Seneralanzeiger Maunheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Die Kriſis der P Dounerskag, 4. Jauuar Sezuaspreiſe: In manuheim u. Umgedung frei ins Haus ſow e durch die poſt bezogen ohneseſtellgeld monatl. Mk. 1400.— frei ibeno. Einzelnummer mk. 30.— bis 40.—. poſtſcheckkonte Ar. 77800 Rarisruhe in Baden und Br. 2017 Ludwigshafen am Rhein. Bauptgeſchüftsſtelle Mannheim, E 6. 2. Geſchäfts⸗ nebenſtelle Neckarſtadt. waldhofſtraße ur. 6. Fernſprecher nummer 7031, 7032, 7048, 704, 7045. Telegramm-Adreſſe: Abend⸗Ausgabe K 5 „ ben mit 190 Anzelgenpreiſe: on vorauszadtung die kt. Zeite Wg. 120.— Stellengeſ. u. Fam lien-Hnz. 50% Rachl. Reklamen me. 80e.— Annahmeſchluß: Mittagbtatt vorm. 8% Ahr, Abendbl. nachm · 2½ Uhr. Für Anzelgen an deſtimmt. Cagen, Stellen.NRusgaben w. keine verantwortg.ubern. 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Der Reichskanzler wird nicht von den Grundſätzen abweichen, die er in ſeiner Silveſterrede in Hamburg vom Standpunkt des ehrbaren Kaufmanns aus verkündet hat. Es gibt für uns Grenzen, über die wir nicht hinaus gehen können. Die deutſche Regierung wird ſich nicht bereit finden laſſen, Verpflichtungen auf ſich zu nehmen, an deren Erfüllbarkeit ſie nicht zu glauben vermag. Im übrigen bleibt ihr natürlich nichts anderes übrig, als die Entwicklung der Dinge abzuwarten. Ueber die Lage heute mittag iſt lediglich zu berichten, daß eine geringe Beruhigung ein⸗ getreten iſt. Man hat in Paris jetzt den Eindruck, daß die Periode einer erſten vorſichtigen Vermittlung begonnen hat. Der „Matin“ meldet, Bonar Law habe die Möglichkeit eines Bruches ins Auge gefaßt und die engliſchen Delegierten ſeien vorbereitet, allenfalls ſchon heute Abend N Aber der„Matin“ iſt heute das einzige Blatt, das noch dieſe Politik fortſetzt. Obwohl auch Millet im„Petit Pariſien“ feſtſtellt, daß ſich die engliſch⸗fran⸗ zöſiſchen Differenzen noch nicht verringert hätten, ſo ſcheint er doch mit einer 2 Verringerung für heute oder morgen zu rechnen. Wie das Blatt weiter meldet, ſpricht man in Paris von einem kom⸗ menden Vorſchlag des belgiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten Theunis, der auf eine mehrmonatige Zwiſchenlöſung hinziele, die neue Verhandlungen zwiſchen den Sachverſtändigen und mit Amerika ermöglichen könnten. Schließlich ſtehe auch noch der zeit⸗ gewinnende Ausweg offen, nunmehr in eine Prüfung der deut⸗ ſchen Vorſchläge einzutreten. So könne man wohl den Weg erreichen, der zu Amerika hinüberführt und auf den die Alliierten wohl ſicher zuerſt vor einem Bruch flüchten würden. Der Havasberichterſtatter erklärt, der Eindruck der Verhand⸗ lungen bleibe geſtern derſelbe wie vorgeſtern. Die Meinungsverſchie⸗ denheiten zwiſchen beiden Standpunkten ſei grundlegend und ſcheine ein Abkommen unwahrſcheinlich zu machen, jedoch ſei es nicht unmöglich, daß die italieniſche Abordnung heute ein Kompromiß einbringen werde. Es ſei aber ſehr unwahrſcheinlich, daß ein Kompromiß zwiſchen ſo widerſpruchsvollen Plänen zuſtande kommen werde. Aller Wahrſcheinlichkeit nach werde die Entſcheidung heute getroffen werden. Wenn man dazu käme, daß die Verbündeten ihre Uneinigkeit über die Mittel, Deutſchland zur Zahlung zu bringen, feſtſtellen müßten, würde Frankreich gezwungen ſein, allein zu handeln. Man könne jedoch annehmen, daß dieſes augenblickliche geſonderte Vorgehen keine Geſpanntheit der Beziehun⸗ gen zwiſchen beiden Ländern zur Folge haben werde, wenn die britiſche Regierung ſich amtlich dagegen ausſpreche. Die Londoner Blätter urteilen durchweg meiſt recht peſſimiſtiſch und verweiſen auf die Notwendigkeit eines Eingreifens Amerikas. So hofft immer einer vom andern, daß er den erſten Schritt tun werde. Das ganze iſt dann die berühmte„auszemen⸗ tierte“ Einigkeit der Entente. Vor einer Bermiftlung Amerikas? Man verſichert in Waſhington, Präſident Harding wolle alle Mittel in Bewegung ſetzen, um eine Einigung auf der Pariſer Kon⸗ ferenz herbeizuführen, jedoch glaubt man nicht, daß eine amerikaniſche Intervention die Form eines Druckes annehmen wird. Harding ſei der feſten Ueberzeugung, daß die Reparationsfrage gelöſt werden könne und müſſe und ſei durchaus geneigt, alle Hilfsmittel des Landes mitarbeiten zu laſſen, um ein Uebereinkommen zu ermöglichen. Er halte ſich bereit, je nach der Entwicklung in Paris einzugreifen und mit offiziellen Vorſchlägen hervorzutreten. Die Waſhingtoner Berichterſtatter der republikaniſchen Blätter kündigten an, daß die amerikaniſche Regierung in naher Zukunft einen neuen Schritt tun werde. Im Senat hat Senator Robertſon eine Entſchließung eingebracht, die eine vollberechtigte amerikaniſche Ver⸗ tretung in der Reparationskommiſſion vorſieht. Der Beſchluß iſt dem Komitee für auswärtige Angelegenheiten mitgeteilt worden, er wird von der republikaniſchen Partei ſtark unterſtützt werden, weil er mit einem direkten Wunſch Hardings und mit der Politik übereinſtimmt, die die amerikaniſche Regierung beobachtet. Kriegeriſche franzöſiſche Geſten Wie ſtets, wenn die franzöſiſche Regierung bei Erörterung der Reparationsfrage mit Sanktionen und vertragswidriger Beſetzung weiteren deutſchen Gebietes droht, macht ſich im beſetzten Gebiet eine rege Tätigkeit der franzöſiſchen Militärflieger bemerkbar. Um der drohenden Beſetzung einen kriegeriſchen Anſtrich zu geben, wer⸗ den„Aufklörungsflüge“ in das unbeſetzte Deutſchland unternommen, obwohl die franzöſiſchen Militärs von der vollſtändigen Entwaff⸗ nung unterrichtet ſind und genau wiſſen, daß ein militäriſcher Wider⸗ ſtand Deutſchlands vollſtändig ausgeſchloſſen iſt. Trotz des unſich⸗ tigen Wetters wurden in der letzten Zeit wiederholt franzöſiſche Militärflieger über der ſogen. neutralen Zone beobachtet, und in der vergangenen Nacht kreuzten franzöſiſche Militärflieger längere Zeit über Mannheim. ariſer Konſerenz * Die Ronferenz der Fünfhundert O Paris, 3. Jan. Am 2. Januar 1923, dem Tage, wo die ſiebenundzwan⸗ zigſte Konferenz der Alliierten zuſammentrat, ſpazierten die Pariſer und Pariſerinnen gleichgültig an dem Palais des Quai d' Orſay(Miniſterium für auswärtige Angelegenheiten) vorüber. Nicht dem Pfänder⸗ und Zahlenſtreite, der dort droben— im erſten Stockwerk des Miniſteriums— unter diplomatiſchen Höflichkeits⸗ phraſen eingeleitet wird, galt ihre Neugier, ſondern dem anwachſen⸗ den Seineſtrom. Sie intereſſierten ſich weder für die beflaggten Kraftwagen, die, in kurzen Abſtänden einander folgend, den Stab der Experten beförderten, noch drehten ſie die Köpfe nach den ele⸗ ganten Attachees, Sekretären, Ueberſetzern, die gewichtig und hoch⸗ erhobenen Hauptes an den zehn Rieſenkerlen der republikaniſchen Gaͤrde vorübereilten.„Wie ſieht die Seine aus,“ das war die Frage des Tages. Obwohl ſich die Chroniſten angelegentlich mit dem Habi⸗ tus Bonar Laws befaßten, erwarteten nur wenige Pariſer den briti⸗ ſchen Premierminiſter. Viel mehr kümmerten ſie ſich um die Stie⸗ fel des berühmten Zuavenkorporals, der— im mittleren Pfeiler der Alexanderbrücke ſtehend— ein ſteinernes Wahrzeichen des Seineſtandes bildet. Werden die Stiefel vom Waſſer beſpült, ſo iſt die Ueberſchwemmung da... Geſtern um 2. Uhr nachmittags, als die große Konferenz begann, teilte Finanzminiſter de Laſteyrie dem beſorgt fragenden belgiſchen Miniſterpräſidenten Theunis mit: „Die Stiefel des Zuaven ſind noch trocken.“ Dann ſetzten ſich die Herren an den viereckigen Tiſch. Der Tiſch— er ſteht im Rotundenſaal des Quai'Orſay— iſt diesmal mit rotem Tuch bedeckt. Sonſt war er grün. Herr Paléo⸗ logue, ein Freund der roten Farbe, veranlaßte die koloriſtiſche Aen⸗ derung. Er erzählte den Attachees:„Lloyd George ſagte bei der vorletzten Pariſer Konferenz:„Wie oft werden wir uns noch an dieſen arünen Tiſch ſetzen müſſen, um nichts zu erreichen?“ Damals lachte Briand. Um die Erinnerung an dieſen diplomatiſchen „Schnitzer“ Llond Georges zu verwiſchen, ließ Palsologue rotes Tuch kommen. Vierundzwanzig Miniſter ſitzen in dem prächtigen, rot⸗ weiß⸗goldenen Rotundenſaale. Die Kopfſeite iſt den franzöſiſchen Vertretern eingeräumt, rechts ſitzen die Engländer, links die Italiener, gegenüber den Franzoſen die Belgier. Zwiſchen den Belgiern und Engländern ſteht ein leerer Stuhl, vor dieſem Stuhl— auf dem Tiſche— befindet ſich ein ſchneeweißes Blatt Papier, nebſt einem unbenutzten Schreibzeug. Der Platz wird für einen„amerikani⸗ ſchen Beobachter“ freigehalten. Ob er kommen wird, weiß man noch nicht. Die einen behaupten, er würde die Rolle eines deus ex machina ſpielen, die andern wünſchen, er möge ſich nicht blicken laſſen, denn es entſtünde daraus eine„complication“ und eine Sabotage der Konferenz. Mit Neujahrswünſchen und angelegentlichen Erkundigungen nach dem Befinden begann die erſte Sitzung. Poincare war bei ſehr guter Laune. Er plauderte mit dem wegen ſeiner geiſt⸗ reichen Wortſpiele in Diplomatenkreiſen geſchätzten Baron Avez⸗ zano, dem italieniſchen Delegierten.„Wann kommen Sie nach Rom?“ fragte der Baron Herrn Poincare.„Im nächſten Frühjahr,“ entgegnete der Miniſterpräſident.„Alſo nach der großen Schulden⸗ regelung; das iſt prächtig!“ war die Antwort des Italieners. Die Neuigkeit drang hinaus in die Halle des Außenminiſteriums, wo über zweihundert Journaliſten ihr Hauptquartier eingerichtet haben, wie hungrige Wölfe auf der Lauer liegen, um die ein⸗ und aus⸗ gehenden Herren(und Damen) mit unzähligen Fragen zu überfallen, auf den Geſichtern der Delegierten Augenblicksſtudien zu betreiben, jedes Lächeln auf ſeine Echtheit hin zu prüfen und ſede Falte Tellchen den Augenbrauen als Stimmungsnote für das nächſte elegramm zu benutzen. an darf ſich nicht vorſtellen, daß in dieſer erſten Sitzung die Reparationspläne der Herren Poincare, Bonar Law und des im Auftrage Muſſolinis handelnden Baron Avezzano einfach auf den roten Tiſch gelegt und der Reihe nach vorgeleſen wurden. Nur der Offizioſus gebraucht dieſe Schilderung des Verfahrens. In Wirklich⸗ keit kam Bonar Law mit dem Plane Poincares nach Paris; er hatte ihn, drei Stunden vor der Abfahrt, von dem franzöſiſchen Geſchäftsträger in London erhalten. Poincare empfing den bri⸗ tiſchen Plan aus der Hand des neuernannten Botſchafters Crewe; der italieniſche Vorſchlag fand ſich bereits ſeit acht Tagen in Paris. Die alliierten Miniſter ſtellen feſt, daß ſich im Saale nebenan— „salon de'horloge“ genannt— ſoundſoviele Abſchriften der Reparationspläne befinden, und daß ſich die in dem„Uhrenſaale“ verſammelten Experten und Mitglieder der Wiedergutmachungs⸗ kommiſſion unverzüglich mit den Elaboraten beſchäftigen werden. Der franzöſiſche Plan z. B. umfaßt ſechshundert Seiten, nebſt drei⸗ zehn Heften von je durchſchnittlich vierhundert Seiten, ferner vierzig Karten, eine Fülle von deutſchen Schriften, Broſchüren, General⸗ verſammlungsberichten. Um dieſen„Plan“ ſozuſagen in Bewegung zu ſetzen, ſind dreißig Herren tätig. Sie ſitzen in Seitenräumen, vergraben in Zettelkäſten, Nachſchlagewerken.„Deutſchland liegt klar vor uns, in reſtloſer Nacktheit,“ ſagt einer dieſer Beamten im „Gaulois“. Wenn im Rotundenſaale eine ſtreng ſachliche Frage aufgeworfen wird, ſo ergeht eine Order, und wenige Minuten nach⸗ her liegt das Material vor den disputierenden Miniſtern. Bei dem ſeit Jahren erprobten Konferenzapparat kommen Irrtümer, wie ſie ſich während der Pariſer Friedenskonferenz faſt täglich ereigneten, nicht mehr vor. Im„salon de Ihorloge“ ſieht es aus, wie in einer Manuſkripten⸗ und Inkunabeln⸗Ausſtellung. Den Wänden entlang Schränke und Tiſche, gefüllt mit Dokumenten und Aktenſtücken. Manuſkripten⸗ maſſen ohne Ende. Und doch bis ins Letzte verarbeitet und ge⸗ ſichtet, in der Hand des Experten, wie eine Klaviatur zu meiſtern. In einem Seitenzimmer befinden ſich die ſtreng geheimen„dossiers“; ſie werden nur von den Kabinettsſekretären der alliierten Regie⸗ rungen behandelt und in den Rotundenſaal gebracht. Alles in allem, arbeiten jetzt fünfhundert Herren an der Repa⸗ rationsfrage. Davon ſind dreißig Militärs.„Hier ſitzen die guten Aerzte, Chirurgen und Krankenwärter für Frau Germania bei⸗ ſammen,“ jubelt der„Matin“. Wie oft haben wir das geleſen. In allen Tonarten verkündeten ſie uns, daß die Herren am grünen und am roten Tiſch das„Problem“ beſſer verſtehen, als der „Kranke, der nicht weiß, wie er geſund werden kann“. Was werden die Künſte der Fünfhundert diesmal zuſtandebringen? 500 Aerzte und ein Patient? Weh dem Armen! Der Pole Kopernikus. Wie„Kurjer Warſzawska“ meldet, ſoll der 450jährige Geburtstag des Kopernikus als eines polniſchen Geiſteshelden in ganz Polen feierlich begangen werden.— Das 7 des deutſchen Kopernikus dürfte doch wohl noch nicht ganz eſtſtehen. Auf welcher Seite liegt die grobe Täuſchung! Nachträglich wird wohl auch Poincare die Erkenntnis auf⸗ geſtiegen ſein, was für eine gewaltige Torheit er begangen hat, indem er den deutſchen Fiedens⸗ und Verſtändigungsvorſchlag unter Amerikas Vermittlung ſo ſchroff ablehnte. Die ganze Ver⸗ logenheit der heutigen franzöſiſchen Politik iſt nie deutlicher in die Erſcheinung getreten als gerade jetzt. Eine ihrer vornehmſten Waffen r Begründung ihrer Rach⸗ und Haßpolitik gegen Deutſchland be⸗ tand darin, daß ſie andauernd der Wett glauben zu machen ver⸗ ſuchte, Frankreich müſſe ſich gegen deutſche Angriffsgelüſte gewapp⸗ net halten. Um dem zu begegnen, machte die Reichsregierung den Vorſchlag, Frankreich und Deutſchland ſollten ſich den anderen Mäch⸗ ten, namentlich England und Amerika gegenüber, feierlich verpflich⸗ ten, einen Krieg nur nach vorhergegangener Volksabſtimmung zu be⸗ ginnen. Das heißt ſelbſtverſtändlich, daß eine Kriegserklärung über⸗ haupt unmöglich iſt, denn bis zur Durchführung einer Volksabſtim⸗ mung iſt der Zeitpunkt für erfolgreichen Beginn eines Krieges vor⸗ über. Der Reichsminiſter des Auswärtigen von Roſenberg hat der amerikaniſchen Preſſe gegenüber dargelegt, daß gerade hierdurch Deutſchland ſeine rückhaltloſe Friedensliebe in einem Maße betätigt hat, die ſelbſt über die Bedingungen des Völkerbundes hinausgehf, denn bei dieſen iſt ein viel kürzeres Schiedsgerichtsverfahren vor⸗ geſehen. Es iſt ein ungeſchickter Schachzug der Reichsregierung, dieſen alten amerikaniſchen Schiedsgerichtsgedanken in ſtark erwet⸗ terter und moderniſierter Form aufzugreifen. In Amerika wird man ſich auch über die Aufrichtigkeit der Haltung Deutſchlands und über die Unaufrichtigkeit in der Haltung Frankreichs keinen Augen⸗ blick im Zweifel ſein. Man hat ſich 5 8 in Paris der Hoffnung hingegeben, noch immer mit der alten Methode, Deutſchland kurzerhand zu ver⸗ leumden und alle Schritte von hier mit einer verächtlichen Hand⸗ bewegung abzutun, einen Erfolg zu Deshalb mußte Havas uerſt ableugnen, daß 1 ein ſolches deutſches Angebot an Frankreich gegangen. as was wohl buchſtäblich richtig, aber tatſächlich falſch. Auf eine entſprechende Mitteilung des franzöſiſchen Botſchafters in——. über amerikaniſche Eröff⸗ nungen hatte die franzöſiſche Regierung ſo ſchroff ablehnend geant⸗ wortet, daß Staatsſekretär Hughes weitere Schritte für ausſichtslos hielt. Wenn daher die franzö ih Regierun ute noch behaupten will, der von der amerikaniſchen Regierung als ſehr ernſt aufgenom⸗ mene und Vorſchlag Deutſchlands ſei eitel Heuchelei und ein grobes Täuſchungsmanöver, ſo fällt der Pfeil auf den Schützen zurück. Alle Welt weiß heute, daß Heuchelei und grobe Täuſchung von Poincare und der franzöſiſchen Regierung ver⸗ ſucht worden ſind— glücklicherweiſe erfolglos Sparmaßnahmen bei der Poſt EBerlin. 4. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) In dem der Reparationskommiſſion am 13. November übermittelten Pro⸗ gramm der deutſchen Regierung iſt auch die Ordnung der Poſt⸗ und Telegraphenbetriebe vorgeſehen. Nach ſeinem Amtsantritt hat der Reichspoſtminiſter Stingl einen beſonderen Kommiſſar zur Wahrnehmung des Abbaus eingeſetzt. Wie wir erfahren, ſind die Reformen, die zumteil von dem Vereinfachungs⸗ ausſchuß des Reichstags angeregt worden ſind, in voller Arbeit. Insbeſondere wird eine Vereinfachung des Geſchäftsganges der Reichspoſt angeſtrebt. Dies trifft beſonders auf den inneren Betrieb zu, der durch Zuſammenlegung einzelner Zweige verein⸗ facht werden ſoll. 12000 ſtändige Dienſtpoſten ſind bereits geſtrichen, weitere 12000 ſollen im Lauf des Jahres in Wegfall kommen. Um den durch den Achtſtundentag bewirkten Mehraufwand an Perſonal auszugleichen, iſt eine Reihe von Ein⸗ richtungen in Ausſicht genommen, die Menſchenkraft in möglichſt großem Umfang durch automatiſche Kraft zu erſetzen. Damit die Leiſtungsfähigkeit des Perſonals voll ausgenutzt wird, wird neuerdings ein Prüfungsverfahren ähnlich dem amerikaniſchen Taylor⸗Syſtem angewandt. 2 Die Arbeitsleiſtung der Angeſtellten fängt übrigens langſam wieder an ſich zu heben. So iſt die Ziffer der durchſchnittlichen Krankheitstage, die 1922 noch 27 Tage auf das Jahr betrug auf 22 zurückgegangen. Ihr beſonderes Augen⸗ merk will die Reichspoſtverwaltung darauf richten, den Betrieb nach kaufmänniſch⸗wirtſchaftlichen Grundſätzen um⸗ zugeſtalten. Um eine Balanzierung des Etats zu erreichen, drängt die Reichspoſtverwaltung darauf, daß die Aufwendungen für die Preſſe künftighin aus allgemeinen Mitteln der Finanzverwaltung beſtritten werden ſollen. Was die Wirkung der Gebühren⸗ erhöhung anbelangt, ſo iſt ein ſtändiger erheblicher Rüc⸗ gang eigentlich nur im Briefverkehr zu verzeichnen, der ſeit 1920 um 30—40/% abgenommen hat. Cenin abermals erkraakt Berlin, 4. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Verliner Prof. Klemperer, der—— früher Lenin behandelt hat, iſt, wie„Ruß Preß“ meldet, neuerdings nach Moskau berufen worden. Der Zuſtand Lenins hat ſich in den letzten Tagen bedeutend ver⸗ ſchlechtert. Er konnte nicht einmal am Rätekongreß teilnehmen. Die Aerzte haben ihm völliges Fernbleiben von jedem Staatsgeſchäft vorgeſchrieben. deutſches Neich * Die„Deutſch⸗völkiſche Freiheitspartei“. Die Abgeordnelen v. Gräfe, Henning und Wulle haben dem Büro des Reichstags nunmehr angemeldet, daß ſie der neugegründeten deutſch⸗völkiſchen Freiheitspartei beigetreten ſeien und deshalb den Namen ihrer„völkiſchen Gruppe“ in„deutſch⸗völkiſche Freiheits⸗ partei“ umgeändert hätten. Aus dem beẽſetzten Gebiet Auoebergriffe der Rheinlandkommiſſion Durch eine Unterredung, die der preußiſche Kultusminiſter Dr. Boelitz dem Vertreter eines Korreſpondenzbüros—— wird die Oeffentlichkeit erneut auf die unerhörte Tatſache hingewieſen, daß die Rheinlandkommiſſion nach wie vor die Anſtellung der durch den im Oſten heimatlos gewordenen Lehrkräfte im heinlande verbietet. Hierdurch wird die Unter⸗ bringung katholiſcher oberſchleſiſcher Lehrer in der vorwiegend katho⸗ liſchen Kheinprovinz zur Unmöglichkeit 17 Es bedarf wohl keines beſonderen Hinweiſes daß das Vorgehen der Rhein⸗ eine willkürliche eitung— ihr im Ver⸗ ſailler Friedensdiktat zugeſagten Befugniſſe darſtellt. Die Rhein⸗ landkommiſſion hat ſich bei ihrer Entſcheidung wahrſcheinlich von den franzöſiſchen Schützlingen Dorten und Genoſſen beeinfluſſen laſſen, die„das Rheinland den Rheinländern“ vorbehalten wollen und da⸗ mit wieder einmal bewiefen, daß ſie nichts weiter als ein ausſüh⸗ rendes Hreen der Panggihen denteennalhet Prait G * FFC 1 mögen hat eine Zunahme von 5324 494.92 2. Seiie. Ar. 6 mannheimer Genueral-Anzeiger(Abend · Ausgabe) Wirtſchaſtliches und Soziales Tagung des Vereins der höheren badiſchen Beamten YKarlsruhe, 3. Jan. Der Verein der höheren Beamten der inneren badiſchen Verwaltung hielt hier unter Vorſitz des Oberamt⸗ mann Schaible ſeine Generalverſammlung ab und befaßte ſich dabei mit der Frage der Aenderung der bisherigen Amtsbezeichnun⸗ gen„Amtmann“ und„Oberamtmann“ in„Landrat“ und„Regie⸗ rungsrat“, wie von„Verwaltungsgerichtsrat“ in„Oberverwaltungs⸗ gerichtsrat“. Der Verein hielt dabei an der bisher ſchon vertretenen Auffaſſung feſt, daß durch die Reichsbeſoldungsordnung die Amts⸗ bezeichnung Amtmann und Oberamtmann den mittleren Beamten vorbehalten ſind und deshalb im Intereſſe einer deutlichen und charak⸗ teriſtiſchen Kennzeichnung die beantragte Aenderung unvermeidlich und notwendig ſei. Ferner befaßte ſich die Verſammlung mit der Frage der Abtren⸗ nung der Landwirtſchaftspflege vom Miniſterium des In⸗ nern und erklärte eine ſolche Abtrennung im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht für angebracht. Viel wichtiger ſei es, unverzüglich Mittel und Wege zu finden, um Bezirksverwaltung und Landwirtſchaftskammer zum Zwecke praktiſcher Arbeit in eine engere organiſatoriſche Verbin- dung zu bringen. Weiter wurde noch das augenblicklich dem Landtag vorliegende Polizeigeſetz erörtert. Es wurden Bedenken geäußert, dem Wunſch der Stadtverwaltungen nach weiterem Ausbau ihrer Selbſtverwaltung zu entſprechen, zumal der bisherige Zu⸗ ſtand ein durchaus befriedigender ſei. Schließlich ſtand noch die neue Kreisordnung zur Erörte⸗ rung, wobei das Bedürfnis einer grundlegenden Reform der inne⸗ ren Verwaltung in der Richtung der Vereinfachung und Verwaltung anerkannt, aber zugleich auch zum Ausdruck gebracht wurde, daß die neue Kreisordnung ſo wenig weſentliche Aenderungen bringe, daß demgegenüber der Wert einer Umorganiſation der derzeitigen Kreis⸗ verwaltung in der beabſichtigten Form fraglich erſcheine. Bei der Neuwahl des Vorſtandes wurde Oberamtmann Schaible⸗Karlsruhe als Vorſitßender wiedergewählt. * Die Lage des Arbeitsmarktes in Baden. Amtlich wird uns von zuſtändiger Seite mitgeteilt: Die Arbeitsmarktlage hat ſich auch in der Berichtswoche verſchlechtert. Im beſonderen ſind es un⸗ gelernte Arbeitskräfte, die ſich anbieten, deren Unter⸗ bringungsmöglichkeit jedoch von Tag zu Tag ſchwieriger wird. Aber auch das Angebot an ungelernten und gelernten Arbeitern iſt all⸗ gemein ſtärker als die Nachfrage. Für einzelne Berufszweige, wie beiſpielsweiſe Hausperſonal, tüchtige landwirtſchaftliche Arbeltskräfte, beſtand Ausſicht unterzukommen, Sowohl in öffentlichen wie in Privat⸗ betrieben mußten weitere Entlaſſungen vorgenommen werden. Betriebseinſchränkungen mußten bei 3 Betrieben vorge⸗ nommen werden, wovon rund 250 Männer und gegen 1000 Frauen betroffen wurden. 9 Firmen der Schmuckwareninduſtrie in Pforzheim waren gezwungen, mangels an Aufträgen 204 Männern und 189 Frauen zu entlaſſen. Staͤdtiſche Nachrichten. Allgemeine Ortskrankenkaſſe Mannheim Nach dem uns vorliegenden Bericht über das Geſchäftsjahr 1921 war das Ergebnis ſo günſtig wie im Vorjahre. Die Mit⸗ gliederzahl iſt weiter auf 50 691 91 20 n. Das Kaſſenver⸗ 7 erfahren. Daneben iſt noch ein Betrag von rund 800 000 M. zum Ausbau des Er⸗ holungsheimes Bad Antogaſt aus laufenden Einnahmen verwendet worden. Dieſes günſtige Ergebnis hat ſeine Urſache in der ge⸗ ſteigerten Beitrags⸗Einnahme und in dem ſich das ganze Jahr über in mäßigen Grenzen gehaltenen Krankenſtand. Die Zahl der Angeſtellten betrug am Jahresende 83 Perſonen. Im Berichtsjahre konnten zwei Angeſtellte, der Kaſſenbote Georg Weiler und Herr Eduard Grün, auf eine 25jährige Dienſtzeit bei der Kaſſe zurückblicken. Von den Krankenbeſuchern— es waren durchſchnittlich acht— wurden 71 969 ch e gemacht und 15 319 Kontrollberichte erſtattet. Ordnungsſtrafen wegen Uebertretung der Krankenordnung wurden in 644(1920: 455) Fällen im Geſamtbetrage von 4830.80 M.(2391.70.) verhängt. Die Zahl der Nachunterſuchungen belief ſich auf 4072, wo⸗ von 1658 zum Zwecke der Feſtſtellung der Notwendigkeit für Land⸗ aufenthalt, ſowie Gewährung einer Erholungskur erfolgten. Von der Allgemeinen Meldeſtelle, bei welcher die Meldungen für ſämt⸗ liche hisſigen Krankenkaſſen zu erſtatten ſind, wurden insgeſamt 122 349(124931) Meldungen(61209 An⸗ und 61 140 Abmel⸗ dungen) überwieſen. Die durchſchnittliche Mitglieder zahl betrug 50 068 und hat ſich gegenüber dem Vorjahre um 614 verringert. Es entfielen auf männliche 32 864(34 245) und weibliche 17204(16 437). Selbſt⸗ verſichert waren 6513, davon 2175(3402) männliche und 4338(4483) weibliche. Die Zahl der Erwerbsloſen, die nach der mit der Stadtgemeinde getroffenen Vereinbarung bei der Kaſſe verſichert wurden, verminderle ſich von 690 auf 63. Erkrankungs⸗ fälle mit Erwerbsunfähigkeit waren 27069(24 353) oder 54,06 Proz.(48,06 Proz.) der Mitgliederzahl zu verzeichnen. Die Zahl der Krankengeldtage betrug 630 126 gegen 559 749 i. V. Während im Borlah e 1271 Geburtsfälle an Mitglieder W N zur Entſchädigung gelangten, iſt dieſe Zahl im Jahre 1921 auf 1207 geſunken. Hiervon entfallen 859(872) auf eheliche und 399(346) auf uneheliche Geburten. Die Zahl der Todesfälle 12 von 411 auf 346 geſunken. Auf die männlichen Mitglieder entfallen 250 (280) und auf die weiblichen 96(131). Von 1257(440) Ver⸗ ſicherten wurden Anträge um Aufnahme in Erholungsheimen geſtellt. In 961 Fällen wurde den Anträgen ſtattgegeben. Von den erholungsbedürftigen Patienten wurden 415 in Bad Antogaſt untergebracht. Auf ärztlichen Antrag erhielten außerdem 577(776) Patienten Landaufenthalt unter Fortbezug des Krankengeldes. Die Kurerfolge können durchweg als gut bezeichnet werden und berech⸗ tigen zur Annahme, daß die Verpflegten auf eine Reihe von Jahren ihrem Erwerb wieder nachgehen können. Bei den anf Duege rungsanſtalten wurden für 588 Verſicherte Anträge auf Durchfüh⸗ rung eines Heilverfahrens geſtellt und zwar für 235 um Aufnahme in eine Lungenheilanſtalt und für 353 um Gewährung einer Badekur. In Lungenheilſtätten fanden 161(126) Aufnahme, während Badekuren in 145 Fällen erfolgten. Die Unterſtützungs⸗ Ran welche durch Unglücksfälle(nicht im Betriebe) oder Streit⸗ und aufhändel entſtanden waren, betrugen 370, von denen 320 er⸗ ledigt wurden. In 84 Fällen wurden mit Erfolg Erſatzanſprüche gegen Dritte geltend gemacht. In 236 Fällen war nichts zu er⸗ jangen. Hiervon entfallen allein 155 auf das Oppauer Unglück. Die gafß hat als Einzugsſtelle der Landesverſicherungsanſtalt Baden an Beiträgen 4302 776 M.(mehr 3 528 968.) verein⸗ nahmt. Die Koſten für die Geſchäftsbeſorgung der Invalidenver⸗ ſicherung betrugen etwa 315 000., die von der daß anſtalt geleiſtete Vergütung dagegen nur 82 600., ſodaß ein ee, von ungefähr 232 000 M. verbleibt, aſſenmitteln aufzubringen war Die Neufeſtſetzung der Vergütung auf 18 Pfg. pro Wochenmarke reicht bei weitem nicht aus, die Ver⸗ waltungskoſten zu decken. Die Krankenkaſſen müſſen deshalb erneut darauf dringen, daß die Einzugsgebühr ſo erhöht wird, daß ſie die von den Einzugsſtellen aufzuwendenden Koſten deckt. Wird dem nicht ſtattgegeben, ſo iſt anzuſtreben, daß auch in Vaden an Stelle des Einzugsverfahrens das Selbſtklebeverfahren durch die Arbeit⸗ eber tritt. Das am 29. Mai 1921 eröffnete Erholungsheim Bad ntogaſt beherbergte bis zum Jahresſchluß 218 männliche und 197 weibliche Perſonen mit 9812 Verpflegungstagen und 316997 M. Verpflegungskoſten. Nach dem Rechnungsabſchluß betrugen die Einnahmen 50 614691 Mk.(26 137 095 Mk.), die Ausgaben 48 872 196 Mk. (24 376 317 Mk.). Das Reinvermögen belief ſich Ende 1921 auf 15 272 677 Mk.(mehr 5 324 494 Mk.). An Beiträgen ſind 25 417 253 Mk.(17 880 012 Mk.) vereinnahmt worden. Davon ent⸗ fielen 24 133 700 Mk. auf die verſicherungspflichtigen Mitglieder. Die ärztlichen Behandlungskoſten beliefen ſich auf 2796 332 Mk.(1 609 210 Mk.), die Geſamtkoſten der Zahnbehand⸗ lung einſchließlich der Gebißanfertigungen i 188 740 Mk.(79 246 Meg. ür Krankenhauspflege einſchließlich für in Er⸗ holungsſtationen untergebrachte erkrankte Kaſſenmitglieder wurden 2921 742 Mk.(913 609 Mk.) aufgewendet. Der Geſamtmehraufwand (über 2 Millionen) iſt zur Hauptſache auf die durch die Preisgeſtal⸗ tung notwendig geweſene Heraufſetzung der Verpflegungsſätze zu⸗ rückzuführen. Die Ausgaben für Arzneien und Heilmittel betrugen 1437 308 Mk.(mehr 541601 Mk.), diejenigen für Krankengeld 7095 610 Mk.(mehr 2715 243 Mk. Auf den Kopf des Migliedes entfielen 141.72 Mk.(86.43 Mk.). An Entbindungs⸗, Wochen⸗ und Stillgeldern wurden 1 499 821 Mk.(mehr 474764 Mk.) verausgabt, an Sterbegeld für Mitglieder 125 422 Mk.(mehr 23 190 Mk.), für Familienangehörige 53 081 Mk.(mehr 3732 Mk.). Der perſön⸗ liche Verwaltungsaufwand ſteigerte ſich von 1291 719 Mk. auf 2 209 615 Mk., der ſächliche Verwaltungsauf⸗ wand von 174263 Mk. auf 383 956 Mk. Der Reſervefonds war am Ende des Verichtsjahres mit 11611 356 Mk. dotiert. Der Bericht ſchließt mit dem Hinweis auf die Einführung der Familien⸗ hilfe. Die Beſtimmung, daß die Arzneikoſten hälftig von den Familienangehörigen zu tragen ſind, habe, abgeſehen von dem finanziellen Nutzen für die Kaſſe, doch auch den erzieheriſchen Wert, daß dem Arzneiverlangen etwas Einhalt geboten wird. Sch. Durchſchnittlicher Jahresarbeitsverdienſt land⸗ und forſtwirt⸗ ſchafklicher Arbeiter. Auf Grund der§8 936 und 9364 R. V. O. wird der durchſchnittliche Jahresarbeitsverdienſt land⸗ und forſtwirtſchaft⸗ licher Arbeiter mit Wirkung vom 5.— 5 1923 wie 95 für den Vezirk Mannheim lihtgeſent; Für Arbeiter über 21 Jahre: männlich Mk. 150 000, weiblich 120 000? von 16—21 Jahren: Mk. 108 000 reſp. 84000; von 14—16 Jahren: Mk. 84 000 reſp. 72 000; unter 14 Jahren: Mk. 36 000 reſp. 24 000. 0 Anpaſſung der Holzpreiſe an die Kohlenpreiſe. Die ſüdd. Forſtverwaltungen und Waldbeſitzerverbüände von Bayern, Würt⸗ lemberg, Baden und Heſſen haben eine Vereinbarung getroffen, die Brennholzpreiſe den jeweiligen Kohlenpreiſen anzu⸗ paſſen. Auf Grund dieſer Vereinbarung wurden Brennholzpreis⸗ tabellen ausgearbeitet, die die den verſchſedenen Kohlenpreiſen enr⸗ ſprechenden Brennholz⸗Waldpreiſe enthalten, die für die Ware mitt⸗ lerer Art und Güte und mittlerer Abfuhrlage gelten und die den⸗ nach für Waldorte mit günſtigen oder ungünſtigen Abfuhrverhält⸗ niſſen und für die Qualität des Holzes entſprechend zu erhöhen oder zu ermäßigen ſind. Das Wirtsgewerbe gegen die Schlemmerei. Die Hauptorgani⸗ ſationen des deutſchen Hotel⸗, Gaſt⸗ und Schankwirtſchaftsgewerbes, der deutſchen Caféhausbeſißer und verwandter Betriebe richten in einem Aufruf an ihre Mitglieder und Berufsgenoſſen die Mahnung, auch ihrerſeits zur Einfachheit u. Mäßigung der Lebensfüh⸗ 77C ͤpccCc der aus E rung weiter Kreiſe des Volkes beizutragen. In dem Aufruf wird u. a. geſagt: Wir verkennen keineswegs, daß ſich auch innerhalb des Gaſt⸗ wirtsgewerbes in den letzten Jahren einzelne bedauerliche Auswüchſe gezeigt haben, wie dies ebenſo und in erhöhtem Maße auf anderen Gebieten unſeres Wirtſchaftslebens leider der Fall iſt. In Erkenntnis, daß das Gaſtwirtsgewerbe in Anbetracht ſeiner weithin ſichtbaren Kulturſtellung eine beſondere Verantwortung zu tragen hat, richten ſeine Führer an alle Berufsgenoſſen in Stadt und Land die dringende Bitte, in ihren Betrieben ſtrengſte Einfachheit, Sparſam⸗ keit, Selbſtzucht und Mäßigkeit walten zu laſſen. h Was alles in Mannheim geſtohlen wird. Entwendet wurden: In der Zeit vom 23. bis 26. Dezember aus einem Büro in D 3, 16 eine neue Schreibmaſchine, Marke„Kontinental“, Fabriknummer 194 559. Am 24. Dez abends zwiſchen 8 und 11 Uhr aus dem Wein⸗ reſtaurant O7, 8 hier ein hellgelblicher Damenmantel. In der Zeit vom 26. bis 28. Dez. im Hauſe U 7, 1 aus dem verſchloſſenen Keller, der mittelſt Nachſchlüſſels geöffnet wurde, etwa 5 Zentner Kohlen und 2 Zentner Holz; am 28. Dez. abends zwiſchen 10 und 12 Uhr aus dem Cafe O 6, 2 hier ein hellbrauner Damengummiregen⸗ mantel; in der Zeit vom 31. Dez. bis 1. Januar wurden aus einem Keller Kaiſerring 42 auf erſchwerte Weiſe 240 bis 250 Eier entwen⸗ det; in der Nacht zum 2. Jan, wurde aus der unverſchloſſenen Wirt⸗⸗ wohnung im Hauſe Alphornſtraße 53 hier ein Ueberzieher, ein ſchwar⸗ zer Herrenrock und eine Weſte entwendet, am 2. Januar an der Halte⸗ ſtelle der elektriſchen Straßenbahn der Linie 3 in Luzenberg 140 Stück Sportszeitungen. AGefunden und unterſchlagen. Verloren gingen am 23. Dez. zwiſchen 3 Uhr nachmittags und 12 Uhr nachts auf der Straße von 1 bis zur Fröhlichſtraße eine ſilberne Herrentaſchenuhr; am 29. Dez. auf der Straße M 7, 22 ein ſchwarzer Damen⸗ Skunkspelz mit Kette und am 31. Dez. abends zwiſchen 8 und 9 Uhr auf dem Wege von D 4 bis zur Friedrichsbrücke eine gelb⸗ lederne glatte gefütterte Brieftaſche mit 29 neuen Eintauſend⸗ markſcheinen. Alle dieſe Gegenſtände wurden zweifellos gefunden und unterſchlagen. Pb. Eiferſuchiscktenkat eines 50jährigen Mannes. Geſtern vor⸗ mittag gegen 6 Uhr ſchoß ein in der Oppauerſtraße 17 in Waldhof wohnender 50 Jahre alter Malermeiſter aus Eiferſucht mit einem Re⸗ volver auf ſeine Ehefrau und verletzte ſie an der rechten Hand. Der Täter brachte ſich daraufhin 2 Schüſſe in den Kopf und einen in die Bruſt bei und mußte ſchwerverletzt in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden. Pb. Ein lebensmüder Bankbeamter. Geſtern abend zwiſchen 10 und 11 Uhr verübte ein 26 Jahre alter lediger Bankbeamter aus Schweigern Selbſtmord. Aus Lebensüberdruß brachte er ſich im Schloßgarten beim ſogenannten Gockelsberg einen Piſtolenſchuß in den Kopf bei, der ſeinen ſofortigen Tod zur Folge hatte. Die Leiche wurde nach dem ſtädtiſchen Friedhof überführt. Pb. Berhaftet wurden in den letzten beiden Tagen 68 Perſo⸗ nen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 15 auf Grund der Gaſthofkontrollen. Pb. Ein gefährlicher Mieler. Hausfriedensbruch und Sachbeſchä⸗ digung verübte am 2. Januar abends 9 Uhr ein 33 Jahre alter ledi⸗ ger Obſthändler im Hauſe Q 5, 12, indem er dem Wohnungsinhaber die Kücheneinrichtung größtenteils zerſtörte und trotz wiederholter Aufforderung die Wohnung zu verlaſſen, dieſer Aufforderung keine Folge leiſtete, ſondern mit einem Dolchmeſſer auf den Wohnungs⸗ inhaber losging. Der Letztere gab nun 2 Schüſſe aus einem Revolver auf den Obſthändler ab und verletzte ihn ſchwer, ſodaß er in das Allgemeine Krankenhaus überführt werden mußte. Marktbericht Die Zufuhr auf dem heutigen Wochenmarkt war wieder recht gut. Beſonders Obſt und Wintergemüſe waren reichlich vorhanden. Die Preiſe bewegen ſich durchſchnittlich nach oben. Es wurde ver⸗ largt für Aepfel bis zu 50 /, Zwiebel 30—35 /, Schwarzwurzeln 190—200„, Rotkraut 80 4, Ackerſalat 70 4, Weißkraut 10 Kl, Gelbe Rüben 20 /, rote Rüben 30 /, Landbutter 1720 /, Tafel⸗ butter 200 0„, Eier 85—100, Schellfiſch 250—350, See⸗ lachs 380 A1, Gänſe lebend Stück 8000 A. veranſtaltungen *Schiller⸗Abend. Der evang. Mädchen⸗Verein„Euphroſyne“ Mannheim, veranſtaltet am Samstag, den 6. Januar abends 28 Uhr im Durlacher H0ff Käferthalerſtraße 168(Nähe Wohlgelegen⸗ ſchule) einen bend, unter Mitwirkung der Mannheimer Dichterin Luiſe Sperlin 8 und der Sängerin Rank. Der Lei⸗ ter des Vereins hält den Vortrag. Es wird eine Sammlung für Fie Notgemeinſchaft vorgenommen.(Näheres ſiehe Anzeige). Jilmvorführung über die FJabrikation elektriſcher Slarkſtrom⸗ ahparate. Am Sonntag, 7. Januar, vormittags 211 Uhr findet in den Schauburg⸗Lichtſpielen eine Filmvorführung über die elektriſcher Starkſtromapparate ſtatt.(Näheres ſiehe An⸗ zeige. Die öffenkſiche Voraufführung von Mahlers 5. Sinfonie fin⸗ det am Montag, 8. Januar, ſtatt. Durch dieſe Voraufführung iſt einerſeits den Akademie⸗Ahonnenten Gelegenheit gegeben, dieſes ſchwerfaßliche Werk zweimal zu hören, andererfeits will die Leitung der Muſikaliſchen Akademie die Vekanntſchaft dieſes ſelten gehörten Werkes auch weiteren Kreiſen von Nichtabonnenten der Akademie⸗Konzerte zu vermitteln. Vor der Montagaufführung wird der Mahler⸗Biograph Dr. Paul Stephan aus Wien einen in das Werk einführenden kurzen Vortrag halten. Die lachende Maske Roman von Paul Oskar Höcler Copyright by J. Engelhorns Nachf. Nachdruck verboten) 42) Gortſetzung) Thomas zeigte das umfangreiche Aktenſtück ſeiner Frau. halbe Monatsgage, mehr nichtt“ ſagte er mit grimmigem Spott. „Wir haben's ja.“ N Sie war ſehr erſchrocken.„Hoppingers kennen doch unſere Ver⸗ hältniſſe, in det Verhandlung iſt doch alles zur Sprache gekommen. Was nützt ihnen ſo ein Urteil? Wo wir allein von der knappen Gage leben müſſen!“ „Bernheim ſchreibt ja darüber. Lies nur.— Erſtens dürfen ſie mir ein Drittel der Gage wegnehmen. Was dann noch bleibt, wie? Und zweitens bleib' ich ewig ſein Schuldner. Oder Schuldner ſeiner Erben. Sieh mal, ich könnte doch ſpäter mal zu Gelde kommen. Eine Oper gelingt mir— oder ſie reißen ſich um meine Lieder— irgendein Schlager bringt's zu großen Auflagen— oder die Amerikaner entdecken mich, ſchleppen mich als Wundertier von einem Kapellmeiſterpult zum andern, rund um den Globus— und wenn ich abgerackert, abgetakelt von der Fahrt heimkehre und die Zechinen einſtreichen will,— dann haben die wackern Hoppingers ihre Hand darauf gelegt.“ „Aber das hieße doch— für ewige Zeit— ihr Sklave ſein?!“ „Ja. Deshalb meint Bernheim auch, ich ſoll mich nicht bei dem Urteil beruhigen. Aber— Koſtenvorſchuß braucht er wieder. Woher ihn nehmen?“ Sie zwang ſich zu einem matten Lächeln.„Ich kriege doch jetzt auch Gage. Und im Winter, wenn die Abonnementsvorſtellungen gut ausfallen, ſoll ich Zulage bekommen. Hm. Hat er mir vorhin großmütig verkündigt. Thomas, wir werden je Kröſuſſe.“ „Dein ſauer verdienter Mammon kommt für Hannuſch in die Sparbüchſe. Jawohl, für Jochanaan. Lache nicht, es iſt mir ernſt.“ „Ein Künſtler, der von der Sparbüchſe ſpricht! Ach du—!“ „Wär' ich nicht immer ſo leichtſinnig geweſen.“ „Du ſol lſt leichtſinnig ſein! Die ſparſame Hausfrau bin ich! — Du ſollſt dir deine Welt nicht aus Rechnungen und Forderungen „Eine und Sorgen um den Alltagskram aufbauen— da in den Noten⸗ blättern ſchaff' dir dein Reichl“ „Wie du das jetzt ſagſt. Du— Annas Schweſter. faſſen? Was für ein Prachtkerl biſt du doch.“ „Ich bin nicht Annas Schweſter, will es nicht mehr ſein.“ „Aber deines Vaters Tochter. Ja, das biſt du.“ Sie umarmte ihn ſtrohlend.„Ja, Vaters Tochter. Der mit „Hurra!“ in den Tod gegangen iſt! Der ſein Schiff nicht verlaſſen hat, auf das ihn das Schickſal geſtellt hat. Iſt es nicht wundervoll, Thomas?? Sie wuchs in der Aufgabe, die ſie ſich zuerteilt hatte, von Tag zu Tag, wuchs über die ſchüchterne Debütantin, die damals vor ihm gezittert hatte, weit hinaus. Ja— ſie wuchs auch über ihn, der nun tagaus, tagein vor der ſchweren Entſcheidung zitterte, die die nächſte Gerichtsverhandlung bringen würde. 85 8 Ihr wundervolles Temperament, das vor keiner noch ſo ſchweren Aufgabe zurückſchreckte, peitſchte auch ſeinen Ehrgeiz auf. Das Werk gelang ihm. Einzelne Szenen, vor allem das zweite Finale, mußte er Hella häufig vorſpielen. Sie meinte: er habe da einen ganz eigenen Stil geſchaffen, eine deutſche komiſche Oper, die man zwiſchen den „Barbier von Bagdad“ und die„Fledermaus“ ſtellen würde. Wollte er ſeiner Kapellmeiſtertätigkeit, die künſtleriſch ſo un⸗ fruchtbar war, in jähem Aufbrauſen ein Ende berelten, trieb es ihn in ſeiner Verzweiflung, in ſeiner Ohnmacht über die kargen Orcheſter⸗ mittel, die kein künſtleriſches Arbeiten zuließen, zu zornig aufflam⸗ menden Worten, die jede Sekunde den Bruch mit Wiedemann und ſeine Verabſchiedung befürchten ließen,— dann fand ſie ein er⸗ löſendes Lachen, das den dumpfen Bann brach. Sie riß ihn mit ſich, ob er wollte oder nicht. Ihr parodiſtiſches Talent war unwider⸗ ſtehlich. Aus der ärgſten Gewitterſchwüle befreite es.„Toben wir, ſchelten wir, laſſen wir's donnernd einſchlagen, Thomas,“ rief ſie einmal temperamentvoll, die Arme zum Himmel emporſtreckend,„aus dem Kopf müſſen die Sorgen, und aus dem Herzen muß alles Leid! Thomas, Liebſter! Komm, rufen wir mal: Himmeldonner⸗ wetter!' Recht laut! So aus voller Seele. Das hilft!— Aber dann laß uns wieder reinen, klaren Ozon atmen. Was, ſo ein Gewitter reinigt die Luft!— Brummbär, haben wir denn nicht uns!“ Und wenn ſie ihm dann in den Armen lag, mit ihrem lachenden Geſicht und den bittenden Augen, die ſo ſeltſam feucht glänzten, als hätten ſie nicht gelacht, ſondern geweint,— dann ſchämte er ſich Iſt es zu Igleichgültig. ſeines Kleinmuts. Und wieder hatte er die Kraft, dem Schickſal zu trogen. Seine Kompoſition ging unterdes ſtetig vorwärts. Die Eiſen⸗ bahnfahrten ſtörten ihn nicht, der häufige Gaſthofwechſel war ihm Hella verſtand es immer, ſich mit den Leuten gut zu ſtellen. Sie zeigte auch in dieſer trüben Zigeunerei von Ort zu Ort, inmitten einer Umgebung, die ſich aus leichtlebiger Boheme, tiefent⸗ täuſchten, zuſammengebrochenen Künſtlerexiſtenzen und dem nackten Proletariat zuſammenſetzte, ſo viel Takt und Erziehung, daß man ihr ſtets ſofort die beſſere Abkunft anmerkte. Und ihrem herzlichen Lachen, ihrem drolligen Bitten widerſtand niemand, wenn ſie eine kleine Gefälligkeit in Anſpruch nehmen mußte. So ſchuf ſie für ihren Mann und ihr Kind in der ärgſten Beſchränktheit der Mittel immer wieder ein Art Heim.„Wo du biſt, da ſind wir zu Hauſe, Hella,“ ſagte er wohl, voll aufrichtigen Dankgefühls. Aber von der über⸗ menſchlichen Anſtrengung, die ſie auſwenden mußte, hatte er doch keine Ahnung. Das Schlimmſte waren für ſie die Demütigungen, die die rigo⸗ roſe Eintreibung des Schadenerſatzes durch Hoppingers Juſtizrat zur Folge hatte. Der dritte Teil der Gage des Kapellmeiſters war im voraus gepfändet. In jeder Stadt, in der das„Reichsdeutſche Wandertheater“ gaſtierte, tauchte alsbald auch ein Gerichtsvollzieher auf. In Landeck mußte Thomas Brandt den Offenbarungseid leiſten. Nicht immer gelang es Hellas ruhiger Haltung, ihrer offenen Dar⸗ ſtellung, die Beamten davon zu überzeugen, daß ſie keine heimlichen Reichtümer verborgen hielten. Solchem„Künſtlervölkchen“ gegen⸗ über glaubten ſie eine ſchärfere Tonart anſchlagen zu müſſen. Ein⸗ mal kam Thomas dazu, wie der Beamte— der den Hut im Zimmer aufbehalten hatte— in richtigem Unteroffizierston loslegte. In der Kammer nebenan quäkte das Bübchen. Es war das richtige Arme⸗ leuteelend. Thomas hatte noch nie ſo tief und ſchwer unter dem Bewußtſein eines Proletarierdaſeins gelitten, wie bei dieſer Heim⸗ kehr. Ein furchtbarer Groll wuchs in ihm empor. Hella ſah, wie ſich die mehrfach unterbrochenen Augenbrauen ihres Mannes nach der Naſenwurzel zuſammenzogen. Die breiten Nüſtern bewegten ſich. Der Löwenmund war zuſammengepreßt. Er wird ſich auf ihn ſtürzen!! Es war nur die Ueberlegung einer Sekunde. Und vor Erregung noch zitternd, aber hellen Tones rief ſie ihrem Manne zu: „Du, Thomas, hoher Beſuch! Ein Reichswürdenträger! Siehſt du, ſogar ſeine Krone hat er auf dem Haupte behalten!“ aeieee 4 Donnerskag, den 4. Januar 1923 Donnerstag. den 4. Jannar 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) . Seite. Nr. 8 Aus dem Lande Sandhauſen, 3. Jan. In einer der letzten Nächte wurde hier ein Sapenn geſtohlen. Der Diebſtahl war vollſtändig in Dunkel gehüllt, er wurde jedoch durch Heranziehung des Polizeihundes „Kuno von Glückſtein“ vom Süddeutſchen Dreſſurverein E. V. Mannheim(Beſitzer Kaufmann Mangold in Mannheim), Führer Joh. Hörner) in kurzer Zeit aufgeklärt und die Täter dingfeſt gemacht. h. Neckarbiſchofsheim, 2. Jan. Herr Auguſt Müller erlegte in einecn Garten ein Wildſchwein von 330 Pfund Gewicht. Das Tier hatte ſich anſcheinend verlaufen und geriet in die Gärten— Die Sammlung für die Notgemeinſchaft ergab 42 000 Mark und 20 Zentner Kartoffeln nebſt anderen Naturalien in kleineren Mengen. * Karlsruhe, 3. Jan. Im Alter von 73 Jahren iſt geſtern nach langem, ſchweren Leiden Geh. Obermedizinalrat Dr. Wilhelm Hauſer geſtorben. Der Entſchlafene, der aus Peterstal ſtammte und zuerſt als praktiſcher Arzt gewirkt hatte, nahm im ſanitären Leben unſeres Landes eine hervorragende Stellung ein. Von 1904 an gab er jede ärztliche Tätigkeit auf und widmete ſich ganz den umfangreichen Arbeiten, die die Medizinalreferentenſtelle im Mini⸗ ſterium des Innern umfaßte. Seine Taätigkeit erſtreckte ſich auf alle gefundheitlichen Gebiete des ganzen badiſchen Landes; hier war es wieder das Spezialgebiet der Tuberkuloſenfürſorge. Als Vorſtand der badiſchen Geſellſchaft 5 ſoziale Hygiene vermochte Geh. Rat Hauſer auch auf dieſem Gebiete ſein umfaſſendes Wiſſen in den Dienſt der neuzeitlichen hygieniſchen Beſtrebungen zu ſtellen. )(Offenburg, 2. Jan. Der Dirigentenkurſus des Badiſchen Sän⸗ gerbundes, der am Samstag und Sonntag ſtattfand, war von unge⸗ fähr 150 Leitern badiſcher Männergeſangvereine beſucht. Profeſſor Wohlgemuth aus Leipzig, als Chormeiſter des Leipziger Männer⸗ geſangvereins weithin bekannt, verſtand es, in zwei Tagen eine ſolche Fülle von praktiſchen Hinweiſen in gewinnender Form zu geben, daß man allſeitig trotz der großen Anſtrengung, die der Kurs mit ſich brachte, hoch befriedigt war.— Das„Offenburger Tagblatt führt Klage über das Venehmen 16 bis 20jähriger Burſchen, die, nachdem ſie ſich in hieſigen Lokalen Flaſchenweine beſonderer Marken geleiſtet haben, die Weinflaſchen durch die Fenſter auf die Straße warfen. Es ſei ein Wunder, daß noch kein Unglück entſtanden ſei. Auch teuere Karaffen wurden mutwilligerweiſe an den Straßenecken und La⸗ ternenpfoſten ee e * Lahr, 3. Jan. In der vergangenen brach im Oeko⸗ der Wirtſchaft„zum Rögte“ Feuer aus, das ſich auch auf das anſtoßende Anweſen der Firma Langsdorff ausdehnte. Das Oekonmiegebäude und ein Teil des Langsdorff'ſchen Gebäudes fiel in Schutt und Aſche. Der Beſitzer des genannten Gaſthauſes wurde laut Lahrer Ztg. verhaftet, da er in ee Zuſtand den Brand verur cht haben ſoll, indem er mit brennender Zigarre in dem Oekonomiegebäude herumlief. 5 Konſtanz, 3. Jan. Einen ſchweren Reinfall erlitt ein hieſiger eee der einem undeten Schweizer eine Gefällig⸗ keit erweiſen wollte. Er nahm einen Herren⸗ und einen Damen⸗ mantel über die Grenze, die er ungehindert paſſierte. Bei der Rück⸗ kehr wurde er aber erwiſcht. Er wurde deutſcherſeits mit 2 Millionen Mark und ſchweizeriſcherſeits mit 200 Franken beſtraft.— In Friedrichshafen wurde der Heiratsſchwindler Friedrich Chriſt ver⸗ „der in Konſtanz, Ueberlingen und anderen Orten zahlreiche dchen betrogen hat. Bis jetzt hat er 11 Fälle von Heirats⸗ ſchwindeleien zugeſtanden. —, Das lteſie Buch der Welt entzffert. Dem durch ſeine etrüskiſchen Sprachforſchungen berühmt gewordenen Preisträger der Pariſer Akademie, Pater Hillaire de Barenton, einem Kapuzinermönch, iſt die vollſtändige Entzifferung der ſogenannten „Goudea⸗Zylinder“ des Louvremuſeums gelungen, die er nun in einer vollſtändigen Ueberſetzung veröffentlicht. Die Goudea⸗ Zylinder ſind Rafcerfe e chaldäiſchen Ur⸗ ſprunges, die aus einer harten Subſtanz erzeugt ſind, die von Aſſhriern und Chaldäern als jenes Siegelmaterial verwendet wurde, in die ſie ihre Schriftzeichen e en. Sie tragen ihren Namen nach Goudea, dem chaldäiſchen ſterkönig, der um 2100 bis 2080 vor Chriſti in der Zeit kurz vor der Geburt Abrahams regierte. Der der beiden Walgen ſtellt ſozuſagen das älteſte Buch der Welt dar. Es wird darin mit vielen Einzel⸗ heiten die Geſchichte des Baues und der Organiſation eines Tem⸗ pels erzählt. Aus den Textangaben wird erſichtlich, daß viele chaldäiſche Gebräuche in die Welt des Weſtens übergingen. — Auf der Suche dem alien Karthago. Es herrſcht zur⸗ zeit an den Stätten der alten Kultur eine außerordentlich lebhafte Ausgrabungstätigkeit. So ſind kürzlich in Aegypten in der Nähe von Lukſor außerordentlich wichtige Funde gemacht worden, die in die älteſte ägyptiſche Königszeit zurückreichen. it Ausgrabungen derſelben Art ſoll jetzt auf der Stätte begonnen werden, auf der ehemals Karthago ſtand. Zwei Jorſcher, der amerikaniſche Graf Byron⸗Kuhn und der Pring von Waldeck intereſſieren ſich für dieſe Ausgrabungen ſehr lebhaft und haben einen amerikaniſchen Aus⸗ ſchuß gebildet, der ihnen jährlich 25 000 Dollar für einen Zeit⸗ raum von zehn Jahren zur Verfügung ſtellt. Die beiden Forſcher haben bereits an der Stelle des alten Karthago gegraben und wichtige Funde gemacht, u. a. zwei puniſche Gräber und mehrere alte Hallen mit Moſaikboden. Mit der Beſeitigung der Aus⸗ grabungserlaubnis haben ſich zurzeit die franzöſiſchen Miniſterien des Aeußern und der ſchönen Künſte befaßt. Die beiden Forſcher haben lediglich die Ermächtigung, bei den Ausgrabungen von dem, was ſie finden, Abgüſſe in Gips herzuſtellen, während ſie die Funde ſelbſt der tuneſiſchen Verwaltung überlaſſen wollen. Heitere Ecke Beim Heiralsvermitkler.„Wie ſieht denn die Dame aus, die Sie mir ſo dringend empfehlen?“—„Blonde Haare, blaue Augen, braune Lappen(„Brummer“.) O, wie günſtigt„Was ſagen Sie, an dem Schweineſchwänzchen, das ich Ihnen verkaufte, ſei nichts dran geweſen? Da iſten ganzes Schwein dran geweſen!“(.Fliegende Blätter“.) Richtige Diagnoſe.„Herr Doktor, ich ſchlafe ſo ſchlecht, wenn ich ſpät heimkomme.“—„Laſſen Sie ſich ſcheiden!“ Hans im Glück.„Mein Sohn handelt mit allem, was es nur gibt.“—„Ja, ich denke, der ſollte ſtubieren?“—„Dazu war der Gott ſei Dank zu dumm.“ Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelkterwarte in Karlsruhe Beohachtungen dadiſcher Wetterſtellen(7s morgens) —————* R—(—ÄᷓB——r Vuft⸗—2 2 8 8 8696—— pera⸗ 8 8 Wine E Be⸗ n fn Michtſstürte S8 wertungen Werthem——-: Königſtuh“ 583 761.3 3 2— ſtiu dn 8 Karlsruhe. 127 760.77]4 5 4Sw' eicht egn 1 Baden⸗Baden213 761.7 4—180(eicht nn 5 Villingen 780763.0—0 2—0 80 Jeeicht Schen 3 e Hof 1281648.0—2—0—2— ſtill Sne, 4 abdenweiler 715———141—————1— St. Blaſien————— 142—1— Allgemeine Wilterungsüberſicht Die Druckſtörungen am Südrande des nördlichen Luftwirbels verurſachten in dem Gebiet am Nordfuß der Alpen noch leichte N läge, im n onſt Regen. Die Tempera⸗ turen liegen noch bis in mittleren Höhen über dem Gefrierpunkt, im Hochſchwarzwald herrſcht leichter Froſt. Im Vordringen ozeaniſcher Luſtwirbel 2 nunmehr eine Pauſe eingetreten ünd es beſteht z. Zt. Ausſicht, daß der von Weſten vordringende Hoch⸗ druckrücken im Zuſammenwirken mit dem öſtlichen Hoch zu einer Peſſerung der Wetierlage führen wird. Vorausſichtliche Witferung für Freitag bis 12 Uhr nachts: Allmählich iternd, teilwei eblig, keine ſchane üwes füt, nagts arch fn zel chen e — Handel und Industrie Wiederaufnahme des Blei- u. Silberbergbaus im Schwarzwald Aus Badenweiler-Sehringen wird uns unterm 3. Januar gemeldet: Da durch den Verlust eines Teiles von Oberschle- sien die deutsche Bleierzproduktion schwer getroffen wurde, Wird das seit langer Zeit stilliegende Blei- und Silberberg- Werk„Haus Baden“ in diesem Monat wieder in Betrieb ge- vbommen. Die Besitzer, die Erben Linnartz, haben das Berg- Werk, das Jahrhunderte lang in der Geschichte des Markgraf- ler Landes eine Rolle spielte und das 200 Knappen beschaf. tigte, an die Gewerkschaft Glückauf Schwarzwald,.-G. für Erzbergbau und Hüttenbetrieb, nach längeren Verhandlungen zu Eigentum übertragen. Die Erben Linnartz selbst, die ein Kohlenbergbau in Nèeudorf in Schlesien betreiben, sind dem Unternehmen der Gewerkschaft Glückauf-Schwarzwald als Beteiligte beigetreten. Die Gewerkschaft verfügt damit über zusammen 11 Grubenfelder, die sich von Schweighof bis Schloß Bürgeln und von Gber- und Niederweiler bis zum Hochblauen mit einem Flächeninhalt von etwa 24 Quadrat- kilometer erstrecken. Da die Gewerkschaft sowohl von Sehringen wie vom Karlsstollen aus über bequeme Zugänge zu den Erzvorkommen in„Haus Baden“ verfügt und die Erze unter Tag der neuen Erzwäsche und Aufbereitungsanlage in Sehringen zufördern kann, wird von sachverständiger Seite der Vereinigung der beiden Unternehmen unter einheitlicher Leitung— für die Entwicklung des Mark⸗ gräfler Erzbergbaues große Bedeutung beigelegt. Die Ver- arbeitung der im Markgräfler Land geförderten Blei- und Silbererze erfolgt, da in Baden keine Bleihütte besteht, im Rheinlande. Die Erzwäsche und Aufbereitung in Sehringen ist dauernd voll beschäàftigt. Josef Hoffmann& Söhne,.-., Ludwigs- hafen a. Nk. Die bei der Rheinischen Creditbank abgehaltene .-O..-V. dieser Baugesellschaft, in der 9 Aktionäre mit 6312 Stimmen vertreten Waren, genehmigte einstimmig die Er- höhung des Grundkapitals von 8,2 auf 21 Millionen Mark, durch Ausgabe von 12000 Stammaktien und 800 Namensvorzugsaktien mit 10fachem Stimmrecht(wie es auch die bisherigen 200 Vorzugsaktien besaßen). Beide Aktien- arten nehmen ab 1. Januar 1923 am Gewinn teil. Die Vorzugs- aktien sind 6prozentig und besitzen Nachzahlungsanspruch. Die jungen Aktien werden von einem Konsortium, bestehend aus der Rheinischen Creditbank und dem Bank⸗ haus Gebrüder Röchling übernommen. Diese Banken bieten den Aktionären ein Bezugsrecht derart an, daß auf 1 alte 1 junge Aktie zu 300 Prozent bezogen werden kann. Die Bezugsrechtssteuer tragen die Aktionare. Begründet wurde die Kapitalserhöhung vom Vorsitzenden, General- konsul Reiser, init der Notwendigkeit, die Betriebsmittel zu erhöhen, was er an dem drastischen Beispiel erläuterte, daß heute ein einziger Baustein 40 Mk. kostete, sodaß also für eine Million Stück nicht weniger als 40 Millionen Mark Kapital aufzuwenden sind. * Aufhebung der Zuschläge zu den Ausfuhrabgabensätzen. Die deutsche Regierung hat beschlossen, die am 30. August eingeführten Zuschläge zu den Ausfuhrabgabensätzen wieder aufzuheben, da die Gestehungskosten der Waren inzwischen den Weltmarktpreis vielfach erreicht und teils sogar über- schritten haben. Zellstofffabrik Waldhof. Die Gesellschaft kündigt die noch umlaufenden Obligationen der 4 proz. Anleihe von 1903 der ehemaligen Russischen Akfiengesellschaft, Zellstofffabrik Waldhof bei Pernau in Liv⸗ land zur Heimzahlung am 1. April 1923. Die Stücke ge⸗ langen zum Nennwert zur Rückzahlung. Die Verzinsung der Anleihe hört mit dem 1. April 1923 auf. 5 Usancen für den Handel in amtlich nicht notierten Werten. Die Gewerkschaft Caroline verteilt für das IV. Vier- teljahr 1992 eine Ausbeute in Höhe von 1000 Mk. pro Kux und die Gewerkschaft Ver. Trappe verteilt gleichfalls eine Aus- beute und zwar an die am 18. Dezember eingetragenen Ge- Werken in Höhe von 2000 Mk. pro Kux. Die Vereinigung der am Handel mit Kuxen und amtlich nicht notierten Werten beteiligten Bankgeschäfte Rheinlands und Westfalens hat auf Grund des 8 26 der durch die Ständige Kommission beim Zentralverband des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes festgestellten Gebräuche im Sinne der Börsengebräuche beide Ausbeuten als unregelmäßige erklärt und den Fälli keitstag für die Ausbeute Caroline auf den 31. Dezember 5 5 für die Ausbeute Trappe auf den 30. Dezember lestgeselzt. Die ab 2. Januar gehandelten Kuxe gelten ausschfleßlich der er- Wähnten Ausbeute. *Eine Milliarden-Anleihe der Stadt Köln? Es verlautet, daß eine Bankgruppe unter Führung der Deutschen Bank zwei Milllarden Mark Sproz. Kölner Stadtanleihe übernommen habe, die in kürzester Frist zu etwa 96—98 Prozent zur Zeichnung aufgelegt werden soll. Eine Bestä. tigung der Nachricht ist wie die„Köln. Zig.“ meldet, ihr bis- her nicht möglich gewesen. Die bevorstehende Ausgabe einer Festmarkanleihe der Hamburg-Amerika-Linie wird jetzt von der Verwaltung des Unternehmens, wenn auch in sehr vorsichtiger Form, be- stätigt. Sie keilt folgendes mit:„Es schweben allerdings in den Kreisen des Aufsichtsrates und des Vorstandes Erwägun⸗ gen über die Ausgabe einer Festmarkanleihe. Jedoch sind verlässige Angaben gemacht werden können. Der Prospekt, der sich im Umlauf befindet, ist lediglich ein Entwurf und in keiner Weise zu einer abschließenden Stellungnahme ge- eignet.“ dbie Dürkopp.-G. in Bielefeld beantragt Kapitals- erhéhung um 10 auf 40 Millionen Mk. Stamm- und um 5 auf 20 Millionen Mk. 6proz. Vorzugsaktien(letzte Dividende Stammaktien 18 Prozent, Vorzugsaktien 8 Prozent Mittwoch- kurs 6300 Prozent.) Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Frankfurt, 4. Jan.(Eig. Drahtb.) Die heutige Börse War nur für den Devisen- und Notenverkehr geökknet. Unter dem Eindruck der Pariser Meldungen zog der Dollar an. In den ersten Morgenstunden wurde er mit 78508950 genannt. Es kam im Verlauf zu weiteren Preiserböhungen. Man han- delte ihn zeitwelse zwischen 8100—.8000. Auch für die Devisen- bewegung und Noten stellten sich bei lebhaftem Geschäft die Preise anfänglich höher. Infolge der Bewegung der auslän- dischen Zahlungsmitteln herrschte stärkere Nachfrage für Effekten. In Frage kamen zunächst Auslandspapiere, Wo man größtenteils höhere Kurse zu hören bekam. Zu Abschlüssen Eam es aber nur in wenigen Fällen, da die Spekulation eine abwartende Haltung einnahm. Man will die heutigen Pariser Verhandlungen ebwarten. Als höher bezeichnet Wurden Tür⸗ ken, Bagdad, Anatolier und Budapester Stadtanleihe. Sonst zeigte sich im inoffiziellen Effektenverkehr von Büro zu Büro eine feste Stimmung. Sehr gesucht sind besonders die wieder im Kurse stehenden unnotierten Papiere, wie Ufa, Benz, Inag, Hansa Lloyd und Kraichgauer, Auch Industriepapiere an- diese noch nicht so weit gediehen, daß der Oeffentlichkeit zu- derer Gattungen fanden bessere Beachtung. Chemische Aktien nannte man vielfach höher. Badische Anilin sollen gestern amtlich mit 8300 bez. und G. notiert worden sein. Elektro- aktien fester, Lechwerke gesucht. Maschinenfabrikaktien kanden ebenfalls Beachtung. Der Dollar bewegte sich um 1 Uhr auf ca, 8050. Devisenmarki Mannheimer Devisenmarkt, 4. Jan. Mitteilung der Mitteldeutschen Creditbank, hier): New Vork 38100(7850, Holland 3200(3146), London 37600(35900), Schweiz 1540(1508), Paris 880(576, Italien 420(410). Frankfurter Devisen * Frankfurt 4. Jan. Unter dem Eindruck der politischen Nachrichten eröffneten Devisen in den ersten Morgenstunden bei lebhaftem Geschäft in fester Haltung. Später wurde der Verkehr ruhiger, die blieb aber fest. Im freien Frühverkehr Wurden folgende Kurse genannt: London 37 250 (amtlich 37 500), Brüssel 525—530(525), Newyork 7900—8000 (8012%), Holland 3125—3160(3200), Schweiz 1500—41520(1526), Italien 400—415(412¼). Amtlioh ͥ. 3. 1. B. 3 1. di. J. f. B. J.. Amtlioh 6. 3, 1. 3. 3 1. 6. 4. ſ. 8. J.. Holland„„ 2942 2957 3192 3208 Morwegen, 1421 1428 1546 1553 Belgien 498 301 523 520 Sohwellen. 2034 2015 2154 22165 London„ 34538 34771 7406 375 3Jhelsingfors 194 195—— Farlis. 547 55⁰0 57³ 570 MeW-Vork. 7481 7518 7992 38032 Sohwelz.. 1413 1421 1522 1529 Men, abg.. 10.62 10.68 11.47 11.33 Spanlen.. 1197 1203 1251 1268 Budapesf.99.01.1.21 ltallen. 390 392 411 413FPrag 229 270 241.— 242.— Dänemark, 1546 1553 1645 1654]A9hram 77.80 78.20—.—W Frankfurter Notenmarkt 4. Jan. geld Brlef Geld Brlef Amerikanische Roten 7980.— 8020.— Oesterr.-Ungar., alte—.——— Beigise. 516.50 319 50 Norwegleschs———. Dünlsogne——55— e„„ 450630.— 4670.— Englishe. 37275.—.— banisobs 3—.——.— Fränzösische.50 Sohwelger„ 1592.50 1522.50 Holländische 3155. 3185. Sohwedlische„„ 2115.— 2145.— italienische.. 401.30 406.50 Tsochecho-Skorakk. 26.— 240.— Oesterreſoh abgest. 10.95 11.35 J Ungarische.87.98 Berliner Devisen Amtiioh fl. 3. l. B. J. 1. 6. J. 1. B. 4. l. Amtiloh f. 8. 1. B. 3. 1. 8. J. 1. B. 4. 1. Holland. 2992 3007 3187 3203 Parls. 351 353 373 376 Buen.-Aires 2842 2857 3032 3047 Sohwelr. 1428 1436 1518 1520 Brüssel. 303 300 531 333 Spanlen 1187 1192 1259 1265 Christlanla 1406 1413 1536 1343 Japan.. 3591 3509— Kopenhagen 1531 1538 1645 1654 Blo de Ian. 862 807 907 912 Stookholm. 2014 2095 2169 2180 Wlien abg.—.——.— 11.57 11.63 Helsingfors 180 187 196 197 FPrag.. 226 228 240 242 Itallen. 384 285 413 410 Budapestt—.——.—.19.24 London. 34663 348360 37300 37493 Sofla.. 49.87 30.13 32.86 33.14 New-Vork„ 7500 7543 3004 8045[ Jugoslavlen—.—.— 806.78 87.22 Waren und Härkie Mannheimer Froduktenbörse m. Mannheim, 4. Jan. Die Nachrichten von der Ronferenz in Paris brachten eine neuerliche Entwertung der deutschen Reichsmark und in Zusammenhang damit setzte auf dem Pro- Verkäufer sind mit ihren Angeboten zurückhaltend, wäk⸗ rend andererseits die Nachfrage etwas reger geworden ist. Eine Belebun Umfange zu bemerken, da im allgemeinen eine abwartende Haltung eingenommen wird. Man nannte Weizen mit 36 000 Mark, Roggen 31 000 Mk., Gerste 27 500—28 000 Mk., Hafer in- ländischer 26 000—29 000 Mk. und ausländischer Hafer 33 000 bis 35 000 Mk. je nach Qualität, die 100 kg bahnfrei Mannheim. Mais liegt fest und die Forderungen für hier disponiblen Mais schwanken zwischen 32 000—33 000 Mk. die 100 kg bahnfrei Mannheim. Rheinschwimmender Mais wird zu 9,95 hfl. die 100 kg cif Mannheim offeriert. Futtermittel liegen eben- Weizenkleie 15 500—16 000 Mk. die 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen. Malzkeime werden zu 17 300—17 400 Mxk., Biertreber mit 19 000—20 000 Mk. und Rapskuchen mit 19 000 Mark die 100 kg frachtparität hiesiger Station genannt. Mehl hat im Preise keine wesentliche Veränderung erfahren. Die Mühlen verlangen für Weizenmehl, Basis 0, 56 100 Mk., wWäh⸗ rend aus zweifer Hand Angebote zu 52 000—53 000 Mk. per 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen vorliegen. Roggen- mehl wird ab süddeutschen Mühlen zu 44 000 Mk. die 100 Kg offeriert. Berliner Prodaktenmarkt Berlin, 4. Jan.(Eig. Drahtb.) Die Auf wärtsbe Wegung der Devisenkurse regte die Kauflust am Pro- duktenmarkte stark an, Das Angebot der Provinz war äußerst zurückhaltend. Die Mühlen suchten im Zusammen- hang mit dem besseren Mehlabsatz Weizen zu kaufen. Roggen war begehrt zur Ablieferung an die Reichsgetreide- stelle. Gerste hatte feste Haltung bei ruhigem Geschäft; Donaugerste Wurde besonders in Hamburg gekauft. Hafer hatte ziemlich feste Haltung; die der Preise wurde aber dureh Angebot von Ware behindert, die noch auf billige Dezemberfracht bezogen worden ist. Mais war für spätere Lieferung begehrt. Auch in den anderen Artikeln herrschte keste Stimmung. Preiserhöhungen in der Wirkerei-Industrie. Der Verein Deutscher Wirkerelen hat, wie die„Textil-⸗Woche“ erfährt, nach Verhandlungen mit dem Verband des Wirkwarengroß- handels und dem Reichsbund des Textil-Einzelhandels für die unter Preisvorbehalt aufgenommenen Aufträge folgende Zu- schläge festgesetzt: bis Februar 22: 1600 Proz, bis März 1400, April 1200, Mai 950, Juni 800, Juli 650, August 100, September 250, Oktober 120, November 40 Proz. Für rohe Strümpfe und Stoffe ermäßigen sich diese Sätze um 25 Prozent, für gefarbte und appretierte Stoſfe und gärnige unappretierte Strümpfe um 10 Prozent, für Baby-Artikel erhöhen sie sich um 25 Prozent, für Stofthandschuhe um 33% Prozent. Sehfffahrt Neueste Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschiffahrtsgesell- schaft, Hamburg. D.„Santa Fé“ am 27. 12. 22 in Rio de Janeira(ausg.); D.„Madeira“ am 27. 12. 22 4 Uhr nachm. von Rio de Janeiro noch Bahia(rück.); P.„Argentinia“ am 28. 12. 22 1 Uhr nachm. in Paranagua; D.„La Coruna“ am 29. 12. 22 10 Uhr mortgens in Coruna, 2 Uhr nachm. von Corung nach Vigo(ausg.); D.„Tenerife“ am 29. 12. 22 8 Uhr morgens in Leixbes(ausg.); B.„Bilbao“ am 29. 12. 22 morgens in Buenos Aires über Montevideo nach Vigo, Coruna und Ham- burg;„Tucuman“ am 29. 12. 22 10.15 Uhr abends von Ham- burg über Leixoes, Lissabon nach Santos, Paranagua Desterro und Rio Grande do Sul(ausg.)„Tucuman“ am 30 12. 22. 4 Uhr morgens in See. Schiffsnachrichten. Der Dampfer„Mauchuria“ der Amerika-Linie, Hamburg ist am 16. Dezember von Hamburg am 28. Dezemher nachmittags in Newyork angekommen.— Der Dampfer„Noordam“ ist am 20. Dezember von Rotterdam am 2. Jahuar 1923 vormittags in Newyork angekommen. Der Dampfer„Ryndam“ ist am 23. Dezember von Newyork am 3. Januar 1923 vormittags in Rotterdam angekommen. Schiftsbericht. Der Schnell-Postdampfer„Hansa“ der Hamburg-Amerika-Linie ist am 1. Januar 1923 in Newyork angekommen Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, General⸗Anzeiger, G. m. b., Mannhbeim, 6. Direktion: Ferdinand 5 Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller: für Hendels „Mannheimer 7 Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Tejl: Kurt nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Arzeigen. Kerl Hügel. 5 f 8 1 duktenmarkt heute eine entschiedene feste Tendenz ein. Die des Geschäftes ist aber nicht in großem kalls fester; man verlengt für Weizenfuttermehl 19 000 Mk., 4. Seite. Nr. 6 Steuerabzug. „Mit Wirkung vom 1. Januar 1923 an tritt folgende Aenderung Steuerbetr lohns g ſich: 1. für den Steuerpflichtigen und für ſeine zu ſeiner Haushaltung zählende Ehefrau a) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Monate um je 200 4 monatlich, b) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Wochen um je 48 4 wöchentlich, c) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Arbeitstage um je 8 1 täglich, ein: Der einzubehaltende d) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für 0 kürzere Zeiträume um je 2 für je zwei angefangene oder volle Arbeitsſtunden; L. für jedes zur Haushal tung des Steuerpflich⸗ tigen zählende minderjährige Kind im Sinne des 8 17 Abſ. 2 des Einkommenſteuergeſetzes a) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für ‚ volle Monate um 1000 monatlich, b) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Wochen um 240 wöchentlich, e) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Arbeitstage um 40 4 täglich, 0 d) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für kürzere Zeiträume um 10/ für je zwei angefangene oder volle Arbeitsſtunden; Kinder im Alter von mehr als 17 Jahren, die Arbeitseinkommen beziehen, werden nicht ge⸗ rechnet; „zur Abgeltung der nach§ 13 Abſ. 1 Nr.—7 des Geſetzes zuläſſigen Abzüge 5 a) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Monate um 1000 4 monatlich, b) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für volle Wochen um 240 wöchentlich. e) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für polle Arbeitstage um 40 täglich, 2 d) im Falle der Zahlung des Arbeitslohns für kürzere Zeiträume um 10 für je zwei angefangene oder volle Arbeitsſtunden. —. Antrag iſt eine Erhöhung dieſer Beträge zuzulaſſen, wenn der Steuerpflichtige nachweiſt, daß die ihm zuſtehenden Abzüge im Sinne des § 13 Abſ. 1 Nr.—7 des Geſetzes den Betrag von 120 000„ um mindeſtens 10 000 4 über⸗ ſteigen. Ueber den Antrag entſcheidet das Finanz⸗ amt. Anträge auf Berückſichtigung weiterer Familien⸗ angeböriger oder mittelloſer Angehöriger ſind vom 1. Januar 1923 an das ganze Jahr hindurch zu⸗ läſſig, und zwar ohne Rückſicht auf die Zahl der neu hinzutretenden. Merkblätter, aus denen die neu feſtgeſetzten Ermäßigungen bei monatlicher, wöchentlicher, täg⸗ licher oder zweiſtündlicher Lohnberechnung für einen beſtimmten Familienſtand unmittelbar ab⸗ geleſen werden können, werden von den Finanz⸗ ämtern und Steuereinnehmereien auf Anſuchen unentgeltlich an die Arbeitgeber und Arbeitnehmer abgegeben. Sie ſind beim Finanzamt Mannheim im Geſchäftszuimmer Nr. 406(Schloß, rechter Flügel, 2. Stock) erhältlich. An Stelle der den Steuerbüchern für 1923 aufgedruckten Ermäßigungen ſind beim Steuer⸗ abzug die oben bekannt gegebenen Ermäßigungen zu berückſichtigen. Die Steuerbücher darf der Arbeitgeber jedoch nicht abändern; auch iſt der im Steuerbuch eingetragene Familienſtand(Kinder⸗ zahl uſw.) für den Arbeitgeber unbedingt maß⸗ gebend. 5¹ Mannheim, den 30. Dezember 1922. Finauzamt. Den Kaufleuten Friedrich Boſſert, P 1. 2, und Rudolf Tiſcher, Rheinhäuſerſtr. 20, hier, wurde mit Entſchließung des Miniſteriums des Innern vorbehaltlich jederzeitigen Widerrufs für die Zeit bis 31. Dezember 1923 die Erlaubnis erteilt, innerhalb der Stadt Mannheim, ſowie anläßlich der vom Bad. Rennverein in Mannheim veran⸗ ſtalteten Rennen auf der Mannheimer Rennbahn;? gewerbsmäßige Wetten bei öffentlichen Leiſtungs⸗ prüfungen für Pferde abzuſchließen oder zu 85 urttteln. Mannheim, den 27. Dezember 1922. Badiſches Bezirksamt— Polizeidirektion D. 8 Tigaretten-Verkauf! Gorlon, Nr. 585, m. u. o. G. „ Stolz, m. u. o. G. 8 „ Perle, o.., dick rund, Nr. 333, m. u. o..,— — Malbe funm pd durch die Generalvertretung der Zigarettenfabrik„Gorlon““ ZBerkes& Dort, Fraukfurt a. A. 25 Lützovrstrasse 9. El60 Ein grosser Honis-Markt findet am Samstag, den 6. und Montag, den 8. Jannar im Lokal„Hohenſtaufen“ O 3, à ſtatt. Der Honig iſt garantiert rein von eigener Bienenzucht. Preis 1000 Mk. per Pfund. Gefäße mitbringen. 7597 Imkerei Hermann Lehmann, Sandhofen. Zur Herſtellung eines Artikels der Metallwarenbranche wird eine gut eingerichtete und ausdehnungsfähige Melallwareniabrik geſucht. Die Reflektanten ſind 2 er⸗ faahrene, tüchtige Herren(Ing. u Kauf- 80 mann), welche ſofortigen 8 Kauf od. Beieinngung bdurchführen wollen. Angebote erb. u. S. V. 31 an die Geſch. d. Bl. 7622 fiiale U e Beteiligung gesucht. Büro, Lagerräume, im Stadt⸗Zentrum, ſowie einige hunderttauſend Mark ſtehen zur Verfügung B7870 Angebote u. J. D. 36 an die Geſchäftsſtelle d. 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