— Montag, 14. März Auge, Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. N..10 15 62* N5• ſe: Geueralangeiger Mannbeim. 7 82 ———— ———— Bon Mannheim nach Kallowiz. Abſtimmungsreiſe. Von Dr. med. Glaſer. Jaborze, den 11. März 1921. Am 10. früh verließen wir Mannheim in angeregter Stimmung und ſtanden unter dem ſtarken Einfluß der Empiin⸗ dung, einem unerhörten Erlebnis entgegen zu gehen. Wir Oberſchleſier der Landesgruppe Baden⸗Pfalz, mochten manche viele Jahre und Jahrzehnte der Heimat fern geweſen ſein, empfanden die Gleichheit unſeres angeſtammten Landes als ein ſtarkes, gemeinſames Band. Nicht gleichgültige Reiſende, die die Eiſenbahn bunt zu⸗ ſammenwürfelt nach Zufall und Laune, nicht Fremde, die fremd aneinander vorübergehen, Kameraden und Landsleute haben ſich zuſammengefunden und ſtreben nach einem idealen Ziel: Zum Treugelöbnis nach dem Heimatland. Dieſes Bewußtſein gab unſerem Denken Stimmung und Farbe, verſetzte uns in jene Gehobenheit, die einen fernen Ge⸗ danken, wir könnten nicht durchdringen, als groteſk abweiſen ließ. Niemand von den mehr als 700 Heimattreuen des 29. Abſtimmungszuges Mannheim—Kattowitz hielt es der Mühe wert über einen ohnehin ſicheren Sieg zu diskutieren. Frankfurt a.., das Gaſtfreie, empfing die Abſtimmungs⸗ berechtigten mit Muſik und in einſtündiger Frühſtückspauſe tönten ununterbrochen frohe Weiſen. Eine gute kräftige Bouillon, Würſtchen, die der Stadt den Namen danken und ihr deswegen keine Unehre machten, und Kartoffelſalat trugen dazu bei die Stimmung in gleich guter Lage zu halten. Das Rote Kreuz und der„Schutzbund“ verteilten Zigarren an Männer und Apfelſinen an Frauen. Schweſtern und Jung⸗ — liefen geſchäftig die kleinen, zahlreichen Wünſche zu erfüllen. In Offenbach a.., wo wir nur 1 Minute hielten, war der Oberbürgermeiſter im vollen Schmuck ſeiner Amtswürde an der Spitze einer Delegation erſchienen und hielt eine kurze, markante Anſprache am Zug entlang, deren Sinn keinem In⸗ ſaſſen ent 50 ſein dürfte. Auf dem feſtlich geſchmückten Bahnhof ſtanden rotbemützte Jungen und als der Zug aus dem Bahnhof rollte, tönte uns das Lied nach„Deutſchland, Deutſchland über alles“ und tauſend Rufe: Glück auf! Glück auf! Je weiter oſtwärts wir vordrangen, umſo warmherziger war der Empfang, um ſo ſtärker und kräftiger rang ſich in uns die Empfindung durch:„Wir, die wir gefeiert werden wie Sieger, wie höhre Menſchen, wir müſſen mehr tun als unſere Stimme abzugeben, wir müſſen die Gleichgültigen aufpeitſchen, die Lauen mit fortreißen durch die in uns glühende Begeiſte⸗ ng. — das ſchöne Thüringen ging die Fahrt. Die Wart⸗ burg, über der ſich ein blauer Himmel wölbte, grüßte uns, Eiſenach ließen wir zurück und kamen in die liebliche Blumen⸗ ſtadt Erfurt. Tauſende von Menſchen, die den Bahnhof und den an⸗ liegenden Platz Kopf an Kopf beſetzten, begrüßten uns. Eine Regimentskapelle, feierliche Anſprachen, patriotiſche Lieder, gekleidete Mädchen, in deren Haaren das Sonnenlicht des heiteren Märznachmittags ſpielte, Schüler in bunten Kappen, Helfer und Helferinnen mit weißen Armbinden. Und Abend⸗ eſſen und Liebesgaben und Blumen. Im Augenblick war der Zug geſchmückt mit Fahnen und Fähnchen, mit Tannenreiſern und bunten Plakaten und Bändern. 3 „Glück auf, Glück„Kommt wieder. A Heil. Der Zug verließ den kleinen Bahnhof. Winken, Zurufe, alt und jung und vielen rannen Tränen in den grauen Bart. Bei er geht es oſtwärts in die ſinkende Nacht. Gegen 1 Uhr, in die Dämmerung unruhigen Halbſchlafes, fällt blen⸗ dendes Licht; Muſik und ein geſchäftiges Hin und Her. Der Hauptbahnhof von Dresden. Hier pulſiert öſtliches Leben. Hier ſtehen vitale Intereſ⸗ ſen auf dem Spiel. Näher als dem Süddeutſchen liegt dem Sachſen die Oſtmark. o er nicht ſelbſt aktiv helfen kann, ſucht er ſeine Teilnahme den Abſtimmungsoberechtigten in rührender Weiſe kundzutun. Und überſchüttet von—— und tauſend Aufmerk⸗ ſamkeiten ſtammeln wir„Dank, ank“. 8 „Wählt deutſch. So dankt ihr am beſten. Die aufgehende Sonne des zweiten Reiſetages beſtrahlt die ſchneebedeckten Gipfel des Rieſengebirges. In Hirſchberg reichen geſchäftige Hände den warmen Morgenkaffee. Er tut gut in dem kalten, ſchleſiſchen Lande. Rauher als bei uns iſt die Luft. In den wohlgeheizten Abteilen des Zuges merkte man es nicht, wohl aber auf dem morgenfriſchen Bahnſteig. Ein alter Herr im grauen Vart ſtellt ſich vor als Sanitäts⸗ rat und überwachender Arzt der Abſtimmungszüge. Nein, im Zuge waren keine Krankheiten. Kleine„Indispoſitionen älterer, kränklicher Damen, Beobachtung zweier in Hoffnung —— Frauen, die trotz ihres Zuſtandes die Reiſe nicht cheuten, Behandlung kleiner Verletzungen an Fingern und nichts Ernſtliches.“ Der von Frankfurt mitgeſandte Sanitätsfreiwillige patrouilliert den Bahnſteig auf und ab wie ein Poſten vor Gewehr, verteilt Salbe und Baldriantinktur, Hoffmannstropfen und Kognak. Im Fluge gehts durch Tunnels und ſchmale Durchbrüche in die kahlen Berge des Glatzer Gebirgskeſſels durch Camenz nach der alten ſchönen Stadt Neiße. Hier fällt ein erſter bitterer Troßfen in unſeren ausge⸗ laſſenen Jubel. Ein Vertreter des Schützenbundes begrüßt den Transport und bittet, alle Abzeichen und Ausſchmückungen des Zuges und der Inſaſſen zu entfernen. Laut Friedens⸗ vertrag müßte jede Agitation und Provokation unterbleiben. Die kleinen, flinken Helfer berauben den Zug im Augenblick ſeines bunten Schmuckes. Alles, auch die kleinen gelb⸗rot⸗gelben Knopflochfähnchen werden eingeſammelt und bis zur Rück⸗ fahrt aufbewahrt. Von Abteil zu Abteil geht eine Kommiſſion und fragt 3 Waffen, die gegen Quittung hinterlegt werden ſollen. gel keinel 8 Bringerlohn—— 0 hr M..40. Poſtbezr M. 34.80 ohne hren. Ginz. Numigern 26 dle Nreiſe erzeit widerruflich, 5 Konto Nr.1 1. B. u. M. 2017 udwigshäen a. Nh.— Geſchüfts⸗Reb⸗ lle in—: Necharſtadt: W.. 6.— Feruſprocher Nr. 7940—7d46. 2———— S ———————————————————— S Nuz Rekl. deſhä „Unſere Waffe wird der Abſtimmungszettel ſein.“ Mit klopfendem Herzen erreichen wir Deutſch⸗Raſſelwitz, die Kontrollſtation. Alle, bis auf die ganz Alten, die Kranken und die ſtillenden Mütter verlaſſen mit ihren Koffern und Päckchen den Zug. Die Ausweiſe werden hervorgeholt, von einem engl. Offizier und einigen Italienern geprüft, das Gepäck nach Waffen unterſucht und in einer knappen Stunde iſt der Zug abfahrbereit. Es war, wie nicht anders zu erwarten, alles in beſter Ord⸗ nung befunden. Wie wird die Heimat uns begrüßen? Was werden unſere oberſchleſiſchen Brüder uns ſagen? Durch Leobſchütz und Bauerwitz geht die Fahrt. Flach und die Gegend. Auf den Bahnhöfen wenige Menſchen. Neben den Hel⸗ fern des Schützenbundes, verwegen ausſehende Geſellen mit Helſer Armbinden und roter Aufſchrift. Die erſten polniſchen elſer. An unſerem Zug haben ſie ſich vergeblich bemüht. Menſch nimmt ihre Dienſte in Anſpruch. is Ratibor, einer der größten Städte des ſüdlichen Ober⸗ ſchleſiens, erlebten wir eine ſich von Station zu Station ſtei⸗ gernde Depreſſion und verwundert fragten wir uns: Begrüßt Oberſchleſien ſeine treuen Söhne ſo kalt und abweiſend? In Ratibor erhielten wir Aufſchluß. Vor dem Bahnhof, jenſeits der Bahnſperre, ſtanden hunderte von Menſchen. Ein Herr vom Schutzbund erzählte:„Alle Ausſchmückungen der Bahnhöfe haben entfernt werden müſſen. Allen nichtamt⸗ lichen Perſonen iſt der Aufenthalt auf dem Bahnſteig unter⸗ ſagt. Ebenſo ſind Begrüßungen, ſind Zurufe, iſt Muſik ver⸗ boten, von Liedern ganz zu ſchweigen, bei ſchweren Freiheits⸗ ſtrafen. Selbſt das Tragen des harmloſen Abzeichens V. H. O. (Verband heimattreuer Oberſchleſier) mit dem Bergſchlegel und das Winken mit Taſchentüchern iſt unterſagt. Und nach⸗ träglich ſchätzen wir um ſo höher einige Rufe, die uns auf den armſeligen— von Wernersdorf, Woinowitz und Studzienna nachgeflattert waren,„wählt deutſch“ oder nur „deulſch⸗„deutſch“. Auch die Strecken, die als gefährdet bezeichnet worden waren, Nenſa, Piela, Niedobſchütz, Pamſchowitz paſſierte der Zug ohne beſondere Abenteuer. Die Gerüchte von Hand⸗ granatenlagern zur Begrüßung der Heimkehrenden bewahr⸗ iteten ſich für uns glücklicherweiſe auch in Czerwionka und rzeſche nicht und fahrplanmäßig mit untergehender Sonne lief der Zug in die lichtüberflutete Bahnhofshalle von Katto⸗ witz, der Endſtation. Auch hier, wie auf der 1000 Kilometer langen Strecke vom Rhein bis nahe der Weichſel war die Organiſation un⸗ übertrefflich. Keine Muſik, keine Anſprachen, keine Zu⸗ ſchauer. Wir wußten jetzt waruml Aber Dutzende von Helfern. Verpflegung, Unterkunft, Gepäck, Weiterreiſe, man brauchte nur zu ſagen, was man wünſchte. Man brauchte ſich um nichts zu kümmern. Fürſorglich geleitet gingen wir Badener⸗Pfälzer, nur an den Margeriten aus der Mumenſtadt Erfurt als Ein⸗ reiſende kenntlich, durch die Sperre und mahnende Stimmen riefen:„Wahrt Eure Abſtimmungspapiere.“ Als ich die Halle verließ, erhielt ich den ſtärkſten Ein⸗ druck. Auf dem Bahnhofplatz in Kattowitz unter den flam⸗ menden Vogenlampen ſtand ruhig, würdig, lautlos eine tauſendköpfige Menge. 29 Züge waren ſchon eingelaufen. Bei jedem ſteht die Menge, begrüßt ſtillſchweigend die Ankommenden und gibt ohne Winken und äußere Zeichen, von Ententeſoldaten mit aufgepflanztem Bajonett bewacht, jedesmal zu erkennen: Brüder, erlöſt uns. 9 15 was wir unter polniſch⸗fran⸗ öſiſcher Herrſchaft erdulden ſitgee wir ſahen ganz Deutſchland. Wir bringen Grüße von allen Strömen, aus allen Gauen. Wir, die uns die Framzoſen„Emigranten“ beſchimpfen, wir wiſſen: Ober⸗ ſchleſier, Euer gedenkt das Vaterland. Seit getreu am 20. März. Kein denlſcher Preleſt beim Völlerbund. IBerlin, 14. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Die deutſche Regierung hat, wie wir hören, beim Völker⸗ bund Proteſt gegen die von den Alliierten vorgenom⸗ menen Sanktionen erhoben. Dieſer Proteſt dürfte im Laufe des heutigen Tages in die Hände des Generalſekretärs des Völkerbundes gelangen. Die Urſachen des Weltkrieges. EBerlin, 14. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Sichtung und Zuſammenſtellung der Akten des Auswärtigen Amtes zur Urſache des Weltkrieges iſt nach mehr als einjähriger Arbeit abgeſchloſſen. Die Drucklegung der erſten Bände, die im weſentlichen den Zeitraum von 1873 bis 1901 umfaſſen iſt begonnen. Mit dem Erſcheinen des Geſamt⸗ werkes von vorausſichtlich 15 Bänden iſt im Laufe des Jahres ſicher zu rechnen. Eine kurze Zuſammenfaſſung der wichtigſten Ergebniſſe wird vorausſichtlich gleichzeitig er⸗ ſcheinen. Der Reichswirkſchaftsrat zu den Sanktionen. Berlin, 14. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Am Mittwoch wird der wirtſchaftliche Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrates eine ſehr eingehende Ausſprache üher die Wirkung der Sanktionen auf die Aus⸗ und Ein⸗ fuhr veranſtalten, beſonders auch über die Wirkung der 50⸗ prozentigen Abgabe auf Induſtrie und Handel in rechtlicher, finanzieller und allgemein wirtſchaftlicher Hinſicht. Ueber dieſe Frage ſchweben übrigens auch Verhandlungen innerhalb der Regierung. Die Sachverſtändigenkonferenz, die an den Arbeiten für die Londoner Konferenz mitgewirkt hat, iſt geſtern amtlich zu einer Sitzung am Freitag, 18. März ein⸗ berufen worden. presſe: 1 ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. 9 Mk. Annatzmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an b rten Pagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantm. Gewalt, Streiks ebsſtörungen, Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſy —— A REE— ——— usgaben od. f. verſpätete Aufnahme v. Anzelgen Aufträge durch Fernſprecher ohne am.⸗Anz. 20% Nachl. ne od. ewäbr. chen f. ausgef 8———— Ein falſches Gerücht. r. Düſſeldorf, 14. März.(Priv.⸗Tel.) Das von der Tele⸗ graphen⸗Union aus der Bergiſch⸗märkiſchen Zeitung in Elber⸗ feld verbreitete Gerücht, wonach ein franzöſiſcher Offizier einen Offizier der grünen Sicherheitspoligei wegen Nichtgrü⸗ ßens mit der Reitpeitſche ins Geſicht geſchlagen, worauf der deutſche Offizier den franzöſiſchen niedergeſchoſſen habe, wird von der Düſſeldorfer Polizeiverwaltung als Erfindung be⸗ zeichnet. Tatſache ſei vielmehr, daß ein Polizeibeamter einen Ententeoffizier nicht gegrüßt habe und ſogar ein ſo un⸗ würdiges Benehmen zeigte, daß ihn die vorgeſetzte Behörde feſtnehmen laſſen mußte. Die Verbreitung falſcher Gerüchte kann die Verhältniſſe im beſetzten Gebiet nur noch verſchlimmern, ſie ſind daher auf das Schärfſte zurück⸗ zuweiſen. Oeſterreichs Billgang. Lendon, 14. März.(WB.) Havas. Die Sachverſtändigen⸗ kommiſſion trat geſtern nachmittag 3 Uhr beim Finanz⸗ miniſter unter deſſen Vorſitz zuſammen. Dr. Mayr brachte die finanziellen Bedürfniſſe zur Kenntnis, die er für das laufende Jahr auf 55 Millionen Dollar ſchätzte. Die anweſen⸗ den Delegierten erklärten, daß ſie gern genaueres über den Bedarf eſterreichs zu erfahren wünſchten, beſonders den Bedarf an Mehl, Getreide uſw. Es wurde infolgedeſſen be⸗ ſchloſſen, daß Dr. Mayr am Montag der Kommiſſion ein⸗ Bericht über die drei folgenden Punkte erſtatten ſoll: wirklicher Bedarf Oeſterreichs, 2. Bericht über die öſterr. Handelsbilanz, 3. Garantien, die Oeſterreich geben könnte für die Anleihen, die die Alliierten genehmigen ſollen. Himons ver dem Reichstag. Der Widerhall in der franzöſiſchen Preſſe. Paris, 14. März. Der„Temps“ beſpricht die Reichstags⸗ verhandlungen und fagt, ihr Verlauf ſei im Voraus vorberei⸗ tet geweſen. Die Debatte hätte alſo die Lage nicht aufge⸗ klärt. Das Blatt ſagt ferner, im Januar habe die deutſche Regie⸗ rung ein proviſoriſches Abkommen in der Reparationsfrage abſchlie⸗ ßen können; aber die deutſche Regierung habe ſich nicht dazu ver⸗ ſtehen können, 15 Milliarden GM. in fünf Jahren zu bezahlen, des⸗ halb ſei das Abkommen nicht zuſtande gekommen. In dieſem Mo⸗ nat habe Dr. Simons ein ähnliches Abkommen in London vorge⸗ U. At Er habe es aber von Bedingungen abhängig gemacht, die die Alliierten hätten zurückweiſen müſſen. So ſei es zum Bruch ge⸗ kommen und die Alliierten hätten ſich Pfänder verſchafft, Dr. Simons und ſeine Kollegen hätten in London, wenn man eine neue Kombinatior vorſchlug, jedesmal behauptet, ſie könnten nicht anneh⸗ men, ohne Berlin zu befragen. Dadurch ſei erſichtlich geworden, daß die deutſche Delegatian eine Obſtruktionstaktik verfolge. Wie könnte alſo Dr. Simons jetzt behaupten, er ſei gezwungen geweſen, zu bre⸗ chen. Deutſchland praktiziere einen paſſiven Widerſtand in dieſem Augenblick. Simons habe, wenn man ihn richtig verſtanden habe, erklärt, er werde keine neuen Vorſchläge unterbreiten, außer wenn er dazu. würde. Er habe auch geſagt, daß dieſe Vorſchläge hinter denen zurückbleiben würden, die er in London ge⸗ macht habe. Lloyd George habe alſo Recht gehabt, als er ſagte, be⸗ eilen wir uns, die Fälle aufzugeben, ſonſt ſind wir noch zum Schluß Deutſchland Geld ſchuldig. Da Dr. Simons zugeſtanden habe, daß die Maßnahmen, die die Alliierten ergriffen hätten, Deutſchland be⸗ trächtlich beunruhigten, wie könne er und der Reichstag ſich alſo ein⸗ bilden, daß der paſſive Widerſtand eine vorteilhafte Politik ſei. Der„Temps“—.— wo man dann hinauswolle, er glaube, die oberſchleſiſche Frage habe ebenſowohl das Januarabkommen wie das Abkommen von London zum Scheitern gebracht. Die Mili⸗ tariſten und Monarchiſten hätten Vorbereitungen getroffen und man frage ſich auch anderwärts, ob nicht ein Gewaltſtreich vorbereitet würde. Die rheiniſche Induſtrie drohe mit Arbeiterentlaſſungen. Die Schiffahrtszeitung erklärte, daß die Reichsbank und andere deutſche Banken keine Schecks mehr in Paris kaſſierten. Das ſei viel⸗ leicht nur ſchlechte Laune, Nervoſität oder ein Einſchüchterungsver⸗ ſuch; vielleicht aber auch nue ein Prolog oder eine Wiederholung. Es ſei deshalb gut, Deutſchland zu benachrichtigen, daß es ein ge⸗ fährliches Spiel ſpiele. Das Journal des Debats erklärt, der Reichstag habe die Erklärungen Dr. Simons ſo aufgenommen, daß der Beweis geliefert worden ſei, daß die vorangegangenen Manifeſtationen nur Bluff geweſen ſeien und daß die Alliierten Recht getan hätten, die Sank⸗ tionen anzuwenden. Obwohl der Reichstag die Ablehnung und die Vorſchläge der Delegierten Sebilig habe, habe er ſich wohl gehütet, ſich zu kompromittieren und zu Kundgebungen hinreißen zu laſſen. Die Zurückweiſung der Angebote habe Dr. Simons mit der Tatſache begründet, daß die deutſche Produktion für Reparationszwecke nur eine Höchſtſumme von 1½ Milliarden Goldmark liefern könne. Dieſe Schätzung bleibe weſentlich hinter den Pariſer Forderungen zurück. Sie nehme auch keine Rückſicht auf die deutſchen Erſparniſſe im all⸗ gemeinen. In Frankreich werde durch dieſe Erſparniſſe jetzt der Wiederaufbau aufgenommen, Die deutſchen Erſparniſſe 35 höher als die franzöſiſchen. Von ihnen wüßte man alſo, daß zie Mittel zum Wiederaufbau vorlägen. Das Blatt erinnert auch an die Gewinne, die die erzielt hätte. Wenn die deutſche Regierung und das deutſche Volk nicht ſchlechten Willens wären, ſo müßten ſie die eine oder andere Steuer auf⸗ bringen, die zur Zahlung der Reparation verwendet werden könnten. Weigere man ſich das zu tun, dann müßte man zur direkten Requi⸗ ition ſchreiten. Der Friebensvertrag von Verſailles ſei in gewiſſen ſrangöſſchen Blättern als Fetzen Papier behandelt. Er gebe aber nach§ 2 Abſ. 6 Anhang 4 das Recht dazu. Das Journal des De⸗ bats fragt, welchen Gebrauch man bis jetzt von dieſem Recht ge⸗ macht habe. Frankreich erwarte weniger von Reden als von Re⸗ quiſitionen. Auch in der„Liberte“ wird von einem paſſiven Wider⸗ ſtande geſprochen, es bleibe nur ührig in den Konkluſſionen fort⸗ zufahren, die Pfänder auszuwerten und ihre Anwendung in dem Maße aufzunehmen, wie die Zeit fortſchreite. Im beſetzten rheini⸗ b 3 gebe es übrigens noch eine andere Einnahmequelle als ie Zölle. Die Aufnahme in England. London, 14. März.(WB.) Alle Blätter heben die große Reichstagsmehrheit hervor, die ſich für die Ablehnung der Pariſer Reparationsbeſchlüſſe nach der Rede des deutſchen Außenminiſtecs am Samstag ergeben hat. Die Daily News nennen es bezeichnend, daß die einzige Kri⸗ tik an der Führung der Londoner Verhandlungen durch den Außen⸗ miniſter von der rechten Seite kam. Das Blatt erklärt, das Beun⸗ ruhigende an der Rede des deutſchen Außenminiſters ſei, daß er offen heraus dasſelbe ſagte, was zahlreiche und zwar immer die vernünftigſten Kritiker unter den Alliierten ent⸗ weder im privaten Verkehr oder in der Oeffentlichkeit erklärten. Das Blatt verweiſt auf die bemerkenswerten Ausführugnen des treueſten Anhängers des Premierminiſters in der Preſſe, Garvin, der im 5 2. Seite. Nr. 122. Manuheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Monkag, den 14. März 1921. Obſerver einen„Das Chaos und die Entſchädigung, Quo vadis, Eu ropa?“ überſchriebenen Artikel veröffentlichte, in dem es u. a. heißt, es ſei ein Wahnſinn, der die fundamentalen Intereſſen Englanos, den Handel, das Geſchäft und die kommerziellen Beziehungen, die die Struktur des Reiches bildeten, in größere Gefahr bringe, als man je anerkannt habe. Für den Augenblick gäbe es keine Rettung aus dem Chaos. Unterdeſſen werde England vitalerer und ſchwererer Schaden zugefügt, als Deutſchland. Wenn man zu einem Ueberein⸗ kemmen gelangen wolle, dann müßten ſowohl die Alliierten als auch Deutſchland nachgeben und weitere Zugeſtändniſſe machen. Garvin weiſt ſchließlich darauf hin, daß die im Unterhauſe ein⸗ gebrachte Reparationsbill dem engliſchen Handel weit ſchwe⸗ reren Schaden zufügen, als ſie dem Schatzamt an Mitteln zufügen werde. In einer Zeit, wo die engliſche Schiffahrt jeden Schilling, den ſie verdienen könne, bewache, wo die britiſche Induſtrie jeden Auftrag— und ſei er noch ſo gering— verwenden könne, werde das Ergebnis dieſer Bill notwendiger Weiſe die Zunahme der Arbeitsloſigkeit und der kommerziellen Verluſte Englands ſein. Auch die Beziehungen zwiſchen England und den Neutralen, insbeſondere Holland und auch der engliſche Handel mit den Neutralen werde dieſen Schaden zu tragen haben. Bei dem anerkannten Beſtreben der Vereinigten Staaten, die amerikaniſche Schiffahrt und Auefuhr zu fördern, werde das Beſtreben Deutſchlands ſowie Hollands und der übrigen Neutralen, den Han⸗ del und die Schiffahrt von Großbritannien abzulenken, geſtärkt. Auch die neue Zollgrenze öſtlich des Rheins, die durch das Herz des indu⸗ ſtriellen a geht, bedeutet neben der Schaffung des fiskali⸗ ſchen Statuts in Deutſchland Verſchlechterung der Aüsſichten auf die Wiederherſtellung des Handels mit Mitteleuropa. In England ſeien bereits 2000000 Arbeitsloſe und das nenne ſich zwei Jahre nach dem Waffenſtillſtand Frieden und Kompenſation! England als Induſtrieſtaat, der von ſeinem Hanbel abhänge, leide weit mehr unter dieſer Methode als Frankreich. Die Entente dürfe nicht— ſoweit Frankreich einen Vorteil davon habe— die wirtſchaft⸗ liche Waffe zur Vernichtung Englands werden. So könne es nicht weiter gehen. Mit Frankreich gemeinſam müſſe ein beſſerer Weg ge⸗ funden werden. Die Sanktionen bedeuteten die Or⸗ ganiſation des wirtſchaftlichen Chaos in Deutſchland und die Einſchränkung oder Verzögerung ſeiner Zahlungs⸗ und Lei⸗ ſtungsfähigkeit. Die Pariſer Reparationen ſeien eine die weder Frankreich noch England jemals auf dieſer Erde erreichen würden. Sie machten eine vernünftige Löſung unmöglich; denn ſie entmutige jede gemäßigte Einſicht in Beutſchland, die ſonſt den Welt⸗ frieden gewährt haben würde. Die ganze Methode fördere nur die deutſche militariſtiſche Agitation auf der einen und den Vol⸗ ſchewismus auf der anderen Seite. Sie führe ſo zu einer Kataſtrophe für Europa und England. Als einzigen Ausweg bezeichnet Garvin die Teilung der ge⸗ ſamten Reparation in zwei Teile, in eine und vorläufige. Deutſchland ſolle für 5, 7 oder 10 Jahre gültige Vorſchläge machen. Nach Ablauf dieſes Zeitraumes ſolle dann der übrige Teil der Re⸗ parationen von einem maßgebenden Tribunal, an dem aber auch die Neutralen oder Amerikaner vertreten ſein müßten, grundſätzlich neu werden. Die„Times“ weiſen darauf hin, daß Dr. Simons nicht ohne Hoffnung ſei, daß die Verhandlungen bald wieder aufgenommen werden könnten. Das Blatt rechnet es Dr. Simons hoch an, daß er ganz offen Gicgrgeben habe, daß die Forderungen der Alliierten nicht Rur durch Siegestaumel und Waffengelüſte eingegeben ſeien, ſondern das Ergebnis ſchwerer Sorgen und Röten ſeien, die der Krieg über ſie gebracht habe. Das ſei laut Times ein wertvolles Zuge⸗ * ndnis. Wenn Dr. Simons das deutſche Volk von der Wahrheit ieſer Erklärung überzeugen könne, dann würde er etwas getan haben, um ſeine Augen zu öffnen. Die„Morning Poſt“ ſchreibt: Nach der Reichstagsrede des deutſchen eeſe und ihrer begeiſterten Aufnahme hat der Bormarſch der alliierten Streitkräfte keinen Eindruck ge⸗ —.— Das einzige Argument, das auf das deutſche Volk überhaupt Einbruck machen könne, ſei das Argument der Gewalt. Durch die Exklärung des deutſchen Außenminiſters, der für Deutſchland die ——95 Schuld am Kriege ablehnte, wird der Irrſinn, mit der deut⸗ ſchen Regierung weitere Verhandlungen zu ſuchen, noch deutlicher. Für beide Parteien gibt es keinen e Boden. Fede wei⸗ tere Erbrterung ſei nur Zeitverſchwendung. Deutſchland habe den Krieg verloren und der Sieger— nicht der Be⸗ ſiegte— habe die Bebingungen 11 diktieren. Die Haltung der deütſchen Regierung ſei die unmlttelbare und unvermeidliche Folge dapon, daß man den deutſchen Vertretern überhaupt geſtattet habe, die Reparationen und Entſchädigung zu erörtern. Die Alliierten ſeien gekommen, um zu befehlen, die Deutſchen, um zu gehorchen. Wenn Deutſchland nicht gehorchen wolle, ſo müßten die im Vertrage von Verſailles vorgeſehenen Strafmaßnahmen in Kraft treten. In ähnlichem Sinne äußert ſich Oberſt Reppington im Daily Telegraph. Er ſchreibt aus Paris, 24 Stunden nach erfolgtem ——— der Alliierten ſei in Paris, beſonders in den Wandel⸗ 9892 er Kammer eine gewiſſe Enttäuſchung eingetreten und man be ſich gefragt: Was nun? Wenn das gemeinſame Ziel der Alli⸗ wendet ſich in einem off FSCCC ierten ſei, Deutſchland zahlen zu laſſen, ſo ſei es klar, daß die Be⸗ etzung deutſcher Städte in dem augenblicklichen beſchränktem Maßſtabe dem franzöſiſchen Schatzamte nicht einen Centime zuführen, ſondern ihm im Gegenteil weitere Ausgaben aufbürden werde. Frankreich könne ſich mit einer hohlen Wen ſeines Preſtiges nicht zufrieden geben. Es müſſe Mittel finden, um die deutſchen Kaſſen zu durchſüchen, um ohne Verzug Reparationen aus Deutſchland zu erlangen. Die Beſetzung könnte auf ein größeres Gebiet oder auf ganz Deutſchland ausgedehnt werden. Die Alliierten könn⸗ ten dann die deutſchen Finanzen in die Hand nehmen und die Trup⸗ pen erſt dann zurückziehen, wenn die Reparationen vollſtändig be⸗ zahlt ſeien. Wenn die Beſetzung ausgedehnt werde, müſſe man es den Deutſchen klar machen, daß die alliierten Mächte das beſetzte Gebiet ganz wie ihr eigenes behandeln und ſich erſt zurückziehen werden, wenn die Peutſchen ihre Verpflichtungen erfüllt hätten. Ein anderes Verfahren den Deutſchen gegenüber ſei zwecklos. Frankreich bitte England um Unterſtützung bei der Zwangsausübung gegen Deutſchland. Reppington tritt dann für die Blockade gegen Deutſchland zu Waſſer und zu Lande und für wiriſchaftlſche Sanktionen ein. Das Entwaffnungsgeſetz. E Berlin, 14. März.(Von unſerem Berliner Büro.) In der heutigen Sitzung des Reichstags wird es vormutlich noch zu ſehr heftigen Auseinanderſetzungen kommen. Das Entwaffnun 0 6 8 teht auf der Tagesordnung und wenn es ſchon ſicher iſt, daß es angenom⸗ men wird, ſo wird ein Teil der bayeriſchen Erregung doch auch in den Reichstagsſaal hinüberſpielen. Auch in Norddeutſchland ſtehen rechtsgerichtete Kreiſe auf dnem Standpunkt, daß juſt der gegenwärtige Moment nach dem Scheitern der Londoner Verhandlungen, kein Anlaß zur Einbringung des Geſetzes geweſen wäre. Die Regierung geht, wie wir glauben möchten, von der Auffaſſung aus, daß gerade, weil ſie dieſe Sanktionen als un⸗ rechtmäßig bekämpft, ſie von ſich aus alles tun müßte, um den Vertrag korrekt zu erfüllen. Sie iſt der Mei⸗ nung, daß wir um dieſes W91 doch nicht herum kommen würden, daß falls wir die Dinge ſetzt gleiten ließen, in wenigen Wochen neue Sanktionen über uns hereinbrächen, und daß dann auch Bayern erheblich ſchlechter dabei wegkäme als etzt. Gelingt dem bayeriſchen Handelsminiſter der verſuchte usgleich, ſo wird ſicher auch die Bayeriſche Volkspartei ſich beruhigen und ihre Drohung, aus der Koalition auszutre⸗ ten, nicht wahr machen. Im übrigen ſcheint man in Kreiſen der Regierung ſelbſt der Ausführung dieſer Drohung keine kataſtrophale edeutung beizumeſſen. Man ſagt ſich eben, viel⸗ leicht etwas zu gleichgültig, eine Minderheitsregierung iſt es ohnehin, auf ein Meh roder Weniger bei dieſer Minderheits⸗ regierung käme es eigentlich kaum an. München, 14. März.(Pr.⸗Tel.) In der Frage der Einwohnerwehren erklärt man heute, daß die baye⸗ riſche Staatsregierung und die Koalitionsparteien an dem in der Note vom 10. Februar dargelegten Standpunkt wei⸗ terhin feſthalten werden. Es iſt mit Beſtimmtheit dar⸗ auf zu rechnen, daß die ſozialiſtiſchen Parteien alles daran ſehte werden, um noch in dieſer Woche die Einwohnerwehr⸗ rage im Landtag zur Beſprechung zu bringen. c München, 14. März.(Pr.⸗Tel.) Zu der vom Berliner Lokalanzeiger verbreiteten Meldung über eine neue Mini⸗ ſterpräſidentenzuſammenkunft in Berlin be⸗ merkt heute die„Münchn. Ztg.“ folgendes:„Was die beab⸗ ſich d neue Miniſterkonferenz in Berlin betrifft, ſo würde ſich ie bayeriſche Regierung nach den Erfahrungen, die ſie ſchon einmal mit dieſer Inſtitution, die ja keinerlei geſetz⸗ liche Grundlage haben, machen mußte, wohl ſehr über⸗ legen, ob ſie ihren Vertreter in Verlin, Miniſterpräſiden⸗ ten v. Kahr, wieder ſolchen Anrempelungen wie da⸗ mals ausſetzen ſolle. Unſeres Erachtens müßte zum mindeſten im voraus eine Carantie gegeben werden, daß nicht wieder Majoritätsbeſchlüſſe in dieſer Konferenz gefaßt werden, daß vielmehr Veſchlüſſe überhaupt nur zuſtande kommen kön⸗ nen, wenn Einigkeit herrſcht; denn es iſt ja offenſichtlich, daß man Bayern bei dieſer Gelegenheit wieder iſolieren und als Eigenbröbler hinſtellen möchte. Die Waffenfunde am Bodenſee. 4 Karlsruhe, 14. März.(Pr.⸗Tel.) Die„Karlsruher Ztg.“ lziellen Artikel des Juſtizminiſters 092 Das ſtumme Klavier. Roman von Toni Rothmund. (Rachdruck verboten.) (Fortſetzung.) „Zum:m erſtenmal nach ſo langer Zeit legte Sibylle ihre Hände wieder auf die Taſten und ſchüͤig einen leiſen Akkord an. Aber mit einem ſcheuen Blick au Gerhard trat ſie zurück. „Spiel Du, Henning. Ich habe ja auch keine Noten mehr, cel 2 hab r lächelte.„Das habe ich mir gedacht und ſchon vorher Noten beſorgt. Sieh hier, ganze Stohe. u haſt die Wahl.“ Aber ſie ſchüttelte den Kopf.„Jetzt nicht.“ Da fing er an, das Vorſpiel ſeines Oratoriums zu ſpielen und ſie hörte mit brennenden Wangen zu. Immer weiter ließ er treiben und ſang erſt mit halber Stimme, dann aus voller Bruſt die Arien der Sänger und deutete die Chöre an. Dazwiſchen erklärte und ergänzte er den Zuſammenhang. Viele Worte waren nicht nötig, ſie verſtand ſeden halb hin⸗ geworfenen Satz. Und draußen— Gerhard Rüdiger, hatte den Kopf in die Hand geſtützt und ſtarrte vor ſich hin. Jetzt begann der Kampf um ſein Glück, der Kampf um Sibyllens Seele. Jeht ſollte es ſich zeigen, ob ſie gelernt hatte, ihn 0 lieben, oder ob ſie dem anderen zufallen würde, dem, der das ſtumme Klavier zum Klingen gebracht hatte. Er ballte die Fauſt. Fortſchicken wollte er ihn, den Stören⸗ fried— aber gleich darauf lachte er ſich ſelber aus. Was hatte er denn davon? Er war ja bis jetzt allein mit ihr geweſen, —— Nein, nicht einmal allein. Wolfram hatte ihm en. Und da nun alles nichts genützt hatte, ſo mußte er es geſchehen laſſen, daß ſie alle drei in dieſen Wirbelllunfn hinein⸗ —— wurden. Denn er hatte mit Schmerzen erkannt, daß er arme Florentin die Wahrheit geſagt hatte. Ein traum⸗ befangenes Kind war Sibylle geweſen, als er ſie an ſich ge⸗ feſſelt hatte. Ein Kind, das weder wußte, was es tat, noch was es aufgab. War es Sünde geweſen, ſie zum Weibe zu nehmen, ſo war er bereit, das wieder gutzumachen. Er wollte ſie nicht halten. Nein, lah Henning bleiben. Er war jung, ſchön und enial. Gerhard ſelbſt hatke keinen von dieſen Vorzügen. Er atte nichts, 5 nichts, als ſeine Liebe. 05 Haanch Berſ klopfte an die nzimmertür. Da ſchraken die beiden Verſunkenen auf und kehrten in die Wirklichkeit zurüc. Aber ſchon während des Eſſens ſprachen ſie wieder von dem Werk, und Gerhard ſaß ſchweigſam und ſehr in ſich ge⸗ 4 kehrt am Tiſch. 2⁰0 Sibylle redete lebhaft und Wangen und Augen brannten ihr in einem fremden Feuer. Einmal legte Gerhard ihr ein Butterbrötchen auf den Teller.„Iß, mein Träumerlein! Von Muſik allein kann man nicht leben!“ Da ſah ſie ſchuldbewußt in ſein Geſicht. Sein Lächeln war ſo ſellſam geweſen. Und zum erſtenmal fragte ſie nach dem, was ihm der Tag gebracht hatte, und hörte aufmerkſam zu, wie er von ſeinen Angelegenheiten ſprach. Eine Beerdigung hatte er gehabt und eine Taufe. Und dann noch einige Kranke beſucht. Die arme Frau Kindsvogel kam wohl nicht wieder auf, denn es fehlte ihr an der kräftigen Koſt. „Ich will ihr das Eſſen ſchicken,“ ſagte Sibylle ſchüchtern. „Willſt Du das tun, Kind, ich wäre Dir ſo dankbar!“ Von Muſik ſprachen ſie nicht mehr. * Mitten in der Nacht richtete ſich Sihylle in ihrem Bett auf. Der Mond ſchien hell ins Zimmer und der Nachtwind bewegte ſanft die Vorhänge. Leiſe warf ſie die Decke zurück und ſa ſich mit traumtrunkenen Augen um. Mit bloßen Füßen ging ſie über die Diele durch den See von Mondſchein, öffnete die Tür, taſtete 00 die Treppen hin⸗ unter in ihr Zimmer und ſetzte ſich ans Klavier. Und leiſe, leiſe glitten ihre Finger übers Inſtrument, das ſo lange ſtumm geweſen war und nun durch ein Wunder wieder klang. Sie ſpielte nicht nach Noten. Klänge, die in ihrer Seele lange geſchlafen hatten, erwachten zu traumhaftem Leben. Unendlich zart, ſüß und lieblich glitten die Melodien durch das ſchlafende Haus. Eingeſargt geweſene Sehnſucht erhob die Flügel und trug die verſtummte Seele über die Kerkermauern der Wirklichkeit mit ſich in ihre klingende Heimat. Droben im Giebelſtübchen lag Henning mit wachen Sin⸗ nen und jagenden Pulſen. Und er lauſchte... mit ange⸗ ſtrengten Nerven lauſchte er.— Ihre Seele war im Kinderland. Alte die wohl die Mutter dem müdgeſpielten Kinde geſungen hatte, wurden wach und taſteten mit bloßen Füßen durchs Haus. Run klang ein ſüßes, tropfendes Motiv von Chopin dazwi⸗ ſchen. Was war das nun? Sie blieb bei keiner Weiſe, ſie ſpielte ſinnlos, verworren, wie man träumt.— Jetzt öffnete ſich drunten eine Tür, Gerhard mußte er⸗ wacht ſein und ſie holen. Gerhard war wach und hatte auch ſchon eine Weile ge⸗ lauſcht. Jetzt mitten in der Nacht ſpielte Sibylle, das war doch und gleichzeitigen Staatspräſidenten, gegen die Auslaſſungen des e„Volksfreund“, der im Zuſammenhang mit den Waffenfunden am Bodenſee der Staatsanwaltſchaft un⸗ genügende Erfüllung der Amtspflichten und Saumſeligkeit vorgeworfen hatte. Unter eingehender Darlegung der Vor⸗ gänge und der eingeleiteten Unterſuchung werden die Vor⸗ würfe zurückgewieſen. Die Gegenrevolution in Außland. Helſingfors, 14. März.(WB.)„Ruß Union“ meldet: Der Führer der neuen antibolſchewiſtiſchen Streitkräfte in Mit⸗ telrußland Antonoff ſoll mit Makhne und Struck zum ge⸗ meinſamen Vorgehen gegen die alte bolſchewiſtiſche Regie⸗ rung in Verbindung getreten ffüan Makhne und Oberſt Struck ſollen über 80 000 Mann aufſtändiſche Bauern verfügen. Die Kronſtädter Batterien haben die Stationen von Mar⸗ tiſchkynos und Orienbaum und den Schienenſtrang zerſtört, um das Eingreifen von Panzerzügen zu verhindern. Ein aus Kronſtadt meldet, daß die vier 123ölligen eſchütze von Krasnaja Gorka zum Schweigen gebracht ſind. In der Nacht zum 12. März haben Flotteneinheiten die Ufer⸗ bahnen weiter beſchoſſen, die Oranienbaum und Petersburg Die Geleiſe ſind an verſchiedenen Stellen aufge⸗ riſſen. Helſingfors, 14. März.(WB.) Havas. Nach den letzten Mitteilungen, die von der finniſchen Grenze vorliegen, iſt es den Bolſchewiſten mit Hilfe der Truppen aus Moskau ge⸗ lungen, den Aufſtand in Petereburg zu unter⸗ drücken. Einige Aufſtandsherde beſtehen noch im weſt⸗ lichen Teil der Stadt. Zwiſchen Crasnaſa Gorka und Peters⸗ burg fanden am 11. März Kämpfe ſtätt. Man meldet, daß infolge ihrer ſtarken die Kavallerie der Bol⸗ ſchewiſten ihre früheren Stellungen an der Küſte wieder ein⸗ nehmen konnten. onb. Paris, 14. März. Die Nachrichten über die Vor⸗ gänge in Rußland 8e ſich derart, daß es nicht möglich iſt, ſich ein klares Bild über die tatſächlichen Verhält⸗ niſſe zu machen. Verſchiedene Blätter melden, daß Kronſtabt ſich ergeben habe. Aus Riga wird berichtet, daß in Kiew di⸗ Sowjetbehörden entfernt worden ſeien. In Caizya ſeien 150 bolſchewiſtiſche Soldaten gehängt worden. Im ganzen ſollen bis jetzt etwa 2300 Mann hingerichtet worden ſein. Viele Ur⸗ teile über die aufſtändiſche Bewegung lauten dahin, daß man ihr wegen Mangel an einheitlicher Leitung kein langes Leben prophezeien könne. Letzte Meloungen. Landtagswahlen in Meckleiburg. Noſtock, 14. März.(WB.) Die Geſamtzahlen der bis 10 Uhr zu den Landtagswahlen abgegebenen Stimmen betragen: DM. 56 607, DPP. 52 553, Dorfbund 11 273, Wirtſchafts⸗ partei 9535, Demokraten 11 950, Sozialdemokraten 103 204, USpP. 2683, KPD. 13 525. Die Richilinien des neuen amerilaniſchen Kabineils. onb. Waſhington, 14. März. Nach Sitzung des Kabinetts kann kein Zweifel mehr über die Tatſache be⸗ tehen, daß das ganze Kabinett dem Präſidenten Harding arin zuſtimmt, zunächſt die dringendſten Probleme des eigenen Landes zu regeln, bevor es ſich mit inter⸗ nationalen beſchäftige. Der Präſident iſt der Anſicht, daß dieſe Richtlinien ſeinem in ſeiner Wahlkampfrede aufgeſtellten Pro⸗ gramm entſprächen, in der er u. a. ſagte: Amerika wird zu⸗ erſt ſein eigenes Haus in Ordnung zu bringen haben, bevor es ſich damit beſchäftigt, ſeine Rolle in der Welt zu ſpielen. Der amerilaniſch· japaniſche Kabelſtreit. Newyork, 14. März(ONB.) Die Waſhingtoner Re⸗ ierung hat von Japan eine weitere Erklärung in der Kabel⸗ rage erhalten. Darnach ſtellt Zapan die Kabel auf der Inſel Yap allen Ländern zur Verfügung, weigert ſich aber, auf die Kontrolle derſelben zu verzichten. Die ameri⸗ kaniſche Regierung erblickt in dieſem Angebot keine Ur⸗ ſache, ihre bisherge Politik in dieſer Frage zu ändern, ſondern beſteht auf der Rückgabe der Kabel. Zwiſchen Japan und Holland ſchweben außerdem zur Zeit Verhandlungen über das Kabel Nap⸗Menado, welches der deutſch⸗ hollän⸗ SS diſchen Kabelgeſellſchaft gehört hat. Torheit! Er ſtand ſeinen großen Mantel über und ging hinunter. Sibylle hatte die Tür nicht hinter ſich zugemacht, er trat ein, ohne daß ſie ihn gewahrte. Mondlicht glitt breit und ruhig durch beide Fenſter und hb an der ſchmalen, weißen Geſtalt herab, die da im langen Nachthemd ſaß und ſpielte. Das Haar hing aufgelöſt über ihre Schultern, und wo es im Mondlicht aufglänzte, ſah es aus, als trüge ſie alten Kupferſchmuck. Sie ſchaute vor ſich hin ins Leere, ihre Augen waren groß geöffnet, aber ſie ſahen— nichts! Ein Grauen überlief den Mann. Das holde, liebliche Geſchöpf dort am Klavier ſchlieſ.— Er rief ſie nicht beim Namen. Es fiel ihm ein, irgendwo gehört zu haben, daß man das nicht dürfe. Er ſtand nur und ſtarrte in Entſetzen und tiefem Mitleid auf das geiſterbleiche und doch ſo ſchöne Antlitz. Und dann trat er leiſe zu ihr, legte den Arm um ſie und hob ſie zu ſich auf. Sie erſchrack nicht, ſie erwachte nicht. Er nahm ſie in ſeine Arme und trug ſie die Treppe hinauf us Schlafzimmer. Behutſam legte er ſie in ihr Bett. Einen Augenblick ſchien es, als erkenne ſie ihn. Sie ſah ihn verſtört an.„Warum weckſt Du mich, Gerhard, iſt etwas mit Wolf⸗ ram?“ Nuhig erwiderte er:„Nein, Wolfram ſchläft. Schlaf Du auf, warf auch. 996 fragte ſie nicht weiter. Sie war wohl doch nicht ganz wach geweſen. Sie ſchloß die Augen wie ein müdes Kind. Er machte die Läden zu, daß das Mondlicht nicht herein konnte, und ließ die Kerze brennen. Aber kein Schlaf kam in dieſer Nacht auf ſeine Augenlider. Immer verfolgte ihn das Bild des traumwandelnden Kindes. Eine Ahnung von dem, was Sibylle an ſeiner Seite entbehrt hatte, dämmerte in ihm auf. Mit harter Hand hatte er ihr gewehrt, ſich dahin zu erheben, wo ihrer Seele Heimat war. Freilich, die Flamme brannte ſo ſtark in ihr, daß ſie ge⸗ droht hatte, den zarten Körper ganz zu verzehren, und gerade in einer Zeit, wo dieſer alle Kräfte an ein werdendes Leben abgeben mußte, Aber dann? Hatte er ſich nicht heimlich ge⸗ ſcen* der Wunſch nach Muſik in ihr eingeſchlafen zu ſein en Und das ſchweigſame Kind war an ſeiner Seite gegangen, kämpfend und mit unerhörter Kraft ſich zur Entſagung zwin⸗ gend. Ihre ganze Energie hatte ſie zu dieſem Kampf gebraucht, und er hatte ſich gewundert, daß ſie nicht beſſer ihrem Beruf, der ihr weſensfremd und aufgezwungen war, genügt hatte. (Fortſetzung folgt.) Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 122. 3 Morrag, den 1à. März 1921. 7 3 9 5 Die Wohnungsfrage in Maunheim. Die Zahl der Mannheimer wächſt fortgeſetzt; mögen wohl ſchon 8000 ſein. Die Rot wird größer und das Drängen der Suchenden heſtiger.— Wohnungsnot! Wohnungs⸗ elendl— Eine Not ſchrecklicher Art, von heimlich, raſtloſer Art! Sie zernagt den Lebensnerv, die Widerſtandskraft, die Arbeitsfreude des Volkes und zerſtört deſſen Moral und Liebe zur Heimat. Leider können wir heute noch nicht das Ende des Elendes und deſſen Folgen überblicken, jedoch müſſen wir uns wundern, daß Staat und Gemeinde nicht mehr tun, der Not zu ſteuern und alle jene zu ge⸗ meinſamer Arbeit aufzurufen, die geeignet und gewillt ſind, ihr Aeußerſtes zur Hilfe für den notleidenden Mitbürger aufzubieten. Bei Feuer⸗ und Waſſersnot iſt jeder bereit, dem Nachbarn zu helfen; kommunale und ſtaatliche Organiſationen ſind vorhanden, um in Nöten dieſer Art einzugreifen. Wie ſehr fallen hiergegen die unge⸗ nügenden Maßnahmen der Behörden zur Linderung der Wohnungs⸗ not aufl Als beſtes Mittel gegen die Not betrachten Reich, Staat und Gemeinden die Herausgabe möglichſt zahlreicher Geſetze, Er⸗ laſſe und Verfügungen zur Wohnungsdeſchlagnahme, zur Wohnungs⸗ rationierung, zur Zwangseinquartierung, und wie die ſchönen Dinge alle ſonſt noch heißen. Alle Beſtimmungen aber nutzen dem Woh⸗ nungsſuchenden nichts, ſie ſind leider nur dazu geeignet, den In⸗ haber einer Wohnung zu quälen, ihm das Heiligſte des Lebens— das eigene Heim, den eigenen Herd zu entreißen. Gegen dieſe kalten Paragraphen lehnt ſich das Empfinden eines jeden auf, weil ie nur eine papierne Bannung der Not darſtellen, die ſehr ſchön ſt für den tüchtigen Beamten, weil ſie niemals geeignet ſind, poſitive Arbeit zum Beſten der Wohnungsſuchenden und zum Schutze der Wohnungsinhaber zu leiſten. Mit nackten Paragraphen löſcht man keine Feuersbrunſt und ſchützt man keinen Hochwaſſerdamm, darüber iſt ſich wohl jede Behörde einig; nur das Jufaſſen kräftiger Hände und eifrigſte Arbeit ſchafft Hilfe in der Not, und ſie allein le auch Hilfe in der Wohnungsnot. Darüber muß ſich jede ehörde klar ſein. Mitten im Kriege, im Jahre 1916, wurden die deutſchen Staatsminiſterien und auch die oberſte Heeresleitung auf die kom⸗ mende Wohnungsnot hingewieſen. Man hätte damals noch die Möglichkeit gehabt, Gefangene zu Bauarbeiten zu verwenden; man ahnte nicht den Umfang der kommenden Not, und nichts geſchah zu deren Linderung. Nach der Annahme der neuen Reichsverfaſſung hatte man gehofft, daß der Reichstag ſehr bald die Initiative er⸗ greifen würde, um durch Bereitſtellung ausreichender Mittel die Wiederaufnahme der privaten Bautätigkeit zu ermöglichen. Man mühte ſich ab an Geſetzen der Arbeitsloſenfürſorge, ohne daß man ſich Mühe gab, eine produktive Arbeitsloſenfürſorge zur Linderung der zu ſchaffen; eine Wiederbelebung der privaten Bautätgkeit hätte Millionen Arbeitsloſer Gelegen⸗ heit zum Erwerbe gegeben. Wie wenig war ſich der Reichstag der Pflicht zur Linderung der Wohnungsnot bewußt; im Februar dieſes Jahres war er nahe daran, ſich zu vertagen, ohne neue Mittel zur Neubautätigkeit bewilligt zu haben. In höchſter Eile wurde noch ein Geſetz angenommen, um durch eine Kopfſteuer 1½ Mil⸗ liarden Mark aufzubringen, damit man wenigſtens im Frühjahre noch mit dem Bauen beginnen könnte, Der durch das Geſetz ge⸗ nehmigte Betrag iſt aber in ſeiner Verteilung auf die Bundesſtaaten viel zu gering, um damit eine ernſtliche und großzügige Bautätig⸗ keit zu entfalten; auf Baden treffen etwa 66 Millionen und auf Mannheim ca. 3 Millionen Mark Vergleicht man dieſe Summe mit jener, die im Mai 1919 für Mannheim genehmigt wurde(ca. 6 Millionen Mark), womit 440 Wohnungen begonnen wurden und welche unter Zugrundelegung einer Ueberteuerung von 200 Proz. berechnet worden war, ſo müßte bei der heutigen Baukoſtenüber⸗ teuerung von 1000 Proz. und der gleich großen Wohnungszahl wie Mai 1919, eine Summe von 30 Millionen für Mann⸗ heim genehmigt werden, wobei der Gemeindezuſchuß inbe⸗ griffen wäre. Vollkommen ungenügend iſt der in den badiſchen Ausführungs⸗ beſtimmungen der neuen Baudarlehen angenommene Betrag von 250 M. pro Qm. Wohnfläche. Das Quadratmeter Wohnfläche koſtete in Friedenszeiten etwa 100., heute koſtet es mindeſtens 1000., ſomit müßte bei den neuen Beſtimmungen der Bauherr oder die Gemeinde 750 M. pro Qm. Wohnfläche hinzulegen, um eine Bau⸗ ausführung zu erträglichen Mietpreiſen zu geſtatten. Dieſe einfache Berechnung zeigt zur Genüge, daß ſich mit dem vom badiſchen Ar⸗ beitsminiſterium genehmigten Einheitsſatze des Darlehens nichts an⸗ fangen läßt, dasſelbe müßte mindeſtens die doppelte Höhe betragen. Man erkennt hieraus, daß trotz Reichshilfe letzten Endes es doch Sache der Gemeinden iſt und bleibt, durch beſondere Um⸗ lagen, ſei es eine Wohnungsabgabe oder eine Wohnungsluxus⸗ ſteuer oder dergl., die Mittel zur Erſtellung von Wohnungsbauten aufzubringen. Obgleich nun dieſer Weg zur Inangriffnahme von Wohnungsbauten ſeit langer Zeit ſchon vorgezeichnet iſt, ſo konnte man in Mannheim bisher noch nicht erkennen, daß die Stadtver⸗ waltung dieſen Weg zur Behebung der Wohnungsnot auch beſchrei⸗ ten will. Was bisher in Mannheim geſchah, waren an ſich wohl erhebliche Leiſtungen, jedoch ungenügend zur Behebung der Not und zu gering im Verhältnis zur Einwohnerzahl. Eine durchgreifende Beſſerung auf dem Wohnungsmarkte wurde dadurch nicht herbei⸗ geführt. Durch das Wohnungsamt wurden ca. 1500 Wohnungen mit Küche erſtellt, das Hochbauamt mag auch ca. 250 Wohnungen in ſtädtiſchen Gebäuden eingerichtet haben. 440 Wohnungen wur⸗ den mit ſtädtiſchem Zuſchuß und mit Reichszuſchuß erſtellt. Eine Entlaſtung des Wohnungsmarktes wurde dadurch aber nicht erreicht, weil der Zuzug von Flüchtlingen, von Auslandsdeutſchen, viel größer als die Zahl der neuen Wohnungen war. Man erkennt hieraus, wie richtig es geweſen wäre, wenn das Wohnungsamt zur raſchen Erzielung poſitiver Reſultate bei der Kontrolle und der Rationie⸗ rung der Wohnungen vorangegangen wäre, ſtatt ſich und noch mehr die Wohnungsinhaber mit langſtieligen bürokratiſchen Maßnahmen gu quälen. Nachdem das Wohnungsamt nun ſchon ſeit 3 Jahren ſeine Tätig⸗ keit entfaltet hat, dürfte es nicht vorkommen, daß noch eine Anzahl Wohnungen und Gebäude ſich in Mannheim finden, welche noch nicht nachgeprüft ſind. Wenn man eine Wohnungsrationierung vor⸗ nehmen will, ſo muß dieſe auf dem raſcheſten Wege und nicht auf den ausgetretenen Pfaden des alten Amtsſchimmels vorgenommen werden. Was hilft es der Allgemeinheit und den Wohnungsſuchen⸗ den, wenn jeder Fall langſam, fein aktenmäßig behandelt wird, dabei aber monatelang ſchwebt, um hintennach aktenmäßig ohne greifbares Reſultat abgeſchloſſen zu werden? Auch die Einführung eines halben Dutzend neuer Formulare kann bei dieſer Not nichts helſen, damit ſchafft man keine Wohnungen. Nur tüchtige Techniker mit weitem Blick und Erfahrung im Wohnungsweſen können die Woh⸗ nungsfrage löſen und nicht der Verwaltungsbeamte. Dieſe Tatſache ſcheint der Mannheimer Stadtverwaltung noch nicht klar zu ſein. Ein kommunaler Beamtenapparat iſt überhaupt eine ſehr ſchwerfällige Sache, welche niemals einen Erſatz für die viel beweglichere, raſchere und billigere Privatbautätigkeit bieten kann. Die Arbeiten des Woh⸗ nungsamtes ſind viel zu umſtändlich und in vielen Fällen zwecklos, weil das Mieteinigungsamt das Recht hat, durch einen Beiſitzer das Haus oder die zu beſchlagnahmende Wohnung beſichtigen zu laſſen, um den Antrag des Wohnungsamtes abzulehnen. Ein kurzes Be⸗ ſchlagnahmeverfahren im Beiſein eines Beiſitzers des Mieteinigungs⸗ antes wäre viel zweckmäßiger, manche zweckloſe Arbeit würde er⸗ ſpart werden können; eine Behandlung der Fälle in einer ſtädtiſchen Kommiſſion könnte überhaupt wegfallen, höchſtens als Berufungs⸗ inſtanz könnte ſie in Frage kommen, ſofern eine Berufung gegen die Entſcheidungen des Mieteinigungsamte⸗ überhaupt zuläſſig iſt. Kurz und bündig müßte das ganze Verfahren ſein, um Poſi⸗ tives zu ſchaffen. Die jetzige Wohnungsrationierung, die Meldung der Wohnungen, der Mietwperträge und anderer Dinge des Woh⸗ nungsamtes ſind für alle Bevölkerungeſchichten unerträglich, ſie ver⸗ ärgern die Wohnungsſuchenden und lindern nicht das Uebel. Dieſe Aemter ſollten dem Publikum eine Erleichterung in der Not ver⸗ ſchaffen, ſie ſollten für die Vevölkerung da ſein und nicht umgekehrt. Ganz beſonders verfehlt iſt die Art der Behandlung der Siedelungsfrage durch die Stadt Mannheim. Abgeſehen von den ethiſchen und wirtſchaftlichen Erwägungen müßte man ſchon aus rein techniſchen Erwägungen darauf bedacht ſein, daß ſich eine Ge⸗ meinde nicht mit dem Bau von privaten Wohnungen, insbeſondere mit dem Bau von Siedelungen, befaßt. Eine Gemeinde baut mmer teurer wie ein Privater; auch wenn eine öffentliche Ausſchrei⸗ bung der Bauarbeiten gleiche Preiſe bei der kommunalen wie bei der privaten Siedelung erbringen ſollte, ſo bleibt der Stab der Bau⸗ beamten der Kommune ſtets umfangreicher u. daher teurer wie der Stab der Privatarchitekten, welchen ſcharfe Verträge hinſichtlich des Honorars und daher auch hinſichtlich der Verwendung der techni⸗ ſchen Hilfskräfte binden. 9 man die Verſorgungsgebührniſſe der Beamten noch in Betracht, ſo fällt der Vergleich der Erſtellungs⸗ koſten noch mehr zu Gunſten der privaten Bautätigkeit aus. Sehr zu der Erſtellung der Wohnungen durch die Stadt⸗ gemeinde ſpricht noch der Umſtand, daß die Verwaltungs⸗ und Unterhaltungskoſten gegenüber dem privaten Hausbeſitz viel u hohe ſind; ferner, daß an die Stadtgemeinde weſentlich höhere Anforderungen hinſichtlich der Reparaturen geſtellt werden wie an Private; von den oftmals zu Unrecht verlangten Mietnachläſſen in ſtädtiſchen Wohnungen ſei hier nur ganz kurz geſprochen. Nun 5 den Bewohnern der Siedlungen. Dieſe wünſchen ein eigenes Heim auf eigener Scholle. Ein Ruf nach einem Stückchen vaterländiſchen Boden beherrſcht die Maſſe des Volkes. Dieſes Streben nach einem Beſitz muß befriedigt werhen, weil dadurch das deutſche Volk in — Maſſe wieder Wurzel ſchlägt in heimatlicher Scholle. Keines⸗ alls kann eine Gemeinde dies Streben nach der Heimſtätte befrie⸗ digen, ſie handelt der privaten Bautätigkeit allein die Befrie⸗ digung des heißen Wunſches des Volkes zu überlaſſen, weil dieſe, wie bewieſen, wirtſchaftlicher baut, und weil ſie auch die Möglichkeit beſitzt, die Siedler ſelbſt zu einer Mitarbeit Srern um da⸗ durch raſcher zu bauen und die Baukoſten zu verringern. Zu ein⸗ fachen ländlichen Siedelungen bedarf es auch keiner Kapazität aus dem Norden; ſoviel geſunden Sinn beſitzt die badiſche Fachwelt, um dies Problem beſtens zu löſen und vor allem wirtſchaftlich zu ſein, ein Lehrmeiſter in dieſer Hinſicht iſt zwecklos, und ſei er auch der durch eine Partei beſt Fachmann. Falls man wirklich 8 Hilfskräfte notwendig hat, ſollte man ſie nun endlich inner⸗ halb des badiſchen Landes und nicht außerhalb desſelben ſuchen, denn es herrſcht bei uns kein Mangel daran. Im Zntereſſe der ſteuer⸗ zahlenden Bürger läge es, der fortgeſetzten Vermehrung des Mann⸗ heimer ſtädt. Beamtenheeres Einhalt zu tun; der geguälten Bürger⸗ ſchaft ſind die ſtädtiſchen Umlagen längſt unerträglich geworden. Eine Anregung ſei hier noch gegeben. Da die Stadtverwaltung Potgſüt mit Anträgen zur Genehmigung hoher Mittel für die urchführung techniſcher Unternehmungen an die Bürgerſchaft herantritt, ſo kann dieſe auch mit Recht verlangen, daß nicht allein dem Bürgerausſchuß, ſondern auch ihr einen Einblick in die techni⸗ 7— Pläne und Berechnungen geſtattet wird. Fachleute aus ihrer itte ſollen die vorgelegten Projekte prüfen und gegebenen Falles befugt ſein, Abänderungsvorſchläge zu machen. Wären die neu ge⸗ planten und ausgeführten ſtädt. Siedelungen vor der Beſchlußfaſſung im Bürgerausſchuß behandelt worden, ſo hätte der Mannheimer Steuerzahler eine nicht unweſentliche Erleichterung ſeiner harten Verpflichtungen erfahren. Auch dieſe Frage berührt die Intereſſen der Allgemeinheit. Städtiſche Nachrichten. 3 Trinkerfürſorge Mannheim, N 2, 11, 3. Stock, Zimmer 60, gibt in allen Fällen der Trunkſucht völlig unentgeltlich und diskrete Auskunft. Ratſuchende können ſich vertrauensvoll in den Sprech⸗ ſtunden an die Geſchäftsſtelle wenden.(Weiteres ſiehe Anzeige.) 3 Auf eine 25jährige Geſchäfistätigkeit kann am morgigen Tage Herr Obermaterialverwalter Morig Grau, i. Fa. Brown, Boverie u. Cie. A. G. Mannheim⸗Käfertal, zurückblicken. 8 Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert morgen Herr Schweizereibeſitzer Georg Rieg mit ſeiner Ehefrau Julianne geb. Greiner, Zehniſtraße 9 wohnhaft. Wir entbieten dem Jubelpaar, das ſeit 25 Jahren auch zu den Beziehern unſeres Blattes gehört, die beſten Glückwünſche. Polizeibericht vom 14. März. Aufgefundene Kindesleiche Am 12. ds. Mts,, vor⸗ mittags 9 Uhr, wurde in der Abortgrube des Hauſes Gaswerk⸗ ſtraße 15 in Sandhofen bei der Entleerung die Leiche eines neu⸗ geborenen Kindes weiblichen Geſchlechts aufgefunden und nach dem Friedhof verbracht. Um ſachdienliche Mitteilungen erſucht die Schutz⸗ mannſchaft. Ein Zuſammenſtoß zwiſchen einem Straßenbahnwagen und einem Kohlenfuhrwerk erfolgte am 12. ds. Mts., vormittags 11½ Uhr, auf der Rheinſtraße, wobei der Straßenbahnwagen ſtark beſchädigt wurde. Perſonen wurden nicht verletzt. Einbruchsdiebſtähle. Entwendet wurden in der Nacht vom 11. auf 12. ds. Mts. mittelſt Einbruchs aus dem Schuhladen S 6, 16: 26 Paar Herren⸗ und Damenſchuhe im Werte von etwa 5000 Mark.— Am 8. März, vermutlich in der Zeit von—3 Uhr, wurden aus dem Hauſe Pflügersgrundſtraße 37, auf erſchwerte Weiſe u. a. folgende Sachen im Werte von 3600 M. entwendet: 2 Bettücher am Stück(gutes Leinen), 4 weißl. Kopfkiſſenbezüge, 1 ovaler, weißer Schließkorb, 1 lilaſeid. Kleid, 1 blauſeidenes Kleid, 1 rotſeidene Bluſe, 2½ Meter Zephierhemdenſtoff, ein Sparkaſſen⸗ buch auf den Namen Elſe Schiefferer lautend mit 600 Mark Einlage; außerdem 816 Mark Bargeld, beſtehend aus Hundert⸗, Fünfzig⸗( und Zwanzigmarkſcheinen ſowie zwei Fünf⸗, 1 Drei⸗, 1 Zwei⸗ und 1 Einmarkſtück. Als Täter kommen in Frage: 1. Ein junger Mann, 20—24 Jahre alt,.65—.70 Meter groß, kräftig gebaut, ſchwarz, gutes Ausſehen, trug marineblauen Anzug und ebenſolche Schiffermütze. 2. Ein junger Mann im gleichen Alter, etwas kleiner als der Erſte, mit feldgrauem Anzug, kann nicht näher beſchrieben werden. Für die Ergreifung der Täter und Wiederbeibringung der Sachen iſt eine Belohnung von 500 M. ausgeſetzt. veranſtaltungen. pp. Der geſtrige Operetienabend im Nibelungenſaal hatte in der Konkurrenz mit dem ſchönen Frühlingsabend ſehr gut abgeſchnitten. Der Beſuch war ungewohnt ſtark und das Gebotene fand reichen Beifall. Der erſte Teil, der vor dem einer Reinigung dringend be⸗ dürftigen grauen Vorhang vor ſich ging, war inſolge des Ausblei⸗ bens von Frl. Frieda Mayer und Frl. Anna Birklin noch etwas bunter als das Programm es vermuten ließ. Für Frl. Mayer war Frl. Marta Saccur⸗Frankfurt den Darmſtädter Gäſten hilfreich beigeſprungen, ſie und Frl. Liebel traten in der erſten Hälfte der Vortragsfolge als Liederſängerinnen auf. Paul Peterſen blieb dem Motto des Abends treu, er ſang aus„Strohwitwe“ und„Drei⸗ mäderlhaus“ und pfiff dazu. Er hatte das Publikum raſch für ſich eingenommen und durfte ſein Lied aus„Dreimäderlhaus“ nochmals pfeifen und ſingen. Den Clou des Abends bildete Suppé's„Die ſchöne Galathee“. Die kleine Oper ging zwar auf einer pri⸗ mitiven Bühne vor ſich, aber der temperamentvolle jugendliche Ka⸗ pellmeiſter Ferdinand Wagner, der auch in dem vorangegange⸗ nen Programmteil ſchon ſeine Fähigkeiten als Orcheſterleiter bewie⸗ ſen hatte, ſorgte für Schwung. Die Titelrolle gab Frl. Saccur mit der Routine einer gereiften Künſtlerin, die eine ſchöne Stimme ihr eigen nennt. Ganymed wurde von Frl. Liebel dargeſtellt, der Kunſtenthuſiaſt von Herrn Peterſen und um Pygmalion mühte ſich ein anſcheinend noch junger Künſtler, Herr Wilh. Hechler. Das Publikum hatte ſeine Freude an der Aufführung und ſpendete nach der— gemeſſen an den gegebenen Mitteln— glänzend geſpielten Ouvertüre und nach Schluß lebhaften Beifall. 5 Heiterer Abend heinz Steinberg. Der Münchner Meiſter des Humors, der ſich in kürzeſter eit faſt die geſamte deutſche Preſſe erobert und einen zahlreichen Anhängerkreis geſchaffen hat, wird am 17. März bei uns zum 1. Male ſprechen. Ein fein zuſammen⸗ eſtelltes Programm von guten alten, bis zu den modernſten Mei⸗ —— wie der gute Ruf, deſſen ſich der Künſtler erfreut, läßt einen genußreichen Abend erwarten. 0 Hans Pfitzner⸗Tiuy Debüſſer. Am 18. März wird ein Pfitz⸗ ner⸗Abend ſtattfinden. iny Debüſſer wird mit ihrem blühenden Mezzoſopran Lieder von Hans Pfitzner zum Vortrag bringen. Hans Pfitzner ſelbſt wird am Flügel begleiten. LCiterariſche Runoſchau. Dichtung und Kultur. Aus Weimars Vermächtnis. Im Sinne eines Spruches von Goethe, der unſeres Daſeins Zweck darin erblickt, daß wir uns ver⸗ ewigen, will eine Reihe zwanglos erſcheinender Schriften, die vom Verlag B. G. Teubner in Leipzig herausgegeben werden, das ewig Lebendige der größten Zeit deutſchen Geiſteslebens für Gegenwart und Zukunft fruchtbar zu machen verſuchen. Wird dieſes Ziel er⸗ reicht, ſo iſt damit das Fundament zu einer neuen Epoche deutſcher Geiſteskultur gelegt.„Schiller, Goethe und das deutſche Menſchheitsideal“ lautet der Titel des erſten Bandes dieſer Reihe, der Titel einer Sammlung von Vorleſungen Karl Bor n⸗ hauſens, deren Herausgabe erſtens den Zwecks verfolgt, die Stetigkeit des deutſchen Geiſtes und den Idealismus der deutſchen Jugend zu beſtätigen, und zweiten kundzutun, daß der neue Schaf⸗ ſensgeiſt des deutſchen Denkens ſich freudig mit dem ſchweren völki⸗ ſchen Geſchick und mit der Kraft klaſſiſcher Geiſtesüberlieferung ver⸗ bindet. S wecken für den bleibenden Wert des Lebens der befreundeten Dichter in enger Arbeitsgemeinſchaft. Der zweite Band dieſer neuen Schrif⸗ tenreihe,„Lebensfragen in unſerer klaſſiſchen Dich⸗ tung“, enthält eine Sammlung von Aufſätzen Hermann Schu⸗ rigs. Der Verfaſſer ſtand ganz im Banne der Stimmung jener Zeit, in der ſeine Aufſätze entſtanden: er war von Deutſchlands End⸗ ſieg überzeugt. Daraus darf ihm kein Vorwurf gemacht werden, denn der ſtarke Glaube an unſere Kraft gibt der Hoffnung Nahrung, die wir weniger als je— laſſen dürfen. Aufgabe des Büchleins iſt, zu zeigen, wie die Dichtung unſerer großen Klaſſiker auch heute noch wahrer Lebensgquell ſein kann. Jerdinand Raimunds Lebensdokumente, von Richard Sme⸗ kal“ geſammelt und von Hugo v. Hofmannsthal eingeleitet, ſind als 2. Band der in der Wiener„Literariſchen Anſtalt erſcheinenden Sammlung„Theater und Kultur“ ſoeben ver⸗ öffentlicht worden. Es iſt ein ſchmales Büchlein, doch reich an un⸗ vergänglichen Lebens⸗ und Kulturwerten, aufbewahrt in Aufzeich⸗ nungen und Briefen des Dichters und in Berichten von Zeitge⸗ noſſen. Nach den Worten Hofmannsthalsentbält dieſes kleine Buch ungefähr alles, was wir von Raimund wiſſen. und vermutlich alles, was wir jemals von ihm wiſſen werden. Es beginnt mit einem Bruchſtück ſeiner Selbſtbiographie, der eine umſaſſende Darſtellung aus Raimunds Leben von D. F. Reiberstorffer folgt. Kleinere Züge ſteuern die Tagebücher des Hofſchauſpielers Coſtenoble, Eaſtellis Memoiren, Briefe und Berichte von Zeitgenoſſen bei. Worte Grillparzers über Raimunds Werke, die 1837 bei Rohrmann und Schweigerd zu erſcheinen begannen, beſchließen das Buch. Hier Kndet ſich folgende beachtenswerte Stelle:„Ich wollte, ſämtliche In ſeiner Stellung zum Titel will das Buch den Sinn f deutſchen Dichter ſtudierten dieſes Werk(„Alpenkönig u. Menſchen⸗ feind“) eines Verfaſſers, dem ſie an Bildung himmelweit überlegen ſind, um zu begreiſen, woran es unſeren geſteigerten Beſtrebungen eigentlich fehlt, um einzuſehen, daß nicht in der Idee die Aufgabe der Kunſt liegt, ſondern in der Belebung der Idee: daß die Poeſie Weſen und Anſchauungen will, nicht abgeſchattete Begriffe; daß endlich ein lebendiger Zeiſig mehr wert iſt, als ein ausgeſtopfter Rieſengeier oder Steinadler.“ Ruſſiſche Literaturgeſchichte. Von Dr. Ernſt Friedrichs. (Gotha, F. A. Perthes). Von dem ſchwierigen, jedoch am tiefſten in die Materie eindringenden Standpunkt der vergleichenden Literaturbetrachtung aus iſt Handbuch der ruſſiſchen Literatur von den älteſten Zeiten bis auf unſere Tage abgefaßt. Vom Ver⸗ lag für den Studierenden beſtimmt, erfüllt es ſeine Beſtimmung ſicherlich aber auch in der Hand der Gebildeten überhaupt, denn die Zahl der ruſſiſchen Literaturgeſchichten iſt in Deutſchland nicht groß, beſonders derjenigen nicht, die beſonders der älteren und der jüngſten Zeit ſo gerecht zu werden vermöchten wie das Werk Fried⸗ richs und die ſo folgerichtig die überraſchend ſtarken deutſchen Ein⸗ lüſſe auf die ruſſiſche Literatur nachwieſen. Die Einteilung des Stoffes folgt in der älteren 5 den 9 Hauptperioden, befreit ſich aber bald zur BDarſtellung von Dichtungsgattungen, Dichtergruppen und Geiſtesſtrömungen. a. D. Dr. Friedrich Großrumänien. Von Hauptmann i Schmalz.(Gotha, F. A. Perthes). Die Studiengeſellſchaft für Weltpolitik in München hat mit dieſem Bändchen eine neue Schriftenreihe„Auslandkunde“ eröffnet. Sie wird ihren Weg machen, wenn ſie mit den ferneren Bänden hält, was ſie mit dem erſten aufs beſte verſpricht. Sein Hauptwert beſteht in dem Ergebnis der vom Verfaſſer auf der Baſis der neu Verhältniſſe angeſtellten Beobachtungen. Das Büchlein iſt mit großem Ver⸗ ſtändnis für die Beſonderheit des Landes geſchrieben, deſſen wirt⸗ ſchaftliche Verhältniſſe, politiſche Zuſammenſetzung und kulturellen Fragen wir in lobenswerter Anordnung kennen lernen. Bildende Kunſt. Rembrandt⸗ Bibel. In der Reihe von Büchern zur Kunſt⸗ geſchichte, die der Verlag Hugo Schmidt in München unter dem Titel„Bilderſchatz zur Weltliteratur“ herausgibt, iſt ein neuer, der 4. Band, die erſte von den vier Abteilungen der Rembrandt⸗ Bibol, erſchienen. Sie enthält das 1. Buch Moſes mit etwa 50 Abbildungen, die E. W. Bredt ausgewählt hat. Seiner Hand iſt auch diesmal Geſchick und feines Verſtändnis zuzubilligen, und auch Bredts Einführung in Rembrandts Bibelilluſtrationen läßt den großen Maler als den einen Künſtler bervortreten. der alle Bibelgeſtalter überragt und unvergleichlich iſt durch Reichtum und Breite, Tiefe und Größe ſeiner Gaben. Trotz den zahlreichen Verluſten ſind uns mehr als ein halbes Tauſend Zeichnungen zu bibliſchen Geſtalten und Geſchichten und über zweihundert Gemälde und Radierungen dieſer Art erhalten. Aus dieſer Fülle hat Bredt für die vier Bände des vorliegenden Werkes 270 Abbildungen aus⸗ gewählt. Aber auch dieſe Auswahl zeigt, daß Rembrandt in allen Teilen der Bibel ganz zu Hauſe war. In allen ſah er Menſchen, die auch einmal das ganze Sein und Hoffen und Glauben erfüllte und die ihn deshalb zu tiefſt beſchäftigten. Die Ausſtattung des Werkes iſt ſchlechthin muſtergültig. Zeitſchrifien. Das Inſelſchiff ſtellt an die Spitze ſeines Februarhefts zwei Namen von metallnem Klang: Beethoven und Gortfried Keller. Hugo v. Hofmannsthal kommt in ſeinem Eſſay über Beethoven zu dem hymniſchen Vergleich: Er trat herein in Haydus und Mozarts Welt wie Adam hereintrat zwiſchen die vier Stämme des Paradieſes. Er glich den Engeln und war nicht ihresgleichen, frommen, aber ſtörriſchen Geſichtes: er war der erſte Menſch. Sein Verhältnis zur Muſik war nicht mehr unſchuldig, es war wiſſend. — Wertvolle Aufſchlüſſe über Kellers Schwank„Die mißlungene Vergiftung“ gibt Emil Ermatinger. Oſtdeutſche Monatsheſte. Das Februarheft kommt in erſter Linie dem ernſten Literaturfreund entgegen. Der leitende Auſſatz Dr. v. Holſts„Vom Seherblick großer Dichter“ brinat zugleich mit der wirtſchaftlichen Aufrollung dieſer Frage ſtarke Streiflichter der zeitgenöſſiſchen literariſchen Kultur. Sodann werden zwei der be⸗ deutendſten oſtdeutſchen Dichtererſcheinungen einer eingehenden Würdigung unterzogen. Hermann Ploetz, der ſich mit dem eigen⸗ willigen Schaffen von Arno Holz befaßt, und Willibald Oman⸗ kowski, der zum 40. Geburtstage den in Vrieſen in Weſtpreußen geborenen Paul Zech ſeinen Landsleuten näher bringt. Arno Holz ergreift ſelbſt das Wort mit einer eigenartigen und ſtarken Dichtung. Südland, eine Monc'sſchrift für Politik, Kultur, Wirtſchaſt und Verkehr, die ſoeben in Innsbruck zu erſcheinen boginnt, will für Völkerfreundſchaft, Wiederaufbau und nationale Geſundung wirken. Der Herausgeber, Arno v. Bernau, vertritt die Anſicht, daß wir nur am Süden wieder geſunden können, und die Tatſache, daß der Süden, wobei vor allem an Italien zu denken iſt, vom Geiſte der Verſöhnung erfüllt iſt, mag dem Herausgeber recht geben. Er ſetzt aber auch große Hoffnungen auf die Freundſchaft mit dem ſüdſlaviſchen Königreich, und da dünkt mich weit mehr Zurückhal⸗ tung am Plat als Italien gegenüber, denn die Deutſchen in Süd⸗ ſlavien haben heute noch nichts zu lachen, und der Landhunger der Slaven erwies ſich weit mehr als Gier denn der Anſpruch Italiens auf Südtirol. Aber wir ſtehen noch im Werden der neuen Staaten⸗ gebilde, und niemand kann in die Zukunft ſehen. Der Gedanke der Verſöhnung als ſolcher iſt lebhaft zu begrüßen, und wie das vorliegende 1. Heft der neuen Zeitſchrift deigt, kann er durch dieſes Unernehmen wohl gefördert werden. 7 Montag, den 14. März 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(ubend · Ausgabe.) ————— — — Reichsbankausweis vom 7. März. Steigeruns des Zahlungsmittelumlaufs auf 78,6 Milliarden 1 gegen 78, Milliarden 4. Der Ausweis über die erste Märzwoche zeigt die seit längerem in der ersten Woche des Monats übliche Ent⸗ lastung der Anlagekonten. Dank des günstigen Absatzes von Schatzanweisungen in den freien Verkehr hat sich die gesamte Anlage um 1 224.3 Mill. aut 55 424.4 Mill. 4 ermäßigt. Um fast den gleichen Betrag sank die bank⸗ mäßzige Deckung, die sich am Ende der Berichtswoche auf 53 228,4 Mill. bezifterte. Im Zusammenhang mit der Entlastung der Anlagekonten haben sich die fremden Gelder vermindert, nämlich um 1 484,0 Mill. auf 13 873,0 Mill. 44. Die Entwicklung des Zahlungsmittelverkehrs war wenig befriedigend. An Banknoten und Darlehenskassen- scheinen zusammen mußten— wohl unter der Einwirkung des ungünstigen Verlaufs der Londoner Verhandlungen— 381.4 Mill. neu in den Verkehr gegeben werden(gegen 643 Mill.% in der entsprechenden Vorjahrwoche). Im einzelnen hat sich diesmal der Banknotenumlauf um 4809 Mill. auf 67 907.8 Mill. erhöht, während der Umlauf an Darlehens⸗ kassenscheinen durch Rückflüsse aus dem Verkehr in Höhe von 99.5 Mill. auf 10 655 4 Mill. zurückging. Bei den Darlehenskassen mußtben 647,8 Mill.& neu ausgeliehen werden, sodaß sich die Summe der ausstehenden Darlehen am 7. März auf 33 454.3 Mill. belief. Da der Reichsbank ein dieser Zunahme entsprechender Betrag an Dartehenskassen- scheinen zugeführt wurde, andererseits, wie erwähnt. 99,5 Mil⸗ lionen I an solchen Zahlunssmitteln aus dem Verkehr zurück⸗ flossen, sind die eigenen Bestände der Bank an Darlehens- Kassenscheinen auf 22 678 6 Mifl. angewachsen. Vermögen 1000 Mark) genen di- gegen che Vorwoche Vorwoche metallbestanct. 1100043- 455Neohsel. Sohcoke u. Larunter Gold.. 1091613— 3 Gak. Sckatranw.. 3522842— 122816 Uslohs- u. Dartehens- Lombarddarlehen 3949— 7R kassen-Schelne„22732932, 750849[Wertpaglerbestand. 15282— 6284 Noton ander. Banken 1178— 82Sonctiges Vormögen 900298— 28229 Verbladllokkelten. Srundkapltal... 167000(unver.) I Einlagen. 16673047— 14648ʃ½ Rucklagen—184253—— Sonst. Verbindilohk. 4185329.— 500895 Korenumlaur. 67907828— 400 5 * Vereinsbank Rastatt. Die Bilanz schließt mit einem Rein- gewinn von rund 116 000„I ab. Aui das dividendenberechtigte Stammkapital werden ½% Dividende verteilt, auf die Stammanteilzahlungen ferner 4½. Der Vortrag auf neue Rechnung beläuit sich auf 12 522 M. Polyphonwerke.-G. in Wahren bei Leipzig. Die Gesell⸗ schafit erzielte 1920 einen Betriebsüberschuß einschl. Vortrag von 6076 775&(i. V. 3 464 988). Nach Abzug der Hand- iungsunkosten von 3 039 199(1 141 384 4) und Abschrei- bungen von 165 029(498 251 /) verbleibt ein Reinse⸗ Winn von 2872 548&(1 827 852), aus dem aui das erhöhte Stammaktienkapital von 11 Mill. wieder 20% und auf 1 Mill. Mark Vorzussaktien 6% Dividende verteilt und 108 823 4 (663 341) vorgetragen werden sollen. Deutsche Schiffspfandbriefbank in Berlin. Die Gesell- schaft vereinnahmte im Jahre 1920 an Zinsen und Provisionen 1679 208„(i. V. 447 o0), wogegen Unkosten 473 88 K◻ (466 600 4) und Debetzinsen 696 878 4(128 00 α) erforderten, sodaß ein Reingewinn von 516 141“(160 000 verbleibt, aus dem auf das nunmehr voll eingezahlte Grundkapital von 10 Mill. wieder 5% Dividende verteilt und 8373 K4 G0⁰ α) auf neue Rechnung vorgetragen werden sollen. Die Schiffspfandbriefrechte haben sich auf 26 489 712(14 636 407)0 erhöht, dagegen wurden 20,3(11,15) Minl. Schiffspfandbriefe ausgegeben. Für den Wiederaufbau der deutschen Handels- flotte machte sich ein besonderes Kreditbedürfnis geltend. Auch die Nachfrage nach Schiffsdarlehen für die Binnenschiff⸗ fahrt blieb lebhaft. Finanziclies und Wirtschaftliches aus Italien. Der ofü⸗ ziellen Statistik sind folgende Lahlen über die Finanzlage Italiens zu entnchmen: Das im Finanziahr 1919 14 Mil- Uarden betragende Defizit wurde im Vorläufigen Budget 192½2 bereits auf 10,3 Milliarden verrinsert. inkolge der Erhöhung des Brotpreises und anderer Mahnahmen dürften etwa 0,3 Milliarden eingebracht werden, sodab das Defixzit Voraussichtlich weiter auf 4 Milliarden herabgesetzt werden kann. Die Steuerergebnisse sind von Juli 1920 bis Januar 1921 imn Vergleich mit der gieichen Zeit des Vorjahres um über 2 Millarden gestiegen, wozu hauptsächlich die Stempelsteuer, die Staatskonzessionen und die indirekten Steuern beitrugen. Für das Finanzjahr 1921½32 läßt sich aus der indirekten Steuer und anderen Gebühren eine weitere Mehreinnahme von über 1 Milliarde erwarten. Auch die Banktätiskeit war be⸗ deutend. Die sSroßen Institute haben ihr Aktienkapital um 36% erhöht, während die Reserven um etwa 100 Millionen ge- stiegen sind. Der unlängst getroffenen Maßnahme zur allmäh⸗ Uüchen Freisabe des Hendels mit Hafer und Gerste wird dem- nächst eine entsprechende Malnahme für die Freisabe des Handels mit Mais folgen. Alles dies läht erkennen, dab die Kalienische Finanzlage allmählich zum normalen Zustand zu- rückkchrt. Die italienische Handelsbilanz hat sich im verflossenen Jahre um etwa.5 Milliarden Lire gebessert. Es betrug nämlich die Einfuhr 15,86(1919: 17,62) Milliarden, Während die Ausfuhr sich auf 7,80(1919: 6,07) Milliarden Lire hob, Das Passivsaldo bleibt immerhin mit 8,06 Milliarden Läre noch recht beträchtlich(i. V. 11,85 Einfuhrüberschuß). Börsenherichis. Franklurter Wertpaplerbörse. Frankiurt, 14. März. ODrahtb.) Wenn auch das Geschäft seinen ruhigen Verlaufi nimmt, so zeigt die Börse Wider⸗ standsfähigkeit auf allen Märkten. Eine feste Haltung zeigte der Einheitsmarkt. Es machtea sich auch heute wieder Kursbesserunsen in verschicdenen Aktien bemerkbar. Ferner stehen unsere heimischen Banken mit den zu er⸗ Wartenden Jahresabschlüssen fördernd zur Seite. Die feste Haltung in Montanpapieren erstreckte sich wiederum auf oberschlesische Werte; Oberbedarf, Caro und Laurahütte wurden ansehnlich gesteigert, Riebeck ⸗Montan und Braun⸗ kohlenwerke sehr fest. Besondere Hervorhebung verdienen Harpener und Phönixk, die eine sprunghafte Steigerung eriuhren. Chemische Aktien steliten sich ebenfalls bei regerer Nachfrage höher. Je 10% gewannen beim ersten Kurs Ba d. Anilin, Scheideanstalt, Holzverkohlung, Elektron- Griesheim; Goidschmidt lebhafter. Die günstige Strömung öbertrus sich später auch auf die Elektropapiere, wobei Licht u. Krait, Bergmann und Schuckert mit Kursbesserungen hervorgingen.&. E. G. sind gebessert. Zellstoff Wald- hof 483, Sewannen 28, Meschinenfabri Beck und Henkel, Lokomotiviabrik Krauſ lebhaft geiragt. Mansfelcer Kuxe 4800, Südsee- Phosphat schwach, 1750, Otavi-Minen auf die Er- Klärung in der Generalversammlung mit 605 um 48„ niedriger. Chemische Rhenania schwankeud. 73Sv4s, später 736, Aus- landepapiere im Anschluß an die Devisenpreise wenig ver⸗ indert. Die Börse schlog in Montan- und Industrieaktſen zu iesten Tageskursen. Privatdiskont g596, Berliner Wertpapierbörse.“ Berlin, 14. März.(Eis. Drahtb) Die Hausse⸗ mmunts, die sich meistenteils auf Hoffnungen über die — 4 ——— lannhein eeeee.5— Frankfurter Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. — 280.— a) Inlündische. 12. 14. 4% Mannh. v. 1907/06/8•/% Badische Anleibe 63.6064.— 4% Hannkeimer von 1912 75 8 8 Von—95 79.50 5/ Deutsche Reloh„Bayer. Elsenbahnanl. 79.80 79.50 %%%%. 63.20 68.15 3/% fo0. 4% Bay.-Pfüllz, Els.-Frior.——.— 3% do. 2 60 do. 66.50 69.75 5% l. Reloks-Schatranl. b) Ausländische. 4½% IV. u. V. do. 4½/ Oest. St.-R. v. 1918 15.——. 4½% l. Reiohssohetranl. de. Sohatzanwols. 25.— 29.80 5% Preut. Sohatranwols. 4% ds. Goldrente 33.30 32.— 0 d. 49 Uo. oisheltl. Rens—.— 3½% Preugische Konsole 4% Ungarisoke goldrente 39.7838.— *5 d0.%, do. St.-Rte. V. 130— 18 4% Bad. Anlelhe von 1819 3/% do. St.-Rte. v. 1897 13.76 14.25 -Werte. Bank-Aktien. DV. Biv.] 12. 14. Zadische Benk 6 rSworke 12¼ 383—405. Berliner Handelsges. 10 233.— augtrisF—.— Darmstädter Bank 8 17-Ses. 70 23 Deutsone Bank 12 294.25 12 31 9 D. Ekfekt.- u. Weohsold.7 11& Gulttoaume 10— 7 Oisconto-Geseſisch. 10 242. ror 210.— 216. Drosdner Bank 8 Slektr.-Gos. Aannh. 19 f168. Matlonalbx. f. Deutechl. 7 208. Sokuckert Müraherg 8 Pfälzische Gank 160. Slenens& Halske 12 Pfätzisohe Hys.-Banx 9 137. Aummiw. Poter 18 3 Rheinlscke Crodttwank 7 184.— teddoenk. Kuxterworn 35. Rnelalsohe KHyp.-BEank 9 183.60 unghans gehruder 12 265. 289.7³ Südd. Bissonto-Ges. 8 1591.75 Aulsr S 11———— Berxwerks-Aktien. eorkabrik Spler 5 Sock. Serob. d. Aubet. 6 448 50 482.— Leerseräe Rons ½.— 350.50 Deutsoh-Lüx. Bergw. 12 300.— 313.— 40. Suäd. ingbert 19379.—„ gelsenklron. Bergwerk 14 318.— 323.—d0. Splonarr 10 273— Harpener Beczbau 8 157. 439.— Walzmuhte Ludwissd. 12 322.500—.— Kallw. Worteregeln 33.— 550.— Kasohlnenfabr,Kleyer 15 212990 242.— Mannoem.-Rar.-Werke 6 390.— 578.— 4. Nadeala, 10 Lar.0 290.— Ororsokl. Eleonb.-Bon.2 40.—28.—de. Waslsohe hurlaoh 14 316.— 279.— 40, Esonind.(Carg) 14 230.— 215.—deimlerasteren. 8 23**— 243.— Pkönix Bergbau 20 57U.—.— Aatohlnenfhr. Eöllngen 9 304.— 311.— W.-u. Kauranbtte 20 S5f.— S74.- atraer Peraes 19.— 133.— 9 EAkt ritxasr, Durladb 1 33.— 433.— ee e4 8 9— 48 5 Larisruber AKasek. 10—.— 324.— HanA, FakNͤt— 1—18 reck. u. Arm. Kiein— 227.— 230.50 deet- Urs Stgeeb. N, 138.— 128.— Plls. Mne, Knvser 12 24.— 249.50 Oost.-Ungar. Stasked. 2½ 133.— 138.— Sohnglipr. Frankenth.7 212.— 24 Undustrie-Aktien. 8 Vor. Deütsexe Oeltabr.12 310.—(310.— Arun& Bliftager 83 243.—Porzellan essol— 363.— 400.— Warae à Freytg— 2700 Pl. Pulvertabr. lüpvertso.——.— Cementw. Heldeiberg 10 244.59 Sollindusteis Wofkk 7 228.——.— Srdische Anliln 12 524.— Selnnerei Ettiingen 7 338.— 335.50 Ohem. Sohsisoanstalt 20 484..—Ka nmgaräsplad. Kals. 12 354.— 355.— Usem. Srlesk.-Elektr.7 37.— 30.50 Uhrenkör. Furtwanzen 15 50f1.— 304.— Farzwerks föenet 12 406.50 410.80 Waggonfabrik Fuons 22 400.— 416.— I. ohem. Fabr. Rannk. 7.— Zelistoflabr. Waldkof 10 457. 481.— Ohem. Fahr, MEEIholm Zuskerkahrik, Gal. 17 359.— 380.— do. olzverkoxlung 5 387.50 do. Frankentdal— 355.—353— Berliner Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. a) Reiehs- und 12. 1. 6½¼/ 9esterr. Schatzanw. 12. 14. Staatspaptero. Silberrente 15.25 5¼ O. Sekatzenw. Ser. 1“—.— 4½½ do. Faglerrento 18.—— 5/ de., Serſo ſi 99.090 00.70 4% Fürk. Admislet,-Anl. 60.— 60.— 4½% de. Serie V- 00.20 50.20 ½% de. Batdad. 4½% do. Sorie VI—IXx 72.— 72.— Eisenbahs 1 143.—143.— 4½% 40. 1824er 91.00 5ſ.70 4% do. Bandad- 13 5% Seutsoke Relcheam. 7780 77.0 Elensann 11 110.28113.— 40% ds. 96 50 66.80 4% 40. unkflz. Anlels. 52 3½% 46. 66. 4% 06.0 4% J0.ZelieFl.V. 1511 27.0 FJ.50 39 40. 57.50 67.00 40. 400-Fos.-Lose 430.— 430.— 4% Preudiseks Konsois 86.40.40 4½% Ug. St.-Bt.. 1313/ 3ʃ7 31.50 8// 46. 86.50.50 4/% 46. 49. v. 1914 22.50 21.75 5 0..28 0% f40. Geltesate.— 33.52 4% Saslsche Aulelno 13. 7. ½%„ de. Krenenxente] 19.90.80 3½% Rayerisahe Aniee 88.50 38.J0 4/ Wlener inesst-Anl..2 29.— 30% fessſsehe Anelxe, 54.25.77% Sostsrrsioh.-Unzar. 60.28 4% Frankfurter Stadtanl. 89.898 99.50 Stastsbank; alte 84.28 4% KMlünekener Stadtenl.—. 33.583% 4. K. 3%—.——— 4% Fraukf. Nypetheken- 2000*————.— — 74 00.— 100.— 47 48. i———— hank-Efandbriete 100 10⁰ 140 e e—5** 2,0%¼ 99., Neus Prlerlt.— % do., Ouilgatlenen 34.50 44.60 Sntenwäorto. 4½%% Aaateller, Ber., U1 123.—125.— 4½% Oesterrslakische 4½% de., Sorie 1 104.50 104.50 Sobatzanwelsung 25.50 28.804½%8 AEA, Oblig. v. 19000—-.——“(—.— 4² eo. Koldrente 38.75 91.10 5% b. Uoberses- El.-⸗Ohl.—.——. 4% 4e, Sov. Rente!—.— 13.— Dvidenden-Werte. Transp.-Aktien. DiV.] 12. 16. Oiv.—* Sahantunyd 7..— Feldmukle Papler 2³.—.— Alig. Lel——— 8 76125 168.— Feitan d. Sullisaume 10 464.— 83.— Ar. Werl. Stralenh. 1½———— Friedrlehshütte 25 850.— 858.— Süad. Eleenbahn 3¼ 105.23 105.— Saemoteren Oautz 10 214.— 20.— Hest. Staxtselsend. 7% 135.— 18,— Geisenkironer Kergw. 14 38.2.80 Aaltistere ant ORie— 441.—41.— 4 aubstaht 10 409.— 3 7 5 Prinz-Helnriehnahn 8——— eorge-Barlenz, 9 340.—309. .-Austr. Dampfseg.— 35.—384.— Gerreshelmer Alas 19 629.—813.50 Hamb.-Anorik. Pakett.— 187.— LB. Soldschmlät, Tu. 12 790.—162.— Hamb.-Büdam- Usah.— 4.— 400.— farzener Bergbau 12 419. 89.75 Hanga Pawpfooh.—.— 344.— 914—5 non 1— 8 08 raoh Kupfor 464. 6 e iee, ete acbeorhs 14 4075 408.— Bank-Aktien. Hoesoh Eisen u. St. 24 760.—222.— Berliner Handels-Gos. 10 241.— 24.60 Hehenlehe-Werke 5 227.60 282.— Oemm.- U. Privyatdank 9 210.0 213.50 Humooldt AMasohlnen 6 185.0 169.50 Darmstüdter Bank 8 180.— 1258 Kalw. Aasherslehen 39 350.— 398.— Deutsche Bank 12 285.— 288.50 Kattowitzor gergbau 28 310.39 32.— Diskento-Hemmandit 10 245.25 241.— Küin-Rottweller 18 833.50 285.50 Dresdner Bank 0 214. 216.75 Sebr. Körting 15 293.— 204.— Mitteld. Kreditbanx 8 178.60 179.— Kosthelmer Zeululose 6 310.—316. Hatlenaihk..Poutsokl. 7 204.80 209.23 Lahmeyer& C0. 8 213.— 244˙80 Oesterreiock, Kredlt 6ſ½ 53.25 33.70 baurabdzes 20 355.69 874.65 Releksbank.79 146.— 147.—LIade's Eismasohinen 12 903. 314.— 1 Autie Linke& ofmann, 23¼ 442.—443.— Adustrie-Aktien. LuGWꝗ Iz LO& 00, 18 333.— 320.— Aosumulat.-Fahrlk 17 490. Lotariager flütte 12 403.— 405.— Auler& Oppenkelim 20 76. 83. Mannee nangröhren 20 383.75 573. Aüterwecke 19 245. Obersonl. Elsenh.-Bed. 23318.— 825.50 .-G. Anli. Treptow 13 8. 3 d0, Sisenladustrlo 14 27.—209.25 Aligem, Elektr.-Mes. 10 278. d40. Kokserke 17 400.— 6516.— Angts-Continental 8 5 901. Orenstela& Koppel 16 519.— 522.— Augss.-Mürnk. Masch. 16 343.— 355.25 Phünlx sergbau 20 579.75 5789.— Sadisohe Aullin 16 512.—25— Rneln. Sraunkohle 20 659.— 689.- Borgmann Elektr. 12 316.— 424.— Rhn. Metallw. Vorz. 0 328.— 379.50 Lorliner Elektr. 9 247.— 243.—Bhela. Stahlwerke 20 529.— 522.— Bins Muenberg 13 272.600 Rlebsok Montan 12 233.— 89.— Alemarskästte 28 9990. 935.— Rondaskor Hätten 12 23.— 325.— Beakumer Uusstahl 73 480.— 484.85 Rütgerswerke 12½ 399.75403.— Gohr. Bükler& be, 12 498.— 697.—Sanοεαο·πW̊ rK 29 3290.— 333.— Brown, Beyerl& 60. 8— Sahuskert 4 00. 6 246.— 240.— Sudorus Klsaaw. 7½ 010.— 618.—Slemens 4 Halske 10 223.59 294.50 Ghkemische Arieskeim 12 300.— 289.[Telephen Borliner 15 373.50 383.— Chemlische Wolier 12 342.— 30.-—]Turkleone Tabakresle-——.— Senlsehe Albert 30 p02.—.—. Union. Berlin-Mhm. 190 258.— 299.78 Censordſa Bersbau 22 469.— 40. Verela. Frünk. Sohunf. 18 263.— 263.— Halmler Betaren 5 243.— 244(.25Vor. Alaxzstoffe 0 073.— 837.— Deuteeh-Luxemburg. 12 305.90 310, V. Stw. Zypen& WIß 30 249.— 845.— .-Ueberese Elektr. 6 1693.0 1910.0 Vestiänd. Rasohinen 19 259. 299.— Deutseke Frdét 45 1016.0 1910.0 Westeregeln Alkaul 83 515.— 5465.— Oeutsehe Kallwerke 7.— 333.— Zelistoff Waldhof 0 493.— 473.— Deutsshe Stelnzeug,— 939.— 200.—Doatgeg-Ostafrlka—.—21.— D. Waffen u. Munktlon 30 570.60 573.— Rou-Aulaoa— 333.— 560.— ORrKkOPPWerke 25 310. Sx0.—Otavt Uinen u. Eisend.— 632.— 579.— Eiberfelder Farben 18 443.78 438.—— 40. Gcausscheln— 663.— 323.— Elektr. Liske u. Kratt 0 227.50 227.75 Deutsene Fetroleum— 723.— 715.— Dk. f. 6. Unt.(Zurlad) 0—.—— renoaa— 3701 2300.0 310.50314.— 265.— Aeohwoller Bergwork 12 Won ** Heldburg Beteiligung der Industrie an dem Wiederaufhau Sründet, setzte sich weiter fort. Die Geidflüssigkeit begünstigte die ufwärts⸗ bewegung. die noch durch Deckungen verschärft wurde, und dazu kamen günstige Erwartungen über die Abstimmung in Oberschlesien, die zu einer lebhaften Kauitätigkeit in ober⸗ gchlesischen Werten führten. Am Montanaktienmarkt setzten Hoesch 28% höher ein. Hohenlohe, Laurahütte, Man⸗ nesmann und Phönix um 10/%. Oberbedarf + 8/. Schiff⸗ kahrtswerte und Elektropapiere gebessert. Hansa +%/, A. E. G. + 3//. Günstise Abschlußerwartungen führten zu weiteren Kursbesserungen der Bankaktien. Anilinwerte, be⸗ sonders Badische Anilin, schlossen sich der Aufwärts⸗ bewegung an. Unter den Nebenwerten stiegen Sachsen⸗ werle und Rheinische Metallwaren um 13/%. Ausgsburg-Nürn⸗ berger Maschinenfabrik, Deutsche Waffen, Orenstein u. Koppel um 10% Dasesen lagen Zellstoff Waldhof schwächer. Valutäpapiere abgeschwächt. Petroleumwerte etwas er General-Anzeiger Hollaagd. 8 9870 2153.602188.20 schwächer. Schantungbahn leicht gebessert. Am Kolonial⸗ markt büßten Otavi auf Realisationen 25„ ein. Am Rentenmarkt waren ungarische und Mexikaner etwas schwächer. Im Verlaufe wurde das Geschäft etwas stiller. Nur oberschlesische Montanwerte weiter gebessert. Am Kassa⸗ industriemarkt war das Geschäft unter beträchtlicher Beteiligung des Publikums sehr lebhait. Tendenz fest. Die Mark kam aus dem Ausland wenig verändert. Kopenhagen.30, Stockholm.08. Zürich.45. und Amsterdam .64. Die Devisen waren bei sehr stillem Geschäft fast unverändert. Devisenmarkt. Frankſurt, 14. März.(Drahtb.) Bei sehr stillem Geschäft zeigten die Devisen nur geringe Veränderungen. Im amtlichen Verkehr wurden die Devisen untegelmäßig. Im freien Früh⸗ verkehr wurden folgende Kurse genannt: London a4â(amtlich 2447%), Paris 445(44a4), Brüssel 463(458), Newyork 6276 (62960, Holland 2130(2150), Schweiz 1055(1057½), Italien 230(201. 4 Frankfurter Devisen. 12. Kürz 24. Nürz 12. Uärz 14 MHärz Seld Brief geisé Brief geld Brief Seid Brief 42143.9002144.20/2147.802162.20 454.500 458 50 457 80/ 458 50 243.75 241 25/244.18/ 241.80 445.50 143.50/ 442.— 123.— 1052 70 165 J0/10840f1048.0 959 10 460.900 364.0 555 90 229.75 23).25/ 230.— 230 50 1075.501082 1011083. 401058.40[Prag Frankfurter Noteumarkt vom 14. Kärx. Brlet 62.29 464.30 433.50 Amtlioh Holland Belglen London Larls 8 Sohwelx Spanlen. Itallen Dänemark Morwegen S mweden. Beloingfars NSW. Vork Wen, aitos. .-Oest. abg. Zudapest 1423 15.20 —.— Geic) 81.90 Briet 8. 25 1054.— Amorkkanisohe Roten Belglschke Dänlsohe Engllsoo Oesterr.-Ungar., alte Norweglionse RumAalsohos Soanlsede 25 0*— „242.78 243 75 Frügzögische—441.— 441.— Hollängisohe„214 Itallonlsoke Oesterrelch. abgest Sonrslzer Sohwvsdlsohe. 233 50[Teohesho-Slovak. .15.40 L Ungarische Berliner Devisen. 14. Aärz deld Srlet — 490 24¼55 8 285.0.25 —.— 0„„„„„„„6„ 14. Aärz deld Brlet 12. Kärz Seld LSriet 12. Mürz Amtlioh deld Rriet de Vork Earis Johwelz. Zpanlen. J0t.-Ung. Wien abg. 184.50 455.50 464.— 465. 1017.45½1018.55/1075.281018.05 107789/1000.1010/7.201050.10 1412.61414.38/420.5142.45 168.50 166.70 135.50/ 13.25 229.75 200.25 229.76/ 25. 5Crg 216.— 245.50 24.75 248.25 audapest Waren und Harkte. Mannheimer Produktenmarkt. m. Mantheim, 14. März. Das Geschäft ist nach wie vor klein, und da die Konsumenten im Einkaui weiter sehr vor⸗ sichtig sind, so kommen Geschäfte über den Bedart hinaus nicht zum Abschluß. In Mannheim greifbarer Plat amais wurde mit 310—315„ per 100 ks einschl. Sack, brutto für netto, bahnfrei Mannheim bezahlt. Weißes Maismehl fand zum Preise von 345 per 100 kg brutto für netto mit Sack. bahnfrei Mannheim Käufer. Maisfuttermehl war zu 183 bis 185 per 100 kg brutto für netto mit Papiergewebesack, bahn- frei Mannheim offeriert. Biertreber, in Mannheim greifbar. wurden mit 160—135& per 100 kg angeboten. Rapskuchen kosteten 130—136& lose, bahnfrei Mannheim. Kokoskuchen⸗ mehl(Reichsware) blieb zu 152—153& per 100 ks brutto für netto mit Jutesäcken, ab bad. Stationen erhältlich. Trocken- schnitzel, lose verladbar, blieben zu 106—108& die 100 ksg ab südd. Stationen erhältlich. Rauhfutter war bei kleinem Geschäft im Preise ziemlich unverändert. Wiesenhen 40 bis 42, Kleeheu 50—55„ und Luzerne-Klecheu 47—54& per Zentner bahnfrei Mannheim. Drahtgepreßtes Stroh war zum Preise von 24—26„ und geb, Stroh zu 22—23.50 per Ztr. ab hier am Markte. In Hülsenfrüchten nahm der Ver⸗ kehr keinen größeren Umfang an; die Forderungen bewegten sich auf dem vorwöchigen Preisniveau. Reis dagegen lag etwas fester. Burmah II, Bruchreis, in Bremen erwartet, war zu 300„ die 100 kg bahnfrei Bremen offeriert. Saigonreis, in Mannheim disponibel, kostete 400—-420„ bahnfrei Mannheim. Saaten hatten bei unveränderten Preisen ruhigen Markt. Amtliche Preise der Mannhelmer Produktenbörse per 100 kg waggonfrei Mannheim einschl. Sack. Mais, nahe, gelb. La Plata-Mais 316 4, Kleesamen, neuer inländischer Rotklee 800—1500, ital. Luzerne 2600—3200 ·K, Provence-Luzerne 2400—3000, Wicken 200—210&, Erbsen inl. 230—270, ausl. 220—250, Futtererbsen 200—220 ·K, Bohnen Rangoon 140„, Brasil 130&, Linsen inl. 350—400. ausl. 300—400„, Ackerbohnen 230„, Wiesenheu nominell 80 bis 84 U, Kleeheu 95—105 M, Preßßstroh 50—52, geb. Stroh 44—47 ſ, Biertreber 140—150 4, Rapskuchen ohne Sack 120 bis 130, Reis 375—600 1, Raps ohne Sack 600—650 4, Lein- saat 575—600. Verteilungspreis für Mais vom.—14. März 300 K4. Tendenz: ruhig. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 14. März.(Drahtb.) Am Produktenmarkt blieb das Geschäft sehr ruhig. Etwas mehr Nachfrage machte sich für Futterhülsenfrüchte bemerkbar, namentlich für West falen. Peluschken und Wicken wurden zu Saatzwecken ver⸗ langt. Oecelsaaten fanden wenig Beachtung. Oelkuchen be⸗ haupteten ihren Preisstand. Auf Mais drückte das starke An“ gebot von Bezugsscheinen. Baumwollwarxkt. Bremen, 12. März.(Knoop u. Fabarius.) Nach mancherlei Schwankungen schliezen die Märkte am 11. ds. Mts, ruhig wie kolgt: Bremen: fully middling g. c. u. st. loko 181& per Kilo. Brüssel. Ouristlanla. Kopenhagen Stookholm. Helsingsfors Itallen Londoen disp. März Mai Juli Oktober Liverpool:—.—.23 d..40 d..59 d..78 d. Newyork: 11.40 cs. 11.10 Cs. 11.60 cs. 1207 cs. 12.58 cs. Neworleans: 10.75, 11.86„—.— 67„ 1216 Privatnachrichten aus Amerika meiden ein weiteres Zu⸗ rückgehen der Löhne und das Einsetzen einer Stadtilucht, als Gegenerscheinung der früheren Landflucht. Unter dieser Ent- wicklung ist im Süden viel Baumwolle gepflückt worden. Außerdem werden angesichts der veränderten Lohnlage die Produktionskosten für die neue Ernte sich wesentlich nie driger stellen, als sie es für die alte gewesen. Nähere Angaben hierüber sind zurzeit natürlich noch nicht möglich. Nach Mitteilung eines Newyorker Hauses betrug der sicht⸗ bare Vorrat am 1. Februar einschl. der Lager in Spinne⸗ reien 10.,05 Mill. Ballen gegen 7,065 Milt. Ballen in 1920, was als ein sehr ungünstiger Faktor ins Feld geführt wird: aber man scheint dabea sanz und gar zu übersehen, daß bei einem Werte von 12 ets. per Kilo jetzt segen 39 cts, in 1020 der Ge- samtwert des heutigen Vorrates weniser als 600 Mill. Dollars beträigt gegen 1370 Mill. Dollars vor Jahresfrist. Hieraus er-⸗ gibt sich. daß die südlichen Banken augenblicklich kaum mehr als etwa 500 Miit. Dollars auf Baumwolle vorgeschossen haben · Min 8 111 161 Wiii 11611 1110 0 — 4 4 Monkag, den 14. März 1021. 3 zenen * 994„Der e den neuerdings mit beſonderer Schärfe hervortreten⸗ * rufsbeamtentum abzubauen, mit aller Beſtimmtheit, 9 Unterſtützung lands gerechte Maunheimer Geueral⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 122. Deulſcher Beamtenbund. Man ſchreibt uns: Der Deutſche Beamtenbund hielt am 7. u. 8. März in Berlin eine Bundesausſchußſitzung ab, in der außer den Vorſtandsmitgliedern 58 Vertreter von Fachverbänden und 20 Ver⸗ treter von Provinzial⸗ und Landeskartellen anweſend waren. Auter einer ſier ben ah geſchäftlicher Erledigungen handelte es ſich namentlich um en feſter B zu der Beſoldungsfrage. Das Miß⸗ verhältnis zwiſchen 2 ter 1 und deni Teüerungszuſchlag wurde in folgender Entſchließung zum Ausdruck 5 1. Der Deutſche Beamtenbund lehnt nach wie vor jede Staffelung der Teuerungszuſchläge nach Ortsklaſſen ab. 2. Er fordert eine Regeſung, die auch dem geringſt beſoldeten Be⸗ amten einen ausreichenden Lebensunterhalt ſicherſtellt. Der Bundesvorſtand wird beauftragt, hereits für das Jahr 1921 eine Geſtaltung des Teuerungszüſchlages anzuſtreben, die den Grundſätzen zu 1. und 2. Rechnung trägt. Bel der Erörteung dieſes Gegenſtandes kam auch die große Un⸗ zufriedenheit zum Ausdruck, die 100 der Land⸗ und Kleinſtadtbeam⸗ ien infolge der des Teuerungszuſchlags nach den Orts⸗ klaſſen bemächtigt hat on verſchiedenen Seiten wurde dem Be⸗ amtenbund der gemacht, daß er die Intereſſen der Land⸗ und 5 nicht 8 vertreten habe, es konnte aher nachgewieſen werden, daß dieſe Vorwürfe im großen und ganzen unberechtigt ſind. Damit die Landbeamten in Zukunft mehr als hisher zu den Arbeiten und Verhandlungen herängezogen werden können, wurde eine Entſchließung angenommen, we eine Ver⸗ tretung ihrer— im verſtärkten Maße zuläßt. Mrektor Dr. Völter hielt einen Vortrag über„Beamten⸗ zum und Wirtſchaft“, und im Anſchluß daran nahm der Aus⸗ ichuß folgende Leitſätze an: „Die Beamtenwirtſchaft iſt ein Teil der Volkswirtſchaft. Ziel⸗ kHare bedingt daher auch die Ein⸗ „wixkung auf eine Wirtſchaftspalitik. Richtunggebend für die Stellungnahme der Beamtengewerk⸗ chaften zur Wirtſchaftspolitik iſt bie Lage der Beamien als rbeitnehmer und Verbraucher. Der Deutſche Beamtenbund vertritt daher den Standpunkt, daß der Beamte als berufsmäßiger Diener der Geſamtheit in der—— ſtets das Allgemeinwohl den Privatinte⸗ reſſen voranzuſtellen hat. niſprechend dieſen Grunbſötzen wird der Deutſche Beamten⸗ bund gemäß ſeiner parteipolitiſch neutralen Organiſationsgrund⸗ lage unabhängig von allen parteipolitiſchen Geſichtspunkten zu — für die Beamten weſentlichen Wirtſchaftsfragen Stellung nehmen. Gegenüber den neuerdings in verſtärktem Maße hervorgetre⸗ erſuchen, das Berufsbeamtentum abzubauen, nahm der folgende Entſchließung an: undesausſchuß des Deutſchen Beamtenbundes erklärt en Beſtrebungen amtlicher und nichtamtlicher Stellen, das—7 da e Deutſche Beamtenſchaft mit großer Energie an dieſem 10 der Verfaſſung verankerten Grundrecht feſthält. Ohne ein innerlich 9 R pflichtgetreues und wirtſchaftlich geſeſligtes Verufs⸗ eamtentum iſt ein Wiederaufbau nicht möglich; deshalb iſt die Erhaltung des Berufsbeamtentums nicht nur eine Standes⸗ und Berufsfra e, ſondern eine Frage des ganzen Volkes. Die deutſche Beamtenſchaft iſt gewillt, das Berufsbeamten⸗ tum mit allen Mitteln zu verteidigen. Der Deutſche Beamten⸗ bund erwartet, daß die Reichsregierung und der Reichstag die auf den Abbau des Berufsbeamtentums hinzielenden Be⸗ in keiner Weiſe 8 en Ortskartellen Düſſeldorf, Ruhrort und Duis⸗ burg wird eine Kundgebung übermittelt, in der verſichert wird, daß die im Deutſchen Beamtenbunde organiſierten Beamten treu ihren leidenden Brüdern ſtehen, und bezüglich der Abſtimmung Oberſchleſten wird feteet Entſchließung angenommen: „„In der feſten— daß— deutſch bleiben muß, erwartet der ain 7. und 8. März 1921 im Lehrer⸗ vereinshauſe in Berlin verſammelte Bundesausſchuß des Beut⸗ chen Beamtenbundes von allen ſeinen Mitgliedern tatkräftigſte 1 der deutſchen Sache bei der Abſtimmung in Oberſchleſien. Er erwartet insbeſondere, daß ſämtliche abſtim⸗ mungsberechtigte Kollegen nicht nur ihr Stimmrecht ausüben, ondern—9 mit ihreim ganzen Einfluß für Deutſchland ein⸗ eten. Der Bundesausſchuß gedenkt mit herzlicher und warmer Teilnahme der in Oberſchleſien um ihr Deutſchtum 0 Deutſchen und E40 e daß in dem Kampfe Deutſch⸗ ache ſiegt. Wirtſchaftliche Fragen. Die Badiſche Verbraucherkammer hat ſich dieſer Tage in Kariscuhe neu kontiauert. Auf Ein ⸗ ladung des Verbandes ſüdweſtdeutſcher Konſumvereine fan⸗ den ſich 52 Vertreter von 20 Konſumentenorganiſationen aus Zahlreichen Orten des Landes ein, um zur Frage der Schaf⸗ fung einer geſetzmäßigen Vertretung der Verbraucherintereſſen Stellung zu nehmen. Die Regiecung war vertreten durch Amtmann Klein rom Miniſterium des Innern und Re⸗ gierungsrat Schoch vom Arbeitsminiſterium. In einem ein⸗ —9** Vortrage führte Regierungsrat Prull⸗Karlsruhe n Anweſenden vor Augen, daß ſowohl der Handei wie das Handwerk und die Landwirtſchaft geſetzlich anerkannte Be⸗ rufs⸗ bezw.* beſitzen, daß aber eine Vertretung der großen Maſſe der Verbraucher bisher nicht vorhanden ſei. Die Notwendigkeit einer geſetzmäßigen Ver⸗ tretung der ee ſei zwar allſeitig anerkannt und auch die Regierung ſtehe der Sache wohlwollend gegen⸗ über. Außer der während des Krieges entſtandenen Ber⸗ braucherkammer, die ihre Auflöſung zu Gunſten der nunmehr geplanten Neugründung beſchloſſen 7 5 ſei aber bisher die Frage von niemand ernſtlich behandelt worden. Gegen⸗ wärtig beſtehe keinerlei einflußreiche Organiſation, die die Intereſſen der Verbraucher den gegenüber wirkſam zu vertreten berufen ſei. Staats⸗ uſw. Behörden Die Schaffung einer ſolchen Organiſation ſei eine unbedingte Notwendig⸗ keit, um den von den Behörden eingeforderten Gutachten und Beurteilungen der Handels⸗, Handwerks⸗, Gewerbe⸗ u. Land⸗ wirtſchaftskammer über alle Fragen des öffentlichen Lebens auch ſolche der Verbraucherkammern entgegenſtellen zu kön⸗ nen. Die Verbraucherkammer müſſe aufgebaut ſein auf den beſtehenden Organiſationen, insbeſondere den Konſumver⸗ einen und den Baugenoſſenſchaften. Die Verbraucherkammern müſſen zunächſt als freiwillige Kammern gebildet werden, zwren eſenliche Anerkennung mit allen Mitteln anzuſtreben iſt. Der Sitz der badiſchen Kammer würde Karlsruhe ſein und deren Tätigkeit ſich auf das Land Baden erſtrecken. Nach einer kurzen Ausſprache wurde die Gründung einer Verbraucherkammer einſtimmig beſchloſſen. Hierauf wurde der vorgelegte Satzungsentwurf durchberaten und genehmiet, In den Vorſtand wurden gewählt die Herren Meißner⸗Mannheim, Thomann⸗Karleruhe, Ober⸗ meier⸗Freiburg, Reinecke⸗Weinheim, Waſem Baden, Kübler⸗Triberg und Schindler⸗ Karlsruhe. Als Syn⸗ dikus wurde Regierungsrat Prull⸗Karlsruhe ernannt. Michzentralen im badiſchen Hinlerland. E Buchen, 13. März. Nachdem bekanntlich vor kurzem eine Milchzentrale auf genoſſenſchaftlicher Grundlage für den Be⸗ zirk Fauherbiſchofsheim in Lauda gegründet worden iſt, die bekanntlich vor allem der Verſorgung Mannheims dienen ſoll, piant man jetzt die Errichtung einer ähnlichen Milchzentrale auch für den Bezirk Buchen. Als Sitz der Zentrale, der die Milch durch Bahn und Fuhrwerk zugeführt werden ſoll, iſt Seckach in Ausſicht genommen. Seckach kann dann infolge ſeiner günſtigen Verbin⸗ dungen auch für den Bezirk Adelsheim als Wilchzentrale dienen. Der Boxberger Bezirk liefert ſeine Milch in die Zentrale Schwaigern. Jahrpreisermäßigung für neus Siellungen antreiende Angeſiellte. Nach den Ausführungsbeſtimmungen zur Eiſenbahnverkehrsord⸗ nung iſt den Arbeitern, die durch einen öffentlichen oder gemein⸗ nützigen Arbeitsnachweis eine neue Arbeitsſtelle erhalten, eine Fahr⸗ preisermäßigung zu gewähren. Dieſe Vergünſtigung beſteht für die Angeſtelltn nicht. Da jedoch die Einkommensverhäliniſſe der An⸗ geſtellten durchaus keine anderen als die der Arbeiter ſind, vielfach die Angeſtelltengehälter noch unter dem Lohn der Arbeiter ſtehen, iſt für die Angeſtellten eine derartige Fahrpreisermäßigung ebenſo gerechtfertigt. Es kommt hinzu, daß für die Angeſtellten bei Stellen⸗ wechſel viel öfter ein Wechſel des bisherigen Beſchäftigungsortes not⸗ wendia iſt, als bei den Arbeitern. Der Gewerkſchaftsbund der An⸗ geſtellten(G. B..), Berlin, hat deshalb an das Reichsarbeitsmini⸗ ſtezum den Antrag geſtellt, die erwähnte Fahrpreisermäßigung auch den eine neue Stellung antretenden Angeſtellten zu gewähren. Aus dem Lande. Verſonalveränderungen im badiſchen Skaatsdlenſt. Verſetzt wurde Gewerbelehrer Auguſt Ripplinger an der Gewerbeſchule in Mamheim in glelcher Eigenſchaft an ſene in Schwetzingen. Wb. Karlsruhe, 11. März. Die Handelskammer Karls⸗ ruhe hat der Zweigſtelle Baden für die Grenz, und Auslands⸗ deutſchen in Karlsruhe 33 000 M. Jur Verfügung geſtellt. „Eberbach, 13. März. Wie die„Eberbacher Seen von zu⸗ verläſſiger Seite erfährt, findet die Verhandlung gegen die beiden amerikaniſchen Detektive Neef und 19 und die vier deutſchen Helfershelfer am Montag, den 21. März vor der Strafkammer in Mosbach ſtatt. Die Anklage, welche zuerſt auf Totſchlagsverſuch lautete, wurde pon der Staatsanwaltſchaſt auf „Amtsanmaßung und fahrläſſige Körperverletzung“ herobgemindert. Konſtanz, 15. März.(W..) Nach langer ſchwerer Krankheit iſt der ehem. Landtagsabgeordnete der Zentrumgpartei für den Bezirk Engen⸗Immenbingen, Emil Goldſchmidt, Beſißer des Hotels Falken in Immendingen, im iepeen Krankenhauſe verſtorben. Der Verſtorbene wurde 1910 in dem Wahlkreis in den Landtag ge⸗ wählt und war wegen ſeines offenen und ſchlichten Weſens allge⸗ mein beliebt. Die ntrumsſache hatte in ihm einen eifrigen Für⸗ ſprecher. Nus der pfalz. Die Errichtung einer Verbraucherkammer für die Pfalz wurde in einer am geſteigen Sonntag zu Ludwigshafen im Stadtratsſaal des Städthauſes Süd abgehaltenen Gründungs⸗ verſammlung der Vorſtands⸗ und Aufſichtsratsmitglieder des Verbandes ſüdweſtdeutſcher Konſumvereine beraten und beſchloſſen. Verbandsdirektor Liebmann⸗Frankfurt führte den Vorſitz uad begrüßte die anweſenden Konſumgenoſſenſchaftsvertreter aus Lud⸗ wigshaſen, Frankenthal, Neuſtabt, Landau, Kaiſerslautern, Pirma⸗ ſens uſw. ſowie die erſchlenenen Gäſte, Bezirksamtmann Unger⸗ Ludwigshafen als Vertreter der Regierung, Oberbürgermeiſter Dr. Weiß⸗Ludwigshafen ſowie Dr. Zwick als des Stati⸗ 93 70 Amts Ludwigshafen. Hierauf gab rbandsſekretär lbert⸗Ludwigshafen in längeren eine zeitgemäße Begründung über die Notwendigkeit der Errichtung von Verhraucherkammern. ie Wünſche der Konſum⸗ genoſſenſchaften um mehr Einfluß in den Handelskammern blieben Die Handelskammervertreter ſehen meiſt in den Konſumgenoſſenſchaften recht läſtige Konkurrenten. Der Plan, die Handelskammern in ſogenannte Wirtſchaftsümter umzuwandeln, in denen alle Intereſſenten Berückſichtigung finden würden, habe leider keine Beachtung gefunden. Die Reichsgeſetzgebung habe in dieſer ſchweren und verantwortungsvollen Zeit endlich in der neuen Reichs⸗ verfaſſung die Berechtigung der Gemeinſchaftsunternehmungen an⸗ erkannt. Der Reichswertſchaftsrat in, Berlin wurde mit der Aus⸗ arbeitung der Grundlagen zum Aufbau der Intereſſenvertretungen des Wirtſchaftslebens etraut. Die Konſumvereine haben zu den verſchiebenſten Fragen Stellung genommen und ihre diesbezüglichen Vorſchläge formuliert und bei der Behörde eingereicht mit dem Hin⸗ weis darauf, daß die von der Reichsregierung vorgeſehenen Maß⸗ nahmen unzureichend ſeien. Der Referent verbreitete ſich hierauf weiter über die Aufgaben der Verbraucherkammern, tragen: Amtliche Bekanntmächungen Mannheim. Zum Hanbelsregiſter 1. Band y.-3. 188, Firma„Eug. Sut in Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und die eine Intereſſenvertretung der nicht gewerblichen Verbraucher ſein ſollen. Der Beſchluß liege vor, für jeden Landesteil des ſüdweſt⸗ deutſchen Konſumgenoſſenſchafts⸗Verbandsgebietes Verbraucherkam⸗ mern zu bilden, damit auch bei uns die Bedarfswirtſchoft etwas mehr zur Geltung komme. Die Verbraucherkammern müßten auf möglichſt breite Baſis geſtellt werden. Neben den Konſumgenoſſen⸗ ſchaͤſten ſeien die Baugenoſſenſchaften, Mietervereinigungen, Haus⸗ frauenvereine uſw. heranzuziehen. In der Pfalz beſtünden etwa 40 Konſumgenoſſenſchaſten. Etwa der vierte Teil der Verbraucher in der Pfalz werde durch die Konſumgenoſſenſchaften verſorgt. Der Umſatz der Konſumgenoſſenſchaften in der Pfalz dürfte 1920 auf 75—80 Millionen Mark Per P werden. Dieſe Tatſachen reichten aus, um auch in der Pfalz die Berechtigung der Ver⸗ braucherwünſche nach einer Vertrerung in den Intereſſenorgani⸗ ſationen des Wirtſchaftslebens zu geben. Der Referent ſchloß mit dem Wunſche, daß die maßgebenden Stellen dieſen Latſachen und den diesbezüglichen Vorlagen Rechnung tragen. In der anſchließenden Beſprechung des Referats gab der Regie⸗ rungsvertreter dem Gedanken Ausdruc, daß die Beſtrebungen der Verſammlung das volle Intereſſe und Verſtändnis ſeitens der Regie⸗ rung finden würden, nachdem die Regierung allen Intereſſenten Rechnung tragen müſſe. Oberbürgermeiſter Dr. Weiß wies u. a. darauf hin, daß die Städte gewiſſermaßen Zwangsorganiſationen der Verbraucher ſeien, denn als Produzenten käme die Stadtbevöl⸗ kerung nicht inbetracht. Die Städte haben ein ganz beſonderes In⸗ tereſſe daran, zu verfolgen, wie die Vertretung der Verbraucher im neuen Staate wirtſchaftlich durchgeführt wird, und in dieſem Falle könne man die Verbraucherkammern nur begrüßen. Stadt und Land, Produzent und Konſument gehörten zuſammen und haben inſolge⸗ deſſen keine verſchiedenen, ſondern gleichlaufende Intereſſen. Rach⸗ dem noch Dr. Zwick darauf hingewleſen hatte, daß die Verbraucher⸗ kammern auch bei den Preisprüfungsſtellen vertreten ſein ſollen, wurde die Gründung der Verbraucherkammer für die Pfalz einſtimmig beſchloſſen. Verbandsdirektor Liebmann gab hierauf ein Statut zu der Verbraucherkammer der Pfalz bekannt, das in ſeinen weſentlichen Paragraphen vorſchreibt, daß zur Mitgliedſchaft nur ſolche Vereini⸗ gungen zugelaſſen werden, bei denen die Abſicht der Gewinnerzielung ausgeſchloſſen iſt. Jede Vereinigung kann ſo viele Vertreter in die Kammer entſenden, als ihr Stimmen zuſtehen. Jede zur Mitglied⸗ ſchaft zugelaſſene Vereinigung hat für je 1000 Mitglieder eine Stimme. Der Vorſtand der Kammer beſteht aus 7 Perſonen, bie von der Kammer mit 0 eiſe Stimmenmehrheit gewählt werden. Die Wahl des Vorſtandes erfolgt auf 3 Jahre. Ende jeden Jahres ſcheiden 2 bezw. 3 Mitglieder aus, die wieder wählbar ſind. Viertel⸗ jährlich mindeſtens einmal finden Kammerſitzungen ſtatt, außerdem dann, wenn der Vorſitzende eine für notwendig erachtet, oder auf Antrag von 10 der zur Mitgliebſchaft zugelaſſenen Ber⸗ einigungen. Die Kammer iſt verpflichtet, auf Anfordern von De⸗ hörden Gutachten über Fragen zu erſtatten, die die Intereſſen der nicht gewerblichen Verbraucher oder beren Vereinigungen berützren: ebenſo wird ſie deren lehteren Wünſche und Anträge geſchäfternäßig an die Behörde richten und Sachverſtändige auf Erſuchen von Gerich⸗ ten und Behörden ſtellen. Die Satzungen wurden enbloe angenom⸗ men. Die Wahl des proviſoriſchen Vorſtandes ergaß folgendes Ergebnis: Stadtrat Lampe⸗Ludwigshafen, Keindel⸗ Pirmaſens und Metz⸗Frankenthal als Vertreter des Verbanbes ſüd⸗ weſtdeutſcher Konſumvereine, Brunn⸗Pirmaſens und Sauter⸗ Ludwigshafen als Vertreter des Reichsverbandes deutſcher Konſum⸗ vereine und Regele⸗Ludwigshafen als Vertreter des Rieter⸗ vereins Ludwigshafen. Die erſte Kammerſitzung wird, ſo⸗ bald die Vorarbeiten erledigt ſind, demnächſt zuſammentreten Wetterdienſmachrichten der badiſchen Landeswelkerwarte in Karleruhe. Beobachtungen vom Montag, den 14. März 1921, SUhr morgens(MEZ.) Auf Srund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. — 8———— Luftbruck i bee Ort 80 Temp. Wetter legten ub. mm CRichtg.] Stärke Wr. Hamburg. 769.7 4 S0 leicht halb ded. 9 Königsberg—————— Bernn 4———————— Frankfurt a. M. 7677 5 W leicht] vedeckt 0 München 769.8 5 SSw ſſchwach hald bed. 0 Kopenhagen. 774.7 8 S80leicht Dunſt 9 Stockholm 767 4 8[PSSW. leicht beiter 0 r——* 1757.5—3§ ſſchwach] Rebel 0 b50)..——————— Baris 7082 7 8 leicht wolklos— Marſeille————— ————35— SNR 772.2 1 80 leicht wolklos 0 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7“ morgens) Nuſt⸗TTe⸗ 2I8 Wind 1 158 druck pera⸗ 5 22 in 8 4*—5 m e 5 mfer 5 An Wertheim. 151 78881 3 14/—2— ſtill r. 0 Königſtuhl 563 78777 u 5S ſſchw. ur 0 Karlsruhe.. 127767.86 5/ 136]/[Swmäs—5 Baden⸗Baden 2137679/ 100/ 15[SuVleicht.8 Villingen. 7157719/—2 11—[SW leichtr 0 . Hof 1281 858.66 2 7 2SWmäß. f. del..5 t. Blaſten 78⁰——1 11—2 N ſoueicht ma. 0 Allgemeine Witterungsüberſicht. Das Hochdruckgebiet bedeckt Rußland, während der ſdruck ſich über dem nordweſtlichen Europa hält. Im weſtlichen Deu brachte ein Teiltief geſtern vereinzelte Regenfälle. Da über Frank⸗ reich der Luftdruck wieber geſtlegen iſt und keine ſtarken Störungen vom Ozean her vordringen, iſt ſchwach bewölkes Wetter ohne weſent⸗ liche Niederſchläge zu erwarten. Borausſichiliche Witterung bis Dieustag, 15. März, nachts 12 Uhr: Schroach bewölkt, vereinzelt geringe Regenfälle, mild, ſoclich 8————————— Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Berantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; ür Feuilleien: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Ingalt: Kichard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Angeiger G. m. b.., Mannbeim. F 6, 2. A wurde heute einge⸗ ſellſchafter Heinrich Jung, Kauſmann, Mann⸗ 84/85— egangen. galer“ in Mannheim. Die Jirma iſt erloſchen. Handelsregister. Zum Handelsregiſter B Vand XVIII.B. 4 würde heute die Firma„Badiſche Haferpräparate⸗ U und Grünekernfabrik, Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Haftung“ in Mannheim, C 4, Nr. 9b ein⸗ getragen. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Die Fabrikation von Haferpräparaten und Grünekernen ſowie der Handel mit dieſen Pro⸗ dukten. Das Stammkapital beträg 100 000 Mk. Carl Rewald, Kaufmann, Heidelberg⸗Schlierbach und Theodor Wolff, Kaufmann, Mannheim ſind Geſchäftsführer, Emil Heinſer, Heidelberg, Lud⸗ wig 57 Heidelberg, Karl Weinhardt, Heidel⸗ berg, ſind zu Prokuriſten mit der Maßgabe be⸗ kellt, daß je zwei Prokuriſten die Firma zu zeich⸗ nen befugt ſind. Der Geſellſchaftsvertrag der Ge⸗ ſellſchaft mit beſchränkter Haſtung am 8. 1897 feſtxeſtellt und durch Geſellſchafter⸗ Feſchlüſſe vom 17, Inli 1919 und 22. Februar 1881. geändert. ens zwei Geſchäftaführer. Sie wird durch min⸗ eens zwei Geſchäfteführer gemeinſam ader durch einen Geſchäftsführer und einen Pro⸗ kKlurſſt vertrrten. 5 Schönewald in Kienburg a. d. Weſer iſt als Geſchäftaflihrer ausgeſchieden. Bekauntmachungen der Oeſellſchaſt erſolgan dur den Deutſchen Reichsanzeiger., Mannheim, den 4. März 1921. 932 Bad. Amtsgericht B. G. 4. —*— — Die Geſellſchaft beſteilt minde ⸗loſch 64in Mannbeim, das Geſchäft mit Aktiven und Paſſiven und ſamt der Firma auf den Geſellſchafter Kaufmann Her⸗ mann Lutz, Mannheim als alleinigen Indaber übergegangen, der es unter der bisherigen Firma weiterführt. 5 2. Band VI.⸗B. 149, Firma„Gebr. Zim⸗ mern& Comp.“ in Mannheim. Joſef Zimmern, Kaufmann, Mannheim iſt aus der Geſegſchaft ausgeſchieden. 8. Band VI O.„Z. 178. Firma„Bies& Roeder“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 4. Band VIII.⸗Z. 224, Firma„Gebr. Simon“ in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt und die Firma erloſchen. 5. Band XVII.⸗3. 25, Firma Odenwald Granitinduſtrie Heppenheim Caſpar Pieper“ in Mannbeim. Die Firma iſt erloſchen. 6. Band XVII.8. 100, Firma„Baxcl& Hammer“ in Mannheim. Die Firma iſt er⸗ oſchen. 7. Band XIX.⸗B. 188, Hirma 1084 Srtver“ in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 8. Band XX.⸗B. 85, Firma„Eugen Rüder“ in Mannheim. Die Firma iſt geändert int„Bi, garrenhaus Guſtay Beittz“. 9. Band XXI O,B. 66, Firma„Fung& Co.“ weigniederlaſſung, Hauptſiß: Sandau. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Das Ge⸗ iſt mit Aktiven und Paſſiven und mit dem t zur Fortführung der Firma auf den Ge⸗ 18. XXI.⸗B. 72,„Richard All⸗ 3² 11. Band XXII.⸗Z. 2, Firma„Manfred Weinber in Mannheim. Bruno Weinberg, Mannheim iſt als Prolniſt beſtellt, 12. Band XXII.⸗Z. 103, Firma„Hermann Sosnowski“ in Manndeim. Inhaber iſt Her⸗ mann Sosnowski, Uhrmacher, Mannheim. 18. Band XXII.⸗Z. 104, Firma„Sigmund Marx“ in Mannheim, Zweigniederlaſſung, Hauptſig: Zudwigsbafen a. Rb. Inhaber iſt Sigmund Marx, Kaufmann, Ludwigshafen a. Rh. Mannheim, den 12. März 1921. Bod. Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XVIII.,3. 46 wurde heute die Firmo„Parfümerie⸗ und Ver⸗ ſandgeſchäft Ad. Arras Geſellſchaft mit beſchränk, ter Haftung“ in Mannheim, 0 9 Kr. 1 einge⸗ tragen. Gegenſtand des Unternebmens iſt: Die Uebernahme und Fortführung des unter der irma Ad. Arras dabier von FFrau Adam Arras itwe als Alleinerbin ihres Mannes geſührien Parfümeriegeſchäſts, 2— die Fabrikation von Parfümerien, Verſand der Fabrikate und ühn⸗ licher chemiſch⸗techniſcher Erzengniſſe. Das Stammapital beträgt 20 000 Mark. Fean Reinardt, Maynbeim und Adam Arras Wüwe, Eliſe geb. Weidner, Mannbeim ſind Geſchäfts⸗ führer. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 14. Januar und Februar 1921 feſtgeſtellt. Die Geſellſchaft wird, wenn mehrere Geſchäftsführer beſiellt ſind, durch jeden Geſchäftsführer lbtandig vertreien. Die Geſellſchafterin Adam Arras Witwe, Eliſe geb. Weidner in Mannheim bringt in Anrechnung auf ihre Stammeinlage das ihr gehörige Parfü⸗ Trinkar- kfürsorge. meriegeſchäft unter der Firma Ad. Arras in Syprechſtonden Mannheim mit der Firma, der Büroeinrichtung, jeden 8 5 ſämtlichen Vorräten an Waren und Gerätſchaftenvorm. v. 10-12 Uyr 1 Herſtellung von Parfümerien, jedoch unternachm. v..5 Uhr Ausſchluß der in dem bisherigen Geſchäftsbetriebe Ratſuchende, An⸗ der Firma Ad. Arras begründeten Forderungengebörige von Ttin⸗ und Perbindlichreiten in die Geſellſchaft ein. Die kern können mätz, Geſellſchaft übernimmt dieſe Sacheinlage zum rend dieſer Zelt Werte von 7000 Mark. Die Bekanntmachungen koſtenlole Auskünſt der Geſellſchaft werden am Deutſchen Reichs⸗erhalien. 277 veröffentlicht. Trinkerkürserge ann 5. März 18921. 84 Mannhelm . Amtsgericht G. B. 4. N2, 11/. Zimm. 90 lannakaader alekürbaw n rde U fe U0 an Kindesstatt 0 3, 20, 1 ö. m. b. H. Tel. 4688 ret en b. üdernimmt gewissenhalt Beschaffung von Be-en die Wei R. Weirmaterial in Strat-, Cwii-u. Ehescheidun proresnon. 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