Abend⸗Ausgabe. 1921. Nr. 124. 9 Bezugzpreiſe: In Mannheim u. Um UGbeung monatt, Pin. Ure P4 8 ühren. Einz. Nummern 25 Pfg. relſe —— M..40 Poſtbezug vierteljährl. M. 24.30 ohne Poſtge erzeit widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 175 Geſchäfts⸗Kebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldho Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger annheim. Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Lubwigshaſen a. R5.— . 6.— Fernſprecher Nr. 7940 iehungee . Bͤdiſche Reueſte Rachrichten nkte Ausgaben ob. f. verſpätete Auf Auzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl, Rekl. 8 Mk. Annahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. B. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen en beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. Abernommen. 90 7 ne knaben 8 Materialmangel uſw. berechtigen zu keinen Erſazan e hurs jöhere Gewalt, Streiks chen ſ. ausgefa llene vb. me v. Anzeigen. Auftrüge nſprecher aͤne Sewähr. —— 2u2 Die 20 Milliarden. Kein weilerer Auſſchub. Paris, 15. März. Wie Petit Pariſien mitteilt, hat die Reparationskommiſſion ſich geſtern verſammelt, um Deutſchland aufzufordern, den Artikel 235 des Friedens⸗ vertrages auszuführen, d. h. den Reſt der Summe zu beglei⸗ chen, der nach Anſicht der Kommiſſion noch nicht bezahlt iſt. Es handelt ſich hier um die 20 Milliarden Goldmark, die bis zum 1. Mai zu bezahlen ſind. Bekanntlich hat Deutſch⸗ land nach ſeiner eigenen Anſicht für 21 Milliarden Goldmark ſeit dem Waffenſtillſtande an die Alliierten abgeliefert. Die alliierten Regierungen dagegen behaupten, daß die Lieferun⸗ gen insgeſamt nur die Summe von acht Milliarden er⸗ reichten. Die Reparationskommiſſion hat ferner gemäß Artikel 233 ſpäteſtens bis zum 1. Mai 1921 den Betrag der Schuld mit⸗ zuteilen, deren Erſatz der Bertrag vorſchlägt. Das Blatt fügt hinzu, dieſer Betrag müſſe notwendigerweiſe höher werden, als das Abkommen von Paris feſtgeſetzt habe, mit anderen Worten ſagt das Blatt: Wenn Deutſchland bei ſeiner Ableh⸗ nung beharren wird, werden die Alliierten durch Zwang die lückenloſe Ausführung des Friedensvertrages zu erlangen ſuchen. Das ſei die Bedeutung der geſtrigen Sitzung der Re⸗ parationskommiſſion. Die Wiedergutmachungskommiſſion entſchied ſich dahin, daß Deutſchland kein weiterer Aufſchub gewährt werden ſoll. 180 Milliarden Goldmark Schadenserſatzanſprüche. UQ Berlin, 15. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Eine überſchlägige Zuſammenrechnung der uns von der Re⸗ Parationskommiſſion übermittelten Schadenrechnung der ein⸗ zelnen alliierten Länder ergibt eine Summe von rund 180 Milliarden Goldmark. Zu bemerken iſt, daß es ſich hier um Anforderungen auf Grund des Artikels 233 des Frie⸗ densvertrages handelt, alſo um eine rein theoretiſche Zu⸗ ſammenſtellung der angemeldeten Schäden, während uns der Artikel 234 das ſogenannte Beneficium competentiae zubil⸗ ligt, ſodaß wir nur ſoviel zu zahlen haben, als unſere Leiſtungsfähigkeit erlaubt. Ein großer Teil der Anmeldungen ſcheint ſtark übertrieben zu ſein, die Unterlagen ſind zum beträchtlichen Teil ſehr mangelhaft. Die uns zur Prüfung geſetzten Friſten ſind geradezu lächerlich kurz, da wir uns viel⸗ ſach innerhalb 14 Tage(0 ſchon entſcheiden ſollen, während die Gegnerzwei Zahre ſich Zeit gelaſſen haben, die Schäden feſtzuſtellen. Die Reparalionsbill im Unterhaus. London, 14. März.(W..) Bei Einbringung der deutſchen Reparationsbill in zweiter Leſung befaßte ſich Chamber⸗ lain mit den einzelnen Verpflichtungen des Geſetzentwurfes und er⸗ klärte, das Unterhaus werde ſehen, daß dem Handelsamt beim An⸗ wenden der Maßnahmen ein beträchtlicher Spielraum gelaſſen iſt. Der Handel werde durch alles das, was ſeinen normalen und freien Lauf in Mitleidenſchaft ziehe, nachteilig berührt werden. Die Regierung wünſche jedoch in vollſtem Maße, den Folgen zu begegnen, bei denen die der Bill zu Härten und Schwierigkeiten führe. Die Auswirkung der Bill ſei zunächſt ſo, daß mindeſtens 40 Proz. des deutſchen Ausfuhrhandels wahr⸗ ſcheinlich aber noch mehr in Mitleidenſchaft gezogen würden. Die dadurch berührten Märkte waren vor dem Kriege ſehr wichtig für Deutſchland, und ſind für Deutſchland noch wichtiger, da Rußland aufhörte, ein Markt zu ſein. Oeſterreich könne nur einen Teil der Lücke ausfüllen, die durch die Entziehung des Handels mit den Alliierten entſtehe. Durch eine gewaltſame Aktion der Alliierten würde ein größerer Teil des deutſchen Handels in Mit⸗ gezogen. ie Anwendung der Bill aber würde geſtatten, daß, wenn Deutſchland nicht entweder bei der Durchführung mitwirke oder ſtatt dieſer Maßnahme eine andere unterbreite, die von den Allüierten angenommen werden könnte, die wirtſchaftliche Blockade beſtehen bleiben würde, die ſtreng würde, um Deutſchland zur Vernunft zu bringen. enn Deutſchland meine, England könne nicht ohne deutſche Waren auskommen, ſei es ſehr im Irrtum. Soweit er ſehen könne, gebe es kein Er⸗ zeugnis von irgend einer Bedeutung, wegen deſſen England von Deutſchland abhänge. Lloyd George habe bereits aus⸗ einander geſetzt, wie ſehr die Lage gewährleiſtet ſei. Daher beſtehe zur Nervoſität kein Anlaß. Wenn Deutſchland ſich weigere, die deutſchen Exporteure zu entſchädigen, ſo würde das Ergedms ein embargo auf den deutſchen Handel ſein durch die Länder, die dieſe Maßnahmen durchführen. Wenn Deutſchland mitwirke, ſo könne ſein Handel ſo gut wie unbehindert weitergehen und die deutſche Reparationsſchuld würde proportional getilgt. 5 Mit Bezug auf den etwaigen Ertrag erklärte Chamber⸗ lain, das iſt ein ſehr ungewiſſer Faktor und er wolle daher nicht genaue Zifſern abgeben.(Ironiſche Zurufe bei der Oppoſition), aber es ſei wahrſcheinüch und er halte es für ſicher, daß das britiſche Reich in jedem Falle ſeinen vollen Anteil an der Geſamtſumme der Reparation erhalte, wie er nach den in paris vorgeſchlagenen Jahres⸗ zahlungen auf England entfalle. Chamberlain erklärte hierauf be⸗ züglich der geäußerten Beſorgnis, daß der engliſche Handel mit den Neutralen, beſonders mit den an Deutſchland angrenzenden Län⸗ dern in geſetzwidriger Weiſe in Mitleidenſchaft gezogen werden könnte. Die Bill erfordere jedoch nur 25 Proz. von den Neutralen, die zugefügt zu werden brauchten, um die Waren aus deutſchem Beſitz zu neutralen Waren zu ſtempeln, die infolgedeſſen nicht unter das Gebiet des Geſetzes fallen. Was die Ware anlangt, die aus den neutralen Ländern kommen, ſo ſeien dieſe Waren davon be⸗ freit, es ſei denn, daß ſie 7 Proz. oder mehr an deutſchen Werten enthalten. Bei Waren, die von England gehen, um dort einem Ver⸗ fahren unterzogen zu werden. werde nur der Wert dieſes Verfah⸗ rens in Anrechnung gebracht. Chamberlain ſchloß es iſt keine Einigung oder kein Abkommen möglich, bevor nicht die Deutſchen die Schuld anerkennen, und ſich daran mechen, den Schaden, reparieren. ee eeeee eeeeeeee dden ſe angerichtet haben, zu Bottomley beantragte die Ablehnung der Bill unter der Begründung ſie ſei phantaſtiſch und zwecklos. Die Politik der Regierung ſei nur eine ſolche der Furchtſamkeit. Lloyd George ſei auf die Konferenz in ſchimmernder Wehr gegangen. Sobald er je⸗ doch ſeinen Helm abgenommen habe, ſei die Abſchrift einer Berg⸗ prebigt heraüsgefallen. Um eine ſolche Bill wirkſam zu machen, müſſe ein ähnlicher Geſetzentwurf in Deutſchland eingebracht wer⸗ den; ſonſt könnte kein Kaufmann einen Anſpruch bei der deutſchen Regierung anmelden. Der Reichstag werde aber ein ol⸗ ches Geſetz nie annehmen. amberlain teilt mit, die engliſche Regierung ſei von der franzöſiſchen Regierung ermächtigt worden, zu erklären, daß heute oder morgen in Frankreich eine gleiche Geſetzesvorlage einge⸗ bracht werde. Aſquith erklärte, was die Hrage der Berechtigung, an den 5 feſtzuhalten, betreffe, ſo beſtehe bei nie⸗ mandem in der Welt der geringſte Zweifel. Es handle ſich aus⸗ ſchließlich hier um die Frage der Zweckmäßigkeit und darum, ob die Bill ihr Ziel erreichen werde. Wenn irgend ein Abkommen mit der deutſchen Regierung beſtehen würde, oder wenn man mit Zuver⸗ ſicht erwarten könnte, daß die deutſche Regierung den deutſchen Ex⸗ porteur 9 würde, dann würde bereits die Hälfte der Schwierigkeiten beſeitigt ſein. Aſquith drückte die Beſorgnis aus, daß dieſe Maßnahme einen Rückſchlag auf den engliſchen Handel haben werde. Hierauf ergrif Lloyd George das Wort. Er nahm in ſeinen Ausführungen zunächſt Bezug auf den Bottomley, nach Berlin zu marſchieren. Er frage den Bottomley, ob er dieſen Plan ausgearbeitet hat. Er ſelbſt, Lloyd George, habe die— ies ſolchen Planes geſehen. Er frage Bottomley, ob er vielleicht wiſſe, wieviel Soldaten notwendig ſeien, um die Verbindungswege der Truppen zu ſchützen und ob er vielleicht auch die Koſten nachgerechnet habe. Die Soldaten würden als Löhnung keine Popiermark annehmen. Und wenn ſie nun nach Berlin gekommen wären, wie lange ſollten ſie dann dort bleiben, etwa bis ſie die Entſchädigung eingeſammelt hätten oder etwa bis oie Deutſchen die Forderungen der Alliierten angenommen haben würden? Wenn ſie nur bleiben würden, bis die Deutſchen die Be⸗ dingungen angenommen hätten, ſo kämen ſie dann zurück mit einem Papierabkommen in der Taſche, aber weiter gekommen würde man nicht ſein. Nur auf zwei Wege könnte eine Ent⸗ chädigung eingeſammelt werden. Durch Dienſt oder den Wert an aren. Einen anderen Weg wiſſe er nicht. Dieſe Bill ſei eine der Methoden zur Einſammlung. Die Beſorgnis, daß die deutſche Ware nach Amerika ausgeführt und dann wieder nach England eingeführt werden würde, 5 grund⸗ los infolge der Frachtfrage und des amerikaniſchen Zolltarifes ſowie des Gewinnes, den der amerikaniſche Exporteur dabei machen wollte. Eine beſondere Schwierigkeit bezüglich des Urſprungs einer Ware beſtehe nicht und der Handel werde ſich der neuen Lage an⸗ paſſen. Obwohl zunächſt Schwierigkeiten entſtehen würden, werde der Plan in kürzeſter Zeitglatt von ſtatten gehen. He könne nun eines von drei Dingen tun. Es könne Die Summe von 50 Proz. wieder erſtatten. In dieſem Falle werde nach Ueberzeugung aller der Plan reibungslos arbeiten. 2. Deuiſchland könne ſich weigern, irgend etwas mit Bill zu tun zu haben, ſowohl im ganzen als auch teilweiſe. In dieſem Falle wird die Bill als Strafmaßnahmen wirken und deutſche Waren aus England ausſchließen, abgeſehen von den Waren, die England benötigt. Lloyd George ſchilderte, welche Verluſte an Han⸗ delsgewinnen und Löhnen dies für Deuiſchland bedeuten würde. Dadurch würde Deutſchland ſeines Handels mit dem Vereinigten Königreich im Werte von 50 Millionen Pfund Sterling verluſtig gehen. Außerdem können weitere große Beträge bei jedem Lande, das beſchloſſen habe, denſelben Plan in Anwendung zu bringen. Be⸗ züglich der Dominons erklärte Lloyd George: Canada werde für ſich ſelbſt entſcheiden. Er habe nicht das Recht zu ſagen, ob Canada den Plan anwenden werde. Selbſt wenn Italien oder Bel⸗ gien, wie von mancher Seite zu verſtehen gegeben worden ſei, ſich nicht an dem Plane beteiligen ſollten, werde Oeutſchland immer noch einen Handel im Werte von über 100 Millionen Pfund Sterling verlieren, wovon die Hälfte Löhne repräſentieren. Lloyd George ſagte, ſeiner Anſicht nach könne Deutſchland dies nicht ertragen. Das Unterhaus ſolle ſich eintal in die Lage der deutſchen Mi⸗ niſter verſetzen, welche ihre Politik gegenüber den deutſchen Ar⸗ beitern vertreten müßten, die ſich den Vorſchlägen der Alliierten nicht ſo widerſetzen würden, wie von mancher Seite erklärt würde.(0) In dieſem Zuſammenhange erwähnte Lloyd George noch, eine geſtern in Düſſeldorf abgehaltene Verſammlung, auf der ein hervor⸗ ragender franzöſiſcher Juriſt eine Rede gehalten habe. 3. ſo fuhr Lloyd George fort, könne die deutſche Regierung ſagen, daß ſie nicht 50 bezahlen werde, ſondern nur einen Prozentſatz, der den Erzeugern einen angemeſſenen Ueberſchuß beließe. Klond George bezeichnet den Gedanken als lächerlich, daß Belgien deutſche Waren kaufen werde, um ſie in Fertigfabrikate zu verarbeiten. Belgien habe ſeine eigenen Produkte zu verkaufen und er könne nicht einſehen, warum es von Deutſchland Halbfabrikate be⸗ ziehen ſoll, um nur einen Gewinn von 25 7 zu ziehen, die es in die deutſchen Waren hineinarbeiten könne. Lloyd George erklärte ſchließ⸗ lich, daß der Plan ein gutes Ergebnis zeitigen werde und wenn er es nicht tue, werde er für den deutſchen Handel doch eine derartige Strafmaßnahme werden, daß Deutſchland ſich er⸗ eben müſſe und ſelbſt ein Abkommen vorſchlagen werde. Die aßnahme ſei ein Erſatz für die Anwendung von Gewalt und für das Waffengeklirr. Sie ſei die friedliche Methode der Einſammlung und Einziehung und der einzig zu rechtfertigende Ausweg, von dem er glaube, daß er allen Parteien gerecht werde. Die deutſche Reparationsbill wurde darauf in zweiter Leſung ohne namentliche Abſtimmung angenommen. London, 14. März.(WB.) Im Unterhauſe fragte Hooge, ob alle alliierten und aſſoziierten Regierungen ſich damit einverſtanden er⸗ klärt hätten, von allen Zahlungen, die die Untertanen dieſer Länder an Deutſchland leiſten, 50 Prozent einzuziehen, und wenn nicht, welche der alliierten Regierungen die Zuſtimmung verweigert oder noch nicht gegeben hätt n und in welchen Ländern ein Geſetz einge⸗ bracht worden ſei, um dieſe Uebereinkunft zu verwirklichen. Lloyd George erwiderte darguf, daß ein Telegramm an die alliierten und aſſoziierten Mächte geſandi worden ſei, die berechtigt ſeien, an den deutſchen Reparationen Anteil zu nehmen, die jedoch auf der letzten Konferenz nicht vertreten waren. Die betreffenden Miniſterien wurden gefragt, ob ſie berei ſeien, eine Geſetzgebung eirzuführen, die dem der gegenwärtig dem Unter⸗ hauſe vorliege, ähnlich ſei. Dieſes Telegramm wurde Samstag nach⸗ mittag abgeſandt und bisher iſt noch keine Antwort einge⸗ angen. 3 fragte darauf, ob die Mächte, die auf der Konferenz vertreten waren, zugeſtimmt hätten. 98 Lloyd George: Aber gewiß, es war ein übereinſtimmender Beſchluß der Mächte. 9917 e Hooge fragte erneut: e andere Mächte als Lloyd George erwiderte: Durch die Konferenz iſt überhaupt teine Macht verpflichtet. Sie ſind nur verpflichtet, zur Einbringung einer Geſetzesvorlage. Die Mehrheit ſtimmte jedoch den Deutſchland gemachten Vorſchlägen zu. Hooge fragte darauf: Soll das beſagen, daß die bisher ein⸗ zige Macht, die durch Geſeßgebung verpflichtet iſt, dieſen Schritt zu unternehmen, Großbritannien iſt? Lloyd George erklärte: Nein. Die franzöſiſche Regierung tat, ſoviel ich weiß, bereits den gleichen Schritt. Graf Sforza, der geſtern abend abgereiſt 65 konnte noch keinen Schritt unternehmen. Hooge fragte, ob Belgien und Japan daran teilnehmen. Lloyd George erwiderte: Belgien, Japan, Italien, Frank⸗ reich und wir waren 64 der Konferenz vertreten. Das Ultimatum, das man Deutſchland ſtellte und das dieſe Vorſchläge umfaßte, wurde von den fünf Mächten angenommen. Kahr zum Eulwaffuungsgeſetz. ob München, 15. März.(Priv. Tel.) In der heutigen Landtagsſitzung hielt Miniſterpräſident Kahr bei Beratung des Etats des Miniſteriums des Innern eine große und bedeutſame Rede, in der er auch auf die Einwohnerwehr und den Geſetzentwurf der Reichsregierung zu ſprechen kam. Der Miniſterpräſident behandelte zunächſt in längeren Ausführungen noch einmal klar und deutlich Zweck und Ziel der Einwohnerwehr, die durchaus keinen militäriſchen Cha⸗ rakter habe und kein Organ der Gegenrevolution ſei, und er⸗ klärte, daß das Treueverhältnis zwiſchen der Regierung und der Einwohnerwehr ein feſtes und ſicheres ſei. Der Führer, Dr. Eſcherich und Kanzler, denen das Vaterland dauernden Dank ſchulde, gedachte er mit beſonderer Wärme. Dr. v. Kahr ſtellte dann weiter feſt, daß die Einwohnerwehr geſchaffen ſei, ehe der Friedensvertrag von Verſailles Tatſache wurde und daß dort von einer Auflöſung der Einwohnerwehr nicht die Rede ſei. Der Miniſterpräſident ging dann auf den Geſetz⸗ entwurf der Reichsregierung ein, der die Auflöſung der Selbſtſchutzorganiſationen bis zum 15. März verlangt und be⸗ tonte, daß die Entwaffnungsfrage nach dem Abbruch der Ver⸗ handlungen in London und der in Kraft geſetzten Sanktionen völlig in den getreten ſei(Zuſtimmung rechts.) Bei den Londoner Verhandlungen kam zum Ausdruck, daß die Einwohnerwehrfrage gegenüber der Reparationsfrage von untergeordneter Bedeutung ſei. Trotzdem erkläre nun die Reichsregierung, an dem Entwaffnungsdiktat von Paris feſthalten zu wollen. Durch dieſes Vorgehen iſt die Baye⸗ riſche Regierung vollkommen überraſcht wor⸗ den. Sie hatte Grund zu der Annahme, daß nach dem Ab⸗ bruch der Verhandlungen in London die Reichsregierung auf die Entwaffnungsfrage nicht zurückkommen werde, und ſie hat gegen das Vorgehen der Reichsregierung entſchieden Einſprucherhoben. Wie nun auch der Entwurf nach der Ausſchußberatung in Berlin ausfallen wird, die bayeriſche Regierung wird von ihrer Anſchauung nicht abgehen.(Bravo bei der B. Ppt.) Der Zeitpunkt, die Einwohnerwehr aufzulöſen und ſie zu entwaffnen, iſt noch nicht gekommen und die Gefahren, gegen die unſere Einwohnerwehren geſchaffen wurden, dauern weiter fort. Die Staatsregierung würde unverantwortlich handeln, wenn ſie den Schutzdamm vorzeitig einreißen würde, den ſich das Volk ſelbſt geſchaffen hat. Sie weiß ſich darin eins mit der Mehrheit des bayeriſchen Vol⸗ kes.(Bravo bei den Bürgerlichen.) Nichts iſt ſo notwendig als die Pflege jenes Geiſtes, der in der Einwohnerwehr herrſcht, die Pflege des Geiſte⸗ der ſtaatlichen und nationalen Zuſammengebörigkeit, des Geiſtes des Wiederaufbaues. Unſere Gegner wiſſen, daß die Einwohnerwehren ihnen nicht gefährlich werden können und daß der Revanchegedanke darin keine Rolle ſpielt, wenn ſie gleichwohl auf die militäriſche Bedrohung durch die Ein⸗ wohnerwehren hinweiſen, ſo iſt das nur ein Vorwand und wenn ſie die Auflöſung der Einwohnerwehr verlangen, ſo geſchieht dies wegen ihres Aufbauwertes.(Zuſtimmung bei den Bürgerlichen.) Der Gegner will, daß wir nicht wieder emporkommen ſollen, er will, daß wir als Staat und Volk am Boden liegen bleiben.(Zuſtimmung recht.) Ich frage Sie als Männer, ob Sie einem ſolchen Vernichtungswillen, der im Widerſpruch zu Recht und Gerechtigkeit ſteht, wie auch zum Friedensvertrag von Verſailles widerſpruchslos nachgeben, ob Sie widerſtandslos darauf verzichten wollen, die Grundlage für den ſtaatlichen und nationalen Wiederaufbau zu erhalten und zu wahren. Wie würde die Geſchichte über ein Geſchlecht von deutſchen Männern ur⸗ teilen, die ihren Willen, ſich ſtaatlich und national zu behaup⸗ ten, ihr deutſches Vaterland und ihre bayeriſche Heimat in Ehren auf ihre Kinder zu vererben, dem Diktat eines feind⸗ lichen Vernichtungswillens unterwerfen? Wen würde ſie mehr verurteilen: die aufrechten Männer, die ſich ihre Mannhaftigkeit nicht nehmen laſſen, oder jene Männer und Regierungen, die ſi Willens machen? Allein, um dieſe Fragen handelt es ſich und deswegen kann ich bei den gegenwärtigen Verhältniſſen die Auflöſung und Entwaffnung unſerer Einwohnerwehr weder billigen, noch jene verurteilen, die ſich nicht entwaffnen laſſen wollen.(Bravo rechts und in der Mitte.) Die Zukunft Deutſchlands hängt allein von der Kraft ſeines Willens ab, ſich zu behaupten, und im Intereſſe ſeiner Behauptung auch zu leiden und zu dulden. Wenn wir dieſe Kraft nicht aufbringen, hilft uns alle Wirtſchaft nichts. Denn auch die Völker leben nicht vom Brot allein.(Bravo.) Hier⸗ über kann unter ernſthaften Männern und unter verantwort⸗ lichen Leitern deutſcher Regierungen kein Zweifel beſtehen und deshalb bin ich überzeugt, daß wir uns trotz aller Mei⸗ nungsverſchiedenheiten, die beſtehen, auch über den Weg, der zum Ziele führt, doch noch zuſammenfinden können.“ (Anhaltender Beifall rechts und in der Mitte.) Der einſeitige Unitarismus eine Schwächung des Reichs⸗ gedankens. München, 15. März.(Priv. Tel.) In der heutigen Vollſitzung 55 bayeriſchen Landtags gab in ſeiner Rede zum Etat des Innern der Miniſterpräſident Or. ch 5 ich ſind durch die K lichtet, und welche audere v. Kahr unter lebhaften Hört⸗Hörtrufen der Rechten im Ju⸗ Mber Sahen g des——— mit der Belkimmung des Reiches zur Kerer. ch zum Schergen des feindlichen ¹ Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) — Deerlad, ken 15. Nü 1024. 2. Seite. Nr. 124. achung der Verwaltung der Befürchtung Ausdruck, daß eines Tages die Axt auch an die innere Verwaltung der Einzelſtaa⸗ ten gelegt werde, nachdem ihr andere Verwaltungszweige be⸗ reits zum Opfer gefallen ſeien. Das politiſche Bedenkliche die⸗ ſer Pläne liege darin, daß ſie nicht mit einer Stärkung, ſon⸗ dern mit einer Schwächung des Reichsgedankens verbunden ſeien. Denn je ſtärker der Unitarismus, deſto ſtär⸗ ker die Reibungen zwiſchen dem Reich und den Ländern. Hier müſſe man die Augen offen behalten im Intereſſe des Reichs und im eigenen Intereſſe, um einem einſeitigen Uebereifer rechtzeitig entgegen zu treten.(Lebhafter Beifall.) Unſere Verwahrung. Wie amtlich bekanntgegeben wird, hat die deutſche Re⸗ gierung beim Generalſeketariat des Völkerbundes for⸗ mell Verwahrung gegen die ſog. Strafmaßnah⸗ men eingelegt. Nach den die der Miniſter des Auswärtigen, Dr. Simons im Reichstag abgegeben hat, darf man annehmen, daß die betreffende Note gleichzeitig bei allen Mächten überreicht worden iſt, vor allen Dingen bei denjenigen, die nicht dem Völkerbund angehören, wie z. B. Argentinien. Die Vereinigten Staaten von Amerika ſind zwar auch nicht Mitglied des Völkerbundes, da wir aber immer noch formal mit Amerika im Kriegszuſtand ſind, muß die deutſche Reichsregierung einen anderen Weg finden, um auch in Waſhington in feierlichſter Form auf den groben Rechts⸗ bruch aufmerkſam zu machen, der in London an uns be⸗ gangen worden iſt. Wir müſſen immer wieder vor aller Welt mit größtem Nachdruck und vollſter Entſchiedenheit betonen, daß das Vorgehen der verbündeten Mächte, beſonders die Beſetzung deutſchen Gebietes mit Waffengewalt, nicht nur eine grobe Verletzung des Völkerrechts überhaupt wie ein ge⸗ radezu vernichtender Bruch des Friedensvertrags von Ver⸗ ſailles iſt, für deſſen angebliches Nichteinhalten wir dadurch beſtraft werden ſollen. Die deutſche Proteſtnote iſt leider noch nicht veröfſentlicht worden. Hoffentlich geſchieht das baldigſt und hoffentlich iſt die Note in ſo entſchiedener und würdiger Sprache gehalten, wie es die ernſte Gelegenheit erfordert. Gleichzeitig wird bekanntgegeben, daß die Veröffent⸗ lichung der erſten von 15 Bänden von Dokumenten der Zeit⸗ geſchichte berorſtebt. Das Auswärtige Amt hat durch eine An⸗ ahl namhafter Mitarbeiter eine Sammlung von Akten⸗ tücken zuſammenſtellen laſſen, aus denen hervorgehen ſoll, wie ſich von langer Hand der Weltkrieg vorbereitet hat und wie er ſchließlich zum Ausbruch gekommen iſt. Das iſt jeden⸗ falls ein ſehr verdienſtliches Werk. Aber wir fürchten, daß dieſe mit echt deutſcher Gründlichkeit beſorgte Arbeit ihren Zweck, im Ausland darüber Aufklärung zu verſchaffen, daß Deutſchland keineswegs die alleinige Schuld am Kriege trifft, ihren Zweck verfehlen wird. Es wäre daher dem Auswär⸗ tigen Amt dringend anzuraten, von berufener Feder eine Art Leitfaden zu dieſem 15bändigen Rieſenwerk ſchreiben zu laſſen, der vom graßen Publikum leicht nerſtanden und ge⸗ würdigt werden und im Ausland verbreitet werden kann. Sonſt fürchten wir, daß man außerhalb Koher Bibliotheken ch wenig um dieſe Wälzer kümmern wird. Ein ſolcher Leit⸗ aden, der kurz, klar und faßlich ſein muß, wäre eine will⸗ kommene Ergänzung zu unſerer Verwahrung und könnte ausgezeichnet wirken. Heſſiſcher Einſpruch gegen die neue Vergewalligung. Darmſtadt, 15. März.(WB.) Bei der heutigen Wieder⸗ eröffnung des Heſſiſchen Landtages gedachte Staatspräſident Ullrich der ſchweren Zeiten als Folge der in Kraft tretenden Sanktionen und erhob zugleich 9 roteſt gegen die Zwangsmaßnahmen, die gegen den Verſailler Ver⸗ trag verſtießen. Amtliche Nachrichten über ein weiteres Vor⸗ chieben der lägen bisher nicht vor, nur die inanzämter hätten die Mitteilung erhalten, daß ſie ſich der heinlandskommiſſion zu unterſtellen hätten. Die Regierung werde mit größter Aufmerkſamkeit die Entwicklung der Dinge im beſetzten Gebiet verfolgen und alles tun, um das kommende Elend zu lindern. Eins aber ſteht feſt, daß alle wirtſchaftlichen Schikanen nicht dazu führen könnten, die Milliardenwünſche 9 erfüllen. Was uns zu tun übrig bliebe, ſei auszuhalten im ewußtſein unſeres Rechts, bis der Gegner mit uns verhan⸗ dele, um zu einem für beide Teile befriedigenden Ergebnis zu kommen, Den Volksgenoſſen im beſetzten Gebiet rlef er zu, treu zum Reiche zu ſtehen. Das ſtumme Klavier. Roman von Toni Rothmund. 3⁰0(Rachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Und nie hätte er etwas von dieſem ſtummen Ringen er⸗ ahren, wenn nicht ihre Seele in der Stunde, da der Wille chlief, gewaltſam die Feſſeln geſprengt hättel in harter Kerkermeiſter war er ihr geweſen. Und während er lag und auf ihre ruhigen Atemzüge lauſchte, beſchloß er, ſie von nun an mit keinem Wort, mit keiner Miene mehr am Muſizieren zu hindern. Von dem, was heute nacht geſchehen war, ſollte ſie nie etwas erfahren. Er aher wollte ihren Schlummer behüten, ſo gut er konnte. Sibylle erwachte ſpät und hatte dunkle Ränder unter den Augen. Aber Gerhard hatte mit ſeinem Bruder geſprochen und niemand redete mit ihr von dieſer Nacht. Am Morgen ſaß Gerhard in ſeinem Zimmer und ſchrieb an ſeiner Predigt. Aber die Arbeit wollte nicht recht gedeihen. Sein Stübchen lag ja neben dem Muſikzimmer, und drinnen muſtzierten die beiden. Es ſtörte ihn nicht ſehr, wenn ſie ſpiel⸗ — ihn war das nicht viel anders, als wenn Wolfgang ärmte. Aber wenn ſie ſprachen, dann war er verflucht, zu lauſchen. Nie ſprach Sibylle ſo mit ihm, ſo frei und ohne Scheu, nie wußte ſie ihm ſo viel zu erzählen. Dann preßte ihm ein banger Schmerz die Bruſt zuſam⸗ men. Manchmal hörte er ſie zuſammen ſingen. Manchmal lachten ſie über Dinge, die ihm wohl nicht lächerlich erſchienen wären. Es war ſeltſam zu ſehen, wie Sibylle aufblühte und jeden Tag ſchöner und reizender wurde. Ein neuer Glanz war über ſie ausgegoſſen. Eine heiße Ungſt ſtieg würgend in ihm auf. Es geſchah, was er vorausgeſehen hatte, er verlor ſie, an Henning verlor er ſiel An Henning, den verwöhnten Liebling des Glücks, der immer die Hände ausgeſtreckt hatte nach allem, was ihn im Augenblick lockte. Und er? Zuſehen und geſchehen laſſen? Das war faſt u ſchwer! Und nach r Begriffen war er ſo dumm! r ſelbſt hatte den Wolf in ſeine Hürde gelaſſen! Und utebt 7 Wenn Henning ſein böſes Spiel gewonnen und ihre Liebe er⸗ rungen hatte, was dann? Würde ſie glücklich ſein, konnte es ein Glück für ſie geben, das Üher ein Menſchenherz gegangen war? Er wußte es nicht. Was wußte er überhaupt von Si⸗ bylle? Sie traumwandelte, man durfte ſie nicht wecken. Viel⸗ leicht fand ſie von ſelbſt den Weg zu ihm zurück. Und wenn nicht, ſo konnte er ſie doch nicht halten. Ihre Seele ſchloff aus dem Kerker und Dabei wurde mit allen gegen die Stimmen der Unab⸗ hängigen eine Reſolution angenommen, in der der heſſiſche Landtag ſchärfſten Einſpruch gegen die beabſichticle politiſche und wirtſchaftlic,, Vernichtung erſchlands durch die Sanktionen, die gegen den F densvertrag und geben das internationale Recht verſtoßen, erhebt. Heſſen, von dem bercits 40 Prozent ſeines Gelletes beſetzt iſt,„erde wieder am meiſten zu dulden haben. Die Entſchließung ge⸗ denk! La. a der Volksgenoſſen jenſeits Rh⸗ und des be⸗ ſetzten Gebietes und bringt zum Ausdruck, daß die Zwangs⸗ maßnahmen nicht die wirtſchaftliche Leiſtungsfähigkeit fördere. Cle mache uns gur alch nicht wankend ir nſerer Treue zum Reiche und ſe mehr man uns bedrücke, umſo feſter ſchließen wir uns zuſammen. Eine polniſche Frechheil. In Warſchau bemüht man ſich darum, von der Entente ein „Mandat“ zur der„Sanktionen“ zu erhalten. Man will in Oberſchleſien einrücken und ſcheint ſich dabei auf den polniſch⸗franzöſiſchen Militärvertrag zu ſtützen, der ein gewiſſes Zuſammenwirken zwiſchen Frankreich und Polen vorſieht. Es iſt nicht ganz ausgeſchloſſen, daß Frank⸗ reich als der geiſtige Urheber dieſer polniſchen Frechheit in Betracht kommt. Zedenfalls entſpricht der Plan ganz der Politik, die man in Paris verſolgt. Es ſtehen aber noch einige nicht ganz unbeträchtliche Hinderniſſe, Zunächſt einmal„ga⸗ rantiert“ uns der ſogenannte Friedensvertrag eine unpartei⸗ iſche Abſtimmung in Oberſchleſien. Bei einem Einmarſch pol⸗ niſcher Truppen in Oberſchleſien würde aber die Abſtimmung ganz ſicher genau zu derſelben Komödie werden, wie ſie in Eupen und Malmedy unter belgiſcher Protektion geweſen iſt. Nachdem— engliſche Truppen zur Aufrechterhaltung der Ordnung und Abſtimmungsfreiheit in Oberſchleſien einge⸗ rückt ſind, kann man wohl kaum annehmen, daß England ſich gegenüber den polniſchen Einmarſchgelüſten mit der Rolle des ſtummen Zuſchauers begnügen würde. Letzten Endes wird müi alſo wohl in Warſchau den Tätigkeitsdrang etwas zügeln müſſen. Ein ſehr wichtiges Hindernis iſt aber in dieſem Falle auch der deutſche Widerſtand. Denn es iſt über allen Zweifel erhaben, 25 polniſche Gewalt auf die entſchloſſenſte deutſche Abwehr treffen würde. Bleiben wir zu dieſer Ahwehr ge⸗ rüſtet, nachdem die polniſchen Pläne in ihrer ganzen Tragweite ſichtbar geworden ſind. Die Abſlimmung in Oberſchleſien. 8 Karlsxuhe, 15. März.(Priv. Tel.) Nach einer amtlichen Mitteilung der Interalliierten* in Oppeln kann einzelnen Stimmberechtigten die Entſcheidung bher ihren Stimmantrag nur noch telegraphiſch mitgeteilt werden und zwar bei Annahme des Antrags mit dem Hinzufügen, daß die Wahlkarten an den Magiſtrat in Breslau geſandt wer⸗ den. Der Reichsminiſter des Innern hat, um auch dieſen Per⸗ ſonen die Teilnahme an der Abſtimmung zu ermöglichen, be⸗ ſtimmt, daß die zur Abſtimmung reiſenden Oberſchleſier auch aufgrund des Telegramms der Interalliierten Kommiſſion die Reichsgrenze überſchreiten können. Kattowitz, 15. März.(WB.) Der oberſchleſiſche Oroß⸗ grundbeſitz veröffentlicht in oberſchleſiſchen Blättern fol⸗ gende Erklärung: In der Schickſalsſtunde unſerer Heimat drängt es uns, unſere Treue zum angeſtammten Vaterlande vor aller Welt erneut zu erklären, Oberſchleſien, durch Jahr⸗ hunderte lange Bande mit dem deutſchen Reiche auf das innigſte verknüpft, hat unter ſeinem Schild u. ſeiner Führung ſich zu ſeiner kulturellen Blüte entwickelt. Dankbar und treuſtehen wir heute zu Deutſchland, in der Ge⸗ wißheit, mögen noch ſo ſchwere Stürme über das Reich da⸗ hinbrauſen, Oberſchleſien kann nur bei Deutſchland in gegen⸗ ſeitigem Verſtehen und gemeinſamer Arbeit einer glücklichen Zukunft entgegengehen. Der Großgrundbeſitz für das ober⸗ ſchleſiſche Abſtimmungsgebiet:(folgen die Namen). Die Gegenrevolution in Außland. ABC. Helſingſors, 13. März. Die Bolſchewiſten erſetzten die an der finniſchen Grenze ſtehenden Truppen, die bereits ſeit einigen Tagen abgezogen ſind, durch eine aus kaukaſiſchen und baſchkiriſchen Formafionen gebildete Diviſion, die den 3— füon 75 eigenen verſchwiegenen Wege, wo⸗ hin auch ſeine heißeſte Liebe ihr nicht folgen konnte. Und er ging hinüber in die Kirche ünd arbeitete in der kleinen gruftkalten Sakriſtei, wohin das Lachen der Sonnen⸗ kinder nicht drang. 21* Ein ſchwüler Sommerabend war's. Den ganzen Tag 7 eine unerträgliche Hitze gegiunſch, die alle Menſchen chlaff und müde gemacht hatte. Nun am Abend lebte man ein wenig auf. Gerhard und Sibylle ſaßen unter dem Vogel⸗ beerbaum im Garten. Durch die offenen Türen ſtrömte Muſit, Gerhard rauchte, und das Glimmen ſeiner Zigarre war das einzige, was von ihm 0 + war. in Gewitter lag in der Luft. Es huſchte manchmal ein jäber Blitz über den Garten und flocht einen blauen Kranz um Sibyllens Haupt. Sonderbar ſah das aus. Und immer mürrte der Donner ganz leiſe nach. Gerhard begann auf die Blitze zu warten und ſchaute immer zu Sibylle hinüber. Sie ſaß ganz ſtill mit zurück⸗ gelegtem Kopfe und weit offenen Augen. Hennings Weiſen umſchmeichelten Sibylle wie aus⸗ geſandte Engelskinder „Ich liebe dich, Sibylle, wie man das Unerreichbare liebt, Du warſt das Königskind, das in tödlichen Schlaf verſunken war, weil das Leben dir die Todeswunde geſchlagen hatte, noch ehe du ſtark genug warſt, dich zu wehren. Ich aber habe dich wach geküßt. So ſiaet, ſo mächtig iſt mein Kuß, daß du anz mein biſt, obwohl er deine Lippen nicht berührte. Deine eele habe ich geküßt und darum 03 ſie mein, Ja, mein, wenn du auch des Bruders Ring trägſt. Ringe binden, aber nur den Leib. Die Seele iſt 8 und die iſt mein, mein, meinl Es iſt keine Sünde dabei, benn alles iſt nur ein Traum.“ So ſingen Hennings Lieder. Die blauen Kränze wenden ſich immer öfter, immer ſtrahlender um das blaſſe Antlitz, der Donner murrt immer lauter zu W Liebeswerben. Und nun 0 Henning es auf, mit ihm um die Wette zu muſtzieren, —45 ommit mit einer glimmenden Zigarette die Treppe her⸗ unter. 8 Und Gerhard erſchrickt. Denn beim letzten Blitz hat er ane deutlich geſehen, daß Tränen an Sibyllens Wimpern ngen. Aund er weiß es, er fühlt es, Henning hatte ſie mit ſich ſort · geführt, weit, weit fort in die ſchwimmende Stadt. Und er ſteht draußen im Dunkeln. Nie, nie würde er ihnen folgen, nie ſie halten können. Ihre Heimat iſt gar 18. auf Erden. Sie ſind die Könige der ſchwimmenden Stadt, die auf ſtillen Wolken heranſchwebt, 0 oſt ſie xufen. Eine Roſentreppe ſchlägt ſich von ihr auf d ————————————————— Namen trägt. In der Nähe von Peters⸗ burg treffen friſche Sowjettruppen ein. Ein aus Moskau über Petersburg am 11. März auf finniſchem Boden eingetroffe⸗ ner Flüchtling—+1 die Meldung von Straßen⸗ kämpfen in Moskäu. Auf ſeiner Reiſe von Moskau nach Prbur mußte er zuerſt eine Front von aufſtän⸗ diſchen Truppenteilen, die ſich gegen die Regierung erhoben haben, paſſieren, bevor er wieder auf regierungstreue For⸗ mationen ſtieß. Deulſches Reic. Aus dem Hauptausſchuß des Reichslages. D Berlin, 15. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Hauptausſchuß des Reichstages ſetzte heute ſeine Beratungen fort. Beim Etat des Reichsminiſteriums des Innern bean⸗ tragte Frau Wurm(Unabh.) den im Etat ausgeſetzten Be⸗ trag zur 5 der Säuglingsſterblich⸗ keit von 500 000% auf 2 500 000% zu erhöhen. Der Aus⸗ ſchuß beſchloß mit 13 gegen 12 Stimmen dem Antrag. Hierauf erkundigte ſich Dr. Schreiber(Ztr.) be⸗ züglich des Reichsgeſetzes für die Tumultſchäden. Staatsſekretär Lewald vom Reichsminiſterium des Innern erklärte, daß die Tumultſchäden anfänglich auf 600 Millionen geſchätzt wurden, daß aber vorausſichtlich dieſe Summe nicht ausreichen werde. Deshalb wird außer den im Etat 1920 be⸗ willigten 400 Millionen in dieſem Etat noch die Summe von 500 Millionen angefordert werden müſſen. Porſchlag für Neuregelung der Ueberſchichten. Berlin, 15. März.(Von unſerem Berliner Büro.) Der in der aberſchichtenfrage von dem vom Arbeitsminiſte⸗ rium eingeſetzten Schlichtungsausſchuß gefällte Schiedsſpruch Ee wle wir erfahren, eine neue Regelung der eberſchichtenfrage vor, ſodaß künftig 4 Ueberſtunden in der Woche an 4 verſchiedenen Tagen zu leiſten wären. Bis um 19. März muß das Urbellemuftertum von den heteillgten arteien eine Erklärung erhalten, ob ſie annehmen oder ab⸗ lehnen. Lethte Meldungen. Verlängerung der Jenſur im Rheinland. 1 15. März.(..) Uls erſte Folge der Sanktionen wurde für das Rheigland bekanntlich die Se 76 über die Telegramm⸗ und Telephonzenſur und die Vorzenſur der Zeitungen bezüglich der Aufnahmen von Nachrichten über Truppenverſchie⸗ bungen verhängt. Dee— über die Zenſur war zunächſt auf acht Tage berhängt worden. Die Interalllierte Rheinlandkom⸗ miſſion hat nunmehr dieſe Zenſur um weitere acht Lage ver⸗ längert. Siedelungsland in Oberſchleſien. Berſin, 15. März. 0 Es beſtätigt ſich, daß der im Landesabfindungsverband zu oberſchleſiſche Grundbeſiß, der ſich unmittelbar, nach der erſt kürzlich erfolgten Genehmigung durch die interalliierte Kommiſſion gebildet hat, gußer den bereits zur Aufteilung gegebenen zirka 240 000 Morgen noch weitere 143 000 Morgen für 8⸗ ecke bereit geſtellt hat. Die Verhandlungen über weitere w Mbgabe von Land werden z, T. noch geführt. Hieran iſt nicht inbegriffen der in Oberſchleſien ſehr ausgedehnte ſtaatliche Domänenbeſitz, über deſſen Aufteilung der preußiſche Landwirtſchaftsminiſter Braun⸗Berlin ſich bekanntlich vor Kurzem in entgegenkommender Weiſe geüußert hat. Jriſche Mäͤͤrtyrer. Paris, 14. März.(WB.) Nach einer Tempsmeldung aus Dublin wurden dort heute früh ſechs zum Tode verurteilte Sinnfeiner gehenkt. Vor dem—— hatte ſich eine Menſchenmenge von über 25 000 Perſonen verſammelt Bis 12 Uhr ruhte die geſamte Arbeit zum Zeichen der Trauer. r Jüterbog, 14. März. Eine der beiden nördlich Görsdorf ge⸗ legenen L uftf chiffhallen iſt geſtern nachmittag 2½ Uhr wäh⸗ rend der Demontierungsarbeiten zuſammengebrochen und hat die dabei beſchäftigten Arbeiter unter ſich begraben. Fünf ſind tot und ſieben ſchwer verletzt, Die Urſache des Zuſammenbruches wurde noch nicht feſtgeſtellt. Erde und ſie ſteigen hinan. Und Henning hat die Schlüſſel zu den goldenen Toren. Weit, weit öffnen ſie ſich und — en die Sonnenkinder eintreten. Man kann ihnen nachſehen, wie ſich ihre jungen—9 zueinander neigen. Er aber ſteht draußen, wo die große Menge lungert, die Ausgeſchloſſenen, die Erdgefangenen. Er kann nur auf die 05 en niederſtürzen und vergebens an den goldenen Stäben rütteln— Ein Winbſtoß fuhr durch die Krone des Vogelbeerbaums, und Sibylle ſtand auf und ſagte mit einer leiſen, verſchleierten Stimme:„Es kommt ein Regen, wir wollen ſchlafen gehen. Das Lieb. Es wurde ſchon Herbſt. Die Georginen brannten wie Flammenbündel in allen Gärten, und auf den Beeten ſtanden die Aſtern, bunt und hell wie ein Gelächter. Langſam liehen die Bäume ſchon hie und dort die Blätter fallen. In den Park⸗ wegen rechelten die Gärtner ſie zwar ſauber weg, aber auf dem Welher trieben ſie hin und glichen Goldtu— auf einem dunklen Frauenkieid. Die Vogelbeeren im Pfarrgarten wur⸗ den wie Korallen, und die Finken und Amſeln kamen zu Gaſt. Sibylle machte aus den roten Beeren Perlenketten für Volf⸗ ram, mit denen der Kleine bald ſich ſelbſt, bald die Mutter behängte, die in dem phantaſtiſchen Schmuck gefährlich⸗ſchön 5 ſo daß Hennings Augen ſich nicht von ihr löſen onnten. Es war eine Veränderung in Hennings Weſen vorge⸗ angen. Im Dunkel eines Abends war es geſchehen, daß ſeine iebe ſchuldig geworden war. Bis dahin war ſie ein lichtes Traumkind geweſen. Aber ſo blieb es nicht. Seine Arbeit im Archiv war von ungeahntem Erfolge gekrönt geweſen, Er hatte unaufgeführte Werke von Haydn entdeckt und ſonſt noch allerlei Intereſſantes. Er war ganz angeregt von—— unden, die aufs neue dazu dienen muß⸗ ten, ihn und ſeinen Namen bekannt zu machen. Die Fürſtin war Feuer und Flamme. Es gelang Henning, ein Orcheſter aus Dilettanten und Berufsmuſikern zuſammenzubringen, Es ab wieder Konzerte im Muſeum und kleine Opern und Sing⸗ ſpiele auf der Rokotobühne. Und Henning war Dirigent, Re⸗ giſſeur und techniſcher Leiter, je nach 8 Die Fürſtin aber behielt ſich das Recht vor, in alles dreinzureden, mit unterſchiedlichem Verſtändnis. Henning Rüdiger hatte ſo viel unverbrauchte Rervenkraft, daß er dieſe immerhin recht anſtrengende Tätigkeit als Ver⸗ Inligen, ſo gleichſam als Spaß für die Sommierferien auf⸗ ſaßte. Es war ja doch kein in Küchtr Warum u (Fortſenung folgt.) rnſt hier. Man ſpielte— einen Dienstag, den 15. März 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger. Ctbend · Ausgabe.) 8. Seite. Nr. 124. Die preußiſche Regierung und Priuz Irledrich Leopoid von Preußen. Politiſche Torheiten und Uebergriffe eines Landesminiſters. Unter der Ueberſchrift„Iſt Preußen noch ein Rechtsſtaat?“ bringt die Berliner„Lägliche Rundſchau“ längere Ausfüh⸗ en über unglaubliche Vorgänge an der Oſtgrenze des Reiches, welche die alte ſozialiſtiſche Regierung in Preußen die Verant⸗ Wortung trifft. Schon die Vorgeſchichte iſt dadurch intereſſant, daß von einem ſozialdemokratiſchen Miniſter u. a. geſagt wird: er kam plötzlich zur Entdeckung,„daß dieſer Prinz, den er eben noch zu der weittragendſten Entſchließung einer völligen Selbſtenteignung im Intereſſe einer dem Miniſter naheſtehenden großkapitaliſtiſchen Geſellſchaft bewegen wollte,„geiſtesſchwach“ ſei und ſtellte deshalb flugs einen erfolgloſen Antrag auf Entmündigung wegen Geiſtesſchwäche bei dem Amtsgericht Potsdam, verbunden mit dem Antrag auf ſofortige Beſtellung eines„vorläufigen Vormunds“, deſſen Auswahl dem Miniſter vorbehalten bleiben ollte. Iſt es nicht der köſtlichſte Stoff für eine politiſche Komödie, 5 der ſozialdemokratiſche Vertreter der preußiſchen republikaniſchen Regierung gerade den Prinzen mit allen Mitteln der Geiſtes⸗ ſchwäche überführen will, der nach dem November 1918 in einer öffentlichen Erklärung ſeine fürſtlichen Familiengenoſſen aufgefor⸗ dert hatte, nicht mit Groll des Vergangenen zu gedenken, ſondern auch unter der neuen Staatsform am Wiederaufbau mitzuwirken.“ Die neueſten Vorgänge— nun dieſe:„In die hart an der polniſchen Grenze belegene oſtpreußiſche Kreisſtadt Flatow ſind am 4. März, unter Deckung des dortigen Landrats, Miniſterialdirektor Bachem und Miniſterialrat Zachariae, eingezogen, haben in dem Verwaltungsgebäude der dort belegenen Herrſchaften des Prinzen Friedrich Leopold von Preußen von dieſen Herrſchaften Beſitz ergriffen, den verſammelten Beamten und Angeſtellten des Prinzen eröffnet, daß ſie nicht mehr den Prinzen, ſondern den preußiſchen Staat als ihren Herrn anzuſehen haben und ſich dieſen Wechſel der Dienſttreue durch Unterſchrift beſcheinigen laſſen. Am nächſten Tage prangte bereits in dem amtlichen Kreisblatt„Die Grenzmark“ an der Spitze des amtlichen Anzeigenteiles in auffal⸗ lendſter Schrift eine„Bekanntmachung“, unterzeichnet von Mini⸗ 8 Bachem und amtlich beglaubigt von dem Landrat nßen, des 6„die preußiſche Stgatsregierung die Güter des Prinzen Friedrich Leopold übernom⸗ men“ und einen eigenen Verwalter dort eingeſetzt habe. Nach glücklichem Gelingen dieſes Aktes wurde dann dem Prinzen und —50 Vertretern von der erfolgten„Uebernahme“ Kenntnis ge⸗ geben. Das preußiſche Juſtizminiſterium hat in einem ausführlichen Gutachten gegen die Annexion der prinzlichen Gebiete Stellung ge⸗ nommen und darauf hingewieſen, daß nur durch einen ordnungs⸗ mäßigen Akt der Geſetzgebung eine erneute Beſchlag⸗ nahme herbeigeführt werden könnte. Herr Lüdemann und Herr Bachem haben die Gründe der oberſten preußiſchen Juſtizverwal⸗ tung mit Nichtachtung übergangenz; mit Unterſtützung des Miniſterpräſidenten Braun wurde ein Miniſterialbeſchluß herbeige⸗ führt, der Herrn Lüdemann die Ermächtigung gab, in die prinzlichen Herrſchaften einzudringen. Nachdem urſprünglich ein Teil von Flatow in das polniſche Gebiet gefallen war, iſt bei einer ſpäteren Reviſion der—— die ganze dem Prinzen gehörige Herrſchaft durch die interalliierte Grenzkommiſſion dem Deutſchen Reich belaſſen worden. Die Kom⸗ miſſion zur Auseinanderſetzung zwiſchen Krone und Staat hatte einſtimmig den prinzlichen Beſitz als Privateigentum aner⸗ kannt, und daraufhin iſt auf Grund eines Beſchluſſes des Staats⸗ miniſteriums die von der Beſchlagnahme befreit und dem Prinzen als freies Eigentum überlaſſen worden. Mit dieſem Zu⸗ ſtand hatten ſich auch die Polen abgefunden, zumal die Verwaltung in einer ſehr korrekten Weiſe geführt wurde. Dieſen Zuſtand hat der Finanzminiſter mit einem zunichte gemacht. Er hat direkt an der polniſchen Grenze ein Gebiet mit überaus wertvollen Domänen und Forſten, ein Gebiet von insgeſamt über 100 000 Morgen als Staatsgebiet geſtempelt, das polniſche Freibeuter u Uebergriffen direkt aufreizen muß und, nach den Beſtimmungen es Friedensvertrages leicht greifbar den Polen vor die Naſe geſetzt iſt. Und das in einer Zeit, wo Polen nur auf die Gelegenheit war⸗ tet, um aus den Unruhen gewaltſame Vorteile zu ziehen und ſich für die befürchteten Verluſte in Oberſchleſien an anderer Stelle rechts⸗ widrig Entſchädigung zu ſuchen. Welch ein Uebermaß politiſcher Unreife und Unzulänglichkeit! Schon regen ſich in dem„beſetzten“ Gebiet bedrohlich die Gelüſte 3 Polen. Schon weiſt man darauf hin, daß die frühere Erklärung als„privates Eigentum“ nur darauf berechnet geweſen ſei, die Grenze in der gewünſchten Weiſe zu erhalten; nachdem dies erreicht, habe man es wieder als„Staatsgebiet“ in Beſchlag genommen. Was Preußen getan, könne der polniſche Staat mit größerem Recht. Ein große⸗ Holzfachblatt gibt bereits pol⸗ niſche Stimmen wieder, die deutlich die ganze Situation kennzeich⸗ nen. Die polniſche Preſſe hat neues Hetzmaterial. Zum Schluß fragt die Rundſchau:„Hier handelt es ſich um eine Kette von Quälereien, denen ein preußiſcher Bürger aus⸗ geſetzt war. Hier handelt es ſich um die Frage: Wie weit kann ein Miniſter oder ſein Beamter ſeine Machtfülle treiben? Kann es einem Landesminiſter geſtattet ſein, politiſche Torheiten gröbſter Art zu begehen— Torheiten, die dem Deutſchen Reich ſchwerſten Schaden zufügen müſſen—, ohne daß eine Reichsſtelle die Möglich⸗ Frankfurter Theater. Hans Franck:„Opfernacht“(Uraufführung). Nach den verunglückten Verſuchen von Kokoſchkas„Orpheus und Eurydike“ und bedeutete die„Opfer⸗ nacht“ von Hans Franck, im Schauſpielhauſe zur Uraufführung ge⸗ bracht, wieder einen ſtarken und unbeſtrittenen Theatererfolg. Man braucht keine Superlative des Lebens 8 mag die künſtle⸗ riſchen Grenzen dieſes Dramas ſogar klar erkennen: gegenüber dem ſnobiſtiſchen Getue ſo mancher Werke, die uns in letzter Zeit mit lauter Reklame vermittelt wurden, nimmt an dieſem ſchon das ernſte Streben des Verfaſſers nach einer Läuterung in Inhalt und Form ein. Im Gedanklich⸗Problematiſchen wurzeln die Ideen und Motive der Bichtung; das iſt bei Hans Franck, deſſen„Godiva“ be⸗ reits eine ſtarke Beeinfluſſu.ig durch Hebbels Problemſtellung erfuhr, nicht weiter verwunderlich: es bedeutet für ſein Werk Vorzüge und Geterren In einer, in edlen Wohllaut getränkten. durch reichen Bilderſchmuck und Vergleiche belebten, Versſprache ſpielt ſich das Drama ab, das endlich wieder einmal eine äußere und innere Hand⸗ lung und Entwicklungen heranreifen läßt. Um die ſittliche Klärung eines Liebespaares, um den Bund zweier Menſchen, die für ein⸗ ander beſtimmt ſind, zu ihrer vollen Vereinigung aber zuerſt Hem⸗ mungen der niederen Sinnlichkeit und der Leidenſchaften überwig⸗ den müſſen, geht der Vorwurf: Ein Opfer wird in der Hochzeitsnacht von der unberührten und ſeelenreinen Frau gefordert, die erſt das Leben erkennen muß, um den Mann in ſeinen Schwächen zu ver⸗ bote ein Opfer auch von dem Manne, bis er der Gefährtin die volle Handlungsfreiheit gewährt und damit— ein anderer Mangel — ihre unbedingte freudige Hingabe ſich gewinnt. Der Dichter hat ſein rein erotiſches Thema, das er mit Freimut und ohne ſprode Scheu, aber doch zart und nie brutal darſtellt, in die ferne Welt indiſcher Brahmanen verlegt. So wird ihm auch die Berechtigung des Symhols und des Märchenhaften zugebilligt werden. Die pfycho⸗ logiſche Ergrübelung der Geſtalten aber, eine von Hebbel angenom⸗ mene innere Zergliederung erſtickte bis zu einem gewiſſen Grade deren Lebensunmittelbarkeit und gab der Vichtung Züge des Kon⸗ ſtruierten, des bloß Gedachten.(Selbſt in der Sprache iſt das ge⸗ legentlich für den feiner Hörenden ſpürbar; z.., wenn am Schluß des 1. Aktes Phanadatta allerlei denkbare Möglichkeiten erwägt und ſich dabei in proſaiſch⸗nüchterner Weiſe der indirekten Rede bedient.) Die Aufführung von Richard Weichert mit großem Fein⸗ ſmun——• 9 e für das eigenartige Werk Intereſſe und Ach⸗ tung. Gerda Müller(Mahadaſena) bot wieder eine ihrer großen dorſtelleriſ chen Leiſtungen, war als Leidende und Siegerin von über⸗ Gchtheit Reben ihr traten Carl Ebbert, ein edler, den ———— ——9 keit hat, hindernd einzugreifen und Fehler wieder gutzumachen? Be⸗ ſteht noch eine Reichsperfaſſung, die das Privateigentum ſchützt, oder 7 man dies als 99 994 aufgegeben? Jetzt haben die eichsſtellen das Wortl“ Ob ſie antworten? * Zu der Uebernahme der Herrſchaft Flatow⸗Krojante des Prin⸗ zen Leopold von Preußen in ſtaatliche Verwaltung wird vom preu Finanzminiſterium erklärt: Die Herr⸗ S3 Flatow⸗Krojanke werde nicht in rationeller Weiſe betrieben. n dem 60 000 Morgen großen Waldgut ſeien zahlreiche Holz⸗ ſchläge vorgenommen worden, ohne daß eine Wiederaufforſtung erfolgte, weil bei dem herrſchenden Schlendrian die Geldmittel fehl⸗ ten. Der Erlös aus den Holzverkäufen wurde von dem Prinzen für ſeinen Haushalt in Lugano verbraucht. Nach den Darſtellungen des Vertreters des Finanzminiſteriums iſt dieſer Haushalt überaus ver⸗ ſchwenderiſch geführt worden. Der Prinz hat aus ſeinen Beſitzungen in den erſten beiden Monaten dieſes Jahres über 1% Millionen erhalten und hat trotzdem noch im Laufe eines Jahres etwa 1 Mil⸗ lion Schweizer Franken Schulden gemacht. Vom Finanzminiſte⸗ rium wird ferner behauptet, der Prinz habe den Verſuch unternom⸗ men, Silber aus ſeiner Hofhaltung in Glienicke nach der Schweiz zu bringen. Die Kiſten ſeien aber in München angehalten und be⸗ 88 worden. it dieſen dürftigen Angaben des Finanzminiſte⸗ riums iſt natürlich die Dunkelheit der merkwürdigen Vorgänge in keiner Weiſe geklärt. Jedenfalls iſt über die juriſtiſche Seite gar nichts geſagt, ebenſowenig über die politiſche Untlugheit dieſes Vorgehens an der polniſchen Grenze. Wirtſchaftliche Fragen. Die„Erfolge“ der Kommunaliſierung in Neu⸗Kölln. In der Gibrigen Sitzung des Mannheimer Bürgerausſchuſſes nahm Herr Stv. Dr. Wettſack bei der Begründung der ableh⸗ nenden Stellungnahme ſeiner Fraktion gegen die vom Stadtrat be⸗ liebte Art der Beſetzung des Amtes des Leiters des ſtädtiſchen Hoch⸗ bauamtes Bezug auf einen Artikel des„Vorwärts“, in dem die Erfolge“ der Kommunaliſierung in Neu⸗Kölln, dem jetzigen Wir⸗ kungskreiſe des Herrn Baurats Zizler, recht dra ſtiſch beleuchtet werden. Der Artikel iſt ſo intereſſant, daß wir ihn nachſtehend im Wortlaut wiedergeben: »„Ein Vorgang von Kiube 9. Bedeutung ſpielt ſich momentan in dem von der Stadtgemeinde Neukölln errichteten kommunali⸗ ſierten Baubetriebe ab, welcher unter dem Namen Neu⸗ köllner Stadtbaugeſellſchaft m. b. H. bekannt iſt. Der Betrieb verfügt über eine moderne Tiſchlerei, 8 Klempnerei, Malerei uſw. und führte bisher die von der Stadt vergebenen bau⸗ lichen Arbeiten aus. In den Baumaterialien ſind Rillionen inveſtiert, und da der Betrieb ſich prächtig entwickelte, war es der Stolz derjenigen, auf deren Konto ein erheblicher Teil der Förde⸗ rung des Betriebes zu ſetzen war. Momentan durchlebt dieſer ſoziale Betrieb die erſte Kriſe. Die großen Bauprojekte ſind fertig⸗ geſtellt, für andere ſind momentan keine Mittel flüſſig zu machen, die begonnene Siedelung am Dammweg darf auf Anordnung Ber⸗ lins in ihrem weiteren Umfange wegen Mangel an Mitteln nicht fortgeſetzt werden; die Arbeiten gehen daher zur Neige. Der krampf⸗ hafte Verſuch der Geſchäftsleitung, durch Beteiligung an Sub⸗ miſſionen Arbeit heranzuſchaffen, iſt bisher nicht von dem er⸗ wünſchten Erfolg gekrönt geweſen. Um nun aber die Betriebs⸗ koſten nicht ins Unerträgliche zu ſteigern, das Leben dieſes mit vieler Mühe 956 ſozialen Betriebes nicht in Gefahr zr bringen, beſchloß die Geſchäftsleitung in Gemeinſchaft mit dem Auſſichtsrat —letzterer ſetzt ſich aus Vertretern der ehemaligen Stadtverordneten⸗ verſammlung zuſammen—, eine Einſchränkung des Be⸗ triebes vorzunehmen und einen beſtimmten Prozentſatz Ar⸗ beiter zu entlaſſen. Dieſer Beſchluß wurde ſchweren Herzens gefaßt, weil niemand es ohne weiteres mit ſeinem Gewiſſen verein⸗ baren kann, die Arbeitsloſigkeit zu vergrößern. Die hierauf von der Geſchäftsleitung getroffenen Anordnungen wurden von der Beleg⸗ ſchaft nicht befolgt, weil nach deren uffaſſung noch die Möglich⸗ keit der Aufrechterhaltung des Betriebes im bisherigen Umfange heboben ſei. Von der Geſchäftsleitung wird letzteres beſtritten und etont, daß eine Weiterbeſchäftigung der Arbeiter in voller Zahl mit ſo erheblichen Unkoſten verbunden wäre, daß die Geſell⸗ chaft ruiniert würde. Damit wäre der Gedanke der kommu⸗ nalen Regie nicht allein für Groß⸗Berlin, ſondern für ganz Deutſch⸗ land aufs ſchwerſte geſchädigt. Momentan ſchwebt dieſe Angelegen⸗ heit beim Schlichtungsausſchuß.“ So ſchreibt das Hauptorgan einer Partei, die die Sozialiſierung und Kommunaliſierung zu ihren wichtigſten Programmpunkten zählt. Wie mag ſich die Sachlage erſt denjenigen darſtellen, welche die Ent⸗ wicklung der Dinge in Neu⸗Kölln mit dem Auge des völlig Unbe⸗ fangenen verfolgt haben? Die Stellungnahme der Pfälzer ur Linienführung des Rhein-Nedarlanels zwiſchen Heidelberg und Mannheim. Ludwigshafen, 14. März. Auf Veranlaſſung der Krelsregierung der Pfalz fand heute nachmittag im Stadtratsſaal zu Ludwigshafen eine eingehende Be⸗ ſprechung wegen der Linienführung des Rhein—Neckar⸗ menſchlichen gepackter Krieger und Fritz Odemar als Dieb von keſtlich erfriſchender Naivität hervor Fritta Brod dagegen. blieb diesmal, in merkwürdiger Verkennung ihrer kleineren aber ſchönen Aufgabe, zum größten Teil unverſtändlich. Der Dichter wurde mit den Künſtlern und dem Spielleiter wiederholt hervorgerufen, ohne daß— wie ſonſt öfter— ſein Erfolg bloß einer handfeſten lite⸗ rariſchen Clique zu danken geweſen wäre. Dr. Georg Schott. 3* Knut Hamſun:„Der Renegat“.(Uraufführung). „Der Nobelpreisträger Knut Hamſun verdankt ſeinen Ruf als Epiker mit der liebevollen Aufmerkſamkeit für das Nebenſächliche, Scheinbar Gleich ültige und dem Geſchick, eine Stimmung feſtzu⸗ halten und auszu chlürfen. Beides kann in Novellen und Romanen einen Reiz ausmachen, beides muß im Drama verhängnisvoll wer⸗ den. In drei langen Akten zeigt uns der„Renegat“, dem das neue Theater unter Dr. Rudolf Francks Regie zur Uraufführung verhalf, wie der alternde Politiker der Oppoſition, trotz manchen Hem⸗ mungen, mürbe gemacht von äußerer und innerer Verführung, ſeine Jugend in der Jugend der Lebendigen preisgibt und zu den Re⸗ gierenden übergeht, um an ihrem Tiſch behaglich ſatten Alters ſich zu freuen. Es war ſelbſt für einen Hamſun unmögüich, dieſen bürren dramatiſch zu beſchwingen. Vom erſten Augenblick an kann über den Ausgang der Seelenkämpfe des Helden kein weifel beſtehen. Manche feine Stimmung, die die Hand des großen Epikers erkennen läßt, geht im Ablauf des„Dramas“ völlig verloren Mancher Charakter 0 hübſch angelegt oder angedeutet— ſicher hätte Hamſuns epiſche Geſtältungsfähigkeit den Stoff zu einer breit aus⸗ gemalten pſychologiſchen Novelle nutzen können. Zum Dramatiker — das muß ausgeſprochen werden— fehlt dem beſinnlichen Oichter geradezu alles. erade auch ſeine Beſinnlichteit lähmt ihm die Kraft, die Handlung dramatiſch ablaufen zu laſſen. Er verzögert ie vielmehr durch ſtete Wiederholungen, er verſinkt in ſeinen Stoff, ſiatt ihn zu zwingen; er malt aus, ſtatt vorwärts zu treiben. Die Aufführung litt an demſelben Fehler wie die Dichtung: ſie nahm das 9 zu langſam, zu ſchleppend. Aber wie der Dich⸗ ter hatten auch die Schauſpieler faſt alle die Charaktere gut geſehen, gut erlebt— beleben konnten ſie ſieunmöglich. Wolf Trutz wußte die Schwankungen und Leiden des„Renegaten“ überzeugend wieder⸗ ugeben; freilich faßte er den Mann von 50 Jahren in Maske und eſen etwas gar zu gealtert und ſchlafrockgreiſig auf. Die Herren Kner und Wrede, Weber und Lewitt, die Damen Siener und Reiter ſtellten famos gezeichnete Bilder vor un⸗ 3 aber noch ſo viele und noch ſo glängende Bilder G noch Seben. Z..: P. Sch. Robert Taube als wilder, von der Begier des Menſchlich⸗Allzu⸗ kanals, ob Rheinau⸗ oder Ladenburglinie, zwiſchen einem großen Kreis geladener Herren ſtatt. Erſchienen waren u. a. berufene Vertreter der Eiſenbahndirektion Ludwigshafen, der Handelskammer, der pfälziſchen Induſtrie, der Schiffahrts⸗ geſellſchaften Ludwigshafen⸗Mannheim, Sachverſtändige aus Mannheim uſw. Den Vorſitz führte Regierungspräſident von der darauf hinwies, daß die heu⸗ tige Verſammlung die Möglichkeit geben ſollte, ſich zu der Sache zu äußern, worauf das Miniſterium mit den verſchiede⸗ nen Intereſſenten in Verbindung treten wollte. Als erſter Redner erſtattete Oberregierungsrat Herold als Referent der pfälziſchen Kreisregierung ein eingehendes Referat, worin er zunächſt kurz einen Ueberblick über die Vorgeſchichte des Projetts und der Verhandlungen gab, um dann zu einer kritiſchen Würdigung der Frage, ob die Ladenburg⸗ oder die Rheinaumündung vorzuziehen ſei, überzugehen. Er erblickte die Hauptſchwierigkeit auf verkehrstechniſchem Gebiete, wo⸗ rüber Klarheit zu ſchaffen, die Hauptaufgabe der heutigen Zuſammenkunft ſei. Ernſthafte Schwierigkeiten ſeien indes durch die Tatſache geſchaffen, daß ſich die Reichsregierung bereits für die Ladenburglinie entſchieden habe, ſodaß ein⸗ mütige Geſchloſſenheit der Verſammelten in dieſer Frage un⸗ bedingt notwendig ſei. Regierungsrat Mattern präziſierte den Standpunkt der Eiſenbahndirektion Ludwigshafen, wobei er alle Fragen, die ſich auf rechtsrheiniſches Gebiet erſtrecken, ausſchaltete und lediglich die pfälziſche Seite der Angelegen⸗ heit behandelte. Nach Lage der Sache ſei die der Rheinaumündung weitaus vorzuziehen, da letztere 15—1 Kilometer weiter weg liege. Bei der Prüfung der Frage, bei welcher Linie der größte Vorteil zu erwarten ſei, müſſe man bedenken, daß, da nur 400 000 Tonnen Stückgut in Betracht kommen, zunächſt einmal die Mannheimer und Ludwigs⸗ hafener Umſchlagsgebiete im Beſitz der nämlichen Firmen ſind und daß in erſter Linie Mannheim in Betracht komme. Demnach kämen für Ludwigshafen höchſtens* des Geſamt⸗ verkehrs(50 000 Tonnen) in Betracht. Für dieſe Mengen ſeien die Ludwigshafener Anlagen völlig ausreichend. Der Redner kam ſchließlich zu dem Ergebnis, daß die Neckar⸗ linie der Rheinaulinie vorzuziehen ſei. Als Vertreter der Handelskammer Ludwigshafen trat der Syndikus der Kammer Dr. Kehm dieſen Ausführungen entgegen. Die Entwicklungsmöglichkeiten drängten unbe⸗ dingt zur Rheinaulinie hin. Stadtbaumeiſter Heberer vertrat den gleichen Standpunkt, ebenſo Dr. Raſchig, der erklärte, daß die ganze Angelegenheit keine rein badiſche, ſon⸗ dern eine deutſche Frage geworden ſei, was man auch in Mannheim berückſichtigen müſſe. Stadtbaurat Oehlgstz⸗ Mannheim, meinte, die ganze Frage habe internationale Be⸗ deutung, da man ja auch den Rhein in ſeinem Oberlauf ſchiff⸗ bar zu machen beſtrebt ſei. Auch er iſt überzeugt, daß der Kanal ſpäter über Plochingen hinaus geführt werde. Juſtiz⸗ rat Röhrig⸗Frankenthal erklärte ſich im Namen der Fran⸗ kenthaler ſowie der hinterländiſchen(nordpfälziſchen) In⸗ duſtrie für die Ladenburglinie, ebenſo Generaldirektor Hecht⸗Mannheim als Vertreter der Schiffahrtsintereſſenten und Direktor Rheinhardt von der Mannheimer Rhein⸗ ſchiffahrtsgeſellſchaft vorm. Fendel. Profeſſor Endres⸗ Mannheim iſt vom allgemeinen Geſichtspunkt aus für die Rheinaulinie. Oberbürgermeiſter Dr. Weiß⸗Ludwigshafen erklärt, daß ſich die bayriſche Staatsregierung in dieſer Sache noch nicht feſtgelegt habe. Es müſſe Aufgabe ſein, die Staats⸗ regierung in München mobil zu machen, damit ſie ſich der Sache annehme. Möge die Entſcheidung fallen wie ſie mag, jedenfalls aber müßten die Pfälzer verlangen, daß die Staats⸗ regierung entſprechend informiert wird. Regierungspräſident von Chlingensperg glaubte feſtſtellen zu können, daß die heutige Beſprechung weſentlich dazu beigetragen hat, die Angelegenheit allſeitig zu beleuchten, und der Staatsregie⸗ rung es zu ermöglichen, ſich endgültig über den Standpunkt der inbetracht kommenden Kreiſe klar zu werden, ob Rheinau⸗ oder Ladenburglinie. Eine definitive Stellung zu der Kanal⸗ mündung könne die heutige Verſammlung nicht nehmen, man könne aber das Material der Staatsregierung überweiſen, damit ſie ſich ein Bild von der ganzen Sache machen könne. Notwendig werde es ſein, eine vielleicht ſechsgliedrige Kom⸗ miſſion zu wählen, die in München vorſtellig wird, um Klar⸗ heit in die Angelegenheit zu bringen. Damit war die Ver⸗ ſammlung einverſtanden. In dieſe Kommiſſion wurden ge· wäblt auf Vorſchlag die Herren Dr. Kehm, Oberbürger⸗ meiſter Dr. Weiß und Dr. Raſchig als Anhänger der Rheinaulinie, Juſtizrat Röhria⸗Frankenthal, Hagen⸗ burger⸗Hettenleidelheim und Direktor Geil als An⸗ hänger der Ladenbrolinie Dazu kommt noch ein Vertreter des Kreistages der Pfalz. n t Wiſen. Verein für Volksbildung Mannheim. Als letzter Redner im Winterhalbjahr 1920/21 ſprach Herr Prof. Max Oeſer über „Friedrich Schiller und die Sturm⸗ und Drangzeit in ihrer Bedeutung für die Gegenwart.“ Redner unterzog das Wirken Schillers vom revolutionären Standpunkt der Sturm⸗ und Drangzeit aus einer neuen und heute wieder zeitgemäßen Beurteilung und kam zu dem Schluß, daß Schiller trotz aller formellen Wandlung ſeiner Sprache ſich den freiheitlichen Geiſt und Wagemut ſeiner Jugend bis uletzt bewahrt hat. Gerade noch ſein letztes vollendetes Werk, der ell, knüpft an die kühnſten Elemente ſeines Jugendwerkes,„Die Räuber 5 wieder an. Wie ſein Wirken begonnen, ſo hallte es am End wieder aus: mit einem großen Liede der Freiheit. Aber in all ſeinen Dich⸗ tungen, die dazwiſchen liegen, kommen ebenfalls ganz moderne Mo⸗ tive und Elemente zum Austrag. Wir müſſen ſeine Werke nur be⸗ freien von der gekünſtelten Theaterdeklamation und von dem un⸗ wahren Pathos. In allen Dramen Schillers iſt ganz neuer Anlaß zu bedeutender Charaktergeſtaltung gegeben, wenn das dämoniſche Element des Dichters nur erkannt und die Wahrhaftigkeit und die Stilgröße ſeiner Geſtalten tiefer erfaßt wird. Mannheim ſchenkte Schiller ſein großartiges Volksſtück„Luiſe Millerin“, das ſelbſt in kleinſten Details ſo mit unſerer Stadt verbunden iſt, daß ſolche überhaupt nur der Mannheimer verſtehen kann, ſo z. B. die luſtige Stelle:„Der Major ſpringt über die Planke“. Viel zu wenig iſt die Verbindung unſerer Stadt mit der Don Carlos⸗Dichtung in den Literaturgeſchichten gewürdigt. Hier in Mannheim ſchrieb Schiller gerade die berühmteſten Szenen zwiſchen Marquis Poſa und Don Carlos, und in der Bibliothek des Schloſſes weilte er oft zum Stu⸗ dium der ſpaniſchen Geſchichte. Auch der mit Mannheim verknüpfte „Fiesco“ erlebte kürzlich unerwarteterweiſe hier eine intereſſante Auferſtehung bei ausverkauftem Hauſe. Redner trat dann für eine vertiefte und lebendigere Auffaſſung auch der anderen Dramen des Dichters mit beſtimmten Vorſchlägen ein, wodurch ſie unſerer Zeit ganz neu gewonnen werden könnten. Da bei Schiller der Geiſt ſeiner Jugend immer lebendig blieb, haben auch die Grundlagen ſeines Schaffens, die er in Mannheim erhalten, bis zuletzt weiler⸗ gewirkt. Auch Weimar gegenüber braucht daher Mannheim ſeine Rechte an Friedrich Schiller ſich nicht ſchmälern zu laſſen und 5 o ſchloß der Redner— das am wenigſten jetzt, wo ſeine„Räuber“ in neu verſtandener Weiſe und voller Jugendfriſche wieber erſtehen. Der VPortrag löſte langanhaltenden Beifall aus. Das Jreiburger Studilheater brachte am Sountag zum erſten Male Frank Schrekers„Schatzgräber“ zur—— 95 ufführung des Werkes war Kapell n wohlgelungenen 5 2 Seite. Nr. 124. MNannheimer General⸗Nuzeiger.(Abend⸗Ausgade.) Dlenskag, den 15. März 1924. 9— 4 Umgeſtaltung der Reichsverſicherung. Der Verband der Betriebskrankenkaſſen für Südweſtdeutſchland ſchreibt uns: Faſt jeder Deutſche iſt an der Reichsverſicherung, an der Kran⸗ ken⸗, Unfall⸗, Invaliden⸗ und Hinterbliebenen⸗ oder an der Ange⸗ ſtelltenverſicherung beteiligt, ſei es als Empfangsberechtigter, oder ſei es nur als Beitragszahlender. Grundlegende Aenderungen an der eichsverſicherung haben daher faſt für jeden Deutſchen Bedeutung. alb verdienen Beſtrebungen auf einen„Geſamtumbau“ der Reichsverſicherung, wie ſie neuerdings vom Reichsarbeitsminiſte⸗ rium ausgehen, allgemeine beſondere Beachtung. Wie Veröffentli⸗ chungen aus dem Reichsarbeitsminiſterium im„Reichs⸗Arbeitsblatt“ ergeben, wird in dieſem Reichsminiſterium der Plan einer ſogen. Bereinheitlichung der verſchiedenen Zweige der Reichsverſicherung verfolgt. Dieſer Plan ſtütt ſich auf fehl⸗ gehende theoretiſche Erwägungen und muß insbeſondere von den mit den tatſächlichen Verhältniſſen vertrauten Kreiſen nachdrücklich bekämpft werden: Krankheit, Unfall, Alters⸗ und Hinterbliebenenver⸗ ſorgung ſowie die Verſicherung gegen Arbeitsloſigkeit, wie ſie in Ausſicht genommen iſt, umfaſſen derartig verſchiedene Zuſtände, daß eine einheitliche Regelung dafür theoretiſch denkbar, praktiſch aber unmöglich iſt. Dieſe verſchiedenartigen Zuſtände erfordern eine verſchiedenartige Behandlung und Fürſorge. Wenn man die Einrichtungen dafür auch zentraliſieren würde, ſo müßte man im Rahmen der Einheltsgebilde wieder dezentraliſteren. Man käme im Grunde zu demſelben Ergebnis, wie ſich heute die Reichsverſicherung Darſtellt; die Reichsverſicherung wäre nur verumſtändlicht, ſchwer⸗ fälliger geſtaltet und vor allem unweſentlich verteuert worden. Wir haben im Deutſchen Reiche in den letzten Jahren umſtürzleriſche Ein⸗ Hrifſe in überlieferte Einrichtungen genügend zu verzeichnen. Daß dadurch beſondere Fortſchritte erzielt worden ſind, wird niemand be⸗ haupten können. Es liegt kein Anlaß vor, auch die Reichsverſiche⸗ kung, die bisher die Stürme der Zeit verhältnismäßig gut üherſtan⸗ den hat, in den Umſturz einzubeziehen und recht zweifelhaften Ex⸗ perimenten entgegenzuführenl 2* 2* Städtiſche Nachrichten. Sp. Zum Gedächtnis an Lulhers Bekenntais auf dem Vormſer Der Evang. Oberkirchenrat hat eine Verordnung erlaſſen über die Feier zum Gedächtnis an Luthers Bekenntnis in Worms. Darnach ſollen am 17. April(Sonntag Jubilate) in allen Gemeinden ——— gehalten werden, wobei die Mitwirkung der Kirchen⸗ re vorausgeſezt wird. Auch die Filial⸗ und Diaſporaorte ſollen nicht ohne Feſtfeiern an dieſem Tage ſein. Auch in den Jugend⸗ ottesdienſten ſoll Luthers gedacht werden, dabei iſt der Jugend der Wert eines unerſchrockenen Einſtehens des Einzelnen für ſeine Glau⸗ bensüberzeugung zum Bewußtſein zu bringen. In einem Gemeinde⸗ ſamilienabend ſoll der Tag ſeinen Abſchluß finden. In den Feſt⸗ Hottesdienſten iſt eine Kirchenſammlung zugunſten der deutſchen Sväng. Auslandsdiaſpora zu erheben. Vor dem Feſttag iſt auch in der letzten Religionsunterrichtsſtunde der oberen Klaſſe auf Luthers Bekenntnis in ſeinem kirchengeſchichtlichen Zuſammenhang hinzu⸗ weiſen. Die Verordnung des Evang. Oberkirchenrats ſchließt mit den Worten;„Gott der Herr wolle aus all dieſen Veranſtaltungen un⸗ ſexer Kirche in der Not der Gegenwart eine innere Stärkung er⸗ wachſen laſſen! Je ernſtlicher wir das erflehen, umſomehr haben wir es aber auch zu beweiſen, daß uns bei dieſen Feiern jede Ab⸗ ſicht einer Verſchärfung der— Gegenſätze fern liegt. Unſer Volk braucht jetzt mehr denn je des Zuſammenſtehens. Was wir wollen, iſt das, daß Grund und Kraft einer unerſchütterlichen evangeliſchen Glaubensüberzeugnug aus Luthers Handeln klar er⸗ kannt und in den evang. Gemeinden lebendig werde.“ Bolks- und Jugendleſehallen des„Bezirksverbands gegen den Alke us. Die Leſehalle Schwetzingerſtraße 83 wurde im Monat Februar von 705 Erwachſenen und 429 Kin⸗ dern im Alter von—14 Jahren beſucht. Die Leſehalle im Linden hof, Rheindammſtraße 89 fchab einen Beſuch von 487 Er⸗ wachſenen und 390 Kindern. Die Leſehallen ſind Werktags geöffnet von—8 nachmittag, für Kinder von—6/½ Uhr. Die Benutzung der Leſehallen iſt frei. Parteinachrichten. Deuiſche(liberale) Volkspartel. Die Jugendgruppen der Deutſchen Volkspartei n in ihrer Arbeit ihre Mitglieder hauptſächlich mit der deutſchen ſchichte, mit der deutſchen Heimat und mit deutſcher Kunſt als den rundlagen deutſcher Kultur vertraut machen. Dazu ſollen dienen Borträge, Wanderungen, muſikaliſche und deklamatoriſche Veran⸗ ngen. Am Samstag, den 12. März, hatten die Jugendgruppen Mann⸗ heim und Ludwigshafen einen Beethovenabend veranſtaltet, um mit dem Leben, Denken und Schaffen dieſes vielleicht größten deutſchen Meiſters bekannt zu machen. Herr Oberlehrer Jung legte in ausführlicher und klar durchdachter Rede die Faktoren dar, die es ermöglichten, daß Beethoven zu einem ſo überragenden Genie werden konnte. Seine Veranlagung zur Muſik durch Abſtammung aus einer muſikaliſchen Familie, die vorzügliche Ausbildung, die ihm zuteil wurde durch gute Lehrer, ſein Beſtreben, ſich eine Allgemeinbilbung u erwerben, ſeine Liebe zur Natur, die vielen hohen Gönner und unde, die er fand, und die es ihm ermöglichten, als Komponiſt ——— hervorragender Weiſe beteiligt und der lebhafte Beifall des voll⸗ beſetzten Hauſes galt neben ihm auch dem Spielleiter Gſell, der wunderbare Bilder geſchaffen hatte. OMeßfeſtſpiele der Leipziger Oper. Während der Meßwoche en die auswärtigen Beſucher Gelegenheit, Leipgig nicht nur als er ſondern auch als Muſtkſtadt kennen zu lernen. So bringt die Leipziger Oper nicht weniger als ſieben Meßfeſtſpiele, bei denen auber den erſten Leipziger Kräften hervorragende auswärtige „Künſtler mitwirken. So wird in„Triſtan und Iſolde“ Paula Windheuſer von der Staatsoper Wien die Iſolde, Kurt Taucher von der Staatsoper Dresden an Stelle des anfangs in Ausſicht genom⸗ menen Kammerſänger Jacques Urlus den Kriſtan und Kammer⸗ ſänger Herm. Weil von der Metropolitan Opera in Newyork den Kurwenal ſingen. In der Oper„Othello“ werden Joſef Mann von der Staatsoper Berlin als Othello und Hermann Wiedemann von der Staatsoper Wien als Jago mitwirken. Zur Aufführung ge⸗ langen ferner noch die Opern„Tannhäuſer“,„Oberon“,„Fidelio“, „Madanie Butterfly“ und„Die Walküre“. SLiebevolle Vertieſung in die Natur. Erforſchung der großen Geſetzmäßigteit ihrer Erſcheinungsformen, des toten Stoffes wie des warmen Lebens— ſie iſt geeignet, die Urteilskraft zu ſchärfen, Borurteile zu beſeitigen und auf dem Wege über die Erkenntnis der eigenen Kleinheit zu beſche'dener Zurückhaltung, aber auch zu iatkräfligem Streben nach dem Möglichen zu führen. Mit dieſen Worten beginnt der Vorſtand des Kosmos, Gefellſchaft der Natur⸗ unde, den neuen Jahrgang ſeines„Handweiſers für Natur⸗ eunde“. Er betont dann weiter, daß die hervorragendſten Volks⸗ zieher mit Recht eine immer ausgedehntere Einfuͤhrung unſerer Zugend in die naturwiſſenſchaftliche Forſchungs⸗ und Betrachtungs⸗ e fordern. Auf dieſem Gebiet— nun gerade der„Kosmos“ in den 17 Sahren ſeines Beſtehens Kulturarbeit im edelſten Sinne des Wortes geleiſtet. Daß er ſeinem bisherigen Programm nicht nur treu bleibt, ſondern den Inhalt des Handweiſers, wie auch die Buchbeilagen verbeſſert, zeigen uns die vorliegenden beiden erſten Heſte und die erſte Buchbeilage des neuen Jahrgangs:„Anfänge der Naturbeherrſchung, 1 Frühformen der Mechänik von Prof. Dr. K. Weule. Ein Opfer das Spirilismus. Die Schriftſtellerin Grete Meiſck.Heß.—9 die die„Frankfurter Zeitung“ kürzlich ein Wort einlegte, um ihr in ihrem Zuſammenbruch zu helfen, teilt dem Blatte 29. mit, datz ihr Unglück auf den Spiritismus zurückzuführen ſei. habe ſich verführen laſſen, an teilzu · nehmen, habe ſich mit ſpiritiſtiſchen Problemen befaßt und ſei da⸗ durch in Verwirrung geraten Riemals vorher ſei ſie ernſtlich krank —— nun aber ſei es ſo weit mit ihr gekommen, daß ein Stim⸗ menlärr—5 14 f0f es 0 fü 9* eder Hedanke, den ſie faſſen wolle, aku wirke e Weiſe 9 1 1 allein zu leben, ſeine Empfindſamkeit, ſein Gehörleiden(für ihn ein Unglück, für die Nachwelt ein Glück, weil er nicht mehr als Pianiſt, ſondern dann nur als Komponiſt wirkte) und endlich ſeine Gewiſſen⸗ haftigkeit in allen Dingen. Der Redner, an deſſen Ausführungen man erkannte, daß er ſeinen Beethoven liebt und kennt, ſchloß ſeinen ortrag mit den warmen Worten;„Die Feinde können uns mate⸗ rielle Güter rauben, unſere deutſche Kunſt können ſie uns nicht nehmen.“ Eine Ergänzung und Vertiefung dieſer Grundgedanken des Vor⸗ trags war die packende, warm und richtig nachempfundene Vorleſung des Herrn Rechtsanwalts Dr. Neumann aus dem Teſtament Beethovens vom Jahre 1802. Frl. Bertel Kleiner und Herr Ernſt Kraus(Ludwigshafen) leiteten den Abend mit der ſchwungvoil geſpielten Egmont⸗Ouverture ein. Herr Georg Weiß(Mannheim) ſpielte(von Frl. Liſt ſicher begleitet) auf ſeiner gutklingenden Vio⸗ line tonſchön die Frühlignsſonate. Frl. Auguſte Schumacher (Mannheim), von Frau Profeſſor Biſchoff geſchmackvoll begleitet, ſpendete mit ihrer ſchönen, vollen Alt⸗Stimme drei Lieder. Der Kla⸗ viervortrag Andanke F⸗Dur des Frl. Betta Liſt(Mannheim) zeigte gute Technik und warme Empfindung. Einen würdigen Abſchluß fand der Abend mit dem Melodrama auf Beethoven von A. Kugler; in Förl. Sieglinde Berg und Herrn J. Jung(Ludwigshafen) hatte man zwei treffliche Interpreten gefunden. Durch die zahlreichen Zuhörer wurde den Mitwirkenden reicher, wohlverdienter Beifall zu⸗ teil. Der 1. Vorſitzende der Jugendgruppe Mannheim dankte ihnen und bat die Mitglieder, auch künftighin ebenſo zahlreich bei den wei⸗ teren Verſammlungen und Veranſtaltungen zu erſcheinen. Vereinsnachrichten. 6, Mannheimer Hausfrauenbund. Am kommenden Donnerstag wird Dr. von Pegold aus Karlsruhe über die Geſchlechtskrank⸗ heiten und ihre Vekämpfung ſprechen. Bei der ungeheueren Ver⸗ breitung, welche dieſe Krankheit nach dem Krieg genommen hat, iſt es Pflicht jeder Frau und Mutter, ſich über die Gefahren aufzuklären und über die Bekämpfung belchren zu laſſen. Der Vortrag iſt für Mitglieder frei.(Weiteres Anzeige im Mittagsblatt.) 6Der Geſangverein„Sängerluſt“ veranſtaltete am vergangenen Sonntag im Saale der Bäckerinnung bei faſt vollzähliger Beteili⸗ gung der Mitglieder ſowie zahlreicher Gäſte einen Herren⸗ abend. Die Hauskapelle ſpielte den Eröffnungsmarſch. Die Akti⸗ vität ſang einige Chöre, Sangesbruder Herbinger gab einige Baßſolis zum Beſten. Verſchiedene andere Sangesbrüder brachten zugkräftige Couplets zu Gehör. Erwähnungswert iſt noch ein ori⸗ gineller Ringkampf zwiſchen dem Fllzbachmeiſter Adolft und dem Weltmeiſter Schneider( a bneſh Schließlich mußte, wie vor⸗ auszuſehen war, der ſtarke Schneider dem flinken Filzbachmeiſter unterliegen. Unter toſendem Beifall verließen die beiden Kümpen die Matte. Ebenſo ernteten alle übrigen Darbieter regen Beiſall. Nach einem Schlußmarſch der Hauskapelle gingen die Teilnehmer mit dem Bewußtſein, einige gemütliche Stunden verlebt zu haben, auseinander. (Der Bund der iſraelitiſchen Wohlſahrtsverein in Baden, Ge⸗ ſchäftsſtelle Karlsruhe, Kronenſtraße 15, die onſeffonehfe Vertintonn aller in Baden beſtehenden iſraelitiſchen Wohlfahrtsvereine, hat ſein drittes Ge⸗ ſchäftsſahr vollendet. Der Zweck des Bundes, die iſraelitiſche Wohlfahrts⸗ pflege in Baden zuſammenzufaſſen und auszubauen, iſt in er Nenlichkt iſe gefördert worden; auf einzelnen Gebieten, wie bei der ntſendung von Kindern aufs Land, in Erholungsheime und in die Schweiz, in der Armen⸗ fürſorge, Kinderfürſorge, Berufsberatung und in der Stellenvermittelung in Erziehungs⸗ und Ausbildüngsfragen hat der Bund erſolgreiche Arbeit ge⸗ leiſtet. Neben der Zentrale in Karlsruhe arbeiten in allen größeren Städten Badens Ortegruppen und an kleineren Plätzen Vertrauenskeute, Bemerkenswert iſt, daß der Bund nicht nur in 60 Kreiſen Beachtun efunden hat, ſondern daß er auch als Zentralſtelle von einer großen An hörden zur Mitarbeit herangezogen wird. Stimmen aus dem Publikum. Wo bleibt die Sittenpolizei? Um letzten Samstag nachmittag badete ein in nächſter Nähe der Fried ungeniert im Adamskoſtüm, i erwachſener Menſch sbrücke und der Bootsverleihanſtalt 1 em er aus einem Mietsboot heraus und wieder hinein voltigierte, vor den Augen zahlreicher Paſſanten und Zuſchauer. Da wäre es doch Sache der Sittenpolizei, einzu⸗ ſchreiten und einen ſolchen Frechling wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes exemplariſch zu beſtrafen. Ein netter orgeſchmack von dem, was man den Sommer während des ſchrankenlos ch einge⸗ hürgerten Strandbades am Neckar alles erleben wird, wenn die Sittenpoligei es unterläßt, Schranken zu ziehen. in Augenzeuge. RNus dem Lande. Deinbeim, 14.———0 Am geſtrigen Sonntag Judica wur⸗ den in der hieſigen evangeliſchen Kirche 272 Konfirmanden nämlich 155 Knaben und 117 Mäbchen.— Aus dem ohnwagen eines Theaterunternehmens der auf dem hieſigen Juxplatze en gibt, wurden in verfloſſener Nacht mitlels Einbruchsdiebſta 9³ s das geſamte Bargeld einſchließlich der Sonntagseinnahme in Höhe von über 10 000 Mark getken Ob⸗ wohl vier Perſonen im Wagen ſchliefen, gelang es den Tätern, mit der Beute unbemerkt u entkommen. Freiburg, 13. März.(WB.) Nachdem der Staat die einer Perſonenkra twagenverbindung an den Tuniberg abgelehnt hat, wird demnächſt eine private Autoverbindung von Freiburg nach St. Georgen über S nach 8 n einerſeits und über Betzenhauſen, Umkirch nach St. Nikolaus anderer⸗ eits eröffnet werden. Man rechnet damit, daß die neue Ver⸗ —.— von Oſtern ab im Betrieb ſein—22 8 Nus der Pfalz. Der neue Fahrylan im beſetzien Gebiet. On der 77 vom 14. auf 15. iſt im Gebiet die weſtsuropäiſche Sommerzeit im Eiſenbahn⸗ betrieb— worden, die mit der mitteleuropäiſchen Zeit wieder übereinſtimmt. Im Zuſammenhang mit der Einführung der iſt am 15. März im beſetzten rheiniſchen Gebiet ein neuer Fahrplan in 00 getreten, der**3 teilweiſer Ver⸗ ſchiebung der Sukt um eine Stunde weſentliche Aenderungen gegen⸗ über dem derzeitigen Fahrplane gebracht hat. Soweit die Pfalz in Betracht kommt, ſei kurz auf folgende wichtigere Aenderungen aufmerkſam gemacht: Schnellzug D 88 Berlin—Würzburg—Mannyeim Sgarbrücken verkehrt auf der pfälziſchen Strecke eine Stunde ſpäter und verliert dadurch in Neuſtadt, Landſtuhl und Saarbrücken Anſchlüſſe. Zur teilweiſen Aufrechterhaltung der en Ver⸗ bindungen würde daher im Anſchluß an Schnellzug D 106 Ludwigs⸗ ——(ab.22 vorm.)— Neuſtadt ein neuer Eilzug 30 na Saarbrücken eingelegt. Als Gegenzug verkehrt ein neuer Eilzug 3 Saarbrücken—Neuſtadt mit günſtigen Anſchlüſſen in Saarbrücken und Landſtuhl 675 Anſchluß an Schnellzug B 105 Neuſtadt—Lud⸗ wigshafen(an 12.40 nachm.). Die Schnellzüge D 52 und P 53 zwiſchen Saarbrücken und München verkehren auf der pfäl⸗ ziſchen Strecke eine Stunde ſpäter. Im Anſchluß an Schnellgug D 52 München(ab.00 vorm.)— Landau(an.01 nachm.) ver⸗ kehrt ein Perſonenzug 615 Landau(ab.06 nachm.)— Neuſtadt(an .34 nachm. zum Anſchluß an Perſonenzug 240 nach Kaiſerslautern (an.55 nachm.) Der ſeither in Ludwigshafen um.00 Nachts ab⸗ fahrende Perſonenzug 200 nach Neunkirchen verkehrt nunmehr Lud⸗ wigshafen ab.35 vorm. und verliert daburch in Kaiſerslautern den langen Aufenthalt. Die zur Zeit zwiſchen Ludwigshafen und Neu⸗ ſtadt verkehrenden 50 und 257 werben bis und ab Kaiſerslautern fortgeſetzt. Die z. Zt nur zwiſchen München und Stuttgart verkehrenden Schnellzüge H 60 und D 23 wer⸗ den kün. der Nacht von auf Montag, Montag auf Dienstag, W auf Donnerstag und Freitag auf Samstag lerſt⸗ mals am 16./17. 88 bis und ab Ludwigshafen fortgeſetzt, wodurch ſich an dieſen Tagen folgende neue Berbindungen ergeben: München ab.05 nachmittägs, Lübwigshafen an 12.22 vorm., Ludwigshafen ab.20 vorm., München an 130 nachm. Nähere Auskunft über die Aenderungen geben auf Befragen auch die Beamten an den Fahrkartenſchaltern und an der Wahnſteigſperre. Sportliche Runoͤſchau. Der Totaliſatorbetrieb auf badiſchen Rennplähen. Die durch die Sportpreſſe gegangene Notiz, im Freiſtaat Baden ſei beabſichtigt, den Total,ator beſonders zu beſteuern, bedarf, ſo leſen wir in der Fachpreſſe, einer NMichtigſtellung, da ſie unvollſtändig durch die Preſſe gewandert iſt. Der Vorgaug war ſolgender: Im Badiſchen Landtag hat der Abgeordnete, Oekonomierat Vielhauer, die Anfrage an die Regie⸗ rung gerichtet, ob die auf badiſchen Rennplätzen erzielte Totaliſiatorſteuer auch tatſachlich der badiſchen Landespſerdezucht zugeführt wird. Bei der Regierungsbeantwortung dürfte dieſe Anfrage wohl mißverſtändlich aufge⸗ ſaßt worben ſein, indem der Herr Miniſter des Innern geantwortet hat: „Wenn wir alſo, wie es uns angeſonnen worden iſt, Wert darauflegen, aus dieſen Erträgniſſen etwas zu betommen, ſo iſt zunächſt eine Auseinander⸗ ſetzung mit den Rennvereinen notwendig, weil ſie ſich ja dudgetmäßig ſeit Jahren auf dieſe finanzielle Geſtaltung der Organiſation eingeſtellt haben.“ Es ſcheint eine Folge hiervon zu ſein, daß der Badiſche Rennverein Mannheim durch das Miniſterium des Innern alsbald hierauf eröffnet erhielt, daß die badiſche Regierung ihren Rennvereinen /nicht mehr die ganze unerhobene Hälfte der Reichsſtempelabgabe überlaſſen kann, ſondern daß die äußerſt geſpannte Finanzlage die Regierung wohl zwingt, die Ab⸗ führung mindeſtens des dritten Teils der unerhobenen Reichsſtempelabgabe an die—— Staatstaſſe Der Badiſche Rennverein in Mannheim hat hierauf ſeinem Miniſterium eingehend klargelegt, daß die Rennen in Mannheim(u. wohl auch in Baden⸗Baden) undurchführbar ſind, wenn der bisherige Freiteil der Stempelabgabe eine Aenderung erſährt. Die entfernte Lage des badiſchen Landes und der badiſchen Rennplätze zwinge die Vereine zu anſehnlichen Rennpreiſen, die keinesfalls unter den auf norddeutſchen Konkurrenz⸗Rennplätzen üblichen Preiſen gehalten wer⸗ den dürften, für welche hinſichtlich der Reiſekoſten ſowohl für Pferde als auch für Reiter weit günſtigere Bedingungen vorliegen. Der Badiſche Rennverein hat insbeſondere auf einen Vergleich der Starterziffern und der Totoumſätze des wegen ſeiner niedrigen Rennpreiſe gänzlich verun⸗ glückten Mai⸗Meetings 1920, bei welchem der Verein nach ſeinem fünf⸗ jährigen Stillegen der großen Riſiken wegen nicht höher hinaufgehen konate, mit dem geradezu glanzend verlauſenen Herbſt⸗Meeting, bei welchem mit 9,8 Durchſchnittsſtarten pro Rennen die höchſten Starterzahlen des geſamten Weſtens und Südens erreicht wurden, aufmerkſam gemacht. Beim Mann⸗ heimer Herbſt⸗Meeting konnten 75 Proz. höhere Reichsſtempelabgaben abge⸗ liefert werden, als beim Mairennen mit ſeinen ſchwachen Feldern, bei welchen der Totobetrieb infolge der geringen Geldpreiſe vollſtändig verſagte. Die badiſche Regierung ſcheint—3— einfache kaufmänniſche Rechnung rich⸗ tig beurteilt und gewürdigt zu haben und hat infolgedeſſen dem Badiſchen Rennverein für ſein Mai⸗Meeting nochmals die unveränderte Regelung der Totoabgabe 9 tanden. Mecticd hat ſie allerdings eröfſner, daß die Ent⸗ ſcheidung für das Herbſt⸗Meeting ausdrücklich vorbehalten wird. Bei den weiten Eeneporirepen nach dem Badener Land, die für ſämtliche Renn⸗ ſtälle in Betracht kommen, darf erwartet werden, daß die badiſche Regie⸗ rung für die ſportlichen Entſcheidungen in Iffesheim im Auguſt und für Mannheim im September das jetzt bewieſene Verſtändnis wiederum kundgibt. Schwimmen. 5 9 Schwimmfeſt in Frankfurt a. M. Vergangenen Sonntag fand im Hallenſchwimmbad in Frankfurt ein Schwimmfeſt ſtatt, bei wel⸗ chem der hieſige„Freie Schwimmerbund Roeve“ 4 erſte, 2 zweite und 2 britte Preiſe erringen konnte. Der Mannſchaft Schaudel, Berberich, Lindemann und Stark gelang es, bei ſtarker Konkurrenz die Lagenſtaffette zu gewinnen in der guten Zeit von 2,15 Minuten. Heinrich Berberich errang im Seitenſchwimmen den 1. Preis. Bei gleicher Schwimmart ſehen wir Franz Flöthe auf dem 3. Platz. Erſte Preiſe errangen im Tan⸗ demſchwimmen Heinrich Berberich—, Jakob Stark. Im Kriegsbeſchädigtenſchwimmen war Wilhelm Frey Erſter. Im Män⸗ nerwehrkampf belegte Hans Leinberger den 3. Platz. Zweite Preiſe errangen Helene Heuß im Damenbruſtſchwimmen, außer⸗ dem Karl Lindemann im Rückenſchwimmen, letzterer bei ſtarker Konkurrenz. gußbad ußball. er. Berlin— Budapeſt:2(:). Vor eiwa 35 000 Buſchanern —— lich in Budapeſt die Mannſchaften der beiden Metropolen. Be⸗ ſonders die deutſche Mannſchaft wurde lebhaft von den Einheimiſchen be⸗ grüßt. Das Spiel endete mit einer freudigen Ueberraſchung für die deut⸗ ſche Fußballwelt. Die Budapeſter ſtellten das beſte ungariſche Material dar ſeeab man allgemein kaum an einen Erfolg der Berliner glaubte. Die Unfr gen, die auch das letzte Spiel im Deutſchen Stadion vor 40 000 Zu⸗ chauern im vergangenen Jahre mit:0 gewannen, zeigten ſich aber von hrer beſten Seite. Allgemein wurde nach Schluß des Spieles die Anſicht ausgeſprochen, daß die Deutſchen einen moraliſchen Sieg errungen hätten. denn das letzte ausgleichende Tor der Ungarn iſt als nicht ganz einwands⸗ frei anzuſehen. Berlin machte einen ausgezeichneten Eindruck. An Tech⸗ nik und Kombination waren die Ungarn zwar überlegen, aber der Eifer der Gäſte und brillante Einzelleiſtungen, wie die Schwenglers im Tor, des Verteidigers Mohns und des Mittelläuſers Tewes riſſen die vielen Zu⸗ chauer 15 oft zu ſpontanem Beifall hin. Ungarn war im Felde über ⸗ egen, aber Berlin zeigte die größere Entſchlußfähigkeit vor dem feindlichen Tox. Ueber den Spielverlauf wird uns ſolgendes kerichtet: Zehn Minuten nach Beginn landei Budapeſt das erſte Tor. Sechs Minuten ſpäter ge⸗ lingt Berlin durch Wolter der Ausgleich. Bis zur Pauſe bleibt es dann bei dem Stande:1. Nach Wiederbeginn wogt das Spiel zuerſt hin und her und nach verſchafft Montag den Berlinern wieder ⸗ um die Führung. Dieſer Vorſprung kann bis drei Minuten vor Schluß ge⸗ halten werden. Durch Einknöpfen kann Ungarn dann wiederum aus⸗ gleichen. Der Erſolg war jedoch nicht ganz einwandsfrei. Der ſonſt aus⸗ ſiezeichnete& lebörſchter Meiſel⸗Wien Palte überſehen, daß der Ball von dem einköpfenden Spieler mit der Hand berührt worden war. So endete das Spiel:2 unentſchieden. ex, Fußball in Wien. Naptd— Florisdorf:3; Amateur— Wiener Sportklud 2 05 O. W. A. F.— Wiener Athl.⸗Club:0; Hertha— Ad⸗ mira 8: 1; Wacker— Hacoa 3: 1; Vienna— Semmering:0. Leichtathlelit. er. Die Walblaufmeiſterſchaft von Hannover, die am Sonntag über 4 Lilometer ausgetragen wurde, ſah den Haunoverſſchen Sport⸗ Berein von 1696 mit 42 Punkten vor dem Deutſchen Hockeyklud Hannover(77 Punkte). Im Senioreneinzellaufen war Siegmann(Han⸗ noverſcher Sport⸗Verein) in 14 Min. 43 Sekunden ſiegreich. Den zweiten Platz belegte Kirſch vom gleichen Verein in 1514. Weterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karigruhe. Beobachtungen vom Dlengtag, den 15. März 1921, uhr morgens(MBz.) Unf Grund lanbe und ſunkentelegraphiſcher Meldungen. DD——— Lufidruck Temp Wind Miederche der Ort in N chrm.J Srt⸗ Wetter lebien ae nd Hamburg. 770.0 6 080 ſſchwach heiter 0 Königsberrg.————— Berlim„ 5 0 ſchwach wolklos 0 rankfurt a. N 7714 5 W leicht halb bed..5 ünchen 171.9 1 8 leicht heiter 0 Kopenhagen.772.8 8 880leicht Nebel 05 Stockholm—————— 5—+ 05 8——1 8 mäßig] Nebel 0 e§ PSSV/Yleicht wolkig 0 Paris 7717 7 SW/ teicht vedeckt 3 Marſeille—————— Uri—„„„„„„** Por.en ien 48 2 80 leicht wolklos 0 Beobachtungen badiſcher Wetterſteſlen(T* morgeus) ————— 125 Pal Jote—— ee 0. 2* S333 Ticrſetärte 8 Wertheim. 151772 21—1 13—1— ſtill a 0 Königſtuhl563 770 56 6 10 5 80 eicht ſu. ll.).5 Karlsruhe. 127771.340 2J 14 2 Swteicht haitr.5 Baden⸗Baden 2137713] 4] 15 4 0 leeicht ſuclkl. 0 Villingen. 715 7742—4] 11/—5SW ſeicht Folo 0 8.Hof 1281658.4 1 7 11W ſſchw. h 0 t. Blaſien. 780—[—1 12—3 N lteicht olll.] 0 Allgemeine Wilterungsüberſicht. Das ogeaniſche Tiefdruckgebiet ſenbet einen Ausläufer füdoſt⸗ wärts über Mitteleuropa, der heute früh von Holland bis Böhmen ich erſtreckt, aber nur vereinzelt Regenfälle hervorruft. Ueber land verrät der ſinkende Luftdruck die Annäherung einer neuen Luftdruckwelle, die bis morgen Deutſchland berühren wird. Es ſind zunächſt heiteres Wetter, ſpäter leichte Tröbung und vereingelte nicht erhebliche Niederſchläge zu erwarten Wettervorausſage bis Mittwoch, 16. März, 12 Uhr nachtg. unächſt heiter, ſpäter Trübung und vereinzelte nſe diemlich 23 93— 9*— U „—„„ F ——cP 5. Seite. Nr. 124. —————— ie Borse und die Sanktionen. Man schreibt uns aus Berun: Die Borse hat das Ulti- matum der Eutente, den Aboruch der Londoner Konferenz und den Einmarsch in die Kuurkohlenhaten mit besouderer Kune aulgenommen, obwohl man gerade an den Etiekten⸗ marxten uberwiesend die Auffassung vertreten hatte, es wurde doch noch in London zu einer Einigung kommen. Auch die Euttauschung über die Erklarung des neuen amerikanischen Prasidenten, die jede Holtnung auf ein Eingreiten der Ver⸗ eiuigten Staaten zu Gunsten Deutschlands in der jetzigen tra⸗ Eischen Situation hintallg macht, vermochte die Borse.cht —————— 4 aus ihrer kuhe azu bringen. Dabei ist sich die Börse des Erustes der Lage durchaus bewubt. Sie wein, datz die Lwangs⸗ mahnahmen der Entente, die Besetzung der wichtigstén Kohlenhäfen des rheinisch-westfälischen Industriereviers und die Errichtung einer Zollgrenze am Rhein, den ganzen Bau unseres Wirtschaftslebens bedrohen. Wennsleich damit ge⸗ rechnet wird, daß es gelingen werde, die Kohlenversorgung in der Iudustrié umzustellen, so ist man sich doch darüber klar, welche schweren Schädisungen und Nachteile eine solche Um⸗ Ustellung im Gefolge haben mühte. Auf der anderen Seite Weisen gerade die Bank- und Finanzkreise darauf hin, daß ein von dem übrigen Deutschland abgeschnürtes Rheinland trotz seines Reichtums den Gewaltherrn der Entente den erhofften Ertrag bei weitem nicht bringen wird. Das Gros der Börse und der Finanzkreise rechnet daher mit der Wahrscheinlich⸗ keit, daß die Alliierten, sobald sie den materiellen Migerfolg ihrer Zwangsmahnahmen erkannt haben werden, die Neigung verspüren werden, neue Verhandlungen auf einer Basis an- zuknüpfen, die der Leistunssfähiskeit Deutschlands Rechnung trägt. Zur Widerstandsfähiskeit der Börse trug viel der Umstand bei, daß die Hausse schon in den letzten onaten abgebaut worden war. Eine Rolle spielte auch das esthalten des Privatpublikums an seinem Efiektenbesitze. Hlier und da waren sogar in den letzten Tagen neue Käufe des Publikums in einzelnen Spezialwerten zu bemerken. Vor allem am Kassaindustriemarkte, der eine bemerkens⸗ werte innere Festigkeit aufwies und so der Gesamttendenz eine wertvolle Stötze bot. Die Haltung des Privatpublikums verscheuchte auch die Baisseangriffe, die sich an einigen Tagen hervorwagten; sie führte sogar recht beträchtliche Rück⸗ käute der Baissiers herbei. Eine weitere Stütze bot der Börse die auffallend widerstandsfähige Haltung der Reichs- mark im Auslande. Vorübergehend ging der Markkurs frei⸗ lich zurück. An diesen Tagen traten die Valutapapiere mehr in den Vordergrund, ohne daß es aber etwa zu einer Hausse der Auslandswerte oder gar zu einer Neuauflage der„Kata⸗ strophenhausse“ gekommen wäre. Das Geschäft bewegte sich freilich überall in engen Grenzen, nur einzelne Spezialwerte fanden etwas lebhaftere Beachtung. So wurden in Buderus neue Interessenkäufe vorgenommen. Bochu- mer Gußstahl profitierten von den Details des Interessen- gemeinschaftsvertrages mit dem Elektromontantrust, Rhei⸗ nische Metallwaren von Meldungen über Fusionspläne mit der A. E. G. Eine bemerkenswert feste Haltung zeigten die oberschlesischen Montanwerte; man sprach wieder von bevorstehenden großen Kombinationen, außerdem erwartet man ein günstiges Abstimmungsergebnis. In fester altung verkehrten ferner die Petroleumwerte, vor allem eutsche Erdöt auf den Abschluß der neuen internatio- nalen Petroleumkombination. Aber auch Deutsche Petroleum- Aktien stiegen auf diese Transaktion, obwohl sie an ihr nicht beteiligt sind. Man rechnet aber damit, daß die Deutsche etroleum-Gesellschaft bald in eine ähnliche internationale ombination miteinbezogen werden wird. Die einheimischen Staatsanleihen balten sich in dieser schweren Zeit gut. an wollte in diesen Papieren, ebenso wie in den österreichi⸗ schen und ungarischen Renten ausländische Käufe beobachten. Die russischen Werte zogen auf die Meldungen über Erfolge der russischen Gegentevolutionäre beträchtlich an, um sich dann, als Meidungen über eine Aufrechterhaltung der Bol-⸗ schewistenherrschaft eintrafen, wieder abzuschwächen.— Im übrigen sieht es 30 aus, als ob die Börse weiter große Reserve an den Tag legen wird und als ob mäßige Schwankungen nach oben und unten vorerst anhalten werden. Die Widerstandsfähigkeit der Börse hat auch in den letzten agxen angehalten. Die Tendenz hat sich zum Teil recht fest Sestaltet. Maßgebend hierfür waren zum Teil Hoffnungen über die Beteiligung der Industrie an dem Wiederaufbau, wie auch günstige Erwartungen über die oberschlesische Ab⸗ Stimmung. die zu lebhafter Kauftätigkeit in oberschlesischen erten führten. Auch Bankaktien konnten infolge zu er⸗ wartender günstiger Jahresabechlüsse Kursbesserungen er⸗ ren. * Pfülzische Malzfabrik.-., Mannheim. In der heute Vormittag 11 Uhr in der Pfälzischen Bank zu Ludwigshafen abgehaltenen ordentlichen Generalversammluns, der ersten seit i018, waren 300 Stimmen vertreten. Das Geschäftsergebnis, das sich auf die letzten 5 Jahre bezieht, weist für das Jahr 1916 einen Netto-Reingewinn von 38 904 4, für 1917 von 37 703&. für 1918 von 40 987&, für 1919 von 42 733 und für 1920 von 3a 448„ auf. Wegen der Auslandsverrechnungen in den Kriegsiahren konnte in den einzelnen Geschäftsjahren ein definitiver Geschäftsabschluhß nicht vorgelegt werden. Für die sämtlichen Jahre kommt eine Dividende von 6/%/ zur erteilung. Die Regularien wurden in der Versammluns ein⸗ stimmig genehmigt, Vorstandschaft und Aufsichtsrat einstim⸗ mig Entlastung erteilt. Die Auss ichten für das laufende eschäftsjahr seien zufriedenstellend. Deutache Steinzeugwaarenfabrik für Canalisation und Chemische Industrie, Friedrichsfeld(Baden). Der Aufsichts⸗ rat beschloß, der auf den 12. April einzuberufenden General- versammlung die Verteilung einer Dividende von 20%(00 m Vorschlag au bringen. Preß-, Stanz- und Zichwerke von Rudolf Chillingworth KG., Nürnberg. Die o..V. genehmigte den Abschluß mit einem Reingewinn von 2 330 365(580 433) und die Ver- teilung einer Dividende von 25%(%) auf das auf.40 ill.& verdoppefte Aktienkapital. Für den Aufsichtsrat sind an Tantiemen 231 778(22 504 /) ausgesetzt und auf neue echnung werden 198 5886&(37 929 1) vorgetragen. ruttogewinn sind außerdem für die Arbeiterwohlfahrtskasse 500 000(100 000 4) vorgeschen. In der Bilanz erscheinen Kreditoren mit 10,43(5,400 Mill. 4, während Debitoren auf 86(.34) Mill.,„ und Waren auf 6/0(8,15) Mill. ange⸗ Vachsen sind. Im Geschäftsbericht ist außerdem mitgeteilt, dag das Werle Benrath unter dem Zwange der Verhältnisse stilligelegt werden mußte. Die Beschäftigung des Werkes ist eine ausreichende; über die künftigen Aussichten läßt sich je- och nichts Bestimmtes sagen. Das turnusgemäß ausschei⸗ ende Aufsichtsratsmitslied, Direktor Wittember g. von er Nationalbank für Deutschland, wurde einstimmig wieder⸗ Sewählt. Feldmühle, Papier- und Zellstoffwerke.-., Berlin. Nach 217 984„(1 658 086 4) Abschreibungen wurde ein Rein⸗ Jewinn von 6142 594(63 339 655„1) erzielt, woraus 646 Dividende auf die neuen 2 Mül. 4 Vorzugsaktien und 20% auf 28 Mill. Stammaktien(im 8 25% auf 10 Mill.% Stammaktien) verteilt werden sollen. erner wird beantragt, 0 Min. Kneue Vorzussaktien mit einfachem Stimm⸗ und 2/ Einzahlung auszugeben. Die bercits besteben⸗ Vom. u) Inlündische. 4% Mennh. v. 190/6/08 4% Mannhelmer von 1912 5/ Deutsche Reichsanl. 40% do. 3½% 40. 3³⁵ d0. 5% l. Relchs-Sohatzanl. 4½% IV. u. V. do. 4¼9/% l. Relohsschatzanl. 00 bret 0. Sohatzanwoels. 0 40. %%%% FPreubisohe Konsoſe 30% 0. 4% Bad. Anleihe von 1919 Bank-Aktien. Olv. Badisohe Bank 6¹ Berihnor Handelsges. 10 Darmstädter Bank 8 Jeutsoſe Bank 12 D. Effekt.- u. Weohselb. 7 Oisoonto-Goselisoa. 10 Dresdner Bank Nationalbk. f. Deutsohl. 7 Pkalzische Bank Pfälzische Hyp.-Zanx 9 Rheinische Credithank 7 Rheinische Hyp.-Bank 9 Sudd. Olsoonto-Ges. 3 Bergwerks-Aktien. Booft. Bergb. u. Ausst. 5 Deutsch-Lüx, Bergw. 12 Gelcenklroh. Sergwerk 14 Harpener gergbau 5 Kallw. Westoregeln 35 Mannesm.-Rar.-Worke 6 Oberschl. Eisenb.-Bed.25 do. Eisenind.(Caro) 14 Phönlx Bergbau 2⁰ V. Kön.- u. Laurahutte 28 Trausport-Aktien. Sohantüng— Hamb.-Am. Paketfahrt- Morddeutscher Lloyd— Oost.-Ungar. Staaisb. 7½ Industrie-Aktien. Arun 6, Altfinger 8 Waxes 4 Froytag— Comentw. Heſuelberg 10 Badlsohe Anllia 12 Ohem. Soheldeanetalt 28 Ohem. Griesk.-Elektr. 7 Farhwerke Hüohst 13 V. ohem. Fabr. Nannk. 7 Chom. Fabr. Muxnihelm 4 Frankfurter Wert Festverzinsliehe Werte. 14. 10. ——.—%“ Badische Anletne S 40. von 1808 77.50 77.50 4% Bayer. Eisondahnanl. 67.50 87034 ao. 66.75 85 80 4% Bay.-Pfiätz. Els.-Prlor 57.— 57.10 40 f0. 99.0 90.53 b) Austeindigehe. 80.10 660.10 4½ Oast. St.-R. v. 1913 72.— 72.10 4½/ de. Sokatzagwels. —.—— 4% dös. Aoläronte 95.30 0. 0 4% d0. oinheitl. Rente 26.90 4% Unzarlsehe goldrente 52.40 68 12 4% do. St.-R10. v. 1978 78 10.80 3½/ 09. St.-Rte. v. 1397 Dividenden-Werte. 14. 18. Olv. .--313.— obem. Rütgersworke 12½ 242.— 244.— 8444/. Drahtisdustris 7 181.— 181.— Algem. Eiekte.⸗Ses. 19 80.— 30J.75[Lersmann W. 12 170.— 170—Feiten à Gullleaume 10 24— ahwoyer 8 218.50 218.80 Rh. Elsktr.-Nos. Mannh. 10 203.78 208.—Schuekert Müraberg 8 16³. 154.50 Slenens& Halske 12 187.— 137.—gunnlw. Potor 18 166.— 1684.— tedderok, NuxTvvverk —.— 12.— Ieaznane debrader 12 d82.— 192 80Adse& Cei 20 Leserfabek Splor 15 .—T—.— ederwerxo fetüs 7½ 313.— 813. co. SBad. ingvert 10 .— 823.— 40. Ssienarz 10 460.— 482. Walzmäkle Ludwigek. 12 560.—516.— Masehlnenfabr. Kieyor 18 379. 573.—de. Sadenia 1 S. J.. Badisehe Burlach 14 370.— 37.—Halmlermstores 8 8986.— 34.— ne 375.— 9. Klebas 90 Aritzsor, Burlaos 15 — S.— Hat Meu, Mähmas0k. 3 109.80 16.— Karisruhor Maseh, 10 *.— 179.75 Masch. 6. Arm. Kiela 138.— 188.— Pfälz. RKähm. Kayser 12 Sohasliyr. Frankeatx. 7 Vor. Deuisohe Ooſfahr. 12 248.———Perzeſlan Wessel— 7 24.7 Ei. ertabr. iogvert 30 274.0 N. 78 Ses instris Wol 7 .—.— Spinserel Eetlingen 7 405.— 291.— Kammparaenin Kals. 12 306.50 309.— Uhrenfer. Furtwaa i0n 14 410.58 308.— Waggenfäveik Puske 22 —I aetefkade, Walthok 19 820.— 548.— Zuskorfahrk, Bad. 14 874.— 30.— 40. Frankentkal— de. Rotzvuorkohlung 5 Berliner Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. Robelus- u¹d atspapiere, %¼ D. Schatzanw. Zor, I 5/ d0. Sorio 11 4½% do. Serte-I 4/½%8 do. Serle VI—IX 4% do. 92er 5% Soutsono Rolchsanl. 0 0. 3⁰%% do. 0. 4% Preubiscke Konsole %/P% do. 50 ds. 4% Badleche Anlelhe 3¼% Bayerlscke Anlerhe 9% RHeseiseke Anleike 4% Erankfurter Stastanl. 4% Wunehoner Staätanl. 4% Frankf. Hypotnekor⸗ bank-Rfandbriete b) Auslündische Rentenwerte. 4¼9% Oesterreloklsehe Sohatzanwolgung 4% do. Soldrente 4% do, oonv. Ronte Transp.-Aktiem. Dl. Sohantungbahn 0 Alig. Lok.- u. Strabenb: 6 Ur. Berl. Strasenb. 7½ Südd. Eleenbahn 8 Oest. Staatselisenb. 7½ Baltimore and Ohlo Prinz-Helnriokbahn .-Austr. Dampfson. Hamb.-Amerik. Paketk. Hamb.-Südam. DSeh. Hansa Dampfesh. Korddeutsobe Lloyd Bank-Aktien. Berliner Handels-B8. 10 Oomm.- u. Früyathank 9 Darmatädtor Bank Beutsohe Bank 12 Diskonto-Commandit 19 Dresdner Baak 9 Witteld. Kreditbanx 8 Natlonalbk,.Heutsehl. 7 Oosterrelch. Kredlt 6½ Relohsbank.70 Industrie-Aktien. Koeumulat.-Fahri 17 Adler& Oppenheim 20 Adlerwerke 10 A.-G. Agll. Treptow 18 Allgem. Elektr.-Ges. 19 9 R — Angle-Contigontal 6 Außhsb.-Mürnb. Masch. 10 Badische Aniin 18 Bergmann flektr. 12 Berliner Klektr. 8 Bing Küraberg 16 Blemarokkätte 28 Sechumer Augeta 15 Sebr. Säkler& 00, 12 Brown, Beveri& 00. 8 Buderus Kieonw. 7⁵ Oaemiashe Krleehelm 12 Ohemisehe Wellor 12 Chomische Albort 39 Concordla Bergbau 23 Dalmier Notoren 5 Deutsah-Luxemburg. 12 .-Uehersee Elektr. 0 Deutsoche Erdst 45 Deutsene Kaliwerke 7 Doutsehe Stelnzoug O. Waffon u. Aunltien 39 Dürkeppworke 2 Elderteider Farben 18 Elektr. Lioht u. Krait 0 Sk. f. e. Unt. CZürieh) 0 Eschwoller Borgwork 12 14. 15. 4¼¼ Oostorr. Schatzanw. Slherrente ————%% de. Paplorreate 70.70 55.00 4% furk. Aüminist.-Anl. 80.30%. 4½% 40. Bagdad. Eisonbahn 1 . 70 81.76 4% 0. Bagdad- 77.88 77.0 Eleonbaka 11 .50 38.40 4% ads, unſflz. Anlsihe 8. 40 66.4%% gae. Tollebl. v. 1911 97.00 67.60 40. 409-F08.-19 86.40 56.75 4070 Uaz. 91.-ft. v. 1913 56.89 33.89 4½% d. 60. v. 1974 . 5 0 4% de. Oeldronte 79. 5.70% 4o. Krossgrente 96. 18 65.— 4% Wiener ioveat.-Anl. 52.75 A. 8% Besterroloh.-Ungar. 80.2 90,28 91 4 alte 83.50 8ʃ1. 0 d. IX. Sorle E 3— 9„ Soldprleritat 700 10 2,59% Süaset. ken., à. Pr. 80% de., nous Pelerhi „% G0., Ouligatenea 4% Anatoller, Sor. 1, 1 4¼% de., Sorie 29.99 28.—4½% AG, Gos. v. 1905 3 1250 5% D. Uohersos- El.-Odl. Dividenden-Werte. 14. 15. Div. 666.——Feldaahie Papler 23 112.— 605 Felten& Gullisaune 18 .— 12. amoteren Haatz —55*0 Gelseakiecher Borgw. 14 41.— 43³.5⁰ do. Gostiant 10 —eerss-Aarlenn, 0 294.— 397.—Gerröskelmer Slas 19 188.—138.53 Seldschmidt, Tu. 12 400.——.— Harpener Bergbas 12 — Mire upier Höenster Fardwerke 14 Hoesen Eisen u. St. 24 241.50 243.— Hoheslshe-Verke 5 21à.90 214.— Hamsoldt Maschinen 6 139.50 161.80] Kalw. Axoereteboa 99 298.50 301.—-[Kattowitzer Borghan 26 200.— 285.—Köla-Rottwoller 18 216.75217.25 gobr. Körtia, 15 179.— 179.76 Kestaeimec Lotlulose 9 99.23 205.50[ Labmoyer 4 00. 8 68. 33.50 Lasratätte 147.— 148.—sso's Clamasohlnen 12 Enke&, Hofmans 23¾ Lig Lo0% 6, 00. 18 48..480.— Lotaringer Hatte 12 686.—678.— Hannes naarURren 28 209.— SPes.— Obersonl. Eccab.-Rod. 26 45.—.425.— d. Kisenlsäustris 13 51.50 293.— de. Kekswerke 17 984.75 288.8 Oreastels& Konpo 16 235.2 28.85 Phsgix Borgnau 2² 5—609. Rholn. Braäakehls 20 .—.0 Rng. Aetaliw. Vecz. 0 246.241.[Rnela. Stuniwerko 29 472.0 27.-[Bledeok Montas 12 689.— 642.80 Ronbasker Mütten 12 964.89 483.— Rätgerswerke 12 497.— 402.—-[Sassesworx 20 —„ Seuskert à C0, 8 613.—.— Slemens à Halcke 10 S06. 823.— Teleshen Berinor 13 269.—94.90 J Türkiseke Tababregle Das.—.587.78[ Unlenw. Berſia-Mnck. 10 406.—48.—[Verols. Fränk. Sonunk. 13 244.28 250.— Lor. Alanzsteffe 2³ 910, 11.80[V. Stw. Zypen& W 30 1810.0 100[Vegtidnd. Masehineo 10 1010.01000. 0 Westeregela Akall 88 232.— 349.80 Kolistoff Walghek 0 200.— 314.— Houteeh-Ostafrka .— 377.— Beu-Suisea— Bg.— Bad. Otavl Ulnen u. Kieenb. 4..438.—40. Sanabesheln— 227.75 200.—Hbeutsehe Potroleu— 7— 88 Pomona— Heldaurg papierbörse. 14. 34.— 72.55 66.10 68.75 25.80 22.— .— 14 . 405. ——.— 823.— 190.— 23.— 411.— .— 203.73 05.60 247.— 23.— 900.— 25. 446. 511.— 121.— 4⁵.— 204.55 249.35 210.— 115.— den 2 Mill. 4 Vorzugsaktien mit fünffachem Stimmrecht sollen ebenfalls einfaches Stimmrecht erhalten, „Bärsenkerichie. Frankfurter Wertpaplerbörse. (Drahtb.) Bei Eröffnuns der Börse Frankiurt, 13. März. war nur seringe Unternehmungslust zu beobachten und die Kurse blieben ziemlich unverändert: trat etwas resere Geschäftstätigkeit ein. festeren Haltung der Devisenpreise erst im Verlaufe Ausgehend von der zogen Mexikaner an. 5ise Goldmexikaner waren gesuchter. Am Montanmarkt war die Haltuns uneinheitlich. Im Vordergrund standen Pkönix-Bersbau, welehe mit 300 um 10% gesteigert wurden. Mannesmann und Laurahütte zogen ebenfalls an. sich die Kursveränderungen im Oberbedarf fest, 332. übrigen Papieren hielten Rahmen von—3% nach oben. werte blieben gut behauptet. Kupfer jest, 372. Etwas Abgabeneigung zeigten Zellsteff 9 Bei den Auto- Benz- Motoren 338, Hirsch Waldhof, die einige Prozent nachgaben. Chemische Gold- schmidt, Badische Anilin und Scheideanstalt antänglich beiestigt, Elberfelder Farben 436/, Elektro Bergmann, Licht u. Krait bewegten sich nach oben. Schuckert lagen etwas schwächer. Schantungbahn, die zwei Tage notizlos blieben, stellten sich auf 352, Baltimore auf 414. Im freien Ver⸗ kehr traten Holzmann-Aktien durch lebhafteres Geschäft hervor(343), Mansfelder Kuxe 4800, Südsee-Phosphat. 1750. Bankaktien zeigten ein festeres Aussehen. Der Einheitsmarkt war ruhig. Oberbedarf nahmen später eine schwankende Hal⸗ tung ein(326). Der Schluß der Börse war ruhig. Privatdiskont 3/0. Herliner Wertpapierbörse. X Berlin, 15. März.(Eig. Drahtb.) Die Tendenz war zu⸗ nächst wieder fest und zuversichtlich, weil das Publikum weiterhin in bedeutendem Umfang Kaufaufträge für Industrie⸗ werte erteilte. Bevorzugt waren wieder oberschlesische Montanwerte, ferner Bankaktien auf Ankündigung gün⸗ stiger Abschlüsse. Das Geschäft war aber nicht so stürmisch wie gestern. Als die neue Aufforderung der Entente, bis zum 1. Mai 20 Milliarden Goldmark zu zahlen, bekannt wurde, wurde auch die Stimmung allgemein schwächer, da die Un- möglichkeit der Erfüllung dieser Forderungen auf der Hand liegt. Zu dieser Stimmuns trug auch der Konflikt der Reichs⸗ regierung mit Bayern in der Entwaffnungsfrage bei. Ferner der scharfe Rückgang der Otavi-Aktien(-100), der mit der Ankündigung starken Kapitalbedarfs in der.-V. zusam⸗ menhängt. Im weiteren Verlaufe machte sich wieder eine Er⸗ höhung bemerkbar. Am Montanaktienmarkt setzten Thale um 535/% höher ein, Kattowitzer + 10%, Phönix, Luxem- burger und Oberschlesische Bedarft +—57%. Schwächer lagen Bochumer, Laurahütte und Rheinische Stahlwaren. Schiifahrtswerte waren mit Ausnahme von Hamburs- Süd- amerika-Linie befestigt. Ebenso Elektrizitätspapiere. Alte Benz 263. Unter den Nebenwerten lagen Dynamit, Oren⸗ stein u. Koppel etwas höher(5//0, dagegen gingen Zellstoff Waldhof weiter abwärts. Die Valutapapiere waren trotz des leichten Anziehens der Devisen jest bei stillem Ge⸗ schäft. Nur die Uebersee-Elektrizität 10%. Unter den Petroleumwerten waren Deutsche Petroleum recht stark an⸗ geboten(710 à 7000. Schantungbahn weiter nachgiebig. Mans⸗ kelder Kuxe fest(4850). Der Kassaindustriemarkt war fest, doch war das Geschäft etwas weniger lebhaft als gestern. Die Mark kam aus dem Ausland etwas schwächer. Kopenhagen.30, Stockholm 702, Zürich.32, Amsterdam.61. Die Devisen waren bei großet Zurückhaltung leicht bhefestigt. Devisenmarkti. Frankfurt, 25. März.(Drahtb.) Im freien Verkehr waren Devisen etwas fester, nur Paris matter, 441—438. Die amtlichen 5 1 0 erfuhren nur geriuge Veränderungen. Im freien Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: Lon⸗ don 245(amtlich 246), Paris 441(436740, Brüssel 457(4540, Newyork 63“½(63), Holland 2170(216799, Schweiz 10%0(1000, Italien 231(23). EFrankfurter Devisen. Amtilch 14. Uürz 1b. Märr 16. Uürz 15 Nürz Seld Srieft LSeld Brief. geld Brief Seid Erlef Holland. 2147.602162.202745.30 2169.70 Worwegen 1008.9010 1. 10101e. 4001870 66 Belglen.457 40 459 90 483.50 464 50 SOweden 1403.801408.—1423.23/1428.50 London.244 12 244.80/ 246.7/ 246 26 Hoiolngtors“——.—4—.—— Paris. 442.—448.—.25 437/. 28 New Vork. 62.90 62.45/ 62.92 83,07 obwelr.6938,40 Po8.50 700 90 1051. 10 Wien, altesE„ Senzlen. 884.10/ Ses 90J 869 10/ 879.80.-Hest. abg.] 14.73/ 14.771—.——5 liallon.. 289.—27.70/ 231.80/ 22.— Budapest. 15 37/ 15.39 2 16.85 Dänewark 11088, 008. 401078.90/1081.10 fPrag. 1 61.90 ˖0 Berliner Devisen. amtliod 14. KEürz 76 Uürz 14. Mlez 15. Mürz dels Briet L Seid Brlef gold Srief Seid! Brietf Hollance M4e ork 0 880 62.67 9 68.19 Srüsesl, 486.— 33.— 457.—48.—Pacis. 443.5/ 4 49%/47.8 848 Oaristianſa. 078.281018.05/100.48/1018.4[SoWelx 106,50101.1001077 40 0.69 Kepenhagen 1077.901080. 10203.401063.60 Spanien.666.600 608.40J 871,6%,.40 Staokhalm. 142983/1423.461428.65/1432.45Obet.-Ung.——1 2——— melsiagstors 188,80 163. 182.50/ 72 70Wies abg. 14.98 13.09% 14.400½ 14!82 allen.. 279.70/ 280.2/ 289.7/ 2/28/örag. 91.90 82.10% 91.89/ 6276 Leodon. 244.75/ 248.23.—.- adapest 15.20 15,62/ 15.59/ 15.87 Waren und Aärkte. Mannheimer Warenbörse. m. Mannheim, 15. März. Auch heute hielt sich der Ge⸗ schäftsverkehr wiederum in engen Grenzen. Igfolge der uneicheren politischen Verhältnisse treten sowohl die Ver⸗ käufer als auch die Käufer aus ihrer Reserve nicht heraus. Am Lebensmittelmarkt hat sich die Preislage nicht verändert. Hülsenfrüchte blieben eine Kleinigkeit besser Se⸗ fragt, waren aber zu den bisherigen Preisen käuflich. Auch Kakao war zu den letzten Preisen angeboten. Für konden⸗ sierte, amerikanische, gezuckerte Milch, Marke Standard, ver⸗ langte man für die Kiste, enthaltend 48 Dosen, 445—430 und für ungezuckerte 328—320 H. Corned Beef in Kisten von 4 Dosen kostete 325&„ hahnfrei Mannheim. Schmalz stellte sich im Großhandel auf 2100 und Kokosfett aui 170 4 per 100 Eg. Am Chemikalienmarkt berrschte ruhige Stimmung und es kamen nur kleine Geschäfte zum Abschluß. Gesucht blieben heute Saliansky-Hausenblasen, ferner Holländer Juwe⸗ lier-Borax. Des weiteren zeiste sich bessere Nachirage nach pharmazeutischen Artikeln, besonders nach Aspirin, Saliey! und Spirosal-Präparaten, Angebote lagen vor in Kupfervitrioh, krist., 98—99%, ab mittelrheinischem Lager zu 635—645 M, Salpeter Kali, Ia. raff., für Genubzwecke, zu 695 7 ab hiesigem Lager. Paraffin, weillich, in Tafeln, 5052 Grad, war brutto für netto inel. Vexrpackung zu 9os—915 die 100 kg ab hiesigem Lager offeriert. Baryt Kohlensaurer, hochprozen⸗ tige Ware, war zu 200—205& die 100 ks ab Lager Mannheim angeboten. Für Harz, span, helle Ware, bewegten sich die Forderungen zwischen 470—530„4 für die 100 kg, je nach Qualität bezw. Güte, waggonfrei Ludwigshafen a. Rh. Die Textilwaren-Abteiluns hatte vollständig un⸗ veründerten Markt. Ebenso blieb der Verkehr in den sonstigen Artikeln klein. Mannheimer Viehmarkt. um gestrigen Viehmarkt waren aufgetrieben: 127 Ochsen, 98 Farren, 531 Kühe und Färsen, 183 Kälber, 30 Schafe und 409 Schweine. Preise für 50 ks Lebendgewicht: Ochsen 300 bie 850 K. Farren 450—800„, Kühe und Färsen 300—850, Kälber 2% 9 I, Schafe 4007, Schweine 11001380&. Srobvichhandel ruhig, Markt nicht geräumt; Kälber- und Schweinehandel lebhaft, ausverkauft. Berliner Produktenmarkt. „Berlin, 15. März,(Drahtb.) Am Produktenmarkt hat das Maisgeschäft weiter unter dem Druck eines reichlichen Ange⸗ bots von Bezussscheinen zu leiden. In Hälsenfrüchten waren nurAckerbohnen stärker angeboten. Oelsaaten blieben schwach. Von Oelkuchen, Schnitzel und Melassefutter wurden nur wenige Märken etwas lebhafter gehandelt. Für Heu und Stroh zeigte sich nur sehr geringe Kauflust, Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Boldendau Perantwortlich für Politik: Sr. Fritz Poldendaum r Feuilleton, A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaftionellen Invalt: Richard Schönfeldert für Hondel: Dr. A. Nepple: für Anzeigen Karl Hügel, Druck und Berlag: Druckexei Dr. Haas, 8 Ganeral-Angeiger — G. m.., Ma 6, L. 5 ———— 0. Seite. Nr. 124. Maunheimer Geueral⸗Anzeiger.(Abend⸗ Ausgabe.) —— Dienstag, den 15. März 1921. 8 Geeß und Recht Legem brevem esse oportet, quo facilius ab imperitis teneatur. 9 Seneca, Epiſt. 94. Das Recht hat die merkwürdige Eigenſchaft, daß man es be⸗ halten kann, ohne es zu haben. Joſeph Unger. * Konkurrenzoerbot und Kriegsgewinn⸗ ſteuer. Ein Rechtsſtreit von großer kaufmänniſcher Bedeutung iſt unlängſt vom Reichsgericht zur Entſcheidung gekommen. Der Kläger betrieb bis Anfang 1917 in K. eine Fabrik pyrotech⸗ niſcher Artikel. Am 4. Januar 1917 verkaufte er ſeine Grund⸗ ſtücke an die Pyrotechniſche Fabrit K. G. m. b. H. zum Preiſe von 250 000 M. und brachte gleichzeitig ſein Fabrikgeſchäft mit Firma zum Preiſe von 100 000 M. in die von der vorgenann⸗ ten G. m. b. H. und von ihm neben anderen Kommanditiſten gegründeten Kommanditgeſellſchaft ein. Laut Gründungsver⸗ trag verpflichtete er ſich, auf die Dauer von 10 Jahren im Deutſchen Reich weder ein Konkurrenzunternehmen zu er⸗ richten, noch ſich direkt oder indirekt an einem ſolchen zu be⸗ teiligen oder ein Darlehen zu geben, noch es ſonſt zu unter⸗ ſtützen. Dieſelbe Verpflichtung ging er für 5 Jahre für das übrige Europa ein. Für jede Zuwiderhandlung wurde eine Konventionalſtrafe von 50 000 M. feſtgeſetzt. Der Kläger hatte damals in dem Glauben gelebt, daß er als Millionär ein reicher Mann bleiben werde und ſich zur Ruhe ſetzen könne, denn er hatte während des Krieges große Gewinne zurück⸗ gelegt. Als jedoch die Kriegsgewinne nach dem unglücklichen Ausgang des Krieges von der Steuergeſetzgebung erfaßt wur⸗ den, trat er mit der Behauptung hervor, er ſei wieder darauf angewieſen, zu arbeiten und ſich eine Exiſtenz zu gründen. Mithin ſei er an das ſein Fortkommen übermäßig erſchwerende Konkurrenzverbot nicht mehr gebunden. Im Jahre 1919 erhob er dann Klage auf Feſtſtellung, daß die Konkurrenzklauſel nichtig ſei, mindeſtens aber verlangte er Feſtſtellung der Be⸗ rechtigung, einen Nebenartikel vertreiben zu dürfen. Er habe nichts anderes gelernt als die Herſtellung und den Vertrieb pyrotechniſcher Artikel, ſei alſo darauf angewieſen. Mithin verſtoße das Konkurrenzverbot, das ihm jede Möglichkeit eines neuen Erwerbs nehme, gegen die guten Sitten. Landgericht und Oberlandesgericht hat die Klage abge⸗ wieſen. Das Reichsgericht hat die Reviſion zurückgewieſen mit ſolgenden Gründen: Das Oberlandesgericht hat die Sitten⸗ widrigkeit des Konkurrenzverbotes mit Recht deswegen ver⸗ neint, weil der Kläger ein durch Kriegsgewinn reich gewor⸗ dener Mann geworden ſei, der von ſeinen Renten leben wollte, und weil ihm auch eine Reihe von Möglichkeiten zur Ver⸗ fügung geſtanden habe, ſein Vermögen anders anzulegen und zu verwenden. Mit dem Umſtand, der zur Verſchlechterung der Bermögenslage des Klägers führte, iſt bei Vertragsſchluß nicht gerechnet worden. Dieſe Begründung iſt nicht zu bean⸗ und ſteht durchaus im Einklang mit der Recht⸗ prechung des Reichsgerichts, daß für die Beurteilung der rage, ob das Wettbewerbsverbot gegen die guten Sitten vec⸗ ſtoße, die Verhältniſſe zur Zeit des Vertragsabſchluſſes maß⸗ gebend ſeien. Spätere Veränderungen dieſer Verhältniſſe ſind mir unter zwei Geſichtspunkten beachtlich. Einmal, wenn das erbsverbot die durch jene Aenderungen geſchaffene Sachlage gleichfalls umfaßt und wenn durch jene Verände⸗ rungen Erfahrungstatſachen des Lebens, die bereits bekannt waren, lediglich beſtätigt werden. Das Oberlandesgericht hat das alles berückſichtigt. Uebrigens rechtfertigen die Angaben, die der Kläger über ſeine gegenwärtige ögenslage ge⸗ macht hat, keineswegs den Schluß, daß es ihm jetzt nicht mehe möglich ſein würde, ſich durch Anlegung ſeines Vermögens in einem anderen als dem pyrotechniſchen Erwerbszweige ein ausreichendes Einkommen zu verſchaffen. In der Höhe der vereinbarten Strafe von 50 000 M. für jeden Fall der Zu⸗ widerhandlung kann ein Verſtoß gegen die guten Sitten gleich⸗ falls nicht gefunden werden.(Aktenzeichen H, 229/20— 18. 1. 21.) Die Umſatzſteuerpflicht der Cieferungen oon Cebensmittel an Nngeſtellte und Nebeiter. In weiteren Kreiſen iſt die Anſicht verbreitet, daß die Lie⸗ ferungen von Lebensmittel an Angeſtellte und Arbeiter nicht umſaßſteuerpflichtig ſei. Demgegenüber dürfte die Stellung⸗ nahme des Reichsfinanzminiſteriums zu dieſer Frage von Intereſſe ſein. Es ſchreibt:„Die Zweifel wegen der Umſatz⸗ e von Nahrungsmittellieferungen ſeitens der In⸗ uſtriewerke an ihre Angeſtellten und Arbeiter ſind unbegrün⸗ det. Die Lieferungen ſind auf jeden Fall ſteuerpflichtig, da die Vorausſetzungen für eine Steuerbefreiung durch Anerkennung kinderprioileg und Stichtag beim Reichsnotopfer. Ausgehend von dem Gedanken, daß die Leiſtungsfähig⸗ keit des Abgabepflichtigen durch die Kinderzahl weſentlich beeinflußt wird, 91. dem Steuerpflichtigen mit mehr als einem Kind beim Reichsnotopfer die beſondere Vergünſtigung eingeräumt, daß nach§ 26 Abſ. 1 für das zweite und jedes weitere Kind ein Betrag von je 5000 Mk. von der Steuer freigeſtellt und von dem der Zahl der Kinder entſprechenden Vielfachen von 50 000 Mk. des abgabepflichtigen Vermögens die Abgabe nur in Höhe von zehn vom Hundert erhoben wird. Im Steuererklärungsformular wurde zu dieſem Zweck eine Frage dahin geſtellt, wieviel Kinder des Steuer⸗ pflichtigen am 31. Dezember 1919 lebten. Vor einiger Zeit erſchien ein Aufſatz„Kinderprivileg und Stichtag beim Reichsnotopfer“ vom Miniſterialrat Dr. Kaiſenberg, in welchem dieſer die Anſicht vertrat, daß das Kinderprivileg auch für die nach dem 31. Dezember 1919 renen Kinder in Anſpruch genommen werden könne. Zur egründung führte er aus, daß nach dem Wortlaut des Ge⸗ ſetzes die Verhältniſſe vom 31. Dezember 1919 nur maß⸗ bend ſeien für die perſönliche und ſachliche Steuerpflicht owie für die Ermittlung des Vermögenswertes, die Frage, ob und in wieweit Ermäßigungen zu gewähren ſeien, ſei aber eine Frage des anzuwendenden Tarifs. Hiefür gelte bei der ausdrücklichen Beſtimmung des Geſetzes nicht der Stichtag. Zudem würde man den Zweck des 0 auf die durch die Kinderzahl geminderte Leiſtungsfähigkeit Rückſicht zu nehmen, vereiteln, wenn man nach dem 31. De⸗ zember 1919 eingetretene Umſtände nicht mehr in Rechnung ſtellen könne. Dieſer Artikel, der ſeinen Weg durch die Tagespreſſe nahm, wurde von den intereſſierten Steuerpflichtigen lebhaft begrüßt. Und mancher von ihnen wird Rlercnnn damit rechnen, daß das Kinderprivileg auch auf die nachträglich eborenen Kinder ausgedehnt wird. Leider wird er ſich in einen Erwartungen getäuſcht ſehen. Eine Ausdehnung des Kinderprivilegs muß ſowohl an den praktiſchen Folgen wie auch an der rechtlichen Unhaltbarkeit ſcheitern. Iſt der 31. Dezember 1919 für das Kinderprivileg nicht maßgebend, ſo Kiahe es ſich, welche zeitliche Grenze für die nachgeborenen r dann gelten ſoll. Kaiſenberg will die Grenze bis zur Beendigung des Veranlagungsverfahrens ausdehnen. Das würde jedoch eine Willkür ohnegleichen be⸗ deuten. Die Veranlagung geht bei dem einen Steuerpflich⸗ tigen ſchneller als beim anderen. Derjenige, der ſeinen Steuerbeſcheid rechtskräftig werden läßt, würde für nachträg⸗ lich geborene Kinder die Vergünſtigung nicht mehr bean⸗ ſpruchen können, während die, weiche, ſei es aus ganz anderen Gründen als die Außerachtlaſſung des Kinderprivi⸗ legs, den Steuerbeſcheid anfechten, für ſolche Kinder, die nach Anfechtung des Beſcheides noch geboren worden, bis zur Be⸗ endigung des Rechtsmittelsverfahrens, alſo möglicherweiſe noch nach Jahren, das Kinderprivileg geltend machen können. „Auch mit den geſetzlichen Vorſchriften ſteht die Anſicht Kaiſenbergs—— im Einklang. Der 31. Dezember 1919 iſt nach ausdrücklicher Vorſchrift des Geſetzes maßgebend für die ſachliche Steuerpflicht, d. h. die Frage, welche Vermögensteile abgabepflichtig ſind. Die Abgabepflicht der Vermögensteile hängt u. a. auch von der Zahl der lebenden Kinder ab. Wenn daher für die ſachliche Steuerpflicht ein Stichtag gegeben iſt, ſo iſt dieſer damit auch maßgebend für das Kinderprivileg. Eine andere Auslegung des Begriffs„ſachliche Steuerpflicht“ iſt als im Widerſpruch mit der Literatur und Rechtsſprechung ſtehend abzulehnen. Neuerdings hat auch der Reichsfinanzminiſter zur vor⸗ — Frage Stellung genommen. Der Erlaß vom 4. Januar 1921 1II. 32556 lehnt die Auffaſſung Kaiſenbergs als unzutreffend ab.„Nach§ 22 Abſ. 1 des Reichsnotopfer⸗ geſetzes iſt für die perſönliche und ſachliche Steuerpflicht ſo⸗ wie für die Ermittlung des Vermögenswertes der 31. De⸗ zember 1919 als Stichtag maßgebend. Nach dieſem Zeitpunkt beſtimmt ſich daher, welche Teile des Vermögens, gleichviel aus welchem Rechtsgrunde von der Abgabe freizuſtellen ſind. Dies muß auch für die Fälle des§ 26, die Freiſtellung von Vermögensteilen mit Rückſicht auf die Kinderzahl gelten. Die Gewährung der Vergünſtigung des§ 26 a. a O. iſt daher an die Vorausſetzung gebunden, daß zwei oder mehr Kinder der abgabepflichtigen Ehegatten am 31. Dezember 1919 gelebt haben.“ Danach iſt das Kinderprivileg auf nachgeborene Kinder nicht auszudehnen. Eine andere Frage iſt die, ob nicht für nachgeborene Kinder dem Steuerpflichtigen auf andere Weiſe eine Vergünſtigung zu Teil werden kann. Zu denken wäre hier an die§8 56 und 57 des.N..⸗Geſetzes. Nach§ 56 kann innerhalb dreier Jahre eine Neuveranlagung erfolgen Rechtsfragen des Hliltags. Hausrecht und Wohnungsamt. Zu den verfaſſungsmäßigen Grunbrechten eines jeden Deutſchen gehört der Anſpruch auf Unverletzlichkeit der Wohnung. Nur in den geſetzlich vorgeſehenen Fällen kann dieſes Recht beſchränkt oder auf⸗ gehoben werden. Zu ſolchen Ausnahmefällen gehört die Befugnis der Wohnungsämter, zum Zwecke einer Feſtſtellung der Vezugs⸗ fähigkeit von Wohnräumen dieſe betreten und beſichtigen zu laſſen. Den Beauftragten des Wohnungsamtes muß auch derjenige Ein⸗ laß gewähren, der den Verfügungsberechtigten vertritt und für ihn das Hausrecht wahrnimmt. Allerdings iſt der Verfügungsberechtigte und ſein Vertreter nicht ſchon deshalb zur Geſtattung der Wohnungs⸗ chau verpflichtet, weil das Wohnungsamt ſie verlangt. Es muß ich 8 felbſt um eine Beſichtigung handeln, die aus ſachlichen, vom Geſetz ſelbſt anerkannten Gründen geboten iſt. In der Regel wird zwar das Wohnungsamt ein berechtigtes Intereſſe an der Feſtſtellung haben, ob eine Wohnung, die es einem Wohnungsſuchenden zur ſtellen will, zu dem beabſichtigten Zwecke geeignet iſt. Hat das Amt aber ſchon früher Beſichtigungen der Räume zu dieſem Zwecke veranlaßt und iſt es dabei bis zur Grenze zuläſſiger Rechts⸗ ausübung gegangen, ſo kann— wie das Kammergericht in einem von der Zeitſchrift Aim und Recht“ veröffentlichten Urteil jüngſt entſchieden hat— ein ſtrafbares Verſchulden des Mieters oder eines Vertreters dann entfallen, wenn er eine nochmalige, an⸗ cheinend überflüſſige Beſichtigung nicht zuläßt. Lohn⸗ und Gehaltspfändung. Bezüglich der Lohn⸗ und Gehaltspfändung, die in letzter Zeit mehrfache Aenderung erfahren hat, gilt jetzt folgendes: t der Arbeiter oder Angeſtellte nicht unterhaltspflichtig, alſo ledig oder Witwer ohne Kinder, ſo ſind bei ihm 4000 M. zuzüglich eines Fünftels des Mehrverdienſtes der Pfändung nicht unterworfen. Der Höchſtbetrag ſeines Einkommens, der nicht gepfändet werden darf, beträgt M. Hat alſo jemand ein Jahreseinkommen von 12., ſo ſind 4000 M. als Grundbetrag und 1600 M. als Mehrbetrag, insgeſamt 5600 M. pfändungsfrei, während 6400 P. der Pfändung unterliegen. Beträgt ſein Gehalt 20 000., ſo ſind unpfändbar 4000 M. als Grundbetrag und 3200 M. als Mehr⸗ betrag, zuſammen 7200 M. Da nun aber bei ihm nur höchſtens 6000 M. überhaupt pfändungefrei ſind, ſo können von den 20 000 Mark nicht nur 12800., ſondern 14000 M. gepfändet werden. Bei unterhaltsverpflichteten iſt die Grenze des Betrages eine andere. Hier iſt der Arbeitslohn bezw. das Gehalt bis zur Höhe von 5000 M. Jahresverdienſt zuzüglich eines Fünftels des Mehrverdienſtes der Pfändung nicht unterworfen. Es ſich dabei der unpfändbare Teil des Lohnes oder Gehaltes für jede weitere vom Schuldner zu unterhaltene Perſon um ein Zehntel bis höchſtens ſechs Zehntel des Mehrbetrages. Jedoch ſind niemals mehr als 9000 M. Jahresverdienſt unpfändbar. Bei einem Ange⸗ ſtellten, der 12 000 M. Gehalt bezieht und Frau und ein unterhalts⸗ pflichtiges Kind hat, ſind frei. 5000 M. als Grundgehalt, 1400 M. als Mehrbetrag und 1400 M. für die unterhaltsberechtigte Ehefrau und das Kind, insgeſamt 7800., pfändbar alſo nur 4200 M. Hat ein Arbeiter 20000 M. Lohn, eine Frau und 4 Kinder, denen er Unterhalt ſo gewähren muß, ſo ſind an und ſich frei 5000 M. 7500 M. d. h. vier—3 Grundbetrag, 3000 M. Mehrbetrag und von 15000 M. für Frau und Kinder, zuſammen 15 500 M. aber höchſtens 9000 M. pfändungsfrei ſind, ſo unterliegen von ben 20 000 M. 11000 M. der Pfändung. Wann beginnt ein gerichtlicher Streit? Ueber dieſe beſonders die Laienwelt Frage liegt folgende gerichtliche Entſcheidung vor: Der Klient eines Rechts⸗ anwalts verſah das ihm zugeſandte Formular, in welchem er als beſonderes Honorar einen Zuſchlag von 50 Proz. zu den geſetzlichen Gebühren gewähren ſoll, bei der Unterſchrift mit dem Zuſatz„gilt nur im Falle von gerichtlichem Streit“ und ſandte es an den An⸗ walt zurück. Die Klage wurde jedoch, nachdem Termin zur Ver⸗ andlung beſtimmt war, zurückgenommen. Der Klient lehnt die Zahlung des Zuſchlags ab, da es nicht zum gerichtlichen Streit ge⸗ ei. Der Rechtsanwalt führte eine gerichtliche Entſcheidung herbei und erhielt ein obſiegendes Urteil, in dem es u. a. heißt: Aus dem Wortlaut konnte der Kläger nicht entnehmen, daß der Be⸗ klagte davon abhängig machen wollte, daß es zu einer—— mündlichen Verhandlung komme. Vielmehr muß der Anſicht bes Klägers beigetreten werden, daß die Bedingung des gerichtlichen Streits mit der Klagerhebung erfüllt iſt. Wollte der Beklagte Vereinbarung den von ihm behaupteten Sinn geben, ſo hätte er ſich beſtimmter ausdrücken müſſen. Die Folgen einer Zweideutigkeit können nur gegen ihn und nicht gegen den Kläger wirken. Dieſem kann nach Treu und Glauben nicht zugemutet werden, daß er ſeiner Anſprüche aus dem Vertrage verluſtig geht. Der Beklagte kann ſich auch nicht darauf berufen, daß der Vertrag wegen der miß⸗ verſtändlichen Auffaſſung der Worte gerichtlicher Streit, mangels vollſtändiger Einigung der Parteien nicht zuſtande gekommen ſei. Die Parteien haben die Bedingung durch übereinſtimmende Willens⸗ erklärung feſtgeſetzt. Streit beſteht nur über die Auslegung. Der Beklagte iſt an den abgeſchloſſenen Vertrag gebunden. Die verein⸗ barte Einſchränkung m dahin ausgelegt werden, daß die Ver⸗ pflichtung zur Zahlung des Zuſchlags mit dem Anhängigwerden des Rechtsſtreits bei Gericht wirkſam wird und nicht erſt mit Eintritt in die ſtreitige mündliche Verhandlung.“ Die neuen im Vergleich mit den bis⸗ herigen. Bekanntlich hat der Steuerausſchuß des Reichstages bei der Be⸗ ratung der Novelle zum Reichseinkommenſteuergeſetz einen neuen Steuertarif beſchloſſen. Die Wirkungen des neuen Tarifs in Ver⸗ gleich mit der Belaſtung nach dem bisherigen Einkommenſteuergeſetz bringen wir in den nachfolgenden Tabellen: a) ein lediger Steuerpflichtiger kommen der Umſäße als gemeinnützige oder wohltätige im Sinne des infolge einer zu hohen Veranlagung zur Vermögensabgabe.— f 3 des Umſatzſteuergeſetzes nicht gegeben ſind. Die Umſatz⸗ Hier iſt jedoch Vorausſetzung, daß⸗ bie Veranlagung für den Einkommen ohnenigherige Steuerſ künſtige Steuer weniger ſteuerpflicht bleibt auch beſtehen, wenn die Beſtellungen und Stichtag, den 31. Dezember 1919, unrichtig war. Davon iſt Abzüge Lieferungen von einem Arbeitnehmer des Betriebes im in den zur Erörterung ſtehenden Fällen keine Rede. Die——— lic für Namen erfolgen und das Induſtrieunternehmen ledig⸗ Anwendung des 8 57 ſcheitert daran, daß er eine Vermögens⸗ 10 000 1170 880 200 lich für die Zahlung Bürgſchaft übernimmt. Die Steuerpflicht minderung infolge beſtimmter Umſtände wie Veräußerung 15.000 2105 130 815 des Arbeitnehmers wäre bereits deshalb gegeben, weil ſeine von Vermögensteilen, Verluſt oder Entwertung derſelben 20 000 3440 1880 150 Tätigkeit, wenn ſie von einer gleichen Perſon dauernd aus⸗ oder außergewöhnlicher Unglücksfälle verlangt. Als einziges 24.000 2850 5 0— geübt wird, als eine nachhaltige, auf die Erzielung von Ein- Mittel bliebe der§ 108(Härteparagraph) der Reichsabgaben⸗———8 2000 nahmen angeſtellte, demnach als gewerbliche und ſomit an⸗ ordnung. Danach kann der Reichsminiſter der Finanzen für 40 000 9540 6 730 2810 melde- und ſteuerpflichtige im Sinne des Umſatzſteuergeſetzes einzelne Fälle Steuern, deren Einziehung nach Lage der 50 000 13 060 10980 2080 810 gelten hätte. Ich bin nicht in der Lage, die Befreiung Sache undillig wäre, ganz oder zum Teil erlaſſen oder die 100 000 3³ 6²⁵ 33480 14⁵ ieſer Umſätze von der Umſatzſteuer im Verordnungswege zu Erſtattung bereits entrichteter Steuern verfügen. Allgemein 200 000 88120 82 950 140 * Es iſt zu bedenken, daß jeder kleine Krämer, bei wird aber in der Nichtberückſichtigung der nachgeborenen d) Ein verheirateter Steuerpflichtiger mit 3 minderſährtgen ndrietleicht unzwweiſehaft minderbemielte Perſenen die not,] Kinder keine Unbilligkeit zu erblicken ſein. Es müſſen viel Kindern. — igſten Lebensmittel kaufen, umſatzſteuerpflichtig iſt, die mehr ſchon beſondere Umſtände vorliegen, um einen Antrag———————————...—.——————..—.—.——— Steuer ſomit im Preiſe auf die Abnehmer abwälzt. auf Grund des Härteparagraphen mit Erfolg geltend machen Einkommen ohne bisherige Steuer künftige Steuer weniger Etwaige Verſuche der Steuerpflicht ſich dadurch zu ent⸗ zu können. Als ſolche können in Betracht kommen die Ge⸗ Abzüge giehen, daß in der Perſon des Arheitnehmers, der ſeinen burt eines Kindes oder die Geburt von Zwillingen kurz nach———— Namen zur Beſtellung und Lieferung 3 wird, dem Stichtage, Beſitz eines kleinen oder mittleren Vermögens 10 000 7³⁵ 40⁰ 3³⁵ würde erforderlichenfalls auf Grund des§ 5.⸗O. entgegen⸗ und das Borhandenſein mindeſtens eines unterhaltsbe⸗ 15 000 17⁵⁵ 90⁰ 8⁵⁵ getreten werden. 9 rechtigten Kindes. Nur in einem derartigen Falle wird man 20 0⁰⁰ 2925 1400 1525 Für die iſt es ohne Bedeutung, ob die mit einer Ausdehnung des Kinderprivilegs auf nachgeborene 24000 3975 1800 217⁵ Lebensmittel mit Cewinn oder Verluſt abgeſeßt werden. In Kinder im Wege des Härteparagraphen rechnen können. Dies——— 288 2738 beſonders gearteten Fällen iſt es dem Steüerpflichtigen even⸗ umſomehr, als der Miniſter bei der Oeſetesberatung erklärt 40 000 8 26⁵ 6⁵⁰ 2615⁵ tuell zu empfehlen, im Beſchwerdewege gegen die Veranlagung hat, daß bei kleineren und mittleren Vermögen das Vor⸗ 50 000 12340 10 500 1840 pvorzugehen. Vom Standpunkt aus, den Angeſtellten und handenſein von vier und mehr unterhaltsberechtigten Kin⸗ 100 000 32 7²⁵ 3 0⁰⁰ mebr 275 Arbeitern durch die Lieferung billiger Lebensmittel, unter dern ſtets einen Grund abgeben ſolle, um auf Grund des 200 000 82080 82500 mehr 420 eiſen, I bie Seekaneade dos Häͤrtevaragrophen die flicht in einer Norm betenen, daß der neue Tarif noch nicht Seſotz iſt, 3 ——————————————————— 7* * 2* e nhSS 9 maunheimer Genercl·Anzeiger.(bend· Anstgabe* 7. Seito. Nr. 124 Dienstag, den 18. März 1921. enes 40 Lableunadhandlung in Kauazin sucht fur Eintritt Holentacmaun der mit den suddeutschen Verhält⸗ nissen durchaus vertraut ist. Angebote unter Q. G. 132 an die Oeschäſtsstelle ds. Bl. 3558 Grobindustrieller Seitenverhand sucht ein bei Groß- und Kleinhandel der Kolonialwarenbranche bestens eingeführten Vertreter für Mannheim u. Umgebung Lagerhaltung Bedingung. Vertretung bietet Grundlage für auskömmliche Existenz. 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