— 2 N. * 5 α d 18—1 Dienstag, 9. Jauuar Bezugspreiſe: In maunheim u. umgebung frel ins haus ſowie oͤurch die poſt dezogen ohneseſtellgeld monatl. Mk. 1400.— feidlelbend. Einzemummer Mk. 30.— bie 30.—. poſtſcheckkonto zr. 17800 Rartsruhe in Saden und Ur. 2917 Zudwigsbafen m Rheln. Hauptgeſchüftsſteue maunheim, E&. 2. Geſchüfts⸗ zabenſtelle Neckarſtadt, Waldhoſſtraße Ar. 6. FLernſprecher ummer 7031, 7032, 70g8, 7038, 795. Teiegramm-⸗dreſſe: Zeneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Badiche Aeneſte Nachr 105 Anzeigenpreiſe: Sel vorauszuhlung öie kl. Zeile mk. 120.— Stellengeſ. u. Samillen⸗Anz. 80% Rachl. Reklamen mk. 800.— Annahmeſchluß: Mittagbiatt vorm. 8½ uhr, Abendbl. nachm. 2½ͤ Uhr. Kür Anzeigen an beſtimmt. Cagen, Stellen.Nusgaben w. keine berantwortg.übern. Höhere Sewalt, Streiks, detriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgeſ. oder beſchrünkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnahme von finzeigen. Aufträge durch Lernſprecher ohne Sewühr. 10 Zeilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Recht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen-Jeitung u. Mannheimer Muſik⸗eitung — In Erwartung des Einmarſches Ddie NAuffaſſung in Berlin Einmütige Entſchloſſenheit UE Berlin, 9. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Laufe des geſtrigen Tages haben Kabinettsbeſprechungen über die Lage ſtattgefunden. Neues haben ſie nicht und konnten ſie auch nicht ergeben. Ueber den Weg, den die Regierung, die in dieſem Fall das ganze Volk in allen ſeinen Schichten hinter ſich wiſſen darf, zu gehen hat, herrſcht vollkommene Einmütigkeit. Man iſt ſich darüber klar, daß das Vorgehen Frankreichs eine ſchwere Verletzung des Friedensvertrags iſt und damit dieſen eigentlich auflöſt und bricht. Natürlich werden aus ſolchem Bruch auch von deutſcher Seite die nötigen Folgerungen gezogen werden müſſen. Welcher Art dieſe ſein werden, wird davon abhängen, was im einzelnen das kriegsmäßig aufmarſchierende Frankreich vor hat, und da ſcheint man ſich, ohne dabei irgendwelchen Illuſionen zu verfallen, doch noch der Hoffnung hinzugeben, daß man in Paris der Stimme der Vernunft Gehör ſchenken könnte, zumal, wenn man dort erkennt, daß das ganze deutſche Volk eine ge⸗ ſchloſſene Einheitsfront bildet. Als ein Zeichen eines ge⸗ wiſſen Schwankens in Paris war man geneigt, die geſtern von der Reparationskommiſſion beliebte Verſchiebung der Entſcheidung über die deutſchen Verfehlungen in der Kohlenlieferungsfrage auf heute auszudeuten. Im einzelnen ſteht, wie geſagt, noch nicht feſt, wie die Dinge liegen, jedenfalls iſt über ſie noch nichts Näheres zu ſagen, bevor ein Ueberblick über den Umfang der franzöſiſchen Aktion nicht möglich iſt. Vermutlich wird der Reichskanzler morgen in der Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes ſich ſchon in nähe⸗ ren Ausführungen äußern können. Die Berliner Morgenpreſſe atmet eine ſtarke und allge⸗ meine Entſchloſſenheit. Wir möchten annehmen, daß die Stimmung der Blätter auch die des Parlaments, und was wohl wichtiger iſt, die der ganzen Nation iſt. Keine Regierungserweiterung Von ſozialiſtiſcher Seite werden die Gerüchte über eine bevor⸗ ſtehende Verwirklichung der großen Koalition für unbe⸗ gündet erklärt. Irgendwelche Verhandlungen über die große Koalition hätten nicht ſtattgefunden. Zurzeit wäre ein Eintritt der Sozialdemokratie in die Regierung auch kaum zu wünſchen. Was wir brauchen iſt unbedingte Geſchloſſenheit im Kabinett und die iſt mit ſozialiſtiſchen Miniſtern, wie die Dinge liegen und wie viel⸗ fältige Erfahrungen beweiſen, nicht herzuſtellen. Gemeinſame Proteſtkundgebungen Nach dem„B..“ beſchäftigt man ſich in den Spitzenorganiſa⸗ tionen der Gewerkſchaften mit dem Plan, gegen einen Ein⸗ marſch der Franzoſen gemeinſame Kundgebungen zu veranſtalten, in denen Vertreter aller Gewerkſchaftsrichtungen ohne Unterſchied der Partei ſprechen ſollen. Unterredungen des Keichskanzlers Der Reichskanzler empfing die Berliner Vertreter der nerika⸗ niſchen Depeſchenggentur. Er ſagte dabei u. a, jede Zwangsmaß⸗ nahme bedeute den Tod der wirtſchaftlichen Reparatio⸗ nen. So ſehr wir zu freiwilligen Leiſtungen bereit ſeien, ſo wenig ſeien wir willens, uns einem Zwang zu beugen. Wir könnten der Gewalt nicht mit Gewalt begegnen, was wir aber könnten, ſei, die wirtſchaftliche Unvernunft und die Rechtsloſigkeit des franzöſiſchen Vorgehens der Weltinihrem wahren Lichte zu zeigen. Frankreich verſuche die geplante Aktion mit dem Schein des Rechts zu umkleiden, indem es von Sanktionen und Pfändern ſpricht, die in den Beſtimmungen des Verſailler Vertrages ihre Stütze haben ſollen, aber der Verſailler Vertrag, ſo ungeheuerlich er auch ſei, Ga5 nicht ſo weit, den Alliierten beliebige Angriffe auf deutſches Gebiet zu geſtatten. Zur Sicherung ihrer Anſprüche hielten die Alliierten deut⸗ ſches Gebiet beſetzt. Es ſei dies eine Garantie, wie ſie ſtärker und drückender noch nie in einem Friedensvertrag zwiſchen Kulturvölkern feſtgeſetzt worden iſt. Wenn Frankreich die Hand auf unbeſetztes deutſches Gebiet legen wolle, ſo ſei das nicht die Ausübung eines vertraglichen Rechtes, ſondern Vertragsbruch u. zwar gegen ein wehrloſes Volk. Weiter gewährte der Reichskanzler dem Verliner Vertreter der „Times“ eine Unterredung über den von Deutſchland vorgeſchlagenen Friedenspakt: Auf die Frage, ob der Pakt nicht angeſichts des Art. 10 der Völker⸗ bundsakte überhaupt überflüſſig geweſen ſei, erwiderte der Reichs⸗ kanzler, daß ſich die Bundesmitglieder in Art. 10 der Völkerbunds⸗ akte lediglich verpflichtet hätten, die Unverſehrtheit des Gebiets und die beſtehende politiſche Unabhängigkeit der Vundesmitglieder zu achten und gegen jeden äußeren Angriff zu wahren. Art. 10 begrün⸗ dele alſo nach ſeinem klaren Wortlaut eine Verpflichtung nur für die Mitglieder des Bundes nicht aber für Deutſchland, das dem Bunde nicht angehört. Die Annahme des deutſchen Vorſchlages hatte tatſächlich eine vertragliche Feſtlegung des deutſchen Friedens⸗ willens zur Folge gehabt, wie ſie rechtlich zur Zeit noch nicht gegeben ſei. Auf die Frage, warum in dem Vorſchlag für die Vertragszeit ein Kriegnicht überhaupt ausgeſchloſſen, ſondern von einer Volksabſtimmung abhängig gemacht würde, äußerte der Reichskanzler, daß die Abhängigmachung einer Kriegserklärung don der Volksabſtimmung nicht deshalb vorgeſchlagen ſei, weil die deutſche Regierung irgendeine Möglichkeit zu einer Kriegserklärung 1 behalten wollen, ſondern lediglich darum, weil ſie damit die tärkſte und zugleich zeitgemäßeſte Sicherung gegen jede Kriegsmöglichkeit zu bieten glaubte. Die Völker ſelbſt ſollten zu Garantien des Vertrages t werden. Eine feſtere Verankerung Friedenswillens als die Ueberlaſſung der Entſcheidung an die Bäter, Mütter und Frauen aller derer, die ſich mit ihrem Blut in alcher Stumde bewußt für den dau. Penleſen müſſen, iſt undenkbar. Sauben Sie nicht, daß eine ſolche eſtimmung den Frieden mehr [ichert als z. B. ein Urteil des Völkerbundes? Aber ganz abgeſehen von dem idealen demokratiſchen Wert unſeres Vorſchlags liegt es doch auf der Hand, daß der Weg der Volksabſtim⸗ mung auch rein mechaniſch durch den dadurch bedingten längeren Zeitablauf zur Folge haben würde, etwa im Entſtehen begriffene kriegeriſche Empfindungen zu unterdrücken. Andererſeits hätte die Gude Regierung nicht einen Augenblick gezögert, einem egenvorſchlag ihre Zuſtimmung zu erteilen, der einſach den Regierungen für die Vertragsdauer die Verpflichtung auferlegt hätte, keinen Krieg zu erklären, wenn der Gegenſeite eine ſolche Verein⸗ barung vorteilhafter erſchienen wäre. Unſer Vorſchlag iſt nicht eine Geſte, nicht ein Manöver vor der Pariſer Konferenz und noch viel weniger ein Freibrief für Ueber⸗ fälle auf andere ſriedliche Nachbarn, wie die übelwollende Deutung uns unterlegen möchte. In Wahrheit beabſichtigen wir ein praktiſches Ergebnis in einer Frage zu erzielen, an der die ganze Menſch⸗ heit intereſſiert iſt. Wir konnten zunächſt nur einen allge⸗ meinen Rahme 1 das Abkommen andieten, deſſen Einzelheiten dann in offener Ausſprache zwiſchen den Regierungen hätten geregelt werden müſſen. Die Kohlenlieferungen vor der Neparations⸗ Kommiſſion Die Anhörung der deulſchen Sachverſtändigen Die Reparationskommiſſion trat am Montag nachmittag 3 Uhr u einer diiſchen uſammen. Vis um.20 Uhr debattierten nach em franzöſiſchen 115 des Verhandlungsberichts die Mitglieder der Kommiſſion, die vollſtändig vertreten waren, mit den deutſchen Delegierten, die unter Führung des Vorſitzenden der Kriegs⸗ laſtenkommiſſion, des Fiſcher an der Sitzung teit⸗ nahmen. Es waren deutſcherſeits anweſend Miniſterialrat Ruppel vom Wiederaufbauminiſterium, Legationsrat Frowein vom Aus⸗ wärtigen Amt und Geheimrat Richter vom Reichsjuſtizmini⸗ ſterium, ſowie für den Reichskohlenkommiſſar Direktor Wallmich⸗ rath und Bronikowski, außerdem von der Kriegslaſtenkom⸗ miſſion Regierungsrat Dr. Meyer. Von interalliierter Seite waren die erſten und zweiten Ddelegierten anweſend Von den deutſchen Sachverſtändigen legte Direktor Wallmichrath in längeren Ausführungen die Anſtrengungen Deutſchlands dar, das volle Maß der Koks⸗ und Kohlenmengen zu liefern. Er begründete, daß die Reparationskommiſſion die Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Kohlenzechen überſchähe, worauf die deutſchen Dele⸗ ierten von vornherein aufmerkſam machten. Trotzdem habe Deutſch⸗ ſand alle Verſuche gemacht, den geſtellten Anforderungen zu ge⸗ nügen. Es könne keinem Zweifel daß die ge Nun. Kohlenlieferungen die Grenze deſſen darſtellen, was mit der deur⸗ ſchn Wirtſchaft vereinbar ſei. lieferung müſſe auf die unberechtigte Zurückweiſung angebotener Kohlen von franzöſiſcher Seite zurückgeführt werden. Der Sachver⸗ Nae zweifelte ferner die offiziellen Ziffern der franzöſiſchen elegation an. Deutſche und franzöſiſche Sachverſtändige verhandeln, um die Differenzen zu klären. Der Ausſchuß 17 7 dürauf, heute Dienstag, den Direktor des Kohlenſyndikats Lübſen zu hören, der noch nicht in Paris eingetroffen war. Nach dem Sitzungsbericht ſollen die Mitglieder der Kommiſſion darüber erſtaunt i ſein, von Deutſchland keine neuen Vorſchläge zu erhalten. Bradbury ſoll ſich geäußert haben, daß er ſeine Meinung bis nach den Aeußerungen Lübſens vorbe⸗ halte. Von den Franzoſen wurde vorgeſchlagen, die Anhörung ziemlich kurz zu geſtalten, damit man im Anſchluß daran in der gleichen Sitzung eine Entſcheidung treffen könne. lrbeitsminiſter le Troquer legte eine Erklärung nieder, die als Widerlegung der deutſchen Erwiderung auf die krengeen Behaup⸗ tungen über die Verfehlungen in den Kohlenlieferungen gedacht iſt. Poincare leitete das Dokument an Barthou. Immer wieder die Franzoſen! Bekanntlich war geſagt worden, die Anhörung der deutſchen Vertreter der Reparationskommiſſion erfolge auf Wunſch der franzöſiſchen Regierung. Dieſe Anſicht iſt, wie der Pariſer Bericht⸗ erſtatter des„B..“ hervorhebt, unzutreffend. Von franzöſiſcher Seite geſchah vielmehr alles, um die Anhörung der deutſchen Ver⸗ treter zu erſchweren. Das beweiſe ſchon die Ablehnung der deutſchen Bitte, die Sitzung um einen Tag zu verſchieben. Ein„geführlicher Kohlenfilm Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion hat für die beſetzten Gebiete die Vorführung eines Filmwerks über Deutſchlands Kohlenproduktion und Lieferungen mit der Begründung verboten, daß es ſich bei dieſem Film in Wirklichkeit nicht um eine wiſſenſchaftliche Vorführung, ſondern um pe ac Propa⸗ ganda handle, die geeignet ſei, die Gefühle der rheiniſchen Bevöl⸗ kerung gegen die Alliierten in Erregung zu bringen. Amerikas Haltung Wie„United Telegraph“ aus Waſhington meldet, ſtößt die Ent⸗ ſchließung des Senats über die Zurückziehung der ameri⸗ kaniſchen Truppen deshalb auf den Widerſtand des Präſiden⸗ ten Harding, weil er über die Ausſichten der geplanten franzöſi⸗ ſchen Aktion nicht klar ſieht. Trotzdem der Senat auf dem Umweg über das Budget die Zurückziehung der amerikaniſchen Truppen er⸗ zwingen wolle, ſei in den nächſten Wochen mit der Verwirklichung des Senatsbeſchluſſes nicht zu rechnen. Nach einer Waſhingtoner Meldung des„Lok. Anz.“ teilte der Vorſitzende der auswärtigen Angelegenheiten, Lodge, mit, es ſei der geeignete Zeitpunkt noch nicht gekommen, um einen 88 Vertreter Amerikas in die Reparationskommiſſion zu ent⸗ enden. „Echo de Paris“ und andere Pariſer Blätter bringen von neuem Meldungen aus Waſhington, Amerika bereite eine neue Note vor und wolle angeblich noch einmal die Grundſätze für die wirtſchaftliche Rettung Europas auseinanderſetzen. 1** * Schadenerſatz für die„Luſitania“ Deulſchland hat ſich bereſt erklärt, für die Zerſtörung der„Luſt⸗ kania“ vollen Schadenerſatz zu leiſten und zwar aus dem Erlös der ſequeſtriertien deutſchen Güter. * Die Forderungen Angoras Angora ſtellt jetzt folgende Forderungen auf: Karogatſch ver⸗ bleibt bei der Türkei, in Weſtthrazien findet eine Volksabſtim⸗ mung ſtatt, kein armeniſcher Staat außer Erivan wird anerkannt. Die Sicherheit des Marmarameeres und Konſtantinopels ſind zu ge⸗ währleiſten, eine fremde Kontrolle kann nicht auf türkiſchem Gebiet geduldet werden. Moſſul verbleibt bei der Türkei. Die Frage der Kriegsentſchädigung kann die Türkei mit Griechemland ſelbſt regeln. Die Kapitulationen bleiben abgeſchafft 105 Der geringe Prozentſatz der Unter⸗ W Stimmungsmache vor dem Einmarſch (Von unſerem Mitarbeiter) 4T Paris, 7. Jan. „Schimpft auf den Militarismus, ſoviel Ihr wollt! Der Militarismus hat die Zivili⸗ ſation gerettet. die Luft ſäubern.“ Lauzanne im„Matin“. Bonar Law iſt traurig, ſitzt in ſeinem Arbeitszimmer, Trübſal blaſend und die Zerwürfniſſe mit Frankreich beklagend; Poincare iſt glücklich, weil er endlich freie Bahn gewonnen, ſeine weiteren Be⸗ ſchlüſſe ohne den engliſchen Widerpart faſſen kann... So ſieht das Bild des Tages aus, wie es die Pariſer Regierungsblätter ihren Le⸗ ſern vermitteln. Die Stimmungsmache, die Poincares Großtaten ent⸗ ſprechend vorbereiten ſoll, iſt in vollem Gange. Sie läßt ſich, trotz allen Verſchleierungsbemühungen der offiziöſen Blätter und Re⸗ giſſeure, ziemlich klar durchblicken. Man kann ſie in zwei Richtungen teilen: ſchärfſte Bedrohung Deutſchlands durch militari⸗ ſtiſche Paraden; Bemitleidung Englands, das den„Schritt“ bedauert und bemüht iſt, den Reparationsgegenſatz zu„lokaliſieren“. Die Militariſten haben die Oberhand gewonnen; es ge⸗ ſchah mit einer Raſchheit, die ſich nur daraus erklären läßt, daß Alles parat war, als Poincare den engliſchen Plan verwarf. Die Umſtel⸗ lung der Regierungspreſſe auf brutale Hetzarbeit gegen den„Erb⸗ feind“ und gleichzeitige Verherrlichung der franzöſiſchen Armee er⸗ folgte innerhalb weniger Stunden. Man erinnert ſich der kataſtro⸗ phalen Stunden, die dem Ausbruch des Weltkrieges vorangingen; der„Matin“ liefert den Beweis, daß man die Methode, im Hand⸗ umdrehen alle militariſtiſchen Minen ſpringen zu laſſen, im Frank⸗ reich der Nachkriegszeit glänzend beherrſcht. Ein herrliches Tableau der franzöſiſchen Wehrmacht wird vor dem Leſer entrollt. Gloire, wo man hinblickt; Kraft an allen Ecken und Enden. Alles verſinkt im Staub vor den Cäſaren. Den Marſchällen gehört die Stunde. Es iſt unbegreiflich, daß es hier noch Zeitungspolitiker gibt, die mit ſol⸗ chen Mitteln die„Zermürbung“ des deutſchen Volkes zu erreichen ge⸗ denken, die in dem Wahn leben, man werde aus dem Reiche die Gold⸗ milliarden, nebſt Zuſtimmung zu dem rheinländiſchen Annexionsplan herauspreſſen, wenn man mit napoleoniſchem Pomp die„Sanktionen und Pfandnahmen“ in Szene ſetzt. 25 Bonar Law lenkte wohl die Aufmerkſamkeit der franzöſiſchen Staatsmänner auf die Möglichkeit, daß ſich eine ſchwere Enttäuſchung einſtellen könnte, aber er predigte tauben Ohren. Man iſt im mili⸗ tariſtiſchen Frankreich, das noch dazu als„Vollſtrecker eines gerechten erkes“ gelten will, der Ueperzeugung, daß die Einmarſchdrohung, die Beſetzung Eſſens und Bachums mit franzöſiſchen Truppen, die Entſendung von zwei Diviſionen marokkaniſcher Soldaten wirklich eine unmögliche Sache möglich machen könnte. Man ſchwört in der Regierungspreſſe auf den Erfolg des großen Säbelraſſelns im Ruhr⸗ gebiet, auf die Wirkſamkeit der wirtſchaftlichen Ausbeutungsmaßnah⸗ men uſw. Wer mit einem leiſen Worte dieſer Ueberzeugung entgegen⸗ tritt, wird einfach als„Mitglied der internationalen Finanzbande“ bezeichnet, die Deutſchland vor der gerechten Verfolgung ſchützen, Frankreich um die Früchte ſeines Sieges bringen will. Mehr als das, es wird erklärt, England habe Furcht vor einer unfreundlichen Tat, weil es die Folgen— abſolute militäriſche Kraftprobe Frankreichs auf dem Kontinent— um keinen Preis erleben möchte. Lieber, ſo ſchreibt das„Echo de Paris“, klein beigeben, platoniſch proteſtieren, als offen gegen uns Stellung nehmen, das iſt die Taktik der Londoner Regierung. Um die deutſche Regierung zu einer letzken Preisgabe ihres hart⸗ näckigen und hinterhältigen Widerſtandes“ zu zwingen, hat Poincare mit ſeinen militäriſchen Ratgebern das„Etappenſyſtem“ erdacht. Gleichzeitig ſoll die Staffelung der Zwangsmaßnahmen eventuellen Vermittlungsverſuchen Amerikas einen Spielraum bieten. Doch vor⸗ derhand lehnen die offiziöſen Blätter jede„CEinmengung der Vereinigten Staaten“ ab.„Dem Marſchall Foch gehört die Stunde.“(„Matin“.) Etappenweiſe wird dem deutſchen Volke, wie man hier beſtimmt erwartet, die Zuſtimmung zum Daxriac⸗ Foch und Degoutte werden Poincare⸗Plan abgepreßt werden. In den deutſchen Zeitungs⸗ ſtimmen erblickt man eine„machtloſe Anſtrengung, das Unvermeid⸗ liche zu verhindern.“ Die Erklärungen des Miniſters Hermes werden bloß zitiert, um der öffentlichen Meinung Frankreichs zu beweiſen, „wie ängſtlich die Deutſchen vor der Ohrfeige ſind, die ihnen endlich verſetzt werden ſoll.“(„Petit Pariſien“.) Den Rechtsſtandpunkt— Einbruch in die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages— behandeln die Blätter überhaupt nicht. Von den engliſchen Preſſeſtimmen, die— wie„Weſtminſter Gazette“,„Daily Telegraph“ und„Times“— ſehr ungünſtig über das„Etappenſyſtem“ Poincares urteilen, nimmt man wohl Kenntnis, verſucht aber die Leſer dadurch irrezuführen, daß man ihnen einredet, engliſche Regierungskreiſe würden Poincare den 2175 Erfolg wünſchen und ängſtlich bemüht ſein, den Riß zu ver⸗ eiſtern. In der Stimmungsmache gehen die halbamtlichen Blätter„Jour⸗ nal“ und„Figaro“ ſoweit, daß ſie von„engliſchen Sympathieen“ und von Spaltungen im Londoner Kabinett faſeln. Derartige Geſchichten zu erzählen, iſt umſo lächerlicher, da der engliſche Reparationsplan die Zuſtimmung des geſamten britiſchen Kabinetts erhielt! Die Phantaſten des„Matin“, Bonar Law habe ſich von Bradbury„ein⸗ mickeln“ laſſen, ſind barer Unſinn, wenn man ihnen die Tatſache ent⸗ gegenſtellt, daß Bonar Law vor Verwerfung des Poincars⸗Planes aus London eine von den Mitgliedern des Kabinetts unterzeichnete Depeſche erhielt, die dem Premier Vollmacht erteilte, im Namen der britiſchen Regierung jede Diskuſſion auf Grund des Sanktionsvor⸗ ſchlages Poincarss abzuleynen. Allein die franzöſiſche Preſſe muß jetzt mit gewaltigen„Senſationen“ arbeiten, um die„nationale Einig⸗ keit gegenüber dem widerſpenſtigen Feinde“ aufrechtzuerhalten. Warnende Stimmen ſind aus dem Lager der gemäßigten Sozialiſten zu vernehmen.„Ihr täuſcht das Volk“, ruft Léon Blum im„Peuple“. Und die Kommuniſten, die im vorwöchigen Kongreſſe m Dijon das Bild völliger Zerriſſenheit und Verfeindung dargeboten haben, kümmert man ſich nicht. Ihre Drohung, ſich mit den„roten Truppen am Rhein zu verbrüdern“, nimmt man als leeres Witzwort hin. Poincaré wählte den Zeitpunkt für ſein„Etappenſyſtem“— vom innerpolitiſchen Geſichtspunkt geſehen— recht gut, denn von den Kommuniſten hat er weniger denn ſe zu fürchten.„Sie beſitzen nicht einmal den Schlüſſel zu einem Pariſer Kloſett“, ſpottet der vor⸗ nehme„Figaro“. Belgien muß herhalten, um die grandioſe„Solidarität“ der Sieger zu veranſchaulichen.(England iſt iſoliert, Frankreich ſtrahlt im Glanz ſeiner europäiſchen Alljanzen!) Die Klärung der Brüſſeler Kabinettskriſe wird für Dienstag erwartet. Fällt Theunis, ſo kommt eine Regierung katholiſch⸗nationaliſtiſchen Einſchlags, die — wie„Scho de Paris“ meint— das von König Albert dem Präſi⸗ denten Millerand gegebene Verſprechen halten, d. h. die militäriſche Beteiligung an dem Vormarſch ſicherſtellen wird.„Auf den Krupp⸗ ſchen Werken wird auch die belgiſche Fahne wehen“, ſchreibt„Petit Pariſten“. In Wort und Bild wird die bevorſtehende Ersberung des Induſtriegebietes geſchildert. 114 1 1 ee e e e 2. Seite. Nr. 13 * Mannheimer General-Anzeiger(mittag · Ausgabe) Dienskag, den 9. Januar 1923 Beinahe ſieht es ſo aus, als würde man in den nächſten Tagen Feſte ſeiern wollen. Seit geſtern bieten die Boulevards ein ſol⸗ datiſches Bild. In den Revuen ſind eiligſt Einlagen gemacht worden, die der Stimmungsmache vorwärtshelfen wollen. In den Cafés wird die„Marſeillaiſe“ unter demonſtrativem Beifall intoniert. Der Chroniſt des„Journal“, Vautel, bedauert, daß man bei den Niederrufen den„Boche“ mit dem Engländer in einem Atemzuge nennt. Am Dienstag laufen die Urlaube der im Rhein⸗ land garniſonterenden Soldaten ab. Viele von ihnen kommen nach Paris, ehe ſie ſich in das„Operationsgebiet“ begeben. Der Oſtbahn⸗ hof weiſt Flaggenſchmuck auf. Und die Leute lachen, denn es„wird nichts paſſteren, keinem wird ein Haar gekrümmt“. So ſieht der franzöſiſche Militarismus im Januar 1923 aus. *** Ueber den Kriegsaufmarſch der Franzoſen liegen bis jetzt folgende Einzelheiten vor: Die Bahnhöfe Jſenburg und Langen bei Frankfurt erhalten erneut eine Bahnhofswache. Aug der Pfalz werden ſtarke Truppentransporte ge⸗ meldet. Am Sonntag paſſierten 7 Transportzüge, geſtern 12, für heute iſt noch eine größere Zahl angeſagt. In franzöſiſchen Militäc⸗ lagern der Pfalz herrſcht fieberhafte Tätigkeit, die darauf ſchließen lätzt, daß auch in der Rheinpfalz erhöhte Alarmbereit⸗ ſchaft beſteht. Bei den Franzoſen ſcheint ſich eine Art Kriegs⸗ pſychoſe bemerkbar zu machen. Die franzöſiſchen Offiziere ſind gegen ihre unfreiwilligen Quartiergeber geradezu feindſelig. Der Güterverkehr auf den Strecken Koblenz—Köln und Koblenz— Trier iſt ſaſt zum Erliegen gebracht worden. Nach einer Nachricht aus Eſſen ſind die franzöſiſchen Truppen ſchon in großem Umfang an die Grenze des beſetzten Ge⸗ bietes vorgeſchoben worden, namentlich nach dem Ruhrgebiet. In den Kaſernen von Düſſeldorf herrſche außerordentliches Leben. Auf den Straßen zeigten ſich zahlreiche Panzerautos und mit Truppen beſetzte Laſtkraftwagen. Neun franzöſiſche Diviſionen ſtehen in Bereitſchaft Nach Meldungen Pariſer Blätter ſollen neun franzöſiſche Divi⸗ ſionen für die Beſetzung des Ruhrgebiets bereitgeſtellt ſein. Es ſei aber wahrſcheinlich, daß dieſe Ziffer auf ſieben herabgemindert werde durch die Beteiligung von zwei belgiſchen Diviſionen. Einige Armeekorps Nordoſtfrankreichs ſollen die Garniſonen ſener Truppen beziehen, die im Ruhrgebiet vorgehen. Nach dem„Intranſigeant“ begann der Transport mehrerer Einheiten aus dem Innern nach der Grenze. Die Verſailler Feld⸗ eiſenbahntruppen wurden neu eingekleidet. Den franzöſiſchen Ingenieuren, die nach dem Ruhrgebiet gehen ſollen, werden ſich belgiſche und italieniſche anſchließen. Die„D. A..“ weiſt darauf hin, daß das Ruhrgebiet eines der komplizierteſten Induſtriegebiete Europas ſei. Die franzöſiſchen Bergwerksingenieure hätten die In⸗ duſtrie im Elſaß und in Lothringen zerſtört, auch in Deutſchland „gebe es nicht allzuviele Menſchen, die den techniſchen und organi⸗ ſatoriſchen Aufgaben, die im Ruhrgebiet geſtellt ſind, gerecht werden könnten. Frankreichs Ingenieure ſeien dazu nicht in der Lage. Die Ruinierung der Ruhrinduſtrie ſei der wahre Zweck des geplanten Einbruchs, getreu den 1914 von Delcaſſé und Poincare ſo trefflich formulierten Zielen der franzöſiſchen Politik: Zertrimmmerung des Deutſchen Reiches und Erſchütterung der mili⸗ täriſchen und wirtſchaftlichen Macht Preußens. Mitwirkung Polens? Der Korreſpondent der„Times“ will aus polniſchen Kreiſen er⸗ fahren haben, daß im Falle eines Widerſtandes der Deutſchen an der Ruhr Polen in Oberſchleſien eine Aktion gegen die Deutſchen einleiten werde. Hinter den Kuliſſen der verſailler Friedenskonferenz Aus Wilſons Memoiren Präſident Wilſon hat die von ihm geſammelten Aufzeichnun⸗ gen zur Pariſer Friedenskonferenz und die ungeheuere Maſſe der Urkunden und geheimen Protokolle ſeinem Freunde R. St. Baker, dem Preſſechef der amerikaniſchen Regierung auf der Konferenz zur Bearbeitung und Veröffentlichung übergeben. Unter dem Titel Woo⸗ drow Wilſon„Memoiren und Dokumente“ erſcheint das Werk demnächſt in deutſcher Ueberſetzung von Dr. Curt Theſing im Verlage von Paul Liſt in Leipzig, gleichzeitig mit der amerikaniſchen Ausgabe. Das Werk will auf Grund der Dokumente den Nachweis führen, daß Wilſon ſeinen„Frieden der Gerechtigkeit“ nicht durch⸗ ſetzen konnte, weil er auf der Konferenz zwar der Führer der Oppoſition, über doch unzweifelhaft einer Minorität war. Wir ſind heute ſchon in der Lage, aus dem Werke, das großes Auf⸗ ſehen machen wird, einen Abſchnitt zu veröffentlichen, der von allerlei intereſſanten Vorgängen, die ſich hinter den Kuliſſen abſpielten, den Schleier fortzieht. Der Herausgeber Vaker berichtet: Eines Tages im Februar, als der Kampf des Präſidenten Wil⸗ ſon für den Völkerbund ſeinen kritiſchen Punkt erreicht hatte, zeigte dieſer mir ein Memorandum, das ihm von einwandfreier Seite zu⸗ geſtellt worden war, und das folgende, ſoeben an die franzöſiſche Re⸗ gierungspreſſe ausgegebene Inſtruktionen enthielt: 1. Die republikaniſche Oppoſition gegen den Präſidenten und ſeine Regierungsführung zu ſtärken. 2. Die chaotiſchen Verhältniſſe Rußlands noch zu übertreiben. 3. Zu zeigen, daß Deutſchland ſowohl willens als auch in der Lage wäre, den Kampf wieder aufzunehmen. „Wenn das andauert“, bemerkte der Präſident,„werde ich vor⸗ ſchlagen, die Konferenz nach Genf oder an irgend einen anderen Ort außerhalb Paris zu verlegen.“ Was ſoll man in der Tat dazu ſagen, wenn während einer freundſchaftlichen Verhandlung der alliierten Nationen eine Zei⸗ tungsgruppe, die als offiziöſes Organ einer der verſammelten Regie⸗ krungen bekannt iſt, ſich bemüht, den führenden Delegierten einer ande⸗ ren Nation anzugreifen und ihm nach Möglichkeit Schwierigkeiten zu bereiten? Am 14. März kabelte Tumulty an den Präſidenten:„Die Frage der Heffentlichkeit der Verhandlungen bereitet hier großen Schaden.“ Am gleichen Tage telegraphierte er:„Land ſehr beunru⸗ higt über in Paris und anderen Orts unter Führung der Aſſociated Preß erſcheinende Verichte, daß Völkerbund im Friedensvertrag nicht einbegriffen werden ſoll.“ Aauch noch andere, die Frage der Heffentlichkeit betreffende Er⸗ ärterungen fanden ſtatt. Während anfangs der Zehnerrat ganz ſtreng auf je zwei führende Delegierte der vier oder fünf Großmächte mit wenigen ihnen beigeordneten Sekretären und Sachverſtändigen be⸗ ſchränkt wurde, bildete ſich allmählich die Tendenz heraus, die Zu⸗ ſammenkünfte auf eine breitere Baſis zu ſtellen. Am 6. März waren die militäriſchen Sachverſtändigen berufen, und dieſe mit den Mit⸗ gliedern ihrer Delegation und ihren Sekretären bildeten eine Ver⸗ ſammlung von 55 Köpfen. Beſonders Lloyd George war unter dieſen Umſtänden ner⸗ dös und erklärte am 6. März,„nach ſeiner Meinung wäre es nicht angängig, den Text ſelbſt vor einer ſo zahlreichen Verſammlung zu diskutieren. Die britiſchen Delegierten fähen keine Möglichkeit, die Bedingungen, wie ſie im gegenwärtigen Augenblick ſich darſtellten, ohne tiefgreifende Modifikation zu akzeptieren; aber es handele ſich dabei um Fragen, welche die Delegierten nur unter ſich allein be⸗ raten könnten, da ſie ja auch allein die Verantwortung für die endlich getroffene Entſcheidung zu tragen haben würden“. Bel einer anderen Gelegenheit drückte er ſeine Beſorgnis aus, daß die Konferenz ſich allmählich gewiſſermaßen zu einer öffent⸗ lichen Verſammlung entwickelte. Alle dieſe Faktoren in Verbindung mit dem immer dringender merdenden Verlangen der ganzen Welt nach einem raſchen Frie⸗ densſchluß bewirkten, daß die leitenden Staatsmänner der vier(mitunter auch nur drei) Großmächte ſich zu einem ganz intimen Rat zuſammenſchloſſen, bei dem nur noch zwel oder 2 5 völlig diskrete Sekretäre anweſend waren. In dieſen Sitzungen der„Großen Vier“ wurden alle feuergefähr⸗ lichen Entſcheidungen, die ſich ſchon ſeit langem in der Schwebe be⸗ 1777 eer anden, auf kürzeſtem Wege getroffen, und der Vertrag formuliert. Dem Kapitel über die ſogenannte„dunkle Periode“ der Friedens⸗ konferenz muß ein ausführlicher Bericht über die tiefer liegenden Gründe, die zu dieſen Geheimkonferenzen führten, ſowie den dar⸗ aus reſultierenden Folgen vorbehalten werden. Denn hier ſpielt ſich das eigentliche Ringen zwiſchen Wilſon und Clemen⸗ ceau abz. Es genügt, zu erwähnen, daß von Mitte März ab bis zum Schluß der Konferenz die wichtigen Beſprechungen der„Großen Vier“ im großen und ganzen geheim gehalten wurden: nur die Ent⸗ ſcheidungen wurden von Zeit zu Zeit in vollem Umfange bekannt gegeben. Man verdachte es Präſibdent Wilſon ſehr, daß er ſeine Kommiſſionsgenoſſen— nicht einmal Oberſt Houſe— nicht in ſein Vertrauen zog, doch der gleiche Vorwurf, daß ſie ihre Mitdelegierten über den Gang der Verhandlungen im unklaren ließen, wurde auch gegen Clemenceau und Lloyd George erhoben. Selbſt Mr. Balfour tappte in bezug auf die Einzelheiten der Ereigniſſe oft völlig im dunkeln. Jeder der Vier gab zweifellos täglich ſeinem allgemeinen Preſſechef— wie es Präſident Wilſon mit mir hielt— eine all⸗ gemeine Ueberſicht der zur Diskuſſion ſtehenden Dinge, um ſie an die Korreſpondenten weiterzuleiten. Befriedigen konnte aber dieſe Methode niemand. 4 Noch zwei weitere kritiſche Fragen tauchten im Verlauf der Konferenz auf. Die eine drehte ſich um die Forderung der Preſſe, Deutſchen in Verſailles zugegen ſein zu dürfen; die zweite bezog das Problem der Veröffentlichung des Friedensvertrages elbſt. Es wurde zunächſt beſchloſſen, daß den Journaliſten geſtattet merden ſollte, die Ankunft der Delegierten vom Ende des Korridors im Trianonpalaſt aus anzuſehen. Auf dieſe Weiſe gelangten die dert, durch die Hintertür einzutreten! Fünf Journaliſten von jeder Nation, einſchließlich Deutſchlands, wurden zugelaſſen. 2* Wichtiger und in ihren Folgen weitreichender war die Frage, wann der Friledensvertrag veröffentlicht werden ſollte. Der Streit darüber begann bereits am 23. April im Dreierrat (die Italiener waren damals nicht vertreten) und zog ſich in größter Breite durch den ganzen folgenden Monat hin. Es bildete ſich dabei eine ſehr merkwürdige Situation heraus. Clemenceau trat dafür ein, daß der Vertrag, ſobald er den Deutſchen am 7. Mai übergeben wäre, au werden ſollte. Hier ſeine qus Geheünberichten des Viererrates vom 23. pril: „Mr. Clemenceau betonte nachdrücklich, daß der Vertrag ver⸗ öffentlicht werden ſollte, ſobald er den Deutſchen üdbermittelt wäre. Es würde unſerem eigenen Volke gegenüber nicht fair ſein, wollte mam die Deutſchen den Vertrag ſehen laſſen und ihn unſerem Volke verbergen. Er würde in eine ganz unmögliche Stellung geraten, wenn der Vertrag nicht publiziert würde. Er wäre doch abſolut 1555 daß die Deutſchen ihn veröffentlichen würden, befonders, wenn ie hofſten, uns dadurch Unzuträglichkeiten bereiten zu können. Es würde auch in den Ländern der alliierten und aſſoziierten Mächte den denkbar ſchlechteſten Eindruck erzeugen, falls die Oeffentlichkeit erſt aus deutſchen Funkſprüchen die Bedingungen des Friedensver⸗ trages erführe. Auch noch aus anderen Gründen wünſchten die Franzoſen die ſofortige Veröffentlichung. Der trug den von den Franzoſen geforderten Bedingungen, beſonders hinſichtlich der o⸗ nen, Schleſiens und des Saargebiets, in weiteſtem Um⸗ fange Rechnung. Wenn er ſogleich veröffentlicht würde, bevor den Deutſchen die Möglichkeit zu einer Erwiderung geboten wäre, wür⸗ den ſich einer ung Vertrages weſentlich größere Schwierigkeiten entgegenſtellen. Und die Franzoſen beamſpruchten unbedingt die Durchführung jeder einzelnen der den Deutſchen aufer⸗ legten Vertragsbeſtimmung; ſie wünſchten keinerlei Abänderumg. Lloyd George dagegen widerſetzte ſich mit der gleichen Hartnäckigkeit, mit der Clemenceau dafür eintrat, einer Veröffent⸗ lichung. Sobald die erſten Nachrichten über die verſchiedenen Be⸗ ſtimmungen des Vertrages nach England durchzuſickern begannen, erhob ſich ſofort, beſonders aus den Kreiſen der Liberalen und der Arbeiterſchaft, heftige Kritik. So hervorragende Führer wie General Smuts und General Botha waren aufs äußerſte enttäuſcht— General Smuts drohte ſogar, daß er den Vertrag nicht unterzeichnen würde; einige der großen britiſchen wirtſchaftlichen Intereſſenten entdeckten ſofort, daß es ein„franzöſiſcher Friede“ wäre, der nicht nur Deutſchland zum Krüppel machte, ſondern auch den ökonomiſchen Aufbau Europas hinaus⸗ ſchieben würde. Das beunruhigte Lloyd George und trieb ihn, über Abänderungen nachzudenken: „Mr. Lloyd George berichtet über eine ihm von General Smuts zugeſandte Botſchaft, worin General Smuts die Anſicht ver⸗ tritt, daß eine Veröffentlichung des Vertrages die Erreichung eines weſentlichen diplomatiſchen Vorteils für die Deutſchen bedeuten würde. In einem ſo gigantiſchen Dokument würden ſich zweifellos zahlreiche Streitpunkte finden, die die Deutſchen als einen diploma⸗ tiſchen Sieg für ſich in Anſpruch nehmen würden. Er wäre von vornherein überzeugt, daß, wenn er den Vertrag als Ganzes läſe, er dann eine große Anzahl unerwarteter Klaufemn ſinden würde, die einander widerſprächen.“(Geheimbericht des Viererrates vom 5. Mai). Präſident Wilſon war anfangs ifelhaft, welche Haltung er in dieſer Frage einnehmen ſollte. Am 24. April hatte er aus⸗ geführt: obgleich die Veröffentlichung nicht wünſchenswert wäre, ſo ſei ſie nach ſeiner Meinung doch unvermeidlich. Später jedoch, nach Kenntnisnahme von Lloyd Georges Argumenten— und in der Hoffnung daß er ſich wenigſtens mit Lloyd George verbinden und gewiſſe Abänderungen, min⸗ deſten 1 557 einiger beſonders ſchwerer Ver⸗ tragsbeſtimmungen erzielen könnte,— ſtimmte er ihm zu, daß der Text nicht ſogleich publiziert werden ſolle. So verſtändigten ſie ſich mit Clemenceau über die Vorbereitungen zur Ausfertigung und eines Aus zuges aus dem Vertrage. Das hielt Clemenceau jedoch nicht ab, immer wieder ſeine Gründe für deutſche Entgegnung gedruckt worden ſei. Dann aber erhob ſich auch im britiſchen Parlament und im amerikaniſchen Senat dringend die Forderung nach Vorlegegung des Textes. Einzelne Teile waren durchgeſickert. Bald darauf gelangte eine Abſchrift nach Wall Street und zur Kenntnis von Senator Lodge, der ſich im Senat ſehr bitter ausließ und ſcharf kritiſterte, daß der Präſident hier zu ſeine Hand geboten hätte. Eines Tages, der Streit der Meinungen hatte ſeinen Höhepunkt er⸗ reicht, wurde eine vollſtändige Kopie des Vertrages auf meinen Tiſch gelegt. Gleichzeitig erfuhren wir, daß man in Belgien Exemplare für zwei Franken kaufen könnte. Infolge Kabel, Funken⸗ 7 und Druckpreſſe war dei Geheimhaltung zu einer fäk⸗ tiſchen Unmöglichkeit in der Well geworden. Am 12. Mai fand im Viererrat folgende Ausſprache ſtatt: „Mr. Lloyd George erklärte, daß vom britiſchen Parla⸗ ment die Forderung erhoben würe, den Friedensvertrag auf den Tiſch des Hauſes niederzulegen. Er hätte geantwortet, daß er erſt ſeine Kollegen befragen müßte, bevor er ſeine Zuſtimmung zu geben vermöchte. Mr. Bonar Law hätte ſeine Anſicht dahin e daß, wenn ein Auszug veröffentlicht worden wäre, der Vertrag aber nicht publiztert würde, der Schluß gezogen werden müßte, daß der Auszug ungenau wäre.“ Mr. Clemenceau bemerkte, er hätte ſowohl dem Senate als auch der Deputiertenkammer bereits die Porlage des Vertrages ver⸗ weigert. Mr. Orlando erklärte, daß er gegen die Veröffentlichung wäre, da dadurch die Vornahme von Abänderungen erheblich erſchwert würde. M. Sonnino ſtimmte dieſer Auffaſſung zu. 0 Präſident Wilſon betont, daß er vor ſeiner Rückkehr nach den Vereinigten Stgaten den Vertrag dem Senate nicht vorlegen könne. Nachdem der Präſident ſeine Entſcheidung getroffen hatte, hielt er an ihr feſt, und der Vertrag wurde in den Vereinigten Staaten bis zu ſeiner Uebergabe an den Senat offiziell nicht veröffentlicht. 2 U 5 27 5 1 3 bei Ueberreichung des Friedensvertrages an dieF Journaliſten in den Korridor und zum Schluß wurden ſie aufgefor⸗ die Veröffentlichung des Vertrages ſelbſt vorzubringen— bis die 2 2 22 1 Ein mißglückter Fluchtverſuch Techows EBerlin, 9. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Es beſtätigt ſich nun, daß der an der Ermordung Rathenaus beteiligte Techo einen Fluchtverſuch in der Strafanſtalt Sonnenburg verübk hat. Techow iſt im Zuchthaus mit Mattenflechten beſchäftigt. Bei dieſer Arbeit iſt es ihm gelungen, in nähere Verbindung mit einem anderen Zuchthäusler, nämlich mit dem früheren Fliegerleutnam Schauer, der im Kriege wegen Landesverrat zu einer läageren Zuchthausſtrafe verurteilt wurde, zu kommen. Techow hat die Flucht ganz ſyſtematiſch vorbereitet. Er richtete Briefe an ſeine Mutter, in denen er ihr erklärte, er hätte ſich mit ſeinem Schickſal ausgeſöhm und nehme die Strafe reumütig hin. Er weigerte ſich ſogar, ſeinen Verteidiger zu empfangen, da er, wie er betonte, ohne ein Gnaden⸗ 505 die Strafe verbüßen wolle. Mit Schauer hat dann Techow ie Einzelheiten der Flucht durchgeſprochen. Schauer war es ge⸗ lungen, ziemlich ausreichende Geldmittel zu beſchaffen, die er in dem Strohſack ſeiner Zelle verborgen hielt. Weiter hatten beide die Kopie eines Grundriſſes des Zuchthauſes erhalten, deren ſie bedurften, um an den einzelnen Wachtpoſten vorbei zu kommen. Unvorſichtiger⸗ weiſe ließ Techow im Arbeitsſaal eine Aeußerung fallen, daß er nicht mehr lange in der Anſtalt bleiben werde. Dieſe Bemerkung wurde von einem Gefangenen dem Aufſeher gemeldet und dieſer unterrichtete den Direktor der Anſtalt, der ſeinerſeits das Reichs⸗ gericht benachrichtigte. Der Oberreichsanwalt Ebermayer begab ſich perſönlich nach Sonnenburg und 0 in ſtundenlangem Verhör echow zu einem Geſtändnis veranlaßt. Ueber ſeine Hintermänner weigerte ſich Techow Einzelheiten anzugeben. Er erklärte allerdinge daß für den Fall des Gelingens ſowohl Schauer wie er ſelbſt die Grenze auf dem ſchnellſten Wege paſſiert hätten. Vollkommen un⸗ aufgeklärt iſt einſtweilen, wo Schauer, der Techow offenbar vorge⸗ ſchoben hat, in den Beſitz des Geldes und der Pläne gekommen iſt, Deutſches Neich Großzügige Siedlungsanträge Der Reichsverband für Siedlung und Pachtung in Berlin hat einen Antrag auf Zulaſſung von einem Volksbegehren zu⸗ gunſten eines Geſetzes zur Ergänzung des Reichsſiedlungsgeſetze⸗ eingereicht. Wie wir hierzu erfahren, hat der Reichsminiſter de⸗ Ingern, da die formellen Vorausſetzungen vorliegen, dem Zulaſ⸗ e ſtattgegeben und ihn im„Reichsanzeiger“ veröffent⸗ icht. Wald von mehr als zwei vollen Ackernahrungen beſitzt, verpflichtet ſein, ein Drittel der die zweite Ackernahrung überſteigenden Fläche ohne Entſchädigung an den Staat abtreten. Das abgetretene Land ſoll bis zum Umfange einer Ackernahrung an Familien in Erbpacht gegeben werden, die noch kein Land in Größe einer vollen Acker⸗ nahrung beſitzen. Die Forderungen der Bergarbeiter EJ Berlin, 9. Jan.(Von unſ. Berſiner Büro.) Der zur Schlichtung der Lohnſtreitigkeiten im rheiniſch⸗wefäliſchen Stein⸗ kahlenrevier im Reichsarbeitsminiſterium zuſammengetretene Schlichtungsausſchueß hat geſtern einen Schiedsſpruch ge⸗ fällt. vom 11. ds. Darnach werden die Löhne der Bergarbeiter vom 1. und Mts. ab das eine Mal um 700., das andere Mal um 1000 Mark für die Schicht erhöht. Den Parteien iſt eine deafe zur Erklärung über die Annahme bis zum 13. Januar geſetzt. Der deutſche Bolſchafter in Moskan, Graf Brockdorff⸗ e 122 trifft in der nächſten Woche zur Berichterſtattung in erlin ein. In der Schriftleitung der„Jeit“, dem Zentralorgan der Deutſchen Volkspartei, das im erſten Jahr ſeines Beſtehens von manchen inneren Wirren heimgeſucht wurde, iſt eine neue Aen⸗ derung eingetreten. Der Abgeordnete Heinrich Rippler hat, wie es in der offiziellen Ankündigung heißt,„wegen anderweitiger Ver⸗ pflichtungen die Chefredaktion des Blattes niedergelegt. Sein Nach⸗ folger wird Eduard Spie ß5, der frühere Herausgeber der National⸗ liberalen Korreſpondenz. *Reichskagsabgeordneter Meigand f. Der ſozialdemokratiſche Reichstagsabgeordnete Ludwig Weigand⸗Bremen iſt in der Nacht von Sonntag auf Montag an den Folgen einer Lungenentzündung geſtorben. Der Verſtorbene gehörte ſeit 1920 dem Reichstag an. 55 e ift der preußiſche Landtagsabgeordnete Bubert⸗ snabrück. 5 SGegen die„Großdeulſche Arbeiterpartei“. Wie Severing durch den amtlichen preußiſchen Preſſedjenſt mitteilen läßt, erblickt er in der Großdeutſchen Arbeſterpartei lediglich eine Fortſetzung, der vom Miniſter des Innern am 15. November 1922 verbotenen aee e e. deutſchen Arbeiter⸗ partei. Er wird deshalb gegen alle Mitglieder der gtroßen deutſchen Arbeiterpartei Strafverfahren aufgrund des Geſetzes zum Schutze der Republik einleiten und alle ihre Veranſtaltungen mit polizei⸗ lichen Mitteln verhindern. In Moskau„ausgebildet“. Der An der Bande, die ein Dynamitattentat in Halle verübte, erklärte, er ſei unlängſt in Moskau geweſen, um in den Sprengungen ausgebildet zu wer⸗ den. Der Zweck des Anſchlags ſef geweſen, die politiſche Erregung 1 ſteigern. Auch Poen das Halleſche Polizeipräſidium und gegen ie Kaſernen ſeien Dynamitanſchläge ger ant. Die Bande be 96 drei Sennaſtg ager in Halle, wovon eineg, s eineinhalb Zentner Sprengſtoff enthielt, ſo geſichert war, 45 beim Oeffnen eine Explo⸗ ſion erfolgen mußte. Die Poltzei war bereits unterwegs, um 17 Lager zu räumen, als einer der Verhafteten noch auf die Gefahr aufmerkſam machte. Auslanòsrunòſchau * Frankreich und die polniſche Flotte. Nach polniſchen Blättern ſind franzöſiſche Marineoffiziere nach Polen gekommen, um die Organiſation der polniſchen Flotte durchzuführen. *Die neukrale Jenkralkommiſſion für die Erforſchung der Urſachen des Weltkrieges, die vom 4. Januar an in der Univerſität in Zürich tagte, hat ihre Konferenz beender. Letzte Meldungen Der polniſche Korridor nicht geſperrt Nach Blättermeldungen ſoll der polniſche Korridor von Polen geſperrt worden ſein. Wie WTB. auf eine Anfrage in ee erfährt, iſt die Nachricht unrichtig; die Züge ver⸗ ehren. Karagatſch von den Griechen beſetzt? „Daily Expreß“ meldet aus Konſtantinopel: Die 11. griechiſche Diviſion beſezte Karagatſch.— Wenn ſich dieſe Meldung be⸗ wahrheiten ſollte, wäre angeſichts der neuen Forderungen Angora⸗ ſchon wieder eine neue Reibungsfläche geſchaffen worden. Ein internationaler ſozialiſtiſcher Einigungskongreß Berlin, 9. Jan. Das Organiſationskomitee der zweiten Inter⸗ nationale und der internationalen Arbeitsgemeinſchaft ſozialiſtiſcher Parteien lädt zu einem internationalen Einigungskongreß na a m⸗ burg zum 21. Mai 1923 ein. 9 5 Rülzheim(Pfalz), 8. Jan. Einen Raubüborfall fingiert hat ein jugendlicher Viehtreiber, der in Rheinzabern im Auftrage eines hieſigen Viehhändlers eine Kuh abholen ſollte, und die Kaufſumme in Höhe von 100000 erhalten hatte. Er vergrub das Geld, zerriß ſeine Kleider und gab an, daß er überfallen und ausgeraubt worden KEEKE AAAAc V Nach dem Geſetzentwurf ſoll jeder, der Land, Wieſen und ſei. Der Schwindler wurde verhaftet und gab ſchließlich an, wo er das Geld verſteckt hatte. Berlin, 9. Jan. In einem Eiſenbahnzug der Strecke Gera⸗ Leipzig tötete ein Unbekannter einen Barbierlehrling durch mehrere Meſſerſtiche in den Kopf und raubte ihm 130 000., worauf er die Leiche zum Fenſter hinauswarf. Der Mörder ſprang aus dem fahrenden Zuge und entklam unerkannt. Miniſter 18 ie . l- K beſteht Nachfrage nach Rebknechten. Willensleben ſehr leicht zu kriminellen Vergehen geneigt. Dienstag. den g. Zanuar 1823 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag-Ausgabe) 3. Seite. Nr. 13 Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeilsmarktes in Baden Der Arbeitsmarkt weiſt gegenüber der Vorwoche eine weitere Verſchlechterung auf. Die Erwerbsloſigkeit hat zugenommen, vornehmlich infolge Entlaſſung von gelernten und ungelernten Bau⸗ handwerkern. Die Ungunſt der Witterung zog auch Arbeiter⸗ entlaſſungen beim Neckarkanalbau und beim Mann⸗ heimer Hafenumſchlagsbetrieb, der durch das Hochwaſſer beeinträchtigt wurde, nach ſich. Auch Entlaſſungen bei Behörden wirkten ſich auf dem Arbeitsmarkt aus. In der Landwirtſchaft Wie in der Metallindu⸗ ſtrie iſt auch in der Mehrzahl der übrigen Verufsgruppen die Marktlage im ganzen ziemlich ruhig. In der Tabakinduſtrie (Zigarrenfabrikation) iſt eine weitere Verſchlechterung wahrzunehmen. Das Angebot an ungelernten Arbeitskräften iſt groß. Städtiſche Nachrichten. Arſachen der Jugendverwahrloſung Don Jugendpfleger Heinrich Roeſinger⸗Mannheim 415* Alle dieſe Schädigungen der Umgebung werden wir in der Jugendverwahrloſung ſelten allein finden. Weit ſchwerwiegender ſind die Urſachen, die innerer Natur ſind und in der Perſönlichkeit ſelbſt liegen, die Urſachen, die in der körperlich⸗ſeeliſchen Konſtitution des Jugendlichen begründet ſind. Hier ſei auf die große Verantwortung hingewieſen, die Väter gegenüber ihren Kin⸗ dern haben, wenn ſie Trinker— Kinder von Trinkern zeigen faſt ſtets eine verminderte Widerſtandskraft gegen kriminelle Anreize; ſie ſind eigenſinnig, launiſch, unſtet, weich und empfindſam. Alko⸗ holiker und Syphiliskranke können bei ihren Kindern die ſchwerſten Keimſchädigungen hervorrufen. Die Urſachen des Schwachſinnes, von deſſen Formen ungefähr 78 erblich ſind, ſind oft in Trunkſucht und Erbſyphilts zu ſuchen. geiſteskranke und epileptiſche Jugendliche ſind infolge ihrer phyſiſchen und moraliſchen Ausnahmezuſtände und angeborenen Mängel im Gemüts⸗ Sehr ehr verhängnisvoll können auch körperliche Schäden im Entwicklungs⸗ alter des Jugendlichen werden, da dieſe Schäden die Ausbildung der Perſönlichkeit behindern können. In allen dieſen Fällen iſt es rat⸗ ſam, den Arzt und Pſychiater zu Hilfe zu ziehen. Jugendliche, deren Triebleben ſich verhältnismäßig äußerſt ſtark äußert, die zu allem mitgeriſſen werden müſſen und für nichts zu begeiſtern ſind, die Angſtgefühle die Unbeſtändigen, die ihren Beruf und ihre Stelle wie ein Kleid wechſeln, können unter Umſtänden„pfycho⸗ Jb b, veranlagt ſein. Auch hier iſt es gut, wenn der erfahrene des Pſychiaters gehört wirbö. Wir haben hier in Mannheim eine pſychopathiſche Fürſorgeſtelle, die allen Eltern und Erziehern durch Vermittlung des ſtot. Jugendamtes, des evang.⸗kirchl. Jugend⸗ amtes und des Pfarrſekretärs koſtenlos nach eingehender Unterſuchung des Jugendlichen Auskunft erteilt. Weitere Urſachen der Jugendverwahrloſung können aber auch in der inneren Werdenot der Jugendlichen zu Aaden ſein. Gerade die Ulebergangsjahre, die ſich kennzeichnen durch eine geſteigerte Selbſtändigkeit der Jugendlichen, durch ein ſtarkes Gefühlsleben, ein Schwanken von einem Gefühl ins andere, wo ſich der Jugend⸗ liche gerne allen Suggeſtionen fügt, ſofern ſie ſein Selbſtgefühl nicht beeinträchtigen. Das Schwärmen der Mädchen und die Neigung zum Renommieren, zur Poſe bedürfen der wachſamen Beobachtung und Leitung vonſeiten der Eltern und Erzieher. Eltern, laßt eure Kinder in dieſen Jahren nicht allein in ihrem Kampf! Schämt euch nicht, ein offenes Wort zu redenl Es kommt öfters vor, daß in dieſen Jahren, wo die Perſönlichkeit noch ſo unausgeglichen iſt, und wo der Jugendliche ſich ſchwer in die Anforderungen des Berufs⸗ lebens hneinfügen kann und den Verſuchungen und Gefahren ſehr leicht ausgefſetzt iſt, der Jugendliche auf Abwege gerät, daß er aber, obald er dieſe Jahre hinter ſich hat, wieder ein ganz ordentſicher ſch wird. So wäre alſo der Menſch nur ein Produkt ſeiner Anlage und Umgebung? Ja und nein! Ja inſofern, als wirklich die Schäden des Milieus und ſeiner Anlage auf ſeine Entwicklung ungünſtig wirken können(nicht: müſſen!)— und nein, als durch Tatſachen be⸗ wieſen iſt, daß Kinder, die in glänzenden und ſonſt einwandfreien Verhältniſſen leben, auch nicht lauter Engel ſind, und daß Kinder aus ärmlichen und zerrütteten Verhältniſſen ſchon ganz tüchtige Menſchen geworden ſind. Es kommt noch etwas hinzu: das iſt Er⸗ ziehung. Willenskraft und Selbſtbemeiſterung desz Lebens. Wie nun der Jugendverwahrloſung entgegengewirkt werden kann, davon wird gelegentlich in einem weiteren Artikel geredet werden. Lohnabzug ab 1. Jannar Die ſechſte Novelle zum Einkommenſteuergeſetz vom 28. Dezem⸗ ber 1922 hat die Abzugspoſten, die bekanntlich von den 10 Prozent des Arbeitslohnes abzuziehen ſind, im Verhältnis zu dem bisherigen fünf Monate alten Rechtszuſtand im Zeichen unſeres Valutaelends auf das fünf⸗ bis elffache erhöht. Der zehnprozentige Betrag des Arbeitslohnes ermäßigt ſich nunmehr für den Steuerpflich⸗ tigen ſelbſt und die zu ſeiner Haushaltung zählende Ehefrau im Monat um je 200 Mark(bisher 40 Mk.), in der Woche um 48 Wenn das Vaterland auf dem Spiele ſteht, gibt es für niemanden Rechte, dann hat ein jeder nur Pflichten. Wildenbruch. 0* Theater und Muſik Das Vorkonzert zur 5. Akademie hatte ſich bebauerlicher⸗ weiſe nicht ganz des Beſuches zu erfreuen, den man bei der Be⸗ deutung der zur Aufführung gelangenden V. Sinfonie Guſtav Mahlers hätte erwarten dürfen. Dieſe wohl am wenigſten populäre Schöpfung des Wiener Meiſters hat in ihren gewaltigen Ausmaßen beim erſten Hören etwas Verwirrendes, ſo daß die ein⸗ führenden Worte wohl auch den Hörern der heutigen Aufführung nur von Nutzen ſein könnten. Der Wiener Muſikſchriftſteller und Leiter der Halbmonatsſchrift für moderne Muſik„Muſikblätter des Anbruch“, Paul Stefan, aus den Tagen der großen Mahler⸗ gedächtnisfeier hier bekannt, hat ſich den Vorkampf für Mahler zur Lebensaufgabe gemacht, den er als Menſchen wie als ſchaffenden Künſtler uneingeſchränkt verehrt. Stefan betonte den heroiſchen Wahrheitsdrang in Mahler, deſſen fanatiſcher Ernſt in Kunſt und Leben gleichgroß geweſen ſei und ihn zu einem gigantiſchen Ringen um ſeine Weltanſchauung und um ſein Ich getrieben hat. Be⸗ kenntniſſe dieſes Ringens ſind die 10 ſinfoniſchen Werke, von denen die erſten vier eine Auseinanderſetzung mit dem Leben ſind. Die J. Sinfonie des Zwanzigjährigen, Ende der achtziger Jahre ent⸗ ſtanden, ſpiegelt den typiſchen Welt⸗ und Liebesſchmerz, die zuletzt ironiſiert werden, die II. ſchon, wie ſpäter die VIII, Kämpfe des Glaubens, die III. und IV. künden vom Erlebnis der Natur und führen von der unbelebten Materie über den Menſchen gleichſam in den Himmel. Dieſe letzten drei Sinfonien ziehen die menſch⸗ liche Singſtimme heran. Die zweite Stufe der Mahlerſchen Ent⸗ wicklung bringt die Abkehr von der Welt und die Einkehr ins Ich. Die V. und die VII. enden mit einem Triumph des Lebens, die VI., tragiſchen Grundtons, läßt die Entſcheidung in der Schwebe. Die IX Sinfonie iſt ein Abſchied vom Leben und das„Lied von der Erde“ ſtößt vor in muſtkaliſches und geiſtiges Neuland. Die V. Sinfonie beginnt tragiſch, anknüpfend an Themen aus den Kindertotenliedern und endet mit einem ſtürmiſchen Bejahen des Lebenswillens durch ein befreites und geläutertes Ich. Dem erſten z in eie-moll folgt ein Allegro im Sonatenſchema. Wie eine Verheißung erklingt in den Blechbtiſern(man beachte hier über⸗ upt die eigentümliche helle Klangfarbe!) ein Choral. Das an⸗ ſchließende Scherzo, von rieſigem Ausmaß(mit Solohorn) löſt ein gegenſätzliches Adagietto zart für Streicher und Harfe inſtrumen⸗ Mark(bisher.60 Mk.); zur der Werbungskoſten im Monat um 1000 Mark(bisher 90 Mk.), in der Woche um 240 Mark(bisher 21.60 Mk.); für jedes zur Haushaltung zählende min⸗ derjährige Kind ohne eigenes Arbeitseinkommen bezw. nicht 17 Jahre altes Kind mit eigenem Arbeitseinkommen oder jſeden zur Berückſichtigung zugelaſſenen mittelloſen Angehörigen im Monat um 1000 Mark(bisher 80 Mark) in der Woche um 240 Mark(bisher 19.20 Mark). 2 Beiſpiele: 1. Ein lediger Angeſtellter hat einen Monatsgehalt von 52 000 Mark, 10 Prozent hiervon= 5200 Mark. Hiervon ſind abzuziehen: (200 +1000) 1200 Mark. Die Steuer beträgt 4000 Mark. 2. Der Angeſtellte iſt verheiratet und hat eine 20jährige Tochter ohne Arbeitseinkommen und einen 16jährigen bereits verdienenden Sohn. Hier kommen von 5200 Mark folgende Poſten in Abzug: 200 Mark für den e 0 200 Mark für ſeine Ehefrau, 1000 Mark für Werbungskoſten, 2000 Mark für die zwei Kinder= 3400 Mark. Die Steuer beträgt ſomit(5200—3400) 1800 Mark. 3. Eine ledige Arbeiterin hat 9500 Mark Wochenlohn, 10 Proz⸗ hiervon- 950 Mark. Hiervon ſind abzuziehen:(48l240) 288 Mark. Die Steuer beträgt 662 Mark. 4. Ein Arbeiter iſt verheiratet und hat einen 17% Jahre alten Sohn mit eigenem Arbeitseinkommen. Sein Wochenlohn beträgt 14 500 Mark. 10 Prozent hiervon 1450 Mark, wovon abzuziehen ſind: 48 Mark für ſich ſelbſt, 48 Mark für ſeine Ehefrau, 240 Mark für Werbungskoſten 336 Mark.(Für ſeinen Sohn fällt die Er⸗ 3885731 + weil dieſer bereits über 17 Jahre alt iſt.) 1450— 336 1114 Mark. Das iſt der wöchentliche Lohnabzug. Gedenket der hungernden und frierenden Menſchen Die Mannheimer Uotgemeinſchaft wartet auf Spenden zur Unterſtützung der Notleidenden! Gebe jeder nach ſeinen Kräften und ſeinem Dermögen! Die Geſchäftsſtelle des General⸗-Anzeigers Inimmt jederzeit Spenden entgegen! 1 0 * Verſetzt wurde Gerichtsoberverwalter Auguſt Rock beim Amtsgericht Mannheim zum Landgericht Heidelberg. *Annahme von Geldſcheinpäckchen bei der Poſt. Um eine be⸗ ſchleunigte Abfertigung des Publikums zu ermöglichen und den wachſenden Schwierigkeiten, die ſich an den Schalterſtellen durch die Einlieferung von unzulänglich vorbereiteten Papiergeldmaſſen er⸗ geben, gründlich abzuhelfen, ſoll dazu übergegangen werden, daß die Poſtkaſſen die eingezahlten Gelder von unbedingt zuverläſſigen Firmen in verſchloſſenen Geldſcheinpäckchen ohne ſo⸗ fortige Inhaltsprüfung an der Zahlſtelle annehmen. Die Zulaſfung zum Geldſcheinpäckchenverkehr muß grundſätzlich von der Bedingung abhängig gemacht werden, daß die Firmen der Poſtverwaltung gegenüber die Verpflichtung übernehmen, die bei der Reichsbank oder bei den Kaſſen der Reichspoſtverwaltung in Zeugengegenwart etwa feſtgeſtellten Fehlbeträge an dem Inhalt der verſchloſſen eingelieferten Päckchen ohne Einrede zu erſetzen. Zu den Befundsfeſtſtellungen im Poſtbetriebe werden Vordrucke verwendet. Für die Fertigung, die dußere Beſchaffenheit und den Verſchluß der Päckchen gelten die für den Poſtbetrieb beſtehenden Vorſchriften. Produktive Erwerbsloſenfürſorge in Baden. Wie wir hören, iſt vom Reichsarbeitsminiſterium im Benehmen mit dem Reichs⸗ finanzminiſterium und den Ländern die Frage geprüft worden, in welchem Umfange Geldmittel zur Durchführung von Not⸗ ſtandsarbeiten für die Zeit einer größeren Arbeitsloſigkeit bereitgeſtellt werden können. Es iſt dabei darauf aufmerkſam ge⸗ macht worden, daß eine völlige Uebernahme des Geſamtaufwandes für Notſtandsarbeiten, die von den Gemeinden durchgeführt werden, nicht möglich iſt; die Gemeinden werden vielmehr auch für die Zu⸗ kunft, namentlich bei Arbeiten, die in ihrem Intereſſe liegen, einen weſentlichen Teil des Geſamtaufwandes ſelbſt zu tragen haben. »Reichsbanknoten zu 5000„l. Demnächſt kommen Reichsbank⸗ noten zu 5000„ in den Verkehr, die auf weißem Papier gedruckt ſind. Auf der Vorderſeite befindet ſich ein etwa 45 Millimeter breiter, nur mit einem länglichen rötlich⸗braunen Linienmuſter be⸗ legter Schaurand, der bei der Durchſicht ein ſehr ausgeprägtes, band⸗ förmiges Waſſerzeichen erkennen läßt, das abwechſelnd in holler Schrift die Wertziffer 5000 und in dunkler Schrift das Wort Mark trägt. Auf der Vorderſeite trägt der rechte größere Teil ein ver⸗ zerrtes Reliefmuſter und den Reichsadler in brauner Farbe. Im linken oberen Teil befindet ſich ein Holbeinſcher Männerkopf. „Der Neckarkanal. Dem Reichstag iſt ein 9. Nachtrag zum Etat für 1922 zugegangen. Er enthält die Beſtimmungen über die Beamtenbeſoldung im Monat Dezember und die Ermächtigung des Reichsfinanzminiſters zur Ausgabe von Reichsſchatzanwei⸗ bis zur Höhe von 6 Milliarden Mark für die Fort⸗ ührung der von der Neckar.⸗G. in Stuttgart und der Rhein⸗ Main⸗Donau.⸗G. in München begonnenen Bauten. Die Kredite ſind aus den Erlöſen der den beiden Geſellſchaften aus Erhöhung des Aktienkapitals und aus Anleihen zufließenden Mittel abzudecken. Im Rahmen einer hier nicht weiter intereſſierenden Polemik zwiſchen Zentrum und Sozialdemskraue ſagt der badiſche Arbeitsminiſter Br. Engler über die Neckarkanaliſierung:„Daß der Neckarkanal kein rentables Unternehmen wird, habe ich ſchon bei der erſten Porlage vor 1% Jahren im Landtag deutlich ausgeführt. Durch die Zuſtimmung zu der Abmachung mit dem Reich und Würr⸗ temberg haben wir uns aber das freie Verfügungsrecht über un⸗ ſeren Anteil an den Waſſerkräften des Oberrheins er⸗ halten, was ſchon ein Opfer am Neckar wert iſt.“ * Aus der evangel. Kirchengemeinde. Wie wir erfahren, koſteten die Glocken der Friedenskirche, über deren Weihe wir kürzlich berichteten, rund 95 000%. Andererſeits erforderte der Glockenſtuhl, das Hinaufſchaffen und Aufmontieren der Glocken 300 000„.— Für die Beſchaffung der Glocken für die Johan⸗ niskirche auf dem Lindenhof wird gegenwärtig eine Altmate⸗ rialſammlung vorgenommen. Es wäre zu wünſchen, wenn die Sammlung ein gutes Ergebnis zeitigen würde, damit die Johan⸗ niskirche recht bald zu ihren Glocken kommt. Schüler ſammeln das Altmaterial ein.— Das Melanchthongemeindehaus er⸗ fordert ſtatt vorberechneter 6 Millionen 1 nunmehr ſchon 13 Mil⸗ lionen 4 Bauaufwand. Wie es heißt, dürfte die Einweihung an Oſtern erfolgen. * Schiedsſpruch in der Mekallinduſtrie. Der geſtern gefällte Schiedsſpruch für die Metallinduſtrie erhöht für die erſte Januarhälfte die Spitzenlöhne um 100 Mark, ſodaß der Mindeſt⸗ lohn für den gelernten Handwerker 540 Mark beträgt. Für die zweite Januarhälfte iſt nichts feſtgelegt. Einſpruchsfriſt iſt bis Freitag. 1. Ueberführung der in Deukſchland beſtalteken franzöſiſchen Heeresangehörigen nach Frankreich. Die Ausgrabung der franzö⸗ ſiſchen Soldaten auf dem hieſigen Ehrenfriedhof geht bei dem an⸗ dauernden Regenwetter nicht ſo raſch, wie urſprünglich angenommen. Von den 385 hier beſtatteten Franzoſen ſind vielleicht 50—60 aus⸗ gegraben. Die Arbeiten werden von 6 Aufſichtsbeamten, meiſtens Elſäſſer, geleitet. Die Ueberführung der Leichen erfolgt durch Laſt⸗ autos mit der Bezeichnung„Franzöſiſche Militärmiſſion in Deutſch⸗ land zur Heimbeförderung von Kriegerleichen“. Von Mann⸗ heim wird die Ausgrabungskolonne nach Worms, Karlsruhe und Raſtatt gehen. Die Leichen werden meiſt auf dem großen Armee⸗ friedhof in Saarburg beigeſetzt. Die Holzſärge ſind innen mit Zink ausgeſchtagen, ſodaß die Ueberführung der Leichen einen großen Aufwand erfordert. veranſtaltungen Theaternachricht. Als nächſte Neuinſzenierung des Schauſpiels wird für Mittwoch, den 17. Januar Shakeſpeares„Das Winter⸗ märchen“ vorbereitet(Spielleitung: Eugen Felber). Für Ende Januar iſt eine Neueinſtudierung von Ibſens Schauſpiel„Die Wildente“, das ſeit 1911 hier nicht mehr gegeben wurde, in Aus⸗ ſicht genommen(Spielleitung: Artur Holz). Eliſabeth Joll, Liſa Brechter veranſtalten am Donnerstag, den 11. Januar ein Konzert mit Liedern von Schubert und Wolf, und Klavierwerken von Chopin und Schumann. Liſa Brechbers feine vornehme Kunſt iſt bekannt und die junge Pianiſtin Eliſabeth Zoll, eine Mannheimerin und Schülerin von Hans Bruch und Joſeph Pembaur, wird ſicher in weiten Kreiſen Intereſſe erwecken. Hans Bruch begleitet die Geſänge am Flügel. Wilhelm Buſch-Abend. Der bekannte Schriftſteller und künſt⸗ leriſche Sprecher Guſtav Herrmann, Dozent an der Volks⸗ akademie in Leipzig, wird am Freitag, den 12. Januar eine Ausleſe aus den heiteren Werken Wilhelm Buſchs zu Gehör bringen. Er wählt in ſeiner Vortragsfolge vor allem den feinen Altersphiloſo⸗ phen Wilhelm Buſch. U. a. wird man die fromme Helene, den Maler Kleckſel, Balduin Bählmann hören. N 23 Edwin Fiſcher wird am 13. Januar einen eigenen Klavier⸗ abend veranſtaten. Die Vortragsfolge bringt von Bach Fuge und Paſſacaglia G⸗Moll, Beethoven, opus 110. Mendelsſohn, Variationes ſeriöſes, Schumann, Sonata Fis⸗Moll Schubert⸗Liſzt, Erlkönig. * FJeuerio. Die am vergangenen Samstag abend veranſtaltete zweite Herrenſitzung reihte ſich ihrer Vorgängerin vom 11. 11. würdig an. Diesmal waren es die Räume des„Wilden Mann“, woſelbſt ſich die Getreuen des„Feuerio“ einige Stunden bei Witz und Humor zuſammenfanden. Finanzminiſter Holm entfaltete, wie man das nicht anders von ihm gewohnt iſt, eine erſprießliche Tätigkeit mit ſeinen Aſſiſtenten, ſo daß alles wie am Schnürchen klappte. Unter Entbietung der beſten Neujahrswünſche eröffnete Präſident Bieber die Sitzung, wobei er ein mächtiges Füllhorn ausgezeichneter Witze ausſchüttete. Mit dem Ausdruck verbindlichen Dankes für die bereits gezeichneten Spenden zum Jubiläumsfonds, bat Herr Bieber, in den Kreiſen der Bevölkerung weiter für die gute Sache zu wirken und den Fonds vermehren zu helfen, zumal, wie bekannt, der Ueber⸗ ſchuß bedürftigen Familien zugute kommt. Nach Abſingen des Liedes „Weltunnergang“(Verfaſſer Herr Karl Brenner) beſtieg als Eis⸗ brecher Herr Karl Eichele die Rednerbütte, der die Erſchienenen mit ſelbſtverfaßten Sachen vortrefflich unterhielt. Als Coupletſänger betrat alsdann Herr Kraft das Podium, der ſich in anbetracht ſenes guten Stimmatexials zu mehreren Einlagen verſtehen mußte. Inzwiſchen waren die Mitglieder des benachbarten Ludwigshafener Karnevalvereins„Rheinſchanze“ und eine Abordnung der„Ulker“ erſchienen. Nach dem üblichen Willkommengruß durch Präſident Bieber brachte Feueriomitglied Hotter verſchiedene witzige Sachen aus ſeinem ehemaligen Soldatenleben zu Gehör. Nachdem ein von Vizepräſident Schuler in Mannheimer Mundart verfaßtes Lied verklungen war, erzählte Frau Amann intereſſante Dinge aus ihrer Tätigkeit als„Vereinsdienersfrau“. Eine recht hübſche Ab⸗ wechslung“ bot das Quartett des Geſangvereins„Flora“. Die beiden Lieder:„Wie lieb ich dich, du ſchönes Badnerland“ und„Ein wan⸗ dernder Geſelle“ riefen einen wahren Beifallsſturm hervor. Sehr tiert ab. Dann kehren im Schlußteil, der ein Rondothema dreimal mit einer Fuge wechſeln läßt, Themen der erſten Sätze wieder und zuletzt klingt der Choral des zweiten Satzes auf, nicht als Ver⸗ kündigung, ſondern als die eingelöſte Verheißung. Das etwa der Gedankengang der Stefanſchen Hinführung zu dem altigen Werk, das Kleiber mit ſeiner wundervollen Kunſtlerſchar dann für Mannheim zum erſten Male zu tönendem Leben erweckte. hs. 4 Aranfführung im Deulſchen Theater in Hannover. Das Stſick „Die Talſperre“, das der Verfaſſer ein heiter⸗ernſtes Spiel nennt, iſt bald Luſtſpiel, bald Schauſpiel; immerhin, aus ehrlicher Ablehnung gewiſſer zipiliſatoriſcher Errungenſchaften erwachſen, bringt es wenigſtens einen hübſchen erſten Akt mit ein paar amü⸗ ſanten dramatiſchen Figuren. Es handelt ſich um ein Rieſenprojekt, das,⸗ dem eiſenreichen, aber ackerarmen Lande die Möglichkeit grö⸗ ßerer und billigerer Produktion durch erhöhte Ausfuhr landwirt⸗ ſchaftlicher Maſchinen geben ſoll. Zur Verwirklichung dieſes Pro⸗ jektes, einer Talſperre, bedarf es der Expropriierung alteingeſeſſener Bauern. Der Fürſt, zwiſchen zwei Entſcheidungen ſchwankend, nimmt, o je, o je, okkulte Kräfte zu Hilfe. Sein Neffe hypnotiſiert ihn, und die Weisheit ſeines Großvaters ſpricht nun aus ihm in der entſcheidenden Sitzung gegen das Projekt. Zum Schluß finden ſich Liebe und Staatsräſon in einem jungen Paare zuſammen: Der hypnotiſierende Neffe(Sohn eines Agrarlandes) heiratet die Prin⸗ zeſſin des Neandertalſperrenlandes. Gruppe, über die Papa und Mama ihren Segen breiten. Das Publikum nahm das Spiel mit ſtarkem Beifall auf. Wie weit er dem Konto der fleißigen Schau⸗ ſpieler zukommt, iſt nicht ganz klar. Der Verfaſſer, der ſich Nean⸗ der nennt, begann ſich nach dem zweiten Akt zu verbeugen. k. Goelhes Jauſt“ in der Comédie Francaiſe. Der Leiter des erſten franzöſiſchen Nationalthegters bereitet eine Reihe von Auffüh⸗ rungen der bedeutendſten Werke der dramatiſchen Weltliteratur vor. An erſter Stelle befindet ſich Goethes„Fauſt“. Die Bearbeitung des erſten Teiles iſt einem Akademiker anvertraut worden, deſſen Name vorläufig nicht bekannt gemacht wird. Kleine Chronik. Auartetts iſt in Berlin im Alter von 80 Jahren Profeſfor Emanuel Wirth geſtorbm.— Eie Neichsanſtalt für mediziniſche Arbeitsferſchung wird im neuen Stet des Neichsarbeits⸗ Miniſteriüms vorgeſehen, und zwar ſoll die Kalſer⸗Wilhelm⸗Akademie für ſozialärztliches Bildungseſen eniprechend urmgeſtaltet werden. — Der o6. Rrofeſſor für Naturzeichnen und Rsdieren an der Ala⸗ demie der bildenden Künſte in München Peter v. Halm iſt in den Ruheſtand getreten; zu ſeinem Nachfolger wurde der Maler und Radierer Profeſſor Adolf Schinnerer, zurzeit Leiter der grapht⸗ ſchen Werkſtätten an der Münchner Kunſtgewerbeſchule, berufen. * Als letztes der Miiglieder des Joachim⸗ Kunſt und Wiſſenſchaſt Die hiſtoriſchen Sammlungen der Pariſer Polizelprã Eine wahre Fundgrube geſchichtlich wertvoller Dokumente iſt ſeit we⸗ nigen Tagen der Oeffentlichkeit zur Verfügung geſtellt worden: nach jahrelangem Zögern, ſchwierigen Verhandlungen mit dem Juſtizmint⸗ ſterium erreichte es die Poltzeipräfektur, daß in der Conciergerie ein ſtändiges Muſeum der koſtbaren Sammlungen der Pariſer Straf⸗ polizei eingerichtet werde. Der Hiſtoriker Thomas de Colligny hat die Sichtung und Neuordnung der teilweiſe verwahrloſten Dokumen⸗ tenmaſſen beſorgt. In einem, zehn große Räume der Präfektur um⸗ faſſenden Stockwerke, ſehen wir jetzt die chronologiſch, vom Jahre 1564 bis auf unſere Tage, geordneten Eintragunaen, Handſchriften, Bilder, die ſich nicht allein auf berühmt gewordene Menſchen beziehen, ſon⸗ dern auch auf Perſonen, deren Rolle in Kriminalaffären und politi⸗ ſchen Attentaten noch nicht geklärt werden konnte. Nach dieſer Rich⸗ tung hin wird das Muſeum ſehr befruchtend auf die Geſchichtslitera⸗ tur wirken. Von beſonderem Intereſſe ſind die Eintragungsakten vom Jahre 1564 bis 1651. Es finden ſich darin zahlreiche Namen, die einen beſſeren Einblick in die Hofgeſchichteder Bourbonen gewähren. Nicht minder wertvoll iſt die genaue Liſte der während der großen Revolution Guillotinierten. Aus ſämtlichen Gefängniſſen wurden die Namen der zum Tode verurteilten Opfer der Revolution geſammelt, ſodaß man jetzt tatſächlich die vollſtändige Liſte der im Zeitraum von 1792 bis 1798 hingerichteten Perſonen beſitzt. Als Kurioſa ſeien erwähnt: die gegen die ſpätere Kaiſerin Joſephine(Gat⸗ tin des Generals Beaubarnais), gegen Madame Roland, Camille Desmoulins, Danton ausgefertigten Haftbefehle. Zeichnungen vieler Gefangenen des Baſtille⸗Gefängniſſes befinden ſich in einem beſonde⸗ ren Saale, wo man auch handſchriftliche Erinnerungen an den Gra⸗ fen Caglioſtro, Mirabeau, Robespierre, Bonaparte ſehen kann. Enkdeckung werkvoller Fresken in München. Im ehemaligen Münchener Polizeigebäude, das in früheren Jahrhunderten im Be⸗ ſitze des Ordens der engliſchen Fräulein war, iſt bei Umbauarbeiten die durch einen Zwiſchenbogen verborgene Decke der einſtigen Haus⸗ kapelle freigelegt worden, beſtehend aus Kuppel⸗ und Tonnen⸗ gewölbe. Sämtliche Flächen ſind mit kunſtgeſchichtlichen und künſt⸗ keriſch bebeutungsvellen Fresten aus dem Münchener Früh⸗ baroé, alſo der Zeit vor den Brüden Aſems, ausgemalf. Die Kompoſition ſtellt die Krönung Rarias dar. Die Erhaltung des Kunſtwerkes als Decke eines zu ſchaffenden Sitzungsſaales überſteigt die Finanzkräfte der Stadt. Es wird deshalb nach Mägenen geſucht, um die zunn notwendige Summe von über einer halben Million Mark aufzubringen. 75 8 55 5 * 5 1 vuhe aufgefunden. ſchaft aufnetzmen ließ. Verſchiedene Anzeichen laſſen die 4 Sene. Nr. 13 Maunheimer General-Anzeiger(Mintag ⸗ Ausgade) lebhaftem Intereſſe begegnete ein von Vizeprüſtden! Schuler ge⸗ haltener Büttenvortrag, in dem er, falls ihm eine Wahl in den Stadt⸗ rat beſchieden ſein ſollte, in vielen mißlichen Fragen Abhilfe zu ſchaffen verſprach, insbeſondere würde er Steuern und ſonſtige un⸗ erquickliche Dinge des Wirtſchaftslebens als null und nichtig erklären, mit welchen Verſprechungen Rednet naturgemäß das„Haus“ auf ſeiner Seite hatte. Sehr belacht wurde der von Zolke⸗Karl gehaltene Vortrag über die Erlebniſſe eines Schuſterfungen und der⸗ ſenige des Herrn Dottel⸗Schäfer über die geheimnisvolle Be⸗ tätigung eines„Mannemer Wirts“ t. der Unterſtadt. Das Aulftreten des Herrn Kurl Brenner(Wolfram von Eſchenbach) hatte wieder einen beſonderen Reiz. Die Herren Albiz und Konſtanz von den„Ulkern“ öffneten nunmehr eine Doſis etwas derben Humors, der aber mit Rückſicht auf die bereits vorgeſchrittene Zeit gut unter⸗ zubringen war. Nachdem Präſident Bieber die Beſucher noch auf die am 18. Januar abends am„Habereck“ ſtattfindende Herrenſitzung hinwies und dabei vor allem die im Roſengaren auf Sonntag, 4. Februar, feſtgeſetzte Jubiläumsſitzung erwähnte und hierzu einlud — letzterer wird durch die Mitwirkung von Künſtlern des National⸗ theuters ein beſonders glänzendes Gepräge verliehen—, trennte man ſich pünktlich 11 Uhr 11. Rommunale Chronik Kleine Miiteilungen In Frankfurt genehmigten die Stadtverordneten außer 14,5 Millionen Mark für Arbeiten am Stadion die vom Magiſtrat be⸗ Beſteuerung der Kraftdroſchken mit 10 Proz. ihres mſatzes, die Feſtſetzung der Pferdeſteuer auf 50 000 Mark und die Erhöhung der Hundeſteuer auf 5000 Mark. Ab 1. April 1923. ſoll eine Staffelung des Schulgeldes nach dem Einkommen eintreten.— Die Stadtverordneten von Biebrich genehmigten eine Luzus⸗ wohnſteuer, wonach die über einen beſtimmten Prozentſatz der Bewohner hinausgehenden benutzten Wohnräume mit ſtark geſtaffel⸗ ter Steuer von 500 bis 10 000 Mark je Zimmer belegt werden.— von Duisburg hat in Die eee ee eee—— 915 r Verwaltung zugeſtimmt, die heimer Sitzung dem Antrag Straßenbahn, die Eigentum der Allgemeinen Lokal⸗ und Straßenbahngeſellſchaft in Berlin iſt, zum 1. Januar 1924 gegen Zahlung des zwanzigfachen Betrages des Durchſchnitts⸗Nettoertrages der der Uebernahme vorhergehenden 5 Jahre zu übernehmen. Ange⸗ ſtrebt wird ein gemiſcht⸗wirtſchaftlicher Betrieb, in den auch die übri⸗ gen Straßenbahnen des Stadtgebietes einbezogen werden ſollen. In Hannover beginnen die Preiſe der Einzelfahrten der Straßenbahn mit 80 M. und ſteigern ſich mit der Entfernung bis zum Betrage von 200 M. Von 10 Uhr abends ab wird zudem ein Aufſchlag von 20 M. erhoben. 100 M. Die Preiſe für Wochenſtreckenkarten betragen bis zu einer Streckenlänge von 4 Kilometern einſchljeßlich 800 M. und ſteigern ſich für je zwei angefangene Kilometer Mehrlänge bei den nahen Entfernungen um 150 M. und bei den mittleren und weiteren Ent⸗ ſernungen um 100 M. Aus dem Lande 8. Heidelberg, 8. Jan. Am Sonntag nachmittag erlitt die Straßenbahn eine kleine Betriebsſtörung. Bei der Kurve am Mönchshofplatz ſprang ein Motorwagen infolge Gleisbruchs aus den Schienen. Der Betrieb wurde durch Umſteigen aufrechterhalten.— Starke Quetſchungen erlitt eine 77jährige Frau im Stabtteil Neuenheim, die von einem 13jährigen Jungen angerannt und zu Boden geworfen wurde. (ANußloch b. Heidelberg, 8. Jan. Auf dem alten Friedhof wurde von zwei jungen Burſchen, die zum Teiſ ſchon erheblich vorbeſtraft ſind, eine große Anzahl eiſerner Grabkreuze geſtohten, zu⸗ eſchlagen und an Alteiſenhändler verkauft. Die beiden Bur⸗ ſind verhaftet worden. Sie haben noch einige andere Dieb⸗ ktähle auf dem Gewiſſen. Aäarlsruhe, 7. Jan. Eine ſeſten vorkommende Art von Akten⸗ fülſchungen, von Mimiſteriglerlaſſen und Perſonalpapieren wurde, wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, von der Reichsbahndirektion Kartsruhe aufgedeckt. Vei der Eiſenbahnbetriebsdirektion Villin⸗ gen traf Mitte Dehember ein umfangreicher Erlaß des Reichsver⸗ kehrsminiſteriums ein, der ſich mit Dienſtverhälmiſſen des Bahnhoßs St. Georgen im Schwarzwald beſchäftigte und damit ſchloß, daß die Station St. Georgen verſuchsweiſe aus einem Stationsamt zweiter Klaſſe in ein ſolches dritter Klaſſe verwandelt und unter gleichgeitiger Verringerung des Perſonalbeſtandes die Verwaltung der Station vorlärefig dem Eiſenbahnſekretär Aſal dort übertragen werde. Die Betriebsinſpektion Villingen gab den Erlaß zunächſt an die Reichs⸗ bahndirektion Karlsruhe weiter, die berechtigte Zweifel an der Echt⸗ heit dieſes Erlaſſes hegte. In der weiteren Verfolgung der Ange⸗ legenheit wurden die bei der Reichsbahndirektion befindlichen Perſo⸗ nalpapiere des Aſal einer näheren Prüfung und hierbei eine ganze Reihe 9 99 fiſtücke entdeckt. Afol, der verhaftet wurde, hat ſchon beim erſten hör die Fälſchungen eingeſtanden. *finielingen d. Kartsruhe, 5. Jan. Aus der Alb wurde geſtern die Leiche des P anten Guſtow Hermann aus Karls⸗ und Geldtaſche befanden ſich in einiger Ent⸗ 5 N von der Auffindungsſteſle der Leiche. Man vermutet Selbſt⸗ mord. Freiburg, B. Jan. Der Badiſche Winzerverband hiett ſeme Landesausſchußſitzung in Freiburg i. Br. unter dem Vorſißz des Frei⸗ herrn von Gleichenſtein⸗Oberrotwell a. K. ab. Nach Erledigung inne⸗ rer Angelegenheiten wurde die Frage der Errichtung von Winzer⸗ genoſſenſchaften, die Beſchaffung von Krediten für bedürftige Winzer im Herbſte, die Frage der Preisbildung der Weinmoſte im Herbſte, das Tätigkeitsprogramm des Winzerverbandes für das Jahr 1923, die Frage einer intenſwen Reklame für die badiſchen Weine, die in Aus⸗ ſicht genommene Erhöhung der Weinſteuer, badiſche Kleinbrenner⸗ fragen ſowie Fragen der künftigen Zollpolitik behandelt. Zum Schluß wurde zur bevorſtehenden Aenderung der Ausführungsbeſtimmungen zum Reblausgeſetz von 1904 Stellung genommen. Es wurden mehrere Entſchließungen angenommen bezw. Eingaben an die zuſtändigen Behörden beſchloſſen. Baſel, 5. Jan. Im Zuſammenhang mit dem Brand des in Dornach wird nach einem gewiſſen Ott geſucht, der im Sommer vorigen Jahres in die antropoſophiſche Geſell⸗ rmutung auftquchen, daß Ott, der ſich in Geldſchwierigkeiten befoand, und dem ſein Arbeitgeber ein verlangtes Darbehen abgelehnt hatte, mit der Brandſtiftung in Zufammenhang ſſeht. Gerichtszeitung der Raubmord don Gadernheim. Sw. Darmſiadt, 8. Jan. Unter ſtarkem Andrang des Publikums begann heute vormittag vor dem Schwurgericht die Verhandlung die Gebrüder Roßmann von Gadernheim wegen vorſäßgz⸗ 1 Raubmord. Am 2. Juli 1922 fand man in einem Kornfelde den Kaſſenboten der Firma Kreuzer u. Böhringer⸗Lindenfels, den. 18jährigen Heinrich Gerſten⸗ 01 er erſchlagen und beraubt vor, nachdem durch die Firma——— über ſeinen Verbleib mit den Lohngeldern angeſtellt waren. Ein aus Jugenheim telephoniſch den Polizeihund nahm die Spur an der mit einer cke geöffneten Geldkaſſette auf was auch hald zur Verhaftung des 17jährigen Jakob Roßmann und des 109jährigen Johann Roßmann führte. Bei der Vernehmung hat der 17jährige Jakob Rößmann e Tat voll eingeſtanden. Ein Motorradfahrer aus Darmſtadt Otto Goldhorn habe dabei geholfen und ſein 19jähriger Bruder habe nur Schmiere geſtanden. Während der Unterſuchungshaft verſuchte nun der jüngere ſein Geſtändnis rückgängig zu machen, er bezichtigte einen Bruder der Tat. Von den geraubten Geldern ſind 29 000 ark ſofort gefunden worden, während die geſamte Beute unter die Täter verteilt war. Der ältere Roßmann leugnet feſt. 5 Prozeß Bernokalf Nachdem zeßt nach mehrwöchentlichen Verhandlungen der Klante⸗ Prozeß in Berlin beendet wurde, nahm der 1 7900 gegen die des e Diebſtahls beſchuldigten Bernotat, Ka⸗ minf Der Umſteigeſahrſchein koſtet fahren, ſowie im Achter⸗Kunf Kohl, 13 ganter Herr, 38 Jahre alt und bereits dreimal wegen Diebſtahls und ſchwerer Urkundenfälſchung vorbeſtraft. Kaminfky, ein großer, ſchlanker, hübſcher Menſch, iſt 28 Jahre alt und noch nicht vorbe⸗ ſtraft. Für ihn wird vorausſichtlich der Schutz des§ 51 in Anſpruch genommen werden. Emil Böhm iſt Buchhandlungsgehilfe und trägt eine goldeng Brille. Er iſt unbedeutend und ſitzt teilnahmslos in ſeiner Ecke. Nach Verleſung der den Angeklagten zur Laſt gelegten Straftaten ſoll Bernotat über ſein Leben berichten. Er ſtammt aus Oſtpreußen, hat als Kaufmann bei verſchiedenen Firmen in Ham⸗ burg, Berlin, Marſeille und Nizza gelernt, drei Jahre bei den Ulanen gedient, hat dann 1914, wie er ſagt, einige Sachen übernommen, das Gericht nahm aber ſchweren Diebſtahl an und verurteilte ihn zu 18 Monaten Gefängnis. Die Akten von ſeinem Prozeß ſind merk⸗ würdigerweiſe verſchwunden. Bernotat wird darüber befragt, weiß aber nichts. Er iſt dann wöährend des Krieges fünf Monate auf Urlaub geweſen hat bei einem fingierten Einbruchsdiebſtahl Schmiere geſtanden, iſt dabei verhaftet und beſtraft worden. Dann heiratete er, bekam 450 000 Mark Mitgift, betätigte ſich als Wanderdekorateur, eröffnete eine Penſion, übernahm eine Ziegelei und war gleichzeitig Leiter eines Pferdeexportgeſchäfts. Vorſitzender:„Sie ſind ſa ein recht vielſeitig begabter Menſch.“ Bernotat:„Das mag wohl ſein.“ Sodann erzählt Kaminfky aus ſeinem Leben. Er hat das Real⸗ gymnaſium mit 14 Jahren verlaſſen, hat als Kaufmann gelernt und war ſpäter Reiſender für eine Keksfabrik. Seine Verteidiger haben bereits zwei Sachberſtändige, darunter den Profeſſor Dr. Hofmann, zugezogen, um ihn auf ſeinen Geiſteszuſtand unterſuchen und be⸗ obachten zu laſſen. Sportliche Kundſcha Ciuftfahet sr. Segelflugwoche in St. Andreasberg. Die Veranſtalter, Ski⸗ klub St. Andreasberg und Deutſcher Rodel⸗Bund teilen mit, daß außer dem„Vampyr der Hannoverſchen Waggonfabrik Flieger und Apparate aus Köln, Neandertal, Hamborn, Braunſchweig, Verlin, Gersfeld, Baden⸗Baden, Nürnberg und Stuttgart zu der Winter⸗ ſegelflug⸗Woche vom 28. Januar bis 6. Februar in St. Andreasberg erwartet werden. Die Veranſtal gelten als Vorführungen, die dem deutſchen Segelflug in ſportlichem, praktiſchem und wiſſen⸗ ſchaftlichern Intereſſe dienen ſollen. Als Preiſe werden nur Ehren⸗ preiſe gegeben. Berufungen gegen die Preisverteilung ſind beim Deutſchen Luftfahhr⸗Verband anzubringen. Für die einzelnen Tage werden bei Veginn der Woche beſondere Beſtimmungen heraus⸗ gegeben. Dem Publikum iſt Gelegenheit geboten in Hängegleitern ſelbſt zu fliegen. Raòſport Radſporffeſt in Jrankfurt a. M. Anläßlich des Samstag, 6. Januar im Zoologiſchen Garten in Frankfurt a. M. durch den Frankfurter Bizykleklub von 1881 veranſtalteten Saalradſwortfeſtes wurden auch die Kreismeiſterſchaften im Einer⸗ und Zweier⸗ t⸗ traigen ausgetragen. Im Einer⸗Kunſt⸗ fahren ſiegte Weller⸗Mundenheim(Gau 5) gegen Reichert⸗ Nürnberg, Bechtel⸗Mundenheim und Göbel⸗Wetzlar. Die erreichten Punktzahlen 56.82, 56.41, 51.17 und 47.74 ſprechen für die Güte der Darbietungen. Im Zweier⸗Kunſtfahren ſiegde Welle r⸗Bech⸗ lel⸗Mundenheim mit 38.88 Punkten gegen Reichert⸗Frank⸗ Nitruberg mit 57.15 Punkten. Gebr. Schreibweiß⸗Soſſenheim er⸗ zielten 49.90 und Willi und Walter Söbel⸗Wetzlar 49.55 Punkte. Eine hervorragende Leiſtung bot die Kreismeiſterſchaft im Achter⸗ Kunſtreigen, welche der drikte Sieger in der Deutſchen Meiſterſchaft Radfahrerverein Merkur⸗Schwenningen leider ohne Konkurrenz ein⸗ heimſte. M. BVBan Neck—Sawall überlegene Sleger.(Die Reſultate im 2 Std.⸗Mannſchaftsfahren in Berlin.) 1. v. Neck—Sawall. 2., 79,530 Kilometer; 2. Nizetto—Carli, 18 Punkte; 3. Hahn—Oskar Tietz, 15 Punkte; 4 Lewanow—Häusler, 18 Punkte: 5. Bauer nte.— Mannſchaftsverfolgungsrennen für Amatoupe. W. Packebuſch—Lemke-Lehmann holen nach:34,3 in der 30. Runde Blank—Hil atſchild. — Malfahren, 10 Runden. 1. Hoffmann in 2211: 2. Kops eine halbe Länge; 3. Hiepel eine viertel Länge; 4 Krüger eine Länge; 3. F. Kaletta weit zurück. Neues aus aller Welt —„Trockenlegung des Nheinlandes?“ Der Düſſedorfer Negze⸗ rungspräſident, der Sozialdemokrat Grützner, kündigt für das Jahr 1923 einen planmüßigen Kampf gegen den Alkoholismus an, den er als Hauptaufgabe des Wiederaufbaus im Jahre 1923 nennt. Als Mittel zur Bekämpfung wird der Regierungspräſident die wenigen Geſetze, die dafür dienen, ſcharf durch die Pollzei han laſſen. — Ein Heereslieferungs⸗Skandal in Amerika. hat eime neue Senſation. Der Hilfsſekretär des Kriegsamt unter Präſident Wilfon, Benedict Crowell, und ſechs andere Beamte des Komitees für Kriegsnotbauten vom Nationalverteidigungsrat des Kriegsdepar⸗ tements ſollen vor ein vom Kongreß beſonders ernanntes Spezlal⸗ gericht geſtellt werden, weil ſie bei der Vergebung von Heereslagern und Befeſtigungsarbeiten große begangen haben ſollen. Angeklagt ſind u. a. der frühere Vorſitzende des Komitees, Hemens Lundoff, William Starrett, Major a. D. James Mears. Die Veruntreuumgen, die ſich auf etwa 500 Kontrakte im Geſamt⸗ betrage von 16 Millionen Pfund Sterling engliſcher Währung be⸗ ziehen, ſollen ſich auf 2 Millionen 200 000 Pfund Sterling belaufen. Es wird den Angeklagten vorgeworfen, beſonders begünſtigten Kon⸗ zernen Kontrakte zugeteilt zu haben, obwohl ſie kein Angebot gemacht hatten, und anderen Fabrikanten Kontrakte verweigert zu haben, ob⸗ wohl ſie weit geringere Angebote gemacht hatten, als die begünſtig⸗ den Konzerne ſpäter ihre Preiſe feſtſetzten. Crowell ſoll einen großen Teil der Aufträge insbeſondere der Cleveland Bau⸗Com⸗ pany zugeſchlagen haben, da deſſen Grundkapital ſein Eigentum war. —„Stille Nacht“ verbolen. In Blankenburg i. H. wurde die Weihnachtsfeier des ſtädtiſchen Kindergartens vom braunſchwei⸗ giſchen Landesſchulamt verboten, weil dabei„Stille Nacht“ und andere Weihnachtslieder geſungen würden und ſich die Kinder damit auf das religiößſe Gebiet begeben. Womit wieder einmal be⸗ wieſen iſt, daß der Kulturkampf der mitteldeutſchen Regierungen ein Kampf gegen das deutſche Gemüt iſt, deſſen ſtärkſte Kraft, der Zug zum Innerlichen und Unendlichen, mit den Machtmitteln des Staate⸗ gebrochen werden ſoll. Das Verbot hatte übrigens zur Folge, daß 30 Kinder ſofort aus dem Kindergarten abgemeldet wurden, während die Elterm der anderem, allen Bevölkerungsſchichten angehörend, von ſich aus eine Weihnachtsfeier veranſtalteten. — Chriſtentum und Trikolore. In der ſchwediſchen Zeitung „Allehanda“ wird ein neues Gemälde geſchildert, das in der Ka⸗ belle der Pariſer Sorbonne als Gegenſtück des berühmten, den Staatsmann Richekien verherrlichenden Barockbildes angebracht wor⸗ den iſt. Das Richelieubild allegoriſiert im Monumentalſtil des Barocks die Erfolge Frankreichs im 18. Jahrhundert; das neue Gegenſtück feiert den Ausgang des Weltkrieges in einer Weiſe, die nicht nur jeden Deutſchen, ſondern jeden Chriſten anekeln muß. Das Gemälde zeigt auf der einen Seite zu Boden geworfene deutſche Feldgraue, auf der anderen Seite wird— Chriſtus von der .l. Madeleine mit der Trikolore umgürtet.(Nur die Trikolore iſt die Blöße zu bedecken, die ſich der franzöſiſche „Künſtler“ mit dieſem bodenlos geſchmackloſen Kitſch gegeben hat.) Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rhein⸗Pegel 4 15• 6. 7. 8. 9. Vecar- Peaeſſ 1+. 5. 5 8.9 89 Schuuerinſel).75 +0 h.80 7 Kacrn.124.72 40f4 35½.42.05 Kehl..133.054.82.732.74 Heilbronn 212 004.25.60 f. ſo Maxau,.20509.97%4 824.64.60 Maunbeim.0.0 447 4 4.02 Kaub. 42.24.543.28 Kün 364ß.ſ%.0 367 Sud 25,— Früde Mannheimer Wetterbericht v. 9. Jan. morgens 7 Uhr Barometer 758,.3 mm. Thermometer.80 C. Aaedec Temperatur nachts: 5,0 C. Höchſte Temperatur geſtern: 5,50 C. Nlederſchlag: 12,2 Liter y und Böhm ſeinen Anfang. Bernotat iſt ein kleiner, ele⸗ auf den qm. 8 2. Regen. Mledlaus. Kohle 13475—— Hande und indust rie Börsenberichte Mannneimer ulektenbörse Mannheim, 8. Jan. Die Börse nahm einen anrege den Verlauf. Es kamen Abschlüsse zustande in Pfö Hypothekenbank- Aktien zu 1295%, Rhein. Creditbank 2100%, Rhein. Hypothekenbank zu 1000% und in Südd. Dis conto zu 2750% Lebhaft begehrt blieben hemisch Industrie-Aktien. Anilin stellten sich 9500 bez. u. G Rhenania 9350 bez, u.., Goldberg 30 000 G. und Westeregel 17000 G. In Benz war Geschäft zu 7500%, in Fahr zu 9000% in Waggonfabrik Fuchs zu 4500%, Karlsruher Maschinenba zu 5500%, Braun Konservenfabrik zu 5500%, Mannheim Gummi zu 5000%, Maschinenfabrik Badenia zu 4000%(x 4t. Neckarsulmer zu 5000%, Rhein-Elektra zu 5600%, Unio werke zu 7500%, Freiburger Ziegel zu 42009%, Wayß u. Fre tag zu 9900%(rat.), Zellstofffabrik Waldhof zu 12 000% u in Zuckerfabrik Waghäusel zu 7500%. Von Versicherung aktien standen Frankona zu 2500 im Verkehr. Berliner Festverzinsſiche Werte. a Reiehs- und Staatspapiere. 5. 8. 8. 8. 30% D. Sohatza.Ser. N—.——.—% Freud. Konsole 159.— 188.— 8% de. ger 10978 100.78%½. 40. 143.— 88 4½% d0. Sor. IV. 98.78 38.60% fg0. 305.— 332˙2 4½% do. Ser..-IX 78.20 758.254% Sadische Anlelbde—.— 135. 4½% do, 1924er 93.265 93.50%% Bayen Anteibe 10.——4 50/ Otsch. Relohsan. 36.75 51.— 3% fless. Anleige—.— 130.7 27— 280— 4 05 22 nh—.— 233.7 5 0. 38.—— 4% Runch. Stadtan.— 1 3% 00. 1630.——.— 4% Frankft. Hypoth.- f dank-Pfandbrlefe—.——.7 h Auslündische Nentenwerte. 88• 8. 8. 8˙ 4½% beste./ U. St.-Rt. v. 1913 3478. Sohatzanwole. 18500—-—%½ do. do. v 1814— 4750. 4% de. Goldrente—.——.— 14% do. Goldrente 13250.— 14300 4% dg. oonv.Rente 2500.— 2900.— 4% do. Kronenrente 3140.— 2150. ½% Oest. Schatza. 4% Men. Invest.-Anl. 26090. 300 Silderrente 3200.— 3600.— 3% Oester.-Ungar %% de Faplerrente—— 400.— Staatsbank, alta—.——.4 4% Türk. Admin.-Anl. 13500.- 14900. 3% do. IX Serie—.——.* Gesnbaßn! 11200.- 13200 75—5 Aaerlertd 60.—— senbahn—— o. Aoldpri 20.— 40. Ragdad- A pe süddskgeg a 2600.— 2600. Elzendahn 9100.— 9175.— 2,60% do., nouo brlor—.——.— 25 eee aeds— N 9——— 70 % de. Zollobl.7 18.——% Anat., Ser l, 27—22 d0. 400-Fos.-L0%/700.- 50%5[%% d0., Serle 18300. 18208. 7% be, Serie 13100.— 18200 Beruner Diyldengden-Werte. Transpert-Aktien. 5 8. 8. N 8. 8. Sohantunga. 3500——=Aored toyng 3999 6 Alig.Lok U. Str. 8080 b rer. Naef. 14500 ſecdd Ler. Stweseht-J5800 f6 Zudd. Elsenké.——-Ank. Faktf. 9458 1040 WK..elek. Mert 5000 5 4 De, Staatsels. 112800 .-Suda.Dson 12800 24809 Bahtim. a. Oig 48 000 86 500 05500 Nans.'schfff 7925 8100 Bank-Aktien. Nentren. Bam 8009 8400 Diek. Dommaa. 4800 4800 Dresdn. Bank 3450 3830 Leing. Mrptbd. 800 1300 Industrie-Aktlen. Borg lek. 82l. Aan dacot. 92808 5350 8700Serliner Efektr.——— -G. Anll. Trept. 7780 7500Serl. MaschDau 12 000 1a 350 Alexander work 305 Zing Nürnderg 45090 49 Allg.Elektr.Ges, 60 0 64/5 Soch. Gusstahl 28000 28 AIs. Portid. Zem. ſũ——debr.BöHlerOd. 15000 15 000 Ammoe gles.& 00. 7900 Braunk. u. Brik. 11100 12000 Anglodentinent. 27000 29 500 gremer Vulkan 28 250 26 250 dechbaffb. Zellst. 10500 12 509 Srown, Boveri—-—— Sarmersankv. 2489 2890 Berl. Hd. des, 18000 19 750 om. u. Prludk. 2450 289 dermet. Bank 3450 3800 Aitteid. xrout 2000 21 NMatlonald. f. BD.—— Dest. Kroditak, 2320 2 Refobebank. 2625 Aepuuml. Fabeik 17 650 22 00⁰ Adfer& eN 14 000 16 00⁰0 Adterwerkeo. Chem. Reyden. 6950 7 Ohem. Weller OChem. Alvort Oalmier Retor. 5250 53 Lessauer das. 5100 55 Jeutsoh-Lunbg. 26800 25 O. Elsenb.-Slgn. 6200 6 Deutsohe Erdöl 38 000 42 D. Gullstahlkug. 5975 7 Deutschekallw. I7 650 21 Agb.-Nb.Masoh. 11 000 13000 BuderusElsenw 12990 12800D. Stelnzeug. 5700 6 Badisohe Anliin 9000 9200 OhemGrieshelm 8150 7610[O. Waffend. NMun. +— Deutsobe Wolie 7200 2700Fanlb. Llet à O— gerresh. dlas. 27600 26 Deutsok.Elsenh. 7460 7495 Felamünie faft 7088 7955 doſdschmidt, Tu.—— 11 7000 7600 Feiten 4 dulll. Jd 2 Greppin. Werke 46000 Ousseld.Eend————Friedriohshütte 8200 6500 Aritznermasoh, 12 100— Dynamft Trust 988 2845 ff. Frister..— drùn&BIHinger—— 120 Sokard masch. 38750—— Gaggenan Vorz. 6900 7500 flann. H. Egest.—— 460 Elderfeld. Farh. 8486 7940 dasmotor.Deutg———— Hang. Waggonfb—— 1300 Elektr.l- aKraft 5490 38.0delsenk. Bergw. 25 000 28 U00⁰ Harbgwlendum. 6400 82 Elsbaob& 00.,——goelsenk. dudst.————Harkort Brgw. 4 000 145 Ek. f. o. Unt.(.)———Gdenschew& C.— 11500larpen. Bergb. 57 000 750 Sschwell Bergw 20000—— GeorgsHarlenn.——— Hertm. Masebn. Faber Blelstift———— Idermania 38100 8000 IHasper EIslu. S8—- Hecwigahltte. 10500—— ſacedsettera. 00 7809 ndr.AAufferm.—— Hirsoh Kupfer 13400 7588 8— 15 5⁰⁰ Höobst. Farbw. HoesobEIs. u,“. 2382 2588 Hohonloh. Werk. 10 200 10 300 Pull. Holzmann 4710 5010 Humboldtgasoh 7800 7600 Hw. C. W. Kayser—:— luee Bergbau.. 17050—— Hanxlmillansau. 10800—— H. Mdel& C0. 66090— Kahla Porzellan J2 309 14 00 Kallw. Aschersl 13500 14 400 Karler. Masch. 59 0 6000 Kattow. Bergb. 16500 19 400 Köin Rottwelſer.000 11 400 Gehr. Köcting. 4900 Kolim.& lourdaß 0—— Kostholmzellul.———— ——. 7e 4200 5000 ahmoyer& O0. 60 0 Lanrahune 79808 62085 Phönixgergbau 21 650 21 900 Laopolgshall. Ulnd. EISmasch. 9400 889 Larl Lindström 9000 10 Ungelsohuhfür 3550— Unke-Hofmann 7900 880 Tud.oavena9e. 17 00 1 Lothring. Mütte 21 700 275 Lothr.F. ODement—— 650 Lüdensoheld. 6000 700 Magirus.- G. Mannesmanar. 1 guigerewerke. 9180 100 Neoh. Web. Lind.—Ielsholzpapler lsachsenserk. 10 Fr. Meguln& 00. 7088 100⁰˙⁰ An. Braünkönfe 9208 9558 S. Gaßst. Jöte, 4088 288 Herkur Wollw. 8 9500 fhein. Elektr.. 5475——[Sarott!i 4310 Mix& denest Neokars, Fahrz. 5100-— Rh. Metall. Vorz. 4 5 Rhbeln. Möbelst. 1 Rhenanla. 9200— Rheln. Stahlw. 21 250 20 100 Rlobeok Montan 34800 38 500 Rombaoh. Hütt. 9900 8910 fosktz. Braunk. J3200 J5 200 Rositz. Zucker V. dlanzstoffe 25 100 30000 V. St. Zyp. KWMWId 7000 7100 400Vogel felg. Or. 7200 7506 Vohtid. Masch. 28 5800 Wand. Werke, NeserAkt.-Gs, 7600 7200 17950 Westdsoh. Iute Woester. Alkall 7 0 WMieslooh Ton. 5990—— Hugo Sohnelder 4700 750 SohubertkSalz. 15 600 74 Sohuokerta00 13600 13 Slemons Halske 25000 22 Sinner-AG. 250 Stettiner Vulkan 25500 30 Stoehr Kammg. 58200— Stoewer 180 Zellstoff ver. 4675 530 Zellstoff Whot 12 1200 'tsch-Ostafr.—— 130 Neu-Aulnea 10800 120% Otavl Min. u. E. 38500 40 do. Genußsch.—— deutsohe Petr. 300 11 FPomona 000 13855 Heldburg.. 23000 250 Ddenn. 7200 740 NHordd.Wollkäm. 20 100 28 000 ee, 130⁵0 715 0. Elsenindustr 9475 9875 do. Kokswerke 05 210⁴⁰ OrenstelnKopp. 13 500 14 00⁰ Stolb. Zinkhütt Sudd. immohll. Teoklb. Sohiff. Teleph. Berlin Thale Elsenh. Unlon. Bl. Ahm, 7 Varzin. Papler V. Ohm. Elsenh. v. D. Mokelw. V. Frk. Rohukt. 0 90 00 Watf. Ele. n. Dr. Devisenmarkt Der Dollar übersteigt die 10 000 Mark-Grense Die französische Drohung und die Vorbereitungen 201 Besetzung des Ruhrgebiets haben die unausbleibliche Folge einer weiteren Verschlechterung des deutsche zugleich aber auch des französischen Kredits im Aus land gehabt. Aus New Vork kam gestern Nacht ein Nach börsenkurs der Reichsmark von 0,0100 10 000 füg den Dollar. Der französische Franken, dessen Parität bei 19,23 liegt, hat sich gleichfalls verschlechtert und wurde mis 6,67 aus New Vork gemeldet. Die gleiche Erscheinung zeig sick kfür den Franken in London, Wo bereits 71 französische Franken für das englische Pfund bezahlt werden müsser Daß die Verschlechterung der Reichsmark und des Frankes vom Ausland ausgeht, zeigt diese Bewegung deutlich. uns hält sich Industrie und Handel vorsichtig zurück. „Mannheimer Devisenmarkt, 9. lan. Mitteſlune de Mitteldeutschen Creditbank. hier) Mew Vork 10300 9700 Holland 4165(3840, London 48800 45100, Schweiz 1985 1837 Paris 690 670)/, Italien 312(490). „New Tork 8. Jan. Kurs der Reichsmark bei Börsen schluß 0,0100f(0,01247) cents.(Dies einem Ku 14 Be N von 9950,25(8583,69) für den Dollar.) New Vork, 8 lanuar(Wa) devisen. 6 8 8. 6 Frankreioh.92 18. Lete.92] Spanle 7 9 ban 841 818 Las.84 146 Kai“ 8 0 — eeerrn * 89 2 * . — relee rre. SSSrSrrrrr eerele ——2————— —4 — —— se Dienstag, den 9. Januar 1923 Mannheimer General-Anzeiger.(Miſtag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 13 Reynes über die wirtschaftlichen Folgen der Nuhrbesetzung I. H. London, 5. Januar. Kyenes veröffentlicht in der Westminster Gazette einen Artikel über die vermutlichen wirtschaftlichen Fol- gen des Abbruchs der Pariser Reparationskonferenz. Darin stellt er zunächst fest, daß nach seiner Annahme die unmittel- baren wirtschaftlichen Folgen des Abbruchs nicht gleich s0 aufsehenerregende sein würden, wie man wohl vermute. Die schlimmsten Situationen seien jene, die sich langsam in langeren Zeiträumen entwickeln, wie das in einem großen Teile Europas in letzter Zeit stets der Fall gewesen sel. Die endgültigen Folgen eifles Aktes, der zu gleicher Zeit den Kredit Frankreichs und Deutschlands zer- stören würde, dürften also nicht in einem Augenblick zu- tage treten. Keynes behandelt dann die möglichen Formen der französischen Sonderaktion und führt zur Frage der eeee kolgendes aus: Welche Argumente könnte man gegen dieses Verfahren einem Franzosen gegen- über anwenden, der nur an die unmittelbaren französischen Interessen denkt, und der mit einem Appell hinsichtlich der augenscheinlichen Gefahr für den zukünftigen Frieden Euro- pas nicht erreicht werden kann? Ich würde ihn zunächst und vor allem an die gefahrvolle Lage des Franken erinnern und daran, daß mehr als in jedem anderen Lande das Finanz- Systems Frankreichs von der Aufrechterhaltung seines Kre- dits abhängig ist. Bisher hat Frankreich die bösen, Resultate der Inflation vertreten können wegen des der Bevölkerung Selhstverständlich erscheinenden Glaubens an den Wert fran- zösischer Renten als eine Kapitalanlage und wegen ihrer Be- Teitschaft, zu sparen und ihrer Regierung reiche Geldmittel zu leihen. Dieses Vertrauen aber wird zusammenbrechen, Wenn der Franc von zweifelhaftem Werte wird, wozu manche Bedingungen schan vorhanden sind. Jede Aktion, die daher den internationalen Kredit Frankreichs erschüttert, muß er- Schreckende Rückwirkungen auf seine wirtschaftliche Lage haben. Frankreichs Einanzlage ist keine derartige, daß es auch nur die Meinung der Welt in den Wind zu schlagen, sich erlauben dürfte. 5 Mehr noch aber möchte ich mit allem Nachdruck unter- Streichen, daß eine Sonderaktion Frankreichs im gegenwär⸗ ligen Stadium wahrscheinlich das absolute Ende der Reparationen bedeutet. Wenn es in Uebereinstim- mung mit der besten Meinung, wie weit Deutschland wirklich zahlen kann, handelt, dann kann Frankreich noch hoffen, evtl. eine sehr Wesentliche Summe zu erhalten. Ergreift es aber ZwWangsmaſnahmen, dann wird es Wahrscheinlich durchaus nichts erhalten. An erster Stelle wird es durch die Wirkung seiner Aktion auf Deutschlands Kredit und Industrie für Deutschland unmöglich gemacht haben, Zahlungen an Frank- reich zu leisten. Zweitens wird es durch Bruchdes Ver- trages selbst Deutschland die Rechtfertigung dafür geben, zu erklären, daß, da der Vertrag durch Frankreichs eigene Handlungsweise nichtig gemacht worden, nun auch Peutsch- lands Annahme von Verbindlickkeiten hinfällig geworden sei. Vor allem aber hätte Frankreich mit der Ruhraktion seinen stärksten Pfeil abgeschossen. Wenn Frankreich das Ruhr- gebiet besetzt und die Rheinlande verwaltet, dann hat Deutschlandnichts mehr zu fürchten, dann hat Frankreich sein Aergstes geleistet: denn, sollte es versuchen, seine Okkupation immer weiter und weiter nach Deutschland hineinzutreiben, dann würde es sich selbst nun mehr und mehr verwundbar und der letzten„Revanche“ ausgesetzt machen. Hätte Deutschland sich in diesem Augenblick ge- Weigert, Zahlungen innerhalb seiner Leistungsfähigkeit zu machen dann hätten Drohungen und Sanktionen nützlich sein können. Aber dies ist gar nicht die gegenwärtige Lage. tionen ist die Sehnsucht nach einem ruhigen Leben. Für ein ruhiges Leben würde Deutschland in seiner gegenwär- tigen Stimmung bis zur Grenze seiner Leistungsfähigkeit zahlen. Macht Frankreich es aber deutlich, daß es niemals solch ein ruhiges Leben haben wird, dann verschwindet für Deutschland jeder Reparationsbeweggrund vollstäandig. Wenn diese Argumente auf Franzosen nicht wirken, was wird also geschehen? Die unmittelbaren Konsequenzen wer- den davon abhängen, wie Frankreichs Maßnahmen die Welt- meinung beeindrucken, und wie Deutschlandaufsie reagiert. Damit ist schon gesagt, daß die Anfangsfaktoren mehr psychologischer als wirtschaftlicher Natur sein werden. Es ist daher voreilig, sie vorauszusagen. Ich will mich daher nur auf eine Feststellung nicht von Wahrscheinlichkeiten, sondern von Möglichkeiten beschränken. Die Verbindung von wirtschaftlicher Not mit patriotischer Erbitterung dürfte endlich Deutschland zur Verzweiflung treiben. Eine gewaltsame Bewegung von Bayern her und vielleicht unterstützt durch die kommunistische Linke würde uns einer deutschen Regierung gegenüberstellen, die ein gänzlich ver- ändertes Gesicht trägt und ganz andere politische Gedanken vertreten würde, als die, mit denen wir bis jetzt zu tun hatten. Die äußerste Gefügigkeit gegenüber den Alliierten, ja sogar die Schwäche der jüngsten deutschen Regierungen ist bemerkenswert gewesen. Es kann Frankreich oder Europa nicht helfen, sie durch unbändigeres Material zu ersetzen, ein Material, das wir nur zu gut unter der Oberfläche in Deutsch- land liegend wissen. Das schließliche Heilmittel mag durch einen Gefühlsumschwung in Frankreich, genährt durch Ent- täuschung und unterstützt durch den Fall des Franken, her- beigeführt werden. Vielleicht ist dies der Weg, auf dem Europa endlich den Ausgang ins Freie findet. Rhenania, Verein Chemischer Fabriken.-G. in Aachen Die Gesellschaft beruft auf den 31. Januar 1923 eine.-V. ein, der die Erhöhung des Aktienkapitals um 180 Mill. A Stammaktien vorgeschlagen wird. Hiervon sollen den Aktionären 60 Mill. zu einem noch festzusetzenden Kurse im Verhältnis von 1: 2 zum Bezuge angeboten wer- den, Während weitere 20 Mill.„ Aktien für Anglie de- rungszwecke bezw. zur bestmöglichsten Verwertung bestimmt sind und die restlichen 100 Mill. zum Schutze gegen Ueberfremdung mit 25% Einzahlung und lang- jähriger Sperre an befreündete Unternehmungen begeben werden sollen- Die 5;ige Kohlenwert-Anleihe des Badenwerks. Der endgültige Kohlenpreis, welcher der Berechnung des Zeichnungspreises der 5%igen Kchlenwert-Anleihe des Badenwerks zu Grunde zu legen ist, beträgt 29 600 pro 1000 kg Kohle. .-G. für Seilindustrie vorm. Ferd. Wolff, Mannheim. Auf der.-O. der ao..-V.(27. Jan.), die, wie aus der Ver- kfentlichung in unserem Blatte hervorging, über eine Kapitalserhöhung um 10 Mill. beschließen soll, steht auch die Erhöhung des Stimmrechts der 1 Mill. 4 Vorzugsaktien von dem 10 fachen auf das 20 fache. RBrauereigesellschaft zum Engel vorm. Chr. Hofmann .-., Heidelberg. Die gestern stattgefundene 24. o..-V. genehmigte die Verteilung einer sofort zahlbaren Dividende von 12/% Bankdirektor Oskar Seeligmann in Karls- ruhe wurde in den Aufsichtsrat zugewählt. Landauer Brauhaus.-., Landau, Pfalz. Unter dem Gesichtspunkt der Geldentwertung betrachtet, erreicht das scheinbar günstige Ergebnis für 1921½2 kaum den Durch- schnitt der Vorkriegsfahre. Die Verdoppelung des Aktienkapitals wurde im Berichtsjahre durchgeführt. Auf Bierkonto und aus Nebenbetrieben wurden 2984 387 Deutschlands einziges Motiv für die Zahlung von Repara- — (222 099) ½ vereinnahmt, Steuern und Versicherungen ver- 2 2 „ schlangen 1 223 561(80 628) 1, sodaß einschließlich Vortrag und nach 807 375(105 650)„ Abschreibungen ein Rein- gewinn von 968 099(79 234)„ verbleibt, Wworaus 20%(10) Dividende auf 600 000 Aktienkapiſal für ein ganzes und auf weitere 600 000% für ein halbes Jahr, ferner ein Bonus von 10% auf das ganze Aktienkapital verteilt wird. Einer Reserve II werden 120 000,, dem Delkrederekonto 145 000 4 überwiesen und 203 099(19 234) ½ vorgetragen. Die Bilanz verzeichnet die Kreditoren erhöht auf 12,31(O,70) Mill., Während die Debitoren von 0,26 auf 2,67 Mill% stiegen, die Vorräte von 0,61 auf 12,12 Mill. 4. Die Aussfchten ließen sich nicht beurteilen. 19 * Roos& Elbert, Rheinische Maschinenfabrik.-., Mainz. Das vor einigen Monaten in eine Aktien-Gesellschaft umgewandelte Unternehmen beruft eine ao..-V. mit der Tagesordnung: Bericht über die Geschäftslage, Beschluß- kassung über die Erhöhung des Aktienkapitals von nom. 4 400 000 um einen noch festzusetzenden Betrag, Beschlußfassung über Umwandlung von Inhaberaktien in Vorzugsaktien mit mehrfachem Stimmrecht. Waren und Märkie Erhöhung der Nähgarnpreise. Mit Wirkung vom 4. Januar d. J. erhöhte die Vertriebsgesellschaft Deutscher Baumwoll-Nähfadenfabriken den Aufschlag auf die Liste vom 21. August vorigen Jahres auf 600%. Damit dürfte sich der eigentliche Verkaufspreis um etwa 4% erhöhen. Berliner Metallbörse vom 8. Januar Preise in Mark für 1 Kg. 8. Jan. Aluminſum 3160.— in Barren 270-2750 1100 1180 1494 60 1500-1550 1150-1200 1200-1300 3420.— 3767.— „ 8. Januar.(S) etall 5. 8 bestseleet. 68.— 68.70 Kupfer Kaes 64.45 64.80 Miokel 139.— 139.— d0. 3 Honat 65.15 855.35 Zlnn Kassa 179.15 179.45 do., Elektrol 71.50 71.75 do. 3 Monat 180.45 180.7 Amerikanischer Funkdienst New Tork, 8. Januar.(WB) Funkdlenst.(Nachdruck verboten), 6. 8. Zuf. zus. 25000 35000f stand wt 13 Kafte looo 14.85 11.50Elekreſrt 14.25 14.73 Cred. Bal. lanuar 1 13 Alnn loko 37.37 38.37 Zuoker Centrt 5 März Blel 7Terpentin Mai Zink 5] Savannah 147 iull Elsen 27. OIN. ori Saum Dezember Welbdlech 4. 5 Weizen rot Baumw. looo 26. Sohmalz wt. 12. 2J Hart ſoko Taig 9. 5 0. 92 1. 8 8. 0 5. Jan. 8 jan. 3444— 3791.— 2200-2309 2290-8902 2109-2200 7505-2809 5109•5200 5590.5675 Antimon 900.950 9784000 Sliner für 1 kg. 1730 1760 1909.920 FPlatin p. Gr. 26700 30000 rkt. Un Lst. für d. engl. t. v. 101ß kg.) Zlel 26 15 26.65 Zine 33.50 38.25 Aucokallber 11.— 1 56 Antimon 24.— 34.— 5. Ian. 2270.—. 25002550 1028-1075 1289.18 1450-1500 Elektrolytkupfer Raffinadekupfer Blei Rohzink(Vb.-Pr.) do.(fr. Verk.) Plattenzink Aluminlum 1 4 Zinn, auslüng. Huttenzlinn Aidkel — Sge — 1d SSse! 0— 5 SPNArenes SeeNee lanuar 26. Mals loko Februar 2 Baumwastöl 1 Mehl niedr. Pr Dezember 1 Mürz höohst Pr. April Petrol. Sases 1 detradtfr. Engl. 20 Mal tanks—1 Kontinent Chicago, 8. Januar(Vs) Funkdienst.(Machdruok verboten). 6. 8. Wekren lan. 117. 85 8 ual—.— 87. 8 5 22 1 118.75 Sobmas.02 110 5 ſeloht niear..70 Nals 10 78055 930 10 kebr. 11.67 be e.5 1 Obr.— 8— 4 Uir 3 Rlppen Febr. 1 80 nöobst..58 .50 41·1. Mal 41. Speck niedr.50 zuf. Chioago Rodgen lan 8/.48 87.55 180b81.1 50 Westen— 198000 Ssnse SSSGS tete SSnenenen 1888888[([Sc —— DereDen SD=GOOGORSO SDcocccood SSe ocorod D 8 Dietererere DD cee Sohwelne 15 S8815 98 82 beare 0 — Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m b., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller: für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Juhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. ——— Tüchtige Lohn- u. Kontokeorrent- Buchhaſter(innen) mit ſchöner Handſchrift zum baldigen Eintritt in ein Induſtrie⸗Unternehmen geſucht Ausſührl. Angebote mit Zeugnisabſchriften erbeten unter M. M. 695 an Rudolf Moſſe, Mannheim. E! Seeeeeel eeeesees Ahassber Jerketer gesucht 5 von grögter Spezlalfabrik für gaumkuchen u,Dauergebäck Angebote mit Referenzen erbeten A. Zipier Berlin-Stralau. BI60 Seeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Tuverlässiger und energlscher Aäulnaun aaganer von Großfirma zu baldigem Eintritt gesucht. 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