— 1921.— Nr. 125. 9 Bezugspreiſe: In Mannheimu. 3 monatl. einſchl. M..10 für Bringerlohn u. Einziehungs⸗ 24.30 ohne Poſtgebühren. Einz. Nummern 25 Pfg. Alle Preiſe Karlsruhe i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshafen a. Rh.— HGeſchäfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtabt:—— 6.— Fernſprecher Nr. 7940—7946. 8 Poſtbezug vierteljährl. ederzeit widerruflich. Poſtſcheck⸗Konto Nr. 175 Draht⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Badiſche Neueſte Nachrichten Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗An Rekl. 8 Mk. Für d. Mittagbl. vorm. 8½ f. d. Abenbbl. nachm. 9 an beſtimmten Tagen, u. dgl.,—————* berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen f. ausgefallene od. beſchränkte Ausgaben od. f. verſpätete Aufna 20% Nachl. ½ Uhr. Für Anzeigen ellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. Höhere Gewalt, Streiks me v. Anzeigen. Aufträge durch Fernſprecher 15 Gewäbr. Amerila muß eingreifen. § London, 15. März 1921. In der amerikaniſchen Monatsſchrift„Harpers Magazin“ ſchreibt der Leiter der amerikaniſchen Bankgruppe Morgan, Herr J. P. Morgan:„Die durch den Abbruch der Londoner Verhandlungen entſtandenen europäiſchen Kriſis erfordert ein raſches Eingreifen der Vereinigten Staaten. Wir können nicht länger zuſehen, daß unſer Abſatzgebiet in Europa gefährdet wird; die Beteiligung der Vereinigten Staaten iſt unbedingt nötig. Die Vereinigten Staaten haben während der Pariſer Friedensverhandlungen darauf gedrun⸗ gen, daß die Deutſchen eine beſtimmte Summe bezahlen ſollen. Leider haben die Alliierten dieſen Vorſchlag abgelehnt. Es muß nun von unſerer Seite alles getan werden, um die Feſt⸗ ſetzung einer Entſchädigung zu erreichen. Kundgebung der Mannheimer Handelskammer zu den Londoner Beſchlüſſen. Der Vorſitzende der Handelskammer eröffnete die Voll⸗ verſammlung mit folgender Anſprache: „Meine Herren! Vor Eintritt in die Tagesordnung ge⸗ ſtatten Sie mir wenige Worte. Heute vor 8 Tagen hat der Feindbund den Wirtſchaftskrieg gegen Deutſchland aufs neue eröffnet. Obwohl unſere Unterhändler Vorſchläge machten, welche die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands nach dem Urteil hervorragender Sachverſtändiger weitaus überſteigen, hat die Entente die Unterhandlungen abgebrochen und Sank⸗ tionen, d. h. Strafmaßnahmen über Deutſchland verhängt, die zu folgenſchweren, nachhaltigen Schädigungen unſeres Wirtſchaftslebens führen müſſen. Meine Herren! Die Volksvertretung hat inzwiſchen mit überwältigender Mehrheit die Maßnahmen der Regierung gutgeheißen. Wir alle haben das Verhalten unſerer Unter⸗ händler gebilligt, hatten wir doch ſogar vom Badiſchen In⸗ duſtrie⸗ und Handelstag aus und auch durch Herrn Außen⸗ miniſter Dr. Simons in Karlsruhe der Regierung perſönlich dringend nahe gelegt, keine Bedingungen anzunehmen, deren Erfüllung wir nicht ſicher in Ausſicht ſtellen können. Jetzt, meine Herren, gilt es auch zur Regierung zu ſtehen, denn es genügt nicht, der Regierung nur Wünſche zu übermitteln, Ent⸗ ſchließungen zu faſſen und patriotiſche Reden zu halten, ſon⸗ dern wir haben die moraliſche Pflicht, auch für das, was wir ſelbſt angeraten haben, ſoviel irgend in unſerer Kraft ſteht, ein zutreten. Dazu gehört vor allem, daß wir unſeren Stammes⸗ brüdern, die durch die ſogen. Sanktionen auf das empfind⸗ lichſte in ihren Daſeinsbedingungen getroffen werden, ſo viel wie nur irgend möglich zu Hilfe kommen, indem wir, ſolange dies unſere finanzielle Leiſtungsfähigkeit irgend zuläßt, die Verbindung mit ihnen aufrecht erhalten, Kunden weiter be⸗ dienen und von Lieferanten weiter beziehen, auch wenn dies mit erheblichen materiellen Opfern für uns verbunden iſt. Und ein weiteres iſt, meine Herren, unabweisliche Pflicht! Als Präſident der Handelskammer halte ich mich nicht für berechtigt, zum Boykott feindlicher Ware aufzu⸗ rufen, wohl aber ſteht es mir zu, Ihnen dringend zu empfeh⸗ len, nicht nur für Ihre eigene Perſon, ſondern auch für Ihre Familie, für Ihren Betrieb und ſoweit Ihr Einfluß immer reicht, ſich zur ſtrikten Pflicht zu machen, keine auslän⸗ diſche Ware, ſei es Rohſtoff oder Fertigfabrikat, zu ver⸗ wenden, wo einheimiſche Produkte oder Fabrikate genommen werden können. Wenn es aber trotzdem nicht möglich ſein ſollte, mit dem deutſchen Erzeugnis auszukommen, ſo wird es unſerer deutſchen Wirtſchaft— und ſie zu kräftigen muß heute mehr als je zuvor unſer Ehrgeiz ſein— zum Vorteil gereichen, wenn wir in ſolchen Ländern unſeren Bedarf decken, die es ſich nach wie vor angelegen ſein laſſen, die Hanoeis⸗ beziehungen mit Deutſchland ungeſtört aufrecht zu erhalten. Meine Herren! Wenn wir die ſchwere Zeit, die uns zwei⸗ fellos bevorſteht, glücklich überwinden wollen, ſo müſſen wir in Treue feſt ſein. In Treue zu unſeren, von uns durch Zoll⸗ mauern abgetrennten Stammesbrüdern und auch entſchloſſen und feſt in der Verteidigung unſerer Intereſſen. Nur wenn der Feindbund ſieht, daß die Waffe, die er gegen uns gerichtet hat, auf ihn zurückfährt und ihn in ſeinem Wirtſchaftsleben auf das empfindlichſte trifft, wird er bereit ſein zu neuen Verhandlungen und uns erträglichere Bedingungen gewähren. Deswegen rufe ich Sie auf, ſtellen Sie auch Ihre wirtſchaft⸗ lichen Maßnahmen in den Dienſt der Verteidigun unſerer vaterländiſchen Intereſſen. Die Geſchichte lehrt uns, daß Deutſchland immer am ſtärkſten geweſen iſt, wenn das Unglück ſeine Stämme und Völker zuſammenge⸗ ſchweißt und zu einmütigem Handeln gezwungen hat. Wenn die ganze deutſche Handels⸗ und Induſtriewelt mit ihrer gan⸗ zen Kraft und ihrem ganzen Willen ſich geſchloſſen hinter die Regierung ſtellt, ſo werden wir auch die neue Prüfung, die Feindes Haß und Mißgunſt über uns verhängt hat, überſtehen und unſere verblendeten Feinde zur Erkenntnis bringen, daß die Würde und die Gefühle eines 60 Millionenvolkes nicht ungeſtraft vergewaltigt werden. Verharrt die Regierung feſt auf ihrer Politik, wie wir es wünſchen und erwarten, bleiben wir geſchloſſen in der Verteidigung unſerer Intereſſen und einig in der Abwehr fremder Uebergriffe, ſo müſſen und werden beſſere Zeiten für die deutſche Wirtſchaft wiederkommen.“ Franzöſiſche Unterſtellung und Stimmungsmache. ST. Paris, 15. März. Wie auf Befehl hat in der Preſſe des Nationalen Blockes eine heftige Campagne gegen die angeblichen Manöver der alldeutſchen Induſtriellen, die „Stinnesverſchwörung“, in den neu beſetzten Städten einge⸗ ſetzt. Danach ſollen hunderttauſende fleißiger Arbeiter nach Heinem langüberlegten Plane arbeits⸗ und brotlos gemacht werden, um dadurch die Unhaltbarkeit der Strafmaßnahmen darzuweiſen und Unruhen unter der Bevölkerung hervorzu⸗ rufen. Bei dieſem Preſſefeldzug handelt es ſich um nichts weiter als darum, für die unvermeidlich kommenden wirt⸗ ſchaftlichen Rückſchläge die Schuld Berlin und den„All⸗ deutſchen“ in die Schuhe zu ſchieben— eine captatio bene⸗ volentige der öffentlichen Meinung aller durchſichtigſter Art. Der Preſſefeldzug hat ferner den Zweck, die franzöſiſche öffent⸗ liche Meinung für die franzöſiſche„Arbeiterpolitik“, die nach franzöſiſchen Blättermeldungen mit der Einrichtung von Volksſuppen in Düſſeldorf und Ruhrort bereits begonnen hat, vorzubereiten. Berlin, 16. März.(Von unſerem Berliner Büro.) In der Pariſer Preſſe mehren ſich die Alarmnachrichten über angebliche Machenſchaften der Induſtriellen des Ruhrgebietes, welche eine völlige o“ teilweiſe Einſtellung der Arbeitstätigkeit zum Zwecke haben oll. Nach dem Petit Pariſien ſoll die Arbeitszeit in man Betrieben bereits auf 5 Stunden verkürzt worden ſein. Au.) die deutſche Regierung ſoll dabei im Spiele ſein. Das iſt natürlich alles törichte Verleumdung. Die beiden franzöſiſchen Ge⸗ werkſchaftler Jouhour und Grumbach weilen übrigens ſeit einigen Tagen in Düſſeldorf und ſtehen angeblich mit der deutſchen Arbeiterſchaft in beſtem Einvernehmen(2) Es wird leider keinem Zweifel unterliegen, daß kommuniſtiſche Ele⸗ mente dem Feinde auch hier wieder in die Hand arbeiten. Die Verteilung der 180 Milliarden. — Berlin, 16. März.(Eig. Drahtb.) Die Schaden⸗ er ſatzforderungen, die durch die Reparationskommiſ⸗ ſion auf Grund des Artikels 233 des Friedensvertrags bei der deutſchen Regierung angemeldet worden ſind, belaufen ſich auf nicht weniger als 180 Milliarden Goldmark. Es ent⸗ fallen auf Frankreich 218 542 Mill. Frs., England 2 006 000 kanadiſche Dollar und 1 706 800 000 engliſche Pfund und 7598 Mill. Fres., Italien 33087 Mill. Lire und 128 490 Mill. Pfund Sterl. und 37 926 Mill. Frs., Japan 822 800 Mill. Yen, Belgien 36 630 Mill. Frs., Grie⸗ chenland 5070 239 000 Goldfranken, Polen 9 818 831 000 Frs. und 4 585 043 000 Goldrubel und 500 Mill. deutſche Mark, Rumänien 310 099 401 000 Frs., Südſlavien 8 496 091 000 Dinare und 19 972 500 000 Frs., Tſchecho⸗ Slowakei 7 412 400 000 Frs. Das übrige verteilt ſich auf Bolivien, Braſilien, Kuba, Haiti, Sileſia, Portugal und Siam. Alliierte Drohungen gegen Bayern. c. Zürich, 16. März.(Pr.⸗Tel.) Die Preßinformation be⸗ richtet aus Paris, die nationaliſtiſchen Kundgebungen in Mün⸗ chen und die Weigerung Bayerns, die Auflöſung der Einwohnerwehren durchzuführen, waren geſtern Gegenſtand einer Beſprechung zwiſchen Briand und den militäriſchen Sachverſtändigen. Die franzöſiſche Regierung vertritt offen⸗ bar den Standpunkt, die Auflöſung der Einwohner⸗ wehr gewaltſam durchzuſetzen. c. Baſel, 16. März.(Pr.⸗Tel.) Wie die Daily Mail mel⸗ det, haben die Nationaliſten im Unterhauſe den Antrag auf Beſetzung Münchens und den allgemeinen Ein⸗ marſchnach Bayern geſtellt, falls die bayeriſche Regie⸗ rung die der Einwohnerwehren verweigert. Bonar Law erklärte im Namen der Regierung, daß die bayeriſche Widerſpenſtigkeiteneue Sanktionen der Alliierten er⸗ forderlich mache, über deren Art die Verhandlungen ſchweben. Unſere Verwahrung. Der Worklaut des deutſchen Einſpruchs beim Völkerbund. Berlin, 15. März.(WB.) Der der deutſchen beim Völkerbund gegen die Sanktionen autet: „Auf Grund des Beſchluſſes der nier alliierten Haupt⸗ mächte und Belgiens haben belgiſche, britiſche und franzöſiſche Truppen die Grenzen des Gebietes, deſſen Okkupation der Vertrag von Verſailles geſtattet, überſchritten und die deut⸗ ſchen Städte Duisburg, Ruhrort und Düſſeldorf beſetzt. Die alliierten Regierungen haben ferner angekündigt, daß ſie von allen Zahlungen, die ihre Staatsangehörigen für deutſche Waren ſchulden, einen beſtimmten Betrag einbehalten wer⸗ den. Endlich wollen ſie in dem beſetzten Rheinland eine 4 eigene Zollordnung einführen. Dieſes Vorgehen der Alliier⸗ ten verſtößt gegen den Vertrag von Verſailles. „Die Alliierten berufen ſich darauf, daß Deutſchland ge⸗ wiſſe Beſtimmungen des Vertrages über die Kriegsbeſchul⸗ digten, über die Entwaffnung und über die erſte Zahlung von 20 Milliarden verletzt habe. Sie bezeichnen ihre Maß⸗ nahmen als Sanktionen, wozu ihnen die Beſtimmungen des 9Vertrages das Recht gäben. Welche Beſtimmungen dieſe ſeien, haben ſie nicht geſagt. Es könnten nur die folgenden drei in Frage kommen: Erſtens§ 18 Anlage 2 zum Teil 8, zweitens der Schlußabſatz des Artikels 429 und drittens der Artikel 430. Zunächſt geſtattet keine dieſer Beſtimmungen, deutſchen Boden außerhalb des Gebietes weſtlich des Rheines und der Brückenköpfe neu zu beſetzen. Nach Artikel 429 darf nur die Zurückziehung der Okkupationstrup⸗ pen aus dem beſetzten Gebiet hinausgeſchoben werden, wenn die alliierten und aſſoziierten Regierungen beim Ablauf der Beſetzungsfriſt die Sicherheit gegen einen nicht herausgefor⸗ derten Angriff Deutſchlands nicht als hinreichend betrachten. Nach Artikel 430 kann geräumtes Gebiet wieder beſetzt wer⸗ den, wenn ſich Deutſchland weigert, die Reparationspflichten zu erfüllen. Aus§ 18 kann ein Recht zur Beſetzung deutſchen Gebietes überhaupt nicht hergeleitet werden. Dort iſt die Rede von wirtſchaftlichen und finanziellen Sperr⸗ und Vergeltungsmaßregeln, überhaupt von ſolchen Maßnahmen, die die alliierten und aſſoziierten Regierungen nach den Umſtänden für geboten erachten. Die Beſetzung iſt die ſchärfſte Maßnahme, die zur Sicherung der Erfüllung des Vertrages denkbar iſt. Sie iſt deshalb in einem beſonderen Teil des Friedensvertrags, Teil 14, der die erwähnten Ar⸗ tikel 429 und 430 enthält, eingehend, und zwar gerade auch für den Fall einer Verletzung der Reparationsverpflichtung geregelt. Es wäre widerſinnig, anzunehmen, daß die in dem Schluß des§ 18 aufgenommene allgemeine Wendung eine noch über die Beſtimmungen des Teiles 14 hinausgehende Gebietsbeſetzung rechtfertigen ſollte. Vielmehr kann es ſich dabei nur um wirtſchaftliche Maßnahmen handeln. Auch ſolche wirtſchaftliche Sanktionen können aber nach§ 18 nur wegen Nichterfüllung der Reparationsverpflichtungen ver⸗ hängt werden. Das britiſche Schatzamt hat dies in einem in Abſchrift anliegenden Schreiben vom 6. Januar ausdrücklich anerkannt. Auf Verſtöße gegen die Beſtimmungen über die Kriegsbeſchuldigten oder die Entwaffnung iſt die Beſtimmung alſo nicht anwendbar. Ein Verſtoß gegen die Reparalionsverpflichtungen liegt nicht vor. Der Termin, an dem nach Artikel 235 der Betrag von 20 Mi rden in bar oder Sachleiſtungen an die Alliierten abgefü. ſein ſoll, iſt noch nicht eingetreten. Nach deutſcher Schätzung erreichen überdies die deutſchen Sachleiſtungen ſchon den vorgeſehenen Betrag. Keinesfalls könnte hier von einer vorſätzlichen Vertragsverletzung die Rede ſein. Die als zweite Sanktion angekündigte teilweiſe erfolgte Beſchlagnahme des Kaufpreiſes deutſcher Waren würde ſchließlich den ausdrücklichen Zuſicherungen wider⸗ ſprechen, die die belgiſche und britiſche Regierung wegen des Verzichtes auf die Anwendung des§ 18 gegeben haben. Die Erklärungen der beiden Regierungen ſind Einen entſprechenden Beſchluß hat auch die italieniſche Regierung efaßt und der deutſchen Botſchaft in Rom amtlich mitgeteilt. Die Maßnahme wäre danach weder in Belgien und Italien, noch, ſoweit es ſich um Bankguthaben handelt, die aus Warenkäufen entſtanden ſind, im Vereinigten Königreiche zuläſſig. Was die dritte Sanktion betrifft, ſo iſt die Ein⸗ führung einer eigenen Zollordnung in den Rheinlanden ſchon deshalb nicht als Strafmaßnahme anwendbar, weil Artikel 270 des Friedensvertrages ſie davon abhängig macht, daß ſie zur Wahrung der wirtſchaftlichen Intereſſen der Rhein⸗ landbevölkerung für erforderlich zu erachten iſt. Der Miniſter⸗ präſident von Frankreich hat am 4. Februar in der Kammer anerkannt, daß es ſich hier um eine über die Beſtimmungen des Vertrages hinausgehende Maßnahme handeln würde. Es kommt hinzu, daß ſich die Alliierten der Sanktionen gar nicht zu dem Zwecke bedienen, um die Er⸗ füllung der angeblich verletzten Vertragsbeſtimmungen durch⸗ zuſetzen. Die Alliierten haben offen erklärt, daß ſie zur Ge⸗ waltanwendung geſchritten ſind, weil ſie den Eindruck ge⸗ wonnen haben, daß Deutſchland ſich der im Vertrage über⸗ nommenen Reparationsverpflichtungen böswillig entziehen wolle. Sie beabſichtigen, mit den Zwangsmaßnahmen Deutſchland ihren Vorſchlägen Bea der Art der Er⸗ füllung der Reparationspflicht gefügig zu machen. Dieſe Vorſchläge ſehen eine vom Vertrag abweichende Regelung der Frage vor. Eine Verpflichtung zur Annahme der Vor⸗ ſchläge beſteht daher nicht. Die Regierung hat auch durch ihr Verhalten keinerlei Anlaß zu der Annahme ge⸗ geben, daß ſie böswillige Abſichten verfolge. Die Alliierten ſprechen davon, daß ſie ſich bei ihrem Vorgehen durch die Sorge um den Weltfrieden leiten laſſen. Dieſes Vorgehen iſt aber ſelbſt eine unverantworiliche Störung des Iriedens. Bei Errichtung des Völkerbundes, der die Beziehungen der Völker auf Gerechtigkeit und Ehre gründen, die⸗gewiſſen⸗ hafte Beachtung der Verträge ſichern und dem Rechte zur Herrſchaft verhelfen ſoll, hatten die Bundesglieder die Auf⸗ rechterhaltung des Weltfriedens als oberſtes Ziel im Auge. Die Völkerbundsakte enthalten demgemäß in Artikel 17 auch für den Fall von Streitigkeiten zwiſchen Bundesmitgliedern und ſolchen Staaten, die nicht zum Bunde gehören, beſtimmte Vorſchriften, die die Zuflucht zur Gewalt ſolange verhindern 8 5 als nicht die Mittel zur friedlichen Löſung erſchöpft ind.— Die deutſche Regierung, die die Völkerbundsakte mit un⸗ terzeichnet hat, richtet an den Völkerbundsrat das Erſuchen, die ihm obliegenden Schritte zur Einleitung des in der Akte vorgeſehenen Schlichtungsverfahrens zu tun und dafür zu ſorgen, daß die von den Alliierten angewandten Gewaltmaßnahmen fofort aufgehoben werden. Die deutſche Regierung genügt ihrerſeits ſchon jetzt der Vorbedingung für die Durchführung des Verfahrens, in⸗ dem ſie für dieſes Verfahren die Pflichten eines Bundes⸗ gliedes auf ſich nimmt. Das Verfahren wird ergeben, daß Deutſchland, von dem ernſten Willen beſeelt, ſeine Vertrags⸗ verpflichtungen nach beſten Kräften zu erfüllen, keinen Anlaß zu Friedensſtörungen gegeben hat. Eine franzöſiſche Beſchwerde. JBerlin, 16. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie die Dena erfährt, hat der franzöſiſche Geſchäftsträger geſtern nachmittag dem Staatsſekretär v. Haniel eine amt⸗ liche Beſchwerde ſeiner Regierung über die von General v. Seeckt vor den Offizieren und Beamten des Reichswehr⸗ miniſteriums gehaltenen Rede überreicht. Die Londoner Konferenz in der franzöſiſchen Rammer. Paris, 15. März.(WB.) In der heutigen Kammerſitzung wird trotz des Antrages des Miniſterpräſidenten Briand und des Finanz⸗ miniſters Doumer, an erſter Stelle einige kleinere Geſetzentwürfe zu erledigen, ſofort in die Diskuſſion über die vorliegenden Inter⸗ pellationen über die Ergebniſſe der Londoner Konfe⸗ renz eingetreten. Miniſterpräſident Briand erklärt jedoch, daß die Regierung am Vongerstag ihre Erklärungen abgeben wird, da an dieſem Tage die Mitglieder der Beratung beiwohnen könnten, die den Präſidenten der Republik auf ſeiner Reiſe begleiteten. Als erſter Interpellant nimmt Abg. Heneſſey das Wort, der eine Reihe von Fragen ſtellt. In welcher Lage, ſo ſagt er, be⸗ finden wir uns? Was wollen wir morgen tun? Sind wir durch das Abkommen von Paris gebunden, oder wollen wir uns wieder an den Vertrag von Verſailles halten? Sind die Sanktionen ————— ſozialiſtiſchen Partei). mißverhandlungen. „haben. Hat unſeren Ver⸗ 2 ierfür gefehlt? Ueberſteigt unſer formaler Rechtsbruch gegen 2. Seite. Nr. 125. Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 16. März 1021. augenblickliche Zwangsmittel oder dauernde Pfänder, die uns dafür Garantien geben ſollen, daß Deutſchland ſeine Verpflichtungen erfüllt. Der Abgeordnete bemängelt die 50prozentige Abgabe vom Verkaufswert der deutſchen Lieferungen in den ver⸗ bündeten Ländern. Selbſt in England habe ſich die Regierung das Recht vorbehalten, die Grundlage dieſer Steuer abzuändern. Es ſei nicht ſicher, daß Italien. Belgien und Japan die gleiche Abgabe ein⸗ führten. Auf alle Fälle aber könnten dieſe Länder nach ihrem Gut⸗ dünken verfahren. Das ſei ein unſicherer Zuſtand. Anſtatt daß Deuſchland Zahlungen mache, um den Verbündeten zu liefern, werde es ſeinen Handel nach Rußland leiten. In längeren Ausführungen ſpricht der Redner davon, daß Deutſchland durch ſeine Mate⸗ rialien und durch ſeine Arbeitskraft bezahlen könne. Miniſterpräſident Briand erklärt, in London habe Reichs⸗ 8 Dr. Simons einen derartigen Vorſchlag gemacht, aber ehr vage. Der Abg. Creſpelf, unterſtützt von drei weiteren Abgeordneten aus den Norddepartements erklärt: In den verwüſteten Gebieten ſei alle Welt der Verwendung deutſcher Arbeiter feindlich geſinnt. Die Zuſtimmung zu dieſer Maßnahme kommt nur von der äußerſten Linken. Der Abgeordnete, oft unter⸗ brochen, kann ſich nur mühſam Gehör verſchaffen. Er ſagt zum Schluß: Wenn die Verbündeten die Zahlung in natura ablehnen, dann wird der franzöſiſche Schatz darunter leiden. Der Notenumlauf wird ſich vermehren, das Papiergeld wird entwertet. Deutſchland kann ſein Geld darauf verwenden, ſeine Induſtrie zu entwickeln, Frankreich aber muß es für ſeinen Wiederaufbau verwenden. Nach dem Abg. Heneſſy erhält der kommuniſtiſche Abgeord⸗ nete Marcel Cachin das Wort. Er verlieſt eine Erklärung im Namen ſeiner Gruppe, wird aber lebhaft unterbrochen. Er prote⸗ ſtiert gegen die Aufrechterhaltung franzöſiſcher Streitkräfte in Cilicien und Syrien und erwähnt die Intervention Poincares zugunſten der Araber. Das ſei jedenfalls eine Geſte geweſen, die Poincaré ehre. Der Kammerpräſident Peret proteſtiert, indem er ſagt, die Kammer habe einmütig einen Geſetzentwurf angenommen, mit dem zum Ausdruck komme, daß Präſident Poincaré ſich um das Vater⸗ land verdient gemacht habe.(Lebhafter Beifall.) Abg. Cachin ſagt weiter: Wenn Deutſchland nicht entwaffnet worden ſei, ſei das die Schuld der herrſchenden Klaſſen in Deutſch⸗ land und Frankreich(im Hauſe herrſcht großer Lärm. Die Abge⸗ ordneten der Rechten und der Mitte begleiten die Ausführungen des Redners mit ironiſchem Lachen.) Er weigere ſich, der Regierung bei ihren militäriſchen Unternehmen zu folgen. Nach dem Abg. Cachin ergreift des Wort der Abg. Dutril (v. d. Partei Arago). In Paris und London hätte man viel von Reparationen, aber wenig von der Entwaffnung, Deutſch⸗ lands geſprochen; das ſei aber der Hauptpunkt. Der Wille zum Frieden herrſcht weder beim deutſchen Volke, noch bei den Regierenden in Deutſchland. Deshalb müſſe die Tätigkeit der inter⸗ allüerten Kontrollkommiſſion verlängert werden. An zahlreichen Beiſpielen ſucht der Abg. zu beweiſen, daß Deutſchland den Frie⸗ densvertrag verletzt habe. Er verlangt deshalb eine Abänderung des Friedensvertrages von Verſailles. Abg. Auriol(Rechtsſtehender Sozialiſt) erklärt alsdann, der Grundſatz der Reparationen, wie er in dem Vertrage ent⸗ halten ſei, ſeigerecht und mäßig. Aber ſobald dieſe Grund⸗ ſätze in die Tat umgeſetzt werden ſollen, entſtänden Schwierigkeiten. Was jetzt fehle, ſei die internationale finanzielle Solidarität. Gewiß ſeien die Vorſchläge in London lächerlich geweſen; und von verbün⸗ deter Seite hätte man vor dem Dilemma geſtanden, entweder einen Rabatt zu gewähren, oder zu Sanktionen zu ſchreiten. Man könne der Regierung nicht den Vorwurf machen, daß ſie offiziöſe Be⸗ ſprechungen unternommen hätte, um den Bruch zu vermeiden. Man müſſe aber verlangen, daß man die Berichte der Sachverſtändigen kennen lerne, um ſich ein Urteil bilden zu können. Er begreife voll⸗ kommen, daß Deutſchland das von der Volksabſtimmung in Oberſchleſien abwarten wolle. Wenn man ſich beugt, greift man dann wieder auf das Abkommen von Paris zurück?(Der Abg. For⸗ get ruft dazwiſchen: keineswegs, dieſes Abkommen beſteht nicht mehr. So liegt die ganze Frage.) Auriol: Auf alle Fälle beginnt der bewaffnete Friede mit einem Gewaltſtreich angeſichts der Paſſivität Deutſchlands. Düſſeldorf iſt der Ausgangspunkt. Wo iſt das Ende? Etwa das Ruhrgebiet? ie wird das Ergebnis von den deutſchen Lieferungen verteilt werden? Soll jeder Staat die Steuern behalten, die er einkaſſiert, oder den Betrag der Reparationskaſſe überweiſen, damit er nach der bekannten Skala geteilt werde? (Briand ruft dazwiſchen, er werde noch im einzelnen darauf zurück⸗ kommen.) Auriol ſagt, das Geſetz über dieſe Maß⸗ nahme ſei einfach zum Schutz des engliſchen Handels be⸗ ſtimmt, damit die deutſche Produktion nicht nach England kommen könnte. Wenn eine Zollgrenze am Rheine errichtet werde, dann würden Sörnuſſe Rohmaterialien und Fertigprodukte doppelt mit Zoll belegt. enn man aber das Rheinland ſchone, dann werde man nur ein ſchwaches Ergebnis erzielen, das nichts einbrächte. Man werde aber proteſtieren. Wer werde ſchließlich die Koſten für das Be⸗ ſatzungsheer und für die Zollbeamten bezahlen? Würden nicht von den 150 Millionen Goldmark, die die deutſchen Zölle Brutto einbrin⸗ gen, viel für die Koſten verloren gehen. Schon jetzt ſchätze man die Beſatzungskoſten ſeit dem enhen Te auf 4½ Milliarden Pa⸗ pierfrank. Sie hätten einen großen Teil der deutſchen Zahlungen amneſtiert. Der ſozialiſtiſche Redner fragt deshalb, ob man nicht anderwärts die 30 Milliarden für den Wiederaufbau und die Pen⸗ ſionen finden könne. England und Amerika hätten nicht das gleiche Bedürfnis wie Frankreich, ihre ſchwebende Schuld zu verringern. Man habe in dem Reparationsproblem nicht nur ein 8 Moment, ſondern auch ein wirtſchaftliches zu ſuchen. Zahlungen in Natura und in Arbeitsleiſtungen würden übrigens die Arbeitsloſigkeit verſchärfen. Sie brächten auch kein Geld ein, für die Bezahlung der Penſionen. Man müſſe ein internationales Wiederaufbau⸗Angebot machen, an dem die Beſchädigten, die Unternehmer und die Arbeiter beteiligt ſeien. Dadurch könne man das Arbeitsverhältnis regulieren. Das Betriebskapital für die⸗ ſes Unternehmen müſſe durch eine internationale Anleihe unter Mitwirkung von Amerika aufgebracht werden, dann könne Deutſchland nicht mehr über ſeine Zahlungsunfähigkeit nörgeln. Ein derartiges Unternehmen ſei ſchwierig in die Tat umzuſetzen, aber es ſei* und mache die Wiederaufbau⸗Pläne erſt beachtens⸗ wert. Nach Auriol ſprach der Abg. Durafour(von der radikal⸗ Er wünſchte Aufklärung über die Kompro⸗ Nach ſeiner Rede wird die Debatte auf morgen nachmittag ver⸗ t agt. Die Schuldſrage. Herr Lloyd George erklärte in ſeinen Entgegnungen auf das deutſche Angebot während der Londoner Konferenz, er wäre gewiß,„daß das deutſche Volk nicht ahne, welche Fülle von Verwüſtung die Folge des Handelns war, zu welchem ſeine, kaiſerliche Regierung ſich im Auguſt 1914 entſchloſſen hat.“ Es würde etwas im engliſchen Charakter der Rede fehlen, wenn dieſer Paſſus nicht darin enthalten wäre. Herr Llond George verteidigt hier unter Einflechtung einiger Huma⸗ nitätsphraſen die engliſche Gewaltpolitik und es hat England nicht zum erſten Male ſeine Politik nach gelungenem Raub in beſchönigt, wenn auch Herr Goldbeck in der „Zukunft“ entſchuldigend ausführt, daß es dennoch im eng⸗ liſchen Volke immer Männer gegeben hätte, die dieſes erkannt und bekämpft hätten. Das können wir ruhig zugeſtehen, es iſt jedoch nie den von England vergewaltigten und ausgeraubten Völkern auch nur der magerſte Nutzen davon geworden und das Dogma von angelſächſiſcher Heuchelei wird täglich auf das lebendigſte von neuem bewieſen und bekräftigt. Warum ſpricht Herr Lloyd George nicht von den Leiden Deutſchlands in dieſem Kriege, welche hervorgerufen durch die Völkerrecht hohnſprechende und jedes Naturrecht ver⸗ eugnende Blockade, die ausſchweifendſte Phantaſie tiegen Vertretern in London das Gedächtnis Belgien die Vergewaltigung der neutralen Völker während des Krieges durch England 7 War ſchließlich und endlich nicht die Triebfeder zu dieſem Kriege Englan d, hat es nicht Jahr⸗ zehnte lang denſelben politiſch vorbereitet? Germaniam esse delendam! Ind wie ſtand es mit der militäriſchen Vor⸗ bereitung? Iſt es nicht erweislich, daß bereits im März 1914 ſibiriſche Regimenter in Warſchau ſtanden, daß die an Oeſterreich und Deutſchland liegenden ruſſiſchen Grenzgebiete mit Truppen bereits damals angefüllt waren? Wurden im Mai des erſten Kriegsjahres nicht die ruſſiſchen Reſerveoffiziere aus Skandinavien mit der Mobiliſationsordre gegen Deutſch⸗ land eingezogen? Dem Verfaſſer dieſer Zeilen ſind dieſe Tatſachen durch perſönliche Anſchauung bekannt und es wurde ihm im Früh⸗ jahr 1914 in Rußland und Schweden von den ver⸗ ſchiedenſten Stellen verſichert, daß der Krieg gegen Deutſchland unmittelbar bevorſtehe und daß das eine beſchloſſene undunabänderliche Tatſache wäre. England hat auch dieſen Sieg wie alle ſeine vorhergehen⸗ den durch Geld gekauft, nur ſoll diesmal der Beſiegte nicht allein durch den Lerlaſt wertvollſter Länder, durch den Verluſt ſeines Handels zahlen, ſondern auch noch Barzahlung leiſten bis zum Verbluten. Das ganze deutſche Volk hatte im Auguſt 1914 das Be wußtſein, daß der Krieg ihm aufgezwungen und ein Verteidi⸗ gungskrieg wäre. Die Urſache ſeines Niederbruchs war ſchließ⸗ lich, daß feindliche Agitation, fremde und beſtochene Agitatoren und Zeitungen, verrannte Ideologen, deren Hirn dem Ein⸗ fluß ſtärkeren Intellekts erlag im Verein mit Hunger und un⸗ ſagbaren Entbehrungen, ihm dieſes Bewußtſein für einige Zeit trübten. So ließ Deutſchland ſich alles nehmen, zuletzt das, was ein Volk als Letztes mit ſeinem letzten Leben zu ver⸗ teidigen hat! Iſt je einem Volke der Erde und der Geſchichte eine größere Vergewaltigung, eine größere Schande angetan wor⸗ den, als dem deutſchen durch den Vertrag von Verſailles und und Verzweiflung verſtehen, wir kennen die Verwüſtung ſeiner Landſtriche, es liegen dort eine Million von Deutſchlands Söhnen begraben! Jedoch die Schande iſt Deutſchland be⸗ reitet worden von dem„widerwärtigſten Volk der Erde, das Gott in ſeinem Zorn erſchaffen, von dem Lande, das längſt der Ozean verſchluckt, wenn er nicht Uebelkeiten im Magen befürchtete, ſo charakteriſiert Heinrich Heine im Jahre 1888 England, dieſes gelobte Land des Schuttes der Freiheit. Engiand vor allem war es, das den deutſchen Schuld⸗ ſchein in der zu Verſailles feſtgelegten Form haben mußte; denn nur durch einen ſolchen Schuldſchein konnte es den Blick der Welt von ſeinem Raube ablenken. err Lloyd George ſpricht vom Verluſte Englands zuerſt an Stelle. Hieſe anſprechende Beſcheidenheit hat eine ſehr reale Unterlage, der Krieg war für England ja „bussiness as usual“, ein guter Kaufmann ſpricht nicht von ge⸗ lungenen Geſchäſten und dieſes Geſchäft hat England den bisher größten Gewinn ſeiner Geſchichte gebracht. Es hat ſich gelohnt, den„mit einem König von Preußen geſchloſſenen Staatsvertrag(zum Schutze Belgiens) der ge⸗ brochen wurde, vor deſſen Thronerben“ zu verteidigen. Es hat ſich gelohnt, dieſen Bruch erzwungen zu haben und er ſoll für das ſchuldloſe England eine fortlaufende Gewinn⸗ quelle bleiben. Das iſt der Sinn des Friedensvertrages, der Sinn der Pariſer Beſchlüſſe und der Konferenz in Spaa. Herr Lloyd George, der Mann, der den alle Völker um⸗ ſchließenden, den wahrhaftigen Frieden mit Sehnſüchten ver⸗ langt, bedauert, daß dieſes endlich wieder zum Bewußtſein ſeiner ſelbſt gekommene Deutſchland den erpreßten Schuld⸗ ſchein nicht weiter anerkennen will. Er iſt Engländer und ein Engländer hält Prügel ſeiner Tradition nach für ein kleineres Uebel als den Tod. Er em⸗ pfiehlt Deutſchland daher das Erſtere anzunehmen, wird die Annahme verweigert, ſo trifft Deutſchland das Zweite, das ſind Abſicht und Sinn der„Sanktionen“. Es gibt wohl in Deutſchland eine Menge„Engländer“, zur Einlöſung des erſten Acceptes müßte aber zuerſt ganz Deutſchland engliſch werden. Hier verkennt Lloyd George ſelbſt ganz und gar die Situation. Wir ſind wohl gewillt, mit gleichem Recht, Europa mit wiederaufzubauen. Wir ſind aber nicht gewillt, Jahrzehnte lang und der Sachlage nach auf un⸗ begrenzte Dauer Sklavenarbeit zu leiſten. Wir verlangen, daß ihr Aufbürdung auf unſere Schultern durch unſere Gegner ab und wir lehnen ſie von jetzt endgültig ab! Wir verlangen ebenfalls die Beſtrafung der alli⸗ ierten Kriegsverbrecher, der ſadiſtiſchen Quäler un⸗ ſerer Gefangenen, der Mörder unſerer Verwundeten. Wir verlangen Entſchädigung für die Opfer, der gegen alle Geſetze der Völker und der Natur verſtoßenden und von England ausgeübten Blockade für uns, unſere Verbündeten und für die vergewaltigten neutralen Staaten. Wir ver⸗ langen zurück die uns geraubten Länder und Kolonien, unſere Ströme, unſere Flüſſe und Häfen, wir verlangen zurück die uns genommene Freiheit unſeres Handelns. Zuerſt nach Be⸗ gleichung dieſer unſerer Gegenrechnung wird Europa den wahrhaftigen Frieden haben, den wir ebenfalls mit Sehnſucht erwarten. Erſt dann werden wir die Behauptung, daß Eng⸗ land in dieſem Kriege nur einen Staatsvertrag verteidigen wollte, nicht als heuchleriſche Lüge anſehen 835 Deniſcher Reichslag. Berlin, 16. März. (Von unſerem Berliner Büro.) Nachdem man geſtern im Aelteſtenrat ſich dahin geeinigt hatte, bei der Beratung des Etats des Miniſteriums des Innern der zweiten Rednergarnitur nur eine halbſtündige Redezeit zuzubilligen, während bei den übrigen Etats über⸗ haupt nur eine Redereihe zu Worte kommen ſoll, ſchritten die Verhandlungen geſtern gottlob in einem ſchnelleren Tempo voran, und es war feſtzuſtellen, daß die Qualität der Reden durch dieſe Pflicht zur Konzentration, durch die Vermeidung aller Weitſchweifigkeit weſentlich gehoben wurde. Man hat von dem Demokraten Sivkovich und von dem Volkspar⸗ teiler Beuermann dann ausgezeichnete ſachliche und maßvolle Ausführungen über Schul⸗ und Erziehungs⸗ fragen gehört, denen gerade jetzt, da Deutſchland wirtſchaft⸗ lich am Boden liegt, erhöhte Bedeutung zukommt. Wohl hin⸗ vert uns unſere Verarmung daran— worauf Staatsſekretär Schulz mit Recht darauf hinwies— für kulturelle Zwecke die Mittel aufzuwenden, die eigentlich notwendig wären. Gerade das aber muß uns veranlaſſen in den geſteckten Grenzen alles zu tun, um unſer Volk nicht nur auf der Kulturhöhe, die es erreicht hat, zu erhalten, ſondern weiter zu fordern und immer breitere Schichten auf dieſes Niveau zu heben. Denn von wem? Man kann Frankreichs und Belgiens Erbitterung 75 die Schuld am Kriege unterſucht wird, wir lehnen 5 kulturell verarmt, dann verarmt mit ihm ie Welt. Auch die bevorſtehende Abſtimmung in Oberſchle⸗ ien klang geſtern in die Ausſprache. Auf eine Anfrage des ehrheitsſozialiſten Hermann Müller, erklärte der Innen⸗ miniſter Koch, die Reichsregierung müſſe es weit von ſich weiſen, in Oberſchleſien nach der Abſtimmung, wenn das Land deutſch ſein werde, irgendwelche Politik der Rache oder Verfolgung zu treiben, und Beamte, die unter dem Druck des polniſchen Terrors zeitweilig in ihrer Haltung ſchwankend geworden ſein ſollten, zu maßregeln. Ober⸗ ſchleſien, ſo erklärte er unter dem Beifall des Hauſes, ſoll wieder werden ein Land der Arbeit unddes Frie⸗ dens, in dem Deutſche und Polen friedlich und verſöhnlich zuſammenwohnen. Nicht einverſtanden mit dieſer durchaus ſachlichen und würdigen Erklärung des Miniſters war nur einer: ein weithin unbekannter Herr Frölich von den linkeſten Kommuniſten. Dann kam es noch zu einem häuslichen Streit bei der äußerſten Linken. Mit Recht proteſtierte in einer Ge⸗ ſchäftsordnungsbemerkung der Demokrat Schiffer dagegen, daß in dieſen ernſten Tagen die Parlamentstribüne zum Austragen ſolch kleinlicher Parteizwiſtigkeiten mißbraucht werde. Die Sitzung dauerte bis in die ſpäte Nacht hinein. Die Preſſe freilich hatte ſich ſchon vorher entfernt. Baden. Wahlvorbereitungen. Karlsruhe, 13. März. Am 10. März trat der Landes⸗Ausſchuß der deutſchnationalen Volkspartei im Gartenſaal des Thiergarten⸗ Reſtaurants zu einer Sitzung zuſammen. Man befaßte ſi in der Hauptſache mit den die kommende Wahlperiode betreffen⸗ den Fragen. Allgemeine Uebereinſtimmung herrſchte darin, daß es für die Partei kein Paktieren mit der Sozialdemokratie gäbe. Schärfſte gegen Marxismus und Internationalismus ſei das Gebot der Stunde, Die ſoztale Frage könne nur nach dem Grundſatze der Partei, die nicht Klaſſenkampf ſondern Arbeits⸗ frieden erſtrebt, gelöſt werden. Unſer Wirtſchaftsleben könne nur durch reſtloſe Aufhebung, nicht durch allmählichen Abbau der Zwings⸗ wirtſchaft gelöſt werden. Mit allen Kreiſen unſeres politiſchen Lebens, die nationale Einigung erſtreben, ſei man bereit, zuſammen⸗ gehen. ine ganz beſondere Bedeutung gewann die Sitzung dadurch, daß 75 erſten Male ein Vertreter des katholiſchen Aus⸗ ſchuſſes Gelegenheit hatte, die Stellung der katholiſchen Mit⸗ glieder innerhalb der Partei klarzulegen und deren Wünſche vor einem— Kreiſe von Mitgliedern der beiden chriſtlichen Be⸗ kenntniſſe zur Sprache zu bringen. Die Ausſprache geſtaltete ſich ungemein lebhaft. Das Ergebnis war der 0 Entſchluß, auf dem Boden der gemeinſamen chriſtlichen Weltanſchauung zuſammenzu⸗ tehen im Kampfe gegen das immermehr umſichgreifende Anki⸗ Chriſtentum. e S. Ermordung Talaat Paſchas. Ein Akt perſönlicher Rache. Berlin, 15. März.(WB.) Heute vormittag 9 on elfein⸗ halb wurde vor dem Hauſe Hardenbergſtraße 7 in Charlotten⸗ burg ein älterer Herr durch einen Ausländer hinterrücks erſchoſſ en. Der Täter warf den Revolver weg und ver⸗ ſuchte zu flüchten. Er wurde vom Publikum ergriffen und nach der Mommſenwache gebracht, hier ſtellte man den Täter, der nur gebrochen deutſch ſpricht und einen Dolmetſcher verlangte, als den vierundzwanzigjährigen Studenten Salomon Teilirian, geboren in Salmas, Perſien feſt. Berlin, 15. März.(WB.) Wie wir von amtlicher Seite erfahren, iſt der in der Hardenbergſtraße zu Charlottenburg erſchoſſene Herr der frühere Großveſier Talaat Paſcha Der Mörder Talaat Paſchas, der 24jährige armeniſche Student Teilirian, erklärte bei ſeiner Vernehmung, daß er ein Anhänger der Blutrache ſei. Talaat habe ſeine Eltern töten laſſen und deshalb habe er Rache an dem Großveſier enommen. Das Verbréchen ſteht alſo im urſprünglichen Zu⸗ ammenhang mit den Armeniervertreibungen während des Krieges unter Talaats Staatsleitung. Die Gegenrevolulien in Außland. Skändige Ausbreitung der Bewegung. Kopenhagen, 15, März.(WB.) Ein Telegramm aus Hel⸗ ſingfors ſagt, wie das finniſche Notizbüro aus Moskau erfährt, breitet ſich die Bewegung ſtändig aus. Die Kämpfe bei Petersburg und Kronſtadt nah⸗ men in den letzten Tagen einen ſehr heftigen Charakter an. Die Sowjetregierung machte den mißglückten Verſuch, alliierte (2) Offiziere von Petersburg nach Moskau zu kommandieren. ie Truppen weigerten ſich überhaupt an den Operationen gegen Kronſtadt teilzunehmen. Nach bisher unbeſtätigten Ge⸗ rüchten ſoll Krasnaja Gorka zu den Revolutionären über⸗ gegangen ſein. Berlin, 16. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Nach der Londoner„Daily Expreß“ hat die ruſſiſche Schwar⸗ ze Meerflotte gemeutert und die roten Kommiſſare über Bord geworfen. Auch die ruſſiſche Flotte in der Kaſpiſchen See fol ſich in den Händen der Aufſtändiſchen befinden. Wunſch oder Tatſache? C. Zürich, 16. März.(Priv.⸗Tel.) Daily Herald meldet aus Moskau: Eine Kundgebung der Sowjetregierung teilt die Unterdrückung des Kronſtädter Aufſtandes mit.(2) Ein Teil der Aufſtändiſchen hat ſich auf Schiffen der finniſchen Grenzen zu zurückgezogen. An gewiſſen Stellen in Kronſtadt wird noch weiter gekämpft. ** Ein engliſch⸗ruſſiſches Handelsabkommen? London, 15. März(WB.) Wie die Blätter melden, ſoll das engliſch⸗ruſſiſche Handelsabkommen vor dem Abſchluſſe ſtehen. Kraſſin ſoll aus Moskau Verſprechungen mitgebracht haben, die von der britiſchen Regierung als be⸗ friedigend angenommen wurden.— Pall Mall Gazette und Globe melden, die Sowjetregierung verpflichtete ſich, außerhalb Rußlands keine Propaganda gegen England zu treiben und die engliſche Regierung verſprach ſtrikteſte Neutralität in inneren ruſſiſchen Angelegenheiten zu wahren. Das engliſch⸗ruſſiſche Handelsabkommen müſſe jedoch dem engliſchen Unterhauſe zur Genehmigung unterbreitet werden. Die Abſtimmung in Oberſchleſien. Paris, 15. März.(WB.) Die franzöſiſche Regierung hat den acht von ihren Kollegen abgeſchickten Abgeordneten, die ſich in Oberſchleſien von dem Gange der Volksabſtimmung überzeugen ſollen, die diplomatiſchen Päſſe verweigert. * Die Abſchnürung. Berlin. 16. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Grenz⸗ wachen an der deutſch⸗holländiſchen Grenze im beſetzten Ge⸗ hiete etzt von franzöſtſchen Truppen übernommen wor⸗ den. Bie ontrolle der Päſſe wird ſcharf gehandhabt. Der Grenzverkehr, auch der Einkauf von Lebensmitteln, dürfte wohl bald ganz aufhören. 9 — Mittwoch, den 16. März 1921. Mannheimer General ⸗Angeiger.(Mimag⸗ Ausgabe.) e 0 3. Seite. Nr. 125. Beralung Erſter Tag. Die einleitende Rede des Oberbürgermeiſters. HOberbürgermeiſter Dr. Kutzer eröffnet die Sitzung um.40 Uhr *¹ Anweſenheit von 81 Mitgliedern und regt an, die beiden Vor⸗ anſchläge für die Jahre 1920 und 1921 gemeinſam zu behandeln, womit der Bürgerausſchuß ſich einverſtanden erklärt. Vor ſeiner großen Budgetrede gibt der Vorſitzende ſeinem Bedauern darüber Ausdruck, daß Stv.⸗V. Pfeiffle, der ſich ſtets mit großem Eifer dem Studium des Haushaltplanes widmete, infolge Krankheit den diesjährigen Beratungen nicht beiwohnen kann. Er wünſcht Stv.⸗B. Pfeiffle unter der Zuſtimmung des Hauſes baldigſte Wiederher⸗ ſtellung der Geſundheit und führt dann u. a aus: Der Haushaltplan 1920/21 erſcheint zu ſpät und zu früh. Zu ſpät, weil das Jahr, für das er gilt, vorüber iſt, zu früh, weil auch heute noch nicht die Grundlagen der wichtigſten Einnahmen der Ge⸗ meinde genügend geklärt ſind. Wir ſind ſeit dem Verluſt der eigenen Steuerbemeſſung auf das Einkommen und auf das Kapitalvermögen auf den Anteil aus den einſchlägigen Reichsſteuern angewieſen. Was wir unter dieſem Titel zu fordern haben, iſt noch nicht anerkannt. Sollte aber das Land Baden mehr beziehen können— was mir allerdings mindeſtens für 1920 mehr als fraglich erſcheint—, als die nach§ 56,.St. G. gewährleiſteten Beträge— das ſind alſo die im Jahre 1919 erhobenen Steuern auf Einkommen und Ver⸗ mögen zuzüglich 250, ſo wie ſie im Land und in der Geſamtheit der Gemeinden anfielen, ſo fehlt für die Verteilung dieſes Mehr jede Unterlage. Für 1921 hindert zunächſt dieſer Umſtand die Auf⸗ ſtellung einesendgültigen Haushaltplanes. Zu der verderblichen Entziehung des wichtigſten der gemeindlichen Selbſtverwaltungsrechte — der Steuerrechte— iſt ſomit noch ein anderes Uebel getreten: Das Reich hat es den Ländern überlaſſen, den Geſamtbetrag, der auf das Land fällt, ſei es in der Form der Gewährleiſtung, von der eben bereits geſprochen wurde, ſei es in Form der Ueberweiſung von zwei Drittel der im Lande anfallenden Reichsſteuern aus dem Einkommen, zwiſchen dem Lande und den Gemeinden zu ver⸗ teilen. Nur wenige Richtlinien ſind reichsrechtlich feſtgelegt, insbeſon⸗ dere die, daß die Verteilung, ſoweit ſie die Gewährleiſtung überſteigt, nach dem örtlichen Aufkommen erfolgen muß. Es entſteht nun faſt überall der Kampf gwiſchen dem Land und den Gemeinden über jenen Maßſtab. In Baden iſt dieſer Kampf erſchwert durch den reichen Fiſchzug, den das Land im Jahr 1919 in Form des ſog. Landesnotopfers auf Vermögen und Einkommen in die Staatskaſſen geleitet hat. Das Land will nach dem Verhältnis ſeiner im Rechnungsjahr 1919 erhobenen Geſamtſteuern auf Einkommen und Geſamtvermögen zu den von den Gemeinden erhobenen Zu⸗ ſchlägen zur Einkommen⸗ und Kapitalvermögensſteuer teilen. Während vor dem Krieg die Staatsſteuern etwa 40%, die Gemeinde⸗ ſteuer etwa 60% der Geſamtſumme ausmachten, würde ſich auf ſolche Weiſe das Verhältnis etwa umkehren: rund 600% dem Lande, rund 40% den Gemeinden. Das ſind Fragen, über die ein Kampf auf Leben und Tod ent⸗ brennen muß, wenn das Land nicht den Gemeinden gibt, was ihnen gebührt. In dem armen Deutſchland, das uns nach dem großen Unglück übrig geblieben iſt, muß es wenigſtens das eine geben, daß die Grundpfeiler der ganzen künftigen Entwicklung, und das ſind die Gemeinden, nicht auf einer völlig ungleichen Baſis zu arbeiten und zu wirtſchaften gezwungen werden, daß alſo der Wett⸗ bewer b unter ihnen und damit auch die Belaſtung der Bürger mit den Gemeindeſteuern im neuen Sinn im weſentlichen die gleiche iſt. Die zweite Frage betrifft die Deckung des durch die„Ueberweifung“ nicht aufzubringenden Teiles der Gemeindeausgaben. Hier verwelſt uns das Reich im neben Anteilen an der Umſatz⸗ teuer(die aber zunächſt auf die Gewährleiſtung angerechnet wer⸗ enl) und der Grunderwerbsſteuer, auf die Vergnügungsſteuer, vor allem aber auf die ſogen. Ertragsſteuern. Dazu kommen nun noch manch andere Fragen, insbeſondere der ſogen. Laſtenausgleich, mit dem niemand einen feſten Begriff verbindet, den zu ordnen aber das Reich den Ländern auferlegt hat. Da ſind nun manche Länder voran geeilt, und haben den einzig möglichen, radikalen Ausgleich— die Uebernahme von Laſten auf den Staat— ganz oder teilweiſe durchgeführt, ſo Bayern, das alle Lehrerbeſoldungen an den Volks⸗ chulen auf den Staat übernommen hat, ſo Württemberg und Preu⸗ en, die das entweder nach beſtimmten Sätzen oder nach Hunderteln urchgeführt haben, und nun auch ernten, 105 ſie für die Erhö⸗ ung der Teuerungszuſchläge an die Lehrer Erſatz aus eichsmitteln erhalten, während in Baden wieder die Städte zahlen denen ja das Reich aus jenem Anlaß nichts gibt. Aber das ann nicht geſchehenl Auch hier ſtehen ſchwere Eniſcheidungen be⸗ vor, die nicht leicht ſind, auch nicht von unſerem Standpunkt aus— denn der Staat wird nicht gerne andere in dem Gebiet mitreden laſſen, deſſen Laſten er trägt. Von dem Laſtenausgleich zwiſchen den Gemeinden, von dem das Reichsgeſetz eigentlich ſpricht, will ich hier lieber gar nicht reden. Wir müſſen ſedenfalls fordern, daß nicht ein großer Staatstopf aufgeſtellt wird, aus dem— Gnade— Wohltaten ſpendet. Wir müſſen vor allem fordern, laut und nach⸗ drücklich— daß die des Wettbewerbes mit anderen deutſchen Städten nicht zu unſerem Nachteil durch die Landesgeſetzgebung geſtört werden darf, daß wir insbeſon⸗ dere nicht— ceteris parihus— unſere Einwohner, unſere Un⸗ ternehmer, unſeren Handel, unſere Arbeiter, unſeren Grundbeſitz mit drückenden Steuern, ja erdrückenden Steuern zu treffen gezwungen werden. Nur ſoweit wir ſelbſt, wir, die Ge⸗ meinde, mehr unſeren Bewohnern zu tragen aufgeben, oder ſoweit unſere Huellen weniger ergiebig fließen, als anderswo— und dieſe Gefahr beſteht, wenn wir Erdroſſelungsſteuern auferlegen müßten—, nur alſo aus eigenem Tun und Laſſen darf die Laſtenhöhe ſich unterſcheiden, nicht aber aus der Geſeßge⸗ bung des Landes, dem wir verbunden ſind. Für das Rechnungsjahr 1920 ſind die Umlagen aus Liegen⸗ ſchaften und gewerblichen Betrieben angeſetzt auf 35 Millionen 1; wir wiſſen, daß dies.62 9 auf den Wert der Grundſtücke und Be⸗ triebe fordert, was bei den Gebäuden etwa 307 Zuſchlag auf die Bruttorente bedeutet, d.., daß die Mieten um ebenſo viel erhöht werden müſſen. Das wiegt umſomehr ſchwerer, als ja auch die Ge⸗ bühren ſten hoch angeſpannt ſind und auf die Mieter überwälzt wer⸗ den müſſen. Reichsüberweiſung nicht höher wird als 1920, der Umlagen⸗ ertrag aufetwa 50 Millionen geſteigert werden müſ⸗ ſen. Das iſt ganz unmöglich. Wir müſſen alſo entweder erheblich meyr aus Ueberweiſungen erhalten— und das wäre, wie erwähnt, durch die Landesgeſetzgebung zu bewirken,— oder aber wir müſſen auf eine Reihe von Ausgaben, welche der Voranſchlag vorſieht, ver⸗ zichten. Es kommt hinzu, daß auch die 4 Millionen, die aus der Beſteuerung des Mindeſteinkommens eingeſetzt ſind, auf ſehr töner⸗ nen Füßen ſtehen. Warum können wir ſo hohe Summen nicht auf⸗ bringen? Einmal, weil die Belaſtung des Einkommene geſetzlich feſtſteht und jeder Zuſchlag auf das Einkommen uns verſagt iſt, ebenſo jede Heranziehung des Geldkapitals und des in Geldbeträgen ſich ausdrückenden Anteils an Unternehmungen(Aktien). Eine Er⸗ tragsſteuer auf das Gewerbe, die Induſtrie und den Handel, wenn in höheren Sätzen als an Orten gleicher wirtſchaftlicher Art auferlegt, muß eine Verſchiebung der Wettbewerbsfähigkeit im Gefolge haben, die nur ausgeglichen werden kann, wenn günſtige Umſtände, die an dem Orte der höheren Laſten walten, dieſe aus⸗ gleichen. Was ſollen nun aber in Mannheim dieſe günſtigen Um⸗ ſtände ſein? Was die Induſtrie anlangt, ſo arbeitet ſie hier noto⸗ riſch bei außerordentlich hohen Löhnen, die zumeiſt hüher ſind, als in anderen deutſchen Städten. Das ſoll nicht ſagen, daß dieſe Löhne zu hoch ſind, aber heim Wettbewerb kommt es darauf nicht an. Es iſt bekannt, daß die Induſtrie auch die Mannheimer, im allge⸗ meinen, im Jahre 1919 und 1920 noch gute Geſchüfte gemacht hat; ſie wird aber nicht nur für dieſe Ertrügniſſe noch die Steuerzettel vom Reich präſentiert bekommen, ſondern wir wiſſen auch, daß, ſo⸗ 3— der flädliſchen Boran Für das Rechnungsjahr 1921 aber würde, wenn die d hlüge für die am Dienstag, den 15. März 1921. weit unſere Induſtrie für den Export arbeitet, beſondere Umſtände dieſes günſtige Ergebnis begünſtigten, die kaum fortdauern werden, ja das durch die neuen Maßnahmen der früher feindlichen Länder, die„Sanktionen“ unſer Export oder unſere Valuta oder beides ſehr gefährdet ſind. Die Stadt Mannheim iſt mit ihrer Induſtrie und mit ihrem Handel aufs innigſte verbunden; nicht minder gilt das für die Arbeiter, die ſelbſt bei ſtärkſtem Einfluß auf die Betriebe die Vorausſetzungen des Weltwettbewerbs und des deutſchen Anteils an den Welterzeugniſſen nur unter Vorausſetzungen ändern könn⸗ ten, an die wir nicht denken können. Und nun die andere Frage: Können wir unſere ge⸗ meindliche Wirtſchaft abbauen? Zu dieſem Zweck muß ich Sie bitten, auf den Voranſchlag des Jahres 1920 und 1921 etwas näher einzugehen. Der letzte Vokanſchlag vor dem Krieg für 1914 ſchloß ab in Einnahmen und Ausgaben mit 22,8 Millionen /, jener für 1920 mit 156,7 Millionen, der für 1021 mit 161 Millionen. Der Geſamtaufwand für perſönliche Ausgaben war 1914 im eigentlichen Gemeindehaushalt, wie bei den Betrieben, für die Veſoldung der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter 7,65 Millionen, für das Jahr 1920 aber 84,1 Millionen, alſo etwa das 11fache, natürlich nicht für die gleiche Anzahl von Perſonen; für 1921 iſt dieſer Aufwand aber 86,5 Millionen J, obgleich ſich die Zahl der um 663 mindert. Während der Perſonalaufwand, im Jahre 1914 etwa 19,4 9% der ausmacht, ſteigt er nach dem Voranſchlag für 1921 auf 29.2“% der Bruttoausgaben. Der Aufwand für Be⸗ heizung und Beleuchtung im Hauptvoranſchlag und für die Betriebe war 1914 angeſetzt mit 822 000, 1920 mit 8 660 000 4, alſo im 10*fachen Betrag, 1921 aber mit 9 986 000 1, alſo im mehr als 12fachen Betragl Oder: Der Aufwand für Lernmittel war 1914: 121 000 /, 1921 aber 1 350 000 4, trotz ſparſamer Verwen⸗ dung, Ein Me die gewöhnliche Unterhaltung der Volksſchulgebäude erforderte 1915 rund 114000„; wenn der Bedarf im Jahr 1920 nur auf 452 000 trotz Vermehrung der Ge⸗ bäude angeſtiegen iſt, und die Bauverwaltung überdies angewieſen wurde, noch daran Einſparungen zu Auher ſo mag daran erkannt werden, wie ſehr die Stadt bis zum äußerſten ſparſam verfahren muß. 1914 betrugen die Ausgaben brutto 38,8 Millionen, 1920: 233,2 Millionen, alſo das 6fache, 1921: 25797 Millionen, alſo das 676fache. Viel trägt hierzu bei, daß aus naheliegenden Gründen der Schuldendienſt nur um das Doppelte geſtiegen iſt. Vergleichen wir nach dieſer Zuſammenfaſſung Einzelnes: die Hauptverwaltung erforderte 1914: 1049000 4, 1920: 7 223 000 /, 1921: 8 515 000 /, die Kriegsämter 1914 nichts, 1920: 4,4 Millionen, 1921: 3,7 Millionen; die Ruhegehälter 1914: 249 000 Mark, 1921 aber, weil die Zahl der Bedachten ſteigt und weil wir inzwiſchen, wie es jeder ordentliche Wirtſchafter tun muß, einen Betrag, der der jährlich zuwachſenden Verpflichtung entſpricht, in einen Fonds legen, 15 Millionen; die Polizeiausgabe 1914: 484 000 Mark, 1921: 4,8 Millionen; die Volksſchulen 1914: 5,4 Millionen, 1921 aber 31,268 Millionen; Wohlfahrtspflege einſchließlich Kran⸗ kenhaus und Lenelſtiftung 1914: 2,2 Millionen, 1921 aber 20,1 Mil⸗ lionen. Ein Inſtitut, das uns beſonders am Herzen liegt, das Theater, hat ſeine Ausgaben von 1½ Millionen im Jahre 1914 auf 9,4 Millionen 1921 erhöht, alſo um mehr als das 6fache, ſeine Einnahmen aber von 897 000% auf 4,5 Millionen, alſo um das öfache; der gemeindliche Aufwand für das Theater iſt von 708 000% auf 4 931 000 J, alſo auf das 7fache, geſtiegen. Bei all dieſen Auf⸗ wendungen ſpielten neben den beſonderen welche die Uebergangszeit uns überwälzt hat, eine große Rolle die Mehrung des Perſonalbeſtandes. Wir hatten 1914 an Beamten und An⸗ geſtellten, ausgenommen das Theater 2 103; am 1. Januar 1919 aber 3 559, am 1. Januar 1921 noch 3 365; die Zahl der Arbei⸗ ter war 1914: 1973, am 1. Januar 1919 2641, am 1. Januar 1921 noch 2595. Die Zahl der Lehrer iſt im weſentlichen unperändert geblieben. Es kann betont werden, daß unſere ſtädtiſchen Werke, die ſehr viel Perſonen beſchäftigen, im Verhältnis zu vergleichbaren Betrieben anderer Städte keine übermäßige Zahl aufweiſen. Laſſen Sie mich nun einen Blick werfen auf einige Ver⸗ ſchiedenheiten des Voranſchlags 1921 gegenüber 1˙9 20, weil dadurch am leichteſten ſich zeigt, welche Wege die Ver⸗ waltung einſchlagen muß, um die Gemeindewirtſchaft aufrecht zu halten. Zwar in den Abſchlußziffern ſind die Verſchiedenheiten nicht ſo groß. 161 Millionen 1921, bei gleicher Grundlage 156,7 Millio⸗ nen 1920, alſo nur 4,3 Millionen in Einnahmen und Ausgaben mehr. Zunächſt darf hervorgehoben werden, daß die außer⸗ ordentlichen aus der Wirtſchaft gedeckten Aufwendungen 1921 noch mehr eingeſchränkt wurden als ſchon bisher. Im Jahre 1920 haben wir ſolche in der Höhe von 9 400 000., Dieſer Betrag ſetzt ſich aus einer großen Zahl kleiner Aufwendungen zuſammen. Ein⸗ zelpoſten, die über 100 000/ erfordern, ſind etwa die„Quäkerſpei⸗ ſung“(zumeiſt Verwaltungskoſten) mit 140 000 /, die Anſchaffung neuer Reifen für Krankentransportwagen mit 105 000 4, Neuher⸗ ſtellungen von Plätzen und Wegen 265 000 /, die beſondere Erho⸗ lungshilfe für Kinder 1 224.000 /, die außerordentlichen Bauarbei⸗ ten des Hochbauamtes 1,6 Millionen, die Erneuerung der Retorten des Gaswerkes mit 2 Millionen,— ein Poſten, der wahrſcheinlich nun dauernd wiederkehrt—, dann 1,5 Millionen für Deckung von Beſchaffungsbeihilfen des Jahres 1919. Im Jahre 1921 min⸗ dert ſich dieſer Geſamtbetrag auf 5,6 Millionen, alſo um faſt 4 Mil⸗ lionen⸗K; es fallen weg die Beſchaffungsbeihilfen; die Hochbauarbei⸗ ten mindern ſich um 0,6 Millionen, die Koſten der Erholungsfürſorge mindern ſich infolge höherer Zuſchüſſe Dritter um 300 000%/. Bei⸗ den Jahren e iſt der ganz niedrige Betrag von % Million für Pflaſterungen, dann die Zuführung in den Schul⸗ hausbaufonds von 5 Million— wir glaubten genug Geld zu haben, um einige Schulhäuſer zu bauen und nun müſſen wir für ein ein⸗ ziges Ergänzungen leiſten— endlich 100 000% für Brückenbauten. Beſonders bemerkenswert iſt, daß wir unſere Erneuerungs⸗ fonds, auf die wir ſo ſtolz waren, ſchmelzen ſehen. Neben dieſer Verminderung außerordentlicher Ausgaben haben wir eine Per⸗ onalerſparung durchgeſetzt, die ſich auf 299 Aushelfer und 364 Arbeiterſtellen erſtreckt und an den Löhnen des Jahres 1920 ge⸗ meſſen, 6,67 Millionen ausmacht; freilich müſſen wir einen Gegen⸗ poſten von etwa 900 000/ ſchaffen, um den bei der Straßen⸗ reinigung entbehrlich gewordenen Arbeitskräften den Uebergang u einem anderen Erwerb zu erleichtern. Es iſt ganz unzweifelhaft geboten, dieſen Weg noch weiter zu— Wir müſſen, genau wie Reich und Staat, allmählich auch in der geſamten Gemeindewirt⸗ ſchaft auf das ſachlich gerechtfertigte Maß von Ar⸗ beitskräften zurückkommen und zwar unter 1 der nicht unſere Sache, ſondern Aufgabe der Geſamtheit, des Reiches, Weitere 1 ergeben ſich durch Aufgabe des ge⸗ meindlichen Gemüſebaues, durch den Rückgang der Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen, durch die Minderung der Straßen⸗ reinigung. Eine ſtarke Bereicherung unſerer Wirtſchaft erzielten wir burch Steigerung der Entgelte; ich nehme nur die Erhöhung der Gebühren im Schlachthof, im Theater, im Krankenhaus— beides wird freilich ganz oder zum großen Teil wieder aufgewogen durch neue Steigerungen der Ausgaben— der Luſtbarkeitsfteuer, der Ka⸗ nal⸗ und Müllgebühren, die Einführung der Straßenreinigungs⸗ abgabe und die Erhöhung der Gebühren für elektriſchen Strom. Aber wenn wir auf ſolche Weiſe etwa 25—30 Millionen erſparen und gewinnen, ſo iſt, wie wenn wir in ein Danaidenfaß ſchöpften, ſofort wieder eine neue Forderung da, die wir einlöſen ſollen, und das Gewonnene aufzehrt. So verlangt der Voranſchlag 1921 gegenüber jenem für 1920 für Schuldzinſen und Tilgungsraten 3,5 Millionen Mark mehr, für neue Leiſtungen an Gehältern und Löhnen 11 Mil⸗ lionen, für die Schulen 1,25 Millionen, für höheren Rückhalt 126 Millionen, für das Fürſorgeamt m Million, für Milchverſorgung 300 000 Mark, an Umlagenochträgen, abzüalich der Rückvergütungen, verlieren wir 2,3 Millionen— und ſchließlich dürfen wir nicht aber⸗ mals wie 1920 dem Penſionefonds nichts überweiſen, ſondern müſſen vollen geſetzmäßigen Arbeitszeit; für die e zu ſorgen, iſt kommt. Jahre 1920 und 1921 ihn mit dem ordentlichen Jahresſatz von 9 Millionen Mark ſpeiſen; auch die Leiſtungen an den Erneuerungsfonds haben wir nicht bloß in der bisherigen Höhe voll, ſondern in doppelier Höhe durchführen können, immerhin nur— oder noch?.— mit 4 Millionen Mark bei einem Anlagewert, dem hauptſächlich an Friedenswerten etwa 66 Millionen Mart Anlagewerte gegenüberſtehen. So kommt es, daß wir, wie erwähnt, trotz aller Gebühren⸗ und Tariferhöhungen, trotz Abbaues am Perſonalbeſtand, um 14 Millionen Mark mehr an Um⸗ lagen oder ſonſtigen Steuern als 1920 brauchen und daß wir doch nur das allernotwendigſte leiſten und gar nichts in unſerem Voranſchlag haben, das etwa nach Ueppigkeit ausſähe. Solange wir nicht wiſſen, woher wir dieſe Einnahmen ſchöpfen, iſt natürlich, der Voranſchlag 1921 nur ein vorläufiger. Für das Jahr 1921 muß die ſtädtiſche Verwaltung in den Bah⸗ nen weiterſchreiten, die ſie bisher eingeſchlagen hat. In der Wirt⸗ ſchaft muß Sparſamkeit herrſchen; manches, wie die Fehlbeträge der Krankenanſtalten, der Friedhöfe, der Milchbeſchaffung, des Woh⸗ nungsamtes müſſen wir noch verſuchen, einzudämmen. Freilich rück⸗ ſichtslos nur der Ausgabenminderung fiskaliſch zuſtreben, das dürfen wir nicht. Ihre Aufgaben muß die Siadt erfüllen, auch die Pflichten, die ihr als Arbeitgeberin die Tarifverträge auferlegen. Daß die Grundlagen der Erfüllung unſerer Gemeindeaufgaben uns nicht er⸗ ſchüttert werden, dafür können wir zwar nicht einſtehen— wir wollen aber nachdrücklich gegen ſolches Beginnen Stellung nehmen. Wir werden darin unterſtützt von den Städteverbänden, unſerem badiſchen und insbeſondere dem deutſchen, welchen wir dafür Dank wiſſen und an welchen wir eifrig mitarbeiten müſſen; wir werden auch neue Wege beſchreiten müſſen, unſere Abgeordneten und die Oeffentlichkeit in Anſpruch nehmen dürfen. Insbeſondere müſſen wir von der Regierung unſeres Landes Baden fordern, daß ſie die Selbſtverwaltung achtet und erweitert und daß ſie die Lebensnotwendigkeiten unſerer Stadt nicht nur nicht verkümmert, ſondern fördert. Wir können hier ein reichliches Maß ſolcher Förderung nicht feſtſtellen. Eine Liſte des vorerſt Notwendigen, das wir mit Sicherheit vom Staat insbeſondere zur Aufrechterhal⸗ tung unſerer Kulturaufgaben erwarten müſſen, werden wir demnächſt überreichen; lange genug war Mannheim zurückgeſetzt. Wir müſſen auch fordern, daß Mannheim mehr als bisher Sitz ſolcher ſtaat⸗ licher Einrichtungen und ſolcher Reichsſtellen wird, die nach der Natur der Sache bei uns beſſer wohnen als in der ſog. Reſidenz, die es doch nicht mehr gibt. Insbeſondere müſſen wir erwarten, daß das Schloß, in das der Staat ſeit Jahrzehnten Staatseinrich⸗ tungen gelegt hat, ſtatt für ſie eigene Gebäude zu errichten, als das große Vermächtnis einer großen Zeit und als Zeuge einer hohen Kultur zu Zwecken der Allgemeinheit freigemacht wird. Die ſtädtiſche Verwaltung hat manches liebgewordene Projekt in weite Ferne zurückſtellen müſſen. Manch ſtolzen Bau, ein neues Theater, ein zweites Rathaus, eine Gaſtſtätte am Rhein, eine Markt⸗ halle, neue Schulgebäude, die Ausdehnung der Straßen⸗ und Vorort⸗ bahnen, neue Brücken haben wir dem Reich der Phantaſie überlaſſen müſſen. Manche leidvolle Aufgabe dagegen, an die keine vergangene Zeit dachte, iſt uns neu zugeteilt worden. Notwendig wird ſein die Ueberleitung des alten Krankenhäuſes zu. nützlicher Verwendung unter Einſparung mancher jetzt ſehr unzwoeckmäßig ausgenutzter Ge⸗ bäude und Freimachung zu beſſeren Zwecken, insbeſondere zu Woh⸗ nungen; notwendig die Erweiterung des Hafens; notwendig wohl auch die Beteiligung an der Herſtellung von Geſchäftsräumen für Handel und Induſtrie und vielleicht auch an der Vermehrung der Beherbergungsgelegenheiten; vorzubereiten die Umgeſtaltung des Zeughauſes in ſeinem Inneren für unſere wertvollen Sammlungen, für die wir Zuwendungen vermöglicher Mitbürger erhoffen; auf den Nägeln brennt uns die Wohnungsbeſchaffung und immer wieder die Vermehrung der Arbeitsgelegenheit. Von dieſem und anderem wird Gelegenheit ſein bei Erörterung der einzelnen Voranſchläge weiteres zu ſagen. Dringend nötig ſcheint mir, als Hauptziel unſerer Verwaltung zweierlei aufrecht zu halten, das eine iſt die Geſund⸗ heit unſerer Jugend im wörtlichen und körperlichen Sinne, und zwar der Jugend vom Säugling bis zur Zeit der Reife; das zweite aber die Hebung der Widerſtandskraft unſerer Beyölkerung, indem wir Denken und Empfinden aus der Not unſerer Tage, die nicht bloß in dem liegt, das uns mangelt, ſondern auch in der Zumutung, Widerwürtiges aller Art zu ertragen, zur Verklärung des Wirklichen in Dichtung und Kunſt lenken, der wir alle Kreiſe gewinnen ſollten. An dieſen hohen Zielen wollen wir nimmermehr abbauen, ſelbſt dann nicht, wenn wir unſere Straßen ſchlecht unterhalten, unſere Anlagen nicht mehr ſchmücken, ja ſelbſt unſere Schulen ver⸗ kümmern laſſen müßten. Und auch unſer Mannheim muß deuiſche Geſinnung heilig halten und mit deutſcher Würde und deutſchem Trotz das tragen, was ſchwerſte Verträge und Gewalt über unſere Nation verhängen mögen. Stv.-B. Ihrig(Dem.) dankt zunächſt dem Vorſitzenden für die Worte, die er dem Sto.⸗V. Pfeiffle widmete und gab gleichfalls dem Wunſche auf baldige Ge⸗ neſung des Erkrankten Ausdruck. Alsdann befaßte ſich Redner mit den Darlegungen des Vorſitzenden wie den nächſten Aufgaben der Städtverwaltung. Statt Ueberſchüſſe der vergangenen Jahre wur⸗ den Zuſchüſſe erforderlich. Grohe Ausgaben ſtehen uns noch bevor, große Ausgaben insbeſondere für die Schule, Indem das deutſche Volk verarmte, iſt ſeine Jugend ſozuſagen ſein einziger Beſitz. Und dieſen Beſitz auf das beſte auszubilden, iſt unſere erſte Beding⸗ ung. Wir können nichts dafür, daß der Staat hier ſeiner Pflicht nicht nachkommt. Dieſe Vernachläſſigung können wir uns aber nicht länger bieten laſſen. Das Theater iſt eine Kulturſtätte erſten Ranges, die wir nicht preisgeben dürfen. Wir haben die Aufgabe, auch über den Rhein ins beſette Gebiet hinüber den kulturellen Zu⸗ ſammenhang aufrecht zu erhalten. Mannheim ſteht auf exponiertem Poſten und darf ſig deshalb dieſer Pflicht nicht entziehen. Warme Worte findet der Sprecher auch für die Handelshochſchule, die man nicht vernachläſſigen darf, ſondern vielmehr ausbauen muß. Auch hier darf man erwarten, daß der Staat einen entſprechenden Zuſchuß beiſteuert, denn wir bilden ihm auch ſeine Handelslehrer in unſerer Handelshochſchule aus. Die ſozialen Aufgaben der Stadt ſollen nicht notleiden. Für die Wohlfahrt Mannheims haben wir noch ſtets ein Herz gehabt. Wir wollen auch nicht ſparen an den Armen und Kranken unſerer Stadt. Worte des Dankes und der Anerkennung wie des Vertrauens zollt der Redner ſodann dem Ober⸗ bürgermeiſter und verband damit den Wunſch, daß er auch fernerhin der gute Steuermann bleibe wie bisher. Für den Bürgerausſchuß möge aber weiter gelten, daß er beſeelt bleiben möge von dem einen Gedanken, alles zum Wohle der Stadt Mannheim beizutragen. „Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer ſchlägt hierauf eine allgemeine Erörterung vor und bittet, nicht zu ſehr ins Einzelne gehen zu wollen. Stv. Dreifuß(5oz.) nimmt zur Vorlage Stellung und meint, daß durch frühere Zurück⸗ haltung der bürgerlichen Parteien bei der Bewilligung von Vorlagen jene ein gut Teil Schuld an der allgemeinen Notlage hätten. Ab⸗ ſchreibungen dürfen nicht auf dem bisher beſchrittenen Wege weiter gemacht werden. Redner glaubt, auf die einzelnen Etats eingehend, daß man auch noch andere Mittel habe, um das Einkommen der Stadt zu erhöhen, als die vorgeſchlagenen. Er wünſcht beſſere Heran⸗ ziehung der in Betracht kommenden Luſtbarkeitsſteuer. Solange die Polizei'ſtaatlich ſei, muß verlangt werden, daß der Staat mit auf⸗ Man braucht ein Gemeindeabgabengeſetz, damit die Ge⸗ meinde weiß, was ſie für Steuern zu erheben habe. Sodann ſchlägt der Redner vor, auf welchem Gebiet man noch weitere Steuern er⸗ faſſen könne. Die Schule müſſe am meiſten durch Zuwendungen unterſtützt werden. Statt des Förderklaſſenſyſtems fordert Redner die Einführung der Einheitsſchule. Die Handelshochſchule ſei die Hochburg der Reaktion!(Oho⸗Rufe, Widerſpruch.) Wir machen dieſe Stubentenſpielerei nicht mit. Bedauerlich ſei es, daß Handel und * Induſtrie, für die die Handelshochſchule geſchoffen ſet, keine Zuben. ſeſt, daß eine Aufwärtsbewegung zu bemerken ſei. Abbau der Erholungsfürſorge nicht denke 4. Seite. Nr. 125. ————— Mannheimer General⸗Anzeiger.(mitiag⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 16. März 1921. 5552 Fungen mehr mache Als Leiter des Freien Bundes in der Kunſt⸗ halle verdient Herr Dr. Wichert alle Anerkennung. Redner komunt uuf die Erwerbsloſenfürſorge zu ſprechen und ſtellt mit Befriedigung 5 Die Arbeitsver⸗ 20 1—5 an einen n und auch die Säuglings⸗ fürſorge nicht aus den Augen laſſen. Den Betriebsräten bei 8 Stadt muß mehr Zuſtändigkeit und Unterſtützung gewährt werden. Am Regiebetrieb laſſe man nicht locker. Man müſſe neue Regie⸗ betriebe det Stadt zuführen, die 5 Einnahmen erbringen würden, 8. B. Kinos. Redner tritt für Zuſchüſſe zum Theater ein, je⸗ doch dürften ſich die Künſtler nicht an Konkurrenzunternehmen be⸗ teiligen. Beim Kapitel Wohnungsbau erklärt der Redner, daß alles, was bis jetzt dafür ausgegeben worden ſei, einem Tropfen auf einen heißen Stein gleichkomme, und ſtellt feſt, daß ohne wirkſame Unter⸗ ſtützung des Staates hier keine Beſſerung zu erwarten ſei. Zur Erreichung von Mitteln muß man, wie andere Städte, eben auch zur Wohnungsſteuer greifen. Vorausſetzung für die Belebung de⸗z Wohnungsbaus iſt die Sozialiſierung der Baunittel. Daß der Wille, ———— 8 Be vorhanden ſei, ſieht an am Zuſammenſchluß zu Baugeſellſ deren Angebote durchſchnittlich 10—15 Prozent billiger ſnb 4.— Privater. Reduer wünſcht mehr kaufmänniſchen Geiſt in der Gemeindeverwaltung und äußerſte Sparſamkeit. Redner ſchließt, trotz aller Schwierigkeiten, die vorhanden ſeien, mit einem hoffnungsvollen Ausblick in die Zu⸗ Lunft.(Beifall.) Stv. Dr. Wolfhard(Dem.) ſtellt zu Beginn ſeiner Ausführungen feſt, daß die Fertigſtellung der Haushaltungspläne nur dadurch möglich wor, daß die Stadtverwal⸗ tung, ihr Oberhaupt wie ihre Beamten, namentlich Rechnungsrat Gerich eifrigſt tätig waren. Eingehend befaßte ſich Redner ſodann mit der Stellungnahme der Stadiverwaltung gegenüber dem Rhein⸗ Neckar⸗Donau⸗Kanal und unterzog dieſe einer 16 0 15 Kritik. Die Stadt hat in dieſer Sache die Zügel ſtark am Boden hinken laſſen und ſie teilt dieſen Standpunkt mit der Landesregierung. Auch be⸗ attes der Frage des hieſigen Schloſſes vermißt Redner eine ſtärkere Initiative der Stadtverwaltung. Die ganze Schloßfrage hätte aber vor den Bürgerausſchuß gehört. Eine einheitliche Kund⸗ gebung desſelben hätte 9 mehr Erfolg gehabt als wie die bisher unternommenen Schritte. Redner verweiſt auf den Zu⸗ ſtand des ſchönen Ritterſaales, der als Wachtlokal benutzt wird und die Verwendung der Möbel und Seſſel in den Schreibbüros. Auch verlangt er die Rückgabe der wertvollen Gobelins. wortet die Schaffung eines Stadtamtes für Leibesübungen und be⸗ ſchwert ſich üher die drakoniſchen Beſtimmungen für die Benützung 4 von Turnhallen durch Sportvereine. Dem Herſchelbad gehört ein ehrenamtlicher Ausſchuß von een n angegliedert. Er be⸗ mängelt, daß trotz wiederholter Anfragen über die Geſtehungstoſten von Elektrizität und elektriſ Kraft keine Antwort zu erhalten war. In den Arbeitsverhältniſſen müſſen Härten vermieden werden. In den wurden nur die allernotwendigſten Repara⸗ turen gemacht. Große Auslägen ſtehen da bevor. Schwere Un⸗ glücksfälle in den Schulen machten andererſeits große Opfer not⸗ wendig. Die Sparſamkeit darf aber nicht ſoweit gehen, daß Un⸗ glücksfälle entſtehen.„Redner tritt ſodann für einen Staatszuſchuß zum Theater ein. Was das Beſoldungsgeſetz betrifft, ſo geht es nicht an, daß die Ruhe des Budgets dauernd dadurch geſtört wird, daß es heißt, in Mannheim ſind beſondere Verhältniſſe. Die be⸗ ſonderen Verhältniſſe im Sperrgeſetz haben aber eine andere Bedeu⸗ tung, wie ihnen vielfach gegeben. In längeren, des öfteren durch Beifall und Heiterkeit unterbrochenen Nüsführungen gloſſierte Redner die in letzter Zeit hier eingeführten ſtädtiſchen Titel, mit der ſich eine Induſtrieſtadt wie Mannheim geradezu lächerlich macht. Er hat nachgeforſcht, wer für dieſe Titelſucht die Verantwortlichkeit trägt, konnte es aber nicht erfahren, da dieſe von allen Inſtanzen abgelehnt wurde. In⸗ der heutigen Zeit der Ratloſigkeit brauche man keine neuen, oft grammatikaliſch falſchen Titel und keine neuen Räte. Redner iſt der Auffaſſung, daß im Hauſe zuviel Politik ge⸗ trieben wird; der Bruder von rechts traue dem von links nicht. Er ſchloß ſeine Rede mit der Mahnung, mehr produktive Arbeit zum Gemeinwohl der Stadt zu leiſten. Siv. Dr. Moekel(Zentr.) äußert ſich dann namens ſeiner Fraktion zu dem Budget, dabei auf die verſchiedenen Ausführungen der Vorredner eingehend, und mittlung müſſe eine reichsgeſetzliche werden. — —— —————————— ————— ———— wünſcht in erſter Linie ebenfalls Abbau des Perſonals der Verwal⸗ tung, wobei jedoch alle Härten zu vermeiden wären. Für die Vor⸗ ſchläge des Sto. Dreyfus kann ſich der Redner nicht immer er⸗ wärmen, auch der Vorwurf, die Handelshochſchule ſei eine Hochburg der Reaktion, müſſe er als unangebracht bezeichnen. Redner be⸗ dauert, daß man in der Schule das individualiſtiſche Problem auf Koſten des erzieheriſchen zurückgeſtellt habe. Als der Redner die religiöſe⸗ſittliche Erziehung verlangt, wird er öfters von der Linken unterbrochen. Ein Menſch, der keinen Reſpekt vor Gott habe, der habe auch keinen vor ſich ſelbſt und vor dem Staat, das iſt logiſch. (Auf Zuruf des Sto. Scherer(Komm.):„Wir Sozialiſten haben unſere eigene Logik“ antwortet Dr. Moekel: Die iſt aber auch darnach.) Redner hebt ſodann die großen Verdienſte der barmher⸗ zigen Schweſtern um die Kindererziehung hervor. Aus wirtſchaft⸗ lichen Erwägungen heraus müſſe er ſich gegen die Soziallſierung oder die Einführung von Regiebetrieben ausſprechen. Wenn man die Kinos verſtadtliche, ſo gehe niemand mehr hinein. Die ethiſche Seite der Luxusſteuer ſei viel größer als die finanzielle. Die Frage des Wohnungsbaues muß vom Reich gelöſt werden. Man ſei be⸗ reit, in die alte Ordnung einen neuen Geiſt einzupflanzen, wenn ſie nur erſt wieder da wäre. Man ſtrebe nach einem Ziel, das man über die Partei ſtelle, das ſei das Vaterland. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer: Ich möchte einige kurze Be⸗ merkungen über die Amtsbezeichnung machen und mir vorbehalten, vielleicht ſpäter noch darauf zurückzuommen. Die Amtsbezeichnung der ſtädtiſchen Beamten iſt auf Wunſch des Landesverbandes ſtädtiſcher Beamter in Baden zu unſerem Mißvergnügen auch in Mannheim eingeführt worden. Stv. Lüdwig Haas(Dentſchlib.) ergreift nunmehr das Wort zu längeren Ausführungen, die wir im Wortlaut im Abendbiatt Uachtragen. 4 Weiter ſprachen noch Stv. Perrey(Deutſchnat.) und Hor ſt (Kom.). Während der Rede des Stp. Horſt verließen die bürger⸗ 8 Parteien demonſtrativ den Saal. Schluß der Sitzung 8 Uhr abends. 9 Bekeachtungen über die geſrige Bürgerausſchußſizung. Der Bürgerausſchuß hat geſtern mit der Beratung der Voran⸗ Page für die Jahre 1920 und 1921 begonnen. Es war naheliegend, daß der Oberbürgermeiſter den Vorſchlag machte, zur Vereinfachung der Debatten auf eine getrennte Behandlung der beiden Haushalt⸗ Pläne zu verzichten, zumal derſenige des Jahres 1920 bereits der Bergangenheit angehört. Das Kollegium erklärte ſich damit ohne weiteres einverſtanden, ebenſo mit dem Vorſchlage des Stadtober⸗ hauptes, eine Generaldiskuſſion zu pflegen. Es ſind ſieben Jahre her, daß von dieſer herkömmlichen Sitte zum letztenmale Gebrauch gemacht wurde. Der Redner der Mehrheitsſozialiſten, der dieſe Tat⸗ ſache feſtſtellte, ſprach von den ſieben vor uns liegenden mageren Jahren, mußte gleichzeitig aber zugeben, daß keine ſieben fetten Jahre in Ausſicht ſtehen. Im Gegenteil, es hat ganz den Anſchein, daß ſie für die Stadtverwaltung noch magerer als die zurückliegen⸗ den werden. 55 Herr Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer leitete die allgemeine Aus⸗ ſprache mit einer Ueberſicht über die Lage der ſtädtiſchen Finanzen und die daraus reſultierenden Leiſtungen ein. Wir geben in dem vorſtehenden Sizungsbericht die bemerkenswerten Ausführungen mit nur ganz geringen Streichungen wieder. Aus den Darlegungen iſt „zu entnehmen, daß der Voranſchlag für 1921 nur ein vorläufiger ſeim kann, weil die Stadtverwaltung bie zur Stunde nicht weiß, welche Summe ihr durch das Reich überwieſen wird. Im übrigen ſpiegelten die Ausführungen die ſchweren wirtſchaftlichen Nöte wider, in der ſich das Reich und das Land Baden und infol—— die mehr denn je von dieſen beiden Jaſtanzen finanziell abhängige Stadtgemeinde Mannheim befindet. Bemerkenswert iſt der Na uck, den der Herr Oberbürgermeiſter auf die Feſtſtellung der Tai⸗ Uhe Legte, daß die ſädtiſchen Redner befür⸗ Kacce in erſter Linie unſere Ertrügichen belaßet worden ſind. Es Hb iſt unmöglich, noch weiter zu gehen, wenn die Wettbewerbsfähigkeit aufrecht erhalten werben ſoll, wenn wir nicht einer Kataſtrophe mit ganz unabſehbaren Folgen entgegentreiben wollen. Unſer Stadt⸗ oberhaupt hätte noch anfügen ſollen, daß mit peinlichſter Sorgfalt alle Maßnahmen und„Reformationen“ vermieden werden müſſen, welche geeignet ſind, die Entwicklungsmöglichkeit und Leiſtungsfähig⸗ keit der gewerblichen und induſtriellen Betriebe zu hemmen und zu lähmen. Die Spezialdebotte wird noch ergeben, ob der Herr Ober⸗ bürgermeiſter darin recht hat, daß einerſeits alle Ausgaben auf ein gerade 8 erträgliches Minimum eingeſchränkt und daß anderer⸗ ſeits alle Möglichkeiten, die Einnahmen bis zur höchſten Grenze zu ſteigern, der Verwirklichung entgegengeführt worden ſind. Soviel iſt Tatſache, daß viele Pläne und Abſichten, die vor dem Kriege keine Utopien geweſen wären, in das Reich der Phantaſie verwieſen werden mußten. Die Stadtverwaltung iſt in ihrer finan⸗ ziellen Leiſtungsfähigteit ſo eingeſchränkt worden, daß es zur Weiter⸗ eziſtenz zur Not noch reicht. Hoffentlich kommt es nicht noch ſchlim⸗ mer. Man muß ohnehin ſchon auf ſo Vieles verzichten, was vor dem Kriege zu den Selbſtverſtändlichkeiten des kommunalen Lebens gehörte. Von einem einigermaßen hoffnungsfrohen Ausblick in die Zukunft konnte begreiflicherweiſe keine Rede ſein. Das Streben der Stadtverwaltung wird ſich darauf konzentrieren müſſen, daß die Kul⸗ turaufgaben nicht weiter leiden und daß unſere Jugend, der einzige wertvolle Beſitz, den wir aus dem Zuſammenbruch gerettet haben, körperlich und geiſtig in dem für ihr Gedeihen wünſchenswerten Maße gefördert wird. Anſtelle des erkrankten Stv.⸗V. Pfeiffle, der in ſeiner Eigen⸗ ſchaft als Obmann immer die Generaldebatte zu eröffnen pflegte, ſprach St.⸗V. Ihrig. Er konnte nur unterſtreichen, was der Stadt⸗ vorſtand geſagt hatte. Und da er dem badiſchen Landtag angehört, ſo wird er ſich auch dafür einſetzen können, daß die Selbſtändigkeit der Stadt Mannheim nicht nur nicht beſchnitten, ſondern um ein Be⸗ trächtliches erweitert wird, da dieſe Selbſtändigkeit auch zu den Vor⸗ ausſetzungen der wirtſchaftlichen und kulturellen Fort⸗ und Höher⸗ entwicklung gehört. Er wirb weiter, wie wir zuverſichtlich hof⸗ fen dürfen, mit Nachdruck dafür eintreten, daß unſere Stadtverwal⸗ tung bei weitem mehr als bisher durch Staatszuſchüſſe unterſtützt wird. Wir brauchen nur auf das Nationaltheater zu verweiſen, deſſen Finanzen mit einem geradezu lächerlichen Zuſchuß„geſtärkt“ werden. Der Sprecher der Mehrheitsſozialiſten machte von der Rede⸗ freiheit in einer allzu unbeſchränkten Weiſe Gebrauch, denn er ſprach viel von Ranger⸗ die in die Spezialdebatte gehört hätten. Die bür⸗ gerlichen Redner hielten ſich mehr in dem erträglichen Rahmen, konn⸗ ten aher trotzdem nicht hindern, daß um 7 Uhr die Liſte der General⸗ debattierer noch nicht erſchöpft war. Die Ausführungen des Stv. Lubwig Haas, der die Wünſche und Hoffnungen der deutſch⸗ liberalen Franktion präziſierte, werden wir im Abendblatt nachtra⸗ gen. Es muß anerkannt werden, daß, ſolange wir zuhörten, ein ver⸗ ſöhnlicher Ton herrſchte, daß alle unzeitgemäßen Spitzen und Schär⸗ fen vermieden wurden. Den Kommuniſten war es wieder vorbe⸗ halten, einen ſchrillen Mißklang in die Harmonie, ſoweit davon im Mannheimer Bürgerausſchuß geſprochen werden kann, zu bringen. Wie wir hören, erging ſich der kommuniſtiſche Fraktionsredner in ſo albernen Ausfällen, daß die bürgerlichen Parteien um 8 Uhr de⸗ monſtrativ den Saal verließen. Der allgemeine Eindruck der Ge⸗ neraldebatte, die damit beendet wurde, kann dahin zuſammengefaßt werden, daß die Stadtverwaltung die nachhaltigſte Unterſtützung aller derſenigen Stadtverordneten finden wird, die das Beſtreben haben, unſer Gemeinweſen aus dem heutigen Tiefſtand wieder beſſeren Zeiten entgegenzuführen. Sch. Die Kaufmannsgerichiswahlen in Mannheim 1921. 0 Von Willi Hahn⸗Mannheim. Die Wahlen zu dem Kaufmannsgericht finden am heutigen Tage ſtatt. In der Vorkriegszeit wurden die Wahlen zu großen Feldzügen der einzelnen Organiſationen gegeneinander benutzt. Mancher Angeſtellte wird noch mit Grauen an dieſe Auseinander⸗ und Herabſetzungen zurückdenken. Dabei handelte es ſich im Grunde genommen um nichts anderes als um die Wahl von Beiſitzern, die Recht ſprechen ſollten. Wenn ihnen neben der Rechtsſprechung auch noch die Möglichkeit der Gutachtertätigkeit in Fragen des kaufmän⸗ niſchen Dienſt⸗ und Lehrverhältniſſes, des Antragſtellens an Behör⸗ den und geſetzgebende Körperſchaften(Kaufm. G.§ 18) und der Be⸗ fugnis als Einigungsamt(K. G.§ 17) zu wirken, gegeben war, ſo iſt trotz des wichtigen Aufgabenkreiſes der Kaufmannsgerichte die Frage nicht zu verwerfen, ob dieſe Aufgaben den ungeheueren Aufwand an Kraft, Zeit und Geld, wie er früher getrieben wurde, rechtfer⸗ tigen konnte. Die Kaufmannsgerichte brachten kein neues Recht, aber einen neuen, beſſeren Rechtsweg. Sie brachten den kaufmän⸗ niſchen Angeſtellten eine ſchnelle, billige, ſachverſtändige und ver⸗ ſöhnliche Rechtsſprechung. Durch die Geſamtenwicklung der ſozialen und arbeitsrechtlichen Verhältniſſe nach dem Kriege hat ſich das Schwergewicht der Tätig⸗ keit der Kaufmannsgerichte völlig verſchoben. Sie werden wahr⸗ ſcheinlich in Zukunft, wenn keine noch weiter einſchneidende Aende⸗ rüngen eintreten, reine Rechtſprechungsorgane ſein und mit der allgemeinen Sozialpolitik nichts mehr zu tun haben. Vor⸗ ausſichtlich werden andere Einrichtungen geſchaffen werden, die hoffentlich ihrer baldigen Erfüllung entgegenreifen. Es iſt daher falſch und unverantwortlich, wegen der Kaufmannsgerichtswahlen ſchwere und koſtſpielige Wahlkämpfe heraufzubeſchwören. Auf dieſen vernünftigen und zweckmäßigen Erwägungen heraus waren auch in Mannheim der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten und der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband an den Zentral⸗ verband der Angeſtellten herangetreten, um eine gemeinſame Liſte der drei in Frage kommenden Spitzenorganiſationen zu ermöglichen. Dieſen im Intereſſe einer einheitlichen geſchloſſenen Angeſtellten⸗ ſchaft gemachten Vorſchlag hat der Zentralverband wegen grundſätz⸗ licher Bedenken abgelehnt und zwar auf Weiſung ſeiner Berliner Hauptſtelle. In einer Anzahl größerer gleichgelagerter Städte, wie Stuttgart, München und anderen bayeriſchen Plätzen haben ſich die Lokalverwaltungen des Zentralverbandes der Angeſtellten nicht an die Richtlinien gehalten und gemeinſame Liſten mit den anderen Organiſationen aufgeſtellt. In Mannheim waren ebenfalls einige praktiſchen und ſachlichen Eingebungen folgende Führer für eine ge⸗ meinſame Wahlvorſchlagsliſte und damit für Vermeidung jeglicher Bekämpfung. Sie ſind unterlegen. Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten und der Deutſchnationale Handlungsgehilfenverband haben darauf eine Vereinbarung getrof⸗ ſen, jede gegenſeitige Bekämpfung zu unterlaſſen und lediglich ge⸗ trennte Wahlvorſchlagsliſten aufzuſtellen, um einer Stimmrechts⸗ häufung vorzubeugen. Sie haben ſich dadurch zu der wohl von allen vernünftig denkenden Angeſtellten zu teilenden Auffaſſung be⸗ kannt, daß die Wahlen zum Kaufmannsgericht eine Bekämpfung in der jetzigen Zeit nicht rechtfertigen und daß die dafür ausgeworfenen Gelder für andere beſſers Zwecke im Intereſſe der Angeſtellten ver⸗ wandt werden müſſen. Der Geſchäftsführer Horcks des Zentralver⸗ bandes aber ſagte am 8. März in Ludwigshafen: Auf die paar tau⸗ ſend Mark kommt es uns nicht an. Ob das die Auffaſſung aller Mitglieder des Zentralverbandes iſt, kann wohl bezweifelt werden, denn ſchließlich ſind es doch ihre Beiträge, die auf dieſe Weiſe in Flugblätter und Plakate umgeſetzt werden. Die kaufmänniſchen An⸗ geſtellten mögen einmal Betrachtungen anſtellen, was für Summen int geſamten Lande für dieſe Wahl ausgegeben werden. Hätten dieſe Summen nicht vielleicht zu Bildungs⸗, ſiatiſtiſchen Zwecken uſw. eine beſſere, der geſamten Angeſtelltenſchaft nützlichere Verwendung fin⸗ den können! Seit 1918 haben die hieſigen Organiſationen zuſammen⸗ gearbeitet, alle Tarife ſind in gemeinſamer Arbeit geſchaffen wor⸗ den. Die eine hat vielleicht hier, die andere dort beſonders gute Ge⸗ danken eingegraben. Das Ganze iſt eine Summe gemeinſamer Ar⸗ heit. Die Angeſtellten des Einzelhandels Mannheim ſtehen vor einem ſchweren Wirtſchaftskampf; es gilt für ſie die Anerkennung des Schiedsſpruches des Schlichtungsausſchuſſes vom 31. Januar 1921 zu erkämpfen, vielleicht mit der äußerſten gewerkſchaftlichen Waffe, dem Streik. Am Donnerstag findet eine große Kundgebung aller Einzelhandelsangeſtellten ſtatt. tedlich⸗friedlich werden alle drei Angeſtelltenrichtungen am Vorſtandstiſch ſitzen, den Wirtſchafts⸗ kampf gemeinſam durchführen, wenn er unvermeidlich iſt. Heute * worden ſei, im Gegenteil ſogar eine Verteuerung, und daß egoiſtiſchen Gründen heraus auch in den einfachſten Fragen nicht reſtlos unter einen Hut zu bringen ſind, wobei eine Verwiſchung der grundſätzlichen Verſchiedenheiten nicht zu erfolgen braucht und auch nicht weggeleugnet werden ſoll. An dieſe Dinge mögen die Angeſtellten denken, wenn ſie heute zur Wahl gehen und ſich zu entſcheiden haben, was für eine Nor⸗ ſchlagsliſte ſie wählen. * * Weiter wird uns geſchrieben: 0 Am Mittwoch, den 16. März in der Zeit von 12—3 und—9 Uhr findet die Neuwahl der Beiſitzer zum Kaufmannsgericht ſtatt. Wahlberechtigt ſind männliche und weibliche Angeſtellte, ſofern ſie das 20. Lebensjahr erreicht haben, nicht mehr als 30 000/ Einkom⸗ men haben und in die Wählerliſte eingetragen ſind. Um die Be⸗ ſetzung der Beiſitzerſtellen iſt ein heftiger Kampf entbrannt, der um⸗ ſomehr Verwunderung erregt, als bisher die verſchiedenen Ange⸗ ſtelltenverbände in Angeſtelltenfragen eine Einheitsfront bil⸗ deten, die in der Zentralſtelle der Verbände ihre Verkörperung fand. Dieſe Einheitsfront hat der Zentralverband der Ange⸗ ſtellten zerſtört, weil, wie ſein Führer Horcks aus Köln kürzlich in öffentlicher Verſammlung in Ludwigshafen erklärte:„für ihn dieſe Wahlen eine politiſche Machtfrage“ ſeien. Man darf geſpannt ſein, wie die Angeſtellten Mannheims dieſe Haltung des Zentralverban⸗ des, die eine ſchwere Schädigung der Angeſtellten mit ſich bringen kann, bei der Wahl bewerten werden. Der D. H. V. fordert im An⸗ zeigenteil die Angeſtelltenſchaft auf, ſich nicht durch Friedensbeteue⸗ rungen an den Anſchlagſäulen einfangen zu laſſen, ſondern dem bei Abgabe des Stimmzettels dafür die Duittung zu erteilen. Wirtſchaftliche Fragen. Badiſche Bauſtoffbewirtſchaftung, G. m. 9. In der Bürgerausſchußſitzung der Stadt Freiburg i. Br. kam eine vom Stadtrat eingebrachte Vorlage zur Verhand⸗ lung behufs Gewährung eines Darlehens von 10 000 Mart und Uebernahme eines Stammanteils von 10 000 Mk. der Badiſchen Bauſtoffbewirtſchaftung. Nach lan⸗ gen Beratungen wurde die Vorlage abgelehnt. Die Ab⸗ lehnung wurde damit begründet, daß Bauſtoffe genügend vor⸗ handen und überall erhältlich ſind, daß eine nennenswerte Ver⸗ billigung der Baumaterialien durch die Geſellſchaft nicht erzielt 0 9 die Rückſicht auf Handwerk und Gewerbe, welchen durch Bau⸗ ſtoffgenoſſenſchaften neue Konkurrenz erwächſt, die Annahme der Vorlage verbiete. Von Einfluß für die? blehnung waxen auch die mit dem Hagenſchieß⸗Unternehmen gemachten Erfah⸗ rungen. Von einem Vertreter der nationalen Arbeitsgemein⸗ ſchaft wurde ausgeführt, nur der freie Handel könne preis⸗ regelnd wirken. 3 Organiſationsfragen im Handwerk.—5 )( Kaſtatt, 14. März. Ueber Organiſationsfra⸗ gen im Handwerk ſprach geſtern auf der Bezirksver⸗ ſammlung der Gewerbe⸗ und Handwerkervereine der Bezirke Raſtatt und Gernsbach Landtagsabgeordneter und Präſident des Landesverbandes, Gewerberat Niederbühl⸗Raſtatt. Er führte aus: Wir zählen im Reiche etwa 2 Millionen Hand⸗ werksbetriebe mit durchſchnittlich 2 bis 4 Geſellen und Lehr⸗ lingen. Die Beſtrebungen zur Gründung einer Zentralſtelle des badiſchen Handwerks haben vor kurzem zur Schaffung des badiſchen Handwerkstags geführt. Heute ſind von 65 000 Handwerkern nur etwa 30 bis 35 000 in Baden organiſiert. Die Sozialiſierungs⸗ u. Kommunaliſierungsgedanken müſſen klaren Blickes verfolgt werden. In der Lehrlingsfrage iſt die Gefahr des Einfluſſes der Gewerkſchaften größer als man glaubt. Die Handwerkskammern müſſen das Recht der Rege⸗ lung des Lehrlingsweſens haben. Zum Achtſtundentag ſind vom Gewerbeaufſichtsamte Verfügungen erlaſſen worden, die wir verwerfen müſſen. Der Bezirksvorſitzende Bies⸗ dorf machte Mitteilungen über die Stärke der Organiſation der Handwerker im Bezirke. Hiernach umfaßt der Hand⸗ werker⸗Landesverband in 46 Gemeinden 20 Organiſationen. Die nächſte Bezirksverſammlung ſoll in Weißenbach i. W. ſtattfinden. Ein Landesmilchausſchuß. )6Karlsruhe, 14. März. Bürgermeiſter Dr. Horſt⸗ mann in Karlsruhe fordert in der„Badiſchen Landes⸗ zeitung“ die amtliche Einſetzung eines Landes⸗ milchausſchuſſes als paritätiſch zuſammengeſetztes Schiedsgericht, das die Aufgabe hätte, den Milchpreis künftig für das Land zu regeln, wobei natürlich nicht an einen ein⸗ heitlichen Preis für ſämtliche Gebiete gedacht iſt. Auf dieſe Weiſe kann nach ſeiner Meinung die Anbahnung einer Ver⸗ ſtändigung zwiſchen den beiderſeitigen Organiſationen der Erzeuger und Verbraucher am beſten in die Wege geleitet werden. An der Spitze des Ausſchuſſes ſoll ein von beiden Teilen gewählter unparteiiſcher Vorſitzender ſtehen, der, wenn keine Einigung über ihn erfolgt, durch den Präſidenten des Verwaltungsgerichtshofes zu ernennen wäre. Dieſer Landes⸗ milchausſchuß ſoll die Befugnis haben, ſelbſtändig kraft eige⸗ ner Machtvollkommenheit den Milchpreis feſtzuſetzen oder Richtlinien aufzuſtellen, innerhalb deren ſich die freie Preis⸗ vereinbarung zwiſchen den Städten und ihren Lieferungs⸗ gemeinden zu bewegen hat. Dr. Horſtmann hält es ferner für wichtig, mit den heutigen Zwangslieferungsgemeinden ſchon—5 durch Lieferungsverträge Beziehungen für die ſpü⸗ tere Zeit der freien Wirtſchaft anzubahnen. Am liebſten würde er es ſehen, wenn die landwirtſchaftlichen Genoſſen⸗ ſchaftsverbände auf der Grundlage einer G. m. b. H. mit den Städten eine Arbeitsgemeinſchaft bilden, die die geſamte Milchverſorgung durch Bildung von Milchgenoſſenſchaften in die Hand nimmt. Daneben ſcheint ihm das baldige Zuſtande⸗ kommen einer einheitlichen Reichsmilchverordnung notwen⸗ dig, die die jetzige mit dem Odium der Zwangswirtſchaft be⸗ haftete Regelung der Milchwirtſchaft durch eine den Bedürf⸗ niſſen der nächſten Zukunft angepaßte reichsgeſetzliche Rege⸗ lung ablöſt. Landwiriſchaftliche Arbeitgeberverſammlung. E Heidelberg, 14. März. Der Land⸗ und Forſtwirt⸗ ſchaftliche Arbeitgeberverband hielt geſtern zum erſten⸗ mal im Heidelberger Bezirk eine Verſammlung ab, die von Dr. Schenck⸗Karlsruhe, dem Geſchäftsführer des Badiſchen land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Arbeitgeberverbandes Baden, eröffnet und ge⸗ leitet wurde. Dann ſprach Dr. Kemmrich vom„Reichsarbeit⸗ geberverband des land⸗ und forſtwirtſchaftlichen Gewerbes“ über deſſen Aufgaben. Er trat für eine ſtraffere Organiſation der Ar⸗ beitgeber ein, damit in Zukünft auch in Baden alle Lohn⸗ und Berufsfragen paritätiſch behandelt werden könnten. Der Verband wolle nicht die Arbeiter ausbeuten und die Löhne drücken, er trete vielmehr ein für Tarifverträge, gewerbliche paritätiſche Schieds⸗ gerichte und Arbeitsnachweiſe, um dem Gewerbe Ruhe und Frieden u ſichern, die man am beſten durch Verhandlungen und Verſtän⸗ 3 8 Angeſichts unſerer politiſchen und wirtſchaftlichen Läge müſſe die Hebung der Produktion und ber Leiſtungsfähigkelt der Arbeiter das Hauptziel der Landwirtſchaft ſein. Die deutſche Landwirtſchaft müſſe ſoweit kommen, daß ſie unſer Polk ſelbſt verſargen kann. Gewerbelehrer Nn zerſetzen ſie ſich und werden aufs Neue auseinander geriſſen; es er⸗ iht ſich das truurige Bilb, rcbdt aus rein dae Rgekellewer Loelihar 4 Ral für De Techniſche Koidlike en un 8— ———————— S 3 Peben. Scheuck betonte die Wichtigkeit der Arbeitgeber⸗Organiſation. Mit ihrer Hilfe müſſe es gelingen, die für Baden 5 wichtigen Lohn⸗ und Tariffragen zu löſen und die landwirtſchaftliche Erzeugung zu Den drei Vorträgen folgte eine lebhafte Ausſprache. Angeſtellten⸗Berſicherung. Um die Leiſtungen der Angeſtellten⸗Verſicherung zeitgemäß er⸗ höhen zu können, hatte das Direktorium der Reichsverſicherungs⸗ anſtalt für Angeſtellte urſprünglich Beitragsſätze bis zu M. 156 monatlich vorgeſchlagen. Neuerdings werden dagegen Wege ge⸗ ſucht, auf denen ſich jenes Ziel ohne eine ſo ſtarke Belaſtung der. Arbeitgeber und Angeſtellten im weſentlichen erreichen läßt. Für den Fall, daß die Befreiung von der eigenen Beitragsleiſtung zur Angeſtelltenverſicherung auf Grund von Lebensverſicherungsver⸗ trägen auch bei der geplanten Erhöhung der Leiſtungen und der Ver⸗ ſicherungsgrenze über M. 15 000 zugelaſſen wird, ſei darauf hinge⸗ wieſen, daß dieſe Befreiung ſtets nicht ſchon mit dem Abſchluß der Verſicherung, ſondern erſt mit der unter beſtimmten Vorausſetzungen zu erteilenden Genehmigung der Reichsverſicherungsanſtalt bezw. ihrer Ausgabeſtellen eintritt, und daß trotz der Befreiung der Ar⸗ beitgeber zur Zahlung ſeiner Hälften verpflichtet bleibt. 2 8 Städtiſche Kachrichten. ep. Ein kirchlicher Jugendſonniag ſoll nach einem Beſchluß der evang. Kirchenregierung eingeführt werden. Dafür iſt nach Ver⸗ handlungen mit dem Ausſchuß für epang. Jugendpflege der 3. Sonn⸗ taa im Monat Juni beſtimmt worden. An der Feier des Tages, der der heranwachſenden Jugend gewidmet ſein ſoll, ſollen die Chriſtenlehrpflichtigen und die Jugendvereinigungen lebhaft beteiligt werden. Von dem neuen Tag, der ſich ſicherlich bald einbürgern wird, erhofft die Kirche eine Vertiefung des Verſtändniſſes und der Wertſchätzung der kirchlichen Arbeit an der Jugend und eine Belebung des Zuges zu den chriſtlichen Jugendvereinigungen hin. 18 Drohender Streik im Einzelhandel. Wie bereits in der Preſſe berichtet, ſtehen die Angeſtellten des Einzelhandels in einer Gehaltsbewegung, um die Anerkennung des Schiedsſpruches vom 31. Januar 1921, der die Gehälter der Angeſtellten des Einzelhan⸗ dels neu geregelt hat, durchzuſetzen. Da der Arbeitgeberverband auf —. Ablehnung des Schiedsſpruches beſteht, hat ſich der Ange⸗ tellte des Einzelhandels einer großen Erregung bemächtigt, die zur Entladung zu kommen droht. Die Abſtimmungen in den Geſchäften über den Streik haben überwiegende Mehrheit für den Streik er⸗ geben. In einer Verſammlung am morgigen Donnerstag im Fried⸗ 3 werden die Angeſtellten zu der Frage des Streits endgül⸗ tig Stellung nehmen. 73 *Unfug. Geſtern nachmittag zwiſchen 2 und 3 Uhr vergnügten ich einige junge Leute mit Ruderbooten auf dem Neckar. Als der ettenſchlepper mit Anhang vorbeifuhr, verſuchte ein zunge Mann —— Boot anzuhängen, wobei es umkippte und ſank. Der junge ann konnte ſich noch ſchwimmend ans Land retten. Parteinachrichten. Deulſchnatlonole Volkspartei. Die Londoner Verhandlungen und die S am Kriege. Ueber dieſen Mittwoch abend im großen Saale der Harmonie Herr Geheimrat Dr. Wolfram, der frühere Univerſitäts⸗Bibliotheks⸗Direktor in Straßburg. Lloyd George erklärte in London, 2 alle Anſprüche des Verſailler Vertrages an Deutſchland ſich auf ſeine Schuld am Kriege gründeten. In Geh. Rat Wolfram iſt ein Redner gewonnen, der, wie kaum ein anderer, berufen iſt, über dieſe wichtigſte aller Fragen Aufklärung zu geben.(Räheres Anzeigenteil.) veranſtaltungen. Im Verein für jüdiſche Geſchichte und Literatur ſpricht heute Mittwoch abend im Feſtſaale der Auguſt Lamay⸗Loge, C 4, 12, Herr Rab⸗ biner Dr. Italiener⸗Darmſtadt über Unſer Gottesdienſt im Spiegel der Jahrhunderte“. Da der Vortragende als vor⸗ züglicher Redner bekannt und das Thema von allgemeinem Intreſſe iſt, mächen wir auch an dieſer Stelle auf dieſe Veranſtaltung aufmerkſam. Der Reichsbund deutſcher Technik, Ortsgruppe Mannheim, veran⸗ ſtaltet im morgigen Donnerstag im Durlacher Hof einen öffentlichen Vortragsabend mit Diskuſſion über das Thema: Der Woh⸗ nungsbau und ſeine Finanzierung“. Als Redner treien auf Herr Ingenieur Grande und Herr Stadibardirektor Platz. Bei der außerordentlichen Wichtigkeit des in letzter Zeit auch in der hieſigen Preſſe eingehender behandelten Gegenſtands und der Dringlichkeit der Wohnungsfrage für unſere Stadt dürfte ein zahlreicher Beſuch des Vor⸗ ragsabends, der erſtmals Gelegenheit zu einer öffentlichen Ausſprache über den Gegenſtand bietet, zu erwarten ſein. cLuſtiger Abend Willi Braun. Am kommenden Sonntag wird im Nibelungenſaal der Münchener Meiſter⸗Humoriſt Willi Braun in einem ſeiner uſtigen Abende“ ein einmaliges Gaſtſpiel abſolvieren. 2. Internationaler Ringkampf um die Süddeniſche Meiſterſchaft im Apollotheater. Bei den Kämpfen am Dienstag abend blieb das Treffen zwiſchen Neſer und Ehriſten 5 nach äußerſt lebhaften Momenten nach 20 Minuten unentſchieden. Zum Entſcheidungskampf traten hierauf Gemmel und Küpper an.(. e 5⁰0 Minuten gelang es Küpper, vermöge ſeiner herkuliſchen Kraft den techniſch beſſerne—— mit Untergriff abzufertigen. Das zweite Zuſammen⸗ chuld treffen der beiden Kraftringer Randolfi und des Herausforderers Ro⸗ kand war der bisher härteſte und längſte Kampf. Genau 1½ Stunde dauerte das heiße Ringen, ohne daß es einem der Kämpen gelang, das beſſere Ende für ſich zu gewinnen. ——— eitgemäßen Gegenſtand ſpricht heute Erſt nach einer Geſamtzeit von über 50 Und ſo mußte um 11½ Uhr der vorge⸗ Abbildungen von ſchrittenen Polizeiſtunde wegen der Kampf;, Sollte beim nächſten er innerhalb 45 Minuten kein Reſultat er⸗ zielt werden, ſo muß laut Reglement zur Punktwertung 8 wer⸗ den. Randolfi wurde vom Schiedsgericht in langer Sitzung vor die Alternative geſtellt, den Kampf mit v. d. Heyd nochmals aufzunehmen, oder aus der Konkurrenz auszuſcheiden. Nur unter der 9 99 daß neben dem Schiedsgericht drei kompetente Sportsleute aus dem Publikum den Kampf auf der Bühne aus nächſter Nähe verfolgen, außerdem daß ſeine Disqualifikation gegen Küpper aufgehoben wird, erklärte ſich Randolfi bereit, mit v. d. Heyd nochmals Der Kampf findet bereits heute Mittwoch bis zur Entſcheidung ſtatt. Küpper, vom Schiedsgericht ge⸗ fragt, ob er zum nochmaligen Kampf gegen Randolfi bereit iſt, hat, um ein einwandsfreies Reſultat zu erzielen, zugeſagt. Sukoff hat gegen Chriſtenſen anzutreten und Roland ringt mit Küpper. Spielplau des National-Theaters Neues Theater —* 3 E 5— 5 Ste— März E4 Vorstellung 2 Vorstellung E 16. M. 36D Jugend 1 Im Nibelungensaal: 17. D. 37A Copelia Josef und seine Biũder 7 Die schöne Galathe 7 18. E. 37C Kameraden 7 19. S. 37B Der Evangelimann 71* 20...[N. Arda 6½% Kæameraden 7 Nus dem Lande. Perſonalveränderungen im badiſchen Staatsdienſt. In den Ruheſtand verſetzt wurden der Miniſterial⸗ direktor bei der Miniſterialabteilung des Staatsminiſteriums, Staats⸗ rat Dr. Adolf Kühn in Karlsruhe, auf Anſuchen wegen leidender Geſundheit, Kriminalinſpektor Franz Xaver Dietrich in Mann⸗ heim, Rektor Tobias Herbel an der Volksſchule in Wiesloch auf Anſuchen und Oberreallehrer Theodor Böhringeir am Lehrer⸗ ſeminar Meersburg auf Anſuchen. Wohnungsbau und Wohnungsnok. Die Ortsgruppe des B. d. A.(Bund deutſcher Archi⸗ tekten Karlsruhe) veranſtaltet vom 27. März bis 15. April 1921 in der ſtädtiſchen Ausſtellungshalle in Karlsruhe eine Ausſtellung, die das Thema Wohnungsbau und Wohnungsnot, ſowie deren Bekämpfung behandelt. Die Ausſtellung zeigt zeichneriſches und ſtatiſtiſches Material über Wohnungsbau, ſtädtiſche, halbländliche und ländliche Siedlungen in Wort und Bild. Außerdem iſt eine allgemeine Abteilung angegliedert, in der Altkarlsruher Bauten gezeigt werden. Neue Bauweiſen verſchiedener Art ſtellen eine An⸗ zahl Firmen aus. Dettbewerb: Ausſtellungsylakat des B. d. A. Ortsgtuppe Aarlsruhe. Bei dem Wettbewerb erhielt den erſten u. zweiten Preis von den 13 eingegebenen Entwürfen Herr Dipl.⸗Ing. Willi Max Scheid, Architekt in Karlsruhe. Der erſte Preis wird ausgeführt. Die ſchöne plakatmäßige Wirkung wurde beſon⸗ ders hervorgehoben, ebenſo die reizvolle zeichneriſche Durch⸗ führung gelobt. 55 KS Die Maul- und Klauenſeuche zeigte nach einer Statiſtik im Monat Februagr gegenüber dem Vormonat einen erfreulichen Rückgang, indem ſie nur in 41 Ge⸗ meinden und 48 Stellen mit einem Beſtande von 5344 Sück Rin⸗ dern, 1797 Schweinen, 24 Ziegen und 250 Schafen neu auftrat. In 157 Gemeinden und 1774 Stellen iſt die Seuche erloſchen. Im Laufe des Februar erkrankten 6488 Stück Rindvieh, 945 Schweine, 237 Ziegen und 385 Schafe. Am Monatsſchluß blieben noch ver⸗ ſelucht in 155 Gemeinden 967 Ställe mit einem Beſtande von 5893 Stück Rindvieh, 1710 Schweinen, 287 Ziegen und 113 Schafen. —hemsbach, 14. März. Von den Kriegsgefangenen in Avignon ging bei der hieſigen Zigarrenfabrik M. Pfälzer u. Co. ein dankſchreiben für geſandte Liebesgaben ein. In die⸗ ſem Schreiben heißt es:„Eine große Freude iſt es immer für Jeden von uns, zu ſehen, wie aus der Heimat man unſer mit ſolchen Be⸗ weiſen von Liehe und Treue gedenkt, und bei allen ſtärkt ſich die Erkenntnis:„Wir—5 nicht vergeſſen.“ Kann man nach dem heu⸗ tigen Stande der Dinge überhaupt nichts über unſere event. Frei⸗ au ſagen, ſo tröſten wir uns damit, daß die Heimat trotz ihrer — Lage ſich redlich bemüht, unſer Los zu verbeſſern und uns zu helfen.“ )(Kehl, 15. März. Wie wir erfahren, iſt die Verordnung der interalliierten Rheinlandkommiſſion über eine Zenſur des geſamten Telegraphen⸗ und Fernſprechverkehrs auch auf das Brückenkopfgebiet Kehl ausgedehnt worden. )6Marlen bei Kehl, 14. März. Der 50jährige Küfer Martin Berl aus Goldſcheuer ſtürzte von ſeinem Holzfuhr; werk, wurde überfahren und getötet. Lahr, 13. März.(..) Die„Lahrer Zeitung“ berichtet von einer eigenartigen Sammeltätigkeit. Hier hatte ſich ein Verein für Blinden⸗ und Krüppelfürſorge gebildet, der acht junge Leute als Mitglieder zählte, die ihrem Vorſitzenden, einem gewiſſen H. von hier, der ſich ſeit nunmehr 10 Jahren in Amerika aufhielt, Schwerkriegsbeſchädigten ſandten. Dieſer veran⸗ ſtaltete mit dieſen Abbildungen eine Propaganda zu Sammlungen für dieſe Schwerkriegsbeſchädigten. An den hieſigen Verein gelangten bisher 300.000 M. Da man aber der Sache nicht traute, nahm man eine Unterſuchung vor. Eine direkt ſtrafhare Handlung konnte den Mitgliedern des Vereins nicht nachgewieſen werden, jedoch erregte es Mißtrauen, da der in Amerika wohnende Vorſitzende angeordnet hatte, daß 30 Proz. der hier eingehenden Gelder wieder an ihn zurückgeſchickt werden ſollten. Aus dieſem Grunde wurde den Vereinsmitgliedern jede weitere Tätigkeit in der Richtung unterſagt und das vorhandene Geld beſchlag⸗ nahmt. 1 06Offenburg, 14. März. Im Alter von 76 Jahren iſt hier die Freiin Marie von Neven zu Windſchläg ge⸗ ſtorben. Die Verſtorbene war Stiftsdame des Albert⸗ Karolinenſtifts und Oberin a. D. des Ludwig⸗Wilhelm⸗Pflege⸗ hauſes in Baden. 22 „Jreiburg i. Br., 13. März.(WB.) Der Stadtrat über⸗ weiſt dem Bürgerausſchuß zur weiteren Beſchlußfaſſung eine Vorlage, die die Heranziehung der reichseinkom⸗ menſteuerfreken Einkommensteile zur Ge⸗ meindebeſteuerung vorſieht. Die Gemeindeeinkom⸗ menſteuer wird mit dem vorgeſehenen Höchſtſatz erhoben und zwar werden nicht herangezogen alleinſtehende Steuerpflich⸗ tige mit einem ſteuerbaren Einkommen bis mit 10 000 Mki., nichtalleinſtehende Steuerpflichtige mit einem ſteuerbaren Einkommen bis mit 15.000 Mk. Die zugunſten der Kinder der Steuerpflichtigen vom Reichsgeſetz gewährten Freiteile bleiben bei Einkommen bis zu 30 000 Mk. einſchließlich von der Gemeindeſteuer frei. Das Erträgnis aus dieſer Beſteue⸗ rung iſt mit 900 000 Mk. bereits in den neuen Voranſchlag eingeſtellt worden. Da es aber zur Deckung des Peſh nicht ausreicht, werden weitere Einnahmeqüellen geſucht wer⸗ den müſſen. Bad Dürrheim, 13. März.(WB.) Bei der Wirtſchaft „zum Rößle“ ſtieß man bei Erdarbeiten in 2½ Meter Tiefe auf eine Waſſerader, die 16 Prozent Salz enthält. Man hat feſtgeſtellt, daß man es mit Quellwaſſer zu tun hat, das von einer oberen Salzſchicht abläuft, die nur in geringer. Tiefe ſein kann. Zweifellos wird die Gemeinde der Sache ihre Aufmerkſamkeit ſchenken. Badenweiler, 13. März.(WB.) Schloß Haus⸗ baden iſt an den Charitasverband für das katholiſche Deutſchland in Freiburg verkauft worden. In dem Hauſe ſollen ein Kinderſanatorium und ein Kurhaus ein⸗ gerichtet werden. Sl. Blaſien, 13. März.(WB) Bürgermeiſter Dr. Brand⸗ ner als Vertreter der Stadtgemeinde St. Blaſien hat Hans Thoma den nunmieehr fec e Ehrienbürger⸗ brief überreicht, eine künſtleriſch angelegte Ledermappe, die innen auf der einen Seite eine Totalanſicht St. Blaſiens in Aquarellmalerei enthält, während die andere Seite den Text zur Urkunde und die Unterſchriften des Gemeinderats St. Blaſien zeigt. Der Schüler des Meiſters, der Kunſtmaler Otto Leiber aus Königsfeld, hat die Fertigſtellung des Ehren⸗ bürgerbriefes übernommen. ſtellung ſeiner Geſundheit. 5 )0 Waldkirch, 14. März. Um der Gründung von Jugendherbergen mehr Intereſſe entgegenzuführen, wurde hier ein Werbeabend veranſtaltet, der ſehr gut beſucht war. bei de ſchäftsführer des Ausſchuſſes für Jugendherbergen, Lehramts⸗ praktikant Hoßner⸗Freiburg ſowie Gewerkſchaftsſekretär Gutmann von dort als 2. Vorſitzender des Zweigausſchuſ⸗ ſes. Lichtbilder und Geſangsvorträge der Bürgerſchüler um⸗ rahmten die Vorträge. Hier wurde bereits von der Stadt⸗ gemeinde eine Herber ge mit 16 Betten im früheren Plahn⸗ ſchen Erziehungsheim errichtet; weitere Herbergen ſind in Simonswald und Biederbach im Entſtehen. KRachbargebiete. A. Hirſchhorn a.., 13. März. Ein Waldbrand ent⸗ ſtand Mittwoch nachmittag durch einen ausgeworfenen Fun⸗ ken des Perſonenzugs 348 im Stöckbergwald. Mit raſender Schnelligkeit trieb der ſtarke Wind das Feuer durch den Hoch⸗ 812 das allbewährte Kräftigungsinittel für Röryer und Rerven iſt in allen Apotheken und Orogerien erhältlich. National⸗Theater Mannheim. Coppeli.— Die ſchöne Galalhee. Délibes und ſein Ballett Coppelia ſind lange von unſerem Spielplane verſchwunden. Franz von Suppés Operette„Die ſchöne Galathee hatte„neueinſtudiert“ vor etlichen Jahren einen ausgeſprochenen Erfolg und verſchwand nach einmaliger Aufführung. Dieſes plötzliche Auftauchen und Wiederverſchwinden iſt eine Mannheimer Eigentümlichkeit, parallel der Gelaſſenheit, mit welcher der bekannte Herr Publikus den Wegen der Intendanz nachtrabt. üim uns in die Umwelt von Leo Délibes hineinzufinden, müſſen wir ſchon einmal in das ſchöne Frankreich zurückgehen, in das Zeit⸗ alter, das mit der Umwälzung vom Juli 1830ceginnt. Frankreichs SGedanken beherrſchten die Welt nicht mehr, aber ein gewiſſes Etwas ns der ererbten feinen Sitte, der romantiſchen Träume, der Andacht, der geiſtigen Wrcet ein gewiſſer ariſtokratiſcher Grundzug blieb in der franzöſiſchen Muſik erhalten. Die neuen Weltmächte der Börſe und der Großinduſtrie konnten dieſen Grundzug der franzöſiſchen Muſik noch nicht austilgen. Vielſeitig, aber ohne Sammlung des Geiſtes, entwickelte ſich nun dieſe Muſik. Sie iſt zumeiſt Opernmuſik; mit Camille Saint⸗Saéns beginnt aber auch die franzöſiſche Inſtru⸗ mentalkunſt. Wenn wir heute zurückſchauen, ſo gewahren 5 nach den Geburtsjahren geordnet— wir folgende harmoniſche Reihe: 1835 Camilie Saint⸗Saéns, 1836 Leo Delibes, 1838 Georges Bizet, 1830 Victorien de Joncieres, 1842 Jules Maſſenet. 33 Saint⸗Saens, ein Orgelmeiſter und ein glänzender Pianiſt, verließ die Orgelbank von Sainte Madeleine(Paris) und ſchrieb ſymphoniſche Dichtungen. Mit dem Danſe Macabre machte er ſich einen Nanien als Komponiſt, mit Bachs italieniſchem Konzert ge⸗ wann er 1877 den Ruf eines bedeutenden Bachſpielers. Dann folgte die erſte Aufführung ſeiner Oper Samſon und Dalila in Weimar. Delibes' Erfolge waren nicht nachhaltig. Es will⸗ nicht, viel beſägen, daß ſeine glatte, wohlelingende Muſit zu den, Balletten Coppelia und Sylvia, daß„Le roi Cabit“ und Lakme 61888) von ihrem Reiz verloren haben. Die Hauptſache iſt: Bizets„Carmen hat ſie alle überlebt, obwohl er ſelbſt bereits 1875 geſtorben. Jon⸗ cieres iſt eigentlich nur mit ſeinem Johann von Lothringen über die deutſche Grenze gekommen(1885) und Maſſenets Orcheſter⸗ ſuiten, ſeine Opern(Der König von Lahore, Manon Herodias, Werther, der Gaukler von Notredame) ſind heute ſo gut wie ver⸗ geſſen. 3 33 Um einzelne ſolcher franzöſiſchen großen Opern(e D. um int⸗Saens Heinrich VIII.) hat ſich das Feunkfürter Operthhaue 5 2 5 ging dann vom Main gum Nekar, iungen und hielt ſi denn 1914 haben wir Maſſenets„Mädchen von Navarra“ in unſerem Hoftheater erlebt. Eine tot geborene Oper, für die ſich A. Bodanzky einſetzte.. Die franzöſiſche Oper ging einen ſchlimmen Weg, namentlich Maſſenet, der möglichſt vielen Zuſchauern möglichſt gut gefallen wollte. Wir ſollen nun demnächſt Charpentier's Luiſe(1900) kennen lernen; dann wird über die Entwicklung der franzöſiſchen Oper und einen gewiſſen Internationalismus das Nähere zu ſagen ſein. Der anmutigen Balletmuſik ſoll Franz von Suppes„Schöne Galathee“ folgen. Der Komponiſt, 1820 geboren in Spalato, aus einer altöſterreichiſchen Familie ſtammend, ſtudierte zunächſt die Rechtswiſſenſchaft, dann aber Muſik. Es ging ihm ſchlecht, bis er die kleinen Werke ſchrieb: die flotlen Burſchen, die und die mehrgenannte Galathee. Dann kamen Boccaccio und Fatinitza. Es iſt wenig bekannt, daß Suppé auch Meſſen und an⸗ dere Kirchenmuſikſtücke geſchrieben hat. Seine ſauberen Partituren — namentlich die Finalſätze ſeines Boccaccio weiſen aber jeden Sachverſtändigen auf einen Meiſter ſeiner Kunſt hin. Daß dieſe Kunſt Unterhaltungsmuſik iſt, nimmt dieſer Anerkennung kein Jota, denn Suppé weiß uns vortrefflich zu unterhalten. Die erſte Auf⸗ führung der„Galathee“ war zu Wien(1865), die erſte Mannheimer vor dreißig Jahren, wie ich letzthin nachgewieſen habe. Arthur Blaß. S 2 Nchte Muſikaliſche Akademie. Unter Mitwirkung des Muſikvereins und des Lehrergeſang⸗ vereins brachte die 8. Muſikaliſche Akademie wiederum Beet⸗ hovens neunte Symphonie. Diesmal leitete Herr Franz von Hößlin das große Werk. Als Soliſtenquartett waren Frau⸗Lotte Lange⸗Bake, Fräulein Johanna Lippe, Herr Max Lipmann und Herr Hans Bahling ſätig. So weit meine Beobachtung reicht, waren die Mittelſtimmen mangels richtiger Tonbildung heuer noch weniger rein als im vorigen Jahre. Und daß man den wohlgebildeten leichten Sopran der Karlsruher Sängerin ſo ſehr zu überbieten ſuchte, fand ich weder Beethoveniſch no zuträglich für die ſchöne Stelle„wo dein ſanfter Flügel weilt“. Im übrigen nauß man, gerechterweiſe die Schwierigkeit der Aufgabe und unſere hoch · treibende Orcheſterſtimmung erwägend, die Geſanttaufführung lobenswert nennen. Herr von Hößlin geriet zwar ſchon bei dem Allegro non tanto in eine dem Chorklange nicht günſtige Strom⸗ ſchnelle, ſteuerte aber das ſtolze Schiff mit großer Gewandtheit. Seine Auffaſſung, deren Grundweſen„dramatiſch“ zu nennen wäre, iſt geſund. Weder—————— ah der Leiter dem großen erſten Satz die rechte Bewegung: ni Er vermied Biſt Mhag⸗ 8 ſcht ell, Ri 5 atheti N r** 10 115 alten Meberlieferunge wieder den Reiz des Neuen haben. Im zweiten Satz bekannte ſich Herr von Hößlin allerdings— bezüglich des Preſto— zu der Neuerung, die Felix Weingartner vor zwanzig Jahren eingeführt hat. Wenn man Beethoven ſelbſt reden läßt, ſo findet man aber das geheime Programm zu dieſem Satz:„die Jagd nach dem Glück“ und „der ſtille Frieden“ ſind die Gegenpole des Meiſters. Das Preſto D⸗dur iſt alſo(nach alter Weiſe) nur„leicht und flüchtig“ zu nehmen, und Beethovens Angabe, daß die ganzen Takte des a⸗ Satzes gleich den halben Takten des Preſto ſein ſollen, iſt— wenn man ab⸗ und zuzugeben verſteht— auch jetzt, nach hundert Jahren noch neu und wirkſam. Es bedarf keiner Ausführung, daß das der⸗ ſtärkte Orcheſter des Mannheimer Nationaltheaters, ſeiner Aufgabe gewachſen, namentlich den langſamen Satz mit ſchöner Tongebung geſpielt hat. Nur die Pauken waren allzu grell, aber dies mag der Akuſtik und den Inſtrumenten zugerechnet werden, nicht, dem Künſtler erb gleichſam als Introitus zu Zeethoven gab es eine Neuheit: Heinrich Kgaminskis Hymnus für Sopran⸗, Alt⸗ und Baritonſolo, Chor und großes, modernes Orcheſter. Der Introitus und der Chorus myſticus ſind Nietſche, dazwiſchen Paulus“ Kapitel über Glaube, Hoffnung und Liebe. Man mühte 10 ab um ein Nichts, denn die Erfindungskraft des Komponiſten iſt mäßig, das Ganze ermüdent, ohne zu erheben. Möglich, daß ein genaues Studium einzelne Schönheiten erſchließt, aber der erſte Ein⸗ druck war ſo, wie ich ihn wiedergebe. Und der Beifall war matt. 8 3 Arthur Blaß(J..) Heiäerliner Thecter⸗ deſe wo die expreſſioniſtiſche Mode ſchon nahe ihrer Kriſis und ihr Zuſammenbruch unſchwer vorauszuſagen iſt, muß bekannt wer⸗ den: nicht ein einziges befruchtendes Talent hat der dramatiſche Ex⸗ preſſionismus aufzuweiſen. Die weitaus Meiſten, die von ſich reden machten, naive Leute blufften und felbſt Erfahrene verwirrten, waren Dilettanten, die unter dem Schutz der Bühnenfinſternis ihr unkontrollierbares Unbermögen aufblähten. Das angeblich Unſag⸗ bare banden ſich als Larve vor, die nichts zu ſagen hatten. Ein Schulbeiſpiel über allen: die Neuheit, die jetzt das Neuie Volkis⸗ theater, von allen guten Geiſtern im Stich gelaſſen, ſeinen Zu⸗ ſchauern von Guſtay v. Wangenheim, vorzuſetzen wagte. Der Mann Fjodor“. Jedes Wort ſachlicher Kritik über eine Sache, die wahrhaftig tief unter dem geiſtigen Niveau der durchſchnittlichen Tertianerpoeſſen ſteht, in der ſich ke alent, Ungeheures Selbſtbewüßtſein entblößt und wo unter endloſem Toben —— Sele N 12 Hans Thoma dankte für das wohlgelungene Werk ſowie für die Wünſche zur Wiederher⸗ Es, ſprachen bei der Verſammlung der Ge⸗ ein Faſerchen Talent, aber ein eines ſinaloſen Komödiantenpathos die ten R higelluſt a Ber 8 SS—————————— —————— — wie 4. Seite. Nr. 125. Maunheimer General · Anzeiger.(Mitiag /uusgave.) wald den Berg hinan. Es fand jedoch dort ſehr wenig Nah⸗ rung und konnte durch die alarmierte Einwohnerſchaft Hirſch⸗ horns nach großen Mühen auf der ganzen Linie erſtickt wer⸗ den.— Die flihe Ortsgruppe des Vereins für das Deutſchtum im Auslande konnte vor einiger Zeit den „Betrag von Mk. 154,25, das Ergebnis einer anläßlich eines ſcheüſche veranſtalteten u Gunſten der ober⸗ chleſiſchen Abſtimmung, an den leſierverein Frankfurt überweiſen. 3 sw. Darmſtadt, 14. März. Zwei Beine ragten aus dem Steinbrücker Teich, als am Samstag Leute dort vorbeigingen. Sofort unternommene Schritte führten zur Bergung der Keiche des früheren Pförtners der Bank für Handel und In⸗ duſtrie, der ſeit 3 Wochen ſpurlos verſchwunden iſt. Der zwei Jahrzehnte dort tätig geweſene Pförtner hat ſich Verun⸗ treuungen an alten Briefmarken zuſchulden kommen laſſen und hat dann Selbſtmord begangen. Die Leiche trug am Hals einen Strick, an dem ein ſchwerer Stein befeſtigt war. Hierdurch erklärt ſich, daß die Beine aus dem Waſſer ragten. Auch zeigte die Stirne eine klaffende Wunde, an⸗ ſcheinend eine Schußwunde. Gerichtszeitung. Mannheimer Strafkammer. „Einem faft unangreifbaren Indizienbeweis ſetzten der Ta löhner Wilhelm Gaßner und der Schreiner Johannes Will eharr⸗ liches Ableugnen entgegen. Als der Wirt Ludwig Schmitt fl Kener Juli v. Js. aus dem Hauſe M 2, 1 wegzog, ließ er einen Teil ſeiner Einrichtung in einem abgeſchloſſenen Zimmer zurück. Aus dieſem Zimmer wurde in der Nacht vom 6. zum 7. Juli Kleider, Wäſche And anderes im Werte von 16 000 Mark geſtohlen und einige Tage darauf ſuchten die Diebe die Wohnung des Monteurs Otto Feiß heim, während dieſer ſeine Frau von auswärts heimbegleitete, und erbeuteten Wäſche im Werte von rund 6000 Mark. Der damalige Eigentümer des Hauſes M 2, 1 Händler Valentin Kilb, hatte Gaß⸗ ner und Will am Abend vor der 1 auf⸗ und abgehen ſehen und auch am andern Morgen bemerkt, e in das Hüus gingen. Einem Mädchen iſt an jenem Ahend auch aufgefallen, wie zwei Männer vor M 2, 1 patrou ierten, aber ſie erkennt nur Gaßner beſtimmt wieder. Das gewuchtigſte Indi⸗ zium aber iſt, daß geſtohlene Stücke im Beſitze der beiden gefunden wurden. Sie hehaupteten, daß ſie die Sachen eines Tages wührend der Bahnfahrt nach Biblis von einem Unbekannten gekauft hätten. In Biblis brachten ſie auch einen großen Teil der Diebesbeute an den Mann, oder beſſer geſagt, die Frau, und dieſes Geſchüft brachte auch eine Anzahl von Leuten aus Biblis, darunter r anſtändig ausſehende Frauen und Mädchen, Hehlerei auf die Anklage⸗ bank. Gaßner wurde zu 2 Jahren 6 Monaten, Will zu 1 Jahr Ge⸗ fängnis bei ſofortiger Verhaftung verurteilt. Die Taglöhner Joh. und Valentin Gleich aus Biblis wurden wegen Hehlerei in Ge⸗ fängnisſtrafen von 6 und 4 Monaten verfällt. Drei Frauen, von denen die eine u. a. ein auf Seide gearbeitetes neues Koſtümkleid im Werte von 2500 Mark— Preiſe von 400 Mark an ſich brachte, kommen mit je 100 Mark Geldſtrafe davon. Eine An eklagte wurde Peenoedger An der Verteidigung waren beteiligt: feiffenberger, Dr. Moekel und Weinberg. Die 24 2* alte Frieda Kolb ſchenkte ihre Liebe zwei jungen Leuten, und als es Folgen gab, ſollte der eine, der Maler Albert Gr. aus Kaiſerslautérn daran glauben, d. h. bezahlen; denn das —— ſchob ihm die Baterſchaft 84 obwohl ſie w ihr Mißgeſchick dem 29 Jahre alten Schloſſer Joſef Broglin aus eckarau verantwortlich war. Dieſer wurde zwar auch in Anſpruch genömmen, aber vor dem Amtsgericht ſchwor er es ab, in der kriti⸗ ſchen Zeit mit dem Mädchn etwas zu tun gehabt zu haben. Schließ⸗ lich konnte aber die eigene Schweſter des Mädchens das Unrecht nicht uſehen und ſo wurde das +* Das Urteil lautete gegen roglin auf ſechs, Keben die Kolb auf 9 Monate Gefängnis. Vert.: Rechtsanwalt Dr. Belenheinz und.⸗A. Triebskorn. Jugendliche, Unüberlegtheit treibt der—* manches Opfer zu. Der 20 Jahre cilte Fuhrmann Georg Klinger aus Darmſtadt iſt wegen 9 angeklagt; er hat im Mai 1919 im Sägewerk Engelhorn in Schwetzingen zwei Treibriemen—4— Er ſagt, zwei andere Burſchen ſeien dabei geweſen, dieſe ſeien ſpäter zur Fremdenlegion gegangen. Klinger wurde zu 4 Monaten 3 Wochen Gefängnis verürteilt. Sportliche Runoſchau. Hockey⸗Spielergebniſſe. B. f. R. I.— Alad. Hockeyllub Karlsruhe 321:9. Karlsruhe hat in letzter Zeit viel hinzugelernt. Mannheim dagegen. nichts. Das iſt in kurzen Worten der Eindruck von dem in Karlsruhe aus⸗ getragenen Spiel. Der Platz— ein Fußballfeld mit recht gutem Boden— ſtellte an die Mannſchaften körperlich ziemliche Anforderungen. In der erſten Halbzeit das Spiel ſchnell, aber 10ſ immer in Karlsruher Spiel⸗ hälſte. Die zweite Halbzeit, in der B. f. R. trainingshalber ſeine Mann⸗ ſchaft vollkommen umſtellte— die Verteidigung verſuchte ſich im Sturm, und die Stürmer verteidigten— bot für Karlsruhe mehr. Mannheim nahm das Spiel nicht allzu ernſt, gab aber das Heft nie aus der Hand. at in auffälliger Weiſe von M 2, Fo .⸗A. Dr. ußte, daß ſie§ Die Stürmer ſchoſſen ſehr viel vorbei, ihr Zuſammenſpiel war zu zerriſſen. Man ſollte nicht glauben, daß eine he der ſedez**—— techniſch auf der Höhe aſt und zum Teil weit über dem Durchſchnitt, taktiſch und im— zeitweiſe ſo wenig zu leiſten vermag. Wenn B. f. R. ſeine großen auswärtigen Oſterſpiele gewinnen will, muß ſich das unbedingt ändern. Im übrigen ſpielte die Mannheimer Mann chaft zuverläſſig und ſchnell. rlsruhe hat eine recht einheitliche Mannſcha nur der linke Läufer überragt ſeine Mitſpieler bei weitem. Der—— hat kein Schußvermögen, ſonſt hätte er in der zweiten Halbzeit unbedingt Erfolge erzielen müſſen. Der Rechtsaußen recht gut, er war unermüdlich im Vorbringen des Ballen. Das Ehrentor ſchoß der Halbrechte, für ihn ein billiger Erfolg, da der Ball einwandfrei vorgelegt worden war. Der Tor⸗ wart hat das Seine zu dem für Karlsruhe recht guten Reſultat beige⸗ tragen. Er hielt, was zu halten war. V. f. R. II.— Mannheimer Turngeſellſchaft I:1; V. f. R. 111— Mannheimer II 0. 2; B. ſ. R. IV.— Mannheimer Turn⸗ geſellſchaft III:1; V. ſ.., Damen— Sportklub Frankfurt* men:8. Allgemeines sr. Ein Stadion in Pommern. Auf der letzten Ortsausſchuß⸗ ſitzung des Vereins für Jugendpflege in Köslin wurde die Um⸗ wandlung des Ausſtellungsgeländes zu einem Sportplatz beſchloſſen. Der Magiſtrat Köslin hat 300 000 Mark und genehmigt, daß die Kunſthalle als Umkleideräume Verwendung finden kann. Köslin erhält demnach das erſte Stadion in Pommern. Pferdeſport. sr. Herr Rudolf Ehlers, enier der älteſten und 1rbeitgſt Beamten des Union⸗Klub, wurde Samstag früh in ſeiner Arbeitsſtätte plötzlich vom Schlage getroffen und ſta r b nach kurzer Zeit. R. Ehlers beſand ſich ſeit 80 Jahren in leitender Stellung in der techniſchen Abteilung des Union⸗Klubs und verfügte über eine außergewöhnliche Kenntnis des deut⸗ ſchen Rennbetriebes. Sein unerwartetes Hinſcheiden bedeutet einen ſchweren Verluſt für den Union⸗Klub und wird in der deutſchen Rennſportgemeinde allgemeines Bedauern hervorrufen. Radſport. sr. Die früheren Sieger des Newyorker Sechstagerennens waren: 1896: Hale 3073 Kilometer; 1897: Miller 3868 Kilometer; 1898. Miller 3329 Kilometer; 1809: Miller⸗Waller 4989 Kilometer 1900. Elkes⸗Mac Faxland 4905 Kilometer; 1901: Walthour⸗Mac Eachern; 1902: Krebs 9986 Kilometer; 1903: Walthour⸗Montoe 3730 Kilometer; 1904: Rott⸗Dor⸗ long 3841 Kilometer; 1905: Rott⸗Fogler 3698 Kilometer, 1906: Rott⸗ gler 9688 Kilometer; 1907: Rütt⸗Stol 3721 Kilometer; 1908: Mac Far⸗ kand⸗Moran 4403. Kilometer; 1909: Rütt⸗Clark 4280 Kilometer; 1910: Rott⸗ Moran 4096 Kilometer; 1911: Clark⸗Fogler 4374 Kilometer; 1912: Rütt⸗ 79— 4281 Kilometer, 1913: Goullet⸗Fogler; 1914: Goullet⸗Grenda 4492 ilometer. Turnen. Turngan Mannheim. Am vergangenen Mittwoch fand im kleinen Saale des Turnvereins Mannheim 1846 der 2. ordentliche Gau⸗ turntag des Turngaus Mannheim ſtatt. Erſchienen waren etwa 80 Bertreter der Gauvereine. Der Vorſitzende Dr. Menges hielt nach einleitenden Begrüßungsworten einen kleinen Rückblick über die über⸗ aus erfreuliche Entwicklung des Turngaues im erſten Jahre ſeines Be⸗ ſtehens. Bei der Gaugründung habe der Mitgliederbeſtand bei 11 Ver⸗ einen 5484 betragen; heute ſei die Zahl trotz des im Laufe des Jahres er⸗ folgten Uebertrittes der Turngeſellſchaft Waldhof zur Freien Turnerſchaft auf 5984 geſtiegen.(Ohne Türn⸗ und Sportbperein 1877 Waldhof, deſſen Miigliederzahl hier nicht einbegriffen iſt.) Neuhinzugekommen ſind im Laufe des Jahres die Turngenoſſenſchaft Rheinau. In Neckarau hade ſich durch Zuſammenſchluß des Furnvereins, des Turnerbundes Jahn und des Be vereins der Verein für Leibesübungen Neckarau gebildet, desgleichen in Feudenheim der Turn⸗ und Sportverein Feudenheim durch ſchluß des Turnvereins Badenia und des Fußballvereins Feudenheim. Die alsdann folgenden Berichte des Gauturnwarts, Frauenturnwarts, Spiel⸗ und Sportwarts gaben ein überſichtliches Bild der auf turneriſchem ſport⸗ lichem Gebiet im vergangenen 8 geleiſteten Arbeit. Als Veranſtal⸗ tungen des Gaues werden in dieſem Jahre ſtattfinden: Am 17. Juni ein Frauenturnfeſt auf dem Platze der Mannheimer Turngeſellſchaft im Schloßgarten, am 31. Juli ein Gauturuſeſt in Feudenheim. Die Austragung des Wettkampfes um den von dem verſtorbenen Geheimrat Reiß geſtiſteten Ehrenſchilde, den im letzten Jahre die Mannheimer Turngeſellſchaft exrang, findet am 3. Juli in Neckaran ſtatt. Ein beſon⸗ deres Kinderturnfeſt wie im vergangenen Jahre wird nicht abgehalten, mit Rückſicht auf die Reichsjugendkämpfe am 19. Juni ſowie die in der Mann⸗ führte 8 ſolgendem Ergebnis.: 1. Vorſ.: Dr. K. Menges,.⸗V. M. 46, 2. Vorſ.: L. B. f. T. u. R. Feudenheim, Turnwarte: Schweizer.⸗V. M. 46 und L. Peitavy, M..⸗G., Spielwarte::: L. Stalf, V. f. L. Neckarau, und K. Aletter, M..⸗G., Frauenturnwarte: K. Leug, .⸗V. M. 46 und A. Buſch, V. f.., Neckarau, Sportwart: W. Hermanny, .⸗V. M. 46 Jughball. Phönixſportplaß bei der Uhlandſchule. Am heutigen Mittwoch treſſen ſich die Sieger der 2, Runde,.⸗C. Alemannia Rheinau und der Platzinhaber, in der 3. Pukalrunde. Da Rheinau ein nicht zu unter⸗ ſchätzender Gegner iſt und anderſeits die Phönixelf z. Zt. wieder ſich auf — achtbaren Höhe befindet, iſt ein ſehr intereſſantes Treſſen zu er⸗ en. Sr. Das Spiel Weſtdeutſchland— Oſtholland fand am der Radrennbahn in Eſſen vor 30 000 Zuſchauern bei prächtigem Wetter ſtatt. Bis zur Pauſe iſt das Spiel verteilt und der Kampf wogt hin und her. Weſtdeutſchland hat anſcheinend etwas mehr vom Spiel. Die Pauſe trennt die Mannſchaften 0: 0. Nach der Pauſe drängt Weſbeniſchland ſtark und unter toſendem Beifall fallen kurz hintereinander zwei Tore durch mäßiger Abnützung entzweigegangen ſetzen zu laſſen. kann bei der Verſtenerung 900 behalten, da den Bundespokal des Deutſchen Fußball⸗Bundes— prinzenpokal— antritt, wird in folgender Aufſtellung ſpielen: Tor: Söbler; Verteidiger: Haſtrich und Palm; Läufer: Schümmelſelder, Pohl und Slink, Stürmer: Lang, Riſſe, Stollenwerk, Steinhauer und Hürten. rſtands— sr. 30 ſitzung des Reichsderbandes für Amateurbogen. In Berlin hielt am Sonntag der Reichsverband für—— eine wichtige Vorſtandsſitzung ab, der ein umfangreiches Programm Anlan, nfang Juni in Hamburg zum Austrag zu bringen, da gleichfalls dort der Ausſchuß und der Vorſtand tagen. Nach Art der Pokal⸗ kämpfe des Deutſchen Fußballbundes will der Reichsverband gleich⸗ falls repräſentative Verbandskämpfe austragen. In der Frage des Verhältniſſes zum Deutſchen Reichsausſchuß und zum Athletik⸗Sport⸗ Verband 1801 war man einſtimmig der Anſicht, daß für Boxen als Oberſte Behörde nur der Reichsverband in Frage komme. Die Ein⸗ führung des Jugendbopens wurde beſchloſſen. Die Jugendlichen werden zunächſt in drei Altersklaſſen und dieſe wiederum in Ge⸗ wichteklaſſen eingeteilt. Der Antrag auf eines Jahres⸗ buches wurde einſtimmig angenommen. Die Meiſterſchaften von Thüringen, die nicht unter Aufſicht des Reichsverbandes ſtanden, wurden für ungültig erklärt. Winterſport. sr. Die Deu Skimeiſterſchaften 1922 will der Skiklub Ober⸗ und Unterwieſenthal für ſich zur Austragung beim Deutſchen Ski⸗ verband beantragen. Die Seimeiſterſchaften wurden dort letzten Male 1911 veranſtaltet. Bei dem ſchneeſicheren Gelände don ſollte dem Skiklub die Meiſterſchaft übertragen werden. —— Neue Bücher. (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des uns zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten.) Berendſohn, Walter.: Der Impreſſionismus Hofmannsthals als Zeiterſcheinung. Hamburg, W.—(160.) Ferdinand Raimund. 2. Band der Sammlung„Theater und Kultur“, Wiener Literar. Anſtalt.(159.) Kyber, Manfted: Der Königsgankler. Indiſch. Märchen. Freiſing⸗ München, Datterer u. Cie.,(168.) Terramare, Georg: Das Mädchen von Domremy. Roman. Ebenda. (161. uelon19 Grete.: Die Auswanderer. Roman. Ebenda.(160.) Pfarrer D. Freitag: Der Held von Worms. Berlin, Verlag d. Ev. Bundes.(103.) 0 Frankenberg u. Ludwigsdorfſ, A. V..: Das Leibgarde⸗In⸗ ſanterie⸗Regiment Nr. 115 im Welttrieg. Stuttgart, Belſer.(164.) Benning, Das Baugewerbe in der neuen Wiriſchaſt. Berlin⸗ Zehlendorſ, 9. Kaftoff.(165.) Wenle, Proſ. Dr..: Die Anfänge der Naturbeherrſchung. 1. Jrüh⸗ formen der Mechanik. Stuttgart, Franchſcher Verlag. 9 ——5 für Naturfreunde. Jahrg. 1921. Heft 1/8, enda. früher Kron⸗ beſchloſſen, die Deutſchen Meiſterſchaften 1921 — 6. vechrolnsiteven in Thüringen Gotha, Pertches u. Co. Briefkaſten. Wir bitten für den Brieftaſten beſtimmte Einſendungen demm U 1 als ſolche kenntlich zu machen.— Anfragen ohne—**3 nicht beantwortet.— Mündliche zu etteilen, ſind wir nicht in der Lage, wir bitten Anfragen nur auf ſchriftlichem Wege einzureichen. Fran CE. K. Betupfen Sie die Stellen mit reinem onenſaſt laſſen Sie eine Grnbſiche Nachwaſchung ſo 22— Zeichenmaſchine. Sie ſich— 8 8—93—*— 81. u. i i 10 9 S1065 01 um ein längſt rechtskräftiges Urteil handelt, 94. Nach Ihrer Darſtellung iſt die Vergütung für das Garten⸗ heimer Sportwoche(.—10. Juli geplanten turneriſchen Wettkämpfe für land von Anfang an im Mietzins mit einbegriſſen geweſen. Der Ver⸗ die Schuljugend. Die Wahl des Gauturnrats für das neue Geſchäſtsjahr mierer kaun doher keine beſondere Veralltung verlaucen. Streitie⸗ keiten entſcheidet das Mieteinigungsamt. . O. Verwandte jedoch uneidlich. E. L. Sden Waſſerhahnen hat,— lediclich inſolge ordnungs. weigege iſt, der Vermieter wieder inſtand 2. Zuſtändig iſ das—— 3. Der Betrag we Wngebefehl bein Amtagerign. . 200. Erwirken Sie b nen gehören, ſo en ſie 3, 20. 510 die Möbel —— e von Ihrer iedenen Frau offenbar nich ., Heidelberg. Luxusſteuer hat der Verkäuſe tragen. 9685 4*— Sie dop— ee . O. r halten einen ſen An ür zweckmäßig. —·· ˖1—— 115 ufrage iſt am 8. Re Beiegoeh en. ir keine Empſehlungen von Firmen„ verweiſ e auf das Firmenverzeichnis im Abreßbnch. 4 2 ———...—...——Kv,rv5—.— Wasserstandsbeobachtungen im Monat März Steinhauer und Riſſe. Holland kommt durch eine Ecke zu dem Ehrentor. — beſten Leute in der weſtdeutſchen Mannſchaft waren Flink, Stollwerk 1 Pegolstatlon vom Datum Rhein 11, L2. L18. 14. L Es. Schimmelfelder. sr. Die weſideulſche 2 in Leipzig zum Endkampfe gegen die mitteldeutſche Mannſchaft um merkenswert iſt die ganze Angelegenheit nur als ein Fanal, das Ende verkündigend. „Der Kaufmann von Venedig“ iſt aus dem Deutſchen Theater in den Zirkus Reinhardt überſiedelt. wie es die Anpaſſung an das Koloſſeum erforderte, in neuer Auf⸗ machung. Aber auch mit einer neuen Generation von Darſtellern. Auf der engen Drehbühne hatten einſt Reinhardt und ſein Maler Ernſt Stern dem Zauber von Venedigs Gäßchen und Kanälen und der Pracht der Rennaiſſance in dem Schloß Belmont intime Reize abgelauſcht, die nur in manchen Szenen nach dem größeren Horizont der Oichtung durſtig machten. Nun war der Horizont allguweit— im Kieſenhaus. Und die Tragikomödie mußte auf den Freskoſtil eſtellt und vergröbert werden. Mit welcher Geſchicklichkeit Rein⸗ hardt das ausführte, wie viel er immer noch von den Schönheiten der beſſeren Zeit reitete und wie geſchmackboll er den Maßloſig⸗ keiten entſagte, die die Erben ſeiner Regie entzügeln,— das ringt dem Kenner hohe Achtung ab. Für den Verluſt an Shakeſpeare⸗ ſchen Worten, den im großen Schauſpielhaus der Zuhörer zu büßen hat, iſt kein veräntwörtlich. Noch weſentlicher als die äußeren Umwandlungen waren die inneren der Reinhardtſchen In⸗ 8 Der„Kaufmann von Venedig“, der ſonſt die Welt der ragödie wie die des Luſtſpiels umſpannte, wurde zum unbeirrten Luſtſpiel, der Shylock von Werner Krauß zur, ausgelachten Luſtſpielſigur.Zwei——— en ſind hiſtoriſch in der Shylock⸗Darſtellung ſeit mehr als hundert Behn zu verfolgen. Man könnte ſie trivial die„philoſemitiſche“ und die„antiſemitiſche“ nennen. Die meiſten berühmten Darſteller des Juden hoben aus dem abſchreckenden Bilde ſeiner Grauſamkeit die Züge empor, die G. zum Märtyrer und zum tragiſchen Rächer ſeines verſolgten tammes machen. Sie gaben ihm Sentimentalität oder Heroismus⸗ Die andere Auffäſſung fußte auf dem Geiſt der Chronik und des Zeitalters, aus dem heraus Shakeſpeare die Dichtung ſchuf; die aber die Prägung ſeines Geiſtes empfing. Das Genie hätte keine antiſe⸗ mitiſchen oder philoſemitiſchen, es hatte überhaupt keine anderen Abſichten, als zu' ſchaffen, was es 8 aller Sonerlichkeit ſah, einen wahren Menſchen. Einen Menſchen mit Abgrün⸗ den, aber auch mit Höhen der Seele und des Leids. Noch nie ſo einſeitig, wi« in Werner Krauß' Formung, entſtand der abſolute Unmenſch Shylock. Gemildert war das Abſtoßende nur durch einen ewiſſen ſatiriſchen, ſchadenfrohen Humor, den die faſt behagliche ſtialität gegen ſich ſelbſt ins Feib rief. Einfeitig— aber auch ohne Zweifel ſehr einheitlich war dieſe Darſtellung. Im großen Raum behaupteten ſich ihre gröberen Züge, in der Rähe würde man den Mangel jedes ſeeliſchen Problems als Verarmung doyppelt empfunden haben. Hermann Kienzl. Kunſt und Wiſſen, * ¹ —— — 75. Dresden, geſtern Abend im Kaſinoſaal einen einſtündigen ſanten Vortrag hielt. Wie die eines Themas der Zeit ſtets einen kurzen Rückblick in die Vergangenheit empfiehlt, ſo hatte es ſich auch Geheimrat Gurlitt zur Aufgabe gemacht, zunächſt einige ſachliche Worte über die Stellung der Architekten in weiter zurück⸗ liegenden Zeitläuften 2 ſprechen. Da ging der Vortragende denn von der intereſſanten Tatſache aus, daß ſich im ganzen Mittelalter keinerlei Anhaltspunkte für die Ausbildung der Architekten finden, auch dort nicht, wo wir die Lehrſtätte für die Baumeiſter zu ſuchen haben, in den ſogen. Steinmetzhütten, die ja wahre Hochſchulen ußballpokalmannſchaft, die am 20. März 9 75 221227 —————— Malnnus Kauh„„%„%„%„%„%„„%„„„%„6„ Külnn Mannheim Heilbronn .0 0. 0406 070 „ o eireienre 267 26◻T-22358 29 19 14² 180.4 e. 60„„6„12 141 Rergens? Uur- 6 09 22 227 2 72 0%% 0e 6⁰⁰ vom Neckar: 0²³ — 223ꝗ́ 442 139 1◻ 1◻ 12(18 ä·˖„„„1036 047 035 038%%0% 032 Wetterausſichten für mehrere Tage im voraus. Unbefugter Nachdruck wird gerichtlich verfolgt. 17. März: Wolkig, etwas Sonne, milde, nachts kalt. 18. März: Sonne, wolkig, normal temperiert, windig, ſtrichweiſe Nieder⸗ von 9 auch für das Bauweſen ins Leben: Schulen, Aemter, Kommiſſionen, mit einem Wort einen umſtändlichen Apparat, der am beſten dort funktioniert, wo er der deutſchen Baukunſt einen mmſchuh anlegen kann. Eine Befreiun r Baukunſt iſt das iel, auf das die deutſche Architektenſchaft hinarbeiten müſſe. ändige Betätigung ift das Haupterfordernis. Schablonenbau mu Mitteln gebricht, Statviertel über Nacht erſtehen zu laſſen, vermag die einzelne Perſönlichkeit wohl wieder zur Geltung zu bringen. Dazu iſt freilich 9— 75 erforderlich. Erſtens die Hebung des An⸗ ſehens des—5 tektenſtandes, der keinen Beamtenkörper, ſondern eine freie Berufsgenoſſenſchaft* und trotzdem als Beruf ge⸗ achtet werden muß.(Bis jetzt ſieht es mit der amtlichen Anerken⸗ nung der freien Berufe allerdings noch übel genug ausl) Die zweite Notwendigkeit iſt die Wie des Bauherrn— gleichgültig wer es iſt, ob Staat oder privater Auſtraggeber— zur Einſicht, daß die rgebung eines Baues an das Händwerk ohne Heranziehung des. Architekten dem Zweck des Baues nicht entſpricht. Die Aus gen des Vortr n fanden un ſo leb ren Beifall, als 0 Gurlitt die berufene Perſönlichkeit iſt, die vom Bunde deutſcher Archi⸗ Pie Seiheng der Acchikeſten bDentat im neuen Deuiſchland lautete eler D. Gurlitt tekten geſorderten und zu wahrenden Intereſſen erfolgreich zu ver⸗ glieder zu einem Probetag in jand in der hierfür ſehr geeigneten Probierſtuhe ſtatt. Bei zahlreicher Be⸗ 24— wurden Weine der Jahrgänge 15, 17, 18 und 19 von den billig⸗ Der verſchwinden, und unſere Zeit, der es an den 9 3 9 40 11 heim, Heidelberg, Drogerle Becher Machl., am Speisemarkt; Drogerie Eichstedt, geweſen ſein müſſen, wenn wir uns die Baugeſchichte unſerer be⸗ ü— 0 rühmten Dome vor Augen halten, an denen hundert und mehr Jahre 18. M Wialac heiter, uasüber nüde gebaut wurde. Wir haben im Mittelalter und in der Barockzeit viel⸗.——— mehr nach den Bauherrn 0 fragen und werden alsdann hören, daß Witterungsberteht. uerſt der geiſtliche Stand, voran die großen, reichen, E rrr rden die künſtleriſche Arbeit des Architekten leiſteten und der meter-, eae, Nent, Madar-„„ Steinmetz dieſe Pläne nur hatte. Und iſt wohl in den 90050 Stand Sergene dr Senag des vör- meiſten Fällen dem Steinmetz ſeibſt ehenfalls die 19 50 0 Gabe r“ Saet Tuueraaf Pies— eigen geweſen, ſo hat doch zwiſchen Bauherrn und Architekt eine um drad C. Grad C. den am— ig Arbeitsgemeinſchaft beſtanden, wie 1 heute nicht mehr bekanat iſt. In der Barockzeit erſcheinen die Fürſten als die unternehmungsluſtig⸗ 99—50*—2— 3. ten Bauherren, die Fürſten, deren Eigentum der Staat bildete, über] 12. Bärz 9 3 eſſen Vermögen ſie als über ihre eigenen Mittel verfügen konnten. Rr⸗ 2874 3⁰ 10 0 13% Si behedirt Auch die Fürſten waren in großer Zahl nicht nur Auſtraggeber, 16*— 2⁰— 2„ 22 derwiict ſondern auch Architekten und ſoweit ſie ſich ausführender Künſtler[ 16. 4 ER bedienen mußten, ſchufen ſie ein perſönliches Verhältnis zwiſchen ſi und dem Berufskünſtler. Erſt das 19. Jahrhundert führt den Sta als Bauherrn ein. Eine Summe von Einrichtungen r eine Fülle Geſchäftliches. 2 Die Weinzentrale Mannheim hatte am letzten Donnerstag ihre Mi it⸗ laſchenwein eingeladen. Die Probe ten bis zu den beſten Kres. 234—9.—* üſſen. Man traf Mitglieder der Genoſſenſchaft aus Mannheim, Wein⸗ udwigshafen. Hernhaut Schuiaten In xoitichen u Drogerien erhüllück eckargemünd, Darmſtadt und Schwetzingen. Auch ſah — verſchiedener Klubs und Verelne von 0 m un e eee ee 0 — K oet gebunden * „Mittwoch, den 16. März 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 125. Handel und Industrie. Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft, Berlin. In der Sestrigen.-o..-V. wurde, wie uns gedrahtet Wird, zur Deckung des Geldbedarfs aus der Linke-Hofmann⸗ Transaktion und zur Deckung der Betriebsmittel die Er- höhuns des Aktienkapitals durch Ausgabe von 50 Mill.&K4 Stamm- und 250 Mill. 4 Vorzugsaktien B mit einer Vorzugsdividende von 5% und Nachzahlungspflicht und einem Zusätzlichen Gewinnanteil von je ½% für jedes Prozent Ge⸗ winnanteil der Stammaktien über 10% beschlossen. Das Grund- kapital der Gesellschaft betrügt nunmehr 850 Mill. 4 und zer- fällt in 350 Mill. Stammaktien und 300 Mill.„ Vorzugs⸗ alctien. Zur Wahrung der Rechte der Stammaktionäre gegen- über dem stark erhöhten Verhältnis von Vorzugsaktien wird auf Antrag der Verwaltung das Stimmrecht jeder Stamm⸗ aktie verdoppelt.— In den Aufsichtsrat würden gewählt Bankier Karl Chrambach, Direktor Dr. Walter Höntsce h, Breslau, Direktor Siegfr. Gottsens, Köln-Lindental.— Die darauffolgende Aufsichtsratssitzung beschloß die Zuwahl des Herrn Friedr. Eichbers, Vorstandsmitglied der Linke-Hof⸗ mann-Werke, in den Vorstand der A. E. G. unter Beibehaltung seiner Stelle bei der erstgenannten Gesellschaft. * Mannheimer Gummi-, Guttapercha- und Asbestfabrik.-., Mannheim. Die Gesellschait beruft zum 14. April 1921 ihre ordent- liche Generalversamml ung ein, die u. a, über die Erhöhuns des Grundkapitals um 1 Mill./ durch Ausgabe von 1000 auf den Inhaber lautenden Vorzuss⸗ aktien mit kumulativer auf 6% beschränkter Vorzugsdivi- dende zu beschliellen hat.(Das gegenwärtige Kapital beträgt 2 O4⁰ Oο—.) Diese neuen Vorzugsaktien, für die das gesetz- liche Bezussrecht der Aktionäre ausgeschlossen wird, sollen ab 1. Januar 1926 zur Rückzahlung mit 115% kündbar und im Falle der Liduidation bis zu 115¾ ihres Nennwertes bevorzugt sein. Reichs-Einnahmen und Ausgaben. Die Reichseinnahmen betrugen in der Zeit vom k. bis 10. März 3302 Mill. und vom 1. April 1920 bis zum 10. März 98 042 Mill., darunter 71 988 Mill. aus der schwebenden Schuld. Die Ausgaben erforderten im gleichen Zeitraum ab- züglich der Zuschüsse für die Betriebsverwaltungen 1952 Mil⸗ lionen& bezw. 81 148 Mill. M. Zur Verzinsung der schweben⸗ den und fundierten Schuld waren seit dem 1. April 1920 9218 Mill.& aufzuwenden. Die Zuschüsse für die Reichs⸗ eisenbahnverwaltung stellten sich in der ersten März⸗ dekate auf 1515 Mill. 1; die Reichs- Post- und Telegraphen- Verwaltung lieferte hingegen 75 Mill.& ab. Insgesamt wurden Zu den Betriebsverwaltungen seit dem 1. April 1920 ————— Zuschüsse in Höhe von 16 893 Mili. geleistet. Die schWe bende Schuld ist bis zum 10. März auf 163 461 Mill. 4 angewachsen. Die Mark in Newyork. Die Reichsmark notierte in Newxyork bei Börsenschluß 1,57(1,58) Cents, was einem Kurs von 63.69(63.29) für den Dollar entspricht. „ Frankfurter Hypothekenbank. Das Institut gehört nach dem Geschäftsbericht zu den 14 Hypothekenbanken, die zu Vorzugsbedingungen Hypothekengelder auf Siedlungsanlagen Seben, und ist an dem dafür zur Verfügung gestellten Betrag von 50 Mill.& entsprechend beteiligt. Eine im Erbbaurecht errichtete Siedlung von 100 Häusern konnte beliehen werden. Für weitere 160 Häuser konnten erste Hypotheken in Aus- sicht Sestellt werden. Die Verkäufe der von dem Institut be- liehenen Grundstücke betrugen 1116(1224) Der Verkaufspreis ergab 129,57% der festgestellten Beleihungswerte. Zwangs- versteigerungen erfolgten 19(davon 2 auf Antrag der Bank) gegen 29 im Vorjahr. Der Hypothekenbestand hat sich um 12,62 Mill. 1 Rückzahlungen und 1,12 Mill.„ Amor- tisationen vermindert. Neu erworben wurden 9,53 Mill., sodaß bei Jahresschluß 11 083 Hypotheken mit 515,92 Mill. (520,13 Mill.) vorhanden waren. Der Pfandbrief⸗ umlauf hat sich durch Rückkauf und Verlosung auf 516,03 (519,41) Mill. vermindert. Die Kommunaldarlehen haben sich um 289 Mill. auf 13,43(10,43) Mill. 4 erhöht. Die Hypothekenzinsen wurden beinahe mit der Pünktlichkeit wie vor dem Kriege bezahlt. Es waren 286 556 unbezahlt Seblieben. Aus Zinsen wurden 26,03(26,14) Mill. verein- nahmt, an Darlehensprovisionen o,21 Mill. M. Für Zinsen an Pfandbriefen und Kommunalobligationen wurden verausgabt 20,25(20, 39) Mill.*. Die Verwaltungskosten stiegen auf 1,57 (0,80) Mill. 4: Steuern erforderten 0,96(7,37) Mill.&. Ein- schließlich 384 602 Gewinnvortrag wurden 3,95(3,70) Mill. 1 Reingewinn erzielt, woraus wieder 10% Dividende verteilt und 400 148 auf neue Rechnung vorgetragen werden. Ferner sollen der.-o. Reserve 700 o0, der Pensionsanstalt 200 000 M und an Tantiemen und Gratifikationen 444 994 ◻ überwiesen werden.(.V. 30. März.) Börsenberichie. Mannheimer Efiektenbörse. Mantheim, 15. März. An der heutigen Börse konnte sich wieder lebhaftes Geschäft entwickeln. Zur Notierung ge⸗ langten Umsätze in Württb. Transport-Vers.-Aktien zu 1000 4 pro Stück, Karlsruher Maschinenbau-Aktien zu 339,50%, Wag⸗ Sonfabrik Fuchs-Aktien zu 418/, Ver. Freiburger Ziegelwerke zu 190% und Zellstofffabrik Waldhof-Aktien zu 467%. Höher gefragt blieben Heddernheimer zu 400%, Portland- Cement- werke Heidelberg zu 275% und Rhein. Elektrizitäts-Aktien zu 195% Frankfurter Abendbörse. Frankfurt, 15. März.(Drahtb.) Der Verkehr auf dem Devisenmarkt war im Nachmittagsverkehr eng be⸗ Srenzt, intolgedessen auch bei den wichtigsten Valuta⸗ werten sich nur geringe Veränderungen bemerkbar machten. Auslandspapiere sind ohnedies in der letzten Zeit mehr ver⸗ nächlässigt Sewesen. Das Interesse erstreckte sich auf in⸗ ländische Industriepapiere, deren feste Haltuns durch die regere Unternehmungslust der Bankenkundschaft gefördert wird. Im freien Verkehr wurden Rastatter Waggon lebhaft umgesetzt, 271. Mansfelder Kuxe fanden zu höheren Kursen Aufnahme, 4900—4950. Benz- Motoren schwächer, ca. 228. Nordd. Lloyd stellten sich gegen die Nachbörse der Mittagsbörse mit 175 3/ niedriger. Montanpapiere er⸗ litten mäßige Abschwächungen, welche sich im Rahmen von —4/% bewegten, Laurahütte verloren%/, dagegen Caro 29/ gebessert. Elektrowerte zogen etwas an. Reiniger, Gebbert 260. Heddernheimer Kupferwerke 400 und Hirsch Kupfer 363 blieben gesuchter, Maschinenfabrik Beck u. Henkel stiegen um weitere 8% auf 518. Chemische Werte blieben ruhiger und wenig verändert. Nur Weiler ter Meer stiegen 8/, Th. Goldschmidt büßten 11½% ein. An der Nachbörse Montan⸗ aktien duf Realisationen schwächer, Caro 309—305, nach⸗ börslich 303. Reuesie Drahtherichte. = Frankiurt, 16. März.(Eig. Drahtb.) Bad. Maschinen⸗ fabrik u. Eisengieſlerei vorm. G. Sebold, Durlach. Zur Frank⸗ kurter Börse zugelassen wurden 4,0 Mill. ab 1. Juli 1920 dividendenberechtigter neuer Aktien dieser Gesellschaft. Roubaix, 16. März.(Eig. Drahtb.) Arbeitseinschränkung in der französischen Textilindustrie. Die französischen Baum- Alüche Pererrüchangen er aligenande Donnerstag, den 17. März gelten für Ver⸗ draucher ſolgende Lebensmittelmarken. Butter: 78 Pfund zu.25 Mk. auf Marke 43 Bfingſten: der Lebensmittelkarte für Erwachſene und Sſe. Sheuſahr. Kinder in den Verkaufsſtellen des Konſum⸗ Ilrennenhayr: Se ant 10 ds. Mts. ſällige Zucker kommt erſ er am 16. ds. Mts. fällige Zucker kommt erſt Son. Ende dieſer Woche zu Verteilung, da die Beſtell⸗—— Nachſtehend bringen Viehmarktordnung nötig 16. Mai abſchnitte der neuen Lebensmittelkarten zu kang⸗ Mai„ jam beim Lebensmittelamt eingeliefert wurden. Ie. Raehre„„ 5 35 55 4* Lebensmittellarten. Sämtliche alten Lebensmit⸗ Laubhüttenfeſt: 3. telkarten können vernichtet werden. Es gel⸗ S 95 ten nur noch die Einheitskarte und die Milch⸗ Weihnachten:* 0 5 27. Dez. karten für die Monate MärzMai. Rüchklieferung von Mais gegen abgelieſertes Gründonnerstag: der auf 24. März fällige Markt findet am 23. März ſtatt Getreide. Oſtern:„ W. RN 7„ 29. März„ Diejenigen Landwirte, welche Himmelſahrt: N. 20 70 vom Hundert ihrer Ablieferungsſchuld an] Pfingſten:„5 7„ H Brotgetreide und Gerſte, Fronleichnam:„ i, 28. Mai„ 15„„ 25. Mai„ 8 5 ) 50 vom 1 e 8—— 8„ 15 7 Schneii spααm, Ganend Hafer erfüllt en, e ru Lie⸗Iſr. ujahr: 1 5 5. Okt. 8 7 99— 75 0—5 Mals, 983 Reich r„ Sfabil, eſegant. 07 Gemahr 6 iſt für welche Weihnächten. der 988 3 8 5*— Okt. 4 3 eſe Hundertſätze überſteigen. 5„„ 26. Dez.„.Dez.„ 833 1233 N 5 8 8 1*„ Für tatt Körnermais die 14 4. Schweinemärkte.* 2. 4 1„ 34—5—*— der auf 5 a fällige Martt findet am 29. Mird ſtatte Simson SC 5 Abt Auto obil fabrik Suhl Müringen Der 2 0 Liefer Mais be⸗ Oſtern: 28. Mär. März Meär Eera ungen, die 5 Himmelfahrt: Mal 6 5 Mal Kaufen Sie Ihren Bedarf in 2 zum 90. Juni 1921 erfolgt ſind Pfingſten:„„ 16. Mai„„„ 17. Nai„ 2— Die Landwirte haben die Bezugſcheine] Fronleichnam:„„ 26. Mai„ 5„„ 25. Mai„ Peſchoffüng be Wio 16 6— 8 28 Nertsertie 3 meines aulgegebenen Kolonialwarengeschftes Beſchaffung des Maiſes zu übergeben. Dieſe..5. Ferkelme 8 Werden Uü isten haben die Bezugſcheine der Bad. landwirt⸗ Sünme der auf 15 40 fällige Markt findet am 80— ſtatt] zu biligſten Preiſen in großer Auswahl fertig 011 Rie Ain denburzkes ſchaftl. Genoſſenſchaftszentrale in Karksruhe Frenie n 1 55 Lager. Bohnen, Erbsen ete.—23 d Maies— E1 Mannheim, im März 1021. 8 87 Tel. 8109 Hch. Grünhut 6 7, 22 Anzusehen von morgens 10—12 Uhr. perfallen, wenn ſie nicht binnen zwei Monaten Direktion des Städt. Schlacht⸗ und Viehhofs Jungbuschstrasse. Carl Beck, Richard Wagnerstrabe 22 nach der Ausſtellung ſpäteſtens bis 31. Aug. Jahr 1921 zur Kenntnis der— der auf 33 fällige Markt findet am 17. Mai ſtatt 6 Laubhüttenfeſt:.„„ tern der auf 28. März fällige Markt findet am 29. März ſtatt ingſten: 17. Mai 9* 72 26. ez.** 3. Kälber⸗, Schaf⸗ und Ziegenmärkte. Bekanntmachung. wir die auf Grund des§ 3 der Viehhof⸗ und fallenden Verlegungen der Viehmärkte für das 1. Pferdemärkte, ö. Ott. SSSS 6. SS 2. Großſchlachtviehmärkte. wollspinner beschlossen, infolge schlechten' Gesc noch 2 Page in der Woche zu arbeiten. Waren und Närkie. Nürnberger Hopienmarkt. (Originalbericht.) Dic noch in der Vorwoche herrschende ausen umere Stimmung mußte im Laufe der Berichtswoche wieder einer ruhisSeren Tendenz den Piatz räumen. Der Export⸗ handel war überhaupt nicht mehr am Markte vertreten, und die Nachfrage seitens des Kundschaftshandels- war gering, ss- daß auch der Verkehr ruhig blieb und die Woche mit einem Gesamtumsatz von 260 Ballen schloß; zugefahren Warer 300 Ballen. Da sich in anbetracht der abgeschwächten Stim⸗ mung die Eigner wieder abgabewilliger, teilweise im Angeber sogar drängend zeigten, konnten sich auch dic bisherigen Preise nicht mehr voll behaupten, sodab die nachstehend auf- geführten Notierungen nur als nominell zu bezeich⸗ nen sind. Gehandelt wurden vornehmlich Markt- u. Gehürge⸗ hopfen zu 1000—1450„/, Spalter zu 1500 /, ein Posten prima Stadt Spalter zu 1750 und in der Hauptsache Hallertauer ohne und mit Siegel zu 1200—1650„. Bei Wochenschluß notierten: Markté- und Gebirsshopfen prima 1300 bis 1400 I, mittel 1000—1200„, Hallertauer einschlieglich Siegelgut prima 1600—1700, mittel 1200—1400„, Spalter schwere und leichte Lagen prima 1500—1600, mittel 1300 bis 1400 M, Württemberser und Tettnanger prime 1400—1600 A, mittel 1100—1200 Hl. Die Woche schloß in ruhiger Stimmung bei gedrückten Preisen.— Von den aus⸗ ländischen Hopfenmärkten wird weiter anhaltende Ruhe gemeldet. In Saaz haben die Marktumsätze bedeutend nachgelassen. In den letzten Tagen wurden nur Kleinere Posten zu 2300—2500 Kr., teilweise auch auf reichsdeutsche Brauerrechnung aufgekauft. Im Saazer Lande selbst geben die Besitzer bereits zu 2100—2300 Kr. ab. Sie sind deswegen aber im Angebot noch nicht drängend, da sich fortgesetzt, wenn auch nur geringe Nachfrage ezigt. Der Umsatz auf dem Saazer Markte im ersten halben Jahre der laufenden Saison War ein ziemlich mäßiger; in der vereinigten Hopfensignier- halle in Saaz wurden vom 1. September 1920 bis 1. März 1921 19 916 Ballen signiert.— Von den westlichen Märkten(Straß⸗ burg und Brüssel) wird in der letzten Woche überhaupt völlige Géschäftslosigkeit gemeldet, = Frankfurt, 16. März.(Eig. Drahtb.) Frankfurter Häute- auktion. Die HKHäute- und Fellversteigerung er⸗ freute sich guten Besuchs. Es wurde das ganze Gefälle ver⸗ kauft. Alle Grohviehhäute waren ca. 10%, Kalbfelle etwa 12/ gegen die vorige Auktion billiger. Hammelfelle brachten einen Abschlag um etwa 20%, Roßhäute 25/%. Auf der Frank. furter Lederbörse war erst abwartende Haltung. Leb⸗ hafte Nachfrage herrschte nach farbigem Leder. Lederpreise wurden nicht notiert wegen der politischen und wirtschaft⸗ lichen Lage. Berliner Metallbörse vom 15. Mürz, Preise in Mark für 100 Kg. 14. März 15. MArz 14. Bürz 15. Uürz Elektrolytkupfer 17⁵⁵ 172⁶ Aluminlum l. Sarr. 2³²⁵⁵ 2³³ Rarfinadekupfer 1500 1625 1²⁵ Zinn, ausländ. 4350—4400 Blel 475 480 476—480 Huttenzinn 880⁰ 3³⁵⁰ Rohzink(Vb.-Pr.)——— Miokel 4²⁰⁰ 42⁴⁰⁰ do.(tr. Verk.) 370—376 570—375 Antimon 67 67ã Plattenzink, 360—370 380—370 Süiber fur 149. 845—985 860—900 Aluminlum 27²³ 27²⁵ Hauptſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbaum. Verantwortlich für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; für Feuilleton: A. Maderno; für Lokales und den übrigen redaktionellen Indalt: Richard Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple; für Anzeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Auzeiger G. m. b.., Mannbeim. E 6. 2. 1921 der Bad. landwirtſchaftl. Genoſſen⸗ ſchaftszentrale in Karlsruhe vorgelegt werden. Der Preis beträgt für 100 Kilogramm loſen Mals netto 120 Mk.(ohne Sack), für 100 Kilogramm brutto Maisfuttermehl 90 Mk. (einſchl. Sack). Die betreffenden Landwirte erhalien auf Antrag über die ihnen zukommenden Mais⸗ mengen Bezugſcheine bei der Getreideabteilung des ſtädt: Lebensmittelamtes, 3. Stock, Zim⸗ mer b4. ie Bezugſcheine können beanträgt werden: für Feudenheim jeweils Donnerstags, für Neckarau jeweils Freitags, für Käfertal ieweils Montags, für Sandbofen jeweils Dienstags. für die Altſtadt, Rheinan und Waldhof jeweils Mittwochs. Die Anmeldung kann am Donnerstag, den 17. ds. Mts. beginnen. Die Zieferung von 990 Meter Sommer⸗ uniformiuch für das Perſonal der ſtädt. Straßenbahn ſoll im Wege des öffentlichen Aus⸗ ſchreibens vergeben werden. Tuchmuſter und Lieferungsbedingungen können bei der Lager⸗ verwaltung des Straßenbahnamts, während der Büroſtunden, gegen Entrichtung von 1 Mark in pfang genommen werden. 96 Angebote ſind verſchloſſen und mit der Auf⸗ ſchrift„Lieferung von Sommeruniſormtuch“ ver⸗ ſehen bis ſpäteſtens 4. April ds. Is. vorm. 106 hr dem Straßenbahnamt einzureichen, woſelbſt die Eröffnung in Gegenwart etwa erſchienener ieter erfolgt. Die Zuſchlagsfriſt deträgt 8 Tage und bleibt der Bieter während dieſer Zeit an ſein Ange⸗ Städl. Strazenbahnamt. Dr. Fries. Ja. Kernleder Tcfae Püäf Q 3, 20, G. m. b. H. Tel. 4655 übernimmt gewissenhaft Beschaffung von Be· weismaterial in Straf-, Civil-u! Ehescheidungs- prozessen, Alimentensachen, heimliche Be- obachtungen und Ermittelungen. Reise- begleitungen, Ausküntte usw. streng diskret. Polizeihunde mit Begleitung stehen auf Telephonruf jederzeit zur Verfügung. S70 und J 1, 5 Breitestraße. Persi wäscht schneeweiſ, L5 Balatariemen Ramelhadrriemen Tecn. Lederartilei liefert dusserst Hreisuiert Samenbau Sebrüder Veiten 02 gegründet 1814 Samenhandlg. Alte zuverläſſige leiſtungsfähige Bezugsquelle für ersetzi Rasenbleiche, schont und erhält die Wösche, Fritz Lanę Treibriemenfabrit WeinheimiB, Tel. 345 Standiges Lager NurOuadlitäͤtsware. ————— fell- Iui Laren-Vämereien auer At: bei Gewähr für hohe Keimkraft u. Sortenechtheit. Verkaufsſtellen: Breiteſtr. S 1, 6 u. Schwet⸗ ingerſtraße 15. Käfertal: Drogerie Heitzmann. Ludwigshafen: Ludwigsplatz 7. Worms: Speyererſtraße 3. Speyer: Bahnhofſtraße. 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Telegr. Seifenliebhold Mannheim. 811 F Die Aktien sind behufis Anmeldung gemäߧ 17 der Statuten bis Freitag, den 8. April 1021, vormittags 12 Uhr, bei der Gesell- schaftskasse in Friedrichsfeld in Baden oder bei dem Banlchause Gebrüder Bonte in Berlin W/ 8, Behrenstraße 20, zu hinterlegen. Friedrichsfeld in Baden, den 2. März 1921. Der Vorsitzende des Aufsichitsrats: llusonlichen beheral-Versammiung Wüeicher.(Minad- Wihade.) 9. Seite. Nr. 125. S ——4 Doltschostenzeigwaakenfabrkfür Canalisation u. Chemische dustrig Friedrichsfeld in Baden. Die Aktionäre unserer Gesellschaft werden hiermit zu der am Dlenstag, den 12. April 1021, vormittags 11“4. Uhr im Geschäftslokale des Herrn Rechtsanwalt Dr. J. Rosenfeld in 37⁴8 Preis- Ungez. kons. engl. Pfd.⸗Doſe Gehſt Du aus, ſo ſorge, daß lochegbeLandeiers. 1. 50 Genz. kond. Schweizen PVollmilch Narke, Gez. kond. Schweiger Vollmilch Marke„Tobler“ Gez. kond. amerik. Voll- milch„Neſtle“ eintreffend.. Gez. kond. entrahmte holl. 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