Samstag. 13. Jannar Bezuaspreiſe: 3u manndeim u. Umgebung frei ins hau Abſtand zu nehmen, weil es kaum noch möglich iſt, allen ge⸗ kanzler Dr. Cund in der geſtrigen Beſprechung der Miniſter⸗ — gebiets heute noch eine Dauer der Beſetzung einzuſtellen. In dieſem Falle würden die fran⸗ . An eene Nerene ſow e durch ole poſt dezogen ohnegeſteulgeld monatt. mt. 1400.— freidleldend. Einzeinummer Mk. 30.— die 40.- poſtſchecktonte Ar. 178% Karterube in daden und ne. 2e17 Endtwigedafen em Rbein. Hauptgeſchäfteſtelle Maundelm, E C. 2. Seſchäfts⸗ nedenſtelle Neckarſtast. waldbofſtraße nr. 6. Lernſprecher nummer 7041. 702. Jes8. 70, 705. Telegtamm-öreſſe: Oeneralanzeiger Monndeim. erſcheint wöchentlich zwöifmal. eilagen: Der Sport vom Sonntaa. Aus der Welt der Cechnik. Seſetz u. Abend⸗Ausgabe Seneges — Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen-Zeitung u. Mannbeimer Muſik-Zeitung 1923— Nr. 22 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszaßzlung die kl. Zelle mk. 120.— Stellengeſ. m. Fam lien⸗Anz. 39% Nacht. Reklamen mk. 800.— Annahmeſchluß: mietagdlat vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm⸗ 2½ Uhr. Fär Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.Rasgaben w. keine verantwortg.übern. Höhere Sewalt. Streiks, Getriebs⸗ ſtõrun gen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgeſ. oder deſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Ruſträge durch Kernſprecher ohne Sewühr. len Der Kanzler ſpricht im Neichstag 8 Berlin, 13. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) In banger Schick⸗ ſalsſtunde— die auf Halbmaſt geſetzten Flavgen des Wallothauſes weiſen auch äußerlich darauf hin— hatte ſich heute der Reichstag zuſammengefunden, um aus des Kanzlers Munde zu vernehmen, welchen Kurs die Reichsregierung bei der Fahrt ins oſſene Meer, mit der unſere nächſte politiſche Zukunft wohl zu vergleichen iſt, einzuſchlagen und weiche Maßnahmen ſie zu faſſen gedenkt, damit das Staatsſchiff in leidlicher Unverſehrtheit durch die drohenden Stürme gelangt. Schon vor Beginn der Sitzung ſind die Zuſchauer⸗ kribünen überfüllt. Wie.ir hören, werden die bürger⸗ lichen Parteien nach der Rede des Kanzlers eine gemein⸗ —— Erklärung durch Herrn Streſemann bergeben. ürgerliche und Sozialdemokraten werden geſonderte Reſo⸗ lutfonen einbringen, die ſich aber im Wortlaut vollkommen decken ſollen. Der Beginn der Sitzung verzögerte ſich weil die Fraktionen noch 3 Erklärungen feil. 1. Die Kanzlerrede war kurz vor 4 Uhr zu Ende. Rein proteſiſtrein am Montag! I Verln, 13. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Bei den Spitzen⸗ organiſationen war der Antrag geſtellt worden, gemeinſam mit den Ruhrarbeitern als Prote ſt der geſamten Arbeiterſchaft Deutſchlands gegen die Ruhrbeſetzung am Montag eine viertel⸗ ſtündige Arbeitspauſe eintreten zu laſſen. Nach eingehen⸗ den Beratungen wurde aber beſchloſſen, von dieſer Kundgebung werkſchaftlichen Organiſationen im Lande rechtzeitig die nöligen Inſtruktionen zu erteilen. Gegen Schlemmerei und Handelsauswüchſe Berlin, 13. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Die vom Reichs⸗ präfidenten erörterten Maßnahmen gegen Luxus und Schlemmerei und gegen die Auswüchſe des Detail⸗ andels ſtehen vor der Verwirklichung. Es handelt ſich um das reits früher erwähnte Schankſtättengeſetz und einen neuen Geſetz⸗ entwurf über den Handel mit Edelmetallen, der deſſen un⸗ beſchränkter Ausübung ein Ende machen ſoll. Von dieſen Entwürfen iſt der erſte bereite vom Kabinett gebilligt worden und geht be⸗ ſchleunigt dem Parlament zu, der zweite wird zurzeit beraten. Botſchafter Maner liegt, wie wir hören, in München ſehr krank darnieder. Er leidet an Magenbluten und hat Paris entgegen ärztlichem Rat ver⸗ laſſen. Damit entſallen die kritiſchen Bemerkungen, die an den Umſtand geknüpft worden ſind, daß Botlſchafter Maner nicht zu⸗ nächſt zur Berichterſtattung nach Berlin gekommen iſt. Die Roſten der Kuhrbeſetzung Berlin, 13. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, veranſchlagt man die durch die Be⸗ ſetzung Eſſens entſtandenen Koſten auf insgeſamt 7 Millionen Goldmark, von denen etwa 6,5 Millionen& von den beteiligten Alllierten und 0,5 Millionen von Deutſchland zu erſtatten ſind. Der durch den Rückgang der Kohlenlieferungen reprãſen⸗ tierte Geldwert beläuft ſich auf 23 Millionen Goldmark, der der Holzlieferungen etwa auf 25 Millionen A. Aus dem ſchreienden Mißverhältnis dieſer Zahlen tritt klar zutage, daß die Gründe für die franzöſiſch⸗belgiſche Invaſion rein politiſcher Natur ge⸗ weſen ſind, wenn es deſſen überhaupt noch eines Beweiſes bedurfte. „Oeupre“ meldet, es ſei möglich, daß die Beſetzung des Ruhr⸗ weitere Ausdehnung erfahre, infolge des Beſchluſſes der deutſchen Regierung, die Repara⸗ tionszahlungen und Lieferungen für Frankreich und Belgien auf die zöſiſchen Truppen. die bereits in Gelſenkirchen ſeien, Boch um be⸗ ſetzen und unter Umſtänden am Nordufer der Ruhr die Linie Bergen— Hattingen— Witten nehmen. In der Tat ſind heute früh in Bochum Vortrupps franzöſiſcher Formationen einge⸗ troffen, die ſich in den äußeren Bezirken der Stadt aufhalten, den Bahnhof aber noch nicht beſeßzt haben. Im Bezirz Trier und Köln halten die Truppenbewegun⸗ genan. Sie ſollen vorläufig, wie aus Anweiſungen, die den Eiſen⸗ bahndirektionen zugegangen ſind, zu ſchließen iſt, bis zum 14. Januar andauern. Wiederholte Beſprechungen in Eſſen J Berlin, 13. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie die„B..“ erfährt, fanden heute vormittag erneut Be ſprechungen zwi⸗ ſchen den franzöſiſchen Okkupationsbehörden und den Vertretern des Ruhrbergbaues im Eſſener Rathaus ſtatt. Auch diesmal nahmen die maßgebenden Führer der rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtrie nicht perſönlich teil, ſondern ließen ſich durch Direktoren vertreten. An offenen Wagen wurden für Kohlenzwecke bisher 20 000 Wagen geſtellt. Aus dieſer Zahl iſt zu ſchließen, daß ein Rü ſck⸗ gang in der Kohlenförderung bieher nicht eingetre⸗ ten iſt. Arbeitsunterbrechungen haben, ſoweit man an zuſtändiger amtlicher Stelle unterrichtet iſt, bisher noch nicht ſtattgefunden. Der„Standard“ berichtet, daß man in Belgien beſorgt, Deutſch⸗ land könne die Beſetzung des Ruhrgebiets mit Repreſſalien erwidern. So ſoll eine deutſche Schiffahrtgeſellſchaft bereits mit⸗ eteill haben, daß ihre Schiffe vorläufig nicht mehr Antwerpen, ondern Rotterdam anlaufen werden. perbot des Urauertags im beſetzten Gebiet Wie von deutſcher amtlicher Seite mitgeteilt wird, hat die Rheinlandskommiſſion die Anordnung der Reichsregie⸗ rung über die Begehung des Trauertages am 14. Januar als eine Anordnung bezeichnet, deren Anwendung im beſetzten Gebiet nur nach Zuſtimmung der Nheinlandskommiſſion in Kraft treten könne. Die Rheinlandskommiſſion hat daher unterſagt, daß am Sonn⸗ tag halbmaſt geflaggt, daß die Glocken außer zum Kirchendienſt lduten, daß von den Kanzeln herab auf die Bedeutung dieſes Tages hingewieſen wird und daß öfſentliche Verſammlungen oder ſonſtige Kundgebungen ſtattfinden. Die öffentliche Begehung der Trauer kann daher im beſetzten Gebiete nicht ſtattfinden. verſchärſte Moratoriumsbedingungen Fukunſtshoffnung am nationalen Trauertag Von Pfarrer Dr. Cuther, M. d. R. In alles Dunkel, das die letzten Tage über Deutſchland ausge⸗ breitet haben, leuchten zwei Sterne, deren Glanz nicht erbleicht: der OGlaube an das deutſche Volk und an das ſtille Glück unermüdeter Arbeit. Ich laſſe mir den Glauben an mein deutſches Volk nicht zerſtören. Wohl ſehe ich, wie die Geiſter der Nacht um meines Volkes Seele gierig werben, wohl kenne ich den unheimlichen Schaden, den armſelige Ziviliſation und gemeiner Ma⸗ terialismus uns an Leib und Seele anrichten, wohl packt mich oft der Zorn über Unzählige, die durch ſchamloſen Genuß ſich und ihr Volk zugrunde richten, wohl ergreift mich manchmal das Entſetzen über die grenzenloſe ſittliche Gleichgüttigkeit und die abſolute Halt⸗ loſigkeit ſo vieler in unſerer Mitte, wohl ſpüre ich tieftraurig, wie man das alte köſtliche Kapital preußiſcher Zucht und Ordnung in albernem Unverſtand und hohnlachender Bosheit heruntergewirt⸗ ſchaftet hat. Aber wenn ich außerhalb der Großſtädte bin und wenn ich die Nutznießer der Revolution aller Schattierungen vergeſſe, dann finde ich doch immer wieder zu meiner ſtillen Freude eine wachſende Zahl deutſcher Männer und Frauen, die mit aller Kraft aufwärts ſtreben aus dem Elend. die wieder ſtraff und aufrecht gehen wollen, die mit bewußter Schärfe einen Grenzaraben ziehen wollen zwiſchen ſich und den Narren und Schelmen, die alle moderne An⸗ paſſungsfähigkeit für das erachten, was ſie iſt, nämlich ſittliche Minderwertigkeit, ſchamloſes Paktieren mit den Götzen der Zeit. Wenn ich ſolche Menſchen finde die trotzigen Auges in die Welt ſchauen und in deutſchem Zorn gegen alles Gemeine aufſtehen, dann glaube ich wieder an deutſche Zukunft, da rinnt frohe Kraft durch meine Adern, da grüße ich jeden Tag der Arbeit und des Kampfes mit der Zuverſicht des Siegers. Wir wollen uns den feſten Glauben an unſer Volk nicht ver⸗ nichten laſſen. In ſeiner Tiefe ruht immer noch Edelmetall, das reine Hände hehen dürfen, damit der Morgenglanz einer neuen Zeit darüber fliue Deutſchland⸗ muß leben— auch all dem Dunkel dieſer Tage gegenüber muß ſein Lebenswille Sieger bleiben. Aber der wird nur Meiſter des Schickſals bleiben, wenn im deutſchen Lande die wieder Macht erhalten über die Gemüter, die ernſtes, tie fes, geiſtiges Leben wollen, getreu dem Goethewort:„Im Leben ſiegt nur der, der den größten Idealismus hat.“ tere Naturallieferungen zu leiſten, zu einer Verſchärfung der Bedin⸗ gungen des Moratoriums veranlaßt ſehen, das gegenwärtig von den franzöſiſchen Sachverſtändigen ausgearbeitet werde. Insbeſondere würde man danach trachten, aus den Pfändern nicht nur 1100 Mil⸗ lionen Goldmark zu ziehen, ſondern etwa 17 Milliarden. Die Koh⸗ lenlieferungen würden auf 1,8 Millionen Tonnen geſteigert werden. Man werde möglicherweiſe genötigt ſein, die ganze Produktion des Ruhrgebietes und des linken Rheinufers neu zu organiſieren. Zu dem für heute erwarteten Beſchluß der Reparationskom- miſſion, den Verfalltag bis zum 31. Januar hinauszuſchieben, teilt das„Echo de Paris“ mit, der Aufſchub werde zur endgültigen Aufſtellung des Plans eines garantierten Moratoriums benußt werden. Engliſche Slimmen Der„Mancheſter Guardian“ ſchreibt: Vor der Beſetzung des Ruhrgebietes ſei Deutſchland nicht in der Lage geweſen, zu zahien. Nach der Beſetzung laute die Frage nicht, ob es in der Lage ſei zu zahlen, ſondern, ob es fähig ſei, zu leben. Das Leben im Ruhrgebiet werde hart, und für den übrigen Teil von Deutſchland verzweifelt ſein. Der deutſche Proteſt, der die Geſetzmäßigkeit des franzöſiſchen Vorgehens in Abrede ſtelle, und nur die Zahlungen verweigere, ſo lange der Vertrag gebrochen ſei, enthalte bei klarer Deutung des Friedensvertrags einen vollkommen geſetzmäßigen und gerechten Standpunkt. Die Leitung des engliſchen Bergarbeiterbundes hat eine Entſchließung angenommen, in der gegen das Eindringen der Franzoſen in das Ruhrgebiet Einſpruch erhoben und die verbün⸗ deten und neutralen Regierungen aufgefordert werden, auf Regelung der Reparationsfrage durch ein Schiedsgericht zu dringen. Die Berliner Proteſtkundgebung JBerlin, 13. Jan.(Von unſ. Berl. Blüro.) Das Wolffſche Telegraphenbureau hat geſtern in vorgerückter Nachmittagsſtunde eine Verordnung des Berliner Polizeipräſidenten ver⸗ breitet, wonach die Kundgebung gegen die franzöſiſchen Raubgelüſte aus Gründen der öffentlichen Ordnung, die von allen nichtſoziali⸗ ſtiſchen Parteien am Son“tag veranſtaltet werden ſollte, verboten worden wäre. So wie dieſe Verordnung zunächſt ſich in ihrem wir⸗⸗ ren, trockenen Polizeiſtil las, konnte ſie, darin hat di⸗„Deutſche Tages zeitung“ recht, in der Tat wie ein Schlaß ins Geſicht emp⸗ funden werden. In Wahrheit lagen die Dinge nicht ſo ſchlimm Es handelt ſich da wohl mehr um eine bureaukratiſche Un⸗ geſchiclichkeit, die inzwiſchen bereits verbezſert worden iſt. Die Kundgebung wird am Sonntag auf dem Königsplatz ſtatt⸗ finden. Sie wird mit den chriſtlichen und Hirſch⸗Dunckerſchen Ge⸗ werkſchaften ſicherlich das ganze Bürgertum von Berlin ver⸗ Inen, das auf dieſe Art den Beweis erbringen wird. daß auch von ihm Maſſen aufgeboten werden können. Etwaiger kommuni⸗ ſtiſcher Roblinge wird man ſchon Herr zu werden wiſſen. die Lage im Memelgebiet Mit Ausnahme der Stadt Memel iſt faſt das gange Gebiet von den Litauern beſeczt. Litauiſche Frei⸗ ſcharen ſind auch an der Grenze bis bei⸗Tilſit herangerückt. Der telegraphiſche und telephoniſche Verkehr mit Memel war geſtern zeitweilig geſtört. Der Eiſenbahnverkehr mit Memel iſt völlig eingeſtellt. Die Eiſenbahndirektion Königsberg hat die Sperrung des Güter⸗ und Perſonenverkehrs nach dem Memel⸗ gebiet angeordnet. Die litauiſchen Putſchiſten unternahmen in den heutigen Morgenſtunden einen Vorſtoß gegen Memel mit einem Auto⸗ mobil und Maſchinengewehren. Der Vorſtoß wurde von der franzöſiſchen Beſatzung und der Landespolizei verluſtreich für bie Sitauer abgeſchlagen. In der Stadt iſt alles ruhig. Wie Vertinar im Journal“ berichtet. dürfte ſich die framzöſtſche engeſichs der Welceruns Deulſchlanda. mei⸗- Der erwartete engliſche Panzerkreuzer iſt in den Vormittagsſtunden noch nicht eingetroffen Kückblick und Vorſchau Abermals Kriegszuſtand!— Die Ruhraktion ein Jehſſchlag— Bor einem neuen Faſchoda?— Die Aufteilungspläne Deutſchlands— Die lateiniſche Entente und Deutſchlands Befreiung Die Wiederherſtellung des Kriegszuſtandeg, wenn auch in anderer Form, wirft ſoviele Fragen politiſcher, militäriſcher und wirtſchaftlicher Natur auf, daß eine faſt endloſe Reihe von Ar⸗ tikeln nicht imſtande wäre, ſie alle zu beantworten. Auch der Stand⸗ punkt des Beobachters wechſelt von Tag zu Tag, ſo daß es begreiflich iſt, wenn man näch einem auch nur einigermaßen feſten Halt ſucht, mit Hilfe deſſen man den Ausweg aus dem Labyrinth der Meinun⸗ gen finden kann Zunächſt freilich intereſſiert wohl am meiſten die Frage, ob denn wohl die Franzoſen und ihre ſtets getreuen Helfershelfer, die Belgier, neben dem geſtillten Bedürfnis nach neuer„Gloire“ auch hinſichtlich des wirtſchaftlichen Ergebniſſes auf ihre Rechnung kommen werden. Die Verlegung des Kohlenſyndikats iſt trotz der zumteil recht ſchwer⸗ wiegenden Folgen für den ungeſtörten Fortgang der deutſchen Koh⸗ lenverſorgung allſeitig in Deutſchland mit offenſichtlicher Genugtuung aufgenommen worden, in die ſich auch ein wenig Schadenfreude über die langen Geſichter der Franzoſen miſchte. Es war die erſte Ent⸗ täuſchung, die ſie bei dem„Kreuzzug für Recht und Gerechtigkeit“ in erlebten. Weitere Ueberraſchungen werden nicht aus⸗ eiben. So verfehlt es natürlich iſt, ſchon jetzt von einem vollendeten Fehlſchlag des ganzen Unternehmens zu ſprechen, ſo angebracht iſt es auf der anderen Seite, immer wider darauf hinzuweiſen, daß die Uebernahme der Kohlenkontrolle ohne die Hilfe der Organiſation des deutſchen Kohlenſyndikats für Frankreich ein Ding der Unmöglich⸗ keit ſein dürfte, ſelbſt für den Fall, daß es eine der Zahl der militä⸗ riſchen Beſatzungstruppen entſprechende oder ſie gar noch übertref⸗ fende Schar an eigenen Ingenieuren und Verwaltungsbeamten aufbietet. Verſagen obendrein noch unſere techniſchen Bergwerks⸗ beamten ihre Mithilfe, ſtoßen die Franzoſen bei den deutſchen Arbei⸗ tern, die ſie nach bekannten franzöſiſchem Rezept mit Zuckerbrot und Peitſche ihren Wünſchen gefügig zu machen hoffen, wenn auch nicht auf offenen Widerſtand, ſo aber doch auf mehr oder minder paſſive Reſiſtenz, gelingt es ihnen nicht, die anerkannte Betriebsſchlamperei der franzöſiſchen Verkehrsmittel auch nur einigermaßen zu beheben, ſo verſchlingt das ganze Unternehmen derartig viel Verwaltungs⸗ koſten, daß nach Ausſagen deutſcher Sachverſtändiger aus dem Ruhr⸗ gebiet Frankreich höchſtens den Nutzen von etwa 40„“ deſſen genießen würde, was ihm Deutſchland bis jetzt an Reparationskohle leiſten mußte. Mit anderen Worten alſo: Die Elle würde teurer wer⸗ den als der Kram! Und dann„friedliche Miſſion mit militäriſcher Unterſtützung und Beſchützung?“ Es iſt nicht ganz unwahrſcheinlich, daß die geſchäftsklugen Engländer einen derartigen Ausgang vorausgeſehen haben. Angeſichts des Verhaltens Bradburys in der Reparationskommiſ⸗ ſion hat vielleicht dieſer oder jene unpolitiſche Kopf in Deutſchland eine etwas energiſchere Haltung Englands erwartet. Das augen⸗ blickliche Verhalten Englands gleicht eigentlich mehr der berühmten Leiſetreterei nach Wirths Muſter. Wenn man die engliſche Preſſe lieſt, muß man mit gewiſſem Intereſſe feſtſtellen, daß die Kunſt des Eiertanzes ſich zu einer bemerkenswerten Virtuoſität entwickelt hat. Daß die deutſchen Proteſte unbeantwortet bleiben werden, kann man verſtehen, weil von engliſcher Seite immer noch die Fiktion aufrecht erhalten wird, daß die Entente nach wie vor fortbeſtehe. Man kann alſo dann doch beim beſten Willen nicht einen Proteſt gegen einen— angeblich immer noch— Freund und Blutsbruder entgegennehmen oder gar beantworten. Viel wichtiger aber als der⸗ artige papierene Belangloſigkeiten iſt dem Engländer die Frage, was mit der engliſchen Kohle geſchieht, ob durch die Be⸗ ſetzung des Ruhrgebiets etwa England noch mehr erſchwerte Kon⸗ kurrenz durch Frankreich erwächſt, oder ob der Bedarf Deutſchlands an Vohlen ſo groß wird, daß er nur noch mit Hilfe engliſcher Frachtdampfer gedeckt werden kann. Die feine engliſche Naſe für ein gutes Geſchäft hat ſich auch hier wieder bewährt. Nicht ohne Grund iſt bei einer Reihe der von den Franzoſen bedrohten Zechen 48 Stunden vor dem Einmarſch, d. h. alſo gerade noch im letzten Augenblick die Aktienmehrheit inengliſchen oder ame⸗ rikaniſchen Beſitz übergeführt worden, was für die Franzoſen eine recht peinliche Ueberraſchung ſein dürfte. Daß Amerika, abgeſehen von dieſer geldlichen Beteiligung, diplomatiſch abwartend verbleibt, kann nicht weiter wundernehmen, nachdem es ſich durch die Abberufung der amerikaniſchen Truppen vom Rhein militäriſch als desintereſſiert gewillt zu bleiben erklärt hat. Daß aber in der Behandlung europäiſcher Fragen, namentlich ſoweit dadurch das amerikaniſche Geſchäftsintereſſe berührt wird, eine grundſätzliche Andersbewertung und Umſtel⸗ lung in Ameritka erfolgt iſt, kann heute als feſtſtehend angeſehen werden, nachdem in dem Wirrwarr der durch amerikaniſche Preſſe⸗ ſenſationen aufgebauſchten und ſich dadurch wiederholt widerſpre⸗ chenden eldungen einigermaßen eine Klärung eingetreten iſt. Bleibt von den übrigen Ententegroßmächten nur noch Ita⸗ lien, deſſen Haltung Rätſel über Räkſel aufgibt. Vermutlich wird Muſſolini noch ſehr ftolz darüber ſein, daß ihm der ingeniöſe Einfall gekommen iſt, für die anverlangten Ingenieure nur zwei zu ſenden, von denen der eine obendrein nur die Rolle eines beſſeren techni⸗ ſchen Dolmetſchers zu ſpielen beſtimmt iſt. An der militäriſchen Vor⸗ bereitung und Durchführung der Ruhraktion hat ſich Italien über⸗ haupt nicht beteiligt, dafür aber die Alliierten mit mehr oder minder gutgemeinten, aber offenſichtlich nicht ganz klaren Reparations⸗ reformprogrammen bombardiert. Muſſolini hat dabei ein wenig Napoleon kopierte, indem er ſo etwas wie einen kontinentalen Block Süre England zuſammen zu ſchweißen ſich mühte. Gerade dieſe dee zeigt, daß Muſſolini in der Tat ein politiſcher Wirrkepf erſten Ranges iſt. Eine gegen England, ſelbſt nicht einmal offen wirt⸗ ſchaftsfeindliche Politik wäre angeſichts der doch nun einmal nicht aus der Welt zu ſchaffenden Tatſache, daß Italien 11 Milliarden Gold⸗Lire an England ſchuldet, der Gipfel politiſchen Selbſtmord⸗ beſtrebens. Die auswärtigen Beziehungen eines Landes richten ſich aun einmal mehr oder minder nach dem Grade der Gläubiger⸗ oder Schuldnerſchaft zu anderen Ländern. Es iſt zwar begreiflich, daß Stalien dem Plan Bonar Latbs, die italieniſchn Schulden an Eng⸗ land durch den Anteil an den deutſchen Reparationen direkt an Eng⸗ land zu zahlen und dafür ſtatt der billigen deutſchen Reparations⸗ kohle teure engliſche Kohle zu liefern, nicht gerade mit glühender Begeiſterung aufgenommen worden iſt, 193 nicht werden konnte. Aber die an ſich 1777 fehlerhafte Politik Italiens, immer wieder den Vermittler zu ſpielen, womöglich nach dem Grundſatz, von jedem Partner ein Stück der Beute zu bekommen, hat ſchließlich dahin ge⸗ führt, daß Italien nun zwiſchen ſämtlichen verfügbaren Stühlen ſitzt und von den übrigen Ententefreunden deswegen zum mindeſten mit Mißtrauen betrachtet, wenn nicht gar auch ein wenig verachtet wird. So ſtehen ungünſtige Sterne über der neuen Aktion. Von England iſt bekannt, daß es Politik auf weite Sicht macht. Zweifel⸗ los gehen daher die Abſichten Bonar Laws dahin, die e Politik an der Ruhr ad abſurdum zu führen und ihr ein neues ſchoda zu bereiten. Wie man das macht, verſteht man in —— Het, das unſte 1— durch den Uebergang über Rhein und 157 das von ihm erſtrebte Gro au 2. Seite. tr. 22 Mannheimer Generai · Anzeiger(ubend-Ausgabe) 4 — Samstag. den 13. Janudt 1923 beſſer, als Frankreich die Methode, wie man es vermeldet Die Ber⸗ ſuche der Franzoſen, durch Aufteilungspläne Deutſch⸗ landsg, die Habgier der Engländer, Polen, Tſchechoflowaken, Nalie⸗ ner und fonſtigen Anrainer zu teizen, um militäeiſche und wirt⸗ eeftliche Hilfe dafur zu erlan det doch bel weitem nicht Widerhall, den man ſich in Paris wohl davon verſprochen hat. 770 des Anerbietens an England, die ganze Nordſeeküſte, Köln und Hannober in ähnlicher Weiſe zur Ausbeutung zu überlaſſen, wie es Fränkreich mit dein Ruhrgebiet und dem Reſt des linken Rheinlandes zu tun gedenkt, iſt die Zuſtimmung aus Lon⸗ don nicht erfolgt und wird auch kaum beim gegenwärtigen engliſchen Kabinett zu erlangen ſein. Da haben quf der anderen Seite die Aallener mit Deutſch⸗Oeſterreich und Jugoflawien Pläne vor, die nut durch Spendung reichlicher Schweige⸗ und Schmiergelder an Muſſolini verhindert werden können. Dagegen zeigt der Einfall der Litauet ins Memelgebiet, daß die kleine Hyänen, wenn ſte auch äußerlich ihre Loyalität beteuern, 971 ungern die Gelegen⸗ heit benutzen würden, dieſes oder jenes Stück der Veute an ſich zu reißen. Auch hier iſt natüclich Frankreich mit Verſprechungen nicht auzu ſparſam geweſen und wir werden vielleicht noch auf dieſe oder jene Ueberraſchung uns gefaßt— müſſen. Betrachtet man die neue Konſtellation Europas einmal vom Skandpunkt der Raſſenzuſammenballung aus, ſo hebt ſich die Politik der lateinſſchen Entente von den übrigen Staaten Europas beſonders grell. ab. Es wird von dem Grade der. Aktivität und Intenſität der oberſten Leiter an der Seine abhängen, ob die ſoge⸗ nannte Führung der Ramanen auch bei einem neuen Weltkrieg, Eigniſſe tritt, beſtehen bleibt. Daß uns ein gütiges Geſchick dieſen neuren Kampf, deſſen milttäriſche Begleiterſcheinungen ſchließlich doch noch äufdeutſchem Boden aus ettagen werden würden, erſparen möchte, iſt der einmükige Wunſch aller Deutſchen. So⸗ wiige aber in der Friedensgleichung nicht das letzte große K, die Stellung Rußlands, gelöſt iſt, bleibt die Kriegsgefahr unvermindert beſtehen. So iſt dſe Zukunft für Deutſchland beſon⸗ ders trüb und grau. Neben äußeren Entbehrungen werden wir auch inneren Beſchwerniſſen ausgeſetzt ſein. Das letzte Zlel der frünzöſiſchen Polftik geht, wie nicht oft N 5 hervorgehoben werden muß, auf die Trennung und ufteilung Deutſch⸗ lands aus. Deshalb iſt die Erhaltung der Reichsein⸗ it das erſte und höchſte Ziel unſerer ſtaatsbürgerlichen und vater⸗ ndiſchen Betätigung. Davor müſſen alle anderen innenpolitiſchen Meinungsverſchiedenheiten zurücktreten. SGanz weit in der Ferne leuchtet zum erſten Mal ein kleines Hoffnungslicht auf. Vielleicht, äusdrücklich ſei betont, viel⸗ leicht, iſt der Einbruch der 11 der Beginn der Schick⸗ falswende des deutſchen Volks. Denn jetzt wurde eine Bahn beſchritten, an deren tiefſtes Leid und Erniedrigung ſtehen, an deren Ende äber die winkt. Unwillkürlich kommt einem der Spruch des Delphiſchen Drakels in den Sinn:„Wenn Kröſus den Halys überſchreitet, wird er ein großes Reich zer⸗ ren.“ Der Traum des europälſchen Kontinentakreichs unter Führung Frankreichs, iſt vielleicht jetz tſchon vorbei. Auch Poincare Mirteereen Was „Wir heißen Euch hoffent“ K. F. 0 Auf den Arkiket im Handelsteft„Ddeutſchkands Wirt⸗ aft unter der franzöſiſchen Gewalkpolftik“, der die vorſtehenden ungen nach det wirtſchaftlichen Seite hin ergänzt, ſei noch beſonders verwieſen. die Wirtſchaſtsverbindung zwiſchen Deutſchland und Nußland Das„B..“ erfährt, daß geſtern bei Krupp ein Telegramm des zurzeit in Moskau weilenden Leiters der Berliner ruſſiſchen Handelsvertretung eingetroffen iſt, wonach die ruſſiſche Reglerung die am 4. Dezember von der Firma Krupp gemachten Abände⸗ rungsvotſchläge zu dem Vertrag über eine landwirtſchaft⸗ liche Konzeſſion großen Stils im Dongebiet angenommen hat. Dudurch ſind die Bedingungen für die Durchführung des Vertrags, der durch Beteiligung engliſchen Kapitals ermöglicht wurde, gün⸗ ſtiger geſtaltet worden. Die Verzögerung ber nunmehr erfolgten Rakiftkation des Vertrags war weſentlich auf Schwierigkeiten zu⸗ klückzuführen, die ſich aus näherer Betrachtung des urſprünglichen Vertrags ergaben, hinſichtlich der Finanzierung der geplanten Kon⸗ zeſſionen. In langen Verhandlungen iſt es dann gelungen, eine Be⸗ immet noch kommen mag: teftigung engliſchen Kapitals durch Vermittlung des Vankiers Dum⸗ ming herbeizuführen. ———— Als Urſache des Todes König Konſtantins von Grlechenland tzlähmung feſtgeſtellt worden. Am Totenbeft ſind die Maria und die Töchter Helena, Irene, und Catharina an⸗ Die lachende Maske Roman von Paul Oskar Höcker Cppyright by J. Engelhorns Nachf. Nachdruck verboten) He weſend. 50) (Fortſetzung) Das Geblertstagstind wurde gefeiert. Ein Herr hielt eine humo⸗ riſtiſche, von vielen Zwiſchenrufen unterbrochene Anſprache an ihn, Worin hauptſüchlich die Pferdenamen, auf bie der Stall Treutlein e Hoffnungen ſetzte, ihre Wirkung laten. Auch der Name Giſela wurde eingeworfen, was die Luſtſgkeit noch ſteigerte. Jeeiherr don Treutlein hatte zuletzt all dem Unſinn gar nicht mehr geſauſcht. Im Geſprüch mit Hella hatte er an ſhre erſte Dotzegnung ertsmert. Die habe damals einen tieſen Eindruck auf ihn gemacht. „Ich bin ja ſpater noch einmal auf Reitſchule in Hannovor gewesſen, aber da verkehrte ich nicht mehr in Herrenhauſen draußen. Wiſſen Sie, warum?— Nein, wie nett, daß Sie ſich an den Abend beim Kommandierenden erinnern!“ Unter Trünen lachend erzühlte er: urſpriniglich ſei er in ganz verzwelfelter Stimmung dort an⸗ getangt. Seine Mama, die ſo ſtolz auf ihren jungen Leutnant war, hatte Gäſte eingeladen, um ihn zu feiern, und er konnte doch beim Kommandierenden nicht abſagen! „Bon dhrer Verzweiflung hab' ich aber nichts gemerkt damals.“ „Tja. Die reichte bloß bis zu den Auſtern.“ „Bis zu den Auſtern?“ „Hm. Zwiſchen Suppe und Fi te ich mich ja ſchon Hals über Kopf in Sie verllebt.“ Wanmeeen 12 „Herr von Treutlein—!“ »„Ghrenwert. Tatſache. Sie ahmten die Kommandeuſe ſo luſtig nach, wiſſen Sie noch? Gauz heimlich. Und ich bekam einen Lach⸗ krainpf... Da war Mamas Diner ſofort vergeſſen. Wir haben dann doch noch den Tiſchwalzer zuſammen getanzt.“ „Das wiſſen Sie auch noch?“ „O, ich entſinne mich ganz genau es war das erſtemal, daß die Kapelle die Luſtige Witwe ſpielte. Wir ſummten doch beide die Melobte mit, und der Rittmeiſter machte mir große, erſchrockene Augen. Das Stück ſelbſt kannte man in dem Winter in Deutſchland noch gar nicht, aber der Walzer elektriſterte den ganzen Ballſaal. Ich hab' ſpäter noch ſo viel an den ſchönen Abend gedacht.“ Hella hatte für ein paar Sekunden die Augen geſchloſſen. Es war ihr, als ſchlöſſe dieſes Geſprüch mit deim friſchen füngen Men⸗ ſchen direkt an jene Epoche an. „Als ich ſpäter wieder nach Hannouer kommandiert war, da hört ich, Exzellenz Redern ſei leidend und empfange nicht mehr. Da waren Sie auch ſchon fort. Es tat mir rieſig leid. Nein, ſagen 3 der drohender denn je in den Vordergrund der Er⸗ Emporſchnellens aller Preiſe den Verbrauchern von Treutlein ſofort,„natürlich bringe ich Sie nach Hauſe. Auf zur Proteſtkundgebung im Nibelungenſaal!— der Denn erſtens kommt es anders und zweitens als man denkt! Der Artikel, der vor acht Tagen an dieſer Stelle die Ereigniſſe der Woche ſtreifte, ſchloß mit der Andeutung, daß wir jedenfalls recht hald in der Lage ſeien, über weitere erfreuliche Dinge zu berichten. Durch die Ereigniſſe im Nuhrgebiet ſind dieſe günſtigen Ausblicke inztoiſchen völlig in den Hintergrund gedrängt worden. Die Not des Vaterlandes, die wir als Grenzbewohner in ihrer vollen Wucht mpfinden, beherrſcht die Stunde. Bei den regen Beziehungen Mannheims zur Pfalz und zum Saarland wiſſen wir zur Genüge, wie drückend die Laſt iſt, die den Volksgenoſſen im Ruhrgebiet durch die Beſetzung auferlegt wird. Die Mannheimer Bürgerſchaft hat infolgedeſſen mit Befriedigung und Genugtuung im Mittagsblatt geleſen, daß die bürgerlichen politiſchen Parteien und die ihnen naheſtehenden Organiſationen doch noch in letzter Herkskammer am morgigen Nationaltrauertag im Nibelungenſaal des Roſengartens eine Proteſtkundgebung abzuhalten. Wenn wir auch an dieſer Stelle für einen ſtarken Beſuch dieſer ſo überaus dringend notwendigen Kundgebung werben, ſo geben wir uns der ſicheren Erwartung hin, daß der Nibelungenſaal bis auf den letzten Platz befetzt ſein wird von Jung und Alt, allen Ständen und Berufen, einer tauſendköpfigen Menge, die die Geſamt⸗ bevölkerung in würdiger Weiſe repräſentiert. Nur ſo kann eine eindrucksvolle Maſſenkundgebung zuſtande kommen Unſere Mutmaßung, daß die Sozialdemokratie zu der Weige⸗ rung, ſich mit denjenigen, die politiſch am weiteſten rechts ſtehen, zu einer Proteſtkundgebung zu vereinſgen, durch die Parole der Ber⸗ liner Zentralleitung veranlaßt worden ſei, wird uns von untet rich⸗ teter Seite als durchaus richtig bezeichnet. Wir müſſen ſagen, daß wir die Befolgung der Berliner Weiſung durch die Mannheimer Sozialdemokratſe heute ebenſo bedauern wie geſtern, weil wir uns ſagen, daß der furchtbare Ernſt der Stunde alle Rückſichten aus dem Felde ſchlagen müßte. Die Stadtverwaltung übermittelte uns im Laufe des Vormittags folgende ſtadtamtliche Auslaſſung über die geſtrige Beſprechung wegen der Abhal⸗ tung einer gemeinſamen Proteſtkundgebung: Der Stadtrat hat in ſeiner Sithung vom 11. d. M. für den Fall des Zuſtandekommens der geplanten gemeinſamen Abwehr⸗ kundgebung den Nibelungenſaal unentgeltlich zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Am Donnerstag abend wollte die ſoztaldemokratliſche Partel ſich beraten; es wurde daher auf Freitag vormittag 10 Uhr eine Verſammlung der Fraktionsführer einberufen; dieſe ergab die Ab⸗ geneigtheit der ſozialdemokratiſchen Partet, an einer gemeinſamen Kundgesbung der Porteien tellzünehmen. Der Oberbürgermeiſter regte hlerauf eine ſtädb.tiſche Kundgebung an und erbat Aus⸗ kunft, ob die ſoztaldemokratlſchen Arbeiter auch dleſer fernblelben würden, was bejaht wurde. Darauf rieten auch die Vertreter zweier anderer Fraktionen von der Veranſtaltung einer ſtädtiſchen Sonmtags⸗Kundgebung ab. Es braucht nicht beſonders betont zu werden, daß der Einmarſch der Franzoſen und Belgter ins Ruhrgebiet das Hauptgeſprͤchsthema der letzten Tage war. Schwer laſtet die Sorge um die Zukunft des Vaterlandes auf allen Gemiitern. Die anderen Sorgen nehmen ſich dagegen klein aus, aber ſie müſſen hier erwähnt werden, wenn die der Woche an uns vorüberziehen. An erſter Stelle ſteht die Der Dollar hat unter Mitwirkung der polttiſchen Erelgniſſe die 10 000„1⸗Grenze überſchritten. Die eel für alle Oebe nabeblirfniſſe ſpringen ſelbſtverſtändlich mit. Der ODrel⸗ bfundlaib RNarkenbrot foſtet von heute ab 450. In kin⸗ derreichen Familten wirft allein 55 dieſe Verdoppelung des Brot⸗ Kvelfes das Haushaltungsbudge über den Haufen. Kann män's ber Hausfrau verbankben, daß ſie mutlos wird, daß ſie die Auseinander⸗ ſetzungen mit der andeton Hülfte fürchtet, die nicht einſehen will, daß das— 1 5 bel den ſich Uberſtürgenden Prelsſteige⸗ rumzen unmöglich kangen kann? Ganz Schlaue wenden, um dieſen alltäglichen imerquicklichen Auseinanderſetzungen zu entgehen, den Trick an, daß ſie den Hausherrn veranlaſſen, felbſt Eintäufe zu machen. Auf dieſe Welſe wird die Stelle, die das Gelb für die hergeben muß, an der Quelle in der einwand⸗ fvei ortenttert. Wenn der Manm zum Metzger geht, hört er, batz das Pfand Suppenſteiſch 1000 koſtet, wenn er den Bäcker⸗ laden verläßt, dann iſt er inn 370 l leichter, ſofern er ſich den „Duxus' leſſtet, ein Weißbrot zu 300 Oramm erſtanden zu haben. Geſtern war das gleiche Brot noch um 320 zu haben. Man— an dieſem Beiſpiel, mit welchen Rieſenſprüngen die Preiſe in die Höhe ſchnellen. Eine ganz Übte Ueberroſchung wird in den Tagen des auten as Sie, gnädiges Fränttein, wie Iſt es nur möglich Sie.“ Er lachte verlegen. Frage kun.“ Es ſprach ſich raſch unter den welblichen Güſten herum: die neue Soubratte des Joſetti ſei eine„Dame der Geſellſchaft“. Herr von Etzlar hatte den größten Teil der Unterhaltung zwiſchen dem Gaſt⸗ geber und ſeiner Nachbarin mit angehört und zog ſeinen Fuß vor⸗ ſichtig wieber zurück. Das Eſſen war vorbei. Nun mufzte auch Hella eine Zigarette nehmen. Treutlein kam immer wieber auf den Ballabend beim Kommandie renden zurück. Er wollte durchaus in Erfahrung bringen, durch weſche beſonderen Ummſtäönde die Nichte der Exgelleng Redern in ihre jetzige Umgebung geraten war. Nicht ohne Geſchick holte er ſie aus. Hella verſchwieg das Allerſchlimmſte. Die paar Tat⸗ ſachen, daß ihr Mann Kapellmeiſter ſei, augenblickſich ohne Engage⸗ ment, daß ſie mit ihrem Kind allein hier lebte, wußte er ſchon von Joſetti. Rleinere Epiſaden aus ihrem Bühnenleben erzühlle ſie dem Jugendberannton mit einer geiolſſen drolligen Ueberlegenheit. Auch andere hörten zu. Bald unterhielt ſie die ganze Gruppe. Es war ihr, als käme ſie Koß von einem Ausflug ins Künſtlers Erdenwallen wieder in das eigene Milieu zurlück. „Sie iſt allerſiebſt,“ ſagte ein Herr an der Gcke.„Himmel, wenn man ſich vorſtellt, daß der gute Edu richtig auf die Piatti rein⸗ geſallen war! Die Perſon war ja zu untergeordnetl“ Hella wachte plötzlich auf. Irgendwer hatte feſigeſtellt, daß es auf ein Uhr ging. Sie ſah ſich um, der Direktor war ſchon weg. „Ich habe einen weiten Weg,“ ſagte ſie verwirrt,„die Zeit iſt ja ſo geflogen „Ich beſtelle den Wagen, meine Gnüdigſte,“ ſagte Edu von „Ach, verzeihen „Eben wollt ich eine zu dumme „Schon?“ rief Herr von Etzlar. Und er hatte dabei einen ſo impertinenten Ton, daß da und dort von den Damen hell gelichert wurde. Als Hella eine Weile ſpäter das Reſtaurant verließ, merkte ſie, daß der Champagner ihre Sinne leicht üumnebelt hatte. Aber in der kühlen Nachluft kam ſie wieder zu ſich. Treutlein half ihr aufſteigen und verſtaute dann ſich mit ihr zuſammen unter dem koſtbaren Wolfsfell. Sie füchlte die Wärme ſeiner Nähe. Er hatte rechts oon ihr Platz genommen, um ſelbſt zu kutſchleren. Unterwegs ſchlug er ihr vor, er wolle ſie am andern Nachmittag zu einer Spazierfahrt abholen. 8 „Ich werde wohl— beſchäftigt ſein,“ ſagte ſie verwirrt. „Joſetti muß Sie frei machen. Nein, ich hab' ihm ſchon die Leviten geleſen; er hat Ihnen nette Rollen zu geben, ſonſt frikaſſtert ihn der Deibel.. Es war ein reizender Abend. Hat's Ihnen auch ein bißchen gefallend Nein, wer uns damals beim Komman⸗ dierenden geſagt hätte... Alſo, es bleibt dabet, morgen um drei tung— Erhebung des Dezemberpreiſes des Gaſes und Stromes tückwirken Dezember eine unerträgliche Mehrbelaſtung der Verbraucher Stunde zu dem Entſchluß gekommen ſind, mit Handels⸗ und Hand⸗ ein weuig. lannheim am Wochenende Einfluß der Heſetzung des Ruhrgebietes auf die Teue⸗ für Novdember als Nufſchlag jü und Elektriziät bereltet. Die Oirektion der ſtädtiſchen Waſſer⸗ Gas⸗ und Elektrizitätswerke erhebt nämlich nicht nur den doppel⸗ ten Betrag des Novemberverbrauches, ſondern auch einen geradezu ungeheuerlichen Aufſchlag auf den Dezem⸗ berverbrauch. Vor mir liegt die Rechnung für Dezember/ Ja⸗ nuar über den Bezug von Waſſer, Gas und Strom, 1 abgabe, Kanagl⸗ und Müllabfuhrgebühr und Straßenreinigung. Die Novemberrechnung, die mir im Laufe des Monats Dezember zuge⸗ ſtellt wurde, lautete auf 59583„ in der Endſumme. Dieſer Tage be⸗ kam ich die Dezemberrechnung, die 21235„ von mir fordert, alſo eine Steigerung um 15 277. Wie kommt nun dieſer Rieſenſprung zuſtande? Darauf gibt der Zettel folgende aufgedruckte, ſchön ein⸗ gekäſtelte Antwort: Rechnung aufbewahren! Der Stadtrat hat auf Grund der§8 14 und 6 der Gas⸗ und Strombezugsbeſtimmungen unterm 7. 12. 22 beſchloſſen einen Monatsbetrag für Gas⸗ und Strombezug im voraus zu erheben. Zur Ergänzung der in der Rechnung pro November erhobenen Vorauszahlung wird in dleſer Rechnung für ſeden cbhm Gas„ 70, für ſede KWSt. Lichtſtrom 214 unbd für ſede KWSt. Kraftſtrom„ 140 außer den norma⸗ len Gas⸗ und Strompreiſen nachberechnet. Der vorausbezahlte Betrag wird Ihnen gutgeſchrieben und beim Aufhören des Gas⸗ und Strombezuges an Sie gegen Vorzeigung dieſer Rechnung mit Quittung zurückbezahlt. Ebenſo erfolgt bei Zurückgehen der Gas⸗ und Strompreiſe eine der Preisherabſetzung entſprechende Rück⸗ zahlung. Im übrigen verweiſen wir auf die Bekanntmachungen in den Tageszeitungen. Es iſt hiernach berechnet für den ebm Gas 180 ſowie ein Vorauszahlung von 70 für den abm, alſo zuſ.„. 200. FJür die KWSt. Lichtſtrom„ 380 ſowie eine Vorauszahlung von 214& für die KWSt., alſo zuf.„„ 69 4. Für die KWSt. Kraſt⸗ ſtrom„A4 240% ſowie eine Vorauszahlung von A1 140 für die KWSt., alſo zuſ.„4 3 8 0. Der Gas⸗ und Stromverbraucher weiß alſo jetzt, daß er für De⸗ zember nicht 130„ für den Kubikmeter Gas und 380 für die Kilowattſtunde Lichtſtrom zu bezahlen hat, wie vom Stadtrat be⸗ ſchloſſen wurde, ſondern 200 und 594. Das iſt doch geradezu un⸗ erhört. Man horche einmal bei den Geſchäftsleuten herum, wie hoch ſich die Dezemberrechnung bei ihnen beläuft. Es iſt klar, daß der Be⸗ trag in vielen Ffällen ſechsſtellig iſt, wenn er in einer kleinen Privat⸗ haushaltung, zu der die meinige zählt, ſchon die Summe von 20 000 Mark überſchreitet. Dabei habe ich im Dezember nur 32 Kubikmeter Gas verbraucht gegen 36 Kubikmeter im November und 21 KWSt. 115 18 im November. Für dieſe 21 KW. muß ich 12 4/4 und ir den Gasverbrauch 6400„ bezahlen. In der Rubrlt„Waſſergeld, Kanal⸗ ete. Gebühr“ iſt die Summe von 516„ im Nopember auf 2243 im Dezember geſchnellt. Was denkt ſich die verehrl. Direktion der ſtädtiſchen Waſſer⸗, Das- und Elektrizitätswerke denn 93 Glaubt ſie vlelleicht, ſie kann mit den Verbraucharn, die ihr allerbings auf Gnade und Un⸗ nade ausgeliefert ſind, machen was ſie will? Im Bericht über die tadtratsſitzung vom 7. 12. 22 ſteht klar und deutlich, daß der Be⸗ trag der Novemberrechnungen für Gas undb Strom nochmals erhoben wird. Mehr nicht. Mit keinem Wort iſt erwähnt, daß auf die Dezemberrechnung ebenfalls ein Auf⸗ ſchlag erhoben wird. Das braucht ſich die Bürgerſchaft denn doch nicht gefallen zu laſſen. Die Rechnung über die Nachzahlung für November, die mir ebenfalls in dieſer Woche zugeſtellt wurbe, ver⸗ langt von mir 5148, alſo ganz richtig nochmals den Betrag, den ich für den Novemberverbrauch gezahlt habe. Dazu iſt die Leitung der Werke berechtigt. Nicht berechtigt dagegen ſſt ſie dazu, den De⸗ zemberzuſchlag zu erheben, well hierüber weder ein Beſchluß des gemiſchten beſchließenben Ausſchuſſes noch des Stadtrats vorliegt. Es wird infolgebeſſen ſehr oft vorkommen, daß die Verbraucher die Zahlung des Aufſchlages verweigern. Das iſt ihr gutes Recht Es wird den meiſten auch garnicht möglich ſein, die an⸗ geforderten 1 die bei großen Werken in die Millio⸗ nengehen, auf einmal zu bezahlen. Wenn man ſich die Rech⸗ nung für Dezember genau anſieht, ſo wird man finden, daß nachträg⸗ lich für November der Dezember⸗Gas⸗ und Strompreis angefordert wird. Aber auch das iſt unſeres Wiſſens nvom Stabtrat nicht he⸗ ſchloſſen worden. Die Olrektlon der Werte hat ſich für ihr ganz unglaubliches Vorgehen den denkbar ſchlechteſten Zeitpunkt gewählt. Schließlich reißt bei einer derartigen Rückſichtsloſigkeit ſeibſt dem Zahlungs⸗ willigſten und Einſichtigſten die Geduld. Das wird bei den meiſten Berbrauchern der Fall ſein. Schlleßlich hat man doch nicht allein* die ſtödtiſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke zu ſorgen. Seh. ——— Uhr. Wir nehmen daun den Kaſfee irgendwo draußen. Sie mülffen ſich mal den Stall anſehen. Auch mal morgens— ſo die Trainer bei der Arbeit Inzwiſchen hatten ſie den ſchmaleren Landweg erreicht, an dem das Bauerngehöft lag. Hella hatte ihm immer die Richtung weiſen miüſſen. Er war über das Häuschen, das verſchwiogen im hellen Mond⸗ licht lag, nicht wenig verdutzt.„Aber das iſt ſa eine verttable Idylle!“ rief er aus.„Reizend! Das iſt ſa fabethaft poetiſch! Wenn ich mir dagegen das ſteiſe Hotel Steſanſe vorſtelle—!“ „Mein Bub' hat hier Sonne und Luft. Da, in dem kleinen Grasgarten, kann er ſpielen. Er hat jetzt die eyſten Schritte auf den eigenen Beinchen ins Leben getan.“ „Drollig, daß Sie ein Bübchen hahen.“ „Warum drollig?“ Gott, Sie ſind ſo müdchenhaft. Ihr liehes Geſichtel. Und die Schelmengrübchen. Na ſa, ich hab's Ihnen doch verraten: ver⸗ liebt war ich ſchon damals in Sie.“ „Zwiſchen Suppe und Fiſch.“ „Und noch über den Tiſchwalzer hinaus „Jetzt muß ich aber ausſteigen.“ Er küßte ihr die Hand und half ihr, ohne die Züge aus der Rechten zu laſſen. „Morgen um drei alſol“ rief er. Gleich darauf hatte das leichte Geführt gewendet und rollte in der Richtung auf die Stadt zurück. Hella wanderte noch im Mondſchein ums Haus. Irgendwo be⸗ gann ein Hund zu bellen, eine Kuckusuhr ſchlug in der Nachbarſchaft. Sie mußte ſich erſt wieder zurechtfinden. Wie war nur all dies gekommen? Warum hatte Treutlein den Direktor veranlaßt, ſie in dieſe hunte Geburtstagsgeſollſchaft mitzubringend Und was dachten all die Herren von ihr? Der ungewohnte Sektgenuß hatte ihre Nerven aufgepeitſcht, ſie war luſtig geweſen, hatte die Geſell⸗ ſchaft amüſiert. Das Geſpräch über den Ballabend beim komman⸗ dierenden General hatte ſo viel Jugenderinnerungen in ihr ausgelbſt, ſie hatte ſich wieder einmal für ein paar Stunden jung gefühlt, jung und glücklichh Heimlich, als brüche ſie ein, ſchlich ſie ſich ins Haus. Die Stiege knarkte. Ste wollte die Bauersleute, die unten ſchliefen, nicht wiſſen laſſen, wie ſpt ſie heute heimkam. Poeſie atmete das alte Haus im Innern nicht. Alles hatte einen muffigen, dumpfen Geruch. Ein leichtes Schaudern Überkam ſte. Als ſie den mächtigen Hut und den Mantel abgelegt hatte, trat ſie leiſe in die Kammer. Ruhige Atemzüge. Burgele ſchnarchte 8 10 —— rrreen rr 2 Samstag, den 13. Januar 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seile. Nr. 22 —— Sdeneinde in dem oberen Städtiſche Nachrichten. Gedenktage oͤer Woche 13. 1898: Miniſter A. Lamey f.— 14. 1890: Karl Gerok.— 15. 1851: A. Moszkomski 7.— 16. 1901: Arnold Böcklin 7.— 17. 1706: Benſamin Franklin.— 18. 1851: Heinr. Friedjung„. 1871: Rei ündung. 1871: Eberhard König.— 19. 1578: Hans Sachs f. 1874: Hoffmann von Fallersleben F. 1821: Ferdin. Gregororius Trauer⸗ und Proteſtkundgebung in Mannheim Die für morgen vormittag 11½ Uhr in den Nibelungenſaal des Roſengartens einberufene Trauer⸗ und Proteſtkund⸗ gebung gegen den Rechts⸗ und Friedensbruch der Franzoſen findet bei der hieſigen Bürgerſchaft allſeitigen Anklang. Es wäre geradezu unverſtändlich geweſen, wenn dieſe Kundgebung nicht ſtatt⸗ finden würde Mannheim als Eingangstor in das beſetzte Gebiet . muß auf dem Poſten ſtehen, muß nachdrücklichſt Stellung nehmen gegen den Einmarſch der Franzoſen in das Ruhrgebiet. Der Aufruf des Reichspräſidenten und des badiſchen Staats⸗ miniſteriums, den morgigen Sonntag zu einem Tag der Ein⸗ kehr und der ernſten Würdigung der Not des Vaterlandes zu geſtalten, hat in unſerer Handels⸗ und Induſtrieſtadt Widerhall gefunden. Noch mehr begrüßt aber wurde der Gedanke, am mor⸗ gigen Sonntag in hieſiger Stadt eine Trauer⸗ und Proteſt⸗ kundgebung abzuhalten, wo der Einwohnerſchaft der Stadt Mannheim Gelegenheit gegeben iſt, gegen Frankreichs Ueber⸗ griffe zu proteſtieren und zum Ausdruck zu bringen, daß wir den franzöſiſchen Einmarſch in deutſches Induſtriegebiet verur⸗ teilen. Die Mannheimer Kundgebung ſoll hinausklingen in die Welt und dieſer zeigen, daß auch Mannheim wie alle anderen deutſchen Städte einmütig und geſchloſſen daſteht in der Ab⸗ wehr der franzöſiſchen Gewaltmaßnahmen. An alle national und vaterländiſch geſinnten Männer und Frauen, an die Jugend wie überhaupt an alle, denen die Not unſeres Reiches am Herzen liegt, ergeht die Aufforderung, durch zahlreichen Beſuch der Kundgebung dieſe zu einem wirkungsvollen Proteſt gegen den Einmarſch der Franzoſen in deutſches Gebiet zu geſtalten. Ueber das Programm der Kundgebung ſei mitgeteilt, daß ein⸗ leitend Arno Landmann ein Präludium von Vach in C⸗moll Dann ſpricht als Hauptredner Staatspräſident a. D. Proſ. r. Hummel. Hierauf ſprechen ganz kurz Handelskammerpräſi⸗ dent Lenel als Vertreter der Wirtſchaft, Abg. Schneider für die Arbeitnehmer und Rechtsanwalt Dr. Moekel. Um 124 Uhr iſt die Feier beendet. Der Eintritt iſt frei. Die ſtädtiſche Einlaß⸗ gebühr wird nicht erhoben. Es wird erſucht, pünktlich zu erſcheinen. die Beteiligung des Auslands am inländiſchen Grunoͤſtücks ⸗ und hypothenmarkt Auf Grund einer 5 des badiſchen Juſtizminiſtertiums bei den Notariaten und ſtädtiſchen Grundbuchämtern im Frühjahr 1921 wurde feſtgeſtellt, daß ſich unter den Käufern von Grundſtücken im Jahre 1921 insgeſamt 243 Schweizer, 157 Elſaß⸗Lothringer, 96 Amerikaner, 86 ſonſtige Ausländer ſowie 42 Saarländer befanden. u ähnlichen Ergebniſſen hat eine Sondererhebung des Bad. Statiſtiſchen Landesamts bei den ſtädtiſchen Grundbuchämtern Konſtanz, Lörrach, Freiburg, Offenburg, Karlsruhe und ann ⸗ dein geführt. Von insgeſamt 3006 Eigentumsübergängen im erſten Halbſahr 1922 entfielen auf Ausländer 448, d. ſ. 14.0 Proz. Der Wohnort bezw. Sitz der ausländiſchen Käufer war: in 173 Fällen Schweiz, in 107 Fällen Elſaß⸗Lothringen, in 99 Fällen Saar⸗ land, in 24 Fällen Vereinigte Staaten von Amerika, in 12 Fällen rankreich in 7 Fällen Holland, in 3 Fällen England, in 3 Fällen elgien, in 6 Fällen Italien, in 14 Fällen andere Länder. Die meiſten Eigentumsübergänge an Ausländer wurden beim Grundbuchamt Konſtanz ermittelt, wo diefe 25,5 Proz. aller Uebergänge betragen. An zweiter Stelle ſteht Freiburg mit 21,7 Proz., dann folgen Lörroch mit 17,3 und Mannheim mit 17,2 Proz. Verhältnismäßig gering ſind die Eigentumsüber⸗ bei den Grundbuchämtern Karlsruhe(8,0 Proz.) und n Ifſenburd(.1 Proz.) Der Wert der geſamten Grundſtücke betrug 288,.7 Millionen Mark, der an Ausländer verkauften Stücke 78,7 Millionen Mark. Dieſer hohe Betrag für die an Ausländer ver⸗ kauften Grundſtücke rührt wohl daher, daß die Ausländer im all⸗ gemeinen mehr geneigt ſind, den gemeinen Wert im Kaufpreis zu überſchreiten. Ausländiſches Kapital ſuchte aber nicht nur Anlage in Ge⸗ bäuden und Grundſtücken, ſondern auch in Hypotheken. Von 1793 neu aufgenommenen Hypotheken im Geſamtbetrag von 230.7 Millionen Mark entfielen auf Ausländer 115(d. ſ. 6,3 Proz.) mit 148 Millionen Mark. Unter den Geldgebern befinden ſich 49 Schweizer mit 8,0 Millionen, 30 Amerikaner mit 1,8 Millionen, 20 Elfaß⸗Lothringer mit 3,7 Mllionen, 5 Franzoſen mit 0,3 Millionen und 11 ſonſtige Ausländer mit 1,2 Millionen Mark. Mannheims orennſtoffverſorgung Man wird ſich in dieſen Tagen mit banger Sorge fragen: iſt Mannheim genügend mit Brennmaterial ver⸗ ſorgt? Darauf iſt zu erwidern, daß die Mannheimer Induſtrie für die nächſten Tage noch genügende Kohlenvorräte be⸗ ſizt. Dagegen beſteht Mangel an Koks. Die Brennſtoffver⸗ ſorgung Süddeutſchlands wird ſich erſt in den nächſten Tagen ent⸗ ſcheiden. Da auch die ſtädtiſchen Gas⸗ und Elektrizitätswerke über genügende Vorröte verfügen, ſo liegt für die kommende Woche keine Veranlaſſung zu Beſorgniſſen in der Richtung vor, daß die Induſtrie durch die Ruhrbeſetzung zu Betriebseinſchränkungen oder gar Still⸗ legungen gezwungen werden könnte. Aber da niemand in die Zu⸗ kunft ſchauen kann. ſo iſt auch nicht zu ſagen, wie ſich die wirtſchaftliche Lage weiter geſtaltet. Die neuen Herren des Ruhrgebietes werden dafür maßgebend ſein. »Jeſtſetzung der Amlage zur Deckung der Laſten der Gebäude⸗ verſicherungsanſtalt für das Jahr 1922. Die im Jahre 1922 der Ge⸗ bäudeverſicherungsanſtalt erwachſenen Laſten ſind im Jahre 1923 durch Umlagen aus einer Geſamtverſicherungsſumme von 6,2 Mil⸗ liarden(Stand vom 31. Dezember 1922 nach den Baupreiſen vom 1. Auguſt 1914) zu decken. Der Umfang dieſer Laſten iſt zahlen⸗ mäßig noch nicht zu beſtimmen, da die Entſchädigungen bei der ſtän⸗ digen Erhöhung der Zuſchläge(Geſetz vom 4. Auguſt 1920) zu der nach den Baupreiſen vom 1. Auguſt 1914 errechneten einer fortdauernden, außerordentlichen und in ihrem Ausmaß nich vorauszuſehenden Steigerung unterliegen. Zuletzt iſt der Zuſchlag für die Monate November und Dezember 1922 auf das 369fache der nech den Baupreiſen vom 1. Auguſt 1914 errechneten Entſchädi⸗ gung feſtgeſetzt worden, und es werden die Zuſchläge, die auch für die Brandfälle aus dem Jahre 1922 maßgebend ſein werden, künftig noch erheblich höher ſein. Die Umlage, die in den beiden letzten Vorkriegsſahren 15 Pfg. betrug, muß zunächſt mindeſtens im ent⸗ ſprechenden Verhältnis erhöht werden. Die Umlage für das Jahr 1922 wird daher auf vorläufig 50&4 von 100 Verſicherungs⸗ ſumme nach der Höhe des Novembor⸗Dezember⸗Zuſchlags gleich einer Umlage von nicht ganz 14 Pfg. der Vorkriegszeit) feſtgeſetzt. * Mannheimer Noigemeinſchafk. Wie wir erfahren, ſind in der abgelaufenen Woche für die Mannheimer Notgemeinſchaft neun Millionen Mar! eingegangen. Im Hinblick auf die drohenden ſchweren Tage der Not wird erneut um Spenden gebeten. Aus der Evang. Kirchengemeinde. Am kommenden Montag tritt neu ebüldene Berkreiung der Geſamtkirchen⸗ Mal zuſammen, um den Ortskirchenſteuer⸗Voranſchlag der Geſamt⸗ gemeinde für 1. April 192223 zu beraten. Mit Rückſicht auf die ungünſtigen Verkehrsverhältniſſe nach den Vororten findet die Sitzung nicht wie üblich um acht Uhr, ſondern bereits um ſechs Uhr ſtatt. cJnkereſſante Jahlen über das Schulweſen in Baden. Im Hinblick auf die Neuordnung des Schulweſens, mit dem ſich Reich und Länder in den letzten Jahren eingehend beſchäftigen, verdient eine ſtatiſtiſche Uleberſicht über die Entwicklung und den heutigen Stand des Schulweſens in Baden, die in Nr. 12 der„Statiſtiſchen Mitteilungen veröffentlicht wird, beſonderes Intereſſe. An erſter Stelle be Heftigt ſich die ſtatiſtiſche Zeitſchrift mit der Entwick⸗ lung der Volksſchule im Lauf des letzten Jahrhunderts. Der 1. Mai 1803 kann als Geburtstag der jetzt beſtehenden badiſchen Volksſchulen angeſehen werden. Durch Geſetz vom 13. Mai 1892 wurden die Verhältniſſe der geſamten Volksſchulen neu iſt heute das Schulgeſetz vom 10. Juli 1910. n kürze werden die wichtigſten Angaben über Schulen und Geſch 1 echt der Kinder, über die 5. der vorhandenen Klaſſen, über körperliche und geiſtige Gebrechen der Schulkinder, über Schul⸗ gärten, Handfertigkeitswerkſtätten, Schulſpeiſungen uſw. vorgeführt. In ähnlicher Weiſe geht ſodann die ſtatiſtiſche Zeitſchrift auf die allgemeinen und gewerblichen Fortbildungsſchulen, auf die land⸗ wirtſchaftlichen Winterſchulen, auf die Gewerbe⸗ und Handelsſchulen, auf die Landeskunſtſchule und Staatstechnikum, wie auf die 3 Hoch⸗ ſchulen unſeres Landes ein. Der Freiburger Erzbiſchof zur Beſetzung des Ruhrgebiets. Der Erzbiſchof hat an die Erzdiözeſen ein Rundſchreiben ge⸗ richtet, in dem es heißt, daß das Sehnen nach Frieden unver⸗ ändert geblieben iſt. Aber ein Teil unſerer ehemaligen Gegner habe neue wirtſchaftliche und militäriſche Maßnahmen durch die Be⸗ ſepuſt des Ruhrgebiets und durch ausländiſche Beaufſichtigung der wirtſchaftlichen und induſtriellen Tätigkeit in dieſem Gebiet gegen Deutſchland durchgeführt. Weiter heißt es in dem Hirtenſchreiben: Zu der ernſten Trauer über dieſes Vorgehen muß der feſte Wille treten, in unſerem Volk Ordnung zu halten, den Frieden zu wahren und uns gegenſeitig in der Not ſo weit wir können, in chriſtlicher Liebe zu unterſtüzen. Chriſtlicher Lebensernſt, der auch dem Gegner Achtung abnötigt. muß uns überhaupt und beſonders im Famil en⸗ und Berufsleben erfüllen. Für den morgigen Sonn⸗ tag iſt vom Erzbiſchof zweimaliges Glockengeläute angeordnet. Die Volkshochſchulkurſe der Handelshochſchule werden nach Ablauf der Weihnachtspauſe jetzt weder fortgeführt. In der Reihe des Winter⸗Semeſters folgen nun die beiden Lehrgänge(mit Aus⸗ ſprachen) über„Grundfragen der Verkehrspolitik mit beſonderer Berückſichtigung der Verkehrslage Mannheims“ wie über„Be⸗ ſprechung des Haushaltsplans von Reich, Staat und Gemeinde.“ 3Das Feſt der ſülbernen Hochzeit feiern am Montag, den 15. Januar die Eheleute Rudolf Wei ß, Inhaber der Spezialfirma für Bierdruckapparate, und deſſen Ehefrau Maria geb. Steinbach, Holzſtraße 14. CPCCCͥã ĩͤVVGbTſVbTbVbVVGbGTTbTPTbTbTbTT Die Flaggen auf Halbmaſt geſetztl Zum Zeichen des Proteſtes gegen den Einmarſch der Franzoſen in das Ruhrgebiet wird die hieſige Bevölkerung erneut erſucht, am morgigen 8onntag auf halbmaſt zu flaggen. Beſucht morgen Sonntag die Dolkstrauer⸗Gottes⸗ dienſte, beſucht die Pproteſtkundgebung der Stadt! ũ ³⁰Ü.m ðĩͤx Marktbericht Die Zufuhr auf dem Wochenmarkt war auch heute recht gut. Nur der Beſuch und die Nachfrage nach Waren hat merklich nach⸗ 5 Die Richtpreiſe, die am Donnerstag von der Preisprü⸗ ungskommiſſion feſtgeſeßt wurden, wurden ſo ziemlich eingehalten. Butter hat den Preis von 2400 Mark für das Pfund nicht über⸗ ſchritten, nur für Landbutter werden jetzt auch 2000 Mark für das Pfund verlangt. Sonſt wurden verlangt: Aepfel bis 50 Mark, Rotkraut bis 90 Mark, Weißkraut 30 Mark, rote Rüben 30 Mark, elbe Rüben 25 Mark, Zwiebeln 35 Mark, Feldſalat 200 Mark, chwarzwurzeln 200 Mark, Meerrettich Stück 100 bis 200 Mark, Roſenkohl 200 Mark, Vackfiſche—600 Mark, Kabeljau 500 Mk., Schlachtgänſe 950—1100 Mark alles für das Pfund. Kalkeier 90—95, friſche Eier bis 110 Mark das Stück. veranſtaltungen Wochenſpielplan des Nationaltheaters 14. Sonntag, AM. Das Gottes Kind(F..⸗B. 2 11821—12020,.⸗ V⸗B. 7831—7980).%½ Uhr 14. Sonntag. B 24 Königsunder. 7 Uhr. 15. Montag. E 25 Mi hem Tell(F..„B. X 11421—2 11620,.⸗V B. 7481——750 und 7881 8080/. 7 Uhr. 16. Dienstag, 8 25 Hamlet(F..„B. 2 11621—11820,.⸗V.⸗B. 8081 bis 8230). 7 Uhr. 17. Mittwoch, 4 26 Neu einſtud.: Das Wintermärchen. 7 Uhr. 18. Donnersiag, D 25 Die Entführung aus dem Serail(F..⸗B. 12671 bis 12870,..⸗B. 7806—7330 und 711—735). 7 Uhr. 19. Freltag, A. M. Vorrecht A) Undine(F..⸗B. 12871—13170, 8 8231—8480). 7 Uhr. 20 Samstag, Das Wintermärchen. 7 Uhr. 21. Sonntag, AM. Alt⸗Heideiberg(F..⸗B. 13821—13470,.⸗V.⸗B. 461—710. 2½½ Uhr. 21. Sonntag, D 26 Die Boheme. 7 Uhr. 22. Moutag,. E 26 Der fideie Bauer(F. .⸗B. 13171—13320,.⸗V.⸗ B. 8431—8500 und 736—765). 7 Uhr. Im Neuen Theater: 14. Sonntag, Jugend. 7½ Uhr. 17. Mittwoch, r die Theatergemeinden(ohne öffenil Kartenverkaufj: er Zigeunerbaron(F..⸗B. 13471—13 00 und A—70, „.eB.—460). 7 Uhr. 20. Samstag, Beuder Straubinger(F..⸗B. A 471—B 870,.⸗V.⸗B. 911—1110 7 Uyr. 21. Sonntag, Der keuſche Lebemann. 7½ Uhr. Mannheimer Kunſtverein E. B. Die Ausſtellung des Mün⸗ chener Künſtlerbundes Iſar wird unwiderruflich Sonntag, den 14. Januar, geſchloſſen. Das Schweizer Mufikſeſt in Ludwigshafen. Das Pfalz⸗ orcheſter rüſtet ſich zu den unter dem Ebrenoutf von a meiſter Dr. Weiß ſtehenden„Internationalen Muſiktagen“. Die Tage vom 17. bis 20. Januar ſind der Schweiz gewidmet, von wel⸗ cher folgende Komponiſten zu Worte kommen: H. Gagnebin, H. Huber, W. Wehrli, W. Schultheß, J. Lauber, F. Niggli, K. H. Da⸗ vid, R. Laquai, H. Suter, P. Maurice, F. Braun und O. Schöck. Die Orcheſterleitung liegt in den Händen des Generalmuſikdirektors Profeſſor Boehe und der Schweizer Dr. F. Brun und D. Schöck. Stenographen-⸗Verein Gabelsberger. Wegen des morgigen National⸗Trauertages verſchiebt der Verein ſein Winterfeſt, das im Friedrichspark abgehalten wird, auf nächſten Sonntag, 21. Januar. as Programm wird ſonſt in der geplanten Weiſe durchgeführt. Näheres ſiehe Anzeige. Aus dem Lande Freiburg, 12. Jan. Der 27jährige Sattler Emil Genzel aus Mühlhauſen i. Thür. plünderte am hellichten Tage in der Nähe des Schwabentores einen Teil des Möbellagers eines ihm bekannten Tapezierers. Die geſtohlenen Möbelſtücke, die G. auf einem Wagen davonfuhr, verkaufte er an die Althändlerin K. Imm Witwe. Ein Diebſtahlsverſuch und eine Urkundenfälſchung mit eingerechnet, wurde G. von der Strafkammer zu einem Jahr und ſechs Monaten Gefängnis, die Imm wegen Hehlerei zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Singen, 18. Jan. Geſtern fanden in Radolfzell unter dem Vorſitz des Landeskommiſſärs in Konſtanz eingehende Beratungen mit den Verbänden der Metaollinduſtriellen und den Metallarbeiter⸗ verbänden ſtatt, die zu einer Einigung geführt haben. Die bereits erfolgten Kündigungen werden zurüctg ezogen Sriefe an den General⸗Anzeiger Nach Maßgabe des verfügbaren Raumes ſtehen dieſe Spalten un⸗ ſeren Leſern zur Verfügung. Die Einſender ſind für ihre Artikel jedoch nach Form und Inhalt verantwortlich. Die Schriftleitung übernimmt nur die preßgeſetzliche Verantwortung. Preispolitik des Reiches Die Bahn wird ihre Frachten ab 1. Januar bekanntlich wiede; um 70% erhöhen. Dadurch kommen wir auf Ueber⸗Weltmarkt preiſe. Bei einem Dollarſtand von 8000 iſt heute der Dollar 1880 mal ſo viel wie im Frieden, die Frachten für Kohlen ap 1. Januar aber 2870mal ſo hoch und für gewiſſe chemiſch. Produkte das 5600 fachet!! Eine unmögliche Politik!— Auch di⸗ fortwährenden Erhöhungen der Kohlenpreiſe ſind nich mehr zu ertragen. Die deutſchen Kohlen koſten heute über das 2200 fache. Wenn man berückſichtigt, daß man gar nicht genügen! deutſche Kohlen bekommt, ſondern auf Saarkohlen angewieſen iſt dann darf man im Dezember das 2800 fache und im Januar das über 3000 fache rechnen gegen eine 1880 fache Verteuerung de⸗ Dollars111 Auch hier ein unmöglicher Stand.— Dieſe Ziffern ſind ſo gravierend, daß die Regierung nicht daran vorübergehen ſollte. So kommt denn Calwer in ſeinen wirtſchaftlichen Tages⸗ berichten zu der Anſicht, daß die Geldwirtſchaft unſeres Staate⸗ nur eine betrügeriſche genannt werden kann, und daß wir ſolange nicht in die Höhe kommen, bis ſie den Kurs ganz gründlich ändert. So kann es doch unmöglich weitergehen. Unter dieſen Um⸗ ſtänden wird beſonders unſere Fähigkeit, zu exportieren, zunichte gemacht. Nach dem neueſten Reichsgerichtsurteil darf der Wieder⸗ beſchaffungspreis nicht berückſichtigt werden, wohl aber die Geld⸗ entwertung. Die Kaufleute müſſen ſich alſo in Acht nehmen. Was tut aber der Staat, der doch mit gutem Beiſpiel voran⸗ gehen ſollte? Er verſteigert ſogar ſeine Ware an den Meiſt⸗ bietenden und erzielt dadurch bei Holz das 2500 fache gegenüber der 1880 fachen Ueberteuerung des Dollars. Wenn ein Privater ſeine Ware verſteigern würde, dann würde er ganz beſtimmt wegen Wuchers gefaßt werden. Und der Staat? Quousque tandem? Geht es überall ſo zu? Mit Sorgen und Bangen ſehen wir den Straßenbahntarif fortwährend in die Höhe ſchnellen. Trotz den noch nicht abzufehen⸗ den Steigerungen und gewaltiger Belaſtung aller jener— ins⸗ beſondere der Vorortbewohner—, die leider darauf angewieſen ſind, die„Elektriſche“ benutzen zu müſſen, wird der Verkehr immer ſchlechter und die Fahrtenpauſen zwiſchen den einzelnen Wagen immer größer. Das Fahrperſonal iſt durch die bereits getroffenen und noch geplanten Maßnahmen am meiſten in Mit⸗ leidenſchaft gezogen, weil naturgemäß mit dem Ausfall an Wagen und teilweiſer Einſtellung des Betriebes, Führer und Schaffner überflüſſig werden. Ein Betrieb, der mit einer ſo gewaltigen Unterbilanz arbeitet, wie unſere Elektriſche, ſollte nicht jede Ge⸗ legenheit benützen, um die Fahrpreiſe den Kohlenpreiſen anzupaſſen. Der„vielgerühmte“ gemiſchte Ausſchuß hat ſich bei der Feſtſetzung der Gas⸗, Strom⸗ uſw. Preiſe der übrigen ſtädtiſchen„Monopol⸗ betriebe“ bereits unſterbliche Verdienſte erworben. Man denke nur an die neueſte Maßnahme, die Zahlung der doppelten November⸗Gebühren] Die automatiſche Erhöhung der Fahrpreiſe iſt aber nicht immer das Richtige. Wir ſind der Anſicht und be⸗ trachten es als etwas ſelbſtverſtändliches, daß nicht nur überall da geſpart wisd, wo es irgend angängig iſt, ſondern es muß auch intenſiv und rationell gearbeitet werden. Dem ſcheint aber nich! ſo zu ſein, dafür ein Beiſpiel: Auf einer Strecke— wir wollen für heute nicht ſagen, auf welcher—„arbeiteten“ vom 15. Auguſt bis 12. Oktober Tag für Tag acht Arbeiter und ein Aufſeher ununterbrochen und brachten es in dieſer Zeit fertig, etwas mehr als 1000 Meter Doppelſchienen zu unterſchottern und zu richten, das ſind ſage und ſchreibe täg⸗ lich ungefähr 40 Meter, alſo pro Mann 4,25 Meter. Koſtentpunkt? Wir atmeten auf. als die Arbeiter eines Tages von der Strecke verſchwanden, obwohl ſie noch nicht fertig war, weil wir dieſe Bummelei nicht mehr mit anſehen mußten, wie hier mit ſtädtiſchen Mitteln umgegangen wurde. Doch unſere Freude ſollte nicht lange dauern, denn Anfang November wurden wieder vier Arbeiter und ein Aufſeher nach der Strecke beordert; man kann täglich und ſtündlich die Beobachtung machen, daß vier Mann, oft eingehüllt in dicke Dienſtmäntel, zum Teil gemütlich ihr Pfeifchen rauchend, auf der Strecke herumſtehen, dabei der fünfte im Bunde, der ſogen. Aufſeher. Aber damit nicht genug, oft fteht noch einer da⸗ bei, wir glauben, daß es ein ſogen. Strecken⸗Kontrolleur oder etwas ähnliches iſt. Wie lange ſoll denn dieſe„Arbeiterei“ auf Koſten der Bürger noch getrieben werden? Wer trägt hier die Verantwortung? Wir legen uns die bange Frage vor: geht es in den ſtädtiſchen Betrieben, die doch Muſterbetriebe ſein ſollen, überall ſo zu? Hier kann keine kaufmänniſche Betriebsweiſe und Buchführung Wandel ſchaffen, ſondern energiſches Eingreifen der Vorgeſetzten muß unter ſolchen Verhältniſſen wieder zur Geltung kommen, denn nur intenſive Arbejtsweiſe und Unterordnung kann eine Geſundung der Verhältniſſe bringen. Unſerem jetzigen Stadtrat und Bürger⸗ ausſchuß eröffnet ſich ein reiches Arbeitsfeld. Es wird viel zu ordnen ſein, bis alles in richtige Bahnen geleitet iſt. Ein ſcharfer Beobachter! Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karisruhe Beobachtungen badiſcher Wenerſtenen(7 morgens ——— r. W e. ab e 15 9 5* duchr.Starte 20 8 Wertheim.—— 21— ſtil kebe“ 0 Königſtuhl 563765 4—1 N leicht deten“ 0 Karisruhe. 1277659—0— fſtill betect 0 Baden⸗Baden 213 765.8 2 O leicht nabe“ 0 Villingen 780766.1—2 N ſſchw ſtededd““ 0 Feldberg. Hoi1281 6493—7 N leicht cheeeß 3 Badenweiler 715— St. Blaſien——%%ꝙꝙꝓC Allgemeine Witterungsüberſicht Unter dem Einfluß des über Zentraleuropa ſich ausbreitenden Hochdrucks und füdlicher Luftſtrömungen herrſcht in Süddeutſchland kälteres, teilweiſe heiteres und meiſt trockenes Wetter. Die Ebene hatte Nachtfröſte. Im Gebirge hat ſich die Kälte verſchärft. Im füdlichen Baden hat die Nähe des italieniſchen Tiefdruckgebiets leichte Nebel gebracht. Ueber Jeland dringt ein neuer Sturmwirbel oſt⸗ wärts vor, der aber zunächſt Mitteleuropa nicht beeinfluſſen wird. Vorausſichkliche Witterung für Sonn'ag bis 12 Uhr nachts: Teilweiſe heiter, trocken, im Gebirge ſtärkerer Froſt, in der Ebene meiſt nur Nachtfröſte; leichte nördliche Winde. Bei Husten und Heiserkeit retten Wolstärete Wiesbadener Tabletten (aus Wiesbad. Quellsalzg Et60 Erhältlich in Apotheken und Dr,gerien odet gegen von Mk. 250.— Nachnahme 300.—) i. Januar duich Fred Fels. Abt. Chemie. Hagdeburg. postscheck-Konto 103870, Magdeburg. ieeeeee eeee Organo- E Vohimpin-Leeithin mit Hormon- u. Glycerophosphat. Auregendes Kräftigungsmittel aut wisser schafll. Grundlage. Verlangen Sie nur„Orgauophat“ in der orn Apotheke, Mannheim, am Markt. Ei60 4. Seſte. Nr. 22 Maunheimer General- Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe Samstag. den 13. Jauuar 1925 Eründung einer Schutzvereinigung der Gas⸗ und Strom⸗Rente erhalten. Ein der Kontrollkommission angehôrender] höhere Preise angelegt worden sein. Die Unsicherheit def verbraucher Groß iſt die Entrüſtung in der Bürgerſchaft über die ſtädtiſchen Werke, die ihre Monopolſtellung dazu benußen, von ihren Konſu⸗ menten ein unverzinslſches und unkündbares Darlehen zu er⸗ langen. Wie aus der den Novemberrechnungen aufgedruckten Be⸗ merkung, die übrigens recht unklar abgefaßt iſt, hervorzugehen ſcheint, ſind für die Zukunft von Monat zu Monat Erhöhungen dieſer Zwangsanleihe geplant. Die Rückzahlung ſoll beil Aufgabe des Gas⸗ und Strombezuges ſtattfinden. Das wäre alſo am Sankt Nimmer⸗ leinstag, da, von Ausnahmefällen abgeſehen, doch niemand daran denkt, auf Gas oder Strom zu verzichten. Die Entrüſtung über dieſe behördliche Willkür iſt allgemein und hat ſich auch ſchon des öfteren in der Preſſe Luft gemacht. Aber merkwürdigerweiſe hat man bisher noch nichts von einer geſchloſſenen und energiſchen Abwehraktion gehört. ir müöchten daher die Gründung einer Schuß⸗ vereinigung der as⸗ und Stromkonſumenten anregen. F. G. KRechnungsaufſtellung für ein möbliertes Zimmer Um nach unſeren ſchwachen Kräften der Wohnungsnot etwas ſbeuern, ſind wir im letzten Jahre freiwillig zuſammengerückt und zaben ein möbliertes Zimmer vermietet. ie Abrechnung dürfte intereſſteren: Monat Dezember 1922 Anteil des Zimmers(Reichs⸗ miete), ohne Wohnabgabe und Waſſeranteil 180 1, Kaffee 300„., Reinigen des Zimmers, der Stiefel etc. durchſchnittlich 1 Std. täglich A 100(das erhlelt meine Putzfrau und eine Hausfrau braucht nicht billiger zu arbeiten) 3000, Waſchen der Bettwäſche und Handtücher, Seife, Kohlen für Waſchen und Bügeln 420, Großreinigen des Zimmers alle 8 Wochen für 1000 Bohnerwachs 500 1, Selbſtkoſten: 4400„. Der Herr bezahlte monatlich 2000 I; zugelegt 2400. An Abnutzung, für die ich nichts berechnete, habe ich eine verſengte, mit Tinte befleckte Tiſch⸗ decke, eine ebenſolche Schublade, eine mit Oel befleckte Marmorplatte und mit Stiefeln verkratzte Stühle. Zu holen iſt bei dem Herrn nichts, da er ungeheure Summen verraucht. Wenn ich die in den Richtlinien erlaubte Abnützung nach dem Ausſtattungswert des Zim⸗ mers berechne, ſo kommen noch 2000 monatlich dazu, ſomit müßte das Zimmer im Monat Dezember an Miete 6400 einge⸗ hracht haben. Wenn ich nun noch ſopiel unangenehme Dinge in Betracht ziehe, wer will es uns verdenken, wenn wir wieder„aus⸗ einanderrüchen“? Eine Hausfrau, die Lehrgeld bezahlt hat. Telephonelend. Bei der Poſt iſt es genau ſo, wle beim Mannheimer Gaswerk. Je höher die Gebühren fült die Abnehmer ſteigen, deſto ſchlechter wird die Ware. In kaufmänniſchen Geſchäften iſt es gewöhnlich umgekehrt, für teures Geld bekommt man vorzügliche Ware. Be⸗ ſonders nach auswärts ſind die Telephonleitungen derart ſchlecht, daß es kaum möglich iſt, ſich mit dem anderen Teilnehmer zu ver⸗ ſtändigen. Verſucht man, ſich über dieſen Zuſtand bei den Beam⸗ tinnen, die natſirlſch nichts dafür können, zu beſchweren, ſo erhält man immer wieder die Auskunft, die Leitungen ſind zerſtört, wir haben nur noch eine zur Verfügung, oder wir müſſen die Verbin⸗ dung auf Umwegen holen. Das Holen guf Umwegen dauert manch⸗ mal Lelange, daß man, gelinde ausgedrückt, verzweifeln könnte. Zu⸗ egeben, daß manchmal einige Mefer Draht 1 und die Ver⸗ indungen dadurch abgeriſſen werden, ſo ſſt doch nicht verſtändlich, warum die Störungen ſchon wochenlang dauern. Die Poſtverwal⸗ tung kann doch nicht verlangen, daß man für die ſchlechten Verbin⸗ dungen auch noch erhöhte Gebüthren a Dazu kommt noch, daß die Geſpröche durch dieſe Störungen länger dauern und man noch⸗ mals dle Gebühren zahlen muß. Nicht genug an den erhöhten Ge⸗ hühren, muß man auch noch für die ganz ſchlechten Leſtungen dop⸗ pelt bezahlen. Es wäre angebracht, wenn die Poſtverwaltung ihr Augenmerk mehr auf ein kichtiges Funktionleren des Telephons legen würde. Es kann ſonſt vorkommen, daß, wie es eines Tages in Amerika geſchah, ſemand auf dem Amt erſcheint und die Appa⸗ rate kurz und klein ſchlägt, damit es keine Telephonſtörungen mehr gibt. dem Mann könnte dann nicht einmal etwas geſchehen, da er durch dieſe Zuſtände übergeſchnappt iſt. Einer, der viel mit dem Telephon zu tun hat.“ 182 Handel und industr Deutschlands Wirtschaft unter der französischen Gewaltpolitik Von Georg Haller Frankreich hat zum vernichienden Schlag gegen Deutsch- lands Wirtschaft und damſt gegen den Bestand des Deutschen Reiches ausgcholt. Es hal den„Frieden“ von Versailles, der ein latenter Kriegszustand war, durch seinen Einmarsch in das Ruhrgebiet ollen gebrochen, Wer danach über die wirk- Uchen Absichten Frankreichs, bei denen die Reparationsfrage als Vorwand dient, noch im Zweifel sein konnte, den hat der Kammerprasident Peret in der Kammersitzung vom 11. Januar aufgeklärt, als er als das wahre Ziel der mili- kärischen Expedition(die bekanntlich nach französischer Lesart keine solche ist, weil die französisch-belgischen Di- visionen nur zum Schutze der Ingenieure mit Panzerautos u. Kanonen einrücktenl) dle Nlederhaltung Deutsch- Iands betonte, denn, 8s0 führte er aus,„wie kann man nicht bemerken, daß durch dags Erlassen der Schuld gegenüber Deutschland oder durch die Verlängerung der Zahlungsfrist auk unbestimmte Teit eine Macht, deren Bevölkerung täglich wächst, durch ihren Unterricht, durch ihre Ar- beiten in den Laboratorien, sowie durch die Propaganda im Auslande ihre Angriffskraft wieder herstellen könnte, aufs neue Beunfuhigung im Herzen Frankreichs ein- ehrt?“ Hier baben wir das öffentliche Eingeständnis, daß Deutsehland mit Gewalt niedergehalten wer⸗ den soll. Dieses französische Ziel ist der Grund, Warum wir uns jetzt seit Jahren in der Wiederguimachungs- frage im Kreise herumdrehen: Entente-Diktal, Unterwer⸗ fung durch Deutschland, Erfüllungsanstrengungen, Mark- sturz, Moratorſula, neues Diktat mit unerfüllbaren Forde- rungen. Seit 4% Jahren erstrebt die deutsche Gesamtwirt- schaft elnen Zustand gesicherten Friedens, der womöglich eine Wiederkehr des Krleges ausschlient. Wie zum Hohn aut das deutsche Augebot, 30 Jahre und weiter hinaus durch die, Mütter, die Schwestern, die Bräute, die Väter unserer wehrkräftigen Jugend über Krieg und Frieden abstimmen lassen zu Wollen, marschieren 10 Tage später französische Divisionen in deutsches Land ein. Und Was hat Deutsehlands Wirtschaft unter der französischen Gewaltpolitſ bisher an Leistungen zur Erfüllung der Diktate vallbracht? Allein für die Rhein- besatzung wurden bis Ende 1922 frund 4½ Milllarden Gold- mark aufgebracht. d. h. mehr, als die ganze französische Erlegsentschädigung 1970/%1 betragen hal. Was hat auber- dem unsere Bevölkerung im besetzten Gebiet allein unter ger Wohnungsnot durch die Einquartierungen gelitten! Und in den unbesetzten Teilen Deutschland sind wir mit Eutentekommissſonen gesegnet. Die von Deutschland zu bezahlende Reparationskommisslon erfordert zur Teit allein einen Aufwand von monatlich 5 Millionen Franken, d. h. jähr⸗ lich 60 Milhonen, bei einem Stand des Franken von 700 Mark rund 42 Milharden Papiermark oder die Haälfte des Belrages, den das Reich nach dem Stande von Ende November 1922 kür die Besoldung seiner 90 000 Beamten der allgemeinen Reichsverwaltung aufwendet. Für die Kontrollkompiissſon sind gleichfalls 4 Milliarden Paplermark aufzuwenden, d. h. soviel, wie die gesamten deutschen Kriegsbeschädigten an 4 Genęral bezieht ein Jahreseinkommen von rund 80 Millionen, da der Heimatssold gleichfalls von Deutschland aufzubringen ist, der Deutsche Reichskanzler ein solches von 3,5 Millionen. Daß wir an Sachleistungen bereits mehr als 40 Milliar- den Goldwert aufgebracht hahen, das hat erst kürzlich der Zentralverband des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes in seinem Jahresberſcht nachgewiesen. Dubei ist unsere eigene schwebende Schuld von 264 Milllarden Ende 1921 auf 2092 821 817 144 Mark bis Ende 1922 gestiegen. Und gegen- Uber einem Volk mit solcher übermenschlicher Opferwillig⸗ keit läßt Poincaré vorsätzliche Verfehlungen konstruieren. Nachdem dufch die Leistungen der deutschen Wirtschaft bewiesen worden war, daß der Versailler Frieden uner- 1üIbar ist, glaubte man, daß die Zeit für seine Revi- slon gekommen sel, daß die Gegenseite einsehen müßte, die mit einem Hundert-Milliardendeflzit belastete deutsche Volks- wirtschaft sei am Ende ihrer Erfüllungsmöglichkeit ange⸗ kommen. In der Jat ist in England und in Amerika das Verständnis für die Notwendigkeit der Revision vorhan- den, in Frankreich, Belgien und, wie es scheint, auch in Italien, leider immer/ noch nicht. Die deutsche Regierung hat die politischen Folge- rungen aus Frankreichs Vorgehen gezogen. Am deut- schen Volke ist es jetst, sich hinter die Regierung zu slellen. Auch in den Kreisen der Wirtschaft darf man jetzt nicht nur wirtschaftlich denken, so sehr uns Wirt- schaftliche Fragen auch beschäftigen mögen. Wollten wir nur wirtschaftlich denken, so würde das zu Selbstsucht und Mammonismus, schließlich zur Selbstzer fleischung und Zer- störung der Volksgemeinschaft führen: wir würden Frank reichs Geschäfte besorgen. Daher verlangt die Gegenwart seelische Leistungen: wir müssen den Staatsgedanken hochhalten, denn der Staat, das sind wWir selber. Wir müssen in allen Kreisen der deutschen Wirtschaft einmütig und Kaltblütig bleiben, auch wenn sich unser deutsches Selbstgefühl und unser Stammesbewußtsein noch so sehr aufbäumen. Nur so wird es uns, die wlr nur geistige Waffen besitzen, gelingen, dem Versuch, über den Wirtschaftsimperlalismus der französischen Schwerindustrie durceh Zerst örung der deutschen Einheit zur polftischen Hegemonie Frankreichs in Europa zu gelangen, erkolgreich zu widerstehen. —— 1 Die Börsenwocke Noch niemals hat sich der Charakter der Aufwärts⸗ bewegung an den dèutschen Börsen als Katastrophen⸗ hausse so klar enthüllt, wie in diesen Tagen. In diesen Tagen voll schwerster politischer und wirtschaftlicher Sor- gen, wie sie die Beselzung des wichtigsten deutschen In- dustriebezirkes, des Rubhrreviers, durch die Franzosen her- vorgerufen haben, stehen die deutschen Börsen im Zeichen einer neuen scharfen Aufwärtsbewegung. Es handelt sich hierbei nicht etwa um Ausschreitungen einer zynischen Spekulationssucht, vielmehr ist diese Aufwärtsbewegung eine Art Verzweillungshausse. Die Furcht vor der völllgen Zer- rüttung der deutschen Währung als Folge der Ruhrbesetzung treibt die Besitzer von Markguthaben von neuem im Eil- tempo in die Sachwerte in Gestalt von Wertpapieren hinein und halt stie davon ab, Inqustriepapiere abzustoſlen, um nur ja nicht größere Markgutbaben zu erhalten. Selbst in den Aktien der im Ruhrbezirke liegenden Werke zeigte sich kein Erößeres Angebot, Wenngleick diese Paplere gegenüber ober- sehlesischen und mitteldeutschen Industriepapleren in den Hintergrund traten. Zu der neuen Befestigung trugen ferner neue großbe Auslandaskaufe bei. Neuerdings troſlen Kaufaukträge auch aus Schweden, Spauſen und Südamerlka ein. Ueberall in der Welt suclft man sich eben der Mark- note zu entledigen und überall tauscht man angesſchts der neuen Katasirgphalen Devisensteigerung in Doutschland Marknoten in deutsche Wertpapiere um. Die Börsenspekulation selbst legte sich zunächst eine ge- wWisse Zurückhaltung auf, weil sie einen besseren Einblick als das Publikum in die ungeheuren Gefahren der durch die Ruhrbesetzung geschaffenen Lage hat. Sie weiß, daß der Reichsbestand an vielen Orten bedroht ist, sie rechnet mit großen Brennstoffschwierigkeiten der Industrie und mit neuen Erschwerungen der Rohstoſfversorgung. An der Börse erörterte man auch dile Möglichkeit fran⸗ zösischer Gewaltakte gegen deutsche Frivatgesellschaf- ten. Aber schließlich folgte auch die Börse dem Publikum und dem Auslande auf der Flucht vor der Mark. Dazu kam, daß an der Bärse augenblicklich große Geldflüssigkeit herrscht. Die Banken haben angesichts der ungewissen poli- lischen Lage sowie zur Unterstützung der Industrie des be- setzten Gebſetes grohe Barbeträge angesammelt und die Ruhrindustrie selbst scheint aus Gründen der Sicherheit gröbere Barmittel nach Berlin gelegt zu haben. Anregend auf die Börse Wirkte auch die Aussicht auf Wiederherstel- lung des Bankgeheimnisses sowie die Erwägung, daß selbst die ſetzigen Kurse im Durehschntf'nur etwa 20—30 Proz. des Nominalbetrages in Gold- mark darstellen, Bevorzugt Waren Valutapapiere und Industrie- Werte mit Valutacharakter(so die Schiffahrtspapiere und die Kaliwerte) ferner oberschlesische Montanwerte und Braunkohlenpapiere angesichts der Ruhrbesetzung. Interesse zeigte sich ferner für Waggonwerte, KAutomobilaktien, Ma⸗ schinenwerte(besonders Schwartzkopf und Bamag auf In- teressenkäufe). Bel Deutsch-Atlantische Telegraphen er- Wartet man eine Ablösung in englischen Pfd., bei Rütgers⸗ werke sprach man von einer Oelkombination Auch ein⸗ heimische und österreichische Bankaktlien waren lebhoft gesucht, ebenso Pętroleumwerte und Kolonialpapiere. Hypo- thekenbankaktien stlegen in Erwartung eines Regie⸗ rungsvorgehens gegen die Massenkündigungen alter Hypo⸗ theken. Die einheimischen Staalsanleihen sliegen trotz der trüben Lage des Reiches auf Auslaudskaufe, die An- leihen der Hansastädte auf Londoner Käufe. Das Auslayd kauft auch Hypothekenpfandbriefe und Industrieobligationen, Während das Inland diese Papiere angesichts der Massenkün⸗ düigungen abgibt. Zellstofffabrik Waldhof in Mannheim-Waldhof Die Sprozentigen Obligationen der Zellstofffabrik Wald- hof vom Jahre 1922 werden demnächst un der Berliner Börse zum ersten Mal notiert. Großhandels-.-G. für chem.-techn. Produkte in Stutt⸗ gart. Mit einem Grundkapital von 30 Millionen Mark Wurde die bisher als G. m. b. H. betriebene Firma gleichen Namens in eine KAktlengesellsehaft umgewandelt, als deren erster Vorstand die Herren Oswin Viebrig und Kar! Dettinger bestellt worden sind, wührend sich der erste Aufsfehtsrat aus den Herren Plantagenbesitzer Fried- rich-Bad Mergentheim(Vors.), Direktor Ebert-Stuttgart (stellv. Vors.), Subdirektor Hummel ind Oberselretür Holk. mann sämtliche in Stuttgärt. zusammensetzt, HBörsenberichte Frankfurter Wertvaplerböärse „Frankfurt, 13. Jan,(Drahtb.) Dollarnoten begannen heute früh mit etwa 10 400, später wurden sie mit 10 300 ge⸗ nannt. Die Umsätze auf dem Devisenmarkt Waren äuberst beschränkt, da die Kurse kaum verändert waren, Im Ef⸗ kektenverkehr von Büro zu ö krage für einzelne Industriepapiere bemerkbar. verschiedentlich Umsäatze 25 s sollen zustande gekommen und zum Teil 12 U* Büro machte sich einige Nach- 1 politischen Lage gab Veranlassung zur Zurückhaltung. Unten diesen Umständen blieb das Geschäft auch in Effekten still Etwas Interesse bemerkte man für Mansfelder, 14 000—14 250, Erankfurtet Handelsbank begehrt. Auslandsrenten behauptet Etwas Nachfrage bestand für Ungarnrenten. Montanaktien wenig beachtet. Rheinische Kreditbank, Frankfurter Banb Maschinenfabrik Dingler, Ehlinger, Münchener Hotelaktien sowie Hapag und Norddeutscher Lloyd fest. Elberfelder Farben und Höchster zu den gestrigen Nachbörskursen ge nannt. Gegen 1 Uhr nannte man den Dollar mit 10 360. Berliner Wertpapierbörse Berlin, 13. Jan.(Drahtb.) Im Devisengeschäft hielt die Geschäftsstille zu meist nur—* veränderten Kursen an. Außer für Schiffahrts-, Bank., Kali-, Petroleum: und Valutapapieren vereinzelt genannten höheren Kursen ist auf ein Anhalten der festen Grundstimmung für Wertpapiere zu schließen. Devuisenmarki Im Verlaufe des Vormittags haben sich ausländische Zahlungsmittel erneut über den Stand bei Eröffnung des Ver- kehrs hinaus befestigt. Bei Schluß des Verkehrs von Büro zuu Büro notierte der Dollar 10 500 G. Dabei waren nament⸗ Iich Käufe von Berlin und Leipzig aus zu beobachten. Der kranzösische Franken hat sich gegenüber dem Stand om Vortag um eine Nuance gebessert. Nachdem gestern Paris gegen London nôch 6,67 G. War, lautete die heutige Pariser Notiz für den Sterling 6,66 Br., die Newyorker Fran- kennotiz 7,01 gegen gestern 6,94. Inwieweit bei dieser Bes- serung etwa frahzöslsche Intérventionskäufe mitwirken, läßt sich natürlich nicht erkennen. runlcfurter Devisen Frankfurt, 13. Jan.(Drahtb.) Sehr still. Die Preise blieben behauptet und zeigten auch im amtlichen Verkehr nur ganz geringe Veränderungen. Im freien Frühverkehr wur- den folgende Kurse genannt: London 48 500(48 500), Paris 730(735), Brüssel 670(680), Newyork 10 400(10 370), Holland 4120(4112), Schwelz 1980(1967%), Italien 515(51273). 3. U. l.. N l. d. 3. f. 3.;.. Amtllen 6. 2. J. 6. 13. f. 8. 19. 1 Amtſien—* tolland. 40086 4% 40 422 orwegen 1 19% 19156 Belglen. 613 930 678 GAlschweden 45 2791 2753 2709 London. 4878 48021 48378 48021[llelsingfors 250 269— Farle.. 133 19 731 7260 dew-Tork 103½ 10400 10544 10295 SohwũWeln, 195/ 196/ 190 1072„en,—„14.98 13.00.80 14.24 Sbanlen. i0 i87 1020 1529 zudapesf..00.00 304 390 Hallen 510 512 311 Serag 2³0 298 290.— 798.— Dänemark, 20½ 2% 204 2000Agram 106.73 108.25 100.— 107.— Franktfurter Notenmarkt 12. jan. 5—355 8 geld Srlef Amerlkanische eten 10328. 10375.— esterr-Ungar., alte——— Zeiglsgne„ orweglaodbs 1905. 192.— Hänbohke. 203— 2075. flamanfeehbe. 35½7. 725.— Engilscho. 45450.— 48659.— Spanisohhe. 1609. 10.— Französlsche. 728. 732.— Sobwelzer 19047.— 1277.— Bollänglsgbe„„40.0. 4130.— Sehwedlschbe 2743.— 2735.— kallemsenes. 3509.— 31).— Teohegho-SGVak. 293.— 297.— Cesterreloh anges, 14.435 14.83 Ungarische.54.60 Borliner Devisen Amitzoh 6, 12.( B. 2. f..43.J. 5 431. Amtiion 6. fz. f. K. 12 f.. 13.1. U 9 Holland. 4110 ½% 409 4996 Parles 7 12 Zuen.-Alces 2 20%0 Jiſ enel 105 1974 1975 1% Brüssel. 67 6 658 60 Spanen 635 1644 165(644 Ghristlanla 1940 1949 19135 1924 Jagan. 3012 30%% 30½7 3002 Kopenhagon 2074 2905 2039 20.0 Aio de jan. 1147 11½ 167 1172 Stootheln 270 2807 2½5 77 Wien abg. 148% 14 4% 14.04 Heisiagfoes 29 835 28 250 Frag„„„ 2½ 2 301 Itallen. 5319 310 308 811 Budapest 3 436 40½ 407 London 46325 48771 478 481 gofla 70.8 71,86 69,32 70.(18 New-Vock 1038 164%1 1032 10375 Iugossavten 160.23 106,77 106 23 100.77 Waren und Härkte Borlinor Froduktenmarut Berlin, 13. Jan.(Drahltb.) In Uebereinstimmung nit den geringfügigen Veräanderungen für Devisen stellte sich auch im Produktenverkehr die Preislage ähnlich wie gestern. Das an den Markt kommende Material in Weizen und Roggen fand glatte Aufnahme und besonders für Roggen besteht Nachfrage, die in der Hauptsache erneut auf Deckungen gegen frühere Verkäufe un die Reichsgetreidestelle zurück- zukühren ist. Für Gerste, Hafer, Mals, Mehl und Futterstoffe Waren die Umsätze bei geringen Preisveränderungen unbe- deutend. 1* * Neue Benzolpreise. Der Benzol-Verband G. m. b. H. in Bochum hat mit Wirkung vom 10. Januar ab die Kleinverkaufspreise für 1 17—6 Haupiverkaufsstelle wie kolgt kestgeselzt: für Tetralitbenzol auf 820 Mk., Motoren- benzol auf 900 Mk, und Lösungsbenzol II auf 700 Mk. rhöhung des Nähgarupreiszuschlages. Die Ver⸗ triebsgesellschaft Deutscher Baumwoll-Nähfaden-Fabriken hat Wie die Lextil-Woche erfährt, den Aufschlag auf die Liste vom 21. 8. 22 mit Wirkung vom 12. 1. 23 auf 860 Proz. erhiöht, Was einer Erhöhung von 11 Prözent entspricht. ——————— 5— Herausgeber, Druckex und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer „General⸗Anzeiget, G. m b., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredafſeur: Kur! Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und eil; Kurt Jiſcher; für das Feuilleton: Dr. ſirt Hammes; für Kommunalpolitik: Richurd Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Mäller für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den Abrſgen redaklſenellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel, Mannheimer Notgemelnſchaſt Sammlung des Mannheimer General- Anzeiger Berelts Weieene 121. Prof. Badersbach 1000 ebertrag 302 382 f 122. Erng Weyer 2000 114. W. Wöllner, 5 3, 4 300„ 123. D. P. 10 000 115. Wieland, Böckſtr. 10 1000 124. Gretel Sitberſtein 1000 116. Ungenannt 2 000 K 125. Emilie und Heint 1000&4 117. Spielerlös d. Stamm⸗ 126. Eliſe Nilſon, tiſches Börſenkaffen 210. d. J. Landes 55 820 118. P. Gleitsmann, 127. G. Hahn u. Co., Heinrich Lanzſtr. 15 3 000 G. m. b. H. 10 000 4 119. B. Hofmann 100— 120. G. D. 1000 K4 390 812 +¹ meememmemm e Ae Auie Familien-Anzeigen 5 7 ðͤ wmie Verlobunse,, VLermählunts,., Geburfa,, Todes-Anzeigen tinden durch den Mannheimer General⸗ eeeeeeeee Anzeiger meitestfe Verbreitungt PPPP Ermägigie Preisel Auauuuumaaucnanananttiidimnimtnnenetntrne. „Iueu i 4966 o— ugpiszei zene du og eeeeee e eeeeet we eeeeee eeen be acee eete eee eeeeenet e eeee cee en en, un aen neeeeee eee ee eeeeeeeet eeee an un ind a un eee eeee eeee eeneene eee, er— iee eeneeee ͤ ee weweeee ee weeeee eeeee a20 daeeee eneeeeen ee een been aün euneeene eunn eege weeeeen eeeeeeeeee wee eheee ee eeeeeeeee eeeeenee e Sene e en erer Suneee eee een eeeeeeeeee iee bee eren e eee ee ee aen ee eeeeee wee eeeeee, e ee urno iue, af n Ang gune len eet, ae weez e ad uent e un en Nuzpi ag“—„ ng uen a0 zuub aig pn 20., Snoch sun fuunz aandc sscit znu ubdnöog D“„ aſagz uune eeeet ee e, lee eeeg aee ee e we unze een weenc 000 0g ſufef ef ldumanpocg Heh„aduun 12 gog epiu Gou olf ge 2 uusq„Dos uand“ ee ua varſe cn„ee eeeee be wee ee e wee weeeeee ee uee weeeee ee en ene ee eee e ne npe? naeeeee ee ee wee bec wee een e e ee unn aquf„ nd s,zi e ee ben Se e— enue qog snbu Techuag ume nsesemqubc upeun i 98“:eing banc ebn e ee wee een eeeen eeeeh ben ghne auref sSefousi seule Bubbuc uw Rofef a20— usgna ugpgpH usfreanjceblno udule uaigg icm—„geleinnuogß“ umne aujuszz uebununeqn uine uc: Jcon mopne ee ene„eueanp“ un ufanp eee e ee eeeeee egzusgocksocvide“ necplulnz ueg„iomomez susqaozg seg“ uebeb qun zan! pi u ae pRegsziogz une uete e e gee ebeneh copend uegvuneg ue de eee e een ee eee ee eneeeeeen ceeee e, eee ee e ae eehe ee eeee eg“ 1 ßo„aunjeb jcg Shigeuda doubinoszc“ did i m shigz u! 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In dieſer Paſcharolle erblicken wir ihn alsbald, wenn er in der Budgetkommiſſion als„Herr Kriſchſtoff Deficit“ die ſchwere eiſerne Stadtkaſſe revidieren will, an die ein wütender Hund an⸗ gekettet iſt, oder ſeinen Kollegen in der Sitzung als„der Gſcheidſcht vun alle“ beweiſt, daß das ſtädtiſche Laternenöl ſchwerer als das Waſſer wiegt. Nicht minder großartig iſt er als Bürgergrenadier⸗ hauptmann, wenn er in einer fulminanten Rede ſeine Kompagnie verabſchiedet, die aufgelöſt werden mußte, weil ſie wegen Schulden ihre Uniform verſetzte Dieſe Grandezza des Kapitäns findet aber ihre naturgeſetzliche und gottgewollte Schranke am— Ehebett des Beherrſchers der Stadtmiliz Wie klein und ſtill wird er da vor der„Gardinepreddig“ der nicht minder redebegabten Gattin! In keiner humoriſtiſchen Dialektdichtung findet dieſe an Schlagern über⸗ ſprudelnde, in ihrem Aufbau und ihrer Pſychologie unübertreffliche Philippika der böſen Sieben ihresgleichen. Wieder wird der Mono⸗ log zum Drama, wenn der ſich mehr und mehr zum Platzregen ſteigernde Redeguß der Holden uͤber den immer kleinlauter werden⸗ den und zuletzt ſich ſchlafend und ſchnarchend ſtellenden„Hansworſch⸗ telshauptmann“ hereinbricht, wenn ſie ſeine einſilbigen,. Erwiderungen wiederholt und unkerſtreicht und dem ermſten ſchließlich wie die Poſaune des Jüngſten Gerichts ins Ohr ſchmettert: „Auswärts do fächt mar nix als Guts vun ſo'me Loddel—/ Dofor krichſcht du daheem dei Fett! Wart nor bis morge,/ Do wolle mer des Ding noch weider bſorge.“ Wer könnte alle die„Schlager“ der Eheliebſten auf gedrängtem Raume wiedergeben, wer den Her⸗ gang ſolcher Tiraden in Proſa erzählen, ohne den Schmelz von dieſen Blüten pfälziſchen Humors abzuſtreifen? Wer vor allem in kurzem, trockenem Bericht den Glanz der Perle des„Neckar⸗ ſchleims“ erſtrahlen laſſen, des„Brand im Hutzelwald“, des klaſſiſchen komiſchen Heldenepos der badiſchen Pfalz und Altheidel⸗ bergs? Niemals iſt ein biedermeieriſcher Stadtrat ſo treffend charak⸗ teriſtert worden wie hier“ Der Humor dieſer pfälziſchen Epopöe, wie der aller Schöpfungen Nadlers, wurzelt in einer grundgermaniſchen Eigenſchaft, der über⸗ quellenden Phantaſie, die ohne Hemmung und Grenzen ſich bis ins Bizarre und Groteske verliert, von der deutſchen Mythologie und ihren ungefügen Geſtalten an bis zum Eulenſpiegel und Lalenbuch oder zu Fiſchart und den Satirikern des Mittelalters, ja bis zu Friedrich Viſcher und Gottfried Keller hin; denn urdeutſch war dieſer pfälziſche Poet in ſeinem ganzen Denken und Fühlen, wenn auch ſein Auge nur, der Not der Zeit gehorchend, auf dem kleinen Kreiſe ſeiner nächſten Umwelt ruhte. Ihm war, ſo luſtig auch ſeine Lieder über Fröhlich Pfalz erklangen, zumute wie dem todwunden Bajazzo, der auf der Bühne ſeine kollen Späße macht, indes ſein Herz von Liebe und Heimweh erfüllt iſt. Vor Sehnſucht nach demgroßen Vaterland erglühte dieſer Sänger des Vormärzes, der Zeit, in der das Volk der Befreiungskriege um eine ſeiner Taten und Tugenden würdige Verfaſſung rang. Den deutſchen Zweckeſſern ver⸗ wehrte er verachtungsvoll ihr„weingrün Hoch“ aufs Vaterland, „Bis daß in Schtroßburg unſer Fahne weht, Bis daß noch Kron⸗ ſchtadt unſer Kriegsflott geht“. Dieſer ſcheinbar ſo lebensluſtige Spielmann wünſchte ſich einen heldenhaften Soldaten⸗ und Reiter⸗ lod, und dieſes anſcheinend ſo derbe, robuſte, ſpött ſche Naturell barg ein zartes keuſches Gemüt, das in ſein„Fremdeſchtübbche“ nur zubere Gäſte lud, ein Herz, das nur„bei echte deutſche Lieder in oher Jaſcht geſchlagen“ hat. Es war der tiefe Schmerz dieſes Jumoriſten, daß er in einer Zeit geboren wurde, die ihm ſeine Landsleute nur von der lächerlichſten Seite, nur als Schildbürger zeigte. Hüten wir, die wir einſt unſre Fahne in Straßburg wehen und unſre Kriegsflotte nach Kronſtadt ziehen ſahen. uns davor, daß wir wieder als verſumpfte Kleinſtaatler und ſchlafmützige Michel zum Geſpött der Welt werden! Alt⸗Wimpfener Bilder Von K. F. G. Heybach Blick auf Wimpfen Wir ſind vom Neckartale emporgeſtiegen über einen dunklen Tannenwald. Nur unwillig hat er der Straße Platz gemacht, die langen Aeſte wehren mit aller Macht dem Licht. Tritt man aus dem Wald heraus, ſo bleibt man wie gebannt ſtehen. Ueber weite Fluren hinweg ſchweift der Blick in die Ferne il Maleriſch kiegt das Städtchen auf der Berghöhe. Seine Türme als Wahr⸗ zeichen und Wächter überragen alle Bauten u die Verge des Hinter⸗ grundes. Weithin künden die feſten Bauten Macht und Stolz. Alles kann man hier erblicken: die himmelragenden Paen Türme der Stadtkirche, über ſie ſchaut hinweg der Blaue Turm, die Zwiebel⸗ kuppel der Dominikanerkirche, der rote Turm, ſelbſt die Arkaden der Kaiferpfalz wollen nicht zurückſtehen, wenn es gilt die alten Herrlichkeiten zu zeigen. Lang kann man hier oben ſtehen, man muß viel ſehen, denn die Trümmer des Ehrenberg wollen auch einen Blick erhaſchen. Der Blaue Turm Mitten im Hohenſtaufenwimpfen thronk der Blaue Turm als Wart, der die Gefahren anſagen will. Vielzackiges Gemäuer trägt kleine liebe Türmchen. Ganz oben vorhangvergangene Fenſter. Der Feuerwächter wohnt dort. Kann über Stadt und Feld und Flur und Getal ſchauen. Seine Glocke, die der Zeiten ewige Unraſt kün⸗ det, wimmert ſchauerlich, wenn des Feuers verheerende Macht niederreißen will, was mühſam bauten Am Sonntag nach dem Gottesdienſt iſt es am ſchönſten, wenn man da auf Holpergaſſen bergan klettert. Auf einmal klingt ein Lied— ein Choral in wuchtender Breite und in tieſen Rhythmen uns entgegen. Wenn er verklang wie ein Gebet, wenn der Wind den letzten Ton fortgetragen hat en alle Winde, dann vernimmt man den verhallenden Nachklang in der Ferne.... in den leiſen himmelſuchenden Glockenklängen waldverſchlafener Dorfkirchlein Einer alten Ueberlieferung huldigt man in dem Spiel zu Ehren des allgütigen Vaters, und man hat die Empfindung, daß eine Weihe⸗ ſich ausbreitet, eine Sonntagsſtimmung, wenn der erſte rompetenton verrinnt im flutenden Wind Das Hohenſtaufentor Den ſchauenden Wanderer ſeſſelt kaum ein Bildchen der alten Stadt mehr als der Blick, den er vor ſich hat, wenn er an der Poſt vorbeikommt. Eine alte Häuſerfaſſade klammert ſich an das ſtarre wehrhafte Tor, das den Eingang bildet zum Hohenſtaufenviertel. Am feſten Gemäuer nagen Wetter und Wind und die Zeit. Kleine Fenſter ſtarren wie Schießſcharten. An den Torbau lehnen ſich Häuschen an, klein und eng, ſuchen Halt bei dem großen Freund, der ihnen Hilſe bringt. Hinter dem Tor zackt der Giebel des Steinhauſes. Ueber⸗ ragend ſtrebt ſternenwärts das Stadtwahrzeichen Altwimpfens, der Blaue Turm. Wer von hier aus einmal Wimpfen ſchaute, ſah eine mittelalter liche Stadt mit feſtem Tor und überlangen Türmen. Man kann aber kommen, zu welcher Zeit man will, ob am vom Morgenrot erhellten Tag, oder in der ſilbrigen Hitze des Mittags, oder zur Sterbeſtunde des Abends: immer iſt das Bild einzigartig ſchön, und mancher Künſtler hat, gelockt von dieſem Bild, die Reize Altwimpfens mitgenommen in die Ferne, um davon zu zehren in den Tagen der Erinnerung. Der Rote Turm Wenn man durch das Hohenſtaufentor gekommen iſt, empfängt uns die mittelalterliche Stadt. Eng und winklig iſt die Gaſſe, durch die wir ſchreiten. Kleine Häuſer zu beiden Seiten, aus der Hohen⸗ ſtaufenzeit ſtammend, bargen einſt die Pferde des kaiſerlichen Mar⸗ ſtalls und die Bedienten Noch eine kleine Biegung und vor uns ſteht der Wächter des unteren Teils der Wehranlage, der Rote Turm. Ein viereckiges Steingefüge. Wie ein letzter Zeuge verſchwunde⸗ ner Macht und Größe ſteht er auf trotzig ſteiler Höhe. Eines wilden Feuers verzehrende Gewalt entriß ihm das Dach, ein ſchmuckes Ziegel⸗ dach, und den Holzeinbau. Seit jenen Tagen können Sonne, der Sterne ungezählte Schar 5 vielveränderliche Mond hineinſchauen in den feſtgefügten teinleib. Menſchen ſtreiten ſich um die Bedeutung ſeines Namens. Man erzählt ſich, daß hier einſt Scharfrichter ihres blutigen Amtes gewaltet hätten, und blutgetränkte Erde ſei es, auf der wir ſtehen. Die andern meinen, er trüge ſeinen Namen von dem roten Sand⸗ ſtein, aus dem ſein Leib erſtellt iſt. Aller Streit der Menſchen um Urſprung und Grund des Namens wird vergeſſen, wenn im Abendſchein der Turm aus dem ſinkenden Tag ſich hebt wie ein Streiter, der noch einnal den Kampf auf⸗ nehmen will Das Nürnberger Türmchen Die alten Baumeiſter haben viel Sinn gehabt für Schönheit. Sonſt hätten ſie nicht ein ſo liebes Türmchen auf die Stadtmal ſtellen können. Wie ein Einſamer, ein Letzter ſeines Stammes, ſteht das kleine ſchmucke Türmchen unweit des Stadttores. Von d friſchen lebensgrünen Ranken des lletternden Efeus umklammerr, lugt es ins Tal. Ein einfaches Ziegeldach deckt ſeinen Fachwerkleib. Einſt war es bedeutend. Sah die überplanten Wagen der Kauf⸗ leute, die von Meſſe zu Meſſe zogen, hielt während der langen Kriege treue Wacht mit den Tapferen, die auf ſteiler Höhe ſtanden, die Hand an der Wehre, wenn der Feind ſich nahte. Heute kann es ausruhen von ſeiner Arbeit. Man braucht ſeiner nicht mehr. Die Zeiten ſind vergangen, die Freiſtadt iſt von ihrer ſtolzen Höhe herabgeſunken. Einſt war ſie eines Kaiſergeſchlechtes ſtolze Pfalz Wenn auch Glanz und Ruhnd werſank, Zeichen einſtiger Schön⸗ heit blieben, und hier möchte man das liebe Türmchen nicht miſſen, das der Zeiten Wandel überdauerte Am Weidenbaum Unten am Neckar ſteht ein alter Weidenbaum. Er hat ſich den ſchönſten Platz gewählt. Seinen jungen Sprößlingen kann er immer die alte Stadt mit wehrhafter Mauer und feſtem Turm zeigen. Hier iſt einer der ſchönſten Ausſichtpunkte auf die alte Freiſtadt. Man möchte den Baum um ſeine ſchöne Heimat beneiden. Die Waſſer ſind müd. Ein klarer Spiegel ladet zum Beſchauen. Gerne tauchen die Turmſpitzen der alten Hohenſtaufenfeſte in die Fluten, wenn das Abendrot über der Halde liegt. Leuchtend ſtirbt der abendfrohe Tag. In den Glanz hinein ragt die Silhouette der Bergſtadt. Still und ernſt. Lang bleibt man ſtehen und ſchaut.. Lange. Wenn man ortſchreitet, kann man es kaum faſſen, daß man wleder in den lltag des Lebens wandern will. 2 3 Manngheimer Frauen- qeitung Der ritterliche Sohn Don Anna Blum⸗Erhard 5 „Mit Kleinem fängt man an Auch hier muß von der Pike auf gedient werden. Schon in der Kinderſtube beginnt eine liebende und kluge Mutter, ihren Söhnen das ABC der Ritterlich⸗ keit beizubringen. Und wie macht ſie das? Indem ſie ſoviel Geduld erübrigt, ihnen die kleinen Dienſte im Hausweſen verſtändlich zu machen— und ſich von ihnen, wo immer es angeht, helfen läßt! Als ſelbſtverſtändlich wird es angeſehen, daß die kleinen Mädchen zugreifen. Will der Knabe mittun, ſchiebt man ihn beiſeite, als paſſe ſich das nicht oder wäre er zu ungeſchickt dazu. Wie falſch iſt das! Denn erſtens paßt gerade im Häuslichen, das in der Jetzt⸗ zeit wie ein ſchwerer Druck auf den Müttern laſtet, ſehr viele Arbeit beſſer für männliche Hände und männliche Kraft, als für weibliche ſchwächere— und zweitens konnte ich immer beobachten, daß Knaben häufig viel anſtelliger ſind als Mädchen. Jedenfalls iſt es meiſtens Schuld der Mutter, wenn ſie nicht den Sohn hat, den ſie haben könnte, weil ſie verſäumte, ihn zur Gefälligkeit und Ritterlichkeit zu erziehen. Manches Kind iſt von Natur dafür begabt, bei andern müſſen dieſe angenehmen Eigen⸗ ſchaften erſt herausgebildet werden. Die Mutter von ehedem, die gute, nur häusliche, dachte nicht daran. Für ſie waren die Knaben von vornherein ausgeſchaltet aus dem Hausweſen, ſie wurden bedient, nach dem Goetheſchen Wort hatte nur das Weib dienen zu lernen nach ihrer Beſtimmung. Wir von heute wiſſen, daß wir unſere Söhne anders zu ge⸗ wöhnen haben. Wie es nun ein Frauenrecht gibt, um das jahrzehntelang gekämpft worden iſt, ſo gibt es auch ein Männerrecht und eine Mannespflicht und die heißt:„Helfen lerne beizeiten der Mann... Die For⸗ derung hat ſich durch die Zuſtände allmählich immer ſtärker heraus⸗ kriſtalliſtert. Die natürliche Helferin im Hausweſen neben der Haus⸗ frau fehlt in ſehr vielen Fällen. Töchter haben Berufe zu erwählen, die ledige, ſteis beiſpringende Tante iſt ausgeſtorben, die Geſchlechter der Dienſtboten, ſofern ſie ſich nicht Freiheit und lohnenderen Ver⸗ dienſt geſucht, ſind für viele Haushaltungen unerſchwinglich ge⸗ worden. Manche Laſt iſt alſo ſchon guf den doch auch beruflich tätigen Mann abgewälzt worden, und das Zeitalter der Technik hat ſeine angeborene Geſchicklichkeit geſteigert. In manchen Dingen müſſen wir ihm neidlos die Palme zuerkennen, da wo Hammer und Nagel, Stemmeiſen oder Bohrer benötigt werden— bei der Behandlung der Defen— beim Umſtellen der Möbel oder Aufmachen der Vor⸗ hänge, überall da wo Kraft gebraucht wird— ja, es gibt Männer, denen die Pflege der Blumen beſſeren Erfolg ſchenkt, als den Frauen. Und wie nützlich— wenn er nur will— kann der Mann im Heim⸗ oder Schrebergarten ſich erweiſen! Da es aber keine anerzogenen Tugenden ſind, zu denen ſich der Gatte von heute herbeiläßt, ſehen wir ſie ihn mit Seufzen tun, oder widerwillig,„der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe“. Wie ganz anders werden Söhne ſich zeigen, die von der Mutter herangebildet ſind! Zu Dienſtleiſtungen im Haus und im Garten ja, in Küche und Keller. Nicht als ob ſie ihre Arbeit abſchieben wollte — keinen Topfgucker will ſie erziehen— aber durch Mithilfe ſollen die Knaben von klein auf wiſſen, was für Mühe ein Hausweſen macht und wie man ſich größere erſparen kann... wiſſen, was dazu gehöhrt, ein gemütliches Zimmer zu haben und unnötigen Schmutz zu vermeiden. In ſolchen Erkenntniſſen liegt die Gewähr für die Entwicklung eines ritterlichen Knaben, elnes einſichtigen Jünglings, eines hilfreichen, gefälligen Mannes. Niemand pflanzt einen Schat⸗ ten⸗ oder einen Obſtbaum nur für ſich. Spätere Menſchen werden den Vorteil und die Freude genießen. Und ſo geht es mit dem, was die Mutter als Samenkorn ins Gemüt ihres Sohnes legt. Vielleicht hat ſie mit dieſer Erziehung mehr Mühe, als ſie Gewinn davon hat. Aber ihres Sohnes Frau und wer ihm nähertritt, wird den Segen der weiſen Mutterhand verſpüren— und wenn viele Mütter ähnlich tun, wird jenes ſich räkelnde, anſpruchsvolle, Be⸗ dienung heiſchende, flegelhafte Geſchlecht von Jünglingen— und Männern verſchwinden. Es wird wieder ritterliche Leute geben. Deer rauhe Krieg, die großen Umwälzungen und Wertverſchie⸗ bungen haben nicht unterlaſſen, beſonders der empfänglichen Jugend ihren Stempel, ihre Marke aufzuprägen. Sind ſchon die Mädchen grundverſchieden von jenen vor dreißig Jahren,. ſelbſtändiger — wie z. T. verrght mutet uns die männliche Jugend an. Die Müt⸗ ter haben zu bald die Zügel verloren und der Sohn des materia⸗ liſtiſchen Lebens riß ſie mit fort. Einige gute aber ſeltene Aus⸗ nahmen abgerechnet, iſt das der Eindruck, den wir bei ſeder Ge⸗ legenheit und Umſchau, willkürlich und unwillkürlich in uns auf⸗ nehmen. Wie allgemein er iſt, geht aus dem Staunen hervor, das uns befällt, wenn uns einmal ein wirklich, höflicher, ritterlicher junger Menſch begegnet! Die Mutter von heute haben es in der Hand, Wandel zu ſchaffen. Bei ihren kleinen Kindern müſſen ſie beginnen. Sie müſſen ſich die Mühe nicht reuen laſſen, genau ſo wie ſie ihr Töchterchen angehalten haben, nun auch die Buben zu ermuntern Hilf! Und nicht ungeduldig werden, wenn etwas rer⸗ ſchüttet oder verdummt wird! Hundert Arbeiten kann der kleine Mann abnehmen, die, wenn ſie auch anfänglich die Tätigkeit der Mutter eher hemmen als fördern, ihn doch beſchäftigen, keine Lange⸗ weile aufkommen laſſen und ihm, was ſehr wichtig iſt, das Gefü geben: Du biſt nützlich geweſen. Manches würde man raſcher tun ohne dieſe kleinen Helfer— allein wie das Wehren und Strafen gehört das„Sich Helfenlaſſen“ mit zum mütterlichen Erziehungs⸗ werk. Geht der Knabe dann zur Schule, ſo muß er bereits mit dem Wunſch heimkommen, Mütterchen etwas abzunehmen, was— wie er glauben darf— ihr ſchwer iſt. Bubenluſt am Schnitzeln wird ihn ſchnell geſchickt machen zum Schnitzeln von Anfeuerhokz. Seine „Kraft“ beweiſt er gern im Heraufſchleppen von 8 und Kohlen. Mit Geld umgehen lernt er beim Einholen und Kaufen. Und warum ſoll er nicht Tiſchdecken und Abſpülen, dem das Eſſen eine ſo wichtige Sache iſt?! Iſt doch die Puppenküche ſeiner Schweſter auch ihm zuweilen ein des Anteils wertes Ding, hat er ſich doch unaufgefordert beim Reiben und Stoßen, beim Backen und Formen und natürlich— beim Verſpeiſen zur Verfügung geſtellt. Und alle jene, die als Wandervögel oder Pfadfinder ſingend und wandernd in die Welt ziehen, den Kochkeſſel auf dem Rücken— was für gute Küchenjungen werden ſie abgeben, daheim, bei Muttern! Oder iſt es vielleicht umgekehrt? Sind hier viele dabei, denen von zu Hauſe Geſchicklichkeit für ſolche Dinge beigebracht wurde, manche, die ſich daheim ſchon hervorgetan und ihre erſten Sporen ſich bei Mutter verdient?! Um ſo beſſer! Geht es dann an die Gartenbeſtellung, wie wohltätig wird die Hilfe des Sohnes empfunden! Der kleinere wird Vertilgungsmini⸗ ſter für Unkraut und Ungeziefer. Er tut es vielleicht nicht ganz erne, aber er weiß, daß der Mutter das Bücken beſchwerlich wird. em größeren kann man ſchon das Umgraben anvertrauen, und er freut ſich des Lobes über die ſaubergerichteten Beete. Lob! Ja, das muß erteilt werden. Lob ſpornt an. Ein Kind verſteht auch den freundlichen Blick, den ſtummen Händedruck: aber hie und da eine Anerkennung für geleiſtete Arbeit darf nicht fehlen. Um ſo williger wekden dann die fröhlichen Helfer wiederkommen. Nicht Zwang ſoll die häusliche Mitarbeit des Knaben ſein. Er muß ſtets das Gefühl einer freiwilligen Leiſtung haben; das. Ve⸗ wußtſein, Retter und Helfer in der Not des Alltags geweſen zu ſein, gibt und verleiht ihm eben das Gepräge, das wir mit„ritterlich“ bezeichnen. Nicht bloß„Form und Maske“ darf es ſein. Nicht bloß äußerliche Verbindlichkeit und Höflichkeit, obwohl auch ſie wohl⸗ tätiger berührt, als ungehobeltes Weſen, und den Verkehr erleichtert. Aus einem durch Mutterliebe verfeinerten Gemüt muß uns jene „Höflichkeit des Herzens“ entgegentreten, die durchaus nicht durch die wachſende Gleichberechtigung der Geſchlechter aufgehoben wer⸗ den darf. Und in der Kinderſtube muß damit begonnen werden; denn: was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!— Frauen im Beruf Ihr kheologiſches Staatsexamen an der Univerſität Zu Kopen⸗ hagen legte die vierte Dänin ab, nicht um ihr theologiſches Wiſſen als Prédigerin zu verwerten, ſondern um ſich dem Lehrerinnenberuf zu widmen. Es iſt auch in Dänemark noch eine Frage der Zu⸗ kunft, ob Frauen öffentlich zur Ausübung des Predigeramtes zuge⸗ laſſen werden. Eine junge Dänin iſt zum erſten ſtaatlich beſtellten weiblichen Aſſiſtenzarzt auf Godthaab in Grönland er⸗ nannt worden. Amerikas erſte Richterin. Miß Florence E. Allan, die jetzt zur Beiſitzerin am Oberſten Gericht des Staates Ohio gewählt wurde, iſt die exſte Frau in den Vereinigten Staaten, die ein ſo ein⸗ flußreiches richterliches Amt bekleidet. Miß Allan, die vor 18 Jah⸗ ren auf der Univerſität in Cleveland ihre Studien begann und dann auch noch in Chicago und Newyork ſtudierte, hat die Lauf⸗ bahn, die ſie zu verſchiedenen richterlichen Stellungen führte, nicht ununterbrochen verfolgt. So hat ſie, während ſie noch ihre Studien fortſetzte, Unterricht gegeben und auch Muſikkritiken 1 den„Plain Dealer“ in Cleveland geſchrieben. Zwei Jahre war ſie auch bei der Newyorker„Liga zum Schutze der Einwanderer“ beſchäftigt. Auch 21 ſie ſich eine Zeitlang in Eucopa aufgehalten und ſich auch hier eſonders mit dem Studium der Muſik beſchäftigt. Seit langem ſteht ſie in der Stimmrechtsbewegung und hak in den Parteikämpfen wacker mitgefochten. Kindererziehung Die Religion iſt eine lebendige, nicht eine gemalte Sache. 4 Die Kinder ſollen ihre Erzieher lieben und fürchten können und zu dem, was ſie lernen ſollen, ſich nicht nur willig führen laſſen, ſondern freiwillig ſelbſt dahin verlangen. Dieſe Gemüts⸗ ſtimmung in ihnen läßt ſich nur herſtellen durch gute Beiſpiele, freundliche Worte und durch cufrichtiges und ſtets offenes Ent⸗ gegenkommen. Amos Comenius * Der Glaube an Gott, der unſer Vater und deſſen Kinder wir ſind, iſt die Quelle alles reinen Vater⸗ und Mutterſinnes der Menſchheit, die Quelle aller Gerechtigkeit. Pestalovi 255 CCCC(( eeneeee Wr Für den gamuangcus; Bühring. — Benſiuger. eingetroffen. La Faden 0. 1Waggon Rassenschränke Beslchtigen 8ie meine dusslelngertane. gepeabten u iin lüd rr Dr. Bögele. ——————— Helrat. Witwer, Anfangs 40er (Bahnbedſenſteter) ſucht kinderl. Witwe, nicht unt 30 Jahre, am liebſten l kennen zu Piages Raut 1 Hiete 319 Plaue-Lager 23,. 2 ————— AMAr lernen. Zuſchr. m. Licht⸗ bild unt. an die Geſchüftsſtelle. 28164 Dame, 33 Jahre, ſehr gebildet, hochmuſikaliſch, weltgewandt, jgbl. ſym⸗ path. Erſcheing. mit viel Sinn für Runſt u. groß. Herzensbildg., durchaus tücht. Hausfrau, wünſcht Ehe mit nur vornehmem, ge⸗ bildeten Herrn, Witwer mit Kind nicht ausge⸗ ſchloſſen. Gegenſeit. Dis⸗ kretion Bedingung. Zu⸗ dne—2+ ſchriften unter J. A. 51 eines Tex⸗ a A unter L. 8 Fenget vermögend Herr, riegsbeſch., 20 J. alt, ev., ſucht ein anſtänd Fräulein vom Lande kennen zu lernen zwecks baldiger Helral. chriſten unt. M. A. 26 te Geſchäftsſt 21575 Zuſ an die Geſchäftsſtelle d. Bl. ee 1. — en. 1 15277 7 Ii Maen uud Fe. Näheres in der Ge⸗ ſchäftsftelle d. Bl. 58282 Wntent nimni Kunbſchaſt an in und außer dem Hauſe. Belienstr. 68 part. Hinterhs. 8217 Auf dem Weg zur Aitelstandshitte hat verſchämte Arme —— verloren. 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A Her nann Regie: E Pelbet. Musik. Leit.: W. Jesinghaus. Bühnendilder: fleinz Grete. Antang 2½ Uhr Ende 4 Uhr. 39 Sonntag., den 14. Januar 1923 in Miete B —. 2 2. Königskinder Murchenoper in 3 Biſdern Text v. Etnst Rosmer. Monik von Engeldert Flumperdinck. Spiellenung: uugen Gebrath. Musikal. Leit.: Erich Kleiber. 5 Antang 7 Uh:. Ende nach 10½ Uhr. 5 Der Königssohn Fritz Bartling Die Oänsemagd Aenne Qeier 15 Der Spielmann Joset aurgwinkel 75 Die tiexe Ida Schäffer 10 Der Holzhacker Hugo Voisin Der Besenbinder Pnibtpp Massalsky Der Ratsälteste Alfred.andorg Der N irt Karl Zöller Die Wirtstochter Paula Kapper 13 Neues Iheater im nosengarien. Sonntag. den 14. Jauuar 1983 5 Jugen d Ein Liebesdrama in 3 Aulzügen von Max Halbe Anfang 7 Uhr. nde 91/ Uhi. Karl Neumann-Hoditz Oretel Mohr Wimelm Kolmar Paul Ro e Richard Eggarter Elise de Lank 5 Pfarrer Hoppe Annchen, seine Nichte 5 1 Amandus, ihr Stietbruder 1 Kaplan Gregor Schigorski Hans Hartwig, e ig. Student Matuschka Lienstmadchen. 8⁰0 onzele und Vorräge in Mangbelm. Möelungensaal-Roseng., NMuslkverein e. V. 0 Jan, Dienst., abds.7 ½% Uht HansPfitzner Von deutscher Seele Leng. Oeneralmu- ikdir. Fel. Lederer. Saalbr Leona d. Berlin, Lydia Kindermann. Stuitgari. Max Lipmann. Wüh. Fenten, Arno Landmann 8 Januar, Montag, abends 7½0 Uhi Vorkon- zert dazu ſüi die Muglieder der Frelen Volksbühneu d. Bühnenvolk bundes Karten geg. Vorzeig der Migliedsk. nur in den Geschättsstellen F. V.(R5,).--· B.( 3. 14) Harmonie, D.6 20. Jan., adds 7 Uhr Werke für 2 Klaviete» Busonie, Toch, Sonate v. Mozart 342 lans Bruch/ Lene Weiller-Bruch Harmonie, B2..Liedeiabend das gesamie flal. 22. Jan., Mont., 7 h½Uhr Lederbuch v. HugowWol Helene Stooss/ Carl Rehfug Ausensaal · Rosengarten Liederabend 25. Jan., Donnerst, abs. J% KArl Erb 95 am Pigel: Heinz Mayer ö IBrahms/. Stiauss/ fitzner/ Fr. Schubert zu Ludwigshafen Philharmonischer Orchester- Verein für Pfalz u. Saargebiet, Intendant: Hofrai Ferd. Meister. 13 15 10 15 5 75 lunnigsbalen 3. M.// Siätt. bssellrchaltshaus Aaiannafngle Musiktage lu. „Die Sehwein“ Mitwirkende: Kammersängerin A. Kämpiert Gop, R. Hahn(Alt,, Frkft. a. M. H Siooss (Sopi.), Lausanne, A Kohmann(Tenor), C. Rehiuss(Bariton), A. Auerbach(Rezitation). Fklt a.., Kzimstr. A. Brun(Violin, Bern Am Klavier: Paul Mayer, Willy Salomon, Frankturi à., Das Besner Siteichquariett, Die Bläservereinig. 1 sowie: oas Pfralzorech— Leitung: Generalmusikdir. Profess. Erust Boehe, die Komponisten. 5 t. Kammerkonzett, Mfttw., 17. Jan. ab. 8 Uhi Gagnebin. Streichquaꝛi tett 5 Lauder, Inter mezzi idr Holzbläser Niggli Schweizer Lieder Woehrli. Sueichquattett 1. Orchesterkonzert, 18. Jan., Don. ab. 8 Uhr Laquai, Ouvertüre 5 Suter, Viohnkonzert, Maurice 45 Islandfischer, Brun 3. Sinfonie 3. Kammerkonzert. 19. Jan., Freit ab 8 Uhr Schulthess, Streichquartett „ HUuber, Qesangsquartette 5 David, Streichquartett 2. Orcheslerkontert, 20. Jan., Samst. ab.8 Uhr Schock: Etwin und Elmire mit verbindendem Text Huber, 6. Sinſonie. Karten für alle Veranstaltungen bei K. Ferd. Heckel, O 3, 10, Tel. 1103; im Mannheimer Ausikhaus, P 7. 14a, und an der Abendkasse. Konzertleitung Heckel e Möbl Zimmer gutes Angebote an Hleinz Hoffmeister bei K. Peid Heckel. O 3, 10. 344 Wile reite ich mein Geid vor Entwertung u. erziele beträchtliche Konjunktur⸗ (ohne Ausderhandgabe d. Kapitals). Aus⸗ unft an Kapitaliſten v. 40 Mille ab geg RMück⸗ porto durch Continental⸗Verlag Brezlau 1, E160 50 Schleßlach 3. — 2288 Dr. med. Julius Klipstein Spprlalarit Ilr Haut-Aund beschlechksteiden Ludwigshafen a. Rh. Munelmstrabe 16— Meine Telephonnummer ist: Ludwigshaten am Rhein Personen siehe in No 601 des Geneial. Anzeigets. Mirwirk: Nat.-Ih-Oichest. Musikvetein, Lotte 157 .le vird ęgs Abe Je leinmen, 17e ſich Fitzſdiaruꝛg „ Sems Sute Ceſcheò ſis. vogdiꝛge yeteinſachen, LOtſehluge durch ele Urganizattons-dsselchaft n..l. 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Die Entrichtung der Umſatzſteuer für das Kalenderjahr 1922 betr. 8 Auf Grund des§ 144 der Ausſührungsbeſtim⸗ mungen zum Umſatzſteuergeſetz werden die zur Entrichtung der Umfatzſteuer verpflichteten Per⸗ ſonen, die eine ſelbſtändige gewerbliche oder be⸗ rufliche Tätigkeit ausüben. die Geſellſchaften und ſonſtigen Perſonenvereinigungen im Bezirk Mann⸗ heim⸗Stadt und Mannheim⸗Land aufgefordert, die vorgeſchriebenen Erklärungen über den Be⸗ ſamtbetrog der ſieuerpflichtigen Entgelte im Jahre 1922 bis ſpäteſtens Ende Januar 1923— Ende des auf den Steuerabſchnitt folgenden Monats— dem unterzeichneten Finanzamt ſchriftlich einzu⸗ reichen oder die erforderlichen Angaben an der Amisſtelle mündlich zu machen. Als ſteuerpflichtiger Gewerbebetrieb gilt auch der Betrieb der Land⸗ und Forſtwirtſchaft, der Viehzucht, der Fiſcherei und des Gartenbaues ſo⸗ wie der Bergwerkbetrieb. Die Abſicht der Ge⸗ winnerzielung iſt nich! Vorausſetzung für das Vorliegen eines Gewerbebetriebs im Sinne des Umſaßſteuergeſezes. Auch Angehörige reier Be⸗ rufe(Aerzte, Rechtsanwälte, Schriftſteller, Künſt⸗ ler uſw.) ſind ſteuerpflichtig Die Steuer wird auch erhoben, wenn und ſo⸗ weit die ſteuerpflichtigen Perſonen uſw. Gegen⸗ ſtände aus dem eigenen Betriebe zum Selbſtge⸗ brauch oder ⸗Verbrauch entnehmen. Als Entgelt gilt in dieſem Falle der Betrag der am Orte und zur Zeil der Entnahme von Wiederverkäufern gezahlt zu werden pflegt. Die Einreichung der Erklärung kann durch er⸗ forderlichenfalls zu wiederholende Ordnungs⸗ ſtrafen bis zu je 500„ erzwungen werden. Um⸗ wandlung in Haft iſt zuläſſig. Wer meint, zur Erfüllung der Aufforderung nicht verpflichtet zu ſein, hat dies dem Finanzami rechtzeitig unter Darlegung der Gründe mitzuteilen.(8 202 der Reichsabgabenordnung.) Das Umſatzſteuergeſetz bedroht denjenigen, der über den Betrag der Entgelte wiſſentlich unrich⸗ tige Angaben macht und vorſätzlich die Umſatz⸗ ſteuer henterzieht oder einen ihm nicht gebühren⸗ den Steuervorteil erſchleicht, mit einer Geldſtrafe bis zum 20fachen Betrage der geſährdeten oder hinterzogenen Steuer oder mit Gefängnis. Der Verſuch iſt ſtrafbar. 4 Zur Einreichung der ſchriftlichen Erklärung ſind beſondere Vordrucke zu verwenden, die bis zu 2 Stück bei dem unterzeichneten Finanzamt, oder bei den Steuereinnehmereien der Vor⸗ und Landorte koſtenlos entnommen werden können. (Täglich vormittags von 8 bis 12 Uhr.) Steuerpflichtige ſind zur Anmeldung der Ent⸗ gelte verpflichtet, auch wenn ihnen Vordrucke zu einer Erklärung nicht zugegangen ſind. Nichteinreichung einer Erklärung kann durch eine Ordnungsſtrafe geahndet werden, ſoweit nicht auf Hinterziehungsſtrafen zu erkennen iſt. Bei verſpäteter Einreichung der Umſatzſteuer⸗ erklärung iſt das Finanzamt bevechtigt, einen Zu⸗ ſchlag bis tu 10% der endgültig feſtgeſetzten Steuer aufzuerlegen. Sind Aufzeichnungen über die vereinahmten Entgelte nicht geführt worden und wird den Verpflichtungen über Auskunſts⸗ erteilung uſw. nicht genügt, ſo kann der Belrag der ſteuerpflichtigen Umſätze geſchätzt werden. Gleichzeitig werden die zur Abgebe von Um⸗ ſatzſteuererklärungen verpflichteten Perſonen hier⸗ mit darauf aufmerkſam gemacht, daß ſie nach 8 37 Abſatz 2 des Umſatzſteuergeſetzes vom 24. De⸗ Jzember 1919 in der Faſſung des Geſetzes vom 8. April 1922 innerhalb eines Monats nach Ab⸗ lauf jedes Kalendervierteljahres eine Voraus⸗ zahlung auf die entſtandene Steuerſchuld zu leiſten hen. Der Steuerpflichtige erhält im Monat kärz eine Aufſorderung zur Abgabe der Bor⸗ anmeldung zum Zwecke der Entrichtung von Vor⸗ auszahlungen unter Verwendung der beigefügten ahlkarten, in denen die in dem abgelaufenen Kalendervierteljahre vereinnahmten Entgelte, ſo⸗ weit ſie umſatzſteuerpflichtig ſind, mit ihrem Ge⸗ ſamtbetrage aufzuführen ſind. Gleichzeitig iſt die aus dieſem Betrage errechnete Vorauszahlung zu leiſten. Gibt der Steuerpflichtige bei jährlicher Ver⸗ ſteuerung eine Voranmeldu innerhalb eines Monats nach Ablauf eines endervierteljahres nicht ab. ſo bemißt die Steuerſtelle die Voraus⸗ zahlung auf mindeſtens ein Viertel der für das vorausgegangene Kalenderjahr veranlagten Steuer. Erforderlichenfalls wird geſchätzt. Ueberſteigt die am uſſe des Steuerabſchnitts auf Grund der Veranlagung für die Geſamt⸗ umſätze feſtgeſetzte Steuer den Geſamtbetrag der Vorauszahlungen um mehr als 20% der Voraus⸗ ahlungen, ſo erhöht ſich die Steuer um 1075 bieſeg überſchießenden—* Es liegt daher im Intereſſe der Steuerpflichtigen, die Voraus⸗ zahlungen in ſolcher Höhe zu leiſten, daß die end⸗ gültig zu veranlagende Steuer annähernd gedeckt iſt. Für die nicht friſtgemäß eingegangenen Vor⸗ lauszahlungen werden Verzugszinſen berechnet, die von dem Betrage der Vorauszahlung in Abzug gebracht werden. Ueberſchießende Beträge werden zurückbezahlt, oder auf die Vorauszahlung des nächſten Vierteljahres angerechnet. Beiſpiel zur Darſtellung der Nachteile, die ſich für den Steuerpflichtigen aus der nicht riſt⸗ gemäßen und unzureichenden Leiſtung von Vor⸗ auszahlungen auf die Umſatzſteuer ergeben: Ein Umſatzſteuerpflichtiger, deſſen Umſätze nach Ablauf des Kalenderjahres auf 18 000 000 4 feſt⸗ geſtellt worden ſind, hat im Laufe des Kalender⸗ jahres Vorauszahlungen geleiſtet: „am 2. Juni in Höhe bvon 73 000 am 14. Juli in Höhe von 50 000% am 28. September in Höhe von 45 0004 am 16. Februar des nächſten 82 000 4 zuſammen 250 000 Jahres in Höhe von Der Steuerbeſcheid über die für 16 000,000% Umſatz ſich ergebende Umſatzſteuer von 320 000 4 bei einem Steuerſatz von 2 0 geht dem Pflich⸗ tigen am 16. März des auf das Steuerjahr fol⸗ genden Jahres zu. Er hat unter Berückſichtigung der auszurechnenden Vorauszahlungen neben dem = ſchläge zu zahlen: lendervierteljahr die ſpäteſtens am 30. April des war, aber erſt am 2. Juni 5% von 73 000 für 31 Tage(1. 5.— 1..) — abeg(8 168 Abſatz 2 Ausführungsbeſt.) Von den eingezahlten 73 000 werden daher 314 als Verzugsz 72 686 als Vorauszahlung verrechnet. 2. Wegen der Vorauszahlung für das 4. Viertel⸗ jahr ſind Verzugszinſen entſtanden für 15 Tage (1. 2.— 15..) zu 5 aus 82 000. alſo in Hobe von abgerundet 170 K. Dieſe 170 werden ebenfalls von den einge⸗ Schloß, rechter, Flügel, 2. Stoc, Zimmer 416/418, reſtlichen Steuerbetrag noch als Zinſen und Zu⸗ 1. Wegen der Vorauszahlung für das 1. Ka⸗ nſen und nur der Reſt von gangenen 82 000 als Verzugszinſen gekürz und nur die reſtlichen 81 830 als Vorauszahlung verrechnet. Insgeſamt ergibt ſich alſo eine Kürzung der Vorauszahlungen um 484. Dazu okmmt, da die nach der Veranlagung ge⸗ ſchuldete Steuer in Höhe von 320 000 die Summe der als verbuchten Be⸗ träge, nämlich 250 000 +— 1= 249 516 4 um 70 484, demnach um mehr als 20% der Vorauszahlungen überſteigt, ein Zuſchlag in Höhe von 2 058 ¼, d. h. 10 aus 20 580 4, nämlich aus dem die zuläſſige Abweichung von 20 über⸗ ſteigenden Betrage Der Steuerpelſchtige hat hier⸗ nach wegen ſeiner nicht rechtzeitigen und unzu, reichenden Vorauszahlungen insgeſamt 2 542% über die eigentliche Steuerſchuld hinaus zu zahlen. Mannheim, den 10 Januar 1923. Finanzamt. 5¹ 7 Hn N Antiche Veraftentichungen der Saltgemevöt. Ma'ke 19e der Kohlenkarte wird mit dem 13. de. Mis außer Kraft geſetzt. Auch ſolche Meygen, welche auf dieſe Marke bereits heſtellt waren, dürfen nicht mehr geliefert werden Marke 20a wird mit dem 15 Jannar ds Js. freigegeben und kann mit 2 Zir. Kohlen odet Briket's beliefert werden Das kaufkräftigere Publikum wird erneut gebelen, die billigeren Sorten wie Unionbrikett der weniger bemittelten Beoölkerung zu überlaſſen und mehr vom Kauf unrxationierter Btennſtoffe Gebrauch zu machen. 75 Mannheim, den 12. Januar 1923. Ortskohlennelle Mann eim. Jagd-Vel Dadmung. Montag. 29. Januar 1923, nachmittags 2 Uhr. wird die Wam 1. Febtuar 1923 leihſällig werdende Jagd der hieſigen Gemeinde mit 2800 Morgen Gelände auf 6 Jahre in der »Wiriſchaft von Leonhard Wil⸗ helm dahier verpachtet. 326 Auf dem Jagdgebiet iſt Hochwild, ein guter Reh⸗ ſtand und Auerwild vorhanden und iſt die elbe von der Baynſtation Unterwaldmichelbach in einer ½ Stunde zu erreichen. ObecSchönmattenwag, den 10. Januar 1923. Hessische Bürgermeisterei Johann. Aussichtsreiches Unternehmen sucht zwecks Erweiterung leistungsf. 1 it gegen Sicherheiten und eventuelle Be- teiligung. Angebote unter L. 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