9 — * 5 — * — .3 2 Mittwoch, 16. Mär:; ———— 1921.— Nr. 126. Bezagépreiſen In Mannheim u. Umgebung monatl. einſchl. M..10 für Bringerlohn u. Poe.40 Poſtbezu* M. 24.30 ne Potde 2 eit widerruflich. Drabt⸗Adreſſe: Generalanzeiger Mannheim. 3—— 2 8 ühren. Einz. Nummern 25 Pig. ⸗Konto Nr. 17500 Karksinge i. B. u. Nr. 2917 Ludwigshaſen a. RB.— Oeſchäfts⸗Nebenſtelle in Mannheim: Neckarſtadt: Waldhofſtr. 6.— Fernſprecher Nr. 80 Einziehungs⸗ Anzeigenpreiſe: 1ſpalt. Kolonelzeile.50 Mk., ausw..— Mk., Stellengeſ. u. Fam.⸗Anz. 20% Nachl. Rekl. 8 Mk. Aunahmeſchluß: Für d. Mittagbl. vorm. 8½, f. d. Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ausgaben wird keine Verantw. übernommen. here Gewalt, Streiks u. Pgl., Betriebsſtörungen, Materialmangel 5— berechtigen zu keinen Erſaganſprüchenf.—* ne od. beſchränkte Ausgaben od.f. verſpätete Aufnahme v. Anzeigen Aufträge burch Fernſprocher ohne Gewähr. — 8 R33— 2 2—— Die gchadensrechnung der Enienle. Die ſogenannte Reparationskommiſſion der Entente hat der deutſchen Regierung die Schadensrechnung überreicht. Unſere Gläubiger ſind danach Frankreich, England, Italien, Japan, Belgien, Bolivien, Braſilien, Kuba, Griechenland, Haiti, Li⸗ beria, Portugal, Peru, Polen, Rumänien, Jugoſlawien, Siam und die Tſchecho⸗Slowakei. Eine ſtattliche Reihe, ſtattlicher als die Reihe unſerer Kriegsgegner, denn unter die Gläubiger haben ſich auch Polen, Jugoſlawien und die Tſchecho⸗Slowa⸗ kei gemiſcht, die zwar ſtets unſere verkappten Feinde geweſen ſind, aber doch nicht auf der offiziellen Liſte unſerer Kriegs⸗ gegner ſtanden. Die Summe aller Schadenserſatzforderungen beziffert ſich auf 180 Milliarden Goldmark. Das iſt weit mehr als das Dreifache der Summe, die in den Pariſer Forderungen enthalten iſt. Die 226 Milliarden, die man in Paris feſtge⸗ legt hat, ſtellen bekanntlich einen Gegenwartswert von etwas über 50 Milliarden dar. Die Reparationskommiſſion über⸗ reicht uns eine Rechnung, die ſich auf das Drei⸗ bis Vierfache dieſer Summe beläuft. Wir wiſſen nicht, ob die Regierung ſich darauf einlaſſen wird, dieſe Rechnung ernſthaft auf ihre Unterlagen zu prüfen. Jedenfalls können wir nur empfehlen, davon Abſtand zu nehmen. Unſere einzige Antwort auf eine derartige Rech⸗ nung kann nur die ſein, daß wir eine Verpflichtung zur Zah⸗ lung all der zuſammengerechneten Schäden nicht anerkennen. Unſere Verpflichtung zum Erſatz von Kriegsſchäden beruht ein⸗ zig und allein auf den Bedingungen des Waffenſtillſtandes, die alles das, was wir zu leiſten haben, auf einen ganz be⸗ ſtimmten Kreis unmittelbarer Kriegsſchäden einſchränkten. Darüber hinaus ſind die ganzen Ententeforderungen vollkom⸗ men unberechtigt. Im Rahmen der wirklich übernommenen Verpflichtungen haben wir in London ein Angebot gemacht, das neben dem Wiederaufbau von Nordfrankreich auch unſerer baren Entſchädigungspflicht vollkommen genügt. Darüber hinaus erkennen wir Forderungen der Gegner überhaupt nicht an. Stellen wir uns auf dieſen allein möglichen Rechtsſtand⸗ punkt, ſo wird die Schadenserſatzrechnung der Entente eine einſeitige Demonſtration bleiben, die vermutlich Deutſchland nur einſchüchtern ſoll, die aber auch ſelbſt nach dieſer Richtung ihren Zweck verfehlen wird. Eutenteeindräcke aus dem beſetzten Gebiel. § London, 15. März 1921. Den franzöſiſchen und engliſchen Abteilungen, die in Düſſeldorf und Ruhrort einrückten, folgten engliſche Zeitungsleute auf dem Das geſchah, wie bekannt, auch ſeitens der franzöſiſchen Preſſe. Befaßt ſich aber der fran⸗ zöſiſche Journaliſt hauptſächlich mit der Frage, welchen mora⸗ liſchen Eindruck die Beſetzung auf die Bevölkerung ausübe, und ob durch das Erſcheinen der Franzoſen nicht am Ende Ab⸗ trennungsgelüſte vom Reiche msſchbeß könnten, ſo unterſucht der engliſche Zeitungsmann ausſchließlich die wirtſchaftlichen Fragen, nebſt der Möglichkeit, ob die Zollſanktionen ihren Zweck erfüllen werden. Geht man nun die Berichte der eng⸗ liſchen Preſſe aus Düſſeldorf durch, ſo erkennt man darin die Unſicherheit in der Beurteilung der durch die Be⸗ ſetzung geſchaffenen Lage. Die Worte des engliſchen Miniſter⸗ präſidenten im Unterhauſe, Worte, die ausſchließlich auf äußere Wirkung berechnet waren, finden durch die Darſtel⸗ lungen der engliſchen Berichterſtatter nicht die mindeſte Be⸗ weiskraft. Selbſt der Vertreter der„Times“ fühlt ſich ver⸗ anlaßt, die Haltung der Bevölkerung in den neubeſetzten Städten für ruhig und geduldig zu erklären. Es fällt dem Manne des Lord Northcliffe auf, daß der Rückſchlag, nämlich der Bruch der Londoner Konferenz, bei den Deutſchen in Düſ⸗ ſeldorf kein Bedauern hervorrufe. Die Ueberzeugung der Deutſchen, daß in London der ehrliche Wille der deutſchen Delegation mißverſtanden worden ſei, ſtimmt den Mann der „Times“ ſehr nachdenklich. Auf die Ergebniſſe der Zollſank, tionen anſpielend, glauben die Vertreter des„Daily Telegraph und der„Morning Poſt“ keine großen Hoffnungen erwecken zu dürfen. Es wird an der Langſamkeit, mit der die Beſchlüſſe in Kraft treten ſollen, Kritik geübt. Wäre die Maßnahme unerwartet ſchnell getroffen worden, ſo hätten ſich die rhein⸗ ländiſchen Induſtriekreiſe, die Banken nicht durch Gegenmaß⸗ regeln entſprechend ſchützen können. Man ſchieht alſo auf die Verzögerung der Londoner Beſchlüſſe die Schuld, um nachzu⸗ weiſen, daß die Zollſanktionen wahrſcheinlich hinter der allge⸗ meinen Erwartung auf reiche Geldernte zurückbleiben werden. Dieſe Note findet ſich auch in zwei, dem engliſchen Miniſter⸗ präſidenten naheſtehenden Zeitungen, nämlich„Daily Chro⸗ nicle, und„Obſerver“. 8 Ein beſonderes Kapitel bilden die Berichte über die Be⸗ ziehungen zwiſchen den franzöſiſchen und engliſchen Autori⸗ täten. Nichts erfreuliches kann darüber mitgeteilt werden. Im„Daily Telegraph“, der gewiß für die franzöſiſche Politik eintritt, wird darüber geklagt, daß ſich im beſetzten Gebiete die Meinungsverſchiedenheiten zwiſchen den Al⸗ liierten zuſpitzen. Während die Engländer bei der Durchführung der Zollſanktionen vorſichtig zu Werke gehen(ſo ſchreibt„Daily Telegraph“), laſſen ſich die Franzoſen aus⸗ ſchließlich von der Tendenz leiten, das Rheingebiet durch zollpolitiſche Schranken von dem übrigen Deutſchland los⸗ zumachen. Viel deutlicher als dieſes Blatt ſpricht natürlich „Mancheſter Guardian“, deſſen Standpunkt als führendes Handelsorgan mit den Zollſanktionen unvereinbar iſt. Das Blatt berichtet aus Düſſeldorf, daß Enttäuſchung und Mißtrauen bei den leitenden Ententevertretern vor⸗ herrſchen. In keiner Hinſicht fühle man ſich zufrieden.„Auff engliſcher Seite ſei man mit den Maßnahmen franzöſiſcher Generäle ganz und gar nicht einverſtanden. Namen zu nennen ſei vielleicht nicht zweckmäßig, aber die nächſte Zeit dürfte in dieſer Hinſicht Ueberraſchungen bringen. Den Franzoſen wird auch zum Vorwurfe gemacht, daß ſie wieder mit ihrer ausſichtsloſen Kulturpropa⸗ ganda anfangen; man werde in nächſter Zeit Pariſer Aka⸗ demiker nach Düſſeldorf ſchicken, allerlei Veranſtaltungen inſzenieren, die wohl den franzöſiſchen Rheinlandpolitikern paſſen, jedoch in Widerſpruch ſtehen zu den von Briand in London abgelegten Erklärungen. Das Finanzorgan„The Economiſt“ ſchreibt zu den Be⸗ ſetzungen, daß engliſche Finanzkreiſe von den Sanktionen ſehr wenig erwarten. aufnahme der Verhandlungen mit Deutſchland unter Ausſchaltung der politiſchen Machthaber; alſo eine Sach⸗ verſtändigenkonferenz. London, 15. März.(WB.) Im Unterhauſe teilte Lloyd George mit, daß die deutſche Reparationsbill in keiner Weiſe die in Ausſicht geſtellte Geſetzgebung betr. den „Dumping“, den Finanzvalutaſtand und die Schlüſſelindu⸗ ſtrien in Mitleidenſchaft ziehen werde. Die Jollgreuze. Regiſtrierabgabe bei Ausfuhr, Ruhrkohlenſteuer für Einfuhr. Die von der Agentur Havas verbreitete Meldung, daß bei ——— der Rheinzollgrenze kein Zoll bei der Ausfuhr von Waren vom beſetzten ins unbeſetzte Deutſchland, ſondern lediglich eine ſogenannte Regiſtrierabgabe in Höhe von 1 Prozent der deutſchen Zollſätze erhoben werden ſoll, ſcheint ſich 8 beſtätigen. agegen ſoll eine ſogenannte Kohlenſteuer auf Ruhrkohlen, die ins beſetzte Gebiet eingeführt werden, erhoben werden. Die Franzoſen hoffen dadurch den Preis⸗ unterſchied, der zwiſchen den teuren Saarkohlen und den billigeren Ruhrkohlen beſteht, auszugleichen und das beſetzte Gebiet zur Abnahme der Saarkohien veranlaſſen. Auf dieſe Weiſe ſoll eine Abſatzmöglichkeit für die großen Be⸗ ſtände an Saarkohlen geſchaffen werden. In der Pfalz werden zur Zeit unter Hinweis auf dieſe Kohlenſteuer große Mengen Saarkohlen bei vielen Firmen angeboten, wobei auch von den Franzoſen darauf hingewieſen wird, daß im Weige⸗ rungsfalle den Firmen der Bezug von Ruhrkohlen geſperrt werde. Die Firmen erklären jedoch, daß ſie dann gegenüber den rechtsrheiniſchen Firmen nicht mehr konkurrenzfähig ſeien und ihre Betriebe, wenn auch in kleinerem Umfange, ins Rechtsrheiniſche verlegen werden. Noch kein Termin für die Erricheung der Zollgrenze. Duisburg, 16. März.(ONB.) Auf die durch die Preſſe veröffentlichte Havasmeldung, daß die Zollgrenze am Rhein am 15. März in Kraft treten ſoll, teilt die Nieder⸗ rheiniſche Handelskammer Duisburg⸗Weſel mit, daß weder dem belgiſchen Konſulat in Ruhrort, noch den Hauptzollämtern in Duisburg und Ruhrort hiervon etwas bekannt iſt. Beſtim⸗ mungen darüber, ob und wann die in Frage kommenden in Kraft treten, war bis jetzt nicht feſtzu⸗ ellen. Ein zweckloſes Hilfsmitlel. London, 15. März.(W..) Wie der Berichterſtatter des Reuterſchen Büros in Düſſeldorf meldet, ſehen verantwortliche britiſche Geſchäftsleute in Düſſeldorf die Errichtung einer neuen Zollgrenze als koſtſpieliges und zweckloſes Hilfsmittel an und erinnern an die Erfahrungen, die England am Kölner Brückenkopf vor der Ratifizierung des Friedensvertrages gemacht habe, wo trotz Stacheldrahts, In⸗ fanteriepatrouillen und Kontrolle der Eiſenbahnſtationen der Schmuggelin rieſigem Maße weiterging. Man dürfe auch nicht vergeſſen, daß die Alliierten es jetzt mit einem Gebiete zu tun hätten, das eine Bevölkerung von ſechs Millionen Menſchen umfaſſe, darunter einige der widerſpenſtigſten Ele⸗ mente(1) in Deutſchland. Die Sorge der Neutralen. Genf, 15. März.(W..) Das Journal de Geneve weiſt in einem Leitartikel auf die Mißſtände hin, die die Wirt⸗ ſchaftskontrolle in den neutralen Ländern mit ſich bringen würden. Dabei führt das Blatt aus, daß auch die Verbrau⸗ cher der Alliierten ſelbſt unter den Folgen der wirtſchaftlichen Zwangsmaßnahmen und den damit verbundenen Ausbleiben der billigen deutſchen Waren leiden würden. Dieſer Grund mag vielleicht Jtalien bewogen haben, bei den Zwangs⸗ maßnahmen nicht mitzuwirken. Belgien, das in letzter Zeit verſuchte, den Verkehr der deutſchen Schiffahrt über Ant⸗ werpen zu leiten, wird mit einem weiteren Anwachſen des deutſchen Fremdenverkehrs über Holland rechnen müſſen. Die wirtſchaftlichen Zwangsmaßnahmen treffen auf jeden Fall Deutſchland nicht allein, ſondern auch die Alli⸗ ierten und mit ihnen ganz Europa und die ganze Welt. Daher könne man nur wünſchen, daß ein neues Uebereinkom⸗ men die Wiederherſtellung der Grundſätze bringe, auf denen die Weltwirtſchaft aufgebaut iſt. Treugelöbnis des Rheiniſch. Provinziallandlages. Düſſeldorf, 16. März.(WB.) In der Schlußſitzung des 60. Rheiniſchen Provinziallandtags gab Juſtiz⸗ rat Möning namens der bürgerlichen Parteien und Mehr⸗ heitsſozialiſten folgende Erklärung ab: Die Beſetzung weiteren deutſchen Bodens auf dem rechten Rheinufer, die angekündigte ſchwere unerträgliche Belaſtung der deutſchen Ausfuhr und beſonders die Androhung der Er⸗ richtung einer Zollgrenze am Rhein haben neues Unglück über unſere rheiniſche Heimat gebracht. Keine dießer Maß⸗ nahmen iſt auf dem Boden des Rechts gegründet. Be⸗ fonders darf die Errichtung einer Zollgrenze für das beſetzte Gebiet nach Artikel 270 des Friedensvertrages nur in Er⸗ wägung kommen, wenn ſie erforderlich erſcheint, um die wirt⸗ ſchaftlichen Intereſſen der Bevölkerung zu wahren. Der Rheiniſche Provinziallandtag, die aufgrund des freieſten Wahlrechts der Welt gewählte Vertretung der geſamten „The Economiſt“ wünſcht die Wieder⸗K Rheinprovinz, erhebt deshalb Einſpruch gegen die Bol, ten und geplanten Maßnahmen, die infolge der durch die Zoll⸗ grenze eintretende Abſchnürung vom deutſchen Mutterlande, die Wirtſchaft und den Handel in den Rheinlanden der Ver⸗ nichtung entgegenführen und ſo die Wirtſchaftskraft in dem leiſtungsfähigſten Teile Deutſchlands zu dauernder Unfrucht⸗ barkeit und die werktätige Bevölkerung zur Arbeits⸗ und Brotloſigkeit verurteilen. Die Errichtung der Zollgrenze würde die wirtſchaftlichen Intereſſen der Bepölkerung in den beſetz⸗ ten Gebieten nicht wahren, ſondern im Gegenteil ihr einen vernichtenden Schlag verſetzen. Wir können nicht glauben, daß das Rechtsgefühl der Völker ſolches Unrecht dulden wird. omme was kommen mag, die Rheinlande fühlenſich in Treue eins mit allen deutſchen Volksge⸗ noſſen. Kein Zwang und keine Not— ſie mögen noch ſo ſchwer u. bitter ſein— können uns vom Vaterlande trennen. Oberpräſident Freiherr v. Grothe ſchloß darauf den Landtag mit einer Anſprache, in welcher er zum Ausdrucke brachte, daß das Rheinland in treuer Liebe zum Vaterlande mit dem geſamten deutſchen Volke unwandel⸗ bar verbunden ſein und bleiben wird. Mehr Schwung, Herr Miniſter! Aus Kreiſen der Deutſchen Volkspartei wird uns 8 r Wortlaut der von der deutſchen Regierung beim Völkerbund eingereichten Verwahrung gegen die ſog. Sanktionen iſt nunmehr veröffentlicht worden. Wenn man die Note durchlieſt, hat man das Gefühl, daß Anfang und Schluß, vielleicht aus Verſehen, fortgeblieben ſind. Es iſt wiederum nur ein rein juriſtiſches trockenes riftſtück, das dem Leiter der Rechtsabteilung des Auswärtigen Amts alle Ehre machen würde, vom Leiter des Auswärtigen Amts ſelbſt aber erſt die richtige Form hätte erhalten müſſen. Wer ſich erinnert, wie bei ähnlichen Gelegenheiten, engliſche, ame⸗ rikaniſche oder franzöſiſche Noten ausgeſehen haben, wird ſo⸗ fort verſtehen, was mit dieſer Kritik gemeint iſt. Eine feier⸗ liche Verwahrung beim Völkerbund gegen den unerhörten Rechts⸗ und Vertragsbruch, der von den verbündeten Haupt⸗ mächten begangen worden iſt, mußte ſo abgefaßt werden, daß ihn die ganze ziviliſierte Welt wie einen Schlag ins Geſicht empfindet. Von dem Proteſt, den die deutſche Regie⸗ rung eingereicht und veröffentlicht hat, kann man eine Wir⸗ kung auf die Oeffentlichkeit nicht erwarten. Solche Schrift⸗ ſtücke ſind eben nicht für Juriſten beſtimmt, die die Para⸗ graphen ohnehin kennen, ſondern für die öffentliche Mei⸗ nung in allen Ländern. Es hat ſich wieder einmal gezeigt, wie wenig Verſtändnis man bei uns für die pſychologiſche Behandlung ſolcher Fragen beſitzt. Für lückenloſe Anwendung des Verſailler Vertrags. Paris, 16. März.(WB.) Pertinax erklärt im Echo de Paris, Lloyd George hat noch am 7. März, alſo am Tage des Abbruchs der Verhandlungen, in London hinſicht⸗ lich der Frage von Oberſchleſien erklärt, man könne nicht den Deutſchen Oberſchleſien nehmen und zu gleicher Zeit eine Politik ſtarker Reparationsforderungen verfolgen. Einem territorial verminderten Deutſchland könne man nur eine entſprechend verkürzte Reparationspflicht aufer⸗ legen. Pertinax ſagt ferner, wenn man bedenke, daß Polen in den Beſitz von Oberſchleſien gelange, dann würden die Deutſchen wohl das Kompromiß annehmen, das in der Nacht vom 6. zum 7. 3. in London ausgearbeitet worden ſei. Man würde ſich dann mit den durch das Abkommen von Paris vom 29. Januar herabgeſetzten Ziffern begnügen müſſen. Dieſe Möglichkeit wolle er der Oeffentlichkeit unterbreiten, weil er darin die Gefahr ſehe, daß die franzöſiſche Sache bedroht ſei. Mit anderen Worten, Pertinax will, bevor Mi⸗ niſterpräſident Briand ſich heute in der Kammer über die Lon⸗ doner Konferenz äußert, Stimmung machen für die lücken⸗ loſe Anwendung des Friedensvertrages von Verſailles, was ja geſtern bereits der einflußreiche Abgeord⸗ nete der Rechten Forgeot durch einen Zwiſchenruf getan hat. Das Enkwaffaungsgeſetz. — Beelin, 16. März. (Von unſ. Berliner Büro.) Der Reichstagsausſchuß zur Vorberatung des Geſetzentwurfs der Artikel 177 und 178 des Friedensvertrags(Verbot der Selbſt⸗ begann heute ſeine Beratungen mit einer aus⸗ gedehnten Debatte über die Stellung Bayerns zum Reich und über den Noten⸗ bezw. Briefwechſel, der zwiſchen der bayeriſchen und der Reichsregierung geführt worden iſt. Auf Antrag des Abg. Hoffmann⸗Kaiſerslautern(Soz.) wurde nach einer entgegenkom⸗ menden Erklärung des Reichsminiſters des Innern vom Ausſchuß die Veröffentlichung des Briefwechſels verlangt. Abg. Hoffmann wünſchte die volle Erfüllung der Beſtimmungen des Verſailler Ver⸗ trages inbezug auf die Enkwaffnung und kritiſierte die letzte Rede des bayeriſchen Miniſterpräſidenten, der in allen Nach⸗ barvölkern Feinde Bayerns ſehe. In ſeinen Aeußerungen im Land⸗ tage über die Einwohnerwehren erblickt er eine Aufforderung —.— der Reichsgeſetze. Ein Vertreter des uswärtigen Amtes begründete die Vorlage mit dem Hinweis auf den Friedensvertrag, den zu erfüllen die deutſche Regierung beſtrebt ſei. Das Pariſer Diktat gehe vielfach über den Friedensvertrag hinaus, ſo die Beſtimmungen über die Luftſchiffahrt, die Aufſicht über die Induſtrieerzeugniſſe, Bedingungen, die nicht erfüllt werden könnten. Dagegen würde Deutſchland die Sympathien der Welt verlieren, wollte es die militäriſchen Beſtimmungen des Verſailler Vertrages nicht erfüllen. Die Abgeordneten von Graefe und Edler von Braun (Deutſchnational) griffen die Regierung wegen der Art des Vorgehens in dieſer Frage ſcharf an. Wenn außenpolitiſche Gründe über die Vorlegung des Geſetzes in Frage käme, müſſe doch geſagt werden, daß der Geſetzentwurf weit über das hinausgehe, was der Verſailler Vertrag verlange. Reichsminiſter des Innern Dr. Koch erklärte, daß beſtimmte Zuſage über das, was nach dem Zuſtandekommen der Londoner Konferenz geſchehen ſolle, keiner Landesregierung gemacht worden ſei. Mit dem vorliegenden Entwurf ſoll der Enkente auch der Schein des Rechts für ein Vorgehen gegen Deutſchland ge⸗ nommen werden. Abg. Merck(Bayeriſche Volkspartei) weiſt die gegen den bayeriſchen Miniſterpräſidenten erhobenen Anwürfe zurück und betonte, daß der Geſetzentwurf nur damit begründet werden könnte, wenn man das Pariſer Diktat ausführen wollte. ————— ——————— Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 16. März 1921. die Abſtimmung in Oberſchleſien. Graz, 16. März.(WB.) In Graz traten heute die in Steiermark lebenden abſtimmungsberechtigten Oberſchle⸗ ſier die Fahrt in das Abſtimmungsgebiet an. Vor der Ab⸗ reiſe hielten der deutſche Konſul Müller und Vertreter der deutſchen Verbände herzliche Anſprachen. Wien, 16. März.(WB.) Geſtern nachmittag traten in wei Sonderzügen etwa 400 heimattreue Obec⸗ ſch leſier aus Oeſterreich und Ungarn die Fahrt in das Ab⸗ ſtimmungsgebiet an. Zum Abſchiede hatten ſich auf dem Bahnhof der deutſche Geſandte v. Roſenberg eingefunden, der eine Anſprache an die Oberſchleſier richtete, in der er u. a. ſagte: Der 20. März iſt ein Tag von ſchickſalsſchwerer und ge⸗ ſchichtlicher Bedeutung. Er ſoll darüber entſcheiden, ob Ober⸗ ſchleſien— ſeit Jahrhunderten mit Deutſchland verbunden und aufs innigſte mit Deutſchlands Wirtſchaft, Kultur und Geiſtes⸗ lehen verwachſen— auch dieſer uns allen teuerer Boden Ddeutſch bleiben ſoll. Ihr Erſcheinen zu Hauſe wicd den Brü⸗ 2* rfach der Auffaſſung begegnen, daß, was die ſoll. Damit iſ dern und Schweſtern zeigen, daß ſie in ihrem Kampfe um die Richedorigtein zum deutſchen Vaterlande nicht allein ſtehen. icht nur durch die Zahl ihrer Stimmen, ſondern auch durch h den Geiſt treuer Anhänglichkeit werden ſie der Heimat wert⸗ volle Kräfte 8* und werden dazu beitragen, daß unſer gutes Recht Recht bleibt und den Sieg erringt. die Gegenrevolution in Rußland. Kopenhagen, 16. März.(W..) Wie Berlinske Tidende aus Helſingfors gemeldet wird, ſoll Trotzky den Aufrührern in Kronſtadt einen neuen Friedensvorſchlag auf be⸗ deutend günſtigerer Grundlage als der gemacht haben. Es wird weiter berichtet, daß die Zahl der Soldaten in Kronſtadt z. Zt. ſich auf 50 000 beläuft. Die Zahl ſteige 952 mit jedem Tage. Die Revolutionäre ſeien voller Zuver⸗ ſicht. Die unter ihnen arbeitenden bolſchewiſtiſchen Agenten erzielten keine Erfolge. Die Beſchießung von Kronſtadt habe keinen nennenswerten Schaden verurſacht. Es hätten auch keine Feuersbrünſte in der Stadt ſtattgefunden. In Kronſtadt nehmen—— 60 die Frauen an der 8 der Stadt teil. Die Kronſtadter Regierung teilte dem Roten Kreuz mit, es ſei ihre Abſicht, Rußland wieder herzuſtellen, ſie wollten nicht Rußland an den Rand des Abgrundes bringen, wie es die Bolſchewiſten taten. Berlin, 16. März.(Von unſerm Verliner Büro.) Die Nachricht, daß Litauen ſeine Armee mobiliſiert, iſt in Warſchau ſehr ungünſtig aufgenommen worden. Die Polen erwarten davon eine ungünſtige Wirkung auf die ober⸗ ſchleſiſche Abſtimmung. Jur Regierungsbildung in Preußen. Berlin, 16. März. (Von unſ. Berliner Büro.) In den letzten Tagen konnte man in manchen Kreiſen egierungs⸗ dung anginge, unter Umſtänden alles beim alten bleiben könnte, d. h. daß die ſogenannte Homogenität ins Waſſer fiele und man in Preußen wie Reich an den alten Koalitionen weiter wurſtelte. Wie man uns aus Zentrumskreiſen berichtet, hält man dort aber unbedingt an der Forderung feſt, daß die Koalition die Deutſche Volkspartei ausgedehnt werden die Möglichkeit, die alten Verhältniſſe wieder weiter zu ſchleppen, zerſchlagen. Es iſt nicht einmal ausgeſchloſſen, daß es barüber zuernſten Kriſen kommt. Schließlich aber möchten wir meinen, daß nur auf ſolchem Wege endlich die Geſundung er⸗ ielt und die Sozialdemokratie dazu gezwungen werden kann, den 5 wenn es ſich um die Intereſſen der Gemeinſchaft ſandelt, gelegentlich ein bel Seite zu ſtellen. Männer, welche onſt einen guten Blick für die politiſche Lage haben, meinen, es könnte ſein, daß man fürs erſte, wenn die Sozialdemokratie bei ihrer Weigerüng bliebe, auch in Preußen einen Verſuch mit der oalition der drei Mittelparteien macht und daß dann, wenn auch unter Opfern für die Volkspartei, dieſe Koalition in Preußen wie im Reich auch auf die Sozlaldemokratie ausgedehnt würde. Deulſcher Reichstag. Elalberatungen im Reichsiagshauptausſchuß. 90 Berlin, 16. 8— unſ. Berl. Büro.) Bei Erörterung des Re 3 in Preußen 95 ichstagseta m Hauptausſchuß des Reichstages teilte ———— Das ſtumme Klavier. Roman von Toni Rothmund. 31) Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Zetzt übte er übrigens etwas Größeres ein, eine graziöſe Offenbachſche Operette. Freilich, dazu hatten die einheimiſchen Krüfte nicht genügt, und die Fürſtin hatte Sänger und Sänge⸗ rinnen engagiert, die ſich zwiſchen den Dilettanten der guten Geſellſchaft ausnahmen wie Roſinen in einem Hefeteig. Hen⸗ ning war damit ſehr zufrieden. Denn nun kam Zug in die Sache. Und er lachte, zechte und duzte ſich mit den Herren und flirtete beträchtlich mit den Damen. Die jungen Herren —5 machten es wie er, und es war ein ausgelaſſenes en An einem Spätnachmittag, als er von der Probe aus dem „Theater trat, da geſchah es, daß er Sibyllen begegnete. Er ſchritt lachend und mit einer Zigarette im Munde zwiſchen einigen Sie ging in den Park. Allein und im Dunkeln. Das tat ſie oft. Einen Augenblick unter der Vogenlampe ſahen ſie ſich Sogenkeitig ins Auge. Unbehltet, ungeſchützt hatte jedes des anderen unverhülltes Herz geſchaut, nur einen einzigen kurzen Augenblick.— Henning ſtand ſtill und ſah ihr nach. Sein Puls ſchlug in Sprüngen. Die Dunkelheit hatte ſie ſchon wieder verſchluckt. Man ſah nichts mehr von ihr. Und noch immer ſtand er Verwirrt und betäubt ging er heimwärts. Ruhelos ſchritt er durch die Zimmer. Sein Bruder begegnete ihm und fragte nach Sibyllen. Und er antwortete, ſie ſei in den Park ge⸗ angen.„So allein und im Dunkeln, das ſollte ſie nicht tun“, ſagte Gerhard beſorgt. Er wollte ihr entgegengehen, aber emand kam, um ihn zu ſprechen, und ſo mußte er bleiben. Henning aber wagte nicht, Sibylle im dunklen Park zu ſuchen. Beim Abendeſſen erſchien Sibylle. Sie war ſehr bleich und vermied Hennings Blick. Und doch war ja nichts, gar nichts geſchehen! Als ſie ſich aber an 60 Abend gute Nacht wünſchten und ihre Hände einen Herzſchlag lang ineinander ruhten, rann ein fremder, zwingender, furchtbarer Strom durch ihre 25 unb ſie ließen ſich los, als hätten ſie glühendes Eiſen Henning fand in dieſer Nacht keine Ruhe. Er ſchritt in Zimmer auf und nieder wie ein ſchönes wildes Raub⸗ Ker, das in einem zu engen Käfig geſperrt iſt. Vald horchte Dr. Pachnike(Dem.) mit, daß Verhandlungen darüber ſchweben, ob der Reichstag ſelbſtändig ſeinen Etat feſtſeßen darſ, oder an die uſtimmung des Reichsrates und der Finanzverwaltung gebunden iſt. Vis zum Abſchluß der Verhandlüngen ſollen Aenderungen nicht porgenommen werden. Zum Etat des Auswärtigen Amtes regte bezüglich der Unterſtützungen von Veröffentlichungen über Völkerrecht und internationales Recht Dr. Schreiber(Itr.) an, daß der vom Außenminiſter Dr. Simons in Ausſicht geſtellte kulturelle Beirat bei der Verteilung der Unterſtützung ſelber mitwirke. Die Re⸗ gierung ſagte dies zu. Pr. Pachnike(Dem.) berichtete über die Tä⸗ tigkeit des Unterausſchuſſes, der zur Prüfung der Tätigkeit der Reichszentrale für Heimatdienſt eingeſetzt wurde und befürwortete die Einſetzung eines Beirates, mit der Aufgahe, Vor⸗ ſchläge über die Ahänderung der Reichszentrale auszuarbeiten. Der Ausſchuß beſchloß demgemäß und nahm noch eine Dr. Schreiber(Itr.) an, wonach dieſe Aenderung ſolange ausgeſetzt wer⸗ den ſoll, bis der für dieſe Angelegenheit eingeſetzte Ausſchuß Bericht erſtattet habe. Baden. Nutzholz für das Handwerk. Karlsruhe, 16. März.(Priv.⸗Tel.) Von zuſtändiger Stelle wirb der„Karlsruher Zeitung“ geſchrieben, das Finanzminiſterium, Forſtabteilung, habe von einer Regelung der Abgabe von Nutz⸗ olz an das Handwerk, wie ſie für das Jahr 1920 getroffen wor⸗ den war, für das laufende Jahr abgeſehen. Dagegen ſind die Forſtämter angewieſen worden, den Bedarf des Händwerks und der Selbſtverbraucher durch Abhaltung von Kleinverſteige⸗ rungen, in dringenden Füllen auch durch freihöndige Abgabe, entgegenzukommen. Letzte Melöungen. England ſucht einen deulſche Einhellsfront zu reiben. London, 16, März.(WB.) Die Ertlärung des deutſchen Außenminiſters:„Wir ſind mit Händen und Füßen an den Vertrag von Verſailles gebunden“, hat in der engliſchen Preſſe die größte Beachtung 8 Der politiſche Mitarbeiter des Daily Telegraph ſchreibt unter der Ueberſchrift„Ein anderer Ton“: Der Wechſel im Ton des deutſchen Außenminiſters vom„fortiſſimo“ bis— „moderato“ ſei von größter Bedeutung. Das ſei wenigſtens die allgemeine Anſicht in diplomatiſchen Kreiſen und die verſchiedenen Möglichkeiten der Beweggründe für einen ſo 5 18 Wechſel ſeien Gegenſtand zahlreicher Mut⸗ maßungen. Der Berichterſtatter ſchreibt, es könne angenom⸗ men werden, daß die feſte und einmütige Front, die die Alliierten in der Frage der Reparationen gezeigt haben, auf die deutſche Regierung Eindruck gemacht habe. Bie ſorgfältig⸗ ſten Beobachter der deutſchen öffentlichen Welt ſeien der An⸗ ſicht, daß Dr. Simons von der Linken des Reichstags und von den deutſchen ſozialiſtiſchen Arbeitern erwarte, daß ſie ihn von der Tyrannei der Rechten und der deutſchen Mili⸗ tariſten befreien werden.(1) Der Berichterſtatter konſtruiert einen Gegenſatz zwiſchen den Arbeitern und der deutſchen Regierung heraus und kommt zu dem Schluß, daß Simons eine Neubildung der augenblicklichen Regie⸗ in Deutſchland beabſichtige, die auf einer Kombina⸗ tion der beiden führenden ſozialiſtiſchen Gruppen beruhe.(J) Amerika als Vermililer. London, 16. März.(WB.) Die Morning Poſt ſchreibt aus Waſhington, daß der Vorſchlag, die Vereinigten Staaten ſollen als Schiedsrichter zwiſchen den Alliierten und Deutſchland auftreten, der zuerſt von bedeutenden Newyorker Geſchäftsleuten gemacht wurde, jetzt vom Newyork Herald warm vertreten werde. Herald ſchreibt: Keine der bei⸗ den Parteien werde jetzt etwas unternehmen, ohne eine Unter⸗ ſtützung von unſerer Seite, die von den Alllierten geprüft und von Deutſchland keineswegs abgelehnt würde. Als Vermitt⸗ ler würden die Vereinigten Staaten ihre Stellung der Nicht⸗ einmiſchung in 8 Angelegenheiten nicht aufgeben, ſondern nur das Hardingſche Programm der Wiederherſtellung des Friedens um des Friedens willen durchführen. Harding erklärte, das Hauptintereſſe der Vereinigten Staaten ſei die wirtſchaftliche Wiederherſtellung Europas im Intereſſe des amerikaniſchen Handels. Es handle ſich alſo dabei um eine kommerzielle und nicht um eine politiſche Be⸗ wegung; denn ſolange die Truppen der Alliierten in Deutſch⸗ land ſtänden, ſei es für die Vereinigten Staaten ſchwierig, Frieden mit Deutſchland zu ſchließen. Während einige Sena⸗ 1 auf das Nachtgeflüſter, bald warf er ſich in einen Stuhl und zerwühlté ſein 43* mit den Händen. Einmal ergriff er ein Buch, das da auf dem Tiſche vor ihm lag. Es enthielt Gedichte, und er blätterte darin. Aber nur ſeine Augen laſen, ſein Geiſt wanderte. Plötzlich erfaßte ihn 85 Ein Wort, eine Wendung griff ihm wunderlich ans erz. Und er las diesmal mit ganzer Aufmerkſamkeit. Verſe waren es. „Im Dunkel gingſt Du heut an mir vorüber, Mein Herz tat einen wilden, harten Schlag, Da ſprang von Dir zu mir der Funke über. Ich hab' das Haupt nicht grüßend umgewandt. Du gingſt vorbei, die Nacht verſchlang Dich wieder, Ich frage nicht, ob Du mich wohl erkannt? Ich weiß, Du haſt den Hammerſchlag gehört, Der unſres Lebens traumverirrte Lieder Zu gleichem Takte jagend aufgeſtört.“ Da fröſtelte es ihn. So war es geweſen, geradeſo. Ein Funke war geſprungen.— Er liebte Sibyllen. Er hatte ſie ſchon lange geliebt. Aber nicht ſo wie heut, nicht ſo heiß, nicht ſo verzehrend in qualvollem, frevelhaftem Begehren. Und er ſagte ſich, daß er nun abreiſen müſſe. Denn er wußte, daß ihm eine dunkle Macht über ihre Seele gegeben war, die ſie ihm willenlos in die Arme treiben mußte, wenn er wollte. Und das durfte niemals ſein. Aber ſeine Leidenſchaft war ſtärker als er. Er konnte nicht fort. Sterben und verderben mußte er, wenn er nicht in ihrer Nähe bleiben, ihre Stimme nicht mehr hören, ihre Geſtalt nicht mehr ſehen konnte. Die ganze Nacht lag er wach und rang mit ſeiner Liebe und ſeinem Begehren. Gegen Morgen ſetzte er ſich an den Tiſch, ergriff Papier und Bleiſtift und ſchrieb. Sie 9 ihn, dieſe Worte, ſie quälten ihn und ſangen ihm in die Ohren: „Ich weiß, Du haſt den Hammerſchlag gehört, Der unſres Lebens traumverirrte Lieder Zu gleichem Takte jagend aufgeſtört.“ Er hörte den jagenden Takt, Herzſchlägen vergleichbar, und dazwiſchen das ſühe Liebeslied. Die Kerze verzehrte ſich und erloſch. Henning ſchrieb noch immer. Lichter und klarer wurde ſein Herz, das Glück der Schaffenden ſtand neben ihm und küßte ſeine Stirne. Sibylle war vergeſſen. er am offenen Fenſter toren dem Plane einer amerikaniſchen Vermittlung nicht abge⸗ neigt ſind, erklärt die Mehrzahl der Senatoren ſedoch, es ſei un möglich, einen ſolchen Plan ernſtlich in Erwägung zu ziehen. Der Widerſtand der engliſchen Geſchäftswell gegen die 30prozentige Ausfuhrabgabe. London, 16. März.(WB.) Die Morning Poſt meldet, daß eine lange Liſte von Abänderungsanträgen zu der Repara⸗ tionsbill von Mitgliedern des Parlameuts, die Asquith und der Arbeiterpartel naheſtehen, eingegangen ſind. Wie die Morning Poſt weiter meldet, herrſchen im Unterhauſe ſtarke Zweifel, ob eine ſolche Maßnahnie wirkſam ſein werde. Dem Schatzminiſter ſind private Vorſtellungen gemacht worden, in denen darauf hingewieſen wird, daß England auf die Dauer die Einſammlerin der Reparationen für die Alliierten ſein werde und damit zu Schaden kommen werde. Die Anſicht ge⸗ winnt an Boden, daß der Oberſte Rat ſich zu ſehr beeilt habe und ſich mit dem Plane nicht eingehend genug beſchäftigt habe. Tem Daily Herald zufolge wird nach Anſicht der engliſchen Geſchäftswelt der Entſchädigungsplan Lloyd Georges zur Vernichtung des enaliſchen Handels führen. Der Widerſtand dr Geſchäftswelt gegen die Bill betr. die 30prozentige Aus⸗ fuhr nimmt nach dieſem Blatte dauernd zu. Daily Herald veröffentlicht eine Zuſchrift, in der es heißt, es würde für England lohnender ſein, den Deutſchen 11 Millionen Pfund Sterling in Goldmark zu geben, um Aufträge zu erhalten, als Deutſchland zahlen zu laſſen. Keine Beſchlagnahme deutſchen Eigentums in England. Londen, 16. März.(WB.) Dem nunmehr hier vorliegen⸗ den ausführlichen Bericht entnehmen wir noch: Chamberlain kam in der geſtrigen Unterhausſitzung darauf zu ſprechen, daß vor einiger Zeit die britiſche Regierung die Abſicht kundgab, von ihrem Rechte nach§ 18, Anlage 2 des Friedensvertrages, betr. die Beſchlagnahme des Eigentums deut⸗ ſcher Untertanen und den Dominions, keinen Ge⸗ brauch zu machen. Ei ſagte, dieſes Verſprechen werde von der vorliegenden Bill nicht berührt. Wenn Enaland ein Ver⸗ ſprechen gebe, ſo halte es dies Verſprechen. Es ſei keine Rede von der Beſchlagnahme deutſchen Eigentums geweſen. Insbeſondere beſtehe nichts, was in irgend einer Hinſicht die Freiheit deutſcher Untertanen mit ihren Beſtänden, die ſich 3— 8 Händen befänden, zu operieren, beeinträchtigen önnte. Bahnfrevel mit ſchweren Folgen. Merſeburg, 16. März.(W..) Um Mitternacht entgletſte zwiſchen Merſeburg und Ammendorf ein Güterzug. Bald darauf wurde hierdurch die Entgleiſung des auf dem Nebengeleis aus ent⸗ gegengeſetzter Richtung kommenden Eilgüterzuges Nr. 6091 ver⸗ urſacht. Getötet wurden der Zugführer des Güterſonderzuges Bergmann aus Halle und der Lokomotipführer des Eilgüterzuges Engelhardt ſowie ein im letzten Zuge mitfahrender Viehhändier. Verletzt wurden 6 Beamte, die ſofort nach der Univerſitätsklinik in Halle übergeführt wurden Der Materialſchaden iſt ſehr bedeutend. Die Geleiſe bleiben 20 Stunden lang geſperrt. Unbekannte Bohn⸗ frevler hatten die Geleiſeſchrauben gelockert und ſo das Ungiück herbeigeführt. * (Priv.⸗Tel.) Das Amtsgericht hat über Friedrich Stadtmüller, Inhaber der Schuhwarenfabrik und handlung Gebr. Vogt das Konkursverfahren eröffnet. Stadtmüller hat ſich vor einigen Tagen angeſichts der 8 Schwierigkeiten, in die er geraten war, erſchoſſen. Für die Gläubiger dürfte ſehr wenig aus der Konkursmaſſe verbleiben. Es handelt ſich im übrigen nicht um einen Großbetrieb. 8. Heidelberg, 16. März.(Priv.⸗Tel. Geſtern Mittag gegen 12 Uhr hat ſich vom Ausſichtsturm des Königſtuhls ein 28lähriger Kaufmann aus Heidelberg herabgeſtürzt, nachdem er ſich vorher einige R in Bruſt und Kopf beigebracht hatte. Der iunge Mann war ſofort tot Duisburg, 16. März.(W..) Vor dem Schwurgericht hatten ſic in zweifägiger Verhandlung 13 Eiſenbahnheamte und Ange⸗ tellte des Duisburger Hauptbahnhofes wegen ſchwindeleien zu verantworten. Durch dieſe Unterſchleife ſind ganz bedeutende Summen veruntreut worden, die nach Schätzung der Sachverſtändigen ſich auf zwei Millionen Mark belaufen. Der Hauptangeklagte, Eiſenbahnaſſiſtent Kautz, erhielt 4 Jahre Zuchthaus, 11 Angeklagte Gefängnisſtrafen von 6 Monaten bis 3 Jahre. Kautz und zwei weitere Angeklagte wurden 3 Jahre Ehr⸗ verluſt zuerkannt. Der 13. Angeklagte wüͤrde freigeſprochen. & Heidelberg, 16. März. den Nachlaß des Kaufmanns Als er den letzten Notenkopf aufs Papier geſetzt hatte, legte er ſich in ſeinen Stuhl zurück und ſchlief ein. Es war ſchon heller Morgen, als er erwachte. Da erhob er ſich und reckte ſeine Glieder. Was war er für ein Narr geweſen geſtern abend? Es hatte ihn wohl der Alp gedrückt. Sibylle ahnte nichts von dieſer tollen Nacht, brauchte nie etwas davon zu erfahren. Und ſeine Liebe würde zu ſchweigen wiſſen. Aber das Lied war gut. Wie ſie es wohl finden wüxde? Aber er durfte es ihr ja nicht zeigen Später, wenn ſie fortging, wollte er es ſpielen, um zu prüfen, wie es klang. Und er ging hinunter, als ob nichts vor⸗ gefallen ſei. Und es war ja auch nichts geſchehen. Und doch— ein Schatten war auf ſein Verhältnis zu Sibylle gefallen, ein dünner Schleier hatte ſich, unmerklich für andere, zwiſchen ſie geſenkt. Ein leiſes Abwehren, ein banges Verſchließen war in ihrem Weſen. Hatte ſie ungeſprochene Worte verſtanden? Hatte der wilde Nachtſpuk auch ſie ge⸗ quält? War auch ſie ſehend geworden? Henning fürchtete es und erſehnte es trotzdem. Und es trieb, ihn, mit Blicken, mit Worten zu ſuchen, zu fragen, zu forſchen.— Alle Ruhe war aus ſeinem Herzen gewichen. Hundert⸗ mal nahm er ſich vor, Sibyllens Frieden nicht zu Aber wenn er ſie nur ſah, fielen ſeine Vorſätze zuſammen wie Kartenhäuſer, und er mußte um die Geliebte werben, nach ihren Worten hungern, um ihre Blicke betteln. Nur ſpielen durfte er nicht. Denn wenn er geſpielt hätte, was verboten und verſchwiegen in ſeinem Herzen brannte, dann wäre ſie ihm verfallen geweſen. Er kannte ſeine Macht, aber es graute ihi davor. * Gerhard ertrug dies alles ſchweigend. Nichts eutging ſeinen von ſchmerzhafter Eiferſucht geſchärften Blicken. Er ſah Hennings frevelhafte Leidenſchaft unter all dieſem glühen wie ein böſes eingeſchloſſenes Feuer. Es mochte ſein, daß Henning Negte kämpfte. Denn er war ja nicht ſchlecht, er wollte des Bruͤders Glück nicht ver⸗ nichten. Aber ſeine Glut war ſtärker als er. Wenn Sibylle ins Zimmer trat, begann er ſeinen reichen Geiſt in allen Farben chillern zu laſſen, und war es Bosheit oder nur unbewußte Grauſamkeit— immer wußte er das Geſpräch auf muſikaliſche Dinge zu lenken. Wenn Sibylle hin und her ging, folate er ihr mit ſeinen brennenden Augen. Aber wenn ihr Kleid ihn ſtreifte, dann wurde er blaß. All das nahm Gerhard mit qual⸗ voller Deutlichkeit wahr. Und er ſah auch, daß Henning ſchön war in ſeiner Liebe, ſchön wie Frithjof, als er um Ingeborg litt. Der Vergleich durchzuckte ihn wie ein Blitzſchlag. (Tortſetzung folgt.) Mittwoch, den 16. März 1921. WBansbeimer Gonerel-Hagaiger.(Mond- Musgabe.) 3. Seite. Nr. 126. Die Voranſchläge der Siadi Reunheim für 3 7 5 7—. 6 die Jahre 1920 und 1921. Stellungnahme der deutſchldereten Fraktion in der General⸗ debatte. Herr Sto. Ludwig Haas führte in der geſtrigen Generaldebatte über die ſtädtiſchen Haushaltyläne für 1920 und 1921 im Rannhei⸗ mer Bürgerausſchuß namens der deutſchliberalen Fraktion folgendes aus: Es iſt unter den heutigen Verhältniſſen außerordentlich ſchwer, einen Voranſchlag aufguſtellen. Hat doch der Krieg und ſeine Folgen gerade den Städten Laſten gebracht. Und gerade im dieſem Augenblick ging man dazu über, den Städten ihre wich⸗ tigſten Einnahmequellen zu nehmen und ſie auf das Reich zu über⸗ tragen, ſodaß alſo heute die Kommunen neben den Ländern die Koſt⸗ fänger des Reiches geworden ſind. Ob der Augenblick für dieſe ein⸗ chneidende Veränderung richtig gewätzlt war, muß die Zukunft klä⸗ ren. Die Hauptſchwierigkeit lag für die Stabtverwaltung darin, daß vom Reich keine beſtimmte Zuſage über die Höhe des Zuſchuſſes zu erhalten war und daß dieſe Höhe auch heute noch nicht abſolut feſt⸗ ſteht. Wir ſchulden daher dem Stadtrat außerordentlichen Dank, daß es ihm trotz all der Schwierigkeiten gelungen iſt, die Voranſchläge fertigzuſtellen. An dieſer Anerkennung ſchmälern die Ausſtellungen, die wir im Einzelnen zu machen haben, nichts. Von den beiden Voranſchlägen, die vor uns liegen, trägt der erſte nach unſerer Nei⸗ nung nicht ſo 8 das Gepräge eines ſolchen; denn er berückſichtigt die tatſächlichen Verhältniſſe zu wenig. Ob der zweite, der dieſer Anforderung gerechter wird, tatſächlich durchgeführt werden kann, läßt ſich bei den heutigen unſicheren Berhältniſſen nicht vorausſehen. Ich habe eingangs ſchon erwähnt, daß den Städten außerordent⸗ liche Laſcen erwachſen ſind, die ſie auerbings zu außerordentlichen Maßnahmen zwingen. Wenn wir aber ſehen, wie die Gchulden in den letzten Jahren ſo beängſtigend rapid angewachſen ſind, ſo müſſen wir verlangen, daß jegt einmal Einhalt gebolen wird und man von der Aufnahme weiterer Anlehen möglichſt Abſtand nimmt. Es fällt beim Studium der beiden Vorän⸗ ſchläge auf(namentlich zeigt der zweite Voranſchlag das ganz deut⸗ lich), daß ſeit der Erhöhung der Tarife dei den einzelnen Werken weit höhere Einnahmen erzielt werden. Der zweite Voranſchlag bringt die deutlich, während der erſte dieſelbe, obwohl ſeit der Einführung der Tarife ſchon Ronate ind, nur keilweiſe aufweiſt. ir ſind überzeugt, daß einzelne Werke bei genauerer Berechnung noch höhere Einnah⸗ men Wn en⸗ als hier angegeben, und wir hätten daher gewünſcht, daß von den Vorſtänden der Betriebe ſichere Unterlagen über die Einnahmen als Anlage hier beigefügt worden wären. Bis Ende Februar konnte man wohl dieſe Aufſtellung machen. Wir müſſen daher verlangen, daß dieſe Unterlaſſung jetzt während der Beratung nachgeholt wird. Die Unterlagen müſſen ja doch bereit liegen. Ini übrigen haben wir für die fernere Verwaltung folgendes vorzubrin⸗ gen: Begrüßt muß werden, wenn die ſtädtiſchen Vetriebe ihre Aus⸗ 2 elbſt zu decken vermögen, oder gar einen gewiſſen Ueberſchu r Abſchreibung, Amortiſation uſw. erbringen. Hier ſehen wir, daß die Abſchreibungen nur zu 91 eingeſetzt ſind und es ſehr aglich iſt, ob dieſe eingeſetzten Summen zur Abſchreibung verwen⸗ werden. Demgegenüber wir betonen, daß das Ergebnis des Voranſchlages 1920 unſerer Meinung 9 in dieſer Richtung doch u weit geht. Es geht nicht an, daß bei ſolcher Anſpannung der eiſe für Gas und Elektrizität Ueberſchüſſe von über 10 Millionen erzielt werden. Wir fragen: war ein ſolches Er⸗ ebnis nicht einigermaßen vorauszuſehen, ſodaß tatſächlich die letzte Eehshung der Tarife wenigſtens in dem überflüſſig war? Wir haben von jeher gefordert, daß auf dem Gebiete der Finanz⸗ olitik darauf Bedacht genommen werden muß, daß alle Schichten er Bevölkerung nicht zu ſehr belaſtet werden. Wer bezahlt denn die nicht notwendigen unſerer Betriebe? In 5 Linie wird der kleine Mann(Arbeiter, Angeſtellte und Beamte, Klein⸗ rbetreibende) getroffen. Dann aber muten wir auch unſerem el und unſerer Induſtrie ungeheuere Laſten zu. Nun 5 es doch eigenartig, daß dieſe ungeheuere Belaſtung, die auch den kleinen Mann hart trifft, ausgerechnet von einer Stadtverwaltung erfolgt, bei der die ſozialiſtiſchen Parteien die Mehrheit haben. Wir haben immer betont: Mannheim muß ſeine Bedeutung als Metropole von Induſtrie und Handel in Südweſt, deutſchland behaupten. Hat die Stadtverwaltung genügend darauf Rückſicht genommen? Wir müſſen das leider verneinen. Im Hinblick darauf, daß Mannheim die Metropole von Handel und Induſtrie ſein ſoll, freuen wir uns, daß für die Handels⸗ ochſchule, dieſes vielumſtrittene Inſtitut, ein ag eingeſetzt iſt. Ich bin damit zu einem andern Gebiet ge⸗ kommen, das im Aufgabenkreiſe der Stadt beſonders wichtig er⸗ ſcheint, zum ſtädtiſchen Schul⸗ und Erziehungsweſen. Es beſteht allerdings in letzter Zeit das Beſtreben, die großen Laſten, welche die E ulen den Städten verurſachen, auf den Staat abzuwälzen, um ſich ſelbſt zu entlaſten. So ſehr nun eine Einheit⸗ teit im Intereſſe der Schule ſelb und ihrer Arbeit zu begrüßen . ſo möchten wir doch nicht, daß die Schule ihren Charakker als Gemeindeanſtalt verliert. Dieſes wichtige Kulturinſtitut ſoll dem Einfluß der Stadt erhalten bleiben. enn wir auch zugeben, daß ein Minimum der reichsgeſetzlichen Regelung obliegen muß, ſo 2 nach oben hin den Ländern und Gemeinden freie Hand gelaſſen werden. Insbeſondere iſt auch eine Ge Lerbeſ Unterſtützung von Seiten der Länder zu erſtreben. Manche Verbeſſerung, die im edlen Wetteifer der Städte und Länder untereinander entſtanden iſt, wäre wohl nicht gekommen; manche ſchuliſche Einrichtung wäre nicht er⸗ — worben, wenn wir bisher ſchon eine Zentralleitung gehabi hät⸗ Auch die Berufung und Anſtellung und Entlohnung der Lehr⸗ kräfte ſoll Sache der Gemeinden verbleiben. In dem edlen Streben, auf dem Gebiete des Unterrichtsweſenz das Beſte zu leiſten,—— an der Spitze; ſo ſoll es auch bleiben. Dafür dürfen uns keine Mittel zu* ein. Gilt es doch, unſer koſtbarſtes Gut, welches wir beſitzen, unſere Jugend, 4 2 tüchtigen, brauchbaren Menſchen heranzuziehen und wahrlich, die Zeiten, denen unſer Vaterland entgegengeht, benötigen ſolche mehr denn Mit der geiſtigen Ausbildung muß die körperliche Er⸗ tüchtigung Hand in Hand gehen. Auch hierin hat Mannheim bisher vorbildlich gewirkt, indem es neben dem Turnunterricht noch die Spielnachmittage eingeführt hat. Nur möchten wir wün⸗ ſchen, daß die Stadt noch mehr als bisher, vielleicht Hand in Hand mit einſchlägigen Vereinen und Behörden, der Schaffung, Inſtand⸗ ſetzung und vor allem auch der Sicherung der Spielplätze ihre Auf⸗ merkſamkeit ſchenkt. Die Schule ſoll für das Leben vorbereiten. Dieſe Aufgabe kann die Volksſchule nicht allein bewältigen. Die Fortbildungs⸗ und Fachſchulen— die nötige Ergänzung. Auch ierin leiſtet unſere Stadt ihr möglichſtes. Die Gewerbeſchule, die her ſehr beengt war, hat erfreulicherweiſe neue Räume zur Ver⸗ Beſondere Aufmerkſamkeit iſt der Erziehung nd Ausbildung der weiblichen Jugend zu ſchenken. Mit der Ausdehnung des Fortbildungsunterrichts muß neben Haus⸗ haltungsunterricht und Haushaltungsweſen auch der Unterricht in Säuglingspflege treten und das Verſtändnis für die Wicktigkeit einer unden, natürlichen Lebensweiſe geweckt werden. Wir möchten uſchen, hier nicht zu ſehr zu ſparen. Die Ausgaben find nur um das öfache geſtiegen, bei anderen Anſtalten meiſt um das zehnfache. Eine Ergänzung des Schulweſens erblicken wir in der Ju⸗ gendpflege. Es ſind ja nicht unerhebliche Mittel angefordert worden, einerſeits für die ſtädtiſchen Anſtalten, für Mütter⸗ und Säuglingspflege, andererſeits für die Jugendfürſorge. Wir ſind überzeugt, daß die Beamten der Jugendfürſorge ihr Beſtes einſetzen, um ihrer Aufgabe gerecht zu werden, uns ſchejnt aber die zwingende Notwendigkeit vorzuliegen, bei der Jugendfürſorge Jugend, pfleger und Jugendpflegerinnen 19 60 die auf Orund ihrer Vorbildung und Veranlagung befähitt ſind, die Pſyche der Jugend zu erfaſſen und ſo in intenſiwer Weiſe auf die Jugend einzuwirken. Es wäre nach unſerer Ueberzeugung notwendig und praktiſch, den Leitern des Jugendamtes von ſeiner verwaltungstech⸗ en Belaſtung mehr zu befreien, damit er ſich ſeinen eigentlichen Slluen mehr widmen kann, als ihm dies bisher möglich war. Be⸗ * 5der Stadtverwaltun tonen möchten wir noch, daß wir die private Fürſorgetätigkeit nicht ganz ausgeſchaltet 9 5 möchten. Es ſteckt doch ein ſo reiches Maß 8 Hingebung und Nächſtenliebe darin, daß wir dieſes nicht miſſen wollen. Es war bei der natl. Partei eine ihrer vornehmſten Aufgaben, bei der Fürſorge für die Armen und Bedürftigen ührend mitzuwirken Wir haben dieſes Erbe übernommen und 3 uns, daß im Voranſchlage eine ſo beträchtliche Summe einge⸗ ſetzt iſt. Es ſollen unſere Arbeitsunfähigen, Alten, Kranken, Kriegs⸗ invaliden, Kriegshinterbliebenen, aber auch die Notleidenden aus dem Mittelſtande(Witwen mit Penſionen, Kleinrentner uſw.) in reich⸗ lichem Maße unterſtützt werden. Es ſuchen ſich aber auch viele an das Fürſorgeamt anzuklammern, bei denen ſowohl Bedürftigkeit als Würdigkeit nicht vorliegt. Es iſt anzuerkennen, daß das Fürſorge⸗ amt beſtrebt iſt, ſolche Elemente auszuſchalten, es müßte aber un⸗ ſeres Erachtens in noch ſtärkerem Maße als bisher geſchehen. Ein Teil der Ausgaben für das Fürſorgeamt wird ja für die Kranken verwendet. Heute, wo durch die Folgen der Unterernährung weitere Kreiſe in Mitleidenſchaft gezogen ſind, iſt eine ausgedehnte Kranken⸗ pflege notwendiger denn je. an darf es uns daher nicht verübeln, wenn wir unſerer Verwunderung darüber Ausdruck geben, daß die Fertigſtellung desneuen Krankenhauſes ſo langſame Fortſchrtte macht. Es erſcheint uns notwendig, daß alle Kräfte ein⸗ geſetzt werden, um zu einem baldigen Ende zu kommen, ſodaß das Krankenhaus bezogen werden kann. Wenn auch zugegeben werden muß, daß die ſchnellere Erſtellung reichliche Mittel erfordert, ſo muß doch auch andererſeits betont werden, daß das unfertige Kranken⸗ haus große Summen an Zinſen uſw. nutzlos verſchlingt. Wenn wir das neuerſtehende Krankenhaus mit dem jetzt beſtehenden Spital für Lungenkranke vergleichen, ſo ſehen wir uns zur Forderung ge⸗ nötigt, daß den Lungenkranken baldmöglichſt ein neues Heim er⸗ ſtellt wird, welches nach Anlage und Umgebung den hygieniſchen Anforderungen in jeder Beziehung entſpricht. Ich komnie 45 einem weiteren Punkt der Geſundheitspflege, welcher mit der Krankenpflege indirekt zuſammenhängt, inſofern als er ein ausgezeichnetes Rittel darſtellt zur Verhütung der Krank⸗ heit. Bei der ausgezeichneten Lage Mannheims an zwei Flüſſen iſt es eigentlich zu verwundern, daßz die außerordentliche Bedeutung der Bäber für die Erhaltung der Geſunbheit vorhältnismäßig bis jetzt zu wenig gewürdegt wurde. Schon bei den Schulkindern kann die Beobachtung gemacht werden, daß ſie die überaus nützliche Einrichtung der Schulbäder nicht genügend benügen. Dieſelbe be⸗ trübliche Erſcheinung zeigt ſich auch bei dem neuerſtellten Herſchel⸗ bad. Wir müſſen von der Stadtverwaltung fordern, daß ſie ge⸗ meinſam mit der Schule und vor allem mit den einſchlägigen Vereinen Rittel und Wege ſucht, durch intenſive Aufklärung auf dieſem Gebiete Wandel zu ſchaffen. Die von Straßen⸗ bahnhalteſtellen nach dem Bade uts nicht allein. Die im Sommer jetzt ſo beliebten Strandbäder ſcheinen uns in keiner Weiſe geeigneter Erſatz, namentlich in moraliſcher Hinſicht. Einen maßgebenden Faktor der Geſundheitspflege bildet auch die ge.„Gut gewohnt iſt halb gelebt“, ſagt das Sprichwort. Alle Wohnu J nützt nichts, ſolange der Woh⸗ nungsmangel in der e e rſcheinung vorhanden iſt. Hier können die bisherigen Wege nicht zum Ziele Ete Wir müſſen den Vorwurf machen, daß ſie bisher nicht alle Möglichkeiten zur Behebung der—— ausgenützt hat. Vor allen Dingen hat ſie es bisher verſüumt, der privaten Bau⸗ tätigkelt die nötige Beachtung zu ſchenken. Wo ſind die mancherlei Angebote von privater Seite hingekommen? Es geht unſeres Erachtens nicht an, daß man das Können und Wollen der 5 einfach ignoriert. Beider läßt ſich das Ideal, nämlich die rſtellung von Kleinwohnungen, heute bei dieſen nicht verwirklichen. Es gilt für uns vor allem, möglichſt billig und möglichſt ſchnell Unterkünfte zu 18• und da müſſen eben Etagen häuſer erſtellt werden. Beſſer eine Wohnung mit Nach⸗ teilen, als gar keine. Wir mü verlangen, daß die Erſtellun ſolcher Wohnungen nicht nur auf einige wenige Stadtteile beſchränkt dleibt, ſondern ſämtliche Stadtteile ſich erſtreckt; denn die Woh⸗ nungsnot iſt in allen Stadttellen gleich ſtark. Wir halten uns für verpflichtet, bei dieſer Gelsgenheit mit aller Schärfe zu betonen, daß der Grund⸗ und Hausbeſitz ſteuerlich über Gebühr belaſtet iſt. Wer hat den Schaden davon? Wir ſind ja mit— durch den Krieg entſtandenen Aemtern auf dem Gebiete des Wohnungsweſens beglückt. Das Mieteini⸗ gungsamt müßte unſerer Anſicht nach ſein Augenmerk noch mehr darauf richten, es dem Hausbeſitz möglich iſt, die Häuſer in einen wohnlichen Zuſtand zu verſetzen. Was ich vom Jugendamt ſagte, trifft in weit höherem Maße beim Wohnungsamt zu. Hier erſcheint uns die Schaffung eines Perſonals, das für ſeine ſchwierige Aufgabe auch die nötige Eignung beſitzt, unbedingt not⸗ wendig. 5 doch ein bedenkliches Zeichen, wenn, wie man ver ⸗ r eine Menge von Prozeſſen wegen Beleidigung der Beamten des Wohnungsamtes anhängig iſt. Nicht durch Prozeſſe erringt man das Vertrauen zur Tätigkeit des Wohnungsamtes, ſondern durch ſach⸗ kundige, treue Arbeit. Mehr wollen wir in dieſem Zuſammenhan über das Wohnungsamt nicht ſagen, da noch manches ungeklärt iſt. Auf dem Gebiete des Ernährungsweſens, der Verſor⸗ gung mit Brennſtoffen uſw. verlangen wir einen ſchleunigen Abbau der Zwangswirtſchaft. Die Stadtverwaltung hat die Aufgabe, allen Kreiſen der Bevölkerung in gleicher Weiſe zu dienen, ſedem das Seine in gerechter Weiſe zukommen zu laſſen. Hier en wir leider noch manche Lücken. Wir erinnern nur an das Gebahren des Hochbauamtes den kleineren Bauunternehmern enüber, an die eigen artige des Submiſ⸗ ionsweſens und an ſonſtige bekannte Dinge, die mit Recht in weiten Kreiſen des Mittelſtandes böfes Blut hervor⸗ gerufen haben. ir lehnen jede Klaſſenpolitik auf das ſchärfſte ab, mag ſie von rechts oder von links kommen. Es ſoll ein jeder zwar b rt werden nach Vermögen, es ſoll aber auch ein jeder die Berückſich⸗ tigung finden, die ihm nach ſeinem Wert und nach ſeinem Können uſteht. Alle Kreiſe, die den guten Willen haben, ohne Unterſchied — Partei, ſind bei dem Wiederaufbau unſerer Wirtſchaft heran⸗ ziehen. Die Parole muß heißen: Alles für die Stadt Nannheim und damit für das Vaterlandt Städtiſche Nachrichten. Kleines Kursbuch. „Gleichzeitig mit dem am geſtrigen 15. März in Kraft getretenen neuen Fahrplan erſchien auch das vom Verlage der Druckerei Dr. Haas herausgegebene„Kleine Kursbuch für Mann⸗ heim—Ludwigshafen—HeidelbergWeinheim“. Das ſich durch ſeine großen Vorzüge überall reger Nachfrage und großer Beliebtheit erfreuende„Kleine Kursbuch“ iſt infolge ſeiner Ueberſichtlichkeit und Reichhaltigkeit der beſte Taſchenfahr⸗ plan für den badiſchen Verkehr und die angren⸗ zenden Gebiete. Es enthält die neueſten Fahrplan⸗ änderungen und iſt ſo ein unentbehrlicher Begleiter ſämtlicher Reiſenden und Touriſten. Die in der letzten Ausgabe eingeführte oollſtändig neue Streckeneinteilung, wodurch das Auffinden der verſchiedenen Verbindungen weſentlich erleichtert wird, hat ſich ausgezeichnet bewährt. Sodann ſind ſämtliche Zugverbin⸗ dungen berückſichtigt. Die Angabe der Fahrpreiſe der verſchiedenen Klaſſen nach faſt allen Stationen ſtellt eine ſehr be⸗ grüßenswerte Vereicherung des„Kleinen Kursbuches“ dar. Neu geordnet ſind ferner die pfälziſchen Bahnverbindungen, da an⸗ ſtelle der weſteuropäiſchen wieder die mitteleuropäiſche Zeit im be⸗ ſetzten Gebiet eingeführt wurde. Wir verweiſen ferner auf die um⸗ fangreichen Aenderungen im badiſchen Bahnverkehr. Von beſon⸗ derem Lokalintereſſe ſind die überſichtlichen Vorortverbindungen, ſo⸗ wie der Fahrplan der Rhein⸗Haardt⸗Vahn wie der Pfälziſchen Bahnen. Neu aufgenommen ſind weiter die Beſtimmungen über Gepäckbeförderung und ⸗tarif, ſowie Ankunft⸗ und Abfahrt⸗ zeiten der Züge im Mannheimer Haupibahnhof. Das„Kleine Kursbuch“ iſt nicht nur für den Nah,, ſondern auch für den Fern⸗ verkehr in gleich vorzüglicher Weiſe geeignet, da die Neuausgabe wiederum alle Eigenſchaften aufweiſt, die man an ein gut redi⸗ giertes Kursbuch ſtellen kann. Das„Kleine Kursbuch“, das bei der beginnenden Reiſeſaiſon der beliebteſte Reiſebegleiter darſtellt, iſt durch unſere Geſchäftsſtelle, die Buchhandlungen, Agenturen und Zeitungsfrauen ſowie durch den Verkehrsverein zum Preiſe von .50/ zu beziehen. ch. Wahl der Beiſitzer zum Kaufmannsgericht. Am heutigen Mittwoch von 12—3 und—9 Uhr erfolgte die Wahl der Beiſitzer zum Kaufmonnsgericht. Aufgeſtellt drei Liſten und zwar eine vom D. H.., die andere vom G. D. A. und die dritte vom Zentralverband der Angeſtellten. Die letzte Wahl der Beiſitzer zum Kaufmannsgericht fand im Jahre 1912 ſtatt. Da⸗ mals waren vier Liſten aufgeſtellt und zwar vom D. H.., Kolumbus, Kaufmänniſcher Verein und dem Zentralverein. Die Wogen des Wahlkampfes gerHin damals ziemlich hoch. hatte es den Anſchein, als ob die diesjährigen Wahlen unter der Flagge der einen ruhigen Verlauf nehmen würden. In letzter Minute will nun der Zentralverband 0 Wahl zu einer Machtprobe geſtalten. Ob ihm dies gelingt, iſt ſehr fraglich; denn die ihm im letzten Jahre beigetretenen Mitglieder ſind größtenteils aus reiner Oppoſitionsluſt, weniger aber aus politiſcher Ueberzeu⸗ ungstreue zu ihm übergeſchwenkt. Die Wahlbeteiligung in der von 12—3 Uhr war nicht beſonders ſtark, da in den meiſten etrieben die durchgehende Arbeitszeit eingeführt iſt. Dagegen dürfte der Hauptanſturm zu den Wahlen in der Zeit von—9 Uhr abends erfolgen. ie Wahlen waren bereits Ende vergangenen Jahres angeſetzt, mußten jedoch infolge einer Verfügung des badiſchen Miniſteriums wegen Erhöhung der Einkommensgrenze der Wahl⸗ berechtigten auf den 15. März verſchoben werden. Die Zahl der Wahlberechtigten iſt infelge dieher Erhöhung der Einkommensgrenze von M. 5000 auf 30 ſowie der Wahlberechtigung der weihlichen Angeſtellten, die erſtmals an dieſer Wahl teilnehmen, enorm ge⸗ ſtiegen. Die Feſtſetzung des Wahlergebniſſes erfolgt am kommenden ch. Freitag. Billiges Fleiſch. Es wird auch an dieſer Stelle darauf auf ⸗ merkſam gemacht, daß die Stadt ihre Beſtände an Gefrier⸗ Rindfleiſch in guter einwandfreier Ware auf den hieſigen Wochenmärkten zum Preiſe von 7/ das Pfund verkauft. Maldparkſchmerzen. Jeden N reund muß es, ſo wird uns mit welcher Rü Jung u. Alt die Beraubng des Walbparkes betreiben. Als Anwohner u. Beſucher des Waldparkes muß ich faſt tägälich feſtſtellen, daß den Beſuchern unſeres ſchönſten Erholungsortes der Sinn dafür abgeht, 906 das, was dort wächſt, für die Allgemeinheit iſt und nicht für das Einzel⸗ weſen. Nicht nur kleine Sträußchen, ſondern Rieſenſträuße, die in einem Arm nicht getragen werden können, von allen Strauch⸗, Baum⸗ und Blumenarten des Parkes werden ee um nach einer nur noch kurzen Lebensdauer dem Müllkaſten übergeben zu werden.— Das viel zu geringe ſtädtiſche Au perſonal iſt m ͤ gegen dies unwürbige Treiben vieler Hunderte, deren un⸗ verſchämten Angriffen ſie noch ausgeſetzt ſind, wenn ſie zur Namen⸗ feſtſtellung ſchreiten wollen. Die blaue Polizei hat meiner Be⸗ obachtung 14 bisher überhaupt noch keinen Anlaß genommen, 9195 dieſes Beraubungsunweſen— betrachtet ies, wie es 9— als nicht zu ihrer Aufgabe gehörend.— In der dieſer Unſitte müßten ſich aber ſtädtiſche und ſtaatliche Behörden die Hand reichen, denn nur mit vereinter Kraft kann dies — werden;—.— vollſtändige Ausrottung ſcheitert an dem Unverſtand der Waldparkbeſucher. * Sommertagszug im Stadtieil Neckarau. Seit dem Jahre 1905 veranſtaltet der Geſangverein„Sängerbund Harmo⸗ nie“ in Neckarau alljährlich einen Sommertagszug, der ſich ſtets der größten Anerkennung des Publikums erfreuen durfte. Während des Krieges mußte die Veranſtaltung unterbleiben und ſo fand am letzten ſchönen hlingsfonntag zum erſten Mal wieder a ochen beſ aftl ende Feſt ſtatt. Na mittags 3 Uhr marſchierten etwa 2 Käuder 5—— 5 Stecken nach einem Geſangsvortrag des Sängerbundes(„Schäfers Sonntagslied“) unter Leitung des Herrn Hauptlehrer Schübelin am ab. Herolde•N 0 Roß in maleriſcher racht er⸗ a das die Kinder ſchon ſeit öffneten den Zug, in dem ſi fahrer mit geſchmückten Rädern, Landleute beiberlei Geſchlechtz, Jung und Alt, eine große Anzahi gezierter Wagen, darunter 90 ſchöne Kinderwagen,„Valer Storch mit, ſeinem auf beſ m Wagen,„Sommer und Win⸗ ter“ zwiſchen den Kindergruppen eilten. Zwei Abteilungen der euerwehrkapelle begleiteten die hellen Ki ſtimmen bei ihren es erfreuenden Früthlingsliedern. Am Rarktplatz löſte ſich der G. M Zug gegen 5 Uhr auf. Das Jeſt der filbernen eit begeht morgen Herr Math. W̃ f her, Sahneidermeiſter mit'ſe er Ga n Eliſaberh geb. Begh, wohnhaft P 3, 18a. Wenerdienſtnachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karisruhe. Beobachtungon vom Mletwoch, den 10. Rärz 1921. 8 Uhr morgens(MEx.) Auf Hrund land⸗ und funkentelegraphiſcher Meldungen. ind erſchlag der · Temp. 8 Or NN G Me.J Cn. Wetter letzien 5. Slund 8— 778.2 4 N leicht Nebel sberg.————— S nifurt a. N. 777.3 5— ſiig heiter nchen 777.0 3 SW/) teicht woltlos 0 openhagen 778.6 3 80 leicht Nebel 1 Stockholm. 772.5 4 Wleicht halb bed 0 9⁰ aranda 763,6—5 8 leicht wolklos 0 SSSS 6 050teicht woltlos 0 222 2 77².3 2 080 le wolklos 0 — 5 ⏑ ien 7782 1 fü Dunſt 0 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(e morgens) ————-—— 5——— Ser, brug Hpera- 4 8 4 Wind ve⸗ 5 8 9 10 0*. eDEr T0 8 25 merkungen Wertheim..15177791—0 17—1— ſtial r 0 Königſtuhl.56377844]6 u 6S0 ſteicht an.] 0 Karlsruhe...127777.11 2 16] 1 050 ſteicht amm. 0 Baden⸗Baden213 7763] 3] 14] 180 fteichtu. 0 Sillingen..715 779.3—2] 11—2— ſtit an. 0 eldberg. Hof 1281 f068.30 2 6][No ſeceicht Pua0.5 t. Blaſien.789—[—1 11—1 Nw ſſchw. r. 0 Allgemeine Wilterungsüberſicht. Im Bereiche des Hochdruckgebietes, das ſich von Rußland bis zum Kanal erſtreckt, hat Deutſchland 92 heiteres, trockenes Wetter mit leichten Fröſten, aber ziemlich—4 5 Tagestempe⸗ raturen. Von Weſten dringen in das et ſchwache Aus⸗ läufer der ozeaniſchen De 8 die morgen leichte Trübung, aber keine weſentlichen Niederſchläge bringen werden. Dellervorausſage bis Donnerstag, 17. märz, 12 Uhr nachts. Heiter bis ſchwach bewölkt, meiſt trocken, mild, 0 Winde. 0 ſchwache ſüdliche FEPFPFPPP—TT——TT0T''TbTbTbTbTb————T— Ermüden Iute Au deim Lesen oder schen Sie 0 unceuftich in der Perne, s0 bendtgen Sie rickuge Augenglüser. Onne Mohrkosten untersuchen wir Ihre Augen und ſertigen korrekte Qläser. Gaoe. F. Käpernick 865 diplom. Augenglas-Spezlalist Mannheim, F 1, 4, Greitegitagse) ——— 2 —— GPPPSSS—SSSSS—— —— Zum Abschluss der Reichsbank. Noch im März wird die Versammlung der Anteils⸗ eigner berufen werden. Ueber die Verteilung des Rein⸗ Sewinas ist dem Reichsrat nunmehr ein Gesctzentwurf zu⸗ gegangen. Danach sollen in diesem Jahre vom Gewinn des Instztuts für das Keich 68 Mill. 4 abgeiührt werden. Ferner werden von der in der Bilanz der Reichsbank per 31. Dezember 1920 eingestellten Reserve für zweiſelhafte Forderungen 37,42 Mill. dem Reiche überwiesen und 12,.47 Mill. dem ordent- lichen Reserveſonds der Reichsbank. Dazu kommt noch für das Reich die auf Grund des Bankgesetzes ſestgelegte Gewinn- beteiligung von des Supergewinnes über 3½½% Dividende, wodurch dem Reich noch 32.78 Mill.„ zufließen. Somit er⸗ hält das Reich dieses Mal nur 138.18 Mill., während für es im Vorjahr 451 Mill. übrig blieben. Der Rückgang der Ein- nahmen wird erklärt durch die Verluste an Devisen (etwa 4 Milliarden 40, die die Reichsbank an im Interesse des Reichs im Auslande aufgenommenen Valutakrediten erlitten hat. In großem Mabe wurden diese Kredite im abgelaufenen Jahre fällig, und infolge der gesunkenen deutschen Valuta waren zur Regulierung ziemlich hohe Markbeträge erforder- lich. Der Bruttogewinn der Reichsbank für 1920 stellt sich aui 2006 Mill. 4. Der Reinsewinn stellt sich nach Verrechnung aller Ausgaben für Verwaltungskosten und Ver⸗ luste auf rund 121 Mill. 4 gegen 113 Mill.& im Vorzahre. Die Dividende für die Anteilseigner beträgt 8,7% gegen 8,79% im Vorjahre. * Alpine-Montangesellschaft— Rhein-Elbe- Union. Es bestätigt sich nunmehr, daß die Verhandlungen zwischen der Kalienischen Fiat-Gesellschaft und der Stinnes⸗ Gruppe zwecks Angliederung der Mehrheit der Aktien der Alpinen Montangesellschaft durch die zuletzt genannte Gruppe zum Abschluf geiührt haben. Als Verkaufspreis werden 450 Lire für jede Aktie der Alpinen Montansesellschaft genannt. Dazu erfährt noch u. a. die„Frankf. Zig.“, daß es bisher die Disconto-Gesellschaft in Berlin ist, welche die 200 000 Stück Alpine-Aktien aus den Händen des Herrn Castig- noni bezw. der Fi a t gruppe erworben hat, selbstverständlich zür dritte Rechnung. Der Teilpreis dürfte sich in der Tat aut ungefähr 90 Mill. Lire stellen, doch treten dazu noch die Kosten für weitere mindestens 50 000 Stück, die zur Vervoll- ständigung der Majorität„in einem Pool“ erworben sind. VUeber die Zahlweise und die Herkunit der Valuta fehlen An- gaben. Eisenhüttenwerk Thale.-G. Die vorjährigen Betriebs- einschränkungen mußten beibehalten werden. Die Produktion ertuhr trotzdem eine Steigerung. Die zweimalise Ee⸗ Höhung des Aktienkapitals um.5 bezw. 13 Mill. 4 auf 25 Mill.& ist durchgeführt. Nach Abschreibungen von 745 654&K(i. V. 656 475 1 und 2 205 561 Kursverlust) ver⸗ bleibt ein Reingewinn von 34004 192(4 288 010). Wie bereits semeldet, wird nach reichlichen Rückstellungen eine Dividende von 50/%(30/%) auf das echöhte Kapital vorgeschlagen. Die Bilanz weist Gläubiger einschl. An- zahlungen mit 30.86(12,38) Mili. 4 aus, andererseits Debitoren mit 56,0(16.04) Mil.&, davon 24.68(7,11) Mill.„ Bankgut- haben, und Bestände mit 19,18(.58) Mill.. In den von.69 auf 23.48 Mill.„4 erhöhten Wertpapieren sind die neuerworbe⸗ nen Anteile der Gesellschaft für Steinfabrikation und Bergbau- petrieb Thale m. b. H. mit 4 Mill. A enthalten.(Generalver- sammlung 21. März.) Linke-Hofmann-Werke, Breslau. Das Unternehmen er⸗ zielte nach reichlichen Abschreibungen(i. V. 2,96 Mill. /) einen Reingewinn Lon 8617 186 1(4 545 039), woraus eine Dividende von 24%(17) und 660% Bonus auf die Stammaktien und von 47½% auf die Vorzugsaktien verteilt werden soll. Sinrer ⸗.-., Karlsruhe-Grünwinkel. Die.V. genehmigte den Abschluß und die Verteilung einer soſort zahlbaren Divi⸗ dende von 12% auf die Stamm- und 6/% auf dic Vorzuss- aktien. Der Antrag auf Erhöhung des Aktienkapitals durch Ausgabe von 5 Mill.„ Vorzussaktien wurde von der Ver⸗ Waltung zurückgezogen. Bremen- Besigheimer Oelfabriken, Bremen. Die Gesell- schait hat sich bekanntlich mit dem Verein deutscher Oelfabriken in Mannheim und der Oelfabrik Grobs⸗ Gerau vereinigt und im Zusammenhang damit ihr Aktien- Kapital von 10 Mill. auf 32 Mill. 4 erhöht. Die Besig⸗ heimer Anlagen wurden verkauft und der über den Buch⸗ Wert erzielte, zilferumäbig nicht aussewiesene Erlös in das Gesamterträgnis von 5 428 203&(i. V. 3 777 150%) eingestellt. Nach 824 510&(762 831) Abschreibungen auf Bremen be⸗ trägt der Reinsewinn 4619 940 4(2 169 896), aus dem wieder 25% Dividende auf 10 Mill. Kapital verteilt, o0%%„O(o) für einen Unterstützungsfonde, 1 263 890 4 1025 952 für Tantiemen und Gratifikationen und 306 040 (83 944 σ) zum Vortrag verwendet werden sollen. In der Bilanz werden 132.81 Mill.„ schwimmende und vorrätige Saaten und.15 Mill.& fertige Fabrikate aufgeiührt(i. V. zu- sammen 30,11 Mili.), ferner 38,72(.01) Mill. Debitoren und 1,15(.36) Mill. Reichsanleihe. Entsprechend dem ge- Waltis Sestiegenen Buchwert der Aktiva haben sich Kreditoren von 30 54 auf 166,32 Mill. erhöht. Seit Anfang dieses Jahres eind sämtliche Bremer Fabriken im Betrieb: ihre Beschäftiguns Wird, falis nicht unvorhergesehene Schwierigkeiten eintzeten. bis etwa Juli d. J. als gesichert bezeichnet.(.-V. 18. März.) Petzbräu.-., Kulmbach. Nach 58 O0 Abschreibungen verbleibt einschl. Vortrag ein Reinsewinn von 111 507 4 (86 967), aus dem 8/% Dividende verteilt und 23 503& vor- Setragen werden sollen. Die Bilanz führt auf: Vorräte 0,47 (,16) Min. 4, Auhenstände 107(o,90) Min. 4, Kreditoren o,52 (0,240 Mill. M, Rücklagen.35 Mill.„(wie i..) Infolge der Vereinbarung zwischen dem Bayerischen Brauerbund und den außerbayerischen Brauereiverbänden, wonach die Gesamtmenge des aus Baxvern für die Zeit vom 1. Januar 1921 bis 30, Sep⸗ tember 1921 auszuführenden Bieres auf ,60 Mill. Kektoliter festgesetzt wurde, wurden die Lieferungen ab 1. Januar 1921 erheblich eingeschränkt. Die Aussichten lassen sich nicht beurteilen. Deutsche Tageszeitung.-G. Im Jahre 1920 wurde nach 866 000(172 208„/) Rückstellungen ein Reinge winn von 96 480(1 564 742 4) bei 1,36 Mill. 4 Aktienkapital erzielt. Es werden 10%(12/) Dividende verteilt. Braunkohlen Bergwerk Rottengrube.-., Brühl. Der Aufeichtsrat genehmigte eine Dividende von 24% gegen 28% im Vorjahre. Heidelberg, 16. März.(Eig. Drahtb.) Zisarrenfabrik Josef Schönemann, Heidelberg. Das Unternehmen wurde in eine S. m. b. H. mit einem Stammkapital von 600 o00 M umse⸗ Wandelt. Ceschäftsführer sind die Kaufleute Lothar und Alions Schönemann, bisherige Inhaber der Firma. Börsenherichte. Frankturter Wertpaplerbörss. Frenlrurt, 16. März.(Drahtb.) Der heutige Börsen⸗ Verkekfr zeigte eine äulerst ruhige, wenis veründerte Haſtung. Die Umsätze blieben bescheiden und nur vereinzelte Sonderpapiere fanden zeitweilig etwas mehr Beachtung. Die politische Lage sieht man in Börsenkreisen etwas gespannter An, auch trat die Reparationsfrage wieder in den Vordergrund. Frankfurter Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. a) Iuluündische. 10. 16. 8 18. 158. 4% Mannh. v. 1901/08/09c-—“ 83.1290 adlsohe Anleihe 81.99 6460 4% Mannhelmer von 1312—.——.— üg. uon 1866 84.89.. 5% deutsche feichsanl. 77.50 7750 3/Sayer. Eisenbahnanl. 78.1928.9 40% 40. 6730 67.—%½ u0, 66.50 86.25 3½% 60. 6580 55.75 49 Bay.-Pfälz. EIs.-Frlor. 55— 73³⁰ *9 do. 57.0 5710 3½½ 40. 68.— 89.— 50% l. Relohs-Schatzanl. 99.55 99.55[p) Ausländische. 4¼½0% IV. u. V. do. 90.10 80.10 4% Oest. St.-B. v. 1918—.— 15.50 4¼% l. Belohsschatranl. 72.10 72.10 4½9%. do. Schatzanwels. 25.— 25.— 5% Prerd. Schatzanwoliis——.— 4% do, Soldrento 32.— 32.2⁵ —5 tlo. 85.5039.50 4% do, elaheltl. Rents—.— 15.— 3½% Proublsohe Konsole 53.9055.65 4% Ungarleche Goldrente 39.40 3u.10 30% u0. 58.12 83.15%, d. St.-Rte. v. 1910 18.— 17.75 4% Bad. Anleiho von 1919] 73 50 73.0 3½% do. St.-Bte. v. 1887 14.— 14.— Dividenden-Werte. Bank-Aktien. OlV. 13. 18. Uiv. Baclsche Bank 67 313 312.—-[Ohom. Rutgerswecke 12½ Beriiner Handelsges. 102 242.28 Südd. Oranundustris 7 Darmstädter Bank 8 Deutsohe Bank 12 D. Ekfekt.- u. Wechselb. 7 Dlsoonto-Seselisch. 10 Dresdner Bank 9 Mationalhk. f. Doutsohl. 7 Pfälzische Bank 7 Prälzieche Hyp.-Bank 9 Rhoinlsohe Credithank 7 Rheinische Hyp.-Bank 9 Südd. Disconio-Ses. 8 Aligem. Siektr.-Gos. 10 Bocgmann W. 12 Felten& Guilloaume 5 Schnokerk Hurakerg 8 —5& Halske Adlor& Oppenheim Borgwerks-Aktlen. bsderkabrik Spior 1 Bocſt Sergb. u. dubst. 5 Loderwerke fiomo 7½ 233.30 Deutsoh-Lux. Bergw. 12 40. Sua. ingdert 19„—5 Gelsenklroh. Borgwerk 14 ato. Solonarz 19 250.— 259.75 Harpener Berghalt 8 Walzmühle tudwigsd. Kaliw. Westeregeln 33 503. Maschlaenfabr. Kleyer 13 24c. 0 241.— Mannesm„-Worke 6 5633. de, Badenla 293.50 289.78 Oporgoh!.-B0d.25 2 217. Uo. Badlsohe burkach 13 316. 1 do. Elsenind.(Caro) 14 35 02.—Dalmlermotoren 9 210.80 251.— Fnönix Bergban 20 374 570. Maschineafor. Sälingen 9 213.— 203.— V. Kön.- u. Laurahütte 20 375.— 243. 49, klsogaon 29 179.—178.— + 0 Arltzner, Durlad 13 401.—400.— runsport-Aktien. RHaiga Ned, WAhMS. Sonantung öB˖ Ramb,-Am. pekstiahrt— 166.— 185.— 1⁴ 2 Socudeatsoher tiora. 178 150 Pfftz. xih, Kaper 12 28— 230 70 dest. Uagar, Stanish. 7% 138.—143.— Sonnéller. Frankonth. 7 225.— 24 75 Industrie-Aktien. Vor. Deutsche Oolkabr. 12 3903.—300.— Seun& Sliflager 8 23. Porzeiian Wessel— 403.——.— Wayss& Freytag— 294.7 283.75 Pf. Pulverfadr. inggertsg.—. Comentw. Heidelberg 10 278.78277.— Loilin zusteie Wolft 7— Badisohe Anllia 12 627.— 520.— Spinnerel Etulngen 7.—39.30 Chem. Soheideanstalt 20 501.— 480.— FKammgarnsplnn. Kals. 12377.— 93.— Chem. Ariesh.-Elektr. 7 393.—364.— Uronkbr. Fürtzvangen 13 394.30.— Farbwerke Höchst 72 406.— 403.— Waggonfabrik Füchs 22 118.—414.— V. chem. Fabr. Bannh. 7——.— ellstoffahr. Waldhef 10 467. 447.— Onem. Fabr. Muhibeim 4 518.—557.—Tuckertabrik, Kad. 11 394.— 281.— do. Holzwerkohlung 5 390.—374.— 00, Frankenthal— 30.— 1890— — 7 92 Berliner Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. u) Reichs- und 15. 10. 4½% Desterr.Sohatzamw. 18. 18. Stuntspanlere. 4 Süüberrento—.—13,23 5% D. Sohatzanw. Ser.— 4½½ do. Paplerreate.— 2 50 40. 80fe 99.9093.75 190 80.— 79.50 4½% G0. Sorie 10—v 50.20 2 10„ Sagdad- 40% do. Serie VI-Ix 0 8 Stebnbahn 1 143.80 133.— 4½% do. 1021er 91.7.70 4% do. Bagdas. 5 3% Beutsohe Relohsanl. 770 77.„, Senzahn u112.—112.— 49 d0. 94%% 85.04% 40. Unle. Anlelds T.— 3½% 00. 83.40 68.304% 4. Tolol. v. 1811/ 75.50 77.— 35% 00. 87.80 57.900 d0. 40.P08.999 429., 617.— 4% Preubieche Konsole 56.75 86.75 4½% Ung. St.-Bt.. 1913/ 20.76—.— 3½% 0. 56.50 57.10 4½%9 dd. d0. V. 1314/.—( 30% do. 33.50 3430 4% ado, goſdronte 3⁰.25 39.80 4e%½% Baische Antelne 72.70 7270 4% 0. Kronenxants 38.40 16.3 3/0 Bayerische Anleme 85. 5,0 2% Wlener invsst.-Anl. 20.— 2. 3% kiessſsohe Anſeine 84.— 34.—2% Oesterrelon.-Uagaf. 4% Frankfurter Stadtanl. 55.23 99, Stauts alto 4% Wünoenec Stadtani. 84.2 do. IX. 4% Frankf. Hypotneken⸗ de. Erg.Mutzen, hank-Ffandhrieie 10ʃ. 2„ ani 2,00% Südsst. E8b., u. Pe. 93. 2,80% do., nous Prlorität 72. b) Auslündische 720 0. Oolt 8 4. 8/., Obllgatlonen 33.30 31.70 Rentenwerta. 4½% Anatoller, S8e., 123.—12.25 4½/ Oosterrelchlsche 4½% G0., Perie 11 104.75 10ʃ4.76 Sohatzanwelsuag.— 36.784½/ Ard, Oblig. v. 1903.——— 4% do. Golüronte.— V. 10 5% D. Honceses⸗El.⸗Ohl.—.— 4% uo, gonv. Ronto] 15.25 13.78 Dividenden-Werte. Transp.-Aktien. Blv. 15. 15. Div. Sohantungbahn 9 844.— 843.—Peldmadie Fapie, 24 Alig. LoK. u. Strahend.§ 118.—fisso Peltenſe Sullteaumo 13 Ar. Borl. Strabonb. 7½—.——.— Frledrichsnutto 23 Südd. Elsenbahn 5/ 105.50 104.80 Sasmotoren ontz 19 Oest. Staatselgend. 7½ 183.—.33 Selsonclroher Sergw. 16 Baltſmors aud Chio— 433.80 434.— do. ausstan 10 Prinz-Helnrichbahn 3—.— Seorgs-Marlenn..6 .-Ausik. Pampieoh.—307.. 40.— Seſfösbonner dlas 19 Hamb.-Amorik. Pacett.— 103.50 103.. Geidschnlüt, Tn. 1 Hamb.-Südam. Bsos.——.—.—Hacpeger— 2 klansa Dampfsoh.— 228.— 221.— fpbrt Aasohlnen 3 Morddoutsche Cloysx— 179.—17½ raeh Kugler, 12 Höonster Farhwerke 14 Bank-Aktlen. Hosson Eisen u. St. 24 Berlinor Handels-Gee. 10 243.— 242.— Hohonloho- Worke 5 Comm.- u. Privatvank 9 214.—213.50 Uumzoldt Maschigen 6 Darmstädter Bank B 131.80 181.— Kalw. Asohersleden 30 Deutsohe Bank 12 301.—303.50 Kattasitzer Sergbau 28 Diskonto-Commandlt 190 233,— 20.30 Köln⸗Rottwaller 19 Dresdner Bank 9 217.23 217.—JSobr. 7— ⁰ Mlttold. Kreditbank 3 179.75 180.30 Kosthelmer Zenulose 6 Aationalbx,.Oeutschl. 7 203.50 208.—Lahmeyer& Co. 8 Oosterreion. Kcodit 6½ 63.30 68.25 Laurahätte 20 Kelchsbank.76148.—147.— at 4 en nke& Holmann Industrie-Aletien. LudWIJ Loe9e. 00. 18 Accumulst.-Fabrlk 12 Lotarlager Hutzs 12 Adier& Oppenhoim 20 Mannes-nannrühren 25 Adlerwerke 10 OBorsonl. Eisenz.-Sod. 23 .-O. Anll. Treptow 18 d0. Elsenindustele 14 Aligem. Eiektr.-Gas. 10 do. Kokswerke 17 Angio-Continental 6 Oronstela& Koppel 16 Augeb.-Mürnb. Wasch. 10 Phöntx Borghau 2⁰ Sadleohe Anllin 13 Rnoln. Rraunkokle 20 Bergmann Elekte. 12 Run. Metalw. Vorz. 0 Sorſiner Elektr. 3 Raein. Stanlwerke 20 Bing Nurnberg 18 Rlebsok Montan 12 Slsmaroknuͤtté 2 Romdacker fihtten 12 Boohumer Gusstahl 15 Rütgerswerke 12 Gohr. Söhler 4 00. 12 Sachsewerk 2⁰ Browa, Bovorl& Co. 3.—- Sohudzert. 00. 84 Buderus EIsenw. 7 903.— 593.50Siemons& Halsko 10 9 Chemische Srlesheim 12 393.—37.50 Tetephon Borliner 15 2. Chemische Wollor 12 364.50 208.—[Törklsons Tabakregle 8 Ohemisohe Albert 80 867.75 U83.— Unlonw. Borlun-Uhm. 10 274. 8 Concorgſa Bergbau 22 406.— 408. Verelg. Frdax. Sohükk. 18.— Dalmler Meioren 5 440.— 215 Lor. Ciagzetote 28 800.— 80325 Deutsoh-Lusemburg. 12 311.59 808.25. Ste. Zypon& Wd 30 839.—— .-Vedersee Elekte. 0 1029.0 1019.0 Vogtiünd. Aeschinen 19 297. 290.— Beutsche Erabl 45 1005.0 1000 Wastecegeln Alcall 38 516.—505. Deutsche Kalſwerko 7 340.850 349.—Tellstoff Waldhef 0 439.50 430.23 Deutsohe Sieinzeug— 314.— 314.— Deutaph-Ostafrka— 212.0 814. 75 D. Wafton u. Munktion 30 577.— 580.— Kau-Aulnea— 559. 630.— 1 25 324.—-60.— Otavl Minen u. Eisenb.— 52d.— 645.— Elbertelder Farben 18.— 44. 40, genusscheln— 423.— 801.— Eloktr. Lloht u. Kraft 0 20.— 222.73[ Veutsche Letroleuw— 035.—683.— Bk. f. e. Unt.(Züried) 0 1 Pomona—* 3500.0 ESoRweller Bergwerk 12 ER Relahurg E Gegen die sestrisen Abendkurze lagen Montanpapiere teilweise weiter rückgängig, 80 u. a. Harpener, Phönix, Deutsch-Luxemburg, Oberbedarf. Die Kursveränderunsen der übrigen Papiere hielten sich in engen Grenzen. Von Neben- werten wurden Zellstofi Waldhoi zum ersten Kurs mit 440% angeboten, um weitere 8/ sedrückt, Daimler matt. 225. minus 12%, Kleyer verloren. Auch in Elektropapieren stellten sich Kurseinbuben ein, s0 bei Bergmann, A. E.., Licht u. Kraft. dagegen waren Schuckert mit 240 anfänslich besser. Deutsch-Uebersee-Zertifikate lasen mit 1014 um 3/ niedriser. Kursschwankungen verzeichneten chemische Aktien bei schr bescheidenen Umsätzen. Ba d. Anilin gut gehalten, Elber- felder Farben 430, minus 64//. Nordd. Lloyd gegen den bestrigen Schlukkurs 27½ rückgüngis. Im freien Verkehr war vorübergehend lebhafteres Geschäft in Mansielder Kuxen, welche zwischen 4978—500 schwankten, Holzmann schwächer, 343. Der Einheitemarkt lag ruhig. Die in den letzten Tagen erzielten höchsten Kurse konnten sich aufrecht er⸗ halten. Iafolge starker Realisationen stellte sich der Markt vorwiegend schwach. Montanpapiere unregelmäßig. Bank · aktien abgeschwächt. Privatdiskont 371. Berliner Wertpapierbörse. X Berlin, 16. März.(Eig. Drahtb.) Auf den Optimiemus und den spekulativen Ueberschwang der letzten Tage erfolgte heute die Ernüchterung. Die Baissepartei ging mit neuen Ab“⸗ Saben vor; die Tendenz war bei ruhigem Geschäft fast durch- Weg schwächer. Am Montanaktienmarkt setzten Loth⸗ ringer Hüttenverein 13/% niedriger ein, Buders 10%, Pbönix und Luxemburg—4/½. Auch die oberschlesischen Werte gaben nach. Am Markte der Schiffahrtswerte und der Elektro- papiere waren anfangs ebenfalls durchweg Kurseinbuſlen zu verzeichnen. A. E. G.—10%. Bei den Kaliwerten büßten Aschersleben 10% ein. Bankaktien gut behauptet. Am Markte der Autowerte gingen Daimler um 10% zurück. Alte Ben2 2ag. Auch Anilinwerte lagen schwächer. Die Neben · werten wiesen iast durchweg Rückgänge von—10% auf. Am Markte der Valutapapiere lagen Petroleumwerte schwächer. Baltimore etwas iester. Auch Otevi leicht ge· bessert. Kolonialwerte wenig verändert. Mansfelder Kuxe 4925. Im weiteren Verlaufe entwickelten sich ziemlich lebhafte Umsätze in Schantungbahn. Deutsch- Australier wesentlich höher, dagegen gingen die übrigen Werte, beson⸗ ders Buderus weiter zurück. Der Kassain dustriemarkt war überwiegend schwächer. Die Mark kam unter dem Einfluß Newyorkes aus dem Auslande etwas schwächer. Aus Kopenhegen 9, Stock⸗ holm 7, Zürich.38, Amsterdam.61. Trotzdem waren die Devisen bei großer Unsicherheit desVerkehrs etwas achwächer. Bevisennarkt. Frankfurt, 16. März.(Drahtb.) Im Frühverkehr zeigten Devisen ein schwächeres Ausseken bei großer Geschäfts- stille. Im amtlichen Verkehr blieb die Bewegung unregel⸗ mäflig, doch trat weitere Abschwächung ein. Es notierten: London 246(amtlich 24s), Paris 437(4395), Brüssel 488, (460), Newyork 627“(6291), Holland 2170(215755), Schweir 1090 (10573), Italien 231(232½). Frankturter Devisen. Amtiich 1. Mücz 18. Aürz 18. Mürr 18 Murr geld Grlet Seld! Brlef deid Briet Reid Brier Hofland. 2165.302169.7002188. 302169.76 lerwegen. 1016.401018.61—9 995 Belglen.483.50 864 69/ 459 400 50 PS MWreson 1423.25.16.51618.50 141. London„245.75 246.25 244.75/ 245.25 zclelapkors•4—.——— Paris. 436.26/ 437.25 489.— 10.— Lew Verk..92.07 62. Schweln. 1059 807071.107077.991074.10 Wien, altos.—.— Gpanien.869 10/ 870.90/ 889.10 870 8P.-Oest. abg./—.—14. 14.77 Ialion 80 22.—232.25 22.78[Budapest 152/ 13.271 15 18.98 bünemark 1078.901081.1011071.40/107 860 Frag.. Si.8 22. ſo 8f. 80 48.15 Frankturter Notenmarkt vom 16. Mürr. deid Sriet Seld J urie! Amerikanisoke Meten,.- 62,25[Oesterr.-Ungar., alts.. Selgleoaee 83 962—.— DAnscne— Bumäialsehe 23 8388 Englleohod 212.50 245 50 Spaniõohe Fränzäslsobe„„427.0 449.50 Schwelzer 107100%%½ 0 Holländlsodge.. 2159 50 216.60 Sohwedischos*3——— ſtallsatsohs.. 2 Fecheohs-Stobskl. 175 8 Oesterreioh. abgost.083.40 Ungarisode„ 16.13 18.40 Tendenz: still, abgeschwächt. Berliner Devisen. Amtlion 15. Rärr 18. Mürz 18. Märs 18. Eärz Suig Brief geid Brief geld Briet Seid Brist Hollang. 2170 800128. 70121U0. 3018L. 20 M⁰ Vork 633/.1 5 828 Brüesei, 57.— 480. 46T. 458.— Parie 4% Okeistianla. 1016.43/701.45/1003. 45 1008. 85[Schwelz. 1071 401073. 1072.40 106.E. Kopenkazea 1031.401083.601078.80/1072.20 SPanlen.571.60 C78.40 870. 10 471.80 Stöokholm. 1428.53/1432.44/7422 65/123.48 O08t.-Ung.—.——.——— 4— Helsingstocs] 162.30 182 70 13.80/ 468 20 ien abg. 14.6 142/ 136( 1899 itallen. 230.75/ 231.25 284.2 22.75 Cag. 9188% 82.1 Bi. K 93.10 Lenden—.—1 245.25 25.76 l8udagest 16.8 15. 18.88 15.97 Waren und Närkte. Wormser Warenbörse. Geschäft in Futtermitteln etwas lehhafter. Rapskuchen 50—80„, Palmkuchen 9o—935 I, Kokoskuchen 105—110&. Leinkuchen 115—120, Trockenschnitzel 55—60 4. alles per 50 kg ab Station. Kleesaaten: reser Umsatz in besseren Qualitäten. Rotklee 300—900„K, ital. Luzerne 1100—1250 4, Provence-Luzerne 1400— 1600„, Esparsette 175—180. Saat⸗ wicken 160—470„l, Saatmais 200 K, alles ver 30 kg ab Station. Berliner Produktenmarkt. Berlin, 16. März.(Drahtb.) Am Produktenmarkt bringt das fortgesetzte Angebot von Bezussscheinen das Mais⸗ geschäft immer mehr in Verwirrung und die Preise stellten gich wiederutn erheblich nledriger. Durch diese Verhältnisse konnte es auch in den anderen Artikeln zu keiner Unter⸗ nehmungslust kommen. Der Markt verlief in jeder Hinsicht äuberst träge. Freigabe der Oelsaateneinfuhr. Die Einſuhr von Oel⸗ saaten und Oelfröchten. die für die Herstellung von Speiscölen und als Margarine-Rohstoffe in Betracht kommen, ist nunmehr kreigegeben. Die Einfuhr von Oelen und kertiger Margarine bleibt dagegen im Interesse der Beschäftigung der heimischen Industrien weiterhin grundsätzlich verboten. Vom Holzmarkt. Auch am Holzmarkt ist die Wirkuns der in Westdeutschland bereits eingetretenen Sanktionen deut⸗ lich fühlbar. Abgeschen davon, dal zahlreiche Holshandlungen die bereits abgeruienen Schnitthölzer nun nicht mehr zu ein⸗ pfiangen wünschen, sind auch Unterhandlungen um den Au⸗ kaui neuer Einschnitte häufig eingestellt worden. Daß die Preise bisher unter dem Druck der Ereignisse sestanden hätten, kann man nicht behaupten. Bei den seringfügigen Umsätzen, die überhaupt erzielt wurden, zahlte man immer noch für Stammware 1050—1100, für Zopfbretter etwa 730& und für astreine Seiten und Füllungen je nach Breite 1000—1200 K. Nur besäumte Schnitthölzer werden zu stark rückgängigen Preisen angeboten, so 2. B. gewöhnliche Schalbretter zu 380 K. parallel besäumte Blockbretter zu 650—675& und Bohlen in üblichen Längen und Breiten zu 700—750 K. alles im Verkehr von den Sägewerken zum Platzhandel und irei Abrgangs⸗ stationen. Es hat den Auschein, als seien die Käufer in den Holzverkaufsterminen, die in den letzten Tagen stattfanden. etwas zur Besinnung gekommen und geneigt, den Willen zum Preisabbau iüt Rundholz im Walde stärker als bisher durch- zudrücken. 5 Rückgang der Transportpreise für-· Produkte. Intolge zunehmender Konkurrenz auf den Auslandsmärkten ist der Transportpreis für-Produkte nach Holland weiter zu⸗ rückgegangen. Im März kosten Stabeisen und Walz⸗ draht 120 fl. gegen 130 fl. Mitte Januar: Grobbleche stehen auf 138 fl. gegen 160 fl. und Mittel- u. Feinbleche auf 145—150 fl. gesen 180 fl. Mitte Januar. Die ausländische Konkurrenz bietet aber Stabeisen augenblicklich schon zu 170 bis 115 fl. pro Tonne in Holland an. ————————————— 2 2 Haupiſchriftleitung: Dr. Fritz Goldenbamm. Berantwortlich für Volitik: Dr. Fritz Goldenbaum: ür Feui A. Maderno: kür Lokales und den üßrigen 5 Invalt: Schönfelder; für Handel: Dr. A. Nepple: für iHerd uzeigen Karl Hügell. Drud und Verlag: Sruceret Pr. Haas. Mannbeimer G. m. b.., Maunbeim, E 6 2. 8 — ——— 2 ach den wird, der freut ſich ſolch künſtleriſcher wechslung des Lehrkörpers. haftem Können. glücks. Mittwoch, den 16. März 1921. Maunheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) §. Selle. Nr. 120. mer Muſik ⸗Zeitung [Mannhet Die neue hochſchule für Huſik in Berlin. Was einmal geſtürzt iſt, ſoll man ſelbſt für die Geſchichte des Tages nicht mehr im Bilde feſthalten. Genug: der Einſturz der alten privllegierten Kgl. Hochſchule für Wiſe mußte bereits vor 20 bis 30 Jahren nach den fortſchreitenden Geſetzen der Kunſt und des Lebens erfolgen, das verknöcherte Inſtitut war vor zwei Jahrzeyn⸗ ten ſchon reif für den Untergang, und es lebte in luftleerer, von der Morgenrbte neuer, lebendiger Kunſt unberührter Atmoſphäre. Ein Treibhaus⸗Inſtitut, deſſen Klang und Ruhm auf dem ſtolzehrwür⸗ digen Namen J 81 baſterte. Joachim ſtand bis ans Lebens⸗ ende konſequent in Fehde zur modernen, neudeutſchen Kunſt, Liſzt und Wagrer waren aus den ſchönen Räumen der Hochſchule ver⸗ bannt. ie war ein Bollwerk gegen den Fortſchritt, und ſelbſt Brahms wäre ihnen zu modern geweſen, wenn nicht Freundſchaft das Kunſturteil diktiert hätte. Mit dieſer Feſtſtellung verletzt man das Andenken des wundervollen Meiſtergeigers nichl Ex lebt in unſerem Herzen ewig, aber nicht als Lenker eines länge überlebten Kunſtinſtituts. Dann kam Kretzſchmar, der epochale Könner und Kenner der Muſikgeſchichte. Wohl 1— er zu rütieln und zu ſchüttela. Aber die morſchen Lehrkräfte ſielen nicht ab. Und der alte Mann, mit Aemtern überladen, ſah die Hochſchüle nur ſporadiſch. Die Dis⸗ ziplin litt, der Zuzug an Schülern. Die Hochſchule war und blieb ein Konſervatorium wie andere, mit konſervativen Lehrern. Nun fielen die Mauern. Ein neues Haus ſcheint aufzuſtehen. Mit Erwartung blicken wir auf die Zukunft, die ſa bei der inter⸗ nationalen Geltung deutſcher——5 weit mehr als lokale, ja, neben der künſtleriſchen auch eine politiſche Bedeutung hat. Nur wenige Lichter fallen von der akademiſchen Hochſchule, die mit dem Sinn auch den Namen des Akademiſchen abwerfen wird, bisher auf das allgemeine Kunſtleben der Reichshauptſtadt. Aber das beweiſt nur, wie ſtark, wie planmäßig, wie freudig gearbeitet wird. Es iſt Ernſt gemacht worden, und der jugendlichen Schülerzahl ſtrahlt Luſt und Veben aus den Augen. Schon iſt,— bei ſtrenger Siebung, die Schülerzahl von 250 auf 360, eßlich der Hoſpitanten auf 600 geſliegen. Der Lehrplan iſt klar in ſeiner Diſpoſition, für Lehrer und Schüler gleich obligatoriſch, für die reine, der Begabung ange⸗ paßte, ſchmiegſame Entwicklung des Nachwuchſes, iſt Sorge ge⸗ nagen. Die 8 der Virtuoſen iſt zerſchmettert: Muſiker, Vollmuſiker ſollen heranwachſen, die— dem Boden einer gründ⸗ —19 All ihren Spezialneigungen beruflich nachgehen ollen. Was hilft es denn auch, daß ein Geiger ſeine Sevick⸗Stu⸗ ien beherrſcht und jedes Viotti⸗Konzert ſpielen kann, wenn er im Enſemble, im Quartett verſagt! Was nützt die Quälerei mit der Stimm⸗Phyſiologie und Atemtechnik, wenn der blendende Wuſt im Oratorium ſtreikt! Welche halbe Arbeit, wenn ein Dirigierſchüler den Takt ausſchlagen kann und keine Fühlung mit der Lebendigkeit des Orcheſter⸗Apparates, der Inſtrumente, des Konzerte gewinnt. Das Spezialiſtentum iſt gut, aber es lebt nur kräftig auf der Kultur einer muſtkantiſchen Geſamtausbildung. Wer in die Arbeitspläne Einblick nimmt, wer ſieht, wie die Geſangsſchüler zu den Chor⸗ roben, die Geiger zu den Orcheſterproben verpflichtet werden, wie läſerenſembles, Kammermuſiken zuſammenge⸗ ſtellt werden, um den Schüler aus der Schule herauszuführen zur leibhaftigen Muſikbetätigung, wer jetzt 1 wie gründlich und do nicht akademiſch die theoretiſche Baſis für die Lernenden aufgeſtellt rziehungswege. Dazu gehörte vollkommene Umſtellung, vollkommene Aus⸗ Die geriet prächtig. Schreker, der neue Direktor, birgt durch die Tendenz ſeines bisherigen Schaffens, daß ein moderner Geiſt in die Luft des Aten Hauſes einzieht. Sein Vertreter, Georg Schünemann, lenkt das Inſtitut in dieſem Geiſle und iſt, als einer unſerer univerſellſten Muſtkforſcher, der rechte Mann dazu, gegen ein kaum zu befürchtendes Ueberwuchern hypermoderner Loſſen. den Quell klaſſiſcher und 8 Muſik — 5— zu laſſen. Daxin denkt er nicht anders als Schreker und Oche, der ja berufen iſt, die Meiſterwerke des alten und klaſſi⸗ chen Oratoriums zu lehren und in muſtergiltiger Form, vorbildlich ür die ganze Welt, aufzuführen. Der Stamm ſeines Philharmoni⸗ chen Chors hilft ihm, die Chorſchüler akklimatiſieren ſich ſchnell die⸗ em unerreichten Klangbild, dieſer pietätvollſten Ausdeutung der artituren. Schüler der Geſangsklaſſen hören zu, debütieren ale oliſten. Mit dem Orcheſter übt Kraſſelt, jung, tatkräftig, rou⸗ tiniett, voller Lehrbegeiſterung. In den Proben läßt ſich ein reifen⸗ der Schüler als Soliſt von den Kameraden begleiten. Welche Freube, ſo die erſten Sporen ſich zu verdienen. In öffentlichen Vorfüh⸗ rungen vor Lehrern, aber auch vor großem und kritiſchem Publi⸗ kum legt ſich die Debütierangſt, das Lampenfieber. Schon die erſten Chor⸗ Und Orcheſter⸗Aufführungen zeigten, daß der ſtarke Wille einen — aufwärts ſucht. Der iſt ſichtbar, wenn auch noch nicht ge⸗ unden. In den Kompoſitionsklaſſen unterrichten neben den alten Prak⸗ tikern Juon, Koch, Kahn,(letzterer ein hervorragender Lehrer bes Enſembleſplels), Laubmann, Reszniceck Schreker. Nach den wenigen Beiſpielen, die wir im Konzertſaal erlebten, zu urteilen iſt Schreker ein Phänomen von Lehrer, der ſich einen Stab erleſener Schüler aus Wien mitgebracht hat, Jungens von mürchen⸗ 4—. Bei den neuen Lehrkräften der Soliſten hat man zunächſt ein mal an eine längſt erſtrebenswerte Bildung der Stimmen gedacht. Frau Myſz⸗Gmeiner, die Herren Albert Fiſcher und Schützendorf wiſſen um den Stil des Singens und um die geſunde 6 des Natürlichen im Geſang. Gerade in der Stilbildung unterſtützt ſie der Enſemble⸗ und Chornieiſter Ochs. Der Rüdelſche Opernchor tart noch nicht in die Erſcheinung. Wenn Rüdel die Zeit findet, ſein Können wirklich der Schuͤle zur Verfügung zu ſtellen— er iſt in der Staats⸗ oper und durch den Domchor ſtark belaſtet—, ſo wird er hier für die Theater des Reiches Grundlegendes wirken können. Die vor⸗ geſehenen Kurſe dieſet Schüler von dem ausgezeichneten und— taſievollen Regiſſeux Hörch nach Lehrjahren zuammengeſtellt und ausgearbeitet, umfaſſen Sprechkunſt, Bialogſtudium, Studium von Enſembles und Repertoireopern, Gehörbildung, Vom⸗Blatt⸗Singen, daneben Mimik, rhythmiſche Gymnaſtik, ſchauſpieleriſche Darſtellung, Textſtudien in italieniſcher Sprache. Auch hier ſind Aufführungen chmieren überflüſſig machen. Chorſchule, Orcheſterſchule, Opernſchule: über allem ſchwebt, ver ⸗ ankert in dem Namen der Lehrer und des Direktoriums Schreker⸗ Schünemann, der Geiſt des umfaſſenden, mit dem Lehen der Gegen⸗ wart verkitteten Kunſtgeiſtes. Nur ſo geht es aufwürte! Dr. Kurt Singer in der„Muſikwelt“. Ein deutſcher Künſtler in ſtalien. Von Felix von Lepel⸗Dresden. Unter den Schilderungen, die deutſche Dichier, Muſiker, Maler, die Otalien bereiſten, von dem Lande„wo die Zitronen blühn“ ent⸗ worfen haben, dürſen dieſenigen eines Mannes eine Sonderſtellung veanſpruchen ich meine die des Komponiſten und Schöpfers der „Luſtigen Weiber“ Otto Ricolat, der, im allgemeinen unbe⸗ kannterweiſe, in Italien ſeine Studienjahre verbrachte. Was dieſen Reiſebriefen, Reiſeaufſätzen uſw., die der Sohn des hohen Nordens(— Nicolai ſtammte ous Kör igsberg—) aus Italien in die Heimat ſandte, einen beſonderen Reiz berlelht, iſt die friſche, über⸗ aus feine und von keinerlei Voreingenommenheit getrübte Beob⸗ achtungsgabe, die ſich hier kundtut ler ſchreibt ſelbſt einmal:„.. Ich reiſe in der Welt nicht mit einer vorgefaßten Meinung und mit der Idee, die Sachen ſo ſinden zu wollen, wie ich immer geglaubt habe, daß ſie ſein müßten, ſondern mit der Abſicht, die Dinge ſo ruhig und beobachtend als möglich aufzufaſſen, zu prüſen, das Beſte zu wählen ... kurz— ich ſuche vorurteilsfrei zu ſein“). Reizvoll z. B. iſt ein Brief an den Vater vom 31. Mai 1835, in dem er in begeiſterter, hier und da ſich zu poetiſchem Schwunge er⸗ hebender Darſtellung die Wunder Neapels beſchreibt:„.. Der rauchende Veſuv, die ganze blühende Landſchaft, die den Golf umgibt, die Inſeln Iſchia, Procida und die zackige Capri tauchen aus dem Meere hervor, und die Sonne ſinkt in die Wellen, die hlau, grün, rot und in allen Regenbogenfarben ſpiegeln.. Die Men⸗ ſchen, denen man begegnet, ſind freundlich und ſchön. Die Vögel jingen, die Reben grünen, die Eſeltreiber ſingen, die Wohlgerüche ſtrömen, die Herzen werden weit, und die unſichtbaren Feen lachen ſich gewiß ins Fäuſtchen über die armen Menſchen, die ſich vor Wolluſt ganz ſeltſamlich gebürden... Ja, lieber Vater, es giht doch Schönheiten, die wir bei uns nicht kennen...!“ Ueber die 9 Blaue Grotte zu Capri ergeht er ſich in ähnlich hymniſchen Worten. Von Rom, wo er ſein Standquartier hatte(als retſ an der preußiſchen Geſandtſchaftskapelle) und das ihm in künſtleriſcher Hin⸗ ſicht viel Anregung bot, ſchreibt er in dem gleichen Brief:„Wie tot iſt es doch gegen Neapel..“ Nicht unintereſſant ſind auch ſeine Beſchreibungen italieni⸗ ſcher Opern⸗, überhaupt Muſikaufführungen, die aller⸗ dings kein ſehr günſtiges Licht auf die damaligen Kunſtverhältniſſe in Rom werfen und ſich darin mit den Reiſeberichten Mendelsſohns berühren. So berichtet er empört über eine Aufführung der„Muta di Portici“(„Stumme von Portici“):„.. O laß mich ſchweigen! Nein, es iſt niederträchtigg Wie ſchlecht die Opern hier gegeben werden, das fühlt man dann umſomehr, wenn man eine hört, die bei uns auch gegeben wird... Und dann, eine Oper, in welcher Aetion die Hauptſache iſtl! Nein, ihr meine guten Römer, da laßt nur eure Hände davon und bleibt bei eurer eingefleiſchten Weiſe, die Oyer als eine Zuſammenflickung einzelner Singſtücke anzuſehenl... Wie ſoll auch eine Muſik wie die, als Maſaniello wahnſinnig wird, auch nur zum 100. Teil begreiflich ſein??. Wenn das, was ich geſtern ſaͤh, die„Stumme“ von Auber wirklich war, ſo hat auch jener alte griechiſche Phlloſoph recht, welcher die Menſchen für zweibeinige ungefiederte Geſchöpfe ausgab, d. h. für gerupfte Hühner.. Pfuil über dieſe Barbaren...!“ Ueber ſeinen„großen Widerwillen gegen die italieniſche Oper“ berichtet er überhaupt anfänglich auf Schritt und Tritt; ſpäter hat er ſich dann mit dieſem„verhaßten Gegenſtand“ etwas ausgeſöhnt und ſogar in ſeinem Hauptwerk, den „Luſtigen Weibern von Windſor“, italleniſche Stilele⸗ mente mit einfließen laſſen! Ungemein reigvoll ſind auch ſeine Beobachtungen über das Leben und Treiben in der römiſchen Cayttale. Oft findet ſich da die Be⸗ merkung:„Man lebt bei den Italienern ſtets ſehr hoch; d. h. gut gegeſſen und getrunken wird bei ihnen à merveille, und die Frauen — Dann ſpricht er ſeine Verwunderung aus über Gohnaſet die vielleicht einmal das Hauſteren der Talente an den die„Freiheit der italieniſchen Mädchen“:„Wer ſie zum erſten Mal ſieht, der müßte glauben, ſie ſind nur ſo zu erobern.. Aber man würde ſich gewaltig täuſchen, und man kann eher mit einem deutſchen Mädchen anbinden, das retiré ſcheint, als mit einer Italienerin, die ſehr frei ſcheint!“—— Eine Nufführung oon Beethobens missa Solemnis“ in Paris im Jahre 1911. (Zu der bevorſtehenden Aufführung des Muſikvereins. Im April 1911 hörte ich Beethopens„Missa solem-⸗ nis“ im theatre du Chätele, in Paris. Als Dirigent fungierte der durch ſeinen„Kinderkreuzzug“ bekannte Komponiſt Gabriel Pierné, der Nachfolger Colonnes, des bekannten Pioniers Wagner⸗ cher und deutſcher Muſik in Frankreich. Es war, wie ich damals in dieſen Spalten berichtete, eine gediegene, techniſch vollendete Auf⸗ führung. Störte mich in der Opera comique, in der ich einer im übrigen fein ſtiliſierten Carmen⸗Aufführung anwohnte, in den Pauſen das ewige„Le programme ofliciel de la soirée, 14 photographie des artistes“!“, in der Wiedergabe von Gounod'⸗ „Falſt“(„Margarete“) der„Großen Oper“, die bei allem äußeren ſzen ſchen Glanz bemerkbare innere Leere und Froſtigkeit, wie das—+* und die Intereſſeloſigkeit vieler Hörer, ſo fand ſich im Chätelet ein Publikum, dem das Muſikhören Bedürfnis war. Die Missa solemnis erſchien damals, wie mir berichtet wurde, 975 erſten Male im Konzert Colonnes, wührend Vincent d Indy⸗ eſſen——41 e Trilogie„Wallenſtein“ im Heidelberger Bachverein unter ſeines Schöpfers Leitung aufgeführt wurde, zu gleicher Zeit Bachs„Johannispaſſion“ zu tönendem Leben erweckte. a Beethoven'ſche Werk fand damals ſolchen Anklang, daß es noch zweimal wiederholt werden mußte. Im Pariſer Konſervatorium herrſcht die Beſtimmung, daß jeder Muſikſtudierende, gleichviel ob mehr oder weniger ſtimmbegabt, Studien in obligater Weiſe ſich zu unterziehen hat. ir können in* Hinſicht von unſeren Feinden lernen. Denn es iſt klar, daß ein ſolches Geſangs⸗ ſtublum auch für den Inſtrumentaliſten eminente Vorteile hat. Edle Frauenſtimmen, klangvolle Tenöre und ſonore Bäſſe vereinten ſich denn auch in der beſagten Aufführung zu ſtellenweiſe entzückender Klangwirkung. Die exponierte Lage des Beethoven ſchen Chorſatze⸗ ſchien dieſem geſangstechniſch trefflich geſchulten Chor keine wie · rigkeiten zu bereiten. Nach einer Pauſe von 10 Minuten folgte— und hier wich der franzöſiſche Geſchmack gang weſentlich von unſerm deutſchen Stil⸗ gefühl ab— Huvertüre, ſowie Rezitatiy und Arte„Come scoglio“ aus Mozarts„Cosi fan tutte“. Den Beſchluß bildete der Trauer⸗ marſch auf„Siegfriebs Tod“ und die Finalſzene der„Götter⸗ dämmerung“. Interpretin der Arie war die damals 62ährige Lilli Lehmann. Sie ſand enthuſtaſtiſchen Beifall. Der Trauer⸗ marſch Wagner's mußte wiederholt werden!— Welcher Unterſchied zwiſchen damals und letzt!— Wie chauviniſtiſch hat ſich ſelbſt Saint⸗Saens in dieſem Krlege gebärdet, ganz abgeſehen von vielen kleineren Geiſtern, von denen C. Debuſſy, der 0 in Deutſchland viel zu ſehr beachtet wird. Wahre Kunſt iſt internafional. Pſeudokunſt vergeht. So dürfen wir hoſſen, daß unſere deutſche Muſik und Kunſt vlelleicht doch noch berufen iſt, politiſche Gegenſätze auszugleichen, Raſſengegenſätze zu über⸗ brücken. Und zu den Kunſtwerken, die dazu berufen erſcheinen, ge⸗ hörte u. a. auch unſere unvergleichliche Beethoven'ſche„Missa Friedrich Mack. ſlluſikaliſche Rundſchau. Aus bem Dresbner Muſikleben. Wechſelt der muſikaliſche Chro⸗ niſt ſeinen Standort, und iſt es auch nur von Leipzig nach Dresden, — ſo findet er gleich viel Arbeit vorl In Dresden werden augen⸗ blicks fieberhaft Vorbereltungen getroffen für die große„Dres⸗ dener Nuſikwoche Oſtern 1921“, die eine Reihe groß⸗ formatiger künſtleriſcher Veranſtaltungen verſpricht(u..: Mahlers „Achte Sinfonſe“, Bachs„Matthäus⸗Paſſion“, Händels„Meſſias“). Daneben gibt es auch aus der letzten Zeit einiges Intereſſante 8 berichten. So wurben in einem Liederabend von Elſa Reichelt⸗ Bartſch eine Reihe Manuſtript⸗Lieder von dem jungen Dresdner Tonſetſer Herm. Baum aus der Taufe gehoben. Will man die Neuſchöpfungen durchaus einrubrizieren, ſo wird man ſie etwa al⸗ zwiſchen Im⸗ und Expreſſionismus ſtehend zu bezeichnen haben.— Einen wichtigen Faktor im hieſigen Muſikleben bilden ſeit etwa einem halbden Jahr die muſikaliſchen Soiréen, die die hieſige Piani⸗ ſtin Natalie von Ziegler allmonatlich mit Schülern veranſtaltet. — Ueher die heute abend vonſtatten gegangene Overetten⸗Premiere Wenn Liebe erwacht“(nach einem Schönthan⸗Koppel⸗Ellfeldſchen Euſtſpieſ) von Eduard Künnecke wird mein Kollege Johannes Felix v. Lepel⸗Dresden. solemnis“. Reichelt noch des Räheren berichten. * Durchs 7 eht für die Muſie der Weg ins Herz— niemals durch den Verſtand. Verantwortlich: Arthur Blaßg. Kleine Cebensbilder. 12. Romaniiker des 18. Jahrhunderts. Drei Meiſter ſind es, die man Romantiker des 18. Jahrhunderts nennen könnte. Ihnen war die Welt des Wunderbaren aufgetan, ob ſie gleich Itallener waren. Nennen wir ſie ſogleich: Emanuele 'Aſtorga, Giovanni Battiſta Pergoleſi und Giuſeppe Tar⸗ tini. Dichtung und Wahrheit haben um Aſtorga einen zarten Schleier gewoben, insbeſondere um ſein„Stabat mater“. Seit zehn Zahren wiſſen wir nun, daß das Leben des Baron Aſtorga ſehr ein⸗ ſach verlaufen iſt, daß alſo der alte Hofrat Rochliß aus alten Huellen und aus dem Eindruck, den ihm Aſtorgas Hymnus auf die Schmer⸗ zen der heiligen Maria gemacht hatte, ſenen zarten Schleier gewoben hatte. Aſtorga ſollte nach alten Erzählungen dem Fürſtenhauſe der Capece entſtammen, alſo einer der vornehmſten Familien der Inſel Sigilien. Als nun der ſpaniſche Erbfolgekrieg entbrannte, trat Giro⸗ lamo Capece, Oberſt der kaiſerlichen Truppen, auf die Seite Leo⸗ pold 1. Der Auſſtand mißlang, die Spanier* und Capece wurde 1701 enthauptet. Der Hinrichtung mußten Gattin und Sohn zuſchauen; die Gattin ſtarb kurz nachher, Emanuele verfiel in Schwer⸗ mut. Der verwaiſte edſe Jüngling fand Zuflucht in dem ſpaniſchen Kloſter Aſtorga und bildete ſich dort zum Sänger⸗Komponi ten aus. Aus dieſer Stille trat Emanuele„von Aſtorga“ eines Tages heraus. Es war ihm verboten, in ſeine Vaterſtadt, nach Palermo, zurückzukehren, es war ihm verboten, den Namen Jeiner Familie zu führen. Nun erſchien der junge„Baron Aſtorga“ am Hofe des Herzogs Franz von Parma hier ſchuf er ſeine rien, ſeine Kan⸗ taten, ſeine Kammerduette. Er wurde der Mittelpunkt des muſika⸗ liſchen Hoflebens, und— verliebte ſich. Ein zartes Verhältnis mit Eliſabeiha Farneſe, des Herzogs Nichte und ſeiner Schülerin,„wob ſeinen Goldſchimmer“ um dieſe Tage nur zu flüchtigen kurzen Liebes⸗ Eliſabeth wurde 6 Emanuele'Aſtorga wanderte mit ſeiner„weichen, ſchönen Tenor⸗ ſtimme“ und ſeinen„ſeelenvollen Weiſen“ weiter: an den Wiener Hof alten wir nun Hans Volkmanns Bild, das uns das Leben des Tondichters nach nauen Forſchungen darſtellt, neben die obicen Ara⸗ desken, ſo bleibt nur, daß Emanuele Gioachino Ceſare Rincon 'Aſtorga am 20. März 1680 in mugnſie(Sizilien) geboren, daß ſein Valer Francesco Rincon'Aſtorga 1712 in Palermo. daß Emanuele als reicher Dilektant erzogen, als ſolcher Reiſen Hauptſtädten Italiens unternahm, daß unſer berühmtes Gta⸗ die Gattin Philipps von Spanien, und bat mater 1708 geſchrieben und 1752 zum erſten Male in Oxford auf⸗ geführt worden iſt. Den Titel Baron führte Aſtorga nach dem bei 051 gelegenen Majorat Ogliaſtro; die ganze„Baronie“ hat unſer Meiſter übrigens eines Tages verkauft, denn er lehte ſeit 1718 dauernd in Spanten. Er lebte bald in Wien am Hofe Karls VI., bald in London, dann wieder in Palermo— wo er ſogar„Senator“ wurde—, aber niemals im Klofter. Der Vater ſtarb 1712, er war während des Aufſtandes gegen die Spanier Offizier der dortigen „Garda municipale“(Bürgerwehr).. Als bleibendes Denkmal haben wir Aſtorgas„Stabat mater“ zu nennen. Der Meiſter ſchrieb es 1708, für vier Einzelſtimmen, Chor, Streichinſtrumente und Orgel. Für die Kirche! ürdig, ernſt und wahrhaft geſanglich. Ueber dem erſten Chore, der zwiſchen der Doppelfuge und dem freieren Stile der Neapolitaner die Mitte nimmt, liegt ſogleich der dunkel⸗ blaue Cmoll⸗Glang der Romantit. Das Reich des Wunderbaren tat ſich dann noch ſichtbarer auf in dem folgenden Terzett für Mezzo⸗ ſopran, Tenor und Baß. Wie hier die Violinen, einander nach⸗ ahmenb, das ergreifende Largu⸗Ritornell ſingen, wie ſpäter die Dop⸗ pelfuge„Eia mater, fonſamoris“ im ſchönſten Kirchenſtil ertönt, wie auch eine kräftige Baßarie erklingt, wie das ſchmerzensreiche Amen des Chors, wie Streichinſtrumente und Orgel dem kleinen Werke die Abrundung geben: alles dies ſind Vorklänge der Romantik, freilich in den Formen des 18. Jahrhunderts. Und ſo ſind die Fan⸗ taſien von Friedr. Rochlitz wohl zu perſtehen. Denn aus bieſem„Sta⸗ bat mater“ tönen uns allerbings ſo tiefe Empfindungen entgegen, wie wir ſie den Südländern nicht zutrauen. Vielleicht mit Unrecht, denn auch Pergoleſis„Stabat mater“ hat dieſen Morgenglanz einer damals jungen, dem Ewigen zuge⸗ wandten Kunſtrichtung. Pergoleſi iſt geboren zu Jeſi bei Ancona, im alten Kirchenſtaate; ſein Leben verläuft aber in der Umwelt von Neapel, zwiſchen Oper und Meſſe. Sein Stil iſt der dramatiſche; die Verbindung von lyriſchem Reiz und dramatiſchem Rhythmus beſtimmen auch ſein letztes Werk. 7735 ſtarb er; an der Schwind⸗ ucht, im 28. Lebensjahre. Das„Stabat mater“ ſchrieb er— ſchon totkrank— für ein Nonnenkloſter. Hieraus erklärt ſich der Satz für 95 auenſtimmen, Streichquarteit und Orgel. Frommer Schauer, helliges Bangen, Todesahnung, ernſt und inkld, hörte Emanuel Geibel bereits vor 75 Jahren aus dieſen Tönen heraus. Und der Dichter, nicht„muſtkallſch“ im engeren Einn, hörte tiefer hinein als jene Muſtker, die an ſolchen Tönen kalt vorfiber⸗ gehen. Roch heute ſind der Eingangechor wie dae F⸗moll⸗Kargo: Quando corpus morietur, Fac ut animae donetur Paradisi gloria mit ſeiner ine Reich des Wunderbaren eingehenden edlen Weiſe ihrer Wirkung ſicher. Und zwar auch daheim: am Klavier, von zwei ſchönen Stimmen geſungen. Die alten Klavierauszlige— ich nenne nur die Edition Peters von 1897— geben das Weſentliche: etwas ganz Neues hat uns aber die von 1910 geboten. Em Verdienſt von Breitko u. Härtel. Da nämlich die Italiener dis Handſchrift von Pergoleſte„Stabat mater“ unter keinen Umſtänden nach Leipzig ausleihen wollten, ſo ließ Dr. von Haaſe— der bungl nhaber der Verlagsfirma— Seite für Seite er Urſchrift an Ort und Stelle photographieren. So entſtand eine Prachtausgabe, die denn auch pünklichſt zum 200jährigen Geburts⸗ tage des Meiſters, am 8. Januar 1910—— iſt. Die Wirkung iſt.5 ausgeblieben, aber die Sehnſucht nach den bedeutenden Werken alter Kunſt ſcheint zu wachſen. Iſt doch au Pergoleſis Zwiſchenſpiel„Die Zofe als Herrin“(La serva padrona ſfür zwel 8— nämlich die liſtig⸗luſtige Zofe und den alten Doktor— und eine ſtumme Rolle wieder aufgetauchtl Romantit umhüllt auch Giuſeppe Tartint und ſeine Sonate mit dem Triller des Teufels. Ein flotter Student zu Padua; es wurde nicht viel aus dem Studium der Rechte, Duelle und galante Aberteuer trugen ſogar den Sieg über die geliebte Violine davon. Und eines Tages entführte der zukünftige Meiſter die Nichte des Kardinals Cornaro. Solche Entführunngen waren nicht ſo ſelten, auch der berühmte Aleſſandro Stradella wurde der Held ſolcher Entführungen, bis ihn der Dolch der„Bravi“ aus dem Leben ſeiner angenehmen Laſterhaftigkeiten beförderte. Dem* Tartini gin, es beſſer, er fand im Minoritenkloſter zu Aſſiſi ein Aſyl, wurde dor um Meiſter ſeiner Kunſt und begründete dann— zur Krönungs⸗ feier Karis VI. nach Prag berufen— ſeinen Ruhm. Tartini blieb brei Fahre in Prag, kehrte dann aber für immer nach Padua zurück. In Padua gründete Tartini 1728 ſeine berühmte uſikſchule⸗ die Kunſt der Vogenführung, des Vortrage, der Kammerſonate in neue Bahnen lenkend. Er fand, auf dem Wege der Difſerenztöne weiter vorwärts gehond, die inneren Geſetze der Harmonie. Tartini iſt Romantiker! Dämmerlicht, Sommernacht, der Seele Saitenſpiel. un Tale der—3 re 5—9 7—9 K4—5 angſamen Sdte eiben. Tortin ieb d nſten — Traum⸗Eingebungen. Gott der Jugend walicl noch heute über jener Sonate, die den Traum des Meiſters und das Spiel des Teufels am Fuße des Bettes mit ſelnem Doppelſpiel und den dämontſchen Trillerketten urkundlich bezeugt. Arthur Blaß. 1 3 1 e e + Aut Antrag der Erben der Privatmann Wühelm Sauerwald Wwe., Rosine geb. Nohe in Mannheim, wird das nachbeschriebene in Mannheim belegene Qrundstück am Mitwoch, den 30. März 1921, vorm. 9 Uhr im Oeschäfuzimmer d. Notariats Mannheim 5, Q O. 1. 2 Stock öffentlich versteigert. Lab. Nr. 3110, 80 qm Hofreite mit Gebãu- Uchkeiten Litr. HI 4. 11, Schätzung: Mx. 16000. Die Versteigerungsgedinge können auf der Kanzlei des Notariais eingesehen werden. Notarlat V. Die Aktionäre unſerer Geſellſchaft werden ierdurch zu der am 1921, vorm. 11 Uhr, onnerstag. 14. A im Hauſe der ſellſchaft Schwetzinger⸗ ſtraße 117— 145 hierſelbſt ſtattfindenden diesjährigen ordentlichen Haupt-Versammlung eingeladen. 3780 Tagesordnung: 1. Vorlage des Jahresabſchluſſes und der Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für das Jahr 1920. 2. Beſchlußfaſſung über Genehmigung des Abſchluſſes und Verwendung des Ge⸗ winnes. 3. Entlaſtung des Auſſichtsrats und des Vorſtandes. 5 4. Wahlen zum Auſſichtsrat. 5. Beſchlußfaſſung über die Erhöhung des Grundkapitals um /% 1 000 000, durch unter Ausſchluß des Bezugsrechts der Aktionäre erfolgende Ausgabe von 1000 auf den Inhaber lautende Vorzugsaktien mit einer kumulativen, auf 6% beſchränk⸗ ten Vorzugsdividende, kündbar ab 1. —.— 192—* Rückzahlung mit 115), Falle der Liquidation bevorzugt bis zu 115% ihres Nennwertes. 6. Feſtſetzung der Ausgabebedingungen für e Vorzugsaktien. 7. Entſprechende Aenderung des Geſellſchafts⸗ vertrags und zwar: * Betrag und Einteilung des Grund⸗ itals, Feſtſetzung des Verhältniſſes der beiden Aktienarten zu einander. 4 29. Gewinnberechtigung der beiden ktienarten. Teilnahme an der nur dieſenigen Aktionäre berechtigt, W is ſraleſens 11. April d. J8., mitiags 1 Uhr, ihre Aktien gegen Empfangnahme der Ein⸗ trittskarte an der Kaſſe der Geſellſchaft, bei der Rheiniſchen Creditbank in Mannheim oder dei dem Bankhauſe Delbrück Schickler& Co., Berlin W. 60, Mauerſtr. 61/62, einreichen. Hinterlegungsſcheine über bei einem Notar hinterlegte Aktien ſind ſpäteſtens am dritten Tag vor der Generalverſammlung dem Vor⸗ vorzulegen. Mannheim, den 15. März 1921. Mannbeimer ſummi-, Guttapercha- S Asbest-Fabrik Aktlengeseitschaft. Der Auisichtsrat. Hpanisatan can. KPessieinennet vor dem g. 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