4. Alittwoch, 30. März Abend⸗Ausgabe. 1921.— Nr. 145. zoiger Gewall geht vor Recht. Widruruche Entwaffnung deut durch den VBidlruruche u, deunger Feſtungen durch E Berlin, 30. März BVon unſerem Berliner Büro.) Zwiſchen der Interalllierten Militärkontrollkom⸗ miſſton und der deutſchen Regierung hat ein Noten⸗ wechſel ſtattgefunden, der ſich mit den angeblichen Ver⸗ ſehlungen Deutſchlands gegen die Beſtimmungen des Friedens⸗ pertrages beſchäftigt. Es handelt ſich hauptſächlich um das Verlangen der Auslieferung des noch über den zugeſtan⸗ denen Beſtand vorhandenen Geſchützmaterials der dſtſeſtungen Königsberg, Boyen, Löͤtzen und Küſtrin. Nach dem Friedensvertrag war uns für dieſe Feſtungen die Anzahl der Beſtückung zugeſtanden worden, die bei Inkraft⸗ treten des Friedensvertrages am 10. Januar 1920 dort vor⸗ honden waren. Gemäß dieſer Vorſchrift, hatte die deutſche Re⸗ gierung eine Ueberſicht über den Stand der Beſtückung zu die⸗ ſem Termin eingereicht, die für die 14 Feſtungen, mit Ein⸗ ſchluß von Pillau und Swinemünde 4111 Geſchütze ergaben. Die Kontrollkommiſſion hat dieſe Angaben nachgeprüft, dann aber eine willkürliche Ausppahl getroffen und hauptſächlich bei den Nordſeefeſtungen ARade die modernſten Befeſtigungsanlagen unterſagt. Hinſichtlich der Oſt⸗ und Süd⸗ ſeſtungen gelangte ſie zu der Entſcheidung, daß Deutſchland für dieſe überhaupt keine Geſchütze zu verlangen habe mit Aus⸗ nahme von Königsberg, für das 22 Geſchütze zugegeben wurde. Dieſe Entſcheldung der Kontrollkommiſſion fand die Billigung der Botſchaſterkonferenz, obwohl ſie dem klaren Wort⸗ laut des Friedensvertrages widerſpricht. Die deutſche Regierung hat ſich unter ausdrücklicher Wahrung unſeres Rechtsſtandpunktes dem Druck der Entente gefügt in allem, was die Nordſeefeſtungen und die Mehrzahl der Süͤd⸗ ſeſtungen angeht. Nur wegen der Oſtfeſtungen Königsberg, Boyen u. Külftrin hat ſie die alllierten Regierungen erſucht, nicht auf der Auslieferung zu beſtehen, bevor ſich die Verhältniſſe im Oſten nicht geklärt hätten. In Königsberg ſind 390 Ge⸗ ſchütze vorhanden, in Küſtrin 168 und in Boyen 20 Feld⸗ geſchütze. Der Oberſte Rat hat in ſeiner Note vom 29. Januar d. Js. dieſes Erſuchen rundwegabgelehnt und auf die Auslieferung bis zum 28. Februar verlangt. Inzwiſchen hat ſich die Lage im Oſten keineswegs gebeſſert. Im Gegenteil Vnifft Polen militäriſche Maßnahmen, in denen wir die Borbereltungen eines Angriffes gegen uns er⸗ blicken. Die deutſche Regierung hat dieſe Tatſachen in einer Denkſchrift dargelegt, die am 8. Februar der Botſchafterkon⸗ ferenz überreicht worden iſt. Eine Antwort darauf iſt über⸗ haupt nich t erfolgt. Solange ſich dieſe Verhältniſſe nicht gebeſſert haben, und ſolange wir über die Geſinnung unſerer polniſchen Nachbarn nicht beruhigt ſind, kann die deutſche Reglerung nicht die Ver⸗ antwortung füͤr die Auslieferung der Oſtfeſtungen überneh⸗ men. Es iſt dies ein willkürliches Verlangen und enn barbarlſches Urteil ogen wir können uns auf die Beſtimmungen des Friedensvertrages berufen. Die deutſche Regierung iſt ſogar noch weiter gegan⸗ gen und iſt bereit, die Angelegenheit einem unpartei⸗ iſchen Schie dsgeri cht vorzulegen, in der Ueberzeugung, datz das Recht auf ihrer Seite ſteht. einen pflichlgetreuen deutſchen amten. E Berlin, S80. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Ober⸗ regierungsrat Böh m, der Leiter der Zweigſtelle Landau der Seichtemſſchen Krleueng für das beſetzte Gebiet, wurde vom franzöſiſchen Kriegsgericht in Landau zu 8 Tagen Ge⸗ fängnis und 1. kark Geldſtrafe verurteilt, weil er ſich pflichtgema 6 geweigert hatte, die vertragswidrige Forde⸗ rung der Franzoſen auf Einrichtung von Schulen für franzö⸗ ſiſche Soldatentinder auszuführen. Dieſes Urteil wurde auf ſeinen Antrag aufgehoben und die Angelegenheit zu neuer Ver⸗ handlung an das franzöſiſche Kriegsgericht in Mainz über⸗ 60 das Bö h m 7 9 Gefängnis und 7500 Mart Geldſtrafe verurteilte. Vorſitzender des Kriegsgerichts war Oberſt Reynard. Seine Frau und zwei andere Frauen hatten auf dem Gerichtspodium Platz genommen und geſtalteten die Verhand⸗ lungen zu einem Schauſpiel. Dementſprechend war auch die übrige Aufmachung der Verhandlung. Der als Zeuge ge⸗ ladene Major rung der Soldatenkinderſchulen ausgegangen war, war weder bei der Verhandlung in Landau noch in Mainz erſchienen. Oberregierungsrat Vöhm hat nachdem die von ihm eingelegte Reviſion verworſen wurde, die hmonatige Gefängnisſtrafe an⸗ etreten. Das barbariſche Urteil des franzöſiſchen riegsgerichtes iſt ein zwingender Beweis dafür, daß bei unferen Gegnern nur die Gewalt gilt. Vor neuen militäriſchen Zwangsmaßnahmen. Baris, 30. März.(WB.) Nach einer Londoner Meldung des Vetit Pariſien berief Lloyd George geſtern abend den Kriegsminiſter Evans und den Marſchall Wil⸗ ſon nach der Downingſtreet und hatte mit beiden eine längere Unterredung wegen der Deutſchland gegenüber abzuändernden militäriſchen Aktion und die Möglichkeit ihrer Ausdeh⸗ nung angeſichts der Weigerung der deutſchen Regierung zur Hahlung der für den 28, Maxz Perlangten erſten Rate. Prudhon, von dem die vertragswidrige Forde⸗ —— Der pfälziſche Weinbau und die Rheinzollgrenze. Mannheim, 30. März.(O. N..) Die Befürchtungen der Pkälzer Winzer, daß die beabſichtigte e auch eine vermehrte Einfuhr von anders behandelten billigen ſüd⸗ —— und algeriſchen Weinen zur Folge haben werde und daß dadurch eine weiterer Preisſturz für 1 5 Weine eintreten wird, nehmen—— Ber den hohen Geſtehungskoſten können die Pfälzer Winzer einen Zoll nicht tragen. Dasſelbe gilt auch von dem pfälziſchen Qualitäts⸗ weinbau, zumal deſſen Geſtehungskoſten noch höher ſind und 15 000 bis 20 000„ für das Fuder(1000 Liter) betragen. Durch die Rheinzollgrenze würde ferner eine weitere Abſatz ⸗ ſtockung eintreten, was auch eine ſchwere Schädigung des Pfälzer Weinhandels im Gefolge haben würde. Große Kla⸗ gen werden von den Pfälzer Winzern auch darüber geführt, daß aus dem Elſaß viele Verſchnittweine eingeführt werden, deren Einfuhr aber auf Grund der Verſchnitt⸗Paragraphen des deutſchen Weingeſetzes nicht verhindert werden kann⸗ Die Wirkung in Elſaß⸗Sochringen. Die neuerdings vom Verband gegen Deutſchland verfüg⸗ ten wirtſchaftlichen n 6 rufen hierzulande die ſchwerſten Bedenken in den Kreiſen von Handel und In⸗ duſtrie hervor. Die Straßburger Handelskammer hat an den franzöſiſchen Finanzminiſter ein Telegramm ge⸗ richtet, worin ſie erklärt, daß die Ungewißheit über den Ge⸗ ſetzentwurf betreffend die Abgabe auf die deutſche Ausfuhr be⸗ klagenswerte Folgen 17 Handel und Induſtrie zeitige und jeglichen Geſchäftsverkehr mit Deutſchland lähme. Die Handelskammer bittet dringend um Herbei⸗ führung einer Entſcheidung im Parlament. Die ſozialiſtiſch geſinnte Arbeiterſchaft hat ſi9 ebenfalls mit den„Sank⸗ tionen“ beſchäftigt. Im ganzen Lande gab es Maſſenver⸗ ſammlungen, von denen, nach den Berichten der Blätter, die in Mülhauſen allein von über 15 000 Perſonen beſucht gewe⸗ ſen ſein ſoll. Zum Schluß wurden Entſchließun⸗ gen angenommen, in denen die ſofortige Aufhebung dr Maßnahmen im Ruhrgebiet ſowie die Einſetzung eines ün⸗ ternationalen Friedensausſchuſſes zum Zweck der Durchſicht des Verſailler Vertrags unter Mitwirkung der internationalen Arbeiterſchaft gefordert wird. Belgien wird eiferſüchtig. Brüſſel, 30.(ONB.) Verſchiedene Blätter haben die 15 0 verbreitel, die Zollverwaltung am Rhein würde Frankreich allein übertragen werden. Dieſem Gerücht tritt die Nation Belge entgegen und erklärt, daß der inter⸗ alliierte Charakter der Zollverwaltung durchaus gewahrt bleiben müßte. Unter den drei damit beauftragten Beamten ſeien ein Belgier, ein Franzoſe und ein Engländer. die Kohlenbewirtſchaftung des beſetzten Gebiels. Es iſt vielfach das Gerücht verbreitet, daß in der Kohlen⸗ bewirtſchaftung des beſetzten Gebietes infolge der zu erwar⸗ tenden Zollmaßnahmen der Beſatzungsmächte bereits Aende⸗ rungen eingetreten ſeien. Wir erfahren dazu von zuſtändiger Stelle, daß hiervon keine Rede ſein kann. Weder iſt an den bisherigen Ein⸗ und Ausfuhrbeſtimmungen etwas eändert, noch iſt daran zu denken, daß Kohlen irgend welcher rt— auch Saarkohlen— wieder dem freien Set zuge⸗ führt werden können. Das Meldekartenſyſtem für die In⸗ duſtrie bleibt in vollem Maße beſtehen. Ebenſo bedarf es zu jeder Kohleneinfuhr nach wie vor der bisher ublichen Ein⸗ fuhrgenehmigung. Ob hieran in Zukunft etwas geändert wird, iſt heute noch nicht abzuſehen, iſt aber wohl nicht anzunehmen. Die Rhein⸗ landskommiſſion hat jedenfalls bisher, wie bekannt, diesbe⸗ zügliche neue Beſtimmungen nicht erlaſſen. Harding und Europa. Waſhington, 30. März.(ONB.) Priv.⸗Tel.) Das ameri⸗ kaniſche Miniſterium des Aeußern hat an alle Staaten, beſon⸗ ders an die alliierten Regierungen, eine Note gerichtet, wo⸗ rin betont wird, daß keinerlei Abkommen über Fragen, die mit dem Krieg zuſammenhängen, gültig ſeien ohne Zu⸗ ſtimmung der Vereinigten Staaten. In der Note heißt es ferner, die Vereinigten Staaten hätten in letzter Zeit bei den Alliierten eine Neigung feſtge⸗ ſtellt, die Vereinigten Staaten zu ignorieren. Es ſeien Ent⸗ ſcheidungen getroffen worden ohne Amerika, als wenn Amerika keinen Teil am Sieg hätte. Amerika ſich nicht nur das Genehmigungsrecht bei Entſchei⸗ dungen vor, bei denen es eigene Intereſſen verteidigt, ſon⸗ dern erklärt auch, daß getroffene Entſcheidungen niemals ſeine Einwilligung„funden hätten und daß ſeine Zuſtim⸗ mung unbedingt notwendig ſei, um das Problem des Friedens endgültig zu regeln. Der Umſtand, daß Amerika dem Völkerbund nicht angehöre, dürfe kein Vorwand ſein, es um die Rechte zu bringen, die es durch ſeine Teilnahme am Kriea erworben hat. 4 fel Paſſus bezieht ſich beſonder⸗ auf die Verteilung der früheren deutſchen Kabel und die meſopotamiſchen Petroleumquellen, die den amerikaniſchen Intereſſen zuwiderlaufe. Ein franzöſiſcher Pumpverſuch in Amerika. Paris, 30. März.(W..) Nach einer Blättermelung aus Nero⸗ Hork glaubt man in Finanzkreiſen Waſhingtons, daß der Beſuch Vivianis vielleicht mehr der Regelung der finanziellen Lage als politiſchen Fragen gelte. Er werde, wie man glaubt, den Verſuch machen, finanzielle Hilfe in Amerika zu finden. Er beabſichtige, entweder eine kurzfriſtige Anleihe aufzunehmen gegen die Zuſicherung von Zurückzahlungsgarantieen oder er wolle wiſſen, in welchem Maße Arierika einen Teil der Reparatiensgarantie ſtelen werde, damit Frankreich in Amerika Bonds auflegen könne, die auf den Zahlungsverpflichtungen Deutſchlands beruhten. Schließ⸗ lich könne, was indeſſen nicht ſehr wahrſcheinlich fei. Viviani ver⸗ ſuchen, einen Erlaß der franzöſiſchen Schuld an Amerika zu erlangen; aber in dieſer Hinſicht ſoll ein Begleiter Vivianis er⸗ klärt haben, Frankreich werde bis zum letzten Dollar ſeine Schuſden an Amerika bezohlen. P2. ugepreiſer In Mannheim n. Umgedung monatl. einſchl. M..10 für Bringerlohn u. Einzlehun Angeigenpreiſer 1Palr Kolonelgetle.50 augto. 4— Mk., Stellengeſ. P 200% Rachl. SSSS Badiſche Reneſte Rachrichten 9—. e. 0 er afes⸗Rebenſtelle iu Mannheim: Reckarſtabt: Baldbofſtr. 4.— Feruſprecher Rr. 704040. U. dgt., Betriebsſtöru Maerielmangeln berechtigen zu Einen rſaßanfprüchenf eusgeſanene Pd. Drabt⸗Adreſſe: Generclanzeiger Mannheim. beſchränkte Uusgeben vd.f. verſpatere A me v. Unzeigen. Aufträge durch Fernſprecher— Gewäbr. Enlſpannung der eage? Abflauen der Aufruhrbewegung. Q Berlin, 30. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Geſamteindruck der Lage in Mitteldeutſchland, Rheinland und Weſtfalen iſt der einer weiteren eſonders iſt eine ſolche in Münſter in Weſtfalen zu verzeichnen. In Remſcheid wurden 15 Kommuniſten ver⸗ haftet, in Solingen ſtreikt noch ein Teil der Bergleute. Die Bergwerksverwaltung hat angekündigt, daß diejenigen Arbei⸗ ter, die bis Donnerstag nicht wieder anfahren, entlaſſen find. Die Straßenbahn verkehrt noch nicht. In Eſſen, Herford, Bochum und Buer iſt alles ruhig. In Aſchersleben atten die Kommuniſten einen 4 5 vorbereitet, deſſen usführung die Reichswehr verhinderte. Der dortige Aktions⸗ ausſchuß wurde verhaftet. In Eisleben hat heute früh eine Aktion gegen die in die Wälder geflüchteten Kommuniſten eingeſetzt. In Leipzig herrſcht Ruhe. Die Proklamation um Generalſtreik hat keinen Erfolg gehabt. Die Verſuche, Betriebe ſtillzulegen ſind an der beſonnenen Haltung der Ar⸗ beiterſchaft geſcheitert. Heute finden neue Verſammlungen 1— in der erneut über den Streik beraten werden ſoll. Um⸗ angreiche polizeiliche Maßnahmen ſind getroffen. Die Ge⸗ rüchte, daß Hölz ſich in Leipzig aufhalte, haben ſich nicht be⸗ ſtätigt. In Halle iſt die Techniſche Nothilfe eingeſetzt worden. Gegen den Bahnhof Gröbers ſind ſtärkere Polizeikräfte zuſammengezogen, die noch heute den Bahnhof entſetzen däcf⸗ ten. In Berlin wurden bei der..G. in der Brunnen⸗ ſtraße bei der Abſtimmung über den Streik 1500 für und 8500 gegen den Streik abgegeben. Die Minderheit verſuchte die Arbeitswilligen an der Arbeit zu hindern, wurden aber auf die Straße gedrängt, wo die Sicherheitspolizei ſie zerſtreute. Weißenfels, 29. März.(W..) Bei den Kämpfen zwiſchen der Sicherheitswehr und den Kommuniſten hatten nach bisheriger Meldung letztere mindeſtens 50 Tote und viele Verwundete, da⸗ runter ehr ſchwer. Die der Sicherheitswehr waren verhältnismäßig Die Weißenfelſer Mannſchaft hatte einen Toten und vier Verletzte. Erfurt, 29. März.(W..) In Erfurt iſt es vollkommen ruhig. Die Arbeit iſt allgemein wieder aufgenommen worden. Die Schutzpolizei wurde— nachmittag aus dem Fabrikviertel urückgezogen. Aus Thüringen wird nichts weſentliches über kunruhen gemeldet. Erfurt, 30. März.(W..) Heute nacht gegen 2 Uhr ertönte eine ſchwere Detonation. Wie fic herausſtellte, haben an⸗ ſcheinend kommuniſtiſche Elemente die Eiſenbahnüber⸗ führung auf der Strecke Erfurt—Kaſſel zwiſchen der Steiger⸗ Straße und der Guſtav Freytag⸗Straße geſprengt. Braunſchweig, 30. März.(W..) Eine kommuni⸗ ſtiſche Verſammlung ſprach ſich geſtern für den Gene⸗ ralſtreik aus. Heute vormittag ſoll in den Betrieben über den Streik abgeſtimmt werden. Erfurt, 30. März.(W..) Der durch die Sprengung der Eiſenbahnunterführung angerichtete Schaden iſt nur ge⸗ ringfügig, da die Sprenggranaten nicht in das Mauer⸗ werk untergebracht, ſondern nur frei in der 2 nie⸗ dergelegt waren. Als Täter kommen einige 18 8 Burſchen in Betracht, die bereits verhaftet ſind, Sie ge⸗ hören der K. P. D. an. Die Mannheimer Demonſtration. Von der Mannheimer Polizeidirektion wer⸗ den wir um Aufnahme folgender Erklärung erſucht: Die wegen ihrer Folgen bedauerlichen Vorkommniſſe am Oſterdienstag ſind in der Preſſe aufgrund der unwahren An⸗ gaben angeblicher Augenzeugen vielfach unrichtig dargeſtellt worden. Nach völliger Klarſtellung der Vorgänge wird mög⸗ lichſt bald eine amtliche Darſtellung veröffentlicht werden. Vor⸗ erſt kann nur dringend vor der Weiterverbreitung unwahrer Angaben gewarnt werden. Kein Weitergreifen der Auruhen in Baden. Karlsruhe, 30. März.(WB. Amtlich.) Nach den der Preſſeabteilung der badiſchen Regierung vorliegenden Mel⸗ dungen iſt die Lage im ganzen badiſchen Land ruhig. In Konſtanz hat eine Verſammlung von 200 Perſonen ſtatt⸗ gefunden, die aber ohne weitere Störung verlief. Karlsruhe, 30. März.(WB.) Als nach Säuberung des Marktplatzes und nach Zerſtreuung der Demonſtranten die kaſernierte Polizei abrücken wollte, drängten etwa 250 Demon⸗ ſtranten über den Marktplatz ſcharf auf den Eingang des Be⸗ zirksamtes. Aus der Menge der Demonſtranten fielen Revolverſchüſſe. Gleichzeitig wurden die Demonſtranten zum Angriff aufgereizt. Da der Aufforderung der Polizei zur Räumung des Marktplatzes von den Demonſtranten nicht Folge geleiſtet wurde, vertrieb die Polizei die Demonſtranten vom Marktplatz und den angrenzenden Straßen. Die Polizei wurde mit Handgranaten und Revolverſchüſſen empfangen. In der Kaiſerſtraße und in der Zähringerſtraße wurde ſie auch aus Häuſern beſchoſſen. Die Polizei erwiderte das Feuer. Handgranaten wurden von ihr nicht geworfen. Die Polizei hatte keine Verluſte. Auf ſeiten der Demonſtran⸗ ten betrugen die Verluſte nach vorläufiger Feſtſtellung einen Toten und fünf Verwundete. Etwa 10 Uhr nachts war die Ruhe wieder hergeſtellt. Karlsruhe, 30. März.(W..) In der vergangenen Nacht kam es in Ettlingen zu einem Zwiſchenfall. Etwa 12 In⸗ ſaſſen des dortigen Reſervelazaretts waren in die Polizeiwache eingedrungen, wo es ihnen S4 80 die wenigen anweſenden Beamten zu entwaffnen und die Fernſprechleitungen zu durch⸗ ſchneiden. Ein Verſuch, in das einzudringen, mi lang. Die Täter ſind flüchtig und werden von der Gendar⸗ merie verfolgt. Die ruſſiſchen Hetzer im Rheinlande. r. Düſſeldorf, 30. März.(Priv.⸗Tel.) In Düſſeldorf iſt die allgemeine Lage heute Miitag unverändert. In den 2. Seite. Nr. 145. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Mittwoch, den 30. März 1921. Betrieben der Aktiengeſellſchaft Gebr. Schöndorf ſind noch 800 Arbeiter ausſtändig, die übrigen 1200 arbeiten aber weiter. Heute Mittag finden in verſchiedenen Stadtteilen Verſammlun⸗ en der Kommuniſten ſtatt, um gemäß den geſtrigen Be⸗ ſchlüſſen noch einmal zu verſuchen, die Beyölkerung für die kommuniſtiſchen Putſche zu begeiſtern. Die Aus ichten dazu —4 aber ſehr gering. Auf Veranlaſſung der eſatzungs⸗ ehörde wurde heute die geſtrige Ausgabe der kommuniſtiſchen „Freiheit“ beſchlagnahmt. In der vergangenen Nacht wurden in der Stadt Plakate angebracht mit dem Inhalt:„Bündnis Berlin—Moskäu bringt Rettung“. Dieſe Plakate wurden von der Polizei entfernt und Es verlautet, daß auch im Düſſeldorfer Revier Ruſſenals Hetzer tätig ſind, je⸗ doch konnte deren Anweſenheit von der Polizei bisher nicht feſtgeſtellt werden. ie innere Kriſe. 88 London, 23. März 1921. Das Hauptintereſſe der letzten Zeit gruppiert ſich um die (Harmsworth Zeitungen nannten es ſoſ Deutſchlands, das Knie zu beugen vor den brutalen Forde⸗ rungen der Entente, um das Disputieren im Parlament über Llond George's famoſe 50 Prozent⸗Steuer⸗Bill, die die Fata Morgana der Milliarden in glänzende Wirklichkeit umſetzen ſoll und das plötzliche Zurücktreten Mr. Bonar Laws, des offi⸗ Ramen Führers der konſervativen Partei und„Prokonſuls“ ſozuſagen von Lloyd George. Geradezu komiſch wirkt die Ein⸗ ſtimmigkeit in der Unterdrückung jeder Erwähnung über die legale Berechtigung der Strafmaßregeln gegen Deutſchland alle Parteien vermeiden ſorgfältig die geringſte Anſpielung darauf.— Die Wochenblätter haben ſchärfe Artitel über die Sanktionen und die 50 Prozentſteuer gebraucht und aufs heiſ⸗ ſendſte die Albernbeit dieſer Vorſchläge vom wirtſchaftlichen Standpunkt aus kritiſtert. Im Parlament mußte die höchſte Autorität— der Generalſtaatsanwalt— zugeben, daß gemäß dem Verſailler Vertrag die Sanktionen(ſpeziell die Beſetzung von Hüſſeldorf ete.) illegal wären. Er verſuchte aber ſich aus der Schlinge zu ziehen mit einer juriſtiſch verwickelten Erklä⸗ rung, daß Deutſchland viele andere en nicht er⸗ fällt hätte, daß die Alliierten vollſtändig im Recht wären, Strafmaßregeln ſofort in Kraft treten zu laſſen! Die Proteſte und Beſchlüſſe der deutſchen Handelskammern werden nur Pogſ. oberflächlich erwähnt und der Plan des vorgeſchlagenen oykotts von Ententewaren wurde nur einmal flüchtig berich⸗ tet! Die zwei Harmsworth⸗Zeitungen„Daily Mail“ und eEvening News“ malen natürlich alle Tage den Reichtum und das Wiederaufblühen des deutſchen Handels in den ſchönſten Farben— ein unbefangener Beurteiler konnte nur zu kem Glauben gelangen, daß es ein Land wäre, wo Milch und Honig fließt, nach dem Leſen dieſer beiden Schmutzblätter. Im ſchroſſſten Gegenſatz dazu, wurden das Elend und die Zer⸗ ſtörungen in den Norbprodinzen Frankreichs geſchildert und die Zeitungen fragten indigniert„ob die brutalen Schuldigen dieſer böswilligen und empörenden Verwüſtungen ihrer ge⸗ rechten Strafen entwiſchen ſollten?“— Daß z. Zt. die briti⸗ ſchen Truppen und Polizei in Irland ſengen und niederbrennen und die Bvölkerung ſchlimmer wie ſe eine andere Nation ihre Feinde behandelt, wird natürlich nicht erwähnt! Höchſt kläglich war die Haltung der Arbeiterpartei im Parlament während der drei Leſungen der 50 Pten Bill. Die Reden waren höchſt 05 und nur in der dritten Leſung ſtimmten ſie gegen die Regierung. Die Erklärung da⸗ ſür ſcheint zu ſein, daß die Arbeiterpartei ſorgfältig vermeiden wollte, els„prodeutſch“ denunziert zu werden— mit einem Auge hin auf die allgemein erwartete Neuwahl des Parla⸗ ments— Mr. Lloyd George wackelt ſetzt recht ernſtlich. Die Unabhängigen Liberalen unter Mr. Asquith erließen auch nur einen ſchwachen Proteſt. Die Erklärung iſt dieſelbe wie bei der Arbeiterpartel, ſie wollen ſich die Wähler warm halten und nicht vor den ſtoßen mit zu großer Sympathie für die Deutſchen. Die Geſchäftswelt und die City⸗Finanziers ſind al ſolut einſtimmig in ihrer Verdammung dieſer kindiſchen Maßregel, die in Wirklichteit ein Protekkionstarif iſt gegen fremde Waren, wie einer der großen Bankiers erklärte. Nick Tappoli. Roman von Jakob Chriſtoph Heer. Copyright, 1920, by J. G. Cotta'ſche Buchhandlung Nachfolger, Stuttgart und Berlin.) 0 Nachdruck verboten.) (Fortſetzung.) Deſto mehr fühlte Uli ſich verpflichtet, Gerold ein herz⸗ licher Kamerad zu ſein, und durfte ſich getröſten, daß er die Wohltaten, die ihm Doktor von Jaberg in väterlichem Wohl⸗ wollen erwies, an den Freund nach beſtem Vermögen heim⸗ zahle. Er verlebte auf dem Schlößchen zwei ſchöne Jahre, und als die hellſten Lichter darin erſchienen ihm die Wander⸗ tage, an denen— mit Vater Jaberg die Geſtade und Städt⸗ chen des Bodenſees und des Oberrheins durchſtreiften. Aus der Wärme ſeines Weſens und der Fülle ſeines Wiſſens plau⸗ derte der Gelehrte mit ihnen.„Mir iſt der Bodenſee ein Heiligtum, ein Urherd menſchlicher Kultur, die Stätte, an der ſich die früheſten Schickſale Mitteleuropas begeben haben.“ Für ſeine Studien hätte er ſich keinen eifrigeren Schüler wünſchen können als Ulrich. Und der Junge nährte nur den einen Wunſch, daß ihm das Leben ſtets ſo freundlich geſinnt hleiben möge wie in den Konſtanzer Tagen. Als er ſich dabei überraſchte, lag ihm aber vom letzten Beſuch im Elternhauſe her ſchon ein tiefer Kummer in der Bruſt. Der Vater war an einem hartnäckigen Huſten er⸗ krankt, die Backenknochen ſtachen ihm unheildrohend hervor, er fiel aus den Kleidern, und ſein ſchöner blonder Bart be⸗ gann hereits zu ergrauen. Bald beſuchte Ulrich die Eltern wieder. Da fand er den Bater, der bis dahin aus lauter Liebe zu den Kindern in den Fragen der Erziehung faſt zu ſtreng geweſen war, FPithc von einer Milde. die ihn erſchreckte. In einem Zug tat ihm bas veränderte Weſen, die herzliche Güte des Leidenden wohl und weh. Als er den Eltern gute Nacht bot. hielt ihn die Mutte⸗ urück.„Dir baben mit Dir Ernſtes zu ſprechen, Uli. So ſahr wir die Güte des Herrn von Saberg gegen Dich ſchäpen und uns Deiner vortrefflichen Zeu⸗miſſe freuen, ſo kamm oon Deinem Oymnaſtalb⸗ſuch doch nicht weſter die Rede ſein. Du mußt in die Werkſtatt treten und den Vater entlaſten. Bir haben uns lange gegen den Gedanken geſperrt und edrich heimrufen rodllen, aber ſein Meiſter gibt es nicht zu. o müſſen wir uns an Hich halten. Wie ſchmerlich es Bur ſein mag, armer Bub, jo kennſt Du nun Deine Pflicht! In elner ſo großen Familie wie ber unſeren 1 eins dem Frauenverſammlung von 2000 Frauen aller Parteien pro⸗ ſſchickten Hände für die Arbeit. Die Ausſichten der nächſten 6 Monate erfüllen Indu⸗ ſtrielle- und Börſenmännern mit Verzweiflung, Eine Ver⸗ ſammlung zur Beſprechung der unſinnigen Cntſchädigungs⸗ 1 fand letzten Freitag ſtatt, wo ſo weltbekannte wirtſchaftliche Autorſtäten wie Sir Georg, Paich und Mr. Nor⸗ mann Angell die Hörer aufs warnten, daß wenn Mr. Lloyd Georges Politik nach den Befehlen Frankreichs machte, 15 Mill. der nächſten Generation verhungern müßten. Normann Angell iſt der Verfaſſer des berühmten Buches„Die große N in dem er jahrelang vor dem Weltkriege warnte, daß eine derartige Kataſtrophe die ganze Welt wirt⸗ ſchaftlich ruinieren würde, Sieger ſowohl wie Beſiegte.— Die Erkenntnis fängt ſich allmählich an, Bahn zu brechen, daß er Recht haite mit ſeinen Ausführungen und daß Entſchädigungen in der Höhe, wie die Entente ſie verlangt, nur Arbeitsloſigkeit und Elend in ihren eigenen Ländern hervorrufen würden. Die Ausſicht ferner, daß der britiſche Steuer ahler den Haupt⸗ teil dieſer 50 Prozentſteuer wird zahlen miſſen. gab der Ver⸗ ſammlung nicht vlel Troſt. „„Daß Nalien, Japan und Belgien nicht mitmachen werden, in der 50 Prozentſteuer, wird hier als ſelbſtverſtändlich ange⸗ nommen. Mittlerweile wächſt die Arbeitsloſigteit in er⸗ ſchreckender Weiſe, 60 000 mehr ſind dieſe letzte Woche neu an⸗ gemeldet. Und nicht nur Arbeiter werden entlaſſen, in der City keduzieren die großen Engros⸗Häufer ihr Perſonal, die großen Warenhäuſer des Weſtens, wie Harrods, John Barker, Deben⸗ zams und andere mehr haben Hunderten von Angeſtellten ge⸗ kündigt. Auf den Eiſenbahnen iſt das Perſonal auf das aller⸗ notwendigſte beſchränkt worden. Man ſieht jetzt nicht mehr ſo viel Kebſeſlbnen von Arheitsloſen, der Grund dafür iſt dſe „Staatsh lſe“ von 20 Shilling wöchentlich, die die Arbeitsloſen vor dem direkten Verhungern ſchützt. Aber dieſe Staatshilfe iſt nur bis zum 1. Juli geſichert, was wird dann werden? In den Bergwerksbetrieben ſteht eine Kriſe nach dem 1. April bevor, wenn die Regierung die Bergwerke aus der Kontrolle läßt und den Eigentümern wieder zurückgibt. Es iſt nicht wahrſcheinlich, 8 ein Streik erklärt werden wird. Die Berg⸗ arbeiter werben ihre Vergeltung erſt bei der nächſten Wahl nehmen können. In politiſchen Kreiſen gilt als das wichtigſte Ereignis die gänzlich unerwartete Ankünoigung des Rücktritts von Mr. Bonar⸗Lam als Führer der konſervativen Partei und als Miniſter neben Lloyd George. Es iſt ſchwer zu ſagen, ob die Krankheit, die ihn zum Rücktritt zwingt, politiſcher Natur iſt. Der Rücktritt iſt ein ſchwerer Schlag für Lloyd George, erſtens war Bonar Law das Bindeglied zwiſchen dem Premier und der konſervativen Partei und zweitens handelte er als Stellvertreter Lloyd George's, wenn dieſer zu ſeinen verſchiedenen Konferenzen mit den anderen Alliierten in der Welt herumfuhr. Merkwürdig iſt auch, daß vor ungefähr 14 Tagen Lloyd George's Privatſekretär, Philipp Kerr, der ſeit 5 Jahren ſeine rechte Hand geweſen war, zurücktrat, ohne jede Erklärung, und daß die Preſſe dieſes Ereignis faſt gänzlich mit Stillſchweigen überging. Ob ein Zuſammenhang beſteht zwiſchen dieſem Rücktritt und einer Rede Lloyd George's letzte Woche, in der er die Ar⸗ beiterpartei aufs Heftigſte angriff, und ſie als die größte Ge⸗ 6075 für das britiſche Reich hinſtellte, weiß man noch nicht. uf ſeden Fall iſt die Konferenz, die heute einen neuen Führer der konſervativen Partei im Parlament wählen wird, höchſt wichtig. Daß die Ereigniſſe der letzten Wochen auf eine innere Kriſe in der meſes hinarbeiten, iſt ganz klar, und der„Sturmrogel“ im Kabinett, Winſtons Churchill, der nach letzten Nachrichten friedlich die Pyramiden malen ſollte, iſt plötzlich zurückberufen worden. Viele Konſervative ſind höchſt unzufrieden mit der Poli⸗ tik der Regierung in Irland, die den Namen Englands nicht erade mit Ruhm und Ehre bedeckt hat und Proteſte in merika, den Kolonien und neutralen Ländern hervorgerufen hat. Jede Woche finden—4 Verſammlungen ſtatt, um gegen die unmenſchliche Art und Weiſe zu proteſtieren, mit der man die Sinnfeiner zu unterdrücken ſucht, und Mitglieder aller Parteien— Konſervative, Liberale und Arbeiterpartei — ſind auf derſelben Plattform zu finden. Sogar eine teſtierte kürzlich aufs ſchärfſte gegen das Hängen 19jähriger junger Leute auf ungenügende Angaben hin, gegen das Ub⸗ mit Politik zu tun haben uſw. Eine der beſten Sprecherinnen in dieſer Verſammlung war Mr. Asquith älteſte Tochter, deren glänzende Redegewandtheit im letzten Jahr ſeine Wahl in Schottland ſicherte. Falls der Finanzminiſter Auſten Chamberlain heute zum Führer der Konſervativen gewählt wird, ſo müſſen von neuem verſchiedene Wechſel im Kabinett ſtattfinden.— Daß die Liberalen immer mehr aus dem Kabinett verdrängt wer⸗ den, iſt unabwendbar und Lloyd George wird ſich nun end⸗ konſervatives Kabinett eine Stärkung des fran zöſi⸗ ſchen Einfluſſes und nicht viel Gutes für Deutſchland, Letzte Meldungen. Exkönig Karls große Entläuſchung. Wien, 80. März.(W..) Das Erſcheinen König Karls in Budapeſt hat hier zwar großes Aufſehen, aber keinerlei Be⸗ unruhigung ausgelöſt. Die Mehrzahl der Blätter betont, daß der König ſchlecht beraten war, als er ſich zu dieſem Schritte ent⸗ ſchloß. enn Ungarn, das in ſeiner Mehrheit monarchiſtiſch ge⸗ ſinnt iſt, den Könlg Karl als legitimen König auch anerkennen ſollte, ſo hätte ſeine Rückkehr doch nur im Einvernehmen mit den Regierungsfaktoren in Budapeſt erfolgen dürſen. Für Oeſterreich ſei wohl keine Verwickelung zu befürchten, da mit der baldigen Ab⸗ reiſe dez Feänigg aus Ungarn zu rechnen ſei,— Die Blätter bringen Einzelheiten über die Vorgänge in Budapeſt. Danach habe König Karl vom Reichverweſer die Uebergabe der Macht ge⸗ ſordert. Horthy habe jedoch erwidert, es ſei unmögliches, was der König verlange. Er, Horthy, habe ſein Amt von der Nakion er⸗ halten und könne dieſes Amt auch nur der Nation zurückgeben. Er müſſe, vor die Wahl geſtellt, König oder Volk, ſich auf die Seite des Volkes ſtellen. Der König ſolle worten, bis das Parlament die Ent⸗ ſcheidung getroffen habe. Der König ſel durch dieſe Mitteilung äußerſt enttäuſcht geweſen und habe tief erſchüttert dieſer Ent⸗ täuſchung Ausdruck verliehen; hatte er doch auf einen ſtürmiſchen Empfang gehofft. Im Zuſammenhang mit dem Erſcheinen des Kö⸗ nigs in Ungarn hat, wie die Blätter melden, die ungariſche Regie⸗ rung die Verhaftung des legitimiſtiſch geſinnten ehemaligen Mini⸗ ſters des Innern Benickyf und des Präſidenten des Vereins Er⸗ wachendes Ungarn Fmrecſzamyf verfügt. Auch der ehemalige tabtkommandant von Budapeſt Lukaſic ſoll verhaftet worden ſein, Die internationalen Utopiſten. Paris, 29. März.(WB.) Die internationale Gewerk⸗ ſchaftsföderation erläßt aus Anlaß des 1. Mai eine Prokla⸗ mation an die Arbeiter der Welt. Darin wird u. g. geſagt, in dieſem Jahre müſſen die Arbeiterkund⸗ gebungen am 1. Ma e denn je werden. Mehr denn je müſſen ſich die Arveiter zuſammenſchließen. Der 1. Mai müſſe den Ausgangspunkt eines energiſchen Handelns zu Gunſten der von den— 9+ Arbeitern am 1. No⸗ vember auf dem Arbeiterkongreß in London geſtellten For⸗ derungen bilden, nämlich die Sozialiſierung des Bo⸗ dens und der Produktionsmittel, des Inkrafttretens der Ab⸗ machungen von Waſhington, des Kampfes gegen die Arbeits⸗ loſigkeit durch eine Regelung der Verteilung der Roh⸗ materialien und durch den Weltfrieden. Der 1. Mat müſſe der Propaganda für die Forderung gewidmet ſein. Die Kundgebung ſchließt mit den Worten: Die Organiſation werde dafür ſorgen, daß am 1. Mai die in der interngtionalen Gewerkſchaftsföderation organiſierten 10 Millionen Arbeiter ſich erheben zur Erwerbung einer menſchenwürdigen Exiſtenz. Paris, 29. März.(WB.) Eine internationate Sozialiſtenkonferenz wird morgen in Amſterdam ſtattſinden, um die Reparationsfrage zu erörtern. Die Konferenz umfaßt unter Ausſchluß der Bolſchewiften und der Kommuniſten alle Vertreter der zweiten Internationale, die im vorigen Jahre den Kongreß in Genf aphielten. Die Vertreter des Wiederaufbaues, d. h. diejenigen, die nicht mehr in der zweiten Internationale verbleiben wollen, haben ſich 8 geweigert, der dritten(Moskauer) Internationale eizutreten. In Gottes Namen füg Dich drein.“ Der blaſſe, hüſtelnde Vater nickte.„Oa, ſo iſt's leider, Uli. Ich hätt's Dir beſſer gegönnt.“ Dem Knaben verſchlug die elterliche Eröffnung die Sprache, Im Bett weinte er ſtill und heiß. Es war ihm un⸗ endlich ſchwer, den Traum 1 ugeben, daß er ſich ähnlich wie Doktor von den Wi ſenſchaſten widmen könne und ſein Name einmal von den Erfolgen einer gelehrten Lauf⸗ bahn umglänzt werde. Ihm war, dieſe Nacht lege ſeine Jugend in Trümmer, eine blühende Welt, deren Schönheit er erſt jetzt begriff, da ſie für ihn unterging. Am andern Morgen jedoch trat er geſaßt vor die Eltern:„Alſo werde ich Schmied und kehre bloß nach Konſtanz zurück, um mich von Gerold und ſeinem Vater zu verabſchieden.“ Die Ausſprache mit dieſen beiden ging leichter, als er ſich gedacht hatte.„Auch bei uns liegen Pläne vor, die tiefer in mein Leben erzählte ihm Gerold.„Die von meinem Vater kürz veröffentlichten Wanderſtudien aus der Vorgeſchichte des Bodenſee's haben ihm mancherlei An⸗ erkennung eingetragen. So die Einladung der mit reichen Mitteln ausgerüſteten Prähiſtoriſchen Geſellſchaft in Kopen⸗ G daß er zur Heranbildung ſunger däniſcher Forſcher in Sülland und auf den benachbarten Inſeln ähnliche Unter⸗ ſuchungen alter Kulturreſte und Denkmäler veranſtalte wie am Bobenſee. Der Antrag lockt ihn; es gibt dagegen nur das einzige Bedenken, daß ich inich wegen melnes Bildungsganges von üm trennen muß. Ich habe ihm aber geſogt daß ich gern wieder eine Weile bei meiner Mutter leben würde. So wird es wohl kommen, vom—65— Gut aus werde ich das 8 in Lübec beſuchen und meinen Vater, der dem däniſchen Ruf folgt, nur noch dann und wann ſehen. Ich habe mir über dieſe Wendung Deinetwegen Gedanken ge⸗ macht, Ulrich. Ich wollte Dich einladen, mit mir in den Norden zu ziehen; doch ein Schweizer Junge würde es dort oben vor Heimweh kaum aushalten. So bltter 0 uns das Scheiden iſt,— das Schickſal, das Dich in die Werkſtatt zwingt, er⸗ leichtert es mir, vom ſchönen Konſtanz hinwegzugehen. Im übrigen werde ich gelegentlich wohl wieder in die Gegend kommen. Und wir bleiben Freunde.“ Herzlich waren— die Abſchiedsworte des Doktors „Utrich, wenn Du 0 im Leben Anſtoß findeſt und weißt nicht, wo aus und ein, ſo wende Dich an mich.“ An kühlem, ſonnigem Morgen gab Gerold dem Schul⸗ — 4 das Geleit über die Höhen em Unterſee. Stahlblau ag das Gewäſſer im Frühlingefrieden und der unendlichen Stille des weitgeſpannten Himmiels. Zum erſtenmal und wohl unter dem Einbruck der bevorſtehenden Trennung ſprach er ausführlich von ſeinen Eltern.„Beide ſind ſo herrliche Men⸗ wieder die Hand reichen können. Die Mutter, eine groß und lebhaſt begabte Frau, mochte ohne das geſellſchaftliche Leben der Städte nicht auskommen. Die i eee Nerven des Vaters ertrugen es nicht. Darüber entſtand unter den Gatten Streit. Die Mutter irotzte und verlebte einen Winter allein bei Freunden in Berlin. Dort lernte ſie einen berühmien Sänger kennen; es 1 655 ſich, was den Vater zur Schei⸗ dungsklage bewog. Seither leben ſie beide einſam, Und ich, das Kind ihres erſten Jahres, bin das zwiſchen ihnen hin⸗ und hergeworfene Opfer.“ Gerold ſchwieg, erſt nach einer Weile ſetzte er hinzu: „Warum ich davon ſprach, Ulrich?— Ich meine, Du fullkei nicht ſo traurig ſein über die Wendung in Deinem Leben. Du haſt doch Eltern, die einig ſind!“ Ulrich war es, das Herz Gerolds ſei dem ſeinen noch nie ſo nahe geweſen wie in dieſer Stunde. Sie verſprachen ſich. wie weit das Leben ſie ſetzt auch auseinander führe mit⸗ einander einen zu unterhalten, und unvermerkt waren 40 auf ihrer Morgenwanderung über die Höhen nach dem Schlößchen Arenenberg gekommen. Sie plauderten nicht 10 ſondern hielten ſtille Ausſchau über das liebliche Ge⸗ lände, über die von blauen Waſſern eingefaßte Inſel Rei⸗ 9 die anmutigen Burgenhügel des Hegaus, und der letzte lick Ulxichs hing an dem aus breiter Ebene ragenden Kon⸗ ſtanzer Münſter. Er wußte, die Tage, die er im Bannkreis des ehrwürdigen Bauwerks verbrachk hatte, würden zu den ſeines Lebens zählen. on der Reichenau herüber kreuzte der Dampfer, der Augenblick des Abſchieds war da. In ſtummer Erſchütterung trennten ſich die Freunde. Die wunderſchöne Fahrt rheinab bis 5 Schaffhauſen und die weite Straße von da nach Eglisau legte Ulrich in düſteren Träumen zurück. Als der Abend über die Glebel hereindämmerte, ſchlenderte er umſchauhaltend die Hauptgaſſe des Städtchens hinab auf die Rheinbrücke. Die Betglocke läutete. Aus der Kirche traten zwei Mädchen und ſchauten au den Strom, das Kind des Mesners, das er ſtets mit eine plattgedrückten Zwetſchge verglich, und neben ihr Nick, die v⸗ leher gern beim Läuten half. Bei ihrem Anblick ging ihm en Stich durchs Lerg er hätte ihr Grüße von Geroſd beſtell können, aber er hachte:„Bah, der Flattervogell“ und gh Rit mürriſch⸗linkiſchem Gruß vorüber. Er brachte aber d⸗ Bild der R lange mehr aus dem Sinn, di⸗ dunkeln 9 ie langen Wimpern, das weiche, krauſe Haar, bas aum bändigen ließ, die roten Wänglein und die noch viel rötern Lippen. Er ſuchte es zu vertreiben, indem er an die vielen hübſchen Mädchen dachte, die er in Rbee hatte, ſein Herz aber ſchrie:„Schöner als Nick iſt ſchen, ich nicht weiß, wen höher ſtellen, Vater oder Mutter. 8 bringen. Und Du haſt ſa nicht nur Ben Peuon Korf khr 8 m, ſondern auch ebenſo ge⸗ Sie ſind aber zu weit auseinander geroten, als daß ſie ſich ſe Fortſetzung folgt⸗) brennen von Häuſern unſchuldiger Leute, die abſolut nichts gültig entſcheiden müſſen, ob er zu den Konſervativen über⸗ geht oder ob er zurücktreten wird. Leider bedeutet ein mehr — len en ich lb⸗ ter ich je⸗ et r⸗ n. tte ⸗ 10 t⸗ n 5⸗ e⸗ i⸗ r⸗ 0 EE teuere — nicht an, höchſtens ſucht er den Segen eines — * Ritwoch, den 30. März 1921. Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 3. Seite. Nr. 14“. Wirtſchaftliche Fragen. Die Beaufſichligung der Schiffahrt an der badiſch⸗ franzöſiſchen Grenze. Das badiſche Arbeitsminiſterium hat ſoeben eine Ver⸗ ordnung über die Beaufſichtigung der Schiffahrt en der Zollgrenze erlaſſen. Nach dieſer Verordnung har in ſeder Gemeinde, deren Gemarkung an den Rhein enklang der badiſch⸗franzöſiſchen Grenze ſtößt, die Ortspolizeibehörde ein Verzeichnis über die in der Gemeinde gehaltenen, dem örtlichen Waſſerſtraßenverkehr dienenden Schiffe u führen. Dieſes Verzeichnis muß nicht allein den Namen und den Stand des Schiffseigentümers enthalten, ſondern auch genaue Bezeich⸗ nung über die Art des Schiffes(Motorboot, Nachen uſw.) und ſeine Ladefähigkeit. Die Schiffe müſſen künftig von der Orts⸗ olizei nummeriert werden. Die Eigentümer der dem örtlichen Wafſerſtrabenverkehr, dienenden Fahrzeuge ſind verpflichtet, jedes Fahrzeug bei der Ortspolizeibehörde der Gemeinde, in er es gehalten wird, vor der erſten Fahrt zum Eintrag in das Schiffsverzeichnis ſchriftlich anzumelden. Weiter wird ve⸗ ſtimmt: Alle nicht auf der Fahrt oder nicht ſonſt in Gebrauch befindlichen Schiſfe dürſen nur an den innerhalb jeder Gemar⸗ kung beſtimmten——— angelegt werden. Die Sam⸗ melplätze werden nach dem Bedürfnis burch das Bezirkscntt im Benehmen mit der Zoll⸗ und Waſſerbaubehörde beſtimmt. Im Einverſtändnis mit der Zollbehörde kann das Bezirksamt in einzelnen Fällen das Anlegen von Schifſen außerhalb des Sammelplatzes geſtatten. Während der Nachtzeit, das iſt eine Stunde nach Sonnenunter ang bis eine Stunde vor Sonnen⸗ aufgang müſſen die Schiffe am Uſer angeſchloſſen ſein; im Ein⸗ verſtändnis mit der Zollbehörde kann das Bezirksamt Nachſicht erteilen. Auf Schiffe im Eigentum der Reichs⸗ oder der Landes⸗ verwaltung und auf die Fahrzeuge des durchgehenden Gro⸗⸗ chiffahrtsvertehrs finden dieſe Beſtimmungen keine Anwen⸗ ung. bund. Peatuſche petämyfung des Mehiſchleichaudels Berlin, 28. März. Nachdem die Wochenmenge des für Hausbalfc abgegebenen amerikaniſchen Wei⸗ zenmehls(Kochmeh 5) von dem Reichsminiſterlum für Er⸗ nährung und Landwirtſchaft im Februar auf 200 Gramm er⸗ höht worden iſt, iſt, wie bereits mitgetellt, mit Wirkung vom 16. März ab die Ausmahlung dieſes Mehls auf 70 Pro⸗ ent herabgeſetzt. Gleichzeitig wird die Reichsgetreide · telle infolge günſtigerer Einkäufe in der Lage ſein, den reis des amerikaniſchen Weizenmehls den Kommunalver⸗ bänden mit nur 6,25 Mt. für das Kilogramm zu berechnen. Die Kommunalverbände ſind angewieſen, die Juſchläge zur Deckung ihrer Unkoſten und für den Kleinhändler auf das Rotwendigſte zu beſchränken, damit der Verbraucher für ein fund amerikaniſchen Weizenmehls möglichſt nicht mehr als 3,50 Mark zu zahlen hat. Es darf gehofft werden, daß die Hausfrauen, wenn ſie für einen ſo niedrigen Preis einwand⸗ freies, weißes Mehl für Haushaltswecke erhalten, auch das Schleichhandelsmehl nicht mehr beziehen werden. Trausportarbeilerausſtand in Zweibrücken. V Zweibrücken, 30. März. In den Ausſtand ge⸗ reten ſind am Dienstag vormittag die im Deutſchen Trans⸗ ortarbeiterverband organiſierten Fuhrleute, Möbel⸗ kransporteure, Lagerarbeiter, Kraſtwagenlenker uſw. des weibrücker Transportgewerbes. Die Arbeit wurde einge⸗ ellt, weil die Arbeitgeber eine wöchenkliche Lohnerhöhung von 50 Mk. ablehnten. Nach Ausbruch des Streikes ſah man geſtern vielfach Arbeitgeber auf dem Kutſchbock der Rollfuhr⸗ werke, damit wenigſtens die eiligen Bahngüter uſw. zugeſtellt werden konnten. Eine Anrufung des Schlichtungsausſchuſſes wurde von der Arbeiterſchaft einſtimmig abgelehnt. Städtiſche Rachrichten. Die kaufmänniſche Lehre beginnen, ſo wird uns geſchrleben, in dieſem Jahre wieder zahlreiche 97 e Leute. Unzählige kewählen den kaufmänniſchen Beruf in der Hoſftun„darin ſpäter einmal ihr Fortkommen zu finden. Da iſt es nun die Hauptſache, daß ſchon in der Lehrzeit die ordentlichen Grund⸗ lagen geſchaffen werden. Deshalb iſt es eine ernſte Pflicht der Eltern und Vormünder, ſorgfältig zu prüfen, ob die gewählte Lehrſtelle auch wirklich die Ausbildung zum tüchtigen Gehilfen der ſpäter vorwärts kommen kann, verhürgl. Daneben aber ſind noch allerlei geſetzliche Beſtimmungen zu beachten, die ſich auf den Lehrvertrag, den Rück⸗ tritt vom Lehrvertrag und überhaupt das ganze Lehrverhältnis be⸗ der Lehrling in den bei dem Betriebe des Geſchäfts vorkommenden kaufmänniſchen Arbeiten unterwieſen wird. Die zur Ausbildung er⸗ forderliche Zeit und Gelegenheit darf dem Lehrling nicht durch Ver⸗ wendung zu anderen Dienſtliſtungen entzogen werden. Die Dauer der Lehrzeit richtet ſich nach dem Lehrvertrag. Innerhalb des erſten Monats nach Beginn der Lehrzeit kann das Lehrverhältnis ohne Einhaltung einer Ree gekündigt werden. Dieſer erſte Monat gilt als Probemonat. Es kann aber auch eine längere Probe⸗ zeit vereinbart werden, doch darf dieſe wiederum die Dauer von drei Monaten nicht überſteigen. Wenn ſich der Lehrling einem anderen Berufe zuwenden will und ſein Vertreter, der Vater oder der Vor⸗ mund dem Lehrherrn darüber eine ſchriftliche Erklärung abgibt, ſo endigt das Lehrverhältnis nach Ablauf eines Monats. Tritt der Lehrling der abgegebenen Erklärung zuwider vor Ablauf von neun Monaten in ein anderes Geſchäſt als Handlungs⸗Lehrling oder ⸗Ge⸗ hilfe ein, ſo iſt er dem früheren Lehrherrn zu Schadenerſatz verpflich⸗ tet. Vorteilhaft iſt, die Lehrverträge ſchriftlich abzuſchließen. Aber bevor unterſchrieben wird, muß man alles genau durchleſen, damit nicht ungeſetzliche oder einengende Beſtimmungen und Dinge unter⸗ ſchrieben werden, die ſpäter Anlaß zur Klage geben. Der Ge⸗ werkſchafesbund der Angeſtellten, Geſchäftsſtelle Mann⸗ heim, erteilt den Lehrlingen und deren Eltern oder Vertretern ſach⸗ 8 Rat in allen Angelegenheiten, die das Lehrlingsverhältnis reffen. Die Reichsverbandsprüfung, die ermitteln will, ob der Schũ⸗ ler däsjenige Maß der Schulbüldung erlangt hat, das der früheren wiſſenſchaftlichen Befähigung zum Einjährigendienſt entſpricht, 0. nun in Baden eingeführt worden. Unter dem Vorſitze von 4 30 Hof⸗ rat Dr. Roſe iſt in der Zeit vom 17. bis 22. März ds. Os. die erſte S in Mannheim am Inſtitut Sigmund mit gutem Erfclig abgehalten worden. Den Schülern(Tag⸗ und Abenbſchule) iſt durch dieſe Einrichtung die Möglichkeit geboten, Prü⸗ fungen an den Höheren Privatlehranflalten ſelbſt abzulegen. Eine Varnung vor der Jremdenlegion wird auf eine An⸗ ordnung des badiſchen Unterrichtsminiſteriums hin in den Schulen, insbeſondere in den Fortbildungsſchulen, in den Gewerbe⸗ und Han⸗ delsſchulen erfolgen. )( Die Viehzätlung in Daden. Nach den Ergebniſſen der Vieh⸗ zählung vom 1. Dezeinber 1920 hat ſich in Bäden die Zahl der — 0— im abgelaufenen Jahre von 61099 auf 63 334 erhöht. Der Rindviehbeſtand iſt von 611 477 auf 725 58 Stück gewachſen. Milch⸗ —* gibt es in Baden insgeſamt 345 766 Stück. Die Zahl der Schafe hat ſich auf 79 616 erhöht, das ſind 6159 mehr als im vorigen Jahre. Die Geſamtzahl der Schweine beträgt 419 408 gegen 408 201 Dei der letzten Zähnung. Ziegen wurden 179 697 Stück gezählt. 3111 Stück weniger als bei der letzten Zählung. ONB. Aufhebung der Jenſur in der Pfalz. Bei den regen Be⸗ ziehungen, die zwiſchen Mannheim und der Pfalz beſtehen, dürfte es intereſſieren, daß nach Aufhebung der Preſſezenſur in der Pfalz 05 geſtern auch die bioher vorgeſchriebene militäriſche Zen⸗ ur der Telegramme in Wegfall gekommen iſt. veranſtaltungen. 4 Städt. Konzerte im Nibelungenſaal. Am lommenden Sonntag fin⸗ det iein ſtädtiſches Konzert ſtatt. Für Sonntag, den 10. April iſt ein Operettenabend als zweites Geſamtgaſtſpiel Darmſtädter Künſtler unter Leitung von Kapellmeiſter Ferdinand Wagner in Aus⸗ ſicht genommen. 3 Grund⸗ und Hausbeſitzerverein Mannheim E. B. Auf die 3 Mittwoch abend in der Liedertafel ſtattfindende ordent⸗ iche Mitgliederverſammlung wird hiermit nochmals aufmerkſam gemacht. Nus dem Lande. & Heidelberg, 29. März. Die Allgemeine Ortskran⸗ kenkaſſe ſür ben Amtsbezirk Heidelberg hat jetzt den Plan verwirllicht, ſich ein eigenes Erholungsheim zu ſchafſen. Sie hat das Hotel Bittoria in Seeheim an der Bergſtraße (Heſſen) angekauft, das mit einem größeren Garten verſehen iſt und für dreißig Erholungſuchende Platz bietet. Außerdem wurde ein Arzt, Medizinalrat Dr. Lange aus Hermſtädt, früher in Meckesheim, als Vertrauensarzt der Kaſſe im Hauptamt angeſtellt. )(Weißenbach(Murgtal), 21. März. Auf einem hieſigen Sägewerk wurde der Säger Pius Reichel von einem zurück⸗ ſchlagenden Holzſtück derart an den Kopf getroffen, daß er ſofort tot war.— Bei Langenbrand fuhr ein Laſtauto in eine Schafherde und tötete 14 Schafe; viele wurden ver⸗ letzt; der Schaden beträgt 30 000 Mk. )6 Badenweiler, 23. März. Ein gefährlicher Hoch⸗ ſtapler, der längere Zeit hier ſein Handwerk trieb, dürfte für einige Zeit unſchädlich gemacht worden ſein. Im Winter 1919/20 tauchte hier ein angeblicher Doktor ing. Bitimann auf, der als an⸗ ſchoinend ſchwerreicher Mann und ehemaliger Leutnant der Bonner Huſaren ſich Eingang in die beſten Kreiſe zu verſchaffen wußte. ziehen. So verpſlichtet z. B.§ 70 90B. den Lehrherrn dazu, daß ———— Hurch einen ſingierten Kauſvertrag mit einem Holländer wußte er iieeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee ——— Berliner Theater. Wenn ſich ein Richtdramatiker, ein Antidramatiker mit dem Theaterteufel verbrüdert, tann ſolch ein ſchauerliches Unding wie Paul Zechs„Verbrüderung“ entſtehen. Alle Irrtümer und Impotenzen und Sünden eines die Bühnen verwüſtenden Zeit⸗ geſchlechts ſind in dieſem brüllenden und von nichts als Phraſen krie, ſenden Höllenbreughel ins Groteske geſtelgert. Selbſtverſtändlich wieder Vater und Sohn. Selbſtverſtändlich wieder Pazifismus und letzter Abguß des ſchon im erſten Aufguß ſo üblen Haſenclever! Aber kein Reſichen Geſtaltung, kein Fintde, unhe Völter⸗Erlöſung? Das klingt komiſch unter dem Eindkuck der unbarmherzigſten Belaſtung armer Zuhörer, die ſchließlich auch ein Teil des Volkes und der Menſchheit ſinde Umſoweniger könnte diesmal faſtchr f Publi⸗ kum und in Gegenſatz bringen, als ſa die ſträfliche Aufführung Neu Voltsbühnenvereins übergegangen iſt, unternommen wurde. cherlei iſt wunderlich an 25 Kauxigen Ereignis; nichts ſo ſehr, als daß der Verfaſler des matſchigen Phraſenhaufens ein— Dichter iſt. Ein in Gedichten legitimierter Dichter. Paul Zech, der Lyriker. 7* Uraufführung im Reſidenztheater der Brüder Rotter. Dem neuen Mann: Otto Ernſt 9 85 hätte ich ein heſſeres Rhodus ge⸗ (Sogar auch, well er mir beruſen ſcheint, ein beſſere⸗ Stüc.. J Wier Iſt ſo zu ſprechen erlaubt angeſichts einer Rollen⸗ heſetzung, die drel Diamanten ins Halsband flocht? Lueie Höflich! Slka Grüning! Paul Wegener! Und nach knalterndem, dröhnen⸗ dem Beifall? Ebendeshalb. Die maſchinellen Beifallsorkane der Rotterbühnen machen mißtrauiſch gegen den Erfolg und reizen jene, die ſich nicht von der Claque enimündigen laſſen, zu ſchärferer Be⸗ trachtung der Schwächen.„Das Privileg“ hat einen richtigen Theater⸗ mann zum Vater. Das iſt ein Schimpf nur in den Augen ſolcher Poelikaſter, die jür die Bühne eine unalückliche Liebe hegen und ch darum zur Keuſchheit bequemen. Nicht jedes Verhälinis zum 41 muß ſchmutzig ſein, und in einem richtigen Theaterſtück köͤn ⸗ nen mehr dichteriſche Keime ſtecken, als mancher anmahende erx⸗ reſt glauben machen Heſſe kokettiert nicht mit dem geheimnisrollen Schwindel, aher el von Koketterie iſt auch er nicht, er kut 93 piel zu gute auf eine unbegrenzte freie Würdigung alles Triebhaft⸗Ratürlichen, und es laßt ihn das Feingefühl im Stich, gu unterſcheiden, welche Ratürlichkeiten mit dem ſchönen und lieben Menſchenherzen, das er ſeiner Margret Volzin in die blühende Bruſt geſetzt haben will, am Ende noch vereinbarlich ſind. Die Witwe Volzin iſt eine junge Bönerin, und das Stück ſpielt in der Zeit der Bauernkriege um 1525, ſie in den Dörfern dem menſchlichen Urzuſtande dher waren als heute. Eine hiſtoriſche e ruſt 3⁴ eſtimmten olkstheater, das vor kurzem in den 9 an⸗ alters, für das, was ihm wohlgeſällt. Die dramatis Fabula be⸗ dient ſich das einem Dichter nicht zum erſten Mal willkommenen „Herrenrechtes“, und ein katholiſcher Domdechant und Landesvater beſteht auf dem kaiſerlichen Privileg. Wie die engliſche Godiva, begibt ſich die Volzin in die Höhle des Löwen, mit der opfermütigen Abſicht, ihrem Dorfe für künftige Zeit die Befreiung von Frauentribut zu erliſten. Reizvoll entwickelt Heſſe aus Zwang und Widerſtand die innere Bindung, die Liebe. Gegen die Kühn⸗ heit der weiteren Begebenhelten wäre auch nichte einzuwenden, wenn der Verfaſſer es verſtanden hätte, ſie pſychologiſch auszufüllen. Doch bleibt es leider abrupt und daher verletzend, daß die Volzin beſchließt, mit ihrem und des Domdechanten Kind gleich nach deſſen Geburt ins Dorf zurückzukehren und daß ſie ſich dann wirklich ohne viel Kummer von dem liebenden Manne trennt, um des ihr früher ſchon recht vertrautenſMüllermeiſters treues Weib zu werden.. Alles, alles iſt möglich— doch iſt es Sache des Dichters, uns zu über⸗ eugen.... Das Schmalz, mit dem Heſſe die letzten Szenen ein⸗ ſettet, zeugt gegen ihnl Hermann Kienzl. Kunſt und Wiſſen. Bleichers Püdagogium der Toukunſt teilt mit, daß am Mon⸗ tag, 4. April, der Unterricht in allen Fächern wieder aufgenommen wird; es beginnen alsdann neue Kurſe der Violin⸗Meiſterklaſſe Licco Amar, der Kammermuſikklaſſe Ernſt v. Gizycki und neue Dalcroze⸗ Kurſe von Frl. Frieda Back. Hauptwerſammlung des Verbandes pfälziſcher Geſchichts ⸗ und Alierlumsvereine. In der am 29. März ſtgttgefundenen erſten Hauptverſammlung des Verbandes pfälziſcher Geſchichts und Alter⸗ tumsvereine gab der 9* Vorſitzende, Muſeumsdirektor Dr. Sprater⸗Speyer zunächſt einen kürzen Bericht über die Grün⸗ dung und den Zweck des im vorigen Jahre gegründeten Verbandes und hob dabei hervor, daß nunmehr ein Jahrhundert alter Wunſch der Pfälzer, die Gründung der pfälziſchen Landesbibliothek und die Inventariſation der Kunſtdenkmäler in der Pfalz in Erfüllung gehe. Der Verwaltungsausſchuß, der auf 3 Jahre gewählt wurde, ſetzt ch zuſammen aus Muſeumsdirektor Dr. Sprater⸗Speyer als erſter orſitzender, Archiorat Dr. Lueas als ſtellvertretender Por⸗ ſitzender, Hauptlehrer S als Schriftführer und Archivrat Or. P 44 ffer Speyer als Schatzmeiſter ſowie 10 Beiſttern, Rach Erledigung der geſchäftlichen Ungelegenheiten Fielt Hauptkenſervator Proſeſſor Dr. Rader ⸗Mänchen einen intereſſanten Vortrag, Ueber den lltergriſchen Charakter und die Methode der Inventariſation der Kunſtdenkmäler der Bheis An Stelle des am Erſcheinen verhinderten Oberbibllothekars Dr. Reis⸗ mülller⸗München, des unterzeichnenden Leiters der pfälziſchen Lan⸗ besbibliothek, der über dieſes Inſtitut einen 94 4 ſollte, e „Sprater unter U über die 120. rektor Dr ln 2 W1 9 0900 0* neen,.. K. Meee ſich eine größere Geldſumme zu verſchaffen. Im bayeriſchen Allgäu gelang es dann, den inzwiſchen flüchtig gewordenen Hach⸗ ſtapler zu verhaften, Es ſtellte ſich heraus, daß man es mit einen 40 Jahre alten Felix Hellermann aus dem Rheintal zu tun hatte, der im Jahre 1918 vom Landgericht Köln wegen umfangreicher Betrügereien und Fälſchungen zu 5 Jahren Zuchthaus und 15 009 Mark Geldſtrafe verurteilt worden war. In den Revolutionstagen ſich auch ihm die Tore des Zuchthauſes. Auch auf dem ebiete der Liebe ſoll der Schwindler Erfolge gehabt haben. Man erzählt ſich hier, daß er mit nicht weniger als 30 Damen in näheren Beziehungen ſtand. Nus der Pfalz. p. Ludwigshafen, 29. März. Von der Rheinbrücke aus ſtürzte ſich geſtern mittag eine 22 Jahre alte Kellnerin in den Rhein. Sie verſank ſofort in den Fluten. Hilfe konnte ihr nich! mehr gebracht werden. Dahn, 29. März.(ONB.) Auf der Burgruine Drachenfels warfen—·4 mit ihren Bergſtöcken im Scherz gegenein⸗ ander. Einer der eiſenbewehrten Stöcke drang einem Touriſten in die Seite, ſodaß er in ſchwerverletztem Zuſtande ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. Kachbargebiete. sw. Viernheim, 29. März. Tot aufgefunden wurde der 50 Jahre alte Georg Frank neben Kank Fahrrah auf der Straße nach Lorſch. Die Todesurſache iſt noch unbekannt. sw. Lamperkheim, 28. März. Verunglückt iſt in einer 9 en Fabrik der Arbeiter Hahl. Der erſt Zwanzigjöhrige gexiet eine Maſchine. Die Verletzungen waren berart—9 baß er auf dem Transport nach dem Krankenhaus ſtarb. sw. Nierſtein, 28. März. im Rhein wurde die Leiche einer etwa 35 Jahre alten Frau geländet. Die Perſonalien konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. In Kleidungsſtücken fand man die Buch⸗ ſtaben A. E. und A. St. Sportliche Runoſchau. Luftfahrt. Lörrach, 29. Märg(W..) Die Umgründung der Badi 6945 Luft⸗ verkehrgeſellſchaft iſt bereits im Gange und ihre Veilegung von Baden⸗Baden nach Lörrach in Kürze zu erwarten. Zur ördrrung der Porarbeiten wurde ein achtgliedriger Ausſchuß beſtellt. Die ahl der Garantiezeichner beträgt ſchon jetzt über 60, worunter ſich größere Lörracher Firmen befinden. In techniſcher Beziehung iſt aß einſchließ⸗ lich dreier in Berlin angekaufter und des jetzt von der Entente freigegebe⸗ nen, in Lörrach befindlichen Foggerflugzeuges insgeſamt 6 Flugzeuge zur Verfügung ſtehen. Radſport. sr. Zum Großen Straßenpreig der Filminduſtrie erfahren wir noch: Die Deulſche Radfährer⸗Union entſchloß ſich, in Wittenberg das Rennen aß⸗ ſarrurn, da die Kontrolleuxe, die Bitterſeld beſetzen ſollten, keine Möglich⸗ eit gefunden hatten, ihren Arbeitsort zu erreichen. Außerdem ſchwirrten Gerüchte von Brückenſprengungen, Einſtellung des Bahnverkehrs und ähn ⸗ liches. Auch die von Wittenberg riet von der Weiter⸗ jahrt ab. Daß die Vorſicht der D. R. U. vielleicht eiwas übertrieben war, konnte nicht werden, Daß ſie tatſächlich nicht—9 war, ergab die weniger Minuten ſpäter ſtattfindende Fahrt Berlin— eipgig des Bundes Deutſcher Radfahrex. Deren Teilnehmer durchfuhren Witten⸗ berg und kamen unangeſochten bis nach Leipzig. Der ſportliche Verlauf der Filminduſtriepreiſes iſt kurz folgender: 44 Berufſahrer ſtellten ſich am onntag morgen dem Starter. Die Fahrer hatten anfangs ſehr unter Sprühregen und Gegenwind zu leiden. Später kläxte ſich das Wetter am, Hinter Treuenbrietzen verſchärſte Aberger das Tempo, ſodaß das Feld Seinemene 17 Fahrer bildeten am Wendepunkt noch die Kopf⸗ gruppe. it Rückenwind ging es dann im ſchärfſtem Tempo wieder zur Reichshauptſtadt zurück. Bei Potsdam waren die Spitzengruppe nur noch 5 Fahrer, die dann auch int Endſpurt den Schluß des Rennens unter ſich ausmachten. Aberger ſiegte ſehr ſicher. Fußball. sr. Mitteldeulſche Fußballmeiſterſchaft. Am Karfreitag fanden zwei Spiele ſtatt. Vacker Hale und Eoeordie⸗ lauen lieferten ſich in Chemnitz ein unentſchiedenes Spiel von:3 und in Lehp⸗ zig ſiegte die Leipziger Spielvereinigung über den Verein für Be⸗ wegungsſpiele⸗Coburg mit:0. In beiden Spielen wurde nur mäßiger Sport gezeigt. Rugby. & Heidelberg, 29. Märg. Am kommenden S den 8. April ſteh: dem Heidelberger Rugby⸗Fußball ein außerordentliches Exei nis bevor. Nach mehr als 7jähriger Pauſe iſt es der Heidelberger Rudergefellſchaft ge⸗ lungen, zum erſtenmal wieder internationale Bezſehungen aufzunehmen. Sie hat den holländiſchen Meiſter, Studenten⸗Rugbyllub Delſt, zu einem einmaligen Weitſpiel verpflichtet, das hier in Heidelberg auf dem Spiel⸗ platz in der Neuen Kaſerne ſtattfindet. Wenerdienſinacheichten der badiſchen Landeswekterwarte in Karioruge. Beobachtungen vom Mittwoch. den 30 März 1821. Suhr mergens(MBT) Unf Grund lan“⸗ und funkentetegraphiſcher Meldungen. ——————————— Enſidruaſ Tem Pind Riederſcligg ber Ort— Wichte. Srte Wetter letzten Slend. Hamburg. 756.6 8 8 leicht heiter 05 Königeberrg..————— F—————— rankfurt a. M.3259.2 8 Ssw ſſchwach bedeckt.5 ünchen 160.2 17 3 teicht wolttg 0 Kopenhagen. 755.5 6 W leicht wolkig 1 Stockhoſm—————— Haparandag—————— Bodod.423—0 0 lelcht heiter— Paris 7583 4 8 lelcht wolklos 2 Zinc—————— FFTCC 8 Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(* mergens) Vliſt nie 177 Se, ri beroe F n 88. 1 1423 9 53 115* SRichtStariqg 8 42 We Wertheim...151 760.40 7/ 16 5 SW. leicht 2 Königſmuhl.. 563 759 30 5 12] 3. 8. leicht ens Karlsruhe...1277095 9 16 8550 ſeecht.5 Baden⸗Baden 21375950 7/15 98 leicht ſoe 1 Villingen..715 7606 5 18 4JSW ileicht 05 8 Hof 1281 648.30 2—1 Sw ſichw. ͤ 2 1. Blaſten 780————4— 4 Allgemeine Witlerungsüberſicht. Eine Furche tiefen Luftdrucks erſtreckt 10 non der Rordſee nach Frankreich und— auch unſerm Gebiet krübes, kühles Werter mit pereinzelten Regeafällen. Das Tiefdruckgebiet wird 0 langſam oſt⸗ wärts bewegen und bei ſeinem Vorübergang noch Regen bringen⸗ Später wird der Himmel unter dem Einfluß eines über den briti⸗ ſchen Inſeln vordringenden Hochdruckgebleies ſich aufheitern, doch iſt auf dauernde Beſſerung nicht zu rechnen, da vom Ozean her ein neues Tief vordringt. Botausſichtliche Witterung bis Donnerskag, 31. März, nachts 12 Uhr. Zunächſt trübe und Regenfälle, kühl, ſpäter vorübergehend Auf⸗ heiterung. Ermüden Inre Augen belen Lesen oder schen 810 undemmiich in der Feme, 6 benötigen Nie riehiige Augenglüser. Ohne Mehikosten untersuchen vle mre Augen und ſertigen konekte Qläser, Gee. F. Käpernick 0 Alplem. Augenglas-Sporlaſiet 75 34 9 —3 4 — +. Seite. Nr. 145. ee Zum en des Handeisvertrages mit Schweden. Nachdem der deutsch-schwedische Handels⸗ vertras von 1911, der nur noch mit dreimonatlicher Kündi- Zung liei und für den 16. März 1921 von Schoeeen gekündigt worden war, durch Scheitern der Verhandlungen nicht mehr zustande gekommen ist, besteht zurzeit zwischen Schweden und Deutschland ein vertragloser Zustand. Die Vertrags- Zölle sind in Fortfall gekommen, und der autonome Zoll- tarif ist in Kraft getreten. Da beide Seiten aber nicht geneigt zu sein scheinen, einen Zollkrieg oder eine Differenzierung Herbeizuführen, kann der vertraglose Zustand wohl iuit einer stillschweigenden Meistbegünstigung gleichbedeutend erachtet werden. Die tiefere Ursache für den ergebnislosen Ausgang der Verhandlungen dürfte in der Unsicherheit zu suchen sein, dlie durch die feindlichen Zwangsmaßnahmen gegen Deutsch- land auch in den handelspolitischen Beziehungen der Neutralen eingetreten ist. In Schweden werden die„Sanktionen“ Segen Deutschland scharf verurteilt, aber man kennt aus dem Kriege das rücksichtslose Vorgehen Englands, wern es sich um die wirtschaftliche Knebelung der Neutralen handelt, und Will abwarten, ob England es wagen wird, dem neutralen Handel mit deutschen Waren durch besondere Schikanen Schwierigkeiten zu bereiten. Der englischen Forderung von Ursprungszeugnissen steht man scharf ablehnend gegenüber. Andererseits. ist die schwedische Industrie zurzeit in einer sehr schwierigen Lage und fordert zu ihrem Schutze staatliche Hilfe. Man fürchtet, daß deutsche Waren in Schweden zu Preisen auf den Markt geworfen werden, die eine Konkurrenz schwedischer Erzeugnisse sehr erschweren. Die Hauptschwierigkeiten in den deutsch- schwedischen Handelsvertragsverhandlungen bildeten die sogenannten Erz⸗ Sicherungsklauseln, deren Beibehaltung von Deutsch- land gewünscht, von Schweden aber abgelehnt wurde. Zwischen der Trafik Aktiebolaget Grängesberg und ein⸗ zelnen deutschen Hüttenwerken bestehen nämlich Erzliefe- rungsverträge, von denen sich die schwedische Gesellschaft wegen zu niedriger Preisbedingungen befreit sehen möchte, aber auf privatrechtlichem Wege nicht loskommen kann. Die schwedische Regierung setzte sich für die Interessen der Ge⸗ sellschaft ein, um mit Hilfe der Handelsvertragsverhandlungen von Regierung zu Regierung und durch die Möglichkeit der Festsetzung von Mindestpreisen die privaten Abmachungen Kinfällig zu machen. Diese Politik der schwedischen Regie- rung wurde in Kreisen der deutschen Industrie nicht recht verständlich gefunden, weil Schweden in seiner Erzgewinnung hedeutende Kapitalien und eine große Zahl von Arbeitern be⸗ schäftigt, in seinem Erzabsatz in hohem Maße auf Deutsch- land als den Hauptabnehmer schwedischer Erze angewiesen ist und große Erzmengenlager besitzt, die es nicht absetzen kann. In Narwick z. B. lagern z wei Millionen Tonnen Erze, die während des Krieges an England verkauft wurden, dort aber nicht gebraucht werden. Auch sonst war der deutsch⸗ Schwedische Handelsvertragsentwurf recht mager. Er lehnte sich zwar im allgemeinen an den bisherigen Handelsvertrag an, aber sämtliche Abmachungen über Ermäßigungen in den heiderseitigen Zolltarifen waren in Wegfall gekommen, und auch der Ausschluß von Ein- und Ausfuhrverboten war neben 5 Erzsicherungsklauseln in dem Entwurf nicht mehr ent⸗ Halten. Die letzten Verkandlungen Haben am 7. März stattgekunden. Da scwohl Schweden wie Deutschland ein Interesse daran haben, den vertraglosen Zustand ni icht zu einem dauernden werden zu lassen, ist zu erwarten, daß bald wieder neue Ver⸗ handlungen aufgenommen werden. D..K. Pfalzwerke.-., Ludwigshafen a. Rh. In der heute in den Räumen der Rhein. Elektrizitäts-.-G. stattgefundenen Generalversammlung waren 6 Aktionäre mit 7019 Aktien und ebensoviel Stimmen vertreten. Der Vor- sitzende, Herr Geh. Hofrat Mahla, gedachte vor Eintritt in die Tagesordnung mit Worten der Anerkennung der Tätigkeit des verstorbenen Aufsichtsratsmitgliedes, Herrn Handwerks- kammervorsitzenden Ludwig Chormann aus Kaiserslautern. Die Versammlung genehmigte alsdann einstimmig die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung. Gegen die Ver- teilung von%/ Dividende aus dem Gewinn von 806 315 4 wendete sich jedoch der Vertreter der pfälzischen Kreisge- meinde auf Grund des Beschlusses des Kreisausschusses mit der Begründung, daß die Pfalzwerke keine Erwerbsgesellschaft in dem Sinne, möglichst hohe Gewinne zu erzielen, sondern mehr ein Unternehmen gemeinnütziger Art seien. Die Kreis- gemeinde stelle daher den Antrag, daß die Dividende auf 6/% Crie bisher) herabgesetzt würde. Herr Direktor Bührins erwiderte gegenüber dieser Auffassung, daß die Pfalzwerke Keineswegs von den Gründern des Unternehmens in diesem Sinne ins Leben gerufen worden seien. Der Antrag auf Herab- setzung der Dividende auf 6/% wurde mit 3684 Stimmen der pfälzischen Kreisgemeinde und der Stadt Frankenthal ange- nommen. Dadurch werden für die Verteilung 435 00 an- statt 507 500 erforderlich, während sich der Vortrag auf 344 00„ erhöht. Alsdann wurden die Wahlen in den Auf- sichtsrat infolge satzungsmäbigen Ausscheidens von vier Mitgliedern und infolge Ablebens eines Mitgliedes erforder- lich. Ferner erklärten Herr Oekonomierat Berg in Dreisen und Herr Ockonomierat Schneider ihren Austritt. Die pfälzische Kreisgemeinde beantragte alsdann die Erhöhung der Mit⸗ gliederzahl des Aufsichtsrats von 16 auf 20, die die Genehmigung der.-V. fand. Es waren demnach insge- samt 11 Neuwahlen vorzunehmen. Es wurden gewählt: die Herren Sanitätsrat Dr. Bayersdörffer in Neustadt, Dr. Fried- rich in Frankenthal, Fabrikant Ruppel in Ludwigshafen, Bahn- verwalter Bernatz, Sekretär Gable in Ludwigshaſen, Volksbank- Girektor Saul in Neustadt, Alex Müller in Kaiserslautern, Ober⸗ bürgermeister Strobel, Bürgermister Dr. Weiß in Ludwigs- hafen, Bürgermeister Rösinger in Zweibrücken und Kommer⸗ vienrat Th. Frank in Mannheim.— Zum Schluß dankte der Vorsitzende noch den ausscheidenden Mitgliedern, besonders den Herren Dr. Ehrenspeck und Hofrat Krafft, die in hervor- ragendem Maße an der Verwaltung beteiligt waren. * .G. für Rheinisch-Westfälische Industrie in Köln. Nach Abzug der Besoldungen und Handlungsunkosten einschl. Ver- gütung an den Aufsichtsrat von 27 413 2² 020„) und der Steuern von 29 401(12 158) verbleibt ein Reingewinn von 111 521&(92 448), woraus 7%(%) Dividende ver- teilt werden sclien. Der Vortrag stellt sich auf 3649(533) MH. Die Gesellschaft hat von ihren Wertpapieren die Restbestände in 57% Deutscher Reichsanleihe und 3% Preußischen Konsols mit Nutzen gegen den Buchwert abgestoßen. Ebenso habe sie durch Abgabe eines mäßigen Betrages von Beckumer Cement⸗- zbtien und Orange-Kuxen von den Kurssteigerungen dieser Eftekten profitieren können. Der Umtausch der Trierkuxe wurde im verklossenen Jahr vollzogen. In der Bilanz er⸗ nsinen u. a. Banksuthaben mit 410 917&(306 782 und Soustige Debitoren mit 239 546 1(96 291), Krediteren haben au Lordern 48 846„(25 733. Bürsenhericht2. Frankfurter Wertpapierbörse. Frankfurt, 30. März. ODrahtb.) Die Börse war nack zögern- der Fröfknuns fest unter Bevorzugung einiger Sonderwerte, zu denen Fhönix, Deutsche 50 Se/ 2 2 Idhof 5 0 Frankfurter eeeee Festverzinsliche Werte. a) Inlündlsche. 29. 80. 2. 0. 4% Mannh. v. 1901/8/0—.— 82.50 25% Bacische Anleihe 88.10—.— 70 75˙ 395 Bayer——.50—.— 4% e lohsanl. 5 25 44— 8470 86.80 66.25 3¹ 00% do. 55.10 08 4⁰ 3 87. ru, Els Prlor. 78.80.— 300 üo. 987.59.25—00 70.—— 8 Sien ehgatranl. 39.55 88. ee 118 2⁰ u. V. do.—.— 6% Oost. St.-B. v.———.— 4½% 1l. Relohsschatzanl. 72.— 72.10 4176 ½ do. Sohatzanwele. 28.80 29.— 20% Freub.* 98.75 40 83 32* 139— —.— 0. elnheltl.. 35 70 eraantege Konsole—— 985 85 Un—*9—* 55.50 34.— 0. St.-Bte. v. 20 Bad. Anlelhe von 1919 72.60 72. 3½% d0. St.⸗Bte. v. 1897—.— 16.50 Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 01v.] 28. 30. Div. D.. Badisohe Bank 8½ 86.34.—Chem. Rütgerswerke 12¼½(600.405. Serliner Handelsges. 10 22.——.— Südd. Srahtindustris7f.—.“— 8 Bank 85 8 2255⁰———— 270.80 outsche Bank 2.— orgmann W..—1—.— D. Effekt.- u. Weohselb.7 171.50—.—Felten& Gullleaume 4 469—488.— ee resdner Ban 1 8 Sktr.-Ges. Mannh..— Natlonalbk. f. Deuteohl.7) 205..— Sonuekert Rurnderg 8 231.—227.78 P— 5 153.50 83 e 125——* Tülzisohe Hyp.-Bau—.— umniw. Foter 9 72.— Rhelnische Credithank 7 161.— 18f.— fHoddernh. Kupferwerk—- 373.— 377.50 he liyp.-Bank 9 163 50 183.50 Jungnans Gebrdder 12 275.— 275.— Sudd. Bisoonto-Goes. 3 193.— 193.— 9—.——.— B—Al elerkadrik Spier—.—— ——————— 5—.—— 9005 705 306.——.— Deutsch-Lüx. Bergw. 12 319.— W.— d.. Ingbert——— —— 0 66( 4— 8— Golne 1— 240.50 247.— arpener Zer—4 2 5 Lall. Werterbgelo 25 671.— 3 383— Hannesm.-Rür.-Werke 6 593.— Gd. Badenla.— Spersonl. Elsenb.-Sed26 2088.25 2880 d0. Badleche Durkach 14 319.— 229.— 0. Sisenind.(Caro) 14 288., 24.50 Peinſerngdrer 8 24. 23— Phänix Bergbau 20 559.50 880.— Fasthinenfbe. 282.50285. V. Kön.- u. Laurahütte 20 348.— 346.— d48. Kisennoh—11.90 Transport-Aktier a. Orlerner, Barlack 13 449.— 490.— Schantung—. Fald& Rea, AAEmasoh.13.— 2²8.— Hamb.-Am. Pakettahrt— 182.— 136.— Karferaher Aasch. 19 287.—325.— 5 Hagch. u. Arm. Klein— 226.—222.— Rorddeutscher Lloyd— 154.b0 179.75 Pfälz. Aähm, Kayser 12 20.— 240.— Ooat.-Ungar Stanksü., 7% 78.— 133.— Sohnelipr. Franbenth. 7 224.— 24.90 238.— 24450 5 304.— 305.— r orzollen Wesse——.——.— Wayse& Frehtag— 393.50 303.—Pi. Fulverfabr. Ingnert 209——..— Cementw. Heſdelberg 10 270.— 289.50 Sellinzustrle Wofek 7 20.80—.— Badische Anllin 527.50 534.—Spinnerel Ettlingen 7 310.——.— Chem. Scholdeanstalt 20 500.— 604.75 Karsmfparnsslnn. Kals. 12 373.50—. Ohem. Grlesh.-Elektr. 1 390.— 881. Fürtwanzen 15.——— —3— 411.— 414.80 0 1— 125 chem, Fabr. Nannd.—.——.— 20 Stofkabr. Waldhe.—518.— Chem. Fahr. Buhiheim 4 585.— 500.—Zuokerkfahrlk, Sad. 14 410.30 129.— do. Holzverkohlung 5 373.—373.50 do. Frankentkal— lig 83 223.50 Berliner Wertpapierbörse. Festverzinsliche Werte. a) Reichs- und 20. 30. 4¼% Oestorr.Schatzanw.] 2. 20. Staatspapiere. Slüberrente] 18.78 16.75 5⅜ O, Schatzanw. Ser. 1I-—“.%½, do. Paplerrents ½ 55 10. Sl10 10 9910 975 490. 8 75.25 74.75 0. Serle IV— 80. 90 4½% d0. Serle—IK 72.0 22.— Saenbahn 1 135.50 130.— 4½% do. 1020r 92.— 32.70 4% d0. Bagdad- 9 0 Boutsohe e 525 77.50 4 109.80 105.75 5 Sn 40.280505 1045 5 1 5 30% 40. 67˙8567.75 0. 08.-0se 439.— 428.— 36 reokiaone konsole 99.— 60.10 5 5 0. 155—3 90 83.60 83.0 4% 40, gofdrente 42.2 13.— o Sadlsche Anlelbe 73.— 72.60 4% do. Kronenrents 19.80] 19.75 ong Anleihe 83.— 22.8810 7 9 95 urter Stadtant.“ 95 95.40f40 Stastsbaak, alte 57.80 58.— 7% Eünoioner Stadtanl. 34.28 81.— 4% 40. e gue ee e—— SS ert 108.2 101.25 b) Ausländische 8 do., neus oritnt 62.59 6. 40 1%0, dd., Obligatlonea 27.25.25 „Rentenwerte. 40 9% Anatolier, Sef. I, U1 12.— 123.— 4½% Oestorrelohlsche 4% do., Soris 11 104.50 103.50 Sohatzanweisung 27.75 23.— 400 9 AE8, Ohlig. v. 1908—-.——.— 40% do. Goldrente 82.25 32.50 5% b. Ueberses- El.-Obl.—.—.— 4% do. oonv. Rente] 13.75 19.50 Dividenden-Werte. Transp.-Alrtien. biv.] 29. 30.—* 9 7* 5 Sohanti 533.—— keldmuhte Fapier 5.—* Kreksete. 9 E2—Pee „ Borl.—.——.—Friedrichshütte—.— S 25 103.—1 Gasmoftoren beutz 10 233.— 239.— Oost, Staatseisonb. 7/ 131.50 120.50] Gelsenkiroher 30r w. 1 343.— 348.— Saltimore and Ohlo— 423.— 427.— do. Guüstahl 10 77 8 Peinz-Heinriohbahn 8—.— 310.— 9— 5 810.— .-Austr. Dampfsobß.——.— 390.50 Goldscl midt, las 3 751.50 770 Hamb.-Amerik. Pakstl.— 183.— 137.50] Goldschmidt, Tn. 2 13¹ 374.— lamb.-Südam.'soh.— 330.— 370.— Hardoger Soſier 12——3* ftana ameiseh.,—.—— fach Kurte 14 — HHirsch Kupfer.— Rocddeutsche LIoyd 165. 177. Höohoter Farbwerke 14 412.— 414.75 Banle-Aktlen. Hoesoh Elsen u. St. 24 770.—770.— Berliner Handeis-Ges. 10 233.— 238. Hohenlone-Werke 5 234.50 235.— e 5———— 75—9—. armstädter Ban— 0.— Kallw. Ascherslebea.—.— beutsohe Sank 12 235.— 350.— Kattowvitzor gergbad 28 293.—203.50 — 99——75——— 7—— resdner San 2.50 r. Köetin.—.— Hitteld. Kredltbanx 8 179.75 180.— Kosthelmer Tellulose 8 923.—323.— Mationalbk. f. Doutsohl. 7 204.75 2041. Lahmeyer& C0. 8 212.—217.— Oesterrelch. Kredit 6½ 60.50 63.25 Lauranütte 2 345.— 341.— Relchsbank.79 145.50 1465.50 6— 70— 7 5 nko an.—.— Industrie-Alxtien. Tudwiz Loewe à Co. 16 33.75 315.— Aboumulat.-Fahrik 17 404. 410.—Tothriager Hutte 12 397.— 405.50 Saieeoc e 10 28 8 40.— persanl.SlremS48 28.— 2— rwer 3.— orsg enb.-Bed. 29.—.— .-G. Anlt. Treptow 16 424.25 425.— do. Eisenlndustrte 14 288.—295.— Aligem. Eloktr.-Ges. 10 275.— 277.50 do. Kokswerke 17 452.— 403.75 Angio-Continontal 6 233.— 363.35 Oreastela 4 Koppel 16 51.— 532.— Auhgsb.-Nürnb. Masch. 10 342.50 34).— Phönlx Bergqhau 20 659.— 676.78 Badische Anilin 18 535.— 539.50 Rheln. Sraunkohle 20 1650.-659.— Bergmann klektr. 12 305.25 305.50 Bnn. fMetallw. Vorz. 0 344.78 343.50 Borſiner Elekte. 8 243.— 245,50 Rhein. Stahlwerke 20 618.— 513.— Pe, e Bismarokhütte.—— ombaoher Hütten Bochumer Gubstahl 15 465.50 433.—Ritgerswerke 12/ 402.50 404.75 Gebr. Böhlor& Co. 12 490.— 490. Saohseawerk 20 312.— 306.— Brown, Boveri& Co. 8 1000.0 1025.0 Soauekert 4 0o. 9 223.—237.75 Buderus Elsenw. 7½ 619.—603.— Siemens& Halske 10 299.— 305.— Chemisone Grieshelm 12392. 390.—[Telephon Berliner 15 372.— 371.— Chomisohe Weller 12 357.50 357.50[ Turkisohe Tabakregle— 925.— 925.— Chemisohe Albert 30 634.— 625.— Unionw. Borlin-Ahan. 10 276.— 279.75 Conoordia Sergvau 22 4065.50 403.50Verein. Fränk. Sonuhk. 16 227.—242.— Daimier Motoren 5 223.— 215.— Vor. Ganzstofts 0 810.— 359.— Deutsch-Luxemburg. 12 320.-323. V. Stw. Zypen 4 Ws 30 880.— 988.— .-Uebersee klektr. 0 1043.0 1041.0 Vogtländ. Aasohlnen 10 284.— 289. Deutsche Erdöt 45 999.— 1010.0 Westeregein Akall 85 503.— 508.78 Deutsohe Kallwerko 7 334.— 335.13 Zelistoff Waldhof 0 1496.— 514.— Deutsche Stelnzeug— 315.— 319.—[Deutsch⸗Ostafrika— 215.— 216.78 D. Waften u. Munition 30 555.— 576.—Reu-Guines 503.— 520. Dürkoppwerke 25 52.— 512.—[Otaul Mlaen 4. küsenb.—— 313.— 511.23 Elhertelder Farben 16 449.— 44.— 0. Genusscheis— 1482.— 422.— Elektr. Liont u. Kratt 5 21.— 26.50 Pouᷣone Petrolems— 770.— 175.— Bk. f. o. Unt.(Zürioh) 0 120.——.— Fomona—— Eschweller Bergwerk 12 311.— 323.75] Reldburg— gehörten. Die Kurssteigerung bei Phönix betrug zum ersten Kurs 11; auch sonst hielt sich der Markt der Montanpapiere gut behauptet, wobei Gelsenkirchen im Verlaufe anzogen. In Nordd. Lloyd entwickelte sich ein reges Geschäft; der Kurs stellte sich gegen sestern um weitere 9/%/ höher. Deutsche Petroleum 787—795, streiften den Kurs 800, gaben aber später auf 790 nach. Zellstoif Waldhof bewegt; mit 402 er⸗ ötknend, stiegen diese auf 507. Von chemischen Werten blieben Badische Anilin gesucht, plus 9/; auch Griesheim und Höchster bewahrten feste Haltung: Scheideanstalt strebten nach oben. Elektropapiere boten keine besondere Kurs- bewegung; als gebessert gehen A. E.., Licht u. Kraft hervor. Daimler-Motoren lebhafter, 141—142½. Rheinische Braun· kohlen 678 bei größeren Umsätzen. Sehr fest lagen Pinsel⸗ labrik Nürnberg, Hannoversche Papieriabrik Ahlfeld und Badische Zuckerfabrik. Valutawerte wiesen nur geringe Kurs⸗ veränderungen auf. Schantungbahn seit längerer Zeit—— notiert, 555. Oesterrcschische—— 8 5 8 reichische Sreu Oesterreichische LAnderbank, Wiener Bankverein ein lebhaftes Geschäft aufweisen. Mansfelder Kuxe mit 3300 gesucht. Benz-Motoren jester, 223. Holzmann- Aktien 316. Mexikaner lustlos. Der Schluß der Börse gestaltete sich ruhig, aber fest. Privatdis kont 34%. Berliner Wertpapierbörse. X Berlin, 30. März.(Eis. Drahtb.) Das energische Vor⸗ gehen der Kegierung sesen die Kommunisten und das Fehl⸗ schlagen der Streikbewegung saben der Borse einen zuversicht⸗ lichen Ton, zumal die Auiwartsbewesuns in einzelnen Spezial- werten sich fortsetzte. Das sgilt besonders von Petroleum. Deutsche Petroleum konnten die Sestrige Steigerr 8 gut be⸗ haupten, Deutsche Erdöl zogen um 25/ an. Die Börse glauht an einen Interessenkampf zwischen einer deutszhen Grohbank und einer ausländischen Petroleumgruppe um die Deutsche Petroleumgeselischaft. Höher waren auch Deutsche Waffen, + 25“, ierner Oesterreichische Kredite. Am Montanaktien⸗ markt setzten Phönix 15% höher ein, die übrigen Werte um —10%. Bismarckhütte + 10%, die übrigen oberschlesischen Montanwerte waren behauptet. Am Markte der Schifiahrts⸗ werte setzten Nordd. Lloyd und Paketfahrt ihre Aufwärts⸗ bewegung um 5/% fort. Automobilwerte etwas schwächer. Alte Benz 230. Am Elektromarkt stiegen A. E. G. um 5. Unter den Nebenwerten fanden Zellstoff Waldhof und Ausburg-Nürnberger Maschinen Beachtung. Valutawerte nicht. einheitlich. Schantung etwas schwächer. Mansfelder Kuxe 5250. Im Verlaufe machte die Besserung der Montanwerte weitere Fortschritte. Der Kassaindustriemarkt war recht jest. Am Devisenmarkt zeigte sich angesichts des Ab⸗ flauens der Streikbewegung eher Abgabeneigung. Die Kurse waren hei stillem Geschäft etwas schwächer. London etwa 248, Newyork 6294, Paris 438, Schweiz 1090. Gesucht waren rumä⸗ nische Noten, 85, und Budapest 19,5. Polennoten weiter schwächer, 785. Die Mark kam aus Kopenhagen mit 8,98, Stockholm 6,72, Zürich 9,15. Amsterdam 4,58. Devisenmarkt. Frankfurt, 30. März.(Drahtb.) Mit Ausnahme der Devisé Italien, welche im Vormittagsverkehr ein lebhaftes Geschäft aufwies, war die Kursbewegung unregelmäßig. Budapest be- festigte sich, 1973. Im amtlichen Verkehr unterlag Devise Holland einer größeren Bewegung. Italien fest. Sonst blieb das Geschäft weiterhin schwankend. Newyork schwächer. Im kreien Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: London 24855(amtlich 247 40. Paris 430(440), Brüssel 489(46055), New⸗ vork 63(6276), Holland 2190(217250, Schweiz 10924(1090550, Italien 255—257(2590. Frankfurter Devisen. Amtilon 20. März 30. März 29. Mürz 20 Mürz Geld Brief Seid Sriet geld Brlef deid Brief Roliand. 2185.202188.7002169.802174.20 Norwsgen. 1008.90 RR Selglen.488 50/ 409 60 460.— 461.Sohweden. 1457.501460.501488.50 1471.50 Londen.247.75 246.25 247.— 1*——————— Parie. 488.-440.—439. ork. 63.12/ 63.27 62.50 88.89 Sohwele. 1091.901094.101083 1040. 13 Wen, altes-—“—.——.— Spanlen.878.10/ 880.90—— 875.900.-Oest. abg.] 16.35 16.39] 16.98 17.02 Itallen.. 250.50 251.— 5259.25 Budapest—.——. 4 19.78 19.80 Dänemark fä01. 01206.501i118.40 718.30 Prag... I 19.481 19.821—.— Frankturter Notenmarkt vom 39. Mäez. Ssid Sriet Seld J Brler Amerkanische Noton. 61.35 62,12 foesterr.-Ungar., alto. 3 Belgisobccee 433.50 459.59 Norwegtszosnss—.—— Dünisohe—.——.— flumäneode„Jr— Englischhs 247.25 21425[Spaalsche——— Fränzösische.437.— 440. Sohwelzer 1073.50 1082.30 Hoffündisogne 2171.— 2174.—[Sonwodlsonks———— ktallenlsohe 253 50[Tscheoho-Slovak.. 01.38 82.38 Oesterreloh. abhest 0.7 10.07 Uagarlsone 19.53] 20.— Tendenz: ruhig: italienische Noten sehr fest. Berliner Devisen. Amtileh 29. März 30. Hürz 29. März 30. März Geld Brlef Geld Brlef dold Brief L Geid! Briet Rolland 2172.20 Me Verk 63 43/ 63.57/ 62.71 Brllesel, 50 459. 03/ 459.50 aris. 438.30 439 20/ 439.20 Ohristlanſa. 1013.951016.031013.95/1018.0SohWelz. 1091.901094 10/1083 90 1068. 10 Kopenhagen 1108.85 1111.151113.851121.15SPanen. 884.10—9 674.10—— Stookholm. 1478.1479.—1451.—1484.— Oest.-Ung. Helsingsfors 752— 159.20 152.30/ 232.70[Wien abq. 675 16.82 16.75 16. Itallen 20 232. 257.200 257.80[Cag. 62.02 82 2 892.27 82 47 London 240.— 24/.501 248.48 246.85[audapest J 18.35] 16.88 15.50 19.64 Heussle Drahtherichie. r. Düsseldorf, 30. März.(Eig. Drahtb.) Viersener-G. für Spinnerei und Weberei in Viersen. Die Gesellschaft bean⸗ tragt eine Erhöhung des Aktienkapitals von 2,4 auf 4,8 Mill.&. Die neuen Aktien sollen den alten Aktionären zur Verfügung gestellt werden. Das Stimmrecht der beantragten Vorzugs⸗ aktien soll insofern etwas günstiger als das der bisherigen Stammaktien von 200 Taler sein, als den Vorzugsaktien von 1000„ zwei Stimmen und den Stammaktien eine Stimme zu⸗ Sebilligt wird. Als Dividende werden der.-V. 10% gegen 5% im Vorjahre vorgeschlagen. Waren und Märkte. Berliner Produktenmarlct. Berlin, zo. März.(Drahtb.) Am Produktenmarkt blieb die Stimmung bei mangelnder Unternehmungslust im allgemeinen matt, obgleich für den Konsum die notwendigsten Einkäuie stattfanden. Mais wurde wenig gehandelt und stand nach wie vor unter dem Druck von Angeboten von Bezugsscheinen. Hülsenfrüchte waren billiger verkäuflich. Lupinen waren schwächer, Seradella nur schwer verkäuflich. Oelsaaten ent⸗ behrten der Nachfrage. Melassefutter hatte lustlosen Verkehr. Heu war in schnell lieferbarer Ware gefragt und fester. Preisrückgang für Fensterglas. Seit einiger Zeit stockt bei den deutschen Fensterglashütten der Absatz nahezu völlig. Die Ausfuhr, die in früheren Monaten fast 10% des gesamten Absatzes betrug, hat in den letzten zwei Monaten fast ganz aufgehört. Die Inlandpreise sind daher für bestes sächsisches Fensterglas auf etwa 29&, für mittleres auf 22—24 je Quadratmeter zurückgegangen. Minderwertiges Glas für Gar⸗ usw. ist bereits zu 158—19„ von den Glasfabriken zu haben. Hauptſchriſtlennnng⸗ Dr. Frig——— ——— für Politik: Dr. Fritz Goldenbaum; ür Feuilleton: A. Maderno: für Lokales und den übrigen redaktionellen Ingalt: Richard Schönfelder: für Handel: Dr. A. Nepple: für Anzgeigen Karl Hügel. Druck und Verlag: 8 Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G. m. b.., Mannbeim 6. N. Geſchäfliches. Die in Nummer 106 unſeres Blattes gehrachte Notiz über die vom Stadtrat beſchloſſene Wiederherſtellung der 2800 KW.⸗Turbine des Städt. Elektrizitäts⸗Werkes in Mannheim im Betrage von M. 215 000 bis M. 275 000 tragen wir noch nach, daß der Auſtrag den Pfalz⸗Elektromotoren⸗Werken, Aktien⸗Geſellſchaft in Frankenthal zur ſchnellſten Ausführung übertragen worden iſt. Die Firma hat auch die Reparatur an dem defekten 1400 Kw.⸗Generator des Städt. e welcher wieder in 9 — ——— Mannheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 145. Aus der Welf der Techn Alles in der Natur läßt ſich begreifen und erklären: nur die Natur ſelber nicht. Das Telegraphon. Die Jixlerung des Telephongeſprächs. Von Siegfried Hartmann. Seit vielen, vielen Jahren ſpricht und ſchreibt man von einem Apparat, der telephoniſche Geſpräche automatiſch auf⸗ chreibt, eine Verbindung„on Fernſprecher und Phonograph 5 März 1904 wurde von mir ausſührlich über eine Erſin⸗ dung von Poulſon berichtet, der auf ganz eigenartige Weiſe das Problem löſen wollte. Jetzt endlich, nach langen Jahren abe ich die erſte praktiſche Löſung in einer Fabrik auf der riedrichſtraße in Berlin geſehen, die in ihren Häuſern auch viel fleißig ſchaffende, werktätige Menſchen birgt. Und was beſonders freudig berührt: der von der Geſchäftswelt ſo lange herbeigeſehnte featt arbeitet nicht nur ganz ausgezeichnet, iſt nicht nur konſtruktiv tadellos durchgebildet, ſondern er hat auch bereits das Plazet des Reichspoſtminiſteriums gefunden, die Erfindung iſt alſo nicht nur praktiſch vollendet, ſondern ſie darf auch von ſedem Telephantpge an ſeinen Apparat ange⸗ ſchloſſen und benutzt werden. Angeſichts ſo vieler andrer, den Botſchrit bremſender Verfügungen unſrer allzu bedenklichen Poſt, die das Publikum mehr bemuttert und bevormundet, als ihm und vor allem ihr ſelbſt zuträglich iſt, ein recht beachtens⸗ werter Er olg. 1 Der Geſchäftsmann der allernächſten Zukunft mietet ſich ein„Telegraphon“(die Apparate ſollen aus betriebstechniſchen Gründen nicht verkauft, ſondern vermietet werden)), dann er⸗ ſcheint ein oſtbeamter und bringt an dem Telephonapparat eine kleine unbedeutende Aenderung an. Hierauf wird der Apparat: ein Ponograph größerer Abmeſſungen, aufgeſtellt. Bler Taſten erleichtern dem Laien die Bedienung. Sobald er ein Telephongeſpräch führt, deſſen Aufzeichnung ihm wichtig erſcheint, drückt er auf die Taſte„Schreiben“ Der Apparat etzt ſich in Bewegung und gräbt Wort für Wort, Rede und Pegelrede, in einen Wachszylinder ein. Zu jeder Zeit kann ſich der Geſchäftsinhaber das Geſpräch von ſeinem Apparat wiederholen laſſen, er braucht nur die Walze einzuſtellen und auf den Knopf„Hörer“ zu drücken. Das Telephongeſpräch iſt urkundlich feſtgehalten. Irgendein Zweifel über eine gemachte Beſtellung, über den Abſchlußprels, über eine wichtige Mitteilung iſt nicht mehr möglich. Das Telephongeſpräch iſt urkundlich feſtgehalten. Irgendein Hrwei⸗ ſel über eine gemachte Beſtellung, über den Abſchlußpreis, über eine wichtige Mitteilung iſt nicht mehr möglich. Das Tele⸗ hongeſpräch erhält denſelben Charakter wie ein Brief, zumal nötigenfalls aus dem Charakter der Stimme auch feſtgeſtellt werden kann, wer geſprochen hat. Die Technik hat Mittel an der Hand, um das im Zweifel genauer und zuverläſſiger zu ermitteln, als etwa den Schreiber eines Briefs aus der Hand⸗ ſchrift. Das Telephongeſpräch wird ſicherer wie ein Telegramm. Berſchiedene kleine Fineſſen am Apparat machen die Benutzung äußerſt beguem und zuverläſſig. Mancher wird erſtaunt fragen, warum dieſe ſcheinbar ſo einfache Kombination von Telephon und Phonograph, wo doch beide ſeit Jahr ehnten bekannte Dinge ſo lange auf ſich warten ließ. Die Erklärung iſt nicht ſe die in unſerm Telephon ankommt, iſt ſo leiſe, daß ein gewöhn⸗ licher Phonograph darauf nicht reogiert. Dieſer gräbt be⸗ kanntlich die Schwingungen der Sprache in eine Wachsmaſſe. Dazu gehören aber immerhin genügend ſtarke Schwingungen, alſo eine laute Sprache. Nun kannte man allerdings ſchon lautſprechende Telephone ſeit Jahr und Tag, aber das waren Remlich Umſtändliche, ſchwerfällige Apparate, die nicht an das mit Schwachſtrom arbeitende Fernſprechnetz ange⸗ ſchloſſen werden konnten. Inzwiſchen iſt jedoch auf einem ganz andern Gebiete, dem der drahtloſen Teſegraphie und Tele⸗ onie, eine äußerſt wichtige Erfindung gemacht worden: die Verſtärkerröhre.“ Das iſt ein kleiner Apparat, der beinahe aus⸗ ſieht wie eine elektriſche Glühbirne. Dieſe Röhre, deren Be⸗ ſchreibung und Wirkungserklärung hier zuweit führen würde, ermöglicht es, die ſchwachen, feinen elektriſchen Schwingungen, n Fernſprechleitungen ankommen, ganz bedeutend ährend man z. B. bei der drahtloſen Tele⸗ nahe Entfernungen mit einem gewöhnlichen Fernſprecher nur ganz, ganz leiſe die Worte verſtehen kann, nur für ſehr feinhörige Menſchen überhaupt vernehmbar, wird nach Einſchaltung von einer oder zwei Verſtärkerröhren die Sprache ſo laut, daß man den Hörer bloß vor ſich hinzulegen braucht, man verſteht jede Silbe im ganzen Zimmer. Poulſon hatte 1904 einen andern Weg verſucht. Er ane den ſchwachen Fernſprechſtrom zum Magnetiſieren eines Stahl⸗ bandes benutzt, der die Sprache aufmagnetiſiert. Mit einem andern Apparat wurde dann dieſer wechſelnde Magnetismus wieder in Sprechſtröme verwandelt und einem Hörapparat zu⸗ geführt. Es erwuchſen aber praktiſche Schwierigkeiten, die nicht überwunden werden konnien, ganz abgeſehen davon, daß für die Aufnahme eines Geſpräches von 5 Minuten 750 Meter Stahlband erforderlich waren! 0 Die Anmendung der Verſtärkerröhren macht dieſen Um⸗ weg überffaſſig an kann ohne weiteres die vorhandenen und techniſch bewährten Konſtruktionen: normales Telephon und normalen Telegraphen, benutzen. Bei meinem Beſuch erfuhr ich auch, daß noch eine andre, chwierigere Leiſtung dem Konſtrukteur geglückt iſt: die Her⸗ ſtellung eines Apparates, der ſich bei Abweſenheit des Ange⸗ ruſenen ſelber meldet, das Geſpräch entgegennimmt und— die Hauptſchwierigkeit, an die der Laie gar nicht denkt,— nach Vollendung der Meldung, 0 verurſacht durch das längere Ausbleiben weiterer Sprachſchwingungen, dem Amt das Schlußzeichen gibt, ſo daß die Verbindung wieder getrennt wird. Ich konnte mich perſönlich von der trefflichen Wir⸗ kungsweiſe überzeugen. 5 rief den Apparat, an dem ein Pa zurückblieb, durch eine andere Amtsleitung an,„Hier elegraphon“ ertänte es deutlich,„das Büreau iſt geſchloſſen, es iſt niemand mehr anweſend, aber Sie können Ihre Mittei⸗ iung ſagen, ich zeichne ſie auf.„Bitte, Namen und Udreſſe rechi deutlich! Sprechen Siel“ Och machte darauf eine kurze Mittelluns, von deren richtiger und deutlicher Uufnahme ich eine Minute ſpäter an dem neuen, aber noch nicht ver⸗ Ruuſeerlgen Berſuchsapparat überzeugen konnte. Roch eine andre, faſt diaboliſche hat der Erfin · per nach gleichem Prinzip ausge 10 einen„Sauſchphono Auf dem Tiſch ſteht ein ſchwarzer Rahmen, deſſen man nicht einſieht, wie ein Ofenſchirm en minialure. de h Beoemmank diaes unhetnüͤchen Heleien geihet ün. chwer. Die Sprache, terhaltung wird, wenn man bloß einen Knopf drückt, von einem unter dem Tiſch verborgenen Phonographen wortgetreu aufgezeichnet! Außer für Geſchäftsleute, vielleicht auch für Brautleute empfehlenswert, zur Aufzeichnung ihrer Schwüre von ewiger Liebe und Treue. Als Erſatz für die mird man ſie aber wohl erſt empfehlen dürfen, wenn die Rede⸗ etwas eingedämmt wird, ſonſt koſtet es doch zu viel Wachs⸗ rollen. Dieſe ganzen Konſtruktionen ſind ein 112 intereſſanter Beweis für die außerordentliche Bedeutung geſchickter erfinde⸗ riſcher Kombination und techniſcher Kleinarbeit, wodurch phyſi⸗ kaliſche Entdeckungen und Erfindungen erſt ſo recht im vollen erten für die Zwecke des täglichen Lebens ausgenutzt werden. Eiſenbahnwagen aus Eiſenbeton. Der Konſtrukteur der von uns in der Nummer vom 17. März erwähnten neuen Eiſenbahnwagen, Prof, Dr.⸗Ing. Kleinlogel⸗Darmſtadt ſendet uns zu dieſer Frage fol⸗9 gende zuſätzliche Bemerkung: Der im Frühjahr 1920 von der Waggonfabrik Fuchs⸗ Heidelberg in Gemeinſchaft mit Herrn Prof. Dr.⸗Ing. Klein⸗ logel⸗Darmſtadt erbaute Eiſenbetongüterwagen, ein offener 15 Tonnen⸗Wagen der Regelbauart, wurde im Mai 1920 im Beiſein zahlreicher behördlicher Vertreter auf dem Güterbahn⸗ hof in Heidelberg eingehenden praktiſchen offiziellen Erpro⸗ unterworfen, wobei viele Stunden lang mit bis zu 21 Kilometer Geſchwindigkeit auf Hemm⸗ ſchuhe, ſowie auf bereit geſtellte elſerne Wagen aufgefahren wurde. Es geſchah dies ſowohl im leeren als auch im belade⸗ nen Zuſtande, wobei 17 Tonnen Erz verwendet wurden. Da⸗ bei zeigte es ſich, daß ſowohl die 9 der Achshalter, Federböcke, Puffer u. dergl. im Beton, als auch das ganze, den gewaltigen Stößen in erſter Linie ausgeſetzte Untergeſtell ausgezeichnet Stand hielten. Es war nicht der geringſte Anriß oder die geringſte Lockerung zu bemerken. Das Gewicht der Eiſenbetonwagen iſt allerdings größer, als dasjenige gleich tragfähiger eiſerner Wagen. Dieſer Nach⸗ teil dürfte aber auch der einzige ſein, welcher dem Eiſenbeton⸗ wagen vorläufig anhaftet, wogegen die Vorteile, wie nament⸗ lich die Roſtſicherheit, die Feuerſicherheit, die geringe Abnützung und dadurch die weſentlich verminderte Reparaturbedürftig⸗ keit, ſowie die vorausſichtlich viel größere Zahl der Tonnen⸗ kilometer pro Jahr in die Wagſchale fallen. Der vorerwähnte Verſuchswagen*. und mußte in erſter Linie dazu dienen, zu beweiſen, daß der Konſtruktionsgedanke an ſich brauchbar, und daß der Eiſenbeton als Baumaterial genügend wider⸗ ſtandsfähig und auch genügend elaſtiſch iſt, um den außer⸗ ordentlich dynamiſchen Beanſpruchungen zu widerſtehen. Es durfte daher an dieſem Probewagen zunächſt nicht an Gewicht geſpart werden. Die jetzt im Bau befindlichen, etwa 30 neuen Wagen, welche 834 verſchiedene Firmen erſtellt werden, ſind ſchon weſentlich leichter. Im Allgemeinen kann geſagt werden, daß der Eiſenbetonwagen im unbeladenen Zuſtande etwa 18 Prozent, im beladenen Zuſtande etwa 7 Prozent ſchwerer iſt als der gleichwertige eiſerne Wagen. Die Ge⸗ wichtsverhältniſſe verſchieben ſich ſehr zu Gunſten des Eiſen⸗ hetonwagens, ſe größer die Tragfähigkeit eines Wagens iſt. In Amerika iſt man ja bereits in dieſer Hinſicht ſchon viel weiter geganen; der Eiſenbetonwagen hat umſomeſr Aus⸗ ſicht auf wirtſchaftlichen Erfolg, je größer die Einheiten ge⸗ wählt werden. Ein weiteres intereſſantes Gebiet, welches euch im Eiſenbeton⸗Schiffbau eine große Rolle ſpielt, iſt die Frage des ſogenannten Leichtbetons, wobei auf verſchie⸗ denſten Wegen verſucht wird, das Gewicht des Betons an ſich durch entſyrechende Maßnahmen herabzumindern, ohne daß der Beton an Eigenfeſtigteit in unzuläſſiger Weiſe verliert. Techniſches Nllerlei. Berfahren zum Mue von Erzen. Nach der„Syenska Dagbladet“ hat der Dozent Berlohm ein Verfahren ausgearbeitet, um mittels Wechſelſtrom Erze auſzufinden. Im Abſtande von 75 bis 100 Meter werden zwel Gſendrähte parallel auf dem Boden ausgelegt. Mit 28 von eiſernen Haken wird der Stromübergang zum Boden verbeſſert. Wird Wechſelſtrom aus einem Indüktor durch die Drähte geleitet, ſo verhreiten n die Ströme entſprechend der Leitfähigkeit des Bodens. Die Stellen gleicher Leitfähigkeit kann man durch. des Bodens mit einem an—92 eiſerne Stäbe angeſchloſſenen Telephonhörer auffinden. Verbindet man die Punkte gleicher Leitfähigkeit(Aequipotentiale) durch Linien, ſo ent⸗ ſtehen die Aequipotentiallinien, aus deren Form ſich auf das Vor⸗ handenſein von Erzen ſchließen 14 ür verſchiedene Arten von Eiſen⸗ und Kupfererzen 61 das Verfahren ſchon 1919 brauchbare Ergebniſſe geliefert, Es iſt ſchneller und zuperläſſiger als das besher angewendete magnetiſche Verfahren und läßt ſich außerdem auf alle Erze anwenden. Unabhängig hiervon wurde gegen Ende dez Krieges von Prof. Dr. Diecmann, München ein Verfahren ausgearheitet, das mit Hochfrequenzſtrömen arbeitet und nicht nur das Aufſuchen von Erzlagern, 9 830 auch von Rohr⸗ und Kabel⸗ leitungen ſowie von unterirdiſchen Waſſerläufen ermöglicht. Infolge der großen Empfindlichkeit hochfreguenter Ströme bezw. eſektriſcher Wellen für die Ungleichmäßigkeiten in der Leitfähigkeit eines Mediums dürfte dieſes Verfahren dem oben beſchriebenen noch über⸗ X. E. legen ſein. + Jelterſparnis durch Werkzeugmaſchinen. Die Fortſchritte, die Phies Wer encmaſehlacnean 10 ben 3— Jahren nah hat, ind bekannt. Weniger geläufig iſt großen Kreiſen aber eine klare Vor⸗ ſtellung, welche großen wirt 10 Vorteile 0* daraus im Einzelnen ergeben. Gelegentlich der Leipziger Meſſe hat die vom Perein Ingenſeure 5 Zeitſchrift„Der Betrieb“, eine wertvolle und inhaltreiche Sondernummer veröffentlicht, die u. a. auch eine Reihe intereſſanter Tabellen enthält, die das lichen. Als Beiſpiel 3 eine Fahrradnabe i die auf e Drehbank zu ihrer Bearbeitung 40 Minuten erfordert, auf einer Revolverdrehbank 10 Minuten, dagegen auf einer neuzeit⸗ lichen automatiſchen Revolverdrehbank nur noch 6 Minuten.— er Nähmaſchinenſchwungrab aus 4 06055 beburfte früher 9 Drehbank etwa 1 Stunde zur 8 gſtellung, heute auf einem ſogen. 3½ Minuten, Die vollkommenere ſteigert glſo die ſtündliche auf das Zwanzigfachel Frei⸗ lich 105 e 5 475 e einzeinen en e Herſtellung von S e Seſchrüal konnen ſie die vom Wertbeug⸗ maſchinenbau gemochten lite nicht voll ausnußen. En neues„Glaencht“, Drunmond wer u bringen, es„Ka elte vor einigen en elne große Rolle. cs war vor— Surſllhrung der Ele rizi⸗ tät das einzige Starklicht, das g. B. für Scheinwerſer oder—9— nlicht hat es die eiß⸗ tionsapparate in 3555 kam. Das elektriſche Bo aus dem Sattel ben, Jetzt werben Be gemacht, es in neuer Vorm wieber zum Leben zu erwecken. wirb ein Gemiſch ner h 5 n⸗ als Konſtrukteur, ſpäter von Azetylengas und Sauerſtoff gewählt. Die heiße Stichflamme wird auf ein kleines Kügelchen gerichtet, das aus Oxyden ſeltener Erden wie die bekannten Glühſtrümpfe. Die kleine ſtein⸗ artige Kugel gerät dadurch in helle Weißglut und bildet eine dem elektriſchen Bogenlicht ähnliche punktförmige Lichtquelle, die ſich ſehr gut für Scheinwerfer und Lichtapparate eignet. Der ſtündliche Gas⸗ verhrauch——0— jetzt in Frankreich auf den Markt gebrachten Kon⸗ ſtruktion heträgt nach Mitteilung des Schweizeriſchen Azetylenver⸗ eins 40 Liter Azetylen und 50 Liter Sauerſtoff. Die Helligkeit ent⸗ ſpricht einer Bogenlampe von 25 bis 30 Ampere. Das Wandertelephon. Jeder Teilnehmer eines Fernſprech⸗ haupt⸗ oder Nebenanſchluſſes kann ſich fortan ſeinen Apparat, der heute als Wand⸗ oder Tiſchapparat an einer Stelle der Wohnung oder des Bureaus unverrückbar feſt angebracht iſt, in einen„trag⸗ haren“ verwandeln laſſen, der neue„Wanderapparat“ iſt mit einem Steckkontakt(ähnlich wie Tiſchlampen) verſehen und kann überall in den Räumen in Betrieb geſetzt werden, wo eine ent⸗ ſprechende hn vorhanden iſt. Die notwendigen Leitungen mit der gewünſchten Zahl von Steckdoſen richtet die Poſtverwaltüng auf Antrag ein; eine Anſchlußdoſe koſtet jährlich 24 Mark. Für die Leitung, wenn ſie 100 Meter nicht überſchreitet, wird eine jährliche Miete von 20 Mark erhoben. Um jedoch zu verhüten, daß ein ver⸗ eßlicher Teilnehmer, der ſeinen Apparat anzuſchließen verſäumt und ihn„iot“ herumſtehen läßt,„nicht zu errufen“ iſt, hat die Poſtver⸗ fen, daß das Rufzeichen auf jeden Fall waltung Vorſorge getro ertönt, auch wenn der Apparat an keine Doſe angeſchloſſen iſt. Die Reioctuſe dürfen jedoch nur von der Poſt, nicht aber von Privatinſtallateuren angelegt werden; nur, wo innerhalb eines Be⸗ triebes eine private Fernſprecheinrichtung beſteht, dürſen dieſe „Wandertelephone“ ohne beſondere Genehmigung der Reichspoſt nach dieſem Syſtem ümgebaut werden. r Verbeſſerung von Lokomokiven. Wettbewerb fördert. Das beſtätigt auch die Entwicklung der ehrſamen Dampflokomotive. Der elektriſche Bahnbetrieb hat ihre Betreuer veranlaßt, auf eine Ver⸗ jüngungskur zu ſinnen. Der Erfolg war bisher recht gut. Zuerſt wurde aus dem„Naßdampfzwilling“ ein„Naßdampfverbund“, d. P. man ſchickte den friſchen Hampf aus dem Keſſel nicht direkt in die auf beiden Seiten der Lokomotive liegenden Zylinder(Naßdampf⸗ zwilling), ſondern nutzte die Kraft des Dampfes dadurch beſſer aus, daß man die beiden Zylinder durch eine Leitung miteinander ver⸗ band und den Dampf nacheinander in ihnen wirken ließ(Verhund⸗ maſchine), dadurch ſank der Kohlenverbrauch von durchſchnittlich 1,7 Kilogramm Kohle für eine Pferdekraftſtunde auf 1,43, d. h. um rund 16 Prozent. Dann wurde der Heißdampf angewendet, d. 9. man erhitzte den im Keſſel entwickelten Vampf noch beſonders guf einige hundert Grad, dadurch ging der Kohlenverbrauch weiter 16 5 und zwar bei der Zwillingsmaſchine auf etwa 1,28 Kilogr, ei der Verbundmaſchine auf 1,14. In neuerer Zeit geht man ſiun guch dazu über, eine an ſich bei ortsfeſten Dampfanlagen lüngſt übliche und ſehr bewährte Maßnahme zu treffen, nämlich das Waſſer, das als Erſatz für das verdampfte Waſſer ſtändig in den Keſſel ein⸗ gepumpt werden muß, vorher anzuwärmen, u. zwar entweder durch den Abdampf oder beſſer durch die aus dem Schornſtein ſtrömenden heißen Gaſe der Feuerung(Rauchgasvorwärmer). Dadurch erreicht man bei der Heißdampfzwillingsmaſchine einen Kohlenverbrauch von 1,13 u. bei der Heißdampfverbundanordnung einen ſolchen v. 101. Die Angaben ſtammen von Oberbaurat Dr. techn. R. Sanzin, Wien.) Damit iſt gegenüber dem Naßdampfzwilling eine Kohlenerſparnis von über 40 Prozent erreicht. er Verhärtung des Elbwaſſers. Das Waſſer unſerer großen Flüſſe wird im allgemeinen im Gegenſatz zum Seewaſſer als Süß⸗ waſſer bezeichnet. Vie modernen Inbuſtrien haben jedoch dazu beige⸗ tragen, däß es teilweiſe dieſen Charakter mehr und mehr verliert. Der Direktor des ſtaatlichen hygieniſchen Inſtituts von Hamburg, Herr Profeſſor Dr. W. P. Dunbar, veröffentlicht im„Geſundheits⸗ Ingenieur“ eine intereſſante. Unterſuchung über die Verhältniſſe bei der Elbe, Danach hat im Jahre 1852 vor dem Einſetzen der Kali⸗ induſtrie an der Saale der Chlorgehalt des Elbwaſſers 2,0 Milli⸗ aramm im Liter betragen, die Härte des Waſſers Kalk⸗ und Mag⸗ neſiagehalt) betrug danials 4,5 Grad. Auch nach Einſetzen der Kali⸗ mduſtrie ſtieg die Verhärtung und Verſalzung nuß, unbedeutend. Sie betrug 1875 nur 54,6 Milligramm Ehlor und 6,6 Grad der Härte. 1917 hat man dagegen 588 Milligramm Chlor gemeſſen, alſo über das Zehnfache bei 20,2 Grad Härte. Dunbar betont, daß dieſe Verſalzung und Berhärtung des Elbwaſſers nicht nur auf die Kallinduſtrie zurückzuführen ſei. Ein betrüchtlicher Teil des Chlors entſtammt den Gruben der Mansfelder Kupferſchiefer bauenden Geſellſchaft in Eisleben. Auch durch die Abwäſſer der Sodaindu⸗ ſtrie werden dem Flußlauf nicht unerhebliche Mengen Kalzium⸗ chlorid Alsin Weiter vermutet der Wenannte, daß die Düngung mit Kaliſalzen in der Landwirtſchaft zu der Erhöhung beitrage; dieſe Salze anthalten. vielfach nicht geringe Mengen Magneſiuinſalzen. Durch die Riederſchläge werden dieſe teilweiſe ausgewaſchen und den Flußläufen zugeführt. + Waſſerkraflanlagen Oeſberxeichs, Die jetzige Republik Oeſter⸗ reich beſitzt, nach Mittellung von Ingenieur L. Roſenbaum im öſter⸗ reichiſchen Ingenieur⸗ und Architektenverein, 274 reine Waſſerkraft⸗ anlagen und 81 Anlagen mit Waſſer⸗ und Dampfbetrieb. Vie Lei⸗ ſtung der Waſſerkraftmaſchinen heträgt insgeſamt 175000 PS., während z. B. die Schweiz heute ſchon 1 000 600 ausgebaut hat. + Sur Entdeckung Willi v. Unruh's. In der„Welt der Technik“ vom 16. Februar ds. Js. führten wir ſchon aus, wie die Berliner Blätter über die Entdeckung des Herrn v. Unruh ſchreiben. Nach dem vernichtenden Urteil der phyſikaliſch⸗techniſchen Reichsanſtalt dürfte die angebliche Entdeckung v. Unruh's für jeden Fachmann erled gt ſein. Wenn dieſe Feſtſtellung der phyſikaliſch⸗techniſchen Reichsanſtalt nicht genügte, müßte die im„Elektro⸗Tag“ vom 23, Januar 1021 veröffentlichte Erwiderung von Unruh's über die Auf⸗ faſſung und den wiſſenſchaftlichen Ernſt des„Erfinders“ deutlich ge⸗ nug ſprechen. Die Erwiderung lautet im Auszug:„Jedes Miß⸗ trauen, das ihm oder ſeiner Sache entgegengebracht würde, würde von ihm mit zehnfacher Doſis() erwidert. Die Tatſache der Erfindung beſtände. Es gebe keine Macht der Welt, ſie ungeſchehen zu machen oder zu beſeitigen. Seinem Apparat, von ihm„Strom⸗ erzeuger“() genannt, läge die Entdeckung der willkürlichen zugrunde. Er beſtände aus einer Anzahl übereinander angeordneter Metallplatten, über welche ſich Draht⸗ wickelungen(Flachſpulen) befänden, außerdem ein Magnetſpulen⸗ ſyſtem, das bei jedem der Modelle herausnehmbar ſei. Die Platten und Flachſpulen ſeien ſo angeordnei, daß das ganze Syſtem hurch⸗ ſichtbar und in Bezug auf die Beſtandteile vollkommen kontrollierbar ſei. Viele Fachleute und auch Wiſſenſchaftler von Ruf hätten den vielen Hunderten von Vorführungen beigewohnt und ſich von der Tatſache der Erfindung einwandfrei überzeugen können. Jedoch abe das Fehlen jeglicher befriedigender wiſſenſchaftlicher Erklärung, trotz der bewieſenen Tatſache, immerhin Mißtrauen erwechl Von den Fachleuten habe ſich keiner entſchließen können, ſeine Anſicht ſchriftlich Jetzt würden wiſſenſchaftliche Un⸗ terſuchungen über die Urſache der Erfindung angeſtellt, Es würde ch aber empfehlen, die ganze Entdeckung mit den ihr geſolgten efindungen als reines Proſekt zu betrachten, deſſen Wrwiek⸗ +ꝙ 6— Wirtſchaftliche N achung erſt nach Aplauf von zwei Bahren einſetzen könne.“ N* . Zum 68. Ge von Howaldt. Alter von B4 Kerie ahre e 3700* gin 24. der Welt erblickte, in Kiel eine Schiffswerſt, die einer der bedeutendſten und leiſtgegapichten nſtalten eniw at. Von Anfang an wandte er ſich dem damals neuen Eiſenſcht au zu, den er bürch Verbeſſerungen der Fabrikeinrichtungen ſo für⸗ derte, ba kurg vor ſeinem Tode, am 10. Mai 1909, eine Normaf⸗ bauzeit für 10000⸗Tonnen⸗Dampfer von 6 Monaten erreicht war, Starke Unterſtützung fand der tatkröſtige und erfolgreiche Mann in ſeinem ſchon vor ihim verſtorbenen füngeren Bruder Hermann, dor Direktor Hervorragendes leiſtete. Fränkiſche Fleiſchwarenfabhrik--G. Tauberbischofsheim Hervorragendste Fabhrik Badens. Wir Hefern trotz der ausserorderulicher hrerispructmerrie urserer Febrik vor deri Oster-Felerteqen Unsere anerkannt vorzüglichen Fabrikate ————— I FlEIScHKOrseErVer geräucherfern Scrürkerurd Speck Sersuchrerfer Wursfwaren In schnellster u. zuverlässigster Weise veiter Telennonieret: Amt NManheim Nr. 8259, 8260. 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