— 1* ——— Vonuerstag, 11. Jauuar Eſſen und Unmgebung beſetzen würden. gemacht. birgt. Dabei iſt noch zu berückſichtigen, aunh Bezugspreiſe: In maandelm u. Umgebung frei ius Haue ſowie durch die poſt dezogen ohne deſtellgels monatl. Me. 1400.— freiblelbend. Einzelnummer mk. 30.— bis 40.—. Poſtſcheckkonto Ar. 178% Rarisruhe in Baden und Nr. 217 kudwigshaſen am Rhein. Hauptgeſchüäftsſtelle Maunheim, E 6. 2. Geſchüfts⸗ nebenſtelle Reckarſtast, Walobofſtraße Ur. 6. FLernſprecher nummer 70, 72, 7048, 7d8, 706. Telegrumm-fiòreſſe: Generalanzeiger Mannhelm. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Badiſche. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Oeſ 1923— Nr. 18 toiger Anzeigenpreiſe: Sel vorauszahlung die kl. Zeile Mk. 126.— Stellengeſ. u. gamilien⸗Anz. 80% Nachl. Reklamen Mk. 80.— Annahmeſchluß: Mittagbiatt vorm. 3½%½ Ahr, Abendbl. nachm⸗ 2½ Uhr. Für Auzeigen an deſtimmt. Cagen, Stellen u. Nusgaden w. keine verantwortg. übern. Höhere Gewalt, Streiks, detriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. auogef. oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpütete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge durch Lernſprecher ohne Sewühr. uen-Zeitung u. Mannheimer Muſike⸗Jeitung eeeeee eeeeeeeeeeeeeee eeeeeeeeeee ANufruf An das deutſche Volk: Ein neuer Gewaltſtreich iſt auf Deulſchland niedergegan · gen. Mit wohlberechneter Wucht trifft der Schlag der franzöſiſchen Jauſt den Lebenspunkt der deutſchen Wirtſchaft,lange vorher⸗ geſehen und doch unerwartet! Vorhergeſehen, denn die Pläne und Wünſche der Pariſer Machthaber ſind ohne Scheu auf Gaſſen und Märkten erörtert worden, unerwarkel, denn noch immer blieb die Hoffnung, daß die wirkſchaftliche Vernunft des franzöſiſchen Volkes die politiſche Beharrlichkeit ſeiner Machthaber zügeln würde. Hat wirklich der Glaube geherrſcht, daß den franzöſiſchen Nöten durch Zerſtörung des deutſchen Arbeitszentrums abzuhelfen wäre, ſo muß die ſchwerſte Enktäuſchung ſolgen. Gegen den Rak der Jachtmänner aller Welt will Frankreich die Probe machen. Daß der Verſuch ſcheitern muß, iſt unſere Ueberzeugung. Doch uns fehlt die Racht, dieſe Tat der Berblendung, die ſich gegen Deulſchland wie gegen die geſamte Wietſchaft richtet, aus eigenen Kräften zu verhindern. Was geſchehen konnke, um das Un⸗ heil abzuwehren, haben wir verſucht. Auch heute noch das Anheil zu lindern, wird unſer Denken und Trachten ſein. Dabei leltet uns die Mürde und das Recht der Natien mit det wir uns eins fühlen in der Araft des guken Gewiſſens. Alle Herzen erfüllt die ungeheure Bitkerkeit dieſer Stunde, in der über weilere Teſle unferes Balerlandes das Schickſal hereinbtricht, die Leiden der Fremdherrſchafk ertragen zu müſſen. Bermehrte Nöte für unſer ſchwer bedrängtes Volk muß der Einbruch in die Hauplkſtätte unſerer Arbeit im Gefolge haben. Immer dringender ergeht der Ruf an alle Volksgenoſſen: Erſchwert nicht das Los der am härkeſten betrofſenen Landoleute, erfüllt aufrechten Willens und klaren Kopfes die Forderung des Tages! Keilne Handlung darf geſchehen, die unſer Rechk ſchwer ſchädigt. Schwerſte Schuld am eigenen Volke würde der auf ſich laden, der ſich hinreißen ließe, durch eine unüber ⸗ legte Tat dem Gegner in die Hände zu arbeiten. Von der eigenen Selbſtbeherrſchung jedes Einzelnen hängt Wohl und Wehe der Geſamtheit ab. Heute mehr als jemals leuchtet uns das Beiſpiel der Würde und der moraliſchen Araft voran, das die Rhein ⸗ lande in den Jahren des Leidens gegeben haben. Den treuen rheiniſch⸗weſtfäliſchen Brüdern gilt heute vor allem anberen unſer Gruß! Ihr werdel die eiſerne, feſte Zähigkeit bewahren, die euer altes Erbtell iſt! Ihr werdet auch jeden Weiterſturm überdauern, wie euch kein Sturm der Wellgeſchichte jemals entwurzeln konnte. Ihr ſeid die Jeugen, wie Frieden und Recht von neuem gebrochen werden. Mit Euch erheben wir Proleſt vor der Welt gegen den Bruch des Vertrages, gegen den Bruch des ſittlichen Rechts unſeres Volkes, auf Leben, Be⸗ ſtand und Selbſtbeſtimmung Eine ſchwere Zeit hebt an, viel ſchwerer als die Jahre, die wir ſeit dem Kriege durchlebien. Wie lange die Prüfung daueen wird, vermag niemand zu ſagen. Nur das wiſſen wir, daß die Nol geſtei⸗ gert und verlängert wird, wenn Volk und Staat ſich nicht in un⸗ trennbarer Einheit begegnen, Aber das wiſſen und hoffen wir, daß das feſte Juſammenſtehen des ganzen Volkes ſie kürzen wird. Dazu wollen wir uns die Hände reichen und die Herzen ſtark machen. In Stadt und Land laßt uns den nächſten Sonnkag unker all dem äußeren Druck der inneren Erhebung wid⸗ men, und über allen deutſchen Gauen, in Haus und Hütte unſeren Vaterlandes gedenken, des Leidens und des Rechts!“ ** 4 Der Aufruf iſt unterzeichnet von dem Reichspräſidenten, dem Reichskanzler und fämtlichen übrigen Mitgliedern der Reichsregierung. „ ern Eſſen vollſtändig beſetzt Der vormarſch auf Memel geht weiter Die Beſetzung von Eßen E Derlin, 11. Jan.(Von unſ. Berl. VBürd.) Aus Eſſen wird Magden die ſenmſlche Srtupen Oberhauſen he Nachdem die fran K upallonggemee Oberhauſen heuke früh 2 Uhr, Belden d. d. Ruhr.48 Uhr„eingenommen“ hal, iſt um 10 Uhr der Einmarſch in Eſſen erfolgt. Bereits um Ahr fingen die Franzoſen an, die Skadt zu umzingeln. Etwa 80900 Mann, vorwiegend Kavallerſe mit Maſchinengewehren und Tanks drangen aus verſchiedenen Himmelsrichtungen vor. Als die Kavalleriſten das Skabigebiet erreicht halten, zogen ſie ihre Südel und ritlen von dort ab mil gezogenem Läbel weiter.(Warum und gegen wen?) Ein Trupp Nabfahrer war ebenfalls in ihrer Begleitung. In der Stiadt ſeſbſt iſt es ziemlich ruhig. Die Bevöl⸗ kerung befolgte bisher die Parole, die ihr geſtern gegeben worden iſt, die Straße zu verlaſſen, wenn die Franzoſen kommen. Die Skadtverwaltung von Eſſen har an die Bolſchafter der Vereinig · ten Stagten und England in Berliin Preoteſttelegramme gegen die Beſetzung abgeſandt. Eſſen, 11. Januar.(1 Ahr mitlags.) Die Franzoſen haben ſoeßen den Eſſener Haupibahnhof und das Rakhaus be. ſetzt. Der ganze Vormarſch iſt bis jetzt ohne Zwiſchenfälle ver · laufen. Der Eiſenbahnoerkehr wickelk ſich bis jetzt giatt ab. Eſſen, 11. Jan.(.50 uhr nachm.)(cig. Drahtber.) Die Truppen, die um 1 Ahr Eſſen völlig beſetzt hatten, beſtehen aus zwei Dioiſionen Franzoſen und Belgieen. Gegenwärlig ſind die Truppen beim Quarfjermachen; wo ſie untergebracht werden, iſt zurzeit noch nicht beſtimmk. Die öffenſſichen Sebände ſind noch nicht beſetzt In der Skadt herrſcht Ruhe; Pirt. ſchaften und Geſchäfte haben geſchloſſen. Im Norden des Ruhrgebietes ſind belgiſche Truppen von Nußrort aus über Oberhauſen und Bokirop und Horſt gezogen, während Quartiermacher nach Gladbeck ſuhren. Paris, 11. Jan. Der„Matin“ berichtet, daß 25 000 Mann Die Operationen werden heute vormittag 5 Uhr ihren Anfang nehmen und ſollen bis 2 Uhr nuchmittags durchgeführt ſein. Auch Gelſenkirchen? Gelſenkirchen, 11. Jan.(3 uhr nachm.)(Eig. Draht⸗ bericht.) Die Schutzpolizei wird mit Automobilen von hier nach dem Sennelager abgeſchoben. Man rechnel damit, daß Gelſenkirchen von den Franzoſen ebenfalls beſetzt wird. Die Be⸗ hörden kreffen bereits ihre Vorbereitungen für den Ein⸗ marſch. Die Berlegung des Kohlenſyndikates 5 war eine nationale Notwendigkeit. Dem Kohlenſyndikat liegt die Verteilung der geſamten deutſchen Kohlenproduktion od und in ſeinem Beſitz befindet ſich das geſamte hierzu benötigte Material, das zugleich einen Ueberblick üder die Verhältniſſe in der deutſchen Induſtrie bietet. Wäre dieſes Matertal und die geſamte ausgezelch⸗ nete Organiſation des Syndikates in die Hände der ien ge⸗ fallen, ſo hätten dieſe es natürlich ſofort für ihre Zwecke dienſtbar Mit nationaler Würde ließ es 410 natürlich nicht verein⸗ baren, daß wir den Franzoſen bei ihren Raubplänen noch behilflich — und ſie bei ihrem ſchmachloſen Tun noch unterſtüen. So lbſtverſtändlich dieſe Handlungsweiſe wie geſagt, vom nationalen Standpunkt aus iſt, ſoll doch nicht verhehlt werden, daß ſie ge⸗ wiſſe wirtſchaftliche Gefahren für Deutſchland in ſich Es dürfte geraume Zeit dauern, ehe die von Poincare ſchon zur Stelle geſchafften Ingenieure ſich in ihr neues Arbeitsgebiet eingearbeitet haben und es dürfte vor der Hand ein erhedlicher Produktionsrückgang in der Ruhrkohlenproduktion eintreten. ie verminderte Kohlenmenge aber werden die Franzoſen voll und ganz für ihre Reparationszwecke in Anſpruch nehmen und für die Induſtrie des übrigen Deutſchland dürfte kaum etwas abfallen. daß die deutſchen as⸗ anſtalten, Elektrizitätswerke uſw. zum Teil nur für wenige Tage mit Kohlen verſorgt ſind. Dieſer Konſe⸗ quenzen wird ſich der Vorſtand des Kohlenſyndikats ſehr wohl be⸗ Der Vormarſch auf Memel eht unaufhaltſam welter; zu irgendwelchen Zufammenſtößen ſpbee bisher noch nicht gekommen. Der Draßt meldet barüber: Memel, 11. Jan. Nach den ſetzten Nachrichlen haben lilauiſche Freiſchärler die Gegend bon 8 beſehl, Heydekrug wurde um ½8 Uhr morgens von 460 Mann in Zivil beſetzt. Im Rerden Remels ſiezen die Litauer vor Aollanen. Im Siſdieſt des Remelgebietes ind auch Piktupbnen und Po⸗ 905 75 n am nördſſchen Memelnſee von Lilaneen beſegt worden. Die ork ſtehende memefändiſche Schußpolizei iſt zum Teil enkwaf. net worden! Meldungen über uſammenſtöße liegen noch nicht dor. Die Franzoſen haben ſich in Remel verſchanzit. Die Haltung der Franzoſen würde, wenn man den papierenen Verſicherungen glauben dürfte, korrekt ſein. Denn der Oberkommiſſar Petisne erließ als Vertre⸗ ter der alllierten Müchte folgenden Aufruf: Einwohner des Memelgebiets! Eine große Anzahl von Frei⸗ ſchärlern drang in die Grenzſtatlon Laugszargen ein. Als Ver⸗ treter der alltterten Mächte werde ich mich mit allen mir zu Gebote ſtehenden Mitteln der Berletzung des Gebiets widerſezen. Ich erſuche die Bevölkerung, die Ruhe zu bewahren, ihren Geſchäften und ihrer Arbeit nachzugehen. Den mir von den alltierten Mächten anvertrauten Poſten werde ich nicht verlaſſen.“ Außerdem wurde ein Teil der franzöſiſchen Beſatzungstruppen in Kraftwagen nach dem Süden geſchafft und in Vormarſch geſetzt. Auch der Oberkommiſſar Petisne begab ſich dorthin. Um Memel herum haben die Franzoſen Stellungen bezogen und Maſchinen⸗ swehre eingebaut. Das von Kowno unterſtütßzte„Hilfskomitee Kleinklitauen“ verteilt Flugblt Alter, in denen es mitteilt, doß es die Re⸗ gierung übernommen habe, doch ſind die Führer der Bewegung vor⸗ ſichtshalber unſichtbar geblieben. In Memel ſelbſt hält man die Lage für ernſt, zumal die Freſſchärler tellweiſe nur noch einige Stunden von Memel entfernt ſind. „Ein Werk des Rechls und der Berechligkeit“ Das Memeler„Dampfboot“ ſchreibt: Naäch einer von großlitaui⸗ ſcher Seite verbreit Kundmachung, die Unterſchriften des Hilfskomitees zur Rettung Kleinlitauens Jaukus, Lebardt, Schau⸗ linski und Pruweleit trügt, iſt der frühere Landesdireltor Simo⸗ nowski zum Präſidenten des Memekgebietes eingeſetzt worden und der Staatsrat und der Landesdirektor hätten ſich als abgeſetzt zu betrachten. In der Kundgebung wird der Putſch als ein Werk des Rechts und der Gerechtigkeit hingeſtellt. Enkentekriegeſchiſſe für Memel Wie dem Memeler„Dampfboot“ auf dem Oberkommiſſariat er⸗ klärt wurde, wird die Entente Kriegsſchiffe nach Memel ent⸗ ſenden, die die Beſatzungstruppen verſtärken ſollen. 825 8 r reeeee wußt geweſen ſein. Wenn er ſich trotzdem zur Verlegung ſeines Sitzes nach Hamburg entſchloſſen hat und wenn auch die Arbeiter⸗ vertreter im Vorſtande dieſen Beſchluß gutgehelßen haben, ſo iſt das ein Beweis für den unbeugfamen Abwehrwillen, der diesmal alle Kreiſe des deutſchen Volkes gegen dle franzöſiſche Gewaltpolitik beſeelt. Bei der Wahl zwiſchen natlonaler Würde und wirtſchaftlichen Vorteilen wird ſich ein ehrbewußtes Volk immer für die Bewahrung der erſteren entſcheiden müſſen. Die Franzoſen ſind wütend Die Verlegung des Kohlenſyndikates nach Hamburg erregt die größte Aufmerkſamkelt der franzöſiſchen Preſſe, die als Gegenſchlag mit der Beſetzung des geſamten Ruhr⸗ gebiets droht. die Rückkehr unſerer Auslanòsvertreter Berlin, 11. Jan,(VBon unſerem Berliner Büro.) Die auf Anordnung der Reichsreglerung zurückberufenen Vertreter des Deut⸗ ſchen Reichs Batſchafter Dr. Mayer und Geſandter Dr. Lands⸗ berg ſind heute mittag in Berlin eingetroffen. Jur Beſprechung der Staalspräſidenten E Karlsrußhe, 11. Jan.(Eig. Drahtber.) Amtlich wird ge⸗ meldet: Der Reichskanzler hat mit Rückſicht auf die Schwere der kommenden Zeit die Staats⸗ und Miniſterpräſidenten auf Freitag nachmittag zu einer Befprechung nach Berkin eingeladen. Ein vom Staatspräſidenten für kommenden Samstag nach⸗ mitiag angeſagter Beſuch belm 2. Bataillon des badiſchen Reichswehr⸗ Infanterieregiments 14 in Tübingen mußte infolgedeſſen lelder a b⸗ geſagt werden. Die Einſtellung der Neparationslieſerungen J Berlin, 11. Jan.(Bon unſerm Berliner Büro.) Nach Mit⸗ ieilungen von zuverläſſiger Seite darf als feſtſtehend betrachtet werden, daß Deutſchland die Reparationslieferungen an die vertragsbrüchigen Parteien einſtellen wird. Der Repara⸗ tionskohlenverkehr aus dem Bezirk Eſſen iſt bereits ſeit heute vormittag 10 Uhr eingeſtellt worden. Der offizielle Verkehr mit den einzelnen Kommiſſionen bleibt jedoch aufrecht er⸗ halten, ſaweit in ihnen alle Müchte vertreten ſined. In welcher Form die Lieferungen an die nicht an der franzöſiſchen Aktion beteilligten Länder ſich künftig abſpielen werden, unterliegt 3. Zt. noch Er⸗ wägungen. Die Verlegung des Kohlenſyndikats nach Hamburg und deſſen Auflöſung bis zum 31. März, wird, wie wir hören, keine Aenderung in der Zwangsbewirtſchaftung der Kohlen nach ſich ziehen. Wenn fetzt die Zechenverwaltungen direkt an die Konſumenten verkaufen, ſo unterliegt dieſer Verkehr doch den reichsgeſetzlichen Beſtimmungen. 1 Die italleniſche Regierung die ſich dem diplomatiſchen Schritt Frankreichs und Belgiens in Berlin nicht angeſchloſſen hat, hat bis jetzt noch nichts von ſich hören laſſen. Der geſtern aus Rom gemeldete italieniſche Vorſchlag, wir ſollten uns mit Italien, Frankreich und Belgien direkt verſtändigen, wird als ein Verſuch aufgefaßt, mit uns in der Frage der Reparationen ein Kontinentalſyſtem zu bilden, deſſen Spitze ſich gegen England richten würde, ein Plan, der immerhin einiges Befremden erregen dürfte. Die Abberufung der Amerikaner Reuter meldet: Aus Waſhington verlautet, daß der Trans⸗ portdampfer St. Mihiel heute oder morgen von Newyork abfährt, um die amerikaniſchen Streitkräfte im Rheinlande abzuholen. Es handle ſich um etwa 1000 Mann. Vor der Bekanntgabe der Zurlickzie⸗ hung der amerikaniſchen Truppen fand im Weißen Haus eine Kon⸗ ferenz ſtatt. Eine Bekanntmachung des Staatsdepartements be⸗ ſagt, daß der Präſident der Anſicht ſei, daß es nun an der Zeit wäre, die amerikaniſchen Streitkräfte aus dem Rheinland zurückzuberufen. Nach einem Newyorker Funkſpruch der„Frankf, Ztg.“ erfolgt die Heimberufung der amerikaniſchen Truppen zweifellos aus inner⸗ politiſchen Gründen, aber chaſ unſtreitig iſt es 2 daß die Heimberufung als Ausdruck der allgemeinen Verſtim⸗ N [mung gegen die franzöſiſche Politik anzuſehen iſt. Das ergibt ſich ſchon aus dem Zeitpunkt, in dem die Zurückzlehung erfolgt. Die Zurücknahme der amerikaniſchen Truppen und die Abberu⸗ fung der deutſchen Votſchafter in Paris und Brüſſel erregen in Lon⸗ don großes Aufſehen. Der Waſhingtoner Mitarbeiter der Times meldet, daß in der Preſſekonferenz keinerlei Verſuch gemacht worden iſt, um darzulegen, daß die Rede Boydens in der Repa⸗ ratlonskommiſſton, in der er den Verſailler Vertrag als die Quelle aller„Verfehlungen Deutſchlands bezeichnete, in irgendeinem Punkte die Anſichten der amerikaniſchen N darſtelle. Die ame⸗ rikaniſche Regierung ſei alſo der Anſicht, daß der Vertrag von Ver⸗ ſailles undurchführbar ſei, und daß eine Abänderung fülr einen wirk⸗ ſamen Wiederaufbau Europas unerläßlich iſt. Senator Reed hat da⸗ ſagan die Abberufung Boydens aus der Reparationskommiſſion der⸗ angt. Die parlamentariſche Lage in Frankreich Heute wird in der Kammer Poincaré die angekündigte Erklärung ur Lage abgeben. Die ſozialiſtiſche Kammergrüppe wül heute zwei Interpellationen über die Beſeßung des Ruhrgebiets Die 147875 iſt aber entſchloſſen, die Beratung bis Februar zu dertagen. Derhaftung franzöſiſcher Kommuniſten Paris, 11. Jan. Die franzöſiſche Regierung hat geſtern eine Reihe kommuniſtiſcher Politiker und Gewerkſchaftsführer, die an der kommuniſtiſchen Konſerenz in Eſſen eeeee 7 5 laſſen. Unter den Verhafteten befindet ſich auch der Generalſekretär des kommuniſtiſchen Gewerkſchaftsbundes Monmouſſeau. Gegen Cachin, der durch ſeine als Abgeordneter geſchützt blieb, iſt von der Polizei ein Antrag auf Aufhebung der parlamen⸗ tariſchen Immunität geſtellt worden. Bei der Redaktion der Humanite hat geſtern morgen eine Hausſuchung ſtattgefunden, bei der eine Reihe von Dokumenten beſchlagnahmt wurde. Die An⸗ klage gegen die verhafteten Arbeiterführer lautet auf Gefährdung der inneren und äußeren Sicherheit Frankreichs, Einverſtändnis mit dem Feinde und Aufreizung zu bewaffnetem Widerſtand gegen die Staatsgewalt und zum Bürgerkrieg.(Cachin hat am Mittwoch in Stuttgart in einer kommuniſtiſchen Verſammlung geſprochen. Schriftl.)— Im Laufe des geſtrigen Abends ſind weitere vier Kommuniſtenführer, zum Teil auch wegen ihrer in den letzten Wochen in dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet ausgeübten Tätigkeit verhaftet worden. Unter ihmen befanden ſich drei, die bei ihrer Rückkehr aus Deutſchland in Schnellzug Köln—Paris feſtgenommen würden „Produktive“ Pfänder Zum Programm Poincares, das er auf der Pariſer Konferenz aufſtellte, gehört außer der Beſetzung weitern deutſchen Gebiets auch die Errichtung einer Zollinie zwiſchen dem neubeſetzten Gebtet und dem übrigen Deutſchland ie wenig„produktiv“ aber der⸗ artige Maßnahmen ſind, zeigen die Erfahrungen, die mit ähnlichen „Sanktionen“ im Jahre 1921 gemacht wurden, als die Verbündeten nach dem Londoner Ultimatum zur Errichtung einer Rheinzollinie ſchritten. Nach den Angaben einer ſeinerzeit vom Verband Körner Großfirmen herausgegebenen Denkſchrift harrten allein im Eiſen⸗ bahndirektionsbezirk am 23. Juni 4136 beladene Güterwagen ihrer zollamtlichen während die Durchſchnittszahl der zu ver⸗ zollenden Wagen in demſelben Bezirk in der Zeit von Mitte bis Ende Juni 3795 Wagen betrug. Allein auf den Güterbahnhöfen der Stadt Kölrn waren am 5. Juli der Zollbehörde 2036 Wagen vorzuführen, von denen in Anbetracht der geringen Zahl der zur Verfügung ſtehenden Zollbeamten nur ein verſchwindender Bruch⸗ teil abgefertigt werden konnte! Die Folgen hiervon waren Stockungen in Handel und Wandel, zahlreiche Betriebe mußten geſchloſſen werden, andre ſahen ſich gezwungen, zur Kurzarbeit überzugehen. Im Regierungsbezirk Düſſeldorf waren ſchon nach zehntägiger Dauer der neuen Zollinie 72 Betriebseinſchränkungen und Stillegungen nötig. Die gleichen Wirkungen ſind zweifellos auch heute zu er⸗ warten, wenn Poincare wirklich wieder das beſetzte Gebiet vom unbeſetzten durch eine Zollinie trennen ſollte. Eine Zollinte auf ſo große Strecken, wie hier in Frage kommen, läßt ſich eben einfach nicht improviſieren. Ddie Schädrgung der deutſchen Wirt⸗ ſchaft würde bei einer durch das Ruhrgebiet gehenden Zollgrenze übrigens deshalb noch ganz beſonders ſchwer werden, weil hierdurch die deutſche verarbeitende Induſtrie von der Schwerinduſtrie abge⸗ ſchnitten und zahlreiche induſtrielle Konzerne auseinander geriſſen würden. Die Wirtſchaft iſt ein komplizierter Organismus, in dem man nicht ungeſtraft mit rauher Hand Eingriffe vornehmen darf. Die deutſche Leiſtungsfähigkeit wird hierdurch natürlich weiter herab⸗ gemindert, und Deutſchland wird weniger als zuvor in der Lage ſein, die franzöſiſchen Entſchädigungsanſprüche zu befriedigen. Und das nennt ſich dann„produktive“ Pfänder!— Aus dem beſetzten Gebiet Smeets-Leute dürfen nicht verfolgt werden Nach der„Rhein⸗Weſtf. Zig.“ wurde der Kriminalkommiſſär Schorm in Oberhauſen, der ſchon bei den Kommuniſtenunruhen große Tatkraft bewieſen und ſich um die Feſtſtellung der Landesver⸗ räter große Verdienſte erworben hat, die zu Gunſten der Rheiniſchen Republik agitiert hatten und auf ſeine Veranlaſſung in ein auswär⸗ tiges Gefängnis überführt worden waren, von dem Chef der bel⸗ giſchen Polizei in Duisburg aufgefordert, ſich der belgiſchen Polizei⸗ behörde in Duisburg zu ſtellen. Er ſollte ſich wegen ſeines Vor⸗ gehens gegen die Anhänger der Rheiniſchen Republik verantworten und Auskunft geben, an welchem Orte ſie ſich befänden. Dem ge⸗ nannten Blatte zufolge hat er ſich nicht geſtellt, da er in dem unbe⸗ ſetzten Oberhauſen ſtationiert iſt. Saargebiet Die beabſichtigte Franzöſiſterung des Saargebietes Aus Paris melden die„M. N..“, daß das„Komitee vom linken Rheinufer“ unter dem Vorſitz des Abgeordneten Marys eine Sit⸗ zung abhielt, in der es ſich mit der Saarpolitik befaßte. In einer Entſchließung wird verlangt: 1. Baldige Verabſchiedung des Geſetzentwurfes von Louis Marys, durch den die franzöſiſche Naturaliſierung der Bewohner des Saargebietes erleichtert werden ſoll. 8 2. Die Aufhebung der Entſchädigungen für Sequeſter⸗ und Li⸗ quidationsmaßnahmen, deren Opfer Deutſche geworden ſind, die in Frankreich lebten und aus dem Saargebiet ſtammen. 3. Die Errichtung eines Apoſtoliſchen Vikariats im Saargebiet, damit der Klerus des Saargebietes dem antifranzöſiſchen Einfluß von Trier und Speier entzogen werde. 4. Die freiere Auslegung der Zollmaßnahmen, die der Ver⸗ ſailler Vertrag für das Saargebiet vorſehe. Das Komitee wünſcht noch nach der genannten Quelle, daß dem franzöſiſchen Vorſitzenden in der Saarkommiſſion Rault Gelegenheit gegeben werde, jedenfalls durch Erweiterung ſeiner Machtbefugniſſe die Aufgaben durchzuführen, die das Komitee von ihm erwartet. Letzte Meldungen Grubenunglück Eſſen, 11. Jan. Auf der Abwehrgrube iſt geſtern abend eine Benzollokomstive explodiert, wodurch eine ganze Strecke in Brand geriet. 45 Bergleuten wurde der Ausgang abgeſchnitten. Wie die Grubenleitung hierzu mitteilt, iſt zu befürchten, daß ſämtliche Eingeſchloſſenen den To d gefunden haben. Das Arteil im Gadernheimer Raubmordprozeß. SwW. Darmſtadt, 10. Jan. Im Gadernheimer Mordprozeß wurde heute das Urteil gefällt. Bei dem Antrag des Staatsanwaltes über das Strafmaß brach der ältere Roßmann in Weinkrämpfe aus. Das Gericht ſchloß ſich dem Antrage des Staatsanwaltes an und er⸗ kannte gegen Johann Roßmann wegen Beihilfe zum Raubmord auf die bere Strafe von 15 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt, für den Täter, den jugendlichen Jakob Roß⸗ mann auf die ebenfalls höchſt zuläſſige Strafe von 15 Jahren Ge⸗ fängnis ab 92 5 Monate Unterſuchungshaft. Beide Angeklagte erkannten die Strafe ſofort an, ebenſo für den Jugendlichen der anweſende Vater. SwWw. Darmſtadt, 10. Jan. Ein großer Silberdkiebſtahl wurde in der Nacht vom 8. zum 9. Januar in der Parterrewohnung des Hauſes Landwehrſtraße 14 verübt. Die geraubten Gegenſtände (Löffel, Meſſer und Gabeln) haben einen Wert von etwa zwei Millionen A1. Ein Hausbewohner, der gegen 12 Uhr nachts heimkehrte, fand die Haustüre unverſchloſſen vor. Auf der dunklen Treppe bemerkte er einen Mann, der, als er angerufen wurde, unter Zurücklaſſung ſeines Hutes(braun mit etwas hellerem Band) durch ein Fenſter nach dem Garten flüchtig ging. Für die Wieder⸗ deſchaffung der entwendeten Gegenſtände und die Ergreifung des Täters iſt eine Belohnung von 50 000/ ausgeſetzt. Berlin, 11. Jan. Die Nachricht, daß die deutſchen Zollbeumten en der luxemburgiſchen durch franzöſiſche Gen⸗ darmerie erſetzt wurden, entbehrt jeder Begründung. Die deutſchen Zollbeamten ſind nach wie vor auf ihrem Poſten. Lauſanne, 11. Jan. Nachrichten aus Aegypten beſagen, daß England die Unabhängigkeit i und außen anerkannt habe. Städtiſche Nachrichten Zum Nationaltrauertag am Sonntag Anterlaſſung von Luſtbarkeiten am kommenden Sonnkag Aus dem Badiſchen Staatsminiſterium wird uns ge⸗ ſchrieben: Die Reichsregierung hat wegen der Beſetzung des Ruhrgebiets durch franzöſiſch⸗belgiſche Truppen den Länderregierungen die Bitte zuſtellen laſſen, für nächſten Sonntag alle Luſtbarkeiten zu verbieten. Auf Grund der mit ſolchen Verboten früher gemachten Erfahrungen hat der Staatspräſident angeordnet, ein ſolches Verbot nicht hinauszugeben, dagegen mit den in Frage kommenden Stadtverwal⸗ tungen und Veranſtaltern derartiger Feſtlichkeiten darüber in Ver⸗ handlungen einzutreten, daß ſie von ſich aus auf die Durchführung ſolcher Veranſtaltungen Verzicht leiſten. Die hierfür unternommenen Schritte haben bis jetzt in den meiſten Fällen zu einem Erfolg ge⸗ führt. Es darf bei dieſer Gelegenheit mit angeregt werden, daß auch die Unternehmer von Theater und Lokalkonzerten ſich die⸗ ſem Vorgehen anſchließen und ſoweit dies aus Geſchäftsgründen nicht möglich iſt, dem aufzuführenden Programm eine ernſte Seite zu geben. Beflaggen der Dienſtgebäude Auf Anregung der Reichsregierung hat der Staatspräſident im Hinblick auf die gewaltmäßige Beſetzung des Ruhrgebiets durch fran⸗ zöſiſch⸗belgiſche Truppen die badiſchen Miniſterien erſucht, am näch⸗ ſten Sonntag zum äußeren Zeichen des Proteſtes und der Trauer die ſtaatlichen Gebäude auf Halbmaſt zu flaggen. Der Staatspräſident bittet hierdurch die gemeindlichen und ſonſti⸗ gen Behörden, ſowie die Bewohner des Landes, ſich dieſem Vorgehen anzuſchließen. Zuſammenbruch der Juckerzwangsbewietſchaſtung Wie uns aus Einzelhandelskreiſen mitgeteilt wird, ſteht die Zuckerzwangsbewirtſchaftung, die mit Beginn der Zuckerkampagne 1922/23 von den in Frage kommenden behördlichen Stellen mit ſo großen Hoffnungen aufs neue ins Leben geſetzt und von den Ver⸗ brauchern mit gleichen Erwartungen begrüßt wurde, ohne allen Zweifel nahe vor dem Zuſammenbruch. Und zwar wird ſie ſcheitern nicht etwa an mangelnder Organiſation in der Verteilung oder an einem Mangel der Ware überhaupt, ſondern an der Unmöglichkeit der Verbraucher, die von der volkswirtſchaftlichen Abteilung des Reichsminiſteriums im Benehmen mit den Fabrikanten feſtgeſetzten Preiſe zu bezahlen. Wobei nicht unerwähnt ſei, daß die Zucker⸗ fabrikation beiſpielsweiſe für den Januarzucker noch weſentlich höhere Preiſe verlangt hatte, als ihr zugebilligt wurden und daß es den maßgebenden Stellen erſt mit großer Mühe gelungen iſt, die Preiſe auf das jetzt feſtgeſetzte Maß zurückzudrücken. Schon ſind wir aber ſoweit, daß der Inlandszucker im Preis dem Auslands⸗ zucker trotz der unerhörten Mark' ntwertung der letzten Wochen zaum noch nachſteht und unter ſolchen Umſtänden wird der prak⸗ tiſche Wert der Zuckerzwangsbewirtſchaftung ſelbſtverſtändlich hin⸗ fällig. Angeſichts der bisherigen Erfahrungen iſt kaum zu bezwei⸗ feln, daß die Verbraucherſchaft wiederum den Einzelhandel für die hohen Preiſe und den Zuſammenbruch der Zuckerbewirtſchaf⸗ 975 verantwortlich machen wird. Demgegenüber ſei in Kürze feſt⸗ geſtellt: Dr Einzelhandel hat mit der jetzigen Regelung des Zuckerpreiſes gar nichts zu tun. Ihm iſt nur die Verteilung des Zuckers an den Verhraucher übertragen. Für die ihm zugeſtandene geringe Verdienſtſpanne, die abſolut feſtgelegt iſt und nicht überſchritten werden darf, hat er nicht nur ſeinen ganzen Geſchäftsapparat zur Verfügung zu ſtellen und die Verantwortung ordnungsmäßiger Ver⸗ teilung zu übernehmen, ſondern er hat auch noch das zweifelhafte Vergnügen, die bei den heutigen Preiſen ſehr erheblichen Be⸗ träge für die Zuckerlieferungen im ganzen vorzulegen. Nimmt man die Lieferung des Dezemberzuckers als Beiſpiel, ſo ergibt ſich fol⸗ gendes Bild: Dem Kleinhandel wurde vorgeſchrieben, den Dezember⸗ zucker bis zum 15. Dezember abzunehmen; dieſe Friſt wurde dann ſpäter bis zum 31. Dezember verlängert. Die Zuckerfabriken be⸗ ſtimmten, daß der Handel den Dezemberzucker bis 15. De zember an die Fabriken vorauszahlen mußte. Wer dieſer Beſtim⸗ mung nicht nachkam, dem wurde der Dezemberzucker nicht geliefert. Da aber die Friſt für die Abnahme des Zuckers ſeitens der Ver⸗ braucher beim Kleinhändler bis 13. Januar hinausgeſchoben wurde, hatte der Kleinhändler vom 15. Dezember bis 13. Januar, alſo volle 4 Wochen zu warten, bis er ſein bar ausgelegtes Geld ſchon aus der Tatſache hervor, daß ſich der Verkaufspreis des Dezemberzuckers auf 230 reſp. 240 Mark pro Pfund belief. Der Fabrikpreis des Novemberzuckers betrug ab Waghäuſel M. 15 880, für Dezemberzucker M. 27 300, für den erſten Januarzucker Mark 43 300; es hat ſich alſo innerhalb dreier Verteilungsperioden eine Steigeung um nahezu das Dreifache vollzogen. Ein weiteres rapides Anſteigen des Zuckerpreiſes für oie kommenden Verteilungsperioden ſteht ohne allen Zweifel zu erwarten und wir werden— wie ſchon eingangs erwähnt— in Kürze vor der Tatſache ſtehen, daß der Auslandszucker billiger ſein wird, wie unſer inländiſches Erzeugnis. Dieſe Tatſache iſt momentan nur durch das neuerliche enorme An⸗ ſteigen der ausländiſchen Zahlungsmittel in den Hintergrund ge⸗ ſchoben, nicht aber endgültig verdrängt worden. Die Maſſe des Handels und der Konſumenten iſt an der Grenze der Leiſtungs⸗ fähigkeit angelangt und kann einfach die Preiſe nicht mehr be⸗ zahlen, die von den Zuckerfabriken diktiert werden. Man wird andere Mittel und Wege ſuchen müſſen und wird ſie finden, wenn man nur ernſtlich und ohne allzu zarte Rückſichtnahme darnach Um⸗ ſchau hält. Soweit die beachtenswerte Zuſchrift, der wir zur Orientierung der Mannheimer Hausfrauen anfügen möchten, daß die aufgeru⸗ fenen Nummern G und H nur noch bis 13. Januar gelten. Auf die Marke werden zwei Pfund und auf die Marke U ein Pfund verabfolgt zum Preiſe von 225 M. für Kriſtall⸗ und 250 M. für Würfelzucker. Der neue Zuckerpreis iſt noch nicht f ch. Abſchied von Nrno Ruhn Es war eine außerordentlich ſtattliche Trauergemeinde, die ſich heute vormittag 11½ Uhr in der iſraelitiſchen Leichenhalle zum Ab⸗ ſchied von Arno Kuhn eingefunden hatte. Außer den nächſten Ange⸗ hörigen bemerkten wir u. a. als Vertreter der Handelskammer deren Präſidenten Lenel, als Vertreter der hieſigen Reichsbank deren Vorſtand, Bankdirektor Obkircher wie eine Reihe weiterer her⸗ vortagender Perſönlichkeiten aus Mannheims Bank⸗, Handels⸗ und Induſtriekreiſen. Zahlreich waren insbeſondere die Geſellſchaften vertreten, denen der Verſtorbene perſönlich nahe ſtand. Nach den rituellen Gebeten zeichnete Rabbiner Dr. Zlociſte ein treffliches Lebensbild des Entſchlafenen. Er betonte, daß mit dem Hinſcheiden von Arno Kuhn ein Herz zu ſchlagen aufhörte, das für alle warm empfunden hat. Bei dem Hinſcheiden eines ſolchen Man⸗ nes geht der Schmerz über in eine Flut von Tränen. Wie der Schrecken des Friedhofes gemildert wird durch die Schönheit ſeiner Anlage und den Schmuck ſeiner Gräber, ſo wird nicht ſelten der Schauer des Todes zurückgedrängt von der ſittlichen Schönheit des Entſchlafenen. Der phyſiſche Schmerz wird zurückgedrängt durch die ſeeliſche Erhabenheit, die ſich aus der Betrachtung des Lebens des Verſtorbenen ergibt. Es entſteht das Bild eines edlen Mannes, der gekrönt iſt mit der Krone der Sittlichkeit. Er hat das Wort des Pro⸗ pheten erfüllt, wonach den Menſchen geſagt iſt, was der Ewige von ihm fordert, nämlich Liebe, Demut, Recht und Gerechtigkeit zu üben. Dramsgordaniens nach wo ein Gerechter ſtirbt, ſind alle ſeine Leidtragenden. Die Uwan⸗ Arno Kuhn tat nichts anderes, als was Recht war. Der Talmud ſagt, wieder zurückbekam. Welche Beträge hierbei in Frage kamen, geht taſtbarkeit der ganzen Perſönlichkeit war dem Entſchla⸗ fenen der ſchönſte Schmuck. Jede mißbräuchliche Ausnutzung der Konjunktur wies er von ſich. Er handelte nach Recht und Gerechtig⸗ Dionnerstag. den 11. Januar 1923 keit und legte ſeinen Ehrgeiz darein, ein reeller deutſcher Kaufſmann zu ſein. Dieſen Ruhm muß ihm die Mit⸗ und Nachwelt laſſen. Kranzniederlegungen Nach dem Rabbiner ſprach Dr. Staadecker namens der Auguſt Lamey⸗Loge. Direktor Feibelmang widmete herzliche Abſchiedsworte namens des Vorſtandes der Süddeutſchen Bank, die er zu ſo ſchöner Entfaltung gebracht und gedachte auch der Wohltätig⸗ keit des Entſchlafenen. Kommerzienrat Dr. Jahr führte in längeren Ausführungen folgendes aus: Namens des Vor⸗ ſtandes der Rheiniſchen Creditbank und gleachzeiug als Vertreter der Deutſcher Bank, Berlin widme ich dem ent⸗ ſchlafenen Kollegen einen letzten Gruß. Eine Perſönlichkeit iſt mit ihm aus unſerer Mitte gegangen, die⸗ſich weit über die Gren⸗ zen Mannheims hinaus in der deutſchen Bankwelt einen Achtung gebietenden Namen erworben hat; ihn erworben hat nicht durch Zu⸗ fallsgeſchick, nicht durch Protektion, nicht durch irgend welche——90 Einflüſſe, nein, einzig und allein durch zähe, unverdroſſene Arbeit, durch eiſernen Fleiß, durch vorbildliche Hingabe an den Beruf, den er fürs Leben erwählt hatte. Der Beginn ſeiner Laufbahn reicht zurück bis zum Anfang der ſiebziger Jahre, in denen— nach einem erfolgreichen Kriege— das deutſche Wirtſchaftsleben vorübergehend höchſt ungeſunde Erſcheinungen zeigte, jene Zeit, die dem Kaufmann als die ſogen. Gründerjahre bekannt ſind. Schon hier konnte der jugendliche Bankbeamte ſeine Eindrücke und Erfahrungen ſammeln; und das Erleben jener Periode iſt wohl mitbeſtimmend geweſen, für die Entwickelung derjenigen Eigenſchaften, die beſonders ſchätzenswert an ihm waren: ſeine Varſicht und ſeine Solidität. Bereits als 27jähriger gründete er ein eigenes Bankgeſchäft, das er über ein Dezennium hinaus mit Geſchick und Umſicht geleitet hat. Zur vollen Entfaltung aber kamen ſeine Fähigkeiten eigentlich erſt dann, als er nach Umwandelung ſeiner Firma in eine Aktiengeſell⸗ ſcha; an die Spitze der nunmehrigen Süddeutſchen Bank trat. Der glänzende Aufſtieg, den das junge Unternehmen aus relativ kleinen Anfängen heraus genommen hat, iſt dem raſtloſen Eifer, der nie ermüdenden Tätigkeit des Verſtorbenen in erſter Linie zu danken. Als vor etwa Jahresfriſt das Inſtitut auf ein 25jähriges Beſtehen zurückblicken durfte, da galten die zahlloſen Glückwünſche, die der Süddeutſchen Bank aus allen Kreiſen zufloſſen, vor allem ihrem tat⸗ kräftigen erſten Direktor. Der Ehrentag der Bank war auch ſein Ehrentag. Nun hat auch er, der ſelbſt in den Tagen der Krankheit zur Schonung nicht zu bewegen war, ſich dem unerbittlichen Schickſal beugen müſſen und im Tode die Ruhe gefunden, die er 00 im Leben nicht gönnen wollte. Durfte er als Jüngling die herrliche Zeit der Neugründung des Deutſchen Reiches und ſeines machtvollen wirt⸗ ſchaftlichen Emporblühens miterleben, ſo war ſein Lebensabend ſchwer umſchattet bei dem Gedanken an die unzähligen Akte der De⸗ mütigung, denen unſer armes, zerrüttetes Vaterland nun ſeit Jahren ausgeſetzt iſt. Und da iſt es für alle, die dem Entſchlafenen nahe⸗ geſtanden haben, ein tröſtender und erhebender Gedanke, daß gerade die beiden Eigenſchaften, ohne die der Deutſche niemals wieder aus dem Elend herauskommen wird, ſein Lebenswerk verkörperten und ſeine 0 beſiegelten: Fleiß und Pflichttreue. Als letzten Dank für das, was Herr Direktor Arno Kuhn für den erwähnten Bankenkonzern getan hat, Creditbank und der Deutſchen Bank Kränze nieder. Bankier Goldſchmidt dankte dem Verſtorbenen für deſſen Verdienſte um die Mannheimer Produkten⸗ und Effektenbörſe, wie Sodufee für die erſprießliche Tätigkeit um Mannheims Handel und nduſtrie. Kuhn um die Mannheimer Börſenbau.⸗G. Dem Entſchlafenen ſei es zu danken, daß das ſtattliche Börſengebäude nicht in ausländiſche Hände überging. Generaldirektor Kommerzienrat Spielmeyer dankte namens des Vorſtandes und des Aufſichtsrates der Heddern⸗ heimer Kupferwerke und Südd. Kabelwerke für die hingebende Ar⸗ beitsfreudigkeit, mit der ſich der Entſchlafene allezeit dem Unterneh⸗ men widmete. Nachdem noch ein Beamter der Süddeutſchen Bank namens der Beamten und Angeſtellten des Bankinſtituts dem Entſchlafenen Worte des Dankes gezollt, wurde Arno Kuhn zur ewigen Ruhe ins Grab gebettet. cll. legte Redner namens der Rheiniſchen Kaufmann Nathan würdigte die Verdienſte von Arno *Erhöhung der Perſonentarife um 100 Prozenk am 1. Jebruar. Der ſtändige Ausſchuß des Reichseiſenbahnrates billigte die Politik der Reichsbahn, die zum Ausgleich zwiſchen den Einnahmen u. Aus⸗ gaben eine ſchnelle Anpaſſung der Tarife an die fortſchreitende Geld⸗ entwertung forderte und zu dieſem Zweck auch die Tarife des Per⸗ ſonenverkehrs entſprechend ſeinen Geldkoſten in Zukunft ſtärker heranziehen will. Mit allen gegen zwei Stimmen wurde die Not⸗ wendigkeit der Erhöhung der Perſonentarife vom 1. Februar ds. Is. um 100 Prozent anerkannt. *Helft den geiſtig arbeilenden freien Berufen. Von der durch die Entwertung der Mark immer größer werdenden Notlage weiter Schichten unſeres Volkes wird wohl neben den Kleinrentnern kein Stand härter getroffen als die freien Berufe. Ihre durch lang⸗ jähriges Studium erworbenen, für die Geſamtwohlfahrt des Volkes wichtigen Kenntniſſe werden ſetzt nur dann in Anſpruch genommen, wenn es gänzlich unumgänglich iſt. Es ſei nur an den Stand der Akademiker erinnert, die in keinem feſten Beſoldungsverhältnis ſtehen oder noch keine Anſtellung haben finden können. Soll die Geſamtwohlfahrt unſeres Volkes in dieſer Hinſicht nicht noch wei⸗ teren Schaden erleiden, ſo iſt es unbedingt erforderlich, daß ſich Staat und Körperſchaften mit dieſen en und nach Mit⸗ teln und Wegen ſuchen, wie man dieſen Berufsklaſſen, die arbeits⸗ willig im Stillen oft die bitterſte Not leiden müſſen, Arbeit und Verdienſt zukommen laſſen kann. gebiets dürfte die Teuerung wohl noch größer werden. * Vom Rhein. Bei dem anhaltenden Regenwetter und den Durch die Beſetzung des Ruhr⸗ Waſſerzufuhren durch die Nebenflüſſe iſt der Waſſerſtand des Rheins weſentlich geſtiegen. Für die Landwirtſchaft iſt das beſtändige Regenwetter nicht von Vorteil. 0 Die Winterſaaten werden dadurch ſehr geſchädigt: jetzt eine ſchützende Schneedecke bei 1 ſtarker Kälte zum eren des Vodens. im Januar erwünſcht. Auch trockenes, kaltes Wetter ſehr erwün ſcht. Vom Oberlauf des Rheins das iſt dem Landwirt in geſundheitlicher Hinſicht wäre wurde heute früh fallender Waſſerſtand gemeldet, während in Maxau und Mannheim der Rhein um 8 reſp. 23 Zentimeter geſtiegen iſt. Der Waſſerſtand des Neckars ging in vergangener Nacht von.10 auf.23 Meter in die Höhe. Pb. Belrügereien. Dieſer Tage kam zu einer Oppauerſtraße 23 wohnenden Frau ein Mann und zeigte Stoffmuſter für Anzüge und Hemden vor. Die Frau kaufte Zemdenſtoffe, die der Betrüger in 8 Tagen zu liefern verſprach, und verlangte eine Anzahlung von 2000, Mk., die er auch erhielt. Der Hemdenſtoff wurde aber bis 505 nicht geliefert. Die Nachforſchungen haben ergeben, daß die rau einem Schwindler in die Hände gefallen iſt. Der Täter iſt etwa 50 Jahre alt, 1,76—1,78 Meter groß, kräftig, dunkelblond, röt⸗ lich, hat engl. geſtutzten Schnurrbart, volles geſundes Geſicht, trug braunen Mantel, abgetragenen, dunklen Filzhut u. ſchwarze Schnür⸗ ſchuhe.— Am 6. Januar wurde eine Frau in ihrer Wohnung Laurentiusſtraße 7 um ein Fahrrad betrogen. Das Rad iſt Marke Göricke, hat ſchwarzen Rahmen und ebenſolche Schutzbleche, gelbe Felgen, aufwärtsgebogene Lenkſtange mit Korkgriffen, Freilauf mit Rücktrittbremſe und braunen Sattel. Der Täter iſt 32—33 Jahre alt, etwa 1,55 Meter groß, ſchlank, hat ſchwarze Haare, iſt bartlos, trug dunkle Brille mit barge aiers, dunklen Rock, graue Hoſe mit ſchwarzen Streifen, ſchwarze Mütze und gelbe Schnürſchuhe. Pb. eeeee hat ein Viehhändler aus Albisheim im Warteſaal 3. Kl. im hieſigen Hauptperſonenhof eine alte ſchwarzlederne Brieftaſche mit 1 Fach ohne Verſchluß, enthaltend 33 000 Mk. Bargeld und 1 Scheck⸗ buch, auf den Namen Herbert Fröhlich lautend, mit der Endnummer 11 593 verloren. Die Taſche iſt zweifellos gefunden und unterſchlagen worden. Dieſer Tage wurde auf dem Sammelſchuttabladeplatz in Luzenberg eine guterhaltene verloren, welche ebenfalls zwelſellos unterſchlagen wurde. In der Nacht vom./7. ds. Mts. ſchwarze Brieftaſche mit etwa 16 000 Mk. — VDeestan ben 11. Jandar 1628 2 eſtellen muß: gut bis ſehr gut. Leitung Schonach), 10 uhr Hindernislauf Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 18 Marktbericht Auf dem heutigen Wochenmarkt konnte man ſehr oft Unter⸗ haltungen über den beginnenden Einmarſch der Franzoſen hören. Bei allen Geſprächen kam aber zum Ausdruck, daß man ſich der Schwere der Lage vollauf bewußt iſt. Verzweifelt war die Stim⸗ mung abſolut nicht. Vielfach wurde ausgeſprochen, daß man jetzt endlich einmal die wahren Abſichten der Franzoſen offen erkenne. Die Preiſe ziehen unter den obwaltenden Verhältniſſen natürlich langſam an Es wurde verlangt: Rotkraut 60—90., Weißkraut bis 45., Zwiebeln bis 35., Rote Rüben 30., Gelbe Rüben 25., Aepfel bis 60., Roſenkohl 200., Meerrettich Stück 100—200., Bratfiſche 400—600., Hecht 1000., Kabeljau 500., alles per Pfund. Kalkeier 90—95., friſche Eier 110., Landbutter 1900., Tafelbutter 2400 M. Am 21. September v. Is. haben wir ausgerechnet, daß ein Gramm Butter 7,2 Pfg. koſtet. Wir fanden ſ. Zt. dieſen Preis ſchon außerordentlich hoch. Heute kommt ein Gramm Butter auf.80 M. zu ſtehen. Dafür bekam man in Friedenszeiten nahezu 5 Pfund Butter. Für 2400 M. konnte eine Familie ein ganzes Jahr leben, und zwar nicht einmal ſchlecht. Dieſes wichtige Nahrungsmittel wird immer mehr zum Luxusartikel, den ſich nur noch ganz be⸗ ſtimmte Kreiſe leiſten können. Bei den Eiern verhält es ſich ebenſo. Ein friſches Ei koſtet 110., ein Kalkei 95 M. Wenn man ſich mit dem erſteren Preis auch abfinden muß, ſo ſcheint der Preis für Kalkeier doch etwas hoch zu ſein, wenn man bedenkt, daß dieſe ſchon vor längerer Zeit eingelegt ſind. Selbſtverſtändlich ſoll der Händler auch ſeinen Verdienſt haben. Es wäre aber intereſſant, zu erfahren, zu welchem Preis die Eier ſ. Zt. eingelegt wurden, man könnte dann leicht den Gewinn errechnen.— Wenn man obige Preiſe betrachtet, kann man es verſtehen, wenn das Geſicht der Hausfrau immer ſorgenvoller und nachdenklicher wird, weiß ſie doch bald mit dem beſten Willen nicht mehr, wie ſie ein billiges und doch ein ſchmackhaftes Eſſen zuſammenſtellen ſoll. veranſtaltungen 3In der„Libelle“ beſitzt nun Mannheim, das haben die ver⸗ gangenen drei Monate bewieſen und das beſtätigt erneut das Januarprogramm, tatſächlich eine künſtleriſch geleitete, mondäne Kleinkunſtbühne von Rang, eine Stätte angenehmer und abwechſ⸗ lungsreicher Unterhaltung, wo allabendlich die Raketen des Witzes aufſteigen, die bunten Leuchtkugeln des Geiſtes aufglühen, Anmut und Raſſe, Klang, Glanz und Farbe locken. Dieſen Monat ſpinnt Oscar Hermann Röhr ſeine amüſante Beredſamkeit um die Dar⸗ bietungen und erweiſt ſich als friſcher Anſager, der ſeinen eigenen Ausſpruch er ſei verbraucht, durch die witzige Schlagkraft ſeiner Antworten auf die polizeiwidrig geiſtesarmen Zurufe zu ſeinen gewandten Stegreifgedichten Lügen ſtraft und in der, ernſten Mahnung zu deutſcher Einigkeit mehr gibt als Brettlkunſt. Der Tanz iſt faſt zu reichlich vertreten: die Geſchwiſter Menotti bringen u. a. in einem Jimnih hübſche groteske Einfälle, Helen und Hart Allan tanzen Steps ein wenig unbelebt, während Rita Garcias Geſchmeidigkeit bei guter Technik in temperament⸗ vollen Tänzen beſtens zur Geltung kommt. Claire Schenks Verliner Range iſt in ihrer keſſen Art mit dem leiſen„Stich ins Ordinäre? eine ganz und gar nicht unſympathiſche Aſphalt⸗ pflanze. Willi Kahm verfügt über eine angenehme und gut⸗ gebildete Stimme und einen wirkſamen Vortrag, bei dem keine Pointe verloren geht. Der Glanzpunkt aber der ausgeſprochenen Cabarettdarbietungen iſt Aenne Heuſinger, ein ſchlankes Perſönchen mit einem klugen ausdrucksvollen Kopf, aus dem zwei blanke Augen Schelmerei funkeln. Sie mag ſingen, was ſie will: es bleibt dezent, voll Charme und Drolerie. Die Literatur, wenn vielleicht auch nicht die große, kommt mit dem Freiherrn don Schlicht zu Wort, der ſeine Humoreske von Mayers Hoſe und einige liebenswürdige Bosheiten über die Frauen, die Liebe und die Ehe vorträgt. Man freut ſich, den beliebten Roman⸗ ſchriftſteller, der ſchon vor vielen Jahren bei Wolzogen das Brettl betreten hatte, auch hier mal hören zu dürfen. Das Orcheſter zunter Andre Harania und die Begleitung am Flügel(Edmund JLacroiß) genügen auch geſteigerten Anſprüchen, ſo daß man der Tünſtleriſchen Leitung Benno Schallerts das Zeugnis aus⸗ As. Rommunale Chronik Das Landesſteuergeſetz und die Finanzuol der Skädle Uueber die Wirkung der Novelle des Landesſteuergeſetzes auf die Finanznot der Städte machte Oberbürgermeiſter Dr. Weiß⸗Lud⸗ wigshafen bei einem Ueberblick über den Geldbedarf der Stadt Ludwigshafen, der in dem laufenden Rechnungsfahr eine Milliarde bereits überſchritten hat, intereſſante Mittei⸗ lungen. Es ſei nicht anzunehmen, erklärte Dr. Weiß, daß auf Grund er zurzeit in Beratung ſtehenden Novelle zum Landesſteuergeſetz den Städten etwas höhere Anteile an den Reichsſteuern zufließen und dieſe Zuflüſſe künftig raſcher eingehen werden, aber es müſſe dabei e Frage aufgeworfen werden, ob und wie lange das Reich über⸗ — noch in der Lage ſein werde, den Gemeinden irgendwelche uweiſungen zu machen. Die Städte und Gemeinden werden daher gut tun, auf das Landesſteuergeſetz keine allzu großen Hoffnungen zu ſetzen, ſich auf die Zuweiſungen des Reiches nicht allzu ſehr zu verlaſſen, ſondern ſie würden von ſich aus und beizeiten die Maß⸗ nahmen zu ergreifen haben, die geeignet ſeien, das Gleich⸗ gewicht zwiſchen Einnahmen und Ausgaben ſoweit als irgend mög⸗ lich herzuſtellen. Sportliche Kund ſchau Allgemeines Spork-Werbelag und Reichsjugendweltkämpfe in Ludwigs⸗ hafen a. Rh. Der Ortsverband für Leibesübungen Ludwigshafen a. Rh. hat in ſeiner letzten Ausſchußſitzung den Termin für den großzügig angelegten, mit allen Sportarten durchgeführten Sport⸗ werbetag 1923 auf den 27. Mai, das Datum der Reichsjugendweit⸗ kämpfe auf den 2 4. Juni feſtgelegt. Turnen. cr. Deutſches Turnfeſt 1923. Für das vom 7. bis 21. Juli in München vorgeſehene Deutſche Turnſeſt 1923 hat die Deutſche urnerſchaft ſchon jetzt die Vorbereitungen in die Hand genommen. om 7. bis 13. Juli iſt eine Vorwoche vorgeſehen, die der Münchener evölkerung gilt. Am 14. Juli iſt feierlicher Empfang, Sonntag, 15. Juli findet der Feſtzug ſtatt, dem ſich die allgemeinen Freiübun⸗ den von 7000 Turnerinnen und 20 000 Turnern anſchließen. Die Siegerverkündung wird beſonders feſtlich geſtaltet werden. Zur T Durchführung des Feſtes hat die Stadt München ſämtliche Nus⸗ ſtellungshallen und die Thereſienwieſe koſtenlos zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Außerdem einen Zuſchuß von 100 000 Mk. und einen Garantie⸗ ſond von 300 000 Mark gewährt. Auf der Thereſienwieſe wird eine 15⁰⁰ Meter lange Anſchenbahn für die Laufkonkurrenzen angelegt. de Hänge werden zu natürlichen Tribünen ausgebaut. Nicht weniger As 17 Ausſchüſſe und ca. 100 Unterausſchüſſe ſind an der Arbeit. Die Geſamtkoſten belaufen ſich nach den gegenwärtigen Verhältniſſen guf rund 40 Millionen Mark. Die finanzielle Grundlage für die Durchführung hat ein eigener Finanzausſchuß übernommen. Zahl⸗ deiche Anmeldungen aus dem Reiche liegen bereits jetzt vor. Ein ertreter des Saarlandes hat 4000 Teilnehmer angekündigt. So wird bei der großen Teilnehmerzahl die Aufgabe des Turnausſchuſſes beine leichte ſein. Die Durchführung der Wettkämpfe erfordert allein 1000 Kampfrichter und Riegenführer. Winterſport 'Die Skiwettläufe auf dem hohen Schwarzwald der vereinigten Ortsgruppen des S. C. S. Triberg, Furtwangen, Schönwald, Schonach und St. Georgen ſind dieſes Jahr der Ortsgruppe Furtwangen über⸗ tragen worden und werden am 1 4. Januar in Furtwangen inden, wo 086 f der große Dauerlauf des Skiklub Schwarzwald über 30 Kilometer ſein Ziel hat. Verbunden danmit iſt die Feier des 15jährigen Beſtehens der Ortsgruppe Furtwangen. Ortcgeſehen ſind um 8 Uhr Langlauf über 12 Filometer(Leitung ruppe St. Georgen) in zwei Klaſſen, 710 Uhr Damenlauf (Leitung Schön⸗ aldh. ½3 Uhr Sprunglauf(Leitung Furtwangen). zen * * Handel und industrie Die Bewegung der Großhandelspreise Die durch den Sturz der Mark im Herbst 1922 bedingte Aufwärtsbewegung der Großhandelspreise hat an- kangs Dezember ihren Höchststand erreicht, um seit- dem mit der Abschwächung der Devisenkurse in eine leichte bis Monatsende anhaltende Senkung überzu- gehen. Diese vermochte jedoch den Stand vom Dezember Aber nicht wesentlich zu überschreiten, so daß sich das Niveau der Großhandelspreise im Durchschnitt des Monats über dem des Vormonats hielt, Die auf dem Durchschnitt des Dezembers berechneten Großhandelsindexziffern des Statistischen Reichsamts stehen auf dem 1675fachen des Friedensstandes und steigen gegenüber dem Vormonat(1151. fache) um 28 Proz. Der Dollar wurde in Berlin im Durch- schnitt des Dezember mit 7589 Mark gegen 7183 Mark notiert. Die Höherbewertung beträgt 5,7 Prozent. Demnach näherten sich die Großhandelspreise dem Goldniveau beträchllich. Diese Bewegung wird insbesondere durch die Preissteige- rung der Inlandswaren und zwar vom 95gfachen im No- vember auf das 1283fache im Dezember oder um 34,7 Proz. herbeigeführt. Das Niveau der Einfuhrwaren hob sich e vom 2141fachen auf das 2432fache oder um 13,6 rozent. Im einzelnen stiegen Getreide und Kartoffeln vom 91okachen auf das 1009fache. Fett, Zucker, Fleisch und Fische vom 1016fachen auf das 1021fache, Kolonialwaren vom 2199fachen auf das 2487fache, Lebensmittel vom 1033. fachen auf das 1161fache oder um 12,4 Prozent, ferner Häute und Leder vom 2130fachen auf das 2181fache Textilien vom 2428 auf das 2897fache, Metalle vom 1706 aufs 1884fache, Kohlen und Eisen vom 971- aufs 1873fache, Indusriestoffe zu- sammen vom 1371- aufs 2061fache oder um 50,3 Prozent. Am 5. Januar erreichten die Großhandelsziffern bei wieder- anziehenden Devisenkursen das 1670fache des Vorkriegs- standes. Von den Hauptgruppen stiegen Lebensmittel auf das 1311fache, Industriestoffe auf das 2842fache, Inlands- auf das 1472 fache und Einfuhrwaren auf das 2660. kache. Gesellschaftskapital von G. m. b. H. Wie uns die Handelskammer für den Kreis Mannheim mitteilt, beträgt nach einem Gesetz vom 24. Dezember 1922 ab 5. d. Mtis. die Mindesthöhe des zur Gründung von Gesellschaften mit be⸗ schränkter Haftung erforderlichen Stammkapitals 500 000 4 (bisher 20 000). Auf die Errichtung einer Gesellschaft, die vor dem Inkrafttreten dieses Geselzes zur Eintragung in das Handelsregister angemeldet ist, finden die alten Vorschriften Anwendung, sofern vor diesem Zeitpunkt die Voraussetzungen erfüllt sind, an deren Nachweis die bisherigen Vorschriften die Eintragung knüpften. Klein, Schanzlin u. Becker--., Frankenthal. In der ordentlichen Generalversammlung, in der 16 Aktionäre mit 20 923 Stimmen vertreten waren, wurden die Anträge der Verwaltung, wonach eine sofort zahlbare Divi- dende von 25 Proz. auf das Stammaktienkapital zur Ausschüt- tung gelangt, einstimmig genehmigt. Die satzungsgemäß aus- geschiedenen Aufsichtsratsmitglieder, Herr Gene- raldirektor Jaeger-Mannheim und Herr Justizrat Davi d- Frankenthal, wurden wiedergewählt. Kostheimer Cellulose- und Papierfabrik.-G. in Kost- heim bei Mainz. Wie jetzt bekannt wird, hat ein Aktionär gegen die Aufsichtsratswahlen vom 17. Oktober 1922 An- fkechtungsklage erhoben. Verhandlungstermin ist am 9. Februar. Frankfurter Lebensversicherungs-.-G. in Frankfurt a. M. Der Neuzugang betrug rund%½ Milliarden Mark Ver- sicherungs-Summe(i. Vorj. 600 Mill. Mk.), der Versiche- rungsbestand ist mit Ende des Jahres auf rund 4½ Milliar- den Mk.(im Vorj. 1½ Milliarde Mk.) angewachsen und die Gesellschaft verfügt z. Zt. über Garantiemittel in Höhe von % Milliarde Mk.(im Vorj. 300 Millionen). Die durchschnitt- liche Höhe eines Antrages liegt über 100 000 Mk.(im Vorj. 15 000 Mxk.). * Verkaufsvereinigung Deutscher Pappen- Fabrikanten G. m. b. H. Dresden. Das Weiterbestehen dieser 1920 errich- keten Vereinigung ist durch Erneuerung der Verträge mit deren Mitgliedern und neu beigetretenen Firmen um weitere drei Jahre— bis Ende 1925— gesichert worden. 22 Badische Zentral-Häute-Auktion. Die nächste Zen- tralauktion findet am 17. Januar in Karlsruhe statt. Zur Versteigerung gelangen 11631 Häute, 14765 Kalbfelle und 2774 Hammelfelle. Beteiligt sinjd Mannheim, Karlsruhe, Baden-Oos, Konstanz, Pforzheim, Worms, Frei- burg, Lörrach, Lahr und Offenburg.* Börsenberichie Frankfurter Wertvapierbörse Frankfurt, 11. Jan.(Drahtber.) Der Effektenverkehr von Büro zu Büro gestaltete sich angesichts der politischen Lage äußerst zurückhaltend. Der Einmarsch der französi- schen Truppen in das Ruhrgebiet wurde von den Börsen- besuchern lebhaft besprochen. Devisen und Noten, welche heute amtlich zur Notierung gelangten, weisen ein recht lust- loses Geschäft. Die Preise sind nur wenig verändert. Dollar- noten bewegten sich in den ersten Morgenstunden bis auf 10 500; an der Börse wurde der Dollar mit 10400 genannt. Im Hinblick auf diese Bewegung sind Valutapapiere kaum er- Wähnt, doch vorwiegend gut behauptet. Für Bankaktien hält das Interesse an. Rütgerswerke, Oberbedarf und A. E. G. beachtet. Auto- und Metallaktien lagen ruhiger. Für Eß- Iinger Maschinen scheint das Interesse unvermindert fortzu- bestehen. Von den Werten des Einheitsmarktes waren die Aktien von Voigt& Häffner, Miag, Süddeutsche Metall- industrie und Hydrometer begehrt. Die im Freiverkehr ge- handelten Papiere lagen fest. Mansfelder 12 000, Karstadt 2850, Benz 7700, Brown Boveri 4250, Inag 5300, Kabelwerke Rheydt 7500 genannt. Frankfurter Handelsbank sehr ge- sucht, 550—600, Dollar gegen 1 Uhr 10 350—10 430. Berliner Wertpapierbörse *Berlin, 11. Jan.(Drahtb.) Im Devisenhandel wurde anfangs ein Dollarkurs von 10250 Mk. genannt; später ge- wann die Haltung einen festeren Anstrich und der Dolfar stieg auf 10150 Mk. Das Geschäft hielt sich bei fester Grundtendenz und leichten Schwankungen in mäßigen Gren- zen, weil man es allgemein für geraten hält, die weitere Entwickelung der politischen Verhältnisse abzuwarten. 1* Berlin, 11. Jan.(Drahtb.) Der Börsenvorstand be- schloß bis 3. Februar ds. Js. die Wertpapierbörse nur Mon- tag, Mittwochs and Freitags stattfinden zu lassen. Devisenmarkt Tendenz: Ruhig bei gerinegm Geschäft. Die Reichsmark kam bei Eröffnung von Newyork mit 0,0096, d. i. 10 400 Mark für den Dollar. Mannkeimer Devlsenmarkt, 11. Jan. litteilung der Mitteldeutschen Creditbank, bier): NewvVork 1075 fosoe, Holland 4037(4150), London 47750(48750, Schweiz. 1990 1970, Paris. 700. C20), Itaſien-515(520). nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inbalt: Franz rankfurter Devise? Frankfurt, 11. Jan. Das lustlose Geschäft am Devisen- markte hält an. Im Frühverkehr zeigten die Kurse gegen gestern mäßige Schwankungen. Die amtlichen Notierungen lauten etwas schwächer, bei sehr bescheidenen Umsätzen. Es Wurden folgende Kurse genannt: London 50 500—49 500(amt- lich 48 550) Paris 750—730(719), Brüssel 670(655), Newyork 10 500(10 450), Holland 4400—4300(4155), Schweiz 2075(1965), Italien 540(520). Amtlion 6. 10. 1 8 0 l. 6. 11 f. k. 1t. 1 Amtlieh 6. 10. l. 8. 10 1. 6. 1. 1. 8. 1.. Holland.. 4107 4187 4144 4165 Lorwegen. 1897 1997 198 927 Bolgien 6275.0 65³ 650 Sohweden. 2733 2711 2701 2807 tongon.. 28 34 48495 48623 43871[felsingfors 259 2⁰ 200 20 Parldes 708 711¹ 717 710New-Vork. 10336 10389 104½3 10470 Sohwelz.. 19 2 1947 1900 1980 Vien, abg.. 14.96 15.04 14.96 15.05 Spanlen. 1601 169 1723 1631 Z3udapest.69.71 389.91 Itallen. 500 50 519 rrn 20⁰ 298 299. 300.— Dänemark. 2059 2071 2004 2105Agram. 10675 107.25 106.75 107 25 Frankfurter Notenmarkt 11. Jan. deld Brief Jeld Brlet amerikanlsche Roten 1070.- 10500.-Oesterr.-Ungar., alte—.——.— Belgisse 653.— 657— Korwegische———.— Dänlsohbo.— e fumanſsehe 3573.— 35725.— Engilss 45650.— 48959.— Spanlsohe„ 15385. 1015.— Französjische 713. 717.— Sohwelzer N 1909.— 1993.— Holländische 4120.— 416).— Sohwedische 2740.— 2789.— Italienisne. 513. 5ʃ7.— Tschecho-Slovax. 292.— 290. Oesterreich ahgest. 1450 14 90 Ungarische..44.50 Berliner Devisen Amtlioh 6 10. J. B 10. l. b.1. E.1 Amtliob 10 f. B 10(. 6 f. 8 11 t. Holfland. 4987 4110 41ʃ0 4140 Barise 705 715 719 Zuen.-Aires 38.5 3074 3 300 Sohwelr.. 1955 1904 1970 1979 Brüssel. 633 641 6 659 Spanlen 1015 1624 1635 1644 Ohristlana 1895 1904 1035 194 lapan. 4987 5012 5012 3087 Kopenhagen 2054 2005 2099 2110 Rlo de lan. 113:2 1137 117 1152 Stookholm. 2713 2750 2788 2802 Wien abg.. 1491 14 99 14 88 14.96 leisingfors 255 25907 250 257 Fragygg ttalen 48 301 52¹ 323 Budapest. 389 391.97 399 .ondon. 4799 48220 48378 48621 Sofla... 63.81 64.16 65.83 66.17 New-Vork. 10234 10385 10423 10476 Jugoslavlen 107.23 108.77 10723 107.77 Waren und Härkie Mannheimer broduktenbörse m. Mannheim, 11. Jan. Die Nachricht über den Einmarsch der franzésischen Truppen in Essen hat auf die Gesamt- stimmung des hiesigen Produktenmarktes einen weiteren befestigenden Einfluß ausgeübt. Die Preise wurden von Seiten der Warenbesitzer weiter in die Höhe geschraubt. doch scheiterten größere Umsätze an der Zurückhaltung der Käufer, die es vorzichen bei den heutigen Forderungen ab- zuwarten, bevor sie neue Verpflichtungen eingehen. Für Weizen bewegten sich die Preise zwischen 45 000—46 000 74000 Mk., für Roggen zwischen 40 000—41 000 Mk., für Hafer zwischen 28 000—32 000 Mk. und für Gerste zwischer 34 000—35 000 Mk. für je 100 kg bahnfrei Mannheim. In aus- ländischem Hafer kam fast kein Angebot heraus. Mais ist im Preise weiter stark gestiegen und hat bei der heutigen Forderung mit 38 000—40 000 Mk. den bisherigen Höchststand erreicht. Futtermittel, wie auch Rauhfutter hatten bei weiter erhöhten Forderungen sehr festen Markt. Ebenso liegt Mehl sehr fest und die Mühlen haben in Uebereinstimmung mit den erhöhten Brotgetreidepreisen ihre Forderungen für Weizen⸗ mehl, Basis 0. bis auf 73 000 Mk. erhöht, während die zwelte Hand zu 67 O00 Mk für die 100 kg ab süddeutschen Mühlen- stationen Verkäufer ist. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenborse per 100 kg waggonfrei Mannheim, ohne Sack netto Kasse Preisnotieiungen vom 11. Januar 1923 Meizen 46000 46500 J Wiesenheu, lose 20000 22700 Roggen 4000. Rotklecbeu gerste 23000—3 000 Luzerne-Kleeheu 2200 24000 Hater(inlündisobhet) 2,00— 2000 FP ess-Stroh 160 0— 8500 „(ausfänsischer) 39000—44000 de undenes Stroh 14000—1500⁰0 Blertrebar— Weizenmehl sper.0 Müplenpr. 73000 Welzenklele mit Sack.000 20009 Mannheimer Viehmarkt Zum Viehmarkt am 11. Januar wurden aufgetrieben: 64 Kälber, 30 Schafe, 166 Schweine, Ferkel und Läaufer 686. Preise für 50 Kilo Lebendgewicht: Kälber 1. Kl.—, 2. II. 62 000—65 000 Mk., 3. KlI. 60 000—62 000 Mk., 4. Kl. 55 000 bis 60 000 Mk., 5. Kl. 50 000—55 000 Mk., Schafe 1. KlI. 40 000 bis 42 000 Mk., 2. KI. 38 000—40 C000 Mk., 3. Kl. 36 000=38 000 Mk., 4. Kl. 34 000—36 000 Mk., 5. Kl. 30 000—32 000 Mk. Schweine 1. Kl. 86 000—88 000 Mk., 2. Kl. 86 000—88 000 Mk., 3. KI. 84.000—86 000 Mk., 4. KlI. 82 000—84 000 Mk., 5. Kl. 76 000 bis 80 000 Mk., 6. Kl. 76 000—82 000 Mk. Ferkel 23 00045 000 Mk. Marktverlauf: Ueberstand mit Kälbern langsan geräumt, mit Schafen geräumt, mit Schweinen mällig, mit Ferkeln undLäufern lebhaft. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Frachten, Markt⸗ und Verkaufskosten, Umsatasteuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben. Berliner Profluktenmarkt Berlin, 11. Jan.(Drahtb.) Die Haltung des Produkten- marktes hat im gestrigen Nachmittagsverkehr eine geringe Abschwächung erfahren und auch heute zeigte sich im Zu- sammenhang mit der Stille des Devisenmarktes, nur wenig Unternehmungslust. Die Preise blieben nur teilweise be- hauptet. Vom Inlande lagen Angebote vor. Die Preisfor- derungen, die kaum etwas herabgesetzt waren, konnten nur vereinzelt durchgeholt werden. Für Weizen und Roggen be⸗ sland angeblich infolge von Aufträgen der.-.-Stelle Nach- frage. Gerste war ruhig. Hafer wurde in Lokoware zu billigeren Preisen hier abgegeben, als für Ware von aus- Wärts bezahlt werden muß. Für den Westen zeigte sich Kauflust für Nährmittelfabriken und Fouragenhändler. Störend wirkte auf das Geschäft der Streik der Kutscher und Arbeiter der Fouragenhändler. Für Rauhfutter wurden im Zusammenhang damit keine Notierungen festgesetzt. Mais wWurde bei kleiner Nachfrage nur wenig gehandelt. Mehl be- hauptete seinen Preisstand. Für Futterstoffe zeigte sich kein Interesse. Sgehiffahr“ Schiffsnachrichten des Norddeutschen Lloyd, Bremen. BremenNewyork. D.„America“ nach Newyork am 5. 1. 23 ab Cherbourg; D.„President Roosevelt“ nach Bremerhaven am 30. 12. 22 ab Newyork; P.„President Harding“ nach Ney⸗ Jork am.1. 23. ab Bremerhaven.— Bremen—Brasilien. D. „Minden“ nach Hamburg am 6. 1. 23 ab Bremen; D.„Eisenach“ nach Bremen am 5. 1. 23 ab Santos.— Bremen—La Plata. P. Hafls. gelbes(mit Sack) Erbsen Cinländiscke) „Köln“ nach B. Aires am 6. 1. 23 ab Bremerhaven.— Bre- men—Ostasien. D.„Westfalen“ heimkehrend am 5. 1. BB in Hamburg: D.„Pfalz“ ausgehend am 5. 1. 23 in Rotterdam. Schiffahrtsnachrichten der Hamburg—Südamerikanischen Dampfschiffahrtsgesellschaft, Hamburg. D.„Antonio Pel- ſino“ am 30. 12. 22 6 Uhr morgens Quessant pass. und am 1. 1. 23 4 Uhr nachm. in Hamburg angek. D.„Tenerife“ am 31. 12. 22 morgens von Leixos nach Lissabon(ausg.). P. „Bilbao“ am 31. 12. 22 morgens von Montevideo nach Vigo (rück.). D.„Santa Fé“ am 30. 12. 22 nachm. in Santos(ausg.). D.„Argentina“ am 29. 12. 22 10 Uhr nachm. von Paranagua nach Sao Francisco do Sul(ausg.). D.„La Coruna“ am 31. 12. 22 8 Uhr morgens von Vigo über Las Halmas nach Monte- video und Buenos Aires(ausg.). Herausgeber, Drucker und Verleger: General⸗Anzeiger, G. m b., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredäkfenr: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalze ik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Wiliy Müller: für Hezdelg⸗ Druckerei Dr. Haas, Mannßbeimer 005 e „„ßSFFFPcCcc0c00000TCCCTCTCTbTPTTTTTTTCTTT — 4. Seite. Nr. 18 Mamnheimer General⸗Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Donnerstag, den 11. Januar 1923 Die lachende Maske Roman von Paul Oskar Höcker Copyright by J. Engelhorns Nachf. 48)(Rachdruck verboten) (Fortſetzung) Einmal, an einem probefreien Vormittag, Anfang Mai, ſpielte Hella im Grasgarten mit Bubi, als ein Dogcart, von einer hoch⸗ modern gekleideten Dame gelenkt, auf dem Weg von Schloß Eberſtein d her am Gehöft vorüberkam. Hella erkannte in der Dame die Nichte der Kaſtellanswitwe; der Herr, der neben ihr ſaß, war Freiherr von Treutlein, einer der jungen Kavallerieoffiziere, die früher im Hauſe von Egzellenz Redern verkehrt hatten. Die kutſchierende Dame er⸗ blickte die Kollegin und ſalutierte gnädig herablaſſend mit der Peitſche; der Offtzier grüßte mit, ein wenig zögernd. Der Name des Frelherrn war im Theater ſchon ſehr oft genannt worden: Treutlein war einer der Geldgeber des Direktors. Nun hatte Hella auch ſogleich eine Erklärung für die auffallende Bevorzugung von Giſela Piatti! Das Neue Operettentheater friſtete bis jetzt ein ziemlich kümmer⸗ liches Leben. Die Badener Fremdenſaiſon war noch nicht im Gange, das Theaterbedürfnis der„Eingeborenen“ befriedigten vollauf die Gaſtvorſtellungen, die das Hoftheater der Reſidenz hier zweimal wöchentlich veranſtaltete. Als Regiſſeur war Joſetti auch durchaus nicht auf der Höhe. Seine künſtleriſchen Fähigkeiten reichten noch nicht einmal entfernt an die des alten Camillo Wiedemann. Sein einziges Zlel ſchien dieſes: recht viel hübſche junge Weiber auf die Szene zu bringen, in ſchicken Tolletten oder— noch beſſer— mög⸗ lichſt entkleidet. Jede Toilette von Fräulein Rumpold bildete eine Senſation. Die Kolleginnen berichteten Hella mit leuchtenden Augen: die Spitzen⸗ matinee, die ſie in der„Fledermaus“ getragen habe, ſei noch vor acht Tagen unter den Kolonnaden im Schaufenſter des Pariſer Schneiders ausgeſtellt und mit achtzehnhundert Mark ausgezeichnet geweſen. Ihr Freund ſei nicht nur ſehr nobel, ſondern auch wahn⸗ ſinnig reich. Man erzählte ſich, daß der Freiherr von Treutlein erſt im vorigen Sommer ſeine Mutter, eine millionenſchwere Frank⸗ furter Bankierstochter, beerbt, daß er einen berühmten Rennſtall ⸗aufgekauft habe, und daß ſeine Farben im Auguſt zum erſtenmal bei den— von Webbein.——.—— Außer ihren glänzenden Toiletten beſaß die erſte Kraft von Joſettis Neuem Operettentheater ſo gut wie keine Anziehungskraft. Das bißchen Stimme war wenig geſchult, der Portrag erhob ſich kaum über die Tingeltangeldarbietungen. Aber eine große Gewandt⸗ heit beſaß ſie darin, beim Spiel recht viel von ihren Deſ⸗ ſous zu zeigen. Dem neuen Theater waren bombaſtiſche Ankündigungen voraus⸗ gegangen. Joſetti hatte in den Rieſenanſchlägen, die auch an allen Bahnhöfen des ganzen Weſtens und der großen Auslandsſtrecken prangten, den Mund ſehr voll genommen. Um ſo größer war nun die Enttäuſchung. Das Intereſſe, das die bedeutenderen Zeitungen in ganz Deutſchland den Korreſpondenzen über die erſten Dar⸗ raſch. Statt größerer Berichte erſchienen bald nur noch kurze Notizen. Dann hörten auch die auf. Die Vorſtellungen waren ſchwach beſucht, ſelbſt die„Schlager des Enſembles, die„Luſtige Witwe“, die„Dollarprinzeſſin“, der„Walzertraum“, wollten nicht ziehen, da ihre Einübung von dem nervös gewordenen Joſettt überhaſtet wor⸗ den war. Auch dem Kapellmeiſter mangelte die Ueberſicht, er fand zudem keine Autorität. Die rechte Stimmung wollte in dem unge⸗ mütlichen Hauſe Überhaupt nicht aufkommen. Nicht nur die künſt⸗ leriſche Vorbereitung war überſtürzt worden, ſondern auch die Fertig⸗ ſtellung der ganzen Ausſtattung. Es roch noch überall nach Leim⸗ farbe oder Oelanſtrich. Als Anfang Mai eine Regenperiode ein⸗ ſetzte, die für das Theater einen beſſeren Beſuch hätte zur Folge haben müſſen, machte ſich dieſer Uebelftand ſo ſtark geltend, daß einzelne empfindliche Theaterbeſucher das Haus unter Proteſt ver⸗ ließen. Trotzdem Glſla Piatti die allmächtige Freundin des Hauptgeld⸗ gebers war, bekam ſie die ſchlechte Laune des Theaterdirektors nun doch bald zu fühlen. Bei den Proben fuhr er ſie ebenſo gereizt an wie das übrige Perſonal. Als ſie einmal eine Probe verſäumte, weil ſie mit dem Freiherrn von Treutlein eine Spazlerfahet unternom⸗ men hatte, kanzelte er ſie vor allen übrigen Bühnonmitgliedern her⸗ unter und drohte ihr an, er werde ihr eine halbe Monatsgage abziehen. Ebenſo haſtig wie die früheren Operetten wurde nun auch die „Geſchiedene Frau“ einſtudiert. Zum erſtenmal bekam Hella hier eine richtige Soubrettenrolle zugeteilt. Es war ein aufregender Abend für das ganze Perſonal. Giſela Piatti, die die Hauptrolle ſpielte, hatte wieder wundervolle Toiletten,„verpatzte“ aber mehrere der wichtigſten Geſangsnummern. tetungen des neuen Unternehmens entgegengebracht hätten, erlahmte — war ch gemerkt worden, die Stimmuag blieb indes ſehr froſtig. Nach dem zweiten Aktſchluß mußte die Claque, die Joſetti allabendlich ver wendete, mit Aufbietung aller Kräfte arbeiten, um nur wenigſten⸗ einen einzigen Hervorruf zuſtande zu bringen. Der Direktor lief hinter den Kuliſſen wütend auf und nieder und kaute vor Aufregung an ſeinem Taſchentuch. Immer wieder blieb er ſtehen und lauſchte⸗ Im Zwiſchenakt ſchrie er ſie an: er habe die Lotterei nun ſatt. Sie war zu Beginn des Schlußaktes ſo aufgeregt, daß ſie ſtecken blieb; ihre mangelhafte Ausbildung und flüchtige Vorbereitung rächten ſich, ſie ſang in ihren paar Sätzen ſo oft vorbei wie noch nie. Das Publikum begann zu lachen. So ſtand es, als Hella mit ihrem Partner, einem gewandte jungen Wiener Komiker, im dritten Akt ihr Tanzduett ſang. Sie wußte: der Direktor hatte die Schlacht ſchon verloren gegeben, für morgen war bereits wieder ein älteres Stück angeſetzt, in dem ſie nur eine ganz unbedeutende Partie zu ſpielen hatte. Sie zitterte, als ſie auftrat. Aber als das pikante Vorſpiel einſetzte, bewährte ſich die Sicherheit ihrer muſikallſchen Schule: ſoforl beherrſchte ſte mit ihren geringen Stimmitteln das Orcheſter. Und Rhythmus, Vortrag und Ausdruck, die zwingende Drolerie ihre⸗ ganzen Auftretens katen das übrige. Nach dem Abfall der Piatti war man auf eine ſolch hübſche, exakte und abgerundete Leiſtung gar nicht mehr gefaßt geweſen. Das Publikum klatſchte, die Claque ſetzte ſogleich geſchickt ein, und das Tanzrouplet mußte zweimal da ecapo geſungen werden. Als Hella nach dem Aktſchluß atemlos in die Garderobe wollte, rief der Direktor ſie an.„Hören Sie mal, kleine Brandt, wir müſſen miteinander reden. Machen Sie ſich raſch fertig, wir fahren zu Leininger.“ Leininger ſei ein neues feines Reſtaurant, ſagte die Garde⸗ robiere, da könne man nicht im engliſchen Strohhütchen erſcheinen. Sie ſuchte unter den Vorräten, fand einen keck aufgeſtülpten Zwei⸗ ſpitz und machte mit ein paar breiten ſeidenen Bändern und einem Tuff von Roſen einen wirkungsvollen Sommerhut zurecht. Seitdem der Regenzeit helles Malwetter gefolgt war, trug Hella ihr altes weißes Leinenkoſtüm, das von ihr ſelber moderniſtert, neu gewaſchen und geplättet war. Der Hut ſtand ihr ausgezeichnet dazu. Da ihre Naſe ein wenig aufgeſtülpt war, gab er ihrem Ausdruck etwas Herausforberndes. Ihre hellbraunen, leicht ins Grünliche ſpielenden Augen hatten noch das Fieber des Erfolges. Fornfletzung olat. U Der Bollar steigt und stglgt. Heine prel Se Sind die gablladen Wie Bisker. hatte bisher immer noch gut bei mir gekauft. cheviot, a9 hreit, marins und schwarz Wer rasch entschlossen zugriftf, NMain sehr gufes Remdentuc 9 DI Meter k.. Feinzädigc Croischlanelle Nrätage Böttuchstoffe, ve buss Haeſ 0 Lattkallune, Damaste, Matatzendrelle engen-Abgabe nur in normalen Tensen Rezende Blausen-5 Nerrenstoffe noch sehr billig . Aussteuerwaten, Handiücher, frotierwaron. per Meter. ae seht babardnss ung Mantelstoffel * Holle„ Ac Entzuokende Frottés. küir Gardinen und Blusen Anie egal⸗ NK9Stüm 120 N0ff Noppeanskoffe, slag., Mtr.3478 M. Karrierte Nleiderstoffe Meter 1550 Mk. Rockstreifen. Weis Crepe-Volle tur kommunjon Sümarter Hlaidersem fär Kgnbrmanden 4500 NM. J f faffger Teft Sgide. mur 7580 Mk. — 87 8e Stoff-Ssschäktk 3 agan a Aüedggtelacat, Fngrelk. Wir beehren uns hiermit, unſere Herren Aktio⸗ näre zu einer außerordentlichen Generalverſamm lung auf 260 Diengtag, den 6. Jebruar d.., vorm. 11 Uhe in das Gebäude der Rheiniſchen Creditbank Mann⸗ beim einzuladen. Tagesordnung: 1. Erhöhung des Aktienkapitals unter Aus⸗ ſchluß des geſetzlichen Bezugs rechts der Aktlonäre um A 39 000 000.— auf den Inhaber lautende Stammaktien, 3000 000.— auf den Namen lautende 6hbige Vorzugsaktien mit 10fachem Stimmeecht. 5 2. Abänderung des Geſellſchaftsvertrages den Beſchlüſſen zu 1 eniſprechend. 8 Feſt ehene der Bedingungen für die Aus⸗ gabe der neuen Aktien. 4 Mödadefung von 8 20 des Geſellſchaftsver⸗ trags dahin, daß das zehnſache Stimm recht der Vorzugsaktien auf die drei ſteuerfreien 5 Fälle beſchränkt iſt. 5. Streichung der Angaben in 8 4 Abſ. 2 des Geſellſchaftsvertrages über die Höbe der auf die Vorzugsaktien 1 Einzahlungen. unermeßlichen spenden, sagen Danksagung Für die uns anlässlich des Hinscheidens meines lieben Matines und Bruders bewiesene Anteilnahme an dem uns Ganz desonderen Dank möchten wir hiermit dem Ge- ddes General-Anzeigets, dem Verttreter des Verbandes det Deutschen Buchdtucker, sowie seinen Freunden der Viktoria; Rioege des Turnveteins 1846 für ihre ttostreiehen Worte am Orabe zum Ausdruck bringen. 208 Verlust, sowie die zahlreichen Blumen- Wir hiermit unsetn herzlichsten Dank. Gärtnerstr. 54 5 Jeschälts-Empfohlung. 1 Meiner werten Rungschaft zur gell. Kenninisnahme, daß ich die von— verstorbenen Manne bettiebene Bier-. Woſrhanung in der seitherigen Weise fortlühren werde und bitte das meinem Manne geschenltte Vor- Bier- und Weinhandlung Hannheim, 11. Januar 1928. Gebildetes zurerlässigee Fräulein nicht unter 25 Jahren, lur atatis· tische— sucht. Beherrſchung der Buchha dingt erforderlich.— Audgucgg sangverein Iy pographia für seinen Grahgesang, det ver- trauen auch auf mich üdertragen zu wollen.—— We 12 ehrl. Direktion und dem Vertretet des techn. Personals 12 en und ſe⸗ ehrl. Direktion em Vertretet des techn. Persona Frau Barbara Wernz WWð²ũe⅛X NRe an die Oeſchäftsſtelle ds. Saalen 2³³ Telephon 9477 Die trauernden Hinterbliebenen: Käte Claus geb. Schröder und Kinder Frzulein 2 Maria.ehnert geb. Claus 6. von§ 27 des Geſ.⸗Vertr. da⸗ hin, daß alle Beſchlüſſe der Generalver⸗ ſammlung mit einfacher Mehrheſt der ver⸗ tretenen Stimmen, unbeſchadet der geſetz⸗ lichen Vorſchriſten über geſonderte Abſtim. mung, gefaßt werden können, ſoweit dem — zwingende geſetzliche Beſtimmungen m Wege ſtehen zuber die obigen Anträge wird, ſowelt erfor⸗ derlich, von der bereralberſemmfenn und in ge⸗ onderter Abſtimmung von den Aktionären beider 5 Gaſtungen Beſchluß gefaßt. 10 Diejenigen Aktionäre, welche an der General⸗ verſammlung teilzunehmten wünſchen, haben ſich 5 gemäß 5 21 des Statuts über ihren Akrtenbeſitz zpäteſtens am dritten Tage, abends 6 Uhr, vor der Generalperſammlung bei dem Vorſtand der Geſellſchaft oder einem Notar oder bei der Rheiniſchen Creditbank in Mannhelm, ſowie deren ſämtlichen Niederlaſſungen, der durt 5n Bank, Filiale Frankfurt in ne urt a.., der Süddeuiſchen Bank, Abt. der Rheiniſchen 73 Creditbank, Mannheim, und 55 dem Bankhauſe M. Hobenemſer, Frankfurt a. M. auszuweiſen und die Eintrittskarten und Stimm⸗ karten in Empfang zu nehmen. Pirmaſens, den 10. Januar 1928. Gebrüder Fahr Aktiengeſenſchaft * Auſſichtsrat: 5 Dr. Broſſen. Welzenmehl in ö Pfund 3 1 Vorrat reicht 8057 ſelange Puurm d Co. Nachf., L 4, 8. Fässer für Wein, Spirituoſen u. andere Zwecke, von; Liter bis 1200 Qiter neu und gebraucht, Eichen⸗ u. Eſchen⸗ Für die uns 1 Dank. Mannheim, den tabzugeben ab Lager Wiesbaden u. Würz. fefert zun Erteilen v. Unter —5 8 8068 Trauer F. 2 2 sehnell richt geſucht. 8054 N. Grünfeld. Faßgroßhandlung, Würzbur 3 und Wiesbaden. Druokerei Dr. Haas, G. m. b. H. E 6, 2. f Danksagung. in so überreichem Maße entgegen-· gebrachte wohltuende Teilnahme zum Verluste unseres unvergeß- lichen Sohnes und Bruders Arnold sagen wir nur auf diesem Wege unseren tielgefühlten, herzlichsten Sihmund Oppenheimer u. Familie Tattersallstraße 37. Danksgung, 5 Statt besonderer Anzeige. 5 Für die große Teinahme bei dem uns betroffenen schweren Verluste und für die schönen Blumenspenden, sowie die zahlfeiche Beteiligung am Grabe sagen hiermit herzlichsten Dank Im Hamen der fieftrauernden Hinterbliebenen: Barbara Wernz u. Hunder Gärtnerstraßge 54. Das Bad. Forſtamt Narlsruhe Hardt ver⸗ pachtet am Donnersiag, den 18. Jauuar 19723, vormittags 11 Uhr auf ſeinem Geſchäftszimmer von allen Seiten 1 on 2510 Agakrenfahzizen uae, Mauchtabakfabrik ſucht gut eingeführten Vertreter für Bezirk Meidelberg-Mannheim. Angebote unter K. V. 4111 an—— aus guter Familie ſo⸗ +„Exped., Frankfurt a. M. bewandert in Stenographie u. Schteibmaſchine ſowie Keuntniſſe in Buchführung beſitzend, per 1. Februanr gesucht. Ang. u. H. Z. 50 an die Geſchäſts ſtelle d. Bl. Aug Jage ſchrelh. in— reib. u. Stenographie; sucht Kallung., Angeb. unt. G. T. Intelligenter 5 Lohfjunge * geſucht von hieſiger — Schloßbezirt“ 16— wald, mit rund 214 ha. Dte Bedingungen liegen Jbeim Forſtamt zur Ein⸗ ſichtnahme auf. 97 Trauringe gig Ostar Solda, Goldſchmied 2 4. 10, 2 Treppen. Sio Schuh- 6067 Geſchͤftsführer ſucht möbl. Zimmer Angebote mit Nähe Bahnhof. Bett⸗ 5 das Jagbrecht für den Zagddiſtrikt„Spöcker Wald“ GemarkungHardt⸗ Zur Leltung einer erbheren am hieſigen Platze ſuchen wir für bald durchaus verkaufsgewandte, Uchl. Verkäuferin Lebenslauf und 3 758 79— 7 en 1 ſon San ebenslauf und Zeugnisabſchriſten ſind zu richten in beſſerem Hauſe, naögl. unter J. A. 126 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Kngeb. unter H. N. 42 an die Geſchäftsſtelle. Stenotypistin Lehrmädchen ſucht 15— aus guter Fam. geſucht. auch a FIi + Nte Perioglee, Feleegtez 1 a Dne—ege ak a an ücntizes Angeb. an Alleinmädohen we 5 8 05 oder 1. bei 11 Fan — 8 gegen 928058 ſt⸗ ebot: 1 nußb. poliert. beg Keellen Sesbehe Junger Or. 65 wird eine ſchhe zum Erteilen v. Unter⸗ 11. Januar 1923. Frau Dr. Machlin, Mollſtr. 34, Tel. 9150. J] wäſche ſtelle ſelbſt. An⸗ 15 78 H. S. 43 baeen—5— a d. Geſchäftsſt. 48049 Gewandte tretungen. 7807 78 enn Sſenotypistün von größerem Induſtrie⸗Unternehmen z baldigen Eintritt geſucht. mit Seugnisabſchriften unter V. V. 78 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 1Nachttiſch, 1 Schrank, 1 Liegeſtuhl, 1 Kinder⸗ klappwagen, 1 Spiel⸗ apparat m. 21 Platt., übern. Beſchäftigung in Angeh. unt. J. J. 59 an die Geſchäftsſtelle. 7 1— ſehe graues Tuchfoſtüm, LabenghttekBrance.] Ssnedderard., Gr. 4 Junger Mann, 23., alles gebraucht, ab. ſehr in ungek. Stellg., ſu i gut erhalten. ſich zu verbeſſern. Imp.⸗. Stamigzſtr. 7. Ind. od. Großhandel, f. 4. Stock lintsz. Reiſe, Lager od. Büro. 57913 Mannheim bb ußt. Angeb unt. HI. d. d. Geſchäftsſt. 26050 28033 Bewerbunge 1 Zarmig. Gasleuchter, ſſodernos Mosorfad 2 St. PS., zu verkaufen⸗ 5 2. 11,. 2 Te⸗ ohlenfirma. 58046 d. D. Geſchäftsſt.—5