— Montag, 8. Januar Bezugspreiſe: In mannheim u. umgedung frei ins Haus ſowie durch die poſt bezogen ohne seſtellgeld monatl. Mr. 1400.— freibleibene. Eingelnummer Mk. 30.— bis 40.—. poſtſcheckkonto Ar. 17890 Rarierubhe in Baden und Nr. 2017 Ludwigshaſen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim, E 6. 2. Se ſchäfts⸗ Nedenſtelle Neckarſtadt. Waldhofſtraße r. 6. Fernſprecher Nummer 7041, 7032, 7033, 7033, 7os5. Telegramm⸗Adòreſſe: Generalanzeiger Monnheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. adiſche Neuefte Nachri 1923— Nr. 12 itzoiger Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahlung die ki. Zeile mk. 120.— Stellengeſ. u. Samillen⸗Nng. 380% nachl. Reklamen Mk. S00.— Annahmeſchluß: mittagdiatt vorm. 8% Uhr, Adenddl. nachm⸗ 2½ Uhr. Für ngeigen an deſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgoben w. keine berantwortg.Uübern. Höhere GSewalt, Streiks, Oetriebs⸗ ſtõrungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Ruftrüge durch Kernſprecher ohne Sewähr. len Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Technik. Seſetz u. Recht. Modezeitung. Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗Zeitung u. Mannheimer Muſik-Jeitung die Bedrohung des Ruhrgebietes Beratungen in Berlin Berlin, 8. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Staatsſekretär Bergmann, der noch am Samstag ſpät abends dem Reichs⸗ kanzler ausführlich über ſeine Pariſer Eindrücke Bericht er⸗ ſtattete, wird im Laufe des heutigen Tages Gelegenheit nehmen, mit den einzelnen Reſſortminiſtern, ſoweit ſie an der Löſung des Repa⸗ rationsproblems unmittelbar beteiligt ſind, Rückſprache zu nehmen. Das Reichskabinett prüft, wie wir hören, gegenwärtig die Rechts⸗ lage nach allen Richtungen, namentlich dahin, welche Folgen ſich für Deutſchland aus einem etwaigen Vorgehen Frankreichs ergeben würden. Es kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß ein iſoliertes Vor⸗ gehen Frankreichs, das ſich aus den angeblichen Verfehlungen Deutſchlands herleiten ſoll, nur als Rechtsbruch angeſehen wer⸗ den könnte und angeſehen werden würde. In dieſem Fall würde die Reichsregierung ſich ſchlüſſig zu machen haben, welche Forde⸗ dungen ſie aus einem ſolchen Rechtsbruch zu ziehen hätte. Es iſt bereits feſtgeſtellt worden, daß die Regierung ſich nicht auf Sonderverhandlungen mit Frankreich einlaſſen wird, daß ſie viel⸗ mehr der Auffaſſung iſt, es mit der Geſamtheit der Entente zu tun zu haben. Die Regierung wird auch unter dem Druck der Droh⸗ ungen ſich' nicht bereitfinden laſſen, in Sonderverhandlungen einzu⸗ treten. An dieſer Sachlage würde ſich auch dann nichts ändern, wenn Belgien, Italien ſich an der Sonderaktion Frankreichs betei⸗ ligen würden. Nach dem„Petit Pariſien“ iſt es möglich, daß die deutſchen Dertreter ſtatt heute erſt morgen gehört werden. Während zwei der deutſchen Vertreter geſtern abend ſchon in Paris eingetroffen ſind, ſoll die Abreiſe des Direktors des Kohlenſynditats ſich verzögert haben, da man ihn am Samstag nicht exreichen konnte. Wenn er nicht heute morgen eingetroffen iſt, ſo wäre ein 24ſtündiger Aufſchub des Verhörs möglich. Die Aktion der Beſetzung Eſſens würde dadurch, wenn überhaupt, nur um einige Stunden verzögert werden und ſtatt Mittwoch früh in den ſpäten Abendſtunden erfolgen; denn am Don⸗ merstag ſpricht Poincare in der Kammer, und da wird er un⸗ bedingt die vollzogene Tatſache mitteilen wollen, die ihm den großen Kammererfolg ſichern ſoll. Die deutſchen Sozialiſten gegen Paris Ueber das Thema„Paris und Berlin“ ſprach geſtern der ſoz. Reichstagsabgeordnete Sollmann. Er kam zu dem Schluß, daß Bismarck 1871 Frankreich viel glimpflicher behandelt habe, als Poin⸗ care es jetzt mit Deutſchland tue. Die Sozialdemokratie Deutſch⸗ lands richte ſich auf einen zähen Kampf gegen den franzöſiſchen Militarismus ein, der etappenweiſe ſeinem Ziele zuſtrehe. Die So⸗ zialdemokratie werde zwar nie den Klaſſenkampf im eigenen Lande vergeſſen oder in der nationalen Welle verſinken, aber im Kampfe gegen die dem Rheinland drohenden Gefahren würden alle Par⸗ teien zuſammengehen. Der Zentralnerv des Mili⸗ tarismus ſei von Berlin nach Paris verlegt worden, und darum müſſe jetzt die Loſung lauten: Gegen Paris! Militäriſche Vorbereitungen [QL! Berlin, 8. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„B..“ wird aus Paris gemeldet: Nach allen heute morgen veröffentlichten Nach⸗ richten der Pariſer Preſſe muß Deutſchland darauf gefaßt ſein, daß Eſſen a. d. Ruhr am Mittwoch von etwa 5000 franzöſiſchen 1 Truppen und einer belgiſchen Brigade, die in der Nacht von Düſſel⸗ dorf und Duisburg abmarſchiert, beſetzt wird. Aus Düſſeldorf laufen ferner Nachrichten über allerlei mili⸗ täriſche Vorbereitungen ein, die von franzöſiſcher Seite getroffen werden. Es ſind kleinere Truppenmengen ins beſetzte Gebiet ge⸗ kommen. Man hat Schulen beſchlagnahmt, Quartiere belegt, Ga⸗ ragen in Beſchlag genommen. In Düſſeldorf ſelbſt iſt ein reges Mili⸗ tärleben zu verzeichnen. Tankgeſchwader fahren durch die Straßen und' die franzöſiſche Kavallerie iſt ſtark ſichtbar. Das alles zeigt den Stempel der beabſichtigten Demonſtration. Wie weit dieſe Vorbereitungen in direktem Zuſammenhang mit den franzöſi⸗ ſchen Plänen ſtehen, iſt zur Stunde noch nicht zu ſagen. Oeuvre berichtet, das 13. in Melun ſtehende Dragoner⸗ Regiment habe Befehl erhalten, ſich dieſer Tage zur Beförderung nach dem Ruhrgebiet bereit zu halten. Auch in Nancy wird eine gewiſſe Tätigkeit im 20. Armeekorps bemerkt. Die Urlauber ſeien telegraphiſch zurückberufen worden. Der„Petit Pariſien“ erfährt von ſeinem Berichterſtatter über Truppenbewegungen, daß das 149. und 62. Feldartillerie⸗Regiment abtransportiert werden wür⸗ den; die beiden Regimenter ſollten am Mittwoch am Rhein ſein. Die„Chicago Tribune“ meldet aus Koblenz, im franzö⸗ ſiſchen Hauptquartier erwarte man ſeden Augenblick den Be⸗ fehl zum Vorgehen. Der amerikaniſche Oberkommandierende General [len habe in aller Eile in der vergangenen Nacht ſeinen Stab zu⸗ ſammenberufen. Die Beſprechung habe- am Sonntag bis nach Mitter⸗ nacht gedauert und man nimmt an, daß es ſich um das bevorſtehende orrücken gehandelt habe. Die unter General Allens Kommando ſtehenden franzöſiſchen Truppen ſeien in ihren Quartieren gehalten worden. Ein mit den Amerikanern vereinbartes Fußballwettſpiel ſei kꝛückgängig gemacht worden, mit der Entſchuldigung, die Franzoſen wünſchten keine Zuſammenſtöße mit der Zivilbevölkerung. Mobilmachung der Ingenieure Die Depeſchen⸗Agentur Havas hat die Nachricht verbreitet, daß am Sonntag 40 Bergingenieure und Ingenieure der Marine um 9,55 Uhr vom Nordbahnhof nach dem Ruhrgebiet abgereiſt ſeien. Sie würden auf die Hauptbergwerke im Ruhrgebiet verteilt werden, deren Leitung ſie auf Anordnung von Paris aus zu übernehmen hät⸗ ten. Ihre Abreiſe ſei in größter Stille vor ſich gegangen. Den Mit⸗ gliedern der Abordnung ſei der Ort, wohin ſie ſich zu begeben hätten, nicht bekannt gegeben worden. Sie hätten den Befehl erhalten, ſich um 9,30 Uhr auf dem Nordbahnhof einzufinden. Nachmittags hätten die Abteilungsleiter längere Beſprechungen im Miniſterium für öffentliche Arbeiten und mit dem Generalingenieur der Bergwerke, Coſte, gehabt. Wahrſcheinlich werde eine neue Abteilung Ingenieure eute vormittag von Paris nach Eſſen abgehen. Zu dieſer Nachricht der Depeſchenagentur kann der„Petit Pa⸗ riſien“ folgendes hinzufügen: Die Ingenieure, die Paris geſtern ver⸗ ſſen haben, würden ſich nicht unmittelbar nach Eſſen begeben, ſon⸗ dern ſie würden ſich in Düſſeldorf aufhalten, wo die Regierung ihnen neue Weiſungen werde zugehen laſſen, wenn die vom Miniſter⸗ rat ausgearbeiteten Pläne zur Durchführung gelangen ſollten. Wie„Oeuvre“ mitteilt, haben auch Ingenieure und Offiziere aus Toulon Befehl erhalten, ſich nach Paris zu begeben, wo ſie Anweiſung für ihre Tätigkeit im Ruhrgebiet erhalten ſollen. Die Haltung Nmerikas Wie die„Chicago Tribune“ aus Waſhington meldet, wird der Senat in den Heereshaushalt eine Beſtimmung einfügen, wonach die Verwendung von Regierungsgeldern für die amerikaniſchen Truppen der Rheinlande verboten werden ſoll. Nach der B. Z. haben in den letzten Tagen in Berlin Unterredun⸗ gen maßgebender wirtſchaftlicher Perſönlichkeiten ſtattgefunden, die auf eine Wirtſchaftskonferenz in Paris abzielen. Es ſollen binnen kurzer Friſt führende Wirtſchaftler aus Rußland, Amerita, England, Belgien und vielleicht auch Frank⸗ reich in Berlin zuſammentreten, um nach der Methode zu verhandeln, wie ſie zwiſchen Kraſſin und Urquhardt befolgt worden iſt. Deutſchlanoͤs Tribut Wie Deutſchland ſeit vier Jahren ausgeſogen wird Trotzdem von Deutſchland durch das Friedensdiktat Gebiete und Vermögensteile im Werte von mindeſtensä einem Drittel des früheren Vermögens abgetrennt worden ſind, hat Deutſchland außerdem nach Angaben des Reichsfinanzminiſteriums bis zum 31. Juli 1922 Leiſtungen aus vorhandenen Beſländen und Abtretuag von Eigentum die Summe von 36 610 450 000 Goldmark, alſo über 8,7 Milliarden Dollars entrichtet(darunter 11,7 Milliarden Goldmark Wert des im Ausland liquidierten deutſchen Eigentums, 7,.3 Milliarden Goldmark Wert der ausgelieferten Handels⸗ flotte, 7 Milliarden Goldmark Abtretung der Anſprüche Deutſch⸗ lands an ſeine ehemaligen Kriegsverbündeten, 4,7 Milliarden Gold⸗ mark Reichs⸗ und Staatseigentum in den abgetretenen Ge⸗ bieten und Kolonien, 3 Milliarden Rücklaßgüter in den von den deutſchen Truppen geräumten Gebieten, 1,63 Milliard. Eiſen⸗ bahnmaterial, 1,1 Milliarde Wert der Saargruben uſw.) Hier⸗ zu treten an ſonſtigen periodiſchen Sachleiſtungen 1847 000 000 Goldmark, Goldmark für Lieferung von Kohlen, Koks und Nebenprodukten, 533,5 Millionen Goldmark für Lieferung von Eiſenbahnfahr⸗ zeugen, Fahrzeugerſatzteilen, Binnenſchiffen, 190,5 Millionen Gold⸗ mark für eee verſchied. Art uſw.), ſowie an Barzahlungen 1 493 950 000 Goldmark, gleich 356,9 Mill. Dollars. Der Geſamtbetrag ſtellt eine Leiſtung von nahezu 40 Milliarden Goldmark dar, 7 zehnfachen Betrag der Kriegsentſchädigung Frankreichs von 1871. Hierzu treten aber noch weitere Leiſtungen. Allein bis zum 31. Juli haben wir noch zur Erfüllung des Verſailler Vertrages Beträge gezahlt in Höhe von 56 282 000 000 Papiermark; darunter 22 411 000 000 Mark Zahlungen aus dem Ausgleichsverfah⸗ ren, 14 000 000 000 Mark Beſatzungskoſten, 2 900 000 000 Mark für Ausgaben für Kommiſſionen der Verbündeten. Für laufende Ausgaben zur Erfüllung des Friedensvertrages wurden Verpflichtungen von 186 Milliard. Papiermark aufgenommen, davon in der Zeit vom 1. 5. 1921 bis 31. 5. 1922 allein 151 Milliarden Mk. von denen 16 Milliarden aus laufenden Einnahmen, 135 Milliarden durch Aufnahme ſchwebender Schulden gedeckt worden ſind; die ge⸗ ſamte Vermehrung der ſchwebenden Schuld vom 1. Mai 1921 bis 31. Juli 1922 iſt allein durch die Wiederherſtellungsleiſtungen ent⸗ ſtanden. Vom 1. Auguſt 1922 bis zum 30. November 1922 ſind zur Felczeffeng, ausländiſcher für die Erfüllung des Friedensvertrages weitere 139,1 Milliarden an ſchwebenden Schul⸗ den aufgenommen worden. Die Kohlenlieferungen Deutſchlands auf Grund des Verſailler Vertrages und die durch dieſen Ausfuhrzwang erzwungene Einfuhr ausländiſcher Kohle belaſten die deutſche Zahlungsbilanz mit einem Paſſivbetrag von 525 Millionen Goldmark, gegenüber einem Aktiv⸗ ſaldo der deutſchen Kohlenbilanz von 432,6 Millionen Goldmark aus der Zeit vor dem Kriege. Insgeſamt kann man annehmen, daß einſchließlich der er⸗ zwungenen Gebietsabtretungen die Leiſtungen Deutſchlands einen Betrag von 100 Goldmilliarden zum mindeſten erreichen, wenn nicht überſteigen. Es iſt klar, daß derartige Beträge, nicht ohne ſchwerwiegende Rückwirkungen auf die geſamte deutſche Volkswirtſchaft abgeführt werden konnten. Der Dollar mußte deshalb ſteigen von rund 190 im Januar 1922 auf 8000 im Dezember; der Großhandelsindex von rund 37 aüf 1700; die ſchwebende Schuld von 260 Milliarden auf rund 900 Milliarden; der Notenumlauf der Reichsbank von rund 115 Milliarden auf rund 900 Milliarden; der Kohlenpreis von etwa 500 Mark je Tonne auf rund 24000 Mark; der Stabeiſen⸗ preis von 4000 Mark auf 290 000 Mark. Ob und wieweit die Verhältniſſe im Jahre 1923 ſich beſſern werden, iſt vorläufig noch gar nicht zu überſehen. Die geſcheiterte Pariſer Konferenz gibt dafür zu Jahresbeginn gerade kein günſtiges Omen. Die Ablieferung von Flußſchiffen Gemäß dem Verſailler Friedensvertrag hat nach einer Zuſam⸗ menſtellung der„Republique“ Deutſchland bis zum 10. November 1922 an Frankreich und Belgien auf dem Rhein insgeſamt 328 Schiffseinheiten mit 481 000 Tonnen abgeliefert. Auf den Kanälen wurden an Frankreich abgeliefert ſieben Schiffe mit 5927 Tonnen, an Belgien ſechs Schiffe mit 6351 Tonnen. Schadenserſatz für Scapa Flow Aus einem Bericht des franzöſiſchen Unterſtaatsſekretärs der Handelsmarine geht hervor, daß Frankreich 31000 Tonnen Hafen⸗ material als Aüsgleich für die Verſenkung der deutſchen Kriegsflotte bei Scapa Flow erhalten hat. Von dieſem Material ſind 2500 Tonnen der Kriegsmarine und der Reſt den Han⸗ delshäfen zugewieſen worden. Der Wert dieſes beträchtlichen Ma⸗ terials beträgt ungefähr 40 Millionen Francs. *Die Jahl der verabſchiedeten Ofſiziere beträgt rund: Leutnants, Oberleutnants, Oberärzte, Aſſiſtenzärzte, Oberveterinäre, Veterinäre 3100, Hauptleute, Rittmeiſter, Stabsärzte, Stabsveterinäre 18 000, Majore, Oberſtabsärzte, Oberſtabsveterinäre 8600, Oberſtleutnants, Generaloberärzte, Generaloberveterinäre 200, Oberſten, General⸗ ärzte, Generolveterinäre 3000, Generalmajore, Generalſtabsärzte 1700, Generalleutnants und Generaloberſtabsärzte 800, Generale 230. Die gleichen Dienſtgrade der Marine ſind in dieſen Angaben mitenthalten. * gleich 440 Millionen Dollars(darunter 884 Millionen „Frankreich iſt frei“ OParis, 6. Januar. (Von unſerm Mitarbeiter) „Der wahre Grund des engliſchen Widerſtandes gegen die Pfandnahme liegt darin, daß uns England nicht ge⸗ ſtattet, eine Poſition zu gewinnen, die den Verträgen von 1815 Abbruch tun würde.“ A. Gauvain im„Journal des Debats“. Mag auch der phraſenreiche Guſtave Hervé behaupten, daß Poincaré ganz Frankreich hinter ſich habe, die Stimmung in der politiſchen Welt und in der Pariſer Hochfinanz weiſt einige be⸗ denkliche Gegenſätze auf. Poincaré fand die volle Fürſprache der Blockpreſſe, als die Konferenz begann; das war Taktik. Der Miniſterpräſident erbat ſich in der großen Dezember⸗Debatte über ſeine Außenpolitik eine Generalvollmacht und das Vertrauen der Deputiertenkammer. Beides ward ihm zuteil. Aber in den da⸗ maligen Auseinanderſetzungen kam auch deutlich der Wunſch einer nicht unbeträchlichen Anzahl von linksr⸗nublikaniſchen Voſfksnertegtern zum Vorſchein, nichts unverſucht zu leſſen, um die Par'ſer Konferenz einem gedeihlichen Ende zuzuführen. Ausdrücklich wunſchre man ein Einvernehmen mit England. und gingen auch die Linksrepublikaner nicht ſoweit, wie der„Wilde“(parteiloſe) Pierre Forgeot— deſſen Programm ſtark amerikaniſch gefärbt war—, ſo kennzeichnete ſich dennoch in den Erklärungen Herriots der Wille zur Einigung mit England. In dieſem Sinne wird die am 9. Januar beginnende Kam⸗ merſitzung eine Fortſetzurg der Dezemberdebatte bilden. Poin⸗ caré brachte zwei Konferenzen über das Entſchädigungsproblem zum Scheitern, die von Cannes und die Pariſer. Dazwiſchen liegen einige tote Punkte, mühſame Uebergänge zu weiteren Verhandlun⸗ gen, die nur negative Ergebniſſe lieferten. Poincarss Leiſtungen ſind ddurchwegs ſchlecht zu bezeichnen, wenn man ſie vom Standpunkt ſtaatsmänniſcher Wirkſamkeit beurteilt.(„Ere Nouvelle“ und„Oeupre“, zwei linksrepublikaniſche Zeitungen, geben das zu bedenken).„Erfolgreich“ kann die Arbeit Poincarés nur inſofern bezeichnet werden, als es ſich um die Losmachung Frank⸗ reichs von England in der Sanktions⸗ und wirtſchaftlichen An⸗ nexionsfrage des Rheingebietes handelt. Ob jedoch dieſer„Sieg“, den die Nationaliſtenpreſſe momentan über alle Kirchendächer der dritten Republik auspoſaunt, ob dieſer Triumph des„beſſeren Frankreich“ wirklich ſo groß und echt iſt, darüber ſind die Politiker post festum nicht im mindeſten einig. Von den Finanziers ganz abgeſehen, die in der Handlungsfreiheit der Regierung(die mit den Satzungen des Verſailler Paktes etwas mühſam in Einklang gebracht werden kannl) ein Dangergeſchenk Englands zu betrachten Ein iſoliertes Frankreich wird auch eine ſchlechte Valuta haben, ein ins Ruhrgebiet vorrücken⸗ des Frankreich wird mit jedem Schritt den Frank⸗Kucs niederdrücken. Wenn Hervs behauptet, daß alle Politiker für Poincarss„zerſchla⸗ genen Topf“(„Oeuvre“) begeiſtert ſind, ſo urteilt er ebenſo vor⸗ ſchnell, wie Herbette im„Temps“, der die noch kühnere Anſicht äußert, der Frank ſei durch die Dehnung der franzöſiſchen Macht⸗ politik eher zu beſſern als zu verſchlechtern. In dem führen⸗ den Börſenblatte„Information“ ſchreibt der Börſenredakteur:„Mit Unmut nahm man hier den Abbruch der Konferenz auf. Man hofft noch immer auf eine Wendung. Bis zum 15. Januar läßt ſich noch etwas tun. Amerika zeigt Bereitwilligkeit, uns aus der Sackgaſſe, in die wir ohne unſer Verſchulden geraten, herauszuhelfen. Der Franec wird in den nächſten Tagen ſchwere Erſchütterungen erleiden.“ Die Stimmung der gemäßigten Blockgruppen iſt eher antiengliſch als deutſchfeindlich. Damit ſoll freilich nicht geſagt werden, daß von dieſen Politikern eine Milde⸗ rung des poincariſtiſchen Gewaltprogramms zu erwarten iſt. Man merkt aber, daß in den Wandelgängen der Deputiertenkammer regierungsgeſinnte Politiker die Hauptſchuld an dem Abbruch der Verhandlungen mit England nicht ſo ſehr dem Gegenſatz in der Entſchädigungsfrage zuſchreiben, ſondern dem Haüptziel der britiſchen Diplomatie, Frankreich unter die Vorherrſchaft des anglo⸗amerikaniſchen Weltwirtſchafts⸗ und Weltfinanzblocks zu zwingen. Reparationsſtreit iſt ein Vorwand für England, um uns niederzuhalten. Mit den Ver⸗ einigten Staaten zuſammen, verfolgt England das große Ziel, Europa wiederherzuſtellen und auszubeuten. Deutſchland iſt wichtig, weil es den Weg nach Rußland erleichtert; denn im fernen Oſten verrammelt Japan die Pforten. Wir ſollen uns in den Kreis der anglo⸗amerkkaniſchen Weltherrſchaft einfügen; weigern wir uns, ſo droht finanzieller Ruin, Blockade und Verunglimpfung als mili⸗ tariſtiſche Macht. Lloyd George ſteht jetzt als Hauptpropagandiſt im Dienſt dieſes anglo⸗amerikaniſchen Plans.“ So rief der Publiziſt Rens Pinon in der„Revue des Deux Mondes“ aus. Jetzt— nach dem Ende der Pariſer Konferenz— gewinnen dieſe Sätze eine hochaktuelle Bedeutung und werden, wahrſcheinlich auf höhere Weiſung hin, das Leitmotiv ähnlicher Betrachtungen. Geſchichtlich greifen einige außenpolitiſche Mitarbeiter der führenden Blätter auf den Wiener Kongreß zurück, der Frankreich die Rhein⸗ grenze nahm. Der Verſailler Friede brachte der Republik„nur“ die Wiederherſtellung ſeiner Grenzen vor 1870, doch nicht die Er⸗ füllung des Hauptziels der Republikaner: die„Grenzen der ſieg⸗ reichen großen Revolution“. Daß Englands Kontinentalpolitik auf die Einſchränkung im Geiſte des Wiener Friedens ge⸗ richtet iſt, bildet den Kernpunkt der franzöſiſchen Abneigung gegen das„perfide Albion“. Poincare läßt in ſeinen Blättern(„Petiü Pariſten“,„Figaro“, „Echo de Paris“) Mäßigung predigen. Er wünſcht die Drauf⸗ gänger, denen die Order zum Vormarſch ins Ruhrbecken nicht ſchnell genug kommen kann, etwas im Zaume zu halten. Es ſind noch eine Reihe vertragsmäßiger Angelegenheiten zu regeln, die Frankreichs Handlungsfreiheit ermöglichen ſollen. Mißvergnügt denkt man auch an die Möglichkeit, daß die Tommies den Rhein verlaſſen könnten. Die ſogenannten„Kenner“ Englands glauben nicht, daß Britannia die Stadt Köln räumen werde.„Wo es Schiffahrt gibt, da geht der Engländer nicht mehr. ſchreibt der„Temps“. Schließlich wird auch die Klärung der Frage nötig, was mit der im Jahre 1917 als Sicherheit bei der engliſchen Staatsbank deponierten franzöſiſchen Goldmilliarde geſchehen ſoll. In den Blättern, die den totalen Druch der engliſch⸗franzöſiſchen Entente kommen ſehen(wie„Journal“) wird verlangt, daß das Geld über den Kanal gebracht werde. Sie zweifeln ſogar an Englands bona fides. Bis zum 15. Januar ſind alſo, diplomatiſch geſprochen, einige wichtige Operationen durchzuführen, die einer Los machung vom „Freunde“ gleichkommen. Und wenn das geſchehen iſt, gewinnt Frankreich ſeine„Freiheit am Rhein“. Mit großen Lettern verkünden es die nationaliſtiſchen Blätter„Eclair“ und„Action Fran⸗ caiſe“. Beide fordern Poincare auf, den ſtarken Mann zu ppielen. Beide ſind erpicht darauf, den Engländern zu beweiſen, dan mag die anglo⸗amerikaniſchen Finanzleute, die Frankreich beherrſchaß 0 4 5 1 ee ee ene 2. Seite. Nr. 12 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Montag, den 8. Januar 1923 wollen, ebenſo vertreiben wird, wie die Boches.“ In Mainzer De⸗ peſchen wird verkündet, die rheinländiſche Bepölkerung ſehe ruhig, ja zufrieden den kommenden Ereigniſſen entgegen.„Endlich, die Konferenzen ſind vorüber. Der Humbug iſt verflogen. Wir ſiad frei! uf Wiederſehen in Eſſen Bochum“, jubiliert Emile Burs im„Eclair“, dem Organ einer großen franzöſiſchen Waffen⸗ fabhrik. Und in der„Action Francaiſe erwidert Léeon Daudet dem engliſchen Expremier Aoyd George(der ſoeben ſeinen Auffſatz über den Militrismus in Europa publizieren läßt):„Ja, kleiner David mit dem großen Mundſtück, ſa, wir haben eine Armee, größer als die deutſche, prächtiger als die deutſche. Und mit dieſem wundervollen nationalen Inſtrument werden wir uns Frankreichs Freiheit er⸗ kämpfen. Wir ſind nicht geneigt, uns von England ein wirt⸗ ſchaftliches Waterloo— nach dem Sieg über unſern Erb⸗ feind— beibringen zu laſſen.“ Mit ſolchen Hetzern, die ſich nahe am Ziel ſehen, wird Poincare noch bittere Stunden erleben. Die Rechte des bloc national freut ſich unbändig über die„endgültige Befreiung Frankreichs vom Repa⸗ rationszwiſt“, doch in Regierungskreiſen herrſcht eher eine gedämpfte, umflorte Stimmung. Ruſſicher Proteſt in der Meerengenfrage Die ruſſiſche Abordnung in Lauſanne überreichte dem Prä⸗ ſidium der Konferenz eine Note, in der ſie feſtſtellt, daß ſeit dem 20. Dezember keine Löſung der Meerengenfrage eingetreten, und keinerlei amtliche Mitteilung gemacht worden iſt. Auf eine Anfrage beim Generalſekretariat habe man zu verſtehen gegeben, daß der Abkommensplan für die Meerengenfrage, der gegenwärtig erörtert werd, in der nächſten Woche der ruſſiſchen Abordnung zugeſtellt werden ſoll. Demgegenüber muß die ruſſiſche Abordnung mit Er⸗ ſtaunen feſtſtellen, daß ihr keinerlei Mitarbeit an dieſem Plane über ein Abkommen zugeſtanden worden ſei. Es ſei auch zweifel⸗ haft, ob ſie die Grundlage für ein Einvernehmen mit Rußland abgeben können. Unter dieſen Umſtänden halte es die ruſſiſch⸗ ukrainiſch⸗georgiſche Abordnung für ihre Pflicht, nochmals zu verlangen, daß feder Abkommensplan über die Meerengen⸗ frage unter Beteiligung aller im Meerengenausſchuß vertretenen Mächte erörtert wird. Die Abordnung hebt hervor, daß jede Ver⸗ handlung dieſer Frage, die außerhalb der Vollſitzungen des Aus⸗ ſchuſſes und der Unterausſchüſſe beſtehenden Meinungsverſchieden⸗ heiten erſchwert und die Möglichkeit eines allgemeinen Abkommens verringert. SEtwas vom völkerbund Vielleicht haben die Ereigniſſe in Paris auch einigen Einfluß auf die Geſtaltung des Völkerbundes, und in dieſem Fall werden ſich die Folgen alsbald nach Zuſammentritt der neuen Völkerbund⸗ tagung bemerkbar machen. Wenn Amerika in der Tat entſchloſſen ſein ſollte, an allen Angelegenheiten der europäiſchen Politik von nun an tatkräftigen Anteil zu nehmen, ſo wird es ſich auch um das merkwürdige Gebilde bekümmern müſſen, das unter dem Namen Völkerbund ein Geſchöpf Frankreichs iſt und dem die Ver⸗ einigten Staaten aus gutem Grund Zuſtimmung und Beitritt ver⸗ ſagt haben. Wenn ſich auch auf dieſem Gebiet eine Neuordnung der Dinge anbahnt, wird vielleicht in nicht zu ferner Zukunft auch Deutſchland in der Lage ſein, dem Völkerbund anzugehören und ſich an ſeinen Arbeiten zu beteiligen. Das darf aber kein Völkerbund Frankreichs, ſondern es muß ein wahrer Völkerbund mit Zugehörig⸗ keit aller ziviliſierten Völker der Erde ſein. Schon die Gegenſtande, mit denen ſich die nächſte Völkerbund⸗ tagung befaſſen ſoll, zeigen am beſten, wie völlig frucht⸗ und nutz⸗ los der Bund bisher geweſen iſt. Es ſind immer dieſelben Kla⸗ gen und Beſchwerden, die erhoben, dieſelben Gewalttätigkeiten und Rechtsbeugungen, die gutgeheißen werden. Wie ſtets bisher, ſo ſtehen auch diesmal der Kampf der deutſchen Minderheiten in Polen, Tſche⸗ — chien, Rumänien und anderwärts, das Verhältnis Danzigs zu Polen und die Zuſtände im Saargebiet, an der Spitze der Verhandlungen. Namentlich die Deutſchen in Polen haben ſich abermals beim Völkerbund um ihre Behandlung, über die völlige Nichtachtung ihrer durch den Völkerbund ſelbſt gewährleiſteten Rechte durch die polniſche Regierung beſchwert, wofür ſich die polniſche Regierung durch neue Vergewaltigungen und Rechtsbeugungen gerächt hat. Schon dieſe höhniſche B handlung durch die polniſche Regierung allein beweiſt die v5 llige Ohnmacht des Völkerbundes. Und abermals erſcheinen die Saarländer mit einer Denkſchrift und einer Abordnung, um Klage zu führen über den ſchählichen Rechtsbruch, den die vom Völ⸗ kerbund eingeſetzte Regierungskommiſſion tagtäglich an ihnen begeht, indem ſie ihnen jede ſtaatliche Selbſtändigkeit verſagt. Bisher waren alle Klagen fruchtlos. Drittens ſoll abermals der Völkerbund zwiſchen Danzig und Polen in einer Reihe von Fragen entſcheiden und einen neuen Oberkommiſſar für Danzig einſetzen. Hoffnung auf Beſſerung iſt aber nicht vorhanden, ſolange der jetzige Völkerbund fortbeſteht. Die Keichspoſt bei der Keſormarbeit Am 15. Januar wird die Reichspoſt abermals ihre Tarife um ſich die Reichspoſt veranlaßt ſah der Oeffentlichkeit einmal nähere Mitteilungen über die von ihr beabſichtigten Reformen zur Ver⸗ bill'gung und Vereinfachung ihres Betriebes zu machen. Von der⸗ artigen Reformen hört man ja nun ſchon ſeit etwa drei Jahren reden, doch war das Ergebnis dieſer Arbeiten unter dem früheren Reichspoſtminiſter Giesberts nicht gerade ſtaunenerregend Das Programm, das der neue Miniſter jetzt bekannt gibt, läßt in der Tat einige Beſſeruͤng erwarten und die Perſönlichkeit des Miniſters Stingl bietet wohl auch die Gewähr dafür, daß den Worten und guten Vorſätzen die Taten folgen. Zaunächſt ſoll der geſamte Poſtbetrieb vereinfacht werden. Alle überflüſſigen Beamten und Angeſtellten will man ſolchen Ver⸗ waltungen zuführen, die einen Bedarf an Arbeitskräften haben, wie etwa die Steuerbehörden. Bisher konnten rund 12 000 Dienſt⸗ ſtellen vollſtändig eingezogen werden und man glaubt noch einmal die gleiche Zahl beſeitigen zu können Erfreulicherweiſe iſt auch die Beamtenſchaft der Reichspoſt von der Notwendigkeit eines Abbaues des Beamtenapparates überzeugt und arbeitet bei deſſen Durch⸗ führung mit dem Miniſterium Hand in Hand. Während die Vereinfachung des Poſtbetriebes und der Abbau des Beamtenapparates produktive Maßnahmen ſind, die nicht nur dem Etat der Reichspoſtverwaltung, ſondern dem ganzen Reiche zugute kommen, ſind andere beabſichtigte Maßnahmen rein finanz⸗ techniſcher Art. Sie entlaſten den Etat der Reichspoſtverwaltung. belaſten aber dafür den Etat anderer Miniſterien. So hat bisher die Reichspoſt ohne jede Gegenleiſtung für die Reichsfinanzver⸗ waltung den Verkauf der Einkommenſteuer⸗Marken übernommen Auch ſie erhielt keine Entſchädigung für die ihr durch die Ueber⸗ nahme des geſamten Rentenweſens entſtehenden ſehr hohen Un⸗ koſten. Für dieſe Arbeitsleiſtung will nun der Reichspoſtminiſter in Zukunft von der Reichsfinanzverwaltung von dem Reichsarbeits⸗ miniſterium Entſchädigungen verlangen, die mindeſtens die Unkoſten decken. Man wird dieſes Verhalten durchaus verſtehen und billigen können, denn man kann der Reichspoſt nicht zumuten, ſich dauernd ein Defiz't vorwerfen zu laſſen, das zum Teil durch koſtenloſe Ar⸗ beit für andere Miniſterien entſtanden iſt. Ob es dagegen richtig iſt. alle ſoa. kulturellen Laſten der Poſt, wie Verbilligung von Preſſegeſprächen uſw. auf die Schultern des Reiches abzuwälzen, mag dahingeſtellt bleiben. Die Poſt iſt ſchließlich nicht ein reines Ermerbsunternebmen, ſondern hot ſehr wohl auch auf die kul⸗ turellen Bedürfniſſe des Volkes Rückſicht zu nehmen wie alle an⸗ deren Reichsbehörden. Auslanòsrunòſchau Sfandgerichte gegen Schieber in Volen. Miniſterpräſident Sikorski hat erklärt, daß die Regierung ſich mit der Abſicht trage, Standgerichte gegen Spekuſanten und Schieber aller Art einzuführen. da dieſe vor allem durch Ausfuhr von Lebensmitteln ins Ausland Millionengeſchäfte machen. Letzte Melöͤungen Moſſul gefallen? Paris, 8. Jan. Unböeſtätigte türkiſche Nachrichten beſagen, daß irregnläre ar abiſche Repolutionäre Moſſul beſetzt und die Engländer vertrieben haben. die ſich von Bagdad auf Hindije zurückzogen und Befeſtigungen errichteten. Jürich. 8. Jan. Am Samstag beendete die neue Zenkrral⸗ kommiſſion für die Erforſchung der Urſachen des Weltkrieges die ſeit dem 4. Januar in der Univerſität Zürich tagende Konferenz. Die Kommiſſion nahm mit Genugtuung Kenntnis über den Stand und das Fortſhreiten der nach dem Stockholmer Arbeits⸗ plan verteilten wiſſenſchaftlichen Einzelforſchung. 4** 25 * Freihurg. 7. Jan. Der ſeit Sonntag. 17. Dezember 1922 vermißte 20jährige Student Heinrich Förſterling, einziger Sohn eines Gendarmerieoberwachtmeiſters in Uhlſtädt in Thüringen, iſt an jenem Sonntag zuletzt gegen 12 Uhr bei dem Hauſe Grafenmatte auf dem Feldberg übend geſehen worden. Gecen 2 Uhr ſetzte hef⸗ tiger Schnesſturm und Nebel ein, in dem Förſterling dann wohl, da er ungeübt und wegsunkundig war. verunglückt iſt.— Vor Waih⸗ vachten wurdce hier ein Student, Sohn achtbarer Eltern aus Ober⸗ baden.»nter dem dringenden Verdachte, an den häufigen Mantel⸗ diebſtählen in Univerſi“ätsräumen beteiligt geweſen zu ſein, verheftet. Wie die„Frba. Ita.“ erfährt, hat er bereits mehr als ein Dukend Manteldiebſtähle eingeſtanden. * Sypeyer. 8. Jan. Am 3. Jonnar d. J. feierte ein Veteran des Pfäldor Klerus. Domdekan u. biſchöfl. Generaſvifar Prälat Friedrich Molz bei ſeſtener körperlicher und geiſtiger Friſche ſeinen 75. Ge⸗ burtstag. Gleichzeitig wird er in dieſem Jahre das Glück haben. ein golfdopes Doppeliubiläum feiern zu kßanen: das ſeiner prieſter⸗ lichen Weihe vor 50 Jahren und 50iähriger ununterbrochener rieſterlicher Tätigkejt in der Biſchofſtadt Snener als Domkaman, Damvikar, Domkanituſar und ſeit den letzten fünf Jahren als Dom⸗ dekan und Genoraſvikar. 100 Proz. erhöhen. Dieſe Tatſache iſt wahl der Grund dafür, daß eiſtig unreife Menſchen ſind, je unreifer, deſto fanatiſcher. Na⸗ türlich, wer geiſtig durchgearbeitet iſt, kann kein Fanatiker ſein; dazu gehört immer eine gewiſſe Beſchränktheit. Bismarck. Städtiſche Nachrichten. Urſachen der Jugendverwahe oſung Don Jugendpfleger Heinrich Roeſinger⸗Mannheim 1. In unſerer Zeit wird allgemein über die Verwahrloſung der Jugend geklagt. Die Zahl der Jugendlichen, die vor die Jugend⸗ gerichte wegen krimineller Vergehen, hauptſächlich wegen Dieopähle, geſtellt werden, nimmt in erſchreckendem Maße zu. Dabei ſind e⸗ mehr denn früher Jugendliche im ſchulpflichtigen Alter, die hilflos den Verführungen des Lebens preisgegeben ſind. Viele Eltern ſind nun der Meinung, daß es nur auf eine Ver⸗ ſtärkung der äußeren Zuchtmittel ankäme, um die Jugend vor wei⸗ terer Verwilderung zu ſchützen. Die praktiſche Arbeit in der Jugend⸗ fürſorge und die damit Hand in Hand gehende immer tiefere wiſſen⸗ ſchaftliche Durchforſchung des ganzen Jugendproblems, die den Jugendlichen aus dem Ganzen ſeiner Lebensentwicklung heraus be⸗ urteilt, zeigen aber, daß der Urſachen der Jugendverwahrloſung ſo viele ſind, daß mit dem von altersher gewohnten„Allheilmittel“ der äußeren Zucht weitaus die Mehrzahl der Jugendlichen nicht ins innere Gleichgewicht zu bringen iſt. Das werden manche um ihre Kinder betrübten Eltern, Erzieher und Leiter von Anſtalten be⸗ ſtätigen. Es gilt deshalb, den Urſachen der jugendlichen Ent⸗ gleiſungen mehr und mehr Aufmerkſamkeit zu ſchenken: denn nur von der richtigen Erkenntnis dieſer Urſachen aus können Wege ge⸗ funden werden, auf denen der Haltloſigkeit der Jugendlichen ge⸗ ſteuert werden kann. Wir beginnen mit den Urſachen, die dem aufmerkſamen Bepb⸗ achter am eheſten auffallen. Das ſind zunächſt die ſozialen Ur⸗ ſachen der Umwelt, die auf den Jugendlichen von außen her wirken. Da iſt das Elternhaus ſelbſt, das in vielen Fällen den Jugend⸗ lichen nicht genügend Halt und Anregung bietet. Die Familie ver⸗ mag ihren Kindern nicht in hinreichendem Maße die Werte zu geben, die ſie zu einer günſtigen Entwicklung brauchen, weil es den Eltern ſelbſt an ſtarken, ſittlichen Imperativen und an Selbſtdiſziplin fehlt und die Leidenſchaften und Triebe ungehemmt herrſchen. Häus⸗ liche Zwiſtigkeiten, Uneinigkeit der Eltern in Erziehungsfragen, Mangel an Zuverläſſigkeit, Ordnungs⸗ und Pflichtgefühl bieten den Jugendlichen in ſozialer Beziehung wenig Rückhalt. Nervöſe Eltern ſind in Gefahr in den Erziehungsmitteln fehl zu greifen und machen ihre Kinder durch unüberlegte körperliche Züchtigungen ſcheu und weil die Eltern in der Erziehung von einem Extrem ins andere fallen. Sie handeln nach ihren Launen und Eingebungen und ſind ſtrenge, wo ſie gut und gut, wo ſie ſtrenge ſein ſollten. Es gibt auch ſehr vertrauensſelige Eltern, die ihre Kinder gegenüber den ihnen zur Laſt gelegten Verfehlungen grundſätzlich in Schutz nehmen. Die Folge davon iſt, daß die Kinder unwahrhaftig werden. Auch wirtſchaftliche Nöte in der Familie können eine geord⸗ nete Erziehung erſchweren. Da es manchen armen Familien un⸗ möglich iſt, die teuren Kohlen zu kaufen, ſchicken ſie ihre Kinder zunt „Kohlenleſen“. Die Fürſorger wiſſen aber, daß dieſe Beſchäftigung eine ungeheure Gefahr für die Jugendlichen bedeutet; denn ſie kom⸗ men leicht dazu, auf unrechtmäßige Weiſe ſich Kohlen anzueignen. Das Rechtsgefühl wird in erheblichem Maße geſchwächt. Infolge der Erwerbstätigkeit beider Eltern läßt die Erziehungsaufſicht auch vielfach zu wünſchen übrig. Vor allem ſind es mancherorts die un⸗ ſagbar traurigen Wohnungsverhältniſſe, die auf die Cha⸗ rakterentwicklung der Jugendlichen einen großen Schaden ausüben. Kann das ſittliche Urteil dadurch befeſtigt werden, wenn—6 und mehr Perſonen jeden Alters und Geſchlechtes in einem Raum woh⸗ ſchlechts zuſammen in einem Bett ſchlafen?— Sehr leicht ent⸗ gleiſen die unehelichen Kinder, weil es ihnen von früh auf oft an rechter elterlicher Fürſorge und Liebe fehlt und das Intereſſe des einen Elternteils an ihnen ſich darin erſchöpft, daß ſie möglichſt viel Geld zum Unterhalt der Familie beitragen. Auch das häufige Wech⸗ ſeln der Pflegeſtellen, in denen ſolche Jugendliche untergebracht ſind, ſchadet einer planmäßigen erzieheriſchen Einwirkung. Was die ungünſtigen Einflüſſe außerhalb des Eltern⸗ hauſes anbelangen, ſo iſt an den Kino⸗, Wirtshaus⸗ und Auto⸗ meraden zuſammenfinden und ſich unter dem Eindruck des Ge⸗ ſehenen und Gehörten zu manchen kriminellen Handlungen hinreißen laſſen. Die größte Gefahr für den Jugendlichen bildet gegenwärtig der Handel mit Altmaterial. Solange es noch den Alt⸗ händlern geſtattet iſt, jugendlichen Perſonen Altwaren abzunehmen, werden ſich die zurzeit überhandnehmenden Eiſendiebſtähle kaum vermindern. Durch die Tanzböden wird die Putz⸗ und Genußſucht, insbeſondere der weiblichen Jugend, gefördert. Ferner vergiftet das Leſen von Schundliteratur die jugendliche Phantaſie. End⸗ lich ſei noch auf die wachſende Arbeitsloſigkeit aufmerkſam gemacht, die ſo manchen Jugendlichen gefährdet. Die lachende Maske Roman von Paul Oskar Höcker Copyright by J. Engelhorns Nachf. (Nachdruck verboten) * 45 (Fortſetzung) Wenn ihr's doch möglich geweſen wäre, ſie A. zurückzuſchicken. Aber unter ihrem Stolz hätte Bubi zu leiden gehebt, Bubi, ſein Vater— und der arme Onkel Heinz. Im Bett hatte der fieber⸗ kranke Regierungsbauführer mit Bleiſtift zitternde Buchſtaben auf eine Poſtkarte gekritzelt: innige Neujahrsgrüße. Den einen Goldfuchs mußte ſie ſeiner Wirtin ſchicken, damit ſie ſich des Aermſten auch weiterhin annahm, zwei andere wanderten an die Gefängniskaſſe, der Reſt mußte für die nächſten zehn Tage zum Einkauf von Milch, Brot, Petroleum, einem bißchen Fleiſch zur Suppe reichen. Sie bereitete ſich ihre kleinen Mahlzeiten auf dem Kocher, ſie wuſch ſelbſt ihre Wäſche, nähte die beiden Koſtüme, die ſie für ihre Antrittsrolle in„Quenſels Varists“ brauchte, aus alten ſeidenen Jupons und alten Konzerttoiletten zuſammen. Die Soubrette war dem Enſemble des Komikers untreu geworden. Ein junger Kavalier, Sohn eines Seidenfabrikanten, hatte ſie nach Baſel mitgenommen.„Um ſie ausbilden zu laſſen,“ hieß es. Die zweite Aebhaberin, ein reichlich garſtiges, aber ſehr gutmütiges und liebebedürftiges älteres Mädchen, ſeufzte tief auf, als ſie von dem Glück der Kollegin hörte. Quenſel ſtellte Frau Brandt dor die Wahl, entweder anſtelle der Soubrette die recht gewagte Rolle zu über nehmen oder ihrer Wege zu gehen. Ihrer Wegel Wohin führten die? Hella verzichtete alſo endgültig auf die„Klärchen“ und erklärte ſich bereit, die„Mimis“,„Fifis“ und„Lolos“ zu lernen, die der Komiker ihr zudiktierte. „Feſch ſiehſt aus, Brandt,“ ſagte der ehemalige Marinelli und Alba, als ſie ſchließlich auch eine Art Koſtümprobe abhielten.„Aber ein biſſel höher lupfen mußt die Röckerin ſchon, ſonſt machſt auf das blöde Volk da herunten keinen Eindruck.“ Quenſel war derſelben Meinung„Hübſche Beine haben Sie, Gott ſei Dank, Kind,— warum die ſchöne Himmelsgabe verſtecken? Bloß keine Geſchraubtheiten. Lebendige Wodenſtudien ſind dem Parkett viel intereſſanter als Ibſen oder andere tote Onkels.“ Es war ein ausgelaſſener, total verrückter Schwank, den Quenſel zum Debüt ausgewählt hatte. Der Direktor des ſtändigen Theaters hatte vom Theaterausſchuß nicht die Erlaubnis bekommen, das Stück aufzuführen. Die Herren hätten es ſelbſt zwar ſehr gern geſehen, aber ihre Damen mochten ſie nicht hinführen, und ihre Abonnenten würden ſicherlich einen entrüſteten Proteſt eingelegt haben. 15 Moraliſch war der Schwank allerdings nicht. Die Untugend ſiegte darin auf der ganzen Linie. Hella hatte eine Tänzerin zu ſpielen, die nach einer Kabarettſitzung in vorgerückter Sektſtimmung in ihr ehemaliges Quartier gerät, ohne den Irrtum zu merken, und dem jetzigen Inhaber, einem auf Abwege geratenen Ehemann, der ſich von ſeiner eiferſüchtigen Frau verfolgt ſieht, ſehr unbequem wird. Sie iſt todmüde, will zu Bett, iſt viel zu beſchwipſt, um ihre Nachttoilette ſelbſt zu beſorgen, ſetzt ſich lachend dem verzwei⸗ felnden Kavalier auf den Schoß und hält allen ſeinen angſtvollen Erklärungen und Beſchwörungen nur immer die ſtereotype, ſchließ⸗ lich faſt erſchöpfte Bitte entgegen:„Ach, zieh mir doch bloß die Stiefel aus— zieh mir bloß die Stiefel aus!“ Bei den Proben hatte Hella noch mit einem inneren Widerwillen zu kämpfen gehabt. Aber als ſie am Abend ins Theater kam und hörte, das Haus ſei gut beſucht— es war ein richtiges kokett ein⸗ gerichtetes Theater, das die jetzt in Nancy ſpielende franzöſiſche Truppe ſonſt benutzte,— als ſie ſchon während der erſten Szenen das helle Lachen vernahm, das Quenſels draſtiſche Komik als aben⸗ teuernder Ehemann auslöſte, da ſchwanden ihre Bedenken. Wirken um jeden Preis! Das Publikum zwingen! Es mußte ein Erfolg werden! Nicht nur ihr eigenes Schickſal und das der Ihren hing davon ab— auch das der ganzen Truppe, mit der ſie wochenlang die bitterſte Not geteilt hatte!—„Soll ich mir nun für die letzten fünfzehn Pfennige ein Abendeſſen kaufen oder ſoll ich mich raſieven laſſen?“ hatte in Wernaſens der Prinz Hettore Gon⸗ zago am Spätnachmittag des Tages zu ihr geſagt, an dem der Pleite⸗ geier die„Emilia Galotti“ abwürgte... Heraus aus dem Elend! Lache, Bajazzol' So ſchrie es in ihr. Und mit einem entſchloſſenen Ruck ſchleuderte ſie die Erinnerung an ihr Elternhaus und ihre Mädchenträume, an Mann und Kind, an all das Herzeleid des letzten Jahres von ſich.. Und draußen auf der Vühne war ſie bisher verſteckt in ihr geſchlummert hatte und nur ab und an zum Vorſchein gekommen war: meiſtens dann, wenn ihr ſelber der Sinn gar nicht ſo nach Lachen ſtand, wenn nur die Angſt ſie gezwungen hatte, ihren Mann mit fortzureißen. Sie gab eine Parodie von ſolch zwingender Komik, daß ſich nach dem erſten Aktſchluß der Vorhang fünfmal, ſechsmal heben mußte. 5 Den Höhepunkt ihrer Laufbahn als Konzertſängerin hatte ihr Erfolg bedeutet mit Hugo Wolfs:„Du biſt Orplid, mein Land, das ferne leuchtet.. Zweimal hatte ſie damals in der Singakademie das Podium wieder betreten dürfen. Sie dachte an ihr Debüt als Elſa, als Agathe. Dann an ihre kurze Karriere als Klärchen, als Maria Stuart, als Sappho. Freundliche Anerkennung hatte ſie da * f 70 1 nicht mehr Hella von Schytt, ſondern ganz der luſtige Kobold, der dieſer Jubel, dieſe Aufregung! Im letzten Akt hatte ſie ein Couplet zu ſingen. Es war eine ganz originelle, prickelnde Melodie. Sie gab es in flottem Sprech⸗ geſang— natürlich verriet ſich auch hierbei ihre alte, gute Technik. Das Publikum war geradezu erſtaunt, daß es den Text verſtand. Der Kapellmeiſter, den Quenſel in irgendeinem Kabarett auf⸗ geſtöbert hatte, ſchlug zuerſt ſtumpfſinnig im Galopptempo den Takt herunter, trotzdem Hella ihn bei der Probe flehentlich gebeten hatte, ihrem Vortrag mehr zu folgen. Der erſte Geiger merkte aber die große Wirkung, die das Couplet ausübte, und er richtete ſich nun andern im Orcheſter folgten dem erſten Pult. Endlich horchte auch der Kapellmeiſter auf. Stundenlang hatte ſie zu Hauſe geübt, Tag für Tag. Quenſel hatte gehört, bei der Uraufführung ſei die betreffende Darſtellerin faſt nur im Trikot aufgetreten. Er hatte ſeiner neuen Soubrette leihweiſe ein Koſtüm verſchafft, das auch nicht viel dezenter war. Daß Hella es ſo nicht angezogen, ſondern eine kurze Tunika dazu angelegt hatte, hielt er für übertriebene Prüderie.„Weniger wäre mehr!“ ſagte er. Ihr durchſchlagender Erfolg bewies, daß ſie doch noch eine andere Macht über das Parkett beſaß. Die Zeitungen nannten das Stück frech, die Darſtellung ſehr frei, eine warnte ſogar vor dem Beſuch, und eine andere fragte, ob nicht Mittel und Wege gefunden werden könnten, das Stück polizeilich zu verbieten. Aber die Entrüſtung ſteigerte bei der folgenden Auf⸗ führung den Zulauf Und von da an blieb der Schwank Abend für Abend auf dem Spielplan. Quenſel, der einzige, der eine Theaterkonzeſſion beſaß, „organiſierte ſich“. Bisher hatte man auf Teilung geſpielt. Nun wurden regelrechte Kontrakte ausgeſchrieben. Mit der Soubrette, die den Löwenanteil des Erfolgs für ſich in Anſpruch nehmen konnte, mußte er ſehr diplomatiſch verhandeln. Der ehemalige Marinelli leiſtete Hilfsſtellung dabei. Sie kriegen hundertdreißig Mark, Brandt, und außerdem die Koſtüme geliefert. Fein, was?“ war„Das Doppelte, Duenſel,“ ſagte ſie, äußerlich ſehr gelaſſen. „Kind, mußt doch ein Einſehen haben,“ miſchte ſich der Marinelli ein,„ich bitt' dich. Geh, ſei'ſcheit, zweihundertſechzig— ſoviel hab' ich nicht einmal an der Hofburg in Wien'kriegt.“ (Fortſetzung folgt.) verſtockt. Die Kinder können oft ihre Eltern nicht ernſt nehmen, nen und manchmal ſogar ſchulentlaſſene Jugendliche beiderlei Ge⸗ matenbeſuch der Jugendlichen zu denken, wo ſich gleichgeſinnte Ka⸗ günſtigſten Falles für ihr heißes Bemühen errungen. Und nun hier in ſeinem Spiel nach der Sängerin, nicht nach dem Dirigenten. Die Sie hatte in dieſem Akt eine Schwerttänzerin zu parodieren. Sie wußte, daß ſie jetzt für das Enſemble bei weitem mehr wert 8 5 a.., der Gummiwerke Neckar A * f. ih blieb auch nach dem Uebergang Direktor. —— und war 1911 in den Aufſichtsrat der Pfalzbank gewählt 8 95 gſen. duach 0 mannheimner General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) „Montag, den 8. Januar 1923 Zum Hinſcheiden Arno Kuhns Mit Herrn Direktor Arno Kuhn, deſſen Tod wir im Mit⸗ dagsblatt zu melden die traurige Pflicht hatten, iſt ein Mann aus der Liſte der Lebenden ausgeſchieden, der in Mannheim und in der gan⸗ zen unterbadiſch⸗vorderpfälziſchen Geſchäftswelt ſich der größten Be⸗ liebtheit und hohen Anſehens erfreute. Man mußte mit ihm in per⸗ ſönliche Berührung kommen, um den Menſchen Kuhn voll ſchätzen zu lernen. Frei von äußeren Ambitionen geſellſchaftlicher oder politi⸗ ſcher Natur widmete er ſich ganz ſeinem Geſchäft und ſeiner Familie und wer ihm als Freund naheſtand, der wußte, daß der Verſtorbene die Freundſchaft zur Tugend machte. Hervorgetreten iſt Arno Kuhn in der Oeffentlichkeit ſonſt nur in den Generalverſamm⸗ lungen Mannheimer oder Ludwigshafener, gelegentlich auch würt⸗ tembergiſcher Aktiengeſellſchaften. In dieſen Zuſammen⸗ künften war er viele Jahre hindurch geradezu eine prominente Per⸗ ſönlichkeit, da ſelten eine Verſammlung verging, in der Arno Kuhn nicht die ſonſt gerne recht ſchweigſamen Verwaltungen zum Sprechen brachte, da er mit Recht von dem Standpunkt ausging, daß General⸗ verſammlungen dazu da ſind, die Verwaltungsmitteilungen an die lktionäre zu ergänzen, wenn der Geſchäftsbericht ſich allzugroße Zu⸗ rückhaltung auferlegt hat. Auf dieſe Weiſe ſind viele Aktionäre, die nicht ſelbſt in den Verſammlungen anweſend ſein konnten, auf dem mweg über den wißbegierigen Direktor Arno Kuhn und durch das Medium der Preſſe zu Informationen über ihre Geſellſchaften gekom⸗ men, die ſie ohne den Generalverſammlungsbeſucher Kuhn nie erhal⸗ ten hätten. In den letzten Jahren allerdings ſind dieſe Beſuche ſel⸗ tener geworden. Es iſt jetzt etwa zwei Jahre her, daß Arno Kuhn wei ſchwere Grippeerkrankungen nacheinander zu überſtehen hatte, die ihn volle drei Vierteljahre vom Geſchäft fernhielten und von denen er ſich eigentlich nie mehr ganz wieder erholt hat. Als es ihm ſein eſundheitszuſtand erlaubte, iſt er allerdings wieder täglich in die nk gekommen und erſt in den letzten 14 Tagen iſt ihm dies nicht mehr möglich geweſen. Geſtern morgen nun hatte er einen Schlag⸗ anfall erlitten, durch den er gelähmt wurde und die Sprache ver⸗ r und heute morgen gegen 8 Uhr ſetzte ein zweiter Schlaganfall dem Leben Arno Kuhns das Jiel. Der Heimgegangene war am 28. April 1856 in Niederhochſtadt Landau geboren. Seine erſte Tätigkeit in Mannheim, das ihm — Heimat werden ſollte, übte er in dem inzwiſchen in die Süd⸗ eutſche Disconto⸗Geſellſchaft A. G. umgewandelte altangeſehenen 8 Dankhauſe Ladenburg aus, bei dem er in den 70er Jahren eintrat. Später wurde er Prokuriſt in dem Bankgeſchäft Gernsheim u. Wa⸗ chenheim, 1882 machte er ſich ſelbſtändig unter der Firma Goldmann Augit gelang es ihm, im ſteten Einvernehmen mit ſeinem jetzt in aden⸗Baden lebenden Teilhaber Goldmann die Firma raſch zu An⸗ ſehen zu bringen. Aus ihr ging im Jahre 1896 die Süddeutſche ank hervor, über deren Gründung und Entwicklung wir anläßlich res 25jährigen Beſtehens am 16. Juli 1922 ausführlich berichtet haben. Dieſes Inſtitut wurde bekanntlich im Jahre 1911 als ſelbſtän⸗ dige Abteilung der Pfülziſchen Bank angegliedert und ging mit dieſer im Februar 1922 an die Rheiniſche Creditbank über, von der die Süd⸗ utſche Bank gleichfalls ſelbſtändig weitergeführt wird. Arno Kuhn tte von vornhereim die Hauptleitung der Süddeutſchen Bank und Der frühere Mitinhaber In der Bank ſelbſt widmete ſich Arno Kuhn, der auch als Kön⸗ ful von Kolumbien die deutſchen Exportintereſſen zu fördern der Firma Kuhn u. Goldmann hatte ſich von den Geſchäften zurück⸗ 3 Huchte, mit Vorliebe dem Wertpapiergeſchäft und bis zu ſei⸗ ner Krankheit war er ein ſtets mit Hallo begrüßter regelmäßiger Be⸗ lucher der Mannheimer Effektenbörſe, deren 15— elle er im Vorſtand angehörte. Die Intereſſen ſeines Inſtituts ver⸗ at er auch als Aufſichtsratsmitglied einer Reihe von Geſell⸗ chaften. So gehörte er insbeſondere an dem Aufſichtsrat der Drauereigeſellſchaft zum Eichbaum vorm. Hofmann in Mannheim, der Mannheimer Börſenbaugefellſchaft A.., der Rheiniſchen Treu⸗ A. G. in Mannheim, der Heddernheimer Kupferwerk und Süd⸗ utſche Kabelwerke A. G. in Mannheim und Heddernheim— Frank⸗ . G. in Friedrichsfeld und Wieblingen⸗Heidelberg, der Deutſchen Schiffskredit-Bank A. G. in Duisburg und der Bayeriſchen Bierbrauerei in Kaiſerslautern. In Lall dieſen Kollegien war Arno Kuhn ein ſtets gerne geſehener Berater und wenn es ſein mußte, auch ein mit ſeiner Kritik nicht zurückhalten⸗ Finanzfachmann. Der Verſtorbene war zweimal verheiratet. Aus Jahren in Newyork in einem Import⸗ und Exportgeſchäft tätig iſt, ſo⸗ wie eine nach Köln verheiratete Tochter, Frau Jonas; aus ſeiner aweiten glücklichen Ehe mit Frau Lilly geb. Koppel, ſtammen drei Danr Herr Paul Kuhn, jetzt Bevollmächtigter bei der Süddeutſchen Lank und die beiden Töchter Elſe und Margot, die mit ihrer Mutter und den Geſchwiſtern des Vaters, den Brüdern Bankdirektor David uhn, Bernhard Kuhn und mit noch einer Schweſter des Verſtorbe⸗ en an der Bahre des Heimgegangenen trauern; über dieſen Fami⸗ enkreis hinaus aber trauern mit der Familie viele und treue Freunde, En — Arno Kuhn ſtets ein ehrendes Gedenken bewahren werden. Er 130 in Frieden. 55 Ernennungen und Verſetzungen. Regierungsrat Dr. Auguſt 885 2 änzer⸗Vanotti bei 2 der Miniſterialabteilung des Staats⸗ müneſteriums wurde zum Amtsrichter in Karlsruhe ernannt. Ver N52 wurden die Notare Dr. Auguſt Geiger in Badiſch⸗Rheinfelden nach Ettlingen, Heinrich Dolk in Wolfach nach Gengenbach und wuned Kern in Müllheim nach Emil Hirſch von der Höheren Mädchenſchule in elberg an das Gym⸗ ſtſum dortſelbſt verſetzt und die Verfetzung des Prof. O. Mei⸗ Gunde r an der Höheren Mädchenſchule in Heidelberg an das dortige 115 Ammaſium zurückgenommen. 8 Aſtronomiſches. Bei hellem Himmel bietet das Firmament des 91 rgens um 7 Uhr gegenwärtig einen wundervollen Anblick; man die de⸗ den Stern der drei Weiſen vor ſich zu haben. Herrlich leuchtet nus über die Gefilde dahin. Es iſt ein Prachtglanz, den man Aicht ſo leicht vergißt. Rechts oben ſteht ihr Begleiter, der ſtrahlende Slnetenfürſt Jupiter. Das ganze bietet ein wunderbares Bild, das Wohl mancher ſchon in ſtiller Beſchaulichkeit bettachtet haben wird. h. Schiffahrtsdirektor a. D. Wilhelm Meuthen 7. Im Alter f 2 70 Jahren verſchied geſtern vormittag in Godesberg Schiff⸗ in dirckter Wilhelm Meuthen. Der Verſtorbene betrieb früher ſchi gutgehendes Kohlengeſchäft in hieſiger Stadt. Als die Rhein⸗ effahrt gegen Ende der 1890er Jahre ſich vergrößerte, wandte er dieſem Berufszweige zu. Er gründete mit dem 7 Direktor Fendel 3. . 12jähriger erfolgreicher Tätigkeit ausſchied. Meuthen ſiedelte 55 15 nach Godesberg über, wo er den Reſt ſeiner Jahre verlebte. Si Ein wirkliches Schutmittel gegen Maul⸗ und filauenſeuche in Ficht. Das Beſtreben der Wiſſenſchaft iſt betanntlich ſeit langem debin gerichtet, den Erreger der Maul⸗ und Klauenſeuche zu finden, in unſeren Viehſtällen ſo ungeheuren Schaden verurſacht. Ein aich beſtimmter Erfolg war dieſen Forſchungen bisher leider noch W⁰ beſchieden, es ſcheint jedoch, als ob das erſehnte Ziel jetzt erreicht deiſenn iſt. Geheimrat Titze vom Reichsgeſundheitsamt hat in der — Atlichkeit bekanntgegeben, daß es ihin gelungen ſei, den Erreger und e zu entdecken. Titze hat das ultraviſible Virus der Maul⸗ Klauenſeuche bis zur vierten Generation fortgezüchtet. Doppelt d. B ich iſt es unter dieſen Umſtänden, daß auch andere Gelehrte mit Prof. Pfeller vom Veterinär⸗Inſtſtut der Univerſität Jena ſich dem gleichen Problem befaßt haben. Pfeiler darf ſich ſogar dedrpen r Titze hinausgekommen zu ſein und das Kulturvirus Maul: und Klauenſeuche bereits bis zur 141. Generation zu züch⸗ fone Damit iſt die grundlegende Arbeit abgeſchloſſen, zumal mit dem üchteten Kulturvirus die Erzeugung der Maul⸗ und Klauen⸗ ſache bei Verſuchstieren gelungen iſt. Jeßt kommt es in der Haupt⸗ unde darauf an, die gefundenen Ergebniſſe praktiſch zu verwerten aich achg gegen die Mauſ⸗ und Klauenſeuche zu erzielen. Es braucht eine geſagt zu werden, daß die Landwirte mit höchſter Dankbarkeit . und tutenſafttehe Tat begrüßen, die vor einem der gefährlichſten ckiſchſten Feinde der Wirtſchaft Schutz zu bieten geeignet iſt. in Karlsruhe eine Zuſammenkunft badiſcher Eſperantogruppen waren die Gruppen Baden⸗Baden, Durlach, Frei⸗ 8 975 Dadiſche Eſperanto-Arbeilsgemeinſchaft. Im Dezember 1922 — u. Kuhn, Bankgeſchäft, Mannheim. Dank ſeiner zielbewußten Tä⸗ erſter Ehe hinterläßt er einen Sohn, Herrn Dr. Fritz Kuhn, der ſeit die Rheinſchiffahrtsgeſellſchaft Fendel, aus der er im Jahre 1912 burg. Friedrichsfeld, Farlsruhe, Mannheim, Rheinau und Waldshut. Es wurge eine„Badiſche Eſperanto⸗Arbeitsgemeinſchaft“ mit dem Sitz in Karlsruhe grgründet. Aus den Berichten der ein⸗ zelnen Gruppen iſt hervorzuheben, daß die Eſperanto⸗Bewegung nunmehr auch in Baden erfreuliche Fortſchritte macht Die Grün⸗ dung neuer Gruppen ſteht in verſchiedenen badiſchen Orten in näch⸗ ſter Zeit bevor. Marktbericht Trotz der ſchlechten Witterung war die Zufuhr an Gemüſe und Obſt gut, allerbings litt die Nachfrage etwas darunter. Die Preiſe haben ſich ſeit Samstag kaum verändert. Für Aepfel wurden wieder verlangt bis zu 50„, Zwiebeln 30—35 l, Rotkraut 80 4, Weiß⸗ kraut 40—45 /, Schwarzwurzeln 190, Ackerſalat 125 Gramm 70. H, Gelbe Rüben 20, Rote Rüben 30, Roſenkohl 190 bis 200„, Eier 85—100 1, Tafelbutter unverändert 2000, dagegen Landbutter 1800„ gegen 1700 das vorigemal. Veranſtaltungen * Monng Vanna in den Palaſt-Dichiſpielen.„Monng Vanna“ iſt der Film der Maſſen. Eichberg ſchwelgt in Maſſenſzenen. Kein Akt ohne mehrere Rieſenaufgebote. Sie ſind meiſt ausgezeichnet komponiert, bildhaft, beredt, eindrucksſtark. VDie Impulſe eines Tem⸗ peraments geben ihnen Lebensechtheit. Manches wirkt mitreißend. Das zweite Charakteriſtikum der„Monna Vanna“ ſind die Bauten. In ihrer impoſanten Totale, wie ſie ſich dem entzückten Auge in ſchönen Münchener Sommertagen boten, konnte ſie das Objektiv nicht laſſen. Aber was es davon feſtgehalten, gibt immer noch einen wundervollen, patinierten, in Renaiſſance⸗Atmoſphäre getauchten Rahmen. Alt⸗Florenz, Alt⸗Venedig, Alt⸗Piſa erſtehen in überzeugen⸗ der Herrlichkeit. Und nicht nur als nüchterne Anſichtskartenbilder. Um dieſe Stadttore und Kandte und Paläſte, webt Stimmung ihr köſtliches Netz. Dies der Rahmen kür die Handlung. Haß zwiſchen Piſa und Florenz. Gurlino von Piſa und Vitelli von Florenz die Gegenpole. In der Mütte Giovanna— Monna Vanna. Erſt im 5. Akt kommt das dramatiſch⸗menſchliche Problem eigentlich ins Rollen. Die Sache wird intereſſant. Das Sujet gibt eine große, ganz große Szenenreihe her, um deretwillen allein den Stoff zu verfilmen ſich lohnte: Giovannas Entſchluß, ihre Ehre dem Volks⸗ wohl zu opfern; ihre Konfrontation mit dem gehaßten⸗geliebten Gegner. Was bleibt von dieſem dramatiſchen Gipfelpunkt übrig... Da helfen auch keine Großaufnahmen, mit denen die Regie allent⸗ halben nicht geſpart hat. Beſonders hervorzuheben ſind z. B. der trefflich durchkomponjerte Sturm auf Piſa, deſſen Baſtionen nicht wie Pappmache ausſehen; ſo das nächtliche Heerlager; ſo der letzte Kampf Gurlinos(vgl. Eſſex Tod vor dem Towoer). Dies die ſtärkſte, wirkſamſte Szene des Films. In dem Stoff„Monna Vanna! ſteckt viel Menſchlich⸗Starkes; ſchimmert auch hier und da durch all den Pomp und Prunk hindurch. Sie hat ein Werk im großen inter⸗ nationalen Stil. Und ſie hatte ihre Berliner Premiere in großer Aufmachung. Das Manuſfkript verfaßten Helmut Ortmann und Ola Alſen. Für die techniſche Leitung zeichnet Max Lutze. Die hiſtoride Beratung lag bei Prof. Bühlmann und Karl Heinz Schuſter. Die Bauten hat Kurt Richter entworfen.(Nähere ſiehe Anzeigen.) Der Stenographenverein Stkolze⸗Schrey eröffnet morgen Kräfte einen neuen Anfängerkurs.(Näheres ſiehe Anzeige.) Kommunale Chronik Ankräge zur Beſſerung der Finanzlage Ludwigshafens Die Stadtratsfraktion der Bayer. Volkspartei hat dem Bürger⸗ meiſteramt Ludwigshafen folgende Anträge zur Beratung und Be⸗ ſchlußfaſſung im Stadtratskollegium unterbreitet: Antrag 1: Das Bürgermeiſteramt wird gebeten, allmonatlich den Stadtratsmitgliedern eine kurze Teil⸗ und Geſamt⸗ überſicht über die Finanzlage der Stadt zu geben. Antrag 2: Das Bürgermeiſteramt wird gebeten, folgenden An⸗ trag dem Stadtrat zur Beratung und Beſchlußfaſſung zu unterbreiten: 1. Die Straßenreinigung obliegt vom 1. Februar 1923 an den Hausbeſitzern, welche ſich mit ihren Mietsparteien gleichmäßig in dieſe Belaſtung teilen. 2. In den Vororten Frieſenheim und Mundenheim wird ab 1. Februar 1923 die ſtädt. Kehricht⸗ abfuhr eingeſtellt und die Hausbeſitzer unter der gleichen Laſtenverteilung wie im Antrag Ziff. 1 vorſtehend zur Kehrichtabfuhr verpflichtet. 3. Die durch dieſe Maßnahmen eingeſparten Arbeits⸗ kräfte ſollen, ſoweit ſie voll erwerbsfähig ſind, bei der Induſtrie und ſoweit ſie Rentenempfänger ſind, in den übrigen ſtädtiſchen Be⸗ trieben Beſchäftigung finden. In der Begründung wird unter anderem ausgeführt, daß für den 1. Januar 1923 ein Geſamtfehlbetrag von rund 69 Millionen Mark für Kanalreinigung, Kehrichtabfuhr und Straßenreinigung feſt⸗ geſtellt ſei. Davon treffen auf Straßenreinigung und Kehrichtabfuhr 47% Millionen Mark. Die Deckung ſoll nach dem bürgermeiſteramt⸗ lichen Vorſchlage nur durch Erhöhung der tiefbaulichen Gebühren (Kanalreinigungs-, Kehrichtabfuhr⸗ und Straßenreinigungsgebühr) erfolgen, wozu diesmal das 10fache des bisherigen Gebührenſatzes (von 300 Prozent auf 3000 Prozent) angefordert wird. Das bedeutet eine faſt unerſchwingliche Belaſtung der Mieter und Hausbeſitzer, wenn man dabei noch in Betracht zieht, daß vom 1. Januar 1923 ab die geſetzliche Miete das 18/½ßfache von der Friedensmiete be⸗ trägt und weiterhin noch eine Erhöhung der Wohnunasbau⸗ abgabe von 100 auf 1500 Proz. in Ausſicht genommen iſt. Neues aus aller Melt — Vor Schreck geſtorben. Eine heftige Exploſton erfolgte in einem Hauſe in Neuwied dadurch, daß ein kleines Sprengſtück achtlos in den Ofen geworfen wurde, der unter furchtbarem Knall in Stücke ging und große Verwüſtungen im Zimmer anrichtete. Die Ehefrau des Hausbewohners wurde derartig erſchreckt, daß ſie am nächſten Tage ſtarb. 1 0 — Eine Dienſtbotenſteuer in Rufland. Das Präſidium des Moskauer Rates der Arbeiter und Bauerndeputierten hat beſchloſſen, die Dienſtboten des„Nepnan“ beſonders hoch zu beſteuern. Wer einen Dienſtboten hält, hat 200 Millionen Rubel Steuer halbjährlich zu entrichten, für jeden weiteren Dienſtboten mehr 400 Millionen Rubel. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswekterwarte in Karlsruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(Tr morgens) 5 5— 501—— T— Ses“ denckHera 2 Win höhe in NN 2—„ e 05 e 8 8 ſc Tsrteſ 2 e Wertheim———5—2SW leicht enn 1 Königſtuhl 563 7642—1 2 168 mäß hedel“ 0 Karlsruhe 12764.80 3 4]—2 SwW leicht fegen, 2 Baden⸗Baden 213.——0 0—0——— 0 Villingen 780766.9—][—1 8— FPahneef 1 Feldberg. Ho 281651.9.—4—0—6] W ſleicht 5 Badenweiler 718—„ St. Blaſien—— ee Allgemeine Witterungsüberſicht Das atlantiſche Tiefdruckgebiet beherrſcht fortdauernd die Wetter⸗ lage Mitteleuropas. Eine neuerſchienene Luftdruckwelle hat ſeit geſtern wieder ſtärkere Trübung und Niederſchläge und im Gebirge überwiegend Schneefall 0 Da ſich der Zufluß ozeaniſcher Luftitrömungen noch verſtärkt hat, iſt Fortdauer des regneriſchen, trüben Wetters bei etwas ſteigender Temperatur zu erwarten. Vorausſichkliche itterung für Dienstag bis 12 Uhr nachts Meiſt trübe, mößige Niederſchläge(im Gebirge Schnee), no etwas milder, weſtliche Winde. 5 9 0 Schnoeberichte Feldberg: 120 em pulveriger Neuſchnee,—4 Gr., Schneefall, leichte weſtliche Winde. Skiſport gut. Villingen: 1 em Neuſchnee, 0 Gr., leichte Südwinde. Schneefall. 4 em tragfähiger Schnee,—1 Gr., mäßiger Südwind, *⁴⁰ el. 0 50 em,—2 Gr., z. Zt. noch Schneefall, Skibahn ſehr 80 Handel und Industrie Dienstag abend in der Kurfürſtenſchule unter Leitung bewährter 3. Seite. Nr. 12 2 Die erste Börsen- u. Wirtschaſtswoche des neuen jahres Von Georg Haller Die Warenmärkte nahmen einen verhältnismähig ruhigen Verlauf. Mit dem An- ziehen der Devisenkurse kamen auch die Warenpreise wieder in Bewegung. Die dadurch bervorgerufene bestigkeit drückte sich namentlich am Getreide- und am Meht- sowie am. Futtermittelmarkt aus. Kuf diesen Markigebieten wurden die Eigner zurückhaltend und die Käufer zeigten mehr Bereitwilligkeit, die geforderten Preise zu bewilligen. Immerhin ist bei einem Vergleich der dieswöchentlichen Preise mit denen der Vorwochè nicht außer Acht zu lassen, daß inzwischen auch die Frachten eine neue Erhöhung erfahren haben. Die Umsatze in Weizen erstreckten sich hauptsächlich auf mitteldeutsche Qualitäten, für die 36500 bis 37 000 ½ gefordert wurden. Ausländischer Weizen ließ kein Rendement. Roggen wurde in der Preislage von 3100031 500 gehandelt. In Gerste lag Angebot in inländischer Ware zu 27 000—28 000 vor, babnfrei Mann- heim je 100 kg; dänische Gerste Wwar zu 22 dän. Kr., cif See- hafen; böhmische zu 150 tschechischen Kronen ab Passau; Donaugerste, je nach Gewicht, zu 55—60 belg. Fr. die 100 kg cik Antwerpen erhältlich. Käufer blieben die Malzkaffee- fabriken. Auch die Brauereien bekundeten wieder mehr Interesse, da sie schlecht eingedeckt sind; gröberen Ab- schlüssen steht jedoch vielfach Geldknappheit entgegen. Hafer kostete in inländischer Ware 24 000—26 000 1, in ausländischer Herkunft 36 000—37 000. Für Mais wurden bahnfrei Mannheim 33 000„ gefordert, ferner cif Mannheim 9,95 fl. bezw. 59½ belg. Fr. und auf Abladung Januar 9,45 fl. Am Futtermittelmarkt hatte Rauhfutter éinen sehr festen Markt und anziehende Preise. Gefordert wurden kür den Doppelzentner Wiesenheu 20 000—21 000, Preßstroh 20 000—21 000—22 000, für geb. Stroh 17 00019 00, kerner kür Weizenkleie 15 000—16 000. Mühlenfabrikate zogen auf die höheren Kurse kremder Zahlungsmittel hin àan. Ab süddeutscher Mäühle nannte man zuletzt die 100 kg Weizenmehl Spezial 0 mit 59 000, Nachmehl 23 000, Maisgrieß 47 000, Futtermehl 19 500 l. Maismehl wurde nicht angeboten. Die zweite Hand gab Pur-Null Weizenmehl noch in kleinen Posten mit 54 000 ¼, Weizenkuttermehl mit 19 000 ab. Jutesäcke für Mehl kosteten gebraucht 1100, für Kleie 700. Die Sackleihgebühr an der Mannheimer Pro- doktenbörse wurde auf 80 Pfennige festgesetzt. Hülsenfrüchte hatte wieder ruhigen Markt. Weiße Donaubohnen kosteten 500„, Rangoonbohnen 450„ das Kilo bahnfrei Mannheim im Großverkehr. Der Tabakmarkt blickt auf eine ruhige Woche zurück. In Sandhofen wurden die Restbestände der neuen Tabake mit 32 000., in Leutershausen mit 32 000—34 000, in Plankstadt mit 32 C00—34 000 per Zentner verkauft. Die Bergstraße gab gleichfalls zu diesen Preisen ab. In 1921er Tabaken sind einige tausend Zentner zu 38 000—40 000 umgesetzt worden. In der Fermentation befindliche Tabake entwickeln sich, soweit sich bis jetzt erkennen läßt, sehr schön. Der Markt für Tabakrippen ist ziemlich unverändert., Zuletzt nannte man den Zentner mit etwa 30 000. * Badenwerk-G.(Badische Landes- Hlektrizitätsver- sorgungs-.-.) Die Gesellschalt fordert auf zur Leichnung auf eine 5% ige Kohlenwertanlerhe im Geldwerte von 125 000 Tonnen Kohle(Westfälische, fettilamm, Nuß 4, gesiebt und gewaschen, ab Zzeche, einschl. Steuer) zum Ausbau von Wasserkraftanlagen duren Reallast zu sichern, vom Lande Baden für Kapital und Zinsen verbürgt, reichsmündelsicher. Der Gesellschalit unterstehen das im Janre 1918 fertiggestellte Murgwerk mit durchschnittlich 60 Mill. Kilowanstunden Jahreserzeugung und das ebenfalls inzwischen fertig ge⸗ wordene MWasserkraftwerk Erbersbronn im nördiienen Schwarzwald mit einer Leistung von 900 Kilowattstunden. In Angriff genommen ist die Erweiterung des bestehenden Murgwerkes(Murgwerk 2. Ausbau) mit einer Jahres- erzeugung von 40 Mill. Kilowattstunden. Auberdem ist beab- sichtigt ein großes Speicherkraftwerk im südlichen Schwarz- wald zu bauen, welches unter Ausnutzung des natürlichen Becken des Schluchsees das Werk auf jährlich 5 Mill. Kilo- waltstunden Leistung bringen soll. Nutzbar abgegeben wur⸗ den bisher rund 58 Millionen Kilowattstunden. Die zwecks Deckung des weiteren Kapitalbedarfs für den Ausbau des Murgwerkes usw. ausgelegte Kohlenwertanleihe stellen Schuldverschreibungen auf den Inhaber dar. Sie lauten auf den Geldwert von 10 000, 5000, 2000, 1000 und 500 Kilogramm Kohle, von obenher bezeichneter Qualität. Das bei Ein- lösung der Schuldverschreibungen zu zahlende Kapital und Zinsen berechnen sich nach den Kohlenpreisen. ie Ver- zinsung beginnt am 1. Februar 1923. Die zur Auszahlung gelangenden Beträge werden nach den Durchschnittskohlen- preisen berechnet, die sich aus den täglichen Kohlenpreisen, des dem jeweiligen Auszahlungstermine(1. August bezw. 1. Februar) vorhergehenden Halbjahre ergibt. Die Zeichnungen werden vom 8. bis 29. Januar 1923 in Mannheim bei der Rheinischen Creditbank, Süddeutschen Disconto-Gesellschaft.-., Badischen Bank, Badischen Giro- zentrale, Commerz- Filiale Mannheim, Darmstädter u. Nationalbank Kommandit- gesellschaft auf Aktien Filiale Mannheim, Dresdner Bank Mannheim während der bei jeder Stelle üblichen Geschäfts- stunden entgegengenommen. 8 Klein, Schanzlin& Becker,.-., Frankenthal(Pfalz). Nach dem Rechenschaftsbericht entspricht das Ergebnis der allgemeinen Entwicklung der deutschen Maschinenindustrie. Bei ungefähr gleicher Beamten- und Arbeiterzahl habe man nicht annähernd die Produktion der Vorkriegszeit erreicht. Der Reingewinn betrage, in Goldmark zum gegenwär⸗ tigen Kurs umgerechnet, nicht einmal 2% von demjenigen des Géschäftsjahres 1913/14. Die Bestrebungen, den Export zu heben, seien angesichts der großen Schwierigkeiten, die sich aller wärts der deutschen Ausfuhr entgegenstellen, nicht von dem erhofften gewesen. Als 8 riedigend dürfe der Beschäftigungsgrad bezeichnet werden. Die Gesamtsumme der Gehälter und Löhne stieg von 20,38 auf 53,21 Mill.. Das bei den beiden letzten Kapitalserhöhungen erzielte Auf-⸗ geld wurde mit 312 576 der Reserve zugewiesen, die sich dadurch auf.32 Mill. A erhöhte und mit der Sonderrücklage 37% des WMtienkapitals ausmacht. ausgewiesene Fabrikationsüberschuß bettug.60(2,04) Mil- hionen A. Abgeschrieben werden 0,54(0, 43) Mill.&4, wonach sich einschlieſlich 38 530(10 007) Vor trag ein Reingewinn on 4 102 813(i. V. 1 609 275„) ergibt. Die Verwaltung tchlägt 25% Dividende auf 12 Mill. 4 Stammaktien (gegen 109% auf 6 Mill. für ein ganzes Jahr und 10% auf 6, Mill. für ein halbes Jahr i..) vor. Die Dividende auf die Vorzugsaktien mit 7% erfordert 157 500 gegen 87 500 j. V. Die Rücklage erhält 203 214(80 413), Tantiemen für Auf⸗ sichtsrak und Beamte betragen 625 500(i. V. 502 832), vor- getragen werden 116599, Nach der Bilanz sind die Gläubiger von 14.68 auf 64.92 angewachsen, die Außenstände — Mill. 975 eeee e von 13.47 auf 5. Kassa echsel un ertpapi 3,16 gegen 261 Mill. 1. V. und Privat-Bank Aktiengesellschaft Der abzüglich Unkosten 1 221 577 4. Seile. Nr. 12 Mannheimer Generai-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 8. Jauuar 1923 Die Börsen und Frankreichs Drohungen mit der Ruhrbesetzung bankfurter Wertpanlerbörse * Frankfurt 8. Jan.(Drahtb.) Der Devisenmarkt zeigte beim Wochenbeginn eine sehr feste Tendenz. Der Dolkar hatte im Frühverkehr einen Stand von 9100—9200, späler Sing er mit 9500 um, dieser Preis wurde gegen die höchste Notiz im Monat November überschritten. Die politischen Meldungen, die am Sonntag eingelaufen sind, lauten recht düster; die Gewaltaktion Poincares kündigt den bevorstehen- den Einmarsch in das Ruhrgebiet an. Die feste Stimmung der Effektenbörse am Schluß der vergangenen Woche hatte ziemlich allgemein die Holfnung auf eine stärkere Belebung des Geschälles in Industriepapieren bewirkt. Es ist zwar nicht auf allen Märkten eine einheitliche feste Haltung zu konstatieren, da die Spekulation sich in der Hauptisache mit Spezialpapieren beschäftigt. Im freien Verkehr vollzog sich das Geschäft in lebhaften Formen. Besonders groß waren die Umsätze in Benz-Motoren, welche mit 7500-7800—8000 gehandelt wurden. Sehr fest lagen ferner Hansa-Lloyd, Mansfelder, Karstadt; Frankona wurden mit 1750—1800, Brown, Boveri mit 4450, Kabelwerke Rheydt mit 5900 gehandelt. Am Montanmarkt lagen die Anfangskurse der führenden Aktien ruhiger, aber fest. Größeres Interesse be- stand für Caro, Gelsenkirchen und Buderus. Kaliwerte blieben weiter gefragt, Westerregeln + 1300%, Aschersleben + 1400%. Von den chemischen Papieren waren besonders Holzverkohlung in größeren Posten gesucht; feste Haltung weisen Scheidéanstalt und Rütgerswerke auf. Badische Knilin anziehend, Griesheim und Höchster gut behauptet. In Elektropapieren sind Voigt u. Häffner auk spekulative Käufe sehr gefragt, höher ferner Felten u. Guilleaume sowie A..., Licht und Kraft. Maschinenfabrik Eßlingen, Neckar- sulmer, Daimler und Kleyer lebhaft begehrt. Von sonstigen variabel gehandelten Kursen verfolgten Wayß u. Freytag steigende Richtung. Zellstoff Aschaffenburg ansehnlich höhef. Bankaktien fest. Reger begehrt sind Deutsche Vereinsbank, Oesterreichische Credit + 300%, ferner Württembergische Vereinsbank und Süddeutsche Disconto +. Schiffahrts- aktien lebhaft. Hapag erreichten einen Kuistand wn 10 000. Die Umsatztätigkeit blieb für Industrieaktien weiterhin leb- haft. Der Einheitsmarkt zeigte wieder eine feste Tendenz. Stärkere Nachfrage bestand für Spiegel u. Spiegelglas, Filz- Jabrik Eulda, Veith-Werke, Chemische Mainz, Hleistifttabrik Faber, Meguin und Heiligenstädt. Zu steigenden Kursen Wurden Valutapapiere umgesetzt. Frankfurter Festverzinsliche Werte. a) Inländische. 8 5. 8. 5 8 0% Mannh. von 1914—.——.—% Bad. Anl. von 1919— 5 VVVVVVVVCCC 8 —⁴„ 1902—.——.—132 do. von 1898 150.— 14 %%%„„ 1838—.——.—% Bayr. Eisenb.-Anl. 175.— 160 8ꝙ%„„ 1895—.——.— 37½½% d. 151.— 143. — f els Fri 88 8 40—.——.—% eyr-Pf.Eis.Frior 180.—— 8% Otsdh. nctonsan, 80.50 80.50%% 0. 135 4% d0. unk. b. 1925 630.— 650.— 0% flessen v. 99 u. 08 410.——— 336.— 8—85 abgest 110.— 110.— 0. 1500.— 2100.— 3% dessen 38—* 5% Relohs-Schate.—. 1½8achs.81.-Anl..9 58 2 4½% IV. u. V. do. 88.— 38.—3% do. Rente—.— 149.— 4½%.—IX. do. 73.— 480½ Wurttemb. k. 1915 106— 116.— 4% b Sohtzghtsanl.0Os 5200.— 6400.—% Frankf. a. N. 1906—.— 190.— 4% do. o. 1917—.——.—% Saden-Bad. 1906—.——— Sparprämlenanl.1919 158.— 144% Darmstadt 5 3% Preus.Schatzanw. 98.— 96. 4% Frelburg l..1300—.——.— 40% do..—% Heldelb. 1901.07—.——.— 4% Preuß. Konsols 174.— 169.50/½% Karlsruhe 1807—.— 8 %%„ 130.——. 4% Malnz——. 2½%„ 1 140.— 1590.% Pforzheim 17 315.— 396.— 1½%% Wiesbader—.——.— b) AuslAndtsche. 5 8. 5. 8. 12/% Br. Nonop. 1387—.—.%% Türk.Bagdad 8.—— 12.— %edeteteneig1 1228.— 1600.—%„„ ½ 85758.— 335905— 4¼% do. Sohatzanw—.——.—%%% Ung. Goidrente 12800.- 180900 % do. Sliberrente—.— 3800.— 4% do.St.-Ate..1918—.— 2600.— % d0. Goldrente—.——3% edo. St. frte.v. 1897 g00.— 1650.— 4% do. einh. Rente 2899.—5% Mexikan am. inn— 3e% Rumünlen 1903 3409.— 4555.—4%„ gold—.——.— 4½%% do. Gold am. 83).— 935. 4¼%„ lerig. Anleihe—.——.— %½ do. am..-Verw 2595.— 2790.— 5% Tehuantepeo 57000.- 64200 Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 5. 8. 5. 8. 5. 8. Alig D. Sredit. 20 2400 b. Hypothekbk. 899 1200 Reionsbank 2626 2930 Badisoh. Bank 3400 5000„ Jebers.-f3l. 6/00 70 Bhein. Cr.-Sk. 1830 2100 Bank.Br.-Ind. 1890 1510„% Vereinspk. 2200 2800 Khein uyp.-BK. 900 100⁰0 Bayr.-Or. M. 10) 1090 Pisc.- desells. 4500 4800 Südd. B. Ur.-8.— „ Hyp. u. Mb. 2015 248 Drosdnersank 36080 3900[Sadd.bis.-Ges.— 2700 Wiener Bankv. 1700 2220 atthg. 8. Anst. 1830— „ Notenbank 3550 5000 „ Vereinsbk. 2200 25000 Frankf. Alig. V. 12000 120 0 Oberrh..-Ges.— Frkf. R. u. Hitv. 2800 3400 Barmersankv. 2373 2490 Berlin. Handg. 18000 ſgq Som.- u. Pr.-G. 2490 2/00 —9 38738 3650 utschegank 8906 8105 .-Aslat. Bank 32500 88880 D. Etfekt.- u. W. 2200 257/5 Frkf. Hyp.-BK. 1802 1997 11550 15500 Aitteld. Or.-B. 1953 210 Nat.-Bank f. D.— Aürnbg..-3. 1890 2600 Oost. Er.-Anst. 3373 2650 Ffaz. Hyp.·Bank 1225 105⁰0 Bergwerk-Aktien. Booh. b. u. G. Hlarp. Sergb. 39500 56000 Phönix Bergb. 22500 21 20⁰0 Buder Sisenw. 12900 12700 Kaffv. Aschrst. 1360 14000 Hh. Sraun-Chl. 2450) 23 350 Sonod 8gb.-ub.— Kallw. wester. 15000 17100 tellus Bergb. 54920 3609 D. Lux. Saw. 2720) 2000 Aasm. Hfr.-W. 18475 16475 Ju., Laurah 3800 14900 gelsenk.—0 25250 2575. Jbsohl..- Bd. 13800 13900 5 „ dußsst. 8700— d0. E. ind.(G. 9775 9900 Trausport-Aktien. Shantung 3809 4200 Kordd. LIoys 60 0 6675 deststLomb.)— .-A Paketf. 9580 1 9⁰ Oest.-U. St.-3 10150—— Zaltim 4 Ohlo— 32000 7 8150 8350 5859 6900 11500 1190) Industrle-Aktien. Bad Anlin 9209 9600 do. Brauhach 490 3455 U. d. u. 89..A. 1640 775% Th. Goldsehm 10 700 10030 Asoh. Z. u. Papf. 11 250 13300 Arün& Bllfiag 14 900 1440⁰ Hoch- u. Tiefüb. 4000 4290 Waysekfreyt. 8900 7/70 Zergmann W. Zrowvn, 3.&G0. Oont. Aürnhg. relten& Gullt BielstiftFab.———— ohem. Grsb.el 7323 /825 Lahmeyrer.. 5410 6100 Elokb. Mann.—— rarbw Höchst 730 7400 Cicht u Kraftt 5793 5 Kempt...—3200 Farbenf. Ba 7400 7305 Gebb. u. Soh. 5500 6000 Löwenbr Sinn————hm. F. Rühln.———[.lext.-Ad.. 5800 5500 MHalnz Brauer Fbr..-ter-Ai 8900 8300 Sohuck. Murnb. 14 400 Ju4%0 Parkhbrauerel. 7800——Aukohl. Konst. 9500 ſc5%0] Stem& Halsk 25400 2400 Sonbitb Bor 28 50 3230 flütgerswers 3359 9780 Loigt& Haefft 500 6000 Sohwz.Storoh—— 3300 SchrammLfur 320 52850 Emaftl.&Stzw. 950—— Otw. Heldelbg 7990 78900 Ultram rabriE ſddn J1200 dummiw. Let 7430 7490 do. Karistadt 7200 7500 werke Albert 2J000 21950 flanfr, Füssen 7000 8050 do. Lothring 4500 6500 Cham. Annaw 16 000 5 Anglo-.-Au. 2950 32000 Konsry Rraun 4830 ——45 8 U 7803 7888 ederfb Spier 9009 9100 Lederw. Rothe 15000 ſa dο do. Sndd.ingo. 10000 9800 de. Spioharz 4500 4550 Lokomt. Kraud 7900 8460 Walzm Ludwn.—— MHasoht.Kleyer 5100 5200 do. Badenla 3800 400 o. Zad Durl. 4999 6000 Zahnbedart 5935 Oaimiermotr 5015 5405 Dingl. Zweibr—— 570⁰ Dürrkopp 7400— Masoh. Esling 9600 800 Frkf. Pok..W. 4500 5309 Otsch. Eisenb. 7350 7550 Südd. Or.-Ind.—— 8000 Alig. Eiktr. us. 6250 6450 Zasmot. Deutz 11000—-— Gritzner, Durl. 13650 1400⁰ nald KHeu, uBu.—— Karisr Masch. 5200 3500 Luxsche ind.—— 4500 Masch. u Ar. Kl. 4100 500 goenus 3800 420 Pfälz.Mähm. K 7300 idu⁰n Sohnellpr.Fræk 3975 6975 Logti. masch. 5400 5175 Zingw. Murnd. 45,0 485 Met. Dannh. 4160 428 deokars. Furz. 46 0 501 Vercb oelfabr 9700 10 500 Porz Wessel 38205 9000 Pf..-Fbr. in. Sohneld.&Han. 4000—- tieddh. Kunfw, 3155175 dirsch Kupfer 120) J4000 junghansdenr 4930 5005 Sohuhk. Wess. 3300 Sohuhfbr. Hece 3908 388 Sellind Wolft 435,5060 Joleg.Spglg 8300 3500 Els. Bad. Wollt 8006 7300 Solnn Sttling 10⁰⁰ .-Soinn. Kais. 6000 70090 Uhrenf. Furtw. 4800 4575 erigsanst., 6 5800 7500 5500 6650 Waggtb Fuons 389, 4500 Zoifst. Waldhot TTu 107⁰ Zellst. Dresd. 4700 6180 Zuokerf., Bad. 7475 7475 d0. Frankthal 7400 7500 Zuokri. Hellbr. 7000 77.00 Berliner Wertpapierbörse *Berlin, 8. Jan.(Eig. Drahtb.) Pariser Meldungen, Wo- nach die Besetzung des Ruhrgebiets bald erfolgen werde, ließen die Devisenkurse von neuem scharf nach oben gehen, obwohl maßgebende Finanzkreise mit der Môglichkeit neuer Verhandlungen rechnen. Nachdem der Dollar am Samstag mit 8550 geschlossen hatte, war der Kurs heute vormittag zunächst 9000, später 9500 und damit wesentlich über New Lorker Paritat, an der Börse war der Kurs 9475 und 9250, dann 9400 An den Effektenmärpten zeigte sich, daß das KAusland und ein Teil des Publikuns wieder auf der Flucht vor der Mark in Sachwerte hinein ist, während die Börsenspekulation sich reserviert verhält und Realisationen vornimmt. Am Montanaktienmarkt war die Haltung unsicher, weil die Ansichten der Folgen einer Ruhrbésetzung sehr aus- einandergehen. Essener Steinkohle + 1500%, Ilse und Riebeck + 3000%,, Harpener 500%, Phönix 1200%, Caro + 400%, anderseits verloren Gelsenkirchen und Kattowitzer 400%, Rheinstahl— 1100% Am Markte der Kaliwerte ging die Aufwärtsbewegung weiter. Deutsche Kali gewannen 450026, man sprach von amerikanischen Käufen, Harpener notierten 24 000, Hallesche Kali 14000. Anilinwerte gewannen durchschnittlich—500%. Am Elektromarkte zeigte sich lebhaftes Interesse für..G.(+ 400%), Felten u: Guilleaume + 1300% Von Schikfahrtswerten gewannen Hamburg Süd- amerika-Linie 2200%, Paketfahrt und Lloyd + 500%, Elb- schiffahrt + 4000%. Am Bankaktienmarkt setzten Handelsanteile 1500% höher ein, Disconto und Deutsche Bank + 200½% Am Markte der Spezialwerte gewannen Scheide- mandel 3000%, Deutsche Waffen 6000%. 1000% gewannen Busch-Waggon, Schubert u. Salzer, sowie Norddeutsche Wolle; Hannoversche Waggon gewannen 2400%, Augsburg-Nürn- berger Mascninen und Löbe + 1500½% Zahlreiche Kurs- besserungen im Rahmen von etwa 500% hatten die übrigen Spezialwerte. Lebhaftes Geschäft hatten die Petroleumwerte, Internationale Petroleum-Union + 3000%, Deutsche Erdöl + 1000%. Die Valutawerte gingen im Einklang mit der Devisenbewegung nach oben. S0 stiegen Bagdadanleihe I +7800%, Zolltürken 950%, ungarische Goldrente 850%, Canada 2000%, österreich.-ungàr. Staatsbahnen + 13 000% Unter den. Kolonialwerten stiegen Slomann auf 29—30 000. Im Verlauf blieb die Stimmung überwiegend fest, bevorzugt waren weiter Braunkohlenwerte, Petroleumaktien und Valutapapiere, sowie Orenstein u. Koppel. Der Kassaindu- striemarkt war üherwiegend fest. Die Mark konimt aus Amsterdam mit 0,271, Zürich.570, Kopenhagen 0,525, Stock- holm 0,407, polnische Noten 49½, österreichische Noten 13, rumänische Noten 5200, ungarische Noten 3, 80. Devisenmarkt. Dendenz: Weiterhin fest, bei lebhaftem Geschäft. Mannheimer Devisenmarkt, 8. Jan. Mitteilung der Mitteldeutschen Creditbank. bier) New vVork 9700 8200). Holland 3840(3645), London 45100(42750, Schweiz 1837 1730, Paris 670(640), Italien 490(405). Prankfurter Devisen Frankfurt, 8. Jan.(Eig. Drahtb.) Die Nachfrage nach Devisen war bescheiden. Im Frühverkehr lauteten die Preise höher. Besonders war Devise London und Newyork begehrt. Die feste Stimmung hielt im offiziellen Verkehr an, doch war das Geschäft runig. Im freien Frühverkehr Wurden folgende Kurse genannt: London 44 000(43 875), Paris 690(643), Brüssel 610(596), Newyork 9500(9475), Holland 3700—3700½ (3760), Schweiz 1790(1790), Italien 475(472½). Amtlion. 6 1 f. 5 1 0 8 1 31.] Amtlioa 6. G. i. 6. 6. 1. G. g. I. 8. 8 1. Holland 3379 3395 3750 23769 Lorwegen 1608 1016 1787 1790 Beiglen. 3533 350 588 i Sohweden. 2279 2290 2543 259 kondon 395 5 3½21 437605 43984flelsingfors 194 105 27¹ 233 691 641 G4idew-Vork. 353 3595 9451 9498 Schwelz.. 16908 1610 1787 1794] Mien, abg. 12.13 12.18 13.50 11.65 Spanlen 1331 1338 1481 1488 Zudapest.20.31.59.71 Itallen.. 43233 4·⁰ 47¹ 47 Frag 248.— 250.— 261. 257 Düänemark. 1745 1754 1923 1932[Agram———.— 101.50 102.50 Frankfurter Notenmarkct 8. Jan. geld Brief geld Brlet Amerikanische Noten 9107 50 9557 50 Jesterr.-Ungar., alte—.——.— Belgtsche* 580— 389— Rorwegische—.——.— Dänischhe 13835— 1915—- umanfschge 3175.— 3225.— Engllsoge 43775— 43975—[ Spanlsche 1435. 1465.— Französischge 634.50 637 50] Sohweizer 1785.— 1815.— Holkändische 3730. 3770.— Schwedische—.——.— Itallenisahe 4065.50 468.50 Tsohecho-SL0UVax. 201.— 263. Vesterreich abgest. 13.05 13.55 J[ Ungarische..27.33 Berliner Devisen Amtliob.1. 5. 8. l. f 8 f. B. 6 l. Amtlion t 5. f. 8 8. f. 6 4 f. 5 8. tHolland. 3381 3398 3740 375) Faris. 508 6901 643 647 Buen.-Alres 3192.08 37½11 3528 Sohwelz. 1010 1019 1785 1794 Brüssel. 353 550 590 379 Spanlen.. 1331 1338 1478 1480 Christianla 1615 1,24 1780 1789 lapan 4414 4135 4438 4461 Kopenhagen 1745 1754 1925 19.4 Rio de Ian. 947 952 1037 1042 Stookholm. 220½% 2305 2523 2535 Wion abg.. 12 14 12.2? 1340 13 54 llelsingfors 20? 208 331 232 Prag 243 245 26 264 Italen. 423 43 463 471 Zudapest 324.26 350.58 London. 37652 39810 43690 43909 Sofla.. 34.61 34.86 58 85 59.15 New-Tork. 3516 8553 9420 9473 Jugoslavlen 91.02 91.48 100.24 100.70 Waren und Märkie Mannheimer roduktenbörse m. Mannheim, 8. Jan. Die Nachrichten aus Paris, wie auch aus dem besetzten Gebiet, die erkennen lassen, daß Frankreich Vorkehrungen trifft, um das Ruhrgebiet zu be- selzten, brachten eine katastrophale Hausse in ausländischen Zahlungsmitteln und damit zusammenhängend machte sich auch an der heutigen Produkienbörse eine starke Aufwärts⸗ bewegung der Gelreide- und Produktenpreise geltend. Der Dollar erreichte in den Vormittagsstunden bereits den Stand von 9500 Mk. Die Preise, die an der Produktenbörse genannt werden, müssen aber als nominell bezeichnet werden. Sowohl auf Seiten der Verkäufer, als auch der Käufer ist man zurück- haltend und zieht es vor, die weitere Entwickelung der Ge- samllage abzuwarten, bevor man zu neuen Engagements schreitet. Man verlangte gegen die Mittagsstunde für Weizen 39000—41000 Mk„Roggen 34 000—36 000 NIK., Gerste 28 000 bis 30 000 Mk., Hafer inländischer 26 000—27 500 Mk. und für aus- ländischen Hafer 38000—40 000 Mhk. für je 100 kg bahnfrei Mannheim. Mais hatte bei großer Zurückhaltung der Ver- käufer sehr festen Markt und die Preisforderungen lauten bis auf 33 000 Mk. für die 100 kg frei Waggon Mannheim. Futter- mittel verkehrten in Einklang mit Getreide in sehr fester Ten- denz. Man nannte Weizenfuttermehl mit 21 000 Mk., Weizen- kleie mit 16 800—17 000 Mk. die 100 kg ab süddeutschen Müh⸗ lenstationen. Malzkeime waren zu 17 000 Mk. Biertreber zu 20 000 Mk. die 100 kg ab bayerischen Verladestationen am Markte. Für Trockenschnitzel, süddeutsches Fabrikat, hörte man Preise von 13 300—13 500 Mk., die 100 kg lose, ohne Sack. ab süddeutschen Zuckerfabrikstationen. Sehr festen Markt hatte Mehl und die Forderungen der Mühlen stehen über dem Richtpreise; man verlangte direkt für Weizenmehl, Basis 0, 62 000 Mk., aus zweiter Hand 57 000—58 000 Mk., für Weizen⸗ Nachmehl 35 000 Mk. und für Roggenmehl 47 600—48 000 Mk. für die 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen. Auch Rauh- kutter Kkonnte im Preise weiter anziehen; Luzerneheu wird mit 26 000 Mk., Wiesenheu mit 22 000 Mk. und drahtgepreßtes Stroh mit 20 000 Mk. die 100 kg ab hiesiger Station genannt. Die Tendenz an der Kolonialwarenbörse War sehr fest. Man nannte Kaffee Santos superior 5600 Mk., desgl. gewaschen 6500 Mk., heutiger Zoll 2320.50, Mk., Tee mittel 9500—10 500 Mk., desgl. gut 15 500—12 500 Mk., Kakao holl. 2300 Mark, desgl. inländischer 2100 Mk., Reis Burma 620 Mk., Zucker Java 25 700 Mk., alles per Kilo ab Mannheim. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenborse per 100 Ekg waggonfrei Mannheim, ohne Sack netto Kasse Preisnotierungen vom 4. Januar 1923 Welzen 40000 41000J Wiesenheu, lose 20000 22000 Roggen 33001 3500Rotkieeheu—— gerste 29000—30 00 Luzerne-Kleeheu 22000 24000 Hater gniändisoher) 25000 29000 Pless-Stſon 160 9— 8900 „(auslündischer) 39000 41000 debundenes Stroh 14000—15000 Mals gelbes(mit Sack) 38000 38000 Slertrebs Erbsen(inländische) Welzenmehl Spez.9 Hühlenpr. 61700 63000 Welzenklele mit Sack 170⁰⁰ Tendenz: Fest und steigend. Verteilungspreis vom 1. bis 8. Januar 1923: für Hafer 33 000, für Mais 32 000 Parität cif Mannheim. Mannheimer Viehmarkt Zum Viehmarkt am 8S. Januar Wurden aufgetrieben 1017 Stück Grohvieh, davon 132 Ochsen, 142 FParren, 743 Kühe und Rinder, ferner 370 Kälber,— Schafe, 703 Sôhweine. Preise für 50 Kilo Lebendgewicht: Ochsen 1 gewogened Tiere und schlieſſen samtliche Spesen des Handels Waltung der Gesellschaft eine Erhöhung des Grundkapitals 1. Klasse 62 000—.65 000, 2. Klasse 58 000—60 000 A, 3. Kl. 48 000—52 000, 4. Klasse 38 000—44 000; Farren 1. Klasse 52 000—56 000, 2. Klasse 48 000—52 000, 3. Klasse 42 000 bis 46 000%; Kühe und Rinder 1. Klasse 62 000—65 000 l. 2. Kl. 56 000—60 000„3. Kl. 50 00054 000, 4. Kl. 46 000 bis 50 000, 5. Klasse 32 000—.40 000 1; Kälber 50000 bis 68 000 1; Schafe—; Schweine 1. Klasse 83 000—85 000 A, 2. Klasse 82 000—84 000, 3. Klassę 82 000—84 000, 4. Kl. 78 000—80 000 4, 5. Klasse 74 000—78 000 4, 6. Klasse 72 000 bis 78 000 l. Marktverlauf: mit Großvieh mittelmäßig, langsam geräumt, mit Käalbern langsam geräumt, mit Schweinen mittel- mähig, ausverkauft. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern ab Stall für Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatz- steuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben. Die Rohlenförderung des Ruhrbeckens für den Monat Dezbr. 1922 u. für das Jahr 1922 Die Kchlenförderung des Ruhrbeckens einschlieflich der Iinksrheinischen Zechen) wird für den Monat Dezember 1922 auf etwa 7,9 Millionen Tonnen veranschlagt in 23% Arbeitstagen. Im November 1922 stellte sich die Förderung in 24% Arbeitstagen auf 8,6 Millionen Tonnen und im Dezem-⸗ ber 1921 auf.05 Millionen Fonnen in 25%½ Arbeitstagen. Ar⸗ beitstäglich gerechnet wird sich für Dezember 1922 voraus- sichtlich die Förderung auf etwa 340 000 Tonnen stellen gegenüber einer arbeitstäglichen Förderung von 354 483 Tonnen im November 1922 und 318 991 Tonnen im Dezember 1921. Der gegen den Vormonat sich ergebende Förderausfall von arbeitstäglich rund 14 000 Tonnen auf die Aufhebung des Ueberarbeitsabkommens(ab 18. Dezember) zurückzuführen. Nach den Monatsergebnissen kann die Jahresförde rung des Ruhrgebiets für 1922 auf 97,3 Millionen Tonnen geschätzt werden. Gegenüber der Förderung von 1921(94,1 Mill. Tonnen) weist sie eine Steigerung van 3,2 Mill. Tonnen auf. Die Förderung je Arbeitstag stieg von 311381 Tonnen im Jahre 1921 auf rund 323 000 Tonnen im Jahre 1922, also um etwa 12 000 Tonnen. Diese Steigerung ist zum Teil auf Ueberarbeit, die 1922 in stark drei Monaten, 1921 in 2½ Monaten geleistet wurde, zum Teil aber auch auf die Belegschaftsvermehrung zurückzuführen. Die Arbeiter- zahl, die 1921 im Durchschnitt des Jahres 547 330 betrug, kann für den Durchschnitt des verflossenen Jahres mit rund 555 000 angenommen werden. Zellstofffabrik Waldhof in Mannheim-Waldhof. Im An⸗ zeigenteil gelangt der Prospekt des Unternehmens zur Veröf- fentlichung, aufgrund dessen, gemäß einem Antrag der Dis- conto-Gesellschaft und der Berliner Handelsgesellschaft 40 Millionen Mk. Stammaktien Nr 60001— 100 000 und 30 Mill. Mark Sprozentige vom 1. Februar 1927 ab zu 102 Prozent rückzahlbare Anleihe von 1922 dieser Gesellschaft zur Notierung an der Berliner Börse zugelassen worden sind. Wegen der Einzelheiten verweisen Wir auf die Veröffent⸗ F lichung selbst. * Gummiwerke Neckar.-G. in Friedrichsfeld in Baden. Einer auf 26. d. M. einberufenen ao..-V. schlägt die Ver- bis zu èiner noch unbestimmten Höhe vor. Ein Großaktlonär hat die Absicht, einen großen Posten junger Aktien zu über- nehmen, sodaß aus diesen Gründen die Frage der Höhe noch ofkengelassen wurde. Den Stammaktionären wird wahr⸗ scheinlich ein Bezugsrecht zu 200% eingeräumt werden. Die Gesellschaft verfügt augenblicklich über ein Grundkapital von 16 Mill. A. 8 * Triumph-Werke Nürnberg.-G. in Nürnberg. Nach den Erzeugnissen der Gesellschaft war trotz der enormen Geldentwertung und der damit verbundenen hohen Ver!kaufs- preise rege Nachfrage. Die Werke waren bis zur Höchst- leistung ausgenützt und dennoch nicht imstande allen An- sprüchen auch nur annähernd gerecht zu werden. Die Kapi-⸗ talserhöhung wurde zunächst auf 7,50 Mill.& durchgeführt und im Dezember 1922 eine weitere Erhöhung auf 20,25 Mill. 4 beschlossen. Die in Herstellung befindlichen Neubauten wer⸗ den voraussichtlich bereits im Februar bezogen und dadurch eine Produktionserhöhung ermöglicht werden. Auf Waren⸗ rechnung wurden 36,88(i. V. 5,56 Mill. 4 vereinnahmt, Anderseits erforderten Handlungsunkosten 19,64(i. V. 3,72) Mill. I. Einschließlich 0,12(0,10) Mill.& Vortrag ergibt sich nach.21(0,27) Mill.„4 Abschreibungen ein Rein gewinn von 16 162 130(i. V. 1667 073) ¼, dessen Verwendung wie folgt beantragt wird: 50% Dividende und 50% Bonus auf die Stammaktien mit 7,50 Mill. 4(i. V. 40% Dividende mit 1 Mill.), 6% Vorzugsdividende mit 15 000(0) 4A, Steuerrücklage 6(0) Mill., Delkredere-Konto 1(0,10) Mill.&A, Arbeiterunterstützungskonto 1(0,15) Mill. 4. Nach sonstigen Rückstellungen verbleibt ein Vortrag von 189 093 4. Die Bilanz weist die Kreditoren mit 4,47 auf 45,59 Mill. A1 er- höht auf. Bei Debitoren standen 35,74(2,55) Mill.& aus. Die Materialbestände sind mit 30,95(i. V. 5,97) Mill. be- wWertet. Der Verlauf der ersten Monate des gegenwärtigen Geschäftsjahres habe sich recht befriedigend angelassen. * Personalien. Bei der Eisengieerei u. Maschi- nenfabrik J. Rothb.-G. Ludwigshafen 2/Rh. ist infolge der Fusion und der dadurch geschehenen Angliede- rungen und Beteiligungen an anderen Fabriken in der Ge⸗ schäftsleitung eine Aenderung eingetreten. Zu weiteren Vorstandsmitgliedern sind berufen worden: die Herren Direktoren Julius Rabbinowitz, Alfred Staub, Eduard Staub, sämtliche in Berlin. Das Vorstandsmitglied Herr Direktor Carl Feuchtmann ist für den Geschäàftsbereich Ludwigshafen für sich allein zeichnungsberechtigt. Herr Direktor J. Ro t h, welcher aus dem Vorstand ausgeschieden ist, verbleibt für das gesamte Unternehmen als technischen Beirat in den Diensten der Firma. Die Firma S. Kaufmann& Co.(Kommandite der Commerz- und Privat-Bank Aktiengesellschaft) in Berlin teilt uns mit, daß der bisherige Gesellschafter Herr Carl Alexander aus der Firma ausgeschieden ist, um sich einem neuen Wirkungskreis zu widmen. Herr Bankdirektor Albert Stern tritt als persönlich haftender Gesellschafter in die Firma ein. Schiffrahrt Schiffsnachrichten des Norddeutschen Lloyd, Bremen. Bremen—Newyork. D.„America“ am 21. 12. 22 ab Plymouth; D.„President Eillmore“ am 21. 12. 22 in Brermerhaven; B. zSeydlitz am 20. 12. 22. ab Newyork.— Bremen—Brasilien- D.„Nienburg“ am 21. 12. 22 Dover passiert; D.„Eisenach“ am 20. 12. 22 in B. Alres.— Bremen—La Plata. D.„Gotha“ am 21. 12 22 ab Coruna; D.„Köln“ am 21. 12. 22 in Bremer- haven; D.„Horncap“ am 21. 12. 22 ab B. Aires; D. Sierra Nevada“ am 22. 12. 22 in Rio.— Bremen— Australlen. D. „Holstein“ am 21. 12. 22 ab Gefle. Bremen— Ostasien. D. :Westkalen“ heimkehrend am 22. 12. 22 Gibraltar passiert; D.„Schlesien“ ausg. am 2. 12. 22 in Kobe; D.„Weser“ ausg. am 21. 12. 22 ab Port Said. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, General⸗Anzeiger, G mß., Mannheim, E 6. 2. 8, Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredafteur. Kurt Fiſcher Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: 11 Jiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fetz Hammes; für Kommunalpolttik⸗ Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller: für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Frant Kircher für Anzeigen: Karl Hügel. 4 Wannhel e f I. „„lee rnnereneeeerene teeerr Len nel Monkag, den 8. Januar 1923 Mannheimer General-Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 12 —55 8 Rudel, Hedwig 29. 1 17 85 5. 5 7 22 Bürger, Karl, Packer u. Kahrmann, Marie 29. Schwöbel, Willi, Kfm. e. T. Annel. kaxia Theod.] 27. Br ner, Johanna, Flandesamlliche Nachrichten.*. ann ch Friedr. Lel Führer u Beiäsſer ihab. 27 Pegſ e dad de ſdett e. 2 D Snee, led. dontoriſtin, geb. Gölz 29. Pölſthke, Paul. Verw.⸗Inſpekt. e. T. Jrene Me J. 5 oiber Verkündet 30. Müller, Franz, Keſſelſchmied u. Herle, Barbara 29. Steiner, Heinr., Magazinarb.e. S. Helnrich. 28. Link geb. unmel, enen 31 J. 2 M. Dezember 1922 30. Hertweck, Franz, Schreiner u. Bähr, Anng geb. 29. Sütterlin. Guſt. Fuhrmann e. S. Heinrich Guſtav 28. Walther. Suſanng, 0 J. de 4 28. er, Guſt., Lol.⸗Führer u. Vechold, Luiſe geb. Wahlheimer 30. Nirmaier, Hugo, Kfm. e. T. Eliſabeth 28. Heinlein geb. Tſchamber, Wilhelmine Noſine Syb. ⸗ dee a n 0 30. Wat Anton, Arbeiter u. Benz, Ling 30. Buhrin, Engelhard, Verw.⸗Sekretär e. S. Werner 85 8 9 8 b. Nibiitern 88. e eeee 30. Wachter Emil, Maurer u. Daferner, Kath: Joſef Robert 28. inge:, Irdr., Elektromonk. u. Louis, Eliſab. 30. Klump, Herm., Arbeiter u. 90 Seben 30. Scheuer, Friedr. Schreiner e. S. Rudolf Peter 29. Reifeis, Karl, 1½ Stund. 2— ‚ 0 29. Eiler, d 6 M. 11 T 85. Schmidle, Saus, Kſm. Irma 30. Liedel, Heinr. Schloſſer u. Straub, Frieda 30. Michalski, Georg, Litograph e. T. Eliſab. Marg. 5g Jler, Joſef. 0 1 7771 7 J 8 M 28. Wendel. Adolf, Kim. v. Jochem. Helene 30. Stiefel, Hugo, Schneider u. Seibert, Roſa 30. König. Ferdinand Fabrikarb. e. S. Willi Geiger. Auguſt, 25 74 387 MN 28. Nafſauer. Jakob, Kſmm, in Jicchee 3 30. Jiegelmeher, Heinr., Kfm. u. Ziegelmeyer, Maria 30. Ganzbuhl. Karl, Schloſſer e. S. Paul 5 Schaſe geß. 7 J. 1 M. 30. Seiheim. Joh. Arb, u. VBetter, Varb ſeb. Gierſch 30. Kübler, Friedr., Kfim. e. S. Paul Werner Friedr. 2g. K b. Piniol. Margareta 71 J. 7 M 0. Hardung, Friedr. Zimmermann u. Maver, Kath.] 89. Kreß, Emil, Arbeiter u. Heiler, Johanna 30. Rinderſpacher, Jak. Prot, e. T. Dorothen Magd.] 29. Silberz bn, Hedwig 7 J. M. 30 Scheb Willt Schfoſfer u. Braun, Chriſttna 90. Schumann, Hch, Monteur u. Godfroy. Mazdalena 30. Nocbel, Wilh. Mar Adolf. Dr. jur, Prokuriſt 30. Geheicke Jertrud Luſe, 1 M. 23 8 30. Schleh, Willi. Schloſſer u. Braur dperſtiga ne 30. Seppich. Hch., Fabrikarb. u. Denis Madeleine e, T. Helga Gertrud Nleee leines Inpalidene nne, 30. Voegtle. Karl, Bankbeamter u. Müller, Karoline. 30. Stumpf. Albert Kfm. u. Egner, Lina 30. Vopp. Friedr., Polierer e. T. Frieda Martha e 74 8 8„58 J. 11 8 „Dezember 1922„Getraute. 30. Börſchinger, Frdr., Elektromont. u. Lonis, Eliſab. 30. Bopp. Friedr. Polierer e. D Emma Lotte“ 30. Schöſer zeß. Sattler, Wilbelmine Luiſe, 37 J 7 W 30. Domsgen, Artur, Ing. u. Gerwig, Elſa 30. Garrecht, Jak., Schloſſer e. T. Erng Mar. Eliſab. 90. Doſſenbach, Hernt. Tagl, u. Webek, Juliann geb 30. Breunig, Judwig. Schloſſer e. S. Herbert Joſef 3.— deeen, eene en N 25. Kahn, Richard, Kfen. e. S. Martin Wolfgang Fohannes. Mechanike 2 ßp ßß uimm 7 F 978 31. Bramm, Johannes Mechaniker e S. Adolf Karl K 67 C 30. Flicker, Peter, Kraftwagenf. u. Annweiler, Paula 35 Joſef,. Maſchinenarb. e. +. Elſa Priska 31. Blatz, Valentin, Amtsdiener e. S. Erwin Karl 0 ee, 5 905 Friedr., Schneider u. Müller, Johanna 26 19155 7 0 8 31. dceenen Heinr., Elektrotechniker e. T Inge⸗ 30. Fras Steſan, 1 M 16 rgi, Chriſtian, Arb. u. Oehler, Emma 9 8 9 55 udwig borg Ellen Eva f 30. Sulger. Ernſt M 8 13, Frdr., Eiſendr. u. Bauer, Kath. geb. Fehling 26. Sachſe, Konrad, Drogiſt e. S. Hans Walter Paul 31 Zander, Paul, Direktor e. T. Ingeb. Eliſ. Aug. 9 8 Guf 30. Jung, Heinr., Heizer u. Kares, Thereſia 26. Weide, Hch. Wilh., Kfm. e. S. Heinrich Robert 31. Bürgy, Martin, Ratſchreiber e. T. Elfriede 31. Pfahl, Georg, Invalid 25 30. Kern, Al., Gärtner u Rapp. Maria geb. Luber 1 e. T. Lieſe Käthe Irene Januar 1923 31. Götzinger, Joſ. Adolf Stadttierärzt, 40 J. 11 2 30. Aluß. Seinurß Eikbede u. 05 8 Hitſcherich aßlor 75 Fedden Wote 1. Gärtner, Adam, Juſtizſekretär e. S. Adolar Jaunar 1928 FCVVCc 27. Botſch, Karl, Fabrik bei S. Willi 1. Matzner, Efraim Fiſchel, Kfm. e. S. Joſef e. 30. Machauer Stefan, Lackterer u. Abler. Kath. Botſch, Karl, Fabrikarbeiter e. S. Welli 1. Stern, Simon Friedr., Kfm. e. T. Lieſelotte 1. Dieter, Kurt Albert, 7 M. 30.„Karl, Lokomotivheizer u. Hirt, Eva 28. Mayer, Karl, Bankbeamter e. S. Brund Karl 8 8 gei 1. Schäfer, Margareta, led 80. er, Kark, Maurer u. Klein, Magdalena 28. Vohrer, Emil Theodor, Kim. e. T. Ingeborg 3 Legler, Aloiſius. Händler e. S. Kurt 1. Leinhas. Edith Nuiſe, 1 N 30. ler, Max, Kfm. u. W re Elſa 28. Cornelius, Schiffer e. T. Maria 18 59 e S. Walter 1. Boulanger. Rudolf Edmund, 30. er, Joſef, Schloſſer u. Rittmann, Franziska riana eeee—+8 1. Hollerbach. Karl Aug. Obe 30. ückert, Emil, Kalkulator u. Liebel, Luiſe 28. Dörr, Otto, Bürodiener e. S. Rich. Eduard Grich 2. Sauer, Och. Gg., Eiſendreher e. S. Georg Heinr. 1. Berberich geb. Firmbach. 30. Schaumann. Albert. Former u. Rohr, Katharina]28. Brändlein, Fr., Eſenbahnanw e. S. Heinz Karl Dezember 1922 Geſtorbene. 1. Becker, Frieda, led. Po 30. Schimpf, Karl, Maſchiniſt u. Bäuerle, Berta 28. Ackermann, Frdr. Wilh., Fabrifarb. e. T Lieſelette 23. Klenk, Michael, Johann. Penſionär, 72 J. 6 M. 2. Kronauer. Jakob. Sch 80.— 9 Hugo, Volontär u. Portenkirchner, 550 8 Iſid., e. T. Elfr. Martha Ilſe23. 150 5 5 2 1e, 58 8 15 10 M. elhei 29. Griesmann, Ludw., Tagl. e. S. Kurt Erwin 27. Schlagmüller geb. Trabold, Anna Melanie,. 2. Kugler, Hermann Rudolf 4 M. 26 T. lielert: EI95 N3. 17, U 1. 9, G 8, 10, 86.3 Lindenhof: Eichelsheimerstr 24 8 Herren- nnahme- Senweteingerstrade 68 Ludwigsbafen; Stärk h tarkewasche Mittelstraße 54 Prinzregentenstraße 17 Stellen: Kronprinsenstr. 46 Neckarau: Schulstr. 81. Kragen- Mischert Schorp Oberhemden Leibwäsche Statt besonderer Anzeige. Grossvater, Herr ist heute früh sanft verschieden. Die Beerdigung findet Donnerstag, 11½ Uhr vormittags, auf dem ene israelitischen Friedhof statt. e 04 45947850 5 0 0 Grſchäftsbücher, ipl., — 5 7 liefert G. m. h. H. für dopp: Buchführ. ſowie 7575 Tällerhrlefe e Aeel U. Haa e e 2, 4 0 55 85 1 0 i vatat, 13/18 mit op· ————ů———————— 2 pelkaſetten preisw. zu verk. 2 2 Ungenannt durch Rhein Creditbank, Mannheim, Engelhard Bekanntmachung. Wittmann, Meerlech⸗ annheimer Notgemeinschaft, eelde, dene cene dadde: 28— Jarren-Berſteigerung Weiter eingegangene spenden: eeer Fa. A. H Thorbecke& Co. Mannheim namens Amſterdamer Mannheimer Mal zfabrik, Dir. Ludwig Schuon. Mannheim, Die Gemeinde Friedrichsfeld(Baden) ver⸗ Aaobl lbere Tinmer Tabatsfirmnn Mk. 3000 000— Fa. Imber& Kahn, Mannheim Woll[& Horn, Mann⸗ ſteigert am Mittwoch, 10. Januar 1923, See, E en Dieſelbe namens Rotterdamer Tabaksfirmen„ 619.,20.— heim. Dir. Auuſt Heinrich. Mannheim, Emil Schwarz, vormittags 11 Ahr, auf dam Rathaus in Wohaungstauſche, Woh⸗ Allg. Arbeitgeberberband, Mann eienmnm„ 175000.— Mannheim. Dir. Leinweber, Mannheim Wagner G. m. Friedrichsfeld einen feiten zur Zucht untaug⸗ nungen, Geſchaſteräume Ungenannt durch Dresdner»ank Mann beim„19000,0.— b. H Mannhelm Schuhhaus Georg Harimann, Mann⸗ lichen Kinderfarren. Steigliebhab ucht u. vermeatelt dau⸗ 6 ch f gliebhaber werden Vermle ebr. Röchling, Ludwigshafen„ 600000.— heim, Un enannt durch Dresdner Bank. Mann⸗ eingeladen. 10 Beitrag J. F durch S. D. G. Mannhem„ 50000.— heim, Verband d. Einzelhandels, Mannheim, Guſt. toſtenlos) für beſſere Familie Benſinger Mannheim Hefftiche Kunſtmühle.⸗G., Dinkel⸗Mayer. Mannheim, Fritz Gerlach. Mannheim, Hriedrichsfeld, den 3. Januar 1925. Herrſchaften. 7817 Mannheim je Mk.0000.„ 600000.— Emit Benſinger, Tabakagentür, Mannheim, T. Levy⸗ Der Gemeinderat Maler, Werle& Lomp. a. Stöck& Fiſcher, Mannhem„ 229922.— Isliker, Baſel. Loge Wuͤhelm zur Dankvarkeit, je Mgk. 2 G. m. b. H, 03. 20, II. erband des Em zelhandels e. V Mannhei%% Moog oiooe Tel 4008, Commerz& Peivalbant.G. Mannem„ 200000.— Dir. 5. Walbel, Mannheim f Nob. u. Dez, Velten, Fabre Offe ne Stellen??x Arbeitgeberverband der Hafengebiete Mannheim Ludwigs⸗& Co., Mannheim je Mt 6000o.Q„1300).— Beamter ſucht bei zeltgem. haſen e. V Mannheiim„ 195000.— Perſonal des Stalionsamis N ckarauu u„ 5500.— sö%neοοοj,Exͤäasen Bezahlung per ſofort Pfälz. Mühlenwerke Mannheim, Joh. Schreiber, Mannheim Auguſt Böhmer Mannheiw, Aug. Weiß, Mannheim Unge⸗ 4 4 je Mk. 100000— e 300900½ nannt durch Commerz⸗& Privatbank, Mannheim Dr. 7 möbl Iimmer Druckerei Dr. Haas, Mannheiim„% 147100.— Moekel, Maanheim, Egon Kaufmann. Mannheim(Dir), 22 A. L. Beck, Nouerdam„138804.— Jakob Hirſch jr. Agenturen Mahnheim, Emil Maier, 3 Angebote unt W. f. 13 an Oebr Wirih. Mannhem„120000.— Mannheim. Jak Grumbacher, Mannheem Polizeidirektor die Gelchänlsſtelle. 7793 Ta. Röchling⸗Buderus. Südd. Papiermanuſaktur, Kraſtwerk Dr. Baber. Mannheim, Richard Sauerbeck, Mannheim, 5 Schön möbl. Atheinau.G, Fa. Allmeyer& Co. Mannhem Land⸗ Frau Jakob Raitz Wwe. Mannheim, Bieber& Zachowal, Na e e ee eeeee 0 1 Dr. W. Leſer, Mannheim, J. Heum n. Vetor Darmſtädter. H. Model, Minnheim, Gebr. Gräff, welcher Stapel- und Neuheiten- 3 annheim. Carl Rolenfeld. Mannheim, Fa. Alb Nahm& Mannheim, Hennethal& Orih. Mannheim, Carl Seidier Fenster in lebhaſtem Te xtil m m e ee 3 Aa en eeie de 5 Co 1. m 1. Stadtrat Dr. Wiltſack, Weel enster in lebhaſtem Textilwaren- imer. Mannheim, Richard Lene annheim, je ff. ̃ ĩ.— à à f 8 Mannheim, Verband d Einzeldandels Mannheim, Ja. H& J. Wenninger, Mannheim, Richard Fette, Mannheim, 2 T r Dörflinger, Achſen⸗& Federnfabrik, Mannheim, Unge⸗ Johann J. Rutz. Mannheim⸗Sandhoſen, je Mt. 4000.—„ 12000.— kann, per sofort oder später ge- d. Is. g⸗ſucht. 7771 5 nannt durch Rh inelettra Mannheim ſe Mk. 100,000—„ 1 400 000.— Ernſt Horowitz. Maunheim, Brockhoff& Schwalbe, Mann⸗ f Angevote an.Klopfer, FJa.—5 1405 51. 0 Mannhe 7 Ruff, Weickum, Frl. J. sucht. Dauerstellung. Es wird d 7, 27. eſſe, Dir. Ja o tow, Dir. o Gugenheim, Kom⸗ rielinghaus, annheim. Geh. Hofrat W. Caspari, Andi 7 7 8 Derbesd 6. eee e je Mk 60000.—. 5 5 5 Hch. Dir. Löwit, Mann⸗ nut auf Lelbetzndige Kraſt be! 3 Akademiker(Or. jur.) and d. Einzelhandels Mannheimm.— eim, Bergmann ahland. Mannheim, Prok. Friedr. öbliert Gebr Krayer, Mannheim, Dir. Jean Maier, Mannheim, Weiß. Mannheim. Naden Begale, Nedatan. eibel eeeeeee, e e eeeee Draiswerte G. m. b. H, Mannheim, Dr. W. Haas, Mannheim. Heinrich Schlerf. Mannheim, je Mk. 3000—„ 39000.— bote unter H. A. 101 an die Wohn- und Mannheim, Herm. Fuchs, Mannheim, Them. Fabr. Weyl Anton Braun, Schuhhdlr., Mannheim. Schwarzwaldhaus Geschäftsstelle d 8 .⸗G Mannheem, F. Hohenemſer, Mannheim, Aured Karl Glatt, Mannheim, J. Erlanſon, Mannheim, Seelig eschältsstelle ds. Blattes. 67 Schlafzimmer Koppel. Rolterdam, Franz Mechler, Mannheim A Joſef, Nachf. Männheim, C. Sch. Mannheim d. Rhein. Crebit⸗ 88 eee e 5—— 751 5 A 000 Mannheim, Schuhhändleroerein, doeseetee0 segs e 0 5 annneim. Fa. Teppichhaus Hochſtetter. Mannheim, annheim, 14000.— 28800 ie Geſchöften 78 as 11 0 je Mk. 50000.—„ 2 wee e de 3 8 c Frl. Bertha 7 185 1 5 15 en en—805 1 els, MannheinnNam 22 egenheimer, Mannheim. Mannh. Schuhhändlerverel Für den Sohn meines Fa. 3 ee 5 5.95— 5 5 Sae 10 17 5 8 E. Mannteim, Industriewerk sucht S annheim, Oberehem. Eiſenhandel G. m. b.., Mann⸗ auptin, Mannheim. Berta Flegenheimer. Mannheim, 5 7 uche für die Dauer ſeiner Se denm, e Mt 000-„.„.„„„0„ 10000— men 5, Feie Manabeie. B. Bergo. Manndem. für das Sekretariat e Aee Vereiigung Mannheimer Papier-& Schreibwaren⸗ Ungenann durch Mannh Bank, L. Blaumeiſer, Mann⸗ 1 Abb! Uimme Ft 34500.— helm, je Me 1000 ᷣT 1000. U + Frau Geh⸗Ra K. Ladenburg, Mannhein, Spende F. B. Mannheimer Liederhallle 700.— mit voller Penſion durch S. D. G Mannheim, FJa. Martin Decker, Mann⸗ Ungenannt durch Maanh Bank, Eva Seelig Wtw., Mann⸗ in nür gut. Jamilie bei gam, Herm. Würzweiler. Mannheim, Fa. Lurch& Co. heim, Vernauer, Mannheim, Frey& Henrich. Mann⸗ zeitgem. Bezahl. Fami⸗ eee ee e e VVVVVVVVVVVVVC ae. 1 eim. adol Johann Heger. Mannbeim, Ungenaant durch möglichst mit höherer Schulbild 155 Albe 3, Mannheim, je Mk. 0000„240000.— Darmſtädier Nat übank, W. t, Frl. L. i mog Mit! lbildung, min-] Geſchättsſt. d. Bl. 7838 Lev Jsliker. Birsſelden /Schweigz„ 28600— ber je Mk 80— 155 8¹ Weutun 0 destens.jähriger Büropraxis, Kenatnisse f Eez, Soaguet K Eh ers. Mannem....„.„ 27000.— Jean Pichhard Mannheim:„„„„„6„ 400.—10. N und Maschinenschreiben, Erſte Bannhelmer Dampfmügle v. Ed. Kauffmann Söhne E. S. durch Verkehrsderein, Mannheim, Dechant, Belriebs⸗ 5 schöner Handschrift. sicher im Rechnen. m o 9. Fa. 3 Groß Nicht Mannheſn, Fa. Winter⸗ leiter. Mannheim, Oita Wirth, Mannheim, Dr Adolf Ausführliche Angebote mit Angaben öber werb Streng.& Co, Mannheim-⸗Käfertal, L. Oppenheimer Grätzer. Wallſtadt, Hch Geſtert, Mannheim je Mk. 300.—„ 1500.—[bisherige Tätigkeit, frübesten Eintrius- mit 2 Zimmer u. Küche — eeee 8 5 ee 2 15 T 28.—termin, Zeugnisabschriften und Bild unter in der Aliſtadt gegen M. Weinberger, Mannheun, Reis endle. Möbellabr.„Kern, Mannh im, L. K. d f—3 31 Woßhunn Maunheim, Herm. Schmoller& Co, Mannheim, Wilh.& ſe Mk. 200—- 155 ee NN 1 15 400.— eenee 17⁴ zu— 4 Dl Fritz Kopp, Mannheim je Mk. 25000.—...„250000.— Walter Eopſtein, Mannheiehnhnn„ 16.— V klei 7 Angeb unt X. F. 38 lr. O ppe.Beumact, Mannheim. Süddeutſche Fettſchmelze, N. N. durch Ver ehrsverein, Mannhei„„„„ 150.— 92 einer Familie in herr- an d. Geſchäftsſt d Bl. Maauherm. Alfred Biedermann. Maan geim. Ern! Kramp, hies Vog, MWennhem 80 100—schaftlicher Villa 81887 6* W ar 1 F 155570 2 ieimeyer, Mannheim Hant& Joſef, Zigarrenfabriken, f 720 —— deeeeedenlasgs Fhcpaar Iapgaum ſer, Mannhelm, Fa Weczera. Mann⸗„„ 09 82.— eim. de⸗ U 1: 50 2 ee e e d bene uuen etbemat bir det are mardbin er Been Anig, kur elle vakomwenden kisusatheiten te ffere, een SalEduard Ladenburg. Mannßeim ſe Mt 20 900—-.„ 280000— Allen Spendern ſagen wir herzlichen Dank. Weitere Spenden erbitten gesucht. Köchin vorhanden. Eintritt iit Zufubrgelsgenhell per Fa. A. MWürzweiler Nachf. Mann⸗ wir an die bekannten Sammelſtellen oder an uns direkt. Ende Februar Nür Bestempiohlene 4 5 hieſiger Groß. eim, je Mt 18 000„236000.— andelsflrma zu mieten Müglieder der Textilgtuppe des Einzeihandels E. V. Mann⸗ Für den Iinanzaus ſchuß: Iwollen sich melden unter V. P. 97 degacht. 87899 deim und Grupye Necagan„16000—1172 Bühring. Benſinger. Dr. Bögele,an die Geschältsstelle ds. Blattes bl Geſchalleſt.. Sl. 1 Ble an die Geſchäſtoſt. d. Bl. Mein lieber Mann, unser treuer Bruder, unser guter Vater und Arno KRuhn Im Namen der Hinterbliebenen: Frau Lili Kuhn geb. Koppel. Mannheim, Landau, Köln, Newyork, den 8. Januar 1923. Von Beileidsbesuchen bitten wir dankend Abstand zu nehmen. 186 U Statt besonderer Anzeige. am 8. Januar verschied unser lieber, guter Vater Jos. Boos Zimmermeisfer a. D. im Alter von 84 Jahren, 9 Monaten. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Anton Boos. Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 10. Januar 1923, nachmittags 2½¼ Uhr, von der Leichenhalle hier aus statt. 7851 ** . 8 Dienstag, den 9. Jauuar, abends 7 Uhr in der Kurfürſtenſchule, C 6, Eingang gegenüber B 6, Moltke⸗Diogerie, Beginn eines deuen Infänge msek. Stenographen-Verein Stolze-Sohrez. (äute Dianos in reicher Auswahl B88e —— Seite. Ar. 12 8 50 Manndheimer General · Anzeiger.(Abend· Ausgabe.) Monkag, den 8. Januar 1923 * Rllll(( ark 40800000 neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien 5 40 000 Stuck über je Mark 1000 Nr. 60001— 100000 95 nd 30000080%, vom 1. Februar 1927 ab zu 102% rückzahlbare Anleihe von 1922 aingsteilt in 15 000 Teilschuldverschreibungen aber je Mark 1000 Nr.—15000 und 3000 Teilschuldverschrsibungen über je Mark 5000 Nr. 15001— 18000 * ellstofffabrik Waldhof 1150 8 Ezu Niannheim-Waldhof. — Die Zellſtoffſabrik ae E15 FFu 9 auf 28 009 000 Stanmmanien gag reta temporis, Die Hauptpoſten der Bilanz ſtellten ſich am 30. Juni 1922 wie folgk errichtet worden und hat ihren Sitz in Mannheim. 5% auf, 8 000 000 Vorzugsaktien Lit. A, wa: er ikat 582 75 Das Grundlapital betrug urſprünglich 750 000 und wurde mehrfach 6% auf 30 000 000 Vorzugsaktien Lit. B pro rata temporis. Aktiva: Johteſte ulw. 85 23— r Thöht, zulest im Jahre 1921 auf g8u000 000. beſtehend aus 4 60 000 000 Die Bilanz und Gewinn⸗ und Verluſtrechnung für das Geſchäftsjahr Holzvorrat und Waldungen„ 22 308 750,97 Stammaktien, 8 000 000 5% kumulativen Vorzugsaktien Lit. 4 und 1921 ſtelle ſich wie folgt: 5* Hebiioren) 2*„ 5 30 000 000 6% kumulativen Vorzugsaktien Lit. B. gr⸗ Effekten 5 8 7 5 18 „Die au entliche e eee vom 26. April 1922 hat be⸗ Bllanz am 31. Dezember 192l. Büiden ̃ 9 899,0 ſchloſſen, zun en Verſtärkung der Betriebsmittel das Grundkapital um Paſſiva: Stammaktien..„ 100 000 000.— nom. 40 00 f den Inhaber lautende, für das Geſthäftsjahr 122ĩ22ms222, ber Vorzugsaktien git.„ 8000 000,— dividendenbe gte ammaktien zu erhöhen, und zwar durch Umwand⸗ Altiva winnverteilung Vorzugsaktien Lit..„ 30 000 600,.— lung der I1 8 000 000 Vorzugsaktien Lit. 5 in Stammaktien und durch + Keidltolenn d2 Ausgabe don 32 000 000 neuen Stammaktien. reditoren 3) 223„„„„„ 440250 Dieſe% 40 000 000 Stammaktien wurden unter Ausſchluß des geſetz⸗ ene 647 466[88 58214497 7. lichen Be chtes der Aktionäre von einer Gemeinſchaft unter Führung Fa ſtücke, Eiſe Mt 23480190.80 Varunter. Ba ant iben 4. 5 780 776,7. 15 der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., Mannheim, übernommen, Tilſt boſf.. Mk. 700940— 3049136 80 2729 105)37) Der Reſervefonds wird durch das Agio um ea. 12 000 000 ſteigen. welche 20 000 000 den bisherigen Stammaktionären im Verhältnis von do. Tilſit. 3) Darunter Bankſchulden 31 683 136,60. einer jungen zu drei alten Stummaktien zum Kurſe von 2005 zum Bezuge Gebäude, Maſchinen, Apparate und Utenſilien 177 e angeboten hat. Die verbleibenden 20 000 000 Aktien wurden zum Er⸗ Weldhof 2„„ Mk.9003 570.66 Rüdſteungeit Valutaverpflichtungen der Geſellſchaft beſtehen ausreichende werb faſt ſämtlicher Aktien der ſpäter noch erwähnten Coſeler Celluloſe⸗] do. Tilſit!))„4664 44141 13 668 01207 872935910 588 und Papierfabriten.⸗G. zu Berlin verwendet. Das Aufgeld wird nach Fertige Fabritate— 98382575 9838 25755 5 Ende September 1922 waren in Mannheim annähernd 3600 und in Abzug der Koſten der Kapitalserhöhung dem geſetzlichen Reſervefonds mit In Fabrikanion befindliche Stoffe 2319250—] 2519 250— Tilſit 2000 Beamte und Arbeiter beſchäftigt. rund 1 12 000 000 zugeführt. ohſtoffe, Kohlen rſatz⸗ und Betriebs.⸗ Di ätze betrugen: Dieſelbe Generclverſammlung beſchleh ſerner, zur, Sicherung gegen mlerialſen Sſah, und Betlebs. 4239707522 4299) 18e 8 1975 Feanen etwaige Ueberfremdung das Grundlapital um weitere/ 8 000 000 zu er⸗ Holzvorrat und Waldungen 6458004228 64580042 29—— Zellſtoff ö höhen, und zwar durch Ausgabe von neuen 8000 auf den Namen lautenden Bebitoren))) J21259865194212598651094 15 88,400 f 7% lumulativen Lit. A gc ee waer 2 475 55 recht. Die Vorzugsaktien ſind unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugs⸗ Porausbezahlte Zinſen und Verſicherungs⸗ Im übrigen wird hinſichtlich des Gegenſtandes des Unternehmens, der einem 5 5 Führung der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G., Anee 3 85 5 902391069 902391 69 Bezüge der von der Generalverſammlung gewählten Mitglieder des Auf⸗ Mannheim, ſtehenden Konſortium welchem außer der genannten Bank Mit⸗ Wechſel!!l[1457981 40 145798140 ſichtsrats, der Generalverſammlungen, des eſchäftsjahres, der Verwendung glieder des Vorſtandes und Auſſichtsrates der Geſellſchaft ſowie dieſer naher] Kaſſe 103552791 103552791 des Reingewinnes und der Erlänterung der Beteiligungen und des Pacht⸗ ſehende Perſonen angehören, zum Kurſe von 100 7 überlaſſen wo den und Effetten und Beteiligungen) 1540858029 15 408 586.25 vertrages mit der Papyrus.⸗G., Maunheim⸗Waldhof, des Umfanges des innerhalb des Konſortiums vertragsmäßig für die Dauer des Beſtehens Effekten der Or. Carl Elemm⸗Stiftung 116250— 116250— Grundbeſitzes und des Fabrikationsbetriebes, der Vereinigungen, denen die der Vorzugsaktien gebunden. 508018520 77362 694 523060 Geſellſchaft angehört, ſowie der verſchiedenen Anleſhen auf die in der Ber⸗ Die Vorzugsaktien Lit. B erhalten eine nachzahlbare Vorzugshöchſt⸗ liner Börſen⸗Zeitung Nr. 44 vom 28. Januar 1922 und im Mannheimer dividende von 87. Sie haben einſaches Stimmrecht. 4 Mannheim Tilſit General⸗Anzeiger Nr. 45 vom 27. Jauugr 1922 erfolgte Veröffentlichung Die Geſellſchaft hat das Recht, die Vorzugsaktien Lit.—— 9 Gebzude 5„Mk. 2498 074 89 Mk. 1771522.— des letzten Proſpektes der Geſellſchaft vom Januar 1922 verwieſen. vom 1. Jannar 1926 ab jederzeit ganz ader teilweiſe nach m ndeſ 5— 3 Maſchinen und Apparate„ 2686 306.21„ 1773454.— Von den in Umlauf befindlichen Anleihen der Ruſſiſchen Aktiengeſell⸗ monatiger Kündigungsfriſt gegen Zahlung von 115% ihres Nennbetrages ö ſchaft Zellſtofffabrik Waldhof Pernau, aus den Jahren 1909 und 1913, für zuzüglich etwa rückſtändiger Gewinnanteile einzuziehen. Die Generalver⸗ 2) Davon Mk. 100 787954 40 Warenforderungen und Forderungen aus cwelche die Zellſtofffabrit Waldhof die Bürgſchaft eeee 155 ſind Dn ſammlung beſchließt, ob bei Einziehung der Vorzugsaktien Lit. A und Lit. B Holzverkäufen bezw. Vorſchüſſe an Holzlieferanten, Mk. 228 462.30 del erterzt 405 75 verzinslich ant 30 Juni 1922 noch 4 2087 000 und die Tilgung aus dem zur Verfügung ſtehenden Reingewinn oder aus dem Hypotheten, der Reſt Vorſchüſſe und ſonſtige Forderungen. 2% verzins um 30. 8 92 90 un von der Anleihe zu 590 aus dem Jahre 1913 noch 8 840 000 im Umlauf. mögen der Geſellſchaft erſolgen ſoll. Bei den Beſchlüſſen über die Ein⸗ 9 det Vermögen der ft erfolg) Davon entfallen rund Mk. 13300000 auf einige Beteiligungen an Die Gelelcheſt ber bon eit g 50 b00 ö69 betegßenden„„ ziehung der Vorzugsaktien ſteht den fämtlichen Aktien, Stammaktien, Vor⸗ verwandten Unternehmungen(darunter zwei ausländiſchen); bei dem zugsaktien Lit. A und Lit. B ihr Stimmrecht nach Maßgabe des Geſellſchafts⸗ 5 2100000 handelt es ſich um feſt verzinsliche der Coſeler Celluloſe⸗ und Papierfabriken Aktiengeſellſchaft, Berlin, Mark zu. Es genügt die einfache Stimmenmehrheit des bei der Ab⸗ r— 75— der eigenen 49.980 000 erworben; die Gründung dieſer Geſellſchaft erfolgte im Jahre „ſtimmung vertretenen Grundlapitals, ſofern nicht die Einziehung nach den und der Ruſſiſchen.-G. Zellſtofffabrit Waldhof bei Pernau. 1920. An Dividenden wurden gezahlt 1920 10% und 1921 10%. 125 des Grundkapitals maßgebenden geſetzlichen Vorſchriften Die Vilanz der Coſeler Celluloſe⸗ und Papierfabriken Aktiengeſellſchaft ir 5——BKrrFr̃r BBttt 15 1* 5 11. Die Rummern der jeweils einzuziehenden Vorzugsaktien Lit. A und Rach der Ge, am 31. Dezember 1921 ftellt ſich wie folgt: Lit. E werden durch das Los zu notariellem Protokoll beſtimmt und einmal Paſſipa. winnverteilung Aktiva. Paſſiva. im„Deutſchen Reichsanzeiger“ zur Aufkündigung veröſfentlicht. Die Aus⸗ E Fabrikanlagen 92370648.57 Aktienkapital 20000 000— zahlung findet gegen Rägabe der ausgeloſten Vorzugsaktien nebſt laufenden Aktienkapital: Stammaktien 60000 000— 60 000 o00— Beſtände an Rohmaterfalten, Reſervefonds 49 995.50 Gewinnanteilſcheinen mit Erneuerungsſcheinen ſtatt. 5 Vorzugsaktien Litera A 3000 000—-] 8000 000— balbfertigen und fertigen Er⸗ Abſchreibungs⸗ Im Falle der Liquidation der Geſellſchaft erhalten die Vorzugsaktien 85 30000 000—- 30 000 000—] zeugnlſſen 225650620.80 fonds. 8g4 451.20 Lit. 4 und Fit. B aus dem Liquidatſonserlöſe, bevor eine Ausſchüttung an Anleihen: Waldhof und Tilſit 22683000— 22 683 000— Kaſſenbeſtand. 223869349.33 Rücklage 910 536.40 die Stanemaktien erfolgt, einen Anteil bis zur Höhe von 115 des Nenn⸗ ehemaliger ruſſiſcher Fabrik„13918 900—] 13918000— Zebitoren 220640275.49 Kreditoren 32736511.77 wertes zuzüglich etwa rückſtändiger Vorzugsgewinnanteile, während der Anleihentilgungs⸗Konto 477930.— 477930—Vorausbezahlte Verſicherungs⸗ Reingewinn 1444 430.95 darüßer Finaus ſich ergebende Liquidationserlös den Stammaktien allein Reſerveſondeg 22792 2500] 22 792 250 04] prämeen 97530.63 zufällt. Bei der Liquidation haben die Vorzugsaktien Lit. 4 und die Vor⸗ B3F 29 Beteiligungen 2501.— zugsakti dit. B unter ſich gleichen Rang. 2 riegsrückſtellungen 24101 483 2³ 7035 955 80 de Orundapieal eeee 4 l8s 900 000. nneet 15 5 570 Rücklage ſeatde e Berufs⸗ W 56035 925.82 56035 92.82 errf; je 1000, welche in 4 100 000 Stammaktien Nr. 1— genoſſenſchaft uſe. 50864 5 ie f̃ 1 FN i 22 zur Stã 5 n eeren e ee ee e 1812378731512578742 triebssaſttek aſtofffabrit Waldhof hat im Jahre 1022 zur Stärkung der Be⸗ 4 80 000 000 6% kumulative Vorzugsaktien Lit. B Nr.—.30 000 zerfallen. Avale)„. Mt 9802 459.— eine Auleihe von 30 000 000 Die neuen Vorzugs⸗ und Stammaktien tragen die fakſimilierte Unter⸗ Nicht 5 8 und Anleihezinſen 62 1018650 02 aufgenommen, eingeteilt in 15000 Schuldverſchreibungen N.15 000 27— Mitgliedes des Aufſichtsrates und zweier Mitglieder des 8 8 Sigh ee 113906530 1855000 je 4 1000 und 3090 Sben een 28—55—— Es. 000 Vorſtandes. 5 i—Idi. 9 ü f i.⸗ 88 Die auzerorbentliche Gheneralverſammlung vom 11. Dezember 1927 hat 2895 Tbengne Nane bng 87 5090000— 1 5 5 85 Lune ee—5— 1 fb beſchloſſen, das Grundkapital um/ 125 000 000 zu erhöhen, und zwar durch ee 15 770 eei 2 Die Süddeutſche Disconta⸗G eſellſchaft.- Voftet nicht— 7—— Ausgabe von 8000 neuen, auf den Namen 2 der nach Abzug von den ſpäteren Gläubigern der Teilſchuldverſchreibungen.Die Stücke ſind diu enssabrberen Verſunarten e md lacen ee Abſchreibungen. Mk. 5 324 006.08 mit der rechtsgültigen Unterſchrift der Geſellſchaft ſowie der eigenhändi 25000 auf den Inhaber kartenven ae kumnkatven an e Taenah dien. Bereiſtellung. ſür Werter: uUnterſchrift eines Kontrollbeamten und dem Folio des Schuldverſchreibungs. Re e e alng 000000— buches perſehen. Die Eintragung im Schuldverſchreibungsbuch wird auf —53—— V—— wie folgt verwendet 85 5 jeder Teilſchuldverſchreibung vermerkt. Sie werden mit 505 balbiahrlich d J P igen Aktionäre, wä den iſt: jeden. J i ihe i neuen Vorzugsaktien Lit. 4 erfolgt an die bisherigen Aktionäre, Zum.g. Br. Carl Eiemm. Stif. 300000.—* e 38 N iſt ———.— eaftandenen Slanmeliſen— Vorlande 15 Fhuver⸗ Zuwelſ. zur Geh. Rat Carl 208 von Ausloſungen, die jeweils im Dezember ſtatzfinden, innerbalb von nebmen mis dem Aufüchtsrate üherlaſſen wurde, Das Hennbkerter beträct 3 er E 10, Jahren nach einem Tilgungsplan zu 102⸗ zurückgezahlt. Bom Jahre 8. 1927 ab iſt eine verſtä i i 5 zunmege“ Ageo beß, eingeeigt a en enme er elſen Lt. Hinerbl⸗Anterſt.Kaſfe... 1990 900.— 1000000— ündizung it ſe„„ 7 Aamen a de an Sener lative 15.e 5 ans 300 Div. auf Mk. 80 9600 000.— Schuldverſchreibungen werden alsbald nach jeder Ziehung gleichzeilig mit D. and hilden z i 5 r. Har 0% Div. 5 Schuldverſe hung gleich Okto Clemm Mannbeim, Günther 88 15 100000— den in früheren Ausloſungen gezogenen, aber noch nicht eingelöſten Num⸗ Albrecht. Mannßeim Kommerzienrat Franz Deſſauer, Weinheim, 600 Div. auf Mk. 30 000000ͥ// 0000g. mern bekanntgegeben. Jeder durch Girokette ausgewieſene Gläubiger einer s Mitgliede die Herren: Karl Becht, Mannheim, Carl Hang⸗ 5 85 Teilſchuldverſchreibung iſt berechtigt die ſofortige Rückzahlung des ihm zu⸗ urt Krauß, München, Heinz Voß⸗ 5 5 auf Kr. 8000 d00 5— 555 Abenden Hauptgeldes von der Geſellſchaft zu fordern. ſobald ſie mit der kühler, Mannheim Georg M. Riedner, Mannbeim, Behrend Vortr⸗ auf neue Rechnung.„ 1 483507.06 1483 50706 Zinszahlung an ihn für ſeine Teilſchuldverſchreibung länger als drei Monate 18 J Mannheim, Franz— im Verzuge bleibt. Die Geſellſchaft hat ſich verpflichtet, bis zur völligen 52 8 1 15 1. Pifßt and 5 4 35 29 2 2 7 er, Tilſit, als ſtellver⸗ 368018 62977 362 694 623ʃ69 ere 15 ben 1 dee Sene welche den g nn. Tilſit, und Hug ‚„ 1 äubigern ein beſſeres Recht oder eine beſſere Sicherheit einräumt, als 8 taliede. 5 85. 3 2„ — 9 5 Generalberzramlung zu wählende Aufſichtsrat beſteht aus 2. Darunter Vankſchuden Mk. 422 489.7k. 90 er 5 für die gegenwärtige Anleihe gewährt wird. 5 bis 8 Mitgliedern. gegenwärtig aus den Herren: Kommerzienrat Theo⸗*— 9 für nord. Kr. 900 000.— für die„Die Geſellſchaft perpflichtet ſich, in Berlin, Frankfurt a. M. und Mann⸗ dor Frank, Geſchäftsinhaber der Disconto⸗Geſellſchaft, Berlin, Vor⸗ 2/D. Stords Kisgruber in rd. heim je eine Stelle zu unterhalten und jeweils bekanutzugeben, bei der die ftzender; Rechtsantalt Dr. Wilhelm Haas. Mannheim. ſtellvertreten⸗ Auszahlung der Gewinnanteile und Zinsſcheine, die Ausgabe der neuen der Vorſitzender; Carl Adolf Clem m, Direktor der Rhenania Verein Gewinn- und Verluſtrechnung am 31. Dezember 1921. Gewinnanteilſcheinbogen und Zinsſcheinbogen, die Rückza lung verloſter chemiſcher Fabriken, Aachen; Wirkl. Geh. Oberregierungsrat a. D. Max hhhCCCTſCCTCGCTCCTbVDTTVTbTſT(TbTſbbTPTbTbTVTTT———WW——W— Teilſchuldverſchreibungen, etwaige Konvertierungen ihrer Anleihen, die Sornelius, Berlin⸗Grunewald: Dr.⸗Ing. Rudolf Haas, Zivil⸗ Soll. + + J Hinterlegung von Aktien zwecks Teilnahme an Generalverſammlungen, die 8 18„Fabrikbeſitzers Mitinhaber der 5 5 Ausi ͤ Frme§. b. Epper, Pap erſgurnl, Binſen 5 5. 5(Ganneper; Beno untoſten, Oebalker Gewnmnantelle, Verſicerungsbelträge uſw.)J81 73429e cc Tbeſchloſſenen, die Aitſenne eundin betraenenticgn den der derſarae beſchloſſenen, die Aktienurkunden betreffenden Maßnahmen koſtenfrei be⸗ Weil, Direktor der Süßdeutſchen Disconto⸗Gefellſchaft.⸗G., Mannheim.] Steuern, 7805 Umlagen. 8 1 wirkt werden können. bnah 1 In den Generalverſammlungen gewöhrt jede Vorzugsaktie Lit. 4 fünf⸗ Gewinnſaldd:t zehn Stimmen und fede Vorzuasaktie Lit. B und jede Stammaktie eine 7811510197 Rei geieer, de e 99 sch Lugz——4— er Stimme, ſo daß alſo den 100.000 Stimmen 1 100 000 775 +. e) Darin Mk. 2011887,32 ſtatutenmäßige Tanſiemen. Bekanntmachungen noch in zwei in Berlin, einer in Frankfurt a. M. und er ntele———— Wuſchließüch iaufende Steuern. einer in Mannheim erſcheinenden Tageszeitung zu veröffentlichen. 12 Sti 5; 1 3 1 Die Gewinnanteile der letzten fünf Jahre ſtellten ſich wie folgt:————..—5ß5ß5r5r˙—b—be,die Ausſichten für das lanſende Geſchäſtsſahr ſind zufriedenſtenend. 1017. 15% 2 Sofern keine unvorhergeſehenen Ereigniſſe eintreten, iſt ein angemeſſenes 118. 3% und 100 in Kriegsanleihe Haben. ̃„ Ergebnis auch auf das erhöhte Aktienkapital zu erwarten. 1„ 0336(der Verluſt von 4 3 919 101, 7 wurde aig cagageoo] Germnvortrag aus 1920„ 4. 994 102 auf neue Rechnung vorgetragen) Stammaktien, Ueberſchuß auf Waren⸗Konto und Ertrag aus Effetten—J23989 23 Mannheim⸗Waldhof, im Dezember 1922. , e ee ſ7811510154 ſowie k 4 8000 000 mit 28% eingezahlte Vorzugsartien, 6 90%% + 32 000 600 Stamwattten 7„) Darunter Ertrag aus Effekten Mk. 62 804,90. Zellstofffabrik Waldhof. ALuf Grund vorſtehenden Proſpektes ſind 8 Mark 40000OOOO neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien 4ᷣ0 o0o stück über je Mark 1000 Nr. So00t iοõoo N 7 und N„ 5 0 1 5 ark 30000 O000O Sch, vom 1. Februar 1927 ab zu 102% fückzahlbare Anleihe von 1922 eingeteilt in 15 000 Teilschuldverschreibungen über je Mark 1000 Nr.—15 OooO und 3000 Teilschuldverschreibungen über jJe Mark 5 O00OO Nr. 15001-18000 der 25 Zellstofffabrik Waldhof zu Mannheim-Waldhof zum Handel und zur Notiz an der Berliner Vörſe zugelaſſen worden. Berlin, im Dezember 1922. Direction der Disconto-Gesellschaft.„ Berliner Handels-Gesellschaft. er