—— ——— Wontag, 14. März Wittag⸗Ausgabe. In Mannheim u. 9 monatl. M..10 für Brir ebühr M..40. Poſtbegug rl. M. 24.30 ohne Poſtg K* Einz. Nummern derzeit widerruflich. 01 Konto Rr. 17500 Karloruhe i. B. Geſchäfts⸗Kebenſtelle in aunheim: Reckarſtabt: Baldhoſſtr..— Prabt⸗Abreſſe—— annheim⸗ Sireſemann über Simons. Gegen die offiziöſe Leiſetreterei in der Schuldfrage.— Not⸗ wendigkeit einer nationalen Einheitsfront.— Der Kurs der Deutſchen Volksparkei. rh. Stuktgart, 13. März. Die Ankündigung, daß der Füh⸗ rer der Deutſchen Volkspartei im Reiche, Reichstagsabgeord⸗ neter Dr. Streſemann im Anſchluſſe an die hiſtoriſche Reichstagsſitzung vom Samstag auf der Tagung der Deut⸗ ſchen Volkspartei Württembergs über die politiſche Lage ſpre⸗ chen werde, hatte einen außerordentlich großen Hörerkreis, über den Rahmen der Partei hinaus, zur Teilnahme an der 91 im Stadtgarten gehaltenen Landesverſammlung ver⸗ anlaßt. Von der Verſammlung ſtürmiſch begrüßt, ergriff Reichstags⸗ abgeordneter Dr. Streſemann das Wort zu ſeinen 10 8 als weiſtündigen Ausführungen. Er ging zunächſt auf die Pariſer ein, die eines einheitlichen Urſprungs entbehrten, und nahm ſofort Dr. Simons gegen die auf ihn gerichteten An⸗ griffe perſönlicher Natur in Schutz. Er erklärte, daß er ſich dem auch gegenüber Dr. Simons erhobenen Vorwurfe nicht anzuſchließen vermöge, daß nach Auffaſſung Dr. Simons' die Forderungen der Entente aus deren eigener wirtſchaftlicher Notlage geboren ſeien. An die Spitze müſſe unſere wiederholt ausgeſprochene Bereitwillig⸗ keit geſtellt werden, den Wiederaufbau Nordfrankreichs praktiſch in die Hand zu nehmen. Wenn man in dieſer Hinſicht ſo kläglich ver⸗ ſage, wie die franzöſiſche Politik, andererſeits aber das Angebot Deutſchlands ablehne, ſo habe Frankreich das Recht verwirkt, an das Mitgefühl der Welt zu appellieren.(Lebhafter Beifall.) Aus dem tiefen Gefühl des Dankes dafür, daß unſer Land von den Greueln des Krieges verſchont geblieben iſt, werde das Gefühl des Dankes für unſere Armee und Führer fließen.(Stür⸗ miſche Zuſtimmung). Die Namen ſolcher Führer werden bleiben in der Weltgeſchichte, wenn von denen kein Menſch mehr ſpricht, die dieſe Führer anklagen zu müſſen glaubten. Die Auffaſſung, als ob Deutſchland aus dem Weltkriege mit einem Mangel an Achtung un⸗ ter den Völkern hervorgegangen ſei, teile er nicht, angeſichts der ſtaunenerregenden Leiſtungen Deutſchlands im Weltkriege. Der Redner ging dann auf die Gründe ein, die Frankreich und England zu dem Pariſer Diktat veranlaßt und 3 das Bei⸗ ſeiteſtehen der Vereinigten Staaten erklärlich erſcheinen laſſen. In letzterem Zuſammenhange bemerkte Dr. Streſemann, einen Vor⸗ wurf könnten wir uns nicht erſparen, daß wir im Vertrauen auf unſere eigene Kraft unſeren Stolz darein ſetzten, unſere Kriegsan⸗ leihen im eigenen Lande unterzubringen, ſtatt die ganze Welt daran zu intereſſieren. Eine von den Alliierten kontrollierie Ausfuhr wäre nur die Jortſetzung des engliſchen Wieiſchuftskrieger und das Verbot einer Anleihe ohne Genehmigung der Alliierten ſei aus der Sorge entſprungen, daß eine Entwicklung kommen könnte, die die Vereinigten Staaten und Deutſchland in nähere wirtſchaftliche Beziehungen brächte, als dies durch die Schiffahrtsverträge geſchehen ſei. Wenn aus den Reihen ſeiner Partei ſachliche Kritik an der Führung der Londoner Verhandlungen geübt worden ſei, ſo ſei das ihr gutes Recht und ihre Pflicht. Wenn aber ein Teil der Preſſe glaube, über Dr. Simons den Stab brechen zu müſſen und ihn in eine Reihe mit Breitſcheid und Levi zu ſtellen, ſo ſei das eine unerhörte Vergiftung der deutſchen Politik. Die Art und Weiſe der Rechtsverwahrungen Simons ſei gegenwärtig das einzig Mögliche. Dr. Simons verſinnbildliche das deutſche Beamtentum. alten Stils. Ein Mann wie Simons, der einen Geſandtenpoſten von der Regierung, die den Verſailler unterſchrieben habe, abgelehnt habe, gehöre anders bewertet. Eine ſolche Perſönlichkeit ſei unendlich viel gegenüber dem, was wir ſeit November 1918 er⸗ lebt hätten. Das ſollte als ein Aktivum gegenüber unſerer Außen⸗ politik gebucht werden.(Lebhafte Zuſtimmung). Daß Dr. Simons in London über die Vorſchläge der deutſchen Regierung hinaus⸗ gegangen ſei, ſchiene außerordentlich gewagt und belaſtend zu ſein. Aus dieſem Grunde ſei auch in die Erklärung der Regierungs⸗ parteien im Reichstag der Satz inhefich worden, daß mit dem Ab⸗ bruch der Verhandlungen durch die Gegner unſere Angebote als hinfällig zu betrachten ſeien. Bezüglich der Schuldfrage ver⸗ wies der Redner auf ſeine Ausführungen im Reichstage. An der äußeren Entſtehung des Krieges ſei unſere Diplomatie nicht ohne Schuld. Entſcheidend ſei aber, wer den Krieg gewollt habe. Das deutſche Volk, die deutſche Regier ung und der deutſche Kaiſer hatten ihn niemals gewollt. Die Sozialdemokraten dürfe man nicht an dem Bekenntnis Kautsky's vorbeilaſſen. Was die Klärung der Schuldfrage anbelange, ſo laſſe ſich das Auswär⸗ tige Amt immer noch von der Idee leiten, daß wir die Feinde durch Veröffentlichungen nicht“reizen dürften in der Frage der Kriegs⸗ verbrecher und der Schuld am Kriege. Wenn dieſe offiziöſe Leiſetreterei weitergehe, werde ein großer Volksbund in Deutſchland, der alle Parteien Ale gegründet werden müſſen, mit der Aufgabe, vor dem In⸗ und Auslande der Wahrheit den Weg zu bahnen. Die Erklärung Kautsky's und die Birminghamer Rede Lloyd Georges, daß man in den Krieg hineingeſtolpert ſei, und daß kein europäiſcher Staatsmann den Krieg gewollt habe, ſollten in Plakatform angeſchlagen werden. Damit zerreiße Lloyd George die moraliſchen Grundlage des Verſailler Vertrages. Wenn die ameri⸗ kaniſchen Truppen an der Zollmauer ſich nicht beteiligten, komme die ganze Zollgrenze ins Wanken. Erſt wenn die Franzoſen ein⸗ ſehen, daß ſie mit Kinovorſtellungen in Düſſeldorf keinen Centime erhalten, werde die Baſis für eine vernünftige Grundlage geſchaffen ſein. Das Scheitern einer nalionalen Einheitsfront ſei aufs allerlieſſte zu bedauern. Die Sozialdemokratie ſtelle dabei ihre Politik über die Intereſſen des Landes und vergeſſe, daß mit Konzeſſionen der Kommunismus und die Unabhängigen nicht zu bekämpfen ſeien. Die größte Stim⸗ menzahl zu erreichen und politiſch nicht mitzuarbeiten, ſei eine Politit der Kinderſtube. Die heutige Regierung trage wohl manche Mängel in ſich. Aber der Weg nach Erreichung von Sachlichkeit und Fach⸗ lichkeit ſei zielbewußt weitergegangen worden. Insbeſondere ſei die Entpolitiſierung der Reichsämter des Auswärtigen und des Reichsverkehrsminiſterium als Ueberwindung des Partei⸗ geiſtes zu begrüßen. Bedauerlich ſei, daß keine Perſönlichkeit aus der Induſtrie ſich dem Reiche für das Wirtſchaftsminiſterium zur Verfügung geſtellt habe. Es werde keine Regierung mehr es wagen dürfen, die entpolitiſierten Aemter wieder der Parteipolitik zuzu⸗ führen. Trotz der Entlaſſung von 106 000 Arbeitern funktioniere das Verkehrsweſen in vorzüglicher Weiſe. Die Fieberſchauer der Revo⸗ lution könnten allmählich als überwunden gelten. Es gehe ein großer Drangnach Ordnung und nach Geltendmachung von Autorität durch die Menge. Es ſei eine falſche Auffaſſung geweſen, als ob die Deutſche Volkspartei mit ihrem Eintritt in die Regierung den Weg der Demokraten gegangen ſei, die ihre 8 bürgerlichen Ideale vor den Sozialdemokraten völlig preisgegeben u. Ein 888 Nr. 917 Aaäwieseſen 4. K. r.— 4. ſprecher Rr. Rekl. A 0 Badiſche Neueſte Nachrichten 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. 20% Nachl. nnahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks u. bgl., Betriebsſtörungen, Materialmangeluſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Nufnah me v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher ohne Gewähr. hätten.(Stürmiſcher Beifall.) Eine Politik der Mitte ſei gegenwärtig die einzig mögliche. Sobald das Geſetz über das Volksbegehren er⸗ ſcheine, müſſe die Frage entſchieden werden, ob die Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot cieder zur Geltung kommen ſollen.(Stür⸗ miſche Zuſtimmung.) Wenn das Parlament nicht die Mehrheit hier⸗ für aufbringt, wird das Volk ſie aufbringen. In einem Ausblick auf die außenpolitiſche Lage gab Dr. Streſemann noch der Auffaſſung Ausdruck, daß die Gewalt der von Rußland ausgehenden Taten auch für uns Tatſachen völlig neuer Art ſchaffen könnten, bei denen dann ein polniſcher Korridor nicht mehr aufrecht erhalten werden könne. Er ſchloß mit der Ueberzeugung, daß die Weltgeſchichte dem deutſchen Volk eine Genugtuung ſchulde nach dem Frieden von Ver⸗ ſailles und nach dem an ihm verübten Weltbetrug. Im Anſchluß an die wiederholt mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommene Rede Dr. Streſemanns wurde folgende Entſchließung angenommen: „Die aus allen Teilen des Landes überaus zahlreich beſuchte Landesverſammlung der Deutſchen Volkspartei Württembergs verwahrt ſich mit allem Nachdruck gegen die brutale Ver⸗ gewaltigung des deutſchen Volkes durch das Pariſer Diktat und ſeine ſogenannten Sanktionen. Die Verſammlung fordert von Regierung und Volksvertretung, daß ſie gegenüber dem un⸗ geheueren Vernichtungswillen der Feinde, die durch ihr neues Vorgehen das Friedensdiktat von Verſailles ihrerſeits außer Kraft geſetzt haben, auch in den kommenden Auseinanderſetzungen mannhaft und entſchloſſen jede Zumutung, Unerfüllbares zu unter⸗ zeichnen, zurückweiſen werden. Insbeſondere wird von der Re⸗ gierung und den Volksvertretern erwartet, daß es ihren gemein⸗ ſamen Bemühungen gelingen wird, das deutſche Volk zu einem geſchloſſenen Vorgehen in der Schuldfrage zu einigen, mit dem Ziel, der irregeführten Welt zu zeigen, wo die wahrhaft Schuldigen am Völkerkrieg zu ſuchen ſind. Die Schuldfrage darf nicht ruhen, bevor durch ihre der geſchichtlichen Wahrheit entſpre⸗ chende Löſung dem deutſchen Volke Gerechtigkeit geworden iſt. Die Verſammlung fordert weiter, daß unſere Reichsregierung das ihr zur Verfügung ſtehende reiche Material über feindliche Kriegsverbrechen gegen deutſche Soldaten an der Front und in der Gefangenſchaft und auch gegen wehrloſe Frauen und Kinder in der Heimat endlich der Oeffentlichkeit übergibt und da⸗ mit den heuchleriſchen Anklagen und Verleumdungen der Feinde ein Ende bereitet.“ * „Treugelöbnis der Duisburger Deulſchnationalen. Bei dem Vorſitzenden der Deutſchnationalen Volkspartei in Berlin iſt folgendes Telegramm aus Duisburg eingelaufen: „Die verſammelten Deutſchnationalen Duisburgs entbieten deutſchen Gruß mit der Verſicherung unentwegter treuer An⸗ hänglichkeit und mit dem Gelöbnis auch in bevorſtehenden ſchweren Tagen mit Feſtigkeit und Stolz dem ſchwerbedräng⸗ ten preußiſch⸗deutſchen Vaterland die Treue unerſchütterlich zu halten.— Dr. Deerberg, Vorſitzender.“ Darauf iſt nachſtehendes Antworttelegramm nach Duis⸗ burg geſandt worden: „Herzlichen Dank für Treugelöbnis! Wir Deutſchnatio⸗ nalen bleiben und hoffen mit Ihnen.— Hergt, Staatsminiſter.“ Kieſendemonſtration gegen die Vergewaltigung Deutſchlands. München, 13. März.(CH.) Vor der Feldherrnhalle kam es heute vormittag gelegentlich der Standmuſik zu einer Rieſendemonſtration gegen die Vergewalti⸗ gung Deutſchlands durch die Entente. Oberſt v. Xylander 55 dabei eine Anſprache, in der er namentlich die Schuld⸗ rage behandelte und hervorhob, die ſchlimmſte Lüge unſerer Feinde ſei die von der Schuld Deutſchlands am Weltkriege. Lloyd George ſelbſt habe geſagt, daß man in den Krieg hinein⸗ getaumelt ſei. Der Verſailler Vertrag ſei auf der Lüge auf⸗ 9 Nach Anſprachen zweier weiterer Redner forderte berſt v. Tylander die Verſammlung auf, eine Abordnung zum Miniſterpräſidenten v. Kahr zu entſenden, worauf ſich Tauſende nach dem Regierungsgebäude begaben. Miniſter⸗ präſident v. K f hielt an die Verſammelten eine Anſprache, in der er ausführte, daß der Schwindel von der Schuld des deutſchen Volkes ausgeriſſen werden müſſe. Dieſe Frage dürfe nicht ruhen. Sie müſſe ausgemerzt werden. Von ſeinem geraden und ehrlichen Wege werde er ſich durch nichts abbringen laſſen; denn nur mit der Wahrheit käme man zum Ziele. Es ſprachen dann noch zwei Redner, — 8 Deutſchland und den Miniſterpräſidenten Hochrufe aus⸗ rachten. Immer wieder: Deutſchland hat ſeine Schuld zugegeben. Paris, 14. März.(WB.) Der Präſident der Republik führte geſtern in Erwiderung einer Anſprache des Vorſitzen⸗ den der Handeskammer von Lyon aus: Deutſchland hat durch den Vertrag von Verſailles ſeine Verantwort⸗ lichkeit und unſer Recht anerkannt. Wir wollen, daß es ſich unterwirft. Frankreich will keine Rache nehmen, es will nur Pe Wir wiſſen, daß es ſich, um ſie zu erreichen, auf ſeine Alliierten ſowie auf ſich ſelbſt verlaſſen kann, wenn es ſich entſchloſſen hat, vor keiner Anſtrengung zurückzuſchrecken, um zu erhalten, was ihm geſchuldet wird. Es hat keinen heißeren Wunſch als den Frieden, von dem es ſich nicht abwendig machen läßt, als ſich der Arbeit des Frie⸗ dens und zugunſten aller zu widmen. Pariſer Stimmungen. Brüſſel, 12. März. In dem Blatte„Soir“ wird ein Pariſer Stimmungsbericht veröffentlicht, in dem es heißt: Man ſpricht hier bereits von der Notwendigkeit, weitere Truppenbeſtände zur Beſetzung deutſcher Gebiete heranzu⸗ ziehen. Wenn es notwendig ſein ſollte, den Deutſchen noch weitere Zwangsmaßregeln aufzuerlegen, ſo wird ſich die öffentliche Meinung dagegen nicht auflehnen. Die Stimmung iſt hier ſo wie im Jahre 1914. Man hört Redensarten wie die:„Man müßte den Deutſchen einmal ihre Städte und Fa⸗ briken einäſchern, damit ſie ſehen, wie der Krieg ſchmeckt. Auch die Arbeiterkreiſe ſollen, dem„Soir“ zufolge, derartige Meinungen vertreten. Die neue Jollgrenze. = Genf, 14. März.(Pr.⸗Tel.) Wie die Agence Havas aus Koblenz meldet, hat die interalliierte Kommiſſion in den Rheinlanden die Anweiſung Lloyd Georges erhalten zur Er⸗ richtung einer Zollinie am Rhein. An dieſer Linie ſoll nur der Warenaustauſch zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiete des Deutſchen Reichs kontrolliert werden, nicht aber der Auslandshandel, der an der deutſch⸗ franzöſiſchen und deutſch⸗belgiſchen Grenze kontrolliert wird. Für die neue Zollinie am Rhein ſoll ein beſonderer Tarif ausgearbeitet werden, der ſowohl die Ausfuhr wie die Einfuhr treffen ſoll, und zwar die Einfuhr aus dem rechtsrheiniſchen Deutſchland in weſentlich ſtärkerer Weiſe als die Ausfuhr aus den Rheinlanden. Lebenswichtige und allgemeine Gebrauchsgegenſtände ſollen möglichſt zollfrei ſein.— In der Umgebung des Herrn Tirard berechnet man den Erlös aller beſchlagnahmten Ein⸗ und Ausfuhrzölle, d. h. die Summen der an der Rheingrenze und an der Weſtgrenze des Reiches erhobenen Abgaben auf höchſtens 125—150 Mil⸗ lionen Goldmark im Jahre. Man hält es deshalb, wie die Agence Havas hinzufügt, für beſonders wichtig, daß die En⸗ tente durch Beſetzung der Ruhrhäfen die Kontrolle über 25 Millionen Tonnen deutſcher Kohle erhält. Franzöſiſche Güterkontrolle. — Frankfurt, 14. März.(Priv.⸗Tel.) Die Franzoſen haben ihre Vorpoſten wieder vor geſchoben. In dem bis⸗ her unbeſetzten Bahnhof Rödelheim ſind ſeit geſtern 8 Schwarze und 3 Offiziere ſtationiert, welche die Güter zu kon⸗ trollieren haben. An der ſüdweſtlichen Grenze von Frankfurt, Mittelhick im Frankfurter Stadtwald, haben die Franzoſen in der Ziegelei von Holzmann u. Co. Büroräume mit Beſchlag belegt. Amerika und die Vorgänge im neubeſetzten Gebiet. c. Koblenz, 14. März.(Pr.⸗Tel.) Die be⸗ richtet: Der Befehlshaber der amerikaniſchen ſatzungs⸗ truppen, General Allen, erhielt den Auftrag, ſeine Regie⸗ rung über den Gang der im neubeſetzten Gebiet vorgenom⸗ menen Operationen ſtändig drahtlich auf dem Lau⸗ fenden zu halten. Deutſche Arbeiter für den franzöſiſchen Aufbau. c. Skraßburg, 14. März.(Pr.⸗Tel.) Die„Straßburger Republik“ melet aus Paris: Der Kammer wurde ein Projekt vorgelegt, das die Verwendung deutſcher Arbei⸗ ter im Aufbaugebiet auf neuer Grundlage vorſieht. Die Deutſchen, deren politiſche Geſinnung erſt genau feſtzu⸗ ſtellen wäre, ſollen auf einem beſtimmten Territorium unter Aufſicht eines franzöſiſchen Polizeiaufgebots beſchäftigt wer⸗ den. Nach Beendigung der Arbeiten müßten die Deutſchen ſofort das Feld räumen. In parlamentariſchen Kreiſen ſteht man dieſem neuen Projekt ſehr günſtig gegenüber. Winkelzüge der Polen. E Berlin, 14. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie aus Brüſſel verlautet, wünſchen die Polen auch an den Sanktionen zu ſein und bewerben ſich aus dieſem Grunde um ein Mandat zum Einmarſch in deut⸗ ſches Gebiet. Wie es heißt, ſoll die franzöſiſch⸗polniſche Konvention in beſtimmten Fällen eine ſolche gemeinſame Operation gegen Deutſchland vorſehen. Natürlich trachtet Polen durch einen ſolchen Einmarſch die oberſchleſiſche Ab ſtimmung noch im letzten Augenblick zu ver⸗ hindern. der Reichslag und die Londoner Konferenz. Der ausführliche Bericht, den Außenminiſter Dr. Simons am Samstag über ſeine Londoner Miſſion im Reichstag er⸗ ſtattete, enthielt neben einer mehr akademiſchen Betrachtung einige grundſätzlich wichtige Punkte. So betonte Dr. Simons, daß die wirtſchaftlichen Grundlagen für einen deutſchen Ent⸗ ſchädigungsvorſchlag ſchwankend ſeien, ſolange das Schickſal Oberſchleſiens nicht entſchieden, der deutſche Handel gehemmt und die deutſche Währung fortwährend Schwankungen aus⸗ geſetzt ſei. Deshalb ſei im Kollegium der Sachverſtändigen kein Vorſchlag gemacht worden, der eine entſcheidende Mehr⸗ heit gefunden habe. Klar ſei nur, daß man in den Kreiſen der Sachverſtändigen die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands gering einſchätze. Aus dieſen Gründen ſei kein Sachverſtändi⸗ ger verantwortlich für die Vorſchläge, die die Regie⸗ rung in London gemacht habe. Entſcheidend ſeien polit. Gründe eweſen, und die Verantwortung trage nur er, der deutſche evollmächtigte für London. Wichtig iſt ferner die Mitteilung von Dr. Simons, daß Deutſchland unter den heutigen Verhält⸗ niſſen nicht mehr als eine Milliarde Goldmark als bare Lei⸗ ſtung habe anbieten können. Die deutſche Wirtſchaft ſei außer⸗ ſtande, mehr an Leiſtungen zu erarbeiten als etwa zwiſchen 1 und 1½ Milliarden Goldmark jährlich. Wenn Dr. Simons gleichwohl in ſeinem Angebot darüber hinausgegangen iſt, ſo hat er dafür im weſentlichen zwei Gründe ins Feld geführt. Ausſchlaggebende Bedeutung mißt er der oberſchleſiſchen Frage bei. Einer günſtigen Löſung dieſer Frage im deutſchen Sinne glaube er erhebliche wirtſchaftliche Opfer bringen zu können. Zum andern ſtellte er die Möglichkeit einer internationaſen Anleihe als ſehr ſtarken Faktor in ſeine Rechnung ein. Er iſt der Anſicht, daß man unter Berückſichtigung der ſtarken Kapi⸗ talflucht und des großen Steuerdrucks mit 8 Milliarden Mark als Anleiheertrag rechnen könne, wenn man Steuerbefreiung für ſie in Ausſicht ſtelle. Als Zinsfuß rechnet er 5 Prozent, d. h. 400 Millionen Goldmark im Jahr. Miniſter Dr. Simons hat dieſe acht Milliarden⸗Anleihe auch ſeinem zweiten Vor⸗ ſchlage zu Grunde gelegt, wobei er hervorhob, daß er durch Akzeptierung der Jahresrate der Pariſer Konferenzbeſchlüſſe günſtiger weggekommen ſei, als durch Zugrundelegung der Brüſſeler Jahresrate, die 3 Milliarden Mark im Jahre betrage. Nimmt man mit Dr. Simons an, daß 8 Milliarden des Ge⸗ ſamtbetrages von 13 Milliarden durch Anleihe gedeckt werden ſollen, ſo ſind innerhalb von fünf Jahren in bar noch 5 Mil⸗ B5 SSS—————————— — ————————————— eee 2 Sals Mr 11 Maunßeitner General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe) 1. Montag, den 14. März 1921. liarden zu zahlen. So in großen Zügen der zweite Gegen⸗ vorſchlag, wie Dr. Simons ihn abgefaßt und in London dar⸗ geboten hat. Es iſt nun weiter wichtig, daß Dr. Simons auch im Reichstag offen zugegeben hat, bei der Ueberreichung des zwei⸗ ten Gegenvorſchlages über eine ausdrückliche Anwei⸗ ſung des Berliner Kabinetts hinausgegan⸗ gen zu ſein. Er hat aber angeſichts der Situation, wie er hervorhob, die Verantwortung dafür auf ſich genommen. Wie man alle dieſe Geſichtspunkte 619 einſchützen und auswer⸗ ten ſoll, iſt augenblicklich nicht die Hauptfrage. Es iſt ganz ſelbſtverſtändlich und auch von Dr. Simons als berechtigt aner⸗ kannt, daß ſeine Verhandlungsführung ſachlich bemängelt wer⸗ den kann. Für die Gegenwart iſt es aber wichtiger, feſtzu⸗ ſtellen, daß Dr. Simons ſeinen Vorſchlag gemacht hat ohne die feſte Grundlage eines Sachverſtändigen⸗Gutachtens über ihre wirtſchaftliche Durchführbarkeit, und daß er im Reichstag ausdrücklich erklärt hat, die deutſche Regierung werde das Angebot, das ſie in London gemacht habe, nicht er⸗ neuern können, ſondern nach einem neuen ſuchen müſſen, entſprechend der nunmehr durch die Strafmaß⸗ nahmen verſchlechterten wirtſchaftlichen Lage. 9 Erklärung enthebt uns wohl zur Zeit der Notwendigkeit, zu den Vorſchlägen von Dr. Simons im einzelnen Stellung zu nehmen: ſie ſind als Verhandlungsgrundlage ür uns nicht mehr vorhanden. Ebenſo erfreulich wie die Erklärung, die Dr. Simons nach dieſer Richtung ab⸗ gab, iſt die ſcharfe Stellung, die er gegen die brutale Verge⸗ waltigung Deutſchlands dürch die Strafmaßnahmen einnahm. Er 9 mit Recht hervor, daß dieſe Anwendung von Gewalt die ſchwerſte Attacke gegen den Frieden, das Völkerrecht und Völkerbundsakte ſei. Dieſem Proteſt des Außenminiſters mag manches an Leidenſchaftlichkeit und Temperament gefehlt haben, ſachlich wer er von großer Schärfe. Ebenſo hat Dr. Simons auch in der Schuldfrage das Notwendige geſagt, wenn er betonte, daß Deutſchland jetzt gezwungen ſei, der Anklage der Gegner nachdrücklichſt Der Verſailler Vertrag ſei zwar unterſchrieben, aber es gebe niemand in Deutſchland, weder Mann noch Frau, der an die Alleinſchuld Deutſchlands glaube. Die Anſicht der Welt müſſe ſich in dem⸗ ſelben Sinne einſtellen. Hoffentlich hat der Miniſter damit den Auiſtolt zu energiſchen Schritten gegeben, die zur Aufrollung der Schuldfrage unternommen werden. Wenig politiſch ſchien es uns zu ſein, daß Dr. Simons unſern Gegnern ausdrücklich das Zeugnis ausſtellte, ihre Entſchädlgungeſorde⸗ rung beruhe auf wirklichen Nöten. Deutſchland hat es wohl nicht nötig, in dem Zuſtand ſeines wirtſchaftlichen und poli⸗ tiſchen Elendes 3 10 Bedrückern noch moraliſche Hand⸗ reichungen zu leiſten. Es mutete auch ſeltſam an, daß Dr. Simons dieſen Erpreſſern gegenüber den Bibelſpruch verfocht: Man ſoll nicht Böſes mit Böſem vergelten. Ein politiſch denkender Außenminiſter hätte dergleichen jetzt wohl nicht über die Lippen gebracht. Die Erklärung der 8 und das Vertrauens⸗ volum. Die grundſätzlich wichtigen Stellen in der Rede des Außen⸗ miniſters Dr. Simons würden von der Erklärung der Regie⸗ rungsparteien, die der Abg. Dr. Trimborn verlas, auf das wirkungsvollſte herausgearbeitet und unterſtrichen. Die Er⸗ klärung wies das Parſſer Entſchädigungsprogramm als un⸗ erfüllbar unbedingt zurück und hob hervor, daß Frankreich ſchuld ſei, wenn der Wiederaufbau in Nordfrankreich nicht weitere Fortſchritte gemacht habe. Wenn aus der deutſchen Schuldverſchreibung überhaupt Nutzen gezogen werden könne, ſo müſſe das Weltvertrauen in die deutſche Wirtſchaft ge⸗ ſtärkt werden. Die Erklärung billigt ferner, daß die deutſche egation unter der Führung von Dr. Simons in London den Abbruch der Verhandlungen auf ſich enommen hat und ſie ſtellt ausdrücklich feſt, daß durch den bruch der Ver⸗ handlungen die Angebote Deutſchlands hin⸗ fällig geworden ſind. Die Strafmaßnahmen der En⸗ tente werden in ſchärfſter Weiſe gebrandmarkt. In markigen Worten gedenkt die Erklärung der deutſchen Bevölkerung im Weſten, an deren Entſchloſſenheit die Gewaltmaßnahmen ſcheitern werden und dankt ihnen für den Beweis ihrer Liebe und ihrer Treue zum Vaterlande. Die Zukunft, ſo hebt die Erklärung hervor, wird zeigen, daß die Durchführung der Strafmaßnahmen an deren weltwirtſchaftlicher Unmöglichkeit ihr natürliches Ende finden wird. Ferner wird betont, daß bei künftigen Verhandlungen als letztes Mittel ein Proviſo⸗ rium innerhalb der Grenzen der deutſchen Leiſtungsfähigkeit ins Auge gefaßt werden könne. Für dieſes aber könnten die Pariſer Beſchlüſſe weder als vor⸗ läufige noch als endgültige Regelung in Be⸗ tracht kommen. In kräftigen Worten nimmt die Erklärung Stellung gegen die feindlichen Schuldanklagen. Sie nennt es eine feige Lüge, wenn Deutſchland zu dieſer Beſchuldigun ſchweigen wolle. Sie ſtellt feſt, daß Lloyd George ſelbſt ſich im Sinne deutſcher Nichtſchuld ausgeſprochen habe und daß die intellektuelle Urheberſchaft des Krieges ſicher nicht bei einem Volke liege, das durch ſeine friedliche Arbeit den Grunbſtein für ſein Glück und ſeinen Wohlſtand gelegt habe. Zum Schluß ſtellt die Erklärung feſt, daß die von dem Red⸗ ner vertretenen Parteien der Regierung ihre Unterſtützung Zulaaen, wenn die Regierung entſchloſſen ſei, im Sinne der ——.— Grundſätze die Rechte des deutſchen Voltes zu wahren. Das Ergebnis der Reichstagsverhandlungen war die Annahme einer Entſchließung, die die Billigung des Reichs⸗ tages ausſpricht, daß die Regierung trotz aller angedrohten und in Kraft getretenen Gewaltmaßregeln in der Ableh⸗ ——3 der Pariſer feſt geblieben ſei. — hat die en Nen ihren richtigen Ausklang ge⸗ nden. Es gilt, im Augenblick nicht zurückzuſchauen auf das, was in London verhandelt worden iſt. Nach den Erklä⸗ rungen des Miniſters Simons und nach den Feſtſtellungen der Parteien des Reichstages kommen die deutſchen Vor⸗ chläge nich weiter in Betracht, ſondern ſie ſind hinfüllig geworden. Jetzt gilt es, feſt zufammenzuſtehen, um den Gewaltmaßnahmen der Gegner zu trotzen, und in dieſem Widerſtand gegen Erpreſſung und Vergewaltigung hat ſich der Reichstag mit der Regierung und mit unſeren Delegierten in London ſolidariſch erklärt. Das deutſche Volk wird es nicht minder an Entſchloſſenheit und Feſtigkeit ſehlen laſſen. Berlin, 12, Mürz.(..) Der Reichstag hat heute in nament⸗ licher Abſtimmung mit 268 gegen 49 Stimmen den Antrag Trim⸗ born⸗Streſemann⸗Schiffer, der Reichstag billigt, daß die Reichsre⸗ gierung die Ablehnung der Pariſer Bedingungen in London der Unterwerfung unter die unerfüllbaren Forderungen vorgezogen hat, angenommen. Die Annahme wurde mit Beifall begrüßt. Ein Miß⸗ trauensantrag der Unabhängigen, ſowie ein Antrag der Kommu⸗ niſten, welcher die Aufnahme der Handelsbeziehungen zu Sowſet⸗ land jordert, wurden abgelehnt. Bevölkerung, noch die Abſtimmung in Oberſchleſien. Berlin, 14. März.(Von Berliner Büro.) Wie jetzt bekannt wird, ſind polniſche Agenten Korfantys bemüht, den zur Abſtimmung reiſenden heimattreuen Ober⸗ ihre Abſtimmungskarten adieſe Burſchen ehrfach iſt es erfeulicherweiſe gelungen, dieſe Burſchen unſchädlich zu machen und der Polizei zuzuführen. det Auſſtand gegen die Sowjet⸗Macht. Die Lage in Kronſtadt. abe. Helſingfors, 11. März. Die von den aufſtändiſchen Kronſtädter Matroſen herausgegebene Zeitung„Iſweſtija“ Machrichten) berichtet in ihrer Rummer vom 8. März, daß der Artilleriekampf zwiſchen Kronſtadt und den in den Händen der Bolſchewiſten befindlichen Landforts, ins⸗ f beſondere„Kraßnaja Gorka“, für die Aufſtändiſchen gün⸗ ſtig verlaufe. Das genannte antibolſchewiſtiſche Blatt erklärt, daß der Kampf gegen den Kommunismus von den Kronſtädter Aufſtändiſchen mit Todesverachtung weiterge⸗ führt werde. Gleichzeitig warnt das Blatt vor einer Verbrüderung mit den Generälen, der Reaktion und der Bourgeoiſie. Die Helſingforſer Preſſe berichtet, daß ein zwei⸗ ter vom Lande aus unternommener Infanterangriff der bolſchewiſtiſchen Truppen gegen Kronſtadt zurückge⸗ ſchlagen ſei und die Sowjettruppen auf dem Eiſe des Finniſchen Meerbuſens viele Tote und Verwundete zurück⸗ gelaſſen hätten. Auf der Seite der Aufſtändiſchen nehmen an der Beſchießung der in den Händen der Sowjetrepublik befindlichen Küſtenbefeſtigungen auch einzelne Kriegsſchiffe teil, die nach hier vorliegenden Meldungen angeblich die An⸗ dreas⸗Flagge, die alte Kriegsflagge, gehißt haben. Ruſſiſchen antibolſchewiſtiſchen Organiſationen, die in dem finniſchen Grenzort Terijoki eine lebhafte Tätigkeit ent⸗ falten, iſt es gelungen, mit den Aufſtändiſchen in direkte telegraphiſche Verbindung zu treten und ihnen mitzuteilen, daß die Pariſer ruſſiſche Kolonie eine größere Hilfsaktion für die Aufſtändiſchen ins Werk geſetzt habe. Das wichtige Fort„Kraßnaja Gorka“ iſt in den Händen der Sowjetregierung. Die Petersburger bolſchewiſtiſche Preſſe berichtet die be⸗ deutſame Tatſache, daß Zentralrußland ſeit 17 Tagen voll⸗ ſtändig von Sibirien abgeſperrt iſt und keinerlei Züge aus Sibirien eintreffen. General Budyenni geht zu den Aufſtändiſchen über. „Skockholm, 13. März.(WB.) Nya Daglight Allehanda veröffentlicht ein Telegramm aus Reval an gutinformierte ruſſiſche Auswandererkreiſe in Stockholm, wonach General Budyennis Kavalleriekorps in Stärke von 12 000 Mann, das von den Bolſchewiſten den Befehl erhalten hatte, aus Südrußland nach Moskau zu marſchieren, um ey. gegen Kronſtadt verwendet zu werden, bei Orel zu den Revolu⸗ tionären übergegangen iſt. Orel befindet ſich nach Nachrichten aus ſicherer Quelle in den Händen der Revo⸗ lutionäre. Ausdehnung der gegenrevolutionären Bewegung. e. Baſel, 14. März.(Pr.⸗Tel.) Die Morning Poſt meldet aus Helſingfors: Die ruſſiſche Gegenrevolution hat ſich auf die Gouvernements ausgedehnt. In Ir⸗ kutst und Tobolsk haben die Aufſtändiſchen die Macht an ſich geriſſen. Eine aufſtändiſche Truppenmacht befindet ſich zwiſchen Niſchninowgorod und Tambow im l egen Moskau. z8n den Arbeiterbezirken Kaſſan und omarak haben die Truppen der Regierung gemeutert. Die Sowietregierung beſchwört die Arbeiterſchaft. c. Baſel, 14. März.(Priv. Tel.)„Daily Herald“ meldet durch Funkſpruch aus Moskau: Die Sowjetregierung erließ einen Aufruf„An Alle“, in dem ſie die Arbeiterſchaft beſchwört, ſich nicht von treuloſen Elementen, die in Ruß⸗ land die Gegenrevolution zu entfachen ſuchten, verführen zu laſſen. Die Sowjetregierung habe alle Maßnahmen getroffen, um die Aufſtände rückſichtslos und mit Waffengewalt nieder⸗ Am Schluß des Aufrufs heißt es, daß die Auf⸗ ſtandsbewegung zuſammenzubrechen beginne, Iſt Frankreich mit im Spiel? e. Baſel, 14. März.(Priv. Tel.) Der Rat der Sowjets hat die einer großen Zahl franzöſiſcher und eini⸗ er amerikaniſcher Staatsangehöriger in Moskau verfügt. ie Sowjetregierung beſitzt Beweiſe dafür, daß die in 0 Gouvernements ausgebrochene Bewegung gegen das Sowfet⸗ —— von franzöſiſcher Seite inſzeniert und unterſtützt wurde. Die ruſſiſchen Emigranten und der Kronſtädter Aufſtand. Aus Berliner ruſſiſchen Kreiſen wird uns geſchrieben: Die Exekutivkommiſſion des Konſeils der Mitglieder der Konſti⸗ tuante in Paris hat angeſichts des Aufſtandes in Sowjetruß⸗ land eine längere Reſolution Goia t, in der es u. a. heißt: „Unſere Heimat ſteht am Vorabend des langerwarteten Um⸗ ſchwunges. Die ru ſüe Demokratie hat den entſcheidenden Kampf gegen die bolſchewiſtiſche Vergewalti 5 begonnen. Weder der ausländiſchen Intervention, 10 der Hlo ade gegen die unſchuldige Kräften, die feindſelig gegen die Märzrevolution eſinnt—5— wird Rußland ſeine Befreiung zu verdanken haben. le Volksmaſſen ſelbſt, die den Schrecken des bolſchewiſtiſchen Re⸗ gimes an ſich erfahren haben und nach Freiheit und demokratiſcher ebnen nun die Wege zur Befreiung Ruß⸗ lands.“ In der Entſchließung wird des weiteren ausgeführt, daß in der jetzt zutage getretenen antibolſchewiſtiſchen Volks⸗ bewegung angeblich dieſelben Loſungen zum Ausbruck ge⸗ kommen ſeien, die die Mitglieder der ruſſiſchen Konſtituante bei ihrer letzten Beratung in Paris vertreten hätten. In der Pariſer ruſſiſchen Kolonie herrſcht eine beiſpielloſe Aufregung. Die aus Helſingfors eintreffenden Nachrich⸗ ten über den Stand der Aufſtandsbewegung in Sowjetrußland werden mit fieberhaftem geleſen. Es muß jedoch be⸗ Bru unverzüglich ſich mit dem Generalſektretär des Völkerbundes in zu ſetzen zwecks Erfüllung des Geſuches des Roten reuzes. er ruſſiſche Finanz⸗, Induſtrie⸗ und Handelsverband in Paris hat an das Komitee der Aufſtändiſchen in Kronſtadt ein Telegramm 53 in dem er den„ruhmvollen Kämpfern für die heilige Sache der Befreiung Rußlands“ einen herzlichen Gruß ſendet und ihnen mitteilt, daß zwei Millionen finniſche Mark bereits zum Ankauf von Lebensmitteln zur Verfügung geſtellt ſeien Deutſches Reich. Das Zentrum für eine erweiterte Koalition in Preußen. Berlin, 14. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Das Zen⸗ trum hat, wie die„Germania“ mitteilt, zur Frage der Re⸗ gierungsbildung in Preußen folgenden unzweideuti⸗ en Beſchluß gefaßt: an Stelle der alten, nunmehr zu chwachen Koalition verlangt die Zentrumefraktion aus vaterländiſcher Rückſichtnahme eine neue der alten drei Par⸗ Hinzuziehung der Deutſchen Volks⸗ partei. vie Rheinpfalz hält feſt zu Bayern. 68, München, 14. März.(Priv.⸗Tel.) Die Tagung der Landesbauernkammer in München erhielt durch das Beiennt⸗ nis der Rheinpfalz bei Bayern bleiben zo wollen einen warmen vaterländiſchen Ausklang. Dr. Horlacher be⸗ richtete über die Beſtrebungen mit Einſchluß der Rheinpfalz ein ſüdweſtdeutſches Wirtſchaftsgebiet zu ſchaffen. Die Bevöl⸗ kerung der Pfalz halte e zum rechtsrheiniſchen Bayern.(Bei⸗ fall.) Redner verlas ſodann einen diesbezüglichen Beſchluß der Wanchen Kreisbauernkammer. Die wirtſchaftliche rennung wäre auch der erſte Schritt zur politiſchen. Kammermitglied Steitz⸗Schmalfelderhof teilte mit, daß in den Kreiſen des Handels und des Gewerbes in der Pfalz dieſe Stimmung faſt ungeteilt herrſche. Mitglied Steininger betonte die Notwendigkeit, die treue Pfalz beſſer als bisher zu unter⸗ ſtützen. Die Aeußerungen der pfälziſchen Vertreter riefen leb⸗ haften Beifall hervor. Verhindertes Dynamitaltentat auf die Siegesſäule. Berlin, 14. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf die Siegesſäule iſt geſtern nachmittag ein Dynamit⸗ attentat verſucht worden. Noch nicht ermittelte Täter, die allem Anſchein nach Ausländer ſind, wahrſcheinlich 4 Männer und 4 Frauen, hatten im Innern der Säule, etwa in halber Höhe einen Pappkarton niedergelegt, der 6 Kilo Dynamit und Pikrin enthielt. Daran wurde eine Spreng⸗ kapſel mit einer S befeſtigt. Dann hatten ſich die Täter nach Anzünden der Schnur entfernt. Das wurde kurz vor 12 Uhr entdeckt, als 9 auf der Plattform und im Innern der Säule noch etwa 50—60 Perſonen befanden, s auf dem Platz um die Siegesſäule vielleicht—500 Menſchen pro⸗ menierten. Beſucher entdeckten die brennende Zündſchnur, teilten das ſofort den Andern mit und man ſtellte feſt, daß dieſe Zündſchnur nur den Zweck haben könnte, eine Exploſion ein⸗ zuleiten. Entſetzt ſtürzte nun alles dem Ausgang zu. Zwei zufällig vorüberradelnde Beamten der Schutzpolizei eilten, als ſie von der Sache erfuhren, kurz entſchloſſen die Wendeltreppe nach oben und ſahen, daß von der etwa 10 Meter langen 80 bereits die Hälfte abgebrannt war. Sie durchſchnit ⸗ ten die brennende Lunte und verhüteten ſo die Ex⸗ ploſion. Die aufgefundenen S hätten vermut⸗ lich genügt, die Säule völlig in die Luft zu ſprengen und 9171 von Menſchen zu töten. Von der Polizei iſt eine hohe elohnung ausgeſetzt worden. Bisher fehlt jede Spur von den Verbrechern. Kundgebungen deutſch⸗völkiſcher Studentenbünde. EBerlin, 14. März. Von unſ. Berl. Büro.) Eine Reihe von deutſch⸗völkiſchen Studentenverbänden hatten—5 Sonntag vormit⸗ tag nach dem ein einberufen, um„gegen die Anweſenheit der Enkentekommiſſionen in Deutſchland nach dem des Verſailler Vertrages dürch die Entente zu proteſtieren. Auf dem Lützowplatz, der zur wurde von der Polizei jede Anſammlung verhindert. Es bildete ſich dann ein Zug, der unter dem Geſang patriotiſcher Lieder und unter——.— von zumteil mit Poenkrengen verſehenen ſchwarz⸗weiß⸗roten Jahnen über den Kurfürſtendamm bewegte. Ein Zug von Linksradikalen, dem rote Fahnen voran getragen wurden, kam gleichzeitig heran. Beide feindlichen Gruppen beſchimpften ſich gegenſeitig. Zu Tätlichkeiten kam es aber nicht. Letzte Meldungen. Ein Landtag unter franzöſiſcher Kontrolle. Düſſeldorf, 13. März.(WB.) Heute vormittag trat der 60. Rheiniſche Provinziallandtag zuſammen. Auf Befehl des— 0 Oberkommandierenden der Beſatzungs⸗ truppen nimmt ein franzöſiſcher Offizier an den Be⸗ rgtungen teil. In ſeiner Eröffnungsanſprache wies Oberpräſident Frei⸗ herr v. Grothe auf die tigſten Vorlagen hin: Gutacht⸗ liche Stellungnahme ſ00 dem Entwurf eines Geſetzes über die erweiterte Selbſtändigkeit der Proyinz und Vornahme der Wahlen zum preußiſchen Landtage. Er ſchloß mit den Worten: Ueber das, was in dieſer Stunde die Herzen aller Rheinländer am tiefſten bewegt und am 0 beſhrt bedrückt, kann ich zu Ihnen nicht frei 88 Ich beſchränke mich darauf, Ihnen noch einmal die Worte in rufen, die vor einigen 1085 von der höchſten Stelle des Reiches an alle deutſchen Mitbürger gerichtet worden ſind: Ehern zu⸗ ſammenſchmieden ſoll uns dieſes Leid zu einigem Füh⸗ len, einigem Wollen.(Allſeitiges Bravo.) Ich ſtelle feſt, daß bieges Wort auch in den Herzen der Rheinländer einhelligen und kräftigen Widerhall findet. Mit dem innigen Wunſch, daß auch unſere Beratungen und—9 von eini⸗ vem Wollen und Fühlen 5 ein mögen und ſie tro a der unſagbaren Schwere der Zeit unſerer teuren Beknt U dem ganzen Vaterlande zum Segen gereichen öſfnet erkläre ich den 60. rheiniſchen eren la ür Auch die Rede des enten Geh. Sanitätsrat Dr. Olber⸗ Bonn(Ztr.) ſchloß mit einem begeiſterten Bekenntnis der Treue zum deutſchen Vaterlande. Zum Erſten Vorſitzenden des Provinziallandtages wurde Oberbürgermeiſter Gielen⸗ (Ztr.), zum 1. Stellvertretenden Vorſitzen⸗ den Wieſenfeld⸗Bonn(DN.) und zum Zweiten Stellvertreten⸗ mh Vorſitzenden Gewerkſchaftsſekretär Ullenbaum(.) ge⸗ merkt werden, daß die in Berlin lebenden ruſſiſchen Kreiſe wählt keineswegs ſo geſtimmt ſind, wie die Pariſer ruſſiſche Emigrantenkolonie, aus deren nach Verlin gelangten Berichten hervorgeht, daß ſie den baldigen Sturz der Sowjet⸗ regierung für vollkommen ſicher betrachtet. Die Hauptverwaltung des Roten Kreuzes hat ſich aus Paris an den Völkerhund mit der Vitte gewandt, Kronſtadt und Petersburg mit Lebensmitteln zu verſ Vorſitzende des Völkerbundes, der braſilianiſche Botſchafter, hat den Vertretern des ruſſiſchen Roten Kreuzes vorſprochen, * 8* 5— entſpreche. Sae e ſoll 1 Auflöſung der ſialieniſchen Kammer nach Oſiern. c. Baſel, 14. März.(Priv.⸗Tel.) Der geſtrige Corriere della Sera meldet, daß das Gericht über die bevorſtehende Auflöſung der italleniſchen Kammer den Tat⸗ n um en. mißbilligt im Allgemeinen den uch Nittis, da Giolittis zu ſtürzen. rn, E —— — —.— — Montag, den 14. März 1911.. MNannheimer General· Anzeiger.(mittag⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 121. Gebühren für die Ausſlellung von Legitimalions⸗ karten für Handlungsreiſende. Während bis zum Jahre 1920 eine Gewerbelegitimations⸗ karte für Handlungsreiſende in Baden/.— koſtete, ſollen künftig für die gleiche Leiſtung der unteren Verwaltungs⸗ behörde 1 20.— bis 4 100.— erhoben werden. Gegen dieſe Beſtimmung hatte ſchon ein großer Teil der badiſchen Handels⸗ kammern durch Eingaben an das Miniſterium des Innern zu Karlsruhe Einſpruch erhoben und neuerdings iſt auf Ver⸗ anlaſſung der Handelskammer Heidelberg der Badiſche Indu⸗ ſtrie⸗ und Handelstag mit einer neuen Eingabe bei der gleichen Stelle vorſtellig geworden. Es wurde darauf hingewieſen, daß im Jahre 1920 in Preußen.—, in Bayern/.40 bis„1.—, je nachdem, ob es ſich um Geſchäftsinhaber oder Angeſtellte handelte, in Württemberg 1 15.—, in Heſſen „4.— und in Sachſen 4.— verlangt wurden. Es ergibt ſich daraus, daß die in Baden erhobene Gebühr ſich nicht mehr im Rahmen deſſen hält, was in anderen Ländern erhoben wird, wodurch ſich zweifellos für Baden als Grenzland beſon⸗ dere Schwierigkeiten werden. Die natürliche Folge derartig phantaſtiſcher Gebühren wird nur die ſein, daß die Zahl der Handlungsreiſenden ſtark vermin⸗ dert wird und auch der durch ſie erzielte Warenumſatz der badiſchen Firmen einen Rückgang erleidet. Die als ſoziale Maßnahme gedachte Regelung der An⸗ paſſung von Gebühren an die Leiſtungsfähigkeit der einzelnen Firmen würde alſo in Wirklichkeit ihren Zweck verfehlen, ja ſogar im äußerſten Maße unſozial wirken. Wenn bei der Ausgeſtaltung der Gebühren der Gedanke maßgebend war, Ausländern einen höheren Preis für die Gewerbelegitimations⸗ karten abzunehmen, ſo wird dieſer Gedanke mit Recht als durchaus verfehlt angeſehen werden müſſen, umſomehr, als Deutſchland mehr denn je auf die Ausfuhr eigener Erzeugniſſe angewieſen iſt, demzufolge auch eigene Geſchäftsreiſende wird ins Ausland ſenden müſſen. Sollte ſich das Ausland auf einen gleichen Standpunkt ſtellen, wie das in Baden geſchehen iſt, ſo würde durch die Höhe der Gebühren eine Se von Handlungsreiſenden ins Ausland unmöglich werden. Es würde alſo das gegen das Ausland geſchleuderte Geſchoß mit doppelter Gewalt uns ſelbſt treffen. Es kommt hinzu, daß nach der Zahl der in Baden für Ausländer ausgeſtellten Legitima⸗ tionskarten bei einer unterſchiedlichen Behandlung der deut⸗ ſchen Geſchäftsreiſenden im Ausland der zu erwartende Scha⸗ den in kraſſem Mißverhältnis zu den erzielten Mehreinnahmen ſtehen wird. Die Feſtſetzung der Gebühr innerhalb des Rahmens von 20—1000 Mark ſoll auf einer Beurteilung der finanziellen Leiſtungsfähigkeit des einzelnen Antragſtellers beruhen. Man wird ſich vorſtellen können, wie verſchieden⸗ artig die Feſtſetzung bei den 53 verſchiedenen Bezirksämtern des badiſchen Landes ausfallen würde. Ganz beſonders muß aber darauf hingewieſen werden, wie dies auch die Handels⸗ kammer Heidelberg in ihrer früheren Eingabe ſchon tat, daß die ohne Mtwirkung der Volksvertretung vorgeſehene Rege⸗ lung ſchlechthin als ungeſetzlich zu betrachten iſt. Herr Profeſſor Dr. Thoma der Univerſität zu Heidel⸗ berg äußerte ſich über die Rechtsgrundlage der Berbrb⸗ nung vom 24. Dezember 1920 der Handelskammer Heidel⸗ berg gegenüber dahingehend, daß eigentliche Verwaltungs⸗ ebühren, nach Maßgabe der Inanſpruchnahme der öffent⸗ lichen Verwaltung, 190 aber nach einem Maßſtab der Leiſtungsfähigkeit des Pflichtigen erhoben werden dürfen. Die Grundſätze des Rechtsſtaats erfordern dabei, daß die Höhe der Verwaltungsgebühren im Voraus und im Allge⸗ meinen feſt beſtimmt ſei. Es beſteht zwar die Möglichkeit, die Erlaſſung eines Verwaltungsakts überdies zum Anlaß der Erhebung einer Steuer zu nehmen, ſei es wie in Preußen in der Form einer Stempelſteuer, ſei es wie im badiſchen Verwaltungsgebührengeſetz durch unmittelbaren Beſcheid unter dem Namen einer„Taxe“. Auch von der Taxe wird man fordern, daß ſie auf feſten Sätzen beruht und nicht nach ——. Willkür der Behörde auf Grund gefühlsmäßiger chätzung der Leiſtungsfähigkeit oder gar nach parteiiſcher Gunſt oder Ungunſt innerhalb eines etzlichen Rahmens höher oder niedriger feſtgeſetzt werden darf. Der Geſetzgeber — zwar die Befugnis, eine Delegation zu erteilen, kraft eren eine Behörde im Verordnungswege variable Taxen einführen kann. Es iſt aber die Frage, ob im geltenden Recht eine derartige Verordnungsdelegation beſteht. Das iſt zu verneinen! Wenn der§ 26 des Verwaltungsgebührengeſetzes die Verwaltungsbehörde ermächtigt, die Taxe zu„überſtim⸗ men“, ſo folgt aus dem allgemeinen Begriff der Taxe, bei denen grundſätzlich an eine feſt beſtimmte Gebühr zu denken iſt, die Vermutung, daß dann auch nur feſt beſtimmte Taxen Kunſt und Wiſſen. E Mary Wigman gab Samstag im Nationaltheater einen Tanzäbend Die Tänzerin, die wir zum erſtenmale ſahen, ſcheint ungewöhnlich muſikaliſch zu 5 denn auch der Rhythmus ihrer Tänze, die ſie ohne Muſikbeg— einmal nur von Gongſchlägen begleitet— ausführte, war vollendet. Das iſt aber auch das einzig Guͤte, was ich über dieſe Künſtlerin zu ſagen habe; denn ihren Dar⸗ bietungen mangelt die Phantaſie, und ihre Bewegungen als Aus⸗ drucksformen ſind nichts weniger als anmutig, und manche Stellung, die ſie einnahm, wirkte geradezu abſtoßend. Sie tanzt, wie ich ſchon oben andeutete, mit neuen Mitteln, als da mehr ſind: Ohrfeigen⸗ bewegungen der Arme, Schwurfinger in lächerlicher Poſe, Hüſten⸗ maſſagen von lächerlicher Koketterie. Daß man über ihre Kunſt auch weſentlich anderer Meinung ſein kann, zeigte ein unerhörter Beifall. Die Verteilung der Mißvergnügten und Begeiſterten wäre jedoch deutlicher zur Geltung gekommen, wenn nicht ſoviele Frei⸗ plätze ausgegeben worden wären. Die muſikaliſche Leitung hatte F. Lederer. Wir wollen annehmen, daß er ſich, gutgelaunt, mit der Wiedergabe der Roſſini⸗Ouvertüre einen Scherz mit dem Publikum machen wollte— mit dieſer Wiedergabe nämlich!— einen Scherz, auf den ein Teil des Publikums auch hineinfiel. Die„Geſchichten aus dem Wienerwald“ mußten zum Teil wiederholt werden. Ver⸗ mutlich gefielen ſie deshalb doppelt gut, weil man erkannte, wie ſeelenlos ihnen gegenüber die Tanznummern waren. A. M. Kirchenkonzert Lindenhof zum Beſten der Mannheimer Kinder⸗ hilfe. Es verſteht ſich, daß Wohltätigkeits⸗Konzerte keiner ein⸗ gehenden Beſprechung unterzogen werden. Das geſtrige Konzert in der Johanniskirche verdient aber dennoch, unter einem beſonderen Geſichtswinkel betrachtet zu werden. Nämlich: in Mannheim haben die Kirchenchöre einen ſchweren Stand. Mannheim iſt Theaterſtadt, für die Kirche und den Kirchengeſang bleibt mithin ein kleiner Kreis ſangesluſtiger Laien. Die ſchönen Tenorſtimmen ſingen im vierſtimmigen Männerverein, ſie ſingen von Frühling und Liebe, vom Rhein und vom Wein, auch vom Vaterlande. Es fehlen alſo den Kirchenchören die Männerſtimmen zur Ausgleichung des Quantum und Ouale der Frauenſtimmen. die helle Klangfarbe, der Mangel an leichter Tongebung, der ſchwere Rhythmus kommen hinzu. Unter dieſen Umſtänden hat der Chormeiſter zu arbeiten, unter dieſen Umſtänden iſt zu ſagen, daß wir in Mannheim recht ute Kirchenkonzerte haben, und zwar in allen proteſtantiſchen Kirchen. Die große Erfahrung des Herrn Muſikdirektor Friedrich Gellert, ſeine eifrige Vorarbeit und ſeine muſikaliſchen Tugenden bedürfen keiner neuen Hervorhebung. Die Hauptſache: es gelang Ses rocht wohſ. Die ſchünen Chorſäße von Homiſina uind Gafforiys. gemeint ſind. Es ergibt ſich aus den bisherigen Verordnungen auf Grund des§ 26, daß auch die badiſche Regierung in ihm nur die Ermächtigung zur Beſtimmung feſter Taxen erblickt hat. Wenn jetzt die neue Verordnung vom 24. Dezember 1920 hiervon abweicht und die Legitimationskarten einer variablen Taxpflicht unterſtellt, mit einem Spielraum von 20—1000, d. h. vom einfachen bis zum fünteher Besch, ſo uſurpiert ſie damit eine Ermächtigung, die ihr der Geſetz⸗ eber von 1888 nicht hat erteilen wollen und nicht erteilt hat. nſoweit alſo iſt die Verordnung vom 24. Dezember 1920 rechtsungültig und ſtehen die früheren Sätze noch in Kraft. Ein Gewerbetreibender, dem auf Grund der Verordnung vom 24. Dezember 1920 eine höhere Taxe auferlegt worden iſt, kann dagegen Klage erheben auf Grund des§ 3 Ziffer 1 des Verwaltungsrechtspflegegeſetzes und hat begründete Ausſicht, damit beim Verwaltungsgerichtshof ein günſtiges Urteil zu erſtreiten. Soweit bei Erlaſſung der Verordnung vom 24. Dezem⸗ ber 1920 hauptſächlich an die Heranziehung von Ausländern aus valutaſtarken Ländern gedacht ſein ſollte, würde dieſe Berechnung vermutlich fehlſchlagen. Ausländer werden ſich, wenn die Verordnung in Kraft bleibt, ihre für das ganze Reich gültige Gewerbelegitimationskarte vermutlich einfach bei den Behörden eines anderen deutſchen Landes erwerben, deſſen Gebühren maßvoll und berechenbar ſind. Wir dürfen hoffen, daß das badiſche Miniſterium des Innern ſich den angeführten Gründen nicht verſchließt und die Verordnung vom 24. Dezember 1920, die in jeder Hinſicht einen Schlag ins Waſſer darſtellt, wieder aufhebt.(Mitgeteilt von der Handelskammer für den Kreis Mannheim.) St⸗ädtiſche Nachrichten. Bürgerausſchußvorlagen. Geländeverkauf an den Reichseiſenbahnfiskus. Der Stadtrat hat beſchloſſen, an den Reichseiſenbahnfiskus 28 532 qm. Gelände auf Gemarkung Mannheim und Seckenheim bei einem Preiſe von—10 Mark pro Quadratmeter zu 123 136.50 Mk. zu veräußern. Der Hauptteil des Geländes(26 160 qm.) wird zu 4 Mark pro Quadratmeter abgegeben. Die Abgabe des Geländes wird durch die Verlegung der Zufahrtslinien zum Perſonenbahnhof Mannheim notwendig. Soweit Privatgelände dabei in Betracht kommt, wird der Erwerb im Enteignungsverfahren durchgeführt. Gegen ſpätere unentgeltliche von Erſatzanlagen(Weg⸗ flächen im fahrbaren Zuſtande) ſind 6066 Quadratmeter abzutreten. Der Sonntag Judica war für Viele ein ereignisreicher Tag: der Hauptteil der dies⸗ jährigen Konfirmanden wurde eingeſegnet. Als in der Stunde, in der die Knaben und Mädchen an der Seite ihrer Angehörigen den Gang zur Kirche antraten, ein feiner Regen herniederzurieſeln be⸗ gann, da mußte man ſich ſagen, daß der Wettergott für die Stim⸗ mung, die über unſerm Vaterlande lagert, den richtigen Ausdruck gefunden hatte. Durch die Predigten der Geiſtlichen klang bei voller Würdigung der furchtbaren Schwere der Zeit aber doch auch die zuverſichtliche Hoffnung, daß das heranreifende Geſchlecht wieder beſſere Tage ſehen wird. Und es war wie eine Bekräftigung dieſer Zuverſicht, daß die Sonne hell und freundlich durch die hohen Fenſter blinkte. Der Regen hatte ſchnell wieder aufgehört, die Wolken hatten ſich zerteilt und bald ſtrahlte das Tagesgeſtirn am blauen Frühlingshimmel. Im engen Kreiſe der Familie ſaß man dann beiſammen, bis die Glocken von neuem zur Kirche riefen. Es wird nur Wenigen vergönnt geweſen ſein, die Konfirmation feſtlich zu begehen, denn den meiſten Eltern iſtes ſchon nicht leicht geworden, ihr Kind in der gewohnten Weiſe auszuſtatten. Kleider, Schuhe und Wäſche koſten immer noch trotz Preisabſchlag viel Geld. Da wird für Eſſen und Trinken nicht mehr viel übrig geblieben ſein. Die große und beſſere Maſſe unſeres Volkes aber iſt ja in ihren Anſprüchen ſo beſcheiden geworden, daß man ſagen darf: Der Konfirmationstag hat, von beſonderen Ausnahmen abgeſehen, auch außerkirchlich bei den Beteiligten Eindrücke hinterlaſſen, die in die Reihe der guten Erinnerungen eingereiht werden dürften. Die Sonne, die jetzt namentlich in den Mittagsſtunden eine die Vegetation mit Macht zur Entfaltung bringende Wärme entwickelt, ſtrahlte aber auch für die tauſende von Kindern, die nachmittags vom Meßplatz aus durch die Straßen zogen. Die Große Karneval⸗ geſellſchaft Neckarvorſtadt hat ſich mit der Veranſtaltung des Som⸗ mertagszuges ein unbeſtreitbares Verdienſt erworben, denn die Beteiligung hat bewieſen, daß die Wiederaufnahme dieſes alten ſchönen pfälziſchen Volksbrauches einem allgemeinen Bedürfnis ent⸗ ſprach. Es war ein farbenprächtiges Bild, das die tauſendköpfige Kinderſchar mit den buntſchillernden Sommertagsſtecken bot. Und hell und friſch klangen die Frühlingslieder, zu denen mehrere im Zug verteilte Kapellen aufſpielten.„Strieh, ſtrah, ſtroh“,„Der Mai iſt gekommen“ und andere bekannte und beliebte Lieder ſchallten weithin durch die Straßen, in denen ein tauſendköpfiges Publikum Spalier bildete. Auch Sommer und Winter, die typiſchen wan⸗ delnden Figuren, fehlten nicht. Die vier Jahreszeiten wurden durch Wagen dargeſtellt. Den beſten Geſamteindruck von dem Zuge hatte die alten Weiſen von 1660 und 1770 in ſtilvollem Tonſatz, ſeine neue Motette für Frauenchor und Orgel— von ſchöner Wirkung — zeigten Herrn Friedrich Gellert als verdienſtvollen Kirchen⸗ muſiker. Genug, es gelang alles ſehr wohl. Auch Herr Heinrich Lenz als gediegener Orgelmeiſter, der Bachs großes e⸗moll⸗Vor⸗ ſpiel wie eine Programmſonate von Richard Bartmus mit gleicher Gewandtheit wiedergab, der auch ſeine Orgel den heiklen Beglei⸗ tungen zu Max Bruchs Stimme des Gelübdes und zu Ferdinand Hummels Halleluja dienſtbar machte, erwarb ſich 9 Verdienſte. Die Wahl der Soliſten war glücklich zu nennen. Fräulein Gertrud Heinichen(deren Margarethe bereits bemerkenswert hervortrat aus den Aufführungen der Opernſchule), verſteht auch Sebaſtian Bach zu ſingen. Im Halleluja von Ferdinand Hummel kam dann die glänzende Stimme zur vollen Wirkung. Die drama⸗ tiſche Tendenz der jungen Sängerin, ihre natürliche Wärme und ihre echt muſikaliſche Geſangsweiſe laſſen auf eine ſchöne Zukunft Dieſe Entwicklung— die den„dramatiſchen“ Sopran zur dürfte— gehört allerdings erſt dem 30. Lebens⸗ jahre der Frau an, ſo daß wir zunächſt mit dem jugendlich⸗ dramatiſchen Fache von Weber bis Wagner zu rechnen haben Herr Ernſt von Gizyckk ſtellte ſich als erfahrener Violoncelliſt vor; ſein Ton iſt männlich, ſein Vorirag natürlich und er weiß, was er will. Er wußte auch, warum er die Stücke aus Bachs C⸗dur⸗ Suite für Violoncello allein ſo langſam ſpielte; die Bourrée(der Bauerntanz aus Südfrankreich) war eben nur in dieſer Form in den Rahmen eines Kirchenkonzerts zu bringen... Die ſchöne Johanniskirche war trotz des herrlichen Sonntagwetters recht gut beſucht: zum Beſten der Mannheimer Kinderhilfel Arthur Blaß(J..) 4% Benno Erdmanns Nachfolger in Berlin. Der durch das Ab⸗ leben des Geh. Rats Benno Erdmann erledigte der Phi⸗ loſophie an der Berliner Univerſität iſt dem Geh. Hofrat Prof. Dr. Heinrich Maier in Heidelberg angeboten worden. den Hochſchulnachricht. Der Heidelberger Botaniker Prof. Dr. L. Jo brhaß den an ihn ergangenen Ruf nach Marburg angenommen. — Dr. Maximilan Pfiſter aus Heidelberg iſt als Dozent für innere Medizin an die chineſiſche Medizinſchule in Schanghai berufen worden. Er wird ſeine Vorleſungen bereits im Sommer⸗ ſemeſter beginnen. 0 Uraufführung in Kreſeld.„§§⸗Koller“ betitelt ſich ein neuer Schwänk von Artur Hoffmann, dem Verfaſſer des erfolgreichen Luſtſpiels„So'n Windhund“. Er erlebte in Krefeld ſeine Urauf⸗ führung. Das Stück macht ſich luſtig über das Strebertum und den „Paragraphenkoller“, der dort gedeiht, wo der Streber— iſt. o ge⸗ Pgen fommen allerlei Liebesvogre. die en ihrem erſehnten Zie man von der Terraſſe des Waſſerturmes aus, als ſich die farben⸗ ſprühende Rieſenſchlange des Zuges um den Friedrichsplatz ſchlängelte und die verſchiedenen Melodien der Kapellen zu einem einzigen großen Frühlingshymnus ineinanderklangen. Am Roſengarten er⸗ folgte kurz nach 4 Uhr die Auflöſung des— Aber trotzdem war noch lange der Sommertagsſtecken, von denen viele von Bretzeln gekrönt waren, das Zeichen des Tages. Auf dem Lindenhof fand 0 11 und 12 Uhr vormittags ebenfalls ein Sommertagszug tatt. Abreiſe der abſtimmungsberechtigten Oberſchleſier hof aus die Abfahrt des 2. Schleſierſonderzuges mit den abſtimmungsberechtigten Oberſchleſiern. Die Abreiſe erinnerte an die Auguſttage 1914. Der 60 Achſen ſtarke Sonderzug ſtand auf dem erſten Gleis und wurde ſchon von 8 Uhr ab beſetzt. Auf dem Perron hatten ſich inzwiſchen ſo viel Menſchen angeſammelt, daß ein Paſſie⸗ ren nur mit Mühe vor ſich gehen konnte. Alles wollte den Ober⸗ ſchlieſiern nochmals„Gute Reiſe“ wünſchen und ein„Fröhliches Wiederſehen“ zurufen. Auch der Lindenhofſteg war zum Brechen voll und ein Paſſieren desſelben gänzlich ausgeſchloſſen. Auf dem Bahnſteig waren ſinniger Girlanden⸗ und Tannenſchmuck und Fähnchen in den badiſchen Farben angebracht. Die Dekoration wurde von Herrn Math. Kocher namens der Ortsgruppe Mann⸗ heim des Verbandes Gartenbaubetriebe ausgeführt. Die Kapelle Petermann unter Leitung ihres verdienten Dirigenten Herrn Becker, konzertierte von 8 Uhr an und fand mit ihren Darbietun⸗ gen reichen Beifall. Von den Geſangvereinen war es diesmal die „Liederhalle“, die unter Herrn Gellert prächtige Chöre in ſchönſter Ausarbeitung zu Gehör brachte. Die Sänger ſangen u. a. „Das iſt der Tag des Herrn“, ferner„Mutterſprache, Mutterlaut“ und„Im ſchönſten Wieſengrunde“. Alle Lieder fanden den ungeteil⸗ ten Beifall der nach Tauſenden zählenden Menſchenmenge. Bereits eine halbe Stunde vor Abfahrt des Fonderzuges hatten es ſich die Abreiſenden im Zuge bequem gemachk Unter den Oberſchleſiern be⸗ merkten wir alle Altersklaſſen, Greiſe wie Kinder, Frauen wie Mäd⸗ chen. Alle erhielten von den Damen der ſchon am frühen Morgen ſehr tätigen Verteilungsſtelle Liebesgaben, die in die Abteile hinein⸗ gereicht wurden. Zur Verteilung gelangten für die lange Reiſe Würſtchen und Brot, Kaks, hübſche Zigarrentaſchen mit Inhalt u. a. 85 Unermüdlich waren die Damen beſtrebt, alle Oberſchleſier zu verſorgen. Selbſt während des einige Minuten niedergehenden fei⸗ nen Sprühregens ſtockte nicht das Liebeswerk„‚das dankbarſt aufge⸗ nommen wurde. Als Vertreter der Stadtgemeinde war Herr Bür⸗ germeiſter Dr. Walli erſchienen und als Vertreter der Handels⸗ kammer deren Vizepräſident Herr M. Rothſchild. Mit lebhaften Zurufen wurde Alex Kökert begrüßt, der den Oberſchleſiern durch ſeinen goldenen Humor hinlänglich bekannt iſt. Wenige Minuten vor Abgang des Sonderzuges dankte Herr Willimski allen zum Abſchied Erſchienenen ſowie denjenigen, die die Sache der Oberſchleſier ſo reich unterſtützten. Den Abſtimmungs⸗ berechtigten rief er ein„Glück aufl zur Fahrt“ zu. Dann widmete Bürgermeiſter Dr. Walli Worte des Dankes denjenigen, die an dem Zuſtandekommen der Sonderzüge ſich verdient gemacht hatten. Er gedachte der Privatperſonen, Firmen und Vereine, die durch Spenden und Liebesgaben die finanzielle Grundlage ſchufen. Er gedachte ferner der Arbeitgeber, die durch Beurlaubungen ihrer Ar⸗ beiter und Angeſtellten dieſen die Abſtimmung ermöglichten. Er dankte den Künſtlern, die ihre Kunſt in den Dienſt der Sache der Oberſchleſier ſtellten und dankte insbeſondere Herrn Willimski und deſſen Stab. Den Abfahrenden wünſchte Redner ſodann gute Reiſe und glückliche Heimfahrt, worauf er ſeine Worte in einem Hoch auf Oberſchleſien und das deutſche Vaterland ausklingen ließ, das rau⸗ ſchenden Beifall fand. Als ſo die Wogen vaterländiſcher Beigeiſte⸗ rung am höchſten gingen, erfolgte das Abfahrtsſignal und unter den Klängen des Liedes„Muß i denn, muß i denn zum Städtele hinaus“ dampfte der zweite Mannheimer Schleſierzug, in dem badiſche, pfäl⸗ ziſche und 200 württembergiſche Oberſchleſier ſaßen, aus der Bahn⸗ hofshalle. Tauſende von Händen winkten Abſchiedsgrüße oder lie⸗ ßen Tücher flattern. Aus allen Fenſtern des abfahrenden Zuges gabs noch ein letztes Grüßen, Winken und Zurufen, dann war der Abſchiedsakt vorüber, aber die große erhebende nationale Stimmung begleitete die Schleſierfahrer wie die vielen Freunde und Gönner. ch. Ueber den Verlauf der Fahrt liegen uns bereits zwei Nachrichten vor. Der Transportführer, Herr ſtud. Roos, ſendet uns aus Frankfurt, wo Verpflegungs⸗ pauſe war, einen Kartengruß, der von glänzender Aufnahme und großer Begeiſterung berichtet. Der Leiter der Bezirksgruppe Frank⸗ furt begrüßte die Reiſenden mit einer zündenden Anſprache, auf die Laut behördlicher Verfügung ist der Verkauf E31 der Milchiabrikate Buco · Buttermilch und Ramogen-Fettmilch krei gegeben. Dose je Mk..80 in Apotheken und Drogerien.— Gratisbroschüre durch Deutsche Milchwerke, Zwingenberg(Tiessen). langen, wobei dem ſchlimmſten Juriſtenfreſſer, dem Großſchlächter⸗ meiſter Theobald Feiſtmann das Mißgeſchick begegnet, einen ihm ſo verhaßten Juriſten in die Familie zu bekommen.— Der Erfolg des witzigen, anſprechenden Stückes war durchſchagend. Dichter und Hauptdarſteller wurden ſtürmiſch gerufen. 4 Eine Thealergemeinſchaft Weimar⸗Jena. Die enge Gemein⸗ ſchaft, die zwiſchen„Weimar⸗Jena, der großen Stadt“ ſchon in der Goethe⸗ und Schiller⸗Zeit beſtand, wird vom nächſten Winter an durch eine Vereinigung des Theaterbetriebes einen neuen Ausdruck finden. Wie man uns aus Jena berichtet, wird das Deutſche Na⸗ tional⸗Theater in Weimar, das unter der Leitung des Dichters Ernſt Das dortige Stadttheater wird nicht wieder an einen ſelbſtändigen Unternehmer verpachtet. Der verhältnismäßig kleine Bau ſoll für Kammerſpiele eingerichtet werden, während Oper und großes Schau⸗ ſpiel im großen Volkshausſaal geſpielt werden ſollen, wo bereits ſeit einigen Jahren Weimarer Gaſtſpiele mit großem Erfolg ſtattgefun⸗ den haben. 4. Die München, die ſich bekanntlich mit der Herſtellung von wiſſenſchaftlichen Spielfilmen befaßt, hat vor kurzem von der Witwe des bekannten Gründers der erſten Urania, Dr. Wilhelm Meyer, ein wertvolles Manufkript erworben, das das Problem der aſtronomiſchen Weltbetrachtung in einer ganz eigen⸗ vorgehoben werden ſoll, bereits vor Jahren in literariſcher Form ihren Siegeszug durch die ganze Kulturwelt gemacht. Die Bear⸗ beitung dieſes aufſehenerregenden Werkes haben die Herren Dr. Rudolf Pabſt und Erik Geijar übernommen. Ausgrabungen in der Hersfeider Stiftskirche. Die Stadt Hersfeld, die um die Mitte des 8. Jahrhunderts gegründet wurde, beſitzt in ihrer ehrwürdigen Stiftskirche ein künſtleriſch hochbedeu⸗ tendes Denkmal, das wahrſcheinlich nur die Erweiterung einer alten karolingiſchen Baſilika darſtellt. Die kulturgeſchichtlichen und kunſtgeſchichtlichen Probleme, die mit dieſem Bau verknüpft ſind, können nur durch eine ſyſtematiſche Grabung gelöſt werden, und deshalb ſoll dieſes Unternehmen jetzt in Angrif genommen werden. Wie in der Zeitſchrift„Heſſenland“ berichtet wird, hat die Muſeums⸗ kommiſſion eine Entſchließung angenommen, derzufolge mit den Ausgrabungen bereits in dieſem Hrühjahr begonnen werden ſoll. Die Ergebniſſe werden nach der Anſicht der nicht nur für die älteſte Siedlungsgeſchichte Hersfelds, ſondern auch für die Kunſtgeſchichte von unermeßlichem Wert ſein. Bei der ſyſtema⸗ tiſchen Bodendurchforſchung ſollen die Erfahrungen verwertet wer⸗ den, die bei den vor einiger Zeit vorgenommenen Grabungen in Fuſda geſammelt wurden. Geſtern.10 Min. erfolgte vom hieſigen Hauptbahn⸗ Hardt ſteht, auch in Jena regelmäßig Aufführungen veranſtalten. artigen Form behandelt. Die gleiche Idee hat, was beſonders her⸗ —————— 4. Seite. Nr. 121. Maunhelmer General· Anzeiger.(Mimag · Ausgabe⸗ Montag, den 14. März 1921. — Willimski mit dem Gelöbnis antwortete, daß Alle am onntag ihre Pflicht erfüllen werden. Aus Erfurt, der zweiten Verpflegungsſtation, die um 8,20 Uhr abends erreicht wurde, liegt uns folgendes Telegramm vor:„Die Fahrt gleicht einem Triumph⸗ zuge. Ueberall, in Offenbach, Hanau, Gelnhauſen, Bebra, Eiſenach, Gotha und Erfurt, begeiſterter Empfang. Die Stimmung wächſt von Ort zu Ort. Verpflegung gut und reichlich. In Offenbach — der Oberbürgermeiſter eine Anſprache, die in ein Hoch auf eutſchland ausklang. Bebra verließ der Zug unter dem Geſang des von einer Kapelle intonierten Liedes„Deutſchland, Deutſchland über Alles“. S. Die Barfreimachung von Brieſen, Druckſachen uſw. wird vom 15. März ab beim hieſigen Poſtamt 2(Bahnhofplatz) verſuchsweiſe zugelaſſen. Die neue Univerſal⸗Briefſtempelmaſchine verſieht Sen⸗ dungen nach dem Inland zu den Gebührenſätzen von 10 und 40 Pf. mit dem Freiſtempel. Es ſind mindeſtens 100 Stück einzuliefern. Die Sendungen werden werktäglich von 9 Uhr vormittags bis 3 Uhr nachmittags auf Grund eines Anmeldeſcheines am Schalter 6 des Poſtamts 2(Bahnhofplatz) angenommen, wo auch die Vordrucke zu den Anmeldeſcheinen während der Schalterdienſtſtunden unent⸗ geltlich abgegeben werden und nähere Ristundt erteilt wird. 3 Aus der Studentenſchaft der Mannheimer Handels⸗Hochſchule. Am 25. Februar wurde an dey Handels⸗Hochſchule Mannheim die Verbindung im Lichtenfelſer C. C. V. Frankonia gegründet. Sie iſt eine Tochterkorporation der zweitälteſten Korporation an der Han⸗ dels⸗Hochſchule, der Verbindung im Lichtenfelſer C. C. V. Hanſea (Grün⸗gold⸗rot; rote Stürmer.) Die Verbindung im Lichtenfelſer C. C. B. Frankonia trägt die Farben Rot⸗weiß⸗grün. Sie wird vom Sommer⸗Semeſter 1921 ab offiziell auftreten. Durch dieſe Gründung iſt der Verdandsgedanke des Lichtenfelſer Chargierten Conventsver⸗ bandes auch an der Handels⸗Hochſchule Mannheim zur Verwirkli⸗ chung gekommen, indem nun an der hieſigen Hochſchule ein örtlicher Lichtenfelſer C. C. beſteht, der nach außen ſtets geſchloſſen auftritt. veranſtaltungen. Theaternachrichl. In der heutigen Aufführung von Hebbels — 4 udith' ſpielt Marie Andor vom Schauſpielhaus in Frankfurt am Main die Titelrolle(Erſatz für Maria Petri) und Rudolf Witt⸗ gen vom Staditheater in Koblenz den„Holofernes“(für das bisher nicht beſetzte Fach des ſchweren Helden) auf Anſtellung.— Vortrag Liman von Sanders. Heute Abend findet der Vortrag des berühmten Heerführers bei den Dardanellen im Welt⸗ krieg General und osmaniſcher Marſchall a. D. Liman von San⸗ ders ſtatt. Er wird über ſeine Erlebniſſe und von ſeiner Fahrt von Konſtantinopel nach Malta, wo er widerrechtlich auf dem Heimwog während des türkiſchen Waffenſtillſtandes feſtgehalten wurde. Muſikaliſche Akademien. In der Dienstag, 15. März, ſtattfinden⸗ den letzten dieswinterlichen Akademie kommt außer Beethovens Neunter Symphonie ein Werk von H. Kaminski(dem Sohne eines badiſchen Pfarrers) zum erſtenmal in Mannheim zur Aufführung. Die„Introitus und Hymnus“ betitelte Kompoſition kam im Herbſt 1920 in Karlsruhe zur Uraufführung. Es iſt das Werk eines trotz ſeiner Zugend völlig ausgereiften Künſtlers, der ganz in den Klaſſi⸗ kern(vor allem Bach) wurzelt und deſſen Strenge des Stils vereint mit größter Intenſität des Ausdrucks überall tiefſten Eindruck her⸗ vorrüſt. Die Soliſten ſind: Lotte Lange⸗Bake(Sopran), Johanna Lippe(Alt), Max Lipmann(Tenor), Hans Bahling(Bariton), der Muſikverein und der Lehrergeſangverein. 3 Gheiniſcher Madrigalchor. Ein auserleſenes Konzert, das ch weit über den Durchſchnitt des jetzigen Konzertwinters erheben wird, verſpricht die Veranſtaltung des Rheiniſchen Madrigalchors am 17. März 64 werden. Der Chor wird geiſtliche und weltliche mehrſtimmige Chöre aus dem 16.—18. Jahrhundert zum vollenden⸗ den Vortrag bringen. Der Leiter des Chores iſt 0e Gi Walter Joſephſon. Soliſtiſche Mitwirkung iſt Brüno Helberger(Klavier). 8 Juternationaler Ringkamyf um die Süddeulſche Meiſterſchaft im Apollolheater. Am Samstag ahend konnte zunächſt v. d. Heyd nach 16 Minunten über Gemmel als Sieger triumphieren. Nach lebhaftem Treffen gelingt v. d. Heyd ein Kopfzug aus dem Stand, der, ſcharf durchgeführt, Gemmel keine Gelegenheit mehr gab, in die Brücke zu gehen. Sukoff beſiegte im Entſcheidungskampf mit Achner nach einer Geſamtzeit von 37 Minuten durch Arm⸗ chſulterſchwung am Boden, ebenſo ſchüttelte Roland den Koloß Heſtreich nach einer Geſamtzeit von 50 Minuten in der Brücke liegend mi Armfallgriff ab und direkt auf beide Schultern⸗ Sonntag abend ſtießen die beiden Kanonen Roland und Ran⸗ dolfi zuſammen. Die Zeit von 20 Minuten reichte bei den beiden gleichwertigen Kämpen nicht aus, um eine Entſcheidung herbei⸗ zuführen. Gemmel unterlag nach 18 Minuten gegen Chriſten⸗ ſen durch einen Untergriff von hinten. Ueberraſchend ſchnell fertigte der ſtarke Küpper den Rieſen ODeſtreich ab, welchen er unter allgemeinem Staunen mit einem mächtigen Untergriff hoch⸗ hoh und in 9 Minuten direkt auf beide Schultern werfen konnte.— Heute Montag findet der mit großer Spannung erwartete Kampf 9. d. Heyd gegen Randolfi ſtatt. Beide Gegner ſtehen mit der Siegeszahl an der Spitze aller Teilnehmer. Chriſtenſen muß gegen Deſtreich antreten, während Neeſer wieder gegen Gemmel ringt. Auf vielfachen Wunſch findet anſchließend an die Kämpfe durch Sportlehrer Für ſt zur Belehrung für das Publikum eine Demon⸗ ſtration im Fi⸗Jitſu ſtatt. Sportlehrer Fürſt, der auf Anweiſung der Behörde eine Reihe von Polizeiorganen in dieſen Abwehrgriffen ausgebildet hat, iſt darin ein Meiſter. Spielplan des National-Theaters Neues Theater E1 Wär: 5 4 Vorstellung 4 Vorstellung 3 14. M. 36B Judith 7 15. D. 20. Die Verschwörung des Fiesko zu Genus 6 16. M. 36D Jugend 7 im Nibelungensaal: 17. D. 37A Copelia Josei und seine Biüder 7 Die schöne Galathe 7 18. F. 37C Kameraden 7 19. S. 37B Der Evangelimann 7 20. S. A. Alda 6 Kumeraden 7 Srrichtszeitung. Zweibrücken, 10. März. In einer milltäriſchen Strafſache ſtand der 24 Jahre alte ehemalige Obermatroſe Auguſt Göhring aus Kaiſerslautern wegen Urkundenfälſchung, Betrug, Unterſchlagung und Fahnenflucht vor den Geſchworenen. Der Angeklagte war zu⸗ letzt Angehöriger der Sturmabteilung des Marinekorvs in der 1. Matroſendiviſion. Nachdem er den Feldzug mitgemacht hatte, wurde er bei Ausbruch der Revolution angeblich als Obermatroſe entlaſſen, nachdem er von der 2. Klaſſe des Soldatenſtandes wieder in die 1. worden war, worüber ſein Paß aber keine Ein⸗ träge enthält. Bei der Entlaſſung nahm er nun aus einem Blanko⸗ Paß zwei Blätter heraus, heftete dieſe in den eianen Paß und beförderte ſich durch eigenhändige Einträge ſelbſt zum Unteroffizier, dann zum Sergeanten und ſchließlich zum Vizefeldwebel. Gleichzeitig verlieh er ſich durch weitere Einträge das Eiſerne Kreuz 1. Klaſſe und das bayeriſche Verdienſtkreuz. In der Heimat Kaiſers⸗ lautern geſiel es dem Entlaſſenen wenig. Er trieb ſich zunächſt eine zeitlang im Rechtsrheiniſchen umher, um ſchließlich auf Veran⸗ keſſung eines Werbeoffizierz in das Graudenzer Jägerbataillon der Reichswehr als„Vize einzutreten. In dieſer angemaßten Vor⸗ geſetzteneigenſchaft konnte er ſich aber nicht lange halten, ſchon nach erwa§ Tagen wurde er unter Mitnahme von Uniformſtücken ſahnenflüchtig. Am 15. Januar erfolgte ſeine Feſtnahme in Darm⸗ ſtabt, von wo er am 31. März vorigen Jahres entfloh. Da das Zäzßerbataillon in Graudenz beim Eintritt des Göhring noch mobil war, ſtand er wegen Fahnenflucht im Felde vor dem Schwurgericht, beſtreitet aber die Kenntnis, daßses ſich um eine mobile Formation gehandelt habe. Auch die Fälſchuncen ſes will er uux vor⸗ Rnommen haben, un beln Nachhauſelommen beſſer mit ben Kriegs, erlebniſſen denommieren zu können. Daz Lautete auf ſechs abzüglich der erſittenen Unterſuchungshaft. Handel und lndustrie. Otavi Minen-Co. In der.0..-V. teilte der Vorsitzende über die Lage des Unternehmens mit, daß nach der Proklamation vom 17. November 1920 der Gesellschaft noch das Eigentum und die weitere Bearbeitung und Ausbeute der Kupfermine in Tsumeb und der Fundstätten im Otavitale verbleibt, sodann, und zwar bis 17. November 19a1, Minenrechte zu beiden Seiten der Eisenbahn innerhalb der Damaraland-Konzession. Damit werden alle für die Gesellschaft tatsächlich wichtigen Land- unc Minenrechte umfaßt. Das Recht auf den Bau von Eisenbahnen scwie die bisherige Steuerfreiheit wurde von der Regierung“ des jetzigen Protektorats jedoch aberkannt. Der Uebergang der im Besitze des Reichs gewesenen Eisenbahnen in die Hände der Unionsresierung ist als ein erheblicher Verlust für die Gesellschaft anzusehen. Die Verwaltung hat die Entschädisungsansprüche bei der deutschen Regierung angemeldet. Ueber die allgemeinen Verhältnisse der Gesellschaft wurde mitgeteilt, daß mit Ausbruch des Krieges naturgemäß die Erz- verschiffungen aufhörten. Nur mit wenigen Dampfern sind sbäter auf Veranlassung der Unionsregierung Erze nach Ame⸗ rika verladen worden. Unsgesamt haben diese Verladungen etwa 20000 Tonnen innerhalb 3 Jahren betragen, gegenüber etwa 250 000 Tonnen im gleichen Zeitraum vor dem Kriege. Die Gesellschaft hat neue Aufschlußarbeiten in großem Um⸗ fange vorgenommen. Während bei Ausbruch des Krieges die aufgeschlossene Erzmenge etwa 270 000 Tonnen betrug, sind in der Zwischenzeit weitere 500 o000 Tonnen Erzreserve nach- gewiesen und aufgeschlossen. Dadurch sind ganz erhebliche Ausgaben entstanden, denen entsprechende Einnahmen nicht gegenüberstanden. Daraus ist zu erklären, daß die Gesell- schaft zurzeit bei südafrikanischen Banken eine Schuld von etwa 280 000 Pfund Sterling hat. Dieser Summe stehen bereits geförderte und zur Verschifkung im Hafen liegende Erzmengen im Werte von über 100 000 Pfund Sterl. gegenüber, kerner aufgeschlossene Erzmengen, die die Gesell⸗ schakt auch bei den heutigen, nicht unerheblich hinter dem Friedensniveau zurückstehenden Metallpreisen sehr hoch zu bewerten sich für berechtig hält. Eroße Finanzgruppen haben sich für das Otaviunternehmen interessiert und ernste Ver⸗ handlungen eingeleitet. Die Verwaltung glaube jedoch, daß der gegenwärtige Zeitpunkt eines Tiefstandes der Metallpreise sich zur Fortführung der Verhandlunsen nicht eignet, daß vielmehr unter den gegebenen Verhältnissen die Gesellschaft in den Besitz neuer Mittel gebracht werden muß, damit es ihr wieder ermöglicht wird, mit eigenem Betriebskapital zu ar- beiten. Der Zinstub ist in Südafrika ein sehr hoher, und die Verwaltung wird Aufbereitunssanlagen bauen müssen. mit denen die Erze auigearbeitet werden- können. Auch ohne den Ausbruch des Krieges wäre ein solcher Kapitalbedarf mit dem Augenblick eingetreten, in welchem die sulfidische Erzzone erreicht worden wäre. Verschiedene Anteilseigner richteten an die Verwaltung die Anfrage, ob die in den Jeitungen genannten Angebote, die auf 5 Pfd. Sterl. für den Anteil und einen um 20 verringerten Preis für die Genußscheine ausliefen, den Tatsachen ent⸗ sprechen, und von wem die Verhandlungen abgebrochen seien. Der Vorsitzende erklärte hierzu, daß die Verwaltung jede Ver⸗ antwortung kür Gerüchte ablehnen müsse, selbst auch dann, wenn es sich um Indiskretionen handeln sollte. Die Gebote Waren durchaus günstig, und die Verwaltung habe sich nicht für berechtigt gehalten, dieVerhandlungen darüber abzulehnen. Er wolle nicht sagen, daß diese abgebrochen sind, sondern daß sie. beeinflußt durch verschiedene Ereignisse, im Sande verlaufen sind, zumal die Angebote an Prämissen geknüpft Waren, die sich nicht erfüllt haben. Zu diesen Ereignissen sei in erster Linie die ungünstige Umgestaltung des Metallmarktes zu rechnen. Pfalzwerke.-., Ludwigshafen a. Rh. Nach dem Geschäftsbericht für 1919/%0 war der mit der Rheinischen Elektrizitäts-.-G. Mannheim be⸗ standene, Pachtvertrag zum 30. Juni 1919 gekündigt. Der Be- trieb ging von diesem Zeitpunkt an aut eigene Rechnung. Ebenso gingen am 1. Juli 1919 die im Besitz der Rheinischen Elektrizitäts-.-G. Mannheim befindlichen pfälzischen Anlagen in den Besitz des Unternehmens über. Außerdem wurden von der Rheinischen Elektrizitäts-.-G. noch das Elek- trizitätswerk Deidesheim mit Ortsnetz, das Ortsnetz Kandel sowie die sämtlichen Anteile der Elektrizitätswerke Alsenztal und im Januar 1920 das Elektrizitätswerk Lauterecken von der Gesellschait gekauft. Am 10. Januar gingen die Saar⸗ gruben in den Besitz der französischen Grubenverwaltung über. Hie Kohlenversorgung des Homburger Werkes wurde noch bis 30. Juni von der französischen Grubenverwaltung durch- geführt. Die hohen Kohlenpreise machten jedoch die Ver⸗ sorgung des Homburger Werkes mit Ruhrkohlen nötis. Der Ausbau des 20 000 Volt-Leitungsnetzes und der Stationen wurde soweit möglich weiter gefördert. Am 1. Juli 1919 wurden die Anlagen von der Rheini- schen Elektrizitäts-.-C, übernommen: 113,945 Kilo- meter 3000 bezw. 5000 Volt-Leitungen, 166 Ortsnetzanlagen, 2 Ortsnetze in Verwaltung. Seit dem 1. Juli 1919 wurden neu erstéllt bezw. angeschlossen 607, KW, 22,719 Kilometer 20 000 Volt-Freileitungen und 9 Ortsnetzanlagen. Im ganzen waten angeschlossen am 30. Juni 1920; 240 Gemeinden mit 471 246 Einwohnern(Zunahme 43 79r Einwohner). Der Gesamt⸗ anschlußwert beträgt ohne Bahnen 54 O kͤW(im Vor- jahr 47 912 KW), mit Bahnen 89 740(53 625)0 KW. Die höchste Fagesleistuns betrus 10 790(9 900) KW. Erzeust und dezogen wurden 45 o05 388(42 340 814) KWh. In das Leitungs- netz abgegeben wurden 43 71 b44(40 957 475) kWh. Verkauit wurden 38 347 120(36 047 S93) KkWh. Die Stromgestehungs- kosten haben durch die hohen Kohlenpreise eine weitere be⸗ trächtliche Erhöhung ertahren, die enorme Steigerung der Personalkosten auf das föfache und allersonstigen Betriebs⸗ unkosten haben eine weitere bedeutende Erhöhung der Strom- preise notwendig gemacht. Die Gewinn⸗- und Verlustrechnuus verzeichnet 35.89(i. V. 1,32) Mill. Einnahmen. Nach Abzus von 31,59 Mill.& Generalunkosten, o/99 Mill.„ Anleihe- u. Hypotheken⸗ zinsen(. V. o,53 Mill.„ Anleihezinsen), 2,76(0,27) Mill. 4 Abschreibungs- und Verwaltungsrücklagen ergab sich einschl. 0,26(0, 30) Mill. Vortrag ein Reinsewinn von 806 318 4 (18 S41 4. Hieraus sollen%(%) Dividende Verteilt und)1 511 auf neue Rechnung vorgetragen werden, wäh⸗ rend der gesetzlichen Rücklage 27 304&(20 614&4) zugewiesen werden. In der Bilanz haben die Anlagekontis durch die infolge Vollzugs des Ablösungsvertrass übernommenen An⸗ lagen von der Rheinischen Elektrizitäts-.-G. eine Vermehruns erfahren. Bei 728 Mill. Grundkapital und einer Anleihe⸗ schuld von 33(16,28) Mill. betragen die Kreditoren 13,41(0,58) Mill, 4. denen 17,60(10,18) Mill. 4 Debitoren, 638(0,09) Mill. Materislien und.84 Mill.„ Kohlenvorräte gegenüberstehen.(Generalvetsammlung 30. März.) * Handels- und Verkehrsbank.-., Hamburg. Die Ge- sellschaft schlägt auf das erhöhte Kapital 10%(8/%) Divi- dende vor. Die Wirkung der Sanktionen, Die Unsicherheit der Lase. die durch die angekündiste 50% ise Absabe aui die deutschen Warenexporte hervorgetuien wird, hat eine weitere Ver⸗ schäiriuns dadurch erhalten, dab eine Anzahl ertter Banken, Wcer de Beichehanb diek befindet, den Abane van Schecks auf London und Paris, wie der Berliner Korrespondent der„Frki. Ztg.“ eriährt, einsestellt hat. Die Banken erklären, daß weder sie noch die englischen Be⸗ zogenen der Schecks erkennen könnten, ob sie gegen Gut⸗ haben oder gegen Fakturenbeträge gezogen sind. Die deut⸗ schen Einlieferer der Schecks sind der großen Geiahr aus⸗ gesetzt, daß nur 30% jedes Schecks drüben honoriert werden. Heuesie Drahtherichie. r. Düsseldorf, 14. März.(Eig. Drahtb.) Maschinenbau⸗ .-G. Balcke, Bochum. Der Aufsichtsrat beantragt wieder eine Dividende von 20% sowie die Ausschüttung eiter Sonderversütung von 10% auf das neue Aktienkapital von 10 Mill. 4. Wie der Vorstand mitteilt, liegen auch für das laufende Jahr reichlich Aufträge vor. r. Düsseldorf, 14. März.(Eig. Drahtb.) Hansa, Rheinische Immobilienbark.-., Düsseldori. Dieses Unternehmen hat gemeinsam mit der Terraingesellschaft am Z oolo- gischen Garten.-., Düsseldor, eine Interessengemein- schaft der beiden großen Düsseldorfer Kabaretts Corso und Rosenhof herbeigeführt, die mit einem Aktienkapital von 10 Mill.& bettieben werden soll. Waren und Närkte. Zucker. Dic Abwicklung der geschäftlichen Obliegenheiten hat au den deutschen Zuckermärkten ihren normalen Ver⸗ lauf genommen, denn die Versorgung sowohl der Raifinerien mit Rohware als der Verbraucher mit rafiiniertem Zucker duldet keinerlei Verzögerung. Die Vorlage der Erhöhuns der Verbrauchsabgabe auf 100 4 für 100 kg ist vom Reichsrat nun angenommen worden, zweifelsohne aus außer⸗ politischen Gründen.— Im Melasseseschäft hat sich weiter nur schwaches Interesse gezeigt, und dies hat auch in niedrigeren Preisen Ausdruck geiunden, die von fast allen Verbraucherkreisen herausgesteckt wurden; die Umsätze waren gering.— Der Wetterverlauf ist der Felder⸗ herrichtung vorteilhaft gewesen, und es verlautet vielfach. daß ausreichendes Arbeiterangebot vorliegt. In allen Ländern gehen die Bemühungen um die Anbauvergrößerung fort, aber sie Kängen mehr oder weniger mit der Frage des zukünftigen Zuckerpreises zusammen.— England hat vorwöchentlich auch von der Tschecho-Slowakei Kristallzucker fob. Hamburs gekauft, unid somit dürfte ein großer Teil des tschecho- slo⸗ Wakischen Ueberschusses nun erledigt sein.— Die New⸗ vorker Notierung für Zentriiugalzucker hatte bisher keine Aenderung(5,64 ets.) erfahren, aber in den beiden letzten Tagen ist sie auf 6,02 cts. erhöht worden. Der kubanische Zuckerverkauis-Ausschuß scheint nach seiner Zusammen⸗ setzung(3 Kubaner und 4 Amerikaner) wohl auch geneigt, die Interessen Amerikas als Abnehmer soweit als möglich zu berücksichtigen. * Leder. Die Preise auf den Häuteauktionen siud weiter rückläufig, und dies bleibt auf die Marktlage in Leder nicht ohne Einfluß. Das Angebot in Fertigfabri- katen hat sich infolgedessen etwas vermehrt und die Preise zeigen eine weitere Abschwächung: man forderte für Boden⸗ leder in Eichengerbung 63—73&, in Mischgerbung 53—63 K. für Rindleder 93—98& ver Kilo. Boxcalf kostete 20—22 A1, Rindbox 20—24&, iarbig Chevreaux za—34 4, iarbig Boxcalt 33—36& per Quadratfuß.— In den Schuhfabriken ging es in den letzten 8 Tagen, speziell in Pirmasens recht lebhait zu; die Fabrikanten hatten einen außergewöhnlich lebhaften Versand, um die von den rechtsrheinischen Firmen in Auitrag gehabten Aufträge noch vor Errichtung der Zollgrenze zur Ab⸗ lieferung zu bringen. Die Nachfrage nach farbigen Schuh ist andauernd lebhaft, während Arbeiterschuhe weniger stark hegehrt bleiben. Tabak. Der Verkauf in rheinbzyerischen Tabaken nahm auch in dieser Woche zeinen Fortgang. Auch in den Freudenberger Gegend wurden Tabake an Mannheimer und Friedrichstaler Händler zu 300—350& per TZentner verkauft. Im großen und ganzen läßt sich sagen, daß die Vorräte bei deu Pflanzern geräumt sind. Durch die angedrohte Zollsperre am Rhein hahen sich die Fabrikanten und Händler beeilt, die linksrheinisch befindlichen Tabake in die rechtsrheinischen Läger zu bringen. Der Fuhrwerksverkehr über den Rhein war daher ein recht grofler und die Tabakhändler hatten die ganze Woche hindurch recht ausehnliche Mengen Rohtabale unter⸗ zubringen. Die Beschäftigung in der Rauch- wie auch in des Zigarrenfabrikation war recht gut. Der Rippenmarkt liegt une verändert jest und Rippen bleiben gut geiragt. Im übere seeischen Geschäft ging in der Woche nichts um. Mag war inkolge der ungeklärten Lage und der groflen Schwan⸗ kungen auf dem Devisenmarkte äubßerst zurückhaltend. Kaffee. Der Hamburger Markt ist infolge regerer Nack trage des Konsums etwas besser gestimmt. Offerten von Brasilien liegen nur vereinzelt vor zu unveränderten, teilwelse etwas niedriseren Preisen. Gewaschene Kaffees etwi r bis 14 4. Wasserstandsbeobachtungen im Monat März Pegeſstatſon vom Haium Rnein 8. 110 1., 1 erinen Sohusteri oossoiso%ſ ae o2 Sbends 6 Un 9080 148 17 117] Laeger. 2 Udr Maxau„„„„„ 7 270 2882892„ Leckm. 2 Uhr Mannheln„„„4 132 I152 1 1461.40 Horgens 7 Uur IUrn„„ 0„„% 0³⁰ F. 12 Uur Kand».7⁰ Vorm. 2 Uur Nüſͤd„„ 0 0„ 2 — 12 1 1 11 vere un aanheim 0 erm Rollbronn: 2 eer inir WIndetiil, edeokt 9% Weiterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbeſugter Nachbruck wird gerichtlich verfolgz. 15. März: Dolkig, teils Sonne, milde, ſtrichweiſe Niederſchlag. 16. März: Wolkig, etwas Sonne, milde, nachts kal 17. März: Wolkig, etwas Sonne, milde, nachts ka 18. März: Sonne, wolkig, normal temperiert, windig, ſtrichweiſe Nieder⸗ ſchläge. 19. März: Vielſach heiter, tagsüber milde. Tars- J Tem- L Helate en Perstn] Leg—* 449975 generkungee hatun 8 10 607* .J de uer er. 5 Arac 0. erad C. Hden qm grad d. kung 8. Värz 2—12—1. 44 9 il helter 8. Uürz 280—13—20— 8⁰ 8 2 S. Mi. FE * 2 3— 12. Mürz 2³8.0 141 9— 124 atill helter 13. Müärz 2223 8 1⁰ 0, 184 aU dewölxt 14. Aärz. 7* 8³— 134 8 2 dewölkt Rostenlose Aufklärungsschritt D1 dutek E U. bei: Lu 0 4, 8 ung Pr —— ——— 578 Montag, den 14. März 1021. vo m Sonutag Maunheimer General⸗Auzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 121. Die ſonntägigen Fußballwellkämpfe. Repräſenkalives Kreisſpiel des Süddeulſchen Fußball⸗ Berbandes. Odenwaldkreis— Pfalztreis. :2(Halbzeit:). Eckballverhältnis:5(:). Es umſäumten zirka 12 000 Zuſchauer den Platz des Vereins für Raſenſpiele bei den Brauereien, um bei herrlichſtem Frühlingswetter Zeuge zu ſein dieſer Maſſenkundgebung für den Fußballſport. Pünkt⸗ lich 3 Uhr betraten beide Mannſchaften das Spielfeld, lebhaft be⸗ grüßt von beiden Lagern. der Ddenwaldkreis erſchien in weißem Dreß in folgender Aufſtellung: Brucker (Neckarau) Bürkle Freiländer (V. f..)(B. f..) 5 Hauenſtein Deſchner Au 5 Feudenheim)(Phönix)(V. f..) Höger Herberger Lipponer utter Hook Waldhof)(Feudenheimm(Waldhof)(B. f..) Der Pfalzkreis, in ſchmuckem Gelb, hatte zur Stelle: Schaub .⸗Cl. Pirmaſens) „Müller Buch hönt ne(.⸗V. Frankenthal) Rillig, A. uchholz R lig, F. fal) FCl. Pirmaſenss;(Phönir Phafen) Baſt Feſer Doland Baypert Ko (Pfalz)(0s Lhafen)(Pfalz)(04'hafen)(03'hafen) Schiedsrichter war Herr Köhler⸗Stuttgart. Mit dem Anſtoß des Pfalzkreiſes beginnt das Spiel in flottem, etwas aufgeregtem Tempo. In der 15. Minute wird nach ſchöner Vorſage Herbergers an Höger die 1. Ecke für den Odenwaldkreis erzielt, die ergebnislos verläuft. In der 25. Minute iſt durch Lip⸗ poner der Ball fein durchgeſpielt, in raſendem Lauf treibt er das Leder bis kurz vor die Torlinie vor ſich her, wo er von Schaub im Tor am Schuß behindert wird. Hook, ebenfalls faſt in Nähe der Tor⸗ linie gelangt, drückt blitzſchnell ein, doch befindet er ſich in Abſeits⸗ itellung, Pfalzkreis drängt nun wieder nach vorne, eine Sololeiſtung Iſchen Beifall ein, Die 3. Ecke für die BVorlage um, Bappert geht in die Mitte, Doland auf halbrechts, Feſer neben ſeinen alten 9 Dolands macht Brucker dadurch zunichte, daß er ſich ſeinem Gegner in bravouröſer Weiſe vor die Füße wirft. Lebhafter Beifall wird „Brucker für dieſe wundervolle Leiſtung gezollt. Deſchner iſt blendend, ſeine meiſt nach rechts vorgelegten Bälle werden von dem ausge⸗ zeichnet ſich verſtehenden Flügel Herberger—Höger ſtets exakt über⸗ nommen. Vorlage Herberger an Höger, flankt dieſer direkt vor's Tor, Schaub verfehlt den Vall, Lipponer trügt das Leder auf den Händen bis ins Netz. Aber ſchon bekommt Brucker wieder Gelegen⸗ heit, ſeine Klaſſe zu zeigen; einen Kopfball Bopperts, der ſehr eifrig um Werk iſt, lenkt er in ſchöner Manier gur 1. Ecke für den Pfalz⸗ kreis ab, die wie ihre Vorgängerin für den Odenwaldkreis Zählbares nicht erbringt. Gleich darauf fängt Schaub im Pfälzer Tor mehrere prachtvolle Schüſſe der Odenwalb⸗Stürmer, die durch unermüdliches Wirken der Läuferreihe immer wieder in gewaltigem Angriff dem Tore zuſtreben, in ſchöner Weiſe. Aus einem Strafſtoß, den Bürkle wegen zu ſcharfen An⸗den⸗Mann⸗gehens verſchuldet, erzielt der Pfalz⸗ kreis ſeine 2. Ecke, Beſt ſchießt weit daneben. So vergeht die erſte Halbzeit, ohne daß einer Partei ein Treffer gelungen iſt, torlos wer⸗ den die Seiten vertauſcht. Sofort nach Wiederbeginn liegt der Odenwaldkreis wieder im Mehrfache Glanzleiſtungen bringen Au wiederholt ſtürmi⸗ fälzer gleicht den vorher⸗ genen. In der 6. Minute nach Wiederbeginn kommt der Oden⸗ waldkreis durch ſchönes Dreiinnenſpiel in Tornähe, eine Vorlage Herbergers an Höger wird gut verſtanden, Höger flankt und Hut⸗ ter ſchießt mit Macht in die rechte untere Ecke ein. Schaub konnte ben Ball nicht mehr erreichen.:0 für Obenwaldkreis. Eine halbe Minute ſpäter— eben erſt wieder angeſpielt— ſtellt Doland auf Bapperls bereits den Ausgleich her.:1. Pfalz ſtellt nun ariner Koch. Erneut entbrennt der Kampf um die Führung. Einen Prachtſchuß Kochs wehrt Brucker noch gerade mit dem Fuß zur 4. Ecke für die Pfälzer; dieſelbe verläuft ergebnislos. Das Tempo nimmt an Schärſe zu. In der 12. Minute präziſe Vor⸗ lage Herbergers an Höger holt dieſer noch eben von der Linie Zur Flanke herein. Hutter erwiſcht dieſelbe, umſpielt geſchickt die „gFlänzende Verteidigung der Gelben und ſendet zum zweiten Male nicht lange vergönnt, ſich der ein.:1 für Odenwaldkreis. Doch auch diesmal iſt es den Weißen ührung zu erfreuen. Bereits 8 Minu⸗ ten ſpäter hat Feſer dem Leder die Richtung gegeben und zieht, für Brucker unbedingt haltbar, wieberum gleich.:2. 3 Minuten ſpäter läuft Lipponer, der Ausreißer, allein bis vor das gegneriſche Tor, ſelbſt Müller in der Verteidigung vermag gegen ihn nicht zu halten, ein Vombenſchuß, wie man ihn von dieſem ausgezeichneten Stürmer gewohnt iſt, und Nr. 3 ſitzt unhaltbar zwiſchen den beiden Stangen.:2 für Odenwaldkreis. Durch lebhaften Beifall ange⸗ ſpornt, drückt Mannheim weiter und ſchon wieder, nach kaum 2 Minuten Spielzeit, ſetzt Höger zu einem raſenden⸗Flankenlauf an, flankt blitzſchnell an Lipponer, der wiederum durch Prachtſchuß un⸗ haltbar einſendet.:2 für Odenwaldkreis. Das entſcheidende Tor iſt gefallen. Der Pfalzkreis läßt immer mehr nach. Keiner aus der Pfälzer Stürmerreihe kommt mehr recht zur Geltung: der Haupt⸗ fehler liegt in der ſchlechten Auswahl des Mittelläufers. Rillig F. wechſelt mit Buchholz, doch es iſt zu ſpät. Die Odenwaldkreiself hat weiterhin das Spiel feſt in der Hand, ſie iſt bedeutend friſcher wie die Pfälzer und von einem unbeugſamen Siegeswillen beſeelt. Nach⸗ dem ſich das Spiel längere Zeik ausſchlieflich in der Hälfte der Weißen gehalten, iſt Lipponer in der 82. Minute wiederum„aus⸗ geriſſen“, Müller wird ven ihm zunächſt mehrfach angeſchoſſen, kann jedoch trotz Aufbietung aller Verteidigungskünſte nicht verhindern, daß Lipvoner dus Leder zum 5. Male in das Pfälzer Tornetz jagt. Noch ein leiſes Aufflackern in den Reihen der Pfälzer, noch⸗ mal gelingt es ihnen über die Mitte zu kommen; Bappert ſchießt hart am Pfoſten vorbei, in der letten Minute noch erzwingen die Pfälzer ihre 5. Ecke, doch ein weiterer Erfolg bleibt ihnen verſagt. Gleich darauf beendet der Schlußpfiff ein genußreiches, herrliches Spiel mit dem wider Erwarten hohen Sieg von:2 Toren zu Gunſten des Odenwalbkreiſes. Der Sieger zeigte erſt von der zweiten Halbzeit ab prächtige Geſamtleiſtung. Der rechte Waldhof⸗Flügel hat den meiſten Antsil an dem Erfolg. Herberger war glänzend in Form, Höger ſtand ihm in nichts nach. Hutter zögerte reichlich viel mit dem Schuß. Deſchner ſiel durch erſtklaſſiges Spiel ganz beſonders auf, neben ihm vollbrachte Au wahre Kabinettſtückchen von Glanzleiſtungen. Die Mannſchaft des Pfalzkreiſes hatte im Mittelläufer eniſchieden ihren ſchwächſten Teil, wodurch der Sturm in der Ge⸗ ſamtheit am meiſten verſagte. Buchholz war ſeinem Poſten in keiner Hinſicht gewachſen. Doland wie auch ſeine übrigen Mitſtürmer kamen in der zweiten Spielzeithälfte wenig zur Geltung. Die„Kanonen“ des Pfalzkreis⸗Sturmes wurden zu ſehr abgedeckt. Schaub im Tor war ausgezeichnet. Der Schiedsrichter im allgemeinen gut, doch konnte man über ſeine Abſeitsentſcheidungen des öfteren gegenteilicer Meinung ſein. B. Privatſpiel. Maunheimer Jußballklub„Phönix— eudwi M5 1 102 240 Halbzeit 00). Eckballverhältnis:9(:). Phõnixſpo wurde am G * ener Fußball⸗ Doland, P mit Rückſicht auf deſſen Teilnahme an dem ſonntägigen Re⸗ präſentationsſpiele,„Phönix“ mußte aus dem gleichen Anlaß Deſch⸗ ner erſetzen, Nicht weniger als vier Eckbälle waren die Frucht eines immer und immer wieder verſuchten Sturmlaufes der Pfälzer gegen die aufmerkſame, ſtarke Verteidigung der„das Heiligtum Hügels ſchien förmlich für die beſtgemeinteſten orſchüſſe verſchloſſen. Aber auch„Phönix“ machte ſich wieder frei und konnte hinter⸗ einander drei Ecken aufholen, aus denen ſich jedoch auch ein zähl⸗ barer Erfolg nicht herleiten ließ, da alles daneben oder darüber⸗ ejagt wurde. So ging das Spiel in raſchem Tempo und abwech⸗ Pügerel auf und ab, ohne daß es einer Elf gelang, die heiß⸗ erſehnte Führung zu erzielen. Bis zur Pauſe erzwangen die Pfälzer noch drei Eckbälle denen„Phönix“ ſeinerſeits ebenfalls einige wei⸗ tere entgegenſtellen konnte. Beim Stande:0 Toxen und einem Eck⸗ hallverhältnis von:5 für„7— 5 wurde gewechſelt. Nach Wieder⸗ beginn erhöhte„Pfalz“ ſeine Eckballzahl auf 8, dann begannen aber die Kräfte immer mehr zu ermatten. Die Elf war dem Tempo der erſten Spielzeithälfte zum Opfer gefallen, das„Phönix“ in bewun⸗ dernswerter Weiſe auch jetzt noch immer durchhielt. Das Spiel wickelte ſich denn auch von nun an größtenteils in der Pfälzer Hälfte ab. Endlich gelang es dem linken Außenſtürmer Bollack, durch ſchönen ſcharfen Schuß, der Mosbacher im„Pfalz“⸗Tor aus den Händen entwiſchte, ſeinem Verein die Führung zu verſchaffen. Voit auf Rechtsaußen erzielte nach wenigen Minuten einen zweiten Tref⸗ fer, doch blieb derſelbe, da aus Abſeitsſtellung eingeſchoſſen, ohne Wertung.„Pfalz“ raffte ſich nun nochmals etwas auf, konnte jedoch nur noch ſeine neunte Ecke herausholen. Nur zu bald hielt der Phönixſturm ſeinen Gegner wieder in Schach. Zunüchſt auch nur ein Eckball, dann aber führte ein präziſer Schuß Bollacks zu einem zweiten Tor für„Phönix“, allerdings aus glatter Abſeitsſtellung. Bis zum Schluß gelang es keiner Partei mehr, an dem Reſultat etwas zu ändern und mit dem Stande 2·0 hatte Phönix den Alt⸗ meiſter„Pfalz“ geſchlagen. Was die„Pfalz“⸗Mannſchaft an Technik entſchieden voraus hatte, konnte„Phönix“ durch großen Eifer und prächtige Energie⸗ entfaltung ausgleichen. Der beſte Mann in der war diesmal unſtreitbar der Halbrechte Dörrzapf, Mosbacher im Tor konnte auch gut gefallen, das Uebrige zeigte wenig auffallend gute Leiſtungen.— In der„Phönix“! mannſchaft, die ein glänzendes Spiel vorführte, ſtach beſonders Hügel im Tor hervor. Seine Leiſtungen waren nicht zu überbieten. Lebhafter Beifall war denn auch ſtets die Anerkennung für dieſen hchotalentierten Torwäch⸗ ter. In der Verteidigung gefiel wieder Emil Schönig mit ſeiner erfolgreichen Zerſtörungsarbeit und wunderbarem Kopfſpiel. Die Läuferreihe Scherer, Bramm und Schweitzer war ihrer Aufgabe vollauf gewachſen, beſonders Bramm arbeitete gut, der Schiedsrichter, Herr Hering, bis auf einige Ausnahmen(Abſeits betr.) dem Spiel ein gerechter Leiter. Leider kla as ſonſt ſehr chön und intereſſante Spiel wenige Minuten vor luß in einen chrillen Mißton aus. Der Linksaußen von„Phönix“, Bollak, verabreichte einem Spieler von„Pfalz“— u. E. völlig grundios— eine weithin ſchallende Ohrfeige und mußte vom Platze verwieſen werden. Hoffentlich greift eine ganz exemplariſche Beſtrafung dieſes Spielers ein. B. Benz u. Co.— Rheinſchiffahrts⸗Akt.⸗Geſ. vorm. Jendel:0 abgebrochen.) Fußballmannſchaften obiger beiden Betriebe aun Samstag nachmittag auf dem Phönixſportplatze bei der Uhland⸗ ſchule zum friedlichen Kräftemaß gegenüber. Bei beiden Parteien wirkten bekannte hieſige Ligaſpieler mit. In ſchönem, offenem Spiel war es bis zur Halbzeit keiner der beiden Mannſchaften vergönnt, etwas zählbares zu erreichen, auch die zweite Spielzeithälfte brachte beiderſeits keinen Erfolg. Leider ſah ſich der Schiedsrichter 12 Mi⸗ nuten vor Ablauf der regulären Spielzeit neranlaßt, das Spiel ab⸗ zubrechen, da Erſatz für defekt gewordenes Ballmaterial nicht zu be⸗ ſchaffen war.(1) B. Eniſcheidung der-Klaſſe. 2 Mannheimer Jußball⸗Geſellſchaft 1913 erringt mit einem 2: 0. Sieg im Wiederholungsſpiel gegen Turnverein Lampertheim die Meiſterſchaft der-Klaſſe im Gau Mannheim. Bei herrlichſtem Fußballwetter trafen ſich obige Mannſchaften auf dem Sportplatze bei der Leſſingſchule, um das vor einigen Wochen von 1913 gewonnene 3: 0⸗Spiel auf Anordnung der Gau⸗ behörde zu wiederholen. Für den ausgebliebenen Schiedsrichter ſprang Herr Hecht(Sport⸗ und Turnverein 1877 8 ein. Er leitete das Spiel in beſtbekannter vorzüglicher Weiſe. Mit dem Anſtoß von 1913 entwickelt ſich anfänglich ein zerfahrenes Spiel. Beide Mannſchaften finden ſich noch nicht zuſammen, und taſten nur die Schwächen des Gegners ab. Erſt die 10. Minute brachte Schwung in die Mannſchaften. In vorzüglich eingeleiteten beider⸗ ſeitigen Angriffen kamen beide Stürmerreihen öfters in die Nähe des gegneriſchen Tores, aber gutgemeinte Schüſſe verfehlen ihr Ziel. In der 22. Minute ſcheint ein Tor für 1913 ſicher, doch der Halb⸗ linke vermag den Ball nur über die Latte zu ziehen. Auch Lampertheim legt ſich mächtig ins Zeug, findet ſedoch in der geg⸗ neriſchen Verteidigung ſeinen Meiſter. Beim Stande 0: 0 geht es in die Pauſe. Nach Seitenwechſel anfänglich verteiltes Spiel, das erſt in der 20 Minute eine merkliche 1 des Platz⸗ inhabers bringt. Schon dachte man an einen unentſchiedenen Aus⸗ gang, als 13 Minuten vor Schluß Doiny eine Vorlage Breiten⸗ büchers zum erſten Treffer verwandelte. Kurz vor Spielende gelang es Doiny abermals, für ſeine Farben erfolgreich zu ſein. Mit 2; 0 beendete der Unparteiiſche, dem für ſeine präziſe Leitung ein volles Lob gebührt, das äußerſt fair verlaufene Treffen. Durch dieſes Spiel wurde M..⸗G. 1913 endgültig Meiſter mit ſeinen drei Verbandsmannſchaften. 23 Weilere Ergebniſſe: Rheinkreis: T. u. Sp. G. Höchſt—Union Niederrad 5: 2, Saarkreis—Südweſtkreis 2: 4(0:). B. f. B. Heidelberg—F. B. Speyer 2 2, Kreuznach 1907—P. f. R. Kaiſerslautern 2: 1, Heſſen⸗ kreis—Südmainkreis 3: 1, F. V. Kaiſerslautern—Alemania Worms 4: 3, Alemania Griesheim-F. V. Frankenthal 4: 1, Wormatia Worms.-Union Wirhauſen 4 1, Biebrich—Alemania Griesheim 2: 1, Germania Wie⸗baden—-A. S. C. Göttingen 0: 0. Südweſtkreis: Karlsruher Fußballv.—Erſter Fußballklub forhhe 2: 1. Phönix Karlsruhe—F. S. V. Mainz 8: 2. .8 V. f. R. Frankfurt a..—Offenbacher Südmainkreis: Union Niederrad—Germania Frankfurt d. M. 1: 0, Kickers Offenba hanau 1894 4: 3, Sporttlub Bürgel—Germania Rückingen 1: 0, Offenbach F..—Kickers Mül⸗ heim 3: 2, V. f. R. Offenbach—Viktoria Iſenburg 1: 1. Nordbayern. 4: 2, Spielvereinigung Fürth—Kickers Stuttgart 0: 0. Tagung des Deulſchen Reichsausſchuſſes für Leibesübungen. Der Deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen hielt dieſer Tage in Berlin zwei Tagungen ab. Die fällige Vorſtandsſitzung wurde in Abweſenheit des in London ⸗befindlichen Vorſitzenden Staats⸗ ſekretärs Lewald vom meiſter Dominicus geleitet.— An Stelle des aus dem Vor⸗ orſitzende der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik Rechtsan⸗ walt Lan g⸗München in den Vorſtand berufen. Johannes Runge Der Haushaltplan wurde in der vorgelegten Form genehmigt und wird der Hauptverſammlung zur endgiltigen Genehmigung unter⸗ breitet werden. Er—— mit 1 Million Einnahmen und Aus⸗ aben. Auch der Voranſchlag für die Deutſche Hochſchule für Leihes⸗ 4 971 wurde guig der hie Zuf von 171 000 Mark Zur vorg Dis Han. verſammlung des Deutſchen Reichsaus ſes wurde euf An⸗ trag der Heuiſchen Turnerſ vom ſtanden ſich Würzburger Kickers—Sportklub Stuttgart ſtellvertretenden Vorſihenden Oberbürger⸗⸗ 8 ausſcheidenden Proſeſſar Dr. Steffen⸗Lübeck wurde der neue wurde zum perſönlichen Mitgliede des Reichsausſchuſſes ernannt. auf den 28. Mai verlegt. Der Text des Einladungsſchreibens zu den Deutſchen Kampfſpielen wurde gutgeheißen, ebenſo in Verbindung mit dem Feſt die Ver⸗ einer Turn⸗ und Sportausſtellung im Juni 1922. Der Abſchluß eines Unfall⸗ und Saſchue e trages, in den alle Verbände des Reichsausſchuſſes eintreten können, fand Zuſtimmung. Danach kann jeder Verband, Unterverband oder Verein bei einer Jahresprämie von 60 Pfennig ſeine Mitglieder egen Unfall und Hafptpflicht verſichern. Gewährt wird eine Ent⸗ ſchabigung von 1000 Mark im Todesfalle, 5000 Mark im Inoali⸗ ditätsfalle, 3 Mark Tagesentſchädigung vom erſten Krankheitstage an. Dieſe Verſicherungsſummen werden bei vielfacher Prämienzah⸗ lung(bis zum fünffachen Betrage) entſprechend erhöht.— Das Schiedsgericht für das Preisausſchreiben des D. R. A. für den beſten Werbeaufſatz zu den Kampfſpielen wurde aus den Herren Dr. Martin⸗Berlin, Dr. Wagner⸗Jena, D. Geiſow⸗Frankfurt a. M. zuſammengeſetzt.— Der Reichsausſchuß wird ſich erneut an das Reichsminiſterium des Innern wenden und um baldigen Erlaß der von der Reichsſchulkonferenz beſchloſſenen Richtlinien Rar die Neu⸗ geſtaltung des Schulturnweſens bitten.— Die Univerſi⸗ tät Heidelberg ſoll gebeten werden, die in Vorſchlag gebrachte ſehr tbeteiligung der Studenten an Leibesübungen praktiſch auszu⸗ ühren. Die Wettkampfausſchuß⸗Sitzung, die am Nachmittag im Reichsminiſterium des Innern gleichfalls unter Leitung des Ober⸗ bürgermeiſters Dominicus ſtattfand, nahm einen glatten Verlauf. Die Aufnahmegeſuche der Deutſchen Schwimmerſchaft, des Verbandes deutſcher Wandervereine, Deutſcher Wanderruder⸗Verband, wurden zurückgeſtellt, bis die erforderlichen Unterlagen für die Verbände bei⸗ gebracht und geprüft ſind. Die Aufnahme der Radfahrer⸗Union und des Reichsverbandes für Amateur⸗Boxen wurde, da beide Zweige des Sports bereits durch Reichsverbände vertreten ſind, nicht befür⸗ wortet. Im Anſchluß daran führten die Herren Dir. Schwarz und Meurer die Ziele der Arbeitsgemeinſchaft Deutſcher Rad⸗ u. Motor⸗ radſportverbände aus; die Verſammlung beauftragte den Vorſtand, das Arbeitsprogramm der Gemeinſchaft zu prüfen, die Fachverbünde werden im einzelnen dazu Stellung nehmen. Der neue Satzungs⸗ entwurf, der das Stimmrecht einer Aenderung unterzog, fand die Genehmigung der Verſammlung; er wird der Jahresverſammung befürwortend vorgelegt werden. Bferdeſport. sr. Rennausſchreibun Der Rennklub Frankfurt a. M. veröffentlicht 58 Kr Jeine drei erſten Renntage am 17., 19. und 24. April die Ausſchreihungen, die aus einem gemiſchten Pro⸗ gramm beſtehen und mit insgeſamt 275000 Mark an— auf⸗ warten. Die Rennen ſind durchweg im beſcheidenen en ge⸗ halten.— Auch der K 40 513• Rennverein ſchrelbt ſeine beiden erſten Renntage 10. und 12. Aprit, beſtehend aus Flach⸗ und Hindernisrennen, aus, wobei es 242 000 M. an Preiſen zu ver⸗ dienen gibt. Die Hauptnummer dieſer beiden Tage 5 der Große Hannoverſche Ausgleich von 30 000 Mark, der am erſten Tage ge⸗ laufen wirh. sr. Die erſten Nenun für Karlshorſt. Für den Karlshorſter Eröffnungsrenntag am Oſtermontag liegen 145 bie erſten Reu⸗ nungen vor. Die Hauptnummer, der Oſterpreis von 45 000 Mark, erhielt 31 Unterſchriften. Hier befinden von beſſerer Kiehe u. a. ceana, Radom, Hunding, Corſar, Digitalis, Elſchen, Ben 9 Lallo im Rennen. Das Frühjahrs⸗Hürdenrennien ſchlooß 23 Unterſchriften, darunter Seigneur, Bannwart, Argeſul, Li ink⸗ ſpruch und Ferne. er. Im Großen Preis von Hamburg wurde für 55 Pferde der dritte Ein Von bekannten Pferben ieden lediglich Tambur, 8 inn Fein cus. Das 100 Raorl⸗ ennen gelengt am 16. Mat auf der Groß⸗Borſteler Bahn zur Entſcheidung. Turnen. sr. Die Kreisturnſeſte der Deutſchen Turnerſchaft 1921. Nach der durch den Krieg und ſeine Rachwirkungen verurſachten Pauſe ſammeln in dieſem Jahre allein 8 Kreiſe der Deutſchen Turner⸗ ſchaft zur Heerſchau ihrer Vereine auf den großen Kreisturnfeſten, nachdem bereits 1020 der Kreis IV. mit gutem Erfolg in Roſtock ein Kreisturnfeſt gewagt und durchgeführt hat. So beabſichtigen die Oſtpreußen, die Hannoveraner und Braunſchweiger, die Weſt⸗ falen in dieſem Jahre beſondere Kreisturnſeſte. die Pommern wollen in Rügenwalde zuſammenkommen, in Osnabrück wollen Bürgerſchaft und Stadtverwaltung die Niederſachſen und Frieſen zu Gaſte ſehen. Der Oberweſelkreis hat Caſſel als Feſtort ausge⸗ wählt. Der Rheinlandereis will, trodem große Teile zum beſetzten Gebiet gehören, in Eſſen über ſeine Turner und Turnerinnen Heer⸗ ſchau halten und endlich wird Dresden die Sachſen in ſeinen Mauern ſehen und damit ein Kreisturnfeſt, das an Größe faſt an die Deutſchen Turnfeſte heranreicht.— Außer dieſen Kreisturn⸗ feſten kommen noch in anderen Kreiſen Veranſtaltungen zur Durch⸗ führung, die den Kreisturnfeſten ebenbürtig zur Seite ſtehen; ſo das Turnſportfeſt der Brandenburger, das Burgfeſt der Schwaben auf der Wanne bei Pfüllingen, das Kreisſpiel- und Sportſeſt der Thüringer in Dena, der Wettkampftag der Pfälzer, die Kreiswett⸗ kämpfe in dem Kreiſe IIIc(Sachſen⸗Anhalt) um die Kreisſchilde, die Wettkämpfe des Kreiſes Norden und die Veranſtaltungen in Baden und des Mittelrheinkreiſes, die infolge der großen Umfänge zum Teil verbandsweiſe, nicht kreisweiſe geplant ſind.— Unbe⸗ rückſichtigt ſind hiebei die Veranſtaltungen für Jugendliche und Turnerinnen gehlieben. Winkerſport. sr. Die beſten Rodier Deutſchlands, der Friedrichsrodaer John Dewiel, der Leipziger Dr. Oſterroth und der Sieger in der Nord⸗ deutſchen Rodelmeiſterſchaft, Roſenbuſch⸗Braunlage, traſen ſich in der Woche erneut in einem Match auf der 1900 Mtr. langen Wurm⸗ berg⸗Rodelbahn zu Braunlage. Die Bahnverhältniſſe waren nicht ſo günſtig, wie am Sonntag vor acht Tagen, ſodaß die gleich guren Zeiten nicht wieder erreicht wurden. Als Beſter erwies ſich Dewiel mit 1 Min. 32,6 Sek. vor Roſenbuſch 1 Min. 34,6 Sek. und Oſter⸗ roth 1 Min, 35,8 Sek. als Rad- und Kraftfahrer, um vor Knttãuschungen bewahrt zu bleiben, Continental-Pneumatik. Aus besten Rohstoffen herge- stellt, ist er im Gebrauch billig. Entinente Pneumatiłe ——— 3 6. Seite. Nr. 121. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 9 * Montag, den 14. März 1921. vereinsnachrichten. Geſangverein Flora E. V. Zum Abſchluß ſeines Winter⸗ veranſtaltete der Verein am vergangenen Sonntag eine ben du nterhaltung in den Räumen des Ballhauſes. Die Theateraufführungen der„Flora“ ſtanden von jeher auf einer ge⸗ wiſſen künſtleriſchen Höhe und es gereichte auch der diesmaligen Auf⸗ E n zum Vorteil, daß alle Mitwirkenden bei ihrem Auftreten das dilettantenhafte, das Vereinsveranſtaltungen gewöhnlich an⸗ haftet, völlig vergeſſen ließen. Nebenbei ſtand das von Herrn Ilg vortrefflich geleitete Hausorcheſter, auf das der Verein mit Recht ſtolz ſein darf, mit einigen ausgeſuchten Muſikſtücken auf dem Pro⸗ gramm, kein Wunder alſo, daß ſich ein empfindlicher Platzmangel geltend machte. In den beiden Singſpielen„Der Eheautomat“ und „Die wilde Toni“ konnten wir in den Damen Roſa Meder, Sophie Richter, Frieda Mohr, Binchen Bartſch, Ottilie Metz und den Herren Ant. Schumacher, Paul Winkler, Auguſt Kohl⸗ ſchmitt und Joſef Häuſer bewährte Kräfte mit vorzüglicher Geſangs⸗ und Darſtellungskunſt bewundern. In gleicher Weiſe glänzten Frau Fiſcher und Frau Klump bei der Vorführung einer Marktſzene, die in launiger und draſtiſcher Weiſe den Ge⸗ ſchäftsneid zweier Verkäuferinnen zeigte. Die Herren Michael Kunz und Franz Schnappen berger waren würdige Partner. Mit gewinnendem Charme führte ſich die talentierte jugendliche Solotänzerin Hedi Haſel ein; ſie gefiel ſo gut, daß ihre beiden Pro⸗ grammnummern wiederholt werden mußten. Sehr gefallen hat auch mit ſeinen zwei humoriſtiſchen Vorträgen Herr Hackmeier; ohne Dreingabe kam auch er nicht*3 Der Abend wurde verſchönt durch die Vorträge des ungefähr 80 Mann zählenden Jung⸗Flora⸗Chors, der unter Leitung des Herrn Muſikdirektors Gellert zwei ſtürmiſch applaudierte Volkslieder ſang. Die beiden Leiter des Abends, Her⸗ ren Hãu er und Schumacher, dürfen mit dem erzielten Erfolg zufrieden ſein. K. H. 8 Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten(6. D..) veran⸗! alter am morgigen Dienstag abend eine Mitgliederver⸗ ammlung in der„Liedertafel“. Kollege Kolb⸗Ludwigshafen cht über die Bedeutung der Kaufmannsgerichtswahlen, ferner erichterſtattung über die Gehaltsbewegung im Einzelhandel ſowie die letzten Ereigniſſe in der Angeſtelltenbewegung.(Siehe Anzeige). Nus dem Lande. SDie Ausbildung von Lehrern für den Forlbildungsunkerricht. Vom 5. April bis 14. Mai d. J. wird in Karlsruhe ein Lehrgang zur Ausbildung von Fortbildungsſchullehrern abgehalten werden. Zu dieſem Kurſe werden Volksſchullehrer zugelaſſen, welche die Dienſtprüfung abgelegt haben und ſich bereit erklären, künftig die Erteilung von Fortbildungsunterricht auf Grund des Geſetzes vom 19. Juli 1918 zu übernehmen. Die Geſuche um Zulaſſung ſind ſpäteſtens bis zum 20. März d. J. auf dem Dienſtweg vorzulegen. Bie auswärtigen Teilnehmer des Kurſes erhalten Erſatz der Reiſe⸗ koſten(Fahrkarte 3. Klaſſe mit Schnellzugszuſchlag) und einen Zu⸗ ſchuß zu den erhöhten Koſten des Lebensunterhaltes, der für Ver⸗ eiratete 350 M. und für Unverheiratete 210 M. für die Dauer des urſes beträgt. Für das Jahr 1921 iſt die Abhaltung von zwei weiteren Kurſen in Ausſitch genommen. Laubſtreuabgabe. In einigen Zeitungen iſt vor kurzem eine Notiz im Anſchluß an die Landtagsverhandlungen des Inhaltes erſchienen, daß die Land⸗ wirtſchaftskammer gegen die Abgabe von Laubſtreu an die Land⸗ wirte bei der Regierung eingetreten ſei. Selbſtverſtändlich iſt dieſe Notiz durchaus unrichtig; das Gegenteil iſt der Fall. Die Land⸗ wirtſchaftskammer hat ſich in einem Vorſtandsbeſchluß gegen den be⸗ abſichtigten Erlaß der Forſtabteilung des Miniſteriums der Finanzen wegen Abgab: von Waldſtreu ausgeſprochen und die Regierung ge⸗ beten, daß für die nächſte Zeit die Abgabe von Waldſtreu noch zu erlauben ſei. Sie begründete dieſe Stellungnahme ausdrücklich da⸗ mit, daß zur Zeit noch ein größeres Bedürfnis nach Waldſtreu in der Landwirtſchaft beſtehe, da die Viehhaltung ergänzt und verſtärkt werden müſſe und hierzu das Stroh als Futter gebraucht werde. Wie man aus dieſer Stellungnahme folgern kann, daß die Landwirt⸗ ſchaftskammer ſich für die von der Regierung bereits für dieſen Win⸗ ter beabſichtigten Einſchränkung der Laubſtreuabgabe ausgeſprochen habe, iſt unverſtändlich. & heidelberg, 13. März. Der Vorſtand des badiſchen Städtever⸗ bandes hielt hier am Samstag vormittag im Rathaus eine Sitzung ab, die ſogenannte Oberbürgermeiſterkonferenz, deren Tagungsort regelmäßig wechſelt.— In Langenthal, das bei Hirſchhorn liegt, hat ſich neben dem bekannten Faſtnachts⸗Feuerrad auch die Spinnſtube noch erhalten. Wer zu Faſtnacht nach Langen⸗ thal ging, hat ſich gewöhnlich auch eine Aufführung der Spinnſtube angeſehen. Da beſonders Heidelberg ſtets großes Intereſſe für die Langenthaler Faſtnachtbräuche an den Tag legte, ſo hat jetzt der Langenthaler Verkehrsverein beſchloſſen, einmal mit der Spinn⸗ ſtube auf die Reiſe zu gehen und in Heidelberg ausnahmsweiſe eine Aufführung zu veranſtalten.— Hier wurde ein angeblicher Kaufmann aus Ulm verhaftet, der als„Regierungsaſſeſſor“ un⸗ ter falſchem Namen in einem Hotel Wohnung genommen hatte. Man glaubt, es mit einem vielgeſuchten Einbrecher zu tun zu haben, denn ſein Koffer enthielt in erſter Linie Einbrecherwerkzeug. Er hatte hier bei einem Goldwarenhändler den Kauf einer Schmuck⸗ ſache im Wert von 60 000 eingeleitet, um den Mann entweder darum zu prellen oder um die Gelegenheit zum Einbruch auszu⸗ kundſchaften.— Eine Frau aus dem Odenwald fragte hier auf der Straße jemanden, wer ihr wohl Butter abkaufen würde. Der Gefragte führte die Frau zur Polizeiwache, denn ſie war zufällig an einen Kriminalbeamten geraten. Dort nahm man ihr 17 Pfund Butter ab.— Auf dem Hauptbahnhof wurde beim Entleeren der Abortgrube eine Kindesleiche gefunden. 0 Schloßau bei Buchen, 11. März. Die Standes⸗ herrſchaft hat ſich bereit erklärt, einen Teil ihres Waldes zu Siede⸗ ungszwecken abzutreten. Der aus dem Holz fallende Erlös von 50 000 Mk. ſoll zur Umwandlung in Wieſen verwendet werden. Karlsruhe, 9. März.(..) Die Stadt Karlsruhe trägt ſ00 ſchon ſeit längerer Zeit mit der Abſicht der Erſtellung eines fünften Hafenbeckens am Rhein, um auch weitgehendſten Bedürfniſſen zu tragen. Leider ſcheint dieſes wirtſchaftlich für Karls⸗ ruhe ſo 1— Projekt vorerſt an den ganz enormen Koſten zu ſcheitern. Wie Oberbürgermeiſter Dr. Finter in der geſtrigen Sitzung des Bürgerausſchuſſes mitteilte, kann die Erbauung eines fünften Hafenbeckens nicht ausgeführt werden, da die Koſten über 40 Mill. Mark betragen würden.— In der Zeit vom 29. Mai bis 5. Juni findet hier das 200jährige Jubiläumsſchießen der hieſigen Schützengeſellſchaft ſtatt. )6Ettlingen, 7. März. Das 7jährige Söhnchen des Bahn⸗ arbeiters Martin Meiſter ſprang beim Ausweichen vor einem Straßenfuhrwerk in ein Perſonenauto hinein, wurde überfahren und ſofort getötet. a Baden⸗Baden, 9. März. Der hieſige Stadtrat erſuchte die Intereſſenten an der Abhaltung von internationalen Rennen um weitere Zeichnungen für die dem Internationalen Klub zugeſtandene Garantieſumme, da die Zeichnungen noch nicht dieſenige Höhe erreicht haben, die dem Klub in Ausſicht geſtellt wurde. Bisheyhpurde dem Klub aus ſtädtiſchen Mitteln eine Teil⸗ ſumme von 5 M. als Zuſchuß zu den Rennen überwieſen.— Für die hieſige Straßenbahn tritt am 20. März ein neuer Tarif mit verſchiedentlich erhöhten Preiſen in Kraft, von deſſen Einführung eine Geſundung der finanziellen Verhältniſſe des Bahnunternehmens erwartet werden darf.— Im Sommerfahrplan der Merkurberg⸗ 83 iſt eine Erweiterung des Morgen⸗ und Abendbetriebes vor⸗ geſehen. 56Kehl, 7. März. Nach dem Ergebnis der von der Unterkom⸗ miſſion für Eiſenbahnfragen geführten Verhandlungen über die An⸗ lage der deutſchen elſäſſiſchen Grenzbahnhöfe auf dem rechten Rhein⸗ ufer ſollen die Bahnhöfe Wintersdorf, Kehl, Breiſach und Neuenburg als deutſcher⸗elſäſſiſche Grenzbahn⸗ höfe für den Perſonen⸗ und Güterverkehr ausgebaut und für die gleichen Zwecke an die Linie Weil⸗Leopoldshöhe⸗St. Ludwig der Slalt Aarten. Nnuchen Rauſmann Or. jur. Arthur Gimon Rechtsauwalt Verlobte. Baò Durliheun Nannheim Salinenstrasse. C 7, Ta. keit abzurufen. Mär, 7923. 3668 90 Die gluciliche Geburt eiues Krãſtigen Gonntagsjungen halle aus statt. Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es geſallen, unseren einzigen guten und braven Sohn, Bruder, Schwager, Onkel und Bräutigam Hermann Huf im schönsten Alter von 26½ Jahren, nach langem, schwerem, mit grober Geduld getragenem leiden, zu sich in die Ewig- Mannheim,(T 2. 17/18), den 13. März 1921. Jakob Huf und Frau Otto Walter und Frau geb. Huf Franz Schilritz und Frau geb. Huf Johanna De Lank als Braut. Die Beerdigung findet Dienstag, ½2 Uhr von der Leichen- Frau, unsere gute Kaufmann 3183 Die tieftrauernden Hinterbliebenen: den 15. März 1921, zeigen in òanłbarer Freuòe an Manuheim, den 78. Mar, 1929. Max Josefstr.7 5. It. Puiſeuheim. 2¹86 Max Vegolò, Banſprokurist Frau Möertine geb. Herbel Statt jeder besonderen Anzeise. Im Auftr Statt besonderer Anzeige. Nach langer schwerer Krankheit ver- schied am 11. März 1921 meine liebe mutter und Großmutter, Frau Loeine Aasernumt geb. Janzer im 73. Lebensſahre. Mannheim(T 6, 14), 14. März 1921. Die trauernden Hinterbliebenen: Iohann Messerschmidt Tilde Best geb. Messerschmidt Marie Messerschmidt geb. Reith Heinrich Best und vier Enkel. Die Beerdigung jindet am Dienstag, von der Leichenhalle aus statt. Nachlab-Versteigerung Ils.n des Notariat Mannheim 6 und des Teſtamentsvollſtreckers⸗ 10 8 Weidner in Neckarau, verſteigere ich die zum nerſtr. 21a(12. Guer- neue Grenzbahnhof Palmrain am rechten Rheinufer bei der dortigen Eiſenbahnbrücke neu gebaut werden. Für den alsbald nach Inkrafttreten des endgültigen Friedenszuſtandes aufzunehmen⸗ den Eiſenbahnverkehr ſollen Behelfsanlagen geſchaffen werden. Die Geſamtkoſten ſind auf 11 370 000 M. veranſchlagt, die wegen des außerordentlich dringenden, im Friedensvertrag geforderten Aus⸗ baues im vollen Umfang in den Voranſchlag des Eiſenbahnbaus für 1920 aufgenommen werden müſſen. wb. Aus dem Kinzigtal, 10. März. Auf Veranlaſſung des Män⸗ nergeſangvereins Schiltach haben ſich die Männergeſangvereine de⸗ Kinzigtales zu einem Kinzigtal⸗Sängerbund zuſammen⸗ geſchloſſen. Die offizielle Gründung wird am Oſtermontag in Schil⸗ tach ſtattfinden. Dem Bund werden etwa 1000 Sänger angehören. Offenburg, 6. März.(WB.) Da mit einer ununterbrochenen Stromlieſerung aus dem Murgwerk nicht gerechnet werden kann, beſchloß der Stadtrat, beim Bürgerausſchuß den Aus bau des Elektrizitätswerkes zu beantragen. Es ſoll ein 450 PS⸗Dieſelmotor angeſchafft werden nebſt dem dazu gehörigen Generator. Der Aufwand beträgt ungefähr 800 000 Mk. Der Ausbau der Kaſerne zu Notwohnungen wird einen weiteren Betrag von rund 175000 Mark Hfordern. Villingen, 9. März.(WB.) Der Gemeinderat hat zur Erſtellung weiterer Neubauten dürch die Baugenoſſenſchaft an der Schützen⸗, Berthold⸗ und Zähringerſtraße als Bauzuſchuß ungefähr 2 Millionen angefordert. Daneben ſoll als Bauzuſchuß für den Neubau für Gendarmeriebeamte der ungedeckte Aufwand mit rund 160 000 Mark übernommen werden. )(Kirchhofen bei Staufen, 8. März. Im 90. Lebensjahr iſt hier der Jubelprieſter, Geiſtlicher Rat Dekan a. D. Leopold Streicher, geſtorben. Der Entſchlafene war lange Jahre hindurch Pfarrer in Mundelfingen. Wb. Waldkirch, 10. März. Der Bürgerausſchuß hat ge⸗ nehmigt, daß die Anlagen des Burgbräu für rund 400 000 M. an den Fabrikanten Schröder in Suggental übergehen, der in dem Gebäude eine Marmeladefabrik einrichten wird. Das Gebäude war von der Stadt ſeinerzeit angekauft worden, weil die Gefahr beſtand, daß es zu Abbruchszwecken von einer Mannheimer Firma erworben würde. Dieſem Vorhaben wollte man zuvorkommen und kaufte ſelbſt die Anlagen an. Nus der Pfalz. Neuſtadt a.., 10. März. Frau Katharine Federſchmidt in Philabelphia. eine Schweſter des Herrn Bankdirektors Saul, führt in Philadelphia den Vorſitz eines dort gegründeten Pfälzer Hilfsfonds. Die erſten Früchte ſind nunmehr bei Herrn Direk⸗ tor Saul hier eingegangen in Geſtalt von 88 000 Mark, welche fũr gemeinnützige Pfälzer inrichtungen verwendet werden ſollen, in erſter Linie zur Geſundung der heranwachſenden Jugend. Kachbargebiete. sw. Darmſtadt, 7. März. Nach der Beweisaufnahme in der heutigen erſten Sie ſtellte der Verteidiger eines Angeklagten den Antrag, daß die Vorſtrafliſte de⸗ Ueberfallenen verleſen werde. Nachdem eine Reihe verleſen waren, brach der ſo unvermutet bloßgeſtellte Händler in ein entſetzliches Geſchrei aus. Er ſtürzte auf den Rechtsanwalt, klammerte lich an deſſen Tiſch, wurde aber von den raſch Gue Pes Sd Gendarmen gepackt. Es gab ein wüſtes Ringen im Saale des Schwurgerichts, bis der Händler ſchließlich von einer Frau beruhigt werden konnte. Gleich darauf ereignete ſich der Fall zum zweiten ale. Die Sitzung mußte während der Szerie unterbrochen werden. Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Ingalt. Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannbeim. E 6. 2. Handelskammer* für den Krels Mannheim. Auf Teitzahlung Die von denRechnungs-erhalten Sie ohne prüfern richtig befunde· ne Jahresrechnung der — das schät 81 Jahr 1920 sowie der Vor- anschlag für das Jahr e 1921 liegen gemäßArt.22 9 Auischlag von einem Teppich-Ge- Mutter, Schwieger⸗ 2180 ldes Handelskammerge-- Diwans setzes von heute ab„ Teppiche binnen 14 Tagen zur Bettvorlagen Einsicht der Wahlbe⸗ e rechtigten aufdemBüro,—— en e 0 Mannheim, 12. März 1921 O. P. 140 an die Ge- Der Vorsitzende: schältsstelle ds. Bl. Musiklehrer übernimmt noch einige Schüler für Violine, auch Anfänger. B849 Angeb. unt. W. H. 73 an die Geſchäftsſtelle. Metalldrahtiampen * Lenel. 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März, abends 7½ Uhr. 364⁴ Tagesordnung: Weiterausbau der Organiſation.— Verſchiedenes. Um recht zahlreiches Erſcheinen bittet der Vorſtand. + 7 Dienstag, den 15. März, abends ½8 Uhr Lledertaiel. Ii 2. 32 Mitgliederversammlung Kollege Kolb-Ludwigshafen spricht über Die Kauimannsgerichtswahlen Bericht ũber die Gehaltsbewegung im Einzelhandel Keiner fehle. 3666 Am 16. März wählt restlos die Liste! Lewerkachaktsbund d. Angestelten(o. d. A) Ortsgruppe Mannheim. B. Beuss Waggonladung Hablau ohne Kopt Ffünk Mk..00 Kabau e e Piund Mk..5 0 fläcde rune Lerne w. 2. 00 brosse Riesen-Vollheringe 10 Stück Mk..50 aus der Räucherel, täglich frische süsse Bückinge, Lachsheringe, sowie alle Marinaden.— Verkauf zu gleichen Preisen Mlttelstrasse 46, Rordsce-Fischhalle, Meckarau, Fischhandlung Eder, Adlerstrasse. 2 in Talal, Stroh ⁊c. in ſchön. E Ausw. u. mäßig. Preis. 4⁴ Ebumarb. n neuef. Modell, auch Umpreſſ. v. Damen⸗u. Herrenhüten. C. 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(Deulſchnotiouale Volbspartel Ortsverein Mannheim. ——— Statt beſonderer Einladung. Mittwoch, den 16. März, abends 8 Uhr im großen Saale der Harmonie Vortrag des Herrn Geheimrat Dr. Wolfram: 81¹² Dee Gchuld am Kriege Wir laden unſere Mitglieder mit dem Hinweis, daß der auf denſelben Abend angeſetzt geweſene Vortrag ausfällt, herzlich ein. Einführung von Freunden willkommen.— Eintritt 2 Mk. Der Vorſtand. ⏑ Notorra — „Krieger-Gnädig“ Der Triumph der deutschen Technik! 4B. Kardanantrieb Motorrad-Seitenwagen Isitzig 2sitzig Geschäfts-Wagen. General-Vertretung für nördl. Baden u. Vorderpfalz Motorrad-Zentrale Karl Lövenich, hanrng d, Mannheim. Ferusprecher 7493(Hartmann). 3610 Erstes Spezialgeschäſt am Platze. Reparaturwerkstätte für Motorräder aller Fabrikate. Grosses Lager in Motorrad-Ausrüstung u. Ersatzteile, — Staatl. konzess. Fahrschule für Motorradfahrer.— * 7 J Cangpetriebe. Fizylinder Solange Vorrat! Frisch eingetroffen! 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