rr + Jezugspreiſe: In mannheim u. umgedung frei ins Haus ſow e durch die poſt bezogen oneseſtellgeld monatl. Mr. 1400.— * freiblelbeno. Einzelnummer Mk. 30.— bi 40. poſtſcheckkonts nr. 17500 Karisruhe n Saden und ur. 2917 Kudwigshafen am Kdein. Hauptgeſchaftsſtelle Mannheim, kE 6. 2. Geſchäfts · Uebenſtelle Neckarſtadt, Waldhofſtraße Ur. o. Lernſprechet nummer 7041, 7032, 7033, 70, 7048. Celegramm⸗Adreſſe: 8 beim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. zeiger m 1923— Nr. 39 geiger Anzeigenpreiſe: Sei vorausza hung die kl. Zelle Me. 180.— Stellengeſ. u. Sam lien⸗Rnz. 500% Rachl. Reklamen mk..— flnnahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Rnzeigen an deſtimmt. CTagen, Stellen u. Nusgoben w. keine verantwortg. übern. öhere Sewatlt, Streiks, Setriebs⸗ ſtörungen uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſpruchen. ausgef. oder beſchränkte Rus gaben oder für verſpütete Rufnahme von Inzeigen. Rufträge durch Lernſprecher ohne Sewäde. Beilagen: Der Sport vom Sonntaa Aus der Welt der Technik. Geſetz u. Necht. Nodezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauon⸗Seitung u. Mannheimer Muſik-Zeitung 7ãũã ͤvdfCfcſ/((cf(/( /ĩ ĩ ç verſchärfung der allgemeinen Lage im Kuhrgebiet Kurze Ueberſicht Die Reichsregierung iſt, wie ofſiziös mikgeteilt wird, jederzeit zu Verhandlungen über eine vernünflige Reyara-⸗ kHonspolitik bereit, jedoch niemals unker dem Druck militäri⸗ ſcher Waffengewalt. * Die bayeriſche Regierung hak die Abberufung des fran⸗ zöſiſchen Geſandten Dard in München verlangt, weil ſie nicht mehr in der Lage ſei, ihn zu ſchützen. *K Das deulſche Perſonal der unker franzöſiſcher Flagge fahrenden oder mit franzöſiſcher Beſatzung fahrenden Rhein⸗ ſchiffe iſt in den Proleſtſtreik getrelen. * General Degoukte hat der Abordnung der Veteiebsräte, die wegen der Verhaflung der Zechenbeſitzer bei ihm vorſtellig geworden waren, einen ablehnenden Beſcheid erkeilt. ** Die Jahl der auf den Slinnes- und Thyſſenzechen ſtreikenden Arbeiter beträgt 165 000. 255 Beſonders brutal zeigt ſich die franzöſiſche Kavallerie im Ruhrgebiet, die für ihre Pferde das Nindvieh den Bauern aus den källen kreibt, ungedroſchenes Getreide zur Skreu benutzt und Aebungen auf beſtelltem Ackerland vornimmk. * Die Reichsregierung hat in einer neuen Prokeſtnole gegen die Verhaftungen deuiſcher Beamker prokeſtiert und ihre Freilaſſung verlangt. * Der gegen den Präſidenten des Kölner Landesfinanzamts, Dr. Lanzenanet, erlaſſene Ausweiſungsbefehl iſt von der Rhein⸗ lundkommiſſion wieder zurückgezogen worden. 1* Auch der dritte Nachfolger des Wiesbadener Regierungspräſi⸗ denken, Oberregierungsrat v. Wedel-Parlow, iſt geſtern nach⸗ mittag ausgewieſen worden.— Der Stellvertreler des geſiern vor⸗ mittag ausgewieſenen Pfälzer Regierungspräſidenten von Chlin⸗ gensperg, Regierungsdirektror Mattheus, wurde von den Jranzoſen verhaftet. * Das Hilfswerk für die Ruhrbevölkerung nimmt einen großartigen Aufſchwung: u. a. ſiellte der milteldeuiſche Vraun⸗ kohlenbergbau eine Milliarde zur Verſügung. Im amerikaniſchen Senat hal Senakor Borah außer⸗ ordentlich heflige Kritik an der franzöſiſchen Politik geübt. Niema's Verhandlungen unter militäriſchem Druck! Zu den Meldungen über Vermittlungsverſuche in der Frage der Ruhrbeſetzung wird von zuſtändiger Berliner Seite mitgeteilt, daß alle europäiſchen Stellen von der Auffaſſung der deutſchen Regierung unterrichtet ſind, Deutſchland ſei jederzeit zu Verhandlungen über eine vernünftige Bereinigung der Reparationsfrage bereit, Verhandlungen, die unter militäriſchem Druck ſtehen, könnten jedoch niema!ls zu wirtſchaftlich geſunden und annehmbaren Ergebniſſen führen. Sie könnten nur dann er⸗ folgen, wenn auf jede Sanktion⸗ und Pfänderpolitik endgül⸗ tig verzichtet werde, und Deutſchland mit der Gegenſeite gleich⸗ derechtigt und unbehindert verhandeln könne. Keine deutſchen Truppenbewegungen Von franzöſiſcher Seite wird das Gerücht verbreitet, daß in Deutſchland wichtige Truppenbewegungen vorgenommen werden. Von zuſtändiger Seite wird dazu erklärt, daß alle deutſchen Truppen in ihren Garniſonen ſind, und daß keinerlei Truppenzuſammen⸗ ziehungen irgendwelcher Art ſtattgefunden haben. Beſprechungen beim Reichskanzler Unter dem Vorſitz des Reichskanzlers fand geſtern nachmittag eine Beſprechung mit den Spitzenorganiſationen der Gewerk⸗ ſchaften ſtatt, in der volle Einigkeit über die zu ergreifenden Maßnahmen gegen die rechtswidrige franzöſiſche Gewaltaktion feſt⸗ geſtellt werden konnte. Die Anregungen der Gewerkſchaften werden von den zuſtändigen Reſſorts verfolgt werden. Die einmütige Auf⸗ faſſung geht dahin, daß in der erfolgreich begonnenen Abwehr des Einbruchs mit allen zweckdienlichen Mitteln fortgefah⸗ ren werden würde. Der überflüſſige und unbeliebte Herr Dard Die bayeriſche Regierung hat der Reichsregierung mit⸗ geteilt, daß ſie alles tun werde, um den franzöſiſchen Geſandten Dard in München und die Mitglieder ſeiner Geſandtſchaft zu ſchützen. Angeſichts der Erregung der Bevölkerung über den Ein⸗ marſch in das Ruhrgebiet müſſe ſie jedoch eine Verantwortung für den Schutz des Geſandten ablehnen. Ferner wird mitgeteilt, daß die bayeriſche Regierung erneut durch die Reichsregierung in Paris die Abberufung Dards von ſeinem Poſten verlangt habe. Dank bes Reichskanzlers Veim Reichskanzler geht täglich aus allen deutſchen Gauen eine Fülle telgraphiſcher und brieflicher Kundgebungen ein, in denen der militäriſche Einbruch Frankreichs in das Ruhrgebiet auf das ſchärfſte verurteilt, unverbrüchliche Treue zum Reich und Hilfs⸗ bereitſchaft für die bedrängten Brüder im Weſten gelobt und die Die Tarife für Lebensmitte!l und Brenn⸗ ſtoffe müſſen herabgeſetzt werden! Die Reichsregierung hat verſchiedene Anordnungen erlaſſen, mit deren Hilfe es gelingen ſoll, die kommenden ſchweren Zeiten für unſere Lebenshaltung zu überſtehen. Es fehlt aber noch eine not⸗ wendige Ergänzung, ohne die die zunehmende Teuerung nicht einigermaßen erträglich gemacht werden kann. Die Herab⸗ ſetzung der Tarife! Zu den Bedingungen, die die Entente ſ. Zt. an Deutſchland ſtellte, gehörte die Balanzierung des Haushalts der Verkehrsanſtalten, Poſt und Eiſenbahn. Dieſem Verlangen trug die Reichsregierung inſofern Rechnung, als dieſe beiden Betriebe verſuchten, das ſtändig anwach⸗ ſende Defizit durch Erhöhungen der Tarife wieder auszugleichen. Nachdem nunmehr aber der Vertrag von Verſailles von den Franzo⸗ ſen und Belgiern durchbrochen worden iſt, entfallen auch alle weiteren Verpflichtungen, die im Verfolg der Reparations⸗ verhandlungen auch über dieſe Fragen eingegangen worden ſind. In erſter Linie ſieht jetzt die Geſundheit und die Ernäh⸗ rung des deulſchen Volkes auf dem Spiel. Dieſe müſſen erhalten werden, auch wenn im Augenblick das Defizit größer wied. Wir ver ⸗ langen daher von der Reichsregierung eine ſofortige herab⸗ ſetzung der allmählich ſo unerträglich hochgewordenen Frachttarife, daß faſt 40 Prozenkt der Teuerung allein auf ihre Rechnung kommen. Zum mindeſien aber muß die für den 1. Jebruar angekündigte aber⸗ malige 100prozenlige Erhöhung für die Lebensmittel⸗ und Brenunſtoffverſorgung aufgeſchoben werden, wenn nicht die Caſten der Teuerung ins unkerträgliche ſteigen ſollen. Wir fordern die Partejen, Parlamentarier, Preſſe und öffenk⸗ lichen Korporationen auf, dieſe unſere Anregung weitgehendſt zu un · lerſtützen, damit dem deutſchen Volk in dieſer ſchweren Zeit wenigſtens eine vorübergehende Erleichterung verſchafft wird! 5 7 755 72 5 7 Reichsregierung aufgefordert wird in ihrem Widerſtand feſt zu bleiben. Aus allen politiſchen Lagern und ſozialen Schichten wird der Entſchluß zum Ausdruck gebracht, Opfer und Entbehrungen auf ſich zu nehmen, die die Abwehr des Rechtsbruchs erfordern wird. Da es dem Kanzler unmöglich iſt, auf jedes dieſer Treu⸗ gelöbniſſe einzeln zu antworten, dankt er auf dieſem Wege allen, die in Wort und DTat gewillt ſind, in Einigkeit für Recht und Frei⸗ heit des Vaterlandes einzuſtehen. Die franzöſiſchen Pläne Wie das„B..“ aus Paris erfährt, bezeichnet die Regierung alle Gerüchte über Ausdehnung der Beſetzung und über eine Abtrennung des Ruhrgebiets als vorläufig verfrüht. Aber mehrere Miniſter haben auf Befragen geantwortet, daß die Regierungsſtellen auf alle Eventualitäten vorbereitet ſein müßten. Die Anweſenheit des Finanzminiſters Delaſteyrie im Ruhrgebiet wird mit der von Frankreich gewünſchten Errichtung einer neuen Münzordnung in Zuſammenhang gebracht. „Journe Induſtrielle“ meint, zur Ausübung eines Druckes auf die deutſche Regierung gebe es nur zwei Mittel: die vollſtän⸗ dige Trennung des Ruhrgebietes oder der Marſch nach Berlin. Die franzöſiſche Regterung ſcheue vor der Ver⸗ wirklichung der erſten Löſung, weil die Schaffung einer autonomen Gewalt große Schwierigkeiten bereite und überdies ein Einſpruch von verbündeter Seite zu befürchten ſei. Trotzdem müſſe ſich Frank⸗ reich dazu entſchließen. Gegenmaßnahmen gegen einen Nuhrſtreik Von einer Reihe von Pariſer Blättern wird als Gegenmaß⸗ nahme gegen die Sreiks der Arbeitnehmerſchaft des Induſtr ebezirks empfohlen, den Zutritt zu den Gruben und ſonſtigen induſtriellen Anlagen für jedermann, alſo auch für die Notſtandsarbeiter, zu verbieten und ſo Arbeiter und Unternehmer vor die Entſchei⸗ dung zu ſtellen, die Arbeit wieder aufzunehmen oder die Gruben ſtill zu legen und die Hochöfen erkalten zu laſſen. Allerdings er⸗ hebt ein anderer Teil der Blätter gegen eine ſolche Methode Ein⸗ ſpruch. Die Schande von Mainz Degoufte bleibt bei ſeinen Beſchlüſſen Nach einer Meldung aus Mainz begab ſich geſtern nachmittag eine Abordnung der z. Zt. in Mainz weilenden zahlreichen Ver⸗ treter der Betriebsräte und Angeſtellten⸗Organiſationen aus Rhein⸗ eeee Führung des Düſſeldorfer Regierungspräſiden⸗ ten zum Generalkommando der Rheinarmee. General Degoutte war nichtzugegen und ließ erklären, er hätte dem, was er Tags zu⸗ vor geſagt habe, nichts hinzuzufügen. Darauf übergab der Berg⸗ mann Dehmann folgende ſchriftliche Erklärung: „In letzter Stunde erheben wir im Namen von 600 000 Arbei⸗ tern und Angeſtellten des Bergbaues und 100 000 Arbeitern der Hüttenbetriebe Rheinland⸗Weſtfalens ſowie von vielen Tauſenden Reichs⸗, Staats⸗ und Privatbeamten und Angeſtellten einmütig Einſpruch gegen den Verſuch, deutſche Staatsbürger wegen pflichtmäßiger Beachtung deutſcher Reichsgeſetze vor ein Kriegs⸗ gericht zu ſtellen. Sollte dieſer unſer letzter feierlicher Einſpruch abermals unberückſichtigt bleiben, ſo ſehen wir als Sprecher der geſamten werktätigen Kopf⸗ und Handarbeiter des wichtigſten wirtſ haftlichen Zentrums des europäiſ hen Kontivents uns ge⸗ nötigt, alle Folgen der franzöſiſchen Regierung aufzuerlegen, die aus einer kriegsgerichtlichen Verurteilung der deutſhen Staatsbürger im Ruhrgebiet entſtehen werden. Eine Stunde ſpäter ließ Degoutte der Delegation mitteilen, daß er auf ſeinem bisherigen Beſchluß beharre. Die Anklage gegen die verhafteten Großinduſtriellen aus dem Ruhrgebiet lautet auf Ungehorſam gegen militäriſche Befehle, die auf Grund der franzöſiſchen Vorſchriften über den Belagerungszuſtand erlaſſen und der Bevölkerung durch Anſchläge bekannt gemacht wurden. Es geht ums Sanze! Von Dr. Otto Hugo, Mitglied des Reichstags und des Reichswirtſchaftsrats. Die furchtbare Kriſe, die der Verſailler Vertrag als poli⸗ tiſcher und wirtſchaftlicher Gewaltakt über Deutſchland bringen mußte, iſt mit ungeheuerlicher Heftigkeit ausgebrochen. Frankreich verſucht die letzten und höchſten Ziele, die ſowohl wirtſchaftlicher wie politiſcher Natur ſind, aus dem Verſailler Vertrag herauszuholen. Es will ſeine politiſche Herrſchaft ausdehnen bis tief in das völlig zertrümmerte Deutſchland hinein und will gleichzeitig ſeine feſte Hand legen auf das letzte große Gebiet Europas, das es noch nicht direkt oder indirekt beherrſcht. Die ſiegreiche und erfolgreiche Durchführung dieſes Aktes würde Frankreich eine in ſeiner Geſchichte nie dageweſene Beherrſchungsſtellung auf dem Kon⸗ tinent ſchaffen und ihm ſchließlich auch die wirtſchaftlichen Hilfsmittel zuführen können, die zur Aufrechterhaltung des franzöſiſchen, imperia⸗ liſtiſchen Herrſchaftsſyſtems auf dem Feſtlande erforderlich ſind. Vom deutſchen Standpunkt aus iſt dem entgegenzuhalten, daß es ſich für uns um die letzte Entſcheidung, um Leben oder Sterben, um Freiheit odeg dauernde Knechtſchafſt, um die Fortexiſtenz des deulſthen Reiches oder den Abſchluß deutſcher Geſchichte handelt. Nie haben wir im Verlauf der ganzen deutſhen Vergangenheit einen hiſtoriſchen Augenblick erlebt, der ſo ſehr das nationale Leben des deutſchen Volkes in Frage ſtellt und eine vernichtende Gefahr für das geſamte Deutſchtum darſtellt, als in dieſen Tagen, die wir heute in heftigſten Kämpfen durchleben müſſen. Der Größe dieſer Bedeutung muß auch die Erkenntnis im ganzen deutſchen Volle entſpechen darüber, worum es denn eigent⸗ lich geht. Deshalb wende ſich jeder ab von der kleingeiſtigen Auf⸗ faſſung, daß es ſich hier etwa um irgendwelche wirtſchaftliche Dinge von vorübergehender Bedeutung handelt, ſondern wenn Deutſchland in dem letzten Ringen mit Poincaré unterliegt, dann ſind wir ver⸗ loren und haben aufgehört, ein politiſcher Faktor in Europa zu ſein. Seien wir uns auch darüber klar, daß keine Macht der Welt uns exretten und erhalten wird, wenn wir es nicht ſe tun. Wir müſſen die letzten nationglen Kräfte des Widerſtandes in unſerem Volke wachrufen, jeder Einzelne muß, ausharren in der aren Erkenntnis, daß die Not, die uns jeßt für Monate auf das ſchwerſte drücken kann, entweder eine dauernde Not bleiben wird, die uns durch Seuchen und Elend den Untergang bringt, oder daß nach dieſer ſchweren Zeit der Entbehrung auch einmal der Tag kommt, ſo Deutſchland frei aufatmen und neue Arbeit begin⸗ nen kann. Unſere weſtfäliſchen Brüder haben uns ja gezeigt, wie der Gei ſt ſein muß, der uns hier allein helfen kann. Die leuchtenden Worte eines Fritz Thyſſen und anderer„Männer der roten Erde“ und jenes ſtarke Solidaritätsgefühl, das heute zur Verteidigung von Heimat umd Arbeit Arbeitgeber⸗ und ee an der Ruhr um⸗ faßt, das ſind Kräfte, die nicht unwirkſam ſein werden. Und wenn ſich zu dieſen die Beamtenſchaft des Staates und der Eiſendahn geſellen, dann haben wir eine Abwehr, die die franzöſiſche Illuſions⸗ rechnung zu zerſtören ſehr wohl in der Lage iſt. Wie ſehen heute die Dinge nach knapp zwei Wochen aus? Poin⸗ care hat, ſölange der erſte franzöſiſche Soldat den Vormarſch nach der Ruhr antrat, keine Reparationskohle f bekommen und er wird ſie nicht mehr bekommen. Darüber ſind ſich alle einig, die an der Ruhr über die Förderung, den Verſand und Abtransport eine entſcheidende Meinung haben. Wohl werden einige Kähne abge⸗ fangen, aber auch dieſe Kähne werden aufhören zu ſehrke und wenn wir täglich 80 000 Tonnen Kohle an Frankreich freiwillig und un⸗ entgeltlich geliefert haben, ſo wird, ſo lange an der Ruhr ein fran⸗ zöſiſcher Soldat ſteht, nie der Zuſtand eintreten, daß Frankreich auch nur annähernd eine ſolche Kohlenmenge mit Gewalt von der Ruhr abholt. Zum anderen würde aber auch alle Kohle nicht mehr vom deutſchen Reiche bezahlt, ſondern müßte von Frankreich ſelbſt bezahlt werden. Poincares Rechnung hat in poſitiver und negativer Be⸗ ziehung ein großes Loch. Bisher bezahlten wir die Beſatzungs⸗ koſten auf dem linken Rhein. Das hat aufgehört. Nun kommen noch die ungeheuren Okkupations⸗ und Kriegskoſten auf dem rechten Rhein hinzu. Die Ausgaben Frankreichs werden ins Ungeheure wachſen, Wahe die franzöſiſche Gewalt anhält und irgendwelche Gegenwerte von irgendeiner Bedeutung werden Frankreich nicht zu⸗ fließen. Und es iſt und bleibt die Aufgabe des deutſchen Volkes, hier mit nationalem Willen des Widerſtandes das letzte an der Ab⸗ wehr zu leiſten, um jeden Erfolg dem Frankreich von heute zu ver⸗ wehren. Man muß ſich darüber klar ſein, wenn das golingtz kommt der Tag, wo Poincare oder ein anderer das Spiel verloren hat und wo er nicht mehr in der Lage iſt, den wahnſinnigen Standpunkt zu vertreten, daß man mit miltäriſcher Gewalt diejenigen Zahlungen aus dem wehrloſen Lande herausholen kann, die auf freiwilligem Wege nicht zu leiſten ſind. Poincare wird zu der Einſicht kommen müſſen, daß die eng⸗ liſche Rechnung ſtimmte, daß nichts von der Ruhr mit Ge⸗ walt geholt wird und daß die Lage nur verhängnisvoll ſich für Frankreich entwickeln konnte. Die engliſche Politit rechnet auch damit, wenn ſie heute keine Hand rührt, daß der Augenblick, wo Frankreich Aur Einſicht kommen muß, dämmern wird und iſt dabef auch der Tag des engliſchen Erfolges. Für uns iſt die Lage ungeheuerlich ſchwer und wir tragen die ganze Laſt auf unſerem Rücken. Aber wenn vor uns einmal der ſichere Untergang oder aber die Möglichkeit der wirtſchaftlichen Rettung ſteht, dann müſſen wir ſtark bleiben und alles hingeben, dann darf dem deutſchen Volke die Wahl nicht ſchwer fallen. Nie hat irgendwo in der Geſchichte ein Volk ſich befreit, ohne daß es ſich zu heroiſchen Opfern und Leiſtungen aufſchwang. Und dieſe Stunde zum Helden⸗ ſinn und der Hingabe an das Vaterland iſt gekommen und wir müſſen ſie nützen. Ringen wir heute Poincare nieder dann haben wir Luft im Deutſchland, das durch ſeinen Widerſtand bewieſen hat, daß es ſich nicht alles und das letzte gefallen laſſen braucht, wird in der kunft eine andere Rolle ſpielen als das Deutſchland, das nur immer faſt bedingungslos erfüllte, und wird auch bei der großen Entſchei⸗ dungsfrage über den internationalen Ausgleich der Krſegslaſten in vollem Umfange gehört werden müſſen, wenn die Mächte der Welt zu der Erkenntnis gekommen ſind, daß nur auf der Freiwilligkeit der deuiſchen Vereitſchaft die Möglichkeit einer deutſchen Leiſtung aufgebaut werden kann Das deutſche Volk weiß nun, worum es geht. Wird die Nation und wird die Generation die Kraft ge⸗ ſchichtlicher Größe beſitzen, dann werden wir ſiegen. —————— — ———— — betreten werden dürfen. Poſten oder ſonſtige beauftragte Perſonen ſind zurückzuziehen. Soll⸗ ten dieſe Forderungen nicht erfüllt werden, ſo behalten ſich die Or⸗ molken. 2᷑. Seite. Nr. 39 mannheimer General · Anzeiger(mittag · Ausgabe) Mittwoch, den 24. Januar 1923 Die Lage im Nuhrgebiet Vorbereitungen für eine Zollinie Berlin, 24. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Franzoſen ſcheinen in allem Ernſt eine Zollinie um das Ruhrgebiet vorzubereiten. Wie aus Düſſeldorf gemeldet wird, ſind dort zahlreiche franzöſiſche Zollbeamte eingetroffen, die auf das Ruhrgebiet verteilt werden ſollen. Im Zuſammenhang damit ſtehen große Um grup⸗ pierungen der Truppen. Die Soldaten ſollen dazu dienen, die Grenzen des Ruhrgebiets in ihrem ganzen Umfang, Mann für Mann zu beſetzen um ſo die Durchführung der Zollinie anzubahnen. Vorausſichtlich wird es, wenn die Franzoſen das Anſinnen an die Eiſenbahner ſtellen, Truppentransporte in größerem Umfange vor⸗ zunehmen, zu einem allgemeinen Eiſenbahnerſtreik kommen. Schon jetzt weigern ſich die Eiſenbahner vielfach, Franzoſen zu fahren. Als geſtern abend ein Perſonenzug nach Eſſen fuhr, wurde der Lokomotivführer unterwegs darauf aufmerkſam gemacht, daß auch Franzoſen darin ſeien. Daraufhin hielt der Zug an, der Loko⸗ motivführer forderte die Franzoſen auf, den Zug zu verlaſſen. Als 1 ſich weigerten, verließ er die Maſchine und der Zug ſtand i Wie hilflos die Franzoſen ſind, wenn ihnen entſchloſſen entgegen⸗ getreten wird, zeigt folgender Zwiſchenfall in Sterkrade. Da die Beamten und Arbeiter den Dienſt verweigerten, ſolange die Franzoſen auf dem Bahnhof wären, knüpften dieſe Verbandlungen an. Der Bahnhofsvorſtand ſtellte folgende Bedingungen: Vollſtändi ge Räumung de Bahnhofs: kein Soldat darf den Bahnhof ohne Bahnſteigkarte betreten; kein Beamter oder Arbeiter darf wegen des Ausſtandes zur Verantwortung gezogen werden. Die Franzoſen nahmen tatſächlich dieſe Bedingungen an und zogen ab. Wahrſcheinlich werden wenn es zu einem Generalſtreik kommen ſollte, die Franzoſen Eiſenbahner ins Ruhrgebiet bringen. Eine Anzahl franzöſiſcher Eiſenbahner ſoll bereits eingetroſſen ſein. Natürlich würde ein ſolcher Verſuch ſchon von vornherein zur Erfolg⸗ loſigkeit verurteilt ſein. GPrächtig iſt überall die Stimmung und Haltung der geſamten Bergarbeiter⸗ und Beamtenſchaft. Wo immer ein Franzoſe oder Belgier ſich Eingriffe erlaubt. wird einmütig ohne jede Anweiſung die Arbeit medergelegt. Die Führer der Gewerkſchaften der Eiſen⸗ bahner und Bergarbeiter ſtehen in engſter Fühlungnahm e mit einander, entſchloſſen zu gemeinſamem Widerſtande. Die zugeſpitzte Situafion Geſtern nachmittag fand in Langendreer die Beerdigung 2 des Krankenträgers Kowalski unter überaus großer Beteiligung der Bevpölkerung ſtatt. Viele tauſend Perſonen gaben dem Toten das letzte Geleite. Eine Fülle von Kränzen ſchmückte ſein Grab, darunter auch ein Kranz des Reichkanzlers mit einem Schleife in den Reichs⸗ farben. An der Beerdigung nahmen Vertreter der Regierung und Kommunalbehörden, Schulen und Genoſſenſchaften teil. Die Fran⸗ zoſen ließen ſich nücht ſehen. Geſtern mittag, als die Arbetter und Angeſtellten in Eſſen die Betriebe und Geſchäfte verließen, geſtaltete ſich der Verkehr in der Nähe des Eſſener Hauptbahnhofes ſehr lebhaft. Die Franzoſen brach⸗ ten daraufhin vor dem Hauptpoſtamt Maſchinengewehre in Stellung und machten ſie ſchußfertig. Nur der Beſonnenheit der Be⸗ völkerung iſt es zu verdanken, daß Zwiſchenfälle vermieden wurden. Die Störungen im Poſtbetrieb Geſtern mittag wurde dem Kommandeur der Beſatzungstruppen 125 1 85 Eſſener Hauptpoſtamt folgende Entſchließung über⸗ reicht: „Das Poſt⸗ und Telegraphen⸗Perſonal verlangt 1. daß den Amtsvorſtänden der Poſt⸗ und Telegraphen⸗Verwaltung ihr freies Verfügungsrecht, das ihnen pon der deutſchen n, iſt, unangetaſtet bleibt; 2. daß die Dienſträume von ngehörigen der Beſatzungsarmee zur Vornahme irgendwelcher Handlungen nicht Bereits in den Dienſträumen aufgeſtellte ganiſationen der Beamten, Angeſtellten und Arbeiter der Reichs poſt⸗ und Telegraphen⸗Verwaltung die geeigneten Maßnahmen vor. Unter keinen Umſtänden werden wir arbeiten unter den Bajonetten der Beſatzungstruppen. Die Entſchließung iſt von ſämtlichen Organiſationen unterzeich⸗ net. Uebrigens geht der immer mehr in die Brüche, da die Franzoſen zahlreiche Klappenſchränke u. Leitungen beſchädigt —95 Die ganze Berliner 95 Franzoſen beſchlagnahmt. Die ſchwierige Lage der Beamten EBerlin, 24. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Zu einem Mitarbeiter des.„Vorwärts“ ſprach ſich der preußiſche Miniſter des Innern, Severing, über die Schwierigkeiten im Ruhrrevier aus. Die o ſt wurde geſtern wieder von den ſtaatlichen Beamten kämen in eine beſonders ſchwere Lage. Es ſei auch keineswegs ausgeſchloſſen, daß ſich die Be⸗ ſatzungsbehörde zu neuen Gewalttaten entſchließen würde, nachdem ihre bisherigen Verſuche, die Arbeiterſchaft einzuſchüchtern, mißlungen ſind. Es wird vermutet, daß der franzöſiſche Oberkom⸗ miſſar Anhänger der ſeparatiſtiſchen Bewegung in die Aemter zu ſetzen beabſichtigt, aus denen in den letzten Togen die Inhaber verſcheucht wurden. Herr Severing meint aber, es ſei kein Zweifel darüber, daß die nachgeordneten Beamten von einem nicht von der rechtmäßigen Stelle ernannten Vorgeſetzten keine An⸗ ordnungen entgegennehmen werden. Die Beamten hätten in dieſer Beziehung ganz klare Anweiſung erh⸗lten. Der Miniſter hält es für erforderlich, daß von Preußen, insbeſondere von ſeinem Reſſort aus alles getan wird, was der Reichersgierung die Abwehr des Rechts⸗ bruchs erleichtern kann. Ueber die Leiden der Landwirtſchaft im beſetzten Ruhrgebiet wird der„Deutſchen Allg. Ztg.“ mitgeteilt: Unter den franzöſiſchen Truppen befinden ſich auffallend viel Ka⸗ vallerie und Artillerie. Es iſt infolgedeſſen die Unterbringung vieler Pferde notwendig. Die Franzoſen beſetzen in der Regel eine große Anzahl einzelner Gehöfte. Dann wird das vorhandene Ri ndvieh in der rückſichtsloſeſten Weiſe aus den Ställen herausgeriſ⸗ ſen. Wo es möglich iſt, bringen die Landwirte ihr Vieh bei den Nachbarn unter, wo dies nicht angeht, muß das Vieh frei in den Höfen ſtehen. Heu und Streu wird rückſichtslos requi⸗ riert, ſogar das ungedroſchene Getreide wird als Streu benutzt. Auf einem Hofe ſind innerhalb weniger Tage 100 Zentner Stroh, davon 70 Zentner ungedroſchen, fortgenommen worden. Auch die Milch wird in brukaler Weiſe geraubt. Wenn A der Bauer morgens in den Stall kommt, iſt das Vieh bereits ge⸗ Man rechne ſich aus, welche Werte bei den heutigen Preiſen für Agrarprodukte dabei verloren gehen. Die Ueb ungen der Kavallerie werden mit Vorliebe auf beſtelltem Acker⸗ land vorgenommen. Beim Abzug erpreſſen die Franzoſen Beſchei⸗ nigungen darüber, daß die Truppen ſich gut geführt haben, die dann in der Pariſer Preſſe veröffentlicht werden. Wegen der Frage der Lohnzahlun gen konnten von dem ins Ruhrgebiet gereiſten Miniſter Severing beruhigende Ver⸗ ſicherungen abgegeben werden, ebenſo über die Frage der Brot⸗ verſorgung und der Zufuhr von Kartoffeln. Auch Reichsverkehrsminiſter Gröner hat ſich nach Eſſen begeben, um mit dem dortigen Eiſenbahnpräſidenten wichtige verkehrstechniſche Fragen zu beſprechen. Der Verſand von Kohle nach dem Süden, Often und Norden Deutſchlands geht anhaltend von ſtatten. Frankreich hat bisher nichteine To ae +41⸗K erhalten, in dae Innere Deutſchlands täglich durch⸗ 8— 8000 Waggons Kohle mehr befördert worden als vor der eſetzung. Vor der widerrechtlichen Beſetzung erhielt Frankreich monatlich aufgrund des Spaabkommens rund 70 000 Tonnen Kohlen auf Koſten Deutſchlands, ferner umfangreiche Holzlieferungen, Bar⸗ zahlungen und dergl. mehr. Das nennt Herr Poincare dann „produktive Pfänder“. N Die Geiſel des Feindes Die Duisburger Stadtverordnetenverſammlung proteſtierte gegen die Beſchlagnahme der Milch. Während man das Quantum für milien bis zu 3 Liter täglich an. Die„Düſſeldorfer Nachrichten“ wurden auf Befehl des Generals Simon für die Zeit vom 23.—30. Januar verboten. Das„Erkelengzer Kreisblatt“ wurde gleichfalls für 3 Tage wegen Veröffentlichung einer Wolff⸗Meldung über die Vorgänge im Ruhrgebiet verboten. Streik in der Rheinſchiffahrt Nach den Eiſenbahnern auch die Schiffer! Das Perſonal der Rhein⸗ ſchiffe faßte den Beſchluß, die Arbeit ſolange zu verweigern, bis die franzöſiſche Bewachung von den Schiffen zurückgezogen iſt. Einen ähnlichen Beſchluß faßte auch das Perſonal derjenigen Rhein⸗ ſchiffe, die anläßlich des Friedensvertrages an die Franzoſen abge⸗ liefert werden mußten. Die Piraterie auf dem Gberrhein geht munter weiter. Von den Franzoſen wurden im Karler uher Rheinhafen die CEetreideſchiffe„Maria Chriſtin“ und„Helios“ beſchlagnahmt, allerdings ſpäter wieder freigegeben. Bei der Maxauer Rheinbrücke beſchlagnahmten die Franzoſen ein mit 742 Tonnen inländiſcher Kohle beladenes Schiff, das für die Firma Stromeyer in Kehl beſtimmt war. Das Schiff iſt nach dem Straßburger Hafen geführt worden. Ferner wurden ein Schlepp⸗ boot und ein leeres Anhängeſchiff der Karlsruher Firma Nieten be⸗ ſchlagnahmt worden. Ein franzöſiſcher Doppelpoſten am Stichkanal des Rheinhafens kontrolliert die Weiterfahrt der beſchlagnahmten Schiffe nach Straßburg. Immer neue verhaftungen und Zusweiſungen Die Franzoſen und Belgier ſetzen die rechtswidrigen Verhaftun⸗ gen im Rheinland und Ruhrgebiet fort. So wurde in Speyer auch der Stellvertreter des erſt geſtern ausgewieſenen Regierungs⸗ präſidenten der Pfalz, Regierungsdirektor Mattheus, geſtern abend verhaftet. Ferner wurde der Leiter des Finanzamts in Zell an der Moſel, Regierungsrat Dr. Neuerburg, feſtgenommen und nach Kreuznach geſchleppt. Auch der dritte Nachfolger des ſtellvertr. Wiesbadener Regierungspräſidenten, Regierungsrat von Wedell wurde verhaftet und ausgewieſen. Der Reichkommiſſar für die beſetzten Gebiete hat der Reichsregie⸗ rung einen Proteſt der Landesregierung gegen die Verhaftung und die Ausweiſung von Beamten und deren Honmitien überreicht. Wegen der Verhaftung des Amtsvorſtandes des Hauptzollamtes Mainz, des Oberregierungsrats Dr. Offfenbacher, ſeines Stellvertreters Oberinſpektors Horn und des Kaſſenaufſichtsbeamten Obrzollinſpektor Wißner, haben ſämtliche Beamte des Hauptzoll⸗ amts und der ihm unterſtehenden Zollämter in Mainz und Guſtavs⸗ burg ihre Dienſtſtellen verlaſſen. Der Abſchied des Irhr. von Chlingensperg aus Speyer gab Anlaß zu erhebenden Kundgebungen. Vor dem Regierungsgebäude hatte ſich eine tauſendköpfige Menge angeſam⸗ melt. Auf dem jenſeitigen Ufer des Rheins an der Schiffbrücke hatte ſich eine 5000 bis 6000 ſtarke Menſchenmenge eingefunden, weil zunächſt beſtimmt war, daß die Abreiſe des Regierungspräſi⸗ denten über die Schiffbrücke erfolgen würde. Die Verſammelten, unter denen ſich die geſamte Beamtenſchaft, nicht nur der Regie⸗ rung, ſondern auch die der anderen Dienſtſtellen ſowie die Jugend, Schüler des Gymnaſiums und der Realſchule, ſowie auch ſehr zahlreiche Arbeiter befanden, wollten es ſih nicht nehmen laſſen, dem Scheidenden bei ſeinem Uebertritt auf das unbeſetzte Gebiet einen herzlichen Abſchiedsgruß zuzurufen. Die Franzoſen aber haben ihm offenbar dieſe ſpontane Vertrauens⸗ kundgebung mißgönnt und ihn an einer anderen Stelle bei Ludwigs⸗ hafen über den Rhein geführt. Auch am Empfang in Heidel⸗ berg nahmen viele hunderte Perſonen teil, die Herrn v. Chlingens⸗ perg ſtürmiſch begrüßten und vaterländiſche Lieder ſangen. J3pei Präparanden verhaftet In Speyer wurden zwei Präparanden wegen Singens eines vaterländiſchen Liedes verhaftet. Die Haltung Englands J Berlin, 24. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Führer der engliſchen Arbeiterpartei, Charles Roden⸗Buxton, weilte in dieſen Tagen als offizieller Abgeſandter der unabhängigen Arbei⸗ terſchaft in Deutſchland und zwar in Berlin und Eſſen. Zu einem Mitarbeiter des„Vorwärts“ äußerte er ſich über die Hal⸗ tung Englands: 33 Die überwältigende Mehrheit des engliſchen Volkes ſei ent⸗ ſchieden gegen Frankreichs gegenwärtige Politik. Die engli⸗ ſchen Arbeiter ſähen in dem Vorgehen Frankreichs den Gipfel des Imperialismus. Dieſe Stimmung könnte freilich leicht umſ chla⸗ gen, wenn es im Ruhrgebiet zu Gewalttätigkeiten käme. Ueber die Einflußmöglichkeiten der Arbeiterſchaften und der unabhängigen Arbeiterrartei auf die Regierung äußerte ſich Herr Buxton indes recht ſkeptiſch. Er bezeichnete es aber als einen günſtigen Umſtand, daß auch die kaufmänniſchen Kreiſe gegen die franzöſiſche Politik Stellung genommen hätten. Eine aktive mili⸗ täriſche Unterſtützung Frankreichs durch England würden die Ar⸗ beiter auf alle Fälle zu verhindern wiſſen, ſie käme aber wohl für keine engliſche Regierung mehr in Frage. Uebrigens hält auch Herr Buxton es für notwendig zu verſichern, daß es für die unabhängige Arbeiterpartei nicht um Frankreich oder Deutſchland, ſondern um den Kampf zwiſchen Militarismus und Ar⸗ beiterklaſſe handle. Schließlich warnte er vor der Ueber⸗ ſchätzung der Meldung, daß die engliſche Regierung ein Rechtsgutachten der oberſten Juſtizbehörde eingeholt habe. Die Nach⸗ richt ſei zu unklar und unbeſtimmt, als daß ſich aus ihrbeſondere Schlüſſe ziehen ließen. Die Kohlenlieferungen an Deutſchland Die Kohlenexporteure von Hull erhalten zahlreiche Kohlen⸗ beſtellungen von Deutſchland. Tarunter ſind ſolche von 20 600, 23 000 und 40 000 Tonnen zur Lieferung Ende Januar und Februar. Man glaubt, daß die engliſchen Exporteure hauptſächlich darauf beſtehen, daß das Geld in Sterling bei engliſchen oder holländiſchen Banken vor Ausführung der Lieferungen hinterlegt werde. „People“ meldet, daß drei Bea ftragte von Stinnes nach England gekommen ſeien, um umfangreiche Lieferungsverträge in engliſcher Induſtriekohle abzuſchließen. In einem dem Blatte ge⸗ währten Interview habe einer der drei Beauftragten erklärt, daß alle bmachungen beendet ſeien. Die Käufe von Stinnes beliefen ſich auf mehr als zwei Millionen Pfund Sterling, und die Lieferun⸗ gen der Kohlen ſeien auf eine Periode von ſechs Monaten verteilt. Nalien wird nervss! UEI Berlin, 24. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Nach einer Amſterdamer Drahtung des Berliner Lokalanzeigers hätte der italie⸗ niſche Geſchäftsträger in London in den letzten Tagen verſchiedene Unterredungen auf dem auswärtigen Amt in London gehabt. Es verlautet, daß Italien über die Entwicklung im Ruhrgebiet außerordentlich nerpös zu werden beginne. Wie„United Telegraph“ aus Paris hört, haben alle Vermitt⸗ lungsverſuche von italieniſcher Seite keine A usſicht auf Erfolg, da die franzöſiſche Regierung nicht geneigt ſei, die auch von den übrigen Alliierten als unerläßlich betrachteten Konzeſſonen zu machen. Alle Vemühungen, eine Ausdehnung de franzöſiſch⸗deutichen Konfliktes zu verhindern und, wenn nötig, eine Verſtändigung her⸗ beizuführen, würden dadurch unmöglich gemacht. Die amer kaniſche preſſe Port Ber⸗ nach wie vor gegen die Ruhrbeſetzung aus. Die„New⸗ ork World“ ſchreibt, der Raubzug an der Ruhr zertrümmere den Boden des Verſailler Vertrages und ſtürze Europag in ein Chaos. „Journal Commerce“ geißelt die franzöſiſche Politik, die in ihrer Torheit das Reparationsproblem immer mehr erſchwere und Europa erſchüttere. Die Hearſt⸗Preſſe betont, daß Frnakreich in ſeiner Sucht, 2 Säuglinge auf Liter herabſetzen mußte, fordern franzöſiſche Fa⸗ giſcher Deutſchland zu vernichten, ſich ſein eigenes Grab bereite. Die furcht⸗ barſten Folgen für Jahrhunderte würden aus der Ruhrinvaſion entſtehen. Senator Borah Nach einer Reuter⸗Meldung aus Waſhington bezeichnete Senator Borah in einer Erklärung die widerrechtliche Beſetzung des Ruhr⸗ gebiets durch Frankreich als einen Aklt von unbarmherzigen Militarismus, der eine Verletzung des Waffenſtillſtandes und des Verſailler Diktats ſowie ein Vergehen gegen die Menſchheit dar⸗ ſtelle. Borah tadelte ferner die Politik des Staatsdeparte⸗ ments, das ſich ſchweigend und untätig verhalte und forderte, daß die Vereinigten Staaten ihre Haltung durch einen formellen Proteſt kundgeben. In dieſer Lage könnten die Vereinigten Staaten nicht länger mit Ehren Stillſchweigen bewahren. Die Erklärung des Senators Borah wird nach dem„Newyork Herald“ als Einleitung zu einem wohlüberlegten Angriff des Kongreſſes auf die Außenpolitik der Regierung betrachtet. Die Lage an der Oſtgrenze Ueber die polniſchen Gefahren gibt Miniſter Severing im„Vorwärts“ beruhigende Erklärungen ab. Nach ſeinen Ermittlungen ſei eine bedrohliche Zuſammenziehung von polniſchen Truppen in Oberſchleſien bisher nicht zu erkennen geweſen. Das deckt ſich auch mit unſeren eigenen Informationen. Der tſchechoſlowakiſche Geſandte in Berlin hat ſich geſtern nach Prag begeben. Seine Reiſe hat diesmal eine außerordentliche Bedeu⸗ tung. da die Frage des tſchechoſlowakiſchen Verhältniſſes zu Deutſch⸗ land und Frankreich infolge der letzten Ereigniſſe an Aktualität ge⸗ wonnen hat. Die Lauſanner Friedenskonferenz Die Türkei erklärt Moſſul für türkiſches Gebiet— Eingreifen des Völkerbundes— Verworrene Lage Der Ausſchuß für territoriale und militäriſche Angelegenheiten iſt am Dienstag früh zu einer Vollſitzung zuſammengetreten und hat ſeine Arbeiten der aſiatiſchen Südgrenze der Türkei, und zwar ausſchließlich der Moſſulfrage gewidmet. Lord Curzon hat vorgeſchlagen, daß die Entſcheidung über die Moſſulgrenze einem Schiedsſpruch des Völkerbundes übertragen werden ſolle. Ismet Paſcha hat ſich darauf ſeine Antwort für die nächſte Sitzung, die am abend 6 Uhr ſtattfinden ſollte, vorbehalten. In dieſer Abendſitzung nun lehnte IJsmet Paſcha den engliſchen Vorſchlag auf Ueber⸗ weiſung der Moſſfulfrage an den Schiedsſpruch des Völkerbun⸗ des kategoriſch ab. Das Willajet von Moſſul gehöre zum tür⸗ kiſchen Gebiet und könne deshalb keinem fremden Schiedsſpruch un⸗ terworfen werden Lord Curzon kritiſierte ſeinerſeits lebhaft den Gedanken eiver Volksabſtimmung, für die die Vevölkerung unreif ſei und mit der man auch in anderen Fällen, ſo in Tſchechen und Ober⸗ ſchleſien, ſchlechte Erſahrungen gemacht habe, ſodaß man ſich ſchließlich doch an den Völkerbund wenden mußte. Er fordere die Türkei er⸗ neut auf, ſeinen Vorſchlag nochmals zu prüfen. Falls ſie bei ihrer ablehnenden Haltung beharrten, bleibe ihm angeſichts der dadurch ge⸗ ſchaffenen kritiſchen Situation, die den Frieden bedrohe, nichts anderes übrig, als ſich trotzdem an den Völkerbundsrat zu wen⸗ den, und zwar auf Grund des Art. 11 des Paktes, der jedem Völker⸗ bundsmitolied das Recht gibt, die Aufmerkſamkeit des Rates auf jeg⸗ liche Gefährdung des Friedens zu lenken. Nachdem Hayaſhi⸗Ja⸗ ran, Bompard⸗Frankreich und Garroni⸗Italien ebenfalls die Türkei um Annahme des engliſchen Vorſchlages erſucht hatten, erklärte Ismet Paſcha, daß er bei ſeiner Auffaſſung behar⸗ ren müſſe, worauf Lord Curzon mitteilte, daß er nunmehr ſofort auf Grund des Art. 11 des Völkerbundspaktes beim Völkerbundsrat die nötigen Schritte ergreifen werde. Hierauf wurde die Debatte ge⸗ ſchloſſen. Ein Bruch der Konferenz liegt damit nicht var, da die anderen Konferenzverhandlungen fortgeſetzt werden. Die Lage iſt jedoch außerordentlich unklar und verworre Badiſche Politik Nus dem Landtag Der Badiſche Winzerverein hat an die Regierung zwei Eingaben gerichtet, von denen ſich die eine mit der Notlage der badi⸗ ſchen Winzer und mit der Schwierigkeit der Beſchaffung der unum⸗ gänglich notwendigen Bekämpfungsmittel befaßt. Die badiſche Regierung wird erſucht, hierfür eine Verbilligungsaktion eintreten zu laſſen und etwa angeforderte Kredite durch Vermittelung des Winzerverbandes den Rebbauern zur Verfügung zu ſtellen. Gierzu iſt zu bemerken, daß auf eine ähnliche Eingabe aus Bayern das Ernährungsminiſterium in Berlin geantwortet hat, die Bewirt⸗ ſchaftung von Kupfer und Schwefel ſei jetzt frei und darum eine Ein⸗ flußnahme auf die Preisgeſtaltung unmöglich. Das Reichsernäh⸗ rungsminiſterium empfiehlt den Winzern, durch gemeinſamen Bezug der Bekämpfungsmittel die Koſten zu verringern.] Die zweite Ein⸗ gabe befaßt ſich mit dem Reblausgeſetz; es wird darin ge⸗ wünſcht, daß reichliche Mittel zur Durchführung von Reben⸗Verede⸗ lungskurſen durch das badiſche Weinbauinſtitut, ſowie zur Anlage von Muſtercärten zur Verfügung geſtellt werden, um keine wertvolle Zeit zu verlieren.—* JKarlsruhe, 23. Jan. Die Zentrumsfraktion des Land⸗ tags hat nachſtehenden Antrag eingereicht:„Die Unterzeichneten be⸗ antragen, der Landtag wolle beſchließen, die Regierung dringend zu erſuchen, bei der zuſtändigen Reichsſtelle ſofort dahin vorſtellig zu werden, daß den getreideabliefernden Landwirten der zuſtändige Preis alsbald ausbezahlt wird. Letzte Meidungen Die Derhandlung in Mainz Mainz, 24. Jan.(8 Uhr 45.)(Eig. Ber.) Die auf 8 Uhr vormittags anberaumte Kriegsgerichtsverhandlung gegen die Induſtriellen bezw Zcchenvertreter im Ruhrrevier, findet im geräumigen Schwurgerichtsſaal des Juſtizgebäudes ſtatt, in dem eine große Anzahl Preſſevertreter, namentlich aus dem Aus⸗ land und insbeſondere aus dem neutralen Ausland eingetroffen ſind, wähbend ein großer Teil ſich mit Stehplätzen begnügen muß. Der Zuhörerraum war um 8 Uhr bereits überfüllt. Kurz nach 8 Uhr zog eine kleine Abteilung franzöſiſcher Infanteriſten mit aufgepflanztem Seitengewehr vor dem Juſtizgebäude auf, in dem ſie verteilt aufgeſtellt wurden. Zur Skillegung der Rheinſchiffahrt ch. Mannheim, 24. Jan. Wie wir erfahren, ruht ſtellenweiſe der ganze Schiffsverkehr auf dem Rhein. Die großen Dampfer ſind alle verankert und die kleinen Hafenboote gehen nicht mehr aus den Häfen heraus. Das eiger hieſigen Firma gehörige Schiff„Mon⸗ guntia“ wurde vorgeſtern bei Mainz von den Franzoſen beſchlag⸗ nahmt. Zu der Schiffsbeſatzung von 9 Mann kamen 8 Franzoſen als Bewachung. Unter dieſer ſtarken militäriſchen Bedeckung fuhr das Schiff nach Mannheim. Einer Ludwigshafener Firma wurde von den Franzoſen ein kleines Hafenboot beſchlagnahmt. Einigung über die Bergarbeiterlöhne Eſſen, 24. Jan. Zwiſchen den Zechenverbänden und den vier Bergarbeſterverbänden iſteine Einigung über die neuen Löhne zuſtandegekommen. Die Hauptgemeinſchaft der Hotel⸗, Gaſt⸗ und Berꝰin, 24. Jan. Schankwirtſchaftsorganiſationen von Deutſchland hat ſich mit dem Vorgehen der Berliner Hotelbeſitzer und Gaſtwirte einig erklärt und iſt feſt entſchloſſen, einen Boykott fran öfiſcher und bel⸗ Waren durchzuführen, weder Franzoſen und Belgier aufzunehmen und keine Zahlungen in den Währungen beider Länder entgegenzunehmen.— U — t⸗ r ⸗ = iß ſt ht 5 es — „ AKAAS eeee Mittwoch, den 24. Januar 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittaa-Ausgabe) 3. Seite. Nr. 39 Wirtſchaftliche Fragen Dentiſtenverfammlung ( farlsruhe, 22. Jan. Geſtern fand eine aus dem ganzen Land außerordentlich ſtark beſuchte Proteſtverſammlung des Ver⸗ bandes Badiſcher Dentiſten ſtatt. Verbandsvorſitzender Merk⸗ Achern legte in ſeiner Eröffnungsanſprache dar, daß die fortgeſetzten Angriffe, denen die Dentiſten durch die Organiſation der Zahnärzte ausgeſetzt ſind, zu der Proteſtverſammlung des Verbandes Anlaß ge- geben haben. Die Organiſation der Zahnärzte ſuche den Dentiſten die Prüfung wieder zu nehmen und da ihnen dies bis jetzt noch nicht gelungen iſt, ſoll die Berufsbezeichnung fallen. Eine dahingehende Eingabe an den Landtag mit der Begründung, daß der Unterſchied zwiſchen Zahnarzt und Dentiſt verwiſcht werde, entſpreche nicht den Tatſachen. Es werde dem Zahnarzt nie einfallen, ſich Dentiſt zu nennen. Danach verbreitete ſich der Direktor des Fortbildungsinſti⸗ tuts der Dentiſten, Kimmich⸗Karlsruhe, über die Stellung der Dentiſten und führte dabei u. a. aus, auf dem Wege über Unterrichts⸗, Prüfungs⸗ und Giftverbote habe der Dentiſtenſtand einen langen Lei⸗ densweg hinter ſich. Dank der großen Organiſationskraft konnten aber alle Schwierigkeiten die Entwicklung des Standes der Dentiſten nicht hintanhalte Dank ſeiner Onfer brachte er es zu einer großen Anzahl ons eigenen Mitteln geſchaffenen Schulen und heute hat er in Baden ſeine ſtaatliche Prüfung. Im weiteren Verlauf der Ausſprache wurde mitgeteilt, daß Baden über 500 Dentiſten hat, 380 haben die Prüfung abgelegt Zahnärzte ſind es ungefähr 170. Am Schluß der Tagurg wurde eine Entſchließung angenommen, in der die Dentiſten die Angriffe der Zahnärzte zurückweiſen und ebenſo die in der Ein⸗ gabe von der Zahnärztekammer aufgeſtellte Behauptung, die Bezeich⸗ nung Dentiſt ſei irreführend und würde den Unterſchied zwiſchen Zahnärzten und Dentiſten verwiſchen. Die Verſammlung erklärt, unter allen Umſtänden an der Berufsbezeichnung„Dentiſt“ feſtzuhal⸗ ten. Der Badiſche Landtag wird gebeten, die Petition der Badiſchen Zahnärztekammer wegen Abſchaffung der Bezeichnung„ſtaatlich ge⸗ zrüfter Dentiſt“ ab⸗ulehnen Städtiſche Nachrichten Nus der Staötea sſitzung vom 22. Januar 1023 Die hauptamtliche Stelle des erſten Chirurgen im Kranken⸗ haus wird Herrn Profeſſor Dr. Franz Roſt in Heidelberg über⸗ tragen. Diurch gütige Schenkungen von privater Seite für die ſtädt i⸗ ſchen Sammlungen für Natur⸗ und Völkerkunde wurde der Ankauf wertvoller Sammlungsgegenſtände ermöglicht. Der Stadtrat ſpricht den beiden Spendern beſten Dank aus. Neue enorme Erhöhung der Fleiſch ⸗ und Wurſt⸗ warenpreiſe Dus Pfund Suppenfleiſch 1920 Mark Die Teuerungswelle, die ſich mit dem völkerrechtswidrigen Ein⸗ bruch der Franzoſen und Velgier ins Ruhrgebiet zu entwickeln be⸗ gann, hat uns nunmehr mit voller Wucht erreicht. Das Pfund Ochſenfleiſch koſtet ſeit geſtern 1920 Mark! Das iſt ein Aufſchlag von 800., zugleich der größte, den wir bisher erlebt haben. Wenn wir die hieſigen Erhöhungen mit den Stuttgarter vergleichen, ſo hält ſich der Aufſchlag in normalen Grenzen. Die Differenz iſt in der Hauptſache durch die Fracht verſchuldet. Die Stuttgarter Metzgerinnung hat die neuen Preiſe mit ſofortiger Wirkung wie folat feſtgeſetzt: Ochſen⸗ und Rindfleiſch 1600., Kuhfleiſch 1060 bis 1120., Kalbfleiſch 1400—1440., Schweinefleiſch 2400., Hammelfleiſch(wie bisher) 1160—1180., Schaffleiſch(wie bisher) 980—19040 M. In Frankfurt koſtet Schweinefleich entſprechend einem Preis von 2000—2200 M. Lebendgewicht auf dem Montags⸗ Viehmarkt 3000., Schinkenwurſt 3800., Preßkopf 3600., Fleiſchwurſt 2800., Leberwurſt 2200 M. per Pfund. Auf dem Berliner Zentralpiehhof haben ſich nach den Berichten Berliner. Schlächter am Samstag geradezu ſkandalöſe Vorgänge abgeſpielt. Die Zufuhren waren äußerſt knapp. Gute Stücke wurden den Verkäufern aus den Händen geriſſen. Die Preiſe zingen in einem noch nie dageweſenen Tempo in die Höhe. Die auf dem Markte anwefende Wucherpolizei warf ſich der Vewegung ent⸗ ſchloſſen, aber mit recht wenig Erfolg, entgegen. Um ſich keiner Ge⸗ ſahr auszuſetzen, verzichteten die Händler darauf, Preiſe zu nennen und ließen ſich dafür von den Käufern, die ſich auf eine zahlungs⸗ lräftige Kundſchaſt ſtützen konnten, die unerhörteſten Preſſe ins Ohr flüſtern. Durchweg konnte man eine Aufwärtsbewegung um dreißig Prozent feſtſtellen. Das iſt umſo verhängnisvoller, als die Berliner Notierungen faſt für das ganze Reich maßgebend ſind und es bei der dauer einer ſolchen Entwicklung in wenigen Tagen auch dem wohlhabenden Mittelſtande vollkommen unmöͤglich ſein wird, ein Stück Fleiſch zu erwerben. Es wurden für ein Pfund Rind (Lebendgewicht) 1100 Mark bezahlt. Dabei muß man berückſichtigen, daß ſich ein Rind nur bis zu 50 v.., höchſtens bis 60 v. H. aus⸗ chlachten läßt, daß alſo das Pfund ſchon auf dem Viehhof 2200 Mark koſtet. Es kommen nun erſt alle Zuſchläge des Groß⸗ und Kleinhandels hinzu. Kälber und Schweine wieſen ähnliche Preis⸗ beweagungen auf. Die Mannheimer Fleiſchpreiſe wurden wie folgt feſt⸗ geſetzt: Ochſenfleiſch 1. Qualität 1920., 2. Qualität 1600., Kuh⸗ fteiſch 1200., Kalhfleiſch 1920., Schweinefleiſch 2600 M. Der 0 Preis für Hammelfleiſch iſt freibleibend, weil die Qualität ſehr variiert Die neuen Aufſchläge ſind in erſter Linie bedingt durch das Emporſchnellen der Viehpreiſe auf dem Montagsmarkt und durch die nicht minder geſtiegenen Unkoſten. So iſt u. a. ein 120⸗ prozentiger Aufſchlag auf die Geſellenlöhne einzukalkulieren, der ſeit 1. Januar in Kraft iſt. Die Schlachthofgebühren ſind ebenfalls wieder in der vorigen Woche bedeutend geſtiegen. Die Höhe der Frachten wird durch die Feſtſtellung illuſtriert, daß der Transport eines Stückes Großvieh von hier nach Heidelberg 4200 M. koſtet. In den Megßgerläden gab geſtern recht verblüffte Geſichter. Man hatte zwar mit einem bedeutenden Aufſchlag gerechnet, aber auf einen derartigen Rieſenſprung war man doch nicht vorbereitet ge⸗ weſen. Die Wurſtpreiſe haben ebenfalls entſprechende Erhöh⸗ ungen erfahren. Wer ſich zum Frühſtück ein einigermaßen anſehn⸗ liches Rippchen leiſten will, muß 800 M. zahlen. Das Viertel beſſere Leberwurſt koſtet 700 M. Dieſe Stichproben dürften genügen. Sch. Die neuen Fahrpreiſe ab 1. Lebruar 1923 Am 1. Februar tritt auf die z. Zt. geltenden Perſonen⸗ und Ge⸗ päcktarife ein Aufſchlag von 100 Prozent in Kraft. Die Schellzugszuſchläge betragen ab 1. Februar in Zone 1: 3. Kl. 200 Marxk, 2. Kl. 400 Mk., 1. Kl. 800 Mk. Zone 2: 3. Kl. 400 Mk., 2. Kl. 800 Mk., 1. Kl 1600 Mk. Zone 3: 3. Kl. 600 Mark, 2. Kl. 1200 Mk., 1 Kl. 2400 Mk. Die Gepäckfracht ſtellt ſich ab 1. Februar auf 2 Mark für je 10 Kilogr. und 1 Kilom. Die Gebühr für Bahnſteigkarten wird auf 40 Mk.(])) her⸗ aufgeſetzt. Bemerkenswert iſt noch, daß die Berechnung der Min⸗ deſtfahrpreiſe für Einzelkarten und Zeitkarten ſich auf eine Entfer⸗ nung von 9 Kilometer(bisher 11 Kilometer) ſtützt. Nachſtehend veröffentlichen wir eine vom Verkehrsver⸗ ein Mannheim gemachte Zuſammenſtellung über die ab 1. Febr. giltigen Fahrpreiſe nach einigen Stationen ab Mannheim: D- oder Schnellzug Perſonenzug 05 1 1 I. ll. n. 1, 19 eide berg 172)] 860 440 40 240 52 61 arlsruhe über Schwetzingen 38)0 1880 940 1480 740 500 97 Baden⸗Baden über„ 400 3200 100 2400 1200 780 133 Offenburg 1 4 8000 4000 2000] 3200 1600 1080 1986 Freiburg 8 5 12000 6000 3000[ 4800 2400 1600 313 Konſtanz 5 7 17600 8800 4400 7600 3800 2600 266 Baſel 7 15 00] 7600 3800] 6400 3200 2200 132 Stuttgart 8000 40900 2000% 3209 1600 1080 226 11 13400 8100 340)% 500 2800 1840 373 uiunchen 2040010200 5200 9000 4500 3009 281 Türnberg über Würzburg 16000 8700 400 6800 3400 2300 295 Nürnberg über Bietigheim 16600 400 42 0// 700 3600 2400 278 Nürnberg üder Neckarelz od. 15800 8000 4000] 6800 3400 2300 Sinsheim—hHeilbronn 81 Frankfurt a. M über 5500 2760 1380] 1960 980 660 Lampertheim 89 Frankfurt a. M über 6000 3000 1480] 2200 1080 720 Friebrichsfeld 625 Verlin 3240016200 8200 15000 7600 5000 622 Hamburg 32400 16200 8200 15000 7600 5000 567 Bremen 29800 15000 7600 13800 7000 4600 272 Leipzig 25200 12600 6400 11400 5800 3890 590 Dresden 30800 15400 7800 14200 7200 4300 464 Halle 2480012400 6 00 11200 5300 3800 514] Magdeburg 27200 14600—99 12400 6200 4200 825 Breslau 4200021000 70800 1900 10000 6600 1222 Konigsberg 612 030600 15400 9700 14800 9800 81 Mainz über Lamperiheim 5510 2760 1380 1960 980 660 81 und über Ludwi shafen 0 95 Mainz über Darmſtadt 6200 3100 1560 2300 1160 7 0 280 Köln 16000 8000 4000 6800 3400 2300 320 Düſſeldorf 17800 9000 4500] 7800 3900 2600 344 Duisburg 19000] 9600 4500 8400 4200 2800 363 Eſſen 20000 10000)0 8 00 4400 3000 397 Doritmund 21600 10800 9400// 9600 44500 3400 Zum Weiterbeſtehen der Rhein⸗Haardt⸗Sahn nahm der Stadtrat in ſeiner am Montag abgehaltenen Sitzung Sbellung. Wie wir ſchon vor einigen Tagen mitteilten, haben ſich das Reich und Bayern bereit erklärk, je ein Drittel des Fehlbetrages für 9 Monate zu tragen. Damit iſt der Weiterbstrieb der Rhein⸗ Haardtbahn geſichert. Der Mannheimer Stadtrat hat beſchloſſen, einen Zuſchuß von 4 Millionen Mark zu leiſten, wie aus dem nachſtehenden ſtadtamtlichen Vericht hervorgeht: In einer gemeinſamen Beſprechung mit den Vertretern der an der Rhein⸗Haardtbahn beſonders intereſſierten Gemein⸗ den haben ſich die Vertreter der Reichsregierung und der bayeriſchen Regierung beret erklärt, je 0 des für die Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1923 anzunehmenden Fehlbetrags von rund 42 Millionen Mark zu übernehmen. Uater der Vorausſetzung, daß ſeitens des Reiches und des bayeriſchen Staates bindende Zuſagen abgegeben werden und auch die beteiligten Bezirke des Kreiſes Pfalz und die in Betracht kommenden pfälziſchen Gemeinden den auf ſie entfallenden Teil des Fehlbetrages leiſten, übernimmt die Stadtgemeinde Mannheim die Verpflichtung während der vorgenannten 9 Monate einen Zuſchuß von insgeſamt 4 Mil⸗ lionen Mark zum Betrieb der Rhein⸗Haardtbahn zu leiſten. Die des gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes bleibt vor⸗ ehalten. Ddie Energ ewietſchaft Süddeutſchlanös unter Be⸗ rückſichtigung der Waſſer rä te Dr. ing. Ludin, der bekannte Fachmann auf dem Geblete der Nutzbarmachung der Waſſerkräfte, hielt, wie bereits kurz be⸗ richtet, einen Vortrag über„Die Eliergiewirtſchaft Süddeutſchlands unter Berückſichtigung der Waſſerkräfte“ in der Ortsgruppe Mann⸗ heim des Reichsbundes beutſcher Technik. In ſeinen 1½ſtün⸗ digen Ausführungen gab der Redner einen zuſammenfaſſenden, durch Lichtbilder erläuterten Ueberblick über den Stand der aus⸗ genützten Waſſerkräfte und die in nächſter Zeit projektierten Waſſer⸗ kraftwerke Badens, Bayerns und Würktembergs. Die Waſſer kräfte Deutſchlands können nach vollem Ausbau nur einen Tel des Bedarfs decken und ſind daher als eine, beſonders unter den heu⸗ tigen Verhältniſſen willkommene Ergänzung der Wärme⸗ kraftwerke anzuſehen. Eingehend wurde der Wert der an und für ſich kleineren Kräfte der Mittelgebirgsflüſſe gegenüber den d an aus dem Hochgebirge kommenden Strömen wie Rhein und o ſau mit hren größeren Nebenflüſſen durch ihr größeres Ge⸗ fälle und ihre Speicherſähigkeit dargetan. Die„Laufkraft“ der großen Ströme kann zur Deckung der Grundbelaſtung benütz werden, während die Speicherwerke zur Leiſtung der Spitzen heran⸗ gezogen werden. Ein ſolches Ergänzen iſt ſowohl im Verlauf eines Tages erforderlich und kommt auch ſer den Zeitraum eines Jahres in Betracht, da die Hochzebirgsſtröme und die Mittelgebirgsflüſſe zu verſchiedenen Zeiten die günſtigſten Waſſermengen führen, die aus den Gletſchern geſpeiſten Ströme im Sommer, die Mittel⸗ gebirgsflüſſe im Herbſi Winter aInd Frühjahr. Unter Beachtung dieſer Geſichtspunkte baut man jetzt die Waſſerkräfte entſprechend ihrer 7, ja ſogar nur 5monatlichen Waſſermenge aus. Der zweite Teil des Vortrages befaßte ſich mit der Be⸗ ſprechung ausgeführter Kraftwerke mit Vorführung hervorragen⸗ der Lichtbilder. Zunächſt wurde das Kraftwerk Laufen mit ſeinen mächtigen Horizontalturbinen als Beiſpiel der früher üblichen An⸗ ordnung von Niederdruckwerken gezeigt. Neuerdings geht man all⸗ gemein zu den Vertikalturbinen über, wodurch ganz erhebliche Bau⸗ koſten geſpart werden Ueber die Kraftwerke des Bayernwerkes am Inn, Iſar und Lech wurde ein vortrefflicher Ueberblick gegeben. Eine beſondere Stellung nimmt das Walchenſeewerk ein, da es durch Nutzbarmachung des Walchenſees als natürliches Staubecken als Jahresſpeicherwerk gebaut wird. Vom Badenwerk iſt das Murgwerk, deſſen zweite Stufe ſich im Ausbau befindet, wäh⸗ rend noch eine dritte Stufe projektiert iſt. eingehend beſprochen. Sodann die Projekte der Kraftwerke der Elz und des Schluchſee⸗ werkes. An einer Karte wurde das Zuſammenaorbeiten der Kraft⸗ werke unter ſich und mit den Wärmekraftwerken gezeigt, ein weit⸗ verzweigtes Netz von 100 000 Voltleitungen wird in nicht ferner Zeit ganz Deutſchland überziehen, um die Waſſerkräfte, die im Süden Deutſchlands vorhanden ſind, zur Eraänzung der Wärmekräfte mög⸗ lichſt wirtſchaftlich heranzuziehen. Beſonders in der Zeit der heutigen Not iſt der Wert der W ſſerkräfte unſchätzbar. Der Vortragende ſchlom mit dem Wunſche, daß es möglich ſein möchte, die Projekte zum Segen des Wiederaufbaus voll zur Ausführung zu bringen. Der Handel mit Metallen Die Zunahme der Diebſtähle von Metallen aller Art, die ſich in letzter Zeit feſtſtellen läßt, erklärt ſich zum Teil aus den hohen Met lpreiſen, zum Teil aus den da und dort gebotenen günſtigen Abſatzverhältniſſen bei unreellen Händlern. Zur Beſeitigung dieſer Mißſtände werden in Zukunft die Geſuche um Erteilung der Erlaubnis zum Handel mit Metallen und Metall⸗ geräten in ſchärfſter Weiſe geprüft. Die Geſchäfte der zum Handel bereits Zugelaſſenen werden einer Nachprüfung unterzogen; ergeben ſich hierbei Anſtände, ſo wird die Erlaubnis entzogen. Auch bei Schmuckwaren bedürfen die Aufkäufer im allge⸗ meinen nach der badiſchen Verordnung vom 19. April 1916 der Handelserlaubnis, da der Aufkauf, von Ausnahmen abge⸗ ſehen, meiſt nur erfolgt, um die Schmuckwaren als Metalle zu ver⸗ werten. Ebenſo werden alte Zähne und Gebiſſe im allgemeinen nur aufgekauft, um mit den darin enthaltenen Edelmetallen, insbeſondere Platinſtiften, zu handeln; derartige Geſchäfte dürfen daher nach der Verordnung vom 7. Februar 1920 über den Handel mit Gold, Silber und Platin nicht im Umherziehen getätigt werden. Wandergewerbe⸗ ſcheine, bie im Widerſpruch hierzu bereits ausgeſtellt wurden, werden eingezogen. Reine Wiederein ührung der Reiſebrotmarken Auf eine Anfrage ob das Reichsernährungsminiſterium bereit ſei, den Bezug von Brotmarken für Minderbemittelte zu erleichtern und die früher gültigen allgemein als zweckmäßig angeſehenen Reiſe⸗ brotmarken wieder einzuführen, hat das Reichsernährungsniini⸗ ſterium geantwortet, daß die in der Anfrage vertretene Annahme, daß eine polizeiliche Abmeldung nötig 85 um bei einem nur vorüber⸗ gehenden Verlaſſen des ſtändigen Aufenthaltsortes mit Markenbrot verſorgt zu werden, irrig iſt. um Zwecke der Verſorgung mir Markenbrot und anderen nur auf Marken erhältlichen Lebensmitter bedarf es vielmehr lediglich einer von der Gemeindeverwaltung aus⸗ zuſtellenden Beſcheinigung über die Abmeldung aus der Lebens⸗ mittelverſorgung. Eine ſolche kann nac den gelt. Beſtimmungen nur erteilt werden, wenn es ſich um Reiſen von einer längeren Dauer als vier Wochen handelt. Vei kürzerer Dauer ſind die Reiſenden mithin auf das freie Brot angewieſen, ſoweit ſie ſich nicht mit Vor⸗ — In das deutſche Volk ſind wir hineingeboren, in ihm liegt für uns das reichſt/ Leben der Welt. Es iſt zwar auch nicht das ſchönſte Land der Wett, aber es iſt unſer Land, das Land unfſerer Sprache und Kultut, das Land unſerer Väter, das Land unſerer Kinder. Dieſes»aſer Volk, dieſes unſer Land wieder groß und mächtig zu ſehen anter den Völkern der Erde, dahin zu ſtreben, ſei in Zukunft der Lebensziel jedes Deutſchen.(Streſemann 1919.) Sechſtes Akademie⸗Konzert Cerhard von Keußler:„An den Tod“ (Zum erſten Male) von Hauſegger nennt in ſeiner Einführung zu Ger⸗ eußlers Symphonie mit melodramatiſchem Monolog„An Werk„den in größbem Stile gedachten Verſuch einer Melodram und Symphonie“. Selbſt Hauſegger, der r den Dichterkomponiſten und ſein Werk ſtark einſetzt, kann nicht feſtſtellen, daß der Verſuch irgendwie gelungen iſt. Wahrſchein⸗ lich weil er ſelbſt der Ueberzeugung iſt, daß es unmöglich iſt, Melo⸗ dram und Symphonie, zwei ſolch weſensfremde Kunſtgattungen, unter einen Hut zu bringen, ohne den unbedingt wertvolleren Teil — und ds iſt die Symphonie— zu vergewaltigen. Das Melodram iſt ſchon an ſich, vom muſikaliſchen Standpunkt betrachtet, ein höchſt unſeliges Gebilde, ein Zwitterding. Die einzigen, erſchöpfenden Aus⸗ drucksmittel für alles das, was Melos iſt, bietet nur die Muſik, vor allem das geſungene Wort. dem geſprochenen Wort— und mag bie Stimme des Sprechers noch ſo modulationsfähig ſein — haftet naturgemäß eine gewiſſe Eintönigkeit an, während dem geſungenen Wort die ganze Skala der Töne zur Verfügung ſteht. Weiter bedingt d Melodram auch einen dramatiſchen Stoff, ein Geſchehen Keußlers Staff bringt aber kein Geſchehen, er iſt ein Bekenntnis, in faſt myſtiſche Sprache gefaßt, nicht immer aufs erſtemal ganz verſtändlich, ſubjektiviſcher Gefühlsausdruck in der Geſtalt eines MNonologs. Die Bezeichnung beſteht zu Recht, während man dem Monolog das dramatiſche Veiwort ſtreitig machen muß. Damit fällt aber auch die Möglichkeit, den Monolog melodramatiſch mit er⸗ ſchönfender Wirkung aufzumachen, in ſich zuſammen, es bleibt beim „gedachten Verſuch“. JZur Muſik Keußlers kann man aufs erſtemal kein richtiges Ver⸗ zhältnis gewinnen. Der Komponiſt erſchwert dem unvorbereiteten Hörer das Verſtändnis ſeines Mufizierens dadurch, daß er— wie Hauſeger ſchon betonte— darauf verzichtet, irgendwelche Motive, 9 die geeignet wären, als Anhaltspunkte zu dienen, zu verwenden. Nicht als ob ſich„unſere Alten ärgern“ wollten. Es iſt ſogar in gewiſſer e deuß ein Zeichen ſtärkerer Ausdruckskraft und Er⸗ findungsgabe. Keußler iſt imſtande, immer neue Fäden zu ſpinnen, faſt jeden Gedanken, den er im Wort bildet, in neue muſikaliſche Form zu gießen, er ſpinnt aber die muſikaliſchen Gedanken zu weit aus, verliert ſich auch hie und da in ſpieleriſche Inſtrumentation— — vielleicht nicht bewußt der orcheſtralen Klangeffekte wegen —, er wird bei aller Eigenart weitſchweifig und teilweiſe auch ein⸗ tönig, kurz und gut— er ermüdet. Oft geht es einem bei Text und Muſik dieſes Werks wie bei einem„ſchweren“ Buch: man muß einen Satz zwei⸗ und dreimal leſen, bis man ihn verſtanden hat. Im Konzert iſt das unmöglich, es bleiben gedankliche Lücken und der Zuſammenhang geht verloren. Als Ausdrucksmittel ſeiner ſeeliſchen Empfindungen bedient ſich Keußler des großen Orcheſters und der Orgel(Arno Landmann waltete ſicher an ihr). Man ſtellt eine Selbſtverſtändlichkeit feſt, wenn man ihm die völlige Beherrſchung des Orcheſterkörpers, zu⸗ geſteht, ebenſo auch eine höchſt beachtliche Fähigkeit als Dirigent, die es ihm ermöglichte, das glänzend disponierte Orcheſter des Na⸗ tionaltheaters zu einem orcheſtralen Siege zu führen. Alfred Schützendorf aus Haenburg ſprach. den Monolog. Der Rezibator ſcheint ſtimmlich indisponiert geweſen zu ſein, brachte aber trotzdem die Worte zu verſtändlicher und plaſtiſcher Wirkung. Der Beifall am Schluß des Konzerts hatte nur die Form eines kleinen Achtungserfolgs, der in der Hauptſache wohl der glänzenden Leiſtung des Orcheſters gegolten hat. 7 Theater und Muſie 4„Aus der Geſchichte des Handpuppenſpiels“ lautete das Thema, über das in der Geſellſchaft für deutſche Bildung,(die künftighin mit dem Theaterkulturverband in Arbeitsgemeinſchaft tritt), Dr. Hün⸗ nerkopf in kurzweiliger, trocken⸗humorvoller Weiſe aus dem Schatz langjähriger Stoffſammlung ſchöpfend ſprach. Ein Bildchen im alt⸗ franzöſiſchen Alexanderlied aus der erſten Hälſte des 14. Jahrhun⸗ derts bringt die erſte Darſtellung des Kaſperlethtaters, deſſen Puppen mit der lebendigen Hand zum Unterſchied der Drahtvuppen des Ma⸗ rionettentheaters in Bewegung geſetzt werden. Benßtigt das Mario⸗ nettentheater einen umſtändlichen Apparat, ſo arbeitet das Kaſverle⸗ theater mit den denkbar primitivſten Mitteln. Ebenſo naip ſind die Stücke, die im Norden(Hamburg) aufgezeichnet wurden, während der Süden auf mündliche Ueberlieferung angewieſen war. Ddie For⸗ ſchungen von Karl Reinbardt(„Das luſtige Kaſperleth⸗ater“) bringen manches Wertvolle auf dem Gebiete der Handpuppenbühne als reiz⸗ volle Ergänzung der ausgezeichneten Schriften des verdienten verſtor⸗ benen Heidelberger Gelehrten Dietrich, der, wenn auch nicht ganz lückenloſe, ſo doch immerhin bezeichnende Zuſammenhänge mit dem Altertum aufdeckt. Redner wies dann auf den ſchwarzen König Kaſpar im Weihnachtsſpiele hin als gewichtigen Urahn des Kaſperle, der in ſeiner bunten Kleidung, mit ſeiner Zipfelmütze, der Haken⸗ oder Hähnchennaſe(Pulcinella), dem Buckel und dem eusgeſtopften Bauch, die typiſche Figur auf der Handpuppenbühne wird neben dem betro⸗ genen, dummen Teufel, dem Zauberer Fauſt, dem oft zu Tode ge⸗ ſchlagenen Tod und der ebenfalls mehrere Jahrhunderte alten Figur des Türken, den ſpäter der Franzoſe ablöſte. Improviſationen(als Einfluß der Commedia del arte), dramatiſche Prügel⸗ und Galgen⸗ ſzenen und der innige Verkehr mit dem Publikum ſind weitere (internationale) Elemente dieſes volkstümlichen Puppenſpiels, an dem bekanntlich auch Goethe lebhaftes Intereſſe fand. Wären uns die Dialoge des Kaſperles, der in den verſchiedenſten Mundarten reden mußte, überliefert, wir hätten zweifellos wichtige kulturhiſto⸗ riſche Dokumente, da, geſpickt mit Lokal⸗ und Zeitwitzen, ſie eine Art lebendiger Zeitung vertraten. Vielleicht gelingt der Sammlungstätig⸗ keit Dr. Hünnerkopfs weiteres Licht in dieſes Gebiet hinein zu tragen. Die Anweſenden zeigten ſich für die Ausführungen des Redners, die manche Erinnerungen aus eigener Jugend aufleben ließ, äußerſt dankbar. Frankfurier Uraufführung: Kornfeld:„Der ewige Traum“. Gegen die Weltverbeſſerer, die da glauben, vom grünen Tiſch aus eine neue Geſellſchaftsordnung ſchaffen zu köainen, richtet ſich Satire, Ironie und Groteske in Kornfelds neuer Komödie. Der Irrwahn jener Schwarmgeiſter, die die Probleme der Mono⸗ und Polygamte mit Konferenzen und ſchönen Worten ergründen wollen, wird höchſt ergötzlich als„Der ewige Traum“ geſchildert, und mitten in der Periode der geſetzlich ſanktionierten Vielweiberei findet ein Liebespaar entſchloſſen und, weil es ſeine Verbundenheit ſo beſtimmt, den Weg zu gemeinſamem, nur durch den Tod zu trennenden Leben. Den Rahmen zu dieſen Szenen, die das Problem der Zwangsvolygamie mit viel barockem Humor ad absurdum führen und zuletzt wieder nach einer neuen Revolutionierung— die Einehe gewaltſam zum Geſetz erheben, bilden ein Vor⸗ und Nachſpiel, wo eine Schar ſoziologiſcher Schwarmgeiſter die„Perfektibilität“, den höchſt erreſchbaren Glückszuſtand der Menſchen erörtern. Der„Menſchlichkeits⸗ phraſe“, wie ſie eine Zeitlang gerade die Vertreter der jungen Dichtergeneration unſelig beßerricht hat, der blaſſen Gedanfen⸗ doktrin wird im Verlauf des Spiels das Erlebnis gegenüber⸗ geſtellt, und es ſieht faſt ſo aus, als ob Kornfeld jetzt eine Art „Selbſtreinigung“ habe walten laſſen und ſich von der früheren Ideenbeherrſchtheit losmachen wolle. Es iſt ein ungemein geiſt⸗ 4. Seite. Nr. 39 Mannheimer General · Anzeiger mittag · Ausgabe) Mittwoch, den 24. Januar 1923 rat verſehen können. Ein großer wirtſchaftlicher Nachteil kann hier⸗ aus nicht erwachſen, weil die Mehrausgabe für Freigebäck gegenüber den ſonſtigen ſehr hohen Reiſeunkoſten nur unbeträchtlich ſein wird. Das Reichsernähsungsminiſterium hat im übrigen Anlaß genommen, auch den Länderregierungen die Rechtslage nochmals des näheren darzulegen. Die Wiedereinführung der Reiſebrotmarken deren Abd⸗ ſchaffung infolge der hohen Unkoſten und häufiger mißbräuchlicher Verwendung ſich im Frühjahr 1922 als erforderlich erwieſen har, iſt nicht möglich. * Weiſungen der Reichsbahn. Die Reichsbahndirektion Mainz hat an die Handelskammern in Binzen, Darmſtadt, Mainz, Wies⸗ baden, Worms, Frankfurt a.., Koblenz, Mannheim und Hei⸗ delberg ſowie die Handelsvereinigung Oſſenheim ein Schreiben gerich⸗ tet, in dem ſie erklärt, daß die im Widerſpruch zu den Beſtimmungen des Rheinlandabkommens erlaſſene Anordnung 136 und über Er⸗ richtung einer Ueberwachungslinie an der Oſtgrenze des heſetzten Gebietes von der Eiſenbahnverwaltung gemäß Weiſung der Reichsregierung als rechtsgültig nicht beachtet werde. Es ſei in die Wege geleitet worden, daß Sendungen aus dem beſetzten Gebiet nach dem unbeſetzten Gebiet, die bisher durch das unbeſetzte Gebiet geleitet wurden, künftig nur innerhalb des beſetzten Gebietes befördert würden und daß Sendungen vom unbeſetzten nach dem un⸗ beſetzten Gebiet, die bisher durch das beſetzte Gebiet geleitet wurden, künftig nur innerhalb des unbeſetzten Gebietes befördert würden. Für den Verkehr zwiſchen dem Mainzer und dem Freiburger Bezirk trete die Maßnahme mit dem 23. ds. Mts. in Kraft. * Die Fracht für friſches Obſt, ausgenommen Südfrüchte und Weintrauben, iſt um 50 Prozent ermäßigt worden. Die Maßnahme gilt ſowohl für Stückgut als auch für Wagenladungen bei Aufgabe als Eil⸗ oder Frachtgut bis 31. März. Ziviltragen im Reichsheere. Die Angehörigen des Reichs⸗ heeres dürfen mit Genehmigung ihrer Diſziplinarvorgeſetzten vom Vatatllonskommandeur an aufwärts, und falls der Kompagniechef u ermächtigt iſt, auch mit ſeiner Erlaubnis bürgerliche Kleidung eigene Koſten tragen. Dieſe Genehmigung ſoll nicht grundſätzlich in verſagt, ſondern die Entſcheidung von Fall zu Fall nach genart der Perſönlichkeit und des Anlaſſes zum Ziviltragen allt werden. Dabei iſt die wirtſchaftliche Lage, die überall ge⸗ iſch zur Sparſamkeit nötigt, zu berückſichtigen. Die Vorgeſetzten ſollen weitherzig das Tragen bürgerlicher Kleidung genehmigen, wenn der Antragſteller hierdurch ſparen kann, dagegen ſoll der Nei⸗ ig jüngerer Leute, die ſich neben der Uniform bürgerliche Klei⸗ ng anſchaffen und dadurch zu unnötigen Ausgaben verleiten laſſen, gengetreten werden. Wo der Soldat in der Oeffentlichkeit ſeinen ind vertritt, hat er Uniform anzulegen. *Preisausſchreiben für Glockenſchmuck. Zu dem vom Badiſchen andesgewerbeamt ausgeſchriebenen Wettbewerb für neuzeitlichen Flockenſchmuck liefen insgeſamt 24 Gipsmodelle und 22 Zeichnungen von 8 Teilnehmern ein. Das am 17. Januar zuſammengetretene Preisgericht erkannte den Arbeiten des Bildhauers Profeſſor Alfred Lörcher in Stuttgart den erſten Preis von 6000 zu. Den zwei⸗ ten Preis von 2500/ erhielt Richard Waldſchütz in Mann⸗ heim, je einen dritten Preis von 2000 Diylomingenieur Theodor Soon in Bochum und Richard Waldſchütz in Mannheim, mit Arnold Rickert in Freiburg. Der vierte Preis von 1500 fiel Kunſt⸗ maler Schmitt⸗Spahn in Karlsruhe zu, von dem eine weitere Arbeit zum Preis von 1000% angekauft wurde. Wegen Benützung der preisgekrönten und angekauften Entwürfe wende man ſich an das Badiſche Landesgewerbeamt. ch. Gründung einer evangeliſchen Orkspreſſeſtelle. In einer geſtern abend in den Sälen der Chriſtuskirche abgehaltenen Ver⸗ ſammlung, die von Pfarrer Renz geleitet wurde, wurde die Grün⸗ ig einer evangeliſchen Ortspreſſeſtelle beſchloſſen. Dieſem Beſchluß an gingen inſtruktive Vorträge von Pfarrer Hindenlang⸗ Karlsruhe über„Kirchlicher Oeffentlichkeitsdienſt“ und von Profeſſor Dr. Löf fler⸗Pforzheim über„Die kirchliche Preſſeſtelle“, die beide lbhaftes Intereſſe hervorriefen und allgemeinen Anklang fanden. Die Verſammlung erklärte ſich nach kurzer Ausſprache damit einver⸗ ſtanden, daß die Aufſtellung der Mitalieder für die Ortspreſſeſtelle dem Kirchengemeinderat überlaſſen bleibt. ch. Die Verhandlungen über die Januar⸗Teuerungszulage ge⸗ ſcheitert. Wie uns mitgeteilt wird, ſind die Verhandlungen betr. der Teuerungszulage für den Monat Januar für die Angeſtellten des Mannheimer General⸗Tarifs geſcheitert. Brandausbruch. Durch Unvorſichtigkeit iſt im Hauſe Secken⸗ heimerſtraße 120 das über dem Ofen zum Trocknen aufgehängte Bettzeug in Brand geraten. Das in der Nähe ſtehende Kinderbett fing Feuer, wobei ein Kind erhebliche Brandwunden davontrug. Das Feuer war bereits durch Hausbewohner gelöſcht, als die alar⸗ mierte Berufsfeuerwehr anrückte. ch. Die Beſeitigung der Schneemaſſen in den Straßen der Stadt geht etwas langſam voran. Während die Hauptſtraßen teilweiſe bereits am Sonntag vom Schnee gereinigt waren, liegt dieſer heute noch in einer ganzen Anzahl von Straßen. Wie uns mitgeteilt wird, ſind ſtändig Arbeiterkolonnen mit der Entfernung der Schneemaſſen beſchäftigt, ſo daß auch die Seitenſtraßen binnen kurzem davon befreit ſind, wenn der Schnee bis dorthin nicht geſchmolzen iſt. Tatſächlich konnte man in den Seitenſtraßen nur mit hohen Waſſer⸗ ſtiefeln ausgerüſtet über die Fahrwege gehen, da es ſonſt unmöglich war, ſich durch die Schneehaufen hindurchzuarbeiten. E volles und lebendiges Stück, und zu der Parodie geſellen ſich lyriſche Stellen von verhaltener Schlichtheit und tief empfundener Schönheit. Die Frankfurter Uraufführung bedeutete für das Werk und den Dichter, der wiederholt gerufen wurde, einen vollen Erfolg. Roſe Weber und Norbert Schiller wußten die keuſche Sinnlichkeit des Liebespaares mit der Leidenſchaft naiver Herzen zu erfüllen. Brügmanns Regie hatte der Komödie eine ſehr gefällige Gewandung gegeben und den Stil der Groteske in der Gefamtdarſtellung fein getroffen. Dr. Georg Schott 4 Theaterrundſchau.„Die Kinder der Könige“ nennt ſich ein aus ſchon recht alten, nur ein wenig neu aufgeputzten Motiven zurechtgezimmertes Luſtſpiel von Leo Lenz, das im Bonner Stadt⸗ theater und in Bremen gleichzeitig zur Uraufführung kam und recht freundliche Aufrahme fand. Ein Luſtſpiel für Sentimentale, die ſich für ihr Leibſtück Alt⸗Heidelberg einen nettern Schluß wünſchen.— Die Intendanz des Bonner Stadttheaters hat das Schauſpiel„Batt h⸗ ſeba“ von Gerd v. Baſſewitz zur Uraufführung angenommen.— Die Tragödie„Leuchtfeuer“ von Alex von Frankenberg wurde vom Stadttheater in Dortmund zur Uraufführung angenom⸗ men.— Ddas Braunſchweiger Landestheater wird für dieſe Spielzeit einen Zuſchuß von 95 947 000 Mark erfordern. Dabei be⸗ ruht der Voranſchlag auf dem Stande der Geldentwertung im Sep⸗ tember bezw. Anfang Dezember vorigen Jahres. Kunſt und Wiſſenſchaſt Kleine Chronik. Kunſtmaler Profeſſor Matthias Schmid, ein Künſtler, der nach Defreggers Tode als eine einſame Veteranen⸗ geſtalt aus einer anderen Kunſtzeit in München noch die Ideale einer beſtimmten Generation repräſentiert hatte, iſt geſtorben. Schmid war einer der bekannteſten Tiroler-Künſtler geworden. Er iſt am 14. Nopember 1835 im Dorf See im Paznauner Tal geboren. Bettelmönche, Darſtellungen aus dem Leben der Geiſtlichen und der Andacht des Volkes, Tiroler Typen und Volkstum waren das künſt⸗ leriſche Gebiet geworden, das ſeinen Namen ſehr populär machen ſollte. Auch Bilder hiſtoriſchen Genres hat Schmid ähnlich wie Defregger geſchaffen.— Der bekannte Vertreter der alten Geſchichte an der Berliner Univerſität Geh. Rat Prof. Dr. phil et jur. Eduard Meyer, iſt zum 1 April 1923 von ſeinen lehramtlichen Verpflich⸗ tungen entbunden worden. Meyer, einer der hervorragendſten Hiſto⸗ riker der Gegenwart, iſt Verfaſſer der monumentalen„Geſchichte des Altertums“ in fünf Bänden.— Profeſſor Adolf Buſch, der bekannte Geiger, hat ſeinen Wohnſitz von Berlin nach Darmſtadt verlegt und die von einem Mäzen kür ihn erbaute Villa auf der Mathilden- höhe bezogen.— Dem Verbande der Deutſchen Hochſchulen ſind aus der Weihnachtsſammlung der Newyorker Staats⸗ geitung 2000 000% überwieſen worden. Die Spende ſoll zur Unterſtützung bedürftiger Hochſchullehrer und Privatdozenten ver⸗ wendet werden. veranſtaltungen Der Herrenabend der Mannheimer Liederkaſel am letzten Sonntag, der wieder auf Mitglieder und Gäſte eine große An⸗ ziehungskraft ausübte, nahm einen recht vaterländiſchen Verlauf. Schon die von der rührigen Hauskapelle vorzüglich zum Vortrage gebrachten Muſikſtücke, wie die Männerchöre„Deutſches Volks⸗ gebet“ und„Ewig liebe Heimat“ gaben dem Abend die richtige Stim⸗ mung und Weihe. Noch mehr aber fand der 1 Vorſitzende, Georg Müller in ſeiner Anſprache echte deutſhe Worte, die begeiſterte Aufnahme fanden. Er führte aus, daß der deutſche Sänger nicht nur die ſchöne und erhabene Aufgabe habe, durch ſein Lied veredelnd und bildend auf das deutſche Volksgemüt einzuwirken, ſondern er habe in dieſen Tagen drückender Not auch die heilige Pflicht, ſein deutſches Denken und Fühlen in die Welt hinauszurufen, um ſeine Volksgenoſſen zu ſammeln und anzuſpornen zur Einigkeit und zun treuen Zuſammenhalten Mit großer Entrüſtung weiſe der deutſche Sängersmann die Deutſchland widerfahrene Schmach und Ungerech⸗ tigkeit zurück und ſtehe feſt und treu zum heißgeliebten Vaterland. Den hartbedrängten Volksgenoſſen im beſetzten Gebiet ſprach Redner für ihr mannhaftes Auftreten und Aushalten herzlichen Dank und Anerkennung aus. An uns liege es, dieſen wackeren Landsleuten in allen Lebenslagen Treue mit Treue zu vergelten. Mit einem auf das deutſche Vaterland aufgenommenen Hoch ſchlog der Redner, worauf unter Muſikbegleitung das deutſche Vaterlands⸗ lied ſtehend geſungen wurde. Auch Stadtrat Jakob Groß wußte in einer Anſprache mit ſeinem Hoch auf unſer engeres Heimatland die richtigen Saiten zum Erklingen zu bringen. Da ſämtliche Dar⸗ bietungen des Abends au geiſer Ton geſtimmt waren, herrſchte eine ſolche vaterländiſche Begeiſterung, wie in den Tagen der ein⸗ mütigen Erhebung. Leo Falls„Brüderlein ſein“, die behagliche Altwiener Ope⸗ rette wird in der Nibelungenſaal⸗Veranſtaltung des kommenden Sonntags mit Alfred e Paula Kapper und Gertrud Runge in den Hauptrollen zur Aufführung kommen. Voraus geht ein bunter Teil mit ſoliſtiſchen und orcheſtralen Vorträgen. (Näheres ſiehe Anzeige). 3 Grund. und Hausbeſitzer⸗BVerein Mannheim E. B. Auf die heute abend im alten Rathausſaal F 1 ſtattfindende ordentliche Mit⸗ gliederverſammlung ſei auch an dieſer Stelle aufmerkſam gemacht. Die Vorſammlung beginnt punkt 8 Uhr. Wegen der Tagesordnung verweiſen wir auf die Mittwochmittag⸗Nummer vom 17. Januar. vereinsnachrichten *Der Verband badiſcher kynologiſcher Vereine hielt am Sonn⸗ tag in Karlsruhe ſeine Hauptverſammlung ab, in der von dem Geſchäftsführer Julius Schmidt⸗Karlsruhe mitgeteilt wurde, daß dem Verband im verfloſſenen Jahr 20 Vereine mit 2016 Mitgliedern an⸗ gehörten; neu aufgenommen wurden zwei Vereine mit 105 Mitglie⸗ dern. Im Vereiche des Verbandes wurden im verfloſſenen Jahr eine Ausſtellung und 10 Hundeſchauen abgehalten. Große Erregung rief die Mitteilung hervor, daß die Eingabe an den Landtag wegen Be⸗ willigung einer Zwingerſteuer für Züchter und der Bitte einer die alte Treue zum vaterland Wie im Auguſt 1914 eine begeiſterte Welle der Vaterlands⸗ liebe durch das ganze Deutſche Reich ging, ſo geht auch heute wieder ſtärker als je der Wille zum Ceben durch unſer armes zerſtückeltes Deutſchland. Unter Vertragsbruch beſetzen die Franzoſen das Induſtrie⸗ gebiet, nehmen deutſches Eiſen und deutſche Kohlen und ſetzen damit dem Dernichtungskampf die Krone auf. Wir proteſtieren gegen dieſen vertragswidrigen Ein⸗ marſch und ſetzen dem entgegen die Einheitsfeont aller Deutſchen ohne Unterſchied der Konfeſſion und der Parteien. Mitbürger, ſchließt Euch dieſer Einheitsfront an, verſtärkt und ſchließt die Reihen, damit das Daterland nicht ganz vernichtet wird! PPPPPccCcCcccccccßoßeoeeeee feſtbegrenzten Höhe des Gemeindezuſchlages einen negativen Erfolg hatte. Die Ausſprache zeitigte einen Beſchluß, beim Städtetag zu verſuchen, irgend eine der de Züchter zu er⸗ reichen, da man ſich darüber klar war, daß der Züchter, der nur auf Reinzucht hält, ſchwer getroffen wird. Die diesjährige Landes⸗ ausſtellung wird am 29. April in Offenburg vom Verein der dor⸗ tigen Hundefreunde veranſtaltet. Entſprechend einem Antrag des Pforzheimer Vereins ſolt der Vorſtand verſuchen, bei den Behörden durchzudrücken, daß bei Fragen, die mit der Kynologie zuſammenhängen, ſtets Sachverſtändige, die vom Verband namhaft gemacht werden, zugezogen werden. Rommunale Chronik Ic heddesheim, 23. Jan. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt mitzuteilen: Pumpmeiſter Moos erhält ab 1. Januar 1923 eine monatliche Vergütung von 15 000 Mark.— Die Taxe für Grabanfertigung für die Totengräber wird für Erwachſene auf 1000 Mark und für Kinder auf 500 Mark feſtgeſetzt.— Die Tabakverwie⸗ gungsgebühr beträgt für das Erntejahr 1922 8 Mark pro Zentner. — Für das Jahr 1922 ſoll vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bür⸗ gergusſchuſſes der 20fache Betrag vom Jahr 1931 erhoben werden. 5 Gemeinderäte ſind gegen dieſe Erhebung. A. Baden-Baden, 22. Jan. In der unter dem Vorſitz des Oberbürgermeiſters Fieſer abgehaltenen jüngſten Sitzung des Bürgerausſchuſſes wurde zunächſt der Voranſchlag für 1922/23 zur Beratung geſtellt. Nach längerer Debatte, an welcher ſich Vertreter aller Parteien beteiligten und in welcher die einzelnen Poſitionen eingehend beſprochen wurden, mußte die Beratung wegen vorgerückter Stunde abgebrochen werden. Am andern Tage wurde nach abermaliger längerer Ausſprache der Voranſchlag, der eine Umlage von 6 Mark vorſieht, genehmigt. Gleichfalls genehmigt wurde der Antrag des Stadtrats, welcher die kurörtliche Fremden⸗ abgabe mit den bereits bekanntgegebenen Abgabeſätzen(von heute ab 13 Prozent, vom 1. März ab 20 Prozent des Uebernachtungs⸗ geldes) neu regelt. Ein weiterer ſtadträtlicher Antrag, welcher die Schulverſäumnisſtrafen betrifft und anſtelle der bisherigen Geld⸗ ſtrafen das Mahnverfahren ſetzt, fand ebenfalls die Zuſtimmung des Kollegiums. Schließlich gurde der Antrag, den Zinsfuß für Spareinlagen bei der Städt. Sparkaſſe von 3½ auf 4 Prozent zu erhöhen, angenommen und zum Schluß der Antrag des Stadtrats genehmigt, welcher dahin geht, die Geltungsdauer der Gemeinde⸗ ſatzung über den Gemiſchten beſchließenden Ausſchuß um ſechs Mo⸗ nate zu verlängern. Kleine Mitteilungen In Karlsruhe wurden vom Stadtrat folgende Erhöhungen der Zuſchläge zur Grundmiete(5 Proz. des Steuerwerts) beſchloſſen: 1. Erhöhung der Koſten der hypothekariſchen Belaſtung von 12 v. H. auf 60 v. H. der Grundmiete(oder 3 Prozent des Steuerwerts); 2. Verwaltungskoſten von 15 v. H. auf 169 v. H. der Grundmiete (oder 8 Prozent des Steuerwerts); 3. Inſtandſetzungskoſten, a) lau⸗ fende Inſtandſetzungsarbeiten von 250 v. H. auf 1200 v. H. der Grundmiete(oder 60 Prozent des Steuerwerts), b) große Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten von 150 v. H. auf 800 v. H. der Grundmiete(oder 40 Proz. des Steuerwerts); 4. gewerbliche Räume, a) für Werk⸗ ſtätten mit weniger als 20 Arbeitern von 200 v. H. auf 300 v. H. der Grundmiete(oder 15 Proz. des Steuerwerts), b) für alle übrigen gewerblichen Räume von 300 v. H. auf 400 v. H. der Grundmiete (oder 20 Proz. des Steuerwerts). Der Zuſchlag unter Ziffer 1 tritt am 1. April 1923, dieſenigen unter Ziffer—4 treten am 1. Februar 1923 in Kraft. Zur Fertigſtellung der Wohnungsbauten des Jahres 1922 wird vorbehaltlich der Genehmigung des Bürgerausſchuſſes für das Rechnungsſahr 1922 ein weiterer Gemeindezuſchlag zur Wohnungsabgabe 1922 in Höhe von 30 v. H. des Steuer⸗ werts erhoben, und zwar je 10 v. H. am 1. Februar, 1. März und 1. April 1923. Dem Proteſt gegen die Abtrennung des Bezirkes Neuſtadt vom Kreis Freiburg und deſſen Zuteilung zum Kreiſe Villingen hat ſich nun auch offiziell die Stadt Freiburg ange⸗ ſchloſſen. Sie gab in einer Denkſchrift an den Badiſchen Landtag der Meinung Ausdruck, daß die Trennung vom Kreiſe Freiburg eine nie wieder gut zu machende Schädigung der materiellen und geiſtigen Intereſſen des Bezirkes Neuſtadt und ſeiner Bewohner bedeuten. würde. Um der notleidenden Berliner Stadtkaſſe Mittel zu⸗ zuführen, ehe noch die beſondere Gemeindegewerbeſteuer am 1. April in Kraft tritt, haben die ſtädtiſchen Behörden eine beſondere Steuer auf die Beſchätigung von Arbeitnehmern, die ſogen. Kopfſteuer beſchloſſen, die für die Zeit vom 1. Oktober 1922 bis 31. März 1923 Geltung hat. Die Aufſichtsbehörden haben jetzt dieſe vor⸗ läufige Kopfſteuer auf die Dauer des Halbjahres genehmigt. Im Gegenſatz zu der in der Gemeindegewerbeſteuer enthaltenen Kopf⸗ ſteuer iſt dieſe Steuer auf die Beſchäftigung von Arbeitnehmern all⸗ gemein, d. h. nicht auf die gewerblichen Betriebe beſchränkt. Auch häusliche Arbeiten fallen darunter, aber nur dann, wenn 10 und mehr Arbeitnehmer in einem Haushalt oder Betriebe beſchäftigt ſind. Die Steuer beträgt für jeden in Berlin beſchäftigten Arbeitnehmer: bei dem 11. bis 50. Arbeitnehmer je 600 Mark, bei dem 51. bis 100. Arbeitnehmer je 800 Mark, bei dem 101. und jedem weiteren Arbeit⸗ nehmer 1000 Mark jährlich. Als Arbeitnehmer gelten alle männ⸗ lichen und weiblichen Perſonen, die gegen Gehalt, Lohn und ſonſtige Geldwerte, Gegenleiſtungen dauernd oder vorübergehend beſchäftigt ſind, ohne Rückſicht auf die Höhe des Einkommens. Lehrlinge, die auf Grund eines ſchriftlichen Lehrvertrages eine ordnungsmäßige Ausbildung erfahren, ſowie Kriegs⸗ und Unfallverletzte mit minde⸗ ſtens 50 Prozent Erwerbsunfähigkeit werden nicht mitgerechnet. Aus dem Lande ):( Heidelberg, 23. Jan. Infolge Kälte und Schneefalls mußten die Arbeiten am Neckarkanal vorläufig eingeſtellt werden⸗ Die Arbeiter ſind aus dieſem Grunde größtenteils entlaſſen worden. Sobald es die Witterung erlaubt, ſoll wenigſtens ein Teil der Arbeit wieder aufgenommen werden. * Walldorf. 23. Jan. Bei einer Schlägerei wurde hier der Ar⸗ beiter Horſch von dem Arbeiter Dutzi in lebensgefährlicher Weiſe mit dem Meſſer verletzt. Der Täter iſt vorläufig in das Amtsgefäng⸗ nis nach Wiesloch eingeliefert worden. :: Karlsruhe, 24. Jan. In verfloſſener Nacht wurde in der Karl Wilhelmſtraße von einer Polizeiſtreife ein Maſchinenbauer aus Bar⸗ men betreten, welcher zerſchlagene Grabkreuze aus Meſſing im Werte von 50 000 bei ſich trug, die er kurze Zeit zuvor auf dem hieſigen Friedhof mit einem Komplizen entwendet hatte. Das Diebes⸗ gut wurde beſchlagnahmt, der Maſchinenbauer verhoftet. Der Komplize ging flüchtig.— In der Zeit von Mitte September bis Ende Dezem⸗ ber 1922 wurden durch die hieſigen Gerichte 45 Perſonen wegen Preistreiberei, unerlaubten Handels, Schleichhandels uſw. mit Geld von 100 bis 20 000„ und bis 4 Wochen Gefängnis rechtskräftig beſtraft. Kachbargebiete «Ludwigshafen, 24. Jan. Das langjährige Vorſtandsmitglied des Pfälzerwaldvereins Ludwigshafen⸗Mannheim, Eiſenbahn⸗Ober⸗ inſpektor Ferdinand Härtl von hier, verſchied am 12. Januar plötz⸗ lich an einem in Ueberlingen am Bodenſee, wo er Erholung ſuchte. Als Schriftführer des Hauptvorſtandes, Schrift⸗ führer des„Wald⸗Heil“, Büchereiverwalter und Mitglied des Kal⸗ mitwirtſchafts⸗Ausſchuſſes hat er dem Pfälzerwaldverein große Dienſte geleiſtet. sw. Darmſtadt, 22. Jan. Geſtern fand man am Theaterplatz ein einzigartiges Denkmal aus Schneemaſſen. Eine unbekannte Künſtlerhand maodellierte Poincaré überlebensgroß und eine In⸗ ſchrift beſagt:„Der Deutſchenh.ſſer Poincars ſoll vergehen wie der Schnee.“ Das Schneedenkmal gab Veranlaſſung zu verſchiedenen patriotiſchen Kundgebungen und wurde von vielen Photographen auf der Platte feſtgehalten.— Auch in Heidelberg wurde ein Schnee⸗ mann als Poincaré modelliert. Spitzbart, ein kleiner Degen, das Band der Ehrenlegion und ein kleiner Zettel mit der Auſſchriſt „Poincars“ fehlten nicht. Die Figur ſah wirklich nicht nur ähnlich aus, ſondern wirkte auch ſonſt ſehr humoriſtiſch. Im Laufe des Tages fand ſich jemand, der dem Namen noch folgende Worte an⸗ fügte:„Er wird ſchon ſchmelzen!“ Sportliche Rundſchau Winterſport „Glänzende Erfolge deulſcher Skiſpringer in der Schweiz. Die internationalen Sprungrennen in der Schweiz, die am Sogntag in Kloſters begonnen hatten und am Dienstag auf der Bolgenſchanze in Davos fortgeſetzt werden ſollten, mußten wegen zu ſtarker Schneefälle auf Mittwoch verſchoben werden. Auch hier zeigten ſi die deutſchen Vertreter im beſten Lichte. Den erſten Preis und zugleich den Sonderpreis für den ſchönſten geſtandenen Sprung errang der Norweger Mateng mit 30, 36 und 36 Meter vor dem Schweizer Girardbille mit 30, 34 und 37 Meter. Dritter wurde Dr. Baader⸗München mit 36, 36 und 39 Meter, der zugleich den weiteſten geſtandenen Sprung ausführte. Der Thüringer Skiläufer Max Kröckel belegte mit 28, 31 und 37 Meter den vierten Platz vor dem Deutſch⸗Böhmen Vinzenz Buchberger mit 34, 37 und 36 Meter und dem Heſterreicher Sepp Bildſtein mit 28, 36 und 37 Meter. Von den weiteren deutſchen Teilnehmern endeten J. Schult⸗ München auf dem 8. Platz, Walter und Hailer⸗München ſowie Edler v. d. Planitz⸗Weilheim auf dem 11., 12. und 13. und Neu⸗ ner⸗Partenkirchen auf dem 16. Platz.— Die franzöſiſchen Springes konnten ſich gar nicht in Geltung bringen, während der Oeſterreicher Riſch Sieger in Kloſters und die Norweger Carlſen und Tſchudi wegen Verletzungen nicht an dem Wettbewerb teilnehmen. 1 90 + Neues aus aller Weit — Der Engländer auf der franzöſiſchen Bühne. Das Pariſer Theaterereignis iſt gegenwärtig ein Luſtſpiel„Die Weinberge des Herrn“, in dem ein Engländer die Hauptrolle ſpielt. Es iſt nie ohne Intereſſe zu ſehen, wie die Franzoſen auch literariſch ihren lie“ ben Verbündeten vom Strande der Themſe mitſpielen. Die ens liſchen Blätter ſind wenig erbaut davon, daß man den Franzoſen eine ſolche Karikatur des Engländers vorſetzt. Der Held des Stückes, ein zu Beſuch in Paris weilender Londoner, iſt nämlich anmaßen beſchränkt und nebenbei mit einer gewiſſen Doſis von Gutmütigkel behaftet, die man auch nicht ſchmeichelhaft finden kann. In 75 Familien, in denen er zu Gaſte geladen wird, benimmt er ſich niche gerade als geſellſ haftsfähig. Am meiſten beluſtigt er ſeine Pariſe Bekannten dadurch, daß er nichts anderes zum Frühſtück nimmt, al⸗ das beliebte engliſche Morgenmahl, das aus Speck mit Eiern uf Haferbrei beſteht. Nur etwas finden die Londoner Blätter un zwar mit Recht, einigermaßen ſchmeichelhaft. Als nämlich der Lon doner in Paris anlangt und in einer Familie, der er empfohlen worden war, Quartier nimmt, verlangt er ſofort ein Bad, um den „Staub“ der Luftreiſe von ſich abzuwaſchen. Ueber dieſes Reinlich keitsbedürfnis iſt die Pariſer Familie einfach ſprachlos. Nicht mind ſprachlos iſt allerdings der franzöſiſch radebrechende Engländer, a er erfährt, daß er auf das Bad verzichten muß, weil man in 25 Pariſer Familie auf einen derortigen Lurus keinen Wert legt. Hie, hat allerdings der franzöſiſche Luſtſpieldichter den Pfeil ſeine⸗ Spottes weniger gegen die Engländer als gegen ſeine eigenen Lan leute gerichtet — Waherſtandsbeobachtungen im Monat Januar FRen Bene I 78.J 25. 2l EIUZT-eis 2 Schu erinſel“.20.15l.5051.02 cg Manngenm 7055.2 210 10% Fen deildronn 1. 120 72 710 Matan 2440½ 888 10 Mannbeim.30 28.20.163.05 07 Kaub...84 247 23222 Kbin. 309 261 269.50 e) Oſt, hetter— 120. Mannheimer Wetterbericht v. 24. Jan. morgens 7 Uht Barometer 768,7 mm. Thermometer—.2 C. Niedrigſte Temperag nachts—.5 0 Höchſte Temperatur geſtern:—0,0o C. Niederſchlag: 0% Lüs auf den qm. Windſtill, heiter. Ler LFr ee 1 Uel rrrre Wea ne. ASer rreeereee -KKK wei dieser Werke liegen im nördlichen Baden(Leimen und Mittwoch, den 24. Januar 1923 5. Seite. Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Handelsblaff Badische Gesellschaft für Luchertaiktten Waghäusel Der Rohgewinn des Geschäftsjahres 1921½2 belief sich auf 29 146 660(I. V. 13 463 377), wozu 34 303(32 366) Vortrag treten. Nach 131 792(60 640) satzungsgemäßen Abschreibungen verbleibt ein Reingewinn von 29 049 171 (13 435 103) 4, der wie folgt verwendet wird: 2 000 000% kür die Wohlfahrt der Werksangehörigen, 134 400% für je 70„ Gewinnanteil auf nom. 1 1 Vorzugsaktien, 26 880 000„ für je 400 Gewinnanteil auf die Stamm- aktien und 34771 Vortrag(i. V. 1 560 000, der gesetz- lichen Reserve, 132 00% der Anleiheaufgeld-Rücklage, 124 800 der Rücklage für Steuer auf Erneuerungsscheine, 1000 000 4 für Wohlfahrt, 84 000„ für 7% Gewinnanteil auf die Vorzugsaktien, 10 500 000 für 25% Gewinnanteil auf die Stammaktien und 34 303 Vortrag.) Dazu ist zu bemerken, daß das Geschäftsjahr infolge der beschlossenen Verlegung nur 11 Monate umfaßt. Aus dem Bericht entnehmen wir noch, daß dieses Be- richtsjahr der Zuckerindustrie nach 7 Jahren staatlicher Zwangswirtschaft wieder die Freiheit brachte, beschränkt dlurch den freiwilligen Zus ammenschluf fast aller deutschen Rohzuckerfabriken und Raffinerien in der Zuckerwirtschaftsstelle des Vereins der deutschen Zuekerindustrie. Die süddeutschen Zuckerfabriken haben sich nach besten Kräften bemüht, ihre Erzeugung so zu verteilen, daß vor allen Dingen der, wenn auch stark beschränkte Verbrauch der Haushaltungen be- kriedigt wurde. Im Frühsommer 1922 wurde die Einfuhr von Zucker freigegeben, eine Maßregel, die vor kurzem wieder aufgehoben wurde. Die Landwirtschaft der Gesell- schaft hatte sich normaler Getreideernten zu erfreuen, in den Rohzuckerfabriken und der Raffinerie verlief der Betrieb fast ungestört, allerdings war auch im Berichts- jahre die verfügbare Rüben- und Rohzuckermenge entfernt nicht der Leistungsfähigkeit der Betriebe entsprechend. Es blieb nicht nur der Rübenanbau noch immer weit hinter dem der Vorkriegszeit zurück, sondern es sind namentlich in Süd- deutschland die Ackererträge gering ausgefallen. Der hohe Zuckergehalt der Rüben konnte den Mengenausfall ent- kernt nicht decken. Infolge der fortgesetzt gestiegenen geldlichen Anforde- rungen wurde das Kapital im Mai 1922 durch Ausgabe von 720 000„ Vorzugsaktien und 5 200 000% Stammaktien mit S ab 1. Oktober 1921 erhöht. Die Werks- anlagen wurden ausgebaut. Die 192122 der Zuckerwirt- schaftsstelle ferngebliebenen Fabriken sind in die Wirtschaft zwangsweise eingegliedert worden. Erleichtert werde die Bewirtschaftung durch die etwas größere Ernte und das Nachlassen des Verbrauches. Die Inlandpreise sind bis heute erheblich unter dem Weltmarktpreis geblieben. Die Gesell- schaft befürchtet einen Rückgang des Rübenanbaues, wodurch wieder größere Beträge für die Einfuhr von Zucker nach dem Ausland wandern würden, mit denen im Inland viel mehr Zucker geschaffen werden könnte. Die eigene Landwirt- schaft hat 1922 wohl annähernd normale Erträge in Hack- früchten erzielt, die Getreideernten sind unter mittel geblie- ben, das Gesamtergebnis dürfte befriedigend ausfallen. Die Rohzuckerfabriken werden eine etwas größere Ver- arbeitung als im Vorjahre haben, auch die Erzeugung der Raffinerie werde eine bescheidene Erhöhung erfahren. In der Bilanz sind die Gläubiger auf 139,82(58,54) Mill. 1 angewachsen, die Ausstände betragen 165,17(48,98) Xill.&A4, an bar und in Wertpapieren Waren 6,47(60,94) Mill.. vorhanden, an Steinkohlen und sonstigen Hilfsstoffen 32,75(.34) Mill. 4, die landwirtschaftlichen Werte sind mit 48.92(11.36) Mill.& eingestellt, Zucker und Melasse mit 2,73(0,43) Mill. L.* Börsenaufträge Einem im„Bankarchiv“ Nr. 7 vom 1. Januar 1923 erschienenen Artikel M. Lichtenhein-Berlin ent- nehmen wir folgende, für die Effektenkundschaft der Banken sehr beachtenswerte Ausführungen: Die Inflation erstreckt sich nicht nur auf das Papiergeld, sondern auch auf die Wertpapiere und täglich ergießt sich eine Flut neugeschaffener Ahleihen, Obligaſionen und Aktien in das Publikum. Die Teuerung und der Wunsch, der Mark- entwertung zu entgehen und sich neue Verdienstquellen zu erschließen, haben dadu geführt, daß das Interesse für die Börse ein allgemeines geworden ist und man nahezu in allen Bevölkerungschichten einer Anteilnahme am Börsengeschäft begegnet. Trotz des allgemeinen Inter- esses, das im Publikum für die Börse besteht, ist es erstaun- lich, wie wenig Leute sich eine richtige Vorstellung von dem technischen Betrieb machen können. Die Ueber- legung, daß nur die subtile Korrektheit und Ordnung beim Publikum die Erledigung der zahlreichen Börsengeschäfte fehlt gänzlich und die absolut überflüssige rbeit, die den Bankbetrieben dadurch erwächst, vermehrt noch die Schwierigkeiten, die ohnedies angesichts der riesigen Arbeitslast und der technischen bestehen. Nur derjenige erscheint berechtigt am Börsengeschäft teil- zunehmen, der auch seinerseits gewisse Voraussetzungen er- küllt. So ist es absolut erforderlich, daß jeder Interessent seinen eigenen Besitz kontrolliert und beobach- tet, nicht ełwa dem Bankier den Auftrag erteilt,„seine oder zdie im Depot liegenden“ Papiere mit soundsoviel Nutzen zu Nerkaufen oder etwa für das Guthaben„etwas“ zu kaufen. as mindeste, was der einzelne leisten kann, ist doch die attung und die Beträge selbst zu bestim- men. Des ferneren ist der stereotype Zusatz„interesse- Wahrend', sowie„bestens nicht über“ beim Kaufauftrag bzw. zbestens nicht unter“ beim Verkaufsauftrag überflüssig. Die ufträge werden ohnedies genau so ausgeführt und können unnötige Zusàtze höchstens beim Notieren zu Irrtümern An- laß geben. Nur bei außergewöhnlichen Faällen mag der Zu- Satz„Interessewahrend“ seine Berechtigung haben. Sonst muß der Kunde schon das nötige Vertrauen zu seiner Bankverbindung haben oder sich eine dem- entsprechende suchen. Das fortgesetzte Ausliefern von Effek en von einer zur anderen Stelle belastet den Betrieb gleich- kalls ganz erheblich. Falls diese Anregungen von der Kundschaft befolgt Werden, könnte den Banken in beiderseitigem Interesse die rbeit bedeutend erleichfert werden und die zahlreichen. mit Schaden und doppeltem Arbeitsaufwand ver- unddlenen Differenzen, die oft auf die ungenauen Aufträge Zurückzuführen sind, wohl vermindert werden. Die Zement-, Zementwaren- und Runststein- industrie in Baden Wie einer Abhandlung über die Industrie der Steine und Erden in Baden in den neuesten Mitteilungen des Statistischen andesamts zu entnehmen ist, erfolgt die Herstellung von ortlandzement in drei groſſen Werken, in denen auf Schluß des Jahres 1920 über 1100 Arbeiter beschäftigt waren. Nähe des Isteiner Klotzes(Kleinkems). Recht zahlreich sind die Fabriken, die Zementwaren anfertigen; mitunter befassen sich damit wie mit der Herstellung von Zement auch Gips- kabriken. Es handelt sich dabei um die Anfertigung von künstlichen Steinen, Platten, Röhren, Zementdielen usw. unter Vermeidung des Brennverfahrens(Zementguß; Stampfbeton). Die Zementwaren finden Verwendung im Hoch- und Tiefbau und werden in Massenfabrikation hergestellt. Zu den ältesten und führenden Firmen gehören zwei große Zementwarenfabriken in Karlsruhe und Freiburg, die wie die meisten übrigen Zementwarenfabriken auch Beton- und Eisenbetonbauten ausführen; beide Firmen haben sich durch die Einführung der Fabrikation von Zementwaren in Süd- deutschland und durch die Vervollkommnung des Herstel- lungsverfahrens Verdienste erworben. Im gäanzen kommen etwẽa 15 größere Zementwarenfabriken in Betracht. In wachsendem Umfange wird die Herstellung von künstlichen Steinen durch Kunststein-, Kalksand- stein-, Schlackensteinfabrken und Bausteinwerke betrieben. Die Herstellung von Kalksandsteinen in größlerem Umfange erfolgt u. a. durch ein Steinwerk mit Betrieben in Bruchsal und Philippsburg, sowie durch ein Werk in Stockach. Mit der Fabrikation von Schlackensteinen aus Zement und Kohlenschlacken befassen sich 7 größere Betriebe, darunter Werke in der Nähe von Offenburg und Karlsruhe, von welchen die Eisenbahnkohlenschlacke im großen ausgebeutet wird. Eine ganz neue Industrie ist die Kunstmarmor- industrie(Neumarmor- und Freskolithplatten-Werke u. dergl.), die bereits einen solchen Grad von Vollkommenheit erreicht hat, daß es dem Nichtsachverständigen schwer fällt, ihre Erzeugnisse(Waschtischaufsätze, Schalttafeln, Stand- uhren, Schreibzeuge, Früchtetafeln, Vasen, Säulen) von jenen aus natürlichem Gestein zu unterscheiden. Auch ganze Innendekorationen werden in Kunstmarmor(MarmorImita- tion) ausgeführt. Die Kunstplattenindustrie ist Weiterhin durch ein Quarzplattenwerk, sowie durch ein Asbestschieferplatten- Werk vertreten. Der Asbestschiefer, der billiger ist als Natur- schiefer, wird für Bedachung, Giebel- und Wandverkleidungen verwendet, die Asbestschieferplatten für Wand- und Decken- verkleidungen und mannigfache technische Zwecke(Zähler⸗ tafeln, Funkenfänger, feuersichere Zwischenlager, Rauch- abzugsverkleidungen, Operations- und Seziertische). Bims- und Leichtsteinfabriken befinden sich im Amte Wertheim und in Hausach, auch ein Werk der ISchwemmsteinindustrie fertigt außer Schwemmsteinen noch Bimszementdielen und Bimskies an. Ein Schmirgel. Werk ist in Freiburg; künstliche Schleifmittel werden in der elektrochemischen Industrie am Oberrhein hergestellt. Neue Aktiengesellschaften in Mannheim Wie uns mitgeieilt wird, wurde unter dem gestrigen unter der Firma A. Rosenthal jun.-G. für Mühlen- kabrikate mit dem Sitze in Mannheim eine Aktien- gesellschaft mit einem Kapital von 25 Mill. gegründet. Gründer sind die Firmen A. Rosenthal jun., Frankfurt a/M., Seligmann u. Mayer in Saarbrücken, Gscar Herrmann in Mannheim und Joseph Rosenberger in Mannheim. Zweck des Unternehmens ist der Handel und die Vermitt- lung in Getreide, Mühlenfabrikaten, Lebensmitteln und Kolonialwaren. Direktoren sind die Herren Oscar Herrmann und Joseph Rosenberger Der Aufsichtsrat besteht aus den. Herren A. Rosenthal in Frankfurt aſM., Ferdinand Seligmann in Saarbrücken und Rechtsanwalt Dr. Max Jeselsohn in Mannheim. Deuisenmarkt Tendenz: Befestigt. Mannheimer Devisenmarkt, 24. Jan. Es notierten am hiesigen Platze(alles Geldkurse): New Vork 20730(20000), Holland 8225(8050% London 97000 4000), Schweiz 3875(3750), Paris 1345(1250), Italien 990(950). New Lork, 23 lanuar(WS) Devisen. — 8 22² 20 Frankrelch 631 6˙51 Sohwelr 18.63 18 53 Spanlon 15.63 15.55 Zelglen.75.78] England 465.66] itallen.71.80 „ New Fork, 23. Jan. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,0049%(0,0047) Cents.(Dies entspricht einem Kurs von 20 202,02(21 276,59) für den Dollar.) *Atlas, Deutsche Lebensversicherungs-.-G. in Ludwigs- hafen àa/Rh. Auf der.-O. zur.-V.(16. Februar) der Atlas Deutsche Lebensversicherungsgesellschaft steht auch ein An- wag zur Beschlußfassung über die künftige Gestaltung des Geschäftsbetriebs im Zusammenhang mit der Gründung des„Neuen Atlas“ und des„eütschen Atlas“. „ Württembergische Elektrizitäts.-., Stuttgart. Der Gesellschaft wurde die Betriebsführung der Elektrizi- tätswerke Salzgzburg auf 25 bzw. 50 Jahre übertragen. Die Salzburger Elektrizitätswerke versorgen aus zwei Wasserkraftanlagen von mehr als 7000 PS Leistung neben einem großen Versorgungsgebiet in Salzburg auch deutsche chemische Fabriken an der österreichisch-bayerischen Grenze mit elektrischer Energie. Die Leistung der Elektrizitätswerke Salzburg wird durch den Ausbau einer weiteren Wasserkraft- anlage von etwa 12 000 PS wesentlich vergrößert. Der Aus- bau dieser neuen Anlage wird durch die Weag durchgeführt. Ferner sind der Gesellschaft sehr umfangreiche Bestellungen zum Bau von Fernleitungen, Transformatoren und Ortsnetzen und zur Installation von Licht- und Kraftanlagen, Motoren usw. durch eine estnische Ueberlandzentrale erteilt worden. Die estnische Ueberlandzentrale, welche zurzeit bei Dorpat erstellt wird, wird durch eine.-G. erbaut, an welcher die Weag beteiligt ist. Dem Unternehmen wurden von seiten der estnischen Reichsbank große Kredite zur Verfügung gestellt. — Bei der Durchführung der Erhöhung des Aktienkapitals der Kreiselektrizifätsversorgung.-G. Unter- kranken auf 20 Mill.% Vorzugsaktien und 120 Mill.% Stammaktien hat die Gesellschaft mitgewirkt und einen wesentlichen Teil der Aktien übernommen. Neue Aktiengesellschaft. Die seit 1893 in Cannstatt bestehende Firma Rössler& Weissenberger, die sich mit der Herstellung feiner Holzwaren beschäftigt, wurde in eine Aktiengesellschaft mit 10 Mill.„ Aktienkapital um- gewandelt. Den Vorstand bilden die seitherigen Inhaber- Der erste Aufsichtsrat besteht aus Ziegeleidirektor Baum- gärtner, Stuttgart- Ludwigsburg, Bankdirektor Eugen Renz 5 e e Stuttgart und Bankier Joseph Frisch, tuttgart. Australische Dumpingzölle auf deutsche Waren. Wie uns die Außenhandelsabteilung der Handelskammer für den Kreis Mannheim mitteilt, hat Australten auf seine hohen Zölle neuerdings Dumpingzölle für die Einfuhr folgender deutscher Waren gelegt: mechanische Spielzeuge, Puppen, ge- webte Handschuhe, Molkereithermometer, Kölnisch-Wasser 4711 Inhalt 2.) alle anderen Kölnisch-Wasser in Flaschen von Johann Maria Farina, Kinoapparate Strickmaschinen- Diedesheim- Neckarelz„ das andere am Oberrhein in der Mannheimer Ge neral-Anzeiger Oaren und Närkie * Bremen, 23. Jan. Baumwolle. 13 948„ nominell (15 428). Berliner Metallbörse vom 23 Januar Frelse in Mark fuür 1 Kg. 22. 23. Aluminium 22. 23. Elektrolytkupfer 7442.— 6920.— in Barren 9465.— 9295— Ratfinadekupfer 6100 6300 5500-5600 Zinn, ausländ. 19100-19300 17100-1730⁰ Slei 23002400 2150-2250 futtenzinn.0019000 16900 17000 fohzink(Vb.-Pr.) 3011.40 3748.04 Mickel 12500-1 000 11000-11500 d0.(fr. Verk.) 3350-3450 3100-3200 Antimon 2900-2400 2100•2200 Plattenzink 2700-2800 2550-2650 Silber für 1 dr. 418 42⁰ 390-292 Aluminium 9240.— 3270.— Platin p. Gr. 68000 66000 London, 23. Januar.(WS) detallmarkt. Cin Lst. für d. engl. t. v. 1018 kg.) 2² 23. bestseleot. 67.75 68.— J Blel 26.25 29 75 Kupfor Kass 64 15 64 75 Niokel 130.— 139.— inx 33 45 33.25 Aueeksliber 11.— 11.— Antimon 34.— 34.— do. 3 Monat 64.75 65.15 Tinn Kassa 182.25 183.75 do. Elektrol 71.28 71.50 d0. 3 Monat 183.85 185.25 * Mehlpreisänderung. Der Preis für Weizenmehl Spezial 0 wurde von 140 000„ auf 135 000 kür die 100 kg mit Sack, ab süddeutscher Mühle, herabgesetzt.* Weitere Erhöhung der Nähgarnpreise. syndikat hat wie die Textil-Woche erfährt, für die Berech- nung der prozentualen Zuschläge neue Grundpreise festge- setzt, die den inzwischen gestiegenen Produktionskosten ent- sprechen. Der Grundpreis für 1000 m vierfach Obergarn be⸗ trägt jetzt 184 Mk.(bisher 151 Mk.). Infolge der Devisen- hausse ist der Preisaufschlag von 1130 Proz. auf 1360 Proz. mit Wirkung vom 18. Januar erhöht worden, was einer Preiserhöhung von 18 Prozent entspricht. Häute und Felle. Bei der in Karlsrubhe abgehaltenen Zentralauktiong war die Wirkung der neuerlichen starken Markentwertung in den erzielten Wesentlich höheren Preisen deutlich sichtbar. Wenn die Gebote auch mit einiger Vor- sicht abgegeben wurden, so Waren die Erlöse trotzdem sehr hoch. Es wurden u. a. erzielt für Kuhhäute von 30 bis 49 PId. 1841—2033(beim Dezember-Verkauf 1100—1332), 50—59 Pfd. 1851—2038(1115—1230), von 60—79 Pfd. 1991 bis 2095(1200—1320), für Rinderhäute von 30—49 Pfd. 2100(1701), von 50—59 Pfd. 2420—2910(1551—1711), von 60—79 Pfd. 2431—2735„(1350—1430), für Ochsenhäute bis 29 Pfd. 2285—2417(1309—1430), von 30—49 Pfd. 2725 ½(1401—1471„), von 50—59 Pfd. 2292—2410(1205 bis 1349), von 60—79 Pfd. 2200—2251), über 80 Pfd. 1927—2041(1126—1167 /¼), für Bullenhäute bis 29 Pfd. 2838.—2860%(1460—1545„), von 30—49 Pfd. 2200(1201 60—79 Pfd. 1486 bis 1700(780). Alles je Pfund. *Vom Markt der Kaliwerte, Die Ruhrbesetzung haf mehr denn je die Flucht vor der Mark erhöht. Während in früheren Zeiten politische Zwischenfälle zur Börsenderouten führten, versteht man gegenwärtig unter einer Panikstim- mung eine elementare Aufwärtsbewegung in den Preisen der, Werkpapiere. Auf dem Kalimarkte hat sich in der verflos- senen Woche eine derartige Panikstimmung entwickelt. Das Publikum wendet sein Hauptinteresse Braunkohlen- und Kaliwerten zu, zwei Industriezweigen, welche rohen Ueber⸗ griffen früherer Feinde nicht ausgesetzt sind. Hinzukommt, daß eine Weitere Erhöhung der Kalipreise für die gleich für die andauernden Lohnerhöhungen bieten soll und auch bieten dürfte. rischen Charakter tragen, ist die Bevorzugung dieser Wert⸗ kategorie verständlich.— Schwere Kuxe haben teilweise ihren Kursstand während der abgelaufenen Woche mehr als verdoppelt. Dies gilt namentlich von Alexandershall, Asse, Braunschweig, Lüneburg, Burbach, Desdemona, Einigkeit, Friedrichsro Glückauf-Sondershausen, Heiligenroda, Johannasha“ Thüringen, Wolkenroda, Wilhelmshall und Wintershall, elch' letztere zuletzt mit 32 Mill. Mark ver⸗ geblich gesucht waren. bei lebhaften Umsätzen auch einige Werte des Gumpel-Kon- zernes, wie Königshall und Hindenburg. Von den übrigen Kuxwerten sind mit steigenden Preisen Günthershall, Habig- horst, Hansa-Silberberg, Heldrungen, Hermann II, Maria- Louise, Max, Rothenfelde, Rössing-Barnten, Schwarzburg, Siegkried I, Siegfried-Giesen, Walter, Walbeck zu nennen. Auf dem Aktienmarkte traten besonders Friedrichs- hall, Hallesche Kali, Heldburg, Mansfelder, Ronnenberg, Salz- detfurth, Sigmundshall und Ummendorf-Eisleben hervor, welche ebenfalls ihren Kursstand mehr als verdoppelten. Bei fehlendem Material überholten Adler die übrigen Kali-Aktien, da sie um 10 000 Prozent in die Höhe sprangen. Weniger von der allgemeinen Bewegung mitgerissen Waren diesmal Krügershall. Amerlkanischer Funkdienst ——————— Neue Bücher. (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des uns zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten“ Otto Kaus: Doſtojewski und ſein Schickſal. E. Laubſche Verlagsbuchhand⸗ lung G. m. b.., Berlin.(88) Hanns Günther: Taten der Technik. Ein Buch unſerer Zeit. Lieferung —10. Raſcher u. Cie. Verlag, Leipzig.(39) Zeitſchriflen. Die ſchöne Literatur, herausgegeben von Wilh. Veſper. Vierzehntägig Juriſtiſche Wochenſchrift, herausgegeben vom Deutſchen Anwaltverein. Ver⸗ Danzig⸗Berlin. 3. J 1 Heft. Januarhefte 1 u. 2. Verlag Ed. Avenarius, Leipzig. lag W. Moeſer, Leipzig. 52. Jahrg. Heft 1. Oſtdeutſche Monatshefte, herausg. von Earl Lange. Verlag Georg Stilke, ſahrgang, Heft 10. Die 25. Fahrgang, Heft 10.„Der Zirkel“, Architektur⸗Verlag m. „Berlin. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, Gm b., Mannheim k 6. 2. Direktion: Ferdinand Hevme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller: für Haudels⸗ nadeln, Blattgold, Analysenwagen, gepreßte Ziernägel. nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. Nr. 39 Das Nähgarn-⸗ bis 1256), von 50—59 Pfd. 1800—1808(966—1110), von nächste Woche in Aussicht genommen ist, welche einen Aus- Da Kaliwerte einen halbwegs valuta- Nicht ganz soviel gewonnen haber New Tork. 22 lanuar.(WS) Funkdlenst.(Machdruok verboten). 2² 2³ Zuf. zus. 14000 1870 stand wt 19 20 13.25 Kaffe looo 11.30 11 10lektrolyt 14.55 14.85] Ored. Bal. 3483 345 jaruar 10 88 10 85 Zian loko 39 59 49.— Zuokel Oentrt.09.09 zärz 1040 10.37 Zlel.5.12Terpentin 152.— 153— Mal 981.89ink.83 882] Savannah 14.— 145.— iuli.J7.15 Elsen 2989 29.8 7K. Ori gaum 28.— 28.38 Deremnber 887.87 Weillblech.75.75]Welzen rot 131.50 131.56 Zaumw. looo 28.15 28.75 Sohmalz yt. 11.50 12 42] Hart loko 170.— 130 50 lanuar 27 87/ 28 4 Talg 9— 9. Kals loko 87.— 85.15 bebruar 27 93 8 52Laumwsatöl 11.— 11.— Kehl niedr. Fr.F50.50 Mürz 28. 2 58.53 Derember 13 2111.33] öohst Pr. 60.50 Aprll 28 4 28 70Petrol. oases 16 50 16 50 Getrdfr. Engl. 4/10 1/10 Mal 28 24 28 78] tankse.—.— Kontinent 12.— 12.— Chicago.—(WS) Funkdlenst(Machdruok verboten). Welren Ian 115— 11.6 floggen Mal 83 60 83 50 Schwelne 15 Nal111.25 111.75 Sohmale 11.89 14 43eloht niedr..69.58 gals jan 71.50 /1.45„ Föebr. 11.50 11. nöohst..85.75 9 Na 72——. fork Febr Sohw. nledr 8 15.20 Hlafer lan 4050 43.75 fKlppen Febr. 14.00 11 50 höohst..35.35 0 Mai 44 45 416 Speok niedr. 10.0 10.5 Zuf. Ohioago 350 0 83 05 Roggen Jan 86 85 87.50 haonst. 11.50 11.62 Westen 145000 15500⁰0 N Aus der Welt der Technik. Nr. 2 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 24. Januar 1923 Welt der Technik Einſchleifen von Getrieben Das Prinzip des Einſchleifens von Getrieben exiſtiert ſchon über Jahre und können nach den gemachten Erfahrungen ſchlechte Reſultate nicht konſtatiert werden. In kleinen Werkſtätten geſchieht das Schneiden der Zähne bei Zahnrädern gewöhnlich mittel? einer Fräsmaſchine, deren Teilkopf für allerlei Arbeiten anderer Art gebraucht wird und in⸗ folgedeſſen die genügende Genauigkeit nicht beſitzt. Um geräuſchlos arbeitende Zahnräder zu erhalten, muß die Radſcheibe genau dimen⸗ ſioniert, der Schnitt glatt und genau konzentriſch mit der Welle ſein, und die Zähne müſſen genau alle gleiche Teilung haben. Das Ge⸗ räuſch der Räder läßt ſich in den meiſten Fällen auf Nichtachtung der vorletzten Bedingung zurückführen. Die Zahnräder der Autos ſind für verhältnismäſig hohe Tourenzahl beſtimmt, und voraus⸗ eſetzt, daß ſie richtig geſchnitten ſind, liegt kein Grund vor, wes⸗ lb ſie nicht geräuſchlos laufen ſollen. Sogar warme Räder werden keinen Anlaß zu Störungen geben, wenn ſie richtig behan⸗ delt worden ſind. Bei der Bearbeitung von Zahnrädern, die genau ſein müſſen und geräuſchlos laufen ſollen, muß man— 5 achten, daß der Fräſer nicht mit der äußerſten Geſchwindigkeit läuft, und nicht zu viele Räder auf dem Dorn befeſtigt ſind, wie es oft der Fall it. In gut geleiteten Betrieben wurden Stirn⸗ und Kegelräder herge⸗ ſtellt, welche bei 1000 bis 5000 Touren ſo gut wie geräuſchlos liefen, und dabei waren die Zähne der Kegelräder gefräßt. Nach dem Fräſen ſetze man die Räder auf die Verſuchsplatte und feile die Zähne vorſichtig nach, bis ſie genügend Auflagefläche und Spielraum auf der ganzen Länge haben. Dieſe Arbeit über⸗ laſſe man aber einem geſchickten Arbeiter, der die nötige Erfah⸗ rung auf dieſem Gebiete hat. Für denjenigen Teil unſerer Leſer, denen die Herſtellungsart der Kegelräder unbekannt iſt, ſei hier be⸗ merkt, daß die vorhin erwähnte Verſuchsplatte eine Platte aus Metall mit 2 Lagern iſt, welch tetztere entſprechend dem Winkel, unter welchem die Räder arbeiten ſollen, eingeſtellt und in geeigneter Weiſe auf der Platte befeſtigt werden. Zwecks bequemen Drehen der Räder wird die eine Welle mit einer Kurbel verſehen. Durch das Feilen erhält man ſehr gut laufende Räder. Um das Geräuſch möglichſt zu verhindern, empfiehlt es ſich, die Räder miteinander ein⸗ zuſchleifen. Bei Benutzung von Schmirgel mit Specköl konnten ſo⸗ gar bei Rotgußrädern keine Fehler feſtgeſtellt werden. Am beſten berwendet man zuerſt mittelgroben Schmirgel, vielleicht Nr. 80 und dann 120. Die Räder drehe man nach beiden Richtungen und wechſle letztere in kurzen Zwiſchenräumen. Man ſpüle öfters mit Benzin und Naphta und laſſe die Räder mit der gewünſchten Tourenzahl laufen, um feſtzuſtellen, wenn ſie genügend eingeſchliffen ſind. Bei Nähmaſchinen, wo nur kleine Zahnräder in Frage kommen, werden letztere mit ihren Wellen mit gemahlenem Quarz einge⸗ ſchliffen. Vom mechaniſchen Geſichtspunkt aus betrachtet, bildet dieſer Schleifprozeß eine merkwürdige Erſcheinung. Da die Zähne theoretiſch ſo genau wie möglich geformt werden, ſo müßte die Reibung auf der Zahnſtange ſehr gering ausfallen. Trotzdem findet bei Gebrauch auch von Schleifmitteln eine Abnutzung auch des Zahnes ſtatt. 5 Als weiteres Beiſpiel desſelben Prinzipes führe ich das Schärfen der Scheibe des gewöhnlichen Glasſchneiders an. Dieſe Meſſerſcheiben haben einen Durchmeſſer von zirka 5 Millimeter und dieſelbe Form, wie diejenige eines Rohrſchneiders. Der Arbelter hält den Glasſchneider unter einem Winkel von ungefähr 45 Grad und rollt die Scheibe auf einem Oelſtein, wobei er die Scheibe zirka 130 bis 150 Millimeter hin⸗ und zurückbewegt. Trotzdem nun einander iſt. Stoß aus einer Lage in die andere gelangt. die Scheibe rotiert und hin⸗ und zurückbewegt wird, kann man ſie ſcharf wie ein Meſſer machen. Nutomobilabfederung In Bezug auf die Abfederung der Karoſſerie des Automobits iſt dieſes noch nicht auf dem höchſten Stande angelangt. Dieſes geht daraus hervor, daß der Wunſch der Automobiliſten nach einer Hilfs⸗ federung wie Stoßdämpfern, Gummipuffern uſw. noch bis zum heu⸗ tigen Tage nicht ganz befriedigt iſt. Es tauchen täglich Neukon⸗ ſtruktionen auf, und ſie werden gekauft, ein Beweis, daß ein Bedürf⸗ nis nach einem brauchbaren Stoßdämpfer vorliegt. Ein Blick auf unſere im täglichen Gebrauch befindlichen Nutz⸗ fahrzeuge lehrt, daß in Bezug auf die Federung noch viel Raum für eine Verbeſſerung iſt. Die Löſung der Frage iſt inſofern ſchwierig, als die Abfederung bei größerer und geringerer Belaſtung gleich gut ſein ſoll. Die Verhältniſſe, unter denen unſere heutigen Nutz⸗ automobile laufen, ſind ſo abweichend von einander, und die An⸗ ſprüche der Inſaſſen ſo groß, daß es zweifelhaft erſcheint, ob die rage überhaupt gelöſt werden kann. Wir wollen etwas näher die techniſche Seite der Fede⸗ rung betrachten und zu dieſem Zweck einmal eine längere Zeit einen vor uns fahrenden Wagen beobachten. Dabei wird beobachtet, daß die Hinterachſe über ſchroffe Unebenheiten der Fahrſtraße hin⸗ wegſpringt, während die Karoſſerie in Schwingungen kommt, kurz bevor die Räder den Boden wieder berühren. Es wird alſo der 81 die Hinterachſe wirkende Stoß erſt ſpäter auf die Karoſſerie über⸗ tragen. Die Urſache dieſer Tatſache liegt darin, daß der Oberbau mit den Inſaſſen infolge der bedeutenden Maſſe nur langſam aus der normalen Lage gebracht werden kann. Die Verzögerung iſt umſo größer, je geſchmeidiger die Blattfedern ſind und vor allen Dingen je geringer die Reibung der einzelnen Federblätter gegen⸗ In dieſem Falle folgen der erſten noch weitere, ſinusförmigen Verlaufes, von kleinerer Amplitüde. Offen⸗ bar iſt diejenige Federung die beſte, bei welcher die Karoſſerie ohne Das Ideale aber würde erreicht ſein, wenn überhaupt keine Lagenveränderung der Karoſſerte würde. Sind die Blattfedern ſehr weich, und beſitzen ie keine innere Reibung, dann bringen ſie die Karoſſerie in größere Schwingungen und werfen oftmals die Inſaſſen von den Sitzen. Sind dagegen die Federn hart, und ſie viel innere Reibung, dann wirken ſie nachteilig, weil die Beſchleunigung eine zu große und heftige iſt. Das iſt für die Inſaſſen auf die Dauer weſentlich unangenehmer, weil häufig eine Aenderung der Beſchleunigung ſtattfindet. Hierin liegt die Urſache des Stoßes. Der Maßſtab für den Stoß wird meiſtenteils gebildet durch die Größe der Aenderung des Druckes der Kar⸗ſſerieſitze auf den menſchlichen Körper. Dieſe Druckänderung iſt beiſpielsweiſe ſehr heftig, wenn eine nach auf⸗ wärts gerichtete Karoſſeriebewegung erfolgt. Dieſe Aenderung in der Beſchleunigung iſt bedeutender, wenn man plötzlich durch eine Waſſerrinne hindurchfährt, als wenn man, im Gegenſaß dazu, eine quer auf der Fahrbahn liegende Bohte überfährt. Deshalb ſind Löcher und Waſſerrinnen von den Auto⸗ mobiliſten mehr gefürchtet als plötzliche Erhebungen. Von beſonderer Bedeutung für die Federung iſt die vorhandene Reibung im Federſyſtem. Ueber die Bemeſſung derſelben herrſcher verſchiedene Anſichten. Einerſeits ſieht man viel Wagen mit langen, ziemlich geradegeſtreckten Blattfedern, deren Blätter möglichſt häu⸗ ſig, zum Zweck der weiteren Reibungsverminderung geſchmiert wer⸗ den. Andererſeits aber werden ſogen. Stoßdämpfer aufgebaut, die Reibung in das Federſyſtem bringen ſollen. Solche Stoßdämpfer bezw. Federbrenſen ſind vielfach im Gebrauch. Es ſind in der Hauptſache zwei Arten davon in Verwendung, die ſich dadurch unter⸗ ſcheiden, daß die Reibung mit der Durchfederung zunehmen ſoll oder nicht. Zur erſteren gehören die Flüſigkeitsdänpfer, deren Reibung im Quadrate der Bewegung zunimmt. Solche Dämpfer ſind ge⸗ parallel zu den Hauptfedern angebracht im Gegenſatz zu den Spiralfederſtoß dämpfern, welche am Federauge befeſtigt wer⸗ den und deshalb mit der Hauptfeder„hintereinander geſchaltet ſind. Die Automobiliſten wählen unter der Menge der angebotener⸗ Dämpfer denjenigen aus, der ihnen am paſſendſten erſcheint. Häufig 5 ſie aber mit dem Einbau keine Verbeſſerung, ſondern nur eine mänderung herbeigeführt. Die richtige Auswahl unter den Kon⸗ ſtruktionen iſt keine ſo einfache Sache. 5 Beim Aufſtoßen der Hinterräder auf einer Erhöhung echält die Hinterachſe eine Aufwärtsgeſchwindigkeit, welche nach Verſuchen bis etwa 3 Meter pro Sekunde betragen kann. Der Oberbau folgt aber nur langſam dieſer Abwärtsbewegung infolge der Federbewegung und der verhältnismäßig geringen Reibung zwiſchen den Blättern. Nach Verlauf einer gewiſſen Zeit jedoch hat der Oberbau die gleiche Geſchwindigkeit wie die Achſe erreicht. Bis dahin arbeiten ſowohl Federdruck als auch Reibung in derſelben Richtung und beſchleunigen alſo auch die Karoſſerie nach abwärts. In dem Augenblicke, wo die Geſchwindigkeit die gleiche ge⸗ worden iſt, bewegen ſich Karoſſerie und Achſe gleichſam wie ein 5355 Körper, und ein Teil des bis dahin vorhanden geweſenen eſchleunigungsdruckes— nämlich der durch die Reibung hervor⸗ gerufene Anzeil— verſchwindet. Die Karoſſerie wird alſo nur noch durch die Federwirkung beſchleunigt. Danach iſt die Abwärts⸗ geſchwindigkeit der Karoſſerie größer als die der Achſe, und der vorhandene Reibungswiderſtand wirkt plötzlich der Bewegung ent⸗ egen. Dadurch wird alſo der Oberbau verzögert. Dieſe große enderung in der Beſchleunigung von einem poſitiven in einen negativen Betrag gleicher Größe und einen ganz kurzen Augen⸗ blick macht ſich deshalb ſo 5 5 auf den menſchlichen Körper. Aus dieſem Grunde ſind alle Dämpfer mit konſtanter Reibung zu ver⸗ werfen. Auch muß bei Verwendung von beſonders kräftigen Federn die 12 zwiſchen den Blättern nach Möglichkeit vermindert wer Infolge ihrer zunehmenden Reibung ſind Flüſſigkeitsdämpfer wenigſtens theoretiſch einwandfreier, weil die Beſchleunigungs⸗ ee namentlich bei größeren Stößen keine ſo plötzliche ſein kann. ahingegen wirken bei ſtärkeren Stößen die Flüſſigkeits⸗ dämpfer ſehr ſoßweiſe. Es ſollen nun noch einige Betrachtungen über die in Deutſch⸗ land weit verbreiteten Spir alfederſtoßdämpfer ange⸗ ſtellt werden. Solche Hilfsfedern ſchwingen mit den Hauptfedern und verurſachen deshalb keine Aenderung in der Schwingungs⸗ zahl. Die Größe der Durchfederung nimmt dagegen entſprechend der Zuſammenpreſſung des Spiraldämpfers zu und die Wirkung iſt etwa dieſelbe, als ob die Hauptfedern um 10—15 Proz. ge⸗ ſchwächt worden wären. Dieſe Spiralfedern ſind ohne Reibung und deshalb iſt ein Mittel vorhanden, die Reibung im Federſyſtem zu verringern und einen Teil des Stoßes zu beſeitigen. In Engtand wird das ſo zuſammengeſetzte Federſyſtem von den engliſchen Daim⸗ ler⸗Werken als normale Ausführung geliefert und es werden hier vollkommen reibungsloſe Spiralfedern verwendet. Viele der man⸗ nigfaltigen geſchmackvollen Ausführungsformen ſolcher Stoßdämpfer beſitzen dieſen Vorzug der Reibung⸗freiheit nicht. Ueber die Blaktfedern ſelbſt iſt noch nachzutragen, daß dieſe um ſo elaſtiſcher gewählt werden können, ſe weiler ihre Durch⸗ biegung möglich iſt. Der Maßſtab für die Elaſtizität, was etwa gleichbedeutend mit„Stärke“ iſt, bildet ihre Schwingungszahl. Dieſe beträgt im Durchſchnitt etwa 100 pro Minute. Federn mit höheren Schwingungszahlen verurſochen ein unangenehmes Fahren. Durch ein fortgeſetztes Wippen auf dem Trittbrett des Wagens kann man die Schwingungszahl feſtſtellen. Die Blattfedern haben ſich als äußerſt wertvoll beim Autobau erwieſen, weil ſie konſtruktiv vor⸗ züglich verwertet werden können. Als Nachteil gegenüber der Spiral⸗ feder kann man das im Verhältnis zur Arbeitsleiſtung große Gewicht anführen; es iſt ungefähr dreimal größer als das der Spiralfeder. Im allgemeinen iſt zu beachten: Bei der Beurteilung der Auto⸗ mobilfederung kommt es nicht allein auf die gute Federwirkung an, ſondern auch auf die anderen Funktionen, die von der Federung zu übernehmen ſind. Das ſind hauptſächlich diejenigen, durch welche orm die Achſe gezogen und hinten geſchoben wird, ſowie die Be⸗ anſpruchungen der Federn, die auftreten durch die Unebenheiten der Fahrſtraße. Die Federn ſind meiſtens doch die einzigſten Befeſtigungs⸗ punkte des Rahmens und ſie haben ihn parallel zur Fahrſtraße zu halten. Unſeren Konſtrukteuren der deutſchen Induſtrie gebührt das Lob, gerade in den letzten Jahren nach dem Kriege ſich ganz beſonders mit der Abfederung befaßt zu haben. Es iſt manches auf dieſem Gebiete geleiſtet worden. Noch aber iſt nicht das erreicht worden, was er⸗ reicht werden muß, um eine wirklich ideale Abfederung zu erzielen. Es heißt alſo gerade auf dieſem Gebiet unermüdlich weiter arbeiten. Lechniſches Nllerlei Aus der Werkſtatt. Elektriſche Fühllehre. Um das zeitraubende Nachmeſſen von größeren Arbeitsſtücken während des Bearbeitungsvorgangss zu vermeiden und die Zeit für die unumgänglich notwendigen Kontroll⸗ meſſen auf ein Mindeſtmaß zu beſchränken, haben ſich die Abhör⸗ lehren gut 33 Eine Abhörlehre kann mit behelfsmäßigen Mitteln hergeſtellt werden. Dieſe Lehre läßt ſich überall dort ver⸗ wenden, wo es iſt, die genauen Berührungspunkte mit der gewöhnlichen Fühllehre einwandfrei zu ermitteln. An dem eigentlichen Fühlhebel iſt eine iſolierte Buchſe die aus ſtarbem Papier leicht hergeſtellt werden kann. Das Ende eines Drahtes von entſprechender Länge wird an die eine Klemme einer gewöhnlichen Trockenbatterie gelegt und mit dem anderen Ende an eine, an dem Fühlhebel ſitzende Federklemme gelötet. Ein gewöhn⸗ licher Telephonhörer, der zweckmäßig mit einem Kopfband verſehen iſt, wird in 19 000 mit der Batterie geſchaltet. Die Leitung wird an einem beliebigen Punkte des Metallgehäuſes der Maſchine an die Erde gelegt. Sobuld nun die,— des Fühlhebels einen Teil des Arbeiksſtückes berührt, ertönt am Telephonhörer ein knackendes Geräuſch, und auf dieſe Weiſe kann die gewünſchte Toleranz auf den Punkt genau ermittelt werden. 5 Ein neuer Apparat für autogenes Schweißen id Schneidem iſt unter der Bezeichnung„Kuka⸗Apparat“ auf den Markt gekommen. Dieſer Apparat arbeitet nach dem Syſtem„Karbid ins Waſſer“, d. i. nach der egen Totalvergaſungsmethode. Seine Funk⸗ tionsweiſe iſt ſo eingerichtet, daß Mißgriffe in der Bedienung e ausgeſchaltet werden. Die abſolut ſicher wirkende rbidbeſchickung ermöglicht ein langſames Anlaufen des Apparates. Alle zum Undichtwerden führenden Konſtruktionsteile ſind ver⸗ mieden, ſodaß Gasverluſte auch während längerer Außerbetrieb⸗ ſetzung unmöglich ſind. Das Kuka⸗Syſtem wird in zwei Größen für 4 Kg. und für 10 Kg. Karbidfüll und in einer Stunden⸗ von 2400 und 6000 Liter Azetylengas gebaut. Die pparate ſind mit einer Sicherheitsvorlage ausgeſtattet, die ein Alarmſignil ertönen laſſen, falls eine Betriebsſtörung eine Abhilfe erfordern ſollte. Ofen zum Schmelzen, Glühen, Härten o. dgl. mit Gasfeuerung. Es handelt ſich um einen Ofen zum Schmelzen, Glühen, Härten u. dgl., bei welchem gasförmige Brennſtoffgemiſche, wie z. B. Gas und Luft, vor der Verbrennung in einem hierzu erforderlichen Verhältnis ge⸗ 4——— Unter e c,,,, x jeglicher Abkühlung der amme 2. 5 durch unnötiges Verdünnen und 1 ohne die Saugwirkung eines Schornſteins o. dgl. werden dieſe gasförmigen Brennſtoffgemiſche in Fe einer Verbrennungskammer(a) ver⸗ Je brannt. Dieſe ſteht mit dem Ofen⸗ raum durch Verteilungsſchlitze(o) oder Oeffnungen dadurch in Ver⸗ bindung, daß ein oder mehrere Brenner oder Düſen(ſ) vor oder in einem langen engen Verbren⸗ nungskanal(e und) zum Durch⸗ blaſen des Verbrennungsgemiſches derart angeordnet ſind, daß das Verbrennungsgemiſch nicht unmit⸗ telbar auf die Wandungen(c,d,f) des Verbrennungskanals auftrifft und wobei letzterer mit dem Ofen⸗ raum der Länge nach durch einen oder mehrere enge Schlitze in 7 Verbindung ſteht, welche die Heizgaſe zuerſt nach den Seiten det Heizkammer hinleiten. Ein brauchbarer Parallelſchraubſtock iſt die Vorbedingung fül ein ſauberes Arbeiten in der Schloſſerei. Unſere Skizze zeigt einen Parallelſchraubſtock mit beiderſeits verſtellbaren Spannbacken. Di⸗ Schenkel des U⸗förmigen Rahmens, auf deren Kopfflächen die Spannbacken geführt ſind, zuſammen mit dem Steg dieſes II⸗Rah⸗ mens bilden nicht ein einziges Stück, ſondern ſind je für ſich als beſondere Ständer(b, c) hergeſtellt und auf einer den Steg des einſtückigen U⸗Rahmens erſetzenden beſonderen Grundplatte(a) mit Parallelführung verſtellbar, damit nicht nur ein beliebig tiefer, ſon⸗ dern zugleich auch ein beliebig weiter Spannraum erreicht wird. Werkzeug- und Werkzeugmaſchinenbau Billiger Formfräſer. An Stelle hinterdrehter Formfräſer kann man bei nicht großen zu fräſenden Mengen Fräſer mit eingeſetzten Meſſern verwenden, in die die erforderliche Faſſon eingedreht wird. Beim Arbeiten liegt hinter ſedem Meſſer eine Paßplatte; dieſe wird zum Eindrehen der Meſſerform vor das Meſſer geſetzt, ſo daß die Form beim Drehen abfällt. Die Befeſtigung von Meſſer und Paß⸗ platte erfolgt mitetls Kegelſtift. Eine neue Kuppelung. Die beiſtehende Skizze zeigt eine Schrau⸗ benfeder⸗Kegelkuppelung, bei der die Abſtützung des Einrückdrucke⸗ Wa der Hilfskuppelung auf der Muffe, und zwar derart erfolgt, daß det Einrückdruck zur Unterſtützung der an der Kegelkuppelung auftreten“ den Reibungsarbeit herangezogen wird. Malerialienkunde Elektrolytiſch raffiniertes Eiſen. Kürzlich iſt es dem ſchwediſchen Ingenieur Konrad Werner Lindmann gelungen, nach halbjährigen Verſuchen eine für das Eiſengewerbe wichtige Aufgabe zu löſen, nämlich auf elektrolytiſchem Wege Eiſen zu raffinieren. In ein Anzahl von Kulturländern haben während der letzten 20 Jahrt oder überhaupt, ſeitdem elektrolytiſch raffiniertes Kupfer Well⸗ artikel wurde, verſchiedene Forſcher an dieſer Sache gearbeitel, wobei es ſich herausſtellte, daß im Gegenſatz zu dem, was bei det Fällung von Kupfer geſchieht, elektrolytiſch gefälltes Eiſen einen hohen Gehalt an Waſſerſtoffgas enthält, und in ungleichartigen flockigen oder baumähnlichen Maſſen niedergeſchlagen wird. genieur Lindmann hat nun ein einfaches Verfahren für die elektro⸗ lytiſche Raffinierung des Eiſens gefunden. Es wurde ein beſonders gutes Eiſenblech hergeſtellt, das nahezu chemiſch rein, gleichmäßig und homogen iſt. Man erhält das Eiſen in dünnen Platten mit einem höheren Magnetiſierungsvermögen als gewöhnliche Walz' bleche. Es kann unmittelbar in den dünnſten Ausmaßen hergeſte werden und erfordert keinerlei Nacharbeit. Die Einzelheiten des Ver⸗ fahrens werden geheim gehalten: es arbeitet aber mit ſtillſtehenden Gefäßen und Vorrichtungen und die Arbeitskoſten ſind daher ein Minimum. Man erwortet von dem Verfahren, daß es die Grundlage einer neuen Weltinduſtrie bilden wird. Elektrotechnik Eine intereſſante Anlage, bei der ein ſelbſttätiges Elektrizität⸗ werk einen Seilantrieb erſetzt, findet in Amerika viel Beachtung⸗ Amerikaniſche Fack zeitſchriften beſprechen dieſe Anlage jedenfalls ſehr ausgiebig. In Fairbury, Nebraska, iſt der häufigen Störungen ausgeſetzte Seilantrieb einer Mühle von einer 300 Meter entfernten Waſſerturbine mit Vorteil durch elektriſchen Antrieb aus der au zwei 150 KVA-Turbinendynamos ausgebauten Waſſerkraftanlage erſetzt worden. Außer für den 75 P..⸗Mühlenmotor wird no Strom in das Stadtnetz mit 2300 V. abgegeben. Das neue Kraftwerk iſt für ſelbſttätiges Anlaufen und Stillſetzen der Turbinen je nach dem Waſſerſtand und für Fernbetätigung aus dem 550 Meter ent⸗ fernten Stadtkraftwerk eingerichtet. Schutzvorrichtungen ſchalten die Anlage ab bei Uebererwärmung der Stromerzeuger und der Lager, Ueberſpannung in der Leitung, Verluſt von Oel in dem Regler, Ueberlaſtung und Durchgehen des Stro: erzeugers. Iſolaklonsfehler, ein wärmeelektriſcher Effekt. Eingehende Ver⸗ ſuche an getränkter Iſolierbaumwolle bei Cleichſpannungen bis 57, KV. und Erwärmung bis 130 C. führten zu folgenden Er⸗ gebniſſen: Im Gegenſatz zur Luft hat ein feſter Iſolierſtoff keine beſtimmte elektriſche Feſtigkeit, iſt vielmehr ein Leiter, der einen hohen ſpezifiſchen Widerſtand und eine ſehr hohe negative Temperg turzahl des Widerſtandes hat. Der Dauerwiderſtand hängt von der entwickelten und der abgeführten Wärme ab. Ein Beiſpiel für die⸗ Verhalten bildet der Glühkörper der Nernſtlampe. Aus dem Walzwerk Etwas über heißwalzenbrikelts. Heißwalzenbriketts ſind von ſchwarzer bis braunſchwarzer Farbe und werden hergſtellt durch Verſeifen von Harz, Wollfett, Stearinpech, Montanwachs mit Na⸗ tronlauge oder Talg und einem dunklen Mineralöl oder Mineralbl, rückſtand. Der Tropfpunkt derſelben ſoll gewöhnlich nicht unter 130 Celſius liegen und ſteigt für vereinzelte Zwecke bis zu 200 6 Sie dienen in Stahlwerken und Walzwerken zum Schmieren der Walzenſtraßen und werden nach dem Ausgießen und Erkalten in Stangen oder Briketts von verſchiedener Länge und Stärke ge⸗ ſchnitten. In der guten alten Zeit, d. h. vor dem Kriege, benußte man vielfach als Heißwalzenbriketts entſprechend zurecht geſchnit —21 e Speck, ſintemalen dieſer billiger war als die riketts. Bergbau Eine neue Jührungsrolle für Förderkörbe iſt dadurch gekenn⸗ eichnet, daß die ſeitlichen Führungsflanſchen der Führungsrolle mit m als Buchſe ausgebildeten Rollenkörper dur ſtehende Kugelgelenkbolzen nachgiebig verbunden ſind. Drucluftſchmiervorrichtung ſür Jörderſelte. Das Schmiermittel wird bei dieſer Neuerung der Seilſchmierhülſe eſektorartig mittel? eines äußeren mit dem Schmiermittelbehälter in Verbindung ſtehen, den in eine Düſenkammer endigenden Rohres und eines inneren m dem Druckluftbehälter verbundenen, achſial verſchiebbaren und in eine Düſe endigenden Rohres zugeführt wird. unter Federdruc Man beachte die auf der nächſten Seite ſich anſchließenden IVnduſtrie- und Handelsanzeigen. r * 1* 5 unter F. T. 7186 an Ala-Haasen- Seeeeeeeeeο,8bο — Miltwoch, den 24 Januar 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miſtag ⸗Ausgabe.) 7. Seite. Nr. 33 Druckerei Or. Haas übernimm die Herste ſung sämtlicher Drucksachen tür Büro, Werkstatt und Betrieb. Ftir uro, Werksfait und Betrieb. Das Maunneime, adressbues ist soeben neu erschienen. Zestelſungen nimm entgegee Druckerei Dr. Haas CHRISTIAN HOHTWEG D 7, 7 MAHUHENN Fferaspr. 622 Spezlallfat: Lichtpaus-, Olpaus- und Zeichen-Papiere Zeichen-Utensilien Lichtpausapparaie fur slektrische sowie Tagesbeleuchtung Verstellbere Zeichentische Vorzüglichste Konstruktion der Gegenwart Lieferant der Grossindustrle. Heinz 8 3,9 „Adler“-Schreibmaschinen „Sparo“-Briefdrucker Meyne MANNHEIMN Tel. 1246 M. Harlett. uno Fabrik Stolzenberg Musterlager Mannheim E 4, f Telephon Nr. 1840 Lleferung vollständiger güro- und ftegistratur-Einfichtungen Karteien Blitz-Ordner Schuhlerème HKernsejfen Schmietsejten Seſfengulſye- gote Sezugsqueie fu Behòden, Gusos. ynstitute, 3 24 Heinrich Schlerf MANNHEIM Maschinelle Grossfabrikation Bürsten Besen Pinsel Eigenes modernstes Sägework. beim Hotscheſbac N Linoſeumuachs Groghaushaſtungen etc. 85 Fugenſſanna/ Fernspteche, 5980 H. Schwind 8 ginlmaler Unternehmungen Mannheim Elektro- Motoren ab Lager. 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Adelhof, Ritter aus Schwaben Hugo Voisin Irmemtraut, Martens Erzieherin. Betty Kofler Brenner. Gastwit Karl Zöller Neues Inealer mm Rosen Zarten. Mittwoch, den 24. Januar 1923 Ereie Volksbühne D0 1551—185 Bühnenvoiksbund Nr. 2026—2225 Der keusche Lebemann Schwank in drei Akten von Franz Arnold und Ernst Bach. in Szene geselzt von Kar] Marx. Anfang 7½ Uhr Ende gegen 10 Uhr. Personen siehe Nr. 15 des General-Anzeigers. Städt. Konzerte im fosengarten Sonn ag, den 28. Januar 1923 abends 8 Uhr im Nibelungensaal rüderlein fein“ Altw ener Operette in 1 Akt mit vorausgehendem bunten Teil unter Mi'wirkung von Paula Kapper. Gertrud Runge, Alfr. Landory, Johannes Stegmann. losef Burgwinkel Karten zu M. 250.— bis 800— Im Roſengarten und Verkehrsverein— Tageskaſſe bei erh Preiſen im Roſengarten 11—1 und ab 3 Uhr. Kein Wirtſchaftsbetrieb. „Elisab. Trautmann Alfred Landory Duas Drogramm der 4 Fllme: Freiwild! 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Gegenſtand des Unternehmens iſt: Der Erwerb und Vertrieb von Erzeugniſſen der Textilbranche, ferner die Veredelung derſelben in eigenen eder fremden Betrieben, Uebernahme von Vertretungen, die Beteiligung an Unternehmungen, die ſich mit der Herſtellung von Textilwaren befaſſen oder die gleichartige Zwecke verfolgen. Das Stammkapital beträgt 650000 4. Eugen Schönfrank, Kauf⸗ mann, Nürnberg, Siegfried Schönfrank, Kauf⸗ mann, Fürth bei Nürnberg, und Hermann Graff, Kaufmann, Mannheim, ſind Geſchäftsführer. Jeder derſelben iſt berechtigt, die Geſellſchaft ſelb⸗ ſtändig zu vertreten. Anng Merget, Mannheim, iſt als Einzelprokuriſtin beſtellt. Alle Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft erfolgen durch den Deutſchen Reichsanzeiger. 86 Mannheim, den 16. Januar 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XVI.⸗Z. 21, Firma„Mannesmannröhren Lager Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, Zweignieder⸗ laſſung, Hauptſitz: Frankfurt a.., wurde heute eingetragen: Dem Kaufmann Heinrich Scherer, Frankfurt a. M. iſt Geſantprokura derart erteilt, daß er in Gemeinſchaft mit einem andern Geſamt⸗ prokuriſten zeichnungsberechtigt iſt. 86 Mannheim, den 18. Januar 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XVII.⸗Z. 57, 55 ſtandsmitglied ausgeſchieden. Mannheim, den 22. Januar 1923. Gtossmutter, Schwiegermutier und Tante geb. Basting. Wilh. 3 Uhr statt. Todes-Anzeige. Nach langen schweten mit großer Geduld ertragenen Leiden, starb gestern nachmiitag 5 Uht m ſast vollendeten 70. Lebensjaht, wohlversehen mit den heil. Stetbe-Sakra- menten, meine liebe Frau, unsere herzensgute Mutter, Frau Maria Au Mannheim(Böckstr. 21 lll.), den 23. Januar 1923. Die trauernden Hinterbiiebenen: Die Beerdigung ſindet am 25. Januar, nachmittags 8794 Au. Gtenossenschaffsregisfer. Zum Geznoſſenſchaftsregiſter Band I.⸗Z. 18, Firma„Landwirtſchaftlicher Conſumverein und Abſatzverein Schriesheim, eingetragene Genoſſen⸗ ſchaft mit unbeſchränkter Haftpflicht“ in Schries⸗ heim, wurde heute eingetragen: Philipp Treider iſt aus dem Vorſtand ausgeſchieden, für ihn wurde Philipp Krämer III. Laudwirt in Schries⸗ heim, in den Vorſtand gewählt 87 Mannheim, den 16. Januar 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXI.⸗Z. 22, Firma„Motoren„Werke Mannheim Aktiengeſell⸗ ſchaft vorm. Benz, Abt. ſtationärer Motorenbau“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Hermann Göthert, Mannheim, iſt als ſtellvertretendes 1 Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Amfache Veröktentochungen ger Stadtnemendt Tüncherarbeiten für Neubauten Käfertaler⸗ Firma„Ferdinand Eberſtadt& Co. Nachf. Geſell⸗ ſtraße Block B. Nähere Auskunft Baubüro Käfer⸗ ſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim wurde heute eingetragen: Durch den Geſellſchafter⸗ beſchluß vom 30. Dezember 1922 iſt der Geſell⸗ ſchaftsvertrog hinſichtlich der Firma und des Gegenſtandes des Unternehmens geändert. Auf die eingereichte Urkunde wird Bezug genommen. Die Firma iſt geändert in:„Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung für Wirk⸗ und Strickwaren“. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung und der Vertrieb von Wirk⸗ und Strickwaren, ſowie ähnlicher Artikel. 8 Mannheim, den 18. Januar 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum B Band XXIII,.⸗Z. 12, Firma„Helmut Schmuck& Co. Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim, wurde beute eingetragen: Das Stammkapital iſt durch den be⸗ reits durchgeführten Geſellſchafterbeſchluß vom talerſtraße, wo Ausſchreihungsbedingungen, ſoweit vorrätig, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten er⸗ hältlich. Einreichungstermin für die Angebote: Dienstag, den 30. Januar 1923, vorm. 9 Uhr, Rathaus N 1, Zimmer 124. Hochbauamt. 35⁵ Acllche Veroktentüchungen der Sautgemefnde. Mit ſofortiger Wirkung haben nachſtehende Kleinhandelspreiſe— als Höchſipreiſe— Gültigkeit: eeeeere 12. Dezember 1922 um 50 000, erhöht und be⸗ trägt jetzt 100 000 /. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch den Geſellſchafterbeſchluß vom 12. De⸗ ember 1922 in den 55 1(irma) 2(Gegenſtand J des Unternehmens), 6(Vertretungsbefugnis der Geſchäftsführer) geändert- Die Firma lautet jetzt:»Eßnußkoh en ll! „Schmuck& Müller Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“. Gegenſtand des Unternehmens iſt ferner: Die Vermittelung von Verſicherungen. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, ſich an gleichen oder ähn⸗ lichen Unternehmungen zu beteligen, ſolche zu er⸗ werben und zu vertreten. Wenn mehrere Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt ſind, ſo iſt jeder Geſchäfts⸗ führer zur Alleinvertretung der Geſellſchaft be⸗ rechtigt. Georg Müller, Kaufmann, Mannheim, iſt als Geſchäftsführer beſtellt. 87 annheim, den 18. Januar 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter Band XXI.⸗Z. 35, Firma„Ragma“ Rheiniſche Automobilhandels⸗ geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mann⸗ heim, wurde heute eingetragen: Das Stamm⸗ kapital iſt gemäß dem bereits durchgeführten Be⸗ ſchluſſe der Geſellſchafterverſammlung vom 3. No⸗ vember 1922 um 000 erhöht und beträgt jetzt 1 Million 4. Durch den Geſellſchafter⸗ beſchluß vom 3. November 1922 iſt der§87 des Geſellſchaftsvertrages mit einem Zuſatz verſehen. Auf die eingereichte Urkunde wird Bezug ge⸗ nommen. 87 Mannheim, den 19. Januar 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter Band IV.⸗Z. 40, Firma„van den Berghs Margarine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung“ in Mannheim als Zweigniederlaſſung mit dem Hauptſitze in Cleve, wurde heute eingetragen: Die Prokura des Artur Altner iſt erloſchen. 87J. Manunheim, den 19. Januar 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. vro Zen:ner 9 522 Sorte 8 55à 8 24.K M. M. 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