2 Donnerstag, 4. Jauuar Bezugspreiſe: In mannhelm u. Umgebung frii ins haus ſowie durch die poſt bezogen ohnedeſtellgeld monatl. mz. 1300.— freibteibene. Einzeinummer Mk. 30.— bis 40.—. Poſtſcheckkonto nNr. 17500 Carisrute in Saden und Nr. 2917 udwigsdafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle manadelm, E 6. 2. Seſchüfts⸗ nebenſtelle Neckarſtadt, Walshoſſtraße Nr. 6. Lernkprecher nummer 7031, 7032, 7038, 7033, 7945. Felegramm-Adreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus dor Welt der Technik. 7FFF 9 2½ UAhr. Für Anzeigen an beſtmmt. Cagen, Stellen.Nus gavden w. keine Verantwortg.übern. Höhere Sewalt, Streits, Setrieds⸗ ſtõrungen uſw. berechelgen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder deſchrünkte Zusgaben oder für verſpütete Aufnahme von Anzeſgen. Rufträge surch Kernſprecher ohne Sewähr. us Joit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗Jeitung u. Mannheimer Muſik⸗Jeitung — — Der Die Konferenz bereſts gefährdet— Schroffe Um Spitz und Knopfl Als auf der Konferxenz von Cannes die engliſch⸗franzöſiſchen Differenzen wieder einmal beſonders heftig waren, konnte ſich Lloyd George nicht enthalten, in ſeiner bekannten robuſten Art engliſchen Journaliſten gegenüber zu äußern, daß Frankreich vierteljährlich Londoner Planes. jiderſtreit der franzöſiſche Pfänderpolitik ſchläge des engliſchen Planes. Nach ſeiner Anſicht werde ſich unter den engliſchen Bedingungen die deutſche Schuld wie folgt ſtellen: Die Obligationen der erſten Serie werden 37 Milliarden be⸗ tragen anſtatt 50 Milliarden der Serien A und B. Die Obligationen der zweiten Serie ſeien viel unſicherer als die der erſten Serie des Poincaré wandte ſich gegen den Diskon⸗ mindeſtens einmal bei der Behandlung politiſcher Fragen„weiße tierungsplan, aus dem ſich ergebe, daß es für Deutſchland ge⸗ 9 Mäuſe ſehen“ müſſe, weil dies dem Bedürfnis des franzöſiſchen Volks entſpräche. Man kann ſich des Eindrucks nicht erwehren, als ob dieſer Zuſtand des politiſchen Deliriums die franzöſiſche Politik und im be⸗ ſonderen ihren Exponenten, den Miniſterpräſidenten Poincare mit ſamt der nationaliſtiſchen Preſſe augenblicklich wieder beherrſche. Die Aufnahme des engliſchen Reparationsplanes durch Frankreich ge⸗ ſchieht in derart heftigen Zornausbrüchen, daß die peſſimiſtiſche Stim⸗ mung in London und Paris, die bereits für heute mit dem möglichen Abbruch der Konferenz rechnet, durchaus gexechtfertigt erſcheint. Wie immer ſucht auch diesmal wieder Poincare die Zügel der Verhandlung an ſich zu reißen, indem er kategoriſch erklärt, daß die engliſchen Vorſchläge für Frankreich ſchon deshalb unannehmbar ſeien, weil ſie gegen den Vertrag von Verſailles verſtoßen. Den Gang der Verhandlungen ſelbſt ſucht er dadurch einſeitig zu lenken, daß er nur die Diskuſſion über den franzöſiſchen Reparations⸗ plan zulaſſen will. Ob ſich die Engländer dies ſo ohne weiteres gefallen laſſen werden, erſcheint recht zweifelhaft. Es hängt nunmehr alles vom diplomatiſchen Geſchick Bonar Laws ab, ob es noch einmal gelingt, die Konferenzteilnehmer am Verhandlungs⸗ tiſch zu halten. Selbſtperſtändlich wird es nicht an Verſuchen fehlen, einen Kompromiß herbeizuführen, ſelbſt wenn es um den Preis einer nochmaligen Vertagung gehen ſollte. Es iſt natürlich unmöglich, im gegenwärtigen Augenblick ein nur einigermaßen den Kern treffendes Urteil zu fällen. Aber noch einmal ſei mit allem Nachdruck darauf hingewieſen, daß die letzte Entſchei⸗ dung nicht in Paris ſondern in Lauſanne fällt. Wie ſich dort die Dinge geſtalten, d.., wie die Orientfrage gelöſt wird— und wenn nicht alles täuſcht, ſteht auch die Lauſanner Konferenz im Be⸗ griff,ergebnislos auseinanderzugehen— iſt ausſchlag⸗ gebend für den Europa und die Weltpolitit beherrſchende engliſch⸗ franzöſiſche Gegenſatz. Letzten Endes handelt es ſich jetzt nur noch darum, auf welche Pole die Entwicklung Europas künftighin einge⸗ ſtellt ſein wird. Entweder Kontinentalpolitik unter der Vorherrſchaft Frankreichs, oder Weltpolitik unter Führung der angelſächſiſchen Nationen. So ſtellt ſich das Bild in den gröbſten Umriſſen dar. Die einzel⸗ nen Stadien in Paris und Lauſanne ſind nur Begleiterſchei⸗ nungen der großen Entwicklung. Der äußere verlauf des geſtrigen Sitzungstages iſt folgender: Paris, 3. Jan. Die Konferenz begann um 2 Uhr nachmittags. Poincare ſprach zwei Stunden lang und erklärte den engliſchen Plan für unannehmbar. Frankreich habe nur das eine Ziel, ſich die Rechte zu ſichern, die ihm der Vertrag von Verſailles gebe. Um .15 nahmen die Teilnehmer der Konferenz den Tee ein. Dann wur⸗ den die Verhandlungen mit Ausführungen des belgiſchen Mini⸗ ſterpräſidenten und des italieniſchen Vertreters, der jedoch aus⸗ führlich das italieniſche Programm erſt am Donnerstag erörtern will, wieder aufgenommen. Bonar Law ſprach eine Stunde. Er ver⸗ teidigte den britiſchen Reparationsplan, den er unter keinen Umſtän⸗ den preiszugeben gedenke. Die Sitzung war um.25 Uhr zu Ende. Die nächſte Sitzung iſt auf morgen nachmittag 3 Uhr anberaumt. Innerhalb dieſes Rahmens ſpielten ſich in der äußeren Form diplomatiſch gemäßigt, in der Sache aber außerordentlich heftige Auseinanderſetzungen ab. Namentlich war Poincares firitik des engliſchen Planes außerordentlich ſtark, zumal er den moraliſchen Rückhalt an dem Be⸗ ſchluß des am Vormittag abgehaltenen Kabinettsrates hatte, 125 die engliſchen Reparationsvorſchläge endgültig verworfen Poirrerg mandte ſich in ſeiner großen Rede in der erſten Situng vor allen egen eine Abänderung des Londoner Zah⸗ lungsplanes, die die Reparationsſchuld von 132 auf 50 Mil⸗ liarden verabſetze. Die Reparationskommiſſton werde ihrer Rechte entkleidet und die Alliierten hätten nicht mehr zu entſcheiden, ob die deutſche Schuld herabgeſetzt werden könne. Bei der lieberwachung durch den Finanzrat, deſſen Vorſitzender der deutſche Finanzminiſter ſei, ſei es möglich, daß Frankreich, Belgien und Italien mit 70 Pro⸗ gent Antell an der deutſchen Schuld durch den deutſchen Miniſter in die Minderheit verſetzt werden könnten. Die Entnahme der Ausgleichszahlungen aus den deutſchen Reparationsleiſtungen ſei ver⸗ tragswidrig. Der Vertrag von Verſailles ſei für Frank⸗ reich ein inneres Staatsgeſetz geworden. Veränderungen an ihm könnten nur in den gleichen Formen vorgenommen werden, das heißt durch die von den Parlamenten ratifizierten Unterſchriften ſämtlicher Signatarmächte, nicht aber könne ſich eine Konferenz darauf einlaſſen, auch nur eine Zeile an einem derartigen Inſtru⸗ ment zu ändern. Poincars glaubt nicht, daß Deutſchland nach dem Moratorium bezahlen werde. Außerdem gingen die Macht⸗ befugniſſe des Finanzrates Ende 1928 zu Ende und könnten nur durch einmütigen Beſchluß der alliierten Regierungen erneuert woerden. Das britiſche Programm erſcheine aber noch gefährlicher, menn man die Erleichterungen in Betracht ziehe, mit denen Deutſchland ſich ſehr raſch von ſeilnen Schulden befreien könne. Deutſchland habe keine äußeren Schulden. Seine innere Schuld ſei gering, ſeine Bevölkerung wachſe, ſeine Induſtrie ſei intakt, es ver⸗ füge über große Bodenreichtümer. Frankreich glaube daher, eine baldige deulſche Dorherrſchaft in Europa befürchten zu muͤſſen. Poinears kritiſierte fodann die finanziellen Vor ⸗ — nügen würde, am 31. November 1923 25 Milliarden zu zahlen, um die Obligationen der erſten Serie zu tilgen. Das ſei ungefähr das, was Dr Simons im März 1921 habe zugeſtehen wollen. Auf dieſe Weiſe würde Frankreich von den deutſchen Reparationen nur 10,4 Milliarden Goldmark erhalten. Poincare erging ſich zum Schluß in Erörterungen, wie Groß⸗ britannien und Frankreich ſich ihrer Kriegslaſten entledi⸗ gen könnten, indem man dabei die Anſprüche Amerikas in Rech⸗ nung ſtellt. Der belgiſche Standpunkt 0 Nach der Rede Poincares erklärte Theunis, die engliſche Denkſchrift habe die Belgierä ebenſo enttäuſcht wie die Fran⸗ zoſen. Es beweiſe, daß ein unüberbrückbarer Abgrund den britiſchen und den franzöſiſch⸗belgiſchen Standpunkt in der Re⸗ parationsfrage trenne. Theunis fügte hinzu, er bedauere, daß unter dieſen Umſtänden Belgien nicht die Rolle des Ver⸗ mittlers zwiſchen den beiden Staaten ſpielen könne, was ihm bei den früheren Konferenzen gelungen ſei. Der belgiſche Miniſterpräſident wies auch noch auf den fort⸗ geſetzten ſchlechten Willen Deutſchlands hin, der ſich ſeit Spa immer mehr verſtärkt habe. Er ſprach auch von dem Vorzugsrecht Belgtens, dem durch den engliſchen Plan Abbruch getan werde und erklärte ſchließlich, Poincare habe alles geſagt, was über den eng⸗ liſchen Plan geſagt werden könne. Zum Schluß ſprach er den Wunſch aus, man möge ſich einer vorläufigen Löſung anſchließen, auf der die Erörterung der Fyage der interalliierten Schulden ausgeſchaltet werde und beiſpielsweiſe für ein Jahr das franzöſiſche Moratoriums⸗ programm mit Pfändern annehmen. Bonar Laws Segenkritit beſchränkte ſich in der Nachmittagsſitzung auf eine kürzere Rede, wähvend die ausführliche Erwiderung am Donnerstag nachmittag er⸗ folgen wird. Es begann mit einer Spitze gegen Poincare, indem er fagte, er huldige außerordentlich ſeinem Talent als Advokat, auch erkenne er die Ueberzeugung an, mit der Poincare gegen die engliſche Theſe geſprochen habe. England ſei jedoch der Anſicht, daß der fronzöſiſche Plan kein Geld bringen werde. Nach engliſcher Auffaſſung müſſe man jetzt bemüht ſein, noch ſo viel herauszuziehen, wie herausgezogen werden könne. Der von Frank⸗ reich gewünſchten Beſchränkung des Moratoriums auf zwei Jahre würde England eventuell zuſtimmen. Ueber die Rolle, die der Reichsfinanzminiſter in dem Komitee zu ſpielen hätte, ließe Eng⸗ land mit ſich reden. Bonar Law betonte dann mit Nachdruck, daß England alle Sanktionen gemeinſam mit Frankreich unter⸗ nehmen würde, falls das neue Ueberwachungskomitee eine vor⸗ ſätzliche Nichterfüllung auf deutſcher Seite feſtſtellen ſollte. Er be⸗ tonte weiter, Englands Hauptziel ſei die Wiederherſtellung des deutſchen Kredits, ohne den eine Löſung der Reparationsfrage nicht möglich ſei. Die engliſche Ziffer für die endgültige Feſt⸗ etzung der deutſchen Schuld rechtfertige Bonar Law mit dem inweis darauf, daß dieſe Ziffer die Mitte zwiſchen den in der franzöſiſchen Kammer ausgeſprochenen Höchſt⸗ und Mindeſtziffern darſtelle. Das von Frankreich nach Amerika geſchickte Golddepot ſei England bereit, zurückzukaufen, falls Frankreich für dieſe Operationen 50 Millionen Pfund Sterling zur Verfügung ſtelle. Schließlich verſicherte Bonar Law, daß keine tiefgehenden Gegen⸗ fätze zwiſchen England und Frankreich beſtünden, England ſei nur gegen die Etfaſſung von Pfändern, weil dadurch die Wiederherſtellung des deutſchen Kredits verhindert würde, ferner gegen eine Finanzkontrolle, die der Ein⸗ ſetzung einer Ueberregierung gleichkäme, und endlich gegen die Beſetzung des Ruhrgebiets, weil dadurch Deutſch⸗ lands Wirtſchaftsleben gelähmt würde. Die Forderung Poincaré, daß nur der franzöſiſche Plan beſprochen würde, ſei nach engliſcher Auffaſſung nicht zu rechtfertigen. Die Beurteilung der Lage iſt allſeitig recht Glſteibuhn weil in der heutigen Konferenz möglicherweiſe die Entſcheidung fallen wird, ob die Verhandlungen überhaupt noch weitergehen ſollen. Staatsſekretür Bergmann hatte bis geſtern abend keinerlei Antwort der Verbündeten auf das 5 0 um ſein Anhören i Die Abendblätter unterſtützen die Vorſchläge Bonar Laws. Das halbamtliche Reuterbüro äußert ſich über die Lage dahin, die eng⸗ liſche Regierung ſei willens, eine vernünftigerweiſe mögliche Strecke mit den Alltiierten zuſammenzugehen, um ein Kompromiß zu finden. Es ſei vielleicht doch noch zu hoffen, daß Frankreich die äußerſten Bedingungen ſeines Planes aufgeben werde. Man betont aber, daß aller Takt und jede Geſchicklichkeit der verbündeten Erſten Miniſter nötig, ſein werde, um eine annehmbare Löſung der zwi⸗ ſchen England und beſtehenden großen denheit zu finden. Britiſche a en ſind der Meinung, daß der britiſche Plan Frankreich am ſchnellſten befähigen würde, ſeine Finanzlage wieder in Ordnung zu bringen. De Rehrzahl der italeniſchen Blätter nehmen zu dem engliſchen Projekt allgemein eine ſcharf ablehnende Haltung ein. Sie meinen, England könne, um Frankreichs Unterſtützung für den Orient zu erhalten, noch Abſtriche machen. Der jetzige engliſche Plan ſei gänzlich undiskutabel und müßte, wenn er aufrecht erhalten würde, zu einer pölligen IJſolierung Englands führen, da Italien ſich auf die Seite Belgiens und Frankreichs ſtetlen müßte. In den Krei⸗ 85 des Auswärtigen Amtes macht man keinen Hehl daraus, daß man ie Lage peſſimiſtiſch beurteilt. Triebkräfte hinter Poincare Nach einer Pariſer Drahtung der„Deutſchen Allg. Zig.“ hat Präſident Millerand nach dem Bekanntwerden des engliſchen Planes ſofort wiederum die Initiative ergriffen und von Poin⸗ Meinungen in Paris Ablehnung des engliſchen planes durch Frankreich— England gegen die care entweder die Annahme des franzöſiſchen Planes oder Abbruch der Konferenz gefordert. Der Korreſpondent weiſt darauf hin, daß Millerand jetzt derjenige ſei, der ſelbſt Poincare vorwärts treibe. Der Verband der Bewohner der zerſtörten Gebiete ſandte ein Mahnſchreiben an Poincare, nicht auf den engliſchen Plan ein⸗ zugehen, ſondern an ſeinen Verſprechungen, die er zu Beginn ſeines Regierungsantritts gemacht habe, feſtzuhalten. Die deulſchen„Verfehlungen“ Die franzöſiſche Delegation hat den alliierten Delegationen ein ſehr langes Dokument überreicht, in dem ſie ſich über die deutſchen Verfehlungen bei den Sachlieferungen ausſpricht. Es werden haupt⸗ ſächlich beſprochen: Die Holzlieferungen, die Lieſerungen von Kohlen und die Lieferungen von Pflaſterſteinen. Außerdem beſchäftigt ſich ein beſonderes Kapitel mit der Lieferung von Stick⸗ ſtoffdünger. Wie unſinnig die franzöſiſchen Behauptungen namentlich hin⸗ ſichtlich der Holzlieferungen ſind, geht u. a. auch aus der ſetzt erſt bekannt gewordenen Tatſache hervor, daß die Reichstelegraphen⸗ verwaltung ihren Bedarf an Telegraphenſtangen zu weitaus über die Hälfte durch Ankäufe im Ausland decken mußte, um die inländiſche Produktion für die Lieferungen an die Entente zu ent⸗ laſten. 8 Kheinland und Konferenz Von Dr. Karl Mehrmann⸗Coblenz Am Jahresende, mitten im Entente⸗Wirrwarr vor der Partſer Konferenz ließ ſich die„Weſtminſter Gazette“ aus Paris drahten, was angeblich die Anſicht amtlicher Kreiſe über die Be⸗ deutung der Januar⸗Konferenz iſt. Deutſchlands Schickſal, ſo hieß es da, ſtehe in der erſten Januar⸗Woche endgültig auf dem Spiel. Mit dem Worte„endgültig“(das haben wir Deutſche als die Leid ⸗ tragenden des Ententeſpiels mit uns nun nachgerade gelernt) und mit der Behauptung„endgültig“ iſt es beinahe eine gleiche Sache wie mit der Verſicherung„niemals!“. Man nimmt als Politiker am beſten beide Ausdrücke nicht in den Mund; denn meiſtens kommt es anders als man denkt. Ob in Paris unſer Schickſal endgültig ent⸗ ſchieden wird, das ſteht dahin; aber immerhin, es wird hart auf hart gehen; der Reparationsplan Bonar Laws rennt ſcharf wider das Pfänderprojekt Poincares. Aber wer von den beiden Helden zu⸗ letzt auf den Turnierſand fällt oder ob ſie zum Schluß ihre Degen mit einem Kompromiß vor einander ſenken, ob nicht zuletzt gar wie in London das Proviſorium einer neuen Vertagung zuſtande kommt, das alles hängt nicht allein von den e der Alliierten über die Grenzen der deutſchen Zahlungsfähigkeit und die Wahrſcheinlichkeit einer europäiſchen Kataſtrophe im Falle der Poin⸗ careſchen Zwangspolitik ab, ſondern zu einem weſentlichen Teil von der Gunſt oder Ungunſt der Lauſanner Verhand⸗ lungen für Englands orientaliſche Machtſtellung. Im Rheinland haben wir ein ziemlich gutes Barometer des jeweiligen Standes der franzöſſchen Rheinabſichten an den Sonderbündlern. Wenn dieſe wieder ſtärker regen, dann iſt„ Antrieb lich ſpürbar. In den No⸗ vember⸗ und Dezemberwochen war eine rege Lebendigkeit der Separatiſten zu bemerken und zwar beiden Gruppen. Dorten begann mit der Ankündigung einer graazen öffentlichen Verſammlung im franzöſiſch beſetzten Bad Ems. Sie fiel ins Waſſer, da Coblen und Umgebung mit dem Anzug von zahlreichen u1 mit einer gleichzeitigen Proteſtkundgebung in dem freündlichen Lahn⸗ ort drohten. Beide Verſammlungen wurden daraufhin verboten. Smeets überfiel nun das linke und rechte Rheinufer mit einem Schwarm polternder Flugblätter, in denen er volle Bäuche für das Zeitalter der rheiniſchen Franken— Für ſich ſelber zo er allerdings aus dem Emſer Mißgeſchick Dortens eine Lehre. Er verzichtete auf öffentliche Volksverſammlungen und begnügte ſich mit einer„Delegierten“⸗Verſammlung in Bonn, die durch einen drei⸗ fachen Kordon von n abgeſperrt war. Wer nur eine Karte beſaß, kam bloß in den Vorhof; erſt die dritte Karte öffnete das Allerheiligſte, in dem der Smeets mit grün⸗weiß⸗ roter Schärpe umgürtet auf dem Podium ſtand und die Verbrüde⸗ rung der Saar⸗ und Rheinfranken feierte; zwiſchendurch erklangen gemeinſame Lieder und Lautenſpiel. Es war halt ein ſchönes Feſt; unter Vorwegnahme der Karnevalszeit. Smeets ſprach wie Hamlet. Bereit ſein ſei alles. Und bei der Bereitſchaft blieb es; denn die Stunde anzugeben, in der das Signal der rheiniſchen Republik für deren Anhänger erſchallen werde, dazu erklärte ſich Smeets außerſtande. Er gab das offen zu. 177* Und darin, ſcheint es, liegt das Weſentliche ſeines Bonner Auftretens. Einmal wallt den Herrſchaften Dorten und Smeets unter dem Pulsſchlag der franzöſiſchen Abſichten der Mut in der Bruſt auf. Sie fühlen den inneren Drang in ſich, zu ihren Ge⸗ treuen zu reden; aber das Entſcheidende vermögen ſie ihnen nicht zu ſagen. So ging es am 21. Dezember auch dem Amtsgerichtsrat Liebing aus Mainz. Das iſt auch einer der„Prominenten“ des Rheinbund⸗Gründers Dorten. Im Naſſauer Hof in Boppard 570 drei Tage vor Weihnachten eine Mitglieder⸗Verſammlung der rtengruppe ſtatt. Sie war„aus ganz Rheinland“ beſucht, und zwar von 30 Perſonen. Von vollen 30 Leuten. Davon war reichli ein Viertel nicht aus Voppard. In dieſer Verſammlung ſpr Liebing, weiland Juſtizminiſter der Dortenſchen Eintagsrepublik vom 1. Juni 1919. Er tröſtete ſeine Zuhörer, daß der Tag des Heils immer noch nicht gekommen ſei, der Tag der rheiniſchen Republik, in der Milch und Honig fließen werde. Das iſt nun der Unterſchied zwiſchen den Dorten⸗ und den Smeets⸗Ver⸗ ſprechungen. Beide verheißen, die Mägen ihrer„Rheinfranken“ zu füllen, aber die eine Gruppe mit Flüſſigkeiten, die andere mit kompakter Speiſe. Im übrigen, ſind ſich beide darin einig, daß das Ziel ſchon ſehr nahe ſei. Aber wie Smeets, ſo weiß guch Liebing den Termin noch nicht anzugeben. Und wie der Köln um„Bereitſein“ ſo fordert der Mainzer zum„Gewappnetſein“ e. m übrigen hier wie da die größde Schimpferei auf Deutf das nicht zahlen wolle, obwohl es könne, und nur daran denke, das ame Frankreich zu überfallen Die„Rheinfranken“ hätten ſchon Dämme gebaut als in Verlin noch Menſchen gefreſſen wurden. betone ausdrücklich“, ſo ſagte Liebing in Boppard,„daß dies buch⸗ ſtäblich wahr iſt.“ im Rheinland nehmen, Die deutſchen Parteien ſcheint es, an der„ſlaviſchen“ Men reſſerei weni An als an der„rheinfrönkiſchen“ eiebediagerd geberüber den„Seines FP e ee e Ne 4 2. Seite. Nr. 5 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) * Donnerstag, den 4. Jannar 1923* franken“. Sie, die vereinigten deutſchen Parteien des Rheinlandes, haben als Vorbereitung für die Pariſer Konferenz des 2. Januar in fämtlichen Städten des linken Rheinufers Plakate anſchlagen taſſen. auf denen in großen Lettern ein Auszug aus Lloyd Georges Auseinanderſetzung mit Clemenceaus Verſailler Rhein⸗ politik abgedruckt iſt. In dieſer Polemik Lloyd Georges iſt mit allem Fett, das zur Verſügung ſtand, deſonders der Satz hervor⸗ gehoben, daß der Rheinländer in einem von Deutſchland los⸗ geriſſenen Pufferſtaat oder in einem rheiniſchen Annex Frankreichs für die Nachbarn in unſerem Weſten Militärdienſt mit allem Zube⸗ hör leiſten müſſen.„Wir haben“ heißt es kurz darunter,„dieſer Meinung Lloyd Georges nichts hinzuzufügen.“ Daß ausgerechnet der Anſchlag dieſer Worte durch die Rheinlandkommiſſion ver⸗ boten wurde, ſpricht Bände. Die ungeheure Mehrheit des rheiniſchen Volkes wird ſich aus dieſer Feſtſtellung des engliſchen Miniſters, der doch den Verfailler Frieden mit Clemenceau gemacht hat und deshalb als Kenner der franzöſiſchen Gedanken und Pläne gelten muß, ſchon ihren Vers zu machen wiſſen. Smeets und Liebing mögen noch ſo viel von vollen Bäuchen und von Milch und Honig ſprechen— ſie werden keine Gläubigen finden. 4 2 85 Die„Arbeitsbank“ der Sonderbündler— Das„Kölner Tgbl.“ ſchreibt über die Abſichten der Sonder⸗ bündler, daß man ihnen ein derartiges Attentat auf die wirtſchaft⸗ liche Wohlfahrt des Rheinlandes nun doch nicht zugetraut habe, wie es nunmehr enthüllt worden ſei Wenn man höre, daß die Rhein⸗ länder von ihrem Einkommen mindeſtens die Hälfte abführen ſollen begreife man nicht, daß Rheinländer dieſen Leuten Gefolgſchaft leiſten können. Die Pläne ſeien ſo, daß ſie der gemeine Mann nicht verſtehen könne. Eine ſolche Verſchleierung der wahren Abſichten ſtelle die von den Sonderbündlern geplante„Arbeits⸗ bank“ dar, mit der man den Rheinländern die Hälfte ihres Ein⸗ kommens aus der Taſche ziehen wolle. Die wildeſten Annektions⸗ politiker in Frankreich denken nicht daran, dem rheiniſchen Volk ſolche Laſten zuzumuten wie der Rheinländer Smeets. 2 Franzöſiſche Ausflüchte Der franzöſiſchen Regierung iſt es erſichtlich peinlich, daß ihr wahres Geſicht durch die Rede des Reichskanzlers in Ham⸗ burg nun vor aller Oeffentlichkeit enthüllt iſt. Deutſchland hat durch eine dritte Macht— Amerika— Frankreich den Vorſchlag gemacht, durch einen Pakt aller am Rhein intereſſierter Mächte einen min⸗ deſtens dreißigjährigen Frieden ſicherzuſtellen. Frankreich hat abge⸗ lehnt. Es will keinen Frieden mit Deutſchland, ſondern ſich alle Möglichkelten des Raubes rheiniſcher Gebiete offen laſſen. Die Ablehnung des deutſchen Borſchlages, der Frankreich in offi⸗ eller Form zur Kenntnis gebracht wurde, iſt auch offiziell erfolgt. Die Darſtellung der halbamtlichen Agentur Havas, als ſei Frank⸗ reich von dem deutſchen Vorſchlag nie entlich in Kenntnis geſetzt worden, iſt unwahr und ſtellt nur ei ümmerlichen Verſuch dar, den wahren Sachverhalt zu verſchleiern. Hie von Frankreich geltend gemachten Gründe für die Ablehnung ſind wenig ſtichhaltig. Die franzöſiſche Regierung erklärt, daß der deutſche Vorſchlag, wonach für die Zeitdauer eines Menſchenalters Kriege unter den am Rhein imtereſſierten Mächten nur nach vorheriger Volksabſtimmung ſtatt⸗ finden könnten, gegen ihre Verfaſſung verſtieße. Das tut er aber auch gegen die deutſche Verfaſſung. Und ſo wie Deutſchland bei Annahme des Befriedungsvorſchlages ſeine Verfaſſung auf geſetz⸗ mäßigem Wege abändern müßte, könnte dies Frankreich natürlich ebenſo tun. Wo ein Wille iſt, iſt auch ein Weg. Frankreich aber will den Frieden nicht. Die Kläglichkeit der gegen den deutſchen Vorſchlag vorge⸗ brachten Bedenken iſt der franzöſiſchen Regierung wohl inzwiſchen ſelbſt zum Bewußtſein gekommen. Sie ſucht nun nach neuen Aus⸗ flüchten und behauptet plötzlich, daß das Schiedsgerichtsver⸗ fahren des Völkerbundes genügende Sicherheiten für den Frieden biete. Die Welt wird erſtaunt ſein, zu hören, daß das⸗ ſelbe Frankreich, welches auf allen bisherigen Konferenzen über die beſtändige Bedrohung durch Deutſchland klagte, plötzlich ſede weitere Sicherung des Friedens für überflüſſig erklärt. Man wird auch daran erinnern müſſen, daß Frankreich zu wiederholten Malen Deutſchland die Inanſpruchnahme des Völkerbundes verwehrte, da es nicht deſſen Mitglied ſei. Aber alles das ſind ja nur Vorwände, hinter denen ſich— und man kann ſagen, recht dürftig— der franzöſiſche Kriegswille verbirgt. die Kommunfſten gegen verſailles D Berlin, 4. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Am 8. Januar treten wie die„Rote Fahne“ meldet, in Eſſen Ver⸗ treter der kommuniſtiſchen Zentrale von England, Italien, Velgien, Holland, der Tſchechoſlowakei und Deutſchland zuſammen, um über die Maßnahmen zu beraten, die das Proletaxiat Weſteuropas“ gegen den Frieden bon Verſailles zu treffen hälte. Im einzelnen ſoll proteſtiert werden gegen die Pfänderpläne Poincarss, gegen die Garantie⸗ projekte Cunos, gegen die Koalition des ranzöſiſch⸗ deutſchen Kapitals, von der einſtweilen allerdings mit bloßem Auge nichts wahrzunehmen iſt. Die Eſſener Tagung ſoll von einem Maſſen⸗ tamtam in allen Ländern begleitet werden, überall ſollen inter⸗ nationale Maſſenkundgebungen gegen die„bankrotte Reparations⸗ politik der Bourgeoiſie“ ſtattfinden. Es bewundern die Menſchen das rauſchende Meer, die fließenden Gewäſſer und den Anblick des Himmels und vergeſſen über alles Bewundern der Dinge das Wunder, das wir ſelber ſind. Auguſtinus. Naturwiſſenſchaftliche Rundſchau verjüngung und Lebensverlängerung Die Forſchungsergebniſſe der letten Jahre haben das Problem der Verjüngung beſonders aktuell gemacht. Beobachtungen über Verjüngungserſcheinungen waren aber der Wiſſenſchaft ſchon längſt bekannt. Im Sprachgebrauch verſteht man verſchiedenes unter Alter und Altern: Einmal die Zahl der Jahre, die das Individuum bisher durchmeſſen, und dann ſeinen phyſiologiſchen Zuſtand, in dem es ſich momentan befindet. Wir ſagen, jemand hat ein Alter von 30 Jahren, fügen aber gleich hinzu: er iſt ſchon ein alter Mann! Das ſoll heißen: trotz der geringen Spanne Zeit, die er durchlebt, iſt ſein phyſiologiſcher Zuſtand ſchon ein ſo fortgeſchrit⸗ lener, wie wir es nur bei weit älteren Leuten in der Norm zu linden gewohnt ſind. Sprechen wir nun von einer Verjüngung, die Alterserſcheinungen wenigſtens ſo müſſen wir den Begriff des Alters im zweiten Sinne faſſen; denn es iſt natürlich ausgeſchloſſen, einem Weſen die durchlebte Zet wieder abzunehmen. Es würde daher beſſer ſein, ſtatt Verjüngung den unverbindlicheren Ausdruck Lebensverlängerung zu wählen. Dieſe Lebensverlängerung muß ſich allerdings darauf beſchränken, zum Teile rück⸗ gängig zu machen, und das Individuum auf einen Zuſtand zurückzuführen, den es bereits einmal in ſeinem Leben durchmeſſen. Solche Verſuche können z. B. an Schwammtieren gemacht werden. Zerreibt man einen lebenden Badeſchwamm und läßt die Maſſe durch ein Tuch fließen, ſo finden ſich im Filtrat nur noch vereinzelte Zellen. die zuſammenfließen und nach einiger Zeit eine Maſſe bilden, die ſich von gewiſſen embryonalen Zuſtänden des Schwammes nicht ſehr ſtark unterſcheidet. Aus ſolchen knoſpenähnlichen Zellhaufen vermag ſich wieder ein Schwamm zu entwickeln Aron machte an Ratten Hungerexperimente; infolge zu geringer Nahrungszufuhr konnten die Tiere in der eigentlichen Jugend nicht wachſen. Setzte dann ausgiebige Nahrung ein, ſo holten die Tiere den Rückſtand ſehr bald nach und zwar, was das Merkwürdige iſt, in einem Alter, in welchem ſie bei gleichmäßig normaler Nahrung dſeſes tun. 18 ſ1 bet 200 Gärtnern es eine läng annte Tatſache, daß einjähri Pflanzen durch Abſchneiden der Blütenknoſpen ohne N 5 Die Lauſanner Friedenskonſerenz Nach rem„Evening Standard“ hält man in Londoner amt⸗ lichen Kreiſen eine baldige Vertagung der Konferenz für ſehr wahrſcheinlich. In dieſem Falle würde Lord Curzon, wenn die Konferenz in Paris noch andauert, ſich nach Paris begeben. Neue kriegeriſche Verwicklungen im Nahen Orienk? Aus Belgrad wird gemeldet: Ein Miniſterrat beſchäftigte ſich mit den Maßnahmen, die Südflavien angeſichts der Vorgänge in der Türkei ergreifen müſſe. In den über Athen eingelaufenen Nachrichten wird geſagt, daß die Türkei neue militäriſche Vorbereitungen treffe, die auf eine neue Aktion großen Stils hindeuten. Die Belgrader Regierung habe militäriſche Maß⸗ nahmen beſchloſſen, die einer geheimen Teilmobilmachung gleich⸗ kämen. Athener Nachrichten beſtätigten, daß Griechenland alle verfügbaren Mannſchaften unter die Waffen rufe, und der Aus⸗ bruch neuer Kämpfe zwiſchen Griechenland und der Türkei gelte in Belgrad nicht mehr als zweifelhaft. 5 Auslanòsrundſchau »Das Deffzit der polniſchen Eiſenbahn für 1923 wird auf 150 Milliarden 1 geſchätzt. » Die kroſtloſe Finanzlage Chinas. Die japaniſche Regierung beabſichtigt die Einſetzung einer internationalen Unterſuchungs⸗ kommiſſion zu fordern, die über die augenblickliche Lage in China Bericht erſtatten ſoll. Man iſt in Japan überzeugt, daß die finanzielle Lage Chinas verzweifelt ſei und daß nur eine auswärtige Inter⸗ vention China dazu verhelfen könne, ſich wieder aufzurichten. deutſches Reich Die Reugeſtaltung der Sergarbeiterlöhne Berlin, 4. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Im Reichs⸗ arbeitsminiſterium wurde geſtern mit den Vertretern der Arbeit⸗ geber⸗ und Arbeitnehmerverbände über die Geſtaltung der Berg⸗ arbeiterlöhne für den Monat Januar verhandelt. Eine Ent⸗ ſcheidung konnte noch nicht erzielt werden. Das Reichsarbeitsminiſterium hat nunmehr einen Schlichtungsausſchuß eingeſetzt, der noch im Lauf der Woche ſeine Entſcheidung fällen wird. Gleichzeitig wird auch das Schiedsgericht des Reichsarbeits⸗ miniſteciums über die Löhne der Metallarbeiter Entſcheidung treffen. Trotz der Spannung der Lage hofft man bei Arbeitern wie bei Metallinduſtriellen auf einen annehmbaren Spruch des Schiedsgerichts. Das Meineiòsverfahren gegen Ehrhardt Berlin, 4. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Zu der Ausdehnung der gegen Kapitänleutnant Ehrhardt erhobenen Anklage auf Meineid und Verleitung zum Meineid macht der„Vorwärts“ folgende Mitteilungen: Ehrhardt hat vor dem Unterſuchungsrichter in München unter ſeinem Eid und unter dem Namen Eſchwege falſche Angaben über ſich ſelbſt gemacht und eine Fürſtin Hohenlohe, bei der er in Starnberg gewohnt haben ſoll, zu verleiten geſucht, ſeine Ausſagen unter ihrem Eide zu bekräftigen. Das Verfahren wegen Meineid und Verleitung zum Meineid wird als in Tateinheit mit ſeiner Geheimbündelei begangen, vor dem Staatsgerichshof zum Schutz der Republik verhandelt werden. Die ſozialiſtiſche Preſſe fordert, daß auch Ludendorff in Leipzig ins Verhör gezogen werde, da nach der Behauptung der„Münchner Poſt“ Ludendorff wiederholt den Beſuch Ehrhardts empfangen habe, während die Villa des Generals von Nationalſozialiſten geſichert worden ſei. Die RKeichsindezziffer für die Lebenshaltungskoſten(Ernährung, Heizung, Beleuchtung, Wohnung und Bekleidung) iſt nach den Erhebungen des Statiſti⸗ ſchen Reichsamts im des Monats Dezember auf das 68506fache gegenüber dem 44 610 fachen im Monat November geſtiegen. Die Geſamtkoſten der Lebenshaltung betragen ſomit für Dezember das 385 fache der Vorkriegszeit. Gegenüber dem Vormonat beträgt die Steigerung 53,6½. Sie bleibt demnach hinter der Steigerung in den letzten Monaten(165,7 bzw. 102,2% nicht unerheblich zurück. Die Indexziffer ohne Bekleidungs⸗ ausgaben ſtellt ſich auf 61 156 und iſt demnach um 58,7% höher als im Vormonat. Die Bekleidungskoſten haben ſich allein um 56,6% auf 116 113 erhöht. Die geringſte Steigerung zeigt die Indexrziffer für Ernährungskoſten, die im Dezember um 46% auf 80 702 Punkte geſtiegen ſind. Ihre Höhe iſt beſonders beeinflußt durch die Kartoffelpreiſe, die im letzten Monat auf faſt unverändert rund dem 200 fachen des Friedenspreiſes geblieben ſind. « Der Reichsjuſtigminiſter trifft heute(Donnerstag) in Mün⸗ chen zu einem offiziellen Beſuch ein. Er will mit dem batriſchen Juſtizminiſter über alle Fragen verhandeln, die das Zuſammen⸗ arbeiten der Juſtizverwaltung in Bayern mit dem Reichsjuſtiz⸗ miniſterium betreffen. Dazu gehören außer den Abmachungen Berlin und München über die Durchführung der repupli⸗ aniſchen Schutzgeſetze auch die geplanten Reformen auf dem Gebiet des Rechtsweſens. Der„Vorwärts“ meint, auch die Rechts⸗ Das Ende eimer verieumdung Unmittelbar nach Abſchluß des Waffenſtillſtandes machte die Beſitzerin eines Landhauſes in Fertée⸗Mil⸗ lon Anzeige wegen eines Diebſtahls: in der Höhe von 50 000 Frs. wären ihr von deutſchen Soldaten entwendet worden. So behauptete ſie wenigſtens. Erſt jetzt hat die Polizei den Dieb gefunden; es iſt ein franzöſiſcher Soldat, der den Raub verübte, die Wertpapiere nach Polen mitnahm, wo er als Leutnant bei der franzöſiſchen Miſſion tätig war. In Warſchau ließ er ſich einige Durchſtechereien zuſchulden kommen. Die Unterſuchung ſeiner Betrügereien führte auch zur Aufdeckung des in Ferté⸗Millon ge⸗ ſchehenen Diebſtahls, der deutſchen Soldaten zugeſchrieben worden war. Damit iſt abermals eine lügneriſche Verleumdung deutſcher Truppen beſeitigt. 0 Die Einführung der polniſchen Währung in Oberſchleſien iſt, wie bereits kurz berichtet, auf den 1. November 1923 feſtgeſetzt worden. Die Art der Währungsauswechſelung erfolgt in der Weiſe, daß die Geldwertzeichen in deutſcher Valuta nicht dem Zwangsankauf zugunſten des Staatsſchatzes unterworfen ſind, ſondern auf gleicher Stufe mit den anderen ausländiſchen Valuten behandelt und als ſolche zu den Transaktionen der Banken und Börſen zugelaſſen werden. Sämtliche auf deutſche Reichs⸗ mark lautenden Forderungen, deren Erfüllungsmöglichkeit im Ab⸗ ſtimmungsgebiet liegt, ſind in deutſcher Währung zu erfüllen, wenn ſie vor dem Inkrafttreten der Währungsänderung entſtanden ſind. Verbindlichkeiten, die in der Zeit zwiſchen der Ankündigung der Währungsänderung und dem Inkrafttreten neugegründet worden ſind, können auch in polniſcher Währung erfüllt werden. Sapern und die Pfalz Was mit kommuniſtiſchen Streikgeldern geſchieht Obwohl der wilde Streik in Ludwigshafen ſeit 17. De⸗ zember vorigen Jahres beigelegt iſt, werden kommuniſtiſche Sammel⸗ liſten im Reiche für die Streikenden noch weiter in Umlauf gehalten. So berichtet ein Leſer des„Hamburger Echo“ aus Altona, daß zwei Knaben im Alter von 12 bis 13 Jahren mit einer Sammelliſte angeblich für die Streikenden in Ludwigshafen Geld erbitten wollten. Das Argwohn des Altongers beſtätigte ſich, als die Kinder ihm auf ſeine Frage mitteilten, daß ſie von ihrem Vater beauftragt worden ſeien, für die kommuniſtiſche Partei zu ſammeln. Der Aufdruck der Sammelliſte lautete: Sammelliſte Nr. 60 696. Herausgegeben vom Reichsausſchuß der deutſchen Betriebsräte. Der Beitrag dient zur Finanzierung des Reichsbetriebsrätekongreſſes. Neben dieſer Auf⸗ ſchrift trug die Liſte aber noch den nachträglichen in Typendruck hinzu⸗ gefügten Vermerk:„Für die Streikenden in Ludwigshafen“, der offenbar nur ur Irreführung leichtgläubiger und mitleidiger Gemü⸗ ter dienen ſoll. Dazu bemerkt das Mannheimer ſozialdemokratiſche Organ:„Wie mit ſolchen geſammelten Geldern durch die Kommuniſten verfahren wird, haben wir wiederholt ſchon mitgeteilt. Mancherlei Rückſichten hatten uns oftmals gezwungen, von der Veröffentlichung nicht immer ausreichend Gebrauch zu machen. Von den für Ludwigshafen ge⸗ ſammelten Geldern wird kaum eine genaue Abrechnung zu erhalten ſein Wie es heißt, ſollen auch bei dieſen Sammlungen Gel⸗ der unterſchlagen worden ſein. Eine Aufklärung wurde bis jetzt noch nicht gegeben.“ Das kommuniſtiſche Organ für Baden und die Pfalz, die„Ar⸗ beiterzeitung“ muß ſetzt ſelbſtzugeben, daß der Kommuniſt Bauer der in Wiesbaden auf der„Fahrt nach Berlin“ verhaftet worden iſt, nicht 85 000, ſondern ſogar 150 000 Ludwigshafener Streikgelder unterſchlagen und verſubelt hat. Letzte Meldungen EBerlin, 4. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Klante⸗Prozeß iſt geſtern nachmittag der Angeklagte unter ärztlicher Aſſiſtenz er⸗ ſchienen. Er hat aber im Gegenſatz zu ſeinem ſonſtigen Verhalten nicht ein einziges Mal in die Verhandlungen eingegriffen, ſondern teilnahmslos in ſeine Kiſſen zurückgelehnt der Verhandlung bei⸗ gewohnt, die mit Rückſicht auf ſeinen Zuſtand nach zwei Stunden bereits wieder geſchloſſen wurde. München, 4. Jan. Aus Anlaß von Gerhart Hauptmanns 60. Geburkstag hat der Münchner Magiſtrat beſchloſſen, eine Straße im Luitpoldpark nach dem Dichter zu benennen. hallenſtreik ſollen die erſten offiziellen Verhandlungen heute mittag ſtattfinden. Die Lage in den arkthallen hat ſich im Laufe des geſtrigen Tages weiter verſchlechtert. „BVerlin, 4. Jan. Am 13. Januar werden im Reichsarbeitsminiſte⸗ rium Verhandlungen über die Regelung der Staatsbeamten⸗ bezüge für Dezember und Januar ſtattfinden. Sͤtelkin, 4. Jan. Der 3300 Tonnen große Dampfer Indu⸗ ſtrie“ iſt in der letzten Nacht auf der Rede von Oxelöſund in Schwe⸗ den geſtrandet. Mannſchaft und Fahrgäſte ſind gerettet. —* * Die Beſetzung des heſſiſchen Finanzminiſterpoſtens iſt noch nicht erfolgt. Der Mainzer Oberbürgermeiſter Dr. Külb hat ſprechung der Volksgerichte und insbeſondere der Fall Fechenbach würden bei der Gelegenheit erörtert werden. weijährige verwandelt werden können. Streuen wir im Frühjahr abakſamen aus, ſo ſehen wir, wie die jungen Keimlinge der Erde entſprießen und nach Ablauf des Sommers ſteht ein großes, bei⸗ nahe mannshohes Gewächs vor uns. Es 155 Blüten angeſetzt und, wenn es befruchtet wurde, auch Samen. Am Beginn des Winters —5 aber unſere Pflanze ab. Der nächſte Lenz entlockt der alten urzel keinen Sproß mehr. Greifen wir aber ein: Beſchneiden wir die Blüten, und verhindern wir dadurch das Fruchten, ſo können wir ſehen, wie auch im nächſten Jahre aus alter Wurzel ein neues Individuum entſteht, das Blüten und Samen anſetzt. Aber das, was uns hier das Experiment gelehrt, nämlich: daß die Tabak⸗ pflanze ſolange grünt, bis ſie ihr Leben in der Dauerform der Samen weitergegeben, das zeigt die Natur uns ſelbſt in einem anderen Bei⸗ ſpielt die Agave americana iſt ein Gewächs, das auch nur einmal in ſeinem Leben blüht und fruchtet. In ihrer Heimat in Mexiko, im 10. Jahre blühend und dann dem Tode geweiht, braucht ſie bei uns, um das gleiche Ziel zu erreichen, viele Jahrzehnte, ja mikunter ein Jahrhundert. Die andersartigen klimatiſchen Bedingungen haben dies zuſtande gebracht Aber auch durch Stecklinge kann aktives Leben weitergegeben werden. Am bekannteſten iſt der c— ue, Plahmieten für die Spielzeit 1923/24 zu feſten Preiſen können nur noch bis heute 4. Januar gezeichnet werden. Alſo unbedingt heute noch zeichnen. Ddas Theater und ſein Orcheſter ſind in höchſter Gefahr! eeeeeeeeeeeeee e eeeee e Efeu, der in unſeren Gegenden ſelten blüht und ſich N71 nur durch abgeſchnittene Sproſſe weiter erhält. Und ſo kann es geſchehen, da noch Teile von Indiolduen grünen, die ſelbſt ſchon längſt vermodert und tot ſind. Jedegmal ſehen wir, daß es kleine Schädigungen ſind. die allzu großen Energleverbrauch hindern oder gar Regenerationskräfte auslöſen, und dadurch lebensverlängernd wirken. In ähnl cher Weiſe ſcheint ja auch die von Steinach vorgeſchlagene Ver⸗ jüngungsoperotion zu wirken, deren Reſultate jedoch noch nicht mit wünſchenswerter Klarheit feſtgelegt ſind. Wollen wir Lebensver⸗ längerung am Menſchen erzielen, ſo gibt es nicht nur den von Steinach eingeſchlagenen Weg nämlich die wührend des Lebens er⸗ worbenen Schädigungen zu reparteren, auszumerzen, vielmehr bleidt es uns ja unbenommen, die Erwerbung ſolcher Schädigungen möglichſt herabzumindern. Zwar läßt ſich das Altern nicht ver⸗ meiden, denn gerade des Alterns und des Todes letzte Urſache iſt das Leben ſelber. Aber der Menſch altert nicht bloß. er beſchleu⸗ abgelehnt. Als Kandidat wird jetzt der Wormſer Oberbürger⸗ meiſter Abg. Köhler(D. Vp.) genannt. ſeinen Beruf, durch unzweckmäßige Lebensweiſe, Mißbrauch von Alkohol und Tabak, Erkrankungen, ſexuelle Exzeſſe, durch die Kultur, durch die Sorgen im Kampf ums Daſein u. ſ. ſ. Auch hier wird es Aufgabe der Wiſſenſchaft ſein, einzugreifen. Die Medizin hat ja durch die Forderungen der Hygiene und deren teilweiſe Er⸗ füllung das ihrige bereits getan; die ſozialen Wiſſenſchaften ſind leider noch nicht ſo weit, um die ihnen zufallenden Faktoren auszu⸗ merzen. So iſt denn eine in gewiſſen Grenzen ſchwänkende Lebens⸗ verlängerung, ein Hinausſchieben des Alterns, durchaus möglich. Der Sternhimmel im Januar * Im Januar bietet der Sternhimmel den ſchönſten Anblick, ſind doch die prächtigen Winterſternbilder ſetztalle aufgegan⸗ gen. Im Zenit ſteht Perſeus mit den zwei hellen Sternhaufen an ſeinem Ende gegen Caſſiopeia hin. Weiter gegen Süden der Widder und das weitausgedehnte Sternbild Walfiſch. An den Widder ſchließt ſich öſtlich der Stier an. In ihm fallen befonders die Pleſaden auf. Sein rötlicher Hauptſtern, Aldebaran, wird von dem Sternzug der Hyaden(Regenſterne) umgeben. An den Stier grenzt im Oſten unſer ſchönſtes Sternbild, der Orion. Seine drei miltleren Sterne, im Volksmund Jakobsſtab genannt, führen nach unten verlängert, zum hellſten Fixſtern am ganzen Firmament, dem Sirius im großen Hund. Der hellſte Stern im Orion, der rote Beteigeuze, iſt ein ſoge⸗ nannter Rieſenſtern. Sein Durchmeſſer iſt etwa ſo groß wie der Durchmeſſer der Marsbahn. Im Oſten folgen dem Orion die Zwil⸗ 57 Hauptſterne Caſtor und Pollux. Unter dieſen der Kleine Hund mi horizont iſt eben der Löwe mit Reaulus aufgegangen. Tief im Nord⸗ weſten finden wir die Leier mit Weaa und das Kreuz des Schwans. Etwas höher Caſſtopeſa, leicht kenntlich an ihren in der Form eines lateiniſchen N angeordneten Hauptſternen. Im Weſten iſt Pegaſus im Untergehen. Zwiſchen Pegaſus und Caſſtopeſa liegt Andromeda mit dem bekannten großen Spiralnebel: darunter die Fiſche, ohne hellere Sterne. Am Nordoſthimmel fällt nur der Große Büär auf, deſſen. Hauptſterne den bekannten Himmelswagen bilden. Von den Planeten iſt Merkur etwa bis zum 20. tief im Südoſten zu finden. Venus und Jupiter ſind Morgenſterne. Mars ſteht am Abendhimmel in den Fiſchen; er iſt an ſeinem ruhigen, roten Licht leicht zu erkennen. Saturn iſt am Morgenhimmel in der Jungfrau, nahe bei deren Haupt⸗ ſtern Spika zu ſuchen. Am 3. vorm. war Vollmond, am 10. vorm. iſt letztes Viertel, am 17 vorm. Neumond, am 25. vorm. erſtes Vier⸗ tel. Die Sonne befindet ſich in der Nacht vom 2. auf 3. Januar in ährer größhten Erdnäßhe, 147 Milſionen Kilometer gegen 152 Millionen Anfang Jull. Am 21. tritt ſie aus dem Zeichen Waſer⸗ nigt ſein Altern durch Außerachtlaſſen ſeiner Konſtitution, durch 1 N * 0 mann in das Zeichen des Steinbock nuppentage der 11., 17., 25 29. e 8 Berlin, 4. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Berliner Markt⸗ Prokyon, darüber der Fuhrmann mit Capella. Ueber dem Oſt⸗ —————1. .— 5 —+* 0 2— Doenmerstag, ben 4. Januar 102 Sitzung d e hlenden Sinne. Stv. mannheimer General · Anzeiger(Mittag · Ausgabe) 3. Seite. Nr. 5 9 am Mittwoch, 3. Jaunar 1923 es Bürgerausſchuſſes Senehmigung der Gemeindeſatzung über die verwaltung der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke mit 86 gegen 44 Stimmen Der Bürgerausſchuß hielt geſtern zwei Sitzungen ab, eine nichtöffentliche und eine öffentliche. Der geheimen Verhandlung waren die fünf Punkte vorbehalten, die im alten Jahre nicht mehr er⸗ ledigt werden konnten. Wie noch erinnerlich ſein dürfte, war vonſeiten der Deutſchen Volkspartei und der Demokraten Einſpruch gegen die geheime Beratung von drei Punkten erhoben worden, die die An⸗ paffung der Aufwandsentſchädigung der Bürgermeiſter und beſolde⸗ ten Stadträte, ſowie der Entſchädigung der Stadträte an die Geldent⸗ wertung zum Gegenſtande hatten. In der nichtöffentlichen Sitzung, die kurz nach 4 Uhr eröffnet wurde, kam denn auch eine Mehrheit zu⸗ ſtande, die die öffentliche Behandlung wünſchte. Und ſo ſtand in der öffentlichen Sitzung, die gegen 5 Uhr begann, nicht nur die Ge⸗ meindeſatzung über die Verwaltung der Waſſer⸗, Gas- und Elektrizitätswerke zur Beratung. Die Ver⸗ handlungen zogen ſich infolgedeſſen bis gegen 9 Uhr hin. Um es vorweg zu nehmen: Der Bürgerausſchuß hat nach län⸗ gerer Ausſprache mit 56 gegen 44 Stimmen die Satzung, die die Verwaltung der Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke in eine moder⸗ nere Form gießen ſoll, in der vom Stadtrat beantragten Faſſung angenommen. Die Zentrumsleute erwieſen ſich genau wie in der erſten Sitzung des neuen Bürgerausſchuſſes als getreue Schildknappen der Hozlaldemokratie: ſie ſtimmten geſchloſſen für die Vorlage. Die Oppoſition ſetzte ſich aus den übrigen bürgerlichen Fraktionen und den Kommuniſten zuſammen. Damit zeigte ſich zum zweitenmale, daß die Zentrumspartei völlig von ihrem Arbeiterflügel beherrſcht wird. Nur daraus iſt die für eine bürgerliche Partei un⸗ verſtändliche Stellungnahme zu erklären. Für eine vierſährige Gül⸗ tigkeit der Satzung, in der ſelbſt der Oberbürgermeiſter keine ideale Löſung der wichtigen Frage der Moderniſierung der Betriebsführung der ſtädtiſchen Werke erblickt, waren auch die Sozialdemokraten nicht zu haben. Infolgedeſſen wurde faſt einſtimmig der Zentrumsantrag angenommen, der die Geltungsdauer der Satzung auf zwei Jahre be⸗ ſchränkt wiſſen wollte. 8 Die ausgedehnte Debatte über die Satzung, die die drei Werke vor dem Zuſammenbruch retten ſoll, geſtaltete ſich recht intereſſant. Die Deutſche Volkspartei gab den Ton an. Stv. Lenel meldete ſich nach dem Vertreter des Stadtverordnetenvorſtandes als erſter Redner. Das geſamte Kollegium lauſchte den Ausführungen des hervorragenden Repräſentanten der Mannheimer Induſtrie mit geſpannter Aufmerkſamkeit. Herr Lenel erklärte mit aller Deutlich⸗ duß er die Satzung nicht als Parteipolitiker kritiſiere. Hier kämen nur wirtſchaftliche Geſichtspunkte in Frage. Mit dieſer Aeußerung nahm er ſofort denſenigen den Wind aus den Segeln, die auch derar⸗ tige rein wirtſchaftliche Fragen durch die Parteibrille betrachten. Herr Lenel kam zur Ablehnung der Vorlage, weil er nach den reichen praktiſchen Erfahrungen, die er als Induſtrieller und Präſident der Handelskammer beſizt, befürchtet, daß die Satzung in der vom Stadt⸗ rut genehmigten Form keine radikale Wendung zum Beſſern bringen wird. Er iſt mehr für eine privatwirtſchaftliche Betriebsführung, ohne dabei den dominierenden Einfluß der Stadtverwaltung auszuſchalten. Er billigt ihr bereitwillig 51 75 und noch mehr des Anlagekapitals zu. Aber neuer Geiſt und neues Blut muß den ſtädtiſchen Werken zuge⸗ führt werden. Es war nicht Aufgabe des Zentrumsſtadtrats Braun, der Angeſtellter des Gaswerks iſt, ſich wegen dieſer Aeußerung zu entrüſten. Ein wenig Tuktgefühl hätte ihn beſtimmen müſſen, nicht hier pro domo zu ſprechen. Herr Lenel wollte ſeine Aeußerung auch nur ſo verſtanden wiſſen, daß eine Blutauffriſchung dringend notwen⸗ dig ſei. Eine perſönliche Spitze hatte ihm völlig fern gelegen. Herr Lenel kam, in der Erkenntnis, daß die Satzung in der vom Stadt beltiebten Form ein Verſuch iſt, der unmöglich vom Glück begünſtig ſein kann, zu dem Vorſchlag, den Antrag einer durch Sachverſtän⸗ dige verſtärkten Kommiſſion zu überweiſen. Auf das wirkſamſte ſekundiert wurde Herrn Lenel durch den Fraktionskollegen Dr. Wittſack im Stabtrat, der als Fachmann die gleichen Bedenken hatte, zugleich aber auf den wichtigen Geſichtspunkt hinwies, daß eine durchgreifende Kapitalbeſchaffung bei der vom Stadtrat beliebten Betriebsform unmöglich iſt. Von demokratiſcher Seite wurde gegen den zweiten gemiſchten beſchließen⸗ den Ausſchuß Sturm gelaufen. Stv. Dr. Wolfhard ſtellte ſich als Juxiſt auf den Standpunkt, daß die Schaffung eines derartigen Ver⸗ waltungsrates nach der Gemeindeordnung garnicht zuläſſig ſei. Es iſt ſogar damit zu rechnen, daß die Staatsaufſichtsbehörde die ganze Satzung aus dieſem Grunde beanſtandet. Selbſt der Oberbür ⸗ germeiſter ſcheint mit dieſer Möglichkeit zu rechnen. Aber er will trotzdem den Verſuch wagen. Wenn er nicht einſchlägt, dann kann man ſich, wie er dem Sinne nach ausführte, immer noch zu der An⸗ ſchauung des Sio Lenel belehren. Wenn es nur dann nicht zu ſpät iſt. Die Sprecher der Deutſchnationalen, Wirtſchaftlichen Vereinigung und Kommuniſten ſprachen ſich ebenfalls aus prinzipiellen Gründen * gegen die Vorlage aus. Zentrum und Sozialdemokratie hatten gegen⸗ über dieſer beachtlichen Phalanx keinen leichten Stand. Stv. Perrey hette nicht Unrecht, wenn er meinte, in Herrn Dreifuß' Bruſt ſchlum⸗ merten zwei Seelen. Er charakteriſierte damit den Induſtriel⸗ len und den Arbeitervertreter in einer Perſon. Herr Drei⸗ fuß hatte an der Vorlage zwar manches zu bemängeln, aber nach manchem Wenn und Aber und nach einer Ueberlegungspauſe, die der Oberbürgermeiſter nach Abſchluß der Debatte anberaumte, konnte er die Erklärung abgeben, daß die Sozialdemokratie geſchloſſen für die Borlage ſtimmen werde. Stv. Dr. Moekel hatte bereits vor⸗ behaltslos die Zuſtimmung des Zentrums bekannt gegeben. Wie wird ſich nun das Schickſal der ſtädtiſchen Werke weiter entwickeln? Im Intereſſe der Geſamtbürgerſchaft iſt zu wünſchen, daß die Stadtväter und Stadtmütter geſtern unter einem günſtigen Stern getagt haben. digungsvorlagen eingetreten. Auf bürgerlicher Seite war man nicht damit einverſtanden, daß die Stadträte 20 000„ im Mo- nat bekommen ſollten. Man glaubte dieſe Summe nicht vor der Oeffentlichkeit verantworten zu können. Aber ſchließlich einigte man ſich auf 1 wozu noch eine Teuerungszulage nach dem Inder konumt; ſo bezieht der Stadtrat nunmehr doch etwa 20 000 als Ent⸗ ſchädigung für den Aufwand, dem er ſich nicht entziehen kann. Gleich⸗ zeitig wurde ein Antrag der Kommuniſten angenommen, den Arbeiter⸗ Stadträten den Lohnausfall zu erſetzen. Die Repräſentationsgelder des Oberbürgermeiſters, der beiden Bürgermeiſter und der beſoldeten Stodträte gleichen ſich der ſtadträtlichen Entſchädigung an. Sch. Sitzungsbericht Der öffentlichen Sitzung geht eine nicht öffentliche voraus, für die eine e umfaſſende Tagesordnung zur Beſchlußfaſ⸗ ſung vorliegt. Wie nach den Aeußerungen der Oppoſition in der letz⸗ ten Sitzung im alten Jahr zu erwarten war, wurden von dieſen fünf Punkten drei für öffentlich erklärt, ſodaß ſich die Tagesordnung der FPffentlichen Sitzung aus vier Verhandlungsgegenſtänden zuſammen⸗ ſeßte. Kurz nach 745 Uhr wurde die Oeffentlichkeit hergeſtellt. Von der jüngſten Sitzung war noch die Semeindeſatzung über oe Verwaltung des Waſſer⸗, Sas- und Elektrizitätswerkes übrig geblieben. Stv.⸗B. Fuhs(Soz.) begründet die Vorlage im enel(Deutſche Pp.) ſtellt einleitend feſt, die Boriage außerordentlich bedeutſam iſt, allein ſchon deswegen, weil ſelbſt vom Stadtrat zugegeben wurde, daß die Einwände gegen die Zweckmäßigkeit der Organiſation der ſtädtiſchen Werke berechtigt ſelen. Nach den Erfahrungen, die er in früheren Jahren als Mitglied Kollegiums geſammelt habe, und nach den Eindrücken in der letz⸗ ten Stadtverordnetenſitzung glaube er, daß das Mitbeſtimmungsrecht des Bürgerausſchuſſes im Großen und Ganzen kaum mehr als for⸗ mellet Natur ſei. Hier heißt es:„Friß Vogel oder ſtirb!“ Es frage ſich, ob die Ziele, die die Vorlage anſtrebe, erreicht würden, ob in habe er denn doch gewichtige Bedenken. Erſt gegen 8 Uhr wurde in die Beratung der drei Entſchä⸗ erſter Linie der bisherige ſchwerfällige Apparat in Zukunft beſeitigt, die politiſche Einſtellung der Verwaltung ausgeſchaltet werde. Va Es ſei ſicher richtig, daß eine Vereinfachung des Apparats eintrete, wenn man ſich zu dem ſtadträt⸗ lichen Vorſchlage bekenne, aber er könne ſich nicht denken, daß ein Verwaltungsrat, der an den Stadtrat gebunden iſt und gewiſſer⸗ maßen als Treuhänder fremdes Eigentum verwalte, die Initiative, Zielſtrebigkeit und Entſchlußfreudigkeit beſitze, um wirklich erfolgreich zu wirken. Er müſſe alſo ſagen, daß er ſowohl wie ſeine Freunde dieſe Vorſchläge ablehnen müſſe. Dabei ſei es Pflicht der Stadtver⸗ ordneten, in einer Frage von ſo ausſchlaggebender Bedeutung, Ab⸗ änderungsvorſchläge zu machen. Hier ſollte der politiſche Geſichtspunkt ausgeſchaltet werden. Hier ſollte es möglich ſein, einen gemeinſamen Boden zu finden, der Alle vereinigt, der Alle in den Stand ſetze, die wirtſchaftlichen Bekriebe der Stadt, die ſich z. Zt. in einem Zuſtand der Kriſis befinden, der Geſundung entgegenzuführen. Die Unterneh⸗ mer, die zu den größten Konſumenten gehörten, hätten das allergrößte Intereſſe daran, daß die ſtädtiſchen VBetriebe möglichſt wirtſchaftlich verwaltet werden. Er denke nicht daran, zu empfehlen, daß die wirt⸗ ſchaftlichen Unternehmungen der Stadt der Privatwirtſchaft überant⸗ wortet werden, er ſei im Gegenteil der Anſicht, daß 51 5 des Kapitals im Beſitze der Stadt bleiben müſſen, damit die Stadt einen maß⸗ gebenden Einfluß auch in Zukünft auf dieſe Unternehmen hat. Da⸗ gegen ſei er der Anſicht, daß es unbedingt nötig ſei, daß der Kreis derjenigen Perſonen, die auf die Verwaltung der Unternehmungen Einfluß haben, derartig vergrößert wird, daß alle Erfahrenen und Tüchtigen mitwirken können, damit ſie Intereſſe gewinnen an der Wohlfahrt des Unternehmens. Man werde niemals eine erſte Kraft, wie man ſie brauches zur Leitung der Unternehmungen finden, wenn dieſe Kraft nicht auf Gedeih und Verderb mit dem Betrieb verbunden ſei. Er möchte ſich darauf beſchränken, vorzuſchlagen, daß jede Frak⸗ tion zwei Mitglieder beſtimmt, die zu einem Komitee zuſammentreten, das die Ueberführung der ſtädtiſchen Betriebe in eine gemiſchtwirtſchaftliche Form ausarbeiten ſoll. Man müſſe dieſem Komitee das Recht geben, ſich durch Finanzleute zu er⸗ gänzen. Dann werde man den richtigen Weg einſchlagen in dem Beſtreben, die wirtſchaftlichen Unternehmungen zu retten. Tue man das nicht, ſo könne man ſicher ſein, daß in kur zer Zeit die Be⸗ triebe zuſammenbrechen. Stv. Dr. Wolfhard(Dem.) iſt der Anſicht, daß es unmöglich W̃ iſt, in dem Komitee alle Fragen zu regeln, da viele auch im Bürger⸗ ausſchuß behandelt werden müßten. Die Not ſei groß, ſo daß Mittel gefunden werden müßten, hier eine Aenderung zu ſchaffen. Die demo⸗ kratiſche Fraktion ſei bereit, mit dem Stadtrat zuſammen die Be⸗ triebe auf ſozialen Grundlagen einzurichten, gleich weſche Form die neue Geſellſchaft annehme. Stv. Dreifuß(Soz.) bemerkt, daß die Vorlage auch eine Frage der Zweckmäßigkeit der ſtädtiſchen Be⸗ triebe ſei. Er hätte gewünſcht, daß die Vorlage klarer begründet worden wäre. Von Entpolitiſierung hätte man in der Vorlage nicht ſprechen ſollen. Die Sozialdemokraten würden ſich nicht von poli⸗ tiſchen Fragen, ſondern nur von der Zweckmäßigkeit für die Be⸗ triebe leiten laſſen. Man könne die Betriebe auch in ihrer bis⸗ herigen Weiſe aufrecht erhalten, wenn man den Bureaukratismus beſeitige. Man könne die Betriebe kaufmänniſch verwalten, wenn die Verwaltung kaufmänniſch eingerichtet werde und die ganze Buch⸗ haltung kaufmänniſch gehandhabt werde. Dann brauche man die Betriebe nicht in eine andere Form überführen. Die Sozialdemo⸗ n könnten der Vorlage nur dann zuſtimmen, wenn ſie die Richtlinien genau kennen würden. Redner gibt eine Darſtellung, mie er ſich die Richtlinien denkt und legt ſchließlich ſeinen Stand⸗ punkt zur Privatwirtſchaft dar. Er iſt der Meinung, daß in Mann⸗ heim die Regiebetriebe nicht in privatwirtſchaftliche übergeführt werden dürften. Die Betriebsräte müßtven mehr gehört werden.— Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer meint, daß es ſich bei dieſer Vor⸗ lage nur um einen Ausbau der beſtehenden Einrich⸗ tungen hanble. Es müſſe beſtritten werden, daß die Leitung der Werke unwirtſchaftlich und unkaufmänniſch arbeite. Irgendwelche Verſäumniſſe bildeten nicht den Anlaß zur Einbringung der Vorlage. Die Neviſion durch Treuhänder habe keinen Anlaß zu Beanſian⸗ dungen der Betriebsſührung gegeben. Es werde auf keinen über⸗ mäßigen Gewinn hingearbeitet. Durch die Einrichtung der kauf⸗ männiſchen Buchfühung werde nicht das geringſte geändert. Die Vorlage wolle eine Verwaltung einrichten, die den langen Weg und die Nebenrückſichten abſchneidet. Der Vorſchlag der Vorlage ſolle nur ein Verſuch ſein. Sollte er mißlingen, dann müſſe man den Weg beſchreiten, den Herr Lenel gewieſen habe.(Zuruf des Stv. Dreifuß: Privatwirtſchaft?) Jedenfalls gemiſchtwirtſchaftlich! Aber er glaube nicht, daß dieſer Weg beſchritten werden müſſe. Es ſei durchaus möglich, daß die Verwaltungsbehörde den zweiten ge⸗ miſchten beſchließenden Ausſchuß beanſtandet. Dr. Kutzer ſteht auf einem anderen Standpunkt in der Auslegung der Gemeindeordnung. Sollte der Verwaltungsgerichtshof den zweiten Ausſchuß ablehnen, dann müßte man ſich an den Landtag wenden. Dr. Kußer hat den Eindruck, daß der ſtadträtliche Vorſchlag den kommunalen Charakter der Werke erhält und eine Beſſerung der Betriebsführung bringt. Er ſchlage vor, den Verſuch zu machen und die vom St. Lenel vor⸗ geſchloagene Kommiſſion erſt einzuſezen, wenn der Verſuch fehl⸗ ſchlage. Sto. Perrey(deutſchnat.) ſchlägt vor, ſofort den Vorſchlag des Stp. Lenel aufzugreifen, da man dann nicht viel Zeit verliere. Er tritt den Ausführungen des Stv. Dreifuß entgegen und bemerkt, daß ein privatwirtſchaftlicher Vetrieb ſchneller arbeite als ein Kom⸗ munalbetrieb. Seiner Meinung nach ſeien die ſtädtiſchen Betriebe bereits zuſammengebrochen. ie deutſchnationate Fraktion ſtimme gegen die Vorlage. Stv. Moekel(Ztr.) empfiehlt eine andere Form der Betriebe, die ſchneller arbeite. Er ſpricht ſich gegen den gemiſchtwirtſchaftlichen Betrieb aus und iſt für die ſtadträtliche Vor⸗ lage. Die Satzungen ſollten nur 2 und nicht wie vorgeſehen 4 Jahre Gültigkeit haben. Seiner Meinung nach werde durch die Ablehnung der Vorlage auch nichts erreicht Stvö. Schneider(Wirtſch. Vgg.) ſpricht ſich für einzelne Punkte der Vorlage aus und wünſcht eine einfachere Verwaltungsform. Er erblickt darin eine Beſchränkung des Bürgerausſchuſſes, daß man die Angelegenheiten der Betriebe an den gemiſchten beſchließenden Ausſchuß verweiſe. Seine Fraktion lehne die Vorlage ab. Stv. Horſt(Komm.) ſpricht ſich ebenfalls gegen die Vorlage aus. Er iſt für öffentliche Behandlung der ſtädti⸗ ſchen Angelegenheiten. Er tritt den Ausführungen verſchiedener Redner entgegen und vertritt die Anſicht, daß der Bankerott überall bereits vorhanden ſei.(Das Haus iſt während der Ausführungen des Stv. Horſt ſehr unruhig.) Stadtrat Dr. Wittſack(D. Vp.): Aus den Ausführungen faſt aller Vorredner klang die Ueber er 8 heraus, daß es ſich hier um eine Vorlage von weittragender Bedeutung handelt. Auch ich teile dieſe Anſicht, muß aber außerdem gegen die hier vorgeſchlagene Löſung:„Uebertragung der Werke an einen gemiſcht⸗beſchließenden Ausſchuß“ neben den— geäußerten Bedenken noch ein weiteres zur Sprache bringen, das bis jetzt noch von keiner Seite erwähnt wurde. Die Vorlage verdankt ihre Entſtehung nicht ſowohl den Wünſchen nach Vereinfachung des Betriebes, als wohl mehr nach dem außerordentlichen Kapitalbedarf, der heute zur ortführung der 3 Werke einerſeits ſowie zur Befriedigung anderer tädtiſcher Bedürfniſſe andererſeits notwendig erſcheint und der auf normalem Wege nicht mehr befriedigt werden kann. Dieſe Schwie⸗ rigkeiten ſind auch in anderen deutſchen Großſtädten vorhanden und es werden ja z. Zt. faſt überall Erwägungen darüber angeſtellt, wie die Werke aus den ſtädt. Verwaltungen abgetrennz/ und in welche Ge⸗ ſellſchaftsform ſie übergeführt werden 0 en, um einmal eine be⸗ weglichere und mehr nach kaufmänniſch wirtſchaftlichen Geſichts⸗ punkten geleitete Betriebsführung zu erzielen, zum andern aber Nae e Möglichteit einer direkten Kapitalbeſchaffung darzu⸗ ieten. Dieſe Frage der Kapjitalbeſchaffung iſt heute die Kardinal⸗ frage und gerade darüber iſt in der vorgelegten Begründung nichts zu finden. Die Einſetzung eines gemiſcht beſchließendeg Ausſchuſſes als Verwaltungsorgan löſt aber dieſe Frage nicht. Dieſer Verwal⸗ tungsausſchuß ſtellt nach außen rechtlich das gleiche dar, wie die Stabtverwaltung ſelbſt. Wenn es alſo der letzteren nicht mehr mög⸗ lich iſt, Kapitallen zu beſchaffen, ſo iſt dies ſelbſtoerſtändlich auch dieſem Ausſchuß verſagt. Es bleibt ihm alſo, um große Betriebs⸗ und ſonſtige Gelder herbeizuſchaffen, nur ein Mittel übrig: Tarif⸗ erhöhung und abermals Tariferhöhung. Darin er⸗ blicke ich aber gerade die gefährliche ſchiefe Ebene, auf die wir uns begeben, wenn wir der heutigen Vorlage zuſtimmen. Die Stadt hat ja in ihren drei Werken einen Monopolbetrieb und kann die Tarife willkürlich heraufſetzen. Welche Richtlinien hierbei befolgt werden, das hat Herr Oberbürgermeiſter ſchon angedeutet: Erhöhung der Abſchreibung zur Angleichung an den Goldwert der Werke. Wenn man dagegen vom kaufmänniſchen Standpunkt auch nichts einwenden kann, ſo iſt auf der anderen Seite doch zu bedenken, daß die Feſt⸗ ſetzung der Tarife bei einer Stadigemeinde nicht ausſchließlich von dem des möglichſt hohen Gewinnes erfolgen darf, ſon⸗ dern daß hier auch ethiſche Erwägungen mitſprechen ſollten. Es müſſen weiterhin aus rein praktiſchen Gründen zwei wichtige Faktoren in Rechnung gezogen werden, ohne deren Beachtung das ganze theoretiſch aufgebaute Tarifgebäude in ſich zuſammenſtürzen kann: die Leiſtungsfähinkeit der kleinen und mitt⸗ leren Konſumenten und die Bereitwilligkeit der Großkonſumenten, vor allem der Indeſtrie. Es wäre ſehr zu bedauern, wenn durch überfpannte Tarifforderungen gerade die größten und für die Stadt einträglichſten Stromkonſumenten ab⸗ fallen und zur Errichtung eigener Anlagen übergehen würden. Es könnte dies für das ſtädt. Elektrizitätswerk werden und würde weiterhin dem künftigen Großkraftwerk und damit auch wiederum der Stadt einen nicht unbeträchtlichen Schaden zufügen. Dieſe Gefahr der Abwanderung von Großkonfumenten liegt tatſäch⸗ lich nahe und ſollte von der Stadtverwaltung nicht unterſchätzt wer⸗ den. Die Tariferhöhungen allein bilden alſo nicht das ausreichende Sanierungsmittel für die derzeitige Lage. Andere große Unternehmungen, die durch die rapide Geldentwer⸗ tung und durch die gewaltigen Preisſteigerungen aller Rohſtoffe über keine Barmittel mehr verfügen, ſehen ſich zu bedeutenden Er⸗ höhungn ihrer Geſellſchaftskapitalien 2 Da dieſes Mittel für die Stadtverwaltung und auch für den hier vorgeſchlagenen Aus⸗ ſchuß nicht verfügbar iſt, ſo bleibt nur die Ueberführun der drei erke in eine entſprechende Geſellſchaftsform übrig. ie Frage, welche der Geſellſchaftsformen die geeignete iſt, ſo daß doch die Rechte der Stadt nach Möglichkeit gewahrt bleiben, iſt nicht einfach da löſen, da hier ſchwierige Rechtsfragen hineinſpielen. Die Frage arf natürlich nicht nach parteipolitiſchen, ſondern ſie muß nach wirtſchaftlichen Geſichtspunkten Erfolg erhofft werden ſoll. Ich halte dieſe 8 für ſo wichtig und ſchwierig zugleich, daß ich eine gründliche Vorberatung burch eine Kommiſſion für erforderlich halte, zu der natürlich auch kaufmänniſche und deniche⸗ inſonderheit aber auch Finanzſachver⸗ ſtändige hinzuzuziehen ſind. Den hier vorliegenden Antrag halte ich für ungeeignet, die beſtehenden Schwierigkeiten zu beſeitigen und muß ihn deshalb ablehnen. Stv. Dr. Jeſelſohn(Dem.) bemerkt, es wäre außerordentlich bedauerlich, wenn durch Prozeßführung die Entbürokratiſierung der Werke verzögert würde. Redner befürchtet, daß durch den vorge⸗ ſchlagenen Verſuch die notwendigen Maßnahmen zur wirtſchaft⸗ licheren Betriebsführung vereitelt werden. Redner erhebt den Vor⸗ wurf, daß vor Monaten von Großhändlern Kohlen vergeblich an⸗ geboten wurden, die ſpäter um Millionen teurer gekauft werden mußten. Das Wichtigſte ſei, eine Form zu finden, durch die auf ſchnellſtem Wege Kredite beſchafft werden können. Das werde durch den gemiſchten beſchließenden Ausſchuß nicht erzielt. Der Geiſt der Initiative könne nicht in den Ausſchuß hineingetragen werden, weil er ſich nicht ſelbſt berufen könne. Stadtrat Strobel (Soz.) ſteht auf dem Standpunkt, daß man einen gemiſchten be⸗ ſchließenden Ausſchuß aufgrund des§ 52 der.O. nicht bilden könne. Er bezweifle, daß die Staatsaufſichtsbehörde der Vorlage die Ge⸗ ehandelt werden, wenn ein nehmigung erteile. Nur durch den§8 68 der.O. komme man zum Ziel. Derjenige, der nicht den Mut habe, in voller Oeffentlichkeit ſeine Auffaſſung zu vertreten, könne keiner öffentlichen Körperſchaft angehören. Der Standpunkt des Sty. Lenel ſei der offenkundigſte. Man wiſſe wenigſtens, wo er hinſteuern wolle. Eine Betriebsform, die auf der ſtädtiſchen Verwaltung fuße, ſei ihm lieber, als eine gemiſchtwirtſchaftliche Betriebsform. Er wolle Direktor Pichler nicht in Schutz nehmen, aber ſoviel ſei ſicher, daß er ein geriſſener Kauf⸗ mann ſei.(Zuruf: Nur z u geriſſen!) Die Vorlage ſollte z u rũ ck⸗ gezogen und einer Nachprüfung unterzogen werden. Stadtv. Lenel(Deutſche Volkspartei) bemerkt, kein Menſch werde behaupten, daß die Aktiengeſellſchaft die allein richtige Be⸗ triebsform ſei. Die Erfahrung habe gezeigt, daß die ſtädtiſchen Ein⸗ richtungen nicht das Ergebnis zeitigen, die man verlangen müſſe. Er ſtehe auf dem Standpunkt, daß die Lage für die Werke ſo be⸗ drohlich ſei, daß ein Ausweg gefunden werden müſſe. Mit den 91 Prozent habe er anführen wollen, daß er nicht dafür ſei, daß die Stadt das Heft aus der Hand geben ſolle. Man brauche neuen Geiſt und neues Blut. Aber das bekomme man nicht durch die jetzige Betriebsform. Stvy. Dr. Thelen(Zentr.) möchte nur ſchrittweiſe vorgehen. Er iſt infolgedeſſen für die Vorlage. Stadt⸗ rat Braun(Zentr.) verteidigt unter Bezugnahme auf die Bemer⸗ kung des Sto. Lenel über die Notwendigkeit neuer Blutzuführung die ſetzt in den Werken tätigen Männer, die nur die notwendige Be⸗ wegunosfreiheit haben müßten, um ſo wirken zu können, wie es gewünſcht werde. Stadtv. O. Schnell(Komm.) ſpricht ſich gegen die Ueber⸗ führung der ſtädtiſchen Betriebe in privatwirtſchaftliche aus. Stadtv. Geck(Soz.) tritt beſonders den Ausführungen des Stv. Perrey ent⸗ gegen. Er findet es eigentümlich, daß man der Stadt alles verſagt und dann ſagt, die Betriebe ſeien bankrott. Er führt die Reichsbahn als Beiſpiel an, die bereits heute wieder auf eigenen Füßen ſtehe. Weiter geht der Redner auf verſchiedene Kleinbahnbetriebe ein, die heute verreichlicht ſein wollten. Sty. Lenel(..) weiſt die Angriffe des Sty. Geck zurück. Er geht auf das Akkord⸗ und Gewinnbeteiligungsſyſtem im Privatbetrieb ein. Der Redner trat dann auch den Ausführungen des Stadtrats Braun entgegen. Er habe keine beſtimmte Perſonen gemeint und cuch gegen niemand Angriffe erhobden. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer freut ſich, daß Stadtrat Strobel die Möglichkeit betont hat, einen zweiten gemiſchten beſchließenden Ausſchuß bilden zu können. Die Uebertragung der Werke an eine Betriebsgeſellſchaft würde be⸗ züglich der Kreditgewährung nicht viel helfen. Stadtvö. Dreifuß (Soz.) erklärt. daß die Sozialdemokraten der Vorlage zuſtimmen würden. Die Abſtimmung über die Vorlage mit Ausnahme der Feitbeſtimmung. für die ein Zentrumsantrag vorliegt, ergibt die Annahme mit 56 zu 44 Stimmen. Dagegen ſtimmten Deutſche Volkspartei, Demokraten, Deutſchnationale und Wirtſchaftliche Ver⸗ einigung. Die Mehrheit war gegen unbegrenzte Zeitdauer. Mit gleicher Mehrheit wurde der Zentrumsantrag für die Dauer von zwei Jahren angenommen. Entſchädigung an die ehrenamilichen Stadträte gemäß 8 31.0. Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer gibt die notwendigen mündlichen Erläuterungen. Vor dem Kriege bekamen die Stadträte jährlich 600 M. Nunmehr ſollen ſie 20 000 M. monatlich bekommen. 1919/20 ſind, wie der Oberhürgermeiſter zur Begrün⸗ dung der Berechtigung der Höhe der Entſchädigung anführt, etwa 1000 Sitzungen abgehalten worden, an denen Stadkräte teilnehmen 25 e ſei— 75— in—4— genommen, aß er zu anderer igun erhaupt keine Zeit mehr habe. Stv.⸗VB. Ihris ſtellt eſt, daß die Stadträte bisher jährlich 10 000 Mark bezogen. Das ſei keine angemeſſene Entſchädigung. Man ſei ſich einig, daß eine weſentliche Aenderung eintreten müſſe. Der Dies ſeien Privatbetriebe geweſen. . FFCC Maunhbermer Genetal-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Donnerstag, den 4. Januar 1923 Stadtverordnetenvorſtand ſei der Anſicht, daß die Entſchädigung auf 10 000 M. herabgeſetzt würde Dazu komme die Aufbeſſerung ge⸗ mäß der Beſſerſtellung der Beamten, ſodaß der jetzige Satz 15 000 Mark wäre Das könne man vor der Bürgerſchaft verantworten. Stv.⸗B. Schnell(Kommuniſt) begründet den Antrag ſeiner Frak⸗ tion, den im Arbeitsverhältnis ſtehenden Stadträten den Lohnaus⸗ fall voll zu erſetzen. Der§ 31 der.O. berechtigt zu dieſer For⸗ derung. Oberbürgermeiſter Dr Kutzer gibt zu, daß die Entſchä⸗ digung ſo hoch ſein muß, daß ſie jeden Lohnausfall einſchließt. Stv. Scheel(Dem.) erſcheint die Entſchädigung von 20 000 M. auch zu hoch. Seine Fraktion ſtehe auf dem Standpunkt des Stadtver⸗ erdnetenvorſtandes. 8 Milllonen Mark Ausgaben für dieſe Ent⸗ ſchädigung könne man nicht verantworten. Stv. Dreifuß(Soz.) erklärte ſich bedingungsweiſe mit dem ſtadträtlichen Antrage einver⸗ ſtanden, Stvo. Lenel namens der Fraktion der Deutſchen Volks⸗ partei bedingungslos. Sto. Dr. Thelen(Zentr.) hält eine monatliche Entſchädigung von 35 000 M. als angemeſſen. Deshalb ſtimme ſeine Partei für 20 000 M. In der darauffolgenden Abſtimmung wird der ſtadt⸗ rätliche Antrag abgelehnt, der kommuniſtiſche An⸗ erag(10 000 M. mit Inderxwirkung vom 30. Nop.) wird mit Mehr⸗ deit angenommen, ebenſo die Vergütung des Lohnausfalls mit 32 9 31 Stimmen. Der demokratiſche Antrag, die Entſchädigung um 10 in kürzen, wenn der Stadtrat unentſchuldigt fehlt, wird nahezu einſtimmig angenommen. Aufwandseniſchadigung en die Bürgerweſter und beſoldeten Slebtese. Stadtrat Vogel übernimmt den Vorſitz. Die Aufwandsent⸗ ſchädigung 1 ſo bemeſſen werden, daß der erſte Bürgermeiſter acht Zehntes, der zweite Bürgermeiſter ſieben Zehntel und die be⸗ ſoldeten Stadträte ſechs Zehntet der dem Oberbürgermeiſter ge⸗ währten Entſchädigung bekommen. Sto.⸗B. Ihrißz ſchlägt namens des Stadtvererdnetenvorſtandes die Genehmigung der Vorlage vor. Sto. Dr. Jeſelſehn macht darauf aufmerkſam, daß vor einigen Wochen einſtimmig 100 00 M. zugebilligt wurden. Es beſtehe die Gefahr, daß die leitenden Beamten ebenfalls entſprechende Er⸗ höhungen verkangen. Millionenbetrüge würden der Stadtkaſſe ent⸗ Alelten, wenn Handel und Induſtrie ſich dieſem Vorgehen an⸗ 2 Sollte der Antrag angenommen werden, dann ſtelle er den Antrag, die Aufbeſſerung vom 19. Dezember gelten zu laſſen. Sto. Ksſes(Deutſche VBp.) ſtimmt den Ausführungen des Vor⸗ redders zu. Sto. Dr Hirſchler(Soz.) macht darauf aufmerk⸗ ſam, daß man nicht von Millionenbeträgen ſprechen könne, wenn der Oberbürgermeiſter ſoviel Aufwandsentſchädigung wie ein Stadt⸗ rat Entſchädigung bekomme. Die Repräſentationsgelder der In⸗ duſtrie tönnten unmöglich zum Vergleich herangezogen werden. Seine Fraktion werde der Vorlage zuſtimmen. Der ſtadträt⸗ liche Antrag wird gegen die Stimmen der Deutſchen Volks⸗ partei, der Wirtſchaftlichen Vereinigung und der Kommuniſten mit 44 gegen 30 Stimmen angenommen, der ſtadträtliche Antrag, die Entſchädigung mit Wirkung vom 1. Oktober zu gewähren, mit großer Mehrheit. Höhe der Aufwandsentſchädigung. Stv.⸗V. Ihrig empfiehſt den ſtadträtlichen Antrag, dem Oderbürgermeiſter die gleiche Entſchädigung wie den Stadträten zu gewähren, wird mit großer Mehrheit angenommen. Schluß der Sitzung kurz vor 9 Uhr. 22 +2 2 Stäsdtiſche Nachrichten. Staſſeltariſe Die infolge der ungeheueren Geldentwertung notwendig gewor⸗ dene weitere Erhöhung der Gütertarife auf 1. Dezember v. J. hat wieder lebhafte Klagen in der Preſſe über Gefährdung des Wettbewerbs der badiſchen Induſtrie und Beeinträch⸗ kigung ihrer Ausfuhrfähigkeit au⸗gelöſt und erneut zu Anträgen auf noch ſtärkere Staffelung der Tariſe Veranlaſſung gegeben. Es muß demgegenüber, wie uns die Reichsbahndirektion ſchreibt, darauf hingewieſen werden, daß erſt die Schaffung der Reichsbahn es ermöglicht hat, Staffeltariſe einzuführen. Die Reichsbahn hat von ſich aus die tarifariſ 6 5 Gebiete im Rahmen des Staffeltarifs durchgeführt und nach Nöglichkeit ausgebaut. Zur Aufklärung ſei nur auf die Entwicklung des Staffeltarifs hingewieſen. Bei der Neuregelung der Tarife zum 1. Dezember 1920 begnügte man ſich zunärhſt mit einer ſchwächeren Staffelung, da Erfahrungen über allgemeine Staffeltariſe in Deutſchland noch fehlten und Rückſicht auf die beſtehenden Wett⸗ bewerbsverhältniſſe in der Binnenſchiffahrt und auf die Privat⸗ dahnen geboten war, weil dieſe an der Vetriebskoſtenerſparnis, die mik der Beförderung auf lange Strecken verbunden iſt, nicht teil⸗ nehmen können. Um vor allem den verkehrsgeographiſch abgelegenen Jebieten den Rohſtoffbezug zu erleichtern, wurde die Staſfel für die niedrigeren Wagenladungsklaſſen zunächſt weſentlich ſtärker aus⸗ als für die höheren und die Stückgutklaſſen. Der Unterſchied r Skaffelung wurde bei der Tariferhöhung zum 1. April 1921 dadupch erweitert, daß auch die Zuſchläge ſich nach den niedrigen Klaſſen abſenkten. Unter größerer Verückſichtigung der hierdurch 50 ſtark belaſteten oberen Klaſſen wurde die ſenkrechte, d. h. die Entfernungsſtaffelung bei der Neuregetung zum 1. Februar 1922 noch weiter ausgebaut. Seit 1. Oktober 1922 iſt für alle Güter⸗ klaſſen eine gleichmäßig ſtarke Staffelung in der Weiſe durchgeführt, daß ſich die Streckenſätze bei einer Entfernung von 200 Em um 5 v.., von 300 Em um 10 v. H. und weiler um je 3 v. H. bei 1000 km, alſo um 45 v. H. ſenken. Den Belangen der ab⸗ Heßenen Gebiete dient auch die jetzt durchgeführte ſtarke wagrechie Staffelung, d. h. die Spannung zwiſchen den einzelnen Tarif⸗ klaſſen noch dem Wert der Güter. 1 Da die erweiterten Staffeltarife den Weitbewerb zwiſchen ver⸗ ſchiedenen Wirtſchaftsgebieten und Wirtſchaftszweigen des Reiches ſtark beeinfkuſſen, hewegen ſich die Wünſche der Betefligten auf Aen⸗ derungen der Staffel und die Beſchwerden dagegen nach völlig ent⸗ 9 835 geſetzten Richtungen. Die Reichsbahn hat ſich zu der auf Oktober v. J. eingetretenen ſtarken Abſenkung der Staffel in Würdigung der gerade von füddeutſcher Seite vorgebrachten Klagen Über die hohen Frachten für deren Bezüge auf große Entfernungen. trotz der von anderen wichtigen Intereſſengruppen, beſonders der in den mittleren deutſchen Verkehrsgebieten, dagegen vorgebrachten Be⸗ denken entſchloſſen. Nach der Vorſage des Reichsverkehrsminiſters an den Reichseiſenbahnrat ſind insbeſondere auch von dem Vertreter des Reichsverbandes der deutſchen Induſtrie(mit Ausnahme der Ausfuhrinduſtrie) Bedenken gegen eine Ueberſpannung des Staffel⸗ tarifſyſtems mit der Begründung erhoben worden, die Induſtrien zentraler Lage hätten von den Staffeltarifen kaum Vorteile; durch Tarifpolitik in die wirtſchaftlichen Verhältniſſe eingreiſen zu wollen, ſei ſehr mißlich, ſolange dieſe, wie jetzt, flüſſig und ſchwankend ſeien, auch kämen Staffeltarife in erſter Linie dem Auslande zugute und 5 Belaſtung des Nahverkehrs zugunſten der weiten Enifernungen ſchwäche unſere Weltbewerbskraft gegenüber dem Austande. Hieraus möge erſehen werden, wie ſtork die Intereſſengegen⸗ ſätze in der vorliegenden Frage ſind, und wie ſeht die Reichsbahn⸗ nerwaltung, entgegenkommend beſtrebt ſſt, die ungünſtige Frachtlage für die an den Zrenzen des Reiches abgelegenen Länder nach Mög⸗ Achkeit abzuſchwächen.— 1 pel Abbau der Poſt. Das überzählige Perſonal der Reichs⸗ 815 wird zum 1. November nur noch auf 5700 berechnet. Ende 3 waren 246 000 Beamte vorhanden, 1920 302 000. In den letzten zwei Jahren wurde eine Verminderung um N er⸗ den, ſes daß immer noch 79 000 Perſonen mehr als 1913 bleiben beim Fernſprecher 17 000, Telegraphen 5000, der Zeitungen 2000, dem Poſtſcheck 14000. Für ſozſale Leiſtungen, Achtſtundentag, Beamtenausſchüſſe ufto. ſind 48 000 Köpfe, zuſammen 88 200 not⸗ mendig. Dazu kommen noch für Kriegswirkungen, Steuerabzug uſw. 19 000, Fernſprechbeitrag 500, Kriegsbeſchädigte 1100, Papiergeld⸗ flut 1500, zuſammen 110 300 Es wäre ſo ein Mehr von 73 300 Kräften gerechtfertigt, während 79 000 Kräfte vorhanden ſind. Der Rückgung des Verkehrs infolge der Gebührenerhöhungen und die Feiſtungszählungen machen weitere Kräfte entbehrlich, während zu Dertretungen für die 79 990 Dienſtpoſpen ſetzt 20 000 Hilfskräfte Berückſichtigung wirtſchaſtsgeographiſch ab⸗ ſungeben war und im Weidenwäldchen auf der ſtatt. zur Verfügung ſtehen. Arbeiter im Telegraphen⸗ und Fernſprech⸗ bau ſind 28 000 beſchäftigt, allein für Achtſtundentag und Mehr⸗ urlaub 4000. Das Geſamtperſonal betrug am 1. November 392 000. An andere Verwaltungen ſollen bis 1. Januar 13 609 Beamte ab⸗ gegeben werden, an das Reichsminiſterium der Finanzen 11 288, des Auswärfigen 163, des Innern 232, Wirtſchaft 250, Arbeit 569, Juſtiz 58, Reichsſchatz 275, Verkehr 14, Ernährung 38, Wiederauf⸗ bau 722. *Verſorgungsgerichte und Reicheverſorgungsgericht. Durch weitere Ausführuͤngsbeſtimmungen des Reichsarbeitsminiſters vom 30. Oktober 1922 iſt über die Zuziehung von Frauen, die in der ſozialen Fürſorge erfahren und mit dem Verſorgungsweſen vertraut ſind, als Beiſizer der Verforgungsgerichte und des Reichsverſor⸗ gungsgerians Beſtimmung getroffen. In allen Hinterbliebenen⸗ angelegenheiten dürfen Frauen mitwirken. Wie bei den Schöffen⸗ gerichten dürfen ſedoch bei den Verſorgungsgerichten nicht beide Beiſißzer Frauen ſein. Der Reichsarbeitsminiſter hat ferner ange⸗ ordnet, daß in den Urteilen der Verſorgungsgerichte nicht nur da⸗ rauf hinzuweiſen iſt, der Rekurs an das Reichsverſorgungsgericht ſei zuläſſig, ſondern auch angegeben werden muß, innerhalb welcher Friſt und bei welcher Stelle er einzulegen iſt. 3 Jrauen als Schöſſen. In der Mittwochſitzung des Schöffen⸗ zerichts ſaß zum erſtenmal eine Frau als Schöffe, nämlich Frl. von Carnap. Als weiterer Schöffe fungierte in der Sitzung, die unter Leitung des Oberamtsrichters Schmidt ſtattfand und eine anſtrengende Tagesordnung zu erledigen hatte, Hotelier Hummel. Eine Cicbestrsgödir hat ſich in der ſtädtiſchen Faſanerie zu Zweibrücken abgeſpielt. Der 25 Jahre alte Angehörige der Sicher⸗ heitspolizei in Rannheim Auguſt Erbsland, der die 24 Jahre alte Witwe Sofie Wahrheit aus Zweibrücken in Mannheim kennen gelernt hatte, hielt ſich während der Feiertage bei ihr in Zweibrücken auf. Da er während ſeines dortigen Aufenthalts ſehr viel Ungünſtiges über den Lebenswandel ſeiner Braut hörte, faßte er den Entſchluß, ſie und ſich ſelbſt zu töten. Er teilte dieſe Anſicht einem Kameraden in Mannhei min einem Abſchiedsbrief mit und ging daun mit ſeiner ahnungsloſen Geliebten in die ſtädtiſche Faſa⸗ nerie in Zweibrücken, woer auf ſeine Braut plötzlich einen Revolper⸗ e abgab, der jedoch die Frau nur leicht an der Naſe verletzte, ſe daß ſie laut ſchreiend die Flucht ergriff. Erbsland tötete ſich dann durch einen Schuß in ben Kopf. veranſtaltungen Thealernachricht. Morgen Freitag, 5. Januar, wird anſtelle von„Figaros Hochzeit“ Lortzings„Zar und Zimmermann“ gegeben. *„Mannem 1830“. Am kommenden Samstag und Sonntag findet als Sonderveranſtattung der ſtädtiſchen Konzerte im Nibe⸗ lungenſaal des Roſengartens eine große hiſtoriſche Nevue „Mannem 1830,(Das Biedermeierfeſt im Mühlauſchlößchen) mit vielen Mitwirkenden ſtatt. Die Veranſtaltung ſoll den Beſuchern in der heutigen ſchweren Zeit einen Rückblick gewähren auf einſtige gemütliche Tage, als das erſte Dampfſchiff auf dem Nhein beſtaunt wurde und Herr Drais auf ſeiner Draiſine die erſten Verſuche unter⸗ nahm, als Alte⸗Mannheim in maleriſcher Landſchaft vom tühlau den Reifen⸗ kleidern die Fiedel zum luſtigen Tanze aufſpielte. Mit Rückſicht auf den Ernſt der Zeit wurde von der Anfügung einer öffenklichen Tanz⸗ unterhaltung Abſtand genommen. Das„Biedermeierfeſt“ wird nichts mit dem Faſching zu tun haben, und aus dieſem Grunde iſt es auch geglückt, beim Bürgermeiſteramt und beim Altertums⸗ verein die leihweiſe Ueberlaſſung der hiſtoriſchen Zunft⸗ fahnen ausnahmsweiſe zu erreichen. 4 Konzertverein: Budapeſter Quarkett. Der vierte, letzte Kam⸗ mermuſikabend des Konzertvereins findet heute Donnerstag abend Das Budapeſter Quartett wird das Streichguartett D⸗Dur Op. 44 Nr. 1 von Mendelsſohn, Streichquartett F⸗Dur von Ravel und von Dvorak Op. 51 Es⸗Dur zum Vortrag bringen. Weißznachtsfeier des Turnvereins. Dem Bericht über die Weihnachtsfeier des Turnvereins iſt nachzutragen, daß Fräulein Friedel Neu in hervorragender Weiſe Liedur von Schubert wie mehrere Kinderlieder ſang, wozu Frl. Helene Süß die Begleitung am Klapier übernommen hatte und in feinſinniger Art durchführte. ie 2. 7 Stimmen aus dem Publikum. Soziales! Das Mitglied des Nationaltheaters, Godeck, ſchreibt uns: „Am 22. Dezember veranſtalteten die Nationalſozialiſten in Ludwigshafen eine Weihnachtsfeier. Ich war von einem Bekann⸗ ten gebeten worden, bei der künſtleriſchen Ausgeſtaltung eines lebenden Bildes(Fichte vor ſeinen Zuhörern) hilfreich einzu⸗ ſpringen. Fichtes Reden an die deutſche Nation ſind mir immer ein Heiligtum geweſen— und ſo ſagte ich freudig zu. Ich konnte am 22. erſt um 10 Uhr abends in Ludwigshafen ſein, begab mich ſofort auf die Bühne um das HBild zu ſtellen und ſprach dann im verdunkelten Saale ein paar einleitende Worte: Fichte ſei der echte deutſche Demokrat, kein Völkerverhetzer, ein Mann, der gleich Schiller zuerſt in Deutſchland die große Menſchheits⸗Idee gepredigt habe. Ein Kämpfer im Geiſte, der verlangt, daß„von nun an der Geiſt an das Ruder der menſchlichen Angelegenheiten treten ſoll.“ Hierauf las ich einige der ſchönſten Stellen aus den letzten Reden an die deutſche Nation vor, das Bild wurde gezeigt und ich verließ die Weihnachtsfeier. Im ganzen war ich etwa 10 Minuten tätig. Kein Wort über die Juden, kein Wort über Republik oder Monarchie keine Aufforderung zu Fehde oder Kampf war von meiner Seite gefallen. Was macht nun die Mannheimer„Volksſtimme! aus dieſem meinem Auftreten in Ludwigshafen? Ohne ſich im geringſten vorher zu informieren, was ich dort geſagt habe, bringt ſie bereits am 23. Dezember einen ſenſationellen Artikel:„Ein ſtädti⸗ ſcher Bühnenangeſtellter als Pogromheter“, in dem die niedrigſten Verdächtigungen gegen mich ausgeſprochen werden, in dem die geſamte Bürger⸗ und Arbeiterſchaft zu lautem Proteſt gegen mich aufgerufen wird, und in dem man enbdlich kategoriſchmeine Entferuung von der Mannheimer Bühne fordert. Die Kampfesweiſe der„PVolksſtimme“ iſt mir ſeit langem bekannt. Ich habe es bisher abgelehnt, auf ihre mehr oder weniger geſchmackvollen Angriffe einzugehen. Heute aber bin ich gezwungen, dieſen Terror niedriger zu hängen. Seit dem 9. November 1918, an welchem ich mich nach meinem ſtaatsbürger⸗ lichen Recht für die Deutſchnationale Volkspartei entſchied, deren Mitbegründer ich war, habe ich mich ſtets bemüht, in öffentlichen Parteiverſammlungen, im Bürgerausſchuß und bei jeder vater⸗ Schauſpieler Hans ländiſchen Feier das deutſche Volk zur Einigkeit auf⸗ zurufen— allerdings zur Einigkeit im deutſchen Geiſte! Ich habe für die Erhaltung der deutſchen Kultur und' Kunſt gewirkt gegen alle fremden Einflüſſe. 0 Dieſe“ politiſche und kulturelle Stellungnahme hat mir die „Volksſtimme“ immer übel genommen, und ſie hat mich unaus⸗ geſetzt in unſachlicher perſönlicher und gehäſſiger Weiſe angegriffen. Hat ſie doch noch jüngſt einem hieſigen Theaterkritiker die Auf⸗ nahme des Artikels über mein Künſtler⸗Jubiläum verſagt. Und als ich vor Jahren in Schwetzingen über deutſche Kultur ſprach, hat ſie wochenlang vorher die Arbeiterſchaft mit verſteckten Drohungen gegen mich gehetzt. Allerdings ohne Erfolg. Der geſunde Teil der Arbeiterſchaft ſcheint doch beſſer zu wiſſen, wann und wo er es mit einem wirklichen„Manne aus dem Volke“ zu tun hat. Der deutſche Arbeiter achtet ehrliche und mutige Ueber⸗ zeugung. Ob man das auch von allen ſozialiſtiſchen Führern ſagen kann? Die Mannheimer„Volksſtimme“ wagt es, einen Mann, der auch im neuen Staat noch nie gegen ſeine ſtaats⸗ bürgerliche Pflicht verſtoßen hat, der 25 Jahre dem Nationaltheater mit aller Liebe und Kraft gedient hat, als politiſchen und künſt⸗ leriſchen Schädling hinzuſtellen, der baldmöglichſt ausgemerzt wer⸗ den muß. Und das nur, weil dieſer Mann ſich erlaubt hat, öffentlich eine andere politiſche Geſinnung als dieſe ſogenannte Mehrheitepartei zu vertreten“ 7 laufverein mit:7 gewannen. Rommunale Chronik * Dae Sterben der Straßenbahn greift nunmehr auf die größeren und großen Städte über. In Stuttgart wurde dem Straßenbahnperſonal ab 1. Februar mit Vorbehalt gekündigt. Es iſt beabſichtigt, nur noch den Güterverkehr und die Betriebswerkſtätte aufrecht zu erhalten. Die ſtädtiſche Straßenbahn der ſächſiſchen In⸗ duſtrieſtadt Plauen i.., einer Stadt von 120 000 Einwohnern, hat am 1. Januar endgültig ihren Vetrieb eingeſtellt und den größ⸗ ien Teil ihrer Angeſtellten bereits in andere Berufe überführt. Die Plauener Bahn iſt wie ſo manche andere der falſchen Tarifpolitik zum Opfer gefallen. In Karlsruhe hat man ſich zu weiteren Betriebseinſchränkungen entſchloſſen. Gerichtszeitung Mannheimer Schöffengerichl 3. Wegen Vergehens gegen die Religion hatten ſich dieſer Tage ein Dutzend Arbeiter aus Sandhofen, darunter zwei Italiener, vor dem Mannheimer Schöffengericht zu verantworten. Sie hatten die „Kerwe“ begraben und dabei Gebräuche der katholiſchen Kirche nach⸗ geahmt. Der Rädelsführer, ein gewiſſer Schröder, wurde zu 6000 ¼, die übrigen zu je 3000 Geldſtrafe verurteilt. 0 Mannheimer Strafkammer 0 Zwei Angeſtellte der Thyſſenſchen Niederlaſſung in Rheinau ſind vor einigen Wochen wegen umfangreicher Unterſchlagungen zu Ge⸗ fängnisſtrafen verurteilt worden. Sie hatten verzinkte Röhren waggonweiſe weit unter dem Tagespreis nach Württemberg ver⸗ kauff Es handelte ſich um einen Wert von einer holben der jetzt wohl auf 5 Millionen geſtiegen iſt. Ihre Abnehmer waren der Bauer und ſein Sohn in Geislingen, die mit den Röhren einen fe Handel trieben. Heute wurde gegen ſie verhandelt. Eduard Bauer ſen. iſt ein angeſehener Mann, er iſt dei ſeiner Innung Obermeiſter. Die Angeklagten erklärten 2 nichtſchuldig, ſie hätten angenommen, daß die Waren aus reeller Quelle ſtammten. Dagegen ſprach nun eine Reihe von Umſtänden. Die Verkäufer hatten Angaben gemacht, die einen erfahrenen Go⸗ ſchäftsmann ſtutzig machen mußten, ſo u.., daß das Geſchäft vor dem Konkurs ſtünde. Die Preisſtellung hätte ihnen auffallen müſſen. Das Geſchäft wurde nicht gebucht, die Korreſpondenz da⸗ rüber beſeitigt ufw. Das Gericht hielt demnach den Eventualdolus für gegeben, glaubte ihnen aber auch zu gut halten zu dürfen, daß ſie unſeren traurigen Zeiten zum Opfer gefallen ſeien und erkannte auf je 6 Monate Gefängnis. Begnadigung wurde in Ausſicht geſtellt, wenn der entſtandene Schaden gut gemacht worden ſei. Vert.;.⸗ A. Schwenk⸗Geislingen. Sportliche KRundſchau Winterſport *Oxford Canadians gegen Berliner Schlittſchuhklub 11:1. Wie nicht anders zu erwarten war, hat die Eishockeymannſchaft des Ber⸗ liner Schlittſchuhklubs gegen die berühmten Oxford Canadians, die als die beſten Eishockeyſpieler der Welt anzuſprechen ſind, verloren. Die Kanadier, die erſt kürzlich die ausgezeichneten Studentenmann⸗ ſchaft von Cambridge überlegen abgefertigt hatten, lieferten den Berlinern in Davos ein in jeder Beziehung vorbildliches Spiel, das ſie mit 11:1 gewannen. In der erſten Viertelſtunde war der Kampf bei einem Stande von:1 noch offen. Dann machte ſich aber das fehlende Training bei den Berlinern bemerkbar, und ſie wurden glatt überſpielt. Der Berliner Torwächter mußte die Scheibe noch achtmal aus ſeinem Netz holen.— Die Berliner weilten auf der Rückreiſe von der Schweiz in Wien, wo ſie gegen den Wiener Eis⸗ Boxen Deutſch⸗ſchweizeriſche Boxkämpfe. Die deutſch⸗ſchweizeriſchen Boxkämpfe, die vom Boxingklub Baſel veranſtaltet wurden, brachten den Deutſchen ſchöne Erfolge. Von den Berufsboxern gewann Rolauf, der ehemalige Federgewichtsmeiſter, n Haſe⸗Genf nach Punkten, R. Naujocks ſchlug Weber I in der ten Runde k. o. Von den Amateuren verlor der Leichtgewichtler Funke Weber II nach Punkten, der Fliegergewichtsmeiſter Stein⸗Berlin kämpfte gegen Weidel unentſchieden, Bitz, Schwergewichtsmeſſter der 4 Schupo, gewann gegen Baucher in der zweiten Runde durch k. o. Neues aus aller Welt Die Jagd im Dezember. Mit Dezember erreichte die Hühnerjagd ihr Ende. Inr Ergernis war heuer infolge der Ungunſt der Witterung auf den meiſten Ne⸗ vieren mit geringer Ausnahme ein mäßiges. Der Beſtand an Fa⸗ ſanen zeigte ſtellenweiſe einige Beſſerung und trug ihr Abſchuß. wo er nicht ſchon vorzeitig erfolgte, zur Belebung der Treibjagden bei. Der Durchzug der Waldſchnepfen verſiegte Ende November. Die Wildenten liegen noch zumeiſt auf den größeren Waſſerflächen und lieferten bisher noch geringere Ausbeute. Wildgänſe wurden auf dem Durchzuge auf verſchiedenen Revieren beobachtet. Die Haſen⸗ jagden, die mit dem Monate Dezember allenthalben in größerem Maßſtab einſetzten, brachten gegenüber dem Vorfahr einen erheb⸗ lichen Ausfall, da der erſte Satz durch das kalte und naſſe Märzwetter gelitten hatte, ja falt völlig vernichtet wurde.— Die Rehe, deren Beſtand ſich etwas gehoben, treten gut in den Winter. Ihr Abſchuß auf Treibſagden ruht auf weidmänniſch betriebenen Jagden bis auf den behördlich genehmigten Abſchuß von Geißen. Die im November verzettelt ſich abſpielende Gamsbrunſt, durch Schneeverhältniſſe und Lawinengefahr beeinträchtigt, zog ſich heuer tief in den Dezember hinein. Die Gams wechſelten bei dem anfänglich milden Wetter nach den hohen Lagen, wurden durch den außergewöhnlich ergiebigen Schneefall überraſcht, am Rückwechſel verhindert und dürften ſchlim⸗ men Zeiten und manchen Gefahren ausgeſetzt ſein. Hirſche wechſelten infolge des hohen Schneefalls zu Tal— haben unweidmänniſche Geſellen ſogar in regelrechten ibjagden den einen und anderen Recken— meiſt mit Schrot— gefällt. In⸗ deſſen erreichen die Jagdpachtpreiſe bei Neuverpachtungen eint ſchwindelnde Höhe, desgleichen die Patronenpreiſe und faſt alle ſon⸗ ſtigen Auslagen des(„Der Deutſche Jäger“, München⸗) — Miſchpantſchers mlide Strafe. Die Strafkammer Würzburs verurteilte die Milchhändlerseheleute Peter und Katharina Hart⸗ mann aus Thüngersheim, die über ein Jahr lang ihre für Würz⸗ burg beſtimmte Milch mit Waſſer bis zu 6077 verfälſchten, zu einem() Jahr Gefängnis und 50 000 Geldſtrafe. Mit 2,5 Millionen durchgegangen ſind zwei Soldaten der Fahrabteilung 7 der 3. Eskadron. Es ſind dies der Rechnungs⸗ illion, führer Obergefreiter Wilhelm Fell und der Oberfahrer Adolf Künzel. — Maſſenverbot moderner Tänze in New BNork. Knapp vor der Silveſterfeier richtete Fräulein George Loft, Kommiſſärin der New Norker Sittenpolizei, an 420 Beſitzer von Tanzlokalen die Aufforderung, ſich bei ihr, zwecks Entgegennahme einer drin lichen Mitteilung, einzufinden. Sie ſprach zu den Herren:„Ein für allemal müſſen die unmoraliſchen Tänze, alle Bewegungen von zweifelhaftem Geſchmack aus öffentlichen Tanzlokalen ver⸗ ſchwinden. Der Tanz mit Wange an Wange muß aufhören. ebenſo alle langſamen Tänze. Unbedingt verboten ſind:„Chicago⸗ Tanz,„Kamelſchritt“,„Skandal“,„Baleonnade“,„Shimmy“. Soll⸗ ten die Verbote nicht ſtrikt eingehalten werden, ſo erfolgt Schließung des betreffenden Lokals.— Um für die unterſagten langſamen Tänze ſofort Erſatz zu ſchaffen, wurden exzentriſche, in raſendem Tempo auszuführende Tänze lanziert; es ſind der „Gazellenſchritt“ und„Indianopolis“. 2— Waſterſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rbein⸗Hegel 28.30.] 1..].].Nefar-Pegelſ 28. 30 f..] 7. Schunerinſel⸗.271.85.49.05.34.75 Mannbeim.0⸗03.95f5 628,7r 56808.1 Fehl..743.63.44 27.13/Heilbronn.6.73.48.1 Maxaun.874.53.4.88.55 5 28 Mannbeim..973 89.07.87 5. 4.08 Kaub.„ 21.18.9.2 485 Köln„„.78.65 08.40.69) Südweſt, Rezen.-02 * — 9 25 2 — 100 75 5 1* 1 — 00 Garmer Bankv.—— Darmst. Bank. 2400 3850 Alig-Slextr.des. Als. Portid.Zem. Aschatfb. Zellst. 31 350 3530 Deutsob. EIsenh.—— 63 Ouürkoppwerke 650) Siderteld. Farh. 7345 7 00 SEilektr..uKraft—— 48 0 Humbolstasoh 6300 6500 Maximitiansau Dech. Wob.LInd. 4. Fr.Meguin& 00. 7790 8500 merkur wollw. 88888 Mix& Genest 30 do. Elseninduste 1899 82 Thalskisenhütt.———— Voer.FrkiSchuht. 3100 2900 einer altbek, Deanerelag, den 4. Jenner—. 5 Munußeimet Geueral-Anzeiger. 5. Seile. Nr. 5 —ññ̃——̃̃ ñ— Börsenherichle Handel und industrie eeeee ——— 1 Berliner Wertpapierbörse Beriiner Dividenden-Werte. 29. 3. Sohantungbahn 2425 2600 Alig. Lok. u. St 304. Aieenbahn 3880— 25 5 Dest. Staatssels. 22000— Baltim. and Ohle 43 900 40 750 Serl. Hand. Ges. 17000 1608 Somm. u. Privbdk.—— 2200 Adguuml. Fahrik 17 200 16 675 Adier& Oppenh e 8 Trren nll. Trept. 0 exander wũerk 05 985 „88 1300 3 288 70 Amme Gles.& 0o. 000 Anglocontinent. 28509 Agb.-Mb. Masen. 2 Badische Anllin 8708 125 5 Deutsche Molle 7300 7000 20⁰0 Ousseld Elsenb 35085— Dynamit FTrust 0 Sokard Masoh. 44 Elsbach& Ce..—— 8200 Ek. f. 6. Unt.(.)—— Eschwell Sergu 23900— Faner Bleistift 1. 000-— Meuwigshüttes 8000 klert Masoh.— N kndr.&Aufferm—— HMirsoh Kupfer 12400 17 800 Loder 7200 15 C00⁰0 ohst. Faruw. + Hossohzls. u, S. 28 97005 Hobentok.Werk..800 8800 Fhll. ofzmann 469 en Nw. G. W. Kayser——— lise Bergbau.. 16 509 15000 22 2522 4292 Nedkars. Fahrz. 1 5 5 Nledtaus. Koklo 740 Nordd Wollkäm. 19339 17000 Obsonl. E8.-3d. 13000 12 50⁰0 Ad. Kokswerke 157 5 50 Orenstelnkepg. 94 08 — Lrr 28100 mobliſien 4100 Teckld Sohfffw. 6150 6 8 2 Je eph. Berlin.—— 8805 Ualon. Serl. Uhm 7509 2600 e FPapler 8100 7700 * Chem.Sisenb.—— 950 Ver. D. Nioketw. 10500 1007 30Felamünle Pag.— OLelsesk. Bergw. 23000 23 70 Truusport-Alxtien, 29. Argeo Dampfson.— D. Austr. Nampf. 1400⁰ 755 Abg. Amk. Paktt. 91 78 Hbg. Sud.'sch. 20 175⁰⁰ Hans.Dampfseh 7800 7475 Bank-Aktien. Deutsehe Bank 289 2290 Otak. Gommand. 3800 407 resdner Bank 3188 317. Holning. yptnn. 850 830 Industrie-Aktien. gergmann Elek. 7900—— Srl. Anh. Mason. 46 100 45 C0⁰ Berliner Elektr.———— Bori.—— 10 200 9310 ain Auraberg 4200 gooh. guletam 2205 27585 Jebr.BiöhlerGo. 12300 10030 Zraunk. u. 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Jan. GMitteilung det Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Verk 7930(7330) Holland 3146(2975), London 35000(35000, Schweiz 1508 1430, Paris 576 560], Italien 410(395). Newyork, 2. Jau. Die Reichsmark notierte bei Börsen- schluß.0133%(.0139 4) Cents, wWwas einem Kurs von 7490.63 (7168.46) Mark entspricht. New Vor 25 3 8) Devlisen. Frankreioh 744.28 18. 97 18. Belzlen 681 668.58 4. Spanien Itallen m, 4 8 br.8 Fiktische Nähmaschinen- und Fäbhrräder-Fubrik vorm. Gebr. Kayser, Kaiserslautern. Nach dem Geschäfts bericht stand das am 30. Sept. beendete Geschäftsjahr, das mit einem namhaften Auf- tragsbestand gonnen hatte, dauernd im Zeichen starker Nachfrage, die nicht immer voll befriedigt werden konnte. Trotz Inanspruchnahme Lieferfristen muſfte die An- nahme zahlreicher Aufträge, hauptsächlich aus dem Auslande abgelehnt werden um erst den Inlandsbedarf zu decken und nur Fachkundschaft zu beliefern. Die Schwierigkeiten aus der ständigen Steigerung der Materialpreise und aus lang- wierigen Lohnverhandlungen haben sich noch vergrößert. Trotzdem konnte die Produktion in Fahrrädern über den Friedensstand gehoben werden. Durch Errichtung eines Neu- baues, in den die Möbelschreinerei verlegt Wird, will man größere Wirtschaftlichkeit der Fabrikation erzielen. Infolge der durch die Fabrikantenverbände vorgenom- menen, den steigernden Materialpreisen und Löhnen ange- paßten eeee der V erkaufspreise stiegen auch die Umsatz und Gewinnziffern, die in Wirklichkeit aber nur Bruchteile der Ziffern in Friedensmark Der Fabrikations 7—.— belief sich auf 43 598 068(i. 5 109 497) Mark. Anderseits erforderten allgemeine Unkosten nicht weniger als 20 947 971 Mk. gegen nur 2 938 063 Mk. im Vorjahr. Zu Abschreibungen auf Maschinen und Gebäude dienten 3 750 000(i. V. 3337 345) Mk. Einschließlich 222 774 (i. V. 56 186) Mk. Vortrag ergibt sich darnach ein Reinge- Winn von 19 122 872(i. V. 1 890 274) Mk. zu folgender wendung: 30 Proz. Dividende auf die Stammaktien mit 2 700 000 Mk. und 30 Proz. Bonus mit 1 800 000 Mk.(1. V. 20 Prog 900 000 Mk.) und 7 Proz. Dividende(wie i. Vorj.) auf die Vorzugsaktien. Ferner erhält der Reservefonds 2 625 000 Mk.(i. V. 125 000 Mk. an die Reserve) Das Del- Putz. eee 625 000 Mk.(i. V. 125 000 2 2* We Zu verkaufen! ISchönes kompl. Schlafzimmer, neu. hell eichen, 1 Rompl. neue Küche, eichen lack, 1 Simger Nähmaeschine, 1 ſchöner Ausziehtiſch und Stühle, eintür, und dweitür. Kleiderſchrank, Vertikow, pol, und lack, schönes ete ee(Plüſch), See⸗ gras⸗ und Wollmatratzen. Pfichel, K 3. 17. Weike Abeeringen 7507 Eisklassſ9e Elistenz mit einem der heutigen Zeit entſpr. ſehr hohen Einkommen bieten wir einem tüchtigen El Land-RHaeisenden. Bewerbungen unter VY. T. 18 676 à Rud. Moſſe, Braunſchweig. le perſekt in Maſchinen⸗ en u. mit leichten Büroarbeiten verttaut, ſofort oder ſpäſer für die ne 7541 Reinliche Nonatsiraum b. gut. 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M. der Delcredere- bestand 300 000(i. V. 175 000) Mk. und das Rückstellungskonte unverändert 0,53 Mill. Mk. Wie sich das Geschäft Wweiter entwiekeln Wird, lasse sich angesichts der andauernden Unsicherheit der Wirtschaftslage nicht voraussagen, obW]I)h die Gesellschaft mit einem sehr guten Auftragsbestand in das neue Jahr eintrete. Auf der Tagesordnung der.-V. steht bekanntlich auch eine neue Kapitalserhöhung und ferner Ründig gatilonen des Prioritätenan! nens vom 17. Fe- bruar 1891, wWovon in der Bilanz noch 162 000 Mk. aufgeführt werden. waren und Rarkte Der Mehlpreis für Weizenmehl Spezial 0 steht (55 600) Mark für 100 kg mit Sack ab Mühle. Berliner Metallbörse vom 3. Januar Preise in Hark für 1 Kg. 3. Jan. 2 Jan. 8 lan Alumialom 2 Ban. Elektrelytkupfer—.— 48—ia Barren 2912 8— 2075.2123 fic. 2180 Dinn, ausl And. 929509—64 Blol 375 900 900-9280 Hattenalnn 64-6 5 05 kehriak(Vb.-Fr.) 128741 158.23 Aa0 440. 40 J4. de. r. 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Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen:.50 neef Zanle Immer 1 die köchsten Preise fir alle Sorten N J1 Seltflaſchen Mk. 89.— Weißweinfl.„ 60.— Lumpen per leg.—5 Papier„„„ 60.— 8 80.— 25 Neuuch„„„200.— ſotvie e dez Altware n zu höchſten Preiſen, 94 E. Zwiekler, 248 Tel. 5463 Samstag geschlossen. Möbliertes Immer in beſſerem Hauſe, edtl. Wahn- uud Sckhlat.- lavler zu kautſen geſ. 787/5 AMmmer per ſofert zu mieten geſucht. Nudelf Hoßmann, Angebste erbittet Joseph e Mheinauſtr. 16..-., Manunkeim. Na ufen gebrauchte achlersel NKannen über 10 8250 2* ſaſſend. „ m. b. 9 leinfeldſte 8. Gut mdpl. Amimner im Zentrum der Stadt geſucht. Aun u. R. 5 22 an dle 2— 1 pirekter re Firmia sueht 7— J Mahl. gder kamibl Iu msgl. mit Küchenbenutzung(aber nicht Bedingung) in vornehmen Haus. Zeiige⸗ mäße Miete wird bezahlt. Angebote unter 1 le C. 10 an ae 57880 27887 Brillenten Alt-Gold- u. Sllbergegen· Stände. Zah kault höchstzakl. 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Teil von Sterbende Völker binnen einer Friſt von 10 Tagen Mitteilung 11 machen. Oxgersheimerstrage 34 Ab Freitag Il. Teil: 2 in Wilhelm Johann——— Hefert—— dem Nachlaß in daeeee: E. Büchner, August Neu- Tr Aer 1 TI EI— schnell Mennendes Meerl e* Nochlaß nestrabe 4 l. Weinkeim: Heiar. Törster, Fnretstr. 1f Bruckerel Dr. Hass, G. m. B.., E 8, 23 * 7 1525 1 2 70 8 N N—— 75— 5 5 Seſtg— Versteigerung. 6 720 Heute letzter Tag! 1 den Freitag., 5. Jan. verſteigern wir bei J. ee Nachlaßpfleger Kratzert Hch. Lanzſtr. 34,.30 Uhr beginnend NMonna-Vanna n Iigeuner Drama in einem Vor- spiel und 5 Akten nach einem Roman von Der deutſche Großfilm hat dem Weltmarkt das Gepräge ge⸗ geben. Ohne die deutſche Produktion iſt der Weltmarkt heute undenkbar. Die Vorzüge des deutſchen Films beſtehen Mhm., 3. Jan. 1923 Ortsrichter Landſittel, 17, in einer gediegenen. nach dramatiſchen Geſetzen aufgehauten K. H. Macha Tel 7809 Fabel, einem auf das ſeeliſche Erlebnis und Miterlebnis ge⸗ 1 85 5 ſtellten Spiel, ferner in einer natur- und hiſtoriſch⸗wahren Hier wird ein deiſces. Jetzt 1185 Di 9 nt! Waldhasen! t die deutſche Induſtrie ein neues hiſtoriſches Monumental⸗ 50 Richard Eichbergs ing 92 rent! 25 emälde geſchaffen: die„Monna Vanna“, 0 ee n Großfilm, der alle Vorzüge des deutſchen Edelfilms deſitzt; dramatiſcher Wucht kommt in einem unerhört beſeelten und Dorſburleske in 2 Akten eine mitreißende, ergreifende Handlung von höchſter, Rehe! Das Renntier eim abzugeben, ſolen verinnerlichten Spiel zu ſtärkſtem, dramatiſchen Ausdruck. * Herrliche Bauten und naturechte Aufnahmen an hiſtoriſchen Naturaufnahme Dorkat eeicht*8 Stätten bilden den Rahnten für dieſes phdſiologiſch⸗dramatiſch Antang 5 UDur 94 J, Schmies. Seelengemälde. Der Film iſt geeignet, nicht nur allen ſeine Vorstell. 8 Unr— Vorbildern gleichzukommen, ſondern ſie ſogar zu übertreffen, Aaren mucksscher wofür als Beweis gilt, daß es der erſte hiſtoriſche Großfilm iſt, welchen Amerika kaufte!— Das Palaſt⸗Theater bietet Ihnen Brillanten u. Zatugebiſſe den Genuß. dieſes Meiſterwerk ab Freitag beſichtigen zu können.. rN 8 e ee e ee 90 0 7 Urmacht, 1