Bezugspreiſe: In mMannhelm u. umgedung frel ine Haus ſom e durch die hoſt bezogen ohge deſtaugeld monatl. Mk. 1200.— freldleidend. Einzeinummer Mk. 20.— Lie 30.—. poſiſcheckkonte nr. 178% Karisruht in gaden und Nr. 2917 Ludwigshafen am Khein. Heuptgeſchäfteteue Manndelm, E 6. 2. Geſchäfts⸗ nebenſtelle Neckarſtaßt, Walshofſtraße Nr. 6. Fernſprecher nummer 731, 702, 70%3, 7, 703. Telegrumm-⸗areſſe: Seneralenzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz u. Nocht. Modezeitung. Aus Zeit u. Leben mit Anzgeigenpreiſe: del vorauezahlung die kl. Zeile me. 120.— engef. u. Lam Reu⸗nz. 30% Nacht. Reblomen mk. 509.— neſchluß: Mittagblant vorm. s% Uhr, Abenddl. nachm, 2½ Uhr. Für Nazeigen an beſtimmt. Tagen len u. Rusgaben 8 5 keelks, Steiebs⸗-⸗- ſtdeun gen uſw. berechtigen zu teln. Erſazanſprichen usgef. oder beſcheänkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von nzeigen. Rufträge oprch Fernſpeecher ohne Sewähr Mannheimer Srauen⸗Seitung u. Mannheimer Muſik-⸗Seftung ——— enl. 65 N rgebmsioſer 2 Reine Ausgleichsmöglichbei Das Ende Die geſtern Mittag noch von den Pariſer Blättern gefliſſentlich rbreitete Meinung, daß ſich trotz des Ernſtes der Lage die erſten A; hen einer beruhigenden Entſpannung bemerkbar machten, weil belgiſche oder italieniſche Vermittlungsvorſchläge in Ausſicht wären, war nur ein flüchtiges Zwiſchenſpiel. Die Skeptiker, die nach dem vermeidlich hielten, haben Recht behalten. Der unverſöhnliche Gegenſatz, den der belgiſche Miniſterpräſident mit bedauernden Wor⸗ ten feſtgeſtellt hatte, ließ ſich denn doch nicht mehr überbrücken, ſo daß nicht einmal mehr das bisher ſtets noch erfolgreiche Mittel der Verta⸗ gung angewandt werden konnte. Poincare iſt unbekümmert um alle Schwierigkeiten, ja ſogar um den Preis des Bruchs der Entente ſelbſt ohne abzuirren ſeinem Ziele zugeſchritten, und er kann heute den Er⸗ folg für ſich buchen, daß nunmehr Frankreich freie Bahn gegen „Erfolg“ für Frankreich erweiſen wird, muß füglich bezwelfelt wer⸗ den; denn die Durchführung der Gewaltpolitik bringt mit tödlicher Bewißheit neue Verwicklungen für die franzöſiſche Außenpolitik mit ſich. Auch iſt in Lauſanne noch keine Entſcheidung gefallen! Nachdem nunmehr auch die Reparationskommiſſion, ſalls ſie überhaupt noch beſtehen bleibt, ein Ausführungsorgan der franzöſiſchen Politik werden wird, ſind kaum noch irgendwelche Hemmniſſe, ſelbſt wenn dieſe auch nur noch formaler Natur wären, zu erwarten. Für unſer Deutſchland, das auf der Pariſer Konferenz überhaupt nicht zu Wort gekommen iſt, hebt nunmehr eine Zeit erneuter ſtärkſter Nervenbelaſtungen und ſchlimmſter Vedrohungen an, ohne daß ſich zurzeit die Möglichkeit eines Ausweges ergibt. Wenn je, dann iſt heute ein einiges Deutſchland die ein⸗ zige Forderung, die der Staat an ſeine Bürger ſtellen muß. Des⸗ halb mögen auch in den Erörterungen der Parlamente und der Preſſe alle ſtrittigen Meinungsverſchiedenheiten verſchwinden, ſo⸗ lange das Vaterland in Gefahr iſt.„Wir müſſen ſein ein einig Volk von Brüdern.“ Dle letzte Sitzung mieſte ſich folgendermaßen ab: Zu Beginn der geſtrigen Nachmittagsſitzung um 3 Uhr verlas Marquis Della Torretta die neuen italieniſchen Vor⸗ ſchläge, die nach der Havasagentur dem franzöſiſchen Plan merklich nahekommen und ſich vor allem der Beſchlagnahme der Pfänder als Gegenleiſtung für das Moratorium anſchließen. Torretta hob hervor, Italien könne bei einer Abänderung des Ver⸗ „ſailler Vertrags von Oeſterreich⸗Ungarn keine Zahl ungen er⸗ langen. Er habe geglaubt, als Kompenſation einen Anteil an der deutſchen Zahlung beanſpruchen zu können. Wie Havas weiter berichtet, hat dann Poincare die am Mittpoch von Bonar Law vorgebrachten Einwendungen beantwor⸗ tet. Im Anſchluß daran verlangte der engliſche Miniſter⸗ präſident die Erörterung einer Note, die er am frühen Nach⸗ mittag der Konferenz übergeben hatte und in der die geſtern von Poincare geübte Kritik an dem engliſchen Plan beantwortet wurde. Bonar Law betonte ausdrücklich, daß Frankreichs Pläne eine A b⸗ weichung von den Beſtimmuüngen des Friedensver⸗ trages darſtellen. Poincare rege an, daß das Garantiekomitee die Macht erhalten ſolle, Ausgaben zu verbieten, die das deutſche Staats⸗ budget vorſteht und ferner die Erhöhung deutſcher Steuern an⸗ ordnen könne. Solche Machtmaßnahmen gingen aber zweifellos über die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages hinaus. 8 Poincare erklärte, daß er ſtie zur Kenntnis genommen habe und daß es ihm genüge, feſtzuſtellen, daß dieſes Dokument den Grundſatz der Pfänderbeſchlagnahme, den die franzöſiſche Regierung für unerläßlich erachte, ablehne und daß es ihm deshalb un⸗ möglich erſcheine, in die von Bonar Law verlangten Erörte⸗ rungen einzutreten. Indeſſen wurde auf Drängen der ſta⸗ lieniſchen Delegation und der belgiſchen Vertreter vereinbart, daß jede der Delegationen für ſich den engliſchen Entwurf und die italieniſchen Pläne einer Prüfung unterziehen ſollen und die nferenzverhandlungen eine Stunde ſpäter wieder aufgenommen würden. Die belgiſche, die italieniſche und die franzöſiſche Delegation zogen ſich darauf gegen halb 5 Uhr jede in einen beſonderen Raum zurück, um die gewünſchte raſche Ueberprüfung vorzunehmen, wäh⸗ rend die engliſche Delegation ſich in ihr Hotel begab. Gegenſeilige Freundſchaftserklärungen Die zweite Sitzung wurde gegen 6 Uhr wieder aufgenommen. Bonar Law gab folgende Erklärungen ab: „Die Regierung Seiner Mapſeſtät iſt, nachdem ſie die fran⸗ zöſiſchen Vorſchläge mit der größten Aufmerkſamkeit geprüft hat, zu der klaren Anſicht gekommen, daß dieſe Vorſchläge, wenn man . zeitigen werden, die ſie erreichen ſollen, ſondern wahrſcheinlich ernſte und ſelbſt unheilvolle Folgen für die wirtſchafkliche cage Guropas nach ſich ziehen werden. Unter dieſen Umſtänden kann ſich die örttiſche Negierung dieſen Vorſchlägen weder anſchlleßen, noch eine Verantwortung hierfür übernehmen. Die Regierung Seiner Majsſtät will aber zu gleicher Zeit der Regierung der fran⸗ zöſiſchen Republik verſichern., daß ſie es außerordentlich de⸗ dauert, daß eine unverſöhnliche Meinungsver⸗ ſchiedenheit in einer ſo ernſten Angelegenhelt beſteht, daß Aäaber dadurch die freundſchaftlichen Gefühle nicht nur der britiſchen Regierung, ſondern, wie ſie überzeugt iſt, des ö ten oder Komp Verlauf der Mittwochſitzung den Abbruch der Konferenz für un⸗ Deutſchland beſitzt. Ob ſich dies allerdings in der Zukunft als ein ſie zur Ausführung bringt, nicht nur nicht die Ergebniſſe 425 8 — 2 8 2* 1 Ja ri Poircare erwiderte hierauf mit folgender Erklärung: „Die Regierung der franzöſiſchen Republik hat ihrerſeits die britiſchen Vorſchläge ſehr aufmerkſam und ſehr ſtreng geprüft. Je mehr ſie ſie ſtudiert hat, deſto mehr mußde ſie erkennen, daß ſie eine weſentliche Herabſetzung der franzöſiſchen Forderungen in ſich ſchließen, ſowie ein Umſtoßen des Vertrages von Verſailles und daß es unmöglich ſei, eine derartige Löſung anzunehmen. Die Regierung der Repuulik bedauert lebhaft, daß ſie ſich über dieſe ernſte Frage mit der britiſchen Regierung nicht hat einigen können, aber ſie dankt der britiſchen Regierung für ihre freundſchaftlichen Gefühle und ſie kann ihr die Verſicherung geben, daß trotz dieſer Verſchiedenheit der Anſichten die Gefühle der Rogierung der franzöſiſchen Republik und der franzöſiſchen Nation gegenüber England unveränder⸗ lich herzlich bleiben werden.“ Mit Abbruch der Sitzung um.40 Uhr war auch die Konferenz beendet. Die engliſche Abordnung wird Paris heute Freitag früh, die belgiſche Abordnung heute abend verlaſſen. Heute finden zwiſchen der fralizöſiſchen, italieniſchen und belgiſchen Abord⸗ nung noch Beſprechungen ſtatt. England und die übrige Entente Trotz der— äußerlich— herzlichen Freundſchaftsworte, mit denen ſich Bonar Law und Poincare in der Schlußſitzung gegenſeitig bedachten, iſt der Bruch zwiſchen England und den übrigen Staaten der Entente da. Sofort erſcheinen natürlich ſchon neue Kombina⸗ tionsmöglichkeiten. Frankreich wird vorausſichtli chverſuchen, eine be⸗ ſondere Einigung mit Italien und Belgien mit Ausſchluß von England zu treffen. Man erwartet allerdings dem„Lok. Anz.“ zu⸗ folge, daß England eine neue Annäherung an Frankreich verſuchen werde. Die franzöſiſche Diplomatie beabſichtige jetzt, dem Bruch eine Formel zu geben, die nicht allzuſehr auf den franzöſiſch-engliſchen Veziehungen laſte. In einem Leitartikel ſchreibt die„Daily Mall“, Bonar La w habe die Entente gefährdet und Deutſchland in die Hände ge⸗ ſpielt. Die Deutſchen würden endlich das Ziel erreichen, nach dem ſie ſeit dem Waffenſtillſtand ſtrebten. Dem Anſchein nach hätten ſie jedenfalls Großbritannien und Frankreich getrennt. Das Blatt bezweifelt, oß das Vorgehen Vonar Laws in Paris von der Mehrheit ſeiner Anhänger im Unterhaus gutgeheißen würde und fordert weitere Bemühungen in Paris in elfter Stunde. „Daily Chronicle“ ſchreibt dagegen, wenn Poincare ſage, daß England ſein Programm mit allen ſeinen annexioniſtiſchen Eigen⸗ ſchaften als Minimum annehmen müſſe, ſo könne es nur die Antwort geben: Großbritannien könne unmöglich daran teilneh⸗ men. In franzöſiſchen Augen ſei der Grundfehler des britiſchen Planes der, daß er nicht nur eine gegenwärtige Preisgabe der Ruhr⸗ invaſion bedeute, ſondern wahrſcheinlich durch ſeinen vollſtändigen Erfolg den Franzoſen jeden Vorwand nehmen würde, ſpäter in das Ruhrgebiet einzudringen. Das ganze Werk der Wiederholung der Politik Ludwigs XIV., nämlich die Zerſtückelung Deutſch⸗ lands, die Vernichtung ſeiner Induſtrie, die Abſonderung eines deut⸗ ſchen Gebietsteiles, die Unterfochung ſenes Teiles, die Bewegung fran⸗ zöſiſcher Truppen hierin und die Entſendung franzöſiſcher Beamter dorthin würde wahrſcheinlich jeder Zrundlage beraubt werden. Da⸗ mit Frankreich dies tun könne, ſei es notwendig, daß ein Deutſchland vorhanden ſei, das ſeine Schulden nicht bezahle. Zwiſchen dieſer ſo enthüllten Mentalität der Beherrſcher Frankreichs und der Mentalität des geſamten britiſchen Volkes liege eine Kluft. 5 Franzöſiſche Kommentare zum Abbruch der Konferenz Der Abbruch der Konferenz wird von den Pariſer Blättern mit großer Vorſicht beſprochen. Der Abbruch ſei durch die Meldun⸗ gen aus Lauſanne ſtark beeinflußt worden. In Moſſul ſei anſcheinend England von den franzöſiſchen Delegierten im Stich gelaſſen worden, weil Bonar Law nicht zu bewegen war, ſich der franzöſiſchen Auffaſſung in der Reparationsfrage anzuſchließen. Dahin deute wenigſtens eine Bemerkung des„Journal des Debats“, ob dieſe Politik tatfächlich den Anſichten des franzöſiſchen Miniſter⸗ präſidenten entſpreche, das werde ſich aus den Erklärungen ergeben, die Poincaré nicht vermeiden könne. Die franzöſiſchen Informationen ſind zunächſt darauf berechnet, die öffentliche Meinung der Welt im Sinne Frankreichs zu beein⸗ fluſſen. Das geht auch aus der Tatſache hervor, daß die von den franzöſiſchen Zeitungen verbreitete Nachricht, der entliſche Dele⸗ gierte wolle aus der Reparationskommiſſion, ausſcheiden, nicht den Tatſachen entſpricht. Die nationaliſtiſche„Liberts“ überſchreibt den geſtrigen Abendleitartikel mit der Ueberſchrift:„Der glückliche Bruch“. Englands Haltung müſſe aber noch abgewartet werden. Bonar Laws Abreiſe wird nach dem„Temps“ mit Ruhe aufgenom⸗ men. Die„Liberté“ wirft Poincars vor, den alten engliſchen Trick zu verſuchen, Frankreich zu iſolieren. Der„Intranſigeant“ ſtellt nach einer Umfrage feſt, daß Frankxeich bei einem iſolierten Vorgehen allenfalls auf Belgien, aber auf keinen anderen Alliierten rechnen könne. Die nächſten Maßnahmen Frankreichs Von amtlicher franzöſtſcher Seite wird erklärt, der Abbruch der Pariſer Konferenz bedeute keineswegs, daß Frankreich ſo⸗ fort zur militäriſchen Beſetzung des Ruhrgebiets und zur Durch⸗ führung der Sanktionen greifen werde. Vor dem 16. Januar werde auf keinen Fall etwas Entſcheidendes geſchehen. Zur neuen Lage und zu der Gefahr, daß Frankreich iſoliert vor⸗ geht, ſchreibt die„Veſſ. Stg.“, es ſei noch einmel betont. daß die franzöſiſche Interpretation der Sanktionsfrage nach deutſcher Auf⸗ faſſung als in Widerſpruch zu dem Wortlaut und Sinn des Verſailler Vertrages ſtehend betrachtet wird. Nach deutſcher Aus⸗ legung ſind nur gemeinſame Maßnahmen der alliierten Mächte zu⸗ läſſig und nur ſolche, die ſich ſtreng im Rahmen des Wirtſchaftlichen 2 britiſchen Volkes gegenüber der franzöſiſchen Regierung und dem franzöſiſchen Volte eee⸗ hoheit umanget romiſſe— Abreiſe der engliſchen Delegat Auslaſſung, hält die deutſche Regierung an der Ueberzeugung feſt, Ronſerenz ion— Bruch der Entente! Die Reparaflonskommiſſion ſoll„feſiſtellen“ Berlin, 5. Jan.(Von unſ. Berl. Büro) Wie der Ztg.“ aus Paris gemeldet wird, will Poincare durch die franzöſt ſche Delegation in der Reparationskommiſſion dee Feſtſtellung einer vorſätzlichen deutſchen Nichterfülltung in der Froge der Kohlenlieferungen beantragen. hat bereits erklärt, daß er an dieſer Kommiſſionsſitzung nicht teilnehmen werde. Frankreich will darauf beſtehen, daß die Abweſenheit Brad⸗ burys in zwei Sitzungenffeſtgeſtellt wird, damit die Nicht⸗ erfüllung, die dann dem Friedensvertrag entſpräche, in der dritten Sitzung trotz der Abweſenheit des engliſchen Delegierten feſtgeſtellt werden kann. Moratorium und Naturallieferungen Paincaré hatte Beſprechungen mit dem Kriegs⸗ miniſter, dem Miniſter für die befreiten Gebiete und dem Vor⸗ ſitzenden des Wiederherſtellungsausſchuſſes. Dann verfaßte er eine Note auf Grund der Einwendungen in der Frage der Fort⸗ ſetzung der deutſchen Naturallieferungen während der Dauer des Moratoriums. In dem Schreiben heißt es: „Zahlungen in Papiermark ſtatt Naturallieferungen, wozu Deutſchland verpflichtet ſei, bedeuteten für Deutſchland ſicherlich eine Laſt, aber Deutſchland könne während der Dauer des Mora⸗- toriums gewiſſe Naturallieferungen leiſten und die Mark trotzdem ſtabiliſieren. Wenn dieſer Wille nicht beſtehe, ſo werde das Debacle der Mark fortdauern, ſelbſt wenn Deutſchland von den Naturalliefedungen befreit würde.“ 8 Damit iſt endlich die Formel gefunden, mit der die ſiſche Regierung auf jeden Markſturz antworten kann. Eine neutrale Kritik an Frankreich Der„Berner Bund“ betont die große Beunruhigung, die durch die franzöſiſchen Sanktionspläne hervorgerufen würden. Wie oft hätte Fraänkreich nicht ſeine Friedensliebe betont. Nun ſähe Poincarés Programm außer Pfändern auch Sanktionen vor und zwar Sanktionen, die gegen das wirtſchaftliche Herz Deutſch⸗ lands gerichtet ſind. Die franzöſiſche Annezions⸗ politik, ſo ſchreibt das Blatt, deren Vorhandenſein immer wieder von Poincars beſtritten wurde,ſ hat die Maske abge⸗ worfen. Sie ſteht vor aller Welt unverhüllt da. Die Faltung der deutſchen Regierung Eine amtliche Erklärung zu dem Schluß der Pariſer Konferenz Amtlicherſeits wird in Berlin zu dem Schluß der Pariſer Konferenz darauf hingewieſen, daß nicht einmal der engliſche Repa⸗ rationsplan, der für Deutſchland eine Geſamtſchuld von nahezu 40 Milliarden Goldmark vorſah und der die deutſche Leiſtungsfähigkeit bei weitem überſchritt, angenommen worden ſei. In Deutſchland hätte man gehofft, daß man endlich vier Jahre nach dem Kriegsſchluß ei 35 ausführbare Löfung des Reparationsproblems finden werde, um Europa aus dem wirtſchaftlichen Chaos zu retten, in das es durch eine politiſche Behandlung des rein wirtſchaftlichen Themas geſtü worden ſei. Dieſe Hoffnung habe ſich nicht erfüllt. Die deutſche gierung habe mit den maßgebenden Faktoren der deutſchen irt⸗ ſchaft eine eingehende Unterſuchung über die wirtſchaftliche Leiſtungs⸗ fähigkeit angeſtellt. Ddie Vorſchläge gingen bis an die franzõ⸗ 5 ü u erſte Grenze. Deutſchland hütte das Erſuchen geſtellt, ieſ Vorſchläge entgegenzunehmen. Deutſchland ſei nicht gehört wörde obwohlſes nach dem Perſailler Vertrag darauf Anſpruch hatte. deutſchen Vorſchläge ſeien anders als in London nicht einmal e gegengenommen worden. Die deutſche Regierung habe angeſichts der Abletznung des engliſchen Reparationsplanes davon abgeſehen, ihr Vorſchläge der Konferenz unaufgefordert zur Kenntnis zu bringen Trotz dieſer neuen Enttäuſchung, heißt es in der amtlicher daß nur eine vernünftige und für Deutſchland tragbare Löſung der Reparationsfrage Europa vor dem ſonſt unvermeid⸗ lichen Ruin bewahren kann. Sie wird ſich von dem Weg, wie er durch die Note vom 14. November und die darauffolgend Erklärungen vorgezeichnet iſt und wie er vom Reichstag gebilligt w den iſt, nicht abdrängen laſſen. 4 Was nun: e] Berlin, 5. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Daß die Konferenz in Paris ergebnislos ausgehen würde, hatte man in Berſmer politi⸗ ſchen Kreiſen in den letzten 24 Stunden erwartet. Daß dieſes Ende ſich aber unter ſobrüsken Formen vollzogen hat, iſt beinage überraſchend gekommen. Ueber den Ernſt der Lage gibt ſich wohl njemand noch irgend welchen Zweifeln hin. Die Frage bleibt nur— in der Hauptſache iſt es auch die einzige, die in den heutigen Morgenblättern erörtert wird—: wie wird dieſe ernfte Lage ſich für Deutſchland auswirken? Hier und da ſucht man ſich damit zu tröſten, daß uns ja noch eine kleine Galgenfriſt bleibt. Das ift der Standpunkt des„Vorwärts“, der ausrechnet, daß imn noch alles nach Recht und Geſetz gehen müſſe, daß zunächſt Reparationskommiſſion unſer Moratorium abgelehnt haben muß, daß Deutſchland den am 15. Januar fälligen Vetrag nicht bezahlt haben und eine vorſätzliche Verfehlung feſtgeſtellt ſein muß, und daß erſt dann nach Einigung der Alliierten über die Ergreifung vo Maßnahmen die ſogenannten Sanktionen vertragsmäßig zuläſſig wären. Ohne dieſe Einigung wären ſie im völkerrechtllichen Sinne „feindliche Handlungen“. 5 Fragt ſich nur, ob es nach dem geſtrigen Abbruch, der zugleich dock auch in gewiſſem Ausmaß einen Bruch einſchließt, eine Re⸗ varationskommiſſion tatſächlich noch gibt. Die Rechnung des „Vorwärts“ ſtimmt zudem auch inſofern nicht ganz, als Poinc vorſichtig genug geweſen iſt, wenigſtens im Falle der Hol lieferungen eln Verſchulden Deutſchlands feſtſtellen zu laſſen. Indeſſen wird es wohl ſtimmen, daß wir noch bis zum 16. Januar vor dem fra ſiſchen Zewaltſtreich ſicher ſein werden. Aber was dann? „Vorwäcts“ rät. die kritiſche Entwicklung dieſer Frage kaltblütig zu beobachten und ſede ſich bletende Helegenheit zu ergreifen, um eine vielleicht noch mögliche Beſſerung der Lage herbeizufütren. An der? Willen dazu wird es auf deulſcher Seite gereiß in dieſen Tagen ebenſo wenig ſehlen, wie es bisher daran gefehlt hat. In der„Deutſchen Allgem Stg.“ erklärt Paul Lenſch:„Nu ſei die Stunde gefommen, woe die deutſche Regierung ven den alten diplomatiſchen Gebräuchen ſich froi machen und ihr Angebot o und Finanziellen halten und die deutſche Staats⸗ und Verwaltungs⸗ ſtet kaſſen 00 0 195 öffentlichen müffe. Die deuiſchen Intereſſen verlangen, das deutſche Angebot bekannt— Wer geſtellt wird.“ Dieſer Vorſchlag hat lebenſals manche 2. Seite. Nr. 7 R n Mmannheimer General⸗Unzeiger Minlag-Ausgabe) umſomehr, als wir die ſonſt in der ſtarken Welt übliche Antwort auf„im völkerrechtlichen Sinne feindlichen Handlungen“, wie die Dinge liegen, ja nun doch einmal nicht geben können. Mehr, als die Weiterentwicklung abzuwarten, bleibt uns leider nicht möglich. Der vorzeitige und gewaltſame Abſchluß der Pariſer Konferenz hat in der Sache ſelbſt für die deutſche Regierung und das deutſche Parlament nichts geändert. Das Kabinett Cuno hat ſeine Haltung zur Reparationsfrage endgültig feſtgelegt Es wird und es kann von ſeinem letzten Vorſchlag, hinter dem die deutſche Wirtſchaft in ihrer Geſamtheit, die Induſtrie und die Gewerkſchaften ſtehen, nicht abweichen. Vielfach glaubt man, daß es ſich nur um ein Durchgangsſtadium handle, und daß die Poincareſche Ge⸗ waltpolitik über kurz oder lang ſich totlaufen werde. Hier und da ſetzt man ſeine Hoffnungen auch auf die engliſch⸗amerikaniſchen Mühlen, die dieſe Poincareſche Politik und ihn ſelber dazu früher oder ſpäter zermahlen werden. Immerhin hat das„B..“ recht: Für das deutſche Volk bedeute ein ſolches Durchgangsſtadium nicht weniger als ein Durchgang durch einen neuen Höllenkreis und Qualen von Demütigungen und Gefahren. Das„B..“ meint, die Parole der Stunde ſei die Zurückſtellungallerinneren Feihden, die völlige nationale Geſchloſſenheit und eee eee den ungerechten Forderungen die Stirne zu bieten und die Folgen mit Ruhe zu tragen. An ſolcher Geſchloſſen⸗ heit und Entſchloſſenheit wird man in dieſen Tagen wohl nicht zwei⸗ feln dürfen. Ob der Reichstag unter den obwaltenden Umiſtänden ſchon vor dem 16. Januar einberufen wird, iſt noch nicht entſchieden. Unmöglich iſt es nicht. Die Regierung wird in einer Kabinetts⸗ fitzung im Laufe des heutigen Vormittags zu den durch den Ab⸗ bruch der Konferenz aufgerührten Problemen Stellung nehmen müſſen. Weitere Berliner Preſſeſtimmen Ueber die politiſche Seite des Scheiterns der Konferenz ſchreiben die Berliner Blätter, daß der annexioniſtiſche Geiſt der franzöſiſchen Politik, der die Reparationsfrage vom Tage der ſtedaktion des Verſailler Vertrages an durch alle Stadien der Verhandlungen hindurch nur als Vorwand der Durchſetzung der Rhein⸗ und Ruhr⸗Angliederung auf Umwegen benutzt hatte, die Konferenz geſprengt hat. Das„B..“ ſchreibt: Der franzöſiſche Miniſterrat hat die engliſchen Vorſchläge, weil ſie die Möglichkeit einer allmählichen Befreiung Deutſchlands aus der Knechtſchaft zu bieten ſchienen, abgelehnt, um jener An nexionspolitik Frankreichs Raum zu ſchaffen.— Die„Nordd. Allg. Ztg.“ ſagt: Die franzö⸗ ſiſche Regierung beweiſt von neuem. daß es ihr nicht auf eine Erledigung der Reparationsfrage, ſondern auf die machtpoli⸗ tiſche Befriedigung imperialiſtiſcher Gelüſte ankommt. Ein furchtbares Verbrechen an Europa bereitet ſich ſo vor. Das deutſche Volk wird in Stolz und in Ruhe zur Regierung ſtehen. Schwere Stunden liegen vor uns; ſie ſollen ein ſtarkes Geſchlecht finden.— Der„.⸗A.“, der den Gedanken an einen Krieg wegen der Wehrloſigkeit Deutſchlands als Tollhäuslertum bezeichnet, ſagt: Verzagen wir dimmer! Auch dieſer Wahnſinn wird ſich ausraſen. So trüb die Zukunft vor uns ſteht, nur wenn Deutſchland ſich ſelbſt aufgibt, iſt es verloren. Das deutſche Garantie⸗Angebot Ein„Kommentar“ Poincares Poincare hat, dem franzöſiſchen Botſchafter in Waſhington telegraphiſch mitgeteilt, daß er von dem franzöſiſchen Botſchafter in Berlin ein Reſümee der Erklärungen des deutſchen Außen⸗ miniſters Dr. Roſenberg an den Verliner Korreſpondenten der „Aſſociated Preß“ über den Vorſchlag eines Sicherheitspaktes er⸗ halten habe. Poincare kommentiert in ſeinem Telegramm das Reſümee wie folgt: Dieſe Erklärungen des Miniſters Roſenberg ſind ſehr bezeich⸗ nend. Ich bitte Sie, mit Staatsſekretär Hughes darüber zu ſprechen und ihn darauf aufmerkſam zu machen, 1. daß der Zweck Deutſchlands, als es dieſe Vorſchläge machte, wie Miniſter Roſenberg zugibt, offenbar der war, uns zur Räumung des linken Rheinufers zu veranlaſſen, bevor Deutſchland ſeine Verpflichtungen erfüllt habe: 2. daß es Unſinn iſt zu behaupten, Deutſchland wäre, bevor es in den Völkerbund eingetreten iſt, nicht allen Beftimmungen des Verſailler Vertrages unterworfen, die ſeine Unterſchrift tragen, und es ſtände ihm heute frei, Frankreich anzugreifen; 3. daß der Vorſchlag, Frankreich, Ialien und England nicht anzugreifen, es Deutſchland völlig freiſtellt, unſere kleinen Ver⸗ bündeten, namentlich Polen und die Tſchecho⸗Slowakel, ja ſogar Neutrale mie Dänemark, anzugreiſen, um die von Dänen und Polen bewohnten Gebiete wieder an ſich zu reißen und mit der Vorbereitung ſeiner Vorherrſchaft über Europa wieder von neuem u beginnen. Wir wiſſen ſchon jetzt ſehr gut, daß Deutſchland, ſo⸗ ald es wieder Krieg anfangen will, ſich von neuem auf die kleinen Nationen ſtürzen wird. Sein Sicherheitsplan würde ihm das Recht dazu nicht nehmen und würde es uns verſagen, ihnen zu Hilfe zu kommen. Eine Antwort auf dieſe unerhörte Behauptung Poincares wird, wie das Wolffſche Büro hört, nicht ausbleiben. Rückteitt des belgiſchen Kabinetts Der belgiſche Miniſterpräſident Theunis hat ſofort nach der Beendigung der Konferenz in einem an den König gerichteten Tele⸗ gramm ſeine Demiſſion eingereicht, der ausſchließlich inner⸗ politiſche Urſachen(die Vlamiſierung der Genter Univerſität) zu Grunde liegen. N eeeeeeeeeeee Konzertverein Mannheim Das Budapeſler Quartett Wie zwei Eckpfeiler ſtehen am Anfang und am Ende der dies⸗ winterlichen Konzertreihe des Konzertvereins zwei Quartett⸗ vereinigungen, die zu den begnadetſten gehören. Anfang Oktober konnte man die„Buſchs“ bewundern, den letzten der vier Konzert⸗ abende krönte das„Budapeſter JQuartett“— die Herren Emil Hauſer, Stefan Ipolyi, Emerich Pogaäny und Harry Son— die übrigens in Kopenhagen leben. Wer kannte in Mannheim etwas von dieſer herrlichen Viereinigkeit, die auf dem zweiten Rheiniſchen Kammermuſikfeſt mit Bela Vartoks Quartett die„fabelhafteſte Quar⸗ tettleiſtung“ zeitigte? Sie kam, ſpielte und ſiegte. Was den geſtrigen Abend zu einem überragenden muſikaliſchen Ereignis geſtaltete, war nicht allein die keinem der drei geſpielten Werke gegenüber ver⸗ ſagende Fähigkeit, über die obſektiv unangreifbare Wiedergabe hinaus jedem Satz den Strom reichen, perſönlichen Lebens einzuflößen, un⸗ gehemmt durch jedwede Rückſicht techniſcher Natur, ſondern auch die ideell vollendete Zuſammenfeſſung von urſprünglichem Muſizier⸗ temperament, ſinnenfreudigem Klangzauber, die erleſene Kultur des Geſchmacks und die einheinlche Konzentrationsfähigkeit der Einzel⸗ glieder. Uleber der Ausdrucksgewalt der vier Stimmen vergaß man die vier Spieler und hörte nur die Werke reden. Es wäre darum miißia, jeden Inſtrumentaliſten dieſet perſonalen Vierteilung einer geſonderten Betrachtung zu unte iehen. In dieſem Bündnis wird offenbar. daß ein Quartett keimneriei Bruchrechnung verträgt. Die Kunſt der„Budapeſter“ iſt adelige Kunſt: denn was dieſe vier Künſt⸗ ler boten, war eine Offenbarung, war reſtloſe Erfüuung eines Interpretationsideals. Entgegen der Vortrgasfolge leiteten ſie den Abend ein mit dem F⸗dur⸗Streichguartett von Maurice Ravel, das hier erſtmals um Erkitngen kam Das in vier knapp geformte Sätze zerfallende erk zeigt die bekannte Art des franzöſiſchen Impreſſionismus in der Richtung Debuſſy Es beweg ſich alles in der Sphäre der Stimmung und des Empfindungsgemäßen Probleme der Ge⸗ ſinnung werden nicht aufgerollt Techniſche Bravour muſikaliſcher Eſprit blitzt allenthalben auf, aber das Herz geht leer aus, ſowohl in dem einleitenden Allegro, wie in dem witzigen. humorvollen Plecicato⸗Satz. dem eine weiter ausiadende gegenfätzliche Kantilene um Mangel wird als auch in dem langſamen Satz— wie er⸗ ſchlteert doch in dieſen Sätzen der Sturmesodem Beethovenſcher Her⸗ Allein die zensglut!— und in dem leidenſchaftſichen Finale. glänzende Aufführung, wobei der Primgeiger— ein Seveik⸗Schüler — einen berückenden ſinnlichen Ton erzeugte, war ein Triumph. Mehr aber noch in dem nun folgenden D⸗dur⸗Quartett von Felſx * dem chineſiſchen Parlament zur Rat Kriſis auch in Lauſannel „Aus Konſtantinopel wird gemeldet, die aus Angora ein⸗ gelauſenen peſſimiſtiſchen Nachrichten haben unter der türkiſchen Be⸗ völkerunggroße Erregung hervorgerufen, die von der Preſſe noch geſchürt werden. In nationaliſtiſchen Blättern erklärt man den Abbruch der Lauſanner Konferenz als unvermeid⸗ lich und verlangt, daß jetzt die ſiegreiche türkiſche Armee handle. Auch von den gemäßigten Blättern wird der Abbruch der Lauſanner Konferenz und die Einberufung einer neuen Konferenz verlangt. Dem Berichterſtatter des Pariſer„Journal“ erklärte Kemal Paſcha, wenn man der Türkei Moſſul nehmen wolle, ſo ſei das eine Ungerechtigkeit. Die allzu neutrale Haltung Frankreichs und Italiens hätten ihn überraſcht. Die Diskuſſion über die Frage der Kapitulationen ſei eine Beleidlgung des türkiſchen Selbſtbewußt⸗ ſeins. Die Türkei ſei feſt entſchloſſen, lieber bis zum letzten Atemzuge zu kämpfen, als ſich in Sklaverei zu begeben. Der Niedergang der volksgeſundheit „Erſchreckende Jolgen des„Friedens“⸗Verkrages U Berlin, 5. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Auf einem Preſſeempfang machte der preußiſche Wohlfahrtsminiſter Hirtſie⸗ fer geſtern nachmittag Mitteilungen über den Niedergang der Volksgeſundheit, wie er ſich nach den Unterſuchungen der preußiſchen Medizinalverwaltung darbietet. Was hier für Preußen gilt, iſt natürlich in ähnlicher Weiſe auch für das Reich zutreffend. Geh. Obermedizinalrat Dr. Krohne, der ſ. Zt. die Reparations⸗ kommiſſion bei ihrem Aufenthalt in Berlin auf die ſchlimmen geſundheitlichen Folgeerſcheinungen der maßlo⸗ ſen Koöohlenforderungen der Alliierten aufmerkſam gemacht hatte, belegte den Hinweis des Miniſters mit wahrhaft erſchüt ⸗ ternden Einzelheiten. Neue Berichte aus den preußiſchen Regierungsbezirken laſſen erkennen, daß zahlreiche Familien, beſon⸗ ders der ſtädtiſchen Bevölkerung bereits ein ausgeſprochenes Hungerdaſein führen. Beſonders bedroht erſcheint die geſundheitliche Zukunft unſerer Kinder. Die vor dem Kriege und während des Kriegs geringe Säuglingsſterb⸗ lichkeit nimmt ſeit Mitte vorigen Jahres beſtändig zu. Aus 24 von insgeſamt 35 preußiſchen Regierungsbezirken werden über die neuerlicheUnterernährung der Kleinkinder und der Schul⸗ kinder Ziffern gemeldet, die zumteil erheblich über 50 Prozent hinaus⸗ gehen. Die ſchwerſten Folgen entſtehen vor allen Dingen durch das völlige Fehlen der Milch, die für weiteſte Kreiſe der Bepölke⸗ rung unerſchwinglich geworden iſt. Es wird ferner neuerdings wie⸗ der ein überaus bedenkliches Anſchwellen der Tuberkuloſe⸗ erkrankungen beobachtet, das nicht zuletzt in der Wohnungs⸗ not ſeine Urſache hat. Infolge des Kohlenmangels iſt ebenfalls ſeit Anfang vorigen Jahres eine erſchreckende Zunahme der Erkäl⸗ tungskrankheiten zu verzeichnen. In den Städten über 15 000 Einwohner iſt die Zahl der Todesfälle von 23,6 auf 10 000 Einwoh⸗ ner im erſten Vierteljahr 1921 auf 39,9 im erſten Viertelſahr 1922 ge⸗ ſtiegen. Der Mangel an Wäſche, die Verringerung der Bademöglich⸗ keiten, die Verteuerung der Seife macht Tauſenden eine geord⸗ nete Körperpflegeunmöglich. Dadurch wäſch ſt die Seu⸗ chengefahr. Sollte von Oſten her einmal die Cholera einfallen, ſo wären wir ihr faſt widerſtandslos preisgegeben. Geh Rot Profeſſor Dr. Diektrich ergänzte dieſe Ausführungen durch ein Referat über die Notlage der Aerzte, der Apothe⸗ ker und der Heilanſtalten. Von Krankenanſtalten ſind in die⸗ ſem Winter allein 12 Proz., von Säuglingsheimen 15 Proz. und von Krippen 45 Proz. geſchloſſen worden. Beide Redner führten die Haupturſachen des furchtbaren geſundheitlichen Elends auf den wirt⸗ ſchaftlichen Druck des Verſailler Friedensver⸗ trags zurück. Nur die Herabſetzung der Bedingungen dieſes Ver⸗ trags könne uns vor dem Untergang retten. Die Gefahren der Oſteinwanderung [Berlin, 5. Jan.(Von unſerem Berliner Büro.) Der preußiſche Innenminiſter hat an den Reſchsminlſter des Aeußern eine eingehende Denkſchrift gerichtet, in der er auf die vom innen⸗ wie außenpolitiſchen Standpunkt gleich bedeutſame Frage der Oſteinwanderung hinweiſt und beſtimmte Vor⸗ ſchläge macht, durch die den aus dieſer Einwanderung drohenden Gefahren beg'egnet werden könnte. Der Miniſter betont, daß die in der Denkſchrift behandelte Frage nur international zu löſen ſei, insbeſondere müßte ſich der Völkerbund mit der Oſtſuden⸗ frage befaſſen. Als beſonderes Abhilfsmittel gegen die Ueber⸗ flutung Deutſchlands mit Oſteinwanderern empfiehlt der Miniſter die Förderung der Einwanderung der nach Deutſchland gelangten Auslandsdeutſchen. —— Das Handelsabkommen zwiſchen China und Deutſchtand wurde fiziecung überwieſen. Mendelsſohn⸗Bartholdy(op. 44,), bei deſſen Wiedergabe man die etwas äußerlich leidenſchaftliche Geſchäftigkeit Mendelsſohns gerne als wahres Pathos, ſeine Sprache als die eines warm fühlenden Menſchen mit tiefem Gemüt empfand. Den Beſchluß des Abends bildete Anton Dvoraks F⸗dur⸗Quartett op. 96— nicht das in Es⸗dur op. 51,— wie das Programm verzeichnete. Der Kern⸗ punkt dieſes Werkes liegt in dei Rhythmik und in der elementaren Freude am Klange, was ſich ſofort im knappen erſten Allegro ma non troppo offenbart. Auch im zweiten Satz, dem Lento, einer Klage über ein Etwas,„das ſich nicht aus der Welt ſchaffen läßt,“ ſpielen Rhythmen des erſten Saßes in elegiſcher Beleuchtung hinein. Toll iſt das Leben im Molto vivace, geſpenſtiſch faſt im Finale. Die Wiedergabe durch das ausgezeichnete Zuſammenſpiel der Quar⸗ tettiſten, das ſich von einem Willen zu Vieren beſeelt zeigte, war auch hier geeignet, die Vorzüge dieſes Werkes und der Spieler zu verdeutlichen. Die Künſtler wurden mit Recht umjubelt. R. II.(i..) Theater und Muſik 0 Nalſonaltheater. Die Wiederaufnahme des„Tell“ in den diesjährigen Spielplan hätte ſich vielleicht ſchon im November er⸗ möglichen laſſen, wo man von der guten Ueberlieferung der„Schiller⸗ bühne“ leider abwich und den Geburtstag des Dichters überſah. Aber auch jetzt iſt ſie als Bereicherung des Spielplans willkommen, um ſo mehr, als die Aufführung mindeſtens ſo friſch war wie bei der Neueinſtudierung in der letzten Spielzeit. Teilweiſe hat ſie ſogar an dramatiſcher Belebtheit gewonnen, wenn auch die Rütliſzene noch immer leere Stellen aufweiſt und die Eingangsſzene mehr laut als eindringlich wirkt Gliederung der Maſſen iſt(auch in der ſonſt recht wohlgelungenen Apfelſchußſzene) die Stärke des ſeinerzeit verantwortlichen Spielleiters nicht geweſen, zu deſſen Arbeit ſich keiner der derzeitigen Spielleiter bekennen wollte! Die nachbeſſernde Hand indes war vielfach ſpürbar; auf gutes Sprechen ſchien mehr gehalten zu ſein als vordem, und wenn auch(wie in den Bildern) im Enſemble der Wille zum Stif und der. Wille zum Realismus noch miteinander ſtritten, ſo war zuweilen die Abſicht. einen Aus⸗ gleich zu ſchaffen, doch nicht zu überſehen. Die Titelrolle war bei Wittgen verblieben, der einen in ſeiner Beſcheidenheit und Kraft, in der Verhaltenheit ſeines ſtarken Gefühles llebenswerten Tell biderb und ſchlicht hinſtellte, Sonſt gab es ein paar Um⸗ und Neu⸗ beſetzungen: Ritter gab dem Fronvogt die Brutalität eines Sub⸗ alternen, Gaug! dem Steinmetz gedroſſelten Empörungsdrang: die Berta des Frl. Leydenius blieb ein wenig froſtig, während Godecks Stauffacher klug und überlegt, von leidenſchaftlichen Ge⸗ fühlen bedrängt, der geiſtige Mittelpunkt des Geſchehens um Tell herum war. Neumann⸗Hoditz bewahrte den alten Atting⸗ A 77 0 12 5 4 1e J E Srettag, den 5. Januar 1923 Badiſche Politik Badens Treue zum Rheinland Eine machtvolle Rheinlandkundgebung, die von ſämtlichen poli⸗ tiſchen Parteien in Freiburg veranſtalet wurde und aus allen Schichten der Vevölkerung ſtark beſucht war, ſollte den Rheinländern zeigen, daß die Vertreter Süddeutſchlands in geſchloſſener Einheit aller Parteien dafür eintreten, daß die linksrheiniſchen Gebiete deutſch bleiben und dem Reichsverband nicht entriſſen werden. Das ganze deutſche Volk ſteht, ſo erklärte Oberbürgermeiſter Dr. Bender in ſeiner Eröffnungsanſprache unter brauſendem Beifall, treu mit uns auf allen Seiten der treudeutſchen Rheinländer. Wir wollen uns niemals von unſeren Brüdern und Schweſtern trennen! — Erzbiſchof Fritz, der am Erſcheinen verhindert war, hatte ein Schreiben überſandt, in dem er die Beſetzung verurteilt und es als Ungerechtigkeit bezeichnet, wenn ein Land und eine Bevölkerung die nach Recht, Geſchichte, Kultur und Geſinnung deutſch iſt, vom Deut⸗ ſchen Reiche wegeriſſen würden. Reichstagsabg. Moldenhauer⸗Köln(D. Vp.) ſchilderte die hiſtoriſche Entwicklung der franzöſiſchen Rheinlandpläne und entrollte dann ein Bild der Verhältniſſe im Saargebiet, in der Pfalz und im Rheinland. Er gab die Verſicherung der unerſchütterlichen Treue der rheiniſchen Bevölkerung ab, die ihren Ausdruck in der immer ſtärker werdenden Abweiſung aller ſeparatiſtiſchen Unternehmungen findet. Der Redner ſchloß unter lang anhaltendem Beifall mit dem Appell, daß auch das übrige Deutſchland dem Rheinland in ſeinem ſchweren Kampfe die Treue halten möge, dann werde auch endlich freien deutſchen Rhein. Die Auffaſſung der Verſammlung fand in einer einſtimmig angenommenen Entſchließung beredten Ausdruck, in der die verſammelten Männer und Frauen aller Schichten Freiburgs aus tiefſtem Herzen bedauern, daß fremder Willen erneut unſere deutſchen Schweſtern und Brüder, im Rheinland vom Deutſchen Reiche trennen wollen. Die unerſchütterliche Treue unſerer Brüder und Schweſtern im Rheinland kann nur dadurch belohnt werden, daß wir alle einmütig in den Kampf gegen jede Zer⸗ trümmerung der deutſchen Einheit eintreten. Ganz Deutſchland ſteht in dieſem Kampfe hinter den Rheinländern. Freiburg, die Stadt an der Weſtgrenze, erkennt die Gefahren und ruft ihnen zu: „Haltet aus in dem Kampf gegen die Loslöſungsbeſtrebungen. Wir fühlen uns eins mit Euch und arbeiten weiter an Eurer Befreiung.“ Deutſches Reich * Schupo und Enkente. Auf Anordnung der Entente muß die in Hersfeld ſtationierte Hundertſchaft der Schutzpolizei bis zum nächſten April nach Fulda verlegt ſein, da nach den Verſailler Friedensbeſtimmungen Schutzpolizei nur an ſolchen Orten ſtationiert ſein darf, wo früher ſtaatliche Polizei vorhanden war. * Die Sparmaßznahmen bei der Poſt. Um die von det Reichs⸗ poſt und der Telegraphenverwaltung beabſichtigten Sparmaßnahmen einheitlich in ſämtlichen Oberpoſtdirektionen durch⸗ zuführen, ernannte der Reichspoſtminiſter den Miniſterialrat im Reichspoſtminiſterium Sauter zum beſonderen Sparkommiſſar. Die Aufgaben des Poſtſparkommiſſars ſollen Hand in Hand mit dem Reichsſparkommiſſar Dr. Sämiſch durchgeführt werden. Letzte Meldungen Berlin, 4. Jan. Die„B. Z. a..“ meldet: Ein Mann ſah im Walde zwiſchen Wildau und Königswuſterhauſen zwei Automobile aus der Richtung Verlin ankommen, denen drei Herren entſtiegen. Die Herren gingen in den Wald und bald darauf kam einer mit der Leiche eines ſungen Mädchens zurück, die eine Schußwunde zeigte. Bald darauf brachte ein anderer der Herren die Leiche eines jungen Mannes. Die beiden Leichen wurden in das Auto gebettet, während die drei Herren das andere beſtiegen und davonfuhren. Einer der Herren erklärte auf eine Frage des Beobachters, es handle ſich um den Doppelſelbſtmord eines Liebespaares. Die Polizei konnte bisher noch nicht feſtſtellen, wohin die Leichen ge⸗ kommen ſind. Berlin, 5. Jan. Der Schlichtungsausſchuß des Reichsarbeits⸗ miniſteriums hat geſtern über Lohnſtreitigkeiten im Ruhr⸗ kohlenbergbau verhandelt. Nach der Beratung machten die Unparteiiſchen einen Vorſchlag, dem aus verſchiedenen Gründen weder die Vertreter der Arbeitgeber noch der Arbeitnehmer zuftimm⸗ ten. Ein Schiedsſpruch kam deshalb nicht zuſtande. Das Reichs⸗ arbeitsminiſterium wird die Einigungsbemühungen fortzuſetzen ſuchen. Riga, 4. Jan. In Helſingfors wird im Laufe des Januar 75 nächſte Konferenz der baltiſchen Staaten abgehalten werden. Die Konferenz wird in erſter Linie über den Abſchluß eines Handels⸗ vertrages mit Rußland beraten. London, 4. Jan. Wie die„Times“ meldet, hat der britiſche Eiſenbahnerverband beſchloſſen, dem Deutſchen Eiſenbahnerverband eine Anleihe von 2000 Pfund Sterling zu gewähren, da letzterer ſich in ſchwieriger finanzieller Lage befinde u. die engliſchen Kollegen um Hilſe gebeten habe. 5 9 n E 2 FFTEC. hauſen vor jeder thetterüblichen Greiſenhaftigkeit und Vogel hatte als Melchtal glücklich alles abgeſtreiſt, was bei der Erſtaufführung ſtörend ſich vorgedrängt hatte: nun iſt er einfältig, aber ſtark, kühn und leidenſchafklich. Das Haus war ausverkauft und ſpendete mit Recht ſtarken und dankbaren Beifall. hs. *** Die Zeichnungsfriſt für Platzmieten des Spieljahres 1. Septem⸗ ber 1923/24 wird bis einſchließlich 6. Januar verlängert. 1 Das Deſizit des Landeskheaters in Karlsruhe. Durch die fortgeſetzt ſteigenden Koſten und die trotz erhöhter Eintrittspreiſe nicht gleichen Schritt haltenden Einnahmen iſt das Vadiſche Landesthegter in eine ſchwere Kriſe gekommen. So beträgt das monatliche Defizit allein für den Monat Januar 42 Millionen Mark. Weder detr Staat noch die Stadt Karlsruhe, die vertraglich zu Zuſchüſſen an das Landestheater, d. h. zur Deckung der Defizite verpflichtet ſind, können unter den heutigen Umſtänden Zuſchüſſe in einem ſo hohen Millionen⸗ umfang leiſten. Wie ſchon kürzlich mitgeteilt worden iſt, mußten deshalb Abbaumaßnahmen getroffen werden und es wurde 23 Mitgliedern des Chors, des Orcheſters, des Balletts und der Arbeiterſchaft gekünd'gt, wodurch eine Erſparnis von ungefähr 50 Millionen Mark im Jahre eintritt In den letzten Jahren ſchon iſt das Perſonal des Theaters, das früher 330 Mitglieder umfaßte, um über 100 Perſonen vermindert worden. Wie die„Badiſche Preſſe“ ſchreibt, hofft man trotz der Einſparungen den künſtleriſchen Stand des Landestheaters zu erhalten, weshalb auch am Soloperſonal kaum Abſtriche vorgenommen worden ſind. Nur im Schauſpiel iſt zwei weiblichen Kräften gekündigt worden. eesdner Araufführung. Der Schweizer Volkserzähler Hein⸗ rich Zſchokke feierte nach einem Jahrhundert eine fröhliche Ur⸗ ſtänd. Die Novelle„Ein Abenteuer in der Neujahrsnacht“ iſt von dem Dresdner Schriftſteller Heinrich Zſchalig für die Bühne und für die Neufahrsnacht bearbeitet worden unter dem Titel „Spießgeſellen“, ein heiteres Viedermeierſpiel. Ausklang: Silveſterfeier, Neujahrswunſch, glückliche Verlobung. Die Spfieß⸗ geſellen ſind der hübſche, geiſtyolle Nachtwächter und der zu Späſſen aufgelegte Prinz Jultan, die in der Neuſahrsnacht die Rollen ver⸗ tauſchen, der Nachtwächter als urwüchſiger Prinz mit einem für ſein Volk fühlenden Herz auf dem Hofball, der Prinz Julian als dichten⸗ der Nachtwächter. Ein köſtlich geſchaute Figur vergoldet den Scherz, der lachende Philoſoph und Dachkammerpoet. Aber Heinrich Iſchok⸗ kes Novelle verträgt nicht Bühnenkuft, und ſo ging der Duft und das fröhliche Behagen der Erzählung des feinen Schweizer Schrift⸗ ſtellers— im Bühnenmäßigen unterſtrichen— unter. Den inderen Wert der Erzählung des Volksſchriftſtellers Heinrich Zſchokke gah die dramatiſterte, lärmende Harmloſigkeit nicht. Johannes Reichelt 1 einmal die Stunde kommen, wo man ſingen und ſagen könne: Vom 9 Srrr 4 eeeee ec 5* 15 4 * 1. * —— 35 Seite des Lebens. Mit beſonderem Verſtändnis und großer Hingabe widmete er ſich dem großen Amtsbezirk Mannheim und deſſen viel⸗ 7 5 * 12 * un Kunſthalle Kundgebung feſtzuſtellen. Erzähler unſerer Helſingfors ſt dbung erworben. Freſlag, den 5. Januar 1923 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) W 125 67 Städtiſche Nachrichten Gegen die Eroͤroſ ſelung des Gaſtwirte gewerbes Prokeſtverſammlung des Mannheimer Gaſtwirke⸗ u. Hokelgewerbe⸗ und deren verwandten Berufe. Auf Einladung der Vereinigung der Gaſtwirte und verwandter Berufe hatten ſich geſtern nachmittag 4 Uhr im„Rodenſteiner“ zahl⸗ reiche Vertreter des Gaſtwirtegewerbes und der verwandten Arbeitgeber und Arbeitnehmer, eingefunden, um zu den Tages⸗ fragen dieſer Gewerbe Stellung zu nehmen. Auch das Bezirksamt, der Stadtrat und die Handelskammer hatten Vertreter entſandt. Ueber den Entwurf eines Geſezes, das die Einführung einer örtlichen Getränke⸗ und Schankverzeheſteuer vorſieht, referierte Hotelbeſitzer Gabler⸗Heidelberg. Er bezeich⸗ nete das geplante Geſetz als ein Ausnahmegeſeß, durch das das Gaſtwirtsgewerbe in ſeiner Exiſtenz auf das ſchwerſte bedroht b. Beſonders bedenklich ſei die beabſichtigte Klaſſifizierung der etriebe für die Höhe der Steuer. Der Redner erläuterte die Wir⸗ kung dieſer Steuer an treffenden Beiſpielen und kam zu dem Er⸗ ebnis, daß die Organiſationen gegen ein derartiges Geſetz den chärfſten Einſpruch erheben müßten. Ueber das den geſetzgebenden Körperſchaften vorliegende Schankſtättengeſetz berichtete Weinhändler Stockheim⸗ Mannheim. Dder Nedner führte aus, die Mißbräuche im Schank⸗ ſtättengewerbe hätten den Anhängern der Abſtinenzbewegung viel Waſſer auf die Mühlen geleitek. Er kritiſierte ſodann die einzelnen Beſtimmungen des Geſeßes. Namentlich wandte er ſich gegen die Beſtimmung, daß, wenn Gemeinden oder Gemeindeverbände oder Vereine gegen Alkoholmißbrauch ſich um eine Konzeſſion bewerben, jeder andere Bewerber zurückzutreten habe. Auch die Regelung der und die Beſtimmungen über die Erteilung und Ent⸗ — 5— der Konzeſſion ſeien zu beanſtanden. Unhaltbar ſei auch die eſtimmung, daß die Zentralbehörden an beſtimmten Tagen den Ausſchank von Branntwein verbieten könnten, was beſonders ſchwer ins Gewicht falle, als der Antrag geſtellt ſei, überall an Stelle von „Branntwein“ allgemein zgeiſtige Getränke“ zu ſetzen. Die ganze Tendenz bes Geſetzes laufe auf dasſelbe be wie die„Trocken⸗ legung“ Amerikas. Die Macht und der Einfluß der Abſtinenzvereine, denen ſehr große Mittel, namentlich auch aus Amerika, zur Ver⸗ fügung ſtänden, ſei gegenwärtig ſehr groß, und das Gaſtwirtsge⸗ werbe habe alle Urſache, auf der Hut zu ſein. Der Entwurf dürfe deshalb niemals Geſetz werden. Auf Vorſchlag des Verſammlungsleiters und Vorſitzenden Runge wurde nach längerer Ausſprache ſodann eine Ent⸗ ſchließung angenommen, in der gegen die durch den Entwurf eines— Landesſteuergeſetz— geplante Ein⸗ r einer örtlichen Getränke⸗ und Schankverzehrsſteuer Ein⸗ ſpruch erhoben und ausgeführt wird:„Die Durchführung der letz⸗ teren würde dem Gaſtwirtegewerbe den Todesſtoß ver⸗ ſetzen und Hunderttauſende von Arbeitern und Angeſtellten mit ihren Familien brotlos machen. Die gemeindliche Getränkeſteuer würde durch die damit verbundenen Verwaltungs⸗ und Kontrollſpeſen ihren Zweck nicht erfüllen. Daher empfehlen wir angemeſſene Ueber⸗ weiſungen aus den Erträgniſſen der Reichsgetränkeſteuern an die Gemeinden. Wir verwerſen alle Beſtrebungen zugunſten all⸗ zmeiner Wohlfahrtseinrichtungen, die das Gaſtwirtsgewerbe ein⸗ Fa teen wie das in dem Antrag Peterſen und Genoſſen im ichstag z. B. vorgeſehen iſt. In gleicher Weiſe lehnen wir den im Reichswirtſchaftsminiſterium ausgearbeiteten Entwurf eines Schank⸗ ſtättengeſetzes ab. Wir erklären umns damit einverſtanden, daß Aus⸗ wüchſe im Alkoholgenuß auf das nachdrücklichſte zu bekömpfen ſind. Wir proteſtieren insbeſondere gegen die zeitliche Beſchrän⸗ kung der Konzeſſion, gegen die Bevorzugung von Vereinen gegen Alkoholmißbrauch und gegen das Gemeindebeſtim⸗ mungsrecht mit ſeinen verfaſſungswidrigen Folgen. Die Ver⸗ ſuche der Alkoholgegner, unter dem Deckmantel der Bekämpfung des lbohelmißbrauches eine vollſtändige Trockenlegung Deutſchlands nach amerikaniſchem Muſter herbeizuführen, bedeuten einen Eingriff in die perſönliche Freiheit des Staatsbürgers, gegen den alle ſelbſt⸗ bewußten unb gerecht denkenden Volksgenoſſen ſich nicht ſcharf genung verwahren können.“ 1 Geh. Reg.⸗Nat Dr. Wilhelm Lukas Strauß 7 Ein Beamter, der durch ſeine vornehme Geſinnung, ſeinen 8 Weitblick wie durch ſein perſönliches und liebenswürdiges Benehmen 1 großer Sympathien bei der Bürgerſchaft erfreute, iſt mit Geh. at Dr. Strauß, Amtsvorſtand a. D. entſchlafen. Als Beamter der 189. alten Schule war er von einer gewiſſenhaften Auffaſſung des ihm übertragenen Amtes. Andererſeits aber war der Verſtorbene von entgegenkommendſtem Weſen, der ſich nicht nach dem toten „Buchſtaben des Geſetzes richtete, ſondern. mehr nach der praktiſchen Arbeit. Die Macht ſeiner Perſönlichkeit überragte de; ens Engherzigkeit. Den ihm unterſtellken Beamten war er ein 3 4 ndes Beiſpiel treuer Pflichterfüllung aber auch ein Mann, ch ihrer Intereſſen jederzeit annahm und dafür eintrat. Seine Kunſt und Wiſſenſchaſt Badiſche Kunſthalſe Karlsruhe. Entſprechend den bereits rgangenen Jahre gemachten Mitteilungen wird die Badiſche n dieſem Jahre eine retroſpektive Ausſtellung er Malerei veranſtalten. Es iſt vorgeſehen, nicht nur Privatbeſig, die bereitwilligſt zur erfſ geſtellt wurden, zurückzugreifen, ſondern wenn irgend möglich rke aus auswärtigem Privatbeſitz und auswärtigen Mu⸗ —0 e ee um die Bedeutung der badiſchen Malerei für ie Geſamtdeulſche Entwicklungsgeſchichte in einer eindringlichen 8 badiſch 8 Werke aus dem Karlsruher 22 % Adolf Paul, einer der liebenswürdigſten Dramatiker und Zeit, begeht am 6. Jan. ſeinen 60. Geburtstag. Der Dichter wurde 1863 in Bromö in Schweden geboren, kam als gjähr. abe nach Finnland, wo er ſeine ganze Zagend verbrachte. In 6 udierte er Muſte; 1889 zog er nach Weimar und lebt ſeitdem in Deutſchland. Seine erſten dichteriſchen Werke ſchrieb er in ſchwediſcher Sprache, wandte ſich aber bald ganz dem Deutſchen u. In Berlin ſtand Paul lange Zeit Auguſt Strindberg nahe, dem er ein intereſſantes Memofrenbuch gewidmet hat. Paul iſt ein feiner Pfychelog und energiſcher Geſtalter. Von— 5 Dramen haben „Die Madonna mit dem Roſenbuſch“,„Die Teufelskirche“,„Hille Bobbe“ und„Die Sprache der Vögel“ viele erfolgreiche Aufführungen erlebt. Großes Aufſehen erregte ſein hiſtoriſcher Roman„Die Tän⸗ erin Barbarina“, in deſſen Mittelpunkt die glänzend ezeichnete Ge⸗ 55 Friedrichs des Großen ſteht. Auch ſein Bllccher⸗NRömon„Mar⸗ ſchall Vorwärts“ verdient Beachtung. ö 925 Aus der Gelehrtenwelt. Geheimrat Adolf Delßmann von der Berliner Univerſinät wurde von den vereinigten Collegs von Selln⸗Ook⸗Birmingham zu Vorleſungen über„Leſus und Paulus“ und daran anſchlleßend zu Vorträgen in London, Okford, Camoridge und anderen engliſchen Städten aufgefordert. 15 „ OKleine Chronik. Die rechts⸗ und ſtaatswiſſenſchaftliche Fakul⸗ tät der Univerſität Freiburg i. Br. hat Prof. a. D. Geh. Rat Dr. Heinrich Roſin die Würde eines Ehrendoktors verllſehen.— Am 2 Januar beging der frühere Generalintendant des e n Wei⸗ mariſchen Hoftheaters, Hippolyt Frhr. b. Vignau, ſeinen 80. Ge hartetag. Der Jubilar hat ſich vornehmlich auf dem Gebiet des Muſiklebens um Weimar verdient gemacht. v. Vignau iſt ſeit Jahren auch Vizepräſident der deutſchen Shakeſpeare⸗Geſellſchaft und Vor⸗ ſitender des Kuratortums der Liſztſtiftung.— Das Schauſpielhaus in Frankfurt bereitet zwei Uraufführungen vor: die neue Komödie„Der ewige Traum“ von Paul Koenfeld und„Die Freier von Eichendorff, in der Bearbeitung von Otto Zoff,. — Mit Mitteln des heſſiſchen Stagtes wird das Bühnenhaus in Bad Nauheim zu einem großen Opern⸗ und Scha u⸗ pielhaus umgebaut werden.—„Munken Vent“ von nut Hamſun wurde vgn Generalintendant Hartung für das eſſiſche Landestheater zur alleinigen deutſchen Urauffüh⸗ Zerufe, — 28 zu den Gemeinden des Amtsbezirks waren die denkbar dargus 12 Cack mit je 100 Kg. Zucker(Kriſta Ueber den Lebensgang erfahren wir, daß Dr. Strauß im Jahre 1866 in Mainz geboren wurde. Im Jahre 1889 wurde er Rechts⸗ praktikant, 1892 Referendar, 1895 Sekretär beim Oberſchulrat in Karlsruhe. 1897 wurde Dr. Strauß als Amtmann nach Mann⸗ heim berufen. Kurze Zeit darauf, 1900, wurde er als Ober⸗ amtmann nach Donaueſchingen verſetzt, wo er bei wiederholten Be⸗ ſuchen des Kaiſers Wilhelm II, beim Fürſten von Fürſtenberg zu deſſen Veranſtaltungen mehrfach zugezogen wurde. Am 2. Jan. 1914 kehrte er wieder nach Mannheim, für das er ſtets eine beſondere Vorliebe empfand, zurück, und zwar als Amtsvorſtand. Ein hart⸗ näckiges Leiden zwang ihn am 1. April 1920, um ſeine Penſionſe⸗ rung nachzuſuchen. Unvergeßlich ſind die Dienſte, die er dem Amtsbezirk Mannheim insbeſondere in den Kriegsjahren geleiſtet. Sein erſprießliches Wir⸗ ken und ſeine umfaſſende Tätigkeit fand die verdiente Würdigung in einer ſehr großen Anzahl von Orden. Nicht unerwähnt ſei auch ſein Verkehr mit der Preſſe, deren ſchwieriges Amt er ſederzeit zu erleichtern ſuchte durch bereitwilliges Eingehen auf deren Wünſche. Nun wurde der allezeit arbeitsfreudige und in dem klefſten Grund ſeines Weſens jſederzeit fröhlich geſtimmte Mann nach wenigen Jahren ſeiner Zuruheſetzung nach langem Leiden aus dieſem Leben abberufen. ch. Ein Neufahrsgruß der Mannheimer Telegraphen⸗ bieamten an die Pfalz Es iſt üblich, daß in der Neufahrsnacht die Telegraphenbeamten durch den Apparat Glückwünſche tauſchen. Einen beſonders hübſch gereimten Glückwunſch erhielten die Beamten in Kalſerslautern vom Telegraphenamt Mannheim. Er lautet: Schaut, ein neues Jahr bricht an; Freunde laßt uns wieder hoffen! Aus dem Wolkenozean, hat ein Lichtſtrahl uns getroffen. Wird es endlich einmal wahr, was wir wagen kaum zu denken? Wird im neuen jungen Jahr, ſich der ew'ge Friede ſchenken? Unrat, Geifer, Hohn und Spott, lehrten uns das Leben haſſen. Wo ohn' Ideal und Gott, Jünglinge und Greiſe praſſen. Wirds nun einmal beſſer ſein, wird die neue Ordnung kommen, Wird zu beſſerem Gedeihn uns dein Glockenklang noch frommen? Neues Jahr, ſei uns gegrüßt, Bring der Menſchheſt das Erfüllen, Dem die Hoffnungsblume ſprießt, die bisher gekeimt im Stillen. Jahreswende, Schickſalsſtunde, Millionen zu dir ſchauen, Harren auf dem Weltenrunde, Milliarden auf dich bauen! Doch Geduldt Schon Frühluft weht und die goldne Sonne ſchreitet, Morgenrot am Himmel ſteht von der Hoffnung Flug geleitet. Darum, Freunde, hoch den Kopf! Laßt die Herzen wieder ſchlagen Es verzweifelt nur ein Tropf, der nie Halt in ſich getragen. Helft am Pau des Vaterlandes, bietet ſtark den Arm ihm dar. Auf, zur Stärkung des Beſtandes, hoch das Glas u. Proſt Neuſahr!“ )6 Sieuerberatung. Die großen landwirtſchaftlichen Organi⸗ ſationen in Baden haben kürzlich beſchloſſen, eine gemeinſame Steuerberatung einzurichten, in die die Steuerberatungsſtelle der Landwirtſchaftskammer, des Verbandes bad. landw. Genoſſen⸗ ſchaften Karlsruhe, des Badiſchen Bauernvereins Freiburg ein⸗ gegliedert werden ſollen. Die landwirtſchaftlichen Spitzenorgani⸗ ſationen werden durch hauptamtlich augeſtellte, tüchtige Steuer⸗ ſachverſtändige im ganzen Land den Landwirten weitgehendſt Steuerauskunft geben. 155 ch. Neuer Skraßenbahntarif. Wie aus den Veröffentlichungen in unſerem General⸗Anzeiger an dieſer Stelle wie auch im An⸗ zeigenteil zu erſehen war, tritt mit dem heutigen Tage ein neuer Straßenbahntarif in Kraft. Darnach koſtet von heute ab die kürzeſte Stpecke 60 gegenüber bisherigen 50. Infolge dieſe⸗ Aufſchlages wurden die Straßenbahnſchaffner mit der Nachfrage nach Fahrſcheinheften, die bis Donnerstag, 1 Januar Güttigkeit haben und bis zum geſtrigen Tage noch zum alten Tarifſatze zu er⸗ halten waren, geradezu beſtürmt. Den Schaffnern wurde der ganze Vorrat ſchon in den erſten Dienſtſtunden der letzten Tage abgekauft. Der Verkehr auf der Straßenbahn hat ſich etwas gebeſſert, was in der Hauptſache auf die regneriſche Witterung der letzten Zeit zu⸗ rückzuführen iſt. Wie gemeldet, wird der heutige Tarif der Straßen⸗ bahn am 20. Januar abermals erhöht. Die kürzeſte Strecke ſtellt ſich dann auf 80 l. 5 Allgemeine Orkskrankenkaſſe Maunnheim. In der am 29. Dez. abgehaltenen ordentlichen Ausſchußſitzung erfolgle nach Erſtautung des Reviſionsberichtes die Abnahme der Rechnung für das Jahr 1921. Dem Vorſtand und der Verwaltung wuxde einſtimmig Ent⸗ laſtung erteilt. Auf Antrag des Kaſſenvorſtandes wurde die Heil⸗ mittelhöchſtgrenze auf den dreifachen Betrag des höchſten Grundlohnes feſtgeſetzt. Der Betrag für kleine Heilmittel, ſowie der Zuſchuß für größere Heilmittel iſt hierdurch von M. 1500 auf M. 5400 erhöht worden. Aus der Mitte der Ausſchußſitzung wurde weiter beantragt, den Zuſchuß zu den Krankenhausverpflegungs⸗ koſten für Famillenangehörige auf 200 M. für den Tag zu erhöhen. Auch dieſem Antrage wurde einſtimmig ſtattgegeben. Schließlich wurde noch die Finanzlage der Kaſſe, ſowie die Arztfrage einer eingehenden Beſprechung unterzogen. ch. Milchaufſchlag. Wie wir erfahren, tritt mit dem heutigen Tage ein Preisaufſchlag für Milch ein. Darnach erhöht ſich der Händlerpreis von bisherigen M. 171 auf M. 212 und der Ver⸗ braucherpreis von bisherigen M. 188 auf M. 230. Die Er⸗ höhung wird begründet durch den Aufſchlag des Erzeugerpreiſes, der um durchſchnittlich 40 Mark in die Höhe gegangen iſt, in der Er⸗ höhung der Fuhr⸗ und Sammellöhne auf dem Lande und ſodaan vor allem durch die 70prozentige Frachterhöhung der Staatsbahn. Die Frachten verſchlingen ſehr viel Geld, da ein großes Quantum der Milch aus der Bodenſeegegend und dem Schwarzwald durch⸗ ſchnittlich 220 Kilometer weit nach Mannheim befördert wird. . Ueberführung der Leichen der in Deulſchland verſtorbenen franzöſiſchen Ariegsgefangenen nach Frankreich. Das Städt. Nach⸗ richtenamt ſchreibt uns: Deutſchland und Frankreich haben vereinbart, daß die Leichen der während des Weltkrieges innerhalb des Reichs⸗ gebietes beerdigten Angehörigen des franzöſiſchen Heeres und der franzöſiſchen Marine ſowie Zivilinternierter nach Frankreich über⸗ führt werden dürfen. Die Ueberführungen erfolgen durch einen fran⸗ zöſiſchen Unternehmer, der unter Kontrolle eines franzöſiſchen Kom⸗ miſſars handelt. Mit den Ueberführungsarbeiten wurde am 3. Ja⸗ nuar begonnen. Da die Gräber der hier beſtatteten Franzoſen auf dem ganzen Kriegerfelde zerſtreut zwiſchen den übrigen Krieger⸗ gräbern liegen, läßt es ſich leider nicht vermeiden, daß dieſe bei den Ausgrabungsarbeiten in Mitleidenſchaft gezogen werden. Die Stadt⸗ verwaltung wird dafür ſorgen, daß nach Beendigung der Ausgrabun⸗ gen der Kriegerfriedhof wieder in einen befriedigenden Zuſtand ver⸗ ſetzt wird. 9 Der althergebrachte Mannheimer Mafmarkt, die populärſte der Mannheimer Maiveranſtaltungen wird, wie der Mannheimer Verkehrsverein mitteilt, auf den 2 9. und 3 0. April, ſowie den 1. Mai 1923 angeſetzt. * Sonderzug in den Schwarzwald. Bei„genügender rechtzeitiger Anmeldung veranſtaltet der Verkehrsverein Mannheim am 14. Januat einen Sonderzug nach Triberg.(Näheres im Verkehrsverein.) 5 Monaksbericht der Städliſchen Volksbücherei(U 3, Herſchelbad.) Die Dezember⸗Statiſtik ergibt folgende Ueberſicht: Neuaufnahmen 142; 79 Leſer und 63 Leſerinnen. Die Zahl der Buchentleihungen er⸗ reichte die höchſte Kurve; es wurden ausgeliehen an 6482 Leſer 13004 Bände. Davon entfielen auf das ſchöne Schrifttum 9649, auf Klaſſi⸗ ker 876, auf belehrende Gebiete 2470 Bände. Den Leſeſagl beſuchten 4433 Gäſte. 152 Bönde konnteſt bearbeitet und neu eingeſtellt werden. ain Alit reichlich Zucker eingedeckt hat ſich ein Dieb, der in der Zeit vom 15. Dezember abends 10 Uhr bis 16. Dez. 22 abends 9 Uhr im neuen Rangierbahnhof einen Eiſenbahnwagen erbrochen und lgucker) entwendet hat. Eigbruch. Am 1. Januar 1923 wurde in der Lortzingſtraße Nr. 23 eine Wohnung mittelſt Nachſchlüſſels geöffnet und daraus folgende Gegenſtände entwendet: 1 goldener Herrenſiegelring mit blauweißem Stein, 1 ſiſberne Damenuhr, bringung der Sachen iſt zerlette), 1 goldene Broſche mit einem Doppeltalerſtück. Für Bei⸗ eine Belohnung von 10 000 Mark gusgeſetzt. 4 1 fülberne Halskette(Pan⸗ 25 3. Seite. Ar. 7 Warnung vor einem Schwindler. Am 29. Dezember 1922 zwiſchen 12 und 1 Uhr wurde eine Ehefrau im Hauſe Oppauerſtraße Nr. 27 in Waldhof von einem angeblichen P. Schmitt um 5000 Mk. betrogen Der Mann hatle Herrenſtoffmuſter, verkaufte zwei An⸗ züge und ließ ſich als Anzahlung 5000 Mark geben, hat aber die gekauften Anzüge nicht geliefert. Pb. Unfall beim Sport. Am 31 Dezember wurde beim Hockey⸗ ſpiel auf dem Sportplatz des V. f. R. ein 21 Jahre alter Student von einem Ball an die linke Schläfe ſo ſchwer getroffen, daß er am darauffolgenden Tag im Heinrich Lanzkrankenhaus verſtarb, Mannhelmer Kleinviehmarkt. Zum Kleinviehmarkt am geſtrigen Donnerstag waren aufgetrieben; 49 Kälber, 53 Schafe, 50 Schweine und 734 Ferkel und Läufer. Bezahlt wurden für 50 Kilo Lebendgewicht für: Kälber 60 000—70 00, Schafe 28 000—40 00, Schweine 66 000—76 000%, Ferkel und Läufer 18 000—8 000 ½ pro Stück. Tendenz: mit Kälbern, Schafen und Schweinen mittelmäßig geräumt, mit Ferkeln und Läufern lebhaft. veranſtaltungen Jeuerio. Am Samstag abend 7 Uhr 33 Min. nehmen die Jubiläumsveranſtaltungen mit einer Fremdenſitzung im „Wilden Mann“ ihren Anfang. Auswärtige und hieſige Bütten⸗ redner, Humoriſten und Sänger garantieren für ein äußerſt ge⸗ lungenes und reichhaltiges Programm. Künftlerthealer„Apollo“. Madame Karoly, die berühmte Hellſeherin ſtellt auch das Mannheimer Publikum vor ein Rätſel. Die Auskünfte, die ſie peompt über die Fragen nach Vermißten gibt, ruft allgemeines Erſtaunen hervor. Die Direktion plant auch hier, wie in Berlin, eine Sondervorſtellung mit Madame Karoly vor Preſſe und Wiſſenſchaft, über die noch berichtet wird.(Näheres, ſiehe Anzeige. Aus dem Lande * Heidelberg, 4. Jan. In der vergangenen Nacht hat der erſt 16jährige Hans Rothfuß mit einem Genoſſen ſeine Eltern im Schlaf überfallen. Die Täter betäubten das Ehepaar mit Aether und raubten dann aus dem Käſſenſchrank die Summe von 150 000 Mark. Nach der Tat gingen beide flüchtig. Sie haben einen ſcharf⸗ geladenen Revolver aus dem Kaſſenſchrank mitgenommen.— Ein Vorfall, der noch nicht ganz aufgeklärt iſt, hat ſich in Pfaffen⸗ grundzugetragen. Das Sjährige Kind der Familie Lauer wurde nit nahezu vollſtändig abgeſchlagenen Händen in das aka⸗ demiſche Krankenhaus eingeliefert. Die Hände waren von dem Vater des Kindes durch einen Beilhieb abgeſchlagen worden. Ob es ſich um Abſicht oder um einen Unglücksfall handelt, ſteht noch nicht feſt.— Die Polizei verhaftete einen Kellner und eine Kontori⸗ ſtin, die in Bruchſal Kleidungsſtücke für eine Million Mark ge⸗ ſtohlen hatten. Die Kleidungsſtücke wurden wieder beigebracht. :: Heidelberg 4. Jan. Der Präſident des Zentralverbandes für Parität der Heilmethoden, M. E. G. Gottlieb, iſt hier geſtorben. Er war weit über Heidelbergs Grenzen durch ſein Eintreten für Volks⸗ heilkunſt und Volksheilkunde bekannt geworden. * Neckargemünd, 4. Jan. Aus dem Neckar wurde die Leiche der 17jährigen Frieda Brugg aus Heilbronn geländet Ob ein Unglücksfell oder Selbſtmord vorliegt, iſt nicht bekonnt. Karlsruhe, 3. Jan. Eine Dame aus Berlin hatte ſich auf der Fahrt hierher gegenüber zwei unbekannten„Damen“, die ihr aller lei zu entlocken verſtanden, recht gründlich über ihre Verhältniſſe aus⸗ geſprochen, ſo u. a. auch über Inhalt ihrer beiden Gepäckſtücke, eines Koffers und einer Kartonſchachtel. Bei der Ankunft in Karls⸗ ruhe gab die Dame ihr Gepäck am Schalter zur Aufbewahrung ab. Am anderen Tage begaben ſich die beiden Reiſegenoſſinnen an den Gepäckſchalter und unter der Angabe, ſie hätten den Gepäckſchein verloren, gelang es ihnen, von dem Beamten, dem ſie ja von dem Imhalt der Gepäckſtücke, die Damenkleider und Wäſche im Geſamt⸗ werte von 300 000 Mk. enthielten, genaueſte Auskunft geben konnten, deren Herausgabe zu erſchwindeln. Man kann daraus entnehmen, wie zweckmäßig es iſt, bei in der Eiſenbahn Zurückhaltung zu üben.— Der 25jährige Kaufmann Otto Sauter, der bei der Firma Stromeyer angeſtellt war, unterſchlug ſeiner Firma in der Zeit von Auguſt bis Dezember 1922 ungefähr eine halbe Million Mark. Er hatte jeweils einlaufende Schecks, die er für ſeine Firmo zu buchen hatte, auf das Konto, das er ſich bei einer hieſigen Bank angelegt hatte, überwieſen. Der Täter i flüchtig gegangen. Lahr, 4. Jan. Ein von ſeiner Frau getrennt lebender, 28 Jahre alter früherer Schriftſetzer, jezt Gelegenheitsarbeitr, lauerte ſeiner bei ihren Eltern in Frieſenheim wohnenden 25jährigen Frau auf der Straße auf, als ſie aus dem Geſchäfte kam. Aus einem Revolver gab er einen Schuß auf die Frau ab und ſchoß weiter auch auf ſeine Schwiegermutter, die er aber nicht traf. Der Zuſtand der Frau iſt bedenklich. Nach der Tat richtete der Täter die Waffe gegen 5 ſelbſt und jagte ſich eine Kugel in die Schläfe, die ſeinen Tod herbeiführte. * Vom Feldberg. 4. Jan. Vor einigen Wochen war in Menzen⸗ ſchwand das Haus der Familie Kaiſer abgebrannt, wodurch die und andere in dem Hauſe wohnende Perſonen ſchwer geſchädigt wurden. Die Gäſte des Feldberger Hofs haben in der Neufahrsnacht für die Geſchädigten 300 000 M. geſammelt; auch wurden drei Kubikmeter Holz im Werte von 250 000 M. zur Verfügung geſtellt. Für die Menſa academica der Heidelberger Hochſchule wurde am Dienstag eine Sammlung in Umlauf geſetzt, die 128 000 M. er⸗ brachte. Lörrach, 4. Jan. Es wird daran erinnert, daß an der Jahres⸗ wende vierzig Jahre ſeit der großen Hochwaſſerkataſtrophe verfloſſen waren, die damals das Wieſental heimſuchte. An Weihnachten 1882 waren die im Schwarzwald lagernden ungeheueren Schneemaſſen durch ſtarken Föhnwind zum Schmelzen gekommen. Der Wiedenfluß wurde über Nacht zum toſenden Strom und trat weit über die Ufer und überflutete große Strecken Geländes. Die Wiedenbrücke zwiſchen Lörrach und Tüllingen wurde von den reißenden Waſſermaſſen weg⸗ geriſſen und mit ihr verſanken vier Erwachſene und neun Kinder in den Fluten. Konſtanz, 3. Jan. Die Diebſtähle in der Stadt mehren ſich in beinahe erſchreckender Weiſe. Faſt jeder Polizeibericht hat einige Fälle leichter und ſchwerer Art zu melden. In den ſetzten Tagen ſind wieber eine Anzahl von Einbrüchen vorgekommen. So wurde in der Nacht zum Samstag in einen Keller der Oberrealſchule ein⸗ gebrochen und aus ihm etwa 10 Zentner Büchſenfleiſch, ein Zentner Mehl und Nudeln entwendet. Die Diebe gelangten durch Eindrücken einer Fenſterſcheibe in den Keller, in dem das Lebensmittelamt einen Teil ſeiner Waren untergebracht hat. Die Täter wurden verhaftet; es ſind die Brüder Jetſchmanegg, bekannte Marken. * Pfullendorf. 4. Jan. Durch das Abfeuern eines Exploſions⸗ körpers in der Silveſternacht in unmittelbarer Nähe des Volks⸗ und Bürgerſchulgebäudes wurden an dieſem Gebäude eine große Anzahl Fenſterſcheiben zertrümmert, wodurch nach vorkläufiger Schätzung ein Schaden von mindeſtens 120 bis 130 000 Mark ent⸗ ſtanden iſt. Kachbargebiete ):( Neuſtadt g.., 4. Jan. Ein pfälziſches Kirchengeſangs⸗ feſt wird anläßlich der 100. Wiederkehr des Geburtstages des Alt. meiſters Lützel, wie bei der Hauptverſammlung des pfälziſchen Kirchengeſangvereins mitgeteilt wurde in den erſten Tagen des Juni in Zweibrücken veranſtaltet. Die Vortragsfolge wird mehrere Chornummern und Lützelſ he Kompoſitionen als Geſamt⸗ und Einzelleiſtungen enthalten. Wie der Vorſitzende Dekan Cantzler⸗Speyer in der Hauptverſammlung weiter mitteilte, geht es in der pfälziſchen Kirchengeſangvereinsſache wieder aufwärts. Die Rechnungslage ergab inſofern ein ungünſtiges Bild, als viele Ver⸗ eine mit der Erſtattung ihrer Vereinsbeiträge und ihres Abonne⸗ ments für die Kirchenmuſikaliſchen Blätter noch im Rückſtande ſind. Dem großen Zeitungsſterben erliegen leider auch die„Kirchen⸗ muſtkaliſchen Blätter“. Jurch eine Verſchmelzung dieſes Blattes mit anderen Jeitſchriften gleicher Richtung foll ein großes, führen⸗ des Platt geſchaffen werden ( Annweiler, 4. Jan. Ein Zeichen der durch die Reparations⸗ leiſtungen verurſachten Verarmung Deutſchlands iſt es, daß ſich n lezter Zeit Hauseinſtürze infolge Baufälligkeit mehren. So iſt hier das Wohnhaus von Karl Betz eingektürzt. Die vier Mietsparteien mußten vorläufig in der zugendherberge unterge⸗ bracht werden. Verletzt wurde bei dem Hauseinſturz niemand.. Jreitag, den 5. Jauuar 1923 der Lehrlin Weiſe leerten die B. An 0 5 Uhr nach ihm 5 r Mann hatte di — ſah, war Gewohnheit, in zu machen. Er 8 alten N es. des Inkaffogeſchäft⸗ Mann von einem Auto überfe Mietautes an, er habe M. am Boden kreffen der Rettungswache bereits tot. *Frankfurt 2.., 3. 5 der 30jshrige kaufmänniſ⸗he Angeſten keiner Firma. einem Goldwerengeſchäft. nach un 5 im Werte von etwa zehn Milltsnen unterſchlagen hatte. ſchlagungen hatte er durch falſche Duchungen zu verbergen gew G 8 N 29 Erichisgei Jan Aarlsruhe, 3. Jan. Der Techniker Karl er heim gab ſich als Fabrikant aus und handelte Erb e Goldroaren, deren Herkunft aber ziemlich dunkel war. Zwar gibt er an, er hütte ſeine Waren aus dem beſetzten Gebiet bezogen, doch kann er dies nicht beweiſen. Die Kontoriſtin Emilie Keller verkauft e an ihn auch Schmuckwa Das Gericht verur ren, die ſie von G te Weber aus Pfo eiter 3 etter zu 1 reſp. 2 Monaten Gefängnis. sw. Darmſladi, 3. Jan. Das Schwurgericht verhandelte heute eine Nillionenunterſchlagung in Offenbach. Der 37jährige Eiſenbahnbetrie ſtanden, in ſeiner Dienſteigenſchaft auf drei verſck ſenbahn um Werte von 14 Millionen Gebrüder Gottlieb und vor der Straftammer finder Umſtände zu 3 Jahren Zuch ſuchungshaft und 12 000 Dfi haus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Berlin, 3. Jan. Die Hauptverh „Direktor Karl Bernotat! durch ihre ze Einbri bereien im aus den Gefä tigt haben, iſt f saſſiſtent Walter Geiß hat ꝛs ve rten die 1 ne A Mark zu betrügen. Artellung dernder 7 4 M ntl. are weiltere 80 rU zen den Kaminſky vor der 4 imer des Land⸗ gerichts III anberaum rden. Sowohl Vernotgt als auch Kaminſky werden zahlreiche Einbruchsdiebſtühle zur Laſt gel bei denen ihnen eine ungeheure Beute in die Hände gefalle Auch 55 die Einbrüche, die die beiden Angellagten vor n Ver⸗ Hhaftung in Wiesbaden verübt haben, ſind hineingezogen worden. Außer Ver Zuchhandlung lfe Bö auf Veranlaſſung Berne ift noch der Us angeklagt, da er chhandlungen, in denen er igeſtellt war, wertvolle adierungen ge⸗ ohlen hatte, die Bernotat i liges wkaufte, um damit ein eigenes Heim am Kurfürſtendamm zu ſchmücken. Sportl — Sitzung des Lande⸗ ausſch Der Badiſche Landesau pflege, der die Geſamtheit treibenden Verbände, mit Aus: nen, in ſich ſchließt, hielt 75 übung eibes und liſchen 1 he eine Geſamtvor⸗ ſtandsſitzung ab, in der die ſchwere Not der Vereine beſprochen wurde. Einen breiten Raum der Beſprechungen nahm die Frage der Verwendung der Staatsgelder in Anſpruch. Von allen Seiten kam zum Ausdruck, daß bei der ſtarken Entwertung des Geldes die vom badiſchen Landtag bewilligten Gelder keinerlei praktiſchen Wert mehr hätten, und d inen Organiſationen verteilten Summen lächerlich gering de allgemein der Wunſch ausgeſprochen, in den Kr geordneten Aufklärung über die Wichtigteit und Notwendigkeit der der dem Landesausſchuß angeſchloſſenen Organiſationen zu ſchaffen. Ferner ſoll eine neue Eingabe gemeinſam mit der Zentralkommiſſion für Sport⸗ und Körperpflege an den Landtag gerichtet werden, mit der Bitte, um Einſtellung einer höheren Summe für die Zwecke der Leibesübungen und Jugendpflege. Nach Ver einiger interner Angelegenheiten wurde beſchloſſen, die ich ſtattfindende Sandestagung Anfang März 1923 zu⸗ e halten. Mit der Tagung ſoll am Voraben veranſtaltung verbunden ſein. Fußball *Um die ſüddeuſſche Fußballmeiſterſchaft. Nach der neueſten amtlichen Bekanntmachung des Süddeutſchen Fußballverbandes werden die VVV nicht nach Pokal⸗, ſondern nach Punktſyſtem durchgeführt. Zuerſt ſpielen in Spiel und Rückſpiel mit eventuellem Entſcheidungsſpiel die beiden Kreis⸗ ſieger jedes Bezirks unter Leitung des ftellvertretenden Bezirks⸗ vorſigenden den Vezirksſteger heraus. Sodann treten ſich unter Leitung des Sp.⸗A.⸗Vorſ. die fünf Bezirksſieger in einer Runde um die Verbandsmeiſterſchaft gegenüber. Stehen am Schluß der Runde zwei oder mehrere Vereine mit gleicher Punktzahl an der Spitze, ſo finden Entſcheidungsſpiele ſtatt. Als Termine ſind vorgeſehen: 11. Februar: Bayern gegen Main, Würtkem⸗ berg⸗Baden gegen Rhein; 18. Februar: Württem erg⸗Baden gegen Bayern, Heſſen⸗Saar gegen Main; 4. März: Main gegen Arbeiten Rhein, Bayern gegen Heſſen 11. März: Rhein gegen Bayern, Heſſen⸗Saar gegen Württemberg⸗Baden; 28. Mär z: Rhein gegen Heſſen⸗Saar, Main gegen Würktemberg⸗Baden. Der Leichigewichtſtemmer a. d. Saale vor einem offi cken mit 85 Kg.“ einen neuen deut⸗ neuer Rekord wurde von dem iblingen(Württemberg) geſchaf⸗ 0 Kg. aufſtellen. Januar wurde ͤ franzöſiſchen ſammlung, die in hörte, zog die Menſchenmaſſe Abbruch der Vorſtellung. Die die Menge von dem Eindringen ein, als das Theater ſich geleert 3 iſt vom Spielplan abgeſetzt worden. Das Inzol⸗ zblett weiſt mit Recht darauf hin, man möge angeſichts der Ldeutſcher netleidenber Schriftſteller dieſe unterſtützen, lufführung franzäſiſcher Stücke eine große Geſchmacksver⸗ (In Berlin iſt mon leider anderer Anſicht, und es gibt Theserdirekteren im Neich, die nachmachen, was dort vor⸗ idt wird. Und fslanze das Publikum ſo wenig nationales und les Empfinden für die notleidenden geiſtigen Arbeiter ſeines chieht es ihm ganz recht, wenn es franzöſiſche Zoten Mung vorgeſetzt bekommt.) — Sroßze Diebſuhle ven Leitungs drat wurden in den letzten naten in der Weſeler Gegend ausgeführt, woburch vielen dgemeinden zeitweiſe der elektriſche Strom entzogen wurde itätswerk einen Schaden von etwa ſieben Mil⸗ tten hat. Der Polizei iſt es nunmehr gelungen, ter, drei Perſenen in Veen bei Alpen, eine Perſon an der in Duisburg feſtzu⸗ Bei dem Täter in Duisburg iſt noch ein größerxer Poſten don dem geſtohlenen Draht gefunden warden. 5 — Wolther Arsgaung eines Noimungzſtreites. Ein monate⸗ ger Wohnungsſtreit zwiſchen zwei Familien in Bendorf hat, Ztg.“ berichtet wird, eir ſchrecklichen Ausgang Es kam zu Tätlichkeiten, wobei eines der Familien⸗ „der 28jährige Schuhmacher Peter Böhm, durch einen ſtich ins Herz getötet und deſſen Vater durch zwei Stiche in die Lunge lebensgefährlich verletzt wurde. Auch, er iſt inzwiſchen geſtorben. Der Gegner, der 28jährige Schneidermeiſter Anton Großmann, erhielt ſelber einen ſchweren Beilhieb über den Kopf und ſein Befinden ſoll ebenfalls hoffnungslos ſein. — Piſſener Pier und Deulſchenhege. Der Genuß Pilſener 0 85 1 genu 3 en en genommen. mitgli Dolch 8 eulf Bieres liefert in die Kaſſen deutſchfeindlicher Organ onen in der T. Das wurde feſtgeſtellt in einer Reichstags⸗ kei. anfrage K Holz b darauf hinweiſt, daß ſich von jedem Liter ihres B eine Abgabe von 4 Hellern ſtrebung 11 etr. Einfuhrverbot gegen Pilſener Bier, die h die Brauereien verpflichtet haben, ſeres, das in Deutſchland getrunken wird, (5 Mark) zur Unterſtützung deutſchfeind⸗ en. 2 7 1 1* chäze. Die Sowjetregierung gnahmten römiſchen Kirchen⸗ uſſiſche von den beſchlog tzahl auf, den Mark gebracht, um ſie zu ver⸗ aufen. Auch⸗ wertvolle Metallſchätze gehen denſelben Weg, ſodaß ſelbſt in bolſchewiſtiſchen 7 75 ſich dagegen die Oppofition regt. So hat es allgemeinen Anſtoß erregt, daß die Sowfſetregie⸗ rung, die bisher im Muſeum ſargfältig gehütete Platin⸗Elle Pelers des Großen verkauft hat. Vicle der ruſſiſchen Schätze werden nach China gebracht, von dort aus weiter verwertet zu werden. So ird aus Charbin gemeldet, daß dort in der letzten Zeit eine ganze Anzahl wertvoller ruſſiſcher Koſtbarkeiten aufgetaucht ſind, die offen⸗ fen. bar aus den nſchötzen ſtammen, darunter befindet ſich auch Nie f 787 1+ 1 77 II die berühmte tra(Müge) Philaretts, eines ruſſiſchen Biſchofs, der von 1783—1867 lebte. Dieſe Mitra wurde bisher im Moskauer 1. Tabernakel ſor i gehütet. Sie iſt mit geprägtem Goldſchmuck ſo⸗ wie mit Brillanten und Smaragden reich verſehen und ein Objett ungeheurem Wert. 7 die Sowjetregierung ſich offenbar enden auf den Markt zu treten, hat dſchuriſche Orenze in das Ausland ge⸗ Da 5 mit in weſtlichen e den Schatz über die man bracht. 7571 Ne. Die durch das Erbbeben vom 16. gwe ezirken in Chile verurſachten Schäden ntiago gemeldet wird, ſchon ſoweit behoben, daß in den meiſten Betrieben die Arbeit im normalen Umfang wieder⸗ aufgenommen werden konnte. Die Eiſenerzminen waren unverſehrt geblieben. Die Eiſenbahnverbindungen ſind ſchon ſeit längerer Zeit wiederhergeſtellt. Zur Unterſtützung der von der chileniſchen Regieruna ore mniſterten Hilſeleiſtung für die durch die Kataſtrophe cten und en haben der braſilſaniſche und der argentiniſche Kongreß bedeukende Summen bewilligt. 2 72 8 6 Heitere Ecke Ddie Vorſehung. Im Konfiymandenunterricht will der Paſtor den zungen den Begriff der Vorſehung nahe bringen.„Ein Dachdecker it herunter und kommt ohne die geringſte Verletzung unten an: 5 wie erklärſt Du Dir das?“— Auguſt:„Det war Zufall.“— Paſtor: „Ja, aber er ſteigt wieder hinauf und fällt wiederum heil herunter. luguſt:„Det war Jlick.“,— Paſtor(ärgerlich):„Aber dasſelbe wunderbarerweiſe zum dritten Male! Wie — Auguſt:„Det war Ibung.“ („Fliegende Blätter“.) Gattin:„Sieh mal, der ſpielt Klavier und hat Du ſingſt Leiſtungen. gar keine Hände!“— Gatte:„Das iſt doch gar nichts. und haſt überhaupt keine Stimme.“ in guter Verkäufer.„Sie fagen, er iſt ein guter Verkäufer?“ —„Ra, und ob! Er kriegt es fertig, einer Friedenskonferenz Kriegsgeſchichten zu verkaufen.“ „ Maßſerſtenasbeobachtungen im Monat Januar Kbein⸗Pegel 20. 8. Neckar⸗Penel 2⁰ 1. 2. 3 4. 5. Scherzerinſel⸗) l. 25 f. 770/ Mannteim.35,9 828.729.50f8 24.75 Ael„ 20 Heilbronn 343242.).2 earanun.88 69. Maunbeim.8 4. Kanb 3488 Küln. 3635.68 Windſtilk, Nebel. 10 * Mannheimer Wetterbericht v. S. Jan. morgens 7 Uhr Barometer 258 1 Thermometer 33 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 30 C..70 C. Niederſchlag:.0 Liter hſte Temperatur geſtern: 9 5 Industrie — — Obligationen und Hypotheken Die Zeilungen. veröffentlichen lange Listen industrieller Gesellschaften, die ihre früher ausgegebenen Obligationen en bloc kündigen und zurückzahlen. Die Transaklion ist natürlich nur möglich, wWo die Anleihebedingungen der Gesell- schaft von einem bestimmten, bereits erreichten Zeitpunkte an das Recht geben, die allmähliche Auslosung zu beendigen und eine„vorzeitige Gesamttilgung vorzunehmen; aber diese Vorausselzung ist ja in sehr zählreichen Fällen erfüllt. Die Emissionen stammen durchweg aus der Vorkriegszeit, die jüngsten aus dem Vahre 1914. Die industriellen Unterneh- mungen zahlen also nach der Valufa etwa einhalb pro Mille, nach der inneren Kaufkraft kaum ein e Mille des Kapitals zurück, das sie ursprünglich in Goldmark erhalten haben. Auch wWwoe die Tilgung mit einem Agio“ von 10 oder sogar 20 Prozent auf den Nennwert erfolgl, wird dies Verhältnis nicht merklich verschoben. Denn auch 120 Papiermark sind nicht viel mehr als 6 Goldpfennige. Vom Standpunkt der Gesellschaften ist die Rückzahlung eines Spekulation auf die Besserung der Mark; in der Regel freilich eine finanziell ziemlich bedeutungslose Spekulation. Denn die Betrage, um die es sich handelt, werden meist durch Scchs, höchstens siebenstellige Ziſfern aùsgedrückt und die Internehmungen, die jetzt ia Papiermarki mit Milliarden- zen rechnen, sind ohne weiteres in der Lage, die An- leihesummen,(die einst erhebliche Teile des gesamten An- lagekapitals darstellten),„aus der Wesientasche“ zurückzu- zahlen. Wenn die Mark weiter fällt, könnten sie sich ihrer Lerpflichtungen später noch pilliger entledigen; vielleicht mit einem Viertel oder gar einem Achfel pro Mille. Aber der JewWi Wäre, nachdem über neunhunderinennundneunzig Gewinn Jausendstel des Kapitalanspruchs der Gläubiger ohnedies bereits verschwunden sindl, unerheblich und so stölt man die Anleihen, lieber jetzt ab, um die Bilanz zu„reinigen“ und um die Zinsen loszuwerden, die bei einer Besserung des Markwerts und einem Rückgange des Unternehmungsertrags wieder stärker— wenn auch niemals beträchtlich— ins Gewicht fallen könnten. Man realisiert die Schuldenannullie- rung, die die Geldentwertung herbeigeführt hat. Für die Gläubiger ist diese. Realisierung, obwohl sie ihren Verlust im Augenblicke nicht vergrößert, sehr uner- freulich und man hat gegen die vorzeitige Tilgung in Papier- mark protestiert, wohl auch eine„Aufwertung“, also die Er- höhung der Kapital- und Zinsbeträge nach irgendeinem die Geldentwertung berücksichtigenden Schlüssel gefordert. Wenn man von diesem letzten Verlangen zunächst absieht und den bisher eingetretenen Verlust als gegeben annimmt, so geschieht den Gläubigern mit der Rückzahlung kein beson- deres Unrecht. Denn sie haben es in der Hand, durch. An- kauf anderer festverzinslicher Papierwerte auf eine Besse- rung der Mark zu spekulieren, wenn sie an eine solche glauben, oder wenn sie der entgegengesetzten Ansicht sind, den Rest des Kapitals, der ihnen geblieben ist, in Aktien, neuerdings auch in„Roggenrentenbriefen“ und ähnlichen mit den Preisen steigenden oder fallenden Effekten relativ„wert- beständig anzulegen. Wer nicht durch gesetzliche Vor- schriften oder private Verfügungen gebunden war und die Wirtschaftsentwicklung mit einiger Aufmerksamkeit und Sachkunde verfolgte, hat ja solchen Umtausch gewöhnlich längst vorgenommen. 5 Die„Aufwertung“ der Industrieobligationen würde des- halb wenn sie überhaupt möglich wäre, nur zu einem kleinen Bruchteile denjenigen zugutekommen, die seiner Zeit für die Schuldverschreibungen wirklich Goldmarkkapitalien hinge- geben haben. In der Hauptsache würden Leute aus ihr Nutzen ziehen, die die Obligationen zu vorübergehender, des öfteren spekulativer Anlage bereits mit mehr oder weniger entwer tetem Gelde erwarben,— vielfach Ausländer, für die der An- kauf deutscher Obligationen eine Form der Markspekulation oder die Festllegung der in einer verunglückten Valulaspeku- lation erworbenen Markbeträge war. Die Industrie zu- gunsten dieser Kapitalisten und Spekulanten zu belasten, hätte wenig Sinn. Veberdies ließe sich ein praktisch brauchbarer Schlüssel für die„Aufwerlung“ gar nicht ſinden. Eine Erhöhung der Kapital- und Zinsbeträge nach der Valuta oder auch nur nach dem inneren Kaufkraftverluste der Mark würde die Aktionäre völlig enteignen und die Gesellschaften in sehr zahlreichen Fallen in den Bankrotli treiben oder zur Liquidation zwinger Denn die Kapitalien der Akliengesellschaften sind nur mehr zu einem Teile Goldmarkkapitaljen und ihre Ertragsfähigkeit ist in der beenglen und belasteten deutschen Wirischaft der Nachkriegszeit nicht entfernt im Verhältnisse zur Geldentwer- tung gesliegen. Die Aufwertung müßte sich also von vorne- herein in einem ganz wesentlich bescheideneren Rahmen als dem der inneren oder gar der valutarischen Geldentwertung halten. Aber in welchem? Grundsätzlich dürfte man die Obli- galionäre(die, wie gesagt, weist nicht mehr die alten Goldmark- obligationare sind), nicht erheblich günstiger stellen als die Aktionäre. Die Aktien sind aber gegen den Vorkriegskurs oder den Pariwert in ganz verschiedenem Umfange gestiegen: teils auf das Fünfzig- pder Sechzigfache oder noch mehr, teils biob auf das Fünfzehn, Zwanzig- oder Fünfundzwanzigfache. Das gegenseitige Bewertungsverhältnis ist auch keineswegs allerhand Zufälligkeiten der Marktgestaltung abhängig. Man könnte allenfalls daran denken, Obligationszinsen und Divi- denden in ein bestimmtes, dem der Vorkriegszeit einiger- maßen ähnliches Größenverhältnis zu bringen. Aher die Bivi- denden spiegeln heute weniger denn je die wirkliche Er- tragsfähigkeit wieder. Außerdem würden bei solchem Ver- fahren die Obligationen ihren Charakter als fest verzinsliche Papiere einbüßen und selbst Aktien werden; man könnte also keineswegs an eine Zwangsregelung in diesem Sinne, sondern lediglich an freiwilligen Umtausch denken. Auch von einer Aufwertung der Hypotheken ist-neuer- dings des öfteren die Rede. Sie könnte in gewissem Umfange zuf den am. Windſtill, ſchroach nebllg. von der Landwirtschaft ertragen werden; die ländlichen Pro- ———̃— 2 CTT—TTCT7TCTCTCTCTCTCT—TT——TTTTT—— kest, sondern den heftigsten Schwankungen ausgesetzt und van marktpreise, diese Inflationswirkung infolge der ständigen einem anderen Prokuriſten zur wutrde heute die Firma„Karl Schweickert Geſell⸗ Die Geſellſchaft Freikag, den 5. Januar 1923 Mannheimer General-Anzeiger.(mittag-Aus gabe.) 5. Seite. Nr. 7 duzenten nehmen je heute in steigendem Umfange Darlehen auf, deren Nennbetrag und Zinslast mit den Preisen der land- Wirtschaftlichen Produkle wächst. Aber die alten landwirt- schaftlichen Hypotheken sind zu einem großen Teile bereits in Papiermark zurückgezahlt und es ist unmöglich, diese er- ledigten Geschäfte nachträglich noch einmal aufzurollen. Die Aufwertung der Hypotheken kann aber nicht als Sonder- belastung der zufällig heute noch verschuldeten Landwirt- schaft durchgeführtwerden. Auch nicht als Sonderbelastung der Landwirtschaft überhaupt. Eine Aufwertung der städti- schen Hypotheken jedoch Würde eine Revolution der Miet- preise und damit der Löhne, der Gehälter und der Preise überhaupt zur Folge haben, die wir gerade jetzt am wenigsten ertragen könnten. Die Auslaugung des alten fest verzinslichen Goldmark- kapitals muß als Tatsache hingenommen werden; an ihr ist nachträglich nichts mehr zu ändern. Es ist Sache des Ein- zelnen, die kargen Reste zu erhalten und zu vermehren, so gut er kann. — .— Verschärfte Bankbedingungen Die Konzentrationsbewegung im Bankgewerbe hatte in früheren Jahren dazu geführt, daß die Existenzbedingungen der Bankfirmen in der Provinz, namentlich der Privatbank⸗ lrmen, sich von Jahr zu Jahr immer mehr verschlechterten. Im Jahre 1913 wurden dann, zum großen Teil auf Veranlas- sung des Reichsbankpräsidenten Havenstein, energische Ver. handlungen aufgenommen, um zu einem Konditionenkartell zu gelangen, um die Mißstände, die sich im Bankwesen her- aulszubilden begonnen hatten, durch eine Einigung über die Geschäftsbedingungen zu beseitigen. Neu Wwar die Kon- ditionenfrage auch damals nicht, denn sie halte die Bankwelt schon seit einem Dezenium beschäftigt, da bereits auf dem ersten im Jahre 1901 abgehallenen Bankiertag Wünsche ih dieser Richtlung laut geworden Waren. Unter besonders läliger Mitwirkung der sogenannten Berliner Stempelver- einigung(Vereinigung Berliner Banken und Grohbankiers) kam es später zu einer Einigung über die Bankbedingungen, es wurde das sogenannte Konditionenkartell im Bankgewerde abgeschlossen. In der Hauptsache kamen dabei Vereinbarun- gen zustande über die Berechnung der Kontokorrentzinsen, Ultimogeld, Akzeptprovisjionen und Beleihung von Effekten. Die Vereinbarungen über die Kontokorrentzinsen erstreckten sich sowohl auf die Debet- wWwie auf die Kreditzinsen im Konto- korrent. Es dauerte dann aber auch nicht zu lange, ehe die von der Wirkung der Abmachungen betroffenen Kreise die neuen Bedingungen als eine schwere Belastung empfanden. Inzwischen haben die Verhältnisse durch den Krieg und die Nachkriegszeit eine vollständige Wandlung erfahren. Zu- nächst wurde als Folge der Inflation Bankkredit öberhaupt kaum mehr in Anspruch genommen. Erst als die immer Weiter steigende Verteuerung, die Annäherung an die Welt⸗ Devisenverschlechterung aufzuheben pegann, wurde auch wie⸗ der Bankkredit erforderlich und inzwischen haben wir Perio- den erlebt, in denen dieser Bankkredit ein sehr 1 8 Artikel wurde, Gleichzeitig aber sind die Unkosten der Ban- ken, die ihre Gehaltszablungen den neuen Verhältnissen an- passen mußten, die vor allem auch ganz enorme Spesen durch die Verteuerung des Telegramms und Fernsprechers zu tragen bekamen, ganz abgesehen von den sonstigen Wir- kungen der Inflationsperiode und der vielfach kapftalfeind- lichen Steuergesetzgebung, enorm gestiegen. Sie haben des- halb immer wieder neue Vereinbarungen getroſfen, um sich der jeweils veränderten Sachlage anzupassen. Sie belasten jedes Ferngespräch, sie erhöhten den Posten„kleine Aus- lagen“, sie berechnen jede Limitvormerkung und jede Limit- änderung und sje berechnen vor allen Dingen jetzt Zinssätze Isolche Mindestsätze knüpfen, nicht in Frage. im Soll, die sie uf der sicheren Seite lassen. Die Vereinigung Mannheimer und Ludwigshalener Ban- ken und Bankiers ist dabei nicht zurückgeblieben. Sie ver- öllentlicht soeben ein Rundschreiben an ihre Kundschaft, in dem es heibt, das weitere starke Anwachsen aller Unkosten im Bankgewerbe nötige die Mitglieder, die Mindestbedingun- gen für Konten mit Kreditinanspruchnahme wie folgt, mit Wirkung vom 1. Januar 1923 ab, festzusetzen: Sollzinsen: 2 Proz. über Reiehsbankdiskontsatz, d. i. gegenwärtig 12 Proz. Kreditprovision: 1 Proz., für jeden angefangenen Monat aus dem Betrage des zugesagten Kredites oder der Höchst- schuldsumme, Wenn diese die Höhe des zugesagten Kredites überschreitet oder eine Kreditzusage nicht ausdrücklich er- kolgt ist. ̃ Bereitstellungsprovision: 1½ Proz. für das angefangene Kalender-Vierteljahr aus dem zugesagten Kreditbeirage, Umsatzprovision: Proz. aus dem Umsatz jeden Halb- jahres, d. i. aus der größeren Seite der Rechnung einschließ- lich Saldovortrag. Sonderprovision: 1½ Proz. für jeden angefangenen halben Monat für Kreditüberschreitungen sowie Kredit-Inanspruch- nahme ohne vorherige Vereinbarung. Augenblicklich, wo die Geldleihsätze allgemein einen sehr hohen Stand haben, kommen ja die Bedenken, die sich an Sie werden aber von Bedeutung, wenn, wie zu hoſfen ist, wieder einmal eine Aera niedrigerer Zinssätze anbricht und ein unbedingtes Erkfordernis, den gewerblichen Kredit in dieser Weise zu ver- teuern, nicht mehr vorliegt. Es mufl der bestimmten Erwar- kung Ausdruck gegeben werden, daß dann auch alsbald ein Abbau dieser Bedingungen erfolgt. Geschicht dies nieht, dann würden die Banken es sich selbst zuzuschreiben haben,— wenn eine Abwanderung der Kundschaft erfolgt und das Ge- göt schäft der Winkel- und Animierbankiers, deren Emporkom- men durch das vorausgegangene günstige Börsenwetter, 8o- wieso gekördert wurde, von neuem zu blühen beginnt. Daß dies einen Krebsschaden in unserer Volkswirtschaft bedeuten Würde, darüber besteht ja keine Meinungsverschiedenheit. Exmäßigung des Goldzollaufgeldes. Das Goldzollauf- geld ist kür dle Zeit vom 10. bis einschlieblich 15. Januar von 178 400 Proz auf 169 900 Proz. er mäigt Worden. „ Heinrich Baer& Söhne, G. m. b. H. in Karlsruhe. Mit einem Stammkapital von 1 Million Mark Wurde in Karlsruhe zum Zwecke der Herstellung und des Vertriebes von Branntweiln aller Art eine neue Gesellschaft errichtet, als deren Geschäftsführer der Kaufmann Albert Baer-Karls- ruhe bestellt ist. Neckarsulmer Fahrzeugwerke-G. in Neckarsulm. Wie die Gesellschaft, welche 24 Millionen Mark junger Aktien zum Handel und zur Notierung an der Frankfurter Börse augen- blicklich einführt, mitteilt, kann trotz eines längeren Streikes kür das yergangene Geschäftsjahr, das sich nicht ungünstig estaltet habe, mit mindestens der gleichen Dividende wie Im Vorjahre(20 Proz.) gerechnet werden. * Buchheim& Heister.-G. in Frankfurt a. M. Mit einem Grundkapital von 27,5 Millionen Mark wurde die bekannte Bauunternehmerfirma gleichen Namens, welche in Deutsch- land eine ganze Anzahl Niederlassungen unterhält, in eine Aktiengesellschaft umgewandell. Nähere Ein- zelheiten über die Zusammensetzung des Vorstandes und des Aufsichtsrates sind noch nicht bekannt. » Rheinische Betonbaugegellschaft.-G. in Mainz. Die schon seit einer ganzen Reihe von Jahren als Hersteller von Eisenbeton-, Beton-, sowie Hoch- und Tiefbauten bestbekannte Firma gleichen Namens wurde mit einem Grundkapital von 5 Millionen Mark in eine Aktiengesellschaft u wandelt. mgev Ae e Bankpersonalien. Die Firma 6 in Dortmund teilt uns m 1923 H ., als Mitinhaber bei ihr eintrat. und Herrn Dr. jur. Robert He teilt. 0 Dauisenmarkt Mannhelmer Devisenmarkt, 88.e Han Holland 3400(3200), Lendon 39300 37600, Paris 600 580), Italien 435(420). Newyork, 4. Jan. schluß 0,0124%½(0,0133%) cents, Wwas eins (7490,63 Mark für den Dollar entspricht. New Lork, 4 lanuar(M3] beuvlsen. 3. 4. Sohwolx 18 97 19 8 3 4 grankrelohk.905.10 england.69 4. Zeiglen 6 68 6 57 NMehlpreiserhöhung. Spezial 0 wurde auf 57 000(gestern 56 100 mit Sack ab süddeutscher Mähle erhö Berliner Metallbörse vom 4 Prelse in Mark für 1;. 3 lan. 4. Jan Atuni Etektrotytkupler 2532— 2680[ in Barres Raifiaadekupfer 210.2150-71 Zinn aunbad. 900-925 950 10 Attenzias ftohzink(Vd.-Fr.) 1 18.23 e iekel do.(r. Verk.) 128 I. 1% aAntimen Plattenzink 105-1100 110½1137 stwer ar 1 Kg. Aluminlum 2590.— 3204.—[elatia p. An. Londoen, 4. Januar.(W) fetallmarkt.(is Lst. far bestseleet, 68.— Aiokel „„ 1 5 Lopfet Kans 64.0 64 2 12— 72 50 do. 3 wWonat 89 15 55.15 Linn Kassa 169.25 17.85 do, Elektrol /1.50 /1.50 l d0. 3 Aesat 181.25 180.45 Amerikanischer Funke New Lerk, 4. Januar.(3) Funkdtenst.(Massgru Zuf. zus. 270 Sloktestyt 14.14.7 lan leks 36.6. 3 Slel 5. Ziak 9 Eisen Walsbleed Leohmalz wWt. 1 Taig Baumwsatö 10. büKrg berzember 11. prll Petrel. 4808 1 Mal tanke. Chiengo. 4 Januar(W) Funktienst,(Masbsrusa 3 55 1 2 dals Jan 7 Na/ Jat uar Nr. Cafte lee 13.35 43 95 4 28 .855 4 KArz Ma! zull Verembder Zaumw. loog lanuar Februer * * 1 8 Ardde ——— ————— e * 4 e Se deees SDA⁰e Sed 851 2 rorotete SNNοοεον uegeeer cι 2 Welzen Ian 50 den Mal 805 ohmelz —— 28 S8S 8 5„ Febr Ferk Foebr 475 Rippen Fehr. Ma 44.85 35. seek utenf. gogsen Jan 80 nöehgt. 2 Raſer Herausgeber, tker und Verleger: General⸗Anzeiger, Gm b Direktion: Ferdinand Heyme.— Verantwortlich für den politiſchen und volkswir Druck Kachrichten, Lolales und den übrigen redaktionellen Handelsregistfer. Zum Handelsregiſter B Band XV.⸗8. 25, Firma„Rapidus⸗Schnürung Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Die Liquidation iſt beendet, die Firma erloſchen. 8² Mannheim, den 29. Dezember 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXIII..⸗Z. 39, Firma„Vereinigte Pechelbronner Oelbergwerke, Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ eim wurde heute eingetragen: Karl Große in Wietze iſt als Prokuriſt derart beſtellt, daß er gemeinſam mit einem Geſchäftsführer oder mit ichnung 7 Bankanstalt Firma berechtigt iſt. Manuheim, den 29. Dezember 1922. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Bum Handelsregiſter B Band XXIV.⸗Z. 10 chaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, FP 7. 20, eingetragen. Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit e iſt am 14. und 23. Dezember 1922 feſtgeſtellt. Gegen⸗ ſtand des Unternehmens iſt die Fortführung des Geſchäfts des Bücherreviſors Karl Schweickert in „Mannheim, P 7. 20, ferner Einrichtung, Führung, Prüfung und Abſchluß von Geſchäftsbüchern, Be⸗ triebs⸗ und Bilanzreviſionen, kaufſmänniſche Or⸗ ganiſationen, Neu⸗ und Umgründungen, Steuer⸗ und Bilanzberatung Vermögensverwaltungen und die Ausführung ſonſtiger, mit dem Vetriebe einer derartigen Geſellſchaft verbundener Geſchäfte. Das Stammkapital beträgt 50 000. Karl Schweickert, Bücherrev ſor, Maunheim, iſt Geſchäftsführer. beſtellt einen Geſchäftsführer. Jedem Geſellſchafter ſteht das Recht zu, die Ge⸗ ſellſchaft mit vierteljähriger Friſt zu kündigen, jedoch nicht vor Ablauf des erſten Geſchäftsjahres. Der Geſellſchafter Oücherreviſor Karl Schweickert in Mannheim bringt ſein Geſchäft und ſeine ge⸗ 4 ſamte Büroeinrichtung in die Geſellſchaft ein. Vom 1. Dezember 1922 ab 8 alle von ihm 45 fan pnüze gebote mit Gehaltsansprüchen unter G. N. 188 an die Geschälts- stelle ds. Blattes. 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Gleichzeitig hat zis dem bisherigen dlungsvellmacht en- Oluenung gzor Schweis 1623 5 Die Reichsmark notierte bei Börsen- m Kurs von 3032,18 81 Waren und Marxte Der Preis für Weizen nek! ) Mx. für dis 10% K4 bt. Jaaumar 8. lan. 2884 21000 d. angl. k. v. 7078 kKg.) Ae Aek ussbe er AamO¹ Henst ok vorbeten). de ene *Ilodr. Pr bebde Fr. verbetenh. bohst. Euf. Mafeage 1 u te Mennheigeer tſchaftlieden Teil: Kurt Fiſcher: fr das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommenalpolttik Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Rüller; für Haudels⸗ Inhalt: Franz Kirchen Fräulein oder Pllegerin m. guten Euepfehlu zu 8 Kindern, 2 u. 4 geſucht. 1 Fabrikant 5 8 0 —— Suche f. mein Techte die Oſtern N Kleſtt einer Töchterſchule ver⸗ läßt, 784¹¹ Aufangsstelle auf Büro. Augeb. unt. P. T. 51 4. d. Geſchäfte⸗ ſtelle d. Bl. Tüchtige m. allgemeinen Kontor⸗ arbeiten vertraut, ſucht per ſofort. Angeb. unt. 8. O. 28 2 d. 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Aus chußmitglied Vergnügungs⸗ —4 ne Tragödie der Renaissance in 7 A ten. Ftei nach Machiavelli und Giovio von Helmuth Oftman und Ola Alsen. Regie: Richald Eiehberg. Künstlerischer Beirat: Fritz Beinhardt. Historiker: Professor M Bühlmann— Karl Heinz Schuste Die Oestaſten der Tragödie: Auido Gurlini, Kommandant von Pisa Paul Wegener ro Luiſei, 1 Vertrautr Ge nezzano, sein Hofnarrt Lor 0 Olfzier Josef Burgwinkel Prhp Massalsky Kar! 1315 Leiden heute früh eimat abzuruſen. Mannheim(H 5,), den 4. Januar 1923. 7648 Mat 285 Fritz! Bart 5. Verm! etg. v RNäuf nen Mannheim, 4 Jan. 1923 Der Vorſt and ler trauernden Hinterbliebenen bant! 1 1 11 ea Buonacorsi, Ratemi glied in mit ſestticher und BU uewdekort jon Jamstag„ den 6. uad Sonntag, den 7. abends 7½ Uhr im Nibejuns ensaal 5 OQ¹² af f Fiord Viktor Gehting Fritz Kampers mit 5 Hans turm 80 onna Vunna*»Lee Parry Die Handlung des XV. Jahrhunderts in edig, Florenz u. 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