Mannheit 9 0 t 0 + 2 8 Nn ——— Dienstag, 16. Januar Sezugspreiſe: In mannheim u. umgebung frei ins haus ſowie durch die poſt bezogen ohne deſtellgeld monatl. mk. 1300.— freibleibend. Einzelnummer mk. 30.— bie 40.—. poſtſcheckkonto Ar. 17800 Karisruhe in Saden und Ur. 2017 Ludwigshafen am Rhein. Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim, E 6. 2. Geſchäfts ⸗ Nebenſtelle Neckarſtadt, wWaldhofſtraße Ur. 6. Fernſprecher nummer 7031, 7032, 7033, 7034, 7035. Telegramm⸗Adòreſſe: 8 nzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Bodiſche Aeneſe g 1923— Nr. 28 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahlung die kl. Zeile mk. 120.— Stellengeſ. u. Kamilien⸗Anz. 59% Nachl. Reklamen mk. 800.— Nnnahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm⸗ 2/ Uhr. Lür Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine verantwortg. übern. höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen f. ausgef. oder beſchrünkte Ausgaben oder für verſpätete ufnahme von finzeigen. 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Ergebnis: Ein Toter, mehrere Verletzte! * dDer Vormarſch der Franzoſen iſt bis vor Dorkmund und Weſel gelangt. 3 Trotz ausdrücklicher ſchriftlicher Befehle der Franzoſen haben die Auhrzechen jegliche Kohlenlieferungen abgelehnt. * Frankreich plant die Errichtung eines aukonomen Kohlen⸗ ſyndikats in Eſſen und die Einführung einer beſonderen Ruhr⸗ währung. ** Infolge der plötzlich von allen Seiten an England ergehenden Kahlenaufträge iſt der Kohlenpreis binnen zwei Tagen enorm geſtiegen. *** Die Ausdehnung der Beſetzung Poincaré über weitere Pläne Poincaré empfing am Montag nachmittag die engliſchen, ameri⸗ kaniſchen und italieniſchen Preſſevertreter und teilte ihnen u. a. mit, daß die Beſetzung der Zone, die noch beſetzt werden ſoll, am Diens⸗ tag abend beendet ſein werde. Auf die Frage, ob auch Dortmund beſetzt werde, antwortete Poincars, er glaube, daß die Stadt Dortmund außerhalb der Beſatzungszone bleiben werde, könne es aber nicht mit Beſtimmtheit ſagen.(!) Auf die weitere Frage, ob die Ausdehnung der Beſetzung wegen der ableh⸗ nenden Haltung der deutſchen Induſtrie erfolge, antwortete Poincaré, die Ausdehnung ſei hauptſächlich mit Rückſicht auf den franzö⸗ ſiſchen K oksbedarf erfolgt. Poincaré beſtätigte weiter, daß er die franzöſiſche Delegation in der Reparationskommiſſion ange⸗ wieſen habe, wegen der Einſtellung der deutſchen Kohlenlieferungen eine„vorſätzliche Nichterfüllung“ feſtſtellen zu laſſen. Ueber die dorausſichtliche weitere Entwicklung der Lage äußerte ſich der Mini⸗ ſterpräſident nicht. Er betonte nur, daß alle Nachrichten über die angebliche Kontinentalblock⸗Anregung Muſſolinis falſch ſeien. Ein franzöſiſcher„Siegesbericht“ Ruhrgebiet folgende Note: „Die franzöſiſchen Truppen im Ruhrgebiet und in Düſſeldorf ſetzten die Durchführung des vorliegenden Planes ort und ſind am Montag vormittag in der allgemeinen Richtung auf Bochum vorgerückt. Am Abend werden ſie ſich auf der Linie erden— Hattingen— Hörde— Henrichenburg— Recklinghauſen— Bottrop befinden und links in Fühlung mit den belgiſchen Abtei⸗ lungen ſtehen. Im Süden kommandiert General Henrys, im Norden General Garon.“ Der weitere Vormarſch der Franzoſen nimmt einen rieſen⸗ haften Umfang an. Ddie Bewegung umfaßt zangenartig in nördlicher und ſüdlicher Richtung in ſchnellem Tempo das ganze Ruhrgebiet. Man beabſichtigt erſt nach der Umfaſſung des Ge⸗ im bietes die eingeſchloſſenen Städte und Ortſchaften zu beſetzen. Im Süden iſt Hattingen(Ruhr) der augenblickliche Ausgangspunkt der militäriſchen Bewegungen, die im Vormarſch über Witten auf Sprockhövel begonnen haben. Im Norden geht der Vormarſch über ecklinghauſen, das nunmehr offiziell beſetzt iſt, in Richtung auf Dat⸗ teln, womit die Franzoſen den Dortmund⸗Ems⸗Kanal in Beſitz nehmen, nach Halterns an der Lippe. Hierdurch ſind die ſtaat⸗ ichen Gruben ſämtlich in die Hände der Franzoſen gefallen. Vor Dortmund und Weſel Die franzöſiſchen Kolonnen ſtießen im Laufe des geſtrigen Tages ich das ganze Ruhrgebiet bis an die Tore Dorkmunds vor. Die Bürgermeiſter der beſetzten Orlſchaften kraten ſämllich den ſeemden Eindringlingen mit ruhiger Würde enkgegen und legten ſchärfſten Proteſt gegen die widerrechlliche Beſetzung ein. In dem Dortmunder skadtteil Dorſifeld ſind zwei franzöſiſche Offiziere, zwei Anteroffiziere und zwei Mann eingetroffen. Der Dortmunder Vorort Marten und die Stadt Mengede, die fünf Ailometer von Dorkmund liegt, ſind von flarken franzöſiſchen Abkei⸗ lungen beſetzt worden. Der Ort Friedrichsſeld bei Weſel wurde von Kavallerie beſetzt. Die Lippebrücke vor Weſel iſt mit einem belgiſchen Doppelpoſten und mit einem Panzerwagen beſetzt worden. „Friedliche Miſſion“: Ein Toter, mehrere verletzte Bis jetzt war es Gottlob ohne ernſte Reibereien abgegangen. Aber man darf nicht vergeſſen, daß die Atmoſphäre überladen iſt und allen arnungen zur Beſonnenheit zum Trotz das deutſche Vaterlands⸗ gefühl ſich doch gegen die fremden„friedlichen“ Eroberer aufbäumt. nich verſchiedenen Orten des neubeſetzten Gebietes iſt es daher, nament⸗ lich in den Gaſthäuſern, zu Hänſeleien und Reibereien gekommen. In Steele wurde ſogar eine franzöſiſche Fahne heruntergeriſſen, wofür der dortige Bürgermeiſter ſich entſchuldigen mußte. Das erſte Blutbergießen hat ſich nun leider in Bochum ereignet, wo die Wogen der Empörung von Anfang an hoch gingen. Schon beim Einmarſch der franzöſiſchen ruppen machte ſich eine gewiſſe Unruhe in den Straßen bemerkbar. rupps von jüngeren Burſchen zoögen johlend durch die Straßen. ie Truppen verhielten ſich anfangs untätig. Gegend Abend erfolgte ſehr ernſter Zwiſchenfall, über den folgende Meldung gt: Bochum, 16. Jan. Geſtern abend fanden hier große Kundgebun⸗ gen ſtatt. Eine vieltauſendköpfige Menge zog vor das Rathaus, wo der franzöſiſche General vorläufig untergebracht iſt und ſtimmte das Deutſchlandlied und andere vaterländiſche Lieder an, wes⸗ Das Kriegsminiſterium veröffentlicht über die militäriſche Lage halb die Franzoſen unter die Gewehre traten. Darnach veranſtaltete die Menge einen Umzug durch die Straßen der Stadt. Eine Abtei⸗ lung kommuniſtiſcher Jugend machte eine Gegenkundgebung. Die Schutzpolizei hatte keinen Einfluß auf die Menge. Vor dem Eiſenbahnbelriebsamt bildeten ſich große Anſammlun⸗ gen. Kurz vor 8 Ahr kam es zu Zuſammenrotkkungen vor der Han⸗ delsſchule. Bald zog ein Trupp von eiwa 500 Leuken die Phönixallee enklang mit dem Geſang des Liedes„Siegreich woll'n wir Jrankreichſchlagen“. Die Franzoſen ſchoſſen zuerſt mit Ge⸗ wehren, dann mit Maſchinengewehren, wobei ein Mann gektötet und zwei ſchwer verletzt wurden. Während die Schüſſe fielen, ließ eine Gruppe von Kommuniſten, die vorher den Geſang der dritten Internakionale angeſtimmt hakke, die franzöſiſchen Soldaken am Bahnhof hochleben mit den Rufen:„Es leben unſere franzöſiſchen Brüder!“ Schließlich gelang es mit großer Mühe, die Menge zu zerſtreuen. Dieſer Zuſammenſtoß in Boch um bringt ſelbſt das Blut des „Vorwärts“ in Wallung. Das Zentralorgan ſchreibt, daß franzöſiſches Militär kein Recht habe, ſich im Ruhrrevier aufzuhalten und dort Menſchen zu erſchießen. Das in Bochum ver⸗ oſſene Blut komme auf die Häupter der franzöſiſchen Machthaber. Das Blatt richtet ſchließlich an die ganze ziviliſierte Welt einen A p⸗ pell, in dem es fragt, wie lange ſie noch ruhig zuſehen will, was jetzt im Ruhrgebiet geſchehe. Verbote, Verbote, Verbote! Berlin, 16. Jan.(Von unſ. Berliner Bürg) Nach einer Meldüng aus Eſſen hat General Fournier, der Kommandeur der 128. Diviſion eine neue Verordnung erlaſſen, wonach die deutſche Polizei und deutſche Militärperſonen von der unbeſetzten Zone nicht das Recht haben, die beſetzte Zone zu betreten. Bei öffentlichen Gerichtsverhandlungen darf in⸗ deſſen den Militärperſonen der Beſatzungsarmee der Zutritt nicht verweigert werden. Anträge auf die Genehmigung öffentlicher Ver⸗ ſammiungen ſind ſpäteſtens 5 Tage vorher einzureichen. Alle Waffen ſind grundſätzlich abzuliefern mit Ausnahme von ſolchen für Wächter und Jagdwaffen. Streiks in Betrieben, die für den Unterhalt und die Sicherheit der Beſatzungsarmee in Berracht kommen, ſind unterſagt. Vor dem von der franzöſiſchen Ingenieurkommiſſion beſchlag⸗ nahmten„Hotel Kaiſerhof“ und an anderen Stellen der Stadt, ſo auch vor dem Kohlenſyndikat, das ebenfalls von den Franzoſen beſetzt iſt, erfolgten vaterländiſche Kundgebungen. Zu Reibereien zwiſchen der Bevölkerung und franzöſiſchen Truppen iſt es zwar nicht gekommen, doch hat die franzöſiſche Beſatzungsbehörde der Polizeidirektion den Befehl erteilt, die Namen der Demonſtranten vor dem„Hotel Kaiſerhof“ feſtzuſtellen und dafür zu ſorgen, daß in Zukunft ſolche Demonſtrationen unbedingt unterbleiben, wobei mit ſehr ſchweren Maßnahmen gedroht wurde. 2 22 2 5 27 Die Stellung der übrigen Ententemächte Die Ententegenoſſen Frankreichs ſcheinen einſtweilen ſich nicht rühren zu wollen. Nach einer Londoner Drahtung der„Voſſ. Ztg.“ will die engliſſche Regierung einſtweilen fortfahren, gegen⸗ über der Aktion Frankreichs wohlwollende Neutralität zu wahren; nur, wenn die Franzoſen die Beſetzung weit über den urſprünglichen Plan ausdehnen ſollten, würde die engliſche Regie⸗ rung die Lage einer neuen Prüfung unterziehen. Aehnliche Meldungen kommen aus Newyork über die Hal⸗ tung Amerikas. An ein direktes Eingreifen in der Frage der Ruhrbeſetzung, drahtet man der„D...“, ſei nicht zu denken. Unberührt davon bleiben die Verſuche, die geſamte Reparationsfrage einer vernünftigen Regelung zuzuführen. In Wallſtreet prophezeit man dem franzöſiſchen Vorgehen im Ruhrgebiet einen ſicheren Mißerfolg. Indes hat der Botſchafter der Vereinigten Staaten in London, der zur Berichterſtattung in Waſhington weilt, vor dem Senatsausſchuß für auswärtige Angelegenheiten erklärt, die Ruhr⸗ invaſion wür de einen unheilvollen Ausgang für Frank⸗ reich und Europa nehmen. Der lachende Dritte iſt einſtweilen Sowjetrußland. Die Prawda erklärt in einem Leitartikel, Europa ſtehe mit der Beſetzung des Rührbeckens, der Vorbereitung Griechenlands zu einem Angriff auf die Türkei und den litauiſchen Vorſtoß ins Memelgebiet ſicherlich wieder vor einem neuen großen Krieg. Gleichzeitig werden auch Proklamationen an die Arbeiter, Bauern und ſelbſt die Sol⸗ daten verbreitet, die darauf deuten, daß der Bolſchewismus ſich von den Unruhen, die durch das Vorgehen Frankreichs im Ruhrbecken entſtehen könnten, Hoffnungen für die Weltrevolution mache. Ueber Italiens Dermittlungsabſickten in der Ruhrfrage heißt es in römiſchen Blättern: Der italieniſche Kontinentalplan iſt vorläufig aufgegeben worden. Italien bemüht ſich jedoch, von Frankreich Vollmachten zu erhalten, vermittelnde Verhandlungen zu führen, ſobald deren Möglichkeit gegeben ſei. Angeſichts der irreführenden Darſtellungen der Pariſer Preſſe legte Muſſolini ſeine Stellung zu der franzöſiſchen Form der Sanktionen offiziell dar. Vorausſetzung für das Verbleiben der italieniſchen Ingenieure im Ruhrgebiet ſei deren völlige Unabhängigkeit von den franzöſiſchen Militärbehörden. Die von Poincaré hierzu abgegebenen Erklärungen werden als nicht ein⸗ deutig bezeichnet. Muſſolini verlangt ernſthafte Garantien für den nichtmilitäriſchen Charakter der Okkupation. Keine deutſchen Benzollieferungen an Italien Zu der Meldung, daß die Reparationskommiſſion am Mittwoch deutſche Delegierte über den⸗ Abſchluß eines Vertrages mit Italien über Benzollieferungen hören wollte, wird von zuſtändiger deutſcher Stelle mitgeteilt, daß die deutſche Regierung darauf ver⸗ zichtet, Vertreter zu dieſen Verhandlungen nach Paris zu ent⸗ ſenden und daß ſie ſich lediglich auf ihre vor einigen Monaten ab⸗ gegebenen ſchriftlichen Erklärungen bezieht, wonach ſie über das von Frankreich in Anſpruch genommene Quantum hinaus vorerſt keine Benzollieferungen machen kann. 2 2 4 Die„amüſante“ Kuhr⸗Offenſive OParis, 13. Jan. Sie liegen überall in den Auslagen, die Kärtchen des„Opera⸗ tionsgebietes“, des deutſchen„Bollwerkes“, deſſen Einnahme ohne Zwiſchenfall vor ſich ging. Auf den Boulevards rufen die Came⸗ lots:„Quai'a pas sac carte de Rouhr!“(Wer hat noch nicht ſein Ruhrrevier⸗Kärtchen?) Für zehn Sous bekommt man das Kleinod, und außerdem noch ein Dutzend Trikolore⸗Fähnchen, die dem fried⸗ lichen Pariſer ermöglichen, die ebenſo friedlichen Operationen des General Degoutte(nach dem Meiſterplane des Marſchall Foch durch⸗ geführt) präzis zu verfolgen Es gibt zweierlei Karten. Die einen ſind beſtimmt, den„Aufmarſch der vier Diviſionen“ zu verfolgen; denn es ſoll ja noch feſt marſchiert werden, bis man die Deutſchen gezwungen hat, das Reparations⸗Ultimatum Poincares anzunehmer. Die anderen gehören insbeſondere für diejenign Sen denen es um die Sache ſelbſt höchſt ernſt iſt: man ſieht z. B. Düſſeldorf, Eſſen, Bochum, Gelſenkirchen, Barmen, Dortmund, nebſt kleineren Plätzen; als Induſtriezentren dargeſtellt. Ganz genau ſind die Werke eingetragen, Produktionsergebniſſe verzeichnet. Wer Poincares Pfänderplan ernſt nimmt, der muß auch auf der Höhe ſein. Alſo ſpricht der Camelot, und die Leute kaufen die lehrreichen Kärtchen. Daheim ſitzen ſie bei der Zeitung und verfolgen das Werk der Gene⸗ räle, Ingenieure und ſonſtigen Vollſtrecker der franzöſiſchen„Gerech⸗ tigkeit“ an Hand der Operationskarte.„Wir leben in den Tagen des deutſchen Zuſammenbruchs“ ſchreibt der Gloſſenſchreiber des„Jour⸗ nal“, der ſich auch den Ruhrrevier⸗Plan gekauft hat, um„leuchten⸗ den Blickes den Gang der Ereigniſſe zu verfolgen.“ Zweimal probierte der„Matin“ die Verbreitung von „Bulletins“, wie ſie während des Krieges ausgegeben wurden. Im erſten Bulletin wurde der Vormarſch auf Eſſen ganz kriegs⸗ mäßig mitgeteilt.„An der Front iſt Ruhe“, hieß es darin. Im zweiten Bulletin verkündete der„Matin“ die Einnahme der Stadt „sans incident'(„ohne Zwiſchenfall“). Das Innenminiſterium, ängſtlich darauf bedacht, die Gewalttat mit dem fadenſcheinigen Män⸗ telchen einer„wirtſchaftlichen Beſetzung“ zu umgeben, unterſagte die Kriegsberichterſtattung.(Es ſei jedoch bemerkt, daß das Kriegs⸗ miniſterium am Tage der Beſetzung Eſſens ein rein kriegsmäßiges Bulletin an die Zeitungen ſchickte). Jetzt wird eifrig für die ſogen. „unſichtbare Beſezung“ Eſſens, der weitere Taten ſolcher Art folgen ſollen, Stimmung gemacht. Degoutte iſt ein unerreichter Meiſter dieſer„Oecupation invisible“. Er hat,— ſo ſchreiben die Regie⸗ rungsbl.— eine Erfindung gemacht: er beſetzt Eſſen, und man ſieht in der Stadt keine Truppen, außer den Wachtpoſten vor der Kom⸗ mandantur. Die Diviſionen liegen außerhalb der Stadt. Das Un⸗ ſinnige und Frivole dieſer neueſten Regierungsphraſe liegt darin, daß man den Ausdruck„Beſetzung“ anwendet, um die brutale Tat⸗ ſache: Umzingelung, zu verhüllen. Die„Erfindung“ Degouttes geht zweifellos auf die Zeit der franzöſiſchen Raubkriege zurück. Draußen liegt das Heer, drinnen diktieren die Ausbeuter und laſſen bei jeder Entgegnung den General mit Repraſſalien drohen. Mit leichtem Herzen plaudert man über die Ruhroffenſive. Es werden Witze geriſſen, Spottzeichnungen in Maſſe fabriziert. Die Revuetheater bedienen ſich des Ereigniſſes ausgiebig. Leider finden ſie mit den Einlagen, die den Milliardenſegen des Ruhrbeckens in Ausſicht ſtellen, wenig Anklang. Stärker wirken die militäriſchen Schlager, wie z..: Marſchiert feſt drauf los! Wir werden ſie kriegen!“(„Allez y fermement! Nous les aurens!“) Dem Engländer geht es in den Revuen nicht gut. Er bildet die Zielſcheibe biſſigen Spottes. Daß die Kommuniſten im Handumdrehen unſchädlich gemacht wurden, beſingen die Revye⸗ Artiſten im ernſten Chanſons. Ein Lied, das im„Petit Journal“ zu leſen iſt, enthält die Strophe:„Sie ſtanden im Solde Cunos und Ludendorffs, unſere Trotzkijs, die der Armee des Marſchall Foch in den Rücken fallen ſollten. Poincare packte ſie am Kragen, die Verräter, und ſteckte ſie ins Loch. An die Guillatine mit ihnen. Den Eſſener Zeitungsberichten ſieht man an, daß ſie aufs „Populäre“ zugeſchnitten ſind. aus, wenn ſie ihre Karten prüfen. Ihre Augen leuchten. Und wie neidiſch blicken die Deutſchen auf die franzöſiſchen Soldaten, denen ſich die Stinnes und Thyſſen beugen müſſen.„Hier fühlt man die Macht Frankreichs“, drahtet ein Vertreter des„Matin“, hier er⸗ kennt man, daß wir die Sieger im großen Kriege waren.„Der Widerſtand der Deutſchen iſt„hinterhältig“, aber man wird dieſe Tücken überwinden.“ Voll Optimismus ſind die Journaliſten der franzöſiſchen Regierungsblätter.„Mögen ſie in Berlin hetzen und toben, proteſtieren und trauern, wir freuen uns des erſten großen al den wir errungen haben“, verkündet Lauzanne im „Matin“. „Es iſt ſpannend, was jetzt im Ruhrrevier vor ſich geht. Wir haben ſechs Vertreter ins Operationsgebiet geſchickt, um unſere Leſer über den Verlauf unſerer militäriſchen und wirtſchaftlichen Hand⸗ lungen genaueſtens zu unterrichten,“ trommelt die nationaliſtiſche „Libertée“. Mehr bietet das chauviniſtiſche Abendblatt„La Preſſe“: eine franzöſiſche Epopöbs Großes leiſten die Photographen; ſie ſchicken Lichtbilder, auf denen es nichts zu ſehen gibt als Soldaten auf dem Marſche, Ka⸗ nonen und Maſchinengewehre, Gewehrpyramiden und ſonſtige Hilfs⸗ mittel für die wirtſchaftliche Arbeit der Generäle Frankreichs. In dieſen Photographien, die auf der erſten Seite der Boulevardblätter prangen, ſpricht ſich der wahre Charakter des Einbruchs ins Ruhr⸗ gebiet ſo deutlich aus, daß jedes weitere Argumentieren überflüſſig wird. Und in drei Monaten ſoll alles in Ordnung ſein. Dann läuft das Geſchäft in Eſſen, die deutſche Regierung hat Ja und Amen geſagt. Poincaré hat Frankreich gerettet; England hat eingeſehen, daß es ſich verrechnet hat. Mit dieſem Refrain arbeiten die Regie⸗ rungszeitungen. Ein paar Sozialiſten ausgenommen(einer von ihnen, Léon Blum, wurde als„jüdiſcher Verräter“ in der Deputier⸗ tenkammer mißhandelſt), machen alle Polikiker krampfhaft gute Miene zum böſen Spiel. Der Maſſe wird der„Sieg“ in Kürze verſprochen, aber den heutigen Machthabern Frankreichs kommt die Sache doch nicht ſo bombenſicher vor Aufhebung der Immunität Cachins. Der Ausſchuß der fran⸗ zöſiſchen Kammer beſchloß die Aufhebung der parlamentart⸗ ſchen Immunität des kommuniſtiſchen Abgeordneten Cachin. Man mit der Verhaftung Cachins bereits im Laufe des heutigen ages. Päpftliche Spende für die deulſchen Nolleidenden. Der Papſt hat, eine Summe von 600 000 Lire gleich 300 Millionen Mk. für die deutſchen Notleidenden geſpendet.—. 2 (Von unſerem Mitarbeiter) 45 Wie prächtig ſehen die Offiziere Prof. Georg Wille aus Dresden. 2 2. Seite. Nr. 25 „ Mannheimer General · Anzeiger(Mittag- Ausgabe) Die Einſtellung der Kohlenlieferungen Auf das Telegramm des Reichskohlenkommiſſars haben ſämt⸗ liche Zechen jofori die Kohlenlieferungen an Frankreich und Belgien ein ſie laſſen Die Maßuee prägte auch den geſtrigen Verhand⸗ lungen zwiſch“ Vertretern der Zechen und der franzöſiſchen Kohlenkommiſſio. zien eigenen Stempel auf. Zunächſt wurde von den Vertretern. Zeihen das inzwiſchen eingetroffene Verbot des Reichskohleskommiſſars vorgelegt. Darauf erklärte der ſtellvertretende Zorſitzende der franzöſiſchen Kommiſſion, Aron, daß nunmehr ein Befehl an die Zechen ergehen werde, die Liefe⸗ rungen aufzunehmen. Er fragte Herrn Thyſſen, welche Stellung er dazu nehmen würde. Thyſſen erklärte darauf namens der an⸗ deren Herren, daß er ſich nur beziehen könne auf die mündliche und ſchriftliche Erklärung, die er am Samstag abgegeben habe, und die kurz dahin zuſammenzufaſſen wäre, daß die Deutſchen nach wie vor guf dem Standpunkt ſtünden, nur den Geſetzen des deut⸗ ſchen Reiches unterworfen zu ſein. Darauf wurde den einzelnen Herren ein ſchriftlicher Befehl in franzöſiſcher Sprache zugeſtellt, in dem der Name und die Adreſſe eines jeden ausgefüllt waren und worin der Präſident der Konkrollkommiſſion befiehlt, daß die Kohlen⸗ und Kokslieferungen an die Verbündeten ſofort wieder aufzunehmen ſeien, unker den Bedingungen wie ſie früher feſtgeſetzt wären. Auf eine Frage des Herrn Arons, ob die Herren den Befehl ausführen würden, erklärte Fritz Thyſſen, er würde nur die Befehle des deutſchen Kommiſſars befolgen. Darauf wurde die Sitzung von Aton geſchloſſen. Zu den Meldungen, daß Stinnes und Thyſſen über die Einfuhrengliſcher Kohle verhandeln, erfährt das„B..“, daß an den Beſprechungen Vertreter der deutſchen Induſtrie beteiligt ſeien. Die deutſche Induſtrie ſei vorläufig mit einem Kohlenvorrat für zwei Monate gedeckt. Dies würde nicht nur durch engliſche Kohlen, ſondern auch durch Zufuhren aus der Tſchecho⸗Slowakei ergänzt. Das Blatt erwähnt ferner, daß die großen Kohlenmengen, die auf den Halden lagerten, vor dem Einrücken der Franzoſen abtransportiert werden konnten. Keine Ueberſtunden mehr! Wie der„Vorwärts“ aus Eſſen hört, lehnen die Berg⸗ arbeiter im neubeſetzten Gebiet es ab, Ueberſchichten zu ver⸗ fahren.— Arbeitgeber und Arbeitnehmer beabſichtigen heute über die Verteilung der Kohlenlieferungen an Frankreich eine gemeinſame Zuſammenkunft in Düſſeldorf abzuhalten. die Wirkung in Paris Die Nachricht von der Weigerung der Ruhrzechen, Reparations⸗ kohlen zu liefern und ſich den franzöſiſchen militäriſchen Befehlen zu fügen, hat in maßgebenden Pariſer Kreiſen eine ſichtliche Ueberraſchung hervorgerufen. Poincars hatte Beſprechungen mit de Laſteyrie, Le Troquer und Barthou. Es wurde beſchloſſen, die Bergwerke zu requierieren, falls die Grubenbeſitzer fortfahren würden, dieſe Weigerung aufrecht zu erhalten. Der „Temps“ glaubt, daß dieſe Angelegenheit nicht nur den Direktor der Bergwerke Coſte angehe, ſondern auch den General Degoutte. Wie verlautet, wird ſich auch die Reparationskommiſſion heute mit dieſer Angelegenheit befaſſen, um die letzten Verfehlungen Deutſchlands gegenüber ſeinen Verpflichtungen aus dem Friedens⸗ vertrag feſtzuſtellen. An weiteren franzöſiſchen Gegenmaßnahmen ſind die Gründung eines autonomen Kohlenſyndikats und die Schaffung eines eigenen Zahlungsmittels für das Ruhrgebiet geplant. Die zu dieſem Zweck in Ausſicht genommenen Maßregeln werden vorläufig ſtreng geheim gehalten, auch iſt die Reguiſition der Kohlen um 24 Stunden verſchoben worden. Die Rückwirkungen auf England In London wurde die Nachricht, daß der Reichskohlen⸗ kommiſſar den Ruhrgruben verboten hot, Kohlen an Frankreich und Belgien zu liefern, auch nicht gegen Bezahlung, mit großer Ueber⸗ raſchung aufgenommen Man befürchtet in London, daß dieſes Ver⸗ bot zu ſchweren franzöſiſchen Repreſſalien führen wird, durch die die erwirrung in Europa noch weiter verſchärft wird. England müſſe bereits die Folgen der franzöſiſchen Aktion empfindlich fühlen; es wird von Kohlenaufträgen aus allen Teilen Europas ein⸗ ſchließlich Deutſchlands überſchwemmt. die Folge davon iſt, daß in den letzten drei Tagen die Kohlenpreiſe enorm in die Höhe ſchnellten. Renter meldet noch dazu, doß die Beſtellungen von Frank⸗ reich, Amerika und Deutſchland ſo groß geworden ſeien, daß die Bergwerksbeſitzer ſich für die Rückkehr zum Achtſtundentag anſtelle des gegenwärtig geltenden 7 Stundentages einſetzten. *** Eine journaliſtiſche Invaſion Die Eſſener Beſatzungsbehörde hat hundert Zimmer für ranzöſiſche Journalfſten requiriert, die am Dienstag hier exrwartet werden. 0 Jeder ſagt, daß wir eine ebenſo barbariſche wie leichtfertige Nation ſind, die wohl ver⸗ ſteht zu rädern, aber nicht, ſich zu ſchlagen, und die von der Bartholo⸗ mäusnacht in die Komiſche Oper gehl. Wir werden der Schrecken und die Verachtung Europas; ich bin betrübt darüber; denn wir ſind geſchaffen, liebenswürdig zu ſein.“ Voltaire(1762). Heidelberger Muſikbrief Die muſikaliſche Kurve iſt in der vergangenen Woche außer⸗ ordentlich hoch geſtiegen. Zwei Symphonſekonzerte, ein Kammer⸗ muſikabend und eine Neueinſtudierung, bezw. Neubeſetzung in der Oper Das 5. ſtädtiſche Symphoniekonzert brachte vor allem die Bekanntſchaft mit einem ganz ausgezeichneten Celliſten, Das virtuos angelegte Cello⸗ konzert von Haydn gab ihm Gelegenheit, ſeine glänzenden techniſchen Fertigkeiten zu heweiſen. Was ihm aber höher anzu⸗ rechnen iſt, das iſt der Umſtand, daß er ſeine Technik nicht in den Vordergrund ſtellte, ſondern in allem den muſikaliſchen Stil dieſer 75 Muſik zu wahren wußte. Außerdem gab es an dieſem bend noch die Militär⸗Symphonie von Haydn und die 3.(d⸗moll) Symphonie von Anton Bruckner. An Stelle des erkrankten ſtädtiſchen Muſikdirektors Paul Radig hatte Univerſitätsmuſik⸗ direktor Dr H. M. Poppen die Leitung des Konzerts in letzter Stunde übernommen. An dieſem Umſtand gemeſſen, hat er damit eine künſtleriſche Tat vollbracht. Beide Symphonien kamen unter ihm durch das verſtärkte ſtädtiſche Orcheſter zu ſtarker Wirkung. 5 Der Vereinigung der Kammermuſikfreunde haben es die Heidelberger zu verdanken, daß ſie zum zweiten Mal das Mün⸗ chener Bläſerquintett hören konnten. Gute Bläſer⸗ vereiniaungen gehören zu den Seltenheiten im muſikalſſchen Leben. Die„Münchener“ ſtehen aber ſicher einzigartig da. Zu ihrem ſtarken „Frankreich macht ſich überall verhaßt. Erfolg trug aber im weſentlichen der Münchener Pianiſt Wolfgang Ruoff bei der ein Kammermuſikſpieler iſt, wie man ihn kaum wieder antreffen wird. Sicher iſt er auch der muſikaliſche spiritus rector der ganzen Vereinigung. Neben Klavierquintetten von Beethoven und Spohr brachten die Bläſer ein Blasquintett von Heinrich Kaſpar Schmidt, dem neuen Leiter des Orden⸗ ſteinſchen Konſervatoriums in Karlsruhe. Sie verhalfen dieſem entzückenden, ganz in frohe Muſtzierlaune getauchten Werk zu einem durchſchlagenden Erfolg. Auch im zweiten Symphoniekonzert des Pfälzer Landes⸗ Sinfonie⸗Orcheſters gab es eine Neuheit. Generalmuſikdirektor Prof. Ernſt Boehe brachte eine ſymphoniſche Suite für eine hohe Sinaſtimme mit Orcheſter„‚Tag und Nacht“ von Joſeph Haas, der ſeit kurzer Zeit Lehrer an der Muſikhochſchule in München iſt. Vier Gedichte von Ernſt Ludwig Schellenberg dienen ihm Eine kräſtige Abſuhr durch Baden Es war vorauszuſehen, daß die Franzoſen zunächſt verſuchen würden, ſich in Süddeutſchland, das durch die verminderte Kohlenbelieferung beſonders in Mitleidenſchaft gezogen wird, durch das Verſprechen bevorzugter Kohlenlieferungen ſich Sympathien zu erwerben. Auf dieſe plumpen Verſuche hin haben ſie bereits die erſte Ohrfeige und zwar erfreulicherweiſe aus Baden ein⸗ ſtecken müſſen. Aus Freiburg i. B. wird gemeldet: Wie der badiſche Arbeitsminiſter Dr. Engler in ſeiner An⸗ ſprache bei der Trauerkundgebung in Freiburg mitteilte, hat Frank⸗ reich den ſüddeutſchen Gebietsteilen eine beſſere Kohlenbelieferung in Ausſicht geſtellt. Unter lebhaftem Beifall erklärte Miniſter Dr. Engler, Baden habe dieſe einſeitige Bevorzugung ausge⸗ ſchlagen, da ſie nur den anderen Bundesſtaaten zum Nachteil gereichen würde. Die mannhafte Haltung der badiſchen Regierung wird im ganzen Lande Anerkennung und Zuſtimmung finden. die deutſche Wirtſchaftsſchlacht Der„Obſerver“ glaubt, daß Poincares Pläne ſcheitern und die wirtſchaftliche Schlacht Deutſchlands zu einem deutſchen Sieg führen wird oder unentſchieden enden wird. Zu⸗ ſammen mit London und Waſhington werde Frankreich eine andere Politik einſchlagen. DDie Daily News ſpricht von der wirkſamen Kontrolle der Ruhr⸗ kohlen und glaubt, man müſſe ungefähr noch eine Woche warten, um zu ſehen, ob die Deutſchen oder die Franzoſen den Sieg davon⸗ tragen würden. Die Times ſchreibt: Die britiſche öffentliche Meinung ſei einſtimmig der Ueberzeugung, daß die gegenwärtige Aktion Frank⸗ reichs eine Kataſtrophe nicht nur für den Frieden und den Wiederaufbau Europas bedeute, ſondern auch für die Ausſicht, über⸗ haupt Reparationen von Deutſchland zu erhalten. Die Litauer in Memel Die Litauer machten am Montag vormittag(wie bereits geſtern im Abendblatt berichtet), um noch vor dem Eintreffen der Entente⸗ trüppen ihr Ziel zu erreichen, einen Vorſtoß von Süden her, der ſie bis an den Dange brachte. Die franzöſiſchen Beſatzungstruppen wichen der Uebermacht und zogen ſich auf das andere Flußufer des Dange zurück. Der telephoniſche Verkehr Berlin—Memel iſt ſeit Montag abend 6 Uhr unterbrochen. Die letzte Meldung von dort um.15 Uhr lautet: Nachdem es den militäriſchen Putſchiſten gelungen war, von der nahezu unbeſchützten Seite über die Dange in die Stadt einzudringen, entwickelte ſich um die von einem ſchwachen Poſten beſetzte Präfektur ein Kampf, bei dem die franzöſiſchen Truppen heftigen Widerſtand leiſteten, ſchließlich aber vor der Uebermacht kapitulieren mußten. Die Franzoſen hatten hierbei zwei Tote. Der franzöſiſche Oberkommiſſar befindet ſich, von den Aufſtändiſchen bewacht, in der Präfektur. Die franzöſiſchen pen haben ſich in der Kaſerne verbarrikadiert. Die Litauer konzen⸗ trierten in den Nachmittagsſtunden ihre Kräfte, darunter auch Be⸗ rittene, im nördlichen Teil von Memel und ſind anſcheinend ent⸗ ſchloſſen, gegen die Kaſerne vorzugehen. Wie der Königsberger Kotreſpondent der„D...“ meldet, iſt das Zurückzie hen der Franzoſen auf Munitionsmangel zurückzuführen. Die von der Entente entſandten Seeſtreitkräfte könn⸗ ten früheſtens Dienstag im Hafen von Memel eintreffen. Das fran⸗ zöſiſche Linienſchiff„Voltaire“, das erwartet wird, hat 858 Mann Beſatzung an Bord. Da es wegen ſeines Tiefgangs nicht in den Memeler Hafen einlaufen kann, kann es nur von der Reede aus mit ſeinen weittragenden Geſchützen in den Kampf eingreifen und Lan⸗ dungstrupen nach Memel ſchicken. Ein proteſt des Tandesdirektoriums Memel Kurz vor der Beſetzung Memels traf bei der Dienſtſtelle der Marineleitung in Hamburg ein Funkſpruch des Landesdirek⸗ toriums Memel ein, worin es heißt: Die Behauptung des amt⸗ lichen litauiſchen Telegraphenbureaus, ihm ſei nichts davon bekannt, daß reguläre oder irreguläre litauiſche Truppen ins Memel⸗ gebiet eingedrungen ſeien, ſtellen wir hiermit der ganzen Welt gegenüber als grobe Lüge feſt. Es handelt ſich nicht um eine Erhebung eines Teils der im Memelgebiet anſäſſigen Einwohner litauiſcher Abſtammung, ſondern um einen von langer Hand vorbereiteten Einfall litauiſcher Nationaliſten, die über die Grenze des Memelgebiets mit kriegsmäßiger Ausrüſtung eingedrungen ſind. Wir protſtieren gegen dieſe Vergewaltigung vor der ganzen Welt. Die Taktik der litauiſchen Regierung iſt mehr als zweideutig, wie guch aus folgender Havasmeldung aus Kowno hervorgeht. Darnach iſt dort eine Verſammlung zugunſten der Annexion Memels durch die Litauer abgehalten worden. Der Präſident der Republik hat einige Teilnehmer empfangen und die Abſichten ſeiner Regierung zum Ausdruck gebracht. Nach dem„Temps“ hat er die Hoffnung ausgeſprochen, daß durch einen Veſchluß der Bot⸗ ſchafterkonferenz Memel Litauen angegliedert werde. Zurück zu Deutſchland! Der deutſch⸗litauiſche Memellandbund erläßt eine Kundgebung, in der er darauf hinweiſt, daß für den verbreche⸗ riſchen Einfall ins Memelland allein der Verſailler Schmachfrieden verantwortlich ſei. Der Bund fordert die Befreiung der ſchwer geprüften Heimat von jedem fremden Joch und erklärt, daß Friede, Freiheit und Gerechtigkeit ins Memelland wieder einziehen können, wenn es dem deutſchen Vaterland zurückgegeben iſt, dem es ſeit Kulturbeginn faſt 700 Jahre ununterbrochen an⸗ gehört hat. polen verdächtigt Deutſchland! Deutſchland ſtets zu verdächtigen ſucht, geht aus folgendem eigenen Telegramm der„Gazeta Gdanska“ hervor, das in großer Aufmachung gebracht wird: „Aus gut informierter Quelle erfahre ich, daß es zwiſchen Ruß⸗ land, Deutſchland und Litauen zu einem Einvernehmen be⸗ treffs einer litauiſchen Aktion im Memelgebiet gekommen iſt. Die drei Staaten wiſſen, daß Frankreich die litauiſche Gewalttat nicht dulden wird, ſondern mit Hilfe Polens darauf reagieren muß. Daran liegt den Deutſchen und Ruſſen gerade. ren läßt, dann wird der Aufſtand im Oſten unvermeidlich und die Folgen eines neuen Krieges wären unberechenbar. Die Lage iſt viel ernſter als man annimmt., In ähnlicher Weiſe äußert ſich„Kurjer Warſzawski“, der behauptet, Deutſchland habe wegen des Ruhr⸗ gebietes Litauen und Rußland auf Memel gehetzt. In allen Zei⸗ tungen wird ein direktes Eingreiſen Polens verlangt. ANus dem Reichstag Berlin, 16. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) In einſtündiger Sitzung verabſchiedete geſtern der Reichstag eine Reihe unbedeuten⸗ liche Angelegenheiten zwiſchen dem deutſchen Reich und einigen aus⸗ wärtign Staaten, z. B. Oeſterreich, Finnland, Tſchechei regeln. Eine Ausſprache gab es dabei nicht. Auch der neueſte 10. Nachtrags⸗ etat des Reichshaushalts wurde ohne Erörterung gut geheißen. Der 10. Nachtrag enthält die Erhöhungen der Gehälter der Beamtenſchaft, die kurz zuvor den Ausſchuß paſſiert hatten. Heute und morgen wird der Reichstag gleichfalls Vollſitzungen abhalten und dann für unbeſtimmte Zeit pauſieren. Wie der Präſident mitteilte, ſollen von jetzt an die kleinen Anfragen nur am Mittwoch behandelt werden. Dieſer Tag wird künftighin zum ſogen.„Schwerinstag“ geſtempelt, der, wie ehedem im alten Reichstag für die Sonderanträge der Abgeordneten reſerviert bleibt.— Die Bezüge der Beamten Der Haushaltsausſchuß des Reichstages behandelte die Erhöhungen der Beamtenbezüge in der Form der Feſtſtellung eines neunten Nachtrages zum Reichshaushaltsplan 1922. Unter Berückſichtigung der allgemeinen Teuerung wurde die Erhöhung des prozentualen Teuerungszuſchlages um 69 auf 301 Prozent vom 1. Januar ab und um weitere 68 auf 369 Prozent vom 17. Januar ab be⸗ willigt. Der Frauenzuſchlag wurde auf monatlich Mk. 5000 erhöht. Von der Regierung wurde erklärt, daß die erforderlichen Geldmittel zunächſt durch eine weitere Verſtärkung der ordentlichen Betriebs⸗ mittel der Reichshauptkaſſe im Wege der Begebung von Schatzan⸗ weiſungen beſchafft werden müſſen. Eine Eiſenbahnkonferenz in Berlin In dieſen Tagen findet in Berlin eine Eiſenbahnkonferenz zwiſchen Deutſchland, Eſtland, Lettland, Litauen, Polen und Sowjetrußland ſtatt, welche die Frage eines direkten Eiſenbahnverkehrs zwiſchen Deutſchland und bRußland erörtern ſoll. Eine zweite Konferenz wird über den direk⸗ ten Warenaustauſch zwiſchen Deutſchland, Litauen, Lettland und Eſt⸗ land ſowie über die Einführung des direkten Perſonenverkehrs be⸗ teilnehmen. Letzte Meloͤungen Eine Mahnung zur Getreideablieferung HBeelin, 16. Jan. kammer richtete bei einem Begrüßungsabend der pommerſchen Land⸗ Mahnung, ſchaft zuſammenbreche. London, 16. Jan. Nach einer Meldung aus Athen hat die grie⸗ chiſche Regierung verboten, die Leiche des früheren Königs Konſtantin nach Griechenland zu überführen. Dieſes Verbot wird damit begründet, daß von den kleinaſiatiſchen Flüchtlingen Zwiſchen⸗ fälle zu erwarten wären, da ſie ſich als Opfer der konſtitutionellen Politik betrachten. miniſterium iſt die Heereskammer zu einer zweitägigen Tag⸗ ung zuſammengetreten. In einer Begrüßungsanſprache wies Reichswehrminiſter Dr. Geßler auf den Ernſt der Lage hin und betonte, daß er volles Vertrauen in die Reichswehr habe, die, wohin ſie auch geſtellt werde, ihre Pflicht tun werde. *Die Not der Preſſe. Jahre 191457 bayeriſche Zeitungen ihr Erſcheinen eingeſtellt. zur Unterlage. Haas hat den poetiſchen Untergrund allzu breit aus⸗ gemalt, hat nicht überall die Gefahr vermieden, in zu kleinliche Stimmungsmalerei zu verfallen und damit dem ganzen Werk die Kontinuität zu nehmen. Seiner muſikaliſchen Palette ſtehen aller⸗ dings zu dieſer Kleinmalerei außerordentlich viele Originalfarben und Farbenmiſchungen zur Verfügung. Er iſt ſichtlich nicht nur ein ausgezeichneter Kontrapunktiker und ein glänzender Inſtrumentierer, ſondern auch ein Muſiker, der aus einem eigenen Quell von Ge⸗ danken ſchöpfen kann. Die im allgemeinen für einen großen Ge⸗ ſangskünſtler— und das iſt Frau Anna Kämpfert⸗Frankfurt a. M.— ziemlich ſonglich geſchriebene Vokalpartie iſt im Grunde genommen nichts anderes als eine weitere Inſtrumentenbeigabe zum ganzen Klangapparat. Vielleicht muß die eine oder andere Anſicht nach einem zweiten Hören— in Ludwigshafen iſt ja in aller Kürze Gelegenheit dazu— revidiert werden. Die eine aber ſicher nicht, daß die ganze Lyrik ſich durch Haas' Muſik in epiſche Breite zu verlieren droht. Boehe hat außer mit dieſem Werk auch mit der züntenden Wiedergabe der Oberon⸗Duvertüre und der phantaſtiſchen Symphonie von Berlioz. der ich heute nur noch hiſtoriſche Bedeutung und bahnbrechenden Wert beimeſſe, ſeine glänzenden Fähigkeiten als Orcheſterleiter und Orcheſterpädagoge bewieſen. Neben dem neueinſtudierten„Freiſchütz“ im Stadttheater läßt ſich nicht viel Rühmliches ſagen. Obwohl Kapellmeiſter Feder⸗ ſcher, willig und mit Erfolg vom Orcheſter unterſtützt, das Zeug dazu hat, eine Oper zu leiten müſſen ſeine guten Abſichten an der Unzulänglichkeit mancher Soliſten ſcheitern. Erwähnenswert für einen weiteren Kreis iſt eigentlich nur der Kaſpar des Herrn May, allenfalls— und mit einigen Einſchränkungen die Agathe von Frl. Junck. r. Theater und Muſik ze Brief aus Baden⸗Baden.(15. Januar.) Geſtern ſah es gerade ſo aus, als könnte heute von hier die verlockende Botſchaft ausgehen: Zommt, wir ſtecken tief im Schnee! Nun iſt aber mitten im ſchönſten Flockenwirbeln der Wind umgeſprungen, und die Einladung muß ganz einfach lauten: Kommt, bei uns iſt immer etwas los! Aber nehmt den Regenſchirm mit! Die reichen Anregungen, die das Kunſtleben Baden⸗Badens bietet, verſöhnen raſch mit dem feuchten, milden Winterwetter, Und ſelbſt wenn man aus einer Thegterſtadt hierher kommt, ſagen wir aus einer Stadt wie Mannheim, man —08 das Theater im Auge haben, liegt die Erklärung dafür im pielplan. Unſere Städtiſchen Schauſpiele haben ihn, den anders⸗ fühlt ſich in ein noch regeres Treiben hineinverſetzt Solange wir wo ſchmerzlich vermißten, ſehnlichſt gewünſchten; lallerdings! D. Schriftl.) ſie haben einen abwechflungsreichen Spielplan, der auch recht gute Unterhaltung bietet. Man ſpielt hier einen zeit⸗ genöſſiſchen, geſchmackvollen Luſtſpieldichter, dem ich vor Jahren ſchon, in Dresden, die angenehmſten Stunden zu verdanken hatte, den man in Mannheim aber nicht einmal dem Namen nach kennt: Leo Lenz, deſſen„Frauenkenner“ hier jetzt volle Häuſer macht. Dieſe Aufführungen ſind ja nicht die Ereigniſſe der laufenden Tage, aber man braucht ſie, weil ſie Stunden geſunder Erholung bedeuten. Um aber auch von Ereigniſſen zu ſprechen: am 11. Januar wurde auf der Kurhausbühne der„Roſenkavalier“ zum erſtenmal aufgeführt. Operndirektor Friz Cortolezis war mit den Opernkräften des Badiſchen Landestheaters in Karlsruhe gekommen, und ſie boten uns das genußreichſte Werk Richard Strauß' in einer als Ganzes recht guten Aufführung. Die Aufnahme des Werkes ſelbſt war merklich kühl; lebhaft begrüßte man die Karlsruher Künſtler, beſonders H. Iracema⸗Brügelmann(Marſchallin) und Hete Stechert (Octavian). Intendant Dr. Hans Waag pflegt in regelmäßigen Vorſtelkungen im kleinen Bühnenſaale auch das Kammerſpiel. Die zuletzt, am vergangenen Samstag, aufgeführten Werke waren Rabindranath Tagores„Das Poſtamt“(das die Mühe nicht lohnte) und„Der Tor und der Tod“ von Hugo von Hofmannsthal. In den erſten Januar⸗Tagen fand ein Ballettgaſtſpiel des Mannheimer Nationaltheaters ſtatt, dem ich zwar noch nicht beiwohnte, deſſen ich aber doch Erwähnung tun muß, Wie man erzählte, haben Reinhold Kreideweiß und Lieſel Gerlach ſehr gut gefallen. Die angebrochene Woche und die zweite Januar⸗ Hälfte ſtellen verſchiedene Theater⸗ und Konzertereigniſſe ſowie miſſenſchaftliche Veranſtaltungen in Ausſicht;'Tannhäuſer“ in neuer Ausſtattung befindet ſich darunter. 1 Alfred Madern. Das Pfälzer Gaſtſpiel der bayeriſchen Salatstheater. Die Direktion der bayeriſchen Staatstheater hat den Termin für das Gaſtſpiel in der Pfalz mit„Der Widerſpenſtigen Zähmung“ end⸗ gültig feſtgelegt. Danach wird das Münchner Nationaltheater vom 4. bis 11. April in den größeren pfälziſchen Städten ſpielen. Es iſt ſehr begrüßenswert, daß das Kultusminiſterium den Wunſch der Pfalz, an den Kulturgütern der Landeshauptſtadt teilhaben zu dür⸗ fen, erfüllt. „% Dresdner Uraufführungen deu'ſcher Komponiſlen. Das be⸗ tühmte Bläſerquintett der Dresdner Staatsoper(Amans. Könio, Schütte, Lindner, Gottſchald) brachte einen Uraufführun⸗⸗ abend, zu dem die geladenen Komponiſten erſchienen warͤ Poſt(geb. 1877) machte mit ſeinem Septett(Op. 55) Klarinette, Oboe, Horn, Fagott, Pauke und Klaoier d⸗ Feine Liniefführung, melodiös, natürlich und friſch imm Dienstag, den 16. Januar 1923 Mit welchen Mitteln die polniſche nationaldemokratiſche Preſſe Wenn Polen ſich provozie⸗ der Geſetzentwürfe, darunter ſolche, die rechtliche und bürger⸗ raten. An dieſer Konferenz werden nur die erwähnten vier Staaten (Von unſ. Berl. Büro.) Freiherr von Wangenheim, der Vorſitzende der pommerſchen Landwirtſchafts⸗ wirte, wie aus Stettin gemeldet wird, an ſeine Berufsgenoſſen die ſo ſchnell wie irgend möglich das Lieferungsge⸗ treide abzuliefern, um zu verhindern, daß das Volk eines Tages vor der Hungersnot ſtehe und damit die deutſche Wirt⸗ * Juſammentritt der deutſchen Heereskammer. Im Reichswehr⸗ Bis zum 1. Januar 1923 haben ſeit dem ————— ¶—2————— eeregs —— Olenstag, den 16. Januar 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Miktag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 25 Wirtſchaftliche Fragen Die Tage des Arbeitsmarktes in Baden AJn den meiſten Berufsgruppen iſt ein ſtarkes Nachlaſſen des Kräftebedarfs unverkennbar. Darüber hinaus iſt eine unbeträchtliche Zunahme der Erwerbsloſenunterſtützungsfälle wahrzunehmen, wie auch zu weiteren Notſtandsmaßnahmen geſchrit⸗ en werden mußte. Der Markt hat ſich demnach in ſeinem Geſamt⸗ bild verſchlechtert. Die Kräftenachfrage in der Metallinduſtrie blieb im ganzen unbedeutend. Soweit ſie einigermaßen nennens⸗ wert war, bezog ſie ſich auf Metalldreher, Werkzeugmacher und Keſſelſchmiede. Sonſt wurden faſt nur Spezialarbeiter geſucht. Die im ganzen noch gut beſchäftigte Schwarzwälder Uhreninduſtrie ſtellt urzeit kaum Hilfsarbeiter ein. Eine herſtellende Fabrik ſich zu Betriebseinſchränkungen genötigt. Im Holzgewerbe machte eine, jedoch nicht beträchtliche Nachfrage nach Drechslern geltend, ingegen hat ſich die Lage im Nahrungsmittelgewerbe, beſonders in r Nährmittelinduſtrie verſchlechtert. Die ungünſtige Markentwick⸗ im Genußmittelgewerbe hat ebenfalls angehalten Weſentlich ungünſtiger hat ſich infolge der ungünſtigen Witterung die Lage im Baugewerbe geſtaltet. Auf dem Angeſtelltenarbeitsmarkt überwiege das Kröſteungebot die Nachfrage, hingegen machte ſich im Gaſtwirts⸗ gewerbe bereits Nachfrage nach Angeſtellten für Saiſonſtellen be⸗ merkbar. Die ungünſtige Geſamtentwickelung tritt auch in dem ver⸗ mehrten Angebot von, bezw. der verringerten Nachfrage nach unge⸗ lernten Kräften in Erſcheinung. Betriebseinſtellungen bezw. Entlaſſungen mußten bei 5 Betrieben vorgenommen werden; es ſind davon insgeſamt 66 Männer und 80 Frauen betroffen. Stãdtiſche Nachrichten Wie der erhöhte Milchpreis zuſtande kam In Ergänzung der Ausführungen in Nr. 19 unſeres Blattes wird uns vom Mittelbadiſchen Städteverband für Milchbeſchaffung und Milchverwertung noch ge⸗ ſchrieben: lung „Der Geſchäftsführer des Kommunalverbandes in Durlach teilt uns folgendes mit: Unſere Milchſammelſtelle in Sand(Amt Kehl) hat uns mit⸗ Aunt daß die Stadt Mannheim in der Gemeinde Willſtätt Amt Kehl) ſeit 5. d. M. 150 für den Liter Milch zahle und daß deshalb die Kuhhalter in Sand für die Milch den gleichen Preis beanſpruchen. Wir haben uns mit der Milchzentrale Mannheim ierwegen ins Benehmen geſetzt und die Auskunft erhalten, daß Nannheim in ſeinen Liefergemeinden des Bezirks Kehl 150, für den Liter Milch bezahle und daß dieſer Preis darauf zurückzu⸗ ühren ſei, daß vor der Beſchlußfaſſung in Karlsruhe für den Bezirk rrach etc. ein Lieferpreis von 150 vereinbart geweſen ſei. Mannheim ſei deshalb verpflichtet geweſen, den vorher feſtgeſetzten höheren Milchpreis für Kehl zu gewähren, da Kehl in jener Zeit den gleichen Preis wie Lörrach gefordert hätte. Dieſes eigentümliche Verhalten der Milchzentrale Mannheim bedeutet u. E. einen Bruch des für ganz Baden getroffenen Abkommens. Wir bitten deshalb um Stellungnahme und halten einen ganz energiſchen Proteſt für Was hat dieſes Verhalten Mannheims zur Folge? Es tet: 1. einen Bruch des ohnehin verwerflich hohen Landeseinheits⸗ preiſes von 140 1; 2. bedeutet für die Städte Durlach, Offenburg, Kehl und das ganze mittelbadiſche Gebiet einen weiteren Preis⸗ aufſchlag, denn in wenigen Tagen werden die Kuhhalter Mittelbadens ebenfalls dieſen Preis verlangen: 3. hat dieſes Verhalten der Mannheimer Milchzentrale zur Folge, daß die verbrauchende Bevölkerung, von welcher ein großer Teil heute den ſchmerzlichſten Exiſtenzkampf durch⸗ zukämpfen hat, wiederum in weitere Not gedrüngt wird. Gibt es da keine Abhilfe? Wo bleibt die Regierung?“ Wir nehmen an, daß ſich die Milchzentrale zu dieſen Angriffen zußern wird. Frachtermäßigung für Original⸗ und anerkanntes Saatgut und Getreide Die am 1. Januar ds. Is. erneut weſentlich erhöhten Gütertarife bilden ein ſchweres Hindernis für die Ermöglichung der Steigerung der landwirtſchaftlichen Produktion in Baden. Grundlegend für die rreichung dieſes Zieles iſt die genügende Verſorgung unſerer Land⸗ wirtſchaft mit hochwertigen, für das betreffende Klima und die Bo⸗ enverhältniſſe geeigneten Saaten. Zum weitaus größeren Teil ſind wir auf die Zufuhr aus anderen Ländern, hauptſächlich den nord⸗ eutſchen Provinzen angewieſen. Die neuen Frachtkoſten verurſachen aber eine derartige Verteuerung der norddeutſchen Saaten, beſonders r uns in Baden als ſüdlichſt gelegenes Grenzland, daß unſere Land⸗ rte nur ſehr ſchwer zum Saatgutwechſel und zum Bezug dieſer gaten zu bewegen ſind. Tatſächlich ſind die Frachtkoſten auch uner⸗ träglich hoch, beträgt doch die Fracht für einen Waggon von 15 Ton⸗ nen 5 bis 600 000„. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer hat daher n einer eingehenden Eingabe an das Reichsminiſterium für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft auf dieſen Mißſtand hingewieſen, der nicht nur auf unſere Landwirtſchaft ſchwer ſchädigend wirkt, ſondern eine Aeiche Wirkung auch auf unſere geſamte Wirtſchaftslage ausübt. Selbſt bei voller Würdigung der ſchwierigen finanziellen Lage unſerer eichsbahn dürfte es doch fehlerhaft ſein, durch Beibehaltung dieſer hohen Frachtſätze eine Produktionsſteigerung zu verhindern und da⸗ — 0 zur vermehrten Einfuhr von ausländiſchem Brotgetreide zu ngen. Nalurbeobachtungen in Park und Wald Die Haſelkätzchen ſtehen um dieſe Zeit gewöhnlich noch ſtarr und ſteif nach allen Seiten von den Zweigen ab. In dem gegenwärtigen Winter ſind ſie im hieſigen Schloßgarten und ander⸗ wärts früher erwacht und ſtäuben ſeßzt ſchon, was ſonſt erſt im Februar und März geſchieht. Auch die Knoſpen an den Kornelkirſchenbäumchen ſind ſchon am Aufbrechen. Die Kronen der Pappeln ſehen jetzt ſchon viel dunkler aus als noch vor der Weihnachtszeit, weil ſich ihre Knoſpen mit den roſtbräun⸗ lichen Deckſchuppen ſchon bedeutend entwickelt haben. Auch die Knoſpen der Roßkaſtanien machen ſich ſchon ſehr bemerkbar. Beim Tieraſyl am Rheindamm können Unkundige meinen, weiß⸗ blühende Bäume wahrzunehmen. An turmhohen Birken und an⸗ deren Bäumen ſind nämlich Waldreben bis zu den Gipfeln ge⸗ klettert. Während die Waldreben bis in den Spätherbſt hinein mit hübſchen, weißen Blütchen geſchmückt ſind, erſchaut man im Winter in großen Mengen ihre Früchte, deren ſchön weißen Flug⸗ organe den Beobachter anfänglich täuſchen können. Die Wald⸗ rebhe(Colématis vitälba) iſt eine der wenigen Lianen unſerer Wälder, fehlt aber im Norden und Oſten Deutſchlands. hres Klettervermögens wegen benützt man ſie gern zur Beklei⸗ dung von Lauben und dergl. Die vielerorts angepflanzten groß⸗ blumigen Waldreben ſtammen aus Südeuropa. Jetzt, wo Schwarz⸗ pappel und Apfelbäume ihres grünen Blätterſchmuckes beraubt ſind, kann man am Gezweige die merkwürdigen, gelbgrünen Büſche des Mkſtelſtrauches leicht erſchauen; auch auf Edeltannen und anderen Waldbäumen kommt ſie vor. In der Nähe des Tieraſyls auf der anderen Dammſeite ſieht man hoch oben in Baumkronen Miſtelſtöcke, ſo umfangreich, wie große Raubvogelneſter. Die Stengel dieſer Schmarotzerpflanze entſpringen direkt aus den Aeſten der Bäume und zeigen eine eigenartige gabelige Veräſtelung. Ab⸗ geſchnittene Zweige, die in England an Weihnachten die Stelle unſerer Tannenbäumchen einnehmen, bleiben lang grün. Die un⸗ ſcheinbaren, angenehm duftenden, honigreichen Blütchen werden von Inſekten ſchon Mitte März beſucht. Die erbſengroßen Früchte ſind ſchön weiß und innen ſehr klebrig. Sie werden zu Vogel⸗ leim benützt. Wer in unſeren Parks ſich gegenwärtig einem der Götterbäume nähert, kann der Meinung werden, er ſei noch vollſtändig belaubt. Es verhält ſich das aber nicht ſo. Die im Sommer ſo überreich blühenden Bäume halten jetzt noch ihre Frucht⸗ menge feſt. A. Göller. Ernannk wurde Juſtizoberſekretär Friedrich Meiſter beim Notariat Durlach zum Juſtizinſpektor beim Notariat Mannheim; die Kanzleiſekretäre Friedrich eidemann beim Amtsgericht Mannheim, Oskar Lange beim Landgericht Mannheim, Johann Winkenbach beim Amtsgericht Mannheim zu Kanzlei⸗ oberſekretären. *Berſetzt wurde Juſtiznſpektor Auguſt Spilger beim Nota⸗ riat Mannheim zum Amtsgericht daſelbſt. 3 Bemerkenswerter Jorkſchritt im Jeuerlöſchweſen. An den Sonntagen vom 28. Januar bis einſchließlich 11. März dieſes Jah⸗ res finden in Mannheim Führerkurſe für die Offiziere der frei⸗ willigen Feuerwehren des IX. badiſchen Kreisfeuerwehrverbandes ſtatt. Die Leitung dieſer Kurſe hat in anerkennenswerter Weiſe Herr Brandinſpektor Vaulont von der Berufsfeuerwehr der Stadt Mannheim übernommen. In einer Reihe von Vorträgen, verbunden mit praktiſchen Vorführungen über Feuerſchutz, Brandbekämpfung, Schlauch⸗, Geräte⸗ und Material⸗Behandlung uſw., ſollen die von der Berufswehr angewandten Methoden auf die freiwilligen Feuerweh⸗ ren übertragen und dadurch die techniſche Ausbildung wie die Schlag⸗ fertigkeit der Feuerwehren erhöht werden. Die in dieſen Kurſen aus⸗ gebildeten Führer ſollen ihre erworbenen Kenntniſſe durch Vorträge den übrigen Mitgliedern der freiwilligen Feuerwehren wie den Hilfs⸗ mannſchaften der Feuerwehren nutzbar machen. In Anbetracht der furchtbaren Wohnungsnot iſt im Intereſſe der Erhaltung der beſte⸗ e, Wohnungen die Abhaltung dieſer Kurſe zu begrüßen. Durch achmänniſche Behandlung der Geräte, insbeſondere der Schläuche— ein Meter Hanfſchlauch koſtet heute ca. 5000„— kann den Städten und Gemeinden viel Geld erſpart werden, ohne daß der Feuerſchutz darunter leidet. Es iſt deshalb zu erwarten, daß die Städte wie die Gemeinden der Bezirksämter Mannheim, Weinheim und Schwetzin⸗ 10 e bei der Durchführung diefer Kurſe finanziell unterſtützen. Die Spruchliſte der chworenen für daß Schwurgericht weiſt folgende Namen auf: riſtian Hoffſtätter, Kaufmann in Mannheim; Matthias Zimmermann II., Lagerhalter in Altlußheim; Joſeph Voegele, Fabrikant in Mannheim; Frau Margareta Theobald in Mannheim; Peter Herdt, Landwirt in Seckenheim; Jakob Deimann, Weinhändler in Schwetzingen; Franz Herrwerth, Fabrikant in Käfertal;: Friedrich Kaſten, Amtsvorſtand in Mannheim; Leo Heim, Schaffner in Mannheim; Fritz Baſſermann, Fabrikant in Schwetzingen; Georg Wun⸗ der, Spengler in Mannheim; Villhauer., Ge⸗ meinderechner in Neulußheim; Jakob Dorn IV., Landwirt in Hockenheim; Alfons Beyerle, Ingenieur in Mannheim; Joſeph Bieber, Schloſſermeiſter in Mannheim; Franz Schmidt, Fabrikant in Waldhof; Georg Springmann, Kaufmann in Mannheim; Anton Metzger, Meiſter in Waldhof; Ludwig Quintel, Landwirt in Neckarhauſen; Chriſt. Seiler, Schreiner in Mannheim: Franz Uhlenburg, Ofenſetzer in Mannheim; Frau Barbdra Hauſer in Mannhem; Philipp Trippel, Schmied in Mannheim; Ludwig Orth, Schloſſer in Neckarau;: Ph. Friedrich Ackermann Schmied in Käfertal: Ferdinand Lenz, Lagerhalter in Mannheim; Frau Suſanna Anderer in Mann⸗ heim; Georg Linier, Fabrikant in Mannheim; Georg Lehr, Metzgermeiſter in Mannheim; Friedrich Schobbert, Malermeiſter in Mannheim. Von den urſprünglich ausgeloſten vier Frauen ſind noch drei zübrig geblieben. —— Ausdruck, angenehm unmodern. Der Dresdner Kapellmeiſter Kurt füt ieg ler von der Staatsoper(geb. 1886) kam mit einer Sonate ur Flöte und Klavier(A⸗moll, Op. 47) zur Uraufführung. Ein arker Könner— und Eigener— voller mufikaliſcher Gedanke. For⸗ maliſtiſch und koloriſtiſch feſſelnd. Der Komponiſt begleitete ſich löſt am Flügel. Bruno Stürmer(geb. 1892 in Freiburg i. Br.), Mr Jüngſte, iſt in ſeiner G⸗moll Suite ein rechter Stürmer. Moderne zuſik im Gebanklichen, Gefühlsmäßigen und in der Technik, doch W Erfüllung der tiefen Sehnſüchte unſerer Tage, die unter heftigen ehen neue Werte zu gebären trachten. Der Komponiſt dirigierte elbſt.— Das große Ereignis der bisherigen Konzertzeit: General⸗ muſtkdirettor Fritz Buſch ließ Guſtav Mahlers Große Sinfonie Nr. 2 mit Solo und Chor) erſtehen. Wie der Dresdner Generalmuſik⸗ irektor Fritz Buſch in kurzer Zeit, ausgefahrenen Gleiſen ausbiegend, krö Höhe ſtieg, wie er die rein geiſtigen und muſikaliſchen Auftriebs⸗ räfte unſerer Staatskapelle, der Soliſten und des Chores beflügelt Urn mit fiebernden Leidenſchaftsflammen und in abgeklärter Muſika⸗ Wt aufwärts reißt, wie er Schlummerndes weckt, Geahntes zur merklichkeit macht und in unerhörten Ausdrucksfeinheiten zu monu⸗ entaler Steigerung führt und den Geiſt des Werkes in ſeiner rkraft erſtehen ließ, das wurde ein ſeeliſch⸗geiſtiges und religiös⸗ en miſches Erlebnis. Der Jubel über ſolche deutſche Kunſt in Voll⸗ ndung war unbeſchreiblich. J. Reichelt. . Strindbergs„Moſes“-Welt⸗Araufführung in Hannover. Strindbergs weltgeſchichtliche Trilogie— Moſes, Sokrates, Chriſtus 10 ſollte des Dichters hiſtoriſche Eſſays künſtleriſch geſtalten. Sie te beweiſen, daß die einzelnen Vorgänge der Geſchichte nicht du ällige Geſchehniſſe ſeien, ſondern in engſtem Zuſammenhang a einander ſtänden. Die Trilogie hat Strindberg nicht auf⸗ ühren laſſen. Nach ſeinem Tode erſt hat man den„Sokrates“ an Mannheim) aufgeführt, bis Hannover auch den„Chriſtus) zur Uraufführung brachte. Es hat ihm jetzt den„Moſes“ folgen aſſen. In etwa zwanzig Szenen, in denen mit dem Worte gegeizt Vord, zeichnet der Dichter die Geſchichte des Moſes, nichts als die altedägge der bibliſchen Geſchichte, faſt nur mit den Worten des en Teſtaments. Und doch vielmehr, die Tragödie eines Volkes, ich gegen den Führer auflehnt, das nie zufrieden iſt, das die ergangenheit ſtets verklärt ſieht und ewig mit der Gegenwart „des Volkes, das glaubt, ſein Geſchick ſelbſt zu lenken und das nur gelenkt wird. Die Geſchichte aller Völker, die Geſchichte, die für alle Zeiten dieſelbe bleiben wird. Durch die Vorgänge hin⸗ durch der Grundgedanke: Der Glaube, der Glaube an Gott, an das Gute, an das Große ſiegt. In der Geſtaltung ungemein ſchlicht, religibs, ein Kirchenſchauſpiel faſt, im Gegenſatz zu dem nahezu parodiehaften„Sokrates“, ein Gegenſtück auch zu dem weichen, ſehnſuchtsvollen„Chriſtus“. Moſes: der Glaube— Sokrates: die Vernunft— Chriſtus: die Liebe. Das Hannoverſche Theater gab unter der Leitung Dr. Roennekes ein⸗ fache Bilder, unkomplizierte Illuſtrationen zum Alten Teſtament. Ohne Pathos, ohne Realiſtik die Darſtellung. Das Publikum folgte der Aufführung mit andächtigem Intereſſe, ſchien aber über die Einfachheit, die man bei Strindberg nicht vermutet hatte, enttäuſcht. Kunſt und Wiſſenſchaſt . Amerikaniſche Skiftung für die deutſche Wiſſenſchaft. Die amerikaniſche Rockefeller⸗Foundation hat der deulſchen exakten natur⸗ wiſſenſchaftlichen Wiſſenſchaft einen Betrag von 50 000 Dollar zur Verfügung geſtellt. ten Kleine Chronfk. Der Direktor der Wiener Albertina, Hofrat Dr. Joſef Meder, iſt mit Beginn dieſes Jahres in den Ruhe⸗ ſtand getreten. Mit ihm verliert die Wiener Kunſtpflege eine ihrer markanteſten Perſönlichkeiten. Joſef Meder, der als erſter mit dem kritiſchen Geiſte die Schätze der Alberting an Zeichnungen alter Meiſter in wiſſenſchaftlichem Sinne verwaltete und beſtimmte, iſt unter den lebenden Kennern der alten Handzeichnung wohl der bedeutendſte.— Die Stadt Wien hat dem Schriftſteller Adam Müller⸗Guttenbrunn ein Ehrengrab gewidmet. Die Beerdigung fand in Anweſenheit von Tauſenden von Menſchen in Wien ſtatt. Neben dem Vizekanzler und mehreren Miniſtern wohn⸗ ten ihr auch der deuſſche Geſandte Dr. Pfeiffer und zahlreiche Schrift⸗ ſteller, Maler und Schauſpieler Wiens bei.— die Max Reger⸗ Geſellſchaft hielt in Dresden unter dem Vorſitz ihres Präſi⸗ denten Fritz Buſch eine außerordentliche Hauptverſammlung ab, in dex über eine ſehr günſtige Geſchäftslage berichtet wurde. Die Mit⸗ gliederzahl hat das erſte Tauſend erreicht: Ortsgruvven ſind gearfündet in Stutlgart, Wien und München, die offizielle eilnhung von ſolchen ſteht bevor in Dresden und Weimar, ai Jalſche Mannheimer Nolgeldſcheine. Wie aus der Bekannt⸗ machung des Oberbürgermeiſters in vorliegender Ausgabe erſichtlich, wurde bei der Stadtkaſſe ein weiterer falſcher Notgeldſchein über 500 eingeliefert. Die Unechtheit des Scheines iſt einmal am Papier und zum anderen in der ſchlechten typographiſchen Ausfüh⸗ rung zu erkennen. Das Hauptmerkmal des falſchen Scheines aber iſt das Fehlen des Prägeſtempels mit dem ſtädtiſchen Wap⸗ pen und der Umſchrift Stadtgemeinde Mannheim. Für die Feſtnahme der Fälſcher iſt eine Belohnung von 20 000 Mark ausgeſetzt. Näheres ſiehe Anzeigenteil. *Slarker Rückgang des Güterverkehrs bei der Reichsbahn. Wie wir erfahren, iſt der geſamte Güterverkehr der Reichsbahn in den letzten Wochen andauernd zurückgegangen, ſodaß ein erheblicher Teil des Güterwagenparks gegenwärtig unbenützt bleibt. Auf zahlreichen Stationen ſind geſchloſſene Züge, aus offenen und gedeckten Güter⸗ wagen gebildet, hinterſtellt. Wenn das Nachlaſſen des Güterverkehrs um Teil auch auf oie Ereigniſſe im Ruhrgebiet zurückzuführen iſt, 0 läßt die Tatſache, daß bereits ſeit einiger Zeit großer Ueberfluß an Güterwagen beſteht, den Schluß zu, daß eine allgemeine Wirtſchaftskriſe zu erwarten iſt. Eine größere Anzahl regelmäßig verkehrender Güterzüge mußte bereits in Bedarfszüge umgewandelt werden. 1* *Ein Freimaurer-Jubiläum. Vor hundert Jahren, am 13. Januar 1813, hat ſich der Eklektiſche Freimaurerbund mit dem Sitz in Frankfurt a.., der bis dahin eine Provinzialloge, das Groß⸗ loge von England war, von ſeiner engliſchen Oberbehörde losgeſagt und als Große Mutterloge des Eklektiſchen Freimaurerbundes kon⸗ ſtituiert. Dieſer Großloge gehören jetzt ſechs Frankfurter Logen, Logen und Kränzchen in Berlin, Breslau, Hamburg, Hanau, Kaſſel, Heidelberg, Heilbronn, Mannheim u. a. an. Am ver⸗ Samstag beging der Bund ſein Jubiläum durch eine den Zeitverhältniſſen angepaßte Feier. Hierbei wurde eine aus An⸗ laß des Jubiläums geſammelte Summe von 562 000 Mark verteilt und zwar wurden 237 000 Mark dem Freien deutſchen Hochſtift und 100 000 Mark der Frankfurter Studentenhilfe überwieſen. Weitere Spenden erhielten die Studentenhilfe in Danzig, die Frank⸗ urter Winternot, das Wiſſenſchaftliche Inſtitut der Elſäſſer im Reiche und andere gemeinnützige Stiftungen und Körperſchaften. Ai Schinkendiebe. Von Feinſchmeckern wurde am 13. ds. Mts., morgens zwiſchen 4 und 5 Uhr, von dem im 2. Stock gelegenen Balkon des Hauſes R 6, 6 mit einer Leiter, die vom Gehweg aus an dem Balkon aufgeſtellt war, ein geräucherter Hinterſchinken im Gewicht von 18 Pfund, ein Rollſchinken im Gewicht von 6 Pfund, ein Kalbsſchlegel von 18—20 Pfund, 3 Pfund Nierenbraten und 18—20 Pfund verſchiedene Wurſtwaren im Geſamtwerte von 84 000 Mark geſtohlen. Als Täter kommen 3 Männer in Betracht. Pb. Unfall mit 1 Am 12. Januar vormittags geriet der verheiratete Werkmeiſter Philipp Kirchner, wohnhaft epp⸗ lerſtraße 31, beim Transport einer Strohpreſſe in der Maſchinen⸗ abteilung C der Firma Heinrich Lanz hier zwiſchen die Strohpreſſe und einen Schraubſtock und zog ſich dabei ſo ſchwere innere Ver⸗ letzungen zu, daß er am gleichen Tag, nachmittags im Heinrich Lanz⸗ Krankenhaus verſtorben iſt. Ein Verſchulden dritter Perſonen dürfte nicht vorliegen. 4. Was alles in Mannheim geſtohlen wird. Entwendet wurde in der Nacht vom 6. auf den 7. Januar am Hauſe C 7, 11 eine Meſſingklingelplatte; am 7. ds. Mts. aus einem Arbeiter⸗ ſchrank der Zellſtoffabrik Waldhof eine Brieftaſche mit M. 5500 Inhalt; vom 8. auf den 9. aus dem unverſchloſſenen Speicher des Hauſes Altriperſtraße 3 ein Herrenfahrrad: am 9. aus dem Hofe des Hauſes Werderſtraße 55 Herrenwäſche wie Hand⸗ und Taſchentücher; am gleichen Tage aus dem Toilettenraum des Palaſt⸗ Kaffees O 7, 8 zehn weiße Handtücher, ſchwarze Haarbürſten u. a. mehr; am 10. einer Frau im Hauseingang des Hauſes Tatterſall⸗ ſtraße 12 aus ihrem Armkorb eine neue lederne Handtaf ch e mit Inhalt; am 11. vor dem Hauſe Holzſtraße 1 ein Herrenfahr⸗ rad; am gleichen Tag auf dem Hauptmarkt einer Frau aus der Manteltaſche ein neuer Geldbeutel mit Inhalt; in der Nacht des 11. durch Einſteigen in den gewaltſam erbrochenen Keller des Hauſes J 7, 8, Eier, Kartoffel, Obſt uſw. im Geſamtwerte von 9000 Mark veranſtaltungen Hans Bruch— Lene Weiller-Bruch. Das Muſizieren an z wei Klavieren wird leider nicht in dem Maße gepflegt, wie es dieſer Gattung zukommt. Großes Intereſſe wird deshalb der Abend unſe⸗ res einheimiſchen Künſtlerpaares Lene Weiller⸗Bruch—Hans Bruch erwecken. Zur Aufführung gelangen u..: Ferruccion Buſoni, Fantaſie Contrapunktiſtika(erſtmals), Ernſt Toch, Phantaſtiſche Nachtmuſik(Uraufführung). Ausſchuß für Volksmuſikpflege. Auf die im Anzeigenteil befindliche Mitteilung betr. die Beſtelliſten 1923 und die vor⸗ übergehende Schließung der Volksbücherei für Muſik, deren Umzug bevorſteht, wird beſonders hingewieſen. Philharmoniſcher Verein. Wie aus dem Anzeigenteil erſicht⸗ lich iſt, ſieht ſich der Vorſtand des Vereins zu ſeinem Bedauern genötigt, den Aufſchlag auf die Karten, die am Mittwoch, 17., Donnerstag, 18. und Freitag, 19. Januar abgeſtempelt werden, in⸗ folge der neuen Teuerungswelle um weitere 505 zu erhöhen. vereinsnachrichten 8Verband deulſcher Finanzbeamken Ortsgruppe Mannheim. In der letzten ſtark beſuchten Verſammlung wurden die von der Poſtverwaltung übernommenen Veamten in den Verband aufge⸗ nommen. Es trat in der Verſammlung zu tage, daß die Beamten der Reichsfinanzverwaltung denen der anderen Verwaltungen bei der Bewertung ihrer Dienſttätigkeit weit zurückgeſetzt ſind Es wurde — Ausdruck gebracht, daß die Ungleichheiten hoffentlich verſchwin⸗ en. Insbeſondere bedauert wurde, daß die ehemaligen Steuer⸗ betriebsſekretäre der Reichsfinanzverwaltung im Dezember 1920 ein⸗ fach zu Steueraſſiſtenten degradiert, während die Poſt⸗ und Eiſen⸗ bahn zu Sekretären befördert wurden. Dabei iſt der Dienſt bei der Reichsfinanzverwaltung mindeſtens ſo ſchwierig und verantwortungsvoll, wie bei der Reichspoſt und der Reichs⸗Eiſen⸗ bahn, weshalb eine gleiche Bewertung doch völlig gerechtfertigt wäre. Die Verſammlung ſtellte feſt, daß alle Vorteile, die für die Finanz⸗ beamten bisher errungen wurden, lediglich der Pionierarbeit der Eiſenbahner⸗ und Poſtorganiſationen zu verdanken 15 Die Ver⸗ ſammlung erkannte an, daß die Zukunft der Reichsfinanzbeamten nicht mehr auf das Wohlwollen der Verwaltung aufgebaut werden kann, ſondern daß nur durch Zuſammenſchluß aller Reichsfinanz⸗ beamten in einem Verband ein Aufſtieg erreicht wird. Es wurde anerkannt, daß für die Berufsintereſſenvertretung der Finanzbeamten nur der Verband der Finanzbeamten der einzig richtige Weg iſt. Mit großem Intereſſe wird der im Februar d. Is. in Karlsruhe ſtatt⸗ findenden Generalperſammlung des Landesverbandes Baden, der alle Reichsſteuerbeamten Badens, die der Beſoldungsgruppe —7 angehören, umfaßt, entgegengeſehen. Die Beamten der Finanz⸗ verwaltung ſind aus ihrem Dornröschenſchlaf erwacht. Rommunale Chronik Staliſtik der Bauvorhaben Die Einſchränkungen aus der Verteuerung des geſamten Bauens haben nach Mitteilungen der„Bauwelt“ auch im Dezember angehalten. Der Rückgang der Bauvorhaben überſchreitet indes jede Erwartung. Die Zahl für den letzten Monat des nun endenden Jahres iſt nur ein Achtel des Vergleichsmonats vom Vorjahre und ein Zehntel vom November 1921. Gegenüber dem November 1922 kann der Dezember nicht einmal die Hälfte der damals angemeldeten Bauvorhaben aufweiſen. Die Statiſtik für die Bauvorhaben der einzelnen Monate laſſen wir folgen: Januar 1921: 2110, 1922: 2460, Februar 1420, 4123, März 12 059, 6721, April 9771, 7486, Mai 2975, 8346, Juni 5477, 2312, Juli 2000, 2495, Auguſt 3000, 1929, September 2600, 1915, Oktober 4500, 1867, November 4585, 1009, Dezember 3966, 458. Hinderlich für eine erneute Enktfaltung der Bautätigkeit iſt vor allem die Unüberſehbarkeit der Koſten. Es gibt auch jetzt Privat⸗ perſonen und Unternehmungen, die bauen laſſen würden, wenn ſie eine Sicherheit hätten, daß die Koſten dem Anſchlag wenigſtens ungefähn entſprechen. Dieſes Zutrauen dazu iſt naturgemäß in den letzten Monaten vollkommen verloren gegangen. Nachforderungen in drelfacher Höge des Koſtenanſchlages warfen alle Grundagen 29 4. Seite. Nr. 25 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Dienslag, den 16. Januar 1923„ der Vorberechn zällig über den Haufen. Die Nachſchußforde⸗ rungen kamen beſonders ungelegen in einer Zeit, in der der Ge⸗ ſchäftsbetrieb alle nur irgend verfügbaren Geldmittel an ſich zog. Eine Stabiliſierung des Geldwertes würde den Wiederaufſchwung der Vautätigkeit, der angeſichts der unendlichen Wohnungsnot deͤngend erforderlich iſt, ermöglichen. Kleine Mitteilungen Infolge des Verkehrsrückgangs mußten bis jetzt in Deutſch⸗ land ſtillgeleg!t werden die Straßenbahnen der Städte Altenburg, Bamberg, Bernburg, Zelle, Freiburg i. Sa., Jena, Lands⸗ berg, Münſter i. W, Osnabrück, weinfurt, Würzburg, Zerbſt und Zittau. In Berlin droht ebenfalls die baldige Stillegung der Straßenbahr, wenn nicht die Einnahmen und Ausgaben in Ein⸗ klang gebracht werden und in irgend einer Form ein Abkommen mit der Reichsbahn getroffen wird, das eine beſſere Verteilung des Berliner Verkehrs auf die verſchiedenen Verkehrsmittel ermöglicht. In der Verkehrsdeputation wurde die Notwendigkeit einer ver⸗ längerten Arbeitszeit betont, da ſich der Achtſtundentag im Ver⸗ kehrsgewerbe, beſonders bei den notleidenden Straßenbahnen, ein⸗ ſach nicht halten laſſe. Im November betrug der Fehlbetrag 355 Millionen, der im Dezember weiter angewachſen iſt. Im Januar iſt ein neuer Fehlbetrag von 500 Millionen zu erwarten, wenn nicht ſchleunigſt ein neuer Tarif beſchloſſen wird. Die Frage, ob die Berliner Straßenbahn durch Bereitſtellung eines Juſchuſſes von einer Milliarde, die durch eine ſtärkere Durchforſtung der ſtädtiſchen Wälder flüſſig gemacht werden ſoll, über Waſſer gehalten werden ſoll, iſt noch nicht entſchieden. Das neueſte iſt, daß der Verwal⸗ tungsrat der Berliner Straßenbahn den vom Verkehrsamt vorge⸗ legten Satzungsentwurf für die Begründung einer ſtädtiſchen Straßenbahn⸗Geſellſchaft m. b. Abänderungen verabſchiedet hat, ſo daß ſich jetzt die Verkehrs⸗ deputation mit der Angelegenheit beſchäftigen kann. Dieſe hat ſich bereits grundſätzlich für die Ueberführung der Straßenbahn in eine freiere Wirtſchaftsform durch einen Beſchluß ausgeſprochen. Der Wohnungsausſchuß der Stadt München erhöhte die Prämien für das Freimachen von Wohnungen auf 2000 dezw 3000 M. für den einzelnen Wohnraum. Aus Gemeindemitteln, aus Reichsdarlehen und aus den Mitteln, die durch Ablöſung der Zivileinquartierung gewonnen wurden, ſtehen für die Fertigſtellung des Bauprogramms 1922 130 Millionen Mark zur Ver⸗ legong. Vorausſichtlich ſind aber für die Fertigſtellung der 1922 egonnenen Bauten noch 160 Millionen erforderlich. Ein Teil dieſes Betrages kann vorausſichtlich durch Erhöhung des Landes⸗ darlehens gedeckt werden. ußerdem wurde vom Wohnungsaus⸗ ſchuß beſchloſſen, aa das Sozialminiſterium das Erſuchen um Ge⸗ währung eines weiteren Reichsdarlehens von 100 Millionen zu richten. Auf eine Anfrage erklärte der Wohnungsreferent, daß das Wohnungsbauprogramm für 1923 erſt aufgeſtellt werden könne, wenn die Finanzierungsfrage eingermaßen geklärt ſei. Die Aus⸗ führung von 300 neuen Wohnungen würde etwa 1% Milliarden koſten, wovon ½ Milliarde durch Landesdarlehen, Arbeitgeber⸗ beiträge und Eigenkapital der Genoſſenſchaften bereitgeſtellt werden könnte, ſo daß noch für die Gemeinde ein ungedeckter Reſt von einer Milliarde verbliebe. Aus dem CLande )(Heidelberg, 16. Jan. Um weitere Entlaſſungen unter dem St raßenbahnperſonal zu vermeiden, iſt mit den Straßen⸗ bahnern eine Vereinbarung dahin getroffen worden, daß das Per⸗ ſonal in jedem Monat 7 Tage ausſetzt, ohne Bezahlung zu erlangen. r. Heidelberg, 15. Jan. Die Diebe, die in der Nacht zum Freitag in der Bismarck⸗ und ee Gegenſtände im Werte von über 1 Million geſtohlen haben, ſind in Frank⸗ furt feſtgenommen worden. Sämtliche Gegenſtände wurden wieder beigebracht.(Wenn es anderwärts nur auch ſo raſch ginge! Die Schriftl)— Im Stadtteil Kirchheim hat ein 12jähriger Knabe mit einem Luftgewehr einem 13jährigen Mädchen ins linke Auge Alcolen Das ſchwerverletzte Mädchen fand Aufnahme in der ugenklinik.— Nicht einmal vor den Toten haben die Diebe mehr Reſpekt. Im Hauptfriedhof wurden von zwei Gräbern Zwerg⸗ pflanzen und Blumenſtöcke von ſolch rohen Menſchen ausgeriſſen. Heidelberg, 15. Jan. Die Grippe tritt zurzeitl auch in Heidelberg wieder ziemlich ſtark auf. Erfreulicherweiſe äußert ſie ſich in den meiſten Fällen nicht ſo heftig wie bei ihrem erſten Auftreten. Zumeiſt ſind die Begleiterſcheinungen und Folgen dies⸗ mal anderer Natur als früher. So iſt z. B. in Verbindung mit der Grippe mehrfach bei Kindern, die wieder beſonders zahlreich be⸗ troffen wurden. eine diphterieartige Lippenerkrankung aufgetreten. Ein gutes Vorbeugungsmittel gegen die Grippe, die man heran⸗ nahen ſieht, iſt immer noch eine ſehr energiſche Schwitzkur. Jedesmal hilft allerdings auch ſie nicht mehr. Vor allem iſt es aber wichtig, daß die an der Grippe Erkrankten beim Huſten, Nieſen und Sprechen vorſichtig ſind. Sie ſollten nicht andere annieſen ader anhuſten und follten auch ſo höflich ſein, in der Straßenbahn die Hand oder das Taſchentuch vor den Mund zu halten. I. Nußloch, 15. Jan. Unter dem Vorſitz des Bürgermeiſters Bauſt wurde hier eine Notgemeinſchaft ins Leben gerufen, die durch Hausſammlungen an Geld und Lebensmitteln die drin⸗ gendſte Not der hieſigen Bedürftigen lindern ſoll. ch. Neckarbiſchofsheim, 15. Jan. Anſchließend an den Gottes⸗ dienſt fand hier eine Proteſtverſammlung ſtatt. Bürger⸗ meiſter Ahlheim verlas die Worte des Reichspräſidenten, die zur Ruhe und Beſonnenheit mahnen. Den Schluß der eindrucksvollen Feier bildete das Deutſchlandlied.— In dieſem Jahre wird in hieſiger Gemeinde das Bezirksturnfeſt ſtattfinden.— Tabak wurde 384 Zentner. Der Preis beträgt 27 000 Mark für den Zentner. ch. Waibſtadt, 15. Jan. Für 15 Ar guten Ackerboden in der Daisbacher Gemarkung wurden über 300 000 M. bezahlt. Nus der Pfalz 9( Reuſtadt a.., 15. Jan. Die durch die Reparationsleiſtungen rvorgerufene Notlage und die ſchweren Zeitverhältniſſe haben zwei eſellen von St. Martin in den Tod getrieben. Nachdem der 62 Jahre alte Maurer Michael Römmich ſich im Walde erhängt hatte, hat jetzt auch ſein Kamerad Franz Leibach ſeinem Leben in der Schutzhütte am Totenkopf durch Erhängen ein Ende gemacht. 2: Kaiſerslautern, 15. Jan. Bei einem Einbruch in die Familien⸗ gruft von Jäniſch wurden fünf Särge aufgebrochen. Jedenfalls ver⸗ muteten die noch nicht ermittelten Einbrecher, daß ſich bei den Leichen wertvoller Schmuck befinde. Ob die Grabſchänder Wertgegenſtände erbeutet haben, ſteht noch nicht feſt. 8 0 St. Ingbert, 13. Jan. Schwere Verfehlungen gegen das Nah⸗ rungsmittelgeſetz ließen ſich zwei Metzger von Niederwürzbach und einer von Laußkirchen zuſchulden kommen. Der erſtere hat Leber⸗ wurſt gemacht und verkauft, bei der die Verſuchskommiſſion ſelbſt mit dem Mikroskop keine Spur von Leber gefunden hat. Der zweite hat Waſſer zugeſetzt, daß es eine Art hatte und vor Gericht geſagt, das ſei ſo Gepflogenheit im Metzgergewerbe, Waſſer zuzuſetzen, ſoviel die urſt vertragen könne: der dritte hat gar Wurſt gemacht, die 35 Pro⸗ zent Waſſer mehr enthielt, als nach lter Gepflogenheit zuläſſig iſt. 55 e 22 er die Wurſt auch billiger ver⸗ s die anderen eder erhielt lt.„St. ter Anz.“ ei Geldſtrafe von 7500 Mark. Gerichtszeitung Mannheimer Schwurgericht Mannheim, 15. Januar. Unter dem Vorſitz von Landgerichts⸗ direktor Dr. Viſch er trat heute das Schwurgericht in ſeine für das erſte Vierteljahr 1923 ein. Der erſte Fall, der zum Aufruf gelangte, die Anklage gegen drei Dienſtmädchen, die Schweſtern Klara Ehrenfried, 26 Jahre alt, Oktavia Ehrenfried, 20 Jahre Fehl alt, und Antonie Raudenbuſch, 19 Jahre alt, alle aus Haß⸗ mersheim und zuletzt in Mannheim, lautete auf Kindstötungſe und Beihilfe. Nach der Geburt verſteckte die Klara Ehrenfried das Kind im Bett. Beim Beſuch der beiden andern Mädchen wurde beſchloſſen, das Kind zu beſeitigen. Die Mutter des Kindes packte das Neugeborene in eine Schuhſchachtel, welche ſie verſchnürte, und Oktavia Ehrenfried und die Raudenbuſch trugen alsdann die Schach⸗ tel zum Neckar. Unterwegs regte ſich das Kind in der Schachtel, mit einigen kleinen worauf Oktapta bemerkte: Jetzt müſſen wir aber laufen. Das Kind wurde in der Nähe des Straßenbahndepots in den Neckar geworfen und die Leiche iſt nicht aufgefunden worden. Nach Anſicht des Ge⸗ richtsarztes, Medizinalrat Dr. Zix, hat das Kind noch gelebt, als es in den Fluß geworfen wurde. Die Geſchworenen befanden die drei Angeklagten, die von den Rechtsanwälten Walter und Dr. Guſtav Kaufmann verteidigt wurden, nur der fahrläſſigen Tötung ſchuldig, worauf die Schweſtern Ehrenfried zu je zwei Jahren Gefängnis, die Raudenbuſch zu 1 Jahr 6 Monate Gefängnis verurteilt wurde. Die verbüßte Unterſuchungshaft wurde voll an⸗ gerechnet. 9 Mannheimer Strafkammer Die Räuber von der Limburg, der Schiffer Wilhelm Hell⸗ wig und der Schloſſer Guſtavr Mithoff, wurden geſtern dem Schöffengericht vorgeführt, um ſich wegen eines Einbruchs in die Wirtſchaft„zur Jägerluſt“ zu verantworten. Sie hatten dieſen in der Nacht zum 11. November ausgeführt und dabei Lebens⸗ mittel, Zigarren u. a. im Werte von 25 000 erbeutet. Das Urteil lautete auf je ſechs Monate Gefängnis. Wegen des Wildweſt⸗ ſtückes auf der Limburg kommen ſie vor das pfälziſche Schwur⸗ gericht. Ein Stkändchen und ſeine Folgen. Vier junge Arbeiter aus der Neckarſtadt befanden ſich in der Nacht vom 24. zum 25. September ds. Is. auf dem Heimweg durch den Jungbuſch. Es war 1 Uhr, als ſie die Dalbergſtraße paſſierten. In ihrer alkoholiſch ge⸗ hobenen Stimmung ſtimmten ſie trotz der ſpäten Stunde— was im Jungbuſch übrigens kaum auffällt, dort kommt das jede Nacht vor— ein Lied an. Als die Töne verklungen waren, gab es Händel über die Frage, ob der Einſatz korrekt und die Stimmung durchgehalten worden war. Das war gegenüber der Jungbuſch⸗ wache, und nun, ſo behaupteten die Mitglieder des Quartetts, ſei ein Schutzmann über die Straße auf ſie zugeſtürzt und habe auf einen von ihnen, den langen Willy., ohne jede Vorbemerkung mit dem Gummiknüppel eingeſchlagen. Verhör auf der Wache, dann Hinausweiſung. Auf der Treppe Begegnung mit einer heim⸗ kehrenden Patrouille, die die Geſellſchaft wieder in die Wache weiſt. Drei erhalten Strafzettel über 300 1, die bezahlt werden. M. erhält Anklage wegen Widerſtands, der Schutzmann K. behauptet, er habe die Geſellſchaft aufgefordert, ihres Weges zu gehen, M. habe aber nach ihm geſchlagen, und erſt dann habe er mit dem Gummiſtäbchen erwidert. Heute ſtehen trotz nachdrücklichſter Ver⸗ mahnung des Vorſitzenden der eidlichen Angabe des Schutzmannes die beeidigten Ausſagen der drei Freunde.s gegenüber. Das Urteil lautet wegen Ruheſtörung auf 300 Geldſtrafe, die An⸗ klage wegen Widerſtands wurde abgetrennt und die Akten der Staatsanwaltſchaft übergeben zur Unterſuchung der Frage, von welcher Seite eine Eidesverletzung begangen wurde. N )( Karlsruhe, 15. Jan. Die erſte Sitzung des Schwurgerichts wurde heute vormittag 9 Uhr eröffnet. Der Vorſitzende Landgerichts⸗ direktor Kirſch hieß in ſeinen einleitenden Worten auch die erſt⸗ mals als Geſchworenen geladenen Frauen willkommen und betonte, die Zulaſſung der Frau als Geſchworene und Richterin bildet einen Markſtein in der deutſchen Rechtſprechung. Nach der Rechtsbelehrung wurde in die Verhandlung gegen die 23jährige Dienſtmagd Bader aus Wieblingen, wohnaft in Wilferdingen, angeklagt wegen Kinds⸗ tötung, eingetreten. Das Gericht verurteilte die Angeklagte zu 2% Jahren Gefängnis, abzüglich 7 Wochen Unterſuchungshaft, und zu den Koſten. Neues aus aller Welt — Ein neues Land der Mitternachtsſonne. Im Norden von Kanada iſt ein neuer Flecken Erde erſchloſſen worden, auf dem man als moderner Touriſt alle Schönheiten und Reize der Mitternachts⸗ ſonne genießen kann. Mam muß dabei etwa 450 Kilometer auf der Eiſenbahn und 2500 Kilometer auf dem Dampfer zurücklegen. Der Fleck, den man dann erreicht, wird Aklavik genannt und liegt im Delta des Mackenziefluſſes. Der Ort iſt zurzeit eine ziemlich dürf⸗ tige Siedelung und birgt das am weiteſten nördlich in die Eismeer⸗ gegend vorgeſchobene Poſtamt. Der Zugang war von Edmonton (Alberta) aus auf dem Fluß ſeit dem Jahre 1882 möglich. Seit jener Zeit vermitteln hin und wieder Dampfer den Verkehr. Im Jahre 1916 iſt Edmonton dem kanadiſchen Bahnnetz angeſchloſſen worden, und damit hat der Touriſt die Möglichkeit, bis nach Aklavik vorzudringen. Aber erſt Ende des vorigen Jahres war die Organi⸗ ſation ſo weit abgeſchloſſen, daß es möglich war, die Hin⸗ und Rück⸗ reiſe im regelmäßigen Bahn⸗ und Dampferverkehr zu bewerkſtelligen. Nachdem dies gelungen iſt, ſieht man jetzt einer raſchen Blüte Akla⸗ viks entgegen. Die dort angeſiedelten Eskimos beſtellen bereits alles Mögliche, um ſich auf den kommenden Touriſtenverkehr vorzuberei⸗ ten. Die Dampferfahrt wird als außerordentlich reizvoll geſchildert. Man durcheilt dabei eine Gegend, die ſowohl der Tier⸗ wie der Pflanzenwelt nach und auch rein landſchaftlich geſehen zu den inte⸗ reſſanteſten gehört. Je weiter man nördlich vorſchreitet, deſto enger wird die tägliche Laufbahn der Sonne, bis man ſie ſchließlich ganz verſchwinden ſieht. — Wie man in China Jähne zieht. Auch im Reich der Mitte hat man Methoden„ſchmerzloſer Zahnbehandlung“ ausgebildet; man bedarf dazu nicht eines einzigen der komplizierten Inſtrumente, die bei uns zu dieſem Zweck in Gebrauch ſind. Ein Bewohner des Abendlandes wird ſich allerdings ſchwer davon überzeugen laſſen, daß dieſe chineſiſchen Rezepte zu dem gewünſchten Erfolg führen. Einer in China tätig geweſenen engliſchen Zahnärztin hat einer ihrer Pa⸗ tienten die empfehlenswerte Methode des Zahnziehens folgender⸗ maßen dargeſtellt: Aus einem Fiſch muß man die Eingeweide heraus⸗ nehmen, die Bauchhöhle mit arſeniger Säure füllen und dann den Körper an einem kühlen Ort aufhängen, bis die Floſſen ſich weiß fär⸗ ben. Den weißen Belag der Floſſen muß man dann abſchaben, trock⸗ nen, pulveriſieren und mit aromatiſchem Puder miſchen; die Paſte, die man erhält, legt man auf den Zahn. Man wird ihn dann ſchmerz⸗ los und raſch los werden. Wieder ein anderer Patient gab das fol⸗ gende weniger umſtändliche und noch originellere Rezept:„Man koche die Knochen einer Ratte ordentlich, zerſtoße ſie und lege die pul⸗ veriſierte Maſſe auf den Zahn. Wenn es vorbeſtimmt iſt, daß der Zahn herauskommen ſoll, ſo wird es auf dieſe Weiſe geſchehen; wenn nicht, ſo wird er noch feſter wurzeln, als es vorher der Fall war.“ Dieſe Methode rührt übrigens von Mo Bet⸗ze her, der früher Leib⸗ arzt des Kaiſers von China geweſen war und erſt vor kurzem geſtor⸗ ben iſt. Neue Bücher (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des uns zut Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten] Julius Bab: Die Chronik des Deutſchen Tramas(1900—1918). Vier Teile. Oeſterheld u. Co., Verlag, Berlin.(9a—d) Franz von Buhl: Reden und Aufſätze 1900—1921. Mit einem Vorwort von Hugo Graf Lerchenfeld. Verlag R. Oldenbourg. München.(10) Wilhelm Deimann: Hermann Löns, ſein Leben und Wirken. I. Teil. Mit 5 Bildniſſen und einer handſchriftlichen Beilage. Verlag von Gebr. Lenſing, Dortmund.(11) Ludwig Richter: Jugenderinnerungen, herausg. von Fr. Düſel. Mit 36 Ab⸗ bildungen. Verlag Georg Weſtermann, Braunſchweig u. Hamburg(12) Heury M. Stanley: Auf dem Kongo bis zur Mündung(21. Bd. der Reiſen und Abenteuer). Verlag Brockhaus Leipzig.(13) A. Fendrich: Der Skiläufer. Ein Lehr⸗ und Wanderbuch. Stuttgart, Franckhs Sportverlag, Dieck u. Co.(14) Richard Buxbaum: Die Anlagewerte in der Bilanz bei ſchwankender Wäh⸗ rung. Frankfurter Socletäts⸗Druckerei G. m. b.., Frankfurt.(15) Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rbein-Begel I. 12. 18.J 14.15.[16. Necar-Begefſ 71.ĩ.15. T ſis is. 5 4 Manaheimer Wetterbericht v. 16. Jan. morgens 7 Uhr Barometer 753,4 mm. Thermometer 50 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 4,6 C. Höchſte Temperatur geſtern:.00 C, Niederſchlag: 0,1 Li auf ben qm. N W 4 Regneriſch. 5 0 Schußerinſel⸗.64.50.5..801. 8½.36 Maundeim.434 32.174.02.8303.72 Feele 550 4s 23 deilbronn..82 06% 1. Maxau.754.71 40 769 76 01 Mannhbeim„.234.174.013.90.76.61 Haub..3730.27312 Kbln.. 37 39 3581.66 0 Weſt btüb l, Handel und industrie Die Vernichtung der rheinischen Wirtschaff durch eine Zollgrenze am Rhein dp. Neustadt(Haardt), 15. Jan. Die katastrophalen Fol gen der von Frankreich als weitere Sanktionsmaßnahme ge- planten Errichtung einer Zollgrenze am Rhein, die der pfal- zischen Industrie unvermeidlich erscheint, schilderte in det ordentlichen Jahresversammlung des Verbandes pfälzischer Industrieller der Syndikus Dr. Frisch, der zunächst nach- wies, daß es von wenig wirtschaftlicher Sachkenntnis der kranzösischen Patrioten zeige, wenn die immer und immer wieder behaupten, daß das Rheinland sich nach Westen „umorientieren“ ließe. Schon die Umorientierung der Saar⸗ wirtschaft erweist sich als unmöglich. Wie soli da das ganze Rheinland umgestellt werden können? Fürchtet sich denn Frankreich nicht vor der rheinischen Industrie? Sieht es immer nur auf die Kohlenvorkommen und die Kokserzeugung der Ruhr? Uebersieht es die Fülle der rheinischen Fertig- industrie, die fast ausschließlich zur Befriedigung des inneren deutschen Marktes arbeitet? Es ist die Pflicht der rheinischen Industrie die Oeffentlichkeit schon jetzt darauf hinzuweisen, daß im Falle der Errichtung einer Rhein- 201IIgrenze die Möglichkeit zur Beschäftigung so großer Arbeitermassen einfach entfäallt. Schon die auf dem Gebiete der Kohlenversorgung und des Transportwesens bevor⸗ stehenden Schwierigkeiten infolge der Ruhrbesetzung werden Einschränkung nötig machen. Eine Rheinzoll linie aber, die eingerichtet wird unter dem Gesichtspunkt der wWirtschaftlichen Lostrennung des Rheinlands vom deutschen Wirtschaftskörper wird tausend und abertausend Arbeits- Jose schaffen, die eine starke Bedrohung des sozialen Frie- dens im Rheinlande bilden werden. Wirtschaftlich undurch- kührbar ist auch die angedrohte Einziehung eines Teiles der Deviseneinnahmen aus Exportgeschäften. Wie denkt man sich das eigentlich? Im Zusammenhang mit der Erhebung einer Abgabe von der Ausfuhr in Devisen steht die in dem Plan Poincarés vorgesehene Erweiterung der Befugnisse des Emser Ein- und Ausfuhramtes. Was hier geschehen soll, ist nur zwischen den Zeilen héerauszulesen. Wer aber die For- derungen kennt, die Frankreich seit August 1921 für die Aus- dehnung seiner Befugnisse in diesem Amte erhebt, For- derungen, die die restlose Unterwerfung unserer Wirtschaft unter die Kontrolle der Besatzungsorgane zum Ziele haben, der kann der Verwirklichung auch dieser Androhungen nur mit schwerer Sorge entgegensehen. Glaubt Frankreich an die Möglichkeit der Erfüllung seiner Forderungen auf diesem Wege, dann wird es in wenigen Wochen durch die Tatsachen eines anderen belehrt werden. Der Beweis wird als er- Gebiets zusammengebrochen ist. bracht anzusehen sein, wenn die Wirtschaft des Aenderung des Verfahrens bei der Ab- + fertigung zur Ausfuhr Wie die Außenhandelabteilung der Handels kammer für den Kreis Mannheim mitteilt, ist im Reichszollblatt ein Erlaß des Herrn Reichsfinanzministers erschienen, durch den das in den Erl. vom 16. 11. 1920 un vom 20. 1. 1921 geregelte Verfahren bei der Abfertigung von Waren zur Auskuhr geändert und ergänzt wird. In diesem Erlaß ist eine neue Form der Ausfuhrerklärungen vorge- schrieben. Darnach muß die Ausfuhrerklärung künffig folgende Angaben enthalten: a) die Bezeichnung„Ausfuhr⸗ erklärung“, b) Bestimmungsland, e) Name und Wohnort des Absenders, d) Zahl, Art, Zeichen und Nummer der Pack- stücke, e) Gattung der Ware nach ihrer handelsüblichen oder sprachgebräuchlichen Bezeichnung, f) Gewicht und ander“ weitiger Maßstab unter Berücksichtigung der Angaben der Ausfuhrbewilligung,). Wert(bei ungeteilter Ausfuhr der Fakturenwert der Gesamtsendung; bei Teilsendungen deren Fakturenwert. Lautet die Ausfuhrerklärung über verschie- dene Warengattungen so ist der Wert der einzelnen Gattung anzugeben).(Bei Fakturierung in Auslandswährung ist der Wert in dieser anzugeben.) h) Ort, Datum und Unterschrift des Versenders. Die Ausfuhrerklärung ist auf weißem Papier anzugeben. Die Größe der Ausfuhrerklärung soll der des Frachtbriefes entsprechen. Der Vordruck für die zollamtliche Abfertigung kann zurf Gewinnung von Raum für die ee ee auf die Rückseite des Formulars gesetzt werden. Links oben neben dem Wort„Ausfuhrerklärung“ ist die Gültig- keitsdauer der Ausfuhrerklärung, die der ſeweiligen Gültig⸗ keitsdauer der zugehörigen Ausfuhrbewilligung zu ent- sprechen hat, deutlich zu vermerken. Alle Zahlenangaben müssen in Buchstaben wiederholt werden und alle nichtbeschriebenen Teile def Ausfuhrerklärung müssen durchstrichen sein. Auf behördliche Anordnung können die alten For-⸗ mulare, sofern darin alle oben vorgeschriebenen Angaben enthalten sind, auch nach dem 25. 1. Weiterverwandt werden⸗ Die Zusammenfassung von Waren, für die ver- schiedene Ausfuhrbewilligungen vorliegen, in einer Ausfuhr- erklärung, ist nicht zulässig. Es wird darauf hingewiesen, daß jeder Frachtbriefsendung nach dem Ausland eine Aus-⸗ kuhrerklärung beizugeben ist. Wie uns Frankreich die Lebenshaltung verteuert. Der französische Einbruch in das deutsche Industrie“ und Kohlenzentrum hat sich in einer stürmischen Aufwärts⸗ bewegung fremder Zahlungsmittel bereits in seiner Wider- sinnigkeit— angeblich soll er ja Reparationsleistungen gelten— erwiesen. Je mehr sich Deutschlands Kredit un Leistungsfähigkeit verschlechtert, um so geringer müssen ern — —— auch die Möglichkeiten der Kriegsentschädigungen werden. Leider greift die Devisenverschlechterung auch schon in schärfster Weise in die letzten Kanäle der Wirtschaft, in den Haushalt, ein. Die Verteuerung in der Beschaffung aus- ländischen Getreides hat die süddeutschen Mühlen genötigt die Mehlpreise abermals zu erhöhen. Von heute ab kosten die 100 kg Weizenmehl Spezial 0, mit Sack, ab süddeutscher Mühle 82 000 Mk. Das bedeutet gegen den gestrigen Preis von 79 000 Mk. eine Verteuerung um 15 Mk. pro Pfund. die unsere Hausfrauen der französischen Gewaltpolitik 2zu verdanken haben. Voereinigte Speyerer Ziegelwerke Aktien-Gesellschaft Speyer-Mannheim. Bei der am 10. Januar stattgefundenen notariellen Auslosung der 4½prozentigen Teilschuldver- schreibungen vom 15. 12. 1902 Wurden 170 Stück à 1000 Mk. und 174 Stück à 500 Mk. zur Rückzahlung am 1. Juli 1925 ausgelost. Die Gesellschaft kündigt nunmehr den nach die- ser Auslosung noch verbleibenden Restbestand ihrer ge“ samten Obligations-Schuld, und zwar 135 Stück à 1000 Mk. und 195 Stück à 500 Mk. zur Heimzahlung am 1. Juli 1923 zum Kurse von 103 Proz. Die Verzinsung der gesamten Rest- schuld hört mit diesem Tage auf. 8 X* Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer& Co. in Lever- kusen. Entgegen anderweitigen Blättermeldungen, die von einem wertvollen Patentverkauf nach England wissen wollen, erfährt die K. Z. aus Verwaltun skreisen, daß alle diese Nachrichten jeglicher Grundlage entbehren doch sei das Werk gezwungen worden, nach Englaud einig Zwangslizenzen zu erteilen, 2 4 2 rol⸗ ge⸗ fal⸗ der her ch- ner ten Ar- 120 Nl ing ig⸗ 1e8 ler auf 1 zer ete ör- en II. ler ie- ist r⸗ s· emaeand A Knt Anmnm AMn.ae. —. Dienskag, den 16. Januar 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 25 Deuisenmarkt Die Auf yärtsbewegung hat sich auch im gestrigen Spät- abendverkehr noch in scharfer Weise fortgesetzt. Da Ame⸗ rika weiter sehr niedrige Markkurse meldete, stieg der Dol- lar zum Schluß bis auf 14200 Mark. Im heutigen Frühver- kehr lag der Newyorker Schlußkurs mit 0,0073 d. s, 13 604,76 Mark für den Dollar und der nachbörsliche Markkurs mit 0,00725, d. s. 13 800 Mk. für den Dollar vor. Obwohl das Geschäft nur zögernd einsetzte, zogen die Kurse doch aber- mals rasch an. Gegen 9 Uhr Vormittags standen sie im Mittel wie kolgt: Newyork 15 000(gestern amtlich 11 875), Holland 5900(4675), Frankreich 1000(817½), Belgien 910 (750, Schweiz 2825(2230), Italien 735(584) und Prag 415(340). 180 Soweit sich die Stimmung beurteilen läßt, dürfte die Be- * wegung weiter gehen. Mannheim, 16. Jan. Um 10 Uhr vormittags betrug der Dollarkurs 16 000 G. New Lork, 15 lanuar.(W3S) Devisen. 13 15. 118. 13. 15. Frankrelon.94.70 Schwelr 18.87 18.83 Spanien 14.32 15.70 elglen 6 33.19 Lengland.57.66 J Itallen.94.90 55 Millionen Mark neues Kapital der Nationalen Automobilgesellschaft.-G. in Berlin. Die Verwaltung schlägt einer.o..-V. die Erhöhung des Grundkapitals um 55 auf 110 Mill. Mk. durch Ausgabe von 45 Mill. Mk. Stamm- und 10 Mill. Mk. Vorzugsaktien vor. * Siemens& Halske-Siemens-Schuckert. Wie verlautet, Wird in den Kreisen der Verwaltung erwogen, die alten An- leihen soweit dies zulässig ist, zu kündigen. 75 v. H. Gewinnanteil und Genußscheinausgabe der Waggon- und Maschinenfabrik vorm. Busch.-G. in Bautzen. Die Verwaltung wird, wie wir hören, vorschlagen, aus dem Reingewinn von 50,76(15,22) Mill. Mark für das Unter- stützungskonto für Arbeiter und Beamte 10 Mill. Mk. zurück- zuzahlen und 75(30) v. H. Gewinnanteil auszuschütten, ferner auf die 25 000 Vorzugs- und Stammaktien gegen Barzahlung von 250 Mk. einen Genußschein auszugeben, der mit 1000 Mk. eingelöst wird uns aus dem Reingewinn den gleichen Ge- Winnanteil wie die Aktien erhält. „Liquidation in der ausländischen Textilindustrie. Die Export-.-G. der tschechoslowakischen Textilindustriellen, die im Jahre 1919 zur Förderung des gemeinsamen Exports gegründet wurde, hat nach einer Prager Meldung des Kon- kektionär infolge großer auf dem Jugoslawischen und Balkan- markt erlittener Millionenverluste ihre Liquidation be- schlossen. Das gleich Blatt meldet ferner die Liquidation einer der bedeutendsten französischen Kunstseidenfabriken „Soie Artikicielle Du Nord“ in Paris und Lille. Börsenberichte Mannheimer ffektenbörse * Mannheim, 15. Jan. Die heutige Börse nahm bei sehr kester Tendenz einen lebhaften Verlauf. Von Chem. Werten wWurden Anilin zu 16000 Proz. umgesetzt, ebenso Rhenania zu 15 000 Proz. und Verein Deutscher Oelfabriken zu 15000 Proz Bremen Besigheimer notierten 30 000 bez. und Westeregeln 24000 G. Ferner erfolgten Umsatze in zenz zu 7550 Proz. und 7600 Proz., Seilindustrie zu 1300, rat., Dampfkessel Rodberg zu 7750 Proz., Fahr zu 9200 Proz. Waggonfabrik Fuchs zu 5250. Proz,, rat, Braun Konserven zu 0075 Proz., Mannheimer Gummi zu 5500 Proz, Badenia zu 4800 Proz., Neckarsulmer zu 6500 Proz., Pfalz. Näh- maschinen zu 8700 Proz, Rhein. Elektra zu 10 000 Proz., Unjonwerke zu 8000 Proz., Freiburger Ziegelwerke zu 6600 Prozent, Way& Freytag zu 13 900 Proz., do., junge zu 12 100 rozent, Zucker Frankenthal zu 7600 Proz., rat., Zucker Waghäausel zu 7500 Proz. und Zellstofffabrik Waldhof zu 14 000 Proz. Geschäft war noch in Frankona zu 5000 Mk. und in Bad. Assekurranz-Aktien zu 4000 Mk. pro Stück, kerner in Rhein. Creditbank-Aktien zu 4300 Proz., rat. Waren und Härkte * Vom Freinsheimer Obstmarkt. Ein Bild von der Gröbe und Bedeutung des Freinsheimer Obstmarktes, dessen Ruf weltbekannt ist, weist die Obstmarktstatistik für 1922 aus. Demnach wurden im vergangenen Jahr auf dem Obstmarkt verkauft und verwogen: Kirschen 7616 Zentner, Johannis- beeren 2281 Zentner, Stachelbeeren 527 Zentner, Birnen 8961 Zentner, Aepfel 1508 Zentner, Pfirsische 4923 Zentner, Zwet⸗ schen 16 650 Zentner, Mirabellen 998 Zentner, Reineclauden 638 Zentner, Tomaten 555 Zentner, Erdbeeren 8 Zentner, Pflaumen 66 Zentner, Trauben 359 Zentner Nüsse 33 Zentner, Kastanien 3 Zentner und Heidelbeeren 4 Zentner. Der Weri 259 Waren beziffert sich auf rund 39 Millionen ark. Zur Lage der Spritindustrie. Alle Sprit verbrauchen- den und verarbeitenden Gewerbe leiden gleichmäßbig unter der Spritnot. Für das Spirituosengewerbe hat sie eine nun schon monatelang andauernde Spritsperre gebracht. Mit Mähe führt das Monopolamt nur die im August und Sep- ember gegebenen Aufträge aus. Wie groß die Spritnot ist, wird am besten dadurch illustriert, daß der zur Herstellung des Totrodin, des Reichskraftstoffes, erforderliche Sprit nicht mehr vorhanden ist und daß deswegen die Fabrikation dieses Stoſfes hat eingestellt werden müssen. Er sollte einen Er- satz für das teuere Benzin darstellen und hatte sich wegen seiner Billigkeit, zumal seine Verwendungsfähigkeit sich be- Währte sehr gut eingeführt. Verursacht ist die Spritnot durch die verkehrte Preis- und Produktionspolitik des Monopolamts Solange Sprit in solchen Mengen vorhanden war, daß ihn das Amt kaum bergen konnte solange waren Zuschläge und Grundpreis für den anzuliefernden Sprit so niedrig gehalten, daß die landwirtschaftlichen Brenner, da ihnen der Preis unlohnend war, es vorzogen ihre Brennereien erst gar nicht in Betrieb zu setzen. Da sich aber auch das vollste Faß ausschöpft, wenn nur herausgenommen wird, s0 gingen die Vorräte der Monopolverwaltung umsomehr zur Neige, als die Spritverbrauch- und Verarbeiter bestellten, was sie bestellen konnten. Die Monopolverwaltung nahm auch Bestellungen an. Erst in jüngster Zeit beginnt sie zu rationieren und wird die Rationierung beibehalten müssen, da vorerst ein Ende des Spritmangels nicht abzusehen ist. Inzwischen hat zwar die Monopolverwaltung die Preise für den abzuliefernden Sprit höher gesetzt, aber jetzt macht in- folge der Markentwertung die Beschaffung des Hauptroh- stoffs, des Mais, den Bremnern Schwierigkeiten. Es ist jetzt beabsichtigt, die Kartoffeln, die nicht für Ernährung gebraucht werden, oder dafür ungeeignet sind, für Brenn- ZWecke freizugeben. Ob damit so große Mengen Sprit erzeugt werden können, daß der Bedarf befriedigt Wer- den kann, erscheint trotz des Nachlassens des Trinkbrannt- weinverbrauchs zweifelhaft. Für die Gewerbe, die auf den Sprit angewiesen sind, erscheint die Zukunft sehr düster. X* Bremen, 15. Jan. Baumwolle(Eröffnung). Fully middling American g. e. 28 mm loco per 1 kg 7328 Mk. (gestriger Schluß 6944). X Folgen der hohen deutschen Garnpreise. Von der jüngsten Garnbörse zu Leipzig wird uns von der Handelskammer Leipzig u. a. geschrieben: Die Garnbörse war gut besucht. ennenswerte Geschäfte kamen jedoch nicht zustande, da selbst die niedrigsten Angebote der deut- schen Spinner nicht zu Abschlüssen führten, was zum Teil eine Folge der ungeklärten wirtschaftlichen Lage ist, in der Hauptsache aber Juf das auferordentliche billige und dringende Angebot von ausländischen Garnen zurückgeführt werden muß. An Preisen wurden genannt für amerikanische Cops-Garne 8400—8800 Mk. pro llogramm, für Makko-Feingarne Basis 80 gekämmt ca, 90 Mark pro kg. 1 een Mannheimer Viehmarkt Zum heutigen Viehmarkt wurden aufgetrieben 1097 Stück Großbvieh, davon 206 Ochsen, 166 Farre n725 Kühe und Rin- der, ferner 295 Kälber, 78 Schafe, 508 Schweine, 12 Wagen⸗ ferde 207 Arbeitspferde, 62 Schlachtpferde. Preise für 50 kg ebendgewicht: Ochsen 1. Kl. 66 000—68 000 Mk., 2. KI. 60 000 bis 64 000 Mk., 3. Kl. 52 000—58 000 Mk., 4. Kl. 44 000—50 000 Mark. Farren: 1. Kl. 58 000—62 000 Mk., 2. Kl. 52 000—56 000 Mark, 3. Kl. 48 000—52 000 Mk., Kühe und Kinder: 1. Kl. 66 000—70 000 Mk., 2. Kl. 62 000—66 000 Mk., 3. Kl. 54 000 bis 60 000 Mk., 4. KI. 46 000—54 000 Mkk., 5. Kl. 38 000—44 000 Mk. Kälber: 58 000—70 00 m˖k. Schafe: 32 000—44 000 Mk. Schweine: 1. Kl. 102 000—105 000 Mk., 2. Kl. 100 000—104 000 Mark, 3. Kl. 95 000—100 000 Mk., 4. Kl. 92 000—96 000 Mk. 5. Kl. 90 000—94 000 Mk., 6. Kl. 85 000—95 00 Mk. Wagenpferde: 700 000—1 500 000 Mk., Arbeitspferde 550 0001 500 000 Mk., Schlachtpferde 100 000—250 000 Mk. Marktverlauf: Mit Gropvieh mittelmäßig, geräumt; mit Kälbern ruhig, ausverkauft; mit Schafen mittelmäßig, ge⸗ räumt; mit Schweinen mittelmäßlig, ausverkauft; mit Pfer- den in allen Gattungen lebhaft. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, so- wie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben. 2 Berliner Metallbörse vom 15. Januar Preise id Mark für 1 Kg. 15. Jan. Aluminium 15. Jan. 12. Jan. 12. Jan. Elektrolytkupfer— 8— in Barren 4— 5— Raffina 4020 550 24803455 Zinn, ausſünd. 88008800 ib8d. 8880 Blel 1225 275 225-1275 fnttenzinn—— 170109.10200 Rohrink verr. 10.85 188455 Miokel 89805590 6700-6800 dd. Cr. Verk. 1628 1728-1775 Antimon 1 89.29580 250-12 plattenzink 1278-1325 1400-1480 Silder fur 1 Kk3. 2060.280 380.241 Aluminlum 4147.— 6140.—[Platn 5. Gr. 33000 35000 Amerikanischer Funkdienst New Tork, 15. Januar. CW3) Funkdlenst.(Nachdruck verboten). 18. 158. Zuf. zus. 000 190001 stand wt 38.25 Kafte looo 1865 11.85 Klektrolyt 13. 14.73 Ored. Bal. 25.1 Januar 10 67 1055 Tlan lokO„.90 Zuoker Centr!.34 452 b 935 19.7 at 27.57*—— 122.25 zuſt 5.88 klsen 29.— 24095 u. Oel Baum 87.28 27.80 Ddezember.883 1* Weldbleoh t..75[Velzen rot 135.89 135.50 VVon Februar 27. 1355 Saumwsatbl 16.69 18.50 Nehl nledr Pr.80.58 Aürz 732 3 derember 19.95 18.50] bbohst Fr..50 820 April 39 27. Petrol, dases.— 7.— detrafr. Engl. 270 20 Kal.79 27 78 tanke 16.50 13.25 Kontnent 13.— 13.— London, 16, Januar.(WS) Vetallmarkt.(in Lst. für d. engl.( v. 1013 Kg.) 25 75. 22 N 25025 23.89 U a 2—.— 8 2233. da Monat 84.89 84.68 Einn Kassa 182.— 187.— Auecksiiber 11 50 1 80 d0. Elektrol 71.75 70.65 J do. 3 Monat 183.75 188.65 Antimon 34.— 34.— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m b. 85 Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Nilterz für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolttik: tichard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller; für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircherz für Anzeigen: Karl Hügel. Wie enlſtehen Nungeln ꝰ Warum altert zuerſt das Geſicht und erſt viel ſpäter Arme, Schul⸗ zern und Nacken uſw. Um dieſe Frage zu beantworten, muß man weiter fragen: Wird das Geſicht anders behandelt als die übrigen Körperteile? Und da haben wir die Löſung ſofort: Das Geſicht wird häufiger und auch ſtärker mit Waſſer und Seife behandelt. Der Organismus bildet Fett und ſondert durch die Haut Fett ab. Nicht um dieſen wertvollen Stoff zu verſchwenden, denn der Organis⸗ mus verſchwendet nichts, ſondern um die Haut zu ſchützen. Die Seife aber löſt Fett auf, verwandelt es ebenfalls in Seife. Hätte die Natur die Poren der Haut durch Seife ſchützen wol⸗ len, ſtatt durch,einen feinen Fetthauch, ſo wäre ihr das ein leichtes geweſen. Sie“ wollte aber Fett, und der Menſch verwandelt es in eife. Die Völker des Altertums kannten keine Seife, ſondern reinigten den Körper durch Salben. Damen, welche alle Geheimniſſe der Schönheitspflege kennen, tun es heute noch. Wer darin Erfahrung hat, kennt ſie unter Tauſenden heraus: Sie altern nichtl Es gibt Damen, denen man ihr Alter nicht im entfernteſten an⸗ ſieht. Wir ſind nicht ſo ungalant, das wahre Alter einer bekannten Bühnenſchönheit zu verraten, aber ihr Toilettengeheimnis wollen wir enthüllen, es heißt„Maryhlan⸗Creme“. Vorſchriftsmäßig angewandt, was täglich nur einige Minuten mehr Zeit erfordert als das Waſchen mit Seife, kräftigt die Haut⸗ und Geſichtsmuskeln, die herabgeſunkenen Partien bekommen wieder Halt, die Runzeln gleichen ſich wieder aus. Nicht jahrelange Behandlung iſt dazu nötig, ſondern der Erfolg zeigt ſich bald. Wenn man ſich unter Berufung auf dieſe Zeitung an den„Ma⸗ rylan⸗Vertrieb“, VBerlin, wendet, ſo erhält man koſtenlos eine in⸗ tereſſant geſchriebene Broſchüre, in welcher das alles viel ausführlicher klargelegt wird, als es der Raum, der mir für dieſen Artikel zur Ver⸗ Man erhält ſogar, wenn man darum erſucht, koſtenlos eine kleine Probe der„Marylan⸗Creme“ und kann ſich durch den Verſuch, der in der Broſchüre näher beſchrieben iſt, überzeugen, daß es kleine bloße Theorie iſt, wenn ich ſage, daß Seife die Schönheit verdirbt, Marylan aber ſie erhält und wiederbringt. Beſonders möchte ich dieſen Verſuch auch allen denen empfehlen, die an Hautunreinigkeiten leiden, zu denen ich nicht nur Miteſſer und grauen Teint, ſondern auch andere Schönheitsfehler rechne. Ich empfehle ſofort zu ſchreiben, da die Firma dieſe Gratisproben nur kurze Zeit abgeben wird. Benutzen Sie den Gratisbezugsſchein! Senden Sie ihn als Druckſache in offenem Couvert. Auf deſſen Rück⸗ ſeite ſchreiben Sie recht deutlich Ihren Namen und genaue Adreſſe⸗ Sie erſparen dadurch Porto. Dieſe Druckſache iſt mit 5/ zu fran⸗ kieren. Eine Poſtkarte erfordert 4 15.—. Gratis⸗Bezugsſchein. An den Marylan⸗Vertrieb, Berlin 302 Friedrichſtr. 18. Erbitte gratis und franko eine Probe Marylan⸗ fügung ſteht, erlaubt. Creme und das Büchlein über Schönheitspflege. 8282 Statꝭ besonderer Anzeige. Gestern abend entschlief nach kurzer schwerer Krank- heit unerwartet meine innigstgeliebte Frau, unsere ſiebe Mutter, Tochter, Schwester und Schwügerin Frau Else Stock geb. Maisel im Alter von bald 35 Jahren. Mannheim(M 2, 16), den 18. Januar 1923. Im Namen der tieſtrauernd Hinterbliebenen: Karl Stock, ober-ingenieur. Die Beerdigung findet am Mittwoch, den 17. Januar 1923, nachmittags 2 Uhr statt. 8347 lietert Trauerbriefe schnell 78845 e. Emilie Steigelmann Dr. med. Kay Lange Verlobte! Baden-Baden. Fdeabegede Möbelausstattungen 1ar) Gontardstr. 3 87⁰ Von der Reise zurück Lydia Menges-Hoffmann staatl. gepr. Dentistin 2 dhdpez el. IUm-Mohaung Bad, Speiſekammer, in gutem Hauſe mit gleichwertig. od. Lager, auch Lagerung mit—3 ͤ Zimmer Zzu tauschen gesucht. Angebote unter M. M. 79 an Ala-Haasenstein& 5 Vogler, Mannheim, erbeten. E122 Wohnunds- 18316 Telephon 1898 Teleph. 6278 Hacharzt f. Magen-.Darmkrankheiten Verlobte Möbeischreinerei und Möbeilgeschälft 5 55 Dr. Nico Spiegei B 1, 6 Fernspr.: 7891 und 9238 zurückgekehrt. 386 Druckerel Dr. Haas, G. m. b.., E 8, 27 Wwarnung! 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Weissenborn-Danker In den FHauptrollen: Grete Diereks und Fritz Kortner. 8186 5 Episoden aus einer kleinen Republik mit Douglas Fairbauks in der Hauptrolle. Anfang 5 Uhr!— Letzte Vorstell. 8 Uhr! Schauburg 7 Fer 80 derBestee Diese Fatty Chaplin E, Harald Uayi Albertini Grotesk-u. Sensationsdarsteller sind in vier 55 ihrer best. Films jed. Abend bei uns zu seh. Das Programm des genußteichen Abends. Antang 4 Uhr! Letzte Vorst..15. Uhr! Palast-Theater größten inter nationalen Theater P6, 23/24 Der Film des Tages! Der Rhein Ein Stimmungsbild in sieben Teilen unter Mitwirkung des Landhäusser-Cuaktetts Dis Donnenstag tägim um 5¼ und 92/ Uhr. Der Mannheimer General-Anzeiger schrieb am 13. Januar nach der Erstauiſührung: Nicht oſft genug kann man sich Jiesen Film ansenen. Jeder Deutsche müße sich diesen Elſſm betrachſen, der Im-Tvorgelühriwird. Uesangs- einlagen von Volksliedern verlemen dem ganzen eimnen eigenarfigen Relz Der Hhein war deutsch Und mun deutsch bleiben! Mion. Tel. 867 ————————— „An Tbenco Hänsengiae NHeute Dienstag 8 Uhr des Kkolossalen Andrangs wegen ½ Bocmbieriest 15 Mann Orchester! 384] Eintritt frei! Einladung der zur Handelskammer Wahlberechtigten auf: Dienstag, J0. Januar 1923, nachm. 3¾ Ubr in den Sitzungsſaal der Handelskammer Mann⸗ heim(B 1, 7b). Tagesorunung: Bewilligung eines Vor⸗ ſchuſſes auf die Umlage für 1923. 139 lie Handelskammer: Der Vorsitzende: Lenel. Der Syndikus: Dr. Blauſtein. Tapeten- Reste in großer Auswah billigst 882 Karl Götz D 2, 1 Tel. 7367 vorlängerte Kunststrasse Nebenbeschäftigung ſucht erfahr. bilanzſicherer Buchhalter durch Uebern. ſchriftl. Arbeiten. Angeb. unt L. O. 14 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. B7947 Guten bürgerl. Aittag- U. Atendtisch für beſſere Damen und Herren.*8310 Penſion Hütten, F 2. 2. Fegundes Mäacen 9 Tage alt, an Kindes⸗ ſtatt oder in gute Pflege abzugeben.*8334 Zuſchr. unt. 8. 78 an die Geſchäftsſtelle. Geldverkehr. Wer leiht Jfö0 Jausend Mart egen gute Sicherheit u. 555 Angebote unt. 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Filzscheiben Hons Seyſeiedi · Schmirgeifgbrikoſe Mannheim M2 68 El00 Amnlliche Veröktentlichungen der Skaatgemeinde. Falſche Mannheimer Notgeldſcheine. Bei der Stadtkaſſe iſt ein weiterer falſcher Not⸗ geldſchein über 500 ¼ eingeliefert worden. Die Unechtheit dieſes Scheines iſt daran zu erkennen, daß er nicht auf dem ſtädt. Waſſerzeichenpapier gedruckt iſt und nicht die im ſtädtiſchen Papier enthaltene Wolfsangel und Teile des ſtädtiſchen Wappens zeigt, ſondern ein undeutliches, in un⸗ regelmäßigen Vierecken beſtehendes Waſſerzeichen. Der Druck iſt mangelhaft ausgeführt, insbeſondere die Umrahmung der Vorderſeite zeigt Lücken; ſie iſt in der Breite länger und in der Höhe kürzer als auf den echten Scheinen. Die Anordnung des Satzes weicht von der der echten Scheine ab. Die drei Druckzeilen am Fuße des falſchen Scheines ſtehen um eine Zeile höher als auf den echten. Das Falſchſtück trägt die Nummer 088 893. Das Nummerzeichen und die einzelnen Ziffern ſind um 1½ Milli:meter zu klein. Ganz ſchlecht aus⸗ geführt iſt die Rückſeite. In den aus je 12 Linien beſtehenden 4 Leiſten ſind einzelne Linien nur ganz ſchwach oder gar nicht ausgeführt; die Farbe ſiſt erheblich blaſſer als auf den echten Scheinen; die 3, 4. und 5. Leiſte ſteht etwas zu tief; alle drei Leiſten ſind um etwa 3 Millimeter zu kurz⸗ Das Hauptmerkmal des falſchen Scheines iſt das Fehlen des Prägeſtempels mit dem ſtädtiſchen Wappen und der Umſchrift Stadtgemeinde Mann⸗ heim. Die ſ. Zt. ausgeſetzte Belohnung für die⸗ jenigen, die zur Feſtnahme der Fälſcher und Ek⸗ mittlung ihrer Werkſtätte beitragen, wird bis zur Geſamtſumme von 20 000%¼ aufrechterhalten. 9 Mannheim, den 15. Januar 1923. Der Oberbürgermeiſter. Einkommenſteuerfreie Spareinlagen. „Das Geſetz bietet die Möglichkeit zu einkommen⸗ ſteuerfreien befriſteten Spareinlagen bis zum Be⸗ trage von 1 48 000.—, die ſich zudem alljährli wiederholen dürfen. Jedermann können ſol vorteilhafte Einlagen nur empfohlen werden. Die jetzige Geldentwertung wird einmal ihr Ende finden müſſen, und dann wird ſich jeder ſeines rechtzeitigen Entſchluſſes zu zweckdienlichem Sparen zu freuen haben. Eingehende Auskunft erteilt die 90 Städt. Sparkaſſe Mannheim. Ausschuss für Volksmusikpflege. J. Eintragung in die Beſtell⸗Liſten. Die Beſtell⸗Liſte für die Volks⸗Sinfonie⸗ konzerte des Kalenderjahres 1923 iſt geſchloſſen. Für die Kammermuſikabende des Ausſchuſſes(mit einführenden Vorträgen) kann im Verkehrsverein und in den Geſchäftsſtellen beider Theatergemein⸗ den bis zum 20. dſs. Mts. noch Eintrag erfolgen. Auskunft ebenda. II. Volksbücherei für Muſik. Die Volksbücherei für Muſik bleibt wegen Um⸗ zugs in die alte Dragonerkaſerne und der damit derbundenen Neuordnung ab Freitag, d. 19. d. 11 11 bis auf weiteres geſchloſſen. Die Geſchäftsſtelle, L 2. 3. juwelen, Brillanten) Eheringe Gold- u. Silberwaren Reelle Bedienung. 394 u. sosNowskl. 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