* Sezugspreiſe: In Mannbeim u. Amgedung ſrei ins Haus ſowie durch die poſt bezogen ohne Beſtellgeld monatl. Mk. 1300.— freibleibend. Einzeinummer mk. 30.— bis 30.—. poſtſcheckkonto Nr. 1780 Karisruhe in Oaden und Ne. 2917 Ludwigsbafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim, k 6. 2. Geſchäfts · nebenſtelle Neckarſtast, waldbofſtraße Nr. 6. Sernſprecher nummer 7031, 7032, 7033, 7033, 7045. Telegramm-Roòreſſe: Senerai iger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen Badi : Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Technik. cheNeueſte Nachrichle Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Deben mit Mannheimer Frauen-Jeitung u. Mannheimer Muſik-Jeitung Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahlung die ki. Zeile me. 120.— Stellengeſ. u. gam lien⸗Anz. 80% Rachl. Reklamen Me. 88.— Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½½ Uhr, Abendbl. nachm · 2½ Uhr. Lür Rnzeigen an beſtimmt. CTagen, Stellen.Rusgaben w. keine berantwortg.übern. Höhere Gewalt, Streiks, Seteiedo⸗ ſtöruntzen ufw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Aufnahme von Rnzelgen. Ruftröge durch Fernſprecher ohne GSewähr. 0 —— Jum Beginn der pariſer Ronferenz deutſchland verlangt Gehör— Eine bedeutſame Rede Ddr. Cunos— Frankreich lehnt deutſche Lriedensgarantlen abl E+Bertin, 2. Jan. (Von unſerm Berliner Büro) Die Pariſer Konferenz nimmt heute nachmittag 2 Uhr ihren Anfang. Geſtern hat der deutſche Votſchafter in Paris, Dr. Mayer, im Quai'Orſay offiziell Mitteilung davon gemacht, daß daß der heute früh in Paris eintreffende Staatsſekretär a. D. Berg⸗ mann Poincars als Vorſitzendem der Pariſer Konferenz neue Vorſchläge des Deutſchen Reichs unterbreiten werde. Eine Antwort auf das Erſuchen der deutſchen Regierung, auf der Konferenz gehört zu werden, iſt ſelbſtverſtändlich erſt nach dem Zuſammentritt der Konferenz zu erwarten. Zur Vorbereitung ſand geſtern vormittag unter dem Vor · ſitz Poincarés eine wichtige Kabinettsſitzung ſtatt, der heute vormittag eine zweite folgen wird. Soweit ſich aus den heute vorliegenden Blättermeldungen aus London aus Paris erſehen läßt, wird weder Frankreich noch England mit einem völlig feſtumriſſenen Plan auftreten. Man hat nur auf beiden Seiten Grundlinien ausgearbeitet und es ſcheinen noch Verſuche im Gange zu ſein, die beiderſeitigen Programme einander anzunähern. Halbamtliche Mitteilungen der Agentur Havas decken ſich im allgemeinen mit Angaben des„Petit Pariſien“, wonach der franzöſiſche Pfänderplan ein zweijähri⸗ ges Moratorium, das ſich auch auf die Sachlieferungen erſtreckt, vorſieht und das von den bekannten Garantiebedingungen abhängig gemacht wird, unter denen die Errichtung von Zoll⸗ büros bei der Ausfuhr aus dem Nuhrgebiet die wich⸗ tigſte iſt. Der„Temps“ ſchlägt für die Pariſer Konferenz folgende Ver⸗ haltungsmaßregeln vor: 1. Wenn England auf ſeine Forderungen verzichtet, iſt ſein Berdienſt nicht zu verkennen, fedoch kann derartiges keinen Ein⸗ fluß auf die bevorſtehenden Eniſcheidungen der franzöſiſchen Regie⸗ rung ausüben. 2. Wenn Frankreich erſucht wird, ſeine Forderung an Deutſch⸗ land herabzuſetzen, kann es dem nur in dem Maße zuſtimmen, als die Herabſetzung ausgeglichen wird durch eine Verringe ⸗ rung der franzöſiſchen Schuſden bei England und den VBer⸗ einigten Staaten. 3. Es iſt unnötig und vielleicht unangenehm, daß die interalliierte Konferenz Vertreter der deutſchen Regierung anhört. Wenn die 1 0 Darlegungen 33—55 8 hinaufũ e⸗ ſehunre eee Angedong ol cbenſähzut in ſchriftlichen Ausführungen aufgenommen werden. 4. Das Reparationsproblem kann nicht einem Schieds⸗ ſpruch einer internationalen Konferenz unterworfen werden. 5. Die übermorgen beginnende Konferenz muß zuerſt die Frage prüfen, ob die alltierten Negierungen damit einverſtanden ſind, kein Moratorium ohne Pfänder zu gewähren. Sind ſie hin⸗ ſichtlich der Pfandnahme einig, ſo kann die Beratung nützlicherweiſe fortgeſetzt werden, wenn nicht, iſt kein Augenblick zu verlieren, um die Folgen der Uneinigkeit ins Auge zu faſſen. 6. Selbſt wenn es nicht zu einer Einigung komme, kann Frank⸗ reich nicht darauf verzichten, Pfänder zu nehmen. Wenn die britiſche Regierung zu erkennen geben ſollte, daß ſie ein ſolches Vor⸗ gehen Frankreichs mißbillige, würde ſie eine ſchwere Verantwortung —0 ſich nehmen; denn ſie würde Deutſchland zum Widerſtand er⸗ n. Inn Intereſſe Europas wünſcht der„Temps“, daß die Entente auf alle Fälle fortbeſtehe, ſelbſt wenn Frankreich gezwungen ſei, iſdliert zu handeln. Der Keichskanzler zur Reparationsfrage Vor etwa 5000 Perſonen, die ſich zur Jahresverſammlung des „Ehrbaren Kaufmannes“ im Hamburg hat⸗ ten, ſprach im großen Saal der Hamburger Börſe Reichskanzler Dr. Cuno ſüber die Reparationsfrage, wobei er eine Reihe bedeut⸗ ſamer Mitteilungen machte. Die wichtigſten Gedankengänge waren folgende: Deutſchland habe nur dann Ausſicht auf internationale An⸗ leihen, wenn ſeine Leiſtungsfähigkeit endgültig klargeſtellt ſei. Die Reparationskommiſſion habe ſelbſt am 31. Auguſt 1922 die deutſche Zahlungs unfähigkeit anerkannt. Unſere Wirtſchaft weiſt bedenkliche Merkmale des Ruins auf. Es iſt Ruin, Ackerboden nicht ſo beſtellt und gedüngt iſt wie vor dem Kriege, wenn wir trotz der Volksvermehrung keine neuen er bauen, die Menſchen zuſammenpferchen und die alten Häuſer zu Grunde gehen laſſen müſſen, wenn unſere Induſtrie die flüſſigen Betriebsmittel zum Krößten Teil verloren hat. Aber wenn geſagt wird, daß ſolcher Ruin zon uns angeſtrebt worden ſei, um mögliche Leiſtungen unmöglich zu machen, glaubt wirklich jemand im Ernſt, daß Deutſchland nur, um ſeine Gläubiger zu benachteiligen, Wahrheit ſieht anders aus. Der ſchwerſte und unglücklichſte Krieg der neueren Geſchichte hat uns wertvollſte Beſtandteile an Gebiet und Volksvermögen genommen. Seine Folgen haben eine tiefgehende Zerrüttung unſerer. Wirtſchaft über uns gebracht. Der Verſailler Vertrag hat Deutſchland von der wirtſchaftlichen Gleichberechtigung der Handelsvölker ausgeſchloſſen, ſeiner Wirtſchaft den feſten Boden entzogen, unſere Währung zerrüttet und unſeren Wirtſchaftlern die Möglichkeit klarer Dispoſition genommen. Trotz alledem haben wir in den letzten Jahren Leiſtungen an die Gegenſeite durchgeführt, wie ſie größer kein Volk in der neue⸗ ren Geſchichte als Kriegsentſchädigung je e hat. Der Reichskanzler ging dann auf die Notwendigkeit ein, Frankreich bald eine beſummte Summe 5 bieten zu können. Deutſchland ſei bereit, dieſe ſeſte Summe in An⸗ leihen aufzubringen. Die deutſche Leiſtungsfähigkeit könne am beſten an dem Kredit— 1 5 werden, den die Finanzwelt Deutſchland zu gewähren bereit ſei und an dem Maße, in dem die internationglen Sachverſtändigen die. ihres Vorums durch die Bereitſchaft zu bekräftigen entſchloſſen ſind, die von ihnen als aufbringbar bezeichneten Summen in der Form internationaler Anleihen aufzunehmen und ihrer Kundſchaft anzu⸗ bieten. Da nach dem Urteil der Welt die deutſche Wirtſchaft zer⸗ rüttet, zermürbt und verarmt 12 und für die nächſten Jahre unbe⸗ dingter Ruhe bedarf, foll der Betrag, der 155 den Dienſt der An⸗ leihe in den nächſten Jahren erforderlich iſt Selbſtmord begeht? Die „aus dem Ertrag wenn unſer ha der Anleihe ſelbſt gedeckt werden, um der deutſchen Wirt⸗ ſchaft eine Zeit der Erholung zu gönnen. 0 Auch der hiervon erhoſſte Aufſchwung*1 wirtſchaftlichen Kraft ſoll der Gegenſeite zu gute kommen. rum machen wir, ſagte Dr. Cuno anheiſchig, für eine weitere Reihe von Jahren bis zu begrenzter Höhe durch Vermittlung des gleichen Kon⸗ ortiums weitere Anleihen aufzulegen, wenn und oweit das Konſortium dies für möglich hält. Eine ſolche Regelung würde die Grundlage dafür ſchaffen, daß die aufeinander an⸗ gewieſenen Induſtrien Europas, namentlich die Frank⸗ reichs und Englands, Deutſchlands zu langfriſtigem Ausgleich ihrer Intereſſen mit dem Endziel höchſtmöglicher Produktivität zuſammen⸗ arbeiten. Zu einer ſolchen mee die deuiſchen Wirkſchaftskreiſe ereit. Wir ſind uns der ſchweren Verantwortung bewußt, die in dem vor Ihnen umriſſenen Vorſchlag liegt. Von feſtem Boden aus können und werden wir mit aller Kraft daran gehen, die Mark wieder zu einem feſten Wertmeſſer zu machen, um das Budget wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Wir nehmen die ſchwere Ver⸗ antwortung einer ſolchen Löſung vor allem aber deshalb auf uns, weil am Ende des Weges, den wir gehen wollen, die Freiheit des deulſchen Bolkes ſteht. Die Reichsregierung weiß, daß die wirtſchaftlichen Kräfte Deutſchlands namentlich der Induſtrie und der Bankwelt trotz der ſorgenvollen Frage, ob die Grenze unſerer Leiſtungsfähigkeit nicht ſchon überſchritten iſt, entſchloſſen ſind, die Regierung bei der Durch⸗ führung ihres Vorſchlags zu unterſtütze n. Die Reichsregierung ihrerſeits iſt gewillt, die ganze Kraft der Wirtſchaft für dieſes Ziel des Staates zu ſammeln. So wird ſie in der Lage ſein, dem Anleihekonſortium jede Sicherheit einzuräumen. Vorausſetzung iſt aber die endgültige Löſung der Repa⸗ rationsfrage. Die Löſung muß ferner dem deutſchen Volke die wirkſchaftspoliliſche Freiheit und Gleichberechtigung wiedergeben. Sie muß den Abbau der Beſetzung der deutſchen Lande am Rhein bringen, wie aus tief empfundenen ſeeliſchen und ſittlichen Gründen ſo ſchon deshalb, damit die ſich täglich mehrenden unproduktiven Laſten und alle die Hemmungen, die auf unſerer deut⸗ ſchen Wirtſchaft noch liegen, endlich verſchwinden. Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort müſſen geräumt werden. Die endgültige Löſung muß die Abſage ſein an jede Politik von Sank⸗ tionen und Retorſionen, von Zwangs⸗ und Gewaltmaßnahmen. In Frankreich wird die Nokwendigkeit der Beſetzung der Ruhr⸗ gebiete auch mit der Beſorgnis vor kriegeriſchen Abſich ken Deutſchlands begründet. Dieſe Beſorgnis iſt irrig. um den Be⸗ weis dafür zu liefern, haben wir die franzöſiſche Regierung durch Vermitklung einer dritten Macht wiſſen laſſen, daß Deuiſchland bereit iſt, gemeinſam mit Frankreich und den anderen am Nhein intereſſier⸗ ten Großmächten ſich gegenſeitig zu Treuhänden einer am Rhein nicht intereſſierten Großmacht für ein Menſchenalter, aſſo ein mehrfaches der im VBertrag von Verſailles vorgeſehenen Friſt feierlich zu ver⸗ yflichten. 8 ohne beſondere Ermächtigung durch Volksabſtimmung keinen Arieg zu führen Eine folche Verpflichtung würde alle beieiligten Bölker ſtalt auf Krieg auf Frieden einſtellen und die denkbar ſicherſte Friedensgaranlie ble⸗ ten. Zu meinem Bedauern muß ich feſtſtellen, daß Frankreich dieſes Anerbieten abgelehnti hat.(Stürmiſche Pfuirufe.) Der Kanzler ſagte zum Schluß: Wir haben die Gegenſeite erſucht, einem Vertreter der Reichsregierung Gelegenheit zu geben, der in Paris zuſammentretenden Konferenz unſere Vorſchläge ſchriftlich vorlegen und mündliah erläutern zu laſſen. Hoffen wir, daß dieſer Ausweg nicht durch einen Entſchluß vereitelt wird, der über ganz Europa unabſehbares Unheil bringen würde. Endlich wünſchte der Feinder⸗ das neue Jahre möge allen Völkern den erſehnten Frieden ringen. Der Rede des Reichskanzlers folgte minutenlanger ſtürmiſcher Beifall. Der Präſident der Handelskammer, Witthoefft, gab die be⸗ ſtimmte Erklärung ab, daß Handel, Induſtrie und Schiffahrt bereit ein würden zu den alleräußerſten Opfern, wenn es gelte, die deutſche Wirtſchaft aus den Feſſeln zu befreien, in die der unglückliche Aus⸗ e des Weltkrieges mit ſeinen Folgeerſcheinungen uns verſtrickt Die Wichtigket dieſer Rede des Reichskanzlers ſiegt auf der Hand. Brachte ſie auch keine Andeutungen über Einzecheiten des deutſchen Planes und beſchränkte ſie ſich im weſentlichen auf die Wiedergabe gröberer Umriſſe, von man im allgemeinen Kennt⸗ nis hatte, ſo beruht ihre Bedeutung vor allem auf dem Geiſte aktiver Erfüllungsbereitſchaft, die ihre genauen Orenzen an der deutſchen Leiſtungsfähigkeit finden. Nicht ohne Grund war am Samstag in der Wochenſchau des„.⸗A.“ auf die Möglichkeit politiſcher Garantieangebote an Frank⸗ reich hingewieſen worden. Beſonderes Auffehen erregen wird da⸗ her die Mitteilung des Kanzlers von dem Angebot einer gegen⸗ ſeitigen Friedensverpflichtung von 30 Jahren, das von Frankreich abgelehnt worden iſt und zwar, wie es ſcheint, ohne Angabe von näheren Gründen. Die dritte Macht, durch deren Vermittlung der vom Reichskanzler erwähnte Schritt bei Frankreich in der Frage der Beſetzung des Rheinlandes getan wor⸗ den iſt, dürfte Amerika ſein. Der Lokalanzeiger macht dazu folgende Angaben: Wir haben allen Grund, anzunehmen, daß der hritt nicht durch Vermittlung der amerikaniſchen Botſchaft von Berlin aus gemacht worden iſt, fondern daß vielmehr der deutſche Vorſchlag in Wafhington Gegenſland der Erörterung war. Die Vermittlungsaktion der amerikaniſchen Regie alſo von Waſhington aus unternommen worden ſein. Die lungen ſcheinen ſich diesmal in London und zwar während der An⸗ weſenheit des amerikaniſchen Botſchafters in Berlin, Houghton, dann in Waſhington ſelbſt durch Dr. Wiedfeldt abgeſpielt zu haben. Bon der Derliner Morgenpreſſe dürfte rhand⸗ liegen zur Rede des Reichskanzlers bisher nur zwei Aeußerungen vor. Das„B..“ ſäßt 125 alſo vernehmen: Der Kanzler ſprach ſich in einer Weiſe, die die Zuſtimmung der ganzen Nation finden wird und auch des Beifalls der übrigen Welt würdig wäre, über den Geiſt aus, von dem Deutſchland bei ſeinem ganzen Vorgehen in dieſer für ſein Schickſal bedeutungsvollen Stunde geleitet iſt. Aus dem von ruhigen, politiſch und wirtſchaftlichen Exwägungen getragenen Vortrag klingt es in ſtark anſprechendem Unterton immer wieder heraus, wie ein feierliches Bekenntnis von der Gegenſeite: Zum Geiſte der a bſo⸗ luten Ehrlichkeit und zum Geiſte des Friedens. Die„Voſſiſche Zig“ bemerkt: Man kann nur hoffen und wünſchen, daß der Geiſt der deutſchen Vorſchläge das Mißtrauen auf der Gegenſeite ſoweit entwaffnet, um eine objektive, ſachliche und rein wirtſchaftliche Erörterung zu ermöglichen. Es wäre ſchon viel gewonnen, wenn die Konferenz in Paris den Weg zu einer Endlöſung nicht verbaut und zu einer Etappe der Wiederherſtellunig des Friedens wird. Deutſchland und dle kuflfahrtkonvention Zu der Entſcheidung der Botſchafterkonfereng über den Dei⸗ tritt Deutſchlands zur Luftkonvention, nach der bekanntlich die Alliierten ihre Luftverkehrslinien in Deutſchland weiter verkehren kaſſen wollen, nachdem die deutſche Luftſchiffahrt abgedroſſelt wov⸗ den iſt, wird amtlich mitgeteilt, die Entſcheidung der Botſchafter⸗ konfereng beruhe auf einer Verkennung der durch Artikel 320 des Vertrags von Verſailles geſchaffenen Rechtslage. Der Einflug der alliierten Zivilluftflugzeuge iſt vom 1. Januar 1923 von einer beſonderen Genehmigung der deutſchen Regierung a bhängig. 4 25 Paris Von Legationsrat Frhr. v. Rheinbaben, M. d. R. Es iſt nicht ganz einfach, die heillos verwirrte Situation am Toge vor der neuen Konferenz in Paris zu ſchildern. Der Verſuch muß trotzdem gemacht werden. Das Frankreich Poincares iſt der Antrieb, der den ſchwankenden Karren europäiſcher Politik immer deutlicher dem Abgrund zuſteuert, in der Abſicht, im entſcheidenden Augenblick ſelbſt als Kutſcher vom Bock zu ſpringen und die Lage zu beherrſchen, während alles übrige im Chaos und in Trümmern verſinkt. Noch einmal ſei es geſagt: Poincare und das heute regierende Frankreich wollen keine wirtſchaftliche und finanzielle Löſung, weil ſie befürch⸗ ten, daß bei einer ſolchen Löſung ihre Pläne auf Abtrennung des Rheinlandes und weiterhin die Möglichkeit der weiteren Schwächung und Knebelung Deutſchlands auf Jahre und Jahrzehnte hinaus hin⸗ fällig werden müſſen. So und nicht anders geht Frankreich zur„Re⸗ parationskonferenz.“ und ſeine Meinung hat endlich und in zu⸗ nehmendem Maße den wahren Charakter dieſer franzöſiſchen Politit erkannt und es ſcheint ſo, als ob der engliſche Miniſterpräſident tat⸗ ſächlich in Paris den Verſuch erneuern will, auf eine endgüllige wirtſchaftliche Löſung des Reparationsproblems hinzuwirken und der beſtehenden franzöſiſchen Tendenz nach Pfändern und Sicher⸗ heiten dadurch Rechnung zu tragen, daß er ſolche Maßnahmen für den Teil ſelbſt zu unterſtützen verſpricht, daß Deutſchland bei der noch näher feſtzulegenden wirtſchaftlichen Löſung in Verzug bleibt. Wir wollen uns aber darüber nicht gger t daß die Aus⸗ ſichten außerordentlich gering ſind, ſelbſt dieſer Politik Geltung zu verſchaffen. Hie wirtſchaftliche— hie politiſche Löſung des Repara⸗ tionsproblems! Dieſe Frage muß zuerſt politiſch ausgetragen wer⸗ den und alles drum Herum iſt beſtenfalls unnötige Kraftverſchwen⸗ dung! Velgien wird trotz beſſerer Erkenntnis aus allgemeinen Gründen ſeine Einſtellung zu Frankreich kaum ändern und ſeiner Gewohnheit entſprechend den hinter den Kuliſſen irgendwie zu „vermitteln“ ſich aber keinesfalls allzuweit von der franzö⸗ ſiſchen Auffaſſung entfernen. Italien ſchließlich geht unter Muſſo⸗ linis Herrſchaft recht eigentümliche Wege und glaubt mit dem Gegenſatz„wirtſchaftliche Sanktionen ſeien erlaubt, militäriſche ſeien verboten“, große Politik machen und irgendwelche Sondervorteile für ſich herausſchlagen zu können. Gleichfalls alſo völliger Tiefſtand politiſcher Argumentation! Die deutſche Regierung verfolgt demgegenüber unbeirrt die Linie, im Bereiche ihrer Kräfte und Möglichkeiten auch ihrerſeits auf endgültige Löſung des Reparationsproblems hinzuwirken und Vorſchläge dafür in Bereitſchaft zu halten. Daß dieſe Vorſchläge nicht, dem Drängen der franzöſiſchen Preſſe entſprechend, vorzeitig ver⸗ öffentlicht werden, ſondern im Gegenteil diskret behandelt und erſt im Laufe der Konferenz durch einen geeigneten Unterhändler vor⸗ gebracht werden ſollen, erſcheint als das einzig richtige Vorgehen. bei iſt auch zu bedenken, daß dieſe Vorſchläge noch einen anderen Zweck, als den der Einwirkung auf die Konferenz ſelbſt verfolgen müſfen. So oder ſo— die Entwicklung wird weitergehen und die in is von Deutſchland gemachten Vorſchläge müſſen über die onferenz hinaus und in die Zukunft hinein die Plattform und die Parole ſein, um die ſich das deutſche Volk im Kampfe um ſeine Selbſtbehauptung ſchart und die demjenigen Ausland, das Deutſchland nicht vernichten will, Wege und Richtungen zeigt, auf denen ſich kommende Intereſſengemeinſchaften bilden können Undurchſichtig ſt nach wie vor die Haltung Ameri⸗ kag. Von all den vielen Gerüchten iſt immer nur das eine ale Tatſache zurückgeblieben, daß die amerikaniſche Politik willens iſt, früher oder ſpäter in der Reparationsfrage entſcheidend einzugreifen. Daß dieſes Eingreifen noch vor oder während der Pariſer Kon⸗ ferenz geſchehen könnte, iſt mehr als zweifelhaft. Ueber⸗ raſchungen ſind nicht ausgeſchloſſen, doch damit ſicher zu rechnen, wäre von deutſcher Seite Selbſtbetrug. Aber anders als im Mai 1921 beim Londoner Ultimatum fühlt heute ein großer Teil der Welt draußen bewußt oder unbewußt in derfelben Richtung wie Deutſchland. Ein übergroßer Teil der Welt will Frieden und die Möglichkeit zu durch Arbeit und Fortſchritt geregelten und ſicherer Lebensbedingungen für jeden Stand. aaß in Europa jetzt Ordnung werde. dem ſteht nur noch Frankreich ſein Satrap Polen entgegen. Klar zeichnet ſich demgemäß oberſte Ziel deutſcher Politik ab. Aber nicht durch wirtſchaftliche Erwägungen und Kröfte allein kann es erreicht werden! Gelingt es der deutſchen Regierung nicht bald, neben Erwägungen wirk⸗ ſchaftlicher Vernunft nach innen und außen auch große ethiſche Werte im deutſchen Volke ſelbſt wieder zu erwecken, dann würde ie die Zeichen der Zeit nicht verſtehen und könnte nicht an ihrem latze bleiben. Das oberſte dieſer Ziele kann nur eins ſein: fe hartarbeiten— aber es will wieder frel ein!— 4 ſachlichen und nüchternen * 7 2. Selte. Nt. 1 Mannheimer General · Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Dienstag, den 2. Januar 1923 Franzöſiſche Regiemanöver im die Stimmung zu Ungunſten Deutſchlands ſo ſtark wie *ich zu beeinfluſſen, ſeßt von franzöſiſcher Seite ein neues Keſſel⸗ den ein. Zunächſt gab es am Sonntag in der franzöſiſchen Inmer beſtellte Arbeit, indem eine neue Debalte über Ingolſtadt und Paſſau durch eine Anfrage eines Vertreters der Rechten hervorgerufen wurde, der der Regierung vorwarf, nur ungenügende Ge⸗ nugtuung von der deutſchen Regierung erhalten zu haben. Poincare erwiderte, daß die Zwiſchenfälle von Stettin, Paſſau und Ingolſtadt ein Beweis dafür ſeien, daß der mili⸗ tariſtiſche Geiſt in Deutſchland noch nicht ausge⸗ ſtorben ſei. Genugtuung habe aber Frankreich in allen Fällen erhalten. Sie ſei zwar noch ungenügend, und ein neues Ultimatum ſei an Deutſchland geſchickt worden, in welchem formelle Entſchuldigungen verlangt werden. Immerhin habe man aber be⸗ reits die Zahlung der Geldſtrafen, die über die Städte verhängt worden ſeien, durchgeführt. Richtig ſei, daß die Botſchafterkonferenz angenommen habe, daß das Reich anſtelle Bagerns und der Städte die Zahlung leiſte, weil man eben der Anſicht ſei, daß das Neich der wahrhaft Schuldige ſei. Man habe deshalb die 42 8 Million Goldmark von Seiten des Reichs angenommen. s ſei aber nicht alles. Die Botſchafterkonferenz habe Beamten⸗ erſetzungen, Verſetzungen von Beamten und andere Genugtuungen erhalten. Man halte ſie aber nicht für ausreichend, und in dieſem Sinne ſei am 19. Dezember an den Vertreter des Reichs eine neue Note abgegangen. Der Miniſterpräſident fügte hinzu, daß er in den letzten Tagen den Beſuch des Generals Nollet erhalten habe, welcher ihm er⸗ klärt habe, daß die auferlegten Sanktionen bereits ſetzt auf den Geiſteszuſtand in Deukſchland mäßigend eingewirkt Hhätten. Es ſei dies die Belohnung für die Energie, die die Bot⸗ ſchaſterkonferenz in dieſer Frage an den Tag geleht habe. Ausfälle Millerands Nicht nur der franzöſiſche Miniſterpräſident, auch der Präſident Frankreichs hat durch eine Rede beim Neujahrsempfang des diplo⸗ matiſchen Corps die Gelegenheit benutzt, um in gewohnter Weiſe gegen Deutſchland zu hetzen. Als der Sprecher, der Nuntius Ce⸗ retti unter Anſpielung auf die Weihnachtsenzyllika des Papſtes auf die Notwendigkeit der Abrüſtung der Geiſter und der Herzen hin⸗ wies, erwiderte Millerand u..: „Der Friede kann nur auf der Grundlage der Verträge und der Beobachtung der erworbenen Rechte und der eingegangenen Ver⸗ pflichtungen aufgerichtet werden. Es iſt ſicher, daß mir keiner der Verbündeten widerſprechen wird, wenn ich den feſten Vorſatz verſichere, an der Grundlage der Verträge feſtzuhalten, die die Feindſeligkeiten beendet haben. Aber dieſer Wille zum Frieden wäre zur Unfruchtbarkeit verurteilt, wenn ihm nicht bei den ehemali⸗ gen Gegnern der Entſchluß entſpräche, die angenommenen Vertrags⸗ bedingungen ehrlich zur Ausführung zu bringen. Es wäre ein unhaltbarer Widerſpruch, wenn man behaupten wollte, den Frieden zauf Lüge und Unrecht aufbauen zu können. Wie ſollte man ſich des Gedankens erwehren, daß diejenigen, die ihre Unterſchrift unter Anerkennung ihrer Verantwortlichkeit geſetzt haben, nicht hartnäckig arauf beſtehen, ihr Einverſtändnis in Frage zu ſtellen und entgegen der Offenkundigkeit ihrer Schuld ihre„Nichtſchuld“ zu vertreten, wenn dieſe offenkundigen Sophismen nicht nach ihrer Auffaſſung ihnen geſtatten ſollten, den Folgen ihrer Verfehlung zuent⸗ Igehen und ſich gerechten Wiedergutmachungen, die auf ihren Schul⸗ tern laſten, zu entziehen. Die edle Aufgabe, die ſich heute allen Men⸗ ſchen von gutem Willen ſtellt, iſt, die Sophismen und Irrtümer, die 15 noch das Urteil einer zu großen Anzahl von Geiſtern verdunkeln, zu zerſtreuen und die öffentliche Meinung aller Länder darauf vorzu⸗ bereiten, eine gerechte Löſung der durch den Krieg geſchaffenen Fra⸗ gen ins Auge zu faſſen und auf dieſe Weiſe die Aufrichtung eines wirklichen dauerhaften Friedens ſicherzuſtellen. Keine Nation wünſcht heißer als Frankreich, daß bald im Intereſſe der Welt wie in ſeinem eigenen Intereſſe ſene Aera einer endgültigen Verſöhnung unter den Völkern der fruchtbaren Arbeit und des Fortſchritts veift.“ e ktloſer, als ſie in Ge⸗ 5 Die Ausfälle Millerands ſind umſo t a genwa 1t des deutſchen Botſchafters fielen. Um den Ring zu ſchließen, iſt von Frankreich eine weitere vorſätzliche Verfehlung Deufſchlands noch im letzten Augenblick„feſtgeſtellt“ worden. In der Repara⸗ tlonskommiſſion hat der Delegierte Frankreichs einen Antrag geſtellt, eine vorſätzliche Nichterfüllung Deutſchlands hinſichtlich der Rohlen⸗ 1 lieferungen zu konſtatieren. Die Diskuſſion dieſes Antrags ſollte am Dienstag, am Tag der Erböffnung der interalliierten Kon⸗ ferenz, ſtattfinden. Von der engliſchen Delegation iſt nun aber be⸗ antragt worden, die Debatte bis nach Veendigung der Pariſer Kon⸗ ſerenz zu vertagen. Wie der Pariſer Korreſpondent der„Fr. Ztg.“ erfährt, nimmt man in den Kreiſen der Reparationskommiſſion an, daß Frankreich ſich mit dieſer Hinausſchiebung der Frage abfinden wird, umſomehr, als es diesmal der Unterſtützung von ſeiten der belgiſchen und der italteniſchen Delegation weit weniger ſicher iſt als in der Haolz⸗ lieferungsfrage. Der Eifer, nun auch bei den Kohlenlieferungen„Verſehlungen“ zu finden, obwohl ſich die Einfuhrziffern für engliſche Kohle monatlich immer mehr ſteigern, wirkt nachgerade pathologiſch. „Des ſchreckliche Slickſtoff⸗Problem“ Die Brüſſeler Nationaliſtenblätter haben ſich mit Leidenſchaft auf das Thema:„Stickſtoff“ Sie überrumpeln ihre Leſer mit den 1 Enthüllungen über„die Gefahr des deutſchen Stickſtoffes, der die ziviliſtierte Welt wieder in einen Krieg ſtürzen werde, denn Deutſchland ſei mit Hilfe des Stickſtoffes in der Lage, einen Krieg zu führen.“ An der Militärſchule werden von dem Kom⸗ mandanten Paſſagez über dieſe„Gefahr“ Vorleſungen gehalten, und die franzöſiſch orientierten Blätter veröffentlichen hierüber lange Mitteilungen. Deutſchland, 12 ſchreibt„La Nation Belge“, beſißt eine furchtbare Waffe, die ihm durch den„hinkenden Friedensver⸗ trag“ nicht aus der Hand geriſſen wurde. Es will die Weltmärkte mit ſeinen Stickſtoffdüngemitteln erobern, die Völker von ſich ab⸗ hängig machen. Mit Grauen muß man daran denken, daß wir eines ages in unſerer Brotnahrung von dem Beſiegten abhängig werden könnten.“ Derartige Phantaſien werden den Leſern aufgetiſcht. Den belgi⸗ ſchen Sozialiſten werfen dieſe Blätter vor, daß ſie für Deutſchland plädieren, das ſich für den chemiſchen Krieg vorbereite. Um das deutſche Haatſch Nach einer Mitteilung an die Zeitungen wird der Botſchafter⸗ konferenz eine Note der deutſchen Regierüng über⸗ reicht werden, worin um Mitteilung der Gründe gebeten wird, warum ohne Angabe von Gründen Haatſch der Tſchechofluwatel einverleibt werden ſoll, trotzdem die Bevölkerung nach ihrer Geſin⸗ nung bei Deutſchland zu verbleiben wünſcht. Narutowicz' Mörder zum Tode verurteilt Am Samstag fand in Warſchau die Verhandlung gegen den Mörder des Staatspräſidenten Narutowicz, den Maler Niewia⸗ domſki ſtatt. Der Angeklagte erklärte, die Ermordung Pilſudſkis geplant zu haben, doch habe er dieſe Abſicht nach dem Rücktritt Pilſudſkis aufgegeben. Niewiadomſki griff in ſeiner Verteidigungs⸗ rede Pülſudſti, den Sozialismus und die Juden an und bezeichnete die Wahl Narutowicz' mit Hilfe der Stimmen der Minderheiten als eine Beſchimpfung Polens. Das Gericht verurteilte Niewia⸗ domfki zum Tode. Deutſches Reich Beim Reichspräſidenten fand geſtern der übliche Ne* hrs⸗ empfang der oberſten Reichsbehörden und des di plo⸗ matiſchen Korps ſtatt, für das der päpſtliche Nuntius ſprach Der Neichspräſidenk drückte in ſeiner Entgegnung den Willen des deutſchen Volkes zu friedlicher gemeinſamer Arbeit aus. Terror gegen chriſtliche Gewerkſchaften. Wie das„Mann⸗ heimer Volksblatt“ mitteilt, hat der Landesvorſtand der chriſtlichen Gewerkſchaften Badens bei der badiſchen Regierung in ſchärfſter Form Vorſtellung gegen den an chriſtlich organiſierten Arbeitern in der Freudenbergſchen ee ausgeübten Terror erhoben. Außerdem hat die Zentrumsfraktion des badiſchen Land⸗ tages eine fürmliche Anfrage im Landtage eingebracht. Letzte Meloͤungen Das Goethe-Muſeum abgebrannt Baſel, 2. Jamuar. Das Goethe⸗Muſeum in Dornach bei Baſel iſt in der Neufahrsnacht ein Raub der Flammen gewor den. Es gelang nur, die in unmittelbarer Nähe ſich befind⸗ lichen Baulichkeiten zu vetten. Ddie ganze Nacht hindurch ſtand der ganze Bau in hellen Flammen und brach dann in ſich zuſammen. Nur das Betonfundament blieb ſtehen. Damit iſt die in 10 Jahren von Dr. Steiner und ſeinen Mitarbeitern in der Anthropoſophie geleiſtete Arbeit vernichtet. Der Bau war ſtaatlich verſichert. Ein Wiederaufbau dürfte vorgenommen werden. Der engliſche Vorſchlag für Paris —: London, 2. Jan. Die„Times“ meldet über den engliſchen Vorſchlag der endgültigen Feſtſetzung der deutſchen Schuld, dieſer Vorſchlag ſei vorausſichtlich von Deukſchland. England, Belgien und Italien angenommen. Nur die Antwort Frankreichs ſtehe noch aus. Niemand glauhe daran, daß Deutſchland mehr als 50 Milliarden Goldmark bezahlen könne.„Daily Telegraph“ zufolge werde Deutſchland für einen Betrag von 10 Milliarden Gofdmark Kredit erhalten für frühere Zahlungen und Lieferungen, die übrigen 40 Milliarden Mark würden wahrſcheinlich noch beträchtlich heraß⸗ geſetzt werden bei der Regelung der interalllierten Schulden. In der Balfournote vom 2. Auguſt ſeien die Schulden der kontinentalen Alliierten an England auf 29 Milliarden geſchätzt, die engliſchen Fadee e laufen aber auch auf eine Finanzkontrolle Deutſchlands naus. N —: Berlin, 2. Jan. Der Ehrenobermeiſter Rahardt, der zu 2½ Jahren Gefängnis verurteilt wurde, hat im Gefängnis einen Sberſühn, 6088 begangen. Er wurde in das Gefängnislazarett überführt. Gegen das Urteil iſt Reviſion beim Reichsgericht ein⸗ gelegt worden. — 1925 Weltausſtellung in Paris. Im Jahre 1925 wird die erſte große Weltausſtellung veranſtaltet werden, und— in Paris, auf der alle Induſtrien vertreten ſein werden, die Metall⸗, Textil⸗, Holz⸗, Glas⸗, Papier⸗, Edelmetallinduſtrie uſw. We Die Freiheit führt den deutſchen Rhein! * Markentwertung und Theater Die Intendanz des Mannheimer Natjonaltheaters ſchreibt uns: Die durch die Markkataſtrophe veranlaßte ſchwierige Lage des deutſchen Theaterbetriebes wird am beſten vergegenwärtigt, wenn man den derzeitigen Anſchaffungspreis der für den Theater⸗ betrieb unentbehrlichen Materialien mit dem Kaufpreis der Vor⸗ kriegszeit vergleicht. So ſind Theaterbohrer(100 Stück) von 0,50 4 5 auf 13 000, ein Meter Malleinen von 1,74 ½ auf 1200, ein Kilogramm Leim von 0,95 4 auf 1750 geſtiegen. Der Quadrat⸗ meter ein Zoll ſtarkes Bretterholz koſtete in der Vorkriegszeit 2,50, Arndt heute iſt der Preis auf 6000 angewachſen. Wie die Preiſe für An⸗ zeigen und Druckſachen angeſchwollen ſind, iſt hinlänglich bekannt. Ebenſo erübrigt es ſich, über die Rechnungen für Heizung und Licht etwas zu ſagen, weil darüber ſedermann aus dem eigenen Haushalt Beſcheid weiß. Wie ſehr dieſe ſtets wachſenden Ausgaben bei dem großen Verbrauch des Theaters den Etat belaſten, muß ohne Wei⸗ teres einleuchten. Wie ſteht es dagegen um die Einnahmen? Ein Sperrſitz⸗ Platz, der früher.50 bis.50 koſtete, koſtet heute 500 bis 2000 4, alſo nicht mehr als das 110⸗ bis 360fache. Das Mißverhältnis zwi⸗ ſchen Ausgaben und Einnahmen wird nur dann einigermaßen zum Ausgleich gebracht werden können, wenn alle Mitarbeiter des Thea⸗ ters das Aeußerſte an Pflichterfüllung und Opferfreudigkeit leiſten, andererſeits aber auch das Publikum dieſes Beſtreben durch eifrigen Theaterbeſuch unterſtützt. 5 Darum zeichnet Platzmielen für das Spielſahr 1923½%½4 des Nafionaltheaters Vis ſpäteſtens 4. Januar müſſen dieſe Zeichnungen ein ſolches Ergebnis liefern, daß daraufhin der Fortbeſtand des Natlo⸗ naltheaters gewagt werden kann! Es verſäume alſo niemand ſeine Pflicht, dem das Schickſal der geſchlehtlich bedeutſamen Kultur⸗ fſtätte Mannheims, der Sammelpunkt der künſtteriſchen und geiſtigen Intereſſen ſeiner Bewohner am Herzen liegt. entzogen. Berlin, 2. Jan(Von unſ. Berl. Büro.) Die Silpeſter⸗ nacht iſt in Berlin verhältnismäßig ruhig verlaufen. i Zentrum der Stadt herrſchte das zu dieſer Stunde übliche Menſche edränge. Ddie Mehrzahl der Bewohner feierte zu Hauſe. Die hl der üblichen Unfälle und Ausſchreitungen hielt ſich in er⸗ träglichen Grenzen. Auffallend groß war dagegen die Zahl der Selbſtmörder, die ſich wie auf Verabredung auf die Minute 12 Uhr das Leben nahmen. In der Silveſternacht er⸗ eignete ſich doch ein Kapitalverbrechen in Charlottenburg, eir Raubmord an einem Schreinermeiſter.— Der drohende Bäckerſtreik iſt abgewendet worden, nachdem der Magiſtrat ſich bereitgefunden hat, die Preisregulierung im Sinne der Bäcker zu revidieren. Klante vor Gericht Das Gulachten des Konkursverwalters. Der Verhandlungstag am Mittwoch gegen den Konzerngründer Max Klante diente neben der Vernehmung einiger Zeugen im weſentlichen dazu, das Gutachten des Konkursverwalters Wunder⸗ lich zu hören. Der Sachverſtändige ſtellte feſt, daß zunächſt 148 Millionen Mark ungufgeklärt geblieben ſeien. Klante habe Einzah⸗ lungen der Nülrnberger Vertreter auf ſein Privatkonto eingetragen. Der Konkursverwalter bezeichnete die ganze Buchführung als höchſt mangelhaft. Es fehle der genaue Nachweis der Ein⸗ und Ausgänge an der Hauptkaſſe.— Klante: Dieſe Ausgaben wur⸗ den in das Wettbuch eingetragen, das verloren gegangen iſt. Vorſitzender: Dorthin gehörten ſie doch nicht.— Angekl.: Ich habe es dber getan.— Sachverſtändiger: Es fehlt auch jede kontomäßige Nachweiſung über die Ueberweiſungen der Vertreter untereinander und über den Bankverkehr. Die Unkoſten ſind nach keiner Rich⸗ tung hin beziffert. Es ſind auch die Ein⸗ und Auszahlungen nie auseinandergehalten worden, ſo daß man kein bilanzmäßi⸗ es Bild über die Vermögenslage der Geſellſchaft, auf die ſich die hundertprozentigen Einzahlungen ſtützen lönnten, gewinnen kann. Gerhardt Klante hält der Sachverſtändige zwar für die Zuſtände der Kaſſenführung moraliſch, aber nicht ſtrafrechtlich verantwortlich. Gerhardt Klante ſpielte nur eine untergeordnete Rolle und war machtlos. Max Klante habe auch die Spitzengelder für die großen Wetten, für die er die Gewinne der Einzahler verwandte, als ſeine Privateinnahme eingeſteckt; dazu ſei er nicht berechtigt ge⸗ weſen.— Der Angeklagte erklärte hierzu, daß er dieſe Spitzen⸗ elder für ſeine Bemühungen bei den Wetten am Totaliſator bean⸗ prucht habe.— Vorſitzender: Sie haben es ſich ja ſehr bequem ge⸗ macht: Wetten, die glücklich gusgingen, waren Ihre Privatwetten, die Verluſtwetten gingen aber auf das Konto der Geſellſchaft.— Sachverſtändiger(fortfahrend): Nach Konkurseröffnung kamen ver⸗ ſchiedene Leute u. behaupteten, daß Klante Millionenbträge nach dem Ausland verſchoben hätte. 5½ Millionen Mark ſollten bei Verwandten in Breslau ſein. Die Ermittelungen ſind negativ geweſen. Vechtsanwalt Bahn: Iſt es richtig, daß Frau Detlepſen und Frau Epftein beim Konkursgericht unter Eid angegeben haben, daß ſie keine Werte nach dem Rheinland und nach Holland gebracht haben?— Sachverſtändiger: Das iſt richtig.— Rechtsanwalt Bahn: Wo ſind Ihrer Meinung nach dieſe großen Beträge geblieben?— Sachverſtändiger: Es bleibt mir nur der Schluß, daß die großen Beträge verloren gegangen ſind durch Wetten nach dem Klanteſchen Syſtem, Zahlenmäßig kann ich auch den Auf wand den Max Klante gemacht hat, nicht nachweiſen. Belege ſind nicht vor⸗ handen, aus denen die großen Zechgelage und die Ausgaben für den Haushalt und die Familie und die verſchiedenen. Anſchaffungen hervorgehen. Vorſitzender: Konnte nach den Aufzeichnungen Klante eine Steuererklärung abgeben?— Sachverſtändiger: Nein. Angeklagter: Privatwetten habe ich in ein Buch eingetragen.— Vorſitzender: Das Buch iſt wohl auch weg?— Angeklagter: Das Buch muß da ſein.— Sachverſtändiger Wunderlich: Ich habe nichts gefunden. Weiter verbreitet ſich der Sachverſtändige ausführlich über die Anſchaffung der Automobile. Bei der Konkurseröffnung waren 3 Kraftwagen vorhanden. Dann habe ſich Klante einen lurxuriöſen belgiſchen Erzelſto wagen, der dem König von Belgien gehört haben ſoll, angeſchafft. Er behauptete, deh er damit die Millionenbeträge nach Dresden ſicherer als mit der Eiſenbahn hätte befördern können. Ein neunzigpferdiger offener Mercebes⸗Wagen ſei eine vollkommen überflüſſige Anſchaffung geweſen. Dieſer Wagen ſollte nach Be⸗ hauptung Klantes den Grundſtock für die zu gründende Automobil⸗ hanblung bilden. Jedenfalls ſei dieſer Wagen unmittelbar vor dem Zuſammenbruch an ac worden. Einen überflüſſigen Aufwaſed erblickt der Sachverſtändige auch in der Haltung eines Kammer⸗ dieners mit 2000 Mark Monatsgehalt. Die Doppelvilla Röschen ſei ſehr üppig e geweſen. Dieſe Wohnung entſprach keineswegs dem Einkommen und der Vermögenslage des Ange⸗ llagten. Damals wäre dazu ein monatliches Einkommen von 100 000 Mark nötig geweſen. Rechtsanwalt Jr. Blumenberg: Wel⸗ chen Wext hat die Wle jetzt? Angeklagter Detlepſen: Sie iſt jetzt für 10 Millionen Mark verkauft worden.— Nachdem noch von den Sachverſtändigen die umfangreiche Reklametätigkeit und die dafür gemachten erörtert worden waren, wurde die Sitzung auf Donnerstag, 9½ Uhr vertagt, da Klante erklärte, daß er den Ausführungen nicht mehr folgen könne. * Die Donnerstag⸗Verhandiung wurde mit den ee des Konkursverwalters gusgefüllt. Als Maß Klante ſich wiederholt zu längeren Reden anſchickte, wurde ihm vom Vorſitzenden das Wort National⸗Theater Mannheim Die Fledermaus Getreu langjähriger Uebung beſchloß das Nationaltheater das Jahr mit einer heiteren Aufführung. Allzugetreu beließ man es bei der unverwüſtlichen Fledermaus. Etwelche hatten auf die burleske Offen⸗ bachſche Operette„Orpheus in der Unterwelt“ gehofft. Sie taten es umſonſt und wurden durch dieſe erſte Wiederaufnahme des Strauß⸗ ſchen Werkes in dieſer Spielzeit in keiner Hinſicht überraſcht. Getreu langjähriger Uebung beließ man vieles, wie es war, und unterlleß man manches, es beſſer zu machen. Vor allem ſollte man den Unterſchied zwiſchen dieſer„klaſſiſchen“ Operette und ihrer ſpäteren Entartung in den ſogenannten Operetten der letzten Jahre ſtärker betonen. Das geſchähe am beſten durch Verfeinerung— und ge⸗ ſchieht ganz gewiß nicht durch Vergröberung; das geſchieht nicht zu⸗ letzt auch durch eine Beſetzung, die den gewiß nicht geringen An⸗ forderungen des Werkes an ſchönen Geſang gerecht zu werden ver⸗ mag. Damit wäre über die Silveſteraufführung das geſagt, was aus mehrjähriger Notwendigkeit geſagt werden muß. Neubeſetzt war die Adele mit Paula Kapper, die für dieſe Perle aller Kammer⸗ jungfern ihre quicke Jugend, ihr ſprudelndes Temperament und eine ſüberzeugend natürliche Keckheit einzuſetzen hat. Sie ſang ſicher und friſch, holte ſich im letzten Akt ſogar einen Sonderbelfall— aber das Champagnerlied im zweiten Akt ließ die Begrenztheit ihrer Stimmittel doch überraſchend deutlich werden. Den Eiſenſtein ſpielte Landory, Alfred war Herr Schwerdt aus Karlsruhe, dem man als Aushilfsgaſt dankt, ohne die Leiſtung kritiſch zu werten. Eine ausgezeichnete Figur machte Ida Schäffer als Prinz Or⸗ loffskty. Die Roſalinde der Frau Eden, der Froſch des Herrn Neumann⸗Hoditz und der Gefängnisdirektor des Herrn Voi⸗ ſin ſind längſt bekannt und längſt mit Recht geſchützt. Die muſi⸗ kaliſche Oberleitung hatte Vreiſach, der ſie mit Sicherheit und Geſchmack durchführte. Das gutgelaunte— ausverkaufte— Haus unterhielt ſich nach Wunſch und war auch für das Ballett, das Herr Kreideweiß nach dem ſelten aufgeführten Straußſchen Original ſehr hübſch einſtudiert hatte, dankbar. Es wäre Pflicht, dieſen Dank durch Zeichnung oder wenigſtens durch Werbung für Zeichnung von Platzmieten zum Ausdruck zu bringen. us,(i..) Theater und Muſik Julius Weißmanns Jubiläum. Der in ſeiner Vaterſtadt Freiburg i. B. wirkende Komponiſt und Pianiſt, Sohn des berühmten Zoologen, der Freiburgs Ehrenbürger wurde, trat vor 25 Jahren in einem Konzert in Lauſgune zum erſten Male vor die Oeffentlich⸗ beit. In ſeiner künſtleriſchen Entwickelung iſt das bodenſtändige bietet. der deutſchen Literaturgeſchichte Deutſch⸗Alemanniſche unverkennbar, ſeine Kompoſitionen erre ne Wertgah 86, eine Opet„Schwanenweiß“(nach Strindberg) ſteht in Duisburg vor der Aufführung, neue Kompoſitionen für den mimi⸗ —+ Tanz ſollen im Freiburger Stadttheater vorgeführt werden. is Neuromantiker lauſcht Weißmann den Quellen der Vergangen⸗ heit in Volks, und Wunderhorn und Kinderreigen, ſeine Naturlyrik, ſein Naturgefühl führen immer wieder ins Sonnenland beglückender Empfindung für den Hörer. Runſt und Wiſſenſchaſt Mannheimer Kunſtverein. Die Ausſtellung des Mü nche⸗ ner Künſt 1„Iſaar“ beede erfreulicher—9 einem regen Intereſſe, ladz ſchon zahlreiche Bilder verkauft wurden. Es wurde daher eine Umhängung und Ergänzung der · + 18 nömmen, wobei eine Reihe wertvoller Werke neuszur A usſtel⸗ lung gelangen. Es iſt aus dieſem Grunde ein⸗ Wulne der Ausſtellung notwendig geworden, die den Freunden guter Münchener Aunſt Gelegenheit zu weiterem Beſuch dieſer nicht alltöglichen Schau tung des Jrankfurter Goethehauſes iſt eine Ehren⸗ —— Nalles und damit auch ſeiner Regierung. inſe erfreulicher iſt es daher, daß im Hauptausſchuß des Preußi⸗ ſchen Landtages ein deutſchvolksparteilicher Antrag angenommen worden iſt, nach dem der Preußiſche Staat zur würdigen 1 dieſer ſedem Deutſchen heiligen Stätte der Verwaltung des becher haufes eine ausreichende ſährliche Beſhilfe gewähren ſoll. Auf das Reich ſoll eingewirkt werden, daß es ſich mindeſtens mit dem gleichen Betrag beteiligt. Literatur eitſchrift für Siteraturwiſſenſchaft. Der Verlag l Fndent für Anfang 1923 das Neuerſcheinen einer Jeitſchrift an, der„Deutſchen Viertelfahrsſcheift für Literdturwiſſenſchaft und Geiſtesgeſchichte“. Neben der geiſtesgeſchichtlichen Richtung, vornehmlich Diltheyſcher Schule, ſoll beſonders die form⸗ und ſtilanalytiſche gepflegt werden. Auch literarſoziologiſche Unterſuchungen ſollen die Selbſtbeſinnung der Wiſſenſchaft fördern. In erſter Linie wird die Vierteljahrsſchrift dienen; aber auch die Literaturen der Nachbarvölker werden eingehende Berückſichtſgung finden, ſoweit 10 für bie deutſche Geiſtesgeſchichte bedeutungsvoll geweſen ſind. 9 5 Herausgeber zeichnen Prof. Kluckhohn⸗Münſter und Privatdozent Dr. Rothacker⸗Heidelberg. Ihre Mitwirkung haben u. a. zugeſogt: die Berliner Burdach, Spranger und Troeltſch, von München Fritz Strich und Karl Voßler, ferner der Heidelberger Kunſthiſtoriker Neu⸗ Eine neue Max Niemeyer in mann, Rudolf Unger⸗Königsberg und Walter Brecht⸗Wien. ichten —— — — Dienstag, den 2. Januar 1923 3. Seite. Nr. 1 Städtiſche Nachrichten. vom alten ins neue Jahr Am Kreuzweg zweier Jahre— Kuhiger Verlauf der Silveſter⸗ nacht— Stark beſuchte Gottesdtenſte. Der Abſchied vom alten und der Eintritt ins neue Jahr hat ſich in der üblichen Weiſe vollzogen. Der Uebergang ging mit demſelben Knalleffekt, wie wir ihn ſeit Jahrzehnten in Mannheim gewohnt ſind, vor ſich. Die Feuerwerkskörper wurden ſchon am Samstag abend und den Sonntag hindurch abgebrannt und mancher Hundertmarkſchein damit verpulvert. Je mehr der Zeiger an der Uhr an Silveſter auf Mitternacht zuging, deſto ſtärker wurde auch die Schießerei. Wie immer an Silveſter konzentrierte ſich das Intereſſe der Mannheimer bei der Jahreswende auf dem Markt⸗ platz, der die üblich große Zahl der Sitlveſterbummler aufwies. Kurz vor 12 Uhr ſpielte eine Kapelle auf dem Rathausturm Schäfers Sonntagslied„Das iſt der Tag des Herrn“. Kaum waren die letzten Töne dieſes alten und doch ewig ſchönen Liedes verklungen, als die Glocke 12 Uhr ſchlug und das melodiſche Geläute der hieſigen Kirchenglocken das neue Jahr mit feierlichem Schalle begrüßte. Nun erreichte auch das Abbrennen der Feuerwerkskörper ſeinen Höhepunkt. In das Geknatter der Fröſche und Raketen miſchten ſich weithin leuchtende Goldregen und turmhoch in die Höhe ziſchende Leuchtraketen. Während deſſen ſpielte die Kapelle auf dem Rat⸗ usturm Choräle und Lieder nach allen Richtungen der Windroſe. zaſcher als ſich die Leute auf dem Marktplatz anſammelten, waren ſie wieder verſchwunden. Als die Glocken um Viertel nach 12 Uhr zum zweiten Male mit ihrem ſchönen Geläute das neue Jahr be⸗ grüßten und einläuteten, war der ganze Silveſterrummel auf dem Marktplatz bereits vorüber. Zwiſchen dem Glockengeläute hindurch hörte man die markdurchdringenden Dampfſirenen der Dampfſchiffe, die mit ihrem Geheul in weitem Umfang die Stille der Nacht er⸗ füllben und die Zeiten der Fliegerangriffe wieder in Erinnerung riefen. Während ſo der Eintritt in das neue Jahr insbeſondere von den jungen Leuten durch heiteren Scherz und lautes Spiel in lebhafter Weiſe gefeiert wurde, und zwar nicht allein auf dem Marktplatz, ſondern bald in allen Straßen der Stadt ratterte und blitzte es von Feuerwerkskörpern, zogen es andere vor, Silveſter zu Hauſe zu feiern. Wieder andere zog es ſort in die Reſtaurants und Vergnügungsſtätten, wo es ebenfalls teilweiſe ſehr hoch zuging, da die Polizeiſtunde bis auf 1 Uhr ausgedehnt war. Poligeipatrouillen durchzogen die Stadt; in anzuerkennender Weiſe hielten ſich dieſe jedoch ſehr zurück und ſchritten nur dann ein, wenn Leben und Ge⸗ ſundheit von Menſchen gefährdet erſchien. Im großen und ganzen iſt die Polizei mit dem Verlauf des Süpeſterabends zufrieden. Natürlich ging der Abend ohne die in Mannheim wie auch anderswo üblichen Körperverletzungen nicht ab. Eine Anzahl Perſonen erlitt beim Abbrennen der Feuerwerks⸗ körper ſolche Verletzungen, daß ſie im Allgem. Krankenhaus ver⸗ bunden wurden. Für die Berufsfeuerwehr bedeutete die Silveſternacht eine Ruhenacht, denn ſie wurde nicht alarmjert. Es iſt dies ein Ereignis, das nur alle zehn Jahre einmal vorkommt. Die Silveſtergottesdienſte in den hieſigen Kirchen waren ſo ſtark beſucht wie noch in keinem Jahre vorher. Es iſt dies ein ſymptomatiſches Zeichen des Wiedererſtarkens der reſigiöſen Gefühle weiteſter Kreiſe der hieſigen Bevölkerung. Man nahm Ab⸗ ſchied von dem alten Jahr mit ſeinem Hoffen und Bangen, ſeinen Entbehrungen und Enttäuſchungen. Am Kreuzweg zweier Jahre hat ſchſießlich jeder Zeit, ſich einige ſtille Stunden für ſeinen inneren Menſchen zu ergattern, um Rückblick und Ausblick auf ſeinem Lebensweg zu halten. Ein jeder wird ſeine Laſt zu tragen haben. Aber Millionen von Menſchen tragen dieſelbe Bürde. Die Not hat die Menſchen zuſammengeſchmiedet zu einer großen Not⸗ gemeinſchaft. In den vergangenen Kriegsjahren hat es Zeiten geben, wo uns die Feinde von allen Seiten einengten un Deutſchland völlig iſolierten. Auch heute erleben wir dieſe Zeiten, wenn auch mit anderen Waffen gekämpft wird. Ein Ausweg gibt es aber immer noch und das iſt der Blick nach oben!l Die Gottesdienſte wieſen auch an Neujahr gleichfalls ſehr ſtarken Be⸗ 50 auf. Am Neufahrstag zwiſchen 11 und 12 Uhr brachte der ofaunenchor von der Terraſſe der Chriſtuskirche aus einige Muſik⸗ cke zum Vortrage, die ein zahlreiches Publikum anlockten. Mit em Wetter am Silveſterabend und am Neujahrstag kann man einigermaßen zufrieden ſein. Da das Barometer geſtern den ganzen Tag geſtiegen iſt, wird ſich wohl bald auch trockene Witterung ein⸗ ſtellen. Die Verunſtaltungen am geſtrigen Neufahrsabend waren ſo vielfeitig, daß unmöglich darauf eingegangen werden kann. Er⸗ wähnt ſei nur, daß im Roſengarten alle drei Säle ausverkauft waren. 5 9 4 8 die Bevölkerungsbewegung im 3. vierteljahr 1922 Nach der Vierteljahrsüberſicht des Statiſtiſchen Amts iſt die Zahl der Lebendgeborenen im dritten Vierteljahr 1922 mit 1175 (1326) weſentlich kleiner geweſen als im Vorjahr, während die Zahl der Totgeborenen mit 36(32) um ein Geringes zugenommen hat. Bemerkenswert iſt die ſehr ſtarke Zunahme der un⸗ ehelichen Geburten von 13,2 auf 16,1 7 der Geſamtzahl, ſogar deren abſolute Zahl iſt mit 195(180 noch etwas in die Höhe ge⸗ gangen. Sehr auffällig iſt auch, daß im Berichtsvierteljahr die Zahl der Mädchengeburten jene der Knabengeburten überwogen hat, auf 100 Mädchen kamen 97,2 Knaben gegen 108,0 im Vorjahr. Die im und nach dem Krieg beobachtete erhöhte Häufigkeit der Kna⸗ bengeburten ſcheint alſo vorerſt durch das umgekehrte Verhalten ab⸗ gelöſt worden zu ſein.— Die Zahl der ETheſchlie ßungen iſt mit 851(743) wieder anſehnlich geſtiegen, wenn ſie auch die im 3. Vier⸗ teljahr 1920 beobachtete Höhe von 942 nicht wieder erreicht hat: im September war die Zunahme gegenüber dem Vorjahr mit 23,0 55 am ſtärkſten, im Juli mit 9,5 97 am geringſten. Der Anteil der Miſch⸗ ehen an der Geſamtzahl iſt noch weiter geſtiegen und hat jetzt die außerordentliche Höhe von 41,2(37,9) 2 erreicht. Wäre das Glau⸗ bensbekenntnis allein maßgebend geweſen, ſo hätten 96,8 77 Ehen mit gleicher Konfeſſion der Ehegatten geſchloſſen werden können, hätte das Glaubensbekenntnis überhaupt keinen Einfluß gehabt, ſo wären nach der Wahrſcheinlichkeitsrechnung 45,0 90 derartige Ehen zu er⸗ warten geweſen, tatſächlich ſind 58,8 9 geſchloſſen worden, ſodaß der Einfluß der Konfeſſion mit 588— 450= 138, geteilt durch 968— 430 gleich 518, oder ziemlich genau einem Viertel des Höchſtmöglichen ausgedrückt werden kann. Ein gewiſſer Wert iſt ſolchen Verſuchen, die Wirkſamkeit beſtimmter Beweggründe zahlenmäßig zu erfaſſen, freilich nur dann beizulegen, wenn die Entwicklung während eines längeren Zeitraumes verfolgt werden kann.— Die Geſamtzahl der Sterbefälle iſt auf 562(692) zurückgegangen; aufs Jahr und auf 1000 Einwohner berechnet, hat die Sterblichkeit im Juli 10,50(12,84), im Auguſt 9,67(10,89) und im September 7,70(11,32) betragen. Dies ſind ganz ungewöhnlich niedrige Zahlen, die ſich zum großen Teil daraus erklären, daß die Zahl der Säuglingsſterbefälle mit 116 (232) nur genau halb ſo groß war, wie im Vorſahr, da namentlich die Verdauungskrankheitn heuer nur 23(114) Opfer unter den Säuglin⸗ gen forderten. Gleichfalls im Zuſammenhang mit dem heißen Som⸗ mer des Vorjahrs ſteht die Verminderung der tödlichen Unglücksfälle — Ertrinken!— auf 28(55). Den umgekehrten Verlauf hat die Sterblichkeit an Keuchhuſten genommen, dem diesmal 13(1) Kinder erlagen: auch die Tuberkuloſe aller Art war mit 89(75) Sterbfällen zahlreicher vertreten. Zu⸗ und Wegzug waren im Berichtszeitraum ſtärker als im gleichen Zeitraum des Vorjahres, der Wanderungsgewinn mit 313(235) im Familienverband lebenden Perſonen etwas höher. Die Mitgliederzahl der Krankenkaſſen iſt im Lauf des Viertel⸗ jahrs um 1789(703) gewachſen und zwar bei den männlichen Mit⸗ um 2144(— 340), während jene der weiblichen ſich um 355 + 1048) verringert hat; die Bewegung iſt demnach genau entgegen⸗ geſetzt verlaufen wie 1921. Stärkere Abnahmen hatten die Innungs⸗ krankenkaſſen, die Ortskrankenkaſſen der Metzger, der häuslichen Dienſtboten und die weiblichen Mitglieder der Ortskrankenkaſſe für Handelsbetriebe zu verzeichnen, während die Betriebskrankenkaſſen aller Induſtrien weitere Zunahmen aufwieſen, verhältnismäßig die ſtärkſte die dem Baugewerbe zuzuzählenden Kaſſen. Mannheimer General- Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Januar iſt das lateiniſche Wort für Türe und Janua war der altrömiſche Gott der Türen und Eingänge. So war ihm auch der erſte Monat, der Eingang in das neue Jahr, gewidmet. Dieſe Bezeich⸗ nung hat ſich für 2. erſten Monat bis heute erhalten. Janus iſt der Gott, dem nicht recht zu trauen iſt, denn er hat zwei Geſichter und konnte zugleich auf dem einen lachen und auf dem anderen weinen. Es war darum ein für den Jahresbeginn treff⸗ lich gewähltes Symbol, denn auch wir können nicht erkennen, was uns das neue Jahr bringen wird, Freude oder Trauer. Die deut⸗ ſchen Namen für den erſten Monat des Jahres heißen Eismond oder Hartung. Beide Bezeichnungen deuten darauf hin, daß der Januar ausgeprägt winterlichen Charakter hat. Im Januar macht die Zunahme der Tageslänge bedeutende Fortſchritte. Von den 31 Tagen des neuen Monats ſind in unſerem Jahr vier Sonntage; der 6. iſt der Erſcheinungs⸗ oder Dreikönigstag, der in Württemberg und Bayern allgemeiner Feiertag iſt. Die bekannteſten Wetterregeln lauten: Am neuen Jahres⸗ tag wächſt der Tag, ſoweit der Haushahn ſchreien mag.— Im Januar ohne Schnee tut Bergen, Bäumen und Früchten weh.— Iſt der Januar naß bleibt leer das Faß.— St. Paulus(25.) ſchön mit Sonnenſchein bringt Fruchtbarkeit dem Korn und Wein.— Wenn Gras wächſt im Januar, wächſt es ſchlecht das ganze Jahr. — Tanzen im Januar die Mucken, muß der Bauer nach dem Futter gucken.— Morgenröte im Januar deutet auf viel Gewitter im Sommer.— Fabian(20.) Sebaſtian, laſſen den Saft in die Bäume gahn. —— Zur Erhaltung des Nationaltheaters Von einem Theaterfreund wird uns geſchrieben: Die Ghal⸗ tung des Nationaltheaters und ſeines Orcheſters liegt wohl der ganzen Bevölkerung Mannheims am Herzen. Nachdem man ſich bereit gefunden hat, für die Mieter die Preiſe bekannt zu geben und ohne irgendwelche Nachforderung zu verlangen, erſchwert man das Zuſtandekommen der Mietverträge durch die Beſtimmung der ſofortigen Zahlung der gangen Miete bis 4. Januar 1923. Viele Mieter, die noch mit der ſaufenden Miete zu rechnen haben und weitere Intereſſenten, insbeſondere Gehaltsempfänger, werden ſich aber nicht dazu verſtehen können, ſchon jetzt den ganzen Betrag für die Spielzeit 1923/24 vorzulegen. Es ſollte genügen, wenn bei Beginn der neuen Spielzeit 10, 15 oder 20 Vorſtellungen im Voraus bezahlt und Verträge ſchon jetzt für die ganze Spielzeit geſchloſſen werden können. Wenn die Härten beſeitigt ſind, wird auch der Erfolg nicht ausbleiben. 8 Die Erhebung allgemeiner Kirchenſleuern in der evangeliſch⸗ prokeſtantiſchen Candeskirche. Das Staatsminiſterium hat mit Be⸗ ſchluß vom 15. Dezember d. J. genehmigt, daß für die evangeliſch⸗ proteſtantiſche Landeskirche eine allgemeine Kirchenſteuer im Betrag von 1 0 v. H. der Urſteuern(Reichseinkommenſteuer und Landes⸗ ſteuer vom Grundvermögen und Gewerbebetrieb) für die Rechnungs⸗ jahre 1922 und 1923 erhoben wird. Kartoffelverſorgung. Der Badiſche Bauern⸗Verein in Frei⸗ burg i. B. hat bis heute 177 000 Zentner Speiſekartoffeln an die badiſche Bevölkerung geliefert, das ſind 885 Waggons zu 200 Zent⸗ ner. Hierin ſind nicht eingerechnet die Mengen, welche die örtlichen Bauernvereine und Genoſſenſchaften direkt geliefert haben. PA. Gefährdung des Perſonenzugsverkehrs. In letzter Zeit mehren ſich die Fälle auffallend, in denen anſcheinend halbwüchſige Burſchen mit Steinen auf vorüberfahrende Perſonenzüge werfen, ja ſogar darauf ſchießen. Neben erheblichem Sachſchaden— Zer⸗ trümmerung von teueren Fenſterſcheiben— ſind auch ſchon Ver⸗ letzungen von Perſonen zu verzeichnen geweſen. Die Ermittlung und Beſtrafung der Urheber hat ſich leider als ſchwierig und nur in d wenigen Fällen als erfolgreich erwieſen. Die Reichsbahn iſt ent⸗ ſchloſſen, mit allen ihr zur Verfügung ſtehenden Mitteln dieſen ge⸗ meingefährlichen Unfug zu bekämpfen. Es liegt aber auch ebenſoſehr im Intereſſe der Fahrgäſte, wie der geſamten Oeffentlichkeit über⸗ haupt, daran tätig mitzuwirken, daß dieſes gewiſſenloſe und unverant⸗ wortliche Spiel mit Gefundheit und Leben der Mitmenſchen zur Anzeige gebracht, unnachſichtlich verfolgt und ſo raſcheſtens abgeſtellt wird. Die Reichsbahn iſt bereit, für Nachweis der Täter namhafte Belohnungen zu gewähren. PA. Jum Perſonalabbau bei der Reichsbahn. Die ſtarke Be⸗ laſtung der Wirtſchaft durch die Reichsbahnkarife, die zur Erhaltung des Gleichgewichts in Einnahmen und Ausgaben erforderlich iſt, verlangt, wie in der Oeffentlichkeit anerkannt wird, auch durch⸗ greifende Maßnahmen in Erſparniſſen an Material und Perſonal. Die durch eine grobe Indiskretion in die Preſſe gelangte Mitteilung über einen Abbau von 25 000 Beamten und Arbeitern iſt, wie uns die Reichsbahndirektion Karlsruhe ſchreibt, in den Einzelheiten noch keineswegs feſtgelegt, doch entſpricht ein derartiger Abbau den Ab⸗ ſichten des Reichsverkehrsminiſters. Selbſtverſtändlich ſollen von dem Abbau nicht diejenigen Teile des Unternehmens betroffen wer⸗ den, bei denen die nötige Arbeitsintenſität erzielt iſt, ſondern es ſollen die noch vorhandenen unproduktiven Kräfte erfaßt werden. Der Abbau wird ſich nicht nur auf Arbeiter, ſondern auch auf ſolche Teile der Beamten erſtrecken müffen, die erſt verhälmis⸗ mäßig kurze Zeit als Beamte angeſtellt ſind und bei denen noch kein unkündbares Verhältnis vorliegt. Die Einzelheiten der zu treffenden Maßnahmen werden in den erſten Januartagen mit dem Haupt⸗ betriebs⸗ uimd Hauptbeamtenrat erörtert werden. Dieſe ſind von den Abſichten der Verwaltung, wonach das ſeit faft 2 Jahren eingeleitete Abbauprogramm unter allen Umſtänden weiter fortgeführt werden muß, bereits in Kenntnis geſetzt. ch. Meſſerſtecherei mit ködlſchem Ausgang. Am Vormittag des letzten Tages des abgelaufenen Jahres ereignete ſich in einem Gaſt⸗ haus in S 2 eine Meſſerſtecherei, die den Tod des 23jährigen ledigen Gärtners Alfred Hilger aus Katzental bei Mosbach zur Folge hatte. Der Meſſerſtecherei iſt keinerlei Wortwechſel vorangegangen, ſie erſcheint nach den uns zugegangenen Mitteilungen vielmehr als ein unüberlegter Dummerjungenſtreich. Ueber den Vor⸗ gang des Unglücks wird folgendes erzählt: Der Erſtochene und der Täter, der 20 Jahre alte Taglöhner Theodor Schwing, logierten zuſammen in einem Zimmer des bereits erwähnten Gaſthauſes. Am Sonntaa einhalb 12 Uhr kam Schwing ſchon etwas angeheitert von der Schichtarbeit, wo er den ebenfalls angeheiterten Hilger im Wirts⸗ zimmer antraf. Die beiden tranken zuſammen einige Stein Bier, worauf ſie ſich in ihr im erſten Stock gelegenes Zimmer begaben. Auf dem Wege dorthin ſoll Hilger zu Schwing geſagt haben:„Wenn du Kurage haſt, dann ſtichſt mich da hinein,“ und ſoll ihm die Herz⸗ gegend gezeigt haben. Schwing nahm einen dolchartigen Hirſch⸗ fänger und ſtieß das Meſſer dem Hilger bis zum Heft in die Bruſt. Der Geſtochene ſprang noch einige Schritte bis zur Treppe, wo er tot zuſammenbrach. Als Schutzleute kamen und den Täter feſtnehmen wollten, ftürzte dieſer kopfüber die Treppe hinunter. Beide kamen ins Allg. Krankenhaus, der Täter in die Einzelzelle, der andere in die Totenkammer. Als der Täter früh ſeinen Rauſch ausgeſchlafen hatte, kam er ins Amtsgefängnis. Nach⸗ mittags 3 Uhr würde Schwing dem Erſtochenen, der ſeziert wurde, gegenübergeſtellt. Die Nacht im Warkeraum. Nach§ 17 der Eiſenbahnver⸗ kehrsordnung iſt die Reichsbahn verpflichtet, Warteräume in Uebor⸗ gangs⸗ und Endbahnhöfen nachts nur dann offen zu halten, wenn zwiſchen der Ankunft des letzten und der Abfahrt des erſten Zuges weniger als vier Stunden liegen. Der Reichsverkehrsminiſter dat jedoch jetzt, wie die„Reichszentrale für deutſche Verkehrswerbung“ erfährt, eine Prüfung angeordnet, ob nicht eine weitere Offen⸗ 8 Warteräume im Intereſſe der Reiſenden ge⸗ oten erſcheint, denn die geſteigerten Fahr⸗ und Uebernachtungs⸗ preiſe forderten bei der fortſchreitenden Verarmung die größte Rückſichtnahme der Reichsbahn. Die Reichsbahndirektionen ſind an⸗ gewieſen worden, die Notwendigkeit eines Nachtbetriebes in den Warteräumen zu prüfen; es ſoll jedoch dafür geſorgt werden, daß dieſe Wohltat nur Reiſenden zugute kommt. Neben einer ſcharfen Fahrkartenkontrolle ſoll namentlich das Verbot des Alkoholaus⸗ ſchankes oder die völlige Stillegung des Schankbetriebes bisher be⸗ obachtete Mißſtände verhindern. Vveranſtaltungen Theaternachricht. Für den Monat Januar werden vor⸗ bereifet in der Oper: Die Wiederaufnahme des„Freiſchütz“ in den Spielplan e Leitung: Erich Kleiber, Agathe: Aenne Geier, Aennchen: Guſſa Heiken), ferner Puceinis„Madame Butterſſy“(muſikaliſche Leitung. Paul Breiſach, Titelpartie: Aenne Geier.) Die urſprünglich für Mitte Januar geplante Neueinſtudie⸗ rung von Mozarts„Don Giovanni“ muß mit Rückſicht auf die Erkrankung von Heinz Grete wegen Geſtaltung der Bühnenbilder auf Mitte Februar verſchoben werden. Für Anfang Februar iſt die Neueinſtudierung von Offenbachs„Orpheus in der Unterwelt“ ge⸗ plant. Im Schauſpiel wied die nächſte Neueinſtudierung Shakeſpeares„Wintermörchen“ ſein(Spielleitung: Eugen Felber). 3 Silveſter und Neujahr im Roſengarten. Am Silveſterabend wurde das kürzlich hier Liederſpiel von Anton Rudolph wiederholt. Auf der Bühne des Muſenſaals machte ſich das gefällige Werk ungleich beſſer als in der weiten Halle des Nibe⸗ lungenſaals. Im Nibelungenſaal ging unterdeſſen ein Kabarett unter Leitung von Ludwig Puſchacher vor ſich. Das Ehepaar Linn war⸗ tete mit Chanſons auf und Gertrud Runge ſang einige Chanſons mit Schmiß und Temperament. Hans Blum aus Karlsruhe feierte Wiederſehen mit dem Mannheimer Publikum. Das Programm ver⸗ zeichnete noch Tänze von Edith Harlander und als Abſchluß einen Sketch:„Roſa Papier“, der von Gertrud Runge, Ludwig Puſchacher, Hans Blum und Fritz Linn ganz ausgezeichnet geſpielt wurde. Für Unterhaltung und Begleitung ſorgte ein Exzentrikorcheſter unter Rudi Gſchwind. pp. *30jähriges Künſtler-Jubiläum von Sylveſter Schäffer im Apollo⸗Theater. Trotzdem Schäffer bereits über 4 Wochen allabend⸗ lich im Apollo ſeine hervorragenden Künſte zeigt und viele ihn ſchon wiederholt geſehen haben, ſo war am Samstag Abend der Saal bis auf den letzten Platz beſetzt. Die große Schar ſeiner Freunde und Verehrer ließ es ſich nicht nehmen, ihn an ſeinem Ehrentage noch⸗ mals zu begrüßen. Wie an jedem Abend, ſo war er auch am Sams⸗ tag wieder einzigartig. Kurz vor Beendigung der Vorſtellung betrat Direktor Zacharias die Bühne und ſeierte den genialen Künſt⸗ ler in einer Anſprache, in der er Schäffer nicht nur als Künſtler, ſondern auch als Menſch pries, der überall ſeinen Mann ſtellt. Mit einem dreifachen 5 795 und der Ueberreichung mächtiger Lorbeer⸗ kränze klang die herangeeilt und ehrte ſeinen jungen Freund und Künſtler Schäffer in gewohnter von Witz und Humor ſprühender Weiſe. Großzügig, wie nun mal Kökert iſt, überreichte er ihm als Erinnerung an ſeine Mannheimer Freunde und Verehrer ein„Ponny, wobei er den Wunſch ausſprach, daß es ihn auf 15 ner demnächſtigen Aus⸗ landsreiſe begleiten ſoll. Sichtlich gerührt dankte Schäffer den Rednern. Unter brauſendem Beifall der Anweſenden trat er von der Bühne ab. Weihnachtsfeiern Weihnachtsfeier des Turnvereins Mannheim nachtsfeiertag ſein Weihnachtsfeſt. Begrüßungsworte des Herrn Mack ſowie eine Weihnachtsparaphraſe von der Muſikriege geſpielt leiteten die Feier ein. Es folgte ein Weihnachtsprolog geſprochen von Turner Klingler, dem 6 Bilder folgten. Die ſang die Weihnachtsglocken von H. Sonnet und„Mer ſitzet unter Aepfel⸗ bäum“ von Kremer. Letzteres mußte da Capo geſungen werden. Durch den 1. Vorſitzenden, Dr. Toeplitz, wurden 17 Turner und 10 Turnerinnen für 25jährige, 1 5 10jährige Mitgliedſchaft durch Anſprache und Ueberreichung von Diplomen geehrt, ein gutes Zeichen für den Verein der bis jetzt 70 Jubilare zählt. Ein ſiebenjähriger Jugendturner ſpielte das Violinkonzert von Seitz. Florett⸗Uebungen der neugegründeten Fechtabteilung, Turnvorführungen am Reck und Barren wie die Freiübungen der Turnerinnen, geleitet von Turn⸗ lehrer K. Leutz, ſanden ſtarken Beifall. Hervorgehoben ſeien noch die Darbietungen von Frl. Helene Süß, Margot Schöner und Gretel Vorländer. Auch zwei Theaterſtücke wurden recht gut geſpielt. Wie immer verlief der Abend in harmoniſcher und in fröhlicher Weihnachtsſtimmung. E.. Rommunale Chronik Heddesheim, 22. Dez. Aus der jüngſten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt folgendes mitteilenswert: Diejenigen Perſonen, die in den Torfgruben Weidenholz geſtohlen haben, werden durch das Bürgermeiſteramt beſtraft. Die am 13. d. Mts. vorgenommene Verſteigerung des 1. und 2. Gemeindedoppelwohnhauſes wird nicht genehmigt. Der Anteil zu den Koſten der Landwirtſchaftskammer wird von den beitragspflichtigen Betriebsinhabern zurückerhoben. Eine Ortsgruppe zur Notgemeinſchaft wurde gebildet. cWeinheim, 28. Dez. In der geſtern abend fortgeſetzten nahezu vierſtündigen Sitzung des Bürgerausſchuſſes wurde die Weiterführung der Eütwäſſerungsarbeiten bis zur Kreuzung der elektriſchen Bahn Mannheim— Weinheim unter dem Vorbehalt beſchloſſen, daß der Staatsbeitrag auf die Hälfte endgültig zugeſagt wird. Zur Fortführung dieſer Arbeiten bewilligte der Bürgerausſchuß dem Gemeinderat einen Kredit von 7½ Mill. Mark. Wiesloch, 19. Dez. Bei der Gemeinderatswahl erhielten von 60 Stimmen: die Sozialdemokraten 16, das Zentrum 18, die Deutſchnationalen 10, die Demokraten 6, die Liberalen 5 und die Handwerkervereinigung ebenfalls 5. Danach verteilen ſich die Sitze wie folgt: Sozialdemokraten 3, das Zentrum 4, die Deutſchnationalen 2 und die übrigen Parteien je einen. Neues aus aller Welt — Ein neuer Robinſon. Ein Engländer, Charles H. Cooper, hat ſich ein kleines Felſeneiland in der Gruppe der Scilly⸗Inſeln, genannt„Das Gugh“, gekauft, um hier in ſtrenger Zurückgezogenheit von der Welt ſein Leben zu beſchließen. Die Inſel, die nicht ganz .Hektar groß iſt, iſt bei Ebbe durch einen ſchmalen Streifen Land mit der + 08. Inſel von St. Agnes verbunden. Cooper, ein Junggeſelle von 66 Jahren, will ſich auf der Inſel ein Haus bauen, einen Brunnen anlegen und eine Kaninchenfarm einrichten. Die einzigen Bewohner der Inſel ſind durch viele Jahre hin einige Kaninchen geweſen und ein paar Möven. Früher verſuchte man, hier Schafe aufzuziehen, aber ſie konnten von dem ſpärlichen Gras ihr Leben nicht friſten. Cooper iſt nicht der erſte Engländer, der ſich von der„großen Inſel“ auf eine kleine Inſel zurückzieht. Vor zwei Jahren erwarb der Romanſchriftſteller Compton Mackenzie die Inſel Herm im Kanal, die früher von dem Fürſten Blücher, einem Nachkommen des Marſchull Vorwärts und großen Sonder⸗ lings, bewohnt war. — Ein harknäckiger Seſb rdkandidal. Ein 20jähriger Schuy⸗ macher aus Oberhauſen entblößte in einer—— Wirtf afl. nachdem er drei Maß Bier getrunken hatte, vor den Gäſten ſeine Bruſt, ſetzte an der linken Bruſtſeite die Spitze ſeines Meſſers an und ſchlug mit der rechten Hand auf den Griff. Man ent⸗ wand ihm das Meſſer und brachte ihn zur Abkühlung an die friſche Luft. Der Mann gab jedoch ſeinen Entſchluß nicht auf. Da ſeine Bruſtverletzung nicht hinreichte, warf er ſich in der Weinſtraße vor einen daherkommenden Kraftwagen und wartete mit gegen den Himmel gerichteten Augen auf ſeinen Tod. Der Kraftwagen hielt unmittelbar vor dem Lebensüberdrüſſigen, der nun vom Rettungsdienſt ins Krankenhaus gebracht wurde. Mühneraugen werden Sie ſicher los durch Hühneraugen-Lebewohl Hornhaut an der Fußſohle beſeingt Lebewohl⸗Ballen⸗Scheiben. Kein Verrutſchen, kein Feſttleben am Strumpf. In Drogerien und Apotheken. Merkur-Drog., Gontardpl. 2. K. Huhlhardt. Drog., Mittelſtr. 88 Arth. Rhnert, Adler-Drog., Bellenſtr. 26, G. Hlore, Drog., Mittelſtr. 61, Ludwig& Schütthel 1.— Friedrichplatz 19. 5 N aroge185 nſprache aus. Alex Kökert kam noch ſchnell Der Turnverein Mannheim von 1846 veranſtaltete am 1. Weih⸗ N 75 Uebereilte Meldungen einer machte sich für Hope 8 Dienstag, den 2. Jaunar 1923 Vom rhein.-westf. Wertpapiermarkt (Mitteilungen des Bankhauses Gebrüder Stern, Dortmund.) Dle Erwartung, daß die Zeit der Jabhreswende den großlen Börsenplätzen Ruhe bringen würde wurde eing Enttäuschung. ünstigen Politik Amerikas in der Wiederherstellungsfrage brachfen einen Sturz der aus- Jandischen Zahlungsmittel, der zu einer erheblichen Ab- schwächung der Wertpapierkurse auf fast allen Gebieten führte. Es konnte jedoch die Beobachtung gemacht werden, daß das angebotene Material nicht nur auf der ermäßigten Preisgrundlage glatte Aufnahme fand, sondern vor allen Dingen der größte Teil des Privatpublikums sich von seinem Wertpapierbesitz nicht trennen wollte. Schneller als man dachte, kam dann auch der Umschwung, der vor allen Dingen durch die Erholung der ausländischen Zahlungsmittel hervor- gerufen wurde. Neue großle Kaufaufträge wurden an den Markt gelegt, pesonders auf dem Kalikuxenmarkte. Meldungen über- große amerikanische Abschlüsse führten auf diesem Gebiete zu großen Kurssteigerungen, die bei fast allen Werten zu Re- kordkursen führten. Bei Niederschrift dieses Berichtes wurde die Nachfrage nach Kaliwerten äußerst stürmisch, dabei War das Angebof sehr gering. Wenn von der Aufführung der oben geschilderten Rückgänge und der gleichen Erholung abge-· Sechen wird, so sei hier nur die Gegenüberstellung der Kurs- gewinne der Vorwoche gegenüber aufgeführt. Besondere Nachirage wurde für schwere Werte bekundet. Hier sind be- sonders des Dr. W. Sauer-Konzerns, bei denen in- kolge großer Materialknappheit nennenswerte Steigerungen erzielt wurden, zu erwähnen. So verbesserten Bergmanns- segen, Hugo und Hohentfels ihren vorwöchentlichen Kurs um rund 1 000 Mk. Ebenso wurde Erichssegen ca. 300 000 Mk. höher notiert. Burbach und Glückauf-Sondershausen wurden ca. 800 000 Mk. höher gesucht. Eine anhaltende Nachfrage uxe bemerkbar, die in letzter Zeit fortgesetzt ihren Kurs verbesserten und auch in der Berichts- woche ca. 700 000 Mk. gewannen. Rege Käufe wurden wie- derum in Alexandershall und Sachsen-Weimar getätigt; erstere gewannen 600 000 Mk. und letztere ca. 400 000 Mk. Eine nennenswerte Aufbesserung ist auch in Wilhelmshall zu be- richten, die ihren vorwöchentlichen Kurs um rund 1000 000 Mark verbesserten. Fast sämtliche Mittelwerte erfuhren Kursaufbesserungen von mehreren hunderttausend Mark. Es notierten höher Nalbeck und Salzmünde je 400 000 Mk., Vol- kenroda 700 000 Mk., Königshall-Hindenburg sowie Heiligen. roda 1 000 000 Mk., Desdemona 500 000 Mk., Günthershall 250 000 Mk. Auch kleinere Werte, wie Heldrungen, Hedwigs- burg und Meimerhausen waren zu gebesserten Kursen ge- sucht. Eine geradezu stürmische Nachfrage hérrschte auf dem Kali-Aktienmarkt. Die Steigerungen sind hier ganz gewaltig. Heldburgs Vorzüge wurden 10 000 Proz., Friedrichshall und Salzdetfurth 6000 Proz., Hallesche und Hannoversche Kali 4000 Proz., Krügershall 3000 Proz. höher bezahlt, ohne daſ die Nachffage befriedigt werden konnte. Der Kohlenkuxenmarkt zeigt ebenfalls ein zwar festes Ausschen, jedoch war das Geschäft hier ruhiger. Die Kurse zeigen auch hier durchweg Besserungen, insbesondere gilt dieses von dem Kohlen-Aktienmarkt, auf dem das Geschäft sich etwas lebhafter gestaltete. Hier waren es vor allen Dingen Adler Kohle-Aktien, die im Laufe der Woche ca. 1500 Proz. gewannen. Gleichfalls sind noch West- fälische Bergbau-Aktien zu exrwähnen, die ebenfalls ihren vorwöchentliehen Preis um 800 Prozent verbesserten. Der Braunkohlenmarkt zeigte gleichfalls freundliche Stimmung. Für schwere Werte herrschte zu leicht gebesserten Preisen Kaufinteresse. Mit dem Umschwung der Stimmung zeigte auch der Markt der nicht amtlieh notierten Aktien ein freundlicheres Bild. Die Erholungen Waren hier beträchtlich, was insbesondere von Mansfeld, Stahlwerk Becker, Becker Kohle, Kabelwerk Rheydt, Tiag, Jul. Sichel und Hermann C. Starck zu berichten ist. .-G. Kühnle. Kopp u. Kausch, Frankenthal(Pfalz). Bei einem Aktienkapital von 6,5(4) Mill. Mk. erzielte die Gesellschaft im abgelaufenen Jahre einen Reingewinn von 3,3(3,4) Mill. NMk., woraus eine Dividende von 25(20) Prozent verteilt und 200000,(120 000) Mk. auf neue Rechnung vorgetragen werden. Das Werkerhaltungskonto erhielt eine Zuweisung von 2 Millionen Mk., das Werkwohnungsbaukonto eine solche von.5 Mill. Mk. In der Bilanz stehen Kre- ditoren mit 68.50(6,7) Mill. Mk., Worunter 17,57(1,45) Mill. Mk. Anzahlungen. Demgegenüber stehen Debitoren mit 31,60 (1195) Mill. Mk., Vorräte mit 59,98(6,31) Mill. Mk. und Im- mobilien mit 2,83 Mill. Mk.— Wie im Geschäftsbericht ausgeführt wird, beginnt die Gesellschaft das neue Geschäfts- jahr mit einem Auftragsbestand der ihr für längere Zeit Be- schäftigung für ihre Werke in Frankenthal und Laden- burg gibt. ch. Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichs- bank und Post erfolgt in der Woche vom 1. bis 7. Januar 1923 unverändert zum Preise von 20 000 Mk. für ein Zwanzig- 9—* 8 11 markstück, 10 600 Nkk. für ein Zehnmarkstück. Für auslän-“ 4188.29 18. Sehel, 49.5 70 8 bdegd ae,.28.59 8. m. b. fH. S01 dische Goldmünzen werden entsprechende Preise gezahlt. Der nale 8 8 bon lan 10.718.87 nöchst..4.88 1 6 Ankauf von Reichssilbermünzen durch die Reichsbank und Uster der 4 48 45.5 gee lan 10.72 1087 beßet,.38.5 Mannheim, O 6, 14. Fernruf 3862. 5 8 5 42 45 47. 10. 6 ohst. f. 30.4 Post erfolgt ebenfalls unverändert bis auf weiteres zum 600-]„, fai 4408 4495 Sbeor nlegr. 10.0 10.50 eut ableageo 5000 80% fachen Betrage des Nennwertes.„nchten Ver 67.50.85 hüohst. 11.5 11.50 Westen 148700 55%% 0 MMASBTGEIESBESGEESESS 0 reeeen* Dn 7 3 n n mannheimer General-Anzeiger(ntittag-Aus gabe) ———— Der verband Deutscher Treuhand- und Revisions- esellschaften hält am 14. Januar 1923 in Hannover seine Ponite Hauptversammlung ab. Auf der Tagesordnung stehen eine Reihe von Vorträgen über das Valutaproblem. Univer- sitäts-Professor Dr. Gerloff, Frankfurt a. M. wird über„Die volkswirtschaftlichen Fragen des Valutaproblems“ sprechen. Der Steuerrechtler Rechtsanwalt Dr. Richard Rosendorff, Berlin, spricht über„Valutaproblem und Steuerrecht“, Rechts. anwalt Br. Max Alsberg-Berlin über„Valutaproblem und Preistreiberei-Strafrecht“. »Umwapdlung in eine Aktiengesellschaft. Die bekannte Kurzwarengroßhandlung E. und J. Gutmann in München ist mit einem Kapitał von 20 Millionen Mark in eine Aktien- gesellschaft umgewandelt worden. Es handelt sich um eine Familiengründung. Der Vorstand besteht aus den bisherigen Teilhabern der offenen Handelsgesellschaft der Herren Hein- rich, Julius, Ernst Gutmann, Sali Bachmann und Bernhard Neuburger. Den Vorsitz des Aufsichtsrats führt Herr Jacob Gutmann Privatier, München. Personalien. Direktor Ludwig Honold ist bei der Maschinenfabrik Badenia.-G. ausgeschieden, um in den Vorstand der Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe.-G. einzutreten. Er war Vorsitzender der Bezirksgruppe Wein⸗ heim des Verbandes Südwestd. Industrieller seit der Grün- dung; sein Nachfolger ist Dir. Dipl.-Ing. Ed. Jacohsen. Deuisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 2. Jan.(Mitteilung der Mitteldeutschen Creditbank, bier): New Verk 7700(7450), Holland 2850(2934), London 32900(34000, Schweiz 1360(1 400, Paris 520(536), Italien 360(375). Waren und Märkte bDer Mehlpreis für Weizenmehl Spezial 0 steht auf 55 600 Mark für 100 kg mit Sack ab Mühle. * Vom Kalimarkt. Die Wertpapierbörsen beschlossen das Jahr in angeregtester Stimmung verbunden mit Preis- erhöhungen, wie man sie in solchem Ausmaße lange nicht beobachten konnte. Der Markt für Kaliwerte bildete keine Ausnahme, im Gegenteil, es schien, als ob Bestrebungen vor- handen waren, allgemeinen Effektenverkehr wieder einzu- räumen. Die Amerikareise maßgebender Persönlichkeiten der deutschen Kaliindustrie führte zu den mannigfachsten Vermutungen. Man hatte sogar das sofort wieder dementierte Gerücht verbreitet, daß ein größerer Posten Kuxe einer führenden Kaligewerkschaft an Interessenten in den Ver- einigten Staaten verkauft worden sei; man fabelte ferner von ganz gewaltigen Kalisalzabschlüssen, welche später durch Be- richtigung von berufener Seite auf ein normales Maß zurũck- geführt wurden: genug, es Waren sehr viele überaus günstige Nachrichten im Umlauf, sodaß die ohnehin animierte Stim- mung immer wieder neue Nahrung fand. Mitbestimmend für die neuerdings erzielten Kursveränderungen war der absolute Mangel an Material. Alle Welt wollte die Wertpapierbestände mit in das neue Jahr hinübernehmen, schon aus steuertech- nischen Gründen, und da auch das Ausland als Käufer wieder- holt auftrat, ferner neue Zusammenschlüsse in, der Kali- industrie in Vorbereitung waren, so waren auch vorüber- gehende, einer Aufwärtsbewegung das Rückgrat stärkende Preisabschwächungen während der ganzen Vorwoche nicht sichtbar. Eigentlich sollte man hieraus schließen, das mit Beginn des neuen Jahres mindestens größere Schwankungen, wenn nicht eine gewisse Abnahme des Haussefiebers zu er- warten ist, denn in dem bisherigen Tempo wird sich die Be- wegung kaum weiterführen lassen. Da sich die Kurserhöhun- gen auf fast allen Gebieten in gleich heftiger Form vollzogen hatten, erübrigt sich eine detaillierte Besprechung. Vom Waens- und Paraffinmarkt.(Bericht übermittelt von der Ludmar m. b. H. zu Köln a. Rh.) Die Verbraucher deckten ihren notwendigen Bedarf in kleineren Quantitäten und konnten infolge der Markbesserung billiger wie ver⸗ gangene Woche die Einkäufe betätigen. Im Großhandel galten kür unverzollte Ware ab Lager Köln folgende Preise bei einem Dollarkurs von 6700: Paraffin, weiße Tafelware 5052 Grad, andere Grade entsprechend per Kilo 520 Mk. Carnauba- Wachs fettgrau per Kilo 2697 Mk.— Carnaubawvachs courant- grau per Kilo 2504 Mk.— Bienenwachs je nach Herkunft per Kilo 3317 Mk.— Japanwachs Originalmarken per Kilo 2201 Mark.— Rindertalg, prima hellfarbige Ware, geringere Ware entsprechend per Kilo 1349 Mk.— Hammeltalg, prima weiße Ware, per Kilo 1395 Mk. Geringere Ware entsprechend.— Verzollte deutsche Veredelungsware: Carnaubawachs, ge- bleicht per Kilo 1173 Mk.— Carnaubawachs-Rückstände per Kilo 1153 Mk— Ceresin, weiß 54 bis 56 Grad, per Kilo 791 Mark.— Ceresin, naturgelb 54 bis 56 Grad, per Kilo 727 Mk. — Stearin, prima weiſſe Ware, per Kilo 1620 Mk.— Der gegenwärtige Zoll beträgt für Paraffin, Carnaubawachs und Bienenwachs 190 Mk., für Japanwachs 285 Mk. per Kilo. „ Amerikanischer Funkdienst Chleago. 30 Derhr(WS]) Funkdlenst.(Nachdruok verbhoten). 88 ILILLI ELLIELLLL Ndelsblaf des Nannheimer Generel Inzeiger New Lorlr, 30. Dezbr.(W3S) Funkadlenst.(NMachdruck verbaten). 29. 30. Zuf. zus. 19000— stand wt 13.25 13.25 kaffe loco 41.43—.— Elektrohyt 14.55 14.55, Cred. Bal..—.25 Dezembor 88—.— Zan loko 38.78 38.25 Zucker gentrt.55.55 Nüärz.57—.— iei.30.30 Terpentin 145— 145.— Mal.31—.— inx.05.95]. Savannah 138.50 138.50 Juli.70—.— kElsen 27.59 27.50N. Ori 8aum 35.50—.— Vexember.44—.—Weißbleoh.7.75 welzen rot 138.50 128.25 Baumw. looo 25.60—.—Schmalz Wt. 11.28 11.871. Hart loko 138.50 138.25 dezember—.——.— Talg.78.45 Aale ſoko 57.25 88.35 januar 26 42—.— Baumwsatöl 10.56 10.50 behl nledr.pr.50 58.505 Februar 36.51—.—] dezember 10.57 10.53, chst Pr,..50.50 März 26.68—.— Petrol. oases 18.0 18.50 Getrütr. Engl. 27³ 23 Aprii 26.55—.— ſtanke—.—1 Kontinent 13.— 13.— Literatur Von Saling's Börsen-Jahrbuch 1922/23 ist soeben Saling's Börsen-Papiere III. Teil(Provinzbörsen) in 23. Auflage, Preis gebunden 6000 Mk.— zuzüglich 10 Proz..-Z. im Ver- lag für Börsen- und Einanzliteratur.-., Berlin und Leipzig erschienen. Zum 23. Male liegt„Saling III“ vor, der sich als ein zuverlässiges Hand- und Nachschlagebuch für die Bank- und Kapitalistenwelt bewährt hat und auch in seiner wie⸗ derum erweiterten Gestalt diesen Kreisen treffliche Dienste leisten dürfte. Die bisherigen Auflagen des gediegen ausge- statteten Werkes haben das Vertrauen gerechtfertigt, das man dem Buche mit Rücksicht auf die bei Saling II gemachten guten Erfahrungen entgegenbrachte. Das in der gegenwär- tigen Zeit besonders hochwillkommene Werk berichtet aus- führlich über die Dividenden-Papiere und Fonds, die an den Börsen von Augsburg, Braunschweig, Bremen, Breslau Dres- den. Düsseldorf, Essen, Frankfurt à.., Mannheim, München, Halle a.., Hamburg, Hannover, Köln, Königsberg, Leipzig, Magdeburg, Stettin, Stuttgart und Zwickau im Börsenverkehn notiert werden und gibt gewissenhafte Auskunft über die Ent- wicklung eines jeden Unternehmens. Ganz besonders her- vorzuheben verdient die ausführliche Behandlung der in Essen und Düsseldorf gehandelten Gewerkschaften, über die sonst nur schwer zuverlässige Mitteilungen zu erlangen sind. Ferner sämtliche Kaliwerte, in denen im freien Verkehr leb- hafte Umsätze stattfinden. Auch diesem Bande ist wiederum ein genau gearbeitetes Register der Vorstands- und Aufsichts- beigegeben, daſ vielen Abnehmern willkommen sein dürfte. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Nbein-Benel. 28.[I2UIi.2 INFendſ 2 Schuſerinſele).401.7.85 2. Mannbeim.474 0.05 Kehl..88.732.642.743.68 Hei 90.70.660 Neran:: 4 4 48% eenn..c0.0ſfbes 28 Mannbeim..32.113.91.80.07.57 Kaub.840 321.83.30.25 Asln:.40 405.78 385.08.10 Mannheimer Wetterbericht v. 2. Jan. morgens 7 Uhr Barometer: 780, mm. Thermometer: 33% Niedrigſte Temperatur nachts: 3,0 C. Höchſte Temperatur geſtern: 6,10 C Niederſchlag:.0 Liter uf den am. Nord 2. ſchwach bewölkt. ——. AAAA——————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G.. b.., Mannbein g 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für Politik: Kurt Fiſcher; für Handel: Nis Peterſen; für Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Sport: Willy Müller; für Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. LLLLLILIAAILLLLLLLIIIILILLLI 5 tuhrende MARKE verwenden Sie zum Anfertigen Ihrer Drucksachen: RODERTAL-Tpenschneldrueker RODERTAL-Setzmaschine PHINTATOR-EAHHEsHtendruckmasehine EFKA-ruckroller fur Ein- und Mehrfarben-Drucke. Unerreichte Leistungen u. Verwen⸗ dungsmöglichkeit, ſa. Referenzen. Angebote und Vortuhrung durch: NobRTAL-Büromaschinen-Vertrieb ELEELLLILLILLLEEEEE Statt Karten 10 Danksagung. 10 Für erwiesene frdl. Telnahme anlag- lich des Heimganges unseres l. 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Jauuar 1923 findet in der Turnhalle der Friedrichsſchule in Mannheim jeweils von —12 und von—6 Uhr die Verſteigerung der im Bereich der Städt. Straßenbahn in Mannheim in der Zeit vom 1. Januar bis 30. Juni 1922 geſundenen und nicht abgeholten Gegenſtände ſtatt. Zur Verſteigerung gelangen: Herren⸗, Damen⸗ und Linderſchirme. Spazierſtöcke, Geldbeutel, Handtaſchen, Zwicker, Brillen, Ringe, Handſchuhe, AEßgeſchirre, Bücher u. a. m. 111²0 7 ——— — Der Sport vom Sonntag. Nr. 1 mannheimer General-Anzeiger(Mittag · Ausgabe) Dienstag, den 2. Januar 1923 Wagemut dazu, um trotzdem mit dem Ski ins Gebirg zu ziehen, SDer Sporfvom Sonntag Der Winterſport am Jahreswechſel Für den geſamten Winterſport iſt der Jahresſchluß und Jahres⸗ anfang infolge der wenig günſtigen Witterung zum weitaus größten Teil zu einer herben Enttäuſchung geworden. Jedenfalls ſind die vielen Hoffnungen der Städter, die den günſtigen Feiertagsfall am Jahreswechſel zu einem ſportgerechten Ausflug hatten verwenden wollen, nicht erfüllt worden. Es gehörte nach dem ſcharfen Wetter⸗ umſchlag, der im Schwarzwald am Freitag morgen eingetreten war und der leider bis an Silveſterabend anhielt, eine gute Portion immer an dem Fünkchen Hoffnung hängend, daß es zu den beiden freien Tagen noch Neuſchnee geben müßte. Leider aber wurde es anders. Die ſcharfen Regenfälle hatten ſich auch auf den Hoch⸗ ſchwarzwald ausgedehnt, hatten aber dort den Schneemengen nicht viel anhaben können. Zuſammengeſeſſener Schnee von naſſer Schwere war das Kennzeichen am Jahresſchluß. Langſam, ganz langſam zurückgehende Temperatur brachte dann zum Schluß noch einen leichten Froſt, ſo daß der Neuſchnee, der in Höhen über 900 Meter am Sonntag und Montag fiel, wenigſtens eine feſte Unter⸗ lage fand. Dieſe bot dann auch eine immerhin ganz brauchbare Skibahn von mittlerer Güte, auf der ſich ein lebhafter Sportbetrieb entwickelte. Der Zug ins Gebirge war, wie auch an Weihnachten, vecht kräftig, ſo daß vielerorts nicht leicht unterzukommen war. Von den terminlich gebundenen Veranſtaltungen haben leider wieder etliche ſich den Ausfall oder die Verſchiebung gefallen laſſen müſſen. Es war mit dem beſten Willen nicht möglich, irgend etwas zu veranſtalten und mancher wird enttäuſcht an den Jahreswechſel zurückdenken. Indeſſen, wer ſich hinauf begab in die höheren Re⸗ gionen und ſeine Bretter eine Zeitlang ſchulterte, der wurde trotz aller Wetterunbill doch noch belohnt; denn am Neujahrstag war die Skibahn zuſehends beſſer geworden, nachdem ſich der Froſt in der Nacht zuvor bei kräftiger Ausſtrahlung infolge Aufklärung ver⸗ ſtärkt hatte. Freilich zu dem erhofften Neuſchnee in richtiger Fülle kam es nicht mehr, aber das Wenige, was herunterkam, genügte Berbeſſerung der Bahn. Für den Nodelſport war es leider —— ungünſtig geworden. Die zwiſchen den Feiertagen in vor⸗ züglicher Beſchaffenheit befindlichen Rodelbahnen wurden in ihren uneren Teilen buchſtäblich fortgeſchwemmt, ſo daß es nicht möglich war, Nennen abzuhalten. Aus dieſem Grunde mußte auch das Rodel⸗ rennen um die Meiſterſchaft von Baden, die für den 1. Januar auf der Triberger Hochwaldrodelbahn angeſetzt war, ausfallen. Aehn⸗ lich ging es anderwärts mit ſchönen Plänen, die alleſamt leider wieder an der Unbeſtändigkeit der Witterung um die Zeit der Winterſonnenwende geſcheitert ſind. R. der Fuß ballſport an Reujahr Die Fußballkämpfe im Rheinbezirk. Neujahr herrſchte ziemlich Ruhe. Im Oden wal d⸗ er Gäſte. Hagibor Prag konnte ſich keine egen Spielvereinigung Sandhofen mußten die Tſchechen eine dem Splelverlauf nach durchaus verdiente :0 Niederlage hinnehmen unb geſtern konnten ſie dem Asklaſſigen Fv. VBorwärts Mannheim einen knappen:3 Sieg abringen, nachdem Vorwärts bei Halbzeit:0 führte. Im Pfalzkreiſe ſtand ein internationales Treffen 2 dem Programm, Phönix Ludwigshafen hatte ſi Hakoah Wien verſchrieben. Das Intereſſe für dieſes 55 war in Sport⸗ kreiſen groß, der gebotene Sport erſtklaſſig, mit Glück konnte Phönix ſeinen vielbejubelten:0 Sieg halten. 1903 ſiegte am Sonntage bei ſchlechten Platzverhältniſſen im Verbandsſpiele über V. f. B. Zwei⸗ brücken:0 und unterlag mit erſatzgeſchwächter Mannſchaft geſtern im Privatſpiele dem F v. Speyer:3. F. Cl. Pirmaſens konnte den Fo. Kaiſerslautern im Verbandsſpiele:2 halten und damit ſeine Tabellenſtellung befeſtigen. Der Draht meldet aus Spanien ſchöne Siege des vorja Auch über kreiſe waren Pra Lorbeeren holen. Mannheimer Fußballklub Vorwärts“— Sportklub„Hagibor“ Prag :4(:). Eckballverhältnis:6 Die Prager Gäſte, die am Silveſter gegen Sandhofen ſo herein⸗ gelegt worden waren, lieferten am Neufahrstag auf dem V. f..⸗ Platze gegen den A⸗klaſſigen„Vorwärts“ ein 2. Geſellſchaftsſpiel. Die Tſchechen konnten knapp in letzter Minute gewinnen und ver⸗ wiſchten dadurch einigermaßen wieder den wenig günſtigen Eindruck, den man über ihre Spielſtärke in Sandhofen gewonnen hatte. Der Beginn des Spieles ſah nach einem Siege der Einheimiſchen aus, die glänzende Technik der Angriffsreihe, die beſſere Zuſammenarbeit der Mannſchaft überhaupt gab„Vorwärts“ in der erſten Spielzeit⸗ hälfte ein Uebergewicht. Die Prager ſtrengten ſich mächtig an, konn⸗ ten aber vorerſt ſich nicht zur Geltung bringen. Die Ueberlegenheit von„Vorwärts“ bis zur Pauſe fand auch zahlenmäßig ihren Aus⸗ druck; nach ſchöner Kombination erzielte Linksinnen in der 12. Mi⸗ nute durch unhaltbaren Schuß das erſte Tor. Kurz vor dem Seiten⸗ wechſel nützte der Halbrechte ein Mißverſtändnis der Gäſte⸗Ver⸗ tefdigung geſchickt aus, dieſe umſpielend, konnte mühelos der 2. Er⸗ folg gebucht werden. Halbzeit:0 für„Vorwärts“. Wer nun nach dem Wiederbeginn erwartet hatte, daß die Grün⸗ weißen ihren Vorſprung vergrößern würden, der ſah ſich enttäuſcht. „Vorwärts“ überließ nun auffallender Weiſe dem Gegner das Kom⸗ Fmando, der jetzt mächtig loslegte und ſchon in der 10. Minute durch Alleindurchſpiel ſeines Halbrechten ein Tor aufholte. Weitere un⸗ zählige guteingeleitete Angriffe der Gäſte ſcheiterten infolge Abſeits⸗ ſtellung. Jn der 18. Minute ſpielte ſich der Mittelſtürmer von„Hagi⸗ bor“ ſchön durch und erzielte für ſeine Mannſchaft den Ausgleich. Nun entbrannte ein intereſſanter Kampf um die Führung. In der 25. Minute wurde vom Gäſtehüter ſchlecht gewehrt, der einheimiſche Mittelſtürmer erzielte im ſofortigen Nachſchuß:2 für„Vorwärts“. Doch damit war das Spiel noch lange nicht entſchieden. Prag glückte bereits nach 5 Minuten wiederum der Ausgleich und nochmals ging es um die Führung 1.— um den Sieg. Trotz des wegen einer Verletzung erfolgten ſcheidens eines einheimiſchen Spielers glaubte man immer mehr an einen unentſchiedenen Ausgang des Treffens, der die Spfelſtärke belder Mannſchaſten am Beſten aus⸗ gedrückt hätte, da erzielte der Halbrechte in energiſc Alleingang 175* de Tor, dem unmittelbar der Schlußpfiff des ſehr orrekt leiten Spielvg. Saudhofen— Sportklub Hagibor Prag:0(:0) Ecken:4 Am Sonntag empfing Sandhofen vor 1500 Zuſchauern Prager etwas enttäuſcht; denn die Tſchechen führten zwar ein ſchönes flaches Paßſpiel vor, fanden aber in Sandhofen ihren Meiſter. Die Platz⸗ herren befanden ſich allerdings am Sonntag auch in Hochform und manch anderer ſpielſtarte Verein hätte die Partie wohl ebenfalls ver⸗ loren. Sandhofens Elf wies keinen ſchwachen Punkt auf. Der flinke Sturm, vortrefflich unterſtützt vom Mittelläufer, bedrängte ſtändig mindeſtens 8 Tore erzielt werden müſſen. Im Felde hielten ſich die am im Abſpiel Gäſte ganz gut, aber vor dem Tore waren ſte zu langſ ausblieb. Die Mannſchaft beſtzt in den beiden Verteidigern, dem Mittelläufer und Mittelſtürmer, ihre beſten Kräfte. Der Torwart war manchmal reichlich unſicher, andererſeits hielt er wieder ganz ſchwie⸗ rige Bälle. Das Spiel ſtand faſt ſtändig im Zeichen der Ueberlegen⸗ heit Sandhofens. Bereits in der 15. Minute wurde das 1. Tor erzielt. In den nächſten 10 Minuten beherrſchten dann die Gäſte die Lage und drängten ſtürmiſch nach dem Ausgleich. Schon fetzt lleß der Kampfgeiſt Hagibors nach und flackerte erſt in den letzten Minuten nochmals auf, als die Niederlage kataſtrophal zu werden ſchien. Mit :0 für Sandhofen wurden die Seiten gewechſelt. Nach Wiederbeginn waren die Platzherren ſtändig in der Offen⸗ ſwwe und der Halbrechte war noch 3 mal erfolgreich. Die letzte Minute gehörte den Tſchechen, aber alles Drängen war bei der glänzenden hatte für den in Frankfurt außen Erſatz einſtellen müſſen. Schiebsrichters, Herrn Hering⸗Mannheim, 727 Gäſte. Wer allerdings böhmiſche Extraklaſſe erwartet hatte, wurde das Tor der Tſchechen. Bei etwas mehr Glück im Schießen hätten und zu unentſchloſſen im Schießen, ſodaß der verdiente Ehrentreffer reichten ſich die Mannſchaften gegenſeitig Kränze in den jeweiligen Landesfarben. Das Spiel wurde äußerſt fair durchgeführt, im wohl⸗ tuenden Gegenſatz zu den Verbandsſpielen. 8. Phönix Ludwigshafen— Hakoah Wien:0(:0) Ecken 223. Der Pfalzkreismeiſter Phönix Lildwigshafen hatte ſich für den Neujahrstag in Hakoah Wien kontineatale Extraklaſſe verpflichtet. Trotz der unfreundlichen Witterung war der Phönixplatz get beſucht. Ungefähr 8000 Zuſchauer umſäumiten das Spielfeld als Herr Franz V. f. R. Frankfurt) das Zeichen zum Beginn des Treffens gab. hönix hat Anſtoß und geht ſofort zum Angriff über. hönix iſt leicht überlegen und erzielt zwei Ecken, die nicht verwertet werden konnten. Das einzige Tor des Tages fällt in der 21. Minute durch Siller. Im Gegenangriff erzwingt Hakoah eine Ecke, die nichts einbringt. Die Wiener ſind im weiteren Verlaufe zunächſt tonan⸗ gebend. Der Torwart bekommt ſchwierige Arbeit, aber er läßt nichts durch. Allmählich bekommt Phönix wieder das Spiel in die Hand und iſt leicht überlegen. Mit:0 für Phönix geht es in die Pauſe⸗ Nach Wiederbeginn wendet ſich das Blatt, die Wiener nehmen das Spiel vollſtändig in die Hand. Aber ach ſe 5r Pech im Schießen verhindert den verdienten Ausgleich Die Phönixſtürmer ſorgen dafür, daß der Kampf nie einſeitig wird, blitzſchnell wechſeln die Situationen. Aber am Ergebnis wird nichts mehr geändert. Der Pfalzkreismeiſter kann beim Schlußpfiff als glücklicher Sieger die Kampfſtätte verlaſſen. Der Pfalzmeiſter war in Hochform, die Elf beſitzt nur im rechten Verteidiger einen ſchwachen Punkt. Hakoah verletzten Mittelſtürmer und Links⸗ Trotzdem lieferte die Mannſchaft ein Spiel würdig kontinentaler Extraklaſſe. Beſonders hervorzu⸗ heben ſind Molnar, der rechte Verteidiger und der jugendliche Er⸗ ſattorwart, der wahre Glanzleiſtungen zeigte. Weitere Ergebniſſe: Pfalzkreis 19086 Ludwi— V. B. Zweibrücken 10. .C. Pirmaſens— F. V. Kaiſerslautern:2. Saargebiet F. B. Saarbrücken—.C. Saar:0. Württemberg Sportklub Stuttgart— V. f. B. Stuttgart 122. 12 Südweſt Germania Brötzingen— V. f. B. Karlsruhe:0. Südmain V. f. J. Neu⸗Iſenburg 125 F. V. Sprendlingen:1(ab). rn Wacker München— M. S. V.:0. M. TB. München— Jahn Regensburg:2. 8 Lünderkampf Italien— Deutſchland:1. Brivat)piele Phönix Ludwigshafen— Falgah Wien:0. Gintracht Frankfurt— Hakoah Wien:0. Spielvg. Sandhofen— Sportklub Hagibor Prag:4. Vorwärts Mannheim— Sportklub Hagibor Prag:4. Eintracht Frankfurt— Turnverein Augsburg:8. 98 Hanau— Ty. Augsburg:4. Kickers Offenbach— Helvetia Fraukfurt 28. Germania Bieber— Kickers Offenbach:1. Fv. Speter— Sportfreunde Stuttgart:1. Fv. Speyer— 1903 Ludwigshafen:2. V. f. R. Mannheim— Real Madrid:8. Wef. R. Mannheim—.C. Valencia:1. Alemania Worms— Saar Saarbrücken:0. Elversberg— Fy. Biebrich 10:2. Sulzbach— Fv. Biebrich:2. Ilalien—Deulſchland:1(o0:). Vor 35 000 Zuſchauern trafen ſich in Mailand die beiden Nationalmannſchaften. Deutſchland führte bis 10 Minuten vor Schluß:0. Das Tor erzielte Seiderer in der 72. Mipute. Im f rigen Bezirksmeiſters V. f. R. Mannheim, In madrid gewann die c bed 0 Balen- cia:1. 8. Berteidigung des Gegners nutzlos. Der Schiedsrichter konnte nicht befriedigen, da er zu wenig mit dem Ball lief. Vor dem Treffen über⸗ Endſpurt, angefeuert durch die Rekordzuſchauermenge, buchte Italien die 8 Tore, dle ihm Sieg über den ſtarken K ſicherſtellte. — 23. Dautmert, Wilh. u. Irion, Em 23. Eberwei Mart. Ei u. WI 25. Steinhäuſer 5 1 23. Dorſtmann, rdinand. Saloſſen 1— Cli⸗ 28. Fiſcher t Ahet,. enfihene, Wüze 2 0 25. en e 17 atl ei glandesamlliche achrichlen. 28. Brod, Frz, Bierbrauer u. Linz, Eliſab. geb. Abel 23. Gohringer, Karl, Eiſendreher u. Müner, Marg. 25. Schafer, Alolſins, Fräſer e. T. Ingebo 28. Dewald Wilb., Rottenmeiſter u. Staudt, Emma 23. Hertweck, Wilhelm, Arb. u. Kempf, Eliſe 26. Huber, Frledr., Buchhalter e. S Ferdinand bw Daamber 1022 Vertündete. 4 Eckert. W Maurer* n 2— 115— La argn Jedege 95 Vober Niob., Kfm e. F. 1 1 5. Ehrler.„ us bach 1.. u ner, rb. geb. Schm Weber, Friedr., Giſend 20. Hol Karl, Koch u. Denk, Franziska 28. Ernſt, Kar. Afm. u. Weiß mann. Marie 23. Kleintitſcher, 2 Schneid. u. Monficel Martha 26. Piller Joſef +. Veronüa 12 85 20 Paarer— u. 8 Hedw. 85 58 55 0 enfeld, Anna— Gu Arbeiter u. Reiß, Paula 26. Rückher, Artur, Kfm. e. T. Liefelotte Eugenie artin,„ Metger u. Boch, Ees Sch., Lok.-Heizer u.„ Paukine„Loöffel, Karl, Schloſſer u. Delßler, Hedwi 20. Hall, Feinrich. Faßritarbeiter — Münch,——9— u.*3 Hedwig 23. Fetn Schloſſer u. Demuth. Cliſabeth 23. Magin, J rokuriſt u. Becker Etend 27. 515—* eter e. + 20.— Heiuri-Heter u. Galnt, Maria 28. ramlach 28. Pfrommer Emil, Monteur u. Morſch. Roſine 27. Maninger, Joſef, Maurer e. T. Erika Lina 24. Bab. da eak. Schleſer u. daber. Greun ee ee 28. 2 erer u. f obi, 20. Haad Kefm. ehen Morin 23. Gunſer, u. Geiger, Auguſte 23. Engel, abr, lektromonteur u. Moſt, Berta Ochender 12 150 e e ee—ß... Bahnarbeiter, 18 J. 4 m 8 de N* 52 tenbach, Joſef u. Margareta 1 1 8 5 8 21. Dreßle, 8 88 mred, u. Ballweg, Maria 28. Henn. Wilßelm, Bäcker u. Rothkapp, Emilie 28. Gold ſef. Kfm u. Kieſer, Emeng 1. Fuber. Karl, Tagl., 35 J. 2 M. 21. Bräuhäuſer,., Apotheker u. Frauke, Helene 23.—„Alois, Gummiarb. u. eſc, Suſauua 28. Jõ ausdi 19. fer geb. Geiger, Ottilie, 79 J. 6 M. JJJͤ ⁵ n). ̃ 2I. Brückmanu. Karl, Tagl. n. Eliſabeth 955 23. Wolf, Mecganiker u. Jräsberder. Berta 28. Reſchert, Peter, Elſendreher u. Köhle, Helene 18. Jeſch aes — Dalob, Stelrhauer u. Verg, Mocta gech 2 den, Sen tnaede u. dltg. Ggeh 28 ded ga e eceterende ff d. Af dee eee 21. Wasner, Robert, u. Dotterer, Luſſe Heinrich, Ain u. Deobalt War— Emilie 20. Winkler geb. Lohr, Charlotte, 32.75 12 22. ilfsſchloßer u. Gottſelig, Feran 23. Knörzer, Frkedrich Kfm. u. Klinger, Marie 5 öſchild, Flora 290. Müller, Malter Albert, 16 Tage f 2 Sgeſſler ruſt, 8 7 rb. u. a 75 Kramer,— e u. Sigenemeguf Anna 9— ee 50— Kaacſf gen— 7 5 24 T. Impertro, Heinr., kulator u. er, Eliſabeth Kraus, Friedr., reiner u. Kocen, Lu., e. S. m Karl.laeſſen, iktor, age eg 5 Faan⸗ at 1 ſe geb. 19. 5 1* ee e. T. Gertrud— 4— Kſ 5511 51 J. 2 M. * u. Kirſten, Margarete 1 rieda ta na. 1 2 oſina, 3 8 5* — Heffner, Joſef, Keim. u. Cicognani, Anna 95b. 8 850 eee ee 19. Rothweiler, Andr., Arb. 2 S. Andreas Chriſtian 21. Halntz Lilli Auna Gliſal— 2. 1 2 23. Frank, Jakob, Schauſteller u. Rutz, Barbara 23. Kreis, Albert, Fabrikarbeiter u. Finck, Lydia 19. Dick, Karl, Braumſtr. e. T. Lieſelotte Henr. Erika21. Baumgärtner, Mathäus, Fe 71 J. 8 M. 28.„Jakob, Jugführer u. Mever, Soſia 23. Kreß, Friedr., oſſer u. Demmerle, Barbara 20. Herrmann, Chriſt., Fabrikarb. e. S. Richard Otto 21. Röckel, Aung Katparina. M. 4 T. 2. gudwig, Afm u. Reinhardt, M. 28. Kriber, Karl, Eiſenbohrer u. Angſtmann, Maria 20. Kirchbaum, Artur Schloſſer e. S. Artur Helmut 21. Hulzer, Emel Eruſt Ed. Bürobeamter, 88.4 m. 28. Srte Gbeaet ten u. 28. abe Bierbrauer u. Poſchinger, Thereſia 20————5 2 1 28 55 S. Philipp Adarn 2—— 80 Sutz—— 11 3 2 7 MN. 28. König, Gottfried nwart u. Bar 5 enberger ler, Auguſt..de. S. Hermann Auguſt eiln arl, 28. Stebett, Karl, Gipfer u. Karl, Johenna 28. Frnze, Permarn, Rüm. u. Wolther. Friede 20. Lanzi. Wilh., Metallſchleifer L. S. We 21. Schmidt, Emilie, 4 J. 8 M. 28. Schmalfuß. Paul, otteumſtr. u. Müller, Frieda 23. Kunzmann, Karl, Vok.⸗Führer 96 55er⸗ Kathar. 20. Schaede, Paul, Spengler e. S. Sdun en Paul 22. Eglinger, Friedr. led. Privatm., 72 J. 6 M. 23. Kadel, Heinr., Schreinermſtr u. Mäckert. Anna 2. Landecker, Alfred. im. u. Geßner, Mario 20. Gottſelig, Peter e. T. Emilie 22. Riechers, Franz Osk. Privatmann, 72 J. 9 M. 28. Manz. Adolf, Kfm. u. Iriß, e 29, Matheis, Philipp, Schloſſer u. Kinzer, Marie 20. Gottfelig, Peter e. T. Margarete 22. Ebert geb. Veith, Anna Maria, 48 J. 1 M. . Baper, dosmas, Schriftſezer u. Dugeorge, Agnes 23. Met. Peter. Kfm. u, Schmahl, Jobanna 20. Matbes bang Schifſet e. T. Marta 22. Schmitt geb. Blankart. Suſanna, 76%. NN. ald, Wilh., Steinmetz u. Macksmull, ine 23. Muley, Adolf, Iu ed u. Streck, Ju 20. Löffler, iſendre.. Keller,„led. Kfm., 54 J. 10 M. Theobald„Fuſſe 20. Löfflt„ e. T. Erna Amalie 28. B 5 l. Gre Fried u. Weller, Elſe 2. Müller 55 Fabrikecb. u. Brecht Macda 5eh 2 Spruck, Wel Siſladrehe 2 4 Gerew Skann, Chantot G. de g 5 N 1 3. 1* Autter,—* 7.„iſendreher e. nna 2. 5 75 1 77. Meyer, Wiſhelm, oſſer u. Zacher, Friederſke Steiner 5 21. Strauß, Joſ., Heizer e. T. Anna Mari 29. e geb. Nowak, Cäcilie, 63 J. 10 M. ber 1922 Setraube 28. Müller, Wilh., Eife u. Kunzmaun, Emilie 21. Sturm, Robert. Spengler e. S. Robert 2 24. Meyer, Ludwig Theodor 2 Mon. 2— C/%(—— 24 Nei dh en ene, 4058. 2 N. 21—— 7 15 Stein* 2d. Nenngger Wion wiendee 1„ Kamde, Erich, Kſm e. S. Judwig 20. B5* Farder e N. 13 d. 21 1 Abolf. Siadtſekretär u. enie 28. Olbert Ne A. 0. 6l—2 Emilie 22.— K. E. Güncher Fermann 25. Studer Eſetde 1 0 M. i 21. Hallenberger, Phil. Fandl.⸗Geh. u. Danmer, Fried. 28. Paff, iſſer n Schater J 22. Klinkenßerg, Herm. Afm e. T. Annemarie Ella 29. Autz 2 14d, 41 ee 22. Die Kark. Arbeſter e S. Oles Philpd 25. Aichme. Nigee Behemeifter, 68 J. 8 M. 2. Rolhnund, Wilb., Eiſendreher u. Braun, 2B. Sagpennd, Kar Maber 1 Beiel, Bern 22. Gerwah farl Magezinser. 85 25. Paul geß. Bickd. Plenorr, 50 J. h.. 283. Schäſer. Udo, Kerumacher u. Haaf, Anna 22 Wiaper Bernhand, ahwich.e Pendas taner. 9. Sicheic Kal. Bam. 2. Aalee Rat, Aer a. Weieee, Aer 88 Sgeſer ee Aeree n Senene en, 21 Siseach, Ledm. Solelſer e. e eu dubw. Jel. 28. Nug geb. Seſer wur 21. Bels ernft, Kün u. Lebmam. 4l 455 ſer, Peter, Werkmſtr. u. Sanz r, Luiſe 23. Olb, Franz, Konditor e. T. Lilli Erika 425. N5 loſſer, Maria, 42 J. 9 M. been Seelhe Se 8 Se ae be e— Neſc, Barbere 2. Macert. Paul. Vabnarb. e. S. Heind Ludwig Otto 29. Saauen dc les Eeureer, 24 9 1 2 2 N 0 23. Winkler, Karl, Maurer e. S. Werner grrieda lel 24. Fer 9 Vber 55 7 1* 11 1 u. Schöndörfer, Eliſabetha 28. Jieher, Kaarl. Fabrikarb. e. S.——0 20 25. Seierbatz 85. 8 21*3 2 1. Pigzetl. Piart, Schubwacher u. Pranffurter, Sülu 28. 7 3 7— 2 Seberſen 4 1. F 8. Müe derm Arl., leb. Nrlariſt 57 8. N. 21. Adolf, Schloſſer u. Hippert, Eliſabe 28. Seeberger, Karl, Arbe. Ar 8 rle,. T. Lina Hi 26. Medert geb. Hertel, Eliſab. Mina, 21. h 2 Senper Pu ene eag red—5 84, Sine en ee c 2 eis oorg Nug kwegeneuffeer. +1K 28. Achmüner, Joh., Feinmechan, u. Stürmer, Luiſe 28. Trunk, Adolf, Arbeiter u. e„Küſtner, Frdr., Fuhrmann e. T Hilde Roſa 26. Burkhardt geb Hörzl, Anna, 37 F. 1 e e. Wader Framiele 28. ii. piege ktrbeiter 2 Set. Cſn rta 21—— 3058 5 e Aneee Fiebed8 deld get Kelb, Aulh. Noltre, bs. NW. 23. 3 Peg Kernmacher u. Horiacher, Jo⸗— 3 S eee Mantel, Kathar. 34. Flaig, Johannes 0 5 Aen 145 3 Johaun Auguſt, Invalidenrentner, F e er Ne, ur 1. Matheer, Neclene 24. Waer. Sſder, Nim Gie eie e Kae ee ö Schmi 5 5 ane 24. Mayver. Iſidor, Kfm. e. T. Edith Hilda 36. Mü 29. Bayer, Aloys, Oberſteuerinſpekt. u. Schmidt, Olga 23. Bauſch, Math., Streifenm. u. Scheuermann, Anna24. Kullmann, F Mi 25. Müller, Katharina, 6 M. 14 T. 28. Weece, Magaz wardelzer u. pel, Anna 23. Beinhauer, Rudolf, Vertreter u. Müller, Erna ee e 1 S bernfslo. 89 J, 4.. 8 geb. Rütze e wactl. 15— Bue Cn N7 5 4 Nak lete 5 Wehrle 44 Frere e onnge 920 T. Antonie 27. met, Kath., led. Dienſtmagd. 22 J. 7 M. EEEEf!E ⁰ 24. Weiler, Adolf, Schuhwache ̃ 75 Weiler, Adolf, Schuhmacher e. S. Karf Heinz * 8 NoI 88 ie 0 15 55„5 vberdindert. Damenmoden Fobert Kaon NM dem Heulgen Tage gabe meime blsheriqe Firmqe * Blusengqaus Couls Harf, Ing. FPobert KRahn NMemne jegzige Firmierung Iss. Dqmenmocen EOberf Kahn Ich führe weillerhin sfets die leglen Veugeifen in elegonfen NMenfel Blusen Mannheim Kostumen 22 HKleider æu den aqnerkammt biiligsten Preisen. Dienstag. den 2. Januar 1923. In Miete A 23. F. V. Von Morgens bis Mitternachts Stück in zwei Teilen(7 Bildern) von Georg Kaiser in Szene gesetzt von Eugen Felber Heinz Giete. Bühnenbilder: Ankfang 7 Uhr. Kassierer Mutter Frau Erste Tochter Zvreite Tochter Direktor Portier Dame Sohn Mägchen der Heilsarme Ofkizier der Heilsarmee Kammer-Lichtspielena B. O 6711— P 7110 39 Ende nach 9 Uhr. Gerhard Ritter 7 Sanden ne Blankenfeld Oretel Monr Ise Lahn dolf Wittgen Alexander RNökert Maria Andor Richard Eggarter Orete Bãc Else von Hagen Nur 4 ch 3 Tagel Die geschminkte Frau (Die lrrungen der Prinzessin Chimay) 0 Modernes Sittenbild in 6 Akten. 8180 — ſecnddr Fealdalch deſereaſche danden Bilanz auf 31. Juli 1922. Aktivn.. Betriebsunternehmungen 18 083575.— i 2 89 483442— %%%%-a ⁵ ẽnmmn Halbfertige Bauausiũhrungen 0860031— 262 380 187— Außenstüinde. 11138353 Anzahlungen an Lieferantenn 18236 107 05 114047 490088 Grundstücke und Gebäude 3516 000— Einrichtungen und Fahrzeungne 165000— Bürgschaften und Hintetlegungen 311848414 ff ͤ 465 040½20 ünn½%%%%0 ᷣ(VVT 2263 419047 Bankguthaben 1256013079] 421943326 466 478 628 48 DB tt..ʃIHHH ER u. 20 inuten Angst Heiteres Lustspiel mit Haroſd Lloyd. Giacomo Angelina Gratf Lomeky. dessen Sohn. bſſ delsehe Krleger-Kurhaus in Daros. 8 Ah beute bis einsehl. Donnerstag: Iigeuner Drama in 1 Vorspiel und 5 Akten nach einem Roman von K. H. Macha „ Tneocor Pistek Hugo Svoboda Olga Augustova Alfons Rasp Waer Rind en Dorkburleske Uang deltelt in 2 Aklen Das Renntier ase Natur-· Aufang J Ubr! Lekrle Torstellung d Ubr! Brillanten Alt-Gold-.Silbergegen- stände. Zahngebisse kauft höchstzahl. 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Tel 5540.7404 Passlva. 4. 2 eib 2 Aktienkapital: Stamm-Aklien 40000 000— Inhabes-Vorzugs-Aktlen 38 000 000— Namens- Vorzugs-Aktile 3000 000— 81000000— Schuldverschteibungen: 4½20% Anleihe 0 e 8 1440 000— enee 1200 000— 4½0% Anleihe 191i2 1260 00— 3 280 000— 4½% Anleihe 11b0 5 000 000— 4½% Anleine 1000 6000000— 5 2% Anleihe 19112[ 20000000— 5% Anleihe 192ũꝶ72ůͥ J000000— 60 180 00— Hypotheken F 1234 90299 Qesetzliche Rüeklage 10680000— Auferordentliche Rücklage. 4000 0— Sonderrückstellung für Beteiligungen 1500000— Rückstellungen lür Beiriebsunlernehmungen Nund Beteiligungen 5 12305 16917 Schuenn finnes, Anzahlungen von Kinden..]39608 45279 282 884 105 66 Bürgschaſten und Hinterlegungen. 8 Nicht eingelöste Gewinnanteilscheine und Schuldverschreidungen 8 Reingewinn Steuern. Zinsen Abschreibungen Reingewinn: Vorttag aus dem 4„ 2* Geinn eieneee 4118 48414 330 546— 1182542052 255.778 6288 Gewinn- und Verlust-Rechnung 1921 22. 1 5 Soll. Unkosten 4„. „%%„% 6968 205 80 44 756 404%05 „ 2047 30661 „ 3311129%0 Vorlahlr 452 980½3 11372 43070/ 11825 42032 62 840 35038 —— e———— 2. ͤTTT—— Heben. 8 4 452 980 8 Gewinn-Vortrag Gewinn aus Bauausiünrungen, Unteriehmungen und Be- teiligungen demäg Beschlubß +6—29——-ß 62387 260 05 —..0 85 der heutigen Generalveisammlung wird für das Ge- schäitsjahr 1921/22 eine Dwidende von 23 0% aut die Stammaklien und von 6% aut die Inhabęr-Vorzugsaktien verteilt. Die Gewinnanteilscheine der Stammaktien werden mit Mk. 250.— und diejenigen der Inhaber-Vorzugs- Aktien mit Mk. 60.— in Mannheim: in Karlsruhe: in Frankfurt a..: it Berlin: Die turnusgemaß Heri Rommetzientat Max Hesse in pio Aktie sofort ausgezahlt: dei der Süddeutsehen Diseonte- Gesellsehaft .-G. und deren sämtlichen Nieder- Iassungen, „ der Süddeutsehen Bank Abtellung der Rheinischen Crebitbank, „ dem Bankhause Straus& Co., der ee e Diseonto- Gesellsehaft „ dem Bankhause E. Ladenburg- » der Direction der Dlseonto-Gesellsehaft. „ der Direetion der Disconto-Gesellschaft, der Commerz.& Privatbank. dem Aufs jchtsrat ausscheidenden Mitglieder, Aus Max Berthold in Nürnberg und Herr Bankdirelkctor Dr. Mannheim, wurden wiedergewälut. Mannheim, den 29. Dezember 1922 112384 Der Vorstand: Bühring. Nied, Schöberl, Wiedermann Zakle Immoer nöck Ae höchsteu PFreise Hr alle Sorten Flaschen ſowie ſämtliche E. Zwiekle ½1 Sektflaſchen Mk. 60.— %Weißwelnfl. 88.— Lumpen per kg, 89 apier„„ 68.— 5is.— eutuch„„208.— andere Alt waren zu höchſten Preiſen. 4 heute undenkbar. verinnerlichten Spiel zu welchen Amerika kaufte!— Das tüchtigen, selbstständigen bisheriger Tätigkeit an 0— Grossindustrieſſes Wer ſucht zum 1. April oder früher zur Unterſtützung des Renklamechefs einen tüchtigen, unverheirateten Mppagandz⸗Aanenpontenbn der umfaſſende Druck⸗ und papier⸗ kenntniſſe beſitzt, ſowie den geſam⸗ ten deutſchen Blätterwald genau kennt und über einen guten Brief⸗ ſtil verfügt. Kusführliche Angebote mit Cebenslauf, Zeugnisabſchriften und Lichtbild erbeten unter F. W. 172 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 22 Talsher Leulen der die Buehführung selbstündig Über- warht, für unſere hieſige Filiale ſchnellſtens geſucht.(Prokura wird in Ausſicht geſtellt). Ausführliche Bewerbungen möglichſt mit Bild und Gehaltsanſprüche erbeten an RNobert drasterf d. m. h. H. Eisenbetonbaugeschäft, O 7, 17b mit der Aufſchrift„Bewerbungsſchrelden! verſehen. 7391 Stenolöptstin (Anfängerin ausgeschlossen) sofort. gesucht. 14 Angebote mit Zeugnisabschriften, Bild und Gehaltsansprüchen unter r, G 7, 48(Sackgasse), Tel. 5463 Samstag zeschlessen. F. U. 170 an die Geschäftsstelle. Der deutſche Großfilm hat dem Weltmarkt das Gepräge ge⸗ geben. Ohne die deutſche Produktion iſt der Weltmarkt 6 Die Vorzüge des deutſchen Films beſtehen in einer gediegenen, nach dramatiſchen Geſetzen aufgebauten Fabel, einem auf das ſeeliſche Erlebnis und Miterlebnis ge⸗ ſtellten Spiel, ferner in einer natur⸗ und hiſtoriſch⸗wahren Ausſtattung und in photo⸗techniſcher Höchſtleiſtung. Jetzt nun bat die deutſche Induſtrie ein neues hiſtoriſches Monumental⸗ gemälde geſchaffen: die„Monna Vanna“, Nichard Eichbergs !bittoriſchen Großfilm, der alle Vorzüge des deutſchen Edelfüms beſitzt; eine mitreißende, ergreifende Handlung von höchſter, dramatiſcher Wucht kommt in einem unerhört beſeelten und ſtärkſtem, dramatiſchen Ausdruck. F Bauten und naturechte Aufnahmen an hiſtoriſchen tätten bilden den Rahmen für dieſes phyſiologiſch⸗dramatiſche Seelengemälde. Der Film iſt geeignet, nicht nur allen ſeinen Vorbildern gleichzukommen, ſondern ſie gogar zu übertreffen, wofür als Beweis gilt, daß es der erſte hiſtoriſche Großfilm iſt, Palaſt⸗Theater bietet Ihnen den Genuß, dieſes beſichtigen zu können. 1 Wir suchen zum sofertigen Eintritt einen * Ausfuührliche Angebote mit Lebenslauf und Suddeutsche bisconto-OesellschaftA.8. Filiale Ludwigshafen. ſth. —————— Fernruf 2154 Tüchtiges 1 MHädchen zu mögl. baldigem Ein⸗ tritt bei hohem Lohn ge⸗ ſucht Waſchfrau vor⸗ handen. 7398 Oberingenieur Debo, Nheinau, Relaisſtr. 163. AMsclechen bofort geſucht. 7400 N 7. La, eine Treppe Chtes. nte nieſ ban ſucht nach 6 Uhr abds. ebendesthäktzpung gleich welcher Art. An⸗ gebote unter P. L. 43 d. d. Geſchäſtsſt 57895 Airedale-Terrier- Hündin enflaufen, gegen Beloh⸗ nung abzugeben. 7403 [Martin, R 7, 34. eeeeen peben de Ab⸗ zugeben gegen Futtergeld und Belohnung. 1402 2 Vor Ankauf wird gewarnt. Diener, N, 17. Eutlaufen Weise Fox-Hundin mit ſchwarzen Flecken, Schwanz nicht geſtutzt. Dem Belohnung. 406 1, 8, IV. Iks. Verlamen . Zwergſpitzhündin. 8 0 2 he Be⸗ 0 5 uſt, Rled⸗ ſtraße 15 ll. St. 7405 12 r⸗ · 5 4 fi für die Versandabteilung unserer 1 Maschinenfabrik 6 gesucht. Alsbaldiger Eintritt erwünscht. Branchekundiger erfahrener Spe- diteur bevorzugt. Angebote unt. F. Q. 166 an dhe Geschäftsstelle. e ee eeeeeeee Ee unn un, 1 une 2 Für das Büro einer größeren Be⸗ 8 triebskrankenkasse wird eine ſachkundige 10 Hilfskraft in Stenographie u. Maſchinenſchreiben bewandert, zum ſofortigen Eintritt geſucht. Angebote ſind unter F. S. 168 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. zu richten. iummim eet, e ceee Uttttetttttttttutttttttttttettt 5 85 2* 5 I. Weissnäherin die befagt iſt, einer größeren Anzahl Näherinnen vorzuſcches, ſofort geſucht. 1 deinache aseabrt LL