—ĩů—— 2 — —§9 ——— A* —— NN rn — Mittwoch, 17. Jannar Maunh : J Moanbeim u. Untzebung frei ins Haus ſomis dnzch diep eſt degogen ohueseſteligelò monatl.Mt᷑. 1800.— ſreibleibeno. Gazeinummer mk. 30.— bis 30.—. poſtſcheckkonte Ne. 178% Rartsrube in Saden und Ar. 2017 Luòreigshafen am Nhein. ghaup'geſchähnsſtelle Mannheim, E G. 2. Seſchäfts⸗ nedenſtelle Neccarſtabt, Waldbefſteaße Ur. 6. Feruſprecher Nummer 70%, 702, 78, Joad, 78. Teiegramms- Röreſſe: Senerulanzeiger Maunbelm. Erſcheint woͤchentlich zwölfmal. Mittag⸗Ausgabe Bodiche Neueſte Nachrichten 1923— Nr. 27 9 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszasiung dze kl. Zeile Mk. 189.— Stellengeſ. u. Fam lien⸗nz. 800% nacht. Reklamen mk. ee.— nnahmeſchluß: mittagbian vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Rnzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen u. Rusgaben w. keine berantwortg. übern. höhere Sewalt, Streiks, Setriebs· ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen i. aus geſ. oder beſchränkte Aus gaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge durch Lernſprecher ohne Sewübr. 2 Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗Jeitung u. Mannheimer Muſik-Zeitung Das Ruhrgebiet in der Macht der Franzoſen Kurze Aeberſicht Wirtſchaftlich und verkehrstechniſch iſt nunmetzr das ganze Ruhrgebiet in der Macht der Franzofen. 1* In einer in Düſſeldorf abgehaltenen Beſprechung befahl General Devigue die Lieferung von Kohlen, andernfalls weitere ſchwerere Sanktfionen in Kraſt kreten würden. 8 Die Reparatiouskommiſſion hat geſtern eine Ver⸗ fehlung Deulſchlands bei den Kohlen⸗, Holz⸗ und Viehlieſerungen mit drei Stimmen gegen eine Enthaltung(diejenige des britiſchen Delegierten, der Bradbury verkral) f e ſi geſtelli. * Reichswirtſchaftsrat und Badiſcher Landtag vroteſtierten in würdiger Jorm gegen Kechtsbruch und Gewali. 1* 7 Die Regierungen des Reiches und Preußens haben den Be· amten. Angeſtellten und Arbeitern in den von dem franzöſiſchen Einmarſch betroffenen Orkſchaften zur Linderung der geſchaffenen Not eine Julage zu ihren Bezügen, Bergütungen und Cöhnen Feſte Hhaltung der Kegierung U Berſin, 17. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) In all dem Uebel, das uns umgibt, iſt es ein Troſt, daß die Regierung anſchei⸗ nend doch weiß, was ſie will und alle. Schichten der Be⸗ völkerung feſt bleiben. Die Reichsregierung hat während der letzten Tage zahlreiche Kabinettsſitzungen abgehalten, geſtern noch bis in die ſpäte Nacht hinein. Dabei iſt ſie wie immer von neuem in ihrem Entſchluß beſtärkt worden, ſich von ihrer bisherigen feſten Haltung nicht abbringen zu laſſen und mit Frankreich und Bel⸗ gien unter dem Druck der Beſatzung nicht zu verhandeln. Der„Lokalanzeiger“ weiß aus den Kreiſen der Kohlenindu⸗ Rriellen mitzuteilen, daß auch dort die Drohungen der Franzoſen keinen Erfolg haben werden. Sämtliche Zechenbeſitzer ſeien ent⸗ ſchloſſen, in chrer bisherigen Haltung zu beharren und nur die An⸗ ordnungen des Reichskohlenkommiſſars zu befolgen. Wenn General Degoutte zu Zwangsmaßnahmen greifen und die Zechenbeſitzer wirk⸗ lich verhaften ſollte, würde Frankreich erleben, daß auch die den Zechenbeſitzern nachgeordneten Herren in der gleichen Weiſe handeln würden. Alle nahmen könnten höchſtens den Erfolg haben, Bepölkerung und Bergarbeiter noch mehr zu empören. Die Jörderung geht ſchon jetzt derartig zurück. daß ſie kaum noch die Betriebskoſten deckt. Nun zeigt ſich zudem eine große Verwirrung des Bahnverſandts. In kurzem wird von einem einigermaßen geregelten Verkehr über⸗ haupt nicht mehr die Rede ſein können. Auch die Umſchmeichelung der Arbeiter durch die franzöſiſchen Generale werden Herrn Poincare nicht an ſein unſauberes Ziel brin⸗ gen. Von den Kommuniſten abgeſehen, die von ihm leben, werden ſich weder die Sozialdemokraten noch die Zentrums⸗ arbeiter zu einem Verrat an ihrer Heimat hergeben. Die Sozialdemokralie ſchwankt unter dem Druck ihres linken Flügels bisweilen in der Tak⸗ tik und ihre Ausdrucksweiſe iſt nicht immer glücklich, aber ſie ſtellt ſich doch, wo es ernſt wird, in jeder Beziehunghinter die Re⸗ gierung. Das wird heute vom„Vorwärts“ noch ausdrücklich be⸗ ſtätigt, der erklärte, Kritik an einzelnen Abwehrmaßnahmen könnte nur den Zweck haben, die Methode der Abwehr zu verbeſſern, nicht aber den, die Kraft des Widerſtandes gegen den Nechts- und Frie⸗ densbruch Frankreichs zu ſchwächen.„Die Sozialdemokratie iſt ſich der weltgeſchichtlichen Bedeutung der Tage, die wir durchleben und der auf ihr laſtenden Vrantwortung für die Zukunft der deutſchen Republik voll bewußt.“ Eindrucksrolle Sitzung des Reichswirtſchaftsrats Vor Eintritt in die Tagesordnung der geſtrigen Sitzung des Reichswirtſchaftsrats dankte Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Becker für den flammenden Proteſt ge den brutalen Gewaltakt und ging dann des näheren auf die Folgen ein. Die Beſetzung hat die Wohnungsnot verſchärft. Die Beſchlagnahme der Schulen einen geordneten Schulbetrieb unmöglich. Will man denn ab⸗ unſere Jugend der Verwahrloſung entgegenführen? Will unſere daß in Dentſchland noch 20 Millionen Menſchen gung. Zuruf: Das iſt ja die Abſichtl) gewaltſame Hat die Bevölkerung in ihrer Arbelt ge⸗ ſtört. Die Kohlenproduktion iſt in dieſen Tagen um 15—207 dan rückgegangen. Die Ueberſchichten, die die Vergarbeiter nach verfahren m 138. follten, werden jetzt nicht geleiſtet. Der deulſche Arbeiter iſt ein freier Arbeiter: liegt ihm nicht. Die Berminderung der fohlenproduknion Fron⸗ und Knechtarbeſt im wir unſere Kohle aus dem Ausland kaufe n. Es gibt alſo bei uns eine Arbeitsloſigkeit oder eine Kohlenhauſſe auf dem arkt, für die ſich auch die anderen Völker etwas mehr inter⸗ könnten. Der Einbruch der Franzoſen hat die deutſche ark wieder rückwärts gerichtet. Glaubt man damit Deutſchland leiſtungsfähiger zu Reparationsleiſtungen zu machen, an denen allein es doch nach Frankreichs Behauptung liegt. Es iſt erfreulich, daß ſich unſerem Proteſt das ganze deutſche Volk in allen ſeinen Schichten und Ständen angeſchloſſen hat.(Lebh. Beifall.) Wir werden fraglos mit einer ſtarken Verteuerung unſerer Lebensmittel rechnen müffen. Aus der Not der Jeit darf niemand Vorteil ziehen. Wir müſſen auch mit Arbeitsloſig⸗ keit rechnen. Aber an der geſchloſſenen deutſchen Abwehrfront werden alle franzöſiſchen Pläne zerſchellen. Die Reichsregierung kennt ihre Pflicht und wird ſie bis zum Vetzten erfüllen.(Lebhafter Deifull und Höndetaefchen) Kinder opfern und das Wort Clemencraus rgebiet wird entweder Deutſchland erdroſſeln, oder ſchließung einſti ſchaftsrat die Haltung akt Frankreichs und Belgiens Proteſt erhebt und der Regierung ſeine Unterſtützung verſichert. Zur Verſtärkung des Proteſts wird darauf die Sitzung abgebrochen. Die letzten Kohlenbeſprechungen „Wir haben nur Befehle zu geben!“ Nachdem die„Politik der Katzenpfoten“, gegen die ſich bereits ein Teil der Pariſer Preſſe unwillig wandte, bislang keine Kohlen aus den Zechen herausgebracht hat, verſuchen es jetzt die Franzoſen mit Drohungen⸗ brutalſter Gewaltmaßnahmen, alles natürlich nur in Ausübung ihrer„friedlichen“ Miſſion. Die geſtrige Sitzung in Düſſeldorf, zu der Zechenvertreter aus dem ganzen Ruhrgebiet„eingeladen“ waren, nahm einen ebenſo eigenartigen, wie charakteriſtiſchen Verlauf. Es wird darüber gemeldet: Düſſeldorf, 17. Jan. An der Sitzung nahmen deulſcherſeits der Regierungspräſident Dr. Grütz ner, neun Verkreter der bedeu · tendſten Jechen des Rheiniſch⸗ weſtfaliſchen Induſtriegebiets und fran · zöſiſcherſeils der General Simon, General Danvigner und die Inker · alliierte Kontrollkommiſſion teil. General simon keilte mit. die deut · ſchen Herren hätlen einen Befehl des Generals Degoukte kin Empfang zu nehmen. Er verlas dann den Beſehl, wodurch die Jechenbeſitzer zum letzlen Male aufgefordert werden, ſpäteſtens heule frũh die Kohleulieſerungen an Frankreich und Belgien wiederaufzunehmen. Als erſte Sanktion für das Ver⸗ bok der deulſchen Regierung Kohlen zu liefern, ſei Dortmund beſeizt worden; ſollte der Widerſtand andauern, ſo werden wei⸗ tere Sanktionen folgen. Verſuche des Regierungspräſidenten und der Jechenverkreter, zu Worte zu kommen, wurden in brüsker Weiſe verhindert und die Sitzung geſchloſſen, nachdem General Simon kurz und bündig erklãrt halte:„Wir haben nur Be⸗ fehle zu geben, aber keine Erklärungen eutgegenzunehmen.“ Die Beſprechung mit den Arbeitnehmer⸗Vertretern nahm ungefähr folgenden Verlauf: Davigne gab den Vertretern der Bergarbeiter und der des Ruhrgebiet⸗ eine Erklärung ab, in der es Giuen ie Haltung der Induſtriellen und der Regierung haben das Einrücken der franzöſiſchen und belgi⸗ chen Truppen in das Ruhrgebiet notwendig gemacht, um endlich die zieferung der Kohlen dur etzen, die uns auf Grund des Ver⸗ ſailler Vertrages zuſtehen. Die Ankunft der Truppen hat nur den Zweck, die Tätigkeit der Ingenieure zu unterſtützen. Keinesfalls 57 5 ſie die wirtſchaftliche Lage des Landes verwirren. Die Be⸗ ungsbehörde wird ihr Möglichſtes tun, daß die Arbeitsperhält⸗ niſſe und die wirtſchaftliche Lage der Bergarbeiter im beſetzten Ge⸗ biet nicht durch irgendwelche Umſtände erſchwert werden, wofür die Verantwortung einzig und allein den Induſtriellen und der Re⸗ gierung zuſteht. 3 Da der General noch weitere ſchwere Beſchuldigungen gegen die Regierung ausſtieß, verließ der Regierungspräſident Grützner unter Proteſt die Verſammlung. Davigne verfuchte es nun mit Umſchmeichlungen, indem er die Arbeitervertreter auf das angebliche herzliche Einvernehmen zwiſchen Beſatzungs⸗ behörde und Arbeiterſchaft in Düſſeldorf hinwies. Er ſagte dann: Der Zuſtand der Freiheit(), den die Arbeiter in Düſſel⸗ dorf ſeit zwei Jahren erhalten haben, iſt nicht zu vergleichen mit dem Zuſtand, den ſie unter ihrer früheren Regierung gehabt haben. Die franzöſiſche Beſatzungsbehörde iſt nie der Feind der arbeitenden Bepölkerung geweſen. Sie können ſich davon ſelbſt überzeugen, wenn Sie bei den Vertretern der verſchiedenen Gewerkſchaften Nach⸗ frage halten. In dieſer Beziehung iſt kein Dementi zu befürchten. ——5 iſt alles, was ich Ihnen mitzuteilen habe. Die Sitzung iſt geſch— 4 Damit war die Beſprechung beendet. Sowohl die Zechenver⸗ treter wie die Arbeitnehmervertreter verließen den Sitzungsſaal mit Ausdrücken der Entrüſtung, daß man ſie lediglich zur Entgegen⸗ nahme eines ſzlhen Befehls 72 Düſſeldorf geladen hatte, was ihnen einen halben Tag prodüktiver Arbeit entzogen hat. Kriegsgerichtliches Borgehen gegen die Jechenbeſitzer Fritz Thyſſen wurde geſtern Mittag vor den Generalſtab des Brückenkopfes Düſfedorf geladen. Im Auftrag des Generals Degoutte erklärte General Simon ihm und den mit ihm geladenen Herren, Generaldirektor kieſten, Bergaſſeſſor Runge und Direktot Wüſtenhoefer, daß ſie, wenn ſie bei ihrer ablehnenden Haltung blie⸗ ben, von ſetzt an unter gerichtlichem Verfahren ſtehen würden. Sämtliche herren erklärken auf Befragen, daß ſie bei ihrem bisherigen Standpunkt verbleiben müßen. FJeſtnahme von Geiſeln „Intranſigeant“ und„Liberté“ ſprechen von der Abſicht Frankreichs, unter den Großinduſtriellen des Ruhrgebiets Geiſeln feſtzunehmen, die mit ihrer Perſon und ihrem Eigen⸗ tum für die deutſchen Verfehlungen haften ſollen und die für die Sicherheit der Truppen dienen ſollen. Deukſche Arbeiker! Nach einer weiteren Meldung aus Eſſen verſuchte geſtern eine Kommifſion franzöſiſcher Offiziere eine Zeche im Norden der Stadt zu beſichtigen. Der Betriebsrat erklärte, daß die Ar⸗ beiter ſofort die Arbeit niederlegen würden. Sie wollten nicht unter den Bajonetten arbeiten. Darauf verließen die franzöſiſchen Offiziere die Zechen..55 Die neuen verfehlungen Deutſchlands Die Reparationskommiſſion hat mit den Stimmen des franzö⸗ ſiſchen, belgiſchen und italieniſchen Delegierten bei Stim m⸗ enthaltung des engliſchen Delegierten eine Verfehlung Deutſchlands bei den Kohlen⸗, Holz⸗ und Viehlieferungen feſtgeſtellt und der Kriegslaſtenkommiſſion eine entſprechende Mitteilung ge⸗ macht. In dem offitziellen Kommunique wird erklärt, daß die Anhörung deutſcher Delegierter nicht mehr erforder⸗ kich erſcheine, da die vorſätliche Verfehlung offenſichtlich ſei. üig angenommen, in der der Reichswirt⸗ U Unter 0 e des Hauſes wird darauf eine Ent⸗ er Regierung billigt und gegen den Gewalt⸗ Der zweite Stoßl (Von unſerm Mitarbeiter.) OParis, 15. Januar. Rein kriegsmäßig betrachtet, iſt die Lage im Ruhrbecken ſo: der erſte Stoß iſt„gelungen“, die franzöſiſchen Organiſatoren bereiten die Ausbeutung des eroberten Terraͤins vor Im Hauptquartier ex⸗ warten die Generäle den Befehl zum zweiten Stoß—, Richtung Bochum.(Inzwiſchen ausgeführt. Schriftleitung) Inzwiſchen arbeitet, die Diplomatie des Quai d Orſay, vereint mit den Propagandiſten der Boulevardpreſſe, an der moraliſchen Zermür bung des Feindes, der ſich noch nicht ergeben will. Mit Spunnung exwartet ſie, ob Berlin durch das kaudiniſche Joch ruchloſer Vergewaltigung geht, um der„Gnade“ Frankreichs teilhaftig zu werden, oder ob es die„friedensbereite“ Hand Poincares zurückſtößt, weiteres Auf⸗ marſchieren der unbeſieglichen franzöſiſchen Armee„provoziert“. Mit einem Wort: Diplomatie und oberſter General. ſt a b arbeiten in heiliger Einigkeit zuſammen, laſſen, je nach Bedarf, die richtige Platte einlegen: Androhung weiterer Sanktionen: ſchein⸗ heiliges„Mikleid mit dem deutſchen Volke, das ſich unter der Zwangs⸗ herrſchaft ſeiner Schwerinduſtrie“ befindet; Hinweis auf die„wohl⸗ geſinnte Neutralität“ Englands und Zurückhaltung Waſhingtons; heuchleriſche Ermunterung Berlins, mit Paris zu verhandeln. Es iſt ein kurzer Zwiſchenakt nach der militäriſchen Kraftleiſtung: es ſoll probiert werden, das Kabinett Cund zuentnerven, Platz für eine deutſche Regierung zu ſchaffen, die„verhandeln“, unterſchreiben, Ja⸗ſagen ſoll. Nur das allein könnte die Regierung Poincarés vor der vernichtenden Blamage bewahren, daß im Ruhr⸗ becken eine koſtſpielige militäriſche Operation ohne Geldgewinn unter⸗ nommen wurde. Um jeden Preis will Poincarés der Welt be⸗ weiſen, daß Frankreich den rechten Weg wählte. Um eine Niederwerfung Deutſchlands durch den Einmarſch ins Ruhrgebite iſt ihm viel mehr zu tun, als um den Nachweis, aus Kohle Goldmil⸗ liarden zu zaubern. Eſſen lieferte der franzöſiſchen Regierung das magerſte Ergebnis, das man ſich denken kann: nach großer Regie des Marſchalls Foch ſtehen die Ingenieure vor dem induſtriellen Feinmechanismus des Kohlenreviers, gebärden ſich ſehr informiert, ſind aber— dem„Echo de Paris“ zufolge— recht unſicher, wiſſen nicht recht, wo und wie ſie die verzwickte Sache anpacken, die unſicht⸗ baren Widerſtände und ſonſtigen„Imponderabilien“ überwinden ſollen. Ihr Auftraa lautet, nach Kohle zu ſuchen, zu exploitieren, auszukundſchaften, was die Stinnes und Thyſſen„hinter dem Rücken Frankreichs“ angerichtet haben, was ſchlimmſtenfalls getan werden könnte, wenn die deutſche Arbeit im beſetzten Gebiet ſtocken würde. Dieſen aus Lens, Douai, Lyon geholten Ingenieuren ſoll das Wunderwierk gelingen, innerhalb einiger Wochen eine Organi⸗ ſation zu ſchaffen, die einerfeits den vorhandenen Mechanismus um⸗ geſtalten, anderſeits das Produktionsvermögen derart ſteigern ſoll, daß Frankreich zu ſeinen Millſarden kommt. 5 In den Morgenblättern, die ſich mit dem Ausbeutungsverfahren. mit der entſprechenden Oberflächlichkeit und Phraſeologie, befaſſen, findet ſich kein einziger Eſſener Bericht, der wirklich zuverſichtlich klingen würde. Man gewinnt den Eindruck, daß durch den erſten Stoß(nach deſſen vergeblicher Androhung, das Kabinett Cund zur Annahme des Poincaré⸗Planes zu zwingen) eine Er ſchlaffung in den politiſchen Kreiſen Frankreichs eingetreten iſt. An der Ruhr iſt der deutſche Widerſtand nicht zu brechen, iſt die Mei⸗ nung der„Information“, dem Organ des Deputierten Herriot, der in der vorgeſtrigen Kammerſitzung gegen die militäriſchen Sanktionen ſprach. In Berlin läßt ſich das Zieleher erreichen, meint das radikalſoziale Blatt„Radical“. Das Kabinett Euno muß durch einen Druck von außen her, gegebenenfalls durch England, auf den Weg der Zugeſtändniſſe gebracht werden. In der Tat munkelt man in den Boulevardblättern, daß London — falls ſich in Lauſanne die Dinge beſſer für England geſtalten— auf das deutſche Kabinett einen„mäßigenden Einfluß“ geltend machen könnte. Genaues iſt in den Zeitungen nicht geſagk. Die Mutmaßung, daß es ſich um eines der bekannten propagandiſtiſchen Mittel handelt, die auf Berlin einwirken ſollen, liegt ſehr nahe. Es wird der Oeffentlichkcit täglich dreimal verſichert, daß Bonar Law den Verſuch mache, ſeine Haltung auf der Pariſer Konferenz zu„korrigieren“. Wie? Das verrät vorläufig kein Blatt. Dann wird frohlockend erklärt, Waſhington werde bis auf weiteres in den Konflikt nicht eingreifen. Deutſchland ſei ſchwer ent⸗ täuſcht. Daß dieſe„Enttäuſchung“ ein Phantaſiegebilde des Pariſer Boulepards iſt, erhellt aus einer iniereſſanten Berliner Depeſche des„Journal des Debats“, deſſen Korreſpondent vernahm. man wünſche dle. Fernhaltung Amerikas ſchon deshalb, weil— nach dem Zuſammenhang des franzöſiſchen Gewaltaktes— die Waſhingtoner Regierung als unparteiiſcher Schiedsrichter hervortreten könnte, was bei offenem Proteſte gegen Frankreich nicht mehr möglich wäre. Enttäuſcht iſt die öffentliche Meinung Frankreichs, inſofern ſie ſich durch die Prophezeiungen Poincares vom raſchen Umfall der deutſchen Regierung überzeugen ließ. Enttäuſcht iſt ſie, weil man erſt jetzt berichtet, welche techniſchen Schwierigkeiten das angebliche Milliardenbergwerk im Ruhrbecken aufweiſt. Jufrieden ſind eigent⸗ lich nur die Generäle und einige in den Fachblättern ſprechende Schwerinduſtrielle, die ſich der ſchönen Hoffnung hingeben, daß ein „Pakt“ zuſtandekommen würde, der Frankreich einen großen Anteil an der Ruhrkohle(für die franzöſiſche Eiſeninduſtrie) ſichere. (Vie finanziere et économique“ enthält darüber eine lange Abhandlungn)ggd 232 Igmmerhin herrſcht noch die Anſicht, beſſer geſagt, der Glaube vor, man werde Deutſchland durch Gewalt niederzwingen, morakiſch erdroſſeln. Daß man es glaubt, iſt auf Poincares apodiktiſche Erklärung zurückzuführen, der Deutſche ſei nur durch Gewalt kirre zu machen. Es wird ſich zeigen, ob Poincare mit dieſer pſycholo· giſchen Erkenntnis Recht behält. Auch in dieſem Punkte wird die Entſcheidung über Frankreichs Gewaltpolitik fallen. 3* Singen und Schreien ſind„ſeindſelige Handlungen“ Wie aus Eſſen gemeldet wird, hat der franzöſiſche Diviſionsgene⸗ ral Bourgon durch Maueranſchlag bekannt gemacht, daß die Truppen gegen ſede„feindſelige Handlung“, auch wenn ſie ſich durch Singen oder Schreien dokumentiere, ohne Warnung dorgehen werde.„ In Eſſen hal der franzöſiſche General ein Verzeichnis aller dort wohnenden ehemaligen deutſchen Offiziere mit Angabe *— * reich das ganze Gebiet. Die geſamten Kanal⸗ und Schiffahrtsſtraßen, an verſchiedene Vertreter wirtſchaftlicher Organiſationen die Frage ſchem Boden. Ein Krieg für Er ſchrieb:„Der Deutſche, de 2. Seite. Nr. 27 * Mittwoch, den 17. Januar 1923 Die militäriſche Bewegung im Ruhrgebiet iſt immer noch in vollem Gange. Südöſtlich von Dortmund iſt Hörde ebenfalls beſetzt. Die Truppen, die von Reck⸗ linghauſen aus den Dortmund⸗Ems⸗Kanal überſchritten und Bottrop beſetzt haben, ſind im Anmarſch auf Lsünen. Damit iſt Dortmund im Norden ſchon weit überholt Die Bewegung von Bottrop auf Lünen läßt die bevorſtehende Beſetzung von Werne und Hamm vermuten. Die äußerſt bedrohten Eckpfeiler des geſamten Gebietes ſind demnach Elberfeld⸗Barmen, Hagen, Mün⸗ ſter und Weſel. Verkehrstechniſch beherrſcht Frank⸗ ſowie ſämtliche Verſchiebe⸗ und Rangierbahnhöfe ſind ſchon in den Händen der Franzoſen, ſo der Rhein von Weſel bis Düſſeldorf, die Ruhr von Ruhrort bis Herdecke in der Nähe von Hagen, der ganze Rhein⸗Herne⸗Kanal, der wichtigſte Teil des Dortmund⸗Ems⸗Kanals und ſelbſt die Lippe fällt in ihren Machtbereich Weiterhin verfügen die Franzoſen jetzt über die drei wichtigſten Verſchiebebahnhöfe des Weſten, über die der geſamte Abtransport der Kohlen des links⸗ und rechtsrheiniſchen Kohlenreviers geht, nämlich Vorhallen bei — Wedau bei Duisburg und Hohenbudberg zwiſchen Mörs und refeld Wirtſchaftlich betrachtet iſt alſo das geſamte Kohlengebiet in fran⸗ zöſiſchen Händen und läßt auf ein umfaſſendes Zugreifen auf die bergiſch⸗märkiſche Kleineiſeninduſtrie vermuten. Ein ganzes Armeekorps! Für den Umfang der militäriſchen Aufgebote der Franzoſen iſt bezeichnend, daß der kommandierende General in Bredeney den deutſchen Behörden die bevorſtehende Ankunft eines Armeekorps und Kommandos ankündigte, im dreifachen Umfange ſeines Stabes, und daß er die Bereitſtellung der notwendigen Unterkunftsräume da⸗ für in Bredeney verlangte. Juckerbrot und peitſche In der Pfalz hat die franzöſiſche Beſatzungsbehörde gerichtet, an welchen Staat die Pfalz angegliedert zu werden wünſche. Welche Antwort den Franzoſen daraufhin erteilt wurde, braucht garnicht erſt geſagt zu werden. Sie war deutlich und deutſch! Die franzöſiſche„Freiheit“ zeigt ſich neuerdings beſonders ſchön in der verſtärkten Anwendung der Preſſe-dnebelung im alt⸗ und neubeſetzten Gebiet. Nachrichten über Kundgebungen und Proteſte gegen den Einbruch der Franzoſen und Belgier ſind verboten, über zhlreiche Blätter wurde die Zenſur verhängt. Die Einfuhr von Zeitungen aus dem unbeſetzten Gebiet wurde in Kehl, Mainz und Bingen unterſagt. Nach einer Meldung des Verl. Tgbl. aus Kehl iſt das Blatt dort auf Befehl der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ behörde verboten worden. Der„Mainzer Anzeiger“ iſt von der franzöſiſchen Mililärbehörde beſchlagnahmt und das Erſcheinen auf 3 Tage verboten worden. Gründe wurden nicht angegeben. Wozu auch? Franzöſiſche„Freiheit“. Die deutſche Antwort auf Muſſolinis vermittlungs⸗ vorſchlag Berlin, 17. Jan,(Von unſ. Berl. Büro.) Nach einer römi⸗ ſchen Drahtung der„Voſſ. Ztg.“ machte Muſſolini am Schluß ſeines Berichtes im Miniſterrat die Andeutung, die Möglichkeit der Verhandlungen ſei gegeben und die italieniſche Regie⸗ rung ſei in dieſem Sinne tätig. Das ſei ſo zu verſtehen, daß Muſſo⸗ lini verſuchen will, eine inoffizielle Ausſprache mit—1 55 land herbeizuführen. Verſuche, die durch den Berliner Botſchafter eingeleitet worden ſind, en allerdings ein Ergebnis nicht ge⸗ bracht. Von der deutſchen Regierung ſei geantwortet worden, man könne unter dem Druck der Beſatzung nicht verhandeln und ſei auch durch den Verſailler Vertrag verpflichtet, mit keinem der Verbündeten geſondert zu verhandeln. Deutſchland müſſe alſo, wenn es ſich zu den Vorſchlägen äußern wolle, zunächſt wiſſen, daß dieſe von den Alliierten gemeinſam ausgingen. Engliſche Stimmen Die engliſche Preſſe iſt im allgemeinen der Anſicht, daß die weitere Ausdehnung der franzöſiſchen Beſetzung an der Ruhr ſchon an ſich ein Beweis für das Mißlingen der franzöſiſchen Politik ſei. Die Blätter betonen alle dieſes vorläufige Mißlingen und erinnern daran, daß ſie nichts andere⸗ hätten. Nach der Weſtminſter Gazette wartet die Regierung die Er⸗ eigniſſe im Ruhrgebiet mit einer gewiſſen Beſorgnis über die Entwicklung der Lage ab, hegt aber keinerlei Abſicht, zu inder⸗ venieren. Man ſei der Anſicht, daß die franzöſiſche Beſetzung von Bochum das Ende der Intervention bedeute. Nichts könne die Franzoſen abhalten, nach Berlin zu marſchieren. Während die Daily Mail für eine vereinte Politik mit Frank⸗ reich eintritt, deſſen Vorgehen ſich bereits als gerechtfertigt erweiſe, begegnet die Times dem franzöſiſchen militäriſchen Vorgehen mit ernſten Worten. Die Mark ſtürze und der Gedanke, ſie eſtzulegen und den deutſchen Haushalt auszugleichen, ſcheine bereits veraltet zu ſein Die Tatſache allein, daß milikäriſcher Zwang angewendet werde, habe die Möglichkeit einer wirtſchaftlichen Regelung bereits ernſtlich vermindert, wenn nicht bereits vollkommen ausgeſchaltet. Unter dieſen Unſtänden ſei zu befürchten, daß die franzöſiſche Be⸗ ſetzung des Ruhrgebiets einen anderen Charakter annehme. + „Frankreich hat ſich ſtets in Deutſchland eingemiſcht. Es war nicht die eine oder andere Regierung, die das getan hat, ſondern das ganze franzöſiſche Volk. Alle ſeine Staatsmänner, Legitimiſten und Oxleaniſten, Imperialiſten und Republikaner waren gleich eifer⸗ ſüchtig auf die deutſche Einheit und gleich gierig nach deut⸗ den Rhein war ſtets populär.“ Daily News(8. Sept. 1870). ** 2. Konzert des Muſikvereins HhHhuans pfitzner: Don deutſcher Seele Der Streit um Pfitzner iſt noch nicht abgeflaut. Gewiß ver⸗ größert ſich ſeine Gemeinde von Tag zu Tag, ſie iſt aber in der muſikaliſchen Welt nicht größer als die feiner Gegner. Hans Pfitzner hat erſt vor kaum zwez Jahren dieſem Bewertungsſtreit durch ſeine„Neue Aeſthetik der muſikaliſchen Impotenz“ neue rung gegeben Man tut jetzt im anderen Lager das, was er ſelbſt will, man mißt ihn mit dem Maßſtab, den er ſelbſt an ſich legt, man unterſucht ſein Schaffen auf Grund ſeiner eigenen Maximen. m einmal die Sprache Beethovens, Schumanns, Wagners ans Herz gegriffen hat, wird gewiſſe italie⸗ niſche und franzöſiſche Opern irgendeines Gounod, Thomas, Puc⸗ eini— einfach nicht hören können, aber, wenn er ehrlich und urteilsfähig iſt, zugeſtehen, daß ſie in das Reich der Kunſt irgendwie gehören, wenn auch nicht in ſeine Propinz; für ihn ſind ſie etwas„Schlechtes“— mit Recht: ſie ſind ihm menſchlich widerlich, aber es gibt Menſchen, deren Mentalität und Kordialität mit der jener Werke übereinſtimmt, und für dieſe bedeuten ſie eine Art wirklichen Kunſtgenuß, weil eben eine gewiſſe Potenz, eine Not⸗ wendigkeit im Entſtehen, geſpürt wird, die ſtets ihr ehrliches Publikum findet, weil es Talentprodukte ſind. Den oben erwähnten Beiſpielen ließen ſich noch viele andere anreihen, die ſind, aber dennoch ein Gefühl der Duldung, ſa Achtung erfordern und durchſetzen, ſolange dieſes„Schlechte“ nicht an das innerſte Heiligtum alles Kunſtentſtehens rührt, nämlich an die Potenz, die Fähigkeit und Notwendigkeit, Lebensfähiges hervor⸗ zubringen, zu zeugen und zu gebären“ Aus ſolchen Worten ſpricht zum mindeſten ein außerordentlich hoher ethiſcher Wille, ſpricht aber auch— wenn der Schreiber auch gleichzeitig muſikaliſcher Schaffender iſt— die eigene hohe Wert⸗ bemeſſung, der Glaube an die eigene Potenz. Mir ſcheint ah⸗ Sucht man nach der Geneſis des mannheimer General-Anzeiger ¶Mittag · Ausgabe) Kundgebung des Badiſchen Landtags Die geſtrige Sitzung des Landtages geſtaltete ſich zu einer ein⸗ drucksvollen natlonalen Kundgebung gegen den Einbruch der Fran⸗ zoſen und Belgier in das Ruhrgebiet. 5 Als Präſident Wittemann die Sitzung eröffnete und auf die Geſchehniſſe der letzten Tage hinwies, erhoben ſich ſämtliche Ab⸗ eordnete(mit Ausnahme der Kommuniſten) von ihren Sitzen und 1 die folgenden ſtehend an. Auch die zahlreichen ribünenbeſucher hatten ſich von ihren Plätzen erhoben. Präſident Wittemann proteſtierte gegen den Rechtsbruch und betonte, daß wir das neue Leid mit Würde und Ernſt zu tragen wiſſen werden. Den ſchwer betroffenen Brüdern und Schweſtern im Ruhrgebiet iſt unſer Mitgefühl gewiz. Wir ſtehen in deutſcher Treue zu ihnen und wir wollen ihnen helfen, ſoweit uns das möglich iſt. Sodann gab Staatspräſident Miniſter Remmele im Namen der badiſchen Regierung eine längere Erklärung ab, in der er die treue und feſte Haltung der Regierung zur Reichsregierung betonte und dem Gefühl tieftter Trauer über die Störung des europäiſchen Friedens Ausdruck gab. Möge jede Partei und jede Wirtſchafts⸗ gruppe in der Erkümpfung ihrer Beſtrebungen nicht nur an ihre Intereſſen, ſondern auch an die Allgemeinintereſſen der Republik denken.(Zuſtimmung). Namens der Kommuniſtiſchen Gruppe gab Abg. Bock eine Er⸗ klärung ab, in der zum Ausdruck kommt, daß auch die kom⸗ ſer Partei gegen en Einbruch franzöſiſcher Truppen prote⸗ jert. Als der Redner den Kampf der fronzöſiſchen Kommuniſten gegen die Ruhrbeſetzung begrüßt und die deutſche Regierung und die deutſchen Unternehmer beſchuldigt, wird er von Zwiſ hen⸗ und Proteſtrufen unterbrochen. Präſident Wittemann brachte danach eine von Abgg. ver⸗ ſchiedener Parteien vorgelegte Entſchließung zur Verleſung, in der der Landtag den Einſpruch gegen die Beſetzung des Ruhr⸗ gebietes billigt und zum Ausdruck bringt, daßz er in unwandelbarer Treue zu der dortigen Bevölkerung ſtehe. Dieſe Entſchließung wurde mit allen Stimmen gegen diejenigen der kommuniſtiſchen Abgg. an⸗ genommen. Darauf wurde die Sitzung auf eine Stunde un⸗ lerbrochen. Aenderung des Bergwerkgeſetzes— Die Nol des Mittelſtandes ( Karlsruhe, 16. Januar. Zu Beginn der Sitzung wurden Kurze Anfräͤgen beantworket. Auf eine ſolche von Zentrumsſeite wurde mitgeteilt, daß beabſich⸗ tigt ſei, dee Bewegungsfre heii der Sparkaſſen auszudehnen. Auf eine Anfrage von deütſchnatl. Seite über den Aufenthalt von Ausländern in den Winterſportplätzen des Schwarzwalds wurde von dem Regierungsvertreter mitgeteilt, daß die Zahl der Aus⸗ länder nicht übermäßig groß ſei und daß die von ihnen zu er⸗ hebenden Taxen ſtets der Geldentwertung angepaßt werden. Der Eintritt des Poſtſekretärs Adolf Seebacher in Seckach als Nachfolger des verſtorbenen Abg. Dr. Zehnter(Ztr.) entſprechend der Wahlvporſchlagsliſte wurde gebilligt. Der Präſident begrüßte das neue Mitglied des Hauſes. Im Folgenden begründete Abg. Dr. Kullmann(Soz.) namens des Ausſchuſſes für Rechtzpflege und Verwaltung den Ge⸗ ſetzentwurf über die Aenderung des Berggeſeßes. Von ſözialdemo⸗ kratiſcher Seite lag dazu ein Antrag auf Aufhebung der Bergbau⸗ freihꝛit vor. In einem von den Abgg. Rüger(Ztr.), Glockner (Dem.) und anderen unterſchriebene Antrag wird die Regierung er⸗ ſucht, zu prüfen, ob nicht etwa die Bergbaufreiheit aufgehoden werden ſoll und ob man nicht dae Bergbaurecht einführen ſoll. Bei der Abſtimmung wurde das Geſetz einſtimmig ange⸗ nommen. Der ſozialdemokr. Antrag wurde abgelehnt.⸗ Dagegen wurde der Antrag Rüger⸗Glockner einſtimmig angenommen. Sodann begründete Abg. Freudenberg(Dem.) eine Förm⸗ liche Anfrage ſeiner Fraktion über die Wirkung der Geldentwertung auf die freien Berbfe. In ſeinen Ausführungen legte er die vielfache Notlage in den Kreiſen der Aerzte, Rechtsanwälte, Künſtler, Privatgelehrte und freien Schriftſteller dar und erklärte, es müſſe etwas geſchehen, ehe es zu ſpät ſei. In der Behebung der Not der Kleinrentner müßten eniger bürokratiſche Wege beſchritten werden. Danach begründete Frau Abg. Richter(.⸗N.) ihre Förm⸗ liche Anfrage über die Notlage des Mittelſtandes. Die Rednerin⸗ nahm ſich dabei auch der Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen an und ſprach der Landwirtſchaft für ihre Nothilfe Dank aus. An die Stelle der Bars und Likörſtuben ſollten Wärmeſtuben für die Armen treten; das wäre eine ſoziale Tat. Hier wurde um halb 8 Uhi abgebrochen.— Fortſetzung Mitt⸗ woch vormitbag 9 Uhr. Aus dem Keichstag Das Preſſe⸗Uotgeſetz angenommen E Berlin, 17. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Seit man ſich im Reichstag das letzte Mal über die Notlage der Preſſe ausſprach, iſt es in dieſer Hinſicht nicht beſſer geworden, ſondern fortſchreitend ſchlimmer, ſo ſchlimm, daß ſelbſt die finanziell gut⸗ fundierten Zeitungsunternehmungen in ihren Grundfeſten zu wanken beginnen. Im wahnſinnigen Wettlauf der Preisſteige⸗ rungen marſchiert das Papier an der Spitze und läßt ſogar neuer⸗ dings den Roggen hinter ſich. Was notgedrungen die Blätter in vorſichtigen aber wohlabgewogenen Doſen auf Inſerenten und Be⸗ zieher abwälzen, vermag die ins Märchenhafte anſchwellenden Un⸗ * 1** deutſcher Seele“. Der ethiſche Wille, ſein großes Wiſſen und das formale Können ſtehen bei Pfitzner wie eine Dreieinigkeit über allem Zweifel, vielleicht unter den lebenden Komponiſten an erſter Sbelle, aber die Potenz, die urſprüngliche Schöpferkraft, die er ſelbſt als das Höchſte bezeichnet, die fehlt ihm, Wille, Wiſſen und Können ſind bei ſeinem Schaffen noch das Primäre, ſie bilden in ihrer Zuſammenfaſſung den Grund, auf dem er aufbaut und arbeitet, ſind noch nicht die Werkzeuge einer alles zwingenden Kraft. Das Geni⸗ ſchafft aus innerſtem Trieb, unbekümmert um Tages⸗ meinungen und Tageserſcheinungen, das Talent braucht der Inſpiration, ſei es aus dem eigenen Leben oder aus der Umwelt. Hans Pfitzner iſt ein Talent, ein großes Talent. Eine höhere Be⸗ wertung kommt ihm bislang nicht zu. Auch nicht, wenn man ſein letztes größeres Wert, die Kantate „Von deutſcher Seele“ zum zweiten Male hört und ſie dabei noch höher ſchätzt als im Vorjahr. Er nennt das Werk eine„romantiſche Kantate nach Sprüchen und Gedichten von Joſeph von Eichendorff“ erks, ſo wird am Anfang Pfitz⸗ ners deutſches Gefühl ſtehen, das nach Worten als Unterlage für den muſikaliſchen Ausdruck ſuchte; in den Verſen Eichendorffs fand er die Inſpiration, fand er ihm ſelbſt ſeelenverwandte poetiſche Stimmungen, die er erfaßte und vertonte. Er hat ſich von vornherein nicht von dem Gedanken der Zuſammenfaſſung zu einer beſtimmten Handlung leiten laſſen. Das kam dem Werk zugute, denn trotz der meiſterlichen Beherrſchung der modernen Form iſt er im Grunde ſeines Herzens doch noch immer Romantiker geblieben. Es iſt nicht nötig, aus Anlaß der geſtrigen Wiederholung ausführ⸗ lich auf das Werk einzugehen, nur die Anſichten, die ſich verſtärkt haben, ſeien notiert. Die Kantate hat Einzelheiten von ganz ge⸗ waltiger Schönheit. Aber gerade der Zwang, die an und für ſich doch verſchiedenen Stimmungen der Eichendorffſchen Worte gewiſſer⸗ maßen unter einen ſeeliſchen Generalnenner zu bringen und muſikaliſch konſtant zu präziſieren, hat die Hauptſchwäche des Werks, die mangelhafte Konzentration, im Gefolge. Die Orcheſterzwiſchen⸗ ſpiele ſind zum größten Teil Meiſterwerke der Inſtrumentations⸗ kunſt und ſchöpferiſcher Geſtaltungskraft, ſie zerreißen aber oft die Stimmung, die Pfitzner meiſt unleugbar zu erzielen weiß. Der Liederteil verrät echt Pfitznerſche Kunſt und Stimmungsmglerei. Aus ihm ſpricht ſogar der Funke der Genies, hier haben wir die muſikaliſche Potenz, von der Pfitzner träumt. Man muß dem Muſikverein gußerordentlich danken, daß er ſich zur Wiederholung der Kantate entſchloſſen hat. Die geſtrige Mit überwältigender Größe hat Pfitzner den Schlußgeſang geſtaltet. M koſten auch nicht im entfernteſten zu decken. Die geſetzgebe⸗ riſchen Maßnahmen, die man im Sommer vorigen Jahres nach langem Hangen und Würgen traf, um wenigſtens den Schwächſten unter den Schwachen beizuſtehen, haben ſich in⸗ zwiſchen längſt als unzureichend erwieſen. Die bisher der Preſſe zugewandten Summen entſtammen vorwiegend dem Erlös der Ausfuhrabgabe. Da indeſſen die Regierung die Ausfuhr darüber hinaus nicht glaubt ſtärker belaſten zu dürfen, ſo hat ſie in einem Preſſenotgeſetz, das in ſeiner geſtrigeen Sitzung den Reichstag beſchäftigte, die Erhöhung der Tprogzentigen Ab⸗ gabe vom vergütungen an die Preſſe auf 1% angeregt. In unverſtändlicher Kurzſichtigkeit iſt dieſem Regierungs⸗ vorſchlag im Reichsrat Widerſtand entgegen geſetzt wor⸗ den. Dieſe offenbar von fiskaliſchen Intereſſen beſtimmte Hal⸗ tung des Reichsrats fand im Reichstag allgemeine Ver⸗ urteilung. Sämtliche Redner waren ſich einig, daß die Erhal⸗ tung der Preſſe eine ſtaatspolitiſche Notwendigkeit bedeute, dem nur partikulariſtiſcher Eigennutz ſich verſchließen könnte. gemäß wurde faſt einſtimmig beſchloſſen, die Holzabgabe auf 2% zu erhöhen. Mit einem ſozialdemokratiſchen Plan, der ein für allemal die,Sicherſtellung des von der Preſſe benötigten Papierholzes bezweckt, ſoll ſich der Ausſchuß noch näher befaſſen. Dieſer Initiativ⸗Geſetzentwurf will dem Waldbeſitz die Pflicht zu monatlichen Lieferungen von 90000 Raummeter Papierholz vom 1. April 1923 ͤ ab auferlegen. Die Länder wären berechtigt, die von ihnen zu leiſtenden Holzmengen bis zu einem Drittel auf die nichtſtaatlichen Waldungen umzulegen. Sie ſollen zwei Drittel der aufzubringenden Holzmenge zum Preiſe von 1000 Mark für doas Raummeter ungeſchälten Papierßolzes, den Reſt zu dem am Lieferungsorte geltenden Durchſchnittspreiſe liefern; dieſer dürfte. jedoch den NVreis von 2500 Mark für geſchältes Holz beziehungs⸗ weiſe 2100 Mark für ungeſchältes Holz nicht überſteigen. Die Zuteilung der von den Ländern zur Verfügung geſtellten Holzmengen an die Papierbolzverbraucher hätte durch Nermittlung einer neu zu gründenden gemeinnützigen Geſellſchaft„Druckpapier⸗ beſchaffung“ zu erfolgen. Tagung des vereins Ddeutſcher Jeitungsverleger Die Not der Zeit und die Nol der Jeitungen Die Verhältniſſe im deutſchen Zeitungsweſen haben ſich in den letzten Monaten immer ſchwieriger geſtaltet. Zu allen Nöten der Seit kamen noch beſonders die andauernden ungeheuren Steige⸗ rungen des Papierpreiſes, die für die Herausgeber der deutſchen Tageszeitungen das Maß des Erträglichen zum Ueberlaufen ge⸗ bracht haben Dieſer Ernſt der Lage hat den geſchäftsführenden Ausſchuß des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger veranlaßt, die Mitglieder des Vereins zu einer außerordent⸗ lichen Hauptverſammlung auf den 14. Januar nach Würzburg zuſammen zu rufen. Die Verſammlung war trotz der Schwere der Zeit aus allen Teilen Deutſchlands ſtark beſucht. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab der Vorſitzende des Vereins Kommerzienrat Dr. Krumhaar⸗Liegnitz der Stimme der Eat⸗ rüſtung Ausdruck über den Rechtsbruch Frankreichs. Profeſſor Wollf⸗Dresden beantragte dann nach kurzer Begründung die Annahme folgender Entſchließung: deutſchen Preſſe verſammelten Herausgeber der deutſchen Tages⸗ zeitungen bitten die Reichsregierung, die unwiderleglichen fran⸗ zöſiſchen Dokumente über die letzten Zwecke des räube⸗ riſchen Einfalls in Deutſchland den Regierungen des Aus⸗ lands zu unterbreiten. Die deutſche Preſſe wird ihre Regierung, die im Unglück ſtark bleibt und ſich von dem ſelbſt vorgezeſchneten Wege nicht abdrängen läßt, freudig Gefolgſchaft leiſten. Die deutſche Preſſe leidet mit ihren Brüdern im Rheinland und in Weſtfalen und wird nicht aufhören, das Gewiſſen der Völker wachzurufen gegen die brutale Gewalt und die Schändungen durch immer neue ſchwarze und braune Bataillone Frankreichs. In dem Kampf um das Leben des deutſchen Volkes, um die Sicherheit unſerer Frauen allem Elend unermüdlich und unerſchrocken die geiſtigen Waffen führen, denen ſchließlich doch der Sieg zufallen muß. Rhein und Ruhr müſſen deutſchbleiben. Deutſch⸗ land muß leben. Deutſchland wird leben dem Vernichtungswillen zum Trotz, wenn über alle Parteizerklüftung hinaus Volk und Volks⸗ regierung und deutſche Preſſe einig bleiben und feſt.“ Nach Verleſung der Entſchließung erhob ſich das Mitglied de⸗ Reichsrats Lenſing⸗Dortmund und empfahl mit eindringlichen und markigen Worten die einſtimmige Annahme der Entſchließung. Mit tiefer Bewegung ſtimmte die Verſammlung der Entſchließung zu und ſang, damit der Weihe des Tages Ausdruck gebend, das Deutſchland⸗Lied. Die Verhandlungen, in die der Verein Deutſcher Zeitungsver⸗ leger dann eintrat, gaben ein ſprechendes und erſchütterndes Bild von den Nöten der Zeit und den beſonderen Sorgen der deutſchen Preſſe. Einmütig war man der Meinung, daß die Maßnahmen, die der Verein ſeit vielen Monaten ſchon von den Regierungen und Parlamenten des Reichs und der Länder zur Behebung der dringendſten Not der Preſſe gefordert hat, das Mindeſtmaß deſſen ſind, was die deutſche Preſſe zur Aufrechterhal⸗ tung ihrer Leiſtungen für die Volksgeſamtheit braucht. Daß aber die ungeſchwächte Wirkungskraft der deutſchen Preſſe im In⸗ und Auslonde niemals ſo bitter notwendig war, als heute, dafür glauben die Herausgeber der deutſchen Zeitungen nicht erſt den Nachweis führen zu müſſen. heiten der Wiedergabe einzugehen. Chor und Orcheſter ſind bei Pfitzner vor Aufgaben geſtellt, die nicht nur fleißiges Studium, ſon⸗ dern erkenntnisvolle Liebe zum Werk und am Werk bedingen. Dieſe Bedingungen ſind vorhanden, alles gelang, wie man es ſich im großen und ganzen kaum beſſer vorſtellen kann. Im Soloquartett iſt Lotte Leonard⸗Berlin an allererſter Stelle zu nennen. Selten wird man wieder eine ſolche Sopraniftin treſfen, bei der ſich eine glockenreine, techniſch durch und durch wun⸗ derbar gebildete Stimme mit ſolch bewundernswerter Muſikalität ver⸗ einigt. Der Alt Lydia Kindermanns gibt dieſer Stimme den richtigen Gegenklang, er iſt eine von den wenigen ſchönen und immer geſchmackvoll behandelten Altſtimmen. Bei beiden Frauenſtimmen frappiert der Umfana der Stimme. Max Lipmann, dem man in dieſem Jahr die Tenorpartie übergeben hatte, hat damit nicht nue aufs neue bewieſen, daß er geſchmackvoll und muſikaliſch zu ſingen weiß, ſondern hat auch rein ſtimmlich wirklich erfreut. Daß Kam⸗ merſänger Wilhelm Fe nten der Baßpartie in jeder Beziehung voll⸗ auf gerecht wurde, iſt eine Selbſtverſtändlichkeit. Das gleiche gilt für Arno Landmann an der Orgel. Hat man die in Jubel aufgelöſte Wirkung der Aufführ ung be⸗ obachtet und ſtellt man das allgemeine Lob auf einen Generalnenner. ſo ſteht dort der Name: Lelix Lederer. Ihm gebührt der Haupt⸗ dank, ſeiner Initiative iſt die Aufführung überhaupt zu danren; mtt ſouveräner Ruhe, die den überlegenen Stabwalter kennzeichnet, hat 92 75 gewaltigen Klangapparat beherrſcht und zu glücklichem Ende geführt. Der Muſikverein hat mit dieſem Konzert Herrn Lederer, der jetzt in Saarbrücken wirkt, Gelegenheit gegeben, ſich von einer Stätle zu verabſchieden, an der er jahrelang künſtleriſch mit Erfolg ge⸗ arbeitet hat. Herrn Lederer mag nach dieſem Abend der Abſchied nicht leicht, dem Muſikverein und ſeinen zahlreichen Freunden wird er ſchwer gefallen ſein. Runſt und Wiſſenſchaſt 4e Ausſtellung„Badiſcher Bildhauer“ in der Kunſthalle. An⸗ fang Februar veranſtaltet die ſtädtiſche Kunſthalle eine umfaſſende Schau, deren Aufgabe es iſt, von dem gegenwärtigen Stande des galaſtiſchen Schaffens in Baden und insbeſondere in Mannheim Kenntnis zu geben. Die Bildhauerkunſt zählt gerade in Baden eine Reihe der beſten Namen, und es iſt Pflicht, ſolchen Künſtlern im breiteren Publikum mehr Anerkennung und vor allem auch Abſatzmöglichkeit zu ſchaffen. Die Ausſtellung ſoll Groß⸗ und Kleinplaſtik in Originalen und Photographien, ſowie Skizzen und dieſer Glaube hart an Selbſtüberhebung zu grenzen Selbſt nach dem wunderbaren„Paleſtrina“, mehr noch nach der Kantate„Von Aufführung wies eine innere Geſchloſſenheit auf und ſtand muſikaliſch Entwürfe bringen. Leider verbieten es die Transportſchwierigkeiten, Holtztverkauf im Walde zugunſten der Rück⸗ Dem⸗ und techniſch auf einer ſolchen Höhe, daß es ſich erübrigt, auf Einzel⸗ große Skulpturen von auswärts herbeizuſchaffen, ſo daß ſolche Ar⸗ „Die in Würzburg in ſchwerer Sorge um das Schickſal der und Kinder, für die Kultur, gegen die Barbarei wollen wir troß — — 8 Werſchaſt iches und Soziales krat Jerger, ſowie di Zuſammenlegung der rückſchtigung der im Januar eintretenden Strom⸗ und diſchen Eros 8 15 Stiſtung letzt 1 5 Schundliſte geſetzt waren, aufführ Maranf aegſten ſtatt. Mittwoch, den 17. Januar 1223 MNannheimer General⸗Anzeiger(Miitag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 27 Landesverſammlung der badiſchen Gewerbe · und Handwerker⸗ vereinigungen. Am Sonntag fand in Offenburg eine außerordentliche Lan⸗ degverſammlung der badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerkervereini⸗ gungen unter dem Vorſitz des ſtellvertretenden Präſidenten des andesverbandes Burckardt ſtatt, an der auch der Vertreter der badiſchen Regierung, Geheimer Regierungsrat Kron, Oberrechnungs⸗ rtreter der Handwerkerkammern Mann⸗ burg teilnahmen. ließenden Ausſprache wurde u. a. die hiedenen Fachlandesverbände gefordert und „wo Handwerkskammer, Landesverband eim, Heidelberg Verleſung des Veri die Zuſtände in Kor und Gewerbeſchule ihre eigenen Wege gehen, einer Kritik Für Raſtatt wurde ein Gewerbeh us gewünſcht. Bei der Wahl des Präſidenten wurde der ſeitherige ſtellvertretende P urckardt einſtimmig gewählt. Ebenſo einſtimmig erf Wah des Abgeordneten Stadtrat Fiſcher⸗Freiburg zum ſtellver den Präſidenten und von Trenkle⸗Singen zum weiteren Mit des Präſidinms. Der Sitz des Verk bleibt voterſt Raſtatt. Des nationalen Trauert'oes geden gelobte die Verſammlung, geſchloſſen hinter der Regierung zu ſtehen. eten⸗ Der neugewählte Präſident des Landesverbandes, Olto Burck⸗ Vorſitbender des hardt, Möbelfobrikon iſt werbe und Handwerkervereins Heidelberg. In muſtergültiger Weiſe hat Burckhardt ſeit dem Ableben Niederbühls ols ſtellv. Prä⸗ lident die Geſchäfte des Verbandes geleitet. Das Heidelberger Hand⸗ werk kann ſtolz darauf ſein, daß es einen ihrer bewährten Füf an die Spitze des badiſchen Heandwerks bekommen hat, und beglück⸗ wünſcht Burckhardt zu ſeinem arbeitsreichen Amte, zumal die Ver⸗ Hetungen des Handwerks in der kommenden Zeit große Aufgaben zu erfüllen haben. Herr Burckhardt iſt gleichzeitig erſter Vorſitzender der Handwerkskammer⸗Nebenſtelle(Hendwerksamt) Heidelberg. in Heidelberg, Staͤs eeirse Ne Na 795„ 640 Niſche Sesſeee des Nn Deutſches Lied Von Paul Boeddinghaus (Mel.: Wir treten zum Veten.) Wir litten und ſtritten In Schlachten und Wachten n leidvollen Jahren Vom Lorbeer zerrieben In Flommen zuaſammen ie Stirnen, in Hirnen Stolz gegen di⸗ Welt, ie wehvolle Not, ie Heimat bewahren t nichts uns geblieben Vor feindlichen Scharen, 5 dich, Land, zu lieben! In Not und Gefahren zir ſind dir verſchrieben Auf uns nur geſtellt! rau bis zum Tod! In nd Banden, N, jt auf unſer Schrei: Hinweg mit den Krallen Der Zwietracht— dann fallen Die Ketten uns allen, ſt dann ſind wir frei! Dann ſind wir freill! 2 9 72 Er Rus der Stadtra cſitung vom 15. Januar 1. Wer Neue Satungen Vorbehaltchi der Genehmigung des Bürgerausſchuſſes werden 8 Satzungen für 1. den Ausſchuß für die Jugendfürſorge, 3. den Ausſchuß für die Armen⸗ und Wohlfahrtspflege, den Schulausſchuß beſchloſſen. chaffung eines Ausſchuſſes zur Förderung höher begabter Schüler —5— zur För de 8 ng 0 5 her b egabte 7 Sch üler a) ein der eilüng E Arid ee Ausſchuſſes ſind der Or ürg eiſter, d eſen, der Leiter der Vol der Leiter der Schula ielne W Hieſig eren Lehranſtalten und Fachfc ießlich der Ing. der H er 225 des Inſt delshochſchule und 6 eganiſation werden be e. — aufgeſtellt. Reue Tariſerhöhung der Mannheimer Straßenbahn ‚ 150— 200— 250 Mar Der Stadtrat hat in beſchloſſen, die näch ſte eachn am 4. Fah u Autreten zu laſſen. ericht: Ne Iubefren* 9— 1 „Der Fehlberrag der Stra auf der Grundlage des Perſonalau e⸗ kals Minde fobgenven ſbadt Wir erhalten daräüber ßenbahn erraochnet ſich des für Jauu iterialpra eigerungen, auf führlich 1185 Millionen Marck. ungeheure Fehlbetrag kann nicht ausſchließlich durch erhöhungen gedeckt werden, weil die Fahrpreiſe dann eine ͥhe erreichen würden, daß eine ſtarke Abwanderung der gäſte befürchtet werden müßte. Es ſind daher zunächſt ſolche Fahr⸗ weitere etriebsein ſchränkungen in der Weiſe vorgeſehen, daß 2 der Hauptſache der Betrieb den ganzen Tag über aufrecht 3¹ ........ ſeſten vorzugsweiſe nur von in Mannheim und Umgebung an⸗ gen Künſtlern gezeigt werden können. ̃ d guf Kleine Chronik. In eu Staat ſcher Kunſt vorbereitet worden, die in den Vereinigten dher en gezeigt werden ſoll. Die Ausſtellung ſoll einen Ueberblick dere di neue Kunſtſchaſſen in Deutſchland bieten, wobei insbeſon⸗ rund le nachimpreſſioniſtiſ che Malerei im Vorder⸗ Hort e ſteht. Die Ausſtellung wird bexeits in nächſter Zeit in New⸗ Mart eröffnet werden.— Profeſſor Karl Saltzmann, der bekannte de ne⸗ und Landſchaftsmaler, iſt im Alter von 75 Jahren geſtor⸗ reſen— hatte Kaiſer Wilhelm. wiederhalk auf ſeinen Nordland⸗ ſel Neitet. Wie die„Voſſiſche Zeitung ſchreibt, hat er den ben d. der Zeiten bitter erfahren zmüſſen und,iſt unter bedrängte⸗ er debderen Verhältniſſen ſeinen Altersleiden etlegen.— Der Ge d nnn in rie r weltberühmten optiſchen Anſtalt E. P. Goerz.G. illg nau. Kommerzienrat Karl Paul Goer z, iſt geſtern in ſeiner Grunewalb nach längerem Leiden geſtorben.— Im Logiſ von 76 Jahren iſt der frühere ordentliche Profeſſor der patho⸗ Une chen Anatomie u. Direktor de⸗ pathologiſchen Inſtituts der Ber⸗ ſtor Univerſität, Dr. Johannes Orth, nach langem Leiden ge⸗ kuloſe en. Man verdankt ihm wichtige Auſſchlüſſe über die Tuber⸗ Dr. Ludwig Klages iſt für ſein Buch„Vom kosmogo⸗ vom Nietzſchearchiv in Weimar mit dem Ehrenpreis rund des Nietzſchearchivs ausgezeichnet worden.— Unter einsſa zalters Leitung erzielte im Wiener großen Muſikver⸗ begeiſte die Erſtaufführung von Walter Braunfels'„Tedeum“ b Erfolg.— Am 1. Februar wird das ſeinerzeit niederge⸗ te Deſſauer Friedrich⸗Theater mit„Meiſterſinger“ er⸗ Der Neuausbau iſt beendet und glänzend gelungen.— Prof. er hat es erwirkt, daß durch Verfügung des Regierungs⸗ enten von Wiesbaden die Verordnung des Polizeipräſidenten Jrankfurt a. M. auf Grund deren Brunners„Deutſche Taten“ liſte e außer Kraft geſetzt wurde. Er will 11 olizeipräſidenten und den Sachverſtändigen wegen Ver⸗ ng verklagen.— Im Stadttheater in Baſel findet die Ur⸗ 17 der muſikaliſchen Komödie„Sakyros“ von Waldemar Fnern(Dichtung von Goethe) in der Bühneneinrichtung Die reichsdeutſche Uraufführung wird bald am Natfonaltheater in Weimar erfolgen. 1 Berlin iſt eine Ausſtellung neuer In der ſich an die ac bringen. erhalten, die Wagenfolge aber verlängert wird. Dadurch wird es möglich ſein, die Zahl der Fahrbedkenſteten und Arbeiter auf der Straßenbdahn um insgeſamt 314 zu ver⸗ ringern;, infolge freiwilliger Austritte müßten hierwegen von den 250 Fahrbedienſteten, denen das Dienſtverhältnis auf 31. März 1923 gekündigt worden iſt, 200 entlaſſen werden. Die Betriebsein⸗ ſchränkungen werden eine Erſparnis von jährlich 344 Millionen Mark erbringen, ſodaß der reſtliche Fehlbetrag noch 1155— 344 811 Millionen Mark beträgt Dieſer Reſtbetrag iſt in der Haupt⸗ ſache durch weitere Erhöhung der Fahrpreiſe einzu⸗ Es wird infolgedeſſen ab 4. Februar der Vartarif für —5 Teilſtrecken auf 150 M. für 6 und 7 Teilſtrecken auf 200., unterzogen. 8 Wahl 250 und 300 M. erhöht. räſident eam 1. Februar in Kraft. verwaltung beſondere Formulare leines für die Zahlung der Kapi⸗ ehung des Ruhrgebiets 0 für 8 und mehr Teilſtrecken auf 250., ab 25. Februar auf 200, Die nach den Preiſen des vom 4. Febr. ab geltenden Barkarife erhöhten Monatskartenpreiſe treten ſchon Die verſuchsweiſe eingeführten Fahrt⸗ ausweiſe für 1 und 2 Teilſtcecken werden wieder aufge⸗ hoben, weil die Vergünſtigung nicht den erhofften Erfolg ge⸗ bracht hat. Der unten Verückſichtigung der Tariferhöhungen noch verbleibende Fehlbetrag ſoll durch Verbilligung des Strompreiſes, durch Verkürzung des Urlaubs des Perſonals und durch Weniger⸗ abführung in den Ruhegehaltsfonds und Werkerhaltungsfonds gedeckt werden Die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes zu dieſen Maß⸗ nahmen bleibt vorbehglten.“ Wir werden auf dieſe Mittenungen noch im Abendblatt zurück⸗ kommen. Vargeldloſe Jahlung von Skeuern. Es iſt ſchon öfter darauf hingewieſen worden, daß die Gewohnheit, ſeine Zahlungsverpflich⸗ tungen durch Hergabe baren Geldes zu erfüllen, unnötigerweiſe den Bedarf von Zahlüngsmitteln und den Notenumlauf ſteigert und da⸗ mit den Stand der Valuta ſchädigt. Jeder Fortſchritt in der Hebung des bargeldloſen Zoahlungsverkehrs kommt de⸗ halb der gefamten Volkswirtſchaft und jedem einzelnen zugute. Die Anwendung der Adloſen Zahluugsweiſe empfiehlt ſih u. a bei den Steuer⸗ zachlungen. Die Steuerpflitigen ſparen bei dieſer Zahlungs⸗ Wone den Weg zur Kaſſe und das Warten an den Schaltern. Wer ein Poſiſheckkonto oder ein Konto bei einer Bank, Sparkaſſe oder Gengoſſeuſchaſt beſitzt, kann ſeine Zahlungen an die Finanzkaſſe am bequemſten und billigſten durch Ueberweiſung bewirken. Wer kein Konto beſitzt, lege ſich eines an oder zahle mittels Zahlkarte. Zur Zahlung von Steuern werden ſeit dem 1. April 1922 von der Poſt⸗ 9 0 talertragsſteuer und ein wetteres für die Zahlung der übrigen Steuern) an den Poſtſchaltern zur Verfügung geſtellt. Daneben können wie bisher die gewöhnlichen Zahlkartenformulare verwendet werden; nuu müſſen all dem für die empfangende Kaſſe beſtimmten Abſchnitt die zur Verbuchung des gezahlten Betrages nötigen An⸗ gaben gem werden] Im Hinblick auf die erwähſten Vorteile für die Allgem t und jeden einzelnen iſt zu wünſchen, daß recht diele Steuerpflichtige ihre Schuldigkeit auf bargeldloſem Wege enk⸗ richten. Die Handels-Hochſ hule Niannheim veranſtaltet Donnerstag, den 18. Januar, als dem Tage der Reichsgründung um 11½ Uhr dormittags in der Aula& 4, 1 eine Kundgebung wegen der Be⸗ Hierzu werden Studentenſchaft und Hörer der Höchſchule auch an dieſer Stelle eingeladen; am Tage der Kund⸗ gebung werden ſämtliche Vorleſungen ünd Uebungen ausgeſetzt. Jür vertriebene Elſaß⸗Lolhringer iſt die Mitteilung wichtig, die Friſt für die Anmeldung von Verdrängungsſchäden bis zum März 1923 verlängert worden iſt. Eine eigenarkige Verteuerung im Poſtbelrieb. Die neue Beſtimmungen einer Gebühr bei der Paketausgabe haben unliebſames Aufſehen erregt. Bekanntlich ſollen vom 15. Januar ab für die Zuſtellung dieſes Pakets ins Haus wegen der verteuerten Koften 50 Mark Beſtellgeld erhoben werden. Daneben aber bei Verzicht auf die Zuſtellung auch das Abholen Pakets im Poſtamt vom Empfänger mit 25 Mark bezahlt i Berliner Zeitung bemerkt zu dieſer Sache:„Wenn ein 5 Kllopaket eine Gebühr von 600 Mark daß 3 1. Darmſtadt; dafür das zeiket doch nicht nur befördert, ich an den Empfänger herausgegeben werden, ebenſo Abſender entgegengenommen wurde. Mag ſich gegen ſätzlich nichts einwenden laſſen, ſo iſt bühr grur g bei Selbſtabholen am Schalter ganz unlogiſch und unhaltbar. * Einrichltung von Ausſchüſſen und Kammern für die An⸗ geſtelltenverſſcherung. Ddie Spruchbehörden der Angeſtellten⸗Ver⸗ icherung ſind zurzejt die Verſicherungsämter; die Oberverſiche⸗ uter und das Reichsverſicherungsamt. Vom Reichsarbeits⸗ werden die in der Angeſtelltenverſicherung zuſtändigen rungsämter beſtimmt. Bei dieſon werden ein oder mehrere züſſe gebildet, die auz dem Vorſitzenden und je einem Ver⸗ er der Verſicherten und ihrer Arbeitgeber beſtehen. Ebenfalls werden bei den zuſtändigen Oberverſicherungsämtern Kammern für Angeſtelltenverſicherung gebildet. Nach einer Verordnung vom Dezember 1922 ſind vom 1. Januar 1923 ab die Verſicherungs⸗ ämter und Oberverſicherungsämter für die verſchiedenen Länder zuſtändig. r Baden gibt es V erungsämter in Mann⸗ heim, Karlsruhe und Freiburg i. B. einem Oberverſicherungs⸗ omt in Karlsrube. Für Heſſen giht ein Verſicherungsamt in das Oberverſicherungsamt hierkür befindet ſich in Karlsruhe, Der örtliche Wirkungskreis der Ausſchüſſe und Kam⸗ mern für die Angeſtelltenverſicherung wird durch die oberſte Ver⸗ waltungsbehörde des Landes, in dem ſie ihren Sitz haben, beſtimmt. Veranſtaltungen Der Bunke Abend der grünen Enke“ mit ihren beliebten Mite zn Hans Blum. Ada und Karlheinz Kögele, findet im Nibelungenſaal nunmehr am kommenden Sonutag unter Mit⸗ wirkung des Orcheſters ſtatt. Das Programm bietet allerlei Ueberraſchungen und iſt von ſeltener Reichhaltigkeit. KNommunale Chronik Cünſtige Lage der Finanzwirlſchaft der Sladt Stuttgart Gelegentli 8 ich der Einführung der neuen Gemeinderatsmitglieder führte der Stuttgarter Oberbürgermeiſter Dr. Lautenſchlager u. a. folgendes aus: Das im Jahre 1919 gewählte Kollegium hat den Beweis dafür erbracht, daß die Aufhebung des Bürgerausſchufſes eine zweckmäßige Maßnahme und der Gemeinderat imſtande war, die Angelegenheiten der Gemeinde allein zu verwalten, ohne neben ſich ein Ueberwachungsorgan zu haben. An der Repiſion der Gemeindeordnung ſoll im Miniſterium des Innern zurzeit tatkräftig gearbeitet werden Die Verhältniſſe bringen es mit ſich, daß immer mehr die ſtaatlichen Aufſichtsbefugniſſe zu gänzlich for⸗ maler Bedeutungsloſigkeit herabſinken. Schon mit Rückſicht auf die Vereinfachung der Geſchäfte und den Abbau des Behörden⸗ und Be⸗ amtenapparates ſollte man in Kürze zu praktiſchen Ergebniſſen kom⸗ men. Damit iſt eine der wichtigſten Aufgaben angedeutet, die den Gemeinderat in ſeiner neuen Zuſammenſetzung beſchäftigen wird: von ihrer glücklichen Löſung hängt die Frage der leichteren und be⸗ weglicheren Geſtaltung gewiſſer Zweige der Verwaltung ab. Die Hauptſorge, die alle anderen überſchattet, iſt die Sicherung der finanziellen Leiſtungsfähigkeit der Stadt. Es teifft noch heute zu, was bei früheren Anläſſen geſagt wurde: die Tinanzwirtſchaft der Stadt ſteht auf geſundem, feſtem Boden. Die Sparmaßnahmen, die angeordnet wurden, werden manchmal das Gegenteil der mit ihnen verfolgten Abſichten bewirken. Sie mußten abher getroffen werden, weil die eiſerne Notwendigkeit es gebletet, d. h. weil die flüſſigen Mittel fehlen. Auf der anderen Seite würden wir, um Einnahmen zu ſchaffen, nicht den verzweſfel⸗ ten Schritt tun, die Einwohner durch unerhörtes Anzlehen der Gebühren⸗ und Steuerſchraube bis zur Uner⸗ träglichkeit zu belaſten. Das Ein ganz trübes Kapitel iſt das Gemeindeſteuerweſen. Die treffliche Ordnung, die in Steuerdingen in Württemberg ge⸗ herrſcht hat, iſt dahin Bitter rächt ſich der große Fehler der Durch⸗ führung der Erzbergerſchen Reichsſteuerteform ohne Einhaltung einer Uebergangszeit. Die Folgen der Verwirrung ſind für die Geldwirt⸗ ſchaft der Stadt Peen unerfreulich. Der zurzeit dem Reichstag vor⸗ liegende Entwurf eines Finanzausgleichsgeſetzes ſucht der Nutlage der Städte zu ſteuern; er bringt aber— darüber beſteht bei den deutſchen Stadten keine Meinungsverſchiedenheit— in ſeiner jetzigen Geſtalt den Städten keine ausreichende Hilfe. Eine Ihrer wichtigſten demnächſtigen Aufgaben wird die Neuaufſtellung des Haushaltplaness für 1922 ſein. Dieſe muß erfolgen, ſobald über den Inhall des Finanzausgleichsgeſetzes Klarheit beſteht und auch über das Ergebnis der Gewerbeſteuerveranlagung einiger⸗ maßen ſichere Anhaltspunkte gegeben ſind. Es ift unbedingt not⸗ wendig, daß auch die Tarife und Gebühren der ſtädtiſchen Betriebe und Anſtalten jeweils roſcheſtens der Geldentwertung möglichſt ange⸗ paßt werden, weil die Ausgaben für dieſe Betriebe und Anſtalten heute ſo ungeheuer ſind, daß ſie weiterhin durch eigene Einnahmen gedeckt werden müſſen, da eine lebernahme ſo großer Beträge auf Steuermittel gar nicht in Frage kommen kann. Welches Verkrauen der Wirtſchaft der Stadt entgegengebracht wird, zeigt die Tatſache der beträchtlichen Ueberzeichnung der vor kuürzem aufgelegten Anleihe. Ueber das Straßenbahnproblem zerbricht man ſich in Stuttgart und anderwärts ſeit geraumer Zeit die Köpfe, bis⸗ her ohne ſichtbaren Erfolg. Hätte man nach meinem Rat den Straßenbahnen die Kredithilfe für Januar und Februar gewöhrt, ſo wären ſie zunächſt einmal über dieſe kritiſchen Mongte hinüberge⸗ kommen. Uebrigens wird der Gemeinderat vor dem endgülltigen des Betriebes nochmals Gelegenheit zur Stellungnahme erhalten. Aus dem Lande & Karlsruhe, 16. Januar.(Eigener Bericht). Amtlich wird gemeldet: Der zweite Nachſchulungskurs für die in der praktiſchen Arbeit ſilehenden Wohlfahrtspflege⸗ rinnen u. Sozialbeamtinnen wird bei genügender Betei⸗ ligung in der Zeit vom 12. Februar bis 12. Juni 1923 in Freiburg im Breisgau ſtattfinden und durch eine ſtaatliche Prüfung abge⸗ ſchlaſſen werden. Die Leitung liegt in den Händen der für dieſen Zwe vereinigten ſozialen Frauenſchulen(Evangeliſch⸗ſoziate Heauenſgue Freiburg i. Br., Maienſtraße 1 und ſozial⸗politiſche rauenſchule in Freiburg, Belfortſtraße 20). Gerichtszeitung Mannheimer Schwurgericht Mannheim, 16. Jan. Heute führte Landger.⸗Rat Dr. Schwei⸗ zer den Vorſitz. Die Tagesordnung brachte zwei Fälle von Meineid, geleiſtet in ſog. Alimentationsprozeſſen. Die erſte Anklage führte den 21 Jahre alten Fabrikarbeiſer Theodor Wagner aus Brühl vor die Geſchworenen. Wagner hatte, um einem anderen zu helfen, am 29. Mai 1921 vor dem Schöffengericht Schwetzingen unter Eid behauptet, mit einem Mädchen verlehrt zu haben, obwohl das nicht der Wahrheit entſprach. Der geſtändige Angeklagte wurde zur geringſten zuläſſigen Strafe von einem Jahr Zuchthaus, unter Aufrechnung der Unterſuchungshaft, verurteilt. In der Nachmittagsſitzung wurde gegen den 22 Jahre alten Buchdrucker Wilhelm Nathes von Viernheim, wohnhaft in Mannheim berhandelt. In einem Prozeß gegen einen Berliner Fabrikanten wegen Ernährungsbeitrags war Nathes am 24. Auguſt d. J. vor dem hieſigen Amtsgericht als Zeuge vernommen worden. Er machte ebenfalls unter Eid falſche Ausſagen. Der Angeklagte erfreut ſich eines guten Rufes, er gilt als fleißig und ſparſam. Er wurde gleichfalls zu 1 Jahr Zuchthaus verurteilt. 7 Sportliche Rundſchau r. Gründung eines Flugſportvereins in Heidelberg. Seit eini⸗ ger Zeit haben ſich in Heidelberg ehemalige Militärflieger und Be⸗ obachter zuſammengeſchloſſen, um durch Gründung eines Flugſport⸗ vereins am Wiederaufbau der deutſchen Flugtechnik zu helfen. Um das Verſtändnis und Intereſſe an unſerer, durch den§ 202 des Frie⸗ densvertrages ſo brach gelegten, einſtmals hochentwickelten deutſchen Flugtechnit erneut zu wecken, findet am Samstag, den 20. Januar im Neuen Kollegienhauſe ein Filmvortrag über den„Rhön⸗ ſegelflug⸗Wettbewerb 1922“ ſtatt, der den Gedanken des motor⸗ loſen Fliegens in alle Volksſchichten tragen ſoll. In Anbe⸗ tracht des Zweckes wurde der Vortragsſaal zur Verfügung geſtellt. Der erzielte Ueberſchuß ſoll zum Bau eines Segelflugzeuges für den Wettbewerb 1923 verwendet werden. Dem zu gründenden Verein ſoll auch eine Jugendgruppe angeſchloſſen werden, um der Jugend den Weg zu einer neuen Sportbetätigung zu zeigen. Neues aus aller Welt — FVelrogene Künſtlerinnen. Bei verſchiedenen bekannten Ver⸗ liner Sängerinnen erſchien in den legten Tagen ein höflich auftretender Mann, der angab, Dr. Siegfried Bohrmann zu heißen und Geſchäftsführer der Prager Philharmonie zu ſein. Er verſuchte, die Sängerinnen für eine Tournee durch die Tſchechoflowwakei zu engagieren, wozu er von der Prager Phil⸗ harmonie beauftragt ſein wollte. Die Verträge ſollten bei einem Notar in der Taubenſtraße beglaubigt werden. Im Laufe des Geſpräches mit den Sängerinnen erzählte er ſtets, daß ſeine Uhr ſtehen geblieben ſei, und er bat die Damen, ihm zu ſagen, wie ſpät es ſei. Verließen nun die Sängerinnen das Zimmer, ſo benutzte der angebliche, Dr. Bohrmann die Gelegenheit, um ſich ſchnell einige Wertſachen anzueignen, mit denen er ſpäter verſchwand. In einem Fall begleitete er eine Sängerin zu ihrer Bank. Sie hatte ihm einen Geldbetrag anvertraut, und es gelang ihm auch, damit zu verſchwinden. Bohrmann, der auf dieſe Weiſe verſchiedene Künſt⸗ lerinnen geſchädigt hat und der genau über die Perſönlichkeiten der Berliner Muſikwelt orientiert iſt, wird jetzt von der Krimingl⸗ polizei geſucht. — Ehen Jugendlicher in den Pereinigten Staatlen. In 17 Bundesſtaaten der Union beſtehen keinerlei Beſtimmungen über das Alter der Eheſchließenden; in 9 Staaten ſind Ehen zwiſchen Mädchen von 12 Jahren und Knaben von 14 Jahren an ſtatthaft; während in dieſen Fällen die elterliche Zuſtimmung erforderlich iſt, dürfen in 3 Staaten Mädchen im Alter von 16 Jahren auch ohne eine ſolche heiraten. Infolge dieſer Verhältniſſe gibt es in den Vereinigten Staaten 13000 Mädchen in einem Alter bis zu 15 Jahren, 50 000 in einem Alter von 16 Jahren, 1600 Knaben in einem Alter bis zu 15 Jahren und 3000 Knaben in einem Alter bis zu 16 Jahren, die verheiratet ſind. Dieſe ünd andere Tat⸗ ſachen, ſo die in den einzelnen Staaten ſtark voneinander ab⸗ weſchenden Geſetze über die Eheſcheidung, die Regelung der Ghen zwiſchen Weißen und Farbigen, die in 35 Staaten ohne weiteres erlaubt ſind. haben den Anlaß gegeben, daß die amerfkaniſchen Frauenſtimmrechtsorganiſgtionen eine Propaganda ins Werk ge⸗ ſetzt haben, um zunächſt einmal eine einheitliche Regelung der auf Eheſchließung und Eheſcheidung bezüglichen Geſetzgebung zu er⸗ reichen. Waderſtandsbeobachtungen im Monat Januar Mein deae2n[i farberſizüſſeſſſßſſeſſſ Schuſterinſel?.8l.8, ff.f0 fl. 8 e Wannbene 2 1705 144˙ Se 80 12855 2% eſtrean 08“, 40 165 5 Maxau,.71½ 864.344349.34 N Mannbeim.17.01.90.78.6103.84 Gaub 30 307 35.93 Köln. 3.66.45 Nold heſter— 8˙ Mannheimer Wetterdericht v. 17. Jan. moegens 7 Uhr Barometer 7510 mm. Thermometer.87 C. Niedrigſte Temperatur iſt das Gegenteil einer volkstümlichen Gemeindepolitik. ar * nnmnn nachts:.0 C. Höchſte Temperatur geſtern 5, 07 80 auf den am. N 4 ſchwach be deſt Niederſchlag 07 Siter * ——————ů— —— —— —— 10 Geſetz und Recht. Ar: mannheimer General-Anzeiger(mittag-Ausgabe) Miklwoch, den 17. Janur 1923. 5 7 un d R e cht Preisfragen Muß die angezahlte, aber erſt nach langer Jeit abgeholte Ware gegen Begleichung des urſprünglich vereinbarten Keſt⸗ „ preiſes abgegeben werden? Jut heutigen Geſchäftsleben iſt folgender Vorgang keine Seiten⸗ geit: Der Käufer zahlt den ausgeſuchten Kaufgegenſtand nicht voll, matht vielmehr nur eine Anzahlung mit dem Bemerken, daß die Ware abgeholt werden würde Her Käufer läßt dann eine geraume Zelz nichts von ſich hören, erſcheint eines Tages wieder, legt dem Verkäufer die Rechnung über den Kauf vor, worauf ſich die Quit⸗ zung über die geleiſtete Anzahlung befindet und verlangt die Aus⸗ Heferung des verkauften Gegenſtandes unter Vezahlung des Reſt⸗ kaufpreiſes. Der Verkäufer wendet ein, daß für den vereinbarten Preis die Sache nicht mehr zu haben ſei, der Gegenſtand vielmehr heute ſo und ſoviel koſte, für den urſprünglichen Preis der Gegen⸗ fand nicht mehr beſchafft werden könne. Der Käufer weiſt entrüſte! Die Mehrforderung zurück und verläßt, als der Verkäufer auf ſeinem Standpunkt beharrt, mit den Worten den Geſchäftsraum: Das wei⸗ tere wird ſich vör Gericht finden. Einige Tage darauf erhält der Geſchäftsmann von dem Rechtsanwalt des Kunden einen eingeſchrie⸗ genen Brief, der dem Verkäufer unter Berufung auf verſchiedene Beſtimmungen des Bürgerlichen Geſetzbuches plauſibel macht, daß er unbedingt den eingegangenen Vertrag erfüllen müſſe und ver⸗ pflichtet ſei, zu dem vereinbarten Preiſe die Ware abzugeben; falls die Abgabe nicht binnen acht Tagen erfolge, würde die Erhebung der Klage zu gewärtigen ſein. 3 Falls keine beſonderen Abmachungen zwiſchen Verkäufer und Käufer über das Geſchäft etwa dahin beſtanden:„Erfolgt innerhalb 8Tagen die Abholung nicht, ſo iſt der Kauf aufgehoben“, ſo iſt der Geſchäftsmann vor eine recht eigentümliche Sſtuation geſtellt. Es lohnt ſich daher einmal zu betrachten, welche Rechtsbebel zur Seite ſtehen.; Unſer Geſetz ſchweigt ſich darüber aus. Es hat nicht mit dem Umſtande gerechnet, daß einmal infolge einer Ent⸗ wertung der Mark mit Wgren auf Koſten des Geſchäftsmannes ſpekuliert werden könnte. Aus der Rechtsſprechung erſcheinen unsi nur die Ausführungen des Reichsgerichts im Urteil vom 29. Nov. 1921(Bd. 103 S 177) für unſeren Fall in etwa brauchbar. Wenn dieſes Urteil zwar auch auf dem Grundſatze der Vertragserfüllung ſteht, 45 wird in ihm doch folgendes aüsgeführt: 5 Beim ſynallagmatiſchen Vertrage iſt davon auszugehen, daß die Parteien, die einen ſolchen eingehen, damit einen redlichen Um⸗ ſatzvertrag ſchließen wollen, indem jeder Teil bereit iſt, dem anderen einie Leiſtung zu gewähren, in welcher dieſer den vollen Gegenwert für ſeine Leiſtung erblickt. Richtig iſt, daß im allgemeinen hierbei ein jeder für ſich ſorgen muß und dem anderen ſeine Sorge über⸗ laſſen darf und daß der Vertrag einzuhalten iſt, auch wenn der eine oder andere in den Eteigniſſen(vergangenen oder zukünftigen) ſich verrechnet hat. Anders aber iſt es, wenn die Ereigniſſe zugleich die Wertverhältniſſe, insbeſondere den Wert des Geſdes, und damit die Werte der im gegebenen Falle zugeſagten Leiſtung dermaßen um⸗ geſtalten,. daß der Schuldner für ſeine Leiſtung eine Gegen⸗ leiſtung erhalten würde, in der ein Aeguipalent auch nicht an⸗ ähernd erblickt werden könnte. Der Gläubiger verſtößt gegen Treu 5 wenn er unter ſolchen Umſtänden auf der Leiſtung beſteht Daß der Käufer in vorliegendem Falle einen„redlichen Umſatz⸗ vertrag! mit dem Verkäufer abſchljeßen wollle, davon kann doch im Ernſt nicht Kalreencden werden. Das Gegenteil iſt der Fall. Die Abſicht des Käufers ging bei Anknüpfung der Verbindung darauf hinaus, ſich dürch eine nicht ſofort benötigte Ware einen Valuta⸗ dswinn zu ſichern. Anders kann der Käufer auch nicht gedacht haben, ſonſt würde er die Abholung des Gegenſtandes längſt ver⸗ anlaßt haben. Genau ſo verhält es ſich mit der Abmachung über die künftig zu leiſtende Arbeit oder Herſtellung einer Sache, für die der Beſteller nur deshalb den feſten Preis des Lieferers ſich garantieren ließ, um gegen die fortſchreitende Entwertung der Mark geſichert zu ſein. Das aber iſt kein redlicher Umſatzvertrag, ſondern rückſichtsloſe Spekulation auf den Geldbeutel des Lieferers, die um ſo verwerflicher iſt, als heute der harte Kampf des Daſeins ganz unglaubliche Betriebsmittel erfordert. Der Käufer bzw. Beſteller handelt ſomir gegen Treu und Glauben im Geſchäftsverkehr, denn die fortgeſetzte Entwertung unſerer Mark bedingt ſofortige Bar⸗ Zahlung. Iſt doch der Handel und Induſtrie im Verkehr zum größten Teil ſchon längſt dazu übergegangen, Waren nür dann zu liefern, wenn vorher durch gehörige Anweiſung die Barzahlung geſichert iſt. Rach dieſen Ausführungen beſteht alſo die Möglichkeit, den Kundan mit ſeinem Verlangen abzuweiſen. Und weiter ſagt das Reichsgerſcht in einem Urteil vom 3. Februar 1922 „Ein 5 Schritt, wie die Losſagung von einem Vertrag aus Anlaß einer unabhängig vom.- Willen beider Teile eingetretenen Aenderung der Verhältniſſe darf nicht getan werden, ohne daß dem Gegner elegenheit geboten wird, ſich der neuen Sachlage anzu⸗ paſſen. Natürlich bedarf es der Aufforderung nicht, wenn der Gegner unzmeideutig erklärt, eine Erhöhung ſeiner Leiſtung abzulehneh.“ Der Verkäufer bzw. Lieferant tut daher in jedem Falle gut, dem Kunden mitzuteilen, was die Ware bzw. die Arbeit koſtet und ihn zur entſprechenden Nachzahlung aufzufordern. Wird dieſe abgelehnt, dann erſt kann er erklären, daß er vom Bertrage zurücktritt. Daraufhin muß ſelbſtverſtändlich dann auch die Rück⸗ zahlung der geleiſteten Anzahlung erfolgen. Mucht der Käufer die Einwendung, daß die vor lauiger Zeit geleiſtete Anzahlung ja auch im Werte geſtiegen ſei, dann iſt es ratſam, den entſprechenden Aufpreis zu zahlen, das erſcheint nicht mehr als billig, denn der Verkäufer hat doch mit dem Gelde des Kunden gewirtſchaftet und es wird ihm inzwiſchen den entſprechenden Aufſchlag eingebracht haben. Der ſicherſte Weg aber, um all dieſe nicht angenehmen Diffo⸗ renzen zu vermeiden, iſt der Verkauf nur gegen bar oder der Vor⸗ behalt der Verkaufsaufhebung, wenn innerhalb einer beſtimmten Friſt die Reſtzahlung nicht erfolgen ſollte. N, Die neue Cohn und Gehaltspfändung Die neuen Vorſchriften über Lohn⸗ und Gehaltspfändurg von Arbeitern, Angeſtellten und Beamten haben ſich der fortgeſetzten Geldentwertung angepaßt. Bei ſämtlichen Lohn⸗ und Gehalts⸗ e ingern beträgt der 1 feſte Lohn⸗ und Gehaltsanteil im Jahre 120 000 Mark. Mit dieſer Zahl kann man aber praktiſch nichts anfangen, weil heutzutage kein Menſch mehr mit ſeinen⸗ Jahreseinkommen rechnet. Der unpfändbare feſte Poſten betrig: im Monat 10 000 Mark und in der Woche 2308 Mark. Aus dieſen feſten Beträgen ſind wejterhin noch verſchiedene bewegliche Lohnteile nach Maßgabe folgender Beiſpiele der Pfändung nicht unterworfen: Beiſpiele: 1. Ein lediger Angeſtellter hat monatlich 60 000 Mark. Von dieſem Gehalt ſind unpfändbar zunächſt der feſte Be⸗ trog von 10.000 Mark, ferner ein Drittel des Mehrbetrags, alſo ein Drittel von 50 000 Mark—. 16,666 Mk. zuſammen 26 666 Mark. Bei den ſogen.„Schuldnern mit Unterheltslaſt“, bei⸗Schuldnern alſo, die hinſichtlich einer oder mehrerer Perſonen Unterhaltsverpfüch⸗ tungen haben W oder früherer Ehegatte, Verwandte oder un⸗ eheliche Kinder), erhöht ſich zugunſten dieſer unterhaltsberechtigten rfonen der unpfändbare Teil des Mehrbetrages, und zwar für ſede Uulderhaltsberechtigte Perſon um ein Sechſtel. Dieſe Erhöhungen 8 Sechſtel dürfen jedoch Genzeme mit dem obenertoähn⸗ ten Drittel zwei Drittel(oder vier Sechſtel) des ganzen Mehrbetrage⸗ 2 1 2. Derſelbe Angeſtellte iſt verheiratet und hat ein minderjähriges alſo unterhaltsberechtigtes Kind.? on ſeinem Wenas ſin hler folgende Beträge unpfändbar: Junächſt wiederum der feſte Bettag von 10 000 Mark, ſerner ein Drittel von 50000 Mark— 16666 Mark. Hiezu kämen nach den obigen Ausführungen noch ſwei Sechſtet ven 50 000 Marz wein bier nich eine andere wichtige Zorſchrift zu beachten wäre. Wenn nämlich der Arbeitslohn die Summe von 360 000 Mark für das Jahr(bezw. 30 000 Mark für e ihm M lehnen zu können. den Monat und 6923 für die Woche) überſteigt, ſo finden auf dieſen Mehrbetrag die weiteren Pfändungebeſchränkungen zugunſten! der!Ri unterhaltsberechtigten Perſonen keine Anwendung. Dem Schuldner bleibt von dem dieſe Summe überſteigenden Teil ſeines Einkum⸗ mens immer nur ein Drittel ohne Rückſicht auf ſeine Unterhalts⸗ berpflichtungen. Beim zweiten Beiſpiel gibt es ſomit für den über 30.000 Mark im Monat hinausgehenden Lohnteil keine weiteren Pfändungsbeſchränkungen als auf ein Drittel des Mehrbetrages von 10000 Mark. Die Unpfändbarkeit der weiteren zwei Sechſtel des erſtreckt ſich nur auf den Betrag von 30 000— 10 000 20000 Mark, zwei Sechſtel von 20 000 Mark 6666 Mark. Ge⸗ ſamtbetrag der unpfändbaren Lohnteile im 2. Beſſpiel: 10 000, 16.666 6666 33 332 Mark. Für mehr als zwei unterhalts⸗ berechtigte Perſonen kann übrigens die(über das Drittel des Mehr⸗ betrages hinausgehende) weitere Pfändungsbeſchränkung nicht ein⸗ meten. Zum Beiſpiel für die Ehefrau ein Se ſtel, für ein minder⸗ jähriges Kind ein Sechſtel(wie im zweiten Beiſpieh. Zu dieſen zwei Sechſteln kommt noch das für jeden Lohnempfänger in Be⸗ tracht kommende ein Drittel des Mehrbetrages als unpfändbar hin⸗ zu. Zwei Sechſtel und ein Drittel— vier Sechſtel oder zwei Drur⸗ tel. Wie oben ſchon ausgeführt, ſind aber zwei Drittel des Mehr⸗ betrages von 10 000 Mark im Monat oder 2308 Mark in der Woche die Höchſtgrenze der Pfändfretheit! 2. Ein lediger Arbeiter hat einen Wochenlohn von 9000 Mark. 1 85 ziſt unpfändbar: 1. der feſte Betrag von 2308 Mark; 2. ein rittel von(9000— 2308) 6692 Mk.= 2230 Mark, zuſammen 4538 Mark. S 4. Derſelbe. Arbeiter iſt verheiratet und kinderlos. Hier ſind folgende Lohnteile pfandfrei: 1. 2308 Mark; 2. 2230 Mk.; 3. der Wochenlohn überſteigt den Betrag don 0923 Markl vergl. oben die Ausführungen beim zweiten Beiſpiel!). Die Berechnung der wei⸗ teren Pfändungsbeſchränkungen für die unterhaltsberechtigte Perſon hat ſomit nur in der Weiſe zu erfolgen, daß hier iſt ein weiteres Sechſtel von(6923— 2308= 4615 Mk., d. i. 75 93 Insgeſamt ſind alſo hier pfandfrei: 230822307695307 ark. 7 5 F5. Ein Staatsbeamter hat ein monatliches Dienſteinkommem, von dem Grundgehalt mit Ortszuſchlag allein 37000 Mark ausmacht. Unpfändbar iſt auch hier zunschſt der feſte Betrag von 10 000 Mark; in zweiter Linie jedoch nicht ein Drittel des Mehrbetrages wie bei Nichtbeamten, fandern zwei Drittel des Mehrbetrages von 27 000 Mark. 18 000 Mark. Dieſer Gehalt iſt ſomit in Höhe von 28 000 Mark unpfändbar. Kine beſondere Berückſichtigung familienrecht⸗ licher Unterhaltsanſprüche findet bei Beamten nicht ſtatt. Dafür ſind die Teuerungszuſchläge, die Kinderzuſchläge, die Frauenzulage und die Dienſtaufwandzentſchädigung weder der Pfändung unterworfen, noch bei der Ermittlung, ob und zu welchem Betrag ein Bezug der Pfändung unterliegt, überhaupt zu berechnen. Die gleichen Vor⸗ ſchriften wie für Beamten gelten auch für ihre Hinterbliebenen und für die Penſioniſten. Steuerfragen Die ſteuerlſche Behandlung von Gehaltsnachzahlungen Häufig kommt es vor, daß Beamten, Angeſtellten, Arbeitern oder Verſorgungsberechtigten des Reiches, der Länder oder ſonſtiger, öffentlichen Körperſchaften Nachzahlungen an Gehalt, Lohn oder anderen Vergütungen für Zeitabſchnitte eines abgelaufenen Kalenderjahres geleiſtet werden. Dabei haben ſich Unklarheiten er⸗ geben, wie dieſe Nachzahlungen bei der Betechnung und Erhebung des Steuerabzuges und bei der Veranlagung zur Einkommenſteuer zu behandeln ſeien. Ein Erlaß des Reichsfinanzminiſters beſtimmt nunmehr, daß ſolche Nachzahlungen als Einkünfte jenes Kalender⸗ jahres, Wirtſchaftsjahres oder allenfalls kürzeren Veranlagungszeit⸗ abſchnittes anzuſehen ſind, in denen alle Vorausſetzungen für die Fülligkeit des Anſpruchs der Nochzahlungen und demnach die Mög⸗ lichkeit zur Erhebung derſelben eingetreten waren. Als Vor⸗ bedingungen nennt der Erlaß: Stellenverleihung, Neueinſtufung, Feſtſezung des Betrages der Nachzahlung, Zahlungsermächtigung, ſei es, unmittelbar auf Grund des Geſetzes oder mittelbar erſt in⸗ folge Beſtimmung der zuſtändigen Vehörde. Keine Bedeutung, ſagt der Miniſter, ſei aber hinſichtlich des Zeitpunktes der Veranlagung dem Umſtande beizumeſſen, daß infolge neuer beſoldungsrechtlicher Maßnahmen über bereits abgeſchloſſene Veranlagungszeiträumen zurück, kediglich mit Rückſicht auf frühere Verhältniſſe neue Verpflich⸗ turgen nachträglich eingegangen werden. Dieſe Stellungnahme des Miniſters iſt z. B. wichtig für Beſoldungserhöhungen mit rückwir⸗ kender Kraft, die ſich auf bereits abgeſchloſſene Kalenderjahre er⸗ ſtreckt. Auch in dieſen Fällen ſind allein die oben genannten Vor⸗ bedingungen für die ſteuerliche Behandlung maßgebend. 4 *Abzugsfähigkeſt der Koſten der Trauerkleidung für den Erben vom erbſchaftsſteuerpflichtigen Erwerbe. Nach§ 10 Nr. 2 des Erb⸗ ſchaftsſteuergeſetzes 1919 ſind außer den vom Erblaſſer herrührenden Schulden vom Nachlaßvermögen auch abzuziehen die Koſten der Be⸗ ſtattung des Erblaſſers einſchließlich der Koſten der landesüblichen kirchlichen und bürgerlichen Leichenfeierlichkeiten. Zu den Koſten der kirchlichen und bürgerlichen Leichenfeierlichkeiten gehören auch die den Erben treffenden Koſten der Beſchaffung einer Trauerkleidung. Dieſe Koſten müſſen daher vom Nachlaß abgezogen werden, ſoweit die Be⸗ ſchaffung der Trauerkleidung landesüblich iſt und der Betrag der auf⸗ gewendeten Koſten ſich innerhalb angemeſſener Grenzen hält. Dieſe Vorausſetzungen ſind hier gegeben. Die beſchafften Trauerhüte waren für die Witwe und Kinder des Erblaſſer beſtimmt, die deſſen Erben geworden waren und ſich nach der Landesſitte der Anlegung von Srauerkleidung micht entziehen konnten. Der dafür aufgewendete Betrag hon 646,25 iſt keineswegs übermäßig. Der beantragte Ab⸗ zug iſt auch nicht etwa deshalb zu verweigern, weil die beſchaffte Trauerkleidung nicht für dritte Perſonen, z. B. für das Geſinde des Erblaſſers, ſondern für die Erben ſelbſt angeſchafft iſt. In dieſem Falle liegt allerdings eine Berminderung der Bereicherung der Erben um die Koſten der Trauerkleidung nicht vor, da an die Stelle der aus dem Nachlaß aufgewendeten Beträge die angeſchafften Kleidungs⸗ ſtücke getreten ſind. Wenn aber auch die Verminderung der Berei⸗ cherung des Erben der hauptſächlichſte Grund für die Zulaſſung der im§ 10 Nr. 2 aufgeführten Abzüge geweſen iſt, ſo iſt doch der Abzug der Koſten der kirchlichen und bürgerlichen Trauerfeierlichkeiten im § 10 Nr. 2 uneingeſchränkt zugelaſſen. Die Verweigerung des Ab⸗ zugs iſt daher auch für die Koſten der vom Erben für ſich beſchafften Trauerkleidung nicht angängig.(Urteil vom 22. November 1922 VI A 91/22.). Dieſe Entſcheidung bleibt auch für das neue Erbſchafts⸗ ſteuergeſetz vom 20. Juli 1922 maßgebend. fleechtsfragen des fllltags Die Beſchränkung der Haftung bei Derluſt von Koſtbarkeiten Seit dem Jahre 1919 etwa liegen Eiſenbahn und Verfrachter ſich ſtändig in den Haaren. Die Bahn, die das große Beamtenheer zu beſolden hat und nur noch mit Defizit arbeitet, iſt natürlich der Anſicht, daß ſie für die vermehrten Diebſtähle des Bahntransports, die troß des großen Beamtenapparats nicht abzuwenden ſeien, nicht immer Erſatz leiſten könne, weil ſonſt das Defizit noch größer werds. Zunächſt hat die Eiſenbahn verſucht, Schadenserſazanſprüche wegen Vetlüſtes koſtbarer Güter unter Berufung auf ihre Verkehrsordnung und die Nichtbeachtung der für die Verſendung von Koſtbarkeiten vorgeſchriebenen Beſtimmungen abzulehnen. Sie ſetzte mehrfach 150% für das Kilo als Grenze und erklärte jede Ware, die einen böheten Kilogrammtert hatte, für eine„Koſtbarkeit“. War die Ware nicht als Koſtbarkeit im Frachtbrief angegeben, ſo glaubte die Bahn die Erſatzpflicht auf Grund ihrer Tarifbeſtimmung ab⸗ amit hatte ſie jedoch kein Glück. Das Reichs⸗ gericht entſchied im Jahre 1921 bereits, daß die Bahn kein Recht habe zu beſtimmen, wann eine Ware als Koſtbarkeit zu betrachten ſt. Die Vorausſetzung für die Erfüllung der Koſtbarkeitseigenſchaft liege erſt dann vor, weng eind Wate im Verhältnis zu anderen gleichartigen einen ungewöhnlich hohen Wext hat. Iſt dagegen der hohe Wexrt nur ein ſcheinbarer, durch das Sinken der Mark hervor⸗ Nicgler ſo liegt eine Koſtharkeit noch nicht vor. Hierüber hat der r zu beſtimmen. Das Reichsgericht hat im September 1919, 8 2 wo der Wert des Dollars etwa 22 ½ betrug, den Begriff der Koſt⸗ barkeit beim Reiſegepäck im Kilogrammwerte von 600 verneint, ebenſo im Oktober 1919 bei Schweizer Baumwollſtickerei im Kilo⸗ grammwerte von 590&. Mehr Glück hatten die deutſchen Eiſenbahnverwaltungen mit ihrem Nachtrag V zum Gütertarif vom 10. Auguſt 1919, worin ſie ihre Erſatzpflicht bei Koſtbarkeiten auf 150 für das Kilogramm beſchränken. Dieſe Veſchrünkung iſt durch die bekannte Reichsgericht⸗ entſcheidung vom 24. Januar 1922 gebilligt worden. Gegen dieſe Eniſcheidung anzukämpfen, iſt wiederholt erfolglos verſucht worden, So erft kürzlich ſeitens einer Kölner Firma wegen Verluſts von Lederſchuhwaren, die im Dezember 1919 verloren gegangen ſimd. Die Bahn bot für den Verluſt nur 150% für das Kilogramm u⸗ betrachtete die Schuhe als„Koſtbarkeiten“, unter welcher Bezeich⸗ nung ſie auch im Frachtbrief aufgegeben worden waren. Di Klägerin verſongte 517 für das Kilogramm als den derzeitigen Wert der Schuhe. Landgericht und Oberlandesgericht haben den Reichseiſenbahn⸗ fiskus zur Zahlung verurteilt. Und das Reichsgericht hat dieſes Urteil im Ergebnis beſtätigt. Die reichsgerichtlichen Entſcheidungs gründe geben nach Fortlaſſung alles Unweſentlichen folgende Rechtz belehrung: Der Eiſenbahn ſteht es frei, für die Haftung bei Verluſt von Koſtbarkeiten eine Höchſtgrenze zu beſtimmen und die Feſt⸗ ſetzung dieſer Grenze den einzelnen Verwaltungen zu überlaſſen, Die Beſchränkung auf die Summe von 150 als Erſaßz für da⸗ Kilogramm bleibt vechtsgültig. Dagegen ſind Güter noch nicht des halb als Koſtbarkeiten zu detrachten, weil ſie als ſehr wertvol gelten und im Frachtbrief ſo angegeben ſind. Nach der Behauptung der Klägerin betrug der Kilogrammwert 517 und der Verluf iſt im März 1920 eingetreten. Der Dollar war bexeits auf 47 1 geſtiegen, faſt alle Bedarfsartikel hatten weſentliche Steigerungen erfahren. Mithin fielen die Schuhe nicht aus dem Rahmen der Preisſteigerung heraus. Da ſie aber nicht als Koſtbarkeiten zu gelten haben, hat die Bahn ihren vollen Wert zu erſetzen, weil ſie anderes zu ihrer Entlaſtung nicht beigebracht hat.(I 55/22— 7. 10. 1922) Aus dieſem Urteil zieht der Verfrachter zunächſt die Lehre, daß die, Bahn beim Verluſt von wirklichen Koſtparkeiten weniger zu erſetzen hat als beim Verluſt von gewöhnlichen Sendungen. Deshalb empfiehlt es ſich, bei Verſendung von ſolchen Dingen, die einen be⸗ ſonders hohen Wert haben(3. B. koſtbare Pelze, feine Seide, Gold⸗ und Silberwaren) eine Verſicherung zum Fehlwerte einzugehen, da die Bahn ſolche Waren nur mit 150 für das Kilogramm zu vergüten braucht. Iſt die Kündigung elnes Teils der Wohnung rechtlich zuläſſig? In der Rechtsſprechung iſt in neueſter Zeit häufig die Fra aufgeworfen worden, ob Teilkündigungen zuläſſig ſind oder ni Von einzelnen Gerichten wird ſie bejaht, von anderen verneint. Das Amtsgericht Heidelberg, das ſich vor kurzem mit dieſer 1 5 zu befaſſen hatte, hält die letztere Anſicht für die richtige. Rechtepraxis 1922, S. 126.) Vor der eingetretenen Wohnungsnot, ſo führt das Gericht aus, wäre die gegenteilige Meinung gewi ganz unvertretbar geweſen und es hat wohl nur deshalb kein Ge⸗ richt zur Frage Stellung genommen, weil es nicht nötig war, da kaum ein Vermieter ernſtlich daran gedacht haben wird, daß er ſeinen Mieter einſeitig und begen deſſen Willen eines Teils ſeine? Mietrechts entkleiden könne. Da galten die Verträge, was ſie ſind und ſein ſollten, noch als unverbrüchlich. Die inzwiſchen eingetreten; Wohnungsnol rüttelt auch an ihrer Unverletzlichkeit. Das ſollie hintangehalten werden um ſo mehr, als dazu auch kein Anlaß vor⸗ liegt; es ſollte darauf gehalten werden, daß nach wie vor auch dit Verträge Achtung finden. Wer eine Wohnung mietet, ſichert ſie ſich und will ſie ſich in der Regel ſichern in dem Umfange, in dem ſit den Gegenſtand des Vertrages bildet. Der Abſchluß des Vertrage: wird der Regel nach durch dieſen Beſtand der Wohnung beeinflußß und veranlaßt. In dieſen Beſtand einſeitig einzugreifen, iſt det andere Vertragsteil nicht befugt; denn er hat ſich durch den Miet⸗ vertrag verpflichtet, dem Mieter den Gebrauch der vermieteten Sache während der Mietzeit zu gewähren(§ 535...). Die Kündigung eines Teils der Mietſache, der Verſuch, ſie dem Mieter zu ent⸗ ziehen, verſtößt, wenn dieſer nicht einwilligt, wider dieſe Vertrags⸗ pflicht, von der den Vermieter kein Wohnungs⸗ und auch kein Miet einigungsamt durch Genehmigung der Kündigung löſen und befreien kann. Kündigung muß— immer gegenüber den nicht einwilligenden Mieter— die ganze Mietſache erfaſſen, ſie darf ſich nicht bloß auf einen Teil derſelben erſtrecken. Auch die nicht wegzuleugnende auch hier im weiten Umfange herrſchende Wohnungsklemme nötig zu einem ſolchen, den Vertragsbruch fördernden Vorgehen durchau⸗ nicht. Es kommt vor und wäre denkbar, daß ein Meter im Be⸗ ſitz einer allzu geräumigen Wohnung iſt und daß das bei der All⸗ gemeinheit deshalb anſtößt und Aergernis erregt. Dann muß aber nicht gerade durch Vertragsbruch Rechnung getragen werden. die Wohnungs⸗ und Mieteinigungsämter haben es in ſolchen Fällen der Unbilligkeit gegenüber bekanntlich in der Hand, durch das ge⸗ ordnete Beſchlagnahme⸗Verfahren Auswüchſen und Unzuträglich⸗ keiten auf dem Gebiete des Wohnungsweſens zu begegnen. Solche Teilkündigungen haben andererſeits auch manches Bedenkliche gegen ich; ſie können z. B. Unlauterkeiten und Schiebungen fördern, m⸗ m ſie Räume in die Hand des Vermieters bringen ſollen, durch Einzelvermietung auf größeren Nutzen hoffen mag, den el lieber für ſich erſtrebt. als er ihn dem Mieter gönnt. 94 Die Haftbarkeit der Streikleitung Daß eine Streikleitung für alle Schäden haftet, die aus Ne widrigen Handlungen der Streikleitung ſelbſt, der von ihr Beau tragten(3. B. der Streikpoſten) und ferner aus Ausſchreitungen del Streikenden erwachſen, iſt neuerdings auch durch Urteil de⸗ Kammergerichts ſeſtgeſtellt. Ebenſo wurde zum Ausdruck gebracht, daß die Mitglieder der Streikleitung ſolidariſch haften und daß ein Verſchulden ber Streikleitung und ihrer einzelnen 1 von vornherein als gegeben. a. iſt, ſolange nicht das 8315 erwieſen wird. Danach iſt alſo nicht von anderer Seite die uld der Streikleitung nachzuweiſen, ſondern dieſe oder die einzelnen ihr angehörigen Perſonen haben nachzuweiſen, daß ſie an den geſe widrigen Handlungen ſelbſt ſchuldlos ſind, und ferner 975 daß ſie alles getan haben, um dieſe Handlungen und Vorkommniſſe zu ver⸗ hindern. Das Kammergericht ſprach aus, daß, folange ein ſuß rendes Mitglied der Streikleitung nicht glaubhaft mache, daß die Streikleitung alle Bemühungen aufgewendet habe, um einen geſetz⸗ lichen Verlauf des Streiks ſicherzuſtellen, daß aber aus beſonderen (natürlich nachzuweiſenden) Gründen dieſe Bemühungen geſchelkert ſeien, oder etwa daß das betreffende Mitglied ſich in der Streit⸗ keitung nicht habe durchſehen können, das betreffende Mitglied der Streikleitung ſolange die Vermutung gegen ſich gelten laſſen muß daß es die Ausſchreitungen habe geſchehen laſſen wollen und daß es dafür als haftbar angeſehen werden müſſe. Die Streikleitung und ihre einzelnen Angehörigen ſind alſo ver⸗ pflichtet, wenn ſie nicht für die daraus erwachſenden Schäden haftber werden ſollen, geſetzwidrige Handlungen zu verhindern. Es iſt allo nicht angängig, daß. wie es meiſt geſchieht, die Streikleitung einfach ihre Hände in Unſchuldswäſcht und vorgibt, mit den Ausſchrei ſelbſt nichts zu tun zu haben. Die Schadenserſatzpflicht iſt auth dann gegeben, wenn unter Kontraktbruch in den Streik getreten wird und nachweisbar dadurch Schaden verurſacht iſt. Die Leitung jedes unter Kontraktbruch vor ſich gehenden Streiks wird alſo ſchadenerſatzpflichtig. Sie kann ſich dem auch nicht mit dem Ein, wand entziehen, daß ſie bemüht geweſen ſei, den Kontraktbruch 1 perhindern. Der Kontraktbruch iſt geſetzwidrig und wenn jemaiz die Leitung eines geſetzwidrigen Unternehmens übernimmt, ſo er 10 ſich daraus daß er das geſetzwidrige Handeln billigt und unler, ſtützt. Er hat dann die nach dem Urteil ſich ergebenden Folgen tragen. Wird die Leitung in die Hand eines oder mehrerer Gewert⸗ ſchaftsbeamten gelegt, ſo wirv die Gewerkſchaft ſchadenserſatzpflicht da ſie für die rechtswidrigen Handlungen ihrer Angeſtellten, die veranlaßt oder duldet, aufzukommen hat.— — 3 Mittwoch, den 17. Januar 1923 Kurse: Ka belauszahlung NeWyork 16 700, London 78000, 1035, talien 820 und Pra g 465. Alle diese Kurse waren reine Geldkurse ohne Angebot. 8 New Lork. 16 januar(3) deuisen 32 16. 16. 15 16 Framkrelen.79.7 ohweir 158.83 18.8% Szanlen 15790182 SBelgzie: 2 19 520[anan.65.65[ lalien 495.90 eeansSrSasgaäaScSerSdan SAece * K — —* n zuletzt als Detail⸗Konſtrukt. auf Werkz u. Vorrichtg. ahen. Kaeet dtönt hl. mannheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) 5. Seile. Nr. 27 Deuisenmarkt Der Dollar 16 700 Die panikartige Stimmung am Devisenmarkt die schon die letzten zwei Tage kennzeichnete, hielt auch heute dei Eröfrnung des Verkehrs an. Die politische Lage weist bisher keinerlei Aenderung auf, die Franzosen setzen ihren Vormarsch in einem nicht verteidigten Lande fort und schon klingen Stimmen aus London herüber die besagen, niemand werde sie davon abhalten, in Berlin einzu- ziehen. Damit komint das ganze mitieleuropäische Problem Wieder ins Rollen und die Mark setzt ihren Sturz in raschem Tempo fort. Es iet begreiflich, daß man in den Kreisen des Importhandels Eindeckungen für Einfuhrzwecke vor- nmimmt und dafür Markbeträge im Ausland abstoßen muß. Das Ausland selbst aber bekundet keine Neigung, unter den gegenwärtigen Verhältnissen deutsche Mark aufzu- nehmen. Der französische Franken häat sich bisher besser gehalten. als man zunächst annahm, denn wenn er auch 69 gegen London steht so will das nicht besagen, daß etwa die Anglo-amerikanischen Finanzkreise Abgaben darin vorge- nommen hätten, wie denn auch die Regierungen von England und Amerika bisher sich durchaus als passive Zuschauer Verhielten. Im Frühverkehr hörte man heute um 10 Uhr folgende Holland 6625, Schweiz 3145. Paris 1140, Brüssel * Wertpapier-Steuerkurse für die erste Veranlagung zZur Vermögenssteuer und zur Zwangsanleihe. In Ergänzung der auf Grund der Zwangsanleihe-Novelle zu berechnenden urchschnittskurse veröffentlicht nunmehr der Reichsſinanzminister eine verordnun g, dlie besondere Aüsnahmefälle regelt und folgendes bestimmt: 1. Für junge Aktien, die am 31. Dezember 1922 noch nicht zum Handel an einer deutschen Börse zugelassen sind, ist als Steuerwert der Durchschnitiskurs der alten Aktie abzüg- lich 10 Prozent anzasetzen. 2. Bestand eine Gesellschaft am 30. Juni 1920 noch nicht oder waren die Aktien einer Gesellschaft am 30. Juni 1920 noch nicht in den Verkehr gebracht, so sind die Durch- schnittskurse aus der durch 2 geteilten Summe der Kurse Jom 30. Juni 1921 und 30. Juni 1922 einerseits und dem urse vom 3. Oktober 1922 anderseits zu ermitteln. 3. Bestand eine Gesellschaft am 30. Juni 1921 noch nicht, oder waren die Aktien am 30. Juni 1921 noch nicht in den Verkehr gebracht, so ist der Durchschnittskurs aus der durch geteilten Summe der Kurse vom 30. Juni 1922 und 3. Ok- tober 1922 mit einem Abschlag von 10 Prozent zu errechnen. 4. Bestand eine Gesellschaft am 30. Juni 1922 noch nicht oder waren die Aktien am 30. Juni 1922 noch nicht in den Verkehr gebracht, so ist der Kurs vom 3. Oktober 1922 mit Abschlag von 25 Prozent als Durchschnittskurs anzu- Setzen. 5. Bestand eine Gesellschaft am 3. Oktober 1922 noch. dicht oder waren die Aktien am 3. Oktober 1922 noch nicht in den Verkehr gebracht, so ist als Durchschnittskurs der Stellen-Gesuche Cccccccccc Gelegenheliskaut: Kurs vom 31. Dezember 1922 mit einem Abschlag von 40 Prozent zu Grunde zu legen. 6. Handelt es sich in den Fällen unter 2 bis 5 um inlän- dische Wertpapiere, die auf eine der deutschen gegenüber hochwertige gusländische Währung lauten, so, findet die in 8 24 Abs. 2 Satz 2 des Zwangsanleihegesetzes(in der neuen Fassung) für ausländische Wertpapiere getroffene Be- stimmung enisprechende Anwendung. XPfälzische Hypothekenbank. Die Pfäalzische Hypo- thekenbank in Ludwigshafen erhielt die Genehmigung zur Ausgabe von 20 Mill. Mk. 4proz. Kommunalschuld- verschreibungen. .-G. Kühnle, Kopp& Kausch in Frankenthal(Pfalz). In der gestrigen.-., in der 19 Aktionäre mit 5750 Stimmen vertreten waren, wurde der Rechnungs-Abschluß die Ge- winn- und Verlustrechnung und die vorgeschlagene Vertei- lung des Reingewinns genehmigt. Die auf 25 Prozent fest- gesetzte Dividende gelangt sofort zur Auszahlung. Das Satzungsgemäß, ausscheidende Mitglied des Aufsichtsrats, Herr Professor Dr. Ing. Anton Staus. Obereßilingen, wurde wieder gewählt. Eisengießerei und Maschinenfabrik J. Roth.-., Lud- wigshafen. Die Gesellschaft, die sich bekapntlich die Ber Iin-Perleberger Masechinenfabrik und Eisen- gießerei-G. angliedert, weist für 1921½2 nach.63 (.13) Mill. Mk. Abschreibungen, 5 Mill Mk. Zuweisung an das Neubauerweiterungskonto und 1 Mill. Mk. Zuführung an den Unterstützungsfonds.61(06) Mill. Mk. Reingewinn aus(i. V. 8 Proz. Dividende). 225 Pfälzische Lederwerke-G. Rodalben. In der.o. G. V. wurde beschlossen, das Aktienkapital von 3,1 um 5 Millionen Mk Stamwaktien zu erhöhen. Von den neuen Aktien sollen 3 Mill. Mk. den seitherigen Stammaktionäàren im Verhältnis 1 zu 1 zu 400 Proz. angeboten werden; die ührigen 2 Mill. Mk. sind durch die Darmstädter und Nationalbank, Pirmasens, im Einvernehmen mit⸗ dem Aufsichtsrat bestmöglichst zu vergeben. Die Kapitals- erhöhung erfolgt zur Finanzierung des in Angriff genom- menen Fabrikerweiterungsbaues, durch den die Produktionsmöglichkeit um das Doppelte erböht werden soll; die Beschaffung der für den Bau erforderlichen Maschinen und Baumaterialien ist bereits erfolgt. Deutsche Aufbau-Aktiengesellschaft für Grundbesitz, Industrie und Schiffahrt in Berlin. Unter dieser Firma ist eine Akliengesellschaft mit einem vorläufigen Aktienkapital von 30 Miiſionen Mark gegründet worden. Die Gesellschaft bezweckt die Beschaffung und Gewährung von produktiven Krediten aller Art, insbesondere von Meliorationskrediten zur Instandsetzung von Häusern, industriellen Anlagen und Schiſfen. Ein besonderes Belätigungsfeld der neuen Gesell- schaft soll die Beschaffung von Krediten zur Durchführung der großen Instandséstzungsarbeiten im Sippe des Reſchs- miętengesetzes bilden. Eine Erhöhung des Aktienkapi- tals ist vorgeschen. Der Sitz der Gesellschaft ist Berlin. in den übrigen deutschen, Großstädten sollen Zweignie- derlassungen errichtet werden. Die Zweigniederlſas- sungen in Hamburg und in Köln a. Rh. nehmen ihre Tätig- keit gleichzeitig mit der Gesellschaft selbst auf. Personalien. Bei der Papierfabrik Köslin-G. sind die bisherigen Prokuristen Herr Adolf Behrens und Herr Carl Frey zu Mitgliedern des Vorstandes ernannt wor- den. Dem kaufmäpnischepr Beamten Herrn Erich Pfaue wurde Gesamtprokura erteilt. Waren und NMärkte *Der Mehlpreis steigt weiter. Die Devisensteigerung als Folge der Besetzung des Ruhrgebietes wirkt sich immer schärfer aus. Die süddeutschen Mühlen haben soeben den Riehtpreis für Weizenmehl Spezial 0 auf 94 000 Mk.(gestern 82 000 Mk., vorgestern 79 000 Mk.) die 100 kg mit Sack, ab Mühle, erhöht. 5*. Die neuen Getreidepreise der Reichsgetreidestelle. Die Reichsgetreidestelle hat mit Wirkung vom 15. Januar ab die Abgabepreise für die Tonne Roggen auf 197 000, für die Tonne aen auf 212 000 Mark heraufgesetzt. Dement- sprechend beträgt der Preis für den Doppelzeniner Roggen. meh! 22 000 und für den Doppelzentner Weizen mehl 29000 Mark. Der Beschluß wird mit der Steigerung der Preise für ausländischen Weizen auf 400 000 Mark und für auslän- dischen Roggen auf 340 000 Mark für die Tonne begründet. Preiserhöhung für ilsolierte Leitungen. Die Preise für isolierten Leitungsdraht wurden mit Wirkung ab heute wie folgt erhöht: von 150 Prozent auf 250 Prozent, von 90 Prozent auf 170 Prozent, von 60 auf 120 Prozent, von 200 auf 320 Prozent und nochmals von 200 auf 320 Prozent. Preiserhöhungen. Infolge weiteren starken Steigens der ausländischen Devisen haben die Margarine- fabriken abermals eine Erhöhung ihrer Verkaufs⸗ preise vorgenommen. und zwar um 90—106 Mark je Pfund. Der Händlerkundschaft kostet jetzt die Spitzenmarke 1569 Mark und Billigstes 1320 Mk. basis pro Pfund.— Seitens der deutschen Holzbearbeitungsmaschinenfabri- ken wurde der Aufschlag für die erste Januarhälfte um 25 Prozenf gegenüber den Dezemberpreisen erhöhl. %Wieder neue Zementpreise für Süddeutschland. Die Zementpreise betragen ab 15. Januar im Gebiet des Süd- deutschen Zementverbandes 506,724 Mk. für Lie- ferungen an Private und 506,654 Mk. für Lieferungen an Reichs- und Landesbehörden. * Bremen, 16. Jan. BaumwWolle,(Schluß.) Fully middling american g. e. 28 mm loco per 1 kg 10980 Mk., nom. heut. Anf. 7328. Berliner Metallbörse vom 15. Jauuar Preise in Mark für 1 Kg. 15 lan 16 lan 92— Siektrolytk 2750.— 5327 i Barren 2154—— eee 248098 70 1600 iann. ausländ. 1025 10350 1f79 4300 Slei 1225-1275 1750. 850 J igtenxinn 1 100 10 00 14000 14100 ohzink(Vb.-Pr.) 15420 123³⁵ Ookel 670-6300 9490659 d0.(ir. Verk.) 7725-1725 2 57. 350 Antimon 1257·1700 100.1 00 Plattenzlak 1400.1450 1630 175½ Sther für 1k3. 2390 2410 170-8175 Aluminlum 5140.— 7203.—[Flatin p. Gr. 35000— Amerikanischer Funkdienst New Lork, 16 jlanuar.(WS]) Fuünkdtenst.(Machdruck verboten). 15 18. 8— 9— 2—7. 2 Laffe loco 11.8 ektroiyt 14. 3 red. Bal. 33 „ ef 40 83 19 55 elen des 39.00 38.78bede oen: 78 8s Arz 18 710. 17sde! 7. 2.6 ſerpontio 143 23 156— Mal 28.6 Fink 697 657/. Savannaß—.— 143.50 Jull 38.56[kElsen 29 60 29.— J. Ori Saum 27.51 273 derember 885 37 Poelsblech.75.7 Velzen rot 135 50137 25 Saumw. Ioo0 27.75 27.4Johmazwt 12˙12 123 Hart% 1.— 1358.25 lanuar 27 45 27 35 Talg 9 25 9 5 lais oxo 90.— 90.50 Februar 7˙ 3 27 77[Baumwsatö 1½70 10.9ſlehl alegr fr.55 5·82 NArz 2 5237 32J] derz mdef 16 5711.10 öohst Ffr. 5,60.50 april 27.71.27.4[Peirol. oases 16 CJetrate. Engl 2/0 2/0 Mal 27 J8 27.52J tank: 13 25.—] Kontinent 13.— 13.— Chleago. 16 lanuar(85) Funkdlenst(Machdruck verboten). 15 16 Wei 4 2 Roigen Mal— 85 75 Zohwelne 42 47 114 80—— 18 11 30 eioht niedr..15.35 als jlan 73.12 74.15„ Febr 1127 11. nöonst..28.5) 8 da 75 73 7forx Febre— sohw. niedr 7 80.8 nater lJan 45 12 48.85 Rlopen Febr 19.97 11 00 nzonst. 8.— 200 5 Mal 45 50 42 Speck niedr. 10.7 10.75 Zut. Chica 30 150 0 80 9 ftoßggen Jan 88 75 99.— höchst. 11.50 11.50 wWesten 85.00 135000 d. ongl. t. v. 1013 Kg.) zlel 26 50 2 Zinx 33 8 Jueoksitber 11. untimoa 34. London, 16. Januar.(W3) uetallmarkt.(in Lst. für 15. 16 hestseleet, 67.50 69.50 Kupferkass 64.— 63.50 ekel 130 130 do. 3 Monat 53 65 54.15 inn Kassa 181— 1885 do Elektrol 70 65 70 50 J 10. 3 Monat 162 65 182.5. 8 ¹N 25 Heus + g.'Technier lätig gew., 19¾% J, guter Rechner, ſaub. u. flott. Drehstrom notore 120 Voh eee e eeeee e Hauskauf. „ mp. 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Bauunterneymung, Oyppau(Pfalm. 5— 5. Seite. Nr. 27 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag-Ausgabe.) Mittwoch, den 17. Januar 1923 ö Mannneim. Mittwoch, den 17. Januar 1923. 5 In Mtete A Neu eilnstudiert: Das Wintermärchen Schauspiel 15 Akten von Shakespeare. Nach der Schlegel-Tieckschen Anfang 7 Uhr. Ende 10 Uhr. Leontes, König von Sieilien Rudolf Wittgen Hermione, seine Gemahlin Maria Andor Mamillius Lilli Münch Perdita seine Kinder ise Lahn ntigonus 10515 eumann Hoditz Sonder vornehme Sicilianer JGeorg Köhler Dion Karl Schüßler Lene Blankenfeld Helene Leydenius Josef Renkert Ernst Sladeelt Wilhelm Kolmar Richard Eggarter Paulina, Antigonus' Gemahlin Emilia, Kammerfrau der Königin Ein geamter Ein Matrose Polyxenes, König von Böhmen Tlorizen, sein Sohn Archidamus, am Hofe des Königs Paul Nose Ein 1855 Fritz Linn Sein So Anton ——— ein Spitzbube Oerhard Ritter Mopsa Qrete Bäck Dorcas Oretel Mohr Ein Kerkermeister Ernst Sladeck Die Zeit als Chorus— Else von Hagen Ein Hofherr Paul Nose Erste Hofdame Helene Leydenius Zweite Hofdame ulie Sanden rster) obert Vogel —— Herr Georg Köhler Dritter Josef Renkert Wenes Iheater inn Nosengartien. Mittwoch, den 17. Jauuar 1923 Für d. Iheatergemeind.:(ohne öſfentt. Kartenverkauf) E. V. B. 13471/13800 u. A 1/470)(B..B. Nr. 1/460) Der Zigeunerbaron Operette in 3 Akten. Nach einer Erzählun M. Jokais von F. Schnitzler. Musik v. Joh. Strauſl. In Szene ges. v. K. Marx. Musik. Leit.: Paul Breisach. Aufang 7 Uhr. Ende 9% Uhr. Graf Peter Homonay, Ober- gespan d. Temeser omitats Joachim Kromer Conte Carnero, kgl. Kommissär Adolf Karlinger Sandor Barinkay, ein junger Emigrant 4 Kalman Zsupan, ein reicher Schweinezüchter im Banate Max Lipmann Hugg Voisin Arsena, seine Tochter. Elisabeth Trautmann Mirabella, Erzieherin im tiause Zsupans Elise de Lank Ottokar. ihr Sohn. Alfred Landory Sripra, Zigeunerin„ Ida Schã er Safki, Zigeunermädchen. Minnykuske-Lyopold Städkt. Konzerte im Mibelungensaa! 18. Veranstaltung. Bastspiel der„grüron Ente“ Hans Blum, Ada& Karlheinz Kögele. am Sonntag, 21. Januar, abends 8 Uhr. Buntes Programm. Der Vorverkauf(M. 150.— bis 500.—) im Rosen- garten und Verkehrsverein hat begonnen. Iages- Kasse bei erh. Preisen 11—1 und ab 3 Uhr im Rosengarlen. 80 Nur noch 2 ragei Fber Mann aus Telle 19 V Fensations-chanspiel in 6 Akten. dDas Geheimnis 285 der grünen Willa 8180 Detektiv-Drama in 5 Akten. 5% E Ris hei den CoWẽ¾DDys; Groteske in- 1 Akt mit Harald LIoyd Juwelen, Brillanten Trauringe Gold- u. Silberwaren, Reelle Bedienung. HN. SosNOWSkKl, EZ, 9 Uhrmacher und ee Wollen Siè mit Ihrer 8216 Budhaltung stets auf dem Laufenden sein für die gesamte Indu- e ee e ererereeeneeeereeeeeres Drurksachen zinle llelert schnell Druokerei Dr. Haas, G. m. b.., E 6, 2. Krisiall-Palast Ludwigshafen, Bismarekstraße 106 Täglich abends 8 Uhr: 8436 Rabareitvorstellung mit erstklassigen Kräften Konzert- Willy Neumann mit sein. Künstler-Ensemble mit Tanz u. Im I. Stoek Diele Einlagen Anfang 8 Uhr ET Eiutritt frei! e e e el Karl-Theodor-Klause 0 6, 2 Tel. 8731 Ab 18. Januar Programm-Wechsel Beginn 8 abends. nds. Eintritt frei. 3 Correeꝰs enaurant Landhäuszer Bahnhofplatz 11. Telephon 794. Am Donnerstag, den 18. d. Mts. Sroßes Schlachtfest abends 8 Uhr: 8366 Konzert mit Quartettvorträgen Jeden Sonntag abend von 8 Uhr ab Familien-Konzert bestes Künstlerorchester. An einzelnen Sonntagen werden meine beiden Quartette aus Mannheim u. Schwetzingen auftteten. Nur noch heute und morgen! Twerssſderbestee Fatty 88 Chaplin AI, Harald Lland Albertini JGrotesl-u. Sensationsdarsteller sind in vier— ihrer best. Films jed. Abend bei uns zu seh. bas Fmgnmm dles genußteichen Mends. Anfang 4 Uhr!i Letzte Vorst..15. Uhr! Palast- Theater N Alud- U. Mausbesue-elein Mannheim E. V. Mittwoch, den 24. Januar 1923, abends 8 Uhr findet im„alten Rathaussaal“, F I, die Mealäche Aiaadewerzanmlang statt mit folgender Tagesordnung: 1. Jahresbericht. 2. Kassenbericht. 3. Ent- lastung des Vorstandes. 4. Wahlen. 5. An- träge und Wünsche. 416 Nach Erledigung des geschäftlichen Teils: Die Mietzinsberechnung aufgrund der neuen Zuschläge. größten internationalen Der Vorstand. Inig. mesische Tanze und ias Ibrige erstklassige Programm. — Zivile Preise. 408 S198 Französ. u. Engl. Gründl. Unterricht wünſcht ſunger Kaufmann. Vorkenntniſſe vorhanden. Angebote unter J. K. 20 an die Geſchäftsſtelle. 8412 um 2% Statt besonderer Anzeige. Gestern morgen um 4½ Uhr verschied unerwartet nach kurzer Kranſheit meine liebe Frau, sorgte Mutter, Schwester, Schwiegermutter, Grossmutter und Tante Frau Babette Adler im Alter von 62 Jahren. Mannheim, 16. Januar, Neckarvotlandstraße 18. Im Namen der ſieftrauernd Hinterbliebenen: Die Beerdigung findet am Donnerstag, den 18. Januar, Uhr siatt. unsere treube· 8398 geb. Schertel Friedrich Adler. Plangs Raukf l. det 810 Heckel Plano-Lager .J. 15. Aeheimbeign Bis Donnerstag: lur llm des Laues! Der Rhein Ein Stimmungsbild in sieben Teilen unter Mitwirkung des Landhäuber- möglichst für Auto- Quartetts ee gesucht. ngebote erbet. unt luneims katseesten K. T. 186 an die Oe. Anf. um 57 U. 8½ Uhr]] chäftsstelle. 4⁰⁴ CCCCcCCCC Große Verſteigerung. Im Auftrag verſteigere ich am Freitag, den Lokal K 3. 17: 1 kompl. Schlafzimmer, hell eichen, ſehr ſchön, 1⸗ u. 2türige Kleiderſchränke, 1 kpl. Bettſtelle m. Roſt, 1 gr. Ladentheke m Schubl., 1 Regal m. 16 Schubl., viereck. Tiſche, Küchentiſche, Nachttiſche, Kleiderſtänder, Vertikow, 1 ſehr ausapotheke, 2 dreiteil. Matratzen, ein m. 10 Platt., 1 Ediſon Phonogr. Walzen, 1 Akkordzither, 1 Orcheſtrion mit Piatten, 1 faſt neuer Gasherd m. Bratofen, weiß emaill., 1 ſilb. Taſchenuhr, 1 Pacr hohe 1 Briefmarkenalbum, 3 el. Hänge⸗ lampen, 3 Gräzinlampen, 2 kl. echte Bronzen, 1 Marmorfigur, 1 P. Rollſchuhe, 2 alte Bibeln, ſehr ſchöne Herrenkleider, Frauenkleider, Por⸗ zellan, Küchengeſchirr und ſonſtiges. Die Möbel kommen werſt zum Ausgebot u. können Donnerstag—4 Uhr angeſehen werden. Th. Michel. Tel. 3250. Ortsrichter u. vereid. Schätzer. Gegenßtände zum Mitverſteigern werden Don⸗ nerstags noch angenommen. Amftche Vorbftenttichungen der Stadtgemefnde. Am 29. Januar treten folgende Aenderungen des Straßenbahntarifs in Kraft:—2 Teilſtrecken —5 Tellſtrecken 100 4,—7 Teilſtrecken 120&, 8 und mehr Teilſtrecken 140%; Kinderfahrpreis 40 ¼; Fahrſcheinhefte 650 4(ungültig für Fahr⸗ ten über die Rheinbrücke), 800, 1000, 1200.,; Monatsſtreckenkarten 5000 ¼(ungülti für 9005% ten über die Rheinbrücke) 6000 7 8000 ¼; Monatsnetzkarten für Waanubein 10 10 55 Mark, für Mannheim⸗Ludwigshafen 11000 4; Zuſatzkarte zur Rhein⸗Haardtbahnkarte 800 +5 Monatsnetzkarten für Schwerbeſchädigte 2800.5 Fahrſcheinhefte für Schwerbeſchädigte, gültig für 11 Fahrten von beliebiger Länge 400 45 Schüler⸗ fahrſcheinhefte 500 4; Fahrpreis im Perſonal⸗ ſpätwagen 210 l. Die vom 5. bis einſchließlich 19. Januar gelöſten Fahrſcheinhefte bleiben ohne Aufſchlag bis einſchließlich Freitag, den 26. Jan. gültig. 9) Der Oberbürgermeiſter. Die Grubenentleerungsgebühren wurden ab 1. Dezember 1922 den Teuerungsverhältniſſen ent⸗ ſprechend erhöht. Tarif iſt bei der Fuhrverwaltung, Luiſenring 49, einzuſehen. 16 Die Gebühren für den ſtädtiſchen Kranbetrieb im Induſtriehafen werden mit Wirkung vom 15 Janunar d. J. ab neu feſtgeſetzt. Auskunft erteilt Fr. Muckle, Pump⸗ werkſtr. 8. 90 Der Oberbürgermeiſter. 19. Jauuar ds.., vormittags ½10 Uhr, im 406 (ungültig für Fahrten über die Rheinbrücke) 80, 11 rtetentArern Die Kleinsten Ouantums werden angenommen! Aerinn Hasentelle. Messing. Hupfer Zink. Blei u. sonst. Helalle Die größten Ouantums werden abgeholt! 0 * 5 115 ee — „ r 3n4 * Handhohlsaum in feiner Tiſch⸗ u. Bett⸗ wäſche wird nach eizen. Muſt. efert. Zu erfr. i. d. Geſchäftsſt. 7929 Aülo-Vamieiacg (Perſonen) für Stadt u. Land. B7914 Teleph. Nr. 3669. i ſeſe + für gewinnbringendes Automobil⸗Unternehmen 2 ca. 10 Millionen Einlage gesucht. Angebote erbeten unter K. E. 155 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. 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