewähren.—* Letzte Meldungen. Nitti oyponiert. MrTB. Rom, 28. Februar.(Priv. Tel.) Nitti verlacht in einem Artikel die Illuſion der Feinde Deutſchlands, die den Erſatz für ſämtliche Kriegsſchäden von Deutſchland erwarten und aufgrund allerlei Statiſtiken behaupten, Deutſchland könne zahlen, obwohl ein engliſches Sprichwort gerade die Statiſtik als die größte Lüge bezeichnet. Für Nitti iſt ein Europa un⸗ denkbar, in welchem die Sieger große Armeen und Handels⸗ flotten aufſtellen, während das entwaffnete Deutſchland für ſie arbeiten müſſe. Die Abſicht, Deutſchland in Waren zahlen zu laſſen und 12 Prozent Ausfuhrtaxe auf den Export zu legen, ſei ebenſo unſinnig und auch für den Sieger ſchädlich. Deutſch⸗ land müſſe zahlen, aber in wenigen Jahren und mit finan⸗ zieller Hilfe der Entente. Das Blatt„Tempo“, das Giolitti naheſteht, iſt über dieſen Artikel ſehr ungehalten. Ein unverſländiges Sachverſtändigen⸗Arteil. London, 27. Febr.(WB.) Nach dem Obſerver habe die Brüſſeler Sachverſtändigenkonferenz den alliiecten Regie⸗ rungen einen zweiten vom 20. Februar datierten Bericht un⸗ terbreitet, in dem es heißt, die wirtſchaftliche Lage Deutſch⸗ lands ſei augenblicklich wahrſcheinlich günſtiger als in irgend einem anderen Lande Europas und es werde ſchwer— 45 utſche beweiſen, daß die feſtgeſetzten Reparationsbeträge die Leiſtungsfähigkeit überſtiegen. „Wir ſind auf alle Ereigniſſe geſaßt“. The Chequers bei Wendvover, 27. Febr.(WB.) Der Sonderberichterſtatter der Havasagentur berichtet: Lloyd George und Briand verbrachten den Tag in The Che⸗ quers. Die Miniſterpräſidenten und ihre Umgebungen benutz⸗ ten die Gelegenheit zur Behandlung der großen Fragen, die nächſte Woche auf der Konferenz zur Sprache kommen. Auf einer diesbezüglichen Frage gab im Laufe des Nachmittags Lloyd George die bedeutſame Antwort: Wir ſind auf alle Ereigniſſe gefaßt. Tatenluſt der Unabhängigkeitspartei. Wien, 26. Februar.(W..) Als Referent über„Impe⸗ rialismus und ſoziale Revolution“ kündigte Ledebour an, daß die Unabhängigkeitspartei in Deutſchland nun⸗ mehr zu Taten greifen werde. Sollten die Gegenrevolutio⸗ näre ihre Ziele verwirklichen wollen, ſo würden ſie auf den energiſchen Widerſtand der Arbeiterſchaft ſtoßen, die dann kein Mittel unverſucht laſſen werde, um die Herrſchaft an ſich zu reißen. Ledebour begründet dann eine Entſchließung, in der alle in der Konferenz vertretenen ſozialiſtiſchen Parteien auf⸗ gefordert werden, ihre Kräfte auf die Abwehr der bürgerlichen Gegenrevolution zu konzentrieren. Die Konferenz, heißt es in der Entſchließung weiter, verpflichtet die ſozialiſtiſchen Par⸗ teien, die gegenrevolutionäre Intervention der kapitaliſtiſchen Mächte in Sowjetrußland zu bekämpfen und die Herſtellung des Friedenszuſtandes mit Rußland zu fördern. * e. Freiburg, 28. Februar.(Priv. Tel.) Die Schiffsbrücke bei Neuenburg wurde als letzte der badiſchen Schiffsbrücken den Franzoſen übergeben. Die franzöſiſche militäriſche Be⸗ —— Brücke wurde zurückgezogen, an deren Stelle ſind Zollbeamte getreten. c. Baſel, 28. Februar.(Priv. Tel.) Petit Journal berich⸗ tet: In London ſeien keinerlei entſcheidende Beſchlüſſe vor dem 5. März zu erwarten. Die Londoner Konferenz wird das Re⸗ ierungsprogramm Hardings abwarten, ehe fich endgtig auf ein beſtimmtes Programm in London eſtleg Geunf, 28. Febr.(Priv.⸗Tel.) Der Allgemeine Gewerk⸗ ſchaftsverband in Frankreich hat eine Abordnung in das Kriegsgebiet geſandt, die ein Programm für den Wieder⸗ aufbau auf der Grundlage der Zuſammenarbeit mit den deutſchen Gewerkſchaften ausgearbeitet hat. Das Gewerkſchaftsblatt„Le Peuple“ tritt ſeit einigen Wochen für dieſes Programm ein. Selbſt die nationaliſtiſche Preſſe erhebt dagegen keinen Widerſpruch mehr.„Populaire“ erklärt heute, daß das ganze Ergebnis der Londoner Konferenz von der Annahme oder der Ablehnung der deutſchen Mit⸗ arbeit beim Wiederaufbau in Nordfrankreich abhängt. Paris, 27. Februar.(W..) Der Völkerbundsrat prüfte geſtern das von der Stadt Danzig geſtellte Verlangen, für Peru 50 000 Gewehre erſtellen zu dürfen. Es wird in dem Geſuch geltend gemacht, daß die Waffenfabrik, um die es ſich handle, ehemals dem Deutſchen Reiche gehört habe und vorübergehend in den Beſitz der allüerten Groß⸗ mächte übergegangen ſei. Nachdem der japaniſche Botſchafter über den Antrag Bericht erſtattet hatte, lehnte der Bölker⸗ bundsrat das Verlangen Danzigs ab. Darauf Wpee ſich der Völkerbundsrat mit gewiſſen Abänderungen der Verfaſ⸗ ſung der Freien Stadt Danzig. Nachdem der polniſche Ver⸗ treter Askenazy und der ehemalige Delegierte des Oberkom⸗ miſſars, Profeſſor Attolico, ihre Auffaſſungen dargelegt hat⸗ ten, wurde vom Generalſekretär des Völkerbundes ein Zuſatz bericht gefordert, der vor der Beendigung der Beratungen ge⸗ prüft werden ſoll. Paris, 27. Februar.(W..) Durch miniſteriellen Erlaß wird die ſtaatliche Kohlenverteilungsſtelle vom 1. März ab aufgehoben. Paris, 27. Febr.(WB.) In der geſtrigen Sitzung der Deputiertenkammer wurden die resen Kra11 für Syrien und Eilicien gebilligt. Die eingebrachten An⸗ träge, die einen Abſtrich von den Forderungen verlangten, wurden abgelehnt, nachdem Doumer die Vertrauensfrage ge⸗ ſtellt hatte. Die Kammer bewilligte ferner mit 477; 65 Stim⸗ e e 8* Grüße der ſächſiſchen Oberſchleſier und ebenſo aus der Heimat, aus der der Ruf erſchalle: —— —5 P Boontad, den 28. Rebruar 1921 Mannheimer General · Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgave.) 3. Seite. Nr. 9r. Städtiſche Nachrichten. Landsmannſchaftliche Zuſammenkunft der unter⸗ badiſchen und pfätziſchen Overſchieſier. Am 10. und 13. März werden hier zwei Extrazüge abgelaſſen, um die in Baden, der Pfalz und in der Schweiz anſäſſigen ab⸗ Oberſchleſier in die Heimat zu befordern. hamit ſich nun die nach Kreiſen geordneten einzelnen Gruppen näher kennen lernen, werden in den Tagen vor der Abreiſe lands⸗ mannſchaftliche Zuſammenkünfte veranſtaltet. Viele ſind in allen Gegenden Deutſchlands bereits abgehalten worden und haben überall einen überaus ſtimmungsvollen, hoffnungsfreudigen Verlauf ge⸗ nommen. Am geſtrigen age verſammelte die Bezirksgruppe Baden⸗ Pfalz der Vereinigten Verbände heimattreuer Oberſchleſier ihre Ge⸗ treuen aus Nordbaden und der Pfalz in Mannheim. Etwa 500 Abſtimmungsberechtigte, von denen eine große Anzahl Frau und Kinder mitbrachten, fanden ſich in der dritten Nachmittagsſtunde im Gold⸗ u. Silberſaal des Apollotheuters ein. Herr Roos, der uner⸗ müdlich für die oberſchleſiſche Abſtimmungsſache tätige Propaganda⸗ chef der Bezirksgruppe, hatte in der umſichligſten Weiſe die Vorbe⸗ reitungen getroffen. Am Eingang der mit Fahnentuch und Lorbeer⸗ häumen geſchmückten Säle wurde den Landsleuten der„Magen⸗ Reugebein ausgehändigt, der nicht nur Gutſcheine für Kaffee und uchen und ein endeſſen enthielt, ſondern auch durch die Farbe des Papiers den Weg zu ihrem Platze wies. Auf den langgeſtreckten Tafeln grüßten Blumen in den gleichen Farben. So prangten vor der Gruppe l(in den Kreiſen Namslau, Kreuzburg, Roſenberg, Lublinitz und Tarnowitz geboren)— 55 Tulpen. Für die Gruppe II (Oppeln⸗Stadt und ⸗Land, Grgß⸗Strehlitz und Toſt, Gleiwitz nördlich) war roſa gewählt, für Gru III(Reuſtadt, Koſel, Gleiwitz und Toſt, Gleiwitz ſüdlich) gelb, für Gruppe IV(Leobſchütz, Rat' bor⸗Stadt u. ⸗Land, Rybnik und Pleß) blau und Gruppe(Kattowig⸗Stadt u. »Land, Königshütte, Beuthen⸗Stadt und ⸗Land) grün. Die letzten beiden Gruppen mußten im Silberſaal untergebracht werden, da der Goldlaal nicht für Alle ausreichte. Jeder Gruppe waren mehrere Vertrauensleute beigegeben, die ſich an Hand von Liſten chon vorher darüber orientiert hatten, wer zu ihnen gehörte, ſo⸗ aß die Plaz'erung ohne Schwierigkeiten vor ſich ging. Unter Landsleuten iſt der Kontakt ſchnell hergeſtellt. Das Ge⸗ fühl der Zuſammengehörigkeit verſcheucht ſofort das Fremdſein. Und ſo herrſchte bald eine Stimmung, wie ſie eben nur bei Gleich⸗ geſinnten herrſcht, die von einer großen Idee beſeelt ſind. Als daher der hervorragende Leiter der Bezirksgruppe, Herr Ingenieur Hugo Willimski, kurz vor 3 Uhr die Tagung mit herzlichen Be⸗ grüßungsworten und den notwendigen geſchäftlichen Mitteilungen er⸗ öffnete, ſah er von der Bühne herab auf eine feſtlich⸗feierlich ge⸗ ſtimmte, frohbewegte Verſammlung. Herr Schauſpieler Renkert vom Nationaltheater ſprach mit feinſtem Ausdruck und prächtigem Schwung einen auf die Abſtimmungsfahrt abzielenden Prolog. Als Feſtredner war von der Breslauer Zentrale Herr Dr. Schindler, der Leiter der Landesorganiſation des Freiſtaates Sachſen, delegiert worden, der noch um 11 Uhr in Karlsruhe bei der gleichen Zuſam⸗ menkunft der dortigen Ortsgruppe geſprochen hatte und dann im 1 8 * Auto, das von Herrn Direktor Benno Danziger geſtellt wurde, ierher geeilt war. Herr Dr. Schindler, ein temperamentvoller, an⸗ uernder und begeiſternder Redner, überbrachte die herzlichſten herzliche Grüße Verlaßt uns nicht! Rettet uns! Vergeßt uns nicht! Kommt beſtimmt! Bei einem kürzen Rückblick in die Vergangenheit ſtellte der Redner feſt, daß es bis November 1918 eine oberſchleſiſche Frage nicht gegeben hat, daß ſie v elmehr durch Paderewski, Korfanty und Konſorten 5 künſtlich konſtruiert worden iſt. Der ſkrupelloſen polniſchen Aai⸗ tation ſteht die geſchloſſene Phalanx der heimattreuen Oberſchleſier gegenüber, die ohne Unterſchied der Partei und Religion ſich nur als Deutſche fühlen und heute eine politiſche Macht darſtellen, die ſelbſt die Entente anerkennen muß. Unter lebhafter Zuſtim⸗ mung ſtellte Redner feſt, daß man dieſe Macht zur richtigen Zeit zu rauchen verſtehen werde. Als die erſten Franzoſen ins Land amen, konnten ſie ſich vor Erſtaunen nicht faſſen, denn das Land, das ſie betraten, war deulſches Land mit deutſchen Sitten und einem durchaus deutſchen Geprüge. Die Sprache war allerdinas etwas anders. Aber ſie war keine polniſche, eine durchaus eigene, im Laufe der Jahrhunderte herausgebildete. Und die Leute, die dieſe Sprache ſprechen, denken und fühlen durchaus deutſch. Als der Redner feſtſteilte, daß die Deutſchen ſeit 800 Jahren Oberſchleſien kulkiviert und koloniſiert haben und daß wir deshalb auf dieſes Land vollen Anſpruch haben, nicht die Polen, weil ſie es vorher beſaßen, w⸗-ckte er ſtürwiſche Zuſtimmung. Selbſt unſere ehemaligen Feinde müſſen, wenn ſie einigermaßen objektiv ſein wollen, aner⸗ kennen, daß Oberſchleſien deutſches Kylturland iſt. So hat ſelbſt der Vertreter des„Daily Telegraph“, dieſes doch keineswegs deutſch⸗ freundlichen Blattes, zugeſtehen müſſen, daß Oberſchleſien einen aus⸗ geſprochen deutſchen Charakter trägt und daß es bei Deutſchland Hbleiben muß, wenn es keine Weltkataſtrophe geben ſoll. Der Redner ging in dieſem Zuſammenhang näher auf ein Buch ein, das ein amerikaniſches Mitglied einer Finanzgruppe geſchrieben hat. Es iſt in London erſchienen und hat ungeheures Aufſehen erregt. Auch in dieſem Buch wird klivp und klar zum Ausdruck gebracht, daß der Oberſchleſier deutſch iſt bis auf die Knochen. Und es iſt bezeich⸗ nend, das jetzt ſelbſt die Unabhänaigen und Kommuniſten endlich zu begreifen beainnen, daß Oberſchleſien im Intereſſe der Erhaltung des beutinen Kulturſtandes der oberſchleſiſchen Arbeiterſchaft Peutſch⸗ ———— National⸗Theater Mannheim. Fiesko. Keinem Regiſſeur, und ſtiege er ſelbſt aus den Wolken herab, wird es gelingen, Schillers„Fiesko“ in einer für reife Menſchen ge⸗ nießbaren Faſſung auf die Buͤhne zu bringen. Soviel er auch kürzen und feilen mag— an die zwei ſchwächſten Stellen des Dramas, an die Bertha⸗Tragödie, die keine iſt(jeder Richter würde über den Fall lachen), und an die Verkennung der Ehegatten, die weder begründet noch glaubhaft iſt, darf er nicht Hand anlegen. Schließlich bleibt als verfehlter Kern auch—3 die mißratene Verquickung von Politik und Liebe, an der ſogar der dichteriſche Gehalt des Werkes in die Brüche zu 75 droht, und auch hier ſteht der Nene machtlos da und 355 ie Dinge gehen laſſen, wie ſie einander folgen, und er hat nur die Hoffnung, die allerdings nie trügt und auch Samstag nicht trog: daß es immer noch ſoundſo viele Leute gibt, die alles herrlich finden. Der Beifall toſte alſo zum Schluß mächtig; die Bedenken vermochte er aber nicht zu überdröhnen, die ſich während der Aufführung und gegen ſie regten. Gern ſei zugegeben, daß ſich Hanns Lotz reblich Mühe gab, das Werk gleichwohl temperamentvoll in Szene zu ſetzen, das überlaute Pathos äber doch zu dämpfen. Das Stück dankte ihm die Bemühung nicht, und die Aufführung glitt wie auf einer Berg⸗ und Talfahrt da⸗ in. Das einemal raſtloſer Schwung und Durchbruch mitreißender räfte, und das anderemal langweiliges Wortgeplätſcher mit her⸗ Ebmmlichen Gebärden und Oruppierungen. Einheitlicher war der Wert der Bühnenbilder. Das Zimmer bei Verrina und der Schloß⸗ kof verdienen beſondere Erwähnung. Dagegen hat mir die Zweck⸗ mäßigkeit der Miteinbeziehung des Orcheſterraums nicht einmal in der einzigen Szene, in der ſie•2 nicht ſtörte, eingeleuchtet. (8. Aſend 1. Auftritt). In den meiſten übrigen Auftritten gab es ein ſtörendes Gepolter und oft groteskes Herausſpringen aus der Szene, zuweilen auch viel Unbeholfenheit. 8 Bei der Bewertung der einzelnen ſchauſpieleriſchen läßt die große Anzahl der Perſonen nur die Häuptrollen zu, die um ſo mehr genügt, als die kleineren Rollen mangels kräftigerer Durchzeichnung und infolge teilweiſe falſcher Be⸗ ſetzung recht farblos blieben. In der Titelrolle gab ſich Robert Vo⸗ S0 alle die herriſchen, ſelbſtſüchtigen Züge, die berechnende chlauheit und maßloſe Lebensgier Fieskos—— 9 doch was dem Dichter ſelbſt verſagt blieb, die folgerichtige Entwicklung eines Charakters, iſt auch dem Darſteller nicht gelungen, dem über⸗ Dies zuweilen etwas zu wenig Männlichkeit ſchadete. Dagegen gab Benzel Hoffmann als Gianettino Horia eine überraſchend gute, ſchön ahgerundete Leiſtung, die nicht leicht zu übertreſſen ſein wirb, 4 land erhalten bleiben muß. In Eirkungsvollſter Weiſe wußte der Redner auch die Bedenken zu zerſtreuen, welche bezüglich der Sicher⸗ heit der Reiſe und des e in Oberſchleſien allenfalls noch ehegt werden. Die Grenze iſt jetzt hermetiſch abgeſchloſſen. Die eimattreuen aus dem Reiche werden ſchon ſelbſt für Ordnung ſor⸗ gen. Für Unterkunft und Verpflegung iſt glänzend geſorgt. Der 20. März iſt als Abſtimmungstermin zwar für diejenigen ungünſtig, die ein Kind zur Konfirmation ſchicken, aber das darf und wird keinen Vater und keine Mutter abhalten, die Reiſe zu unternehmen. Glückauf zur Deutſchland voran! Oberſchleſien deutſch! Mit dieſem Schlachtruf ſchloß Herr Dr. Schindler ſeine mit donnern⸗ dem Beifall Herr Willimski brachte die efühle des Dankes für die aus⸗ gezeichnete Rede zum Ausdruck und rühmte bei dieſer Gelegenheit das große Entgegenkommen, das die jederzeit und namentlich in den letzten Wochen bei dem an der Ehrentafel ſitzen⸗ den Herrn Bürgermeiſtr Dr. Walli, beim Lebensmittel⸗ und Be⸗ irksamt, und bei der Preſſe gefunden hat. Nach den weiteren ge⸗ ſchäſtlichen Mitteilungen verläßt der er ſte Extra⸗Zug mit der Gruppe 3 und 4 und den Hauptteil der Gruppe 5 am Donnerstag den 10. März um.15 Uhr früh unter Führung des ſtädtiſchen Be⸗ amten Kloſe, der ſich in ſeiner Eigenſchaft als Vorſtandsmitglie) der Ortsgruppe um die Erledigung der Abſtimmungsarbeiten große Verdienſte erworben hat, unſere Stadt. Der zweite Extrazug wird am Donnerstag, den 13. März, vormittags.10 Uhr, unter Führung des Herrn Roos hier abgelaſſen Herrn Kloſe ſind drei Gruppen⸗ führer, Herrn Roos der Vorſitzende der Karlsruher Ortsgruppe, Herr Krawutſchke zur Unte tützung beigegeben. Ver erſte Extrazug verläßt am 22., der zweite am 25. März Oberſchleſien. Im Verlaufe des Nachmittags und Abends wurde nachſtehendes Telegramm an die Landesgruppen Leipzig, Frankfurt und Karlsruhe, die Breslauer Zentrale und Herrn Dr. Urbanneck, den Vorſitzen⸗ den der deutſchen Abſtimmungskommiſſion in Oberſchleſien, abgeſandt: „500 Abſtimmler der Bezirksgruppe Mannheim und der Pfalz ſowie der Ortsgruppe Heidelberg geloben auf der erſten landmannſchaft⸗ lichen Tagung zu Mannheim, am Abſtimmungstage zur Stelle zu ſein.“ Den Ortsgruppen Frankfurt und Karlsruhe, die die gleiche Zuſammenkunft abhielten, wurde„gutes Gelingen zum landsmann⸗ ſchaftlichen Zuſammenſchluß“ gewünſcht. Von den heimattreuen Ober⸗ ſchleſiern Münchens lief folgendes Telegramm ein:„Den oberſchleſi⸗ ſchen Landsleuten herzliches Glückauf und frohes Wiederſehen in der Heimat.“ Gegen 6 Uhr trat Herr Willimski das Regiment an Herrn Alex. Kökert ab, der mit einem ausgezeichneten Programm aufwar⸗ tete, über das wir noch berichten werden. Erſt gegen 1 Uhr verklang der letzte Bogenſtrich zu dem Tänzchen, mit dem die zur höchſten Befriedigung aller Teilnehmer verlaufene Veranſtaltung abſchloß. Sch. Is Bonderzug nach Leipzig. Wie die Generaldirektion mitteilt, iſt es auf Grund der eingegangenen Meldungen möglich geworden, einen Sonderzug zur Leipziger Meſſe zu führen. Der Zug fährt am Freitag, 4. März ab Baſel nach folgendem Fahrplan: Baſel ab .07, Freiburg ab.15, Lahr⸗Dinglingen ab.00, Offenburg ab .27, Oos ab.12, Raſtatt ab.24, Karlsruhe ab.00, Mannheim ab .30 nachts, Leipzig an.07 morgens. Die Rückfahrt findet am 13. März von Leipzig bis Baſel nach folgendem Fahrplan ſtatt: Leipzig ab.06 abends, Mannheim an.42 morgens, Karls⸗ ruhe an.54, Raſtatt an.28, Lahr⸗Dinglingen an 11.06, Freiburg an 11.59, Baſel an.04. Vorausbeſtellungen für Fahrkarten werden nicht angenommen. Die Karten ſind in gewohnter Weiſe am Schalter zu löſen. Es ſteht zu hoffen, daß von dieſer günſtigen Fahrgelegenheit zur Leipziger Meſſe ausgiebig Gebrauch gemacht wird. 8Sommerlagszug. Wie wir hören, veranſtaltet die Große Karneval⸗Geſeliſchaft E. V. Mannheim⸗Neckar⸗ ſtadt am Sonntag, 13. März, nachneittags 1½ Uhr, den von den Mannheimer Kindern ſo lang entbehrten und früher ſo beliebten Sommertagszug. Wir hoffen, daß ſich die Jugend recht zahlreich an dem Zuge beteiligt. Auch die Jugendabteilungen der . Sports⸗ und Touren⸗Vereine werden dabei vertreten ein. Pb. Ladendiebſtahl. In der Nacht vom 24./25. Febr. wurde ein Laden im Hauſe O 4, 15 mittels Nachſchlüſſels geöfſnet und zum Färben abgegeben und zum Teil ſchon zum Abholen fertig waren, im Geſamtwert von 17000 M. entwendet. Sämtliche Gegen⸗ ſtände tragen an der Innenſeite eine mit ſchwarzem Faden einge⸗ flickte Nummer. Parteinachrichten. Deuiſche(liberate) Bolkspartei. Heute abend findet um 8 Uhr im Vallhauſe die Jahres⸗ verſammlung des Ortsvereins Mannheim der Deutſchen Volkspartei ſtatt. Mehrere Mitglieder des Vorſtandes wer⸗ den über das abgelaufene Geſchäftsjahr im allgemeinen, über den Kaſſenbeſtand, über das politiſche Seminar, über die Frauenarbeit der Partei uſw. berichten, dann wird der Vorſtand und der Aus⸗ ſchuß gewählt und Anträge und Wünſche beſprochen werden. Herr Hauptſchriftleiter Fiſcher⸗Heidelberg wird über Das engliſch⸗amerikaniſche Problem ſprechen. veranſtaltungen. 14 Der Lichtbildervortrag„Die Wunder der Sternenwelt“, den Haupt⸗ ſchriftleiter Hermann Baguſche aus Heidelberg kürzlich im ausverkauften ſowohl was Gianettinos gewalttätige Natur als auch derbe Sinnlich⸗ keit betrifft. Von Hans Godeck haben wir einen anderen als er⸗ 5 hoheitsvollen Andreas Doria nicht erwartet, und Fritz lberti war ſich der 14 wohl bewußt„die einzige meiſterhaft ezeichnete größere Rolle nſo meiſterhaft herauszuſtellen: ſein Verrina entbehrte weder als Vater noch als Staatsmann, die beide den größten ſeeliſchen Erſchütterungen unterworfen ſind, auch nur den leiſeſten Zug, der ſeiner Darſtellung anic fe die ergreifendſten Wirkungen ermöglichte. Was aus der ziemlich ſchief geratenen Ge⸗ ſtalt der Bourgognino N machen iſt, glückte Paul Roſe in jeder Weiſe. Robert Garriſons Haſſan könnte man ſich vielleicht nicht einmal zum Nachteil der Rolle in den weniger grotesk, dafür aber weit geſchmeibiger denken und im ſinnlichen Ausdruck mehr verſchlagen als zyniſch. Daß Neger hell gefärbte Handflächen haben, iſt eine Aeußerlichkelt und kleinliche Feſtſtellung, aber zu den Eigenſchaften eines Mohren gehört dieſe Erſcheinung nun einmal. Die Zeichnung der Frauencharaktere läßt im„Fiesko“ am meiſten zu wünſchen übrig. Bei Verrinas Tochier müſſen wir uns erſt mit der Unwahrſcheinlichkeit ihrer Schändung abfinden, um Berthas Seelenqual Witgefühl entgegenbringen und uns für die Rolle in⸗ tereſſieren zu können. Sodann hielt Annemarie Wiſſer den ſtreng ⸗ ſten Anforderungen ſtand. Lore Buſch wird wohl ſelbſt wiſſen, daß ſie in die Geſtalt der Julia nicht hinein konnte; dazu iſt ſie denn doch durch und durch zu modernes Weib, um mit dieſer Karikatur auch nur einen verwandten Zug aufzuweiſen. Halbheiten und Un⸗ mögliches im Charakter Leonorens endlich ließen auch Lotte Doer⸗ ner ſich an einer undankbaren Aufgabe abmüben. Man bleibe kühl und nüchtern, wie man's darf, und man wird die verlorene Mühe um den„Fie⸗ko“ überhaupt bedauern. Man ſpiele doch den reifen Schiller! A. M. Iweites Konzert des Liederkranz. Die wenigſten Menſchen vermögen kritiſch zu wenn es ſich um Werke berühmter Männer handelt,, Der große Name blendet ie und allzuoft imterdrücken ſie ihr Gefühl aus Reſpekt vor dieſem. ieſen Mangel ſollte ei 1 der Geſchichtsſchreiber zu deheben trachten, indem er bei ſeinen Betrachtungen nicht nur liebevoll, ſon⸗ dern auch kritiſch vorgeht. Den wenigſten—— aber gelingt es, den Künſtler ihrer Liebe, dem ſie Urbelt und Kraſt widmen, an⸗ ders als mit roſenroten Brillen zu betrachten. Selbſt ein ſo treffliches, gründliches Werk wie Max Ralbecks Brahms⸗Btographie zeigt immer die einſeitige Betrachtung des liebenden und verehren⸗ den Freunbes. Umſo anerkennenswerter, daß der Verlag Schuſter und Löffler, dem wir bereits viele gute Muſiker⸗Biographien 5 danken haben, dem bekannten Tonkünſtler Wolter Riemann legenheit geboten hat, in ſeinem neuen Werke Brahme“ das daraus eine Anzahl Kleidungsſtücke und andere Gegenſtände, die Muſenſaal hielt, wird am 4. März wiederholt werden. Der Vor⸗ trag wird wiederum die wundervollen Lichtbilder bringen, die die König⸗ ſtuhlwarte in Heidelberg dem Vartragenden zur Verfügung ſtellte. Auch von dem Reinertrag des nächſten Vortrags wird ein Teil der Heidelberger Siernwarte gufließen. 8 Freier Bund— Akademie für Jedermanu. Am Montag, den 28. Februar, abends 8 Uhr ſpricht Dr. G. F. Hartlaub für die Angehörigen der Abteilung 1(Familienname.—K. über das Thema:„el Greed“. Für die Angehörigen der Abteilung 11 finder der gleiche Vortrag am Mittwoch, den 2. März ſtatt. Näheres iſt aus den Zetteln an den Anſchlagſäulen erſichtlich. 8 Klavierabend Ellen Anderſſon. Ellen Anderſſon, eine ausgezeichnete Pianiſtin, wird am 3. März die Brahms⸗Sonate op. 5 F⸗moll, die Rie⸗ Nr. 2 op. 75.⸗dur und die Schubert⸗Fantaſie op. 15 G⸗dur pielen. 1 eInternationaler Ringerweitſtreit im Zirkus Hagenbeck. Eine aus⸗ ezeichnete 7— bewies geſtern Ludwig Koch(Straßburg) in ſeinem reien Ringkampf⸗Match gegen den Weſipreußen Maſchke. Gegenüber den fortwährenden Angriffen Kochs kam Maſchke keinen Augenblick zur Geltung; er beſchränkte ſich lediglich auf die Verteidigung, konnte aber auch hier den berüchtigten Beinſcheren und Zebengriffen des Elſaß⸗Lothringers nur einige Minuten widerſtehen und 65 einem kombinierten Arm⸗ und Beinhebel. Der Beifall, welchen Koch für ſeinen ſchönen Sieg einheimſte, war Der nächſte, welcher ſich im freien Ringkampf gegenüberſtellen wird, iſt mähriſche Herkules Brylla. Auch für dieſen hat Koch eine Prämie von 300 Pek. ausgeſetzt, falls er ihn nicht in drei Aunden à 7 Mi⸗ nuten beſiegt. Roland(Europameiſter) ſiegte über Erikſen nach 15 Minuten durch Armfallſchwung. Wehram 00 und Brylla(Mäh⸗ ren) haben 20 Minuten uneniſchieden gerungen. Im Kampfe Parada⸗ noff(Weltmeiſter) gegen Raiber(Bayern) würde Paradanoff wegen unfairen Ringens disqualifiziert. Großer Beifallsſturm erhob ſich am Sonntag, als der beliebte Roland(Europameiſter) den Weſtfalen Wehra m, welcher ſich durch ſeine wiederholten Uebergriffe beim Kämpf ſo unbeliebt gemacht hatte, nach 50 Minuten Geſamtzeit durch einen plöß⸗ lichen Armzug am Boden auf beide Schultern rollte. Die beiden Schwer⸗ gewichtler Paradanoff(Rußland) und Brylla(Mähren) kämpften mit äußerſter Kraftanſtrengung 20 Minuten ohne Reſultat. echt flott war der Kampf zwiſchen Raiber(Bayern) und Stegemann(Ham⸗ burg), in welchem Raiber nach 14 Minuten durch Untergriff von hinten mit Halbnelſon Sieger blieb.— Heute Montag iſt wieder Großkampftag. Es wird u. a. der ſchon oben erwähnte im freien Stil zwiſchen dem mähriſchen Herkules Brylla und Ludwig Koch lſ.⸗ Lothr.) zum Austrag gebracht. Ferner gelangt zum Austrag der Entſchei⸗ dungskampf zwiſchen Schneider(Magdeburg) und dem rufliſchen Mittelge⸗ wichtler Charuchin. Der Italiener Battaglio hat Wehram(Weſtſ.) gum Gegner und Erikſen(Dänemark) ringt mit Wilde(Sibirien), Internationale Ninglampf⸗Konkurrenz um die Meiſterſchaſt von Süddeutſchland im Apollotheater. Die Reſultate am Samstag abend waren folgende: Werner(ſchecho⸗Slowakei) wurde bereits in 5 Minuten von v. d. Heyd durch Untergriff beſiegt. Gemmel(Rürnberg) ſiegte über den Oldenburger Schatti nach 9 Minuten mit Armdurchzug. Der Ent⸗ ſcheidungskampf Grunewald 9Pe Randolſi war der bisher här⸗ teſte. Das erdrückende Gewicht des Oeſterreichers gab den Ausſchlag. Nach Geſamtzeit von 38 Minuten faßt Randolfi Kopfzug, Grunewald will aus der Brücke aufſtehen, wird aber von Randolfi abgefangen und auf beiden Schultern feſtgehalten. Der techniſch ſchöne Entſcheidungslamwf zwiſchen Kochansky(Polen) gegen Franzoch(Weſtpreußen) endete nach ab⸗ wechſelungsvollen Treffen nach Geſamtzeit von 50 Minuten durch„Halb⸗ ſoupleſſe“ mit dem Siege Kochanskys. Sonntag nachmittag rangen Kochansky und May 20 Minuten unentſchieden, während Keller⸗ mann nach 9 Minuten gegen Gemmel durch Untergriff von hinten unterlag. Sonntag abend rang Achner(München) gegen Neſer(Lud⸗ wigshaſen) 20 Minuten unentſchieden. Schatti ſiel nach 9 Minuten einem Untergriff von v. d. Heyds zum Opfer und Sukoff ſiegte nach 17 Minuten über den Berliner Keller durch Schleuderſchwung.— Heute Montag ringen Küpper gegen Grunewald, Achner gegen Gemmel und v. d. Sevd gegen Kochansky. Außerdem findet die ausforderung im Boxkampf zwiſchen May und Sukoff in der Entſcheidung ſtatt. Der Kampf geht diesmal auf 10 Runden um eine Börſe von 500 Mark. Spielnian des Nationai-Theaters Neues Theater Febt. E4 Vorstellung 1 Vorstellung 1 28. M. 17 7. Volksvorst.: Der Sturmſ7 1. D. 35C Tosca 7 Zwangs einquartierung 1 2. M. 34A Jugend 7 Im Nibelungensan Slegied Joseph u.—.— Brüder . ſegitie ugendireune 4. F. 34 D Die Verschwötung des Fiesko zu Genus 6 8. S. 42 KA. Erste Schülervorstellung: Wühelm Tell 2 35 A] Das Dott ohne Glocke 7 8 6. S. 43 KM.] Das D eimäderihaus 2 8 44 PKx. Carmen ota Minna von Barnkehn 7 Aus dem Lande. Eniſcheidung im Weinheimer Kommunalkonflikt. cWeinheim, 26. Februar. In der Angelegenheit des hieſigen Kommunalkonflikts hat nunmehr das Bezirksamt Weinheim Be⸗ ſchluß gefaßt und dieſen dem Bürgermeiſteramt in nachſtehendem Schreiben zur Kenntnis gebracht:„Nach der ganzen Situation, wie ſie ſich nunmehr durch den dahier beſtehenden Gemeindekonflikt fährdel werde hat und wodurch die Gemeindeintereſſen ernſtlich ge ährdet werden, halten wir es für notwendig, daß die ge egliche Ge. meindevertretung, das iſt der Bürgerausſchuß, zu der im Mittelpunkt ſtehenden Streitfrage, ob gegen die Gemeinderatsmitglieder Böhler, Eſchwey und Müller ein im Sinne von§ 36 der Gemeinde⸗ ordnung geſtellt werden ſoll, ſelbſt gehört wird. Es wird deshalb gemäߧ 53 Ziffer 1 der Gemeindeordnung angeordnet, daß eine Leben und die Werke des müt liebevoller Eindringlichkelt zu zeichnen, ohne deshalb auf kritiſche Würdigung zu verzichten. Intereſſant zu leſen, was Niemann über Brahmſens fünfzigſtes Werk, die Kantate für Tenorſolo, und Orcheſter „Rinaldo“ ſchreibt, eben jenes Werk, deſſen Wiedererweckung wir dem und ſeinem tüchtigen und ſtrebſamen Dirigenten Max Sinzheimer zu danken haben. Er verkennt vor allem nicht, daß der Goetheſche Text wirkliche Dramatik vermiſſen 118 und— wie der zweite Teil des„Fauſt“ nur aufs Seeliſche Geiſtige geſtellt— nur durch dieſe oes 9. und den Sieg der Rein⸗ heit ſowie durch die Aufrollung ſchöner Naturbilder den Tondichter angeregt haben könnte. So liegt denn tatſächlich die 8 dieſes Brahmsſchen Werkes in dem Mangel an wirklicher Dramatik ſowie in einer gewiſſen Gleichförmigkeit der muſikaliſchen Diktion und dem nahezu verbindungsloſen Aneinanderreihen heterogener Bilder. Das Orcheſter ſpricht nur in der* en Einleitung und den Sindermeen Armidens eine ſelbſtändige Sprache. So fällt die Hauptaufgabe den Chören wie dem Solotenor zu. Unter den Chor⸗ geſängen fallen beſonders zwei durch prachtvolle auf: Weckruf des Chores mit det Aufforderung, Rinaldo den diamantenen Schild zui Selbſterkennmnis ſeiner Schmach vorzuholten, und der Meereschor des letzten Teiles. Die Tenorpartie iſt dankbar, ohne beſondere Werte zu bieten. Die Ausführung des Werkes durch den Chor des„Lieder⸗ kranzes“ zeigie einen erfreulichen Fortſchritt gegenüber dem lehten Konzert, ſowohl was Tonreinheit als was gute Ausſprache und Sicherheit betrifft. Unter der anfeuernden Leitung Sinzheimers gelang ſie im allgemeinen ſehr gut, wennaleich die Beibehaltung des originalen, nicht immer den ganzen Chor beanſpruchenden Be⸗ ſetzung erſt die nötige klangliche Abtönung geboten hätte. Kammer⸗ ſänger Richard Taubers ſchöner Tenor konnte ſich in den dank⸗ baren Soloſtellen ſo recht ausleben. Er iſt der richtige Theater⸗ ſänger, der Wirkungen zu ſchöpfen weiß, ihnen zuliebe aber troß ohen geſangstechniſchen Könnens oft in die allzu offene Bokal⸗ W der älteren italieniſchen Schule gerät. en Höhepunkt des Abends, der durch eine ſtimmungsvolle Wiedergabe von Mendelsſohns Meluſinen ⸗Ouverture eingelelte wurde, bildete die Ausdeutung von Liſzts Fauſt⸗Sympbonie durch Kapellmeiſter Sinzheimer. Furtwänglers Geiſt waltet in im fort und ſo erwuchs eine e voll Temperament. fühl und* u unterſchähender Technik, die denn auch mit Recht lubelnde Zuſtimmung ſand. Mit tiefem muſikaliſchen Verſtänbnis wußte er ſowohl das Brübeln und Ringen des Fauſtſates wie die Zartbheit des die Mädchenhaftigeeit Greichens ſchildernden zweiten Teiles u. die Dämonie des mephiſtophellſchen dritten Satues zugeben.—————— Als in Dieſem Werke, bai dem mur hie Erhabenbell bas U 8 —————— ————— f 4. Seite. Nr. 97. Maunheitner General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgade.) Montag, den 28. Februar 1921. Gernehmung des Bürgerausſchuſſes hierwegen ſiatt⸗ zufinden hat. Das Bürgermeiſceramt wird beauftragt, wegen Anve⸗ taumung der Burgerausſchußſitzung unter Abturzung der Einberu⸗ fungsfriſt unverzuͤglich das Weitere zu veranlaſſen, und in der Sitzung die Frage zur Abſammung zu bringen, ob die Dienſtentlaſ⸗ ſung der drei genannten Gemeinderatsmitglieder durch den Beziris⸗ rat beantragt werden ſoll. Ueber das Ergebnis iſt unter Anſchluß einer Abſchrift des Bürgerausſchußprotokolls zu berichten.“ Demzufolge hatte das Bürgermeiſteramt auf Freilag nachmittag eine Sitzung des Bürgerausſchuſſes anberaumt. Als ein⸗ iger Punkt ſtand auf der Tagesordnuag„Beſchlußfaſſung über die Aragftellung nach§ 36 der Gemeindeordnung bezuglich der Ge⸗ meinderäte Böhler, Müller und Eſchwey.“ Die Sitzung war von 65 Mitgliedern beider Körperſchaften beſucht. Bürgermeiſter Huegel erklärte namens des Gemeinderates, daß gegen die drei Gemeinde⸗ räte perſönlich nicht das Mindeſte vorliege. Es handle ſich hier aber um die Möglichkeit der kommunalen Weiterarbeit, da die Sozial⸗ demokratie die Mitarbeit ablehne, wenn ſie nicht den ihr nach dem Stärkeverhältnis zuſtehenden Einfluß im Gemeinderat erhalte. Der Bürgerausſchuß ſolle ſich nicht allein vom Porteiſtandpunkt leiten laſſen, ſondern das Intereſſe der Gemeinde obenan ſtellen. Nach 11ſtündiger erregter Debatte wurde mit 36 Stimmen der beiden ſozialiſtiſchen Fraktionen gegen 23 bürgerliche Stimmen bei mehre⸗ ren Stimmenthaltungen beſchloſſen, beim Bezirksrat Weinheim den Antrag— Dienſtentlaſſung der drei Gemeinderäte im Sinne von§ 36 der Gemeinde⸗Ordnung zu ſtellen. * c Weinheim, 25. Febr. Ein unliebſamer Vorfatl ereignete ſich am geſtrigen Spätabend in der elektriſchen Straßen⸗ bahn Mannheim⸗Weinheim. In dem letzten von Weannheim ab⸗ ehenden Straßenbahnzuge befand ſich ein in Mannheim beſchäftig⸗ 5 hier—— gutgekleideter Herr, der in anſcheinend ange⸗ heitertem Zuſtande die Paſſagiere mit„Ihr Boches“, ihr„Schwobe uſw. titulierte. Zwei Arbeiter ſetzten ihn te ic we in Biern⸗ eim— an die friſche Luft. Er verſchaffte ſich wieder Zutritt n den Wagen und bediente ſich auf der Weiterfahrt nach Weinheim egenüber einem hieſigen Geſchäftsmann, der ihn auf das Ungeziem⸗ lche ſeines Benehmens aufmerkſam machte, abermals des Ausdrucks „Sie Boche“. Darauf erhielt er von dem Beteiligten zwei kräftige Ohrfeigen rechts und links. Mosbach, 24. Febr. In die Krumbacher Müble drangen nächtlicherweile drei unbekannte Männer ein, knebelten und miß⸗ handelten die in den Berten liegenden Bewohner und raubten alles Geld, das ſie finden konnten. Die Räuber entkamen. Karlsruhe, 24. Februar. Das Wohltätigkeits⸗ und Breſi efeſt, das am 5. Februar in ſämtlichen Räumen der Feſt⸗ lle—9— erbrachte eine Geſamteinnahme von rund 84000 KK. Per eingewinn beträgt rund 40 000, von dem der Jugendhilſe (Unterbringung von Kindern in Ferienkolonien) 20 000 und dem Unterſtützun 3 des Vereins Karlsruher Preſſe ebenfalls 20 000 Mark zufließen. Dieſes für reine Wohlfahrtszwecke erzielte Ergebnis dürſte auch ſene verſöhnen, die die betrübenden Zeitläuſte zur Abhal⸗ tung der Veranſtaltung nicht gerade als günſtig anſahen. Todtnau, 22. Febr. Der Hauſterer Robert Tenn aus Lud⸗ wigshafen am Rhein wurde hier feſtgenommen. weil er drei ene 10 Markſtücke zu je 100 Mark zu verkaufen verſuchte. Bel — Verhafteten fand man noch eine Anzahl alte Reichsbanknoten zu 100 Mark vor, die er offenbar auch zu höheren Preiſen verkaufen wollte. reiburg, 25. Febr.(WB.) Heute früh gegen 2 Uhr brach in der——— 17 in den Räumen der Bürſtenfabrik Mez u. Co. ſowie der Weltkinomatograph G. m. b. H. Großfeuer aus, deſſen Bekämpfung die ganze Feuerwehr in Anſpruch nahm. Holz⸗ vorräte und die feuergefährlichen Materialien der Filmfabrik boten dem Feuer reiche Nahrung. Der Brandſchaden iſt ſehr erheblich. Freiburg, 25. Febr.(WB.) Der Stadtrat bat beſchloſſen, durch ein großzügiges Projekt der Wohnungsnot entgegenzu⸗ treten. Die Zahl der Wohnungſuchenden iſt allmählich auf 2700 an⸗ gewachſen, darunter befinden ſich 1000 Wohnungsſuchende, deren beſchleunigte anderweitige Unterbringung aus ſittlichen und ge⸗ ſundheitlichen Gründen dringend geboten erſcheint. Für dieſe 1000 Wohnungsſuchende muß Unterkunft geſchaffen werden, und zwar will man 800 neue Wohnungen erſtellen, während der Reſt der erforderlichen Wohnungen dürch die bisherige Wohnungsrationie⸗ rung gewonnen werden ſoll. Die Koſten dieſes großzügigen Pro⸗ jektes belaufen ſich auf 64 Millionen., davon wird ein Viertel durch den Mietsertrag verzinſt und getilgt, während 48 Millionen aus allgemeinen Mitteln beſtritten werden müſſen, unter ſpäterer Hinzuziehung der Wohnungsabgabe und der Wohnungsluxusſteuer. In erſter Vinie ſollen einmal die im Siedlungsgebiet Haslach be⸗ gonnenen 92 Bauten zu Ende geführt werden. Hierzu werden von dem Bürgerausſchuß 7 360 000 M. durch Kapitalaufnahme ange⸗ ſordert. Weiter beſchloß der Stadtrat, die Theatereintritts⸗ preiſe durchſchnittlich um 15 bis 18 Prozent ab 1. März d. J. zu erhöhen.— In der letzten Sitzung des Stadtrats verabſchie⸗ dete ſich der zum Arbeitsminiſter ernannte Dr. Enaler nach erfolgter Amtsniederlegung, bei welcher Gelegenheit Oberbürger⸗ meiſter Dr. Thoma dem Scheidenden für die in nahezu 10 qähriger Tätigkeit als Stadtrat geleiſteten vorzüglichen Dienſte dankte. Konſtanz, 24. Febr.(WB.) Der aus Hüningen gebürtige 22 Jahre alte Walter Steinſulz wurde auf der Straße von St. Ludwig nach Baſel von Zollbeamten angehalten und trotz ſeiner Erklärung, er habe kein Geld bei ſich, deſſen Ausfuhr ins Ausland verboten ſei, einer Unterſuchung unterzogen. Dabei entdeckten die franzöſiſchen Zollbeamten in einer Schmugglerweſte 500 Stück Fünffrankenſtücke. ——————————————— horus myſticus“ nicht erreicht wird.— Der„Liederkranz“ aber —9 ſein Birigent ſind zu dem ehrlichen Erfolge ihrer Arbeit ns zu beglückwünſchen. Nobert Hernried. Kunſt und Wiſſen. Ueber das deutſche Burgenland und ſeinen Anſchluß an Heſter⸗ reic ſprach am 818 abend in der Aula der Handelshochſchule auf Veranlaſſung der Mannheimer Geſchäftsſtelle des Deutſchen undes für das Deutſchtum im Auslande(in dem ſich alle die ege des zur Aufgabe machenden Vereine von Mann⸗ „Ludwigshafen zu einer Arbeitsgemeinſchaft zuſammengeſchloſſen aben) Herr Profeſſor Stepan⸗Wien. Namens des Schutzbundes ieß der Vorſitzende der Geſchäftsſtelle, Herr Profeſſor Dr. Fränkel⸗ ——— die herzlich willkommen. Der Redner des Abenbs geleitete ſodann an Hand von Lichtbildern in das herrliche Burgenland, für das unſer Intereſſe eigentlich erſt nach dem Kriege wachgerufen wurde. O Aus der Kunſthalle. Vom 1. März ab iſt die Kunſthalle zu folgenden Zeiten geöffnet: an Wochentagen(mit Ausnahme des Montags) vormittags von 10—1 Uhr, nachmittags von—5 Uhr, an Sonn⸗ und Feiertagen vormittags von 11—1 Uhr, nachmittags von —5 Uhr. Der Leſeſaal des kunſtwiſſenſchaftlichen Inſtituts iſt außer⸗ dem Dienstags, Mittwochs, Donnerstags und Freitags abends von 27—9 Uhr dem Publikum zugänglich. 33 lona Durigos Liederabend im Rahmen der Mannheimer Zyklus⸗ koneeste füdel heute a We d bend ſtatt. Die Badiſche Kunſthalle in Karlsruhe eröffnete am geſtrigen Sonntag eine neue Ausſtellüng, die gewiſſermaßen in Ergänzung der Neuordnung der mittelalterlichen Bilder weitere Ausblicke in die Welt der Kunſt erſchließt. In einer Auswahl von Zeich⸗ nungen und Gemälden wird ein Hinweis auf die Kunſt der Na⸗ zarener gegeben. Aus Ausdruck moderner religiöſer Malerei werden Werke von Willy Deſer, Mannheim, vorgeführt. Zahl⸗ reiche Glasfenſter(der Firma Drinneberg) geben dem Ganzen Linen feierlichen Rahmen. Auch J. W. Schirmers religibſe Bilder werden im Zuſammenhang dieſer Ausſtellung(neben einer weiteren Auswahl ſeiner Werke) gezeigt. In einem ausführlichen eigenen Be xicht konnmen wird demnächſt auf dieſe Ausſtellung zurück. gochſchulnachricht. Der außerordentliche Profeſſor für Zoologie Dr. Friedrich Balzer in Freiburg hat einen Ruf als ordentlicher Praielſox an die Univerſität Bern zum 1. April d. J. angenommen. der bekannte Kunſtmaler ünd akademiſche 8——9 urg, iſt geſtorben. Handel und industrie. Sugoslawiscne Zolitariie. Man schreibt uns; Gültigkeit besitzt der von Serbien 1919 herausgegebene Zolltarif auch für Slowenien und Kroatien. Die in diesem Zollvertrag angegebenen Zolltarife sowie Maxi- mal- wie Minimaltarife für die jeweilige Ware verstehen eich neuerdings(seit 2 Monaten) mit 1600 Aufschlag. Die daraus sich errechnenden Zahlen sind jugoslawische Kronen. Für sämtliche Ententestaaten einschl. Tschechien bringt das Königreich Serbien, Kroatien und Slawonien den Minimal⸗ einfuhrzolltarii in Anrechnuns; für Eisen dagegen, das aus Deutschland eingeführt wird. kommt der Maximaltarit in Anwendung. Der jugoslawische Kaufmann hat also für Eisen, das aus Deutschland eingeführt wird. den doppelten Einfuhrzoll zu bezahlen, wie für Eisen aus Tschechien. Es ist zu wünschen, daß bei den zurzeit noch nicht zum Abschluß ge- kommenen Wirtschaftsverhandlungen eine Gleichstellung des deutschen Kaufmanns wenisstens mit den übrigen ausländi⸗ schen Kaufleuten erreicht wird. * Brown, Boveri u. Cie. Wie wir erfahren, hat die Brown, Boveri u. Cie..-., Mannheim-Käfertal, zur Ver⸗ stärkung ihrer Betriebsmittel eine zu 3/ verzinsliche, hypo- thekarisch sichergestellte Anleihe von 20 Mill.&. rückzahl- bar ab 1931, durch Vermittlung eines Konsortiums unter Füh- rung der Rheinischen Creditbank Mannheim, dem ferner die Allgemeine Deutsche Creditanstalt, Leipzig, die Firma Gebrüder Röchling. Saarbrücken, die Metallbank und Metallurgische Gesellschaft.-., Frankfiurt a. M. angehören, übernommen. Süddeutsches Carbidkontor G. m. b.., Mannheim. Die Carbidkontor G. m. b. H. in Nürnbers hat mit Wir⸗ kung vom 1. März d. J. ihre Vertretung der Süddeutschen Carbidkontor G. m. b. H. in Mannheim übertragen. Pfälzische Malzfabrik.-., Mannheim. Die Gesellschait beruft zum 1 5. März d. J. nach Ludwisshafen a. Rh.(Pial- zische Bank) ihre ordentliche Generalversamm⸗ luns ein. Gebrüder Junghans.-., Schramberg. Zur Frank⸗ furter und Stuttgarter Börse sind die ia Mill. 4 neuen, für 1920%21 dividendenberechtigten Stammaktien zum Handel und zur Notierung zugelassen worden. Bei normalen Verhältnissen könne für das laufende Jahr aui ein befriedigen- des Ergebnis gerechnet werden. Vereinigte Nürnberger Pfeifenfabriken vorm. Gebhard Ott u. Ziener u. Ellenberger.-G. in Nürnberg. Das Geschäftsjahr schließt nach 56 113&(48 929 4) Abschreibungen mit einem Reingewinn von 477 50 4(198 353 0) ab. woraus eine Dividende von 3096(1296) verteilt und 65 502&4(23 353 41) auf neue Rechnung vorgetragen werden. Die o..-., in der das gesamte noch im Familienbesitz der Gründer befindliche Aktienkapital vertreten war, genehmigte einstimmig diese Anträge. = Bürgerliches Brauhaus München(Münchener Bürger · bräu). Die.-V. genehmigte einstimmis die Erhöhuns des Grundkapitals von 3 auf 3,12 Mill. durch Ausgabe von 600 Stück Namensvorzugsaktien zu je 200 mit zehnfachem Stimmrecht und 6% Vorzugsdividende. Die neuen Vorzugs⸗ aktien werden voll einbezahlt und sind ab 1. März r9ar divi- dendenberechtigt. Die Maßnahme wurde mit Ueberfremdungs- gefahr begründet. Preuſlische Pfandbrief- Bank. Die.-V. genehmigte die Jahresahschlüsse und setzte die sofort zahlbare Dividende auf 7% fest. Das satzungsgemäß ausscheidende Mitglied des Aufsichtsrats. Generaldirektor Regierungsrat a. D. Dr. Paul Hager- Berlin, wurde wiedergewählt und neu in den Auf⸗ sichtsrat berufen Direktor Walter Gerstel- Berlin. Pomona Diamanten- Gesellschaft. Eine im März statt⸗ kindende Generalversammlung soll die Liquidation be⸗ schließen. Zunächst steht eine weitere Abschlagszahlung von 22 Pfund Sterling bevor. Als Liquidationsrest bleiben alsdann etwa 7 Pfund Sterling. Schutzverein schweiserischer Goldhypothekenschuldner. Unter dieser Bezeichnuns ist in Frankiurt a. M. und unter der Leitung des Justizrats Dr. Fritz Meyer ein Schutzver⸗ ban d errichtet worden, welcher es sich zur Aufgabe macht. den drohenden Ruin von den durch den Staatsvertrag vom 6. Dezember 1920 betwifenen Schuldnern schweizeri⸗ scher Goldhypotheken abzuwenden. Der Verein ist örtlich nicht beschränkt: jeder deutsche Hypothekenschuldner einer auf Markwährung lautenden und auf deutschen Grund- besitz eingetragenen Hypothek eines Schweizer Gläubigers kann Mitglied werden, nur Frank-Valutahypotheken werden nicht von dem Verein geschützt. Zusammenschluß im Eisenwaren-Grolhandel. Die seit mehr als 60 Jahren bestehende Eisenwarengroßhandlung Moritz Schubert in Dresden ist unter überwiegender Beteiligung der Firma Eschmann-Huckert G. m. b.., Berlin, in eine Ge⸗ sellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt worden. Geschäftsführer sind die Herren Fritz Huckert und Moritz Schubert. Der Umfang des Postscheckverlchrs im Deutschen Reich. Die Zahl der Postscheckkunden nahm im Januar um 22 577 zu und betrug Ende Januar insgesamt 644 914. Es wurden im Januar 34 059 000 Rechnungen über 83 986 000 Oo α ausgeführt; davon wurden 67 412 O0⁰ οο ο& bargeldlos beglichen. Das Gut⸗ haben der Postscheckkunden betrug im Januar durchschnitt⸗ lich 7 500 o0 Oοos α. Verlängerung des Paraffinölsyndikats, Das deutsche Ver- kaufssyndikat für Paraffinöle G. m. b. H. ist bis zum 31. März 1922 verlängert worden. 5 Dänische Handelsbilanz. Nach einer amtlichen Statistik überstieg die dünische Einfuhr im Jahre 1920 die Ausfuhr um 1374 Mill. Kr. gegen 1654 Mill. Kr. im Jahre 1910, 200 Mil- lionen Kr. im Jahre 1918 und 49 Mill. Kr. im Jahre 1917. In der Zeit von 1896 bis 1920 hat nur das Jahr 1914 einen Einfuhr⸗ überschuß gezeigt, und zwar in Höhe von 62 Mill. Kr. = Dividenden. Die Ponge Spinnerci u. Weberei .-G. in Odenkirchen schlägt 30%(. V. 26%) Dividende vor.— Die Preuſllische Hypothekenaktienbank verteilt wie im Vorjahr 7% Dividende.— Die Aktien⸗ ziegelei München verteilt 249 Dividende. Die ge⸗ samten Vorschläge der Verwaltung gelangten in der.-V. aur Annahme. Waren und Närkie. Nürnberger Hopfenmarkt. Nürnberg, 26. Febr.(Originalhericht.) Nach dem jüngsten kurzen Auffiackern des Geschäfts infolge größerer Käufe für englische Rechnung. zu denen wohl die Angst vor der Export- steuer und dem englischen„Schutzzoll! der Anlaß gewesen sein mag, ist wieder die alte Ruhe am Markt eingekehrt. In der letzten Woche wurde das Geschäft in der Hauptsache wieder vom Kundschaftshandel bestritten; der Export war nur mit 20 Ballen beteiligt. Der gesamte Wochenumsa tz erreichte 200 Ballen gegenüber 100 Ballen Zufuhren. Die betätisten Ah⸗ schlüsse verteilen sich auf Markthopfen zu 1100—1300 4. Spalter zu 1500— 1600 und Hallertauer ohne und mit Siesel zu 1375—1800„. Der anhaltende Exportbedarf der voraus⸗ Segangenen Wochen und die wieder bedeutenderen Käute des Kundschaftshandels haben die Marktbestände wesentlich ver⸗ ringert. Das Augebot verlies denn auch Scinen drAasenden Standpunkt, die Stimmuns konnte sich wieder bessern und die Preise der seiragten Hopfen beiestisen. Forderungen über 1800 4 konnten indessen nicht mehr zum Zuge kommen, wie andererseits geringe Soten nach wie vor sehr vernachlässigt blieben und frühere Jahrgänge überhaupt kein Interesse fanden. Notierunsen bei Wochenschluß: Markt- u. Gebirgs⸗ hopien prima 1400—1500 K. mittel 1100—1300; Spalter alle Lagen 1500—1600 für prima und 1300—1400 für mittel; Hallertauer mit und ohne Siegel prima 1600—1800 l, mittel 1300—1500 K; Württemberger u. Tettaanger prima 1400—1700 4 und mittel 1200—1300 K. Auf den west⸗ lichen Märkten hat sich die Lage noch nicht gebessert: es sind die Preise vielmehr nach kurzer Erholung wieder wesentlich zurückgegangen, so in Brüssel auf 200—210 Frs. und in Straßburs auf 300—350 Frs. Dagegen hat sich auf dem Saazer Markt durch verstärkte Nachirage das Geschäft wieder gebessert. was einerseits auf die Verhandlungen wegen der Hopfenausfuhr nach Deutschland und auf die Hoffnung der baldigen Oefinung der englischen Grenzen, andererseits aber auf größere Käufe inländischer Grobbrauereien zurückzu⸗ führen ist. Die Preise sind inzwischen wieder auf 2200—2800 Kronen, für einige Posten hochprima Ausstichhopfen auf 3000 Kronen gestiegen. Zucker. Aus Berlin wird uns geschrieben: Diese Berichtswoche hat noch keine Veränderung des Geschäftsverkehrs ergeben. Bei der sehr knapp bemessenen Frist bis zum ersten Lieferungs⸗ monat möchten vor allem die Rohzuckerfabriken inre Bestande gelichtet schen, teils aus Betriebsrücksichten, teils aus finan⸗ ziellen Gründen. Entsprechend den festgesetzten Monstsauf⸗ schlägen wird nun im letzten e im Mai, der Höchstpreis tür Ersterzeugnistmit 220.50 K erreicht, dem ein Preis von 293 für Raffinaden, Basis Melis, entspricht. Die geplante Erhöhung der Eisenbahnfrachten, aber besonders der Zuckerverbrauchsabgabe, macht viele Kreise der Bevölke- runs nicht irei von dem Gedanken, daß ihr der Zucker im weiteren Zeitverlauie noch verteuert wird. Im Verbrauchs⸗ zuckerseschäft hat die befriedigende Geschäftslage au⸗ schalten, zumal der bevorstehende Monat neue Ansprüche seitens der Verbraucherkreise gebracht hat. Indessen sei nicht unerwähnt gelassen, daß aus manchen Zucker verarbeitenden Betrieben, namentlich des Süßigkeitengewerbes, Klagen über weniger befriedigenden Absatz kommen, die zum Teil zu Be⸗ triebseinschränkungen führten.— Im Melassegeschäft blieben die Umsätze beschränkt, wobei sich die Preise unge- fähr im Rahmen der letzten Notierung bewegten; für Schnitzel aller Art liegt noch reichlich Angebot vor.— Die Erklärung des Ernährungsministers über die eriorderliche Beibehal⸗ tung der Zwansswirtschaft für 192½2 ist einer sehr Seteilten Aufnahme an den Märkten begegnet, und so sehr vielleicht eine Mindestpreiszusicherung für eine Anzahl Zucker⸗ betriebe heute gewisse Vorteile bieten würde, so wird dabei auf die Interessen der verbrauchenden Bevölkerung keine Rück⸗ sicht genommen, denn es ist doch noch garnicht ausgeschlos- sen, dab sich im kommenden Jahr die Weltlage des Artikels derartig verschiebt, daß wir schlieblich teuerere Inlandspreise haben, als die Auslandspreise ausweisen. Dies war in Eng⸗ land der Fall. wo der Handel allmählich weit billigeren Zucker als die englische Zuckerkommission beschaffen konnte. Im Ausland ist nach der eingetretenen Preissteigeruns wieder ruhigere Stimmung eingekehrt: der Newyorker Markt meldete bereits eine leichte Preisabschwächung. Ob sich für Kuba durch die Zentralisieruns des Verkaufs ein bemerkenswerter Einfluß auf die fernere Preisgestaltung wird erreichen lassen, muß abgewartet werden.— Aus England verlautet wieder von demnächstiger Aufhebung der noch be- stehenden Zwangsmaßnahmen in allernächster Zeit.— Die Tachecho-Slowakei hat nun größere Abschlüsse in Ausfuhrzucker mit Frankreich gemacht unter gewissen, aus den Notierungen von Paris und Newyork sich ergebenden Preisfestsetzungen.— Amerika berichtet noch über eine Erhöhung der Zuckereinfuhrzölle auf 2 bezw. 236 Cents. Die Welterzeugung von Rohgummi. Die Dunlop Rubber Cic. schätzt die vorjährige Rohgummi-Welterzeusung auf 360 000(366 400) Tons(davon 315 000 Tons Pflanzungs⸗ gummi. 38 c0 Tons Wildgummi aus Brasilien und 10 o00 Tons Wildsummi aus anderen Gebieten) und den vorjährigen Roh⸗ gummi-Weltverbrauch auf 200000 Tons. In dem Jahresbericht von Lewis u. Peat wird betont, daß sich die Er- zeugung 1921 schwer schätzen lasse, doch dürfte die vieliach angenommene Zahl von 270000 Tons auch bei Berücksichtigung der Produktionseinschränkungen. über deren Umfang keine zu⸗ verlässigen Angaben vorliegen, doch wohl zu niedrig gegriffen sein. Der von der Rubber-Crowers Association befürwortete Vorschlag der Gummipflanzer inbetrefft einer Regelung der Einschränkuns(um 50%) durch Verordnung soll dem englischen Kolonialamt vorliegen. *. Schiffsverkehr. Laut Drahtbericht der Holland-Amerika⸗ Linie, Rotterdam, ist der Dampfer„Ryndam“ am 1a. Februar von Newyork abgefahren und am 26. Februar vormittags in Rotterdam angekommen. Was zerstandsbeobachtungen im Monat Februar Pegelstaiſon vom Batum 0 Rbein 2˙ 2 27 28. Bemerkungen Sohusterinsel 400.28.23.26 Abends 6 Uhr REiIi E.2011 Nachm. 2 Uhr Maxau W„„4„ 2880 283 291 280 27727 Nachm. 2 Uhr Rannhelm„„„„ 168166.681.84.61.82 Korgens 7 Uhr Halna„„%„%„%%%6„.210.23023.-B. 12 Uhr! Caubb„„„.02 985 088 983 0% 08Vorm. 2 Uhr Köin ü˖·C ˖˖666„„„ 0⁰.8⁸⁰ Rachm. 2 Unr vom Neckart BannbelIm 12 100 18 1 8 141 vorm 2 Uhr Rellbroaan 10.642 3 G37 05 0446 Vorm. 7 Uhr Windstin, Bedeokt—2. Welterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbeſugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 1. März: Wolkig, Niederſchläge, naßkalt. 2. März: Bolti Sonne, mgküber milde, nachts kalt. 3. März:——˖ tagsüber milde, nachts kalt. 4. März: Tagsüber angenehm, nachts kalt. 5. März: Sonne, wolkig, windig, nachts kalt. witterungaboricht. ——9——— Hleder-— Somerkungen pait Stand—.——*— ohlag des vör- Wer 757 0% Utoe aut* Uino J Dewoöt- um arf0.H arad 0. J den au grad d. kung 24. Pdrus- 84 29 R8 2 28. Fedruar 2⁰— 2³ Stilt helter B. Februar 7850—08—98—.2 aillt nebellg 29. Februar 72⁰ 806 04 5 8 a nedelid W. Februar 78808—14—.0— 8³⁰ 80il nedollg durch Fattinger& Co., U. m. b.., Berlin NW..— Erhünt. in Mannhei ———— Monkag, den 28. Februar 1921. Nannheimer General⸗Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 97. Ser S ödom Sonätag Grotzes Schauturnen im Roſen, arten. Das alljährliche Schauturnen des Turnvereins Mannheim von 846, bas genern nachmättag im Nibelungenſaal des Roſengartens aogehalten wurde, nahm bei einem Maſſenbeſuch einen gläuzenden Verlauf. Die ſiarke Leilnahme der hieſigen Benölkerung iſt travi⸗ tionell. Mannheim, die Sadt der rauchenden Schlote, hat von jeher ein ſehr reges Intereſſe für die Turnerei und im beſonderen — den Turnverein von 1846, in dem ein großer Teil der hieſigen ünglinge und herangereiften Männer ihre erſte turneriſche Aus⸗ biloung empfingen. Vas geſtrige Schauturnen beſtritt die Jugend, die Mannemer Buben Mädels, die in der imponierenden Zahl von 1000 Mitwirkenden Zeugnis ablegten von der vorbildlichen Tätigkeit des Turnvereins auf dem Gebiete des Jugendturnens. Es war ein Stück vaterländiſcher Arbeit, das im Zeitraum von 3 Stunden geboten wurde, eine Arbeit, die ſeit der Abſchaffung des ſtehenden Heeres doppelt notwendig iſt im Sttereſſe Ue Volksgeſundheit. Auf jeden Fall aber feſtigte das Schauturnen die Ueberzeugung, daß die Kinder, die Jungjrauen wie die Jünglinge im Turnverein ſehr gut aufgehoben ſind Diſziplin lernen und ſich körperliche Geſchicklichkeit und Gewandheit aneignen. Deshalb ſollten die Eltern nicht zögern, ihre Kinder dem Turnverein anzu⸗ vertrauen. Die Leiſtungen der Turnerſchar wurden mit ſpannender Aufmerkſamkeit von der ſelbſt die oberſten Regionen— Nibe⸗ lungenſaales— beſetzt haltenden Zuſchauermenge verfolgt und mit Beifall überſchüttet. Unter den Anweſenden befanden ſich eine größere Anzahl von Stadträten, wie Vertreter der Volksſchule und der höheren Lehranſtalten. Kreisſchulrat Iſchler⸗Karlsruhe war mit Herrn Stadtſchulrat Dr. Sickinger, dem früheren Gauvor⸗ ſitzenden, erſchienen. Hervorgehoben ſei ferner, daß namentlich auch das der Schulen ſtark vertreten war. Der jugendlichen Turner 2„leuchtete“ die Freude an der edlen Turnerei aus den Augen, ſie turnte mit ganzer Hingabe und verdient daher ein ſpezielles Lob der Anerkennung für ihre ausgezeichneten Leiſtungen. Slramme—— aufrechter Gang, Gewandheit und Tat⸗ kraft ſind Vorzüge des Turnens, die auch bei dem geſtrigen Schau⸗ turnen augenfällig in Erſcheinung traten und angenehm berührten. Dieſe hervorragenden Eigenſchaften des Turnens ließen ſich nament⸗ lich auch an den ſchlanken Turnerinnen feſtſtellen. Mit dem ſtimmungsvollen Chor„Sonntagsfrieden“, mit jugendlichem Teniperament vom Schülerchor der Mannheimer Volks⸗ ſchule unter Leitung des Herrn Hauptlehrer Ludw. Gaber vor⸗ —— 4 nahm das Schauturnen kurz nach 3 Uhr ſeinen Anfang. ierauf folgten in raſcher Aufeinanderfolge die turneriſchen Dar⸗ bietungen und zwar dergeſtalt, daß eine neue Abteilung bereits auf⸗ marſchierte, während die andere noch im Abgehen begriffen war. Die Freiübungen der jüngſten Schülerinnen, die aus kurzen und langſamen Bewegungen zuſammengeſetzt waren, ſtellten an Körper und Willen große Anforderungen und bildeten zugleich die Grund · lage zu ſchwierigen Uebungen. Ein in Bewegung umgeſetztes Kinderlied gab den Kindern Gelegenheit, turneriſches Können mit kindlicher Anmut zu verbinden. Der gute Eindruck dieſer Turn⸗ Kaſſe wurde— die Langſtabübungen der älteren Schülerinnen noch verſtärkt. eibliche Erazie und vornehm natürliche Haltung und Bewegung kamen bei dieſen Uebungen, die vielſeitige körperliche Tätigkeit erforderten, ſehr vorteilhaft zum Ausdruck. Während bei dem Mädchenturnen großer Wert auf die Anmut wie den thmus einer geſunden Körperhaltung gelegt wird, waren die Turnſchüler voll perament. Mit jugendlichem Feuereifer widmeten ſie ſich den Uebungen am Barren mit den ungleich hohen Holmen, die als 9 und Haltsübungen gedacht, die Kräftigung und Erweiterung des Bruſtkorbes wie die Entwicklung und akegung einer auf⸗ rechten Körperhaltung bezwecken. Die Freiübungen der Schüler⸗ innen zeugten vom großen Auffaſſungsvermögen und erforderten Geſchicklchkeit und Kraft. Dasſelbe ebenſo hübſche wie reizende Bild bot ſich bei den Uebungen am niederen Kaſten, an dem namentlich die ülteren Schülerinnen ganz Vorzügliches boten. Dieſe waren vom Podium noch nicht ganz verſchwunden, als ſchon die Turnſchüler zu Stabübungen aufmarſchierten, die ſchöne Zuſammen⸗ arbeit und durchgreifende turneriſche Ausbildung verrieten. Die Freiübungen wie die Spiellieder der kleinen Mädchen bereiteten nicht Rur dieſen, ſondern auch den Zuſchauern großes Vergnügen. Das Pſerd gehört zu denjenigen Turngeräten, die weniger von den männlichen, dagegen mehr von den weiblichen Turnern bevor⸗ Ruct werden. Es iſt deshalb auch ein Turngerät für die weibliche —— die geſtern glänzende Vorführungen baran vollbrachte. Die Uebungen waren in drei Schwierigkeiten geſtaffelt. Die Mädchen eigten nicht nur körperliche Gewandheit und Mut, ſondern auch eiſtungen, die ſelbſt mancher gewiegte Turner nicht leicht nach⸗ zumachen imſtande iſt. Laufübungen ſieht man immer gerne, zu⸗ mal wenn ſich neben herzlichem Frohſinn und Leben ſolch' ſpannende Wettkämpfe ergeben, wie beim geſtrigen Nummern⸗, Staffetten⸗ und Eilbotenlauf. Die ſiegende Gruppe brachte dabei jeweils drei„Gut Heil“⸗Rufe auf ſich aus. Die größeren Schülerinnen zeigten ſich noch⸗ mals in ſchwierigen Freiübungen und im Schottiſchreigen, der aller⸗ liebſt war und infolge ſeiner hübſchen Gang⸗ und Hüpfweiſen Freude und Luſt am Turnen wie am Zuſchauen hervorrief. Die Glanz⸗ nummer des geſtrigen Schauturnens bildete aber das Barren⸗ turnen der Kurner. Es waxen 10 der beſten Turner, die geradezu waghalſige Produktionen vollführten und nicht endenwollenden Bei⸗ all errangen. Die Leiſtungen zeigten, daß das Kunſtturnen im urnverein mit hingebungsvollem Eifer gepflegt wird. Es waren Ein⸗ und Ueberſprünge, Schwünge und rühige Stützübungen, die in reicher Folge die Vielgeſtaltigkeit das Barrenturnen 8ert Mit dem Keulenſchwingen der Turnerinnenabteilungen A und B, ſtramm und ausgeführt und reich an ſchönen Gruppen und Bildern, erreichte das Schauturnen ſeinen Ausklang. Alles in allem genommen, läßt ſich die Tatſache konſtatieren, daß das Turnen im Turnverein von 1846 einen ganz bedeutenden Fortſchritt und Aufſtieg genommen und daß die Turnerei eine nicht R0 u übertreffende hohe Stufe der Vollkommenheit erreicht hat. Ra lioſer Fleiß und zähe Ausdauer, aber auch aufopferungevolle Hingabe haben den Verein auf dieſe Höhe geführt. Ein Wort des Dankes wie der Anerkennung gebührt dem Hauptturnwart. Herrn Ir Schweizer, wie Herrn Reallehrer Leutz und Frl. 3. Schmeichel für ihre wenn auch mühevolle, ſo doch erfolgreiche Tätiakeit, die bei dem geſtrigen Schauturnen ſo glänzende und allſeits hochbefriedigende Proben ablegte. ch. Die ſonntägigen Fußballwelkkämpfe. Odenwaldkreis. Verbandsſpiel um die Süddeulſche Meiſterſchaft. Sport- und Turnverein Waldhof— Kickers Offenbach:1. Privatſpiele: Verein Rafenſger, Mannheim— fin Pieſ F. C. Pfalg:2. .Vereinigung Neckarau— Fußballklub Pirmaſens 11. Jugendſpiele: enſpiele 1. Igd.— Waldhof 1. Jad.:8. S8 Verein für Rüfenfiele 4. 06d.— M. T. 0. 1913630 2*„Jod.:2. Verein für Raſenſpiele 5. Jg 08 4. Ig 80 Sport⸗ und Turnverein Maeen— Kickers Offenbach 4·1 (Halbzeit:). odenwaldmeiſter ſiegreich gegen Südmainmeiſter. Wenn die ungefähr 5000 Beſucher des WawbofffPmeber ſich vielleicht in der Hoffnung wiegten, fußballſportlich ma wieder einen Sar haben, ſo auf das ee enttäuſcht. Das Spiel machte den Eindruck eines mittelmäßigen 0 6, nur zeitweiſe und dann in der zweiten Halbzeit, ſah man, iſtuugen, don Kreismeiſtern erwarten muß, allerdings nur auf aldhofs. Leider wurde von den Ofſenbacher ickers eine e Rote in das Spiel hineingetragen, einige Spteler ſchließlich dem Gegner mit gleicher Münze heim⸗ zahlten, iſt verſtändlich, aber nicht entſchuldbar. So kam es denn, daß das Treffen faſt während ſeiner ganzen Dauer in die unan⸗ genehme Begleiterſcheinung der Verbandsſpiele, in eine regelrechte „Punktjagd“ ausartete. s hier inbezug auf Kampf nach den Regeln des„freien Ringkampfes“ oder des„catch⸗as⸗catch⸗can“ fer boten wurde, überſteigt tatſächlich alles in einer Begegnung zweier fce Geſehenel Der Erfolg daraus war, daß denn auch verſchiedentlich die bereitgehaltenen Sanitäter in Funktion zu treten hatten. Mehrmals mußten vor den Augen des vieltauſend⸗ köpfigen Publikums verletzte Spieler vom getragen werden. Meiſt handelte es ſich aber auch nur um„fingierte Zuſammen⸗ brüche“, worin die Offenbacher Meiſter waren. Das Wirken des Schiedsrichters konnte ebenfalls nicht befriedigen. Seine Entſchei⸗ dungen waren des Oefteren ſehr zweifelhafter Natur, wie er im großen und Haczen auch viel energiſcher hätte dazwiſchentreten und mindeſtens einzelne Spieler wegen roher Spielweiſe unbedingt hätte herausſtellen müſſen. Nachſtehend in kurzen Zügen der Verlauf des Spieles: Mit dem Anſtoß der Gäſte beginnt ein ſehr aufgeregtes, beiderſeits zer⸗ fahrenes Spiel, das ſich zunächſt auf und ab bewegt. Bereits nach wenigen Minuten liegt der rechte Waldhof⸗Flügel im Angriff, Höger treibt in raſendem Lauf das Leder bis hart vor das gegne⸗ riſche Tor, wird daſelbſt aber unfair am Schuß behindert: der Tor⸗ wart der Gäſte hat ſich, am Boden liegend, beim Zuſammenprall mit Höger eine Verletzung am Kopfe zugezogen und muß ſchon jetzt für den weiteren Verlauf des Spieles ausſcheiden. aldhof wird ein Elfmeter zugeſprochen, den Höger, wohl abſichtlich(9 verſchießt. Mit nur 10 Mann weiterſpielend entwickeln die Gäſte einen ungeſtümen Drang nach dem Waldhoftor, können auch im Verlaufe einer halben Stunde, während weicher Zeit ſie meiſt ſtändig im Angriff ſind, eine Serie von 6 Ecken erzielen, von denen ein gut Teil auf das Schuldkonta der einheimiſchen Verteidigung zu buchen ſind. Der Waldhofſturm vermag in dieſer Zeitſpanne nicht an der Offenbacher Verteidigung vorbeizukommen. Aus einem dieſer Eckbälle verwirkt Waldhof einen Elfmeſer, der den Gäſten zur Führung verhilft. Bis zur Pauſe kann Waldhof nichts mehr erreichen, als eine Ecke aufzuholen und mit.0 für Kickers iſt Seitentauſch.— Nach Wiederbeginn legt ſich der Waldhofſturm gleich mächtig ins Zeug. Das in der erſten Spielzeithälfte Ver⸗ ſäumte wird jetzt nachgeholt. Die Angriffe der Kickers werden immer ſeltener, während es vor ihrem Tor immer lebhafter zugeht. Von nun an behält Waldhof das Heft in der Hand. Nach wunder⸗ barem Kombinationsſpiel gelingt Hutter bald der Ausgleich(:), aber auch die Führung(:1) für Waldhof iſt ebenfalls durch Hutter's prächtig plazierten Schuß nur zu raſch übernommen. Damit iſt das Spiel entſchieden. Waldhof ſpielt dauernd übertegen, meiſt in der Gäſte Svielfeldhälfte. En weiteres Tor Hutter's findet wegen Abſeitsſtellung keine Wertung, doch kann Her⸗ berger nach kurzer Zeit Nr. 3 für ſeine Farben einſenden. In den letzten Minuten vor Schluß wird Schwärzel im Strafraum un⸗ fair„gehäkelt“, den gegebenen Elkfmeter verwandelt Hutter, ſchön plaziert, zum 4. und letzten Treffer. Von den Offenbacher Kickers hatte man mehr erwartet. Im allgemeinen ziemlich flink, hat die Elf keine Spieler von beſon⸗ derer Klaſſe. Ein ausgeprägtes Svielſyſtem wie bei Waldhof war ebenfalls nicht zu erkennen. Der Sturm ließ die nötige Entſchluß⸗ kraft vor dem Tor vermiſſen. Der beſte Teil der Mannſchaft war die Verteidigung aber nur während der erſten Halbzeit. Wald⸗ hof zeigte im Verlauf der erſten Halbzeit kein⸗ beſonderen, in der zweiten Spielzeithälfte dafür um ſo ſchönere Geſamtleiſtungen. Ein⸗ ſach beſtechend wirkte wieder Hutter's canz famoſes Spiel. Auch ſeine Mitſtürmer, mit Ausnahme von Höger, der ſehr nachgelaſſen hat, konnten gefallen. In der Läuferreihe wirkte Engelhardt in der Mitet mit gutem Erfolg, in der Ver eldigung gefielen Hein mit ſicherem weitem Schlag, Lidy mit ſchönem Kopfſpiel; Lohr⸗ mann II. gut. B. Pfalzbezirk des Rheinkreiſes. Ligaklaſſe. Daß von der geſamten ſüddeutſchen Sportswelt mit größtem Intereſſe erwartete Zuſammentreffen der repräſentativen Verbandsmannſchaften von Süddeutſchland und Weſtdeutſchland gehört der Vergangen⸗ heit an. Mit ſtolzer Genugtuung können wir feſtſtellen, daß unſere 11 Auserwählten die in ſie geſetzten Erwartun nicht nux reſtlos erfülli, ſondern dieſe ſogar bei weitem übertroffen 135 indem ſie die ausge⸗ zeichnete und bewährte Pokalelf der Weſtdeutſchen nach glänzendem Spiele mit dem famoſen Reſultate von 4: 1 bezwangen. Während die Judwigs⸗ hafener Stürmer in Saarbrücken von 7 Toren 6 Stück erzielten, brachten ſie geſtern ſogar ſämtliche 4 ihr Konto und zwar ſchoß Dolland 2 Tore, Feſer und Koch je ein Tor. Meiſterſchaſtsſpiele. Das Verbandsrückſpiel zwiſchen.⸗V. Speyer und.„V. Fran⸗ kenthal in Speyer ſebeulet—— ne Ueberraſchung. Gelang es den Bretzelſtädtern ſchon im Vorſpiele auf dem Frankenthaler Platze drei Tore zu fabrizieren, denen die Zuckerleute 4 entgegenſetzen konnten, ſo erzwangen ſie dieſesmal auf eigenem Plate ſogar ein 21 unentſchieden und damit 1 Punkt.— glücklich ſchuitt der Sp.⸗Cl. 04 Ludwigshafen gegen den Sp.⸗El. O0 Pirmaſens in Pirmaſens ab. Während das letzte, von der Behörde für ungültig erklärte Treſſen:2 unentſchieden ausging, hat⸗ ten die Pirmaſenſer dieſesmal das dicke Ende für ſich, indem ſie ihren Namensvetter aus Ludwigshaſen mit:2 hineinlegten. Unter Berückſich⸗ tigung dieſer Spiele iſt der Tabellenſtand nunmehr wie folgt: Sp. G Tore unkte 9 ew. Unentſch. Verl. fur gegen für gegen Phönix 18 12 5 1 5512 292 7 *. 17 10 6 1 37:0 20: 8 18 9 6 8 85:25 24:12 fals66 16 8 5 3 34:18 211 1904 17 9 4 6 32287 1816 F. Cl. Pirmaſens“““ 18 6 6 6 29:18 18: 18 Sp. Cl. 05 Pirmaſens“ 17 7 3 7 90:82 17217 F. V. Kalſerslautern“ 18 3 4 11 15:40 10: 26 8. ſ. R. Kaiſerslautern 18 2 5 11 24:48 9227 Speyer 17— 2 15 10:55 2282 * Die abgebrochenen Spiele Sp.⸗Cl. 05 Pirmaſens—.⸗V. Kai⸗ ſerslautern(Reſultat:0) und Speyer— Sp.⸗Cl. 05 Pirmaſens (Reſultat:9) gewertet. Das abgebrochene Spiel Frankenthal— Pfalz(Reſultat:2) für Frankentha als gewonnen gewertet. e Das abgebrochene Spiel 1903—.⸗Cl. Pirmaſens(Reſul⸗ tat:2) für 1903 als ewonnen gewertet. Das Spiel Speyer— Pfalz(Reſultat:0) für Bfacg u⸗ gewonnen gewertet. 8 Privatſpiele. Das einzige Ligatreffen in Ludwigshafen zwiſchen L..⸗C. al und V. f. R. N an 1 m, das vor ca. 900—— auf 4 falz⸗ ſportplatze zum Austrag kam, endete nach durchweg ſchönem und ſairem 90 mit dem knappen Siege des Altmeiſters Pfalz von M ir die eigentliche Spielſtärke beider Mannſ ieſes Tr nicht bilben, da beide Gegner durch reichlichen Erſatz gehandicapt waren. Ein recht beachtenswertez Reſultat erzielte der.⸗F. Pirma⸗ fenzs bei ſeinem Debüt in Neckar au, indem er der dortigen Fuß⸗ ball⸗Vereinigung ein Unentſchieden 11 adringen konnte. Gang überraſchend gut ſpait der Ligaanwärter Armin ia Rheingön⸗ heim ab, da er einen ſo ausgezeichneten Ligavertreter wie den B. l. L. u. N. mit:1 hineinlegte. Das für die Erringung der Meiſterſchaft in Klaſſe B ausſchlaggebende Freffen.⸗Geſ. 1914 — Sp.⸗B. Limburgerhof batie einen Rer AMusgang, indem Oppau mit:2 über 993 Gegner triumphierte, dieſem dadurch dle ſichere Meiſterſchaft derſcherzend. Durch dieſes Ergebnis ſind ſedt drei Vereine und zwar.⸗Geſ. Oppau, Sp.B. Slubur erhof und Bik. toria Lambsheim punkigleich, ſodaß iwel Kusſcheidungsſpiele nötig ſind, um den endgültigen Meiſier keſtzuſtellen. Das für die Repen⸗ ſentativen det veſ enkreiſe ele Tratningsſviel gedachte Treſ. kand gegen eine Sormſer Stä e .a u Nachdem der für dieſes Treffen beſtellte Schiedsrichter nicht erſchienen war, und für dieſen in anerkennenswerter Weiſe Herr Deutſchel von Arminia Rheingönheim einſprang, ſtellten ſich dieſem Herrn beide Elf mit Kſtündiger Berſpäkung wie folgt: B. f. R.(blau): Dürr, Bürkle, Müller, Mayer, Freiländer, Hook, Breitenbacher, Bühn, Wolff, Bleile, Ullrich. Pfalz(cchwarz): Mosbacher, Rettelbach, Knoch, Trumpſheller, Ehinger, Schwab, Beſt, Dörrzapf, Habermehl, Anhäuſer, Lottka. Mii Anſtoß des B. f.., der mißlingt, zeigte ſich etwa 10 Minuten lang eine dauernde Ueberlegenheit der Platzmannſchaft, doch fand der Sturm in Bürkle und dem ſehr guten Torwächter Dürr ein unüberwind⸗ liches Hindernis. Allmählich machten ſich die Blauen aus der Umklam⸗ merung frei. Der Innenſturm der Gäſte kombinierte wohl ſehr gut, doch fehlt allen Drei die körperliche Ertüchtigung und vor allem die Spiel⸗ praxis. Dürr im Gäſteheiligtum hat in reichſtem Maße Gelegenheit, ſein hervorragendes Können zu zeigen. So hält er ſcharfe und gut plazierte Schüſſe von Lottka und Dörrzapf kurz hintereinander mit großer Sicherheit. Auf und ab wogte der Kampf, wobei die gefährlichen Momente ſtets vor dem Tore der Gäſte ſind, aber die Kunſt des Pfälzer Innentrios endet ſtets bei Bürkle oder Dürr. Zwei Ecken für die Pfalzelf bringen nichts ein. Mit 0: 0 werden die Seiten gewechſelt. Das Spiel der zweiten Hälfte war aus⸗ eglichener. Beide Torwächter bekamen nunmehr zu tun, doch wurde Mösbocher im Tore der Einheimiſchen die Sache leichter gemacht als ſeinem Gegenüber, da die Schüſſe des B. f..⸗Sturmes meiſt ſehr ſchwach waren. ervorragend fing Mosbacher einen von Hook aus etwa 25 Meter auf das or gejagten, äußerſt ſcharfen und 5 Schuß, was ihm vielen Beifall eintrug. Da erwiſcht Beſt den Ball, raſt die Linie entlang, gibt ſchün an Dörrzapf weiter und dieſer plaziert fein und flach in die rechte Tor⸗ ecke. falz führt:0. Dieſer Erfolg ſpornte die Schwarzen an, doch Bürtle ſteht wie eine Mauer. Vier Ecken ſind die einzige Frucht der Be⸗ mühungen, doch keine wurde verwertet. reiländer, der ausgezeichnete Mannheimer Mittelläufer füttert immer wieder ſeine mit Bällen. Durch einen ſolchen erzwingt Bühn, der jetzt Kinksaußen ſtürmt, die erſte Ecke für B. f. R. Hook tritt ſein und im Gedränge gelingt es Bleile, das Leder einzudrücken 1: 1. Die zweite Ecke für die Gäſte kommt wiederum ſchön herein, doch Bleile jagt das Leder weit neben den Kaſten. Wenige Minuten vor Schluß kommt Sottka zum Schuß und haarſcharf an der Stenge vorbei ſitzt der Ball in den Maſchen. 1 für Pfalz. Die letzten Minuten ändern nichts mehr an dem Reſultate. Bon der Gäſteelf ragte ganz beſonders Bürkle hervor. Dieſer Spieler repräſentiert allererſte Klaſſe. Nach ihm verdankt der V. f. R. ſeinem Torwächter Dürr dieſes günſtige Reſultat. In der Läuferxeihe überragte Freiländer, wogegen Hook, der einmal während der zen Spielzeit aufopfernd arbeitete, trotz allem kein Läufer iſt. Im Euurm wWar das Innentrio(4. Mannſchaft) techniſch wohl gut, aber die nötige körperliche Befähigung. vor allem aber die Durchſchlagskraft und Kaliblütigieit feblte. Die Eif des Platvereins zeigte eine nette Geſamt⸗ leiſtung. Vor allem verdienen Ehinger und Schwab in der Läufer⸗ reihe und Lottka im Sturm durch chr hervorragendes Spiel hervorge⸗ hoben zu werden. Der Schiedsrichter war ſehr genau und korrekt; au wurde ihm ſein Amt von beiden Parteien ſehr erleichtert. H. Weitere Ergebniſſe: Südweſtkreis: Spo. Fürth— Frkl, Freiburg:1, Spkl. reiburg— Beiertheim:0, Mühlburg— V. f. B. Karlsruhe 178, rötzingen— 1.— Pforzheim:0, K. F. V.— Grünwinkel 47t. Südmainkreis: Groß⸗Auheim— V. f. R. Gießen 072, Offenb. Fo.— Fy. Kaiſerslautern:0, B. f. R. Offenbach— Spo. Mannheim⸗Sandhofen:1, Germania Bieber— Vereinigung Schwetzingen 1898:1. Rordmainkreis: Sportverein Frankfurt— Seckbach 121, Germania Frankfurt— Rückingen:0, Helvetia Frankfurt— Spori⸗ verein Bergen.0, Hanau 1893— Hanau 1893:5. Württemberg. Sportklub Stutigart— Bayern München —1, T. u. Sp.⸗V. 1860 München— Feuerbach—0. Nordbayern. Würzburger Kickers— T. u. Sp.⸗B. 1860 München—4, Pfeil Nürnberg— Turnv. 1846 Nürnberg—2, M. T. V. Fürth— F. C. Bamberg—1. Frühjahrs⸗Waldlauf in Mannheim. Mit dieſer Veranſtaltung trat die hieſige Ortsgruppe des Badi⸗ ſchen Landesausſchuſſes für Leibesübungen und mahen vitege zum erſtenmal mit einer Veranſtaltung an die Oeffentlichkeit. Der Lauf diente zur Eröffnung der diesfährigen Leichtathletik⸗Saiſon und wurde als Mannſchaftslauf und zugleich als Einzellauf ausgetragen. Jede Mannſchaft beſtand aus 10 Läufern, wovon die erſten einkom⸗ menden 6 einer jeden Mannſchaft gewertet wurden. Die Mann⸗ 8 der niedrigſten Punktzahl galt als Sieger. Gemeldet waren 62 Teilnehmer, von denen 57 äm Start erſchienen waren. Die be⸗ reits miigeteilte Strecke betrug 3600 Meter. Vom Start weg ſeßte ſich Egner(Perein für Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim) an die Spitze und führte mit ſeinem Klubkameraden Brauch die ganze Strecke in ſcharfem Tempo bis zum Jean Becker⸗Denkmal. Hier ge⸗ ſellte ſich der ſtark aufkommende F. Schwander(Mannheimer Turngeſellſchaft) dazu. Doch gelang es ihm erſt nach dem Einlauf in in den Kampf der Beiden einzugreifen. Als Sieger liefen 1. Jacob Brauch(Verein für Turn⸗ und Raſenſport Feuden⸗ heim), Zeit 10 Min. 956 Sek. 2. Franz Schwander(Mann⸗ heimer Turngeſellſchaft), Zeit 10 Min. 14½ Sek. 3. Peter Egner /Nerein für Turn⸗ und Raſenſport Feudenheim), Zeit 11 Min. 4495 Sekunden. Als Sieger im Mannſchaftslauf kamen ein: 1. Mann⸗ heimer Turngeſellſchaft mit 41 Punkten, 2. Turn⸗Verein 1846 1. Mannſchaft mit 55 Punkten, 3. Mannheimer Syortklub mit 98 Vunkten. 4. Turn⸗Verein 1846 II. Mannſchaft mit 161 Punkten, 5. Verein für Raſenſpiele mit 165 Punkten. F. Radſvort. Deulſche Rabrennerſolge in Wien. Bei dem zweiten internatiggalen Radrennen in Wien irugen die deutſchen Rennſahrer wieder die Mehr⸗ ahl der Preiſe dayon. 48 Hauptergebnis der Veranſtaltung war der Kane, um die Wiener Armbing e, die dem Beſitzer eine tägliche Rente von 200 Kronen ſichert. Um dieſe Armbinde wurden drei Entſchei⸗ dungskämpſe ausgetragen. Im erſten Lauf ſiegte der Wiener Kokoll 2 Min. 11 Sek. vor den Deutſchen Stadewald und Abraham, im zweiten Lauf ſiegte Stadewald in 2 Min. 10 Sek. vor Rodel. Abraham und Kokoll. Im dritten Lauf gewann Rodel in 2 Min. 09 Sek. vor Stade ⸗ wald, Kokoll und Abraham. Die Armbinde gewann deshalb nach dem amtergebnis Stadewold⸗ Berlin mit 10 Punkten, 2. wurde Rodel § Pante Kokoll 7 Punkte. Im tfahren über 13 Runden für die Unplazierten ſiegte Schrage Charlottenburg in 4 Min. 39,8 Sek. vor Ralenba-ESten 4 Min. 40 und Pereſſon⸗Wien. Im Trainingfahren über 2½ Runden flür—+ Fahrer Pi Kokoll⸗Wien in 6 Minuten 49,8 Sek. als Sieger vor Kalenda und Burer hervor. Das Bor⸗ gabefahren über 9 Runden gewann Schrage vom Mal in 2 Min. 47 Sek. vor Stadewald 20 Meter* 2 Min. 47,3 Sek., Rodel 40 Meter Vor⸗ be. Scharſer Endkampf zwiſchen den zwei erſten in der letzten Runde, Tandemſahren über 18 Runden ſiegten Abrabam⸗Rodel tſchland) in 4 Min. 41,8 Sek. vor Schrage⸗Stadewald 4 Min. 41,9 Sek. Dritter Burer⸗Preſſon⸗Wien 4 Min. 42 Sek. Augby. W..-C. Heidelberg⸗Reuenheim— Rudergeſellſchaft Heideſberg 19:0(110). Das geſtrige Spiel war die intereſſanteſte Begegnung der ie Neuenheimer Fünfzehn kämpften mii dem Lokalgegner, der Sportklub Frankfurt 1880 beſiegt hatte, um den Vorrang bei der Austragung der Schlußrunde um die ſüddeutſche Meiſterſchaft und ſchlugen überraſchend hoch. Reuenheim gab das Tempo an: ſcharf bis zum Abpfiff, in Unbetracht der Bedeutung des Spieles beſonders zähe, auch im Sturm, was allerdinge— ſchaft wettmachte. Dazu die bekannte nit der Dre—— zwe Me wurden in der erſten Viertelſtunde eingeſandt— und die Ba des Rückſpielens. Kudergeſellſchaft ſtellt dem ſeine jugendlichen Rräfte entgegen, flink und geſchmeidig, gut im Sturm und Treten, aber als ganzes dem Anſturm der Neuenheimer nicht——107+ Trotzdem ſich wäcker haltend, auch im Tempo, ohne Eee Gpietglüg ducch Segentlace Surchbruch,verſuche ſrre Pefken — er wenden zu können. 8 Spiel, das eine 8 mittelte ugbykampfes.— Vorher ſtanden Mannſchaften der beiden Vereine wo Lunt ung uiicte uitt dem kuadven Siece del Beſſen von 2 l. ..C.„pie; eudwiesbafen— B. f. R. Maunbeim:1. 5 e 110, e e Beide waren tigt Derhees Ler Eebener Nefnſpi ker bert ſenzer int ge 4 iten bei Drängen Heidelbergs Neuen ⸗ 10 408——+ 10 G200 e Siacer 2 abtreten tonnte. ————————— — ———— ———————————————————————— ee ——— —————— ———————— ————— 6. Seite. Nr. 97. Meuhermer General⸗Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) Montag, den 28. Februar 1921. Nus der Pfalz. O Ludwigshafen, 24. Febr. Die Kriegsfürſorge Lud⸗ wigshafen hat mit einer geſtern letzten Sitzung des Finanzausſchuſſes der Kriegsfürſorge ihren endgültigen Abſchluß gefunden. Die Abgleichung und der Vermögensausweis ergab folgendes Bild: Die Einnahmen betragen 1 512 291.83., die Ausgaben 800 824.64 M. Demnach Ueberſchuß 711 467.19., be⸗ ſtehend in Geld⸗ und Bankguthaben mit 145 967.19., Wertpapieren (Nennwert): a) öproz. Kriegsanleihe 564 000., b) Aproz. Pfand⸗ briefen 1500., zuſammen 565 000., wie oben 711 467.19 M. Hierzu kommen: a) an ausſtehenden Forderungen für Möbellieferung an Kriegsteilnehmer Reſt 15 317 M.(Zahlung erfolgt in Monats⸗ raten), b) Wert der noch vorhandenen Hausratmöbel(5 Schlafzim⸗ mer, 1 Küche) 11 500., plus 26817 M. Geſamtvermögen 738 284.19 M. Davon ſind als Bürgſchaftskapital für die Mittel⸗ ſtandskaſſe zur Verfügung zu halten 150 000., ferner als Kurs⸗ perluſt auf die Wertpapiere in Rechnung zu ſtellen etwa 25 Prozent aus 565 000 M. gleich rund 141 500., zuſammen 291 500., ver⸗ bleiben verfügbar 446 784.19 M. Dieſer Betrag ſoll wie folgt ver⸗ wendet werden: dem Knaben⸗ und Mädchenhort ſollen die noch ausſtehenden Forderungen für Möbellieferungen mit 15 317 M. und der Wert der noch vorhandenen Hausmöbel mit 11 500 M. zu⸗ nächſt überwieſen werden. Nach drei Jahren ſoll ihm auch das Bürgſchaftskapital der Mittelſtandskaſſe mit 150 000 M. zugewieſen werden. Der Betrag iſt der Stadt zu überweiſen mit der Maßgabe, ihn dem Knaben⸗ und Mädchenhort nach drei Jahren zur Verfügung zu ſtellen. Solange Kinder von Kriegsteilnehmern Zöglinge des Hories ſind, ſollen dieſe vorwiegend aus dem Betrage bedacht wer⸗ den. Die von der Stadt in Ausſicht genommene Säuglings⸗ Fürſorgs ſoll mit 50 000., die Kriegspatenſchaft, die 300 bis 400 Kriegerwaiſen verſorgt, mit 20 000 M. bedacht werden. Der Reſt von 300 000 M. ſoll zur Förderung der Selbſtbautätigkeit verwendet werden und namentlich ſolchen Kriegsteilnehmern daraus Prämien zuteil werden, die mit eigener Arbeit ſich ein Heim ſchaf⸗ ſen, derart, daß für das fertige Haus, wenn dadurch eine andere Wohnung frei wird, 5000 M. gewährt wrden. Dieſe Prämie wird ſolange gegeben, bis das Kayital aufgezehrt iſt. Stait besonderer Anzeige. Verwandten, Bekannten und Freunden die schmerzliche Mitteilung, daß heute Nacht 3 Uhr unsere treue, unvergeßliche Mutter, Schwieger · mutter, Großmutter, Schwester und Tante, Frau Agnes Müter Wwe. sanit und gottergeben entschlafen ist. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Albert Müller und Familie. Riedfeldstraße 35/37. Die Beerdigung findet Dienstag, den 1. März, nachmittags ½3 Uhr von der Leichenhalle des städt. Friedhofs statt. 816 Beſſeres Fräul. wäre geneigt, die 779 Elaiehuan von Hinder J. Hter Iun-9 Jabre zu übernehmen Angeb. unt. O. D. 19 an die Ge⸗ Frieòel Grumbac; Hermann Gtoya ſchäſteſtelle d. Bl. erbet Berbbte Manuheim'803 Nurlorußhe. müdcher) 2 in gute Pilege. —— Zu erfragen 794 3 Sbeinbänler Blab 4 3. St. ſHöbelhaus Pistiner F empfiehlt sich 8⁵⁰ Solid gearbeſtete für ganze Wohnungsausstattungen 8 6— rel. 7530 0 5, 17/10. chreibtische ——— 12⁵ em M. 10 ekanntmackung. 150 em M. 845/ unn (Farbe nach Wunſch) verkauft Binzenhöfer, Schreinerei, Augarten⸗ 2 ſtraße 38. 1949 Luläs Kübe Schränke, Kommode und eingelegte Sachen billig zu verkaufen. 785 Beosch, L 2, S. Von 10—6 Uhr zu be⸗ ſichtigen. 9 Kinderwagen faſt neu, zu verkaufen. Näheres B D 5. 15, III. St. 8 Weis. Sportwa⸗ Ien und Kinder- stuhl zu vert. 802 Zeudel Schwetzingerſtr. 3, V. I. 2 neue Steilige Maitratzen Größe 100/00 zu verk. Blätte, U 5, 7. 797 ekren- U. Pamen-ad zu verkaufen. 777 Aa, 5 parterre. 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Der Vorſitzende Dr. Raſchig dankte all denen, die ſich in uneigen⸗ nützigſter Weiſe der Fürſorge zur Verfügung geſtellt und das Kaſſen⸗ weſen muſtergültig geführt haben. Gerichtszeitung. Mannheimer Schöffengericht. Die Gauleitung des Butab erſucht uns unter Bezugnahme auf den Bericht über die Verhandlung gegen den früheren Angeſtellten Weber um Aufnahme folgender Richtigſtellung: Herr Weber war von der Ortsverwaltung des Butab als„Hilfs⸗ kraft“ zur Erledigung der Geſchäfte angeſtellt, die nicht durch den ehrenamtlich tätigen Vorſtand allein erledigt werden konnten. Weber hatte keinerlei Befugniſſe, die ihn als Geſchäftsleiter charakteriſieren konnten, noch weniger Vollmacht im Namen des Vorſtandes reſp. ohne deſſen Zuſtimmung Rechtshandlungen vorzunehmen. Gewerk⸗ ſchaftsſekretäre des Butab ſind Beamte, die der Hauptvorſtand in Berlin anſtellt und die Bollmacht beſitzen, für den Bund rechtsver⸗ bindliche Handlungen vorzunehmen. Herr Weber hätte allenfalls, wenn er ſich hierzu qualifiziert hätte, einmal als Aſſiſtent in Betracht ſeſte. können; zum Gewerkſchaftsſekretär beſitzt er keine Eigen⸗ chaften. An chroniſchem Hang zum Diebſtahl leidet die 29 Jahre alte Dienſtmagd Antonie Ripp von Waibſtadt infolge ſchrechter Er⸗ ziehung. Bei einem Kaufmann ſtahl ſie im Sommer 1919 nach und nach den Betrag von 2865 Mark. Als der Dienſtherr ihr ſcharf zu⸗ ſetzte, führte ſie ihn an ihr Bett und zog eine Anzahl Scheine au⸗ dem Roſte des Bettes von unten heraus. Die Matratze war ihre Kaſſe geweſen. Sie hatte mit dem geſtohlenen Gelde ihren Wäſche⸗ beſtand bereichert. In Ulm, wo ſie nun Stellung nahm, ſetzte ſie ihre Unehrlichkeit fort und erhielt acht Tage Gefängnis. Dann kam ſie hier bei einem Metger in Stellung, dem ſie den Kaſſen⸗ ſchlüſſel ſtahl und 2350 Mk. entwendete. Gegen die Angeklagte wurde eine Gefängnisſtrafe von 2 Monaten ausgeſprochen. 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Der Angeklagte hatte verſucht, einen Angeſtellten der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik in Ludwigshafen a. Rh. zu einer Verſchiebung von Soda zu beſtechen. Herzog wollte ordnungsmäßig eine beſtimmte Menge beſtellen und der Angeſtellte ſollte dann zuſammen mit Be⸗ amten der Verſandabteilung die ſechsfache Menge aus der Anilin⸗ fabrik hinausſchieben. Bus bot dem Angeſtellten 10 000 Mark, wenn die Sache klappe. Das Gericht kam zu der Auffaſſung, daß ein ſolcher Verſuch, eine ſchwere Korruption in einen Großbetrieb zu tragen, nachdrücklich geahndet werden müſſe, und verurteilte den —— zwei Monaten Gefängnis und daneben zu —.— Mark Geldſtrafe. Eine Bewährungfriſt billigte das Gericht nicht zu. Landau, 23. Februar.(W..) Das franzöſiſche Apell⸗ gericht verurteilte den Buchhändler Wilhelm Gothold von Kirchheimbolanden zu 50 Geldſtrafe, weil er trotz Verbots den „Lehrer Hickes den Roten“ verkaufte. * Jrankfurt, 20. Febr. Im Hauptbahnhof wurde im Vorjahr eine Reihe von Güterdiebſtählen ausgeführt. Kiſten und Ballen mit Stoffen, Schuhwerk, imitiertem Schmuck verſchwanden auf dem Bahnſteig. Als Diebe wurden die dort beſchäftigten Arbeiter Jo⸗ hann Greuel und Johann Köhler und der in der Expreßgut⸗ abteilung als Wächter tätige Chriſtian Oſter ermittelt. Sie wurden von der Strafkammer zu 24 bis 224 Johren Gefängnis ver⸗ urteilt, ferner von ſechs der Hehlerei beſchuldiaten Mitangeklagten drei zu je 6 Monaten Gefängnis, während die übrigen freigeſprochen wurden. Als der Staatsanwalt gegen die Hauptangeklagten hohe Zuchthausſtrafen beantragte, machte Greuei den Verſuch, ſich zu erwürgen, und mußte aus dem Gerichtsſaal entfernt werden. Hauptſchriftletung: Dr. Friz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr Fritz Goldenbaum: ür Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Ingalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr Haas. Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannbeim F 6. 2 Tur Ausstcucrn Wäschetu che Gebrauchsqualitäten kosten 8 nur 13.33, 11.90, 10.50,.95 Rohnessel 90 breit, krättige Ware, ſũr Waͤsche 9 60 aller Art nur.80 Bettuch-Halbleinen 160 breit, festgeschlagene 3 4 Gehtauchsware nur 75 8 Spertklaneile gestreitt für Hemden und Blusen 9 8 80 breit nur 14.50, 12.50,.25 Teltdamanta, etlkaraxe, Dimäel x 22 chines! e este„Wollmousseline, Voiles, fipse woit, weit unter Stückpreis, Friedensmuster Lligniaxwaen. l.*— -Kosdha un, C 4, bl. U. leere i Eül ene v. nur beſſ. anſtänd. vorge⸗ merkten Herren u. Damen fortwährend geſucht durch kiste Haunb. Wohnungs-Lentrale Küche per ſofort zu kauf. geſucht, in Höhe bis 20000 Mk. Angeb. unt. Q A. 16 an die Geſchäfts ⸗ Fii-Gcid ſtelle ds. Blattes. 774 Siber, Perlen, Brillaut., DS Rheinſtr. 9,1 Tr. D8 86³ Se Für Vermieter koſtenlos el. ———— Präulein lucht ſofort Teppiche Mii unüt Afll. Afnet kauft zu reell. Preisen e 4 1. 2Preis Nebenſache. An⸗ S. RRVM. 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Wir erwathen in hedentenden Steinzutiahriken grosse Betcvenherteposten. Einige Beisplele: 24.0 Tagesordnung: 1. Beschluflassung über die Erhöhung des Grundkapitals, unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Ak- tionäre um M. 2 000 000.— auf M. 12 000 000.— durch Aus- gabe von 2940 a) 1000 Stück auf den Namen lautenden Aktien, Stamm- aktien von je M. 1000.— Nennwert mit 25% Einzahlung. Oberteszen, gross—.35 b) 1000 Stück auf den Namen lautenden Vorzugsaktien Uniertassen, bunt 80 91., weiss 70 Pf. Gemüsetonnen mit Schtift..95 Send-Selfe-Soce · Gernit. Essig- u. Oel-Kuge.. Stück.50 Holzgestell m. Steingutbecher „***„ von je M. 1000.— Nennwert mit 259 Einzahlung, mit Mncntöpfe mit Schriit.95,.35, 58 P. Gewürztönnchen.. 6 Stack 12.78 Pistten, oval..25,.26,.76 Vorzugsdividende bis zu 79% und mehriachem Stimm-Schus ein, oval 10 Kekzo u. Tee-Dosen 4 Schüssein 7 2 rocht, R 20 50, 7 mit Auischrüt.98 mit 2 Henkel.....75,.25,.50 a) und b) mit Dividendenberechtigung ab 1. Juli 1920. 10 Tafel-Service, bunt, 23-teilig 188.30 Tonnen-Garnituren, komplett 168.00 Slum nkubel, Maſollka.50 2. Festsetzung der Ausgabebedingungen der neuen Aktien. 8 4 Beschlußiassung Über die sich aus der Ausgabe der neuen Wasch-Garnituren 28— Fleischtöpfe an Deckel 16 ———— 85 Sieſie....50, 68.30. 48.50. EU. 50 Scheer e des Grundlcapitals, mmrec er re, Ge-- 7405 Winnverteilung), sowie über die Berechtigung der Gesell. Sclatdestecke, Horn.. Paar 13.50 Ess- Ess- Kaffee⸗ Tassen, Porzellan, gtoss, dekot..5s0 schaft zur Wiedereinziehung der Vorzugsalklien oder zu Zannstocher. balet 23 Pi. 1S.tel gabeln. LGktel Kaffsekannen, gross 13.28 deren Umwandlung in Stammalttien. Sscheren on.08 an Burania..78.73.63 Marktnetaag 88 Pl. 4——— über sonstige Aenderungen des Gesell- raschenmesser. von 95 Pl. an? Sritannia,.25.28.35 Broidosen, lack., 4 Pfd. 24.50 1 17 Uel der Tant Eer au die O864. Sp'erel, Metalltand von 85 Pi an Alpacca...5s0.50.50 Schulranzen von.93 an schaft; 9) 8 44 8011 künktig lauten: Automa en- und Hendmaschine, etst- klassige deutsche und Schweizer Fabrikale „Der Auisichtsrat ernennt den Vorstand, der aus —— —.— Slekereien 2u Liläcstin Prasenl)f mindestens zwei Mitgliedern bestehen muß. Der Vorsitzende des Auisichtsrates oder sein Stell- vertreter schließt mit dem Vorstand dessen Anstellungs- vertrag selbständig ab und regelt den Vollzug.“ e) 8 50 soll Künftig lauten: „Die Unterschrift der Cesellschaft wird durch Un- terzeichnung von zwei Vorstandsmitgliedern oder einem Vorstandsmitglied zusammen mit einem Prokuristen zu 9 der Gesellschaftsſirma geluhrt.“ S. Ermachtigung des Aulsichtsrates zur Vornahme solcher Aenderungen des Gesellschaftsvertrages, die von der Aui- sichtsbehörde oder von dem Registergericht verlangt wer · den und die lediglich die Fassung betreſien. Für die Teilnahme an der Generalversammlung ist 6 28 der Statuten maßgebend. Die Stimmäarten aind aul dem Büro der Oesellachalt sowie bei der Rheinischen Credithank in Maunheim, der Deutschen Bank, der Nafionaibank kür Denischland in Berlin und der Deutschen Vereinsbank in Frankfurt a. M. erhältlich. Namens des Aufsichtsrates: Der Vorsitzende: Dr. Brosien. .28 der Statuten: „Wer an der Generalversammlung persönlich oder durch einen Ver- treter tellnehmen will, hat die Alttien elne Woche vor der Versammlung bei der Gesellschaft oder bei einer der in der Einladung zur Generalver- sammlung hierzu bezelchneten Stellen vorzuzeigen und erhält dagegen eine Stimmmkalie. Stellvertreter haben sich als solché urkundlich zu legitimieren. Es ügt auch die Hinterſegung bei einem Notar. Ettolgt sie, 80 — die Tellnahme an der Generalversammlung nur zulässig, wenn 1 dle über 1e Hinterlegung Iage vor der Qeneralversammiung bei der Gesellschatt hinterlegt wird Die notarieile Bescheinigung muss die Siückzahl und dle Nummern Uele Selegenheltskaufe Wasch-Krepons bedxuckkt. 175000 der hinterlegten Aktlen angeben“. Einladung zur ausserordentlichen Generalversammlung der Continentalen Versicherungs-Gesellschaft aul Dienetag, den 22. Mürz 1021, vormittage 11 Uhr, im Lokale cer Mannheimer Versicherungegesellschakt, Ecke— Sabeihstraße, in Mannheim. Tagesordnung: 4. Beschklufkiassumg über die Erhöhung des Grundlapitals, unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der AE tionäre um M. 500 000.— auf M. 3 000 000.— durch Aus- 2948 4) 250 Stück aul den Namen Hautenden Alctien, Stamm- gabe von alctien von je M. 1000.— Nennwert mit 25% Einzahlung. b) 250 Stück auf den Namen lautenden V. Vorzugsdividende bis zu 7 und melrtachem Stimm- recht, a) und b) mit reeeee e. ab 1. Juli 1920. 2. Festsetzung der Ausgabebedingu Aktien Aenderungen des Gesellschaftsvertrages CHlöhe des Grundkapitals. Stimmrecht der Aktionäre, Ge⸗ Winnverteilung), sowie über die Berechtigung der Gesell- cchaft zur Wieclereinziehung der Vorzugsaktien oder æu deren Umwandlung in Stammaktien. 4 Beschlußiaseung über sonstige Aenderungen des Gesell- schattsvertrages: a) 8 17, Uebernahme der Tantiemesteuer auf die Gesell- schaſt; b) 5 44 50l künftig lauten: „Der Aufsichtsrat ernenut den Vorstand, der aus mindestens zwei Mitgliedern bestehen muß. Der Vorsitzende des Aufsichtsrates oder sein Stell- vertreter schließt mit dem Vorstand dessen Anstell vertrag selbständig ab und regelt den Vollzug.“ ch 6 50 soll klünftig lauien: „Die Unterschriit der Gesellschaft wird durch Un- terꝛeichnung von zwei Vorstandesmitgliedern oder einem Vorstandsmitglied zusammen mit einem Prokuristen zu der Gesellschaftsſirma geſührt.“ 8. Peeee ces Aufsichtsrates zur Vormahme solcher Aenderungen des Gesellschaftsvertrages, die vom Register gericht verlangt werden und die lediglich die Fassung be- treſſen. Tur die Teilnahme an der Oeneralversaminlung ist 6 28 der Statuten maßgebend. Die Stimmkarten sind auf dem Büro der Gesellschaft sowie der Rhieinischen Creditbanł in Maunheim, der Deutschen Bank, der—— tür Deutschland in Berlin und der Deutschen WVereinsbank in Frankiurt a. M. erhältlich. Namens des Aufsichtsrates: Der Vorsitzende: Dr. Bros ien. 8 28 der Statuten: „Wer an der Generalversammlung persönlich oder durch einen Ver. treter teilnehmen will, hat die Alctien eſne Woche vor der Versammlung bei der Gosallschaft oder beſ einer der in der Einladung zur Generalver⸗ —+ hierzu borsichuston Stellen vorzuzeigen und erhült dagegen eine Stammkarie.—9— haben sich als solche urkundlich zu auch die Hinterlegung bei einom Notar Ei sie, 80 * r Kee un der 8 Zuldssig. wenn die über ausgestellte—— Beschemt—* 1 nic 1 7+r als am ersemmtung Kinterlegt 993 ausgestellte notarielle nichit später als am e orzugsalctien von je M. 1000.— Nennwert mit 259% Einzahlung, mit gen der neuen Aktien. ————TPP — a1d Nummeru — 1 10 Eine besondere Kauigelegenheit kxtra billig— ulnuul, Mubenut 9⁵⁰ doppelbreit, in viel. mod Falben, solide Ware Mtr. Mittags von 12½ bis— Uhr— Auk der Elage 0 aclaElrtauf Oualitäten und Preise werden Sie Uberraschen! 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Heyd gegen Kochansky Eſitscheidungs-Boxkampf May, Tirol gegen Sukoff, Australien um die Kampfbörse von Mk. 500.— (10 Runden) Caie und Weinhaus Börse. Heute Montag, 28. Februar 1921 Abschieds- u Ehren-Abend A. Lolo und Jakob Erhe das urkom. Gesangs · Duett. S5 Eiang 8 Ubr. Vexlängerte Polizeistunde. LLLDD Heute Montag, 28. Febr. 1921 Ehren-Abend flir Sas beliebte Weister-Tänzer-Paar Juies u. Juliette verbunden mit großem 8²⁴⁸ Tanztournier für Amateure alles Nähere siehe Anschlagsäulen. Dienstag, den 1. Härs 1921 Premieère des neuen Programms ———————————————— Beck's Kafiechaus, J1, 34 (2 Minuten von den Planken) die bestbekannte beliehte familläre Unterhaltungsstätte. Heute Montag: Thränenfeuehter Ahschieds-Abend des beliebten Februar-Programms mit Heinz Ehnle als Till Eulenspiegel. Morgen Dienstag: Lachender Sala-Premiere-Abend mit John Kelly: deutsch-amerik. Filmkomiker ferner 2 Emanuels u. a. mehr. Eirkus Magenbeck Heute Montag E26 2. Gross-Kampf-Teg 2. ensieenrgskänzf in irrlen Sill Iciier rift eraubt! 4 Ludw. Koch gegen Bryila Eiſaß⸗Lothringen Mähriſcher Herkules EFür den Sieger ist eine Extra-Prämie von 9 M. 300.— ausgesetzt.— Ferner ringen: 7 Wehram gegen Battaglio Weſtfalen Italien Erlksen gegen Wirde Dänemark Sibirien — Entscheidungskampf! Schneider gegen Charuchin Weltmeiſter Rußland Vorher das Zirkus⸗Programm! Anfang 7½ Ringkampf 89 Uhr. *—— 6. in Mannheim: 0 unnbeimer Parkgeselischaft. Die Aktionäre werden zu der am Mittwoch, — Sicce ſacl der Bodicen Ba 3 1% Uhr, im ſungsſaal der Badiſchen Bank hier, ſt findenden 9 18 3 Irdextlichen Keuptrersämmlung hiermit eingeladen. Mannheim, den 28. Debruar 1921. Der Vorstaud. Das Floss cer Teten! OSnserFedern; 38* Qualität, mit Daunen gem. Pfd. 4.—, Ende 904. Uhr. KHunsgcrincater-ADOU0“ II 805 2 Hll. Lachs-Aeriuge rr, 100 Stuek z. 100 Unser diesmaliger grosser eingeteilter Reststücke. QZum Verkauf gelangen die in lstzter Zeit angesammelten ſeste, ebenso große Posten —————————— 8 Einige Beispiele: Mondag, ben 28. Februar 1921. 0 Stott zu einer Stoff zu einer Stoft zu 3 Stofi zu einor Stofi zu einer Stofi zu einer Hausschürze Kattunbluse Küchenhändtücher Nachtjacke Ihauen Damenhose Stof 17⁵⁰ 2½ Meter 20³⁰ 80 em breit 18⁵⁰ weiß u. farbig 350⁰⁰ 2 Meter 19*⁵ 2½ Meter 1 Meter zus. zusammen zusammen 2 Meter zus. zusammen zusammen Batistbluse 22³C Stoff zu einer Stoff zu einem Knabenbuckskinhose Kostümrock 140 m 1 80—— 24⁵⁰ 2— Stoff zu einem guten Stofi zu einer Stoii zu einem vorzügl.] Stoff zu einer Frauenhemd Frauenbluse Tephirnenenhendd Damenhemdpluse Flanell it Seiden⸗ 2½% Met. Oushiat“ 325³⁰— 485⁵⁰ 3 Meter 53⁵⁰ W E 2½ Met. zus. 2½ Mir. zus. Zusämmen Ware, zus. Megamt für die fAustermessen in l. eipzig Auskunft erteilen auch der chrenamtliche Vertreter des Messamts für den Handelskammerbezirk Mannheim. Albert Müller, Direktor der Oberrheinischen Metallwerke G. m. b. H. Mannh eim, Fernspr. Nr, 1961 Zeit von—4 Werktags und Nr. 2945, Privat Nr. Mäller). der Verkehrsverein Mannheim, Fernspr, Nr. 1900 und Nr. 7850 und die Handelskammer in Mannheim, Fernspr. Nr. 2, 1000, 1426 und 2100 Ausserdem einige 1000 Beste jeglicher Art zu enorm billigen Preisenl othschild Neu eröfimneil! Lag-ellel Mberlug Sprechstunden: Vormittags 8½ bis ½7 If 839 Rufnummer 8036. ——— N T. 18. Beruisausblldung für Vohlfahrts⸗ pflegerinnen und Sozialbeamtinnen. Ausbildungsdauer: 3 Jahre. Absduusprulungen unter ſtaatlicher Aufſicht. Auinahmebedingungen: Söhere Mädchenſchule, 18. Lebensjahr. Aus⸗ kunft und Proſpekte durch die Direktion. Sprechſtunden: Montag 11—12 Uhr, N 7, 18. 2962 u, 1011(Obermetalh in der eluos Schmeine-chmall. Praaa u. Wiederverkäufer billiger Küusbückinge..„ 3 Piund-Kiste Mk. 10 PUHZ-Lehrkurse Marta Adam, Beethovenstr. 12, I. Gründl. 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