FFFrori/ ör 1r ie 1 rennnrn SS ASAI Vezugspreiſe: In mannheim u. Umgebung frei ins haus e nummer 7031, 7042, 7033, 708, 7048. Telegramm-⸗öreſſe: 1923— Nr. 40 00 5 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahtung die kl. Zeite mk. 180.— oder beſchränkte Aus gaben oder für verſpätete Rufnahme ow e durch die poſt bezogen ohneSeſtellgeld monatt. Mr. 1400.— 13 8* Stellengeſ. u. Sam lien⸗Anz 805/ Racht. Reklamen mk. b00.— —— Einzelnummer Mk. 30.— bio 30.—. poſtſcheckkonto Runahmeſchluz: mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. Nr. 17890 Karisruhe in Zaden und Ar. 2017 Cubwigshafen 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Steilen.Husgaven am Kbein. Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim, E 6. 2. Ge ſchäfts · w. keine verantwortg.übern. Höhere Gewalt, Streiks, Setriebs⸗ Nebeuſtelle Reckarſtast, Walohofſtraße Nr. 6. Fernſprecher ſtõ uſw. berechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen ausgef. Seneratanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagen: Der Sport vom Sonntaa. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Recht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauon-Geitung u. Mannheimer Muſik-Zeitung von Rnzeigen. Rufträge durch Lernſprecher ohne Sewähr. Die Juſtizſchande von Mainz Kurze Aeberſicht Bei der Berhandlung gegen die Großinduſtriellen in Mainz wurden von dem franzöſiſchen Anklageverkreter Geld⸗ ſtrafen als möglich in Ausſicht geſtellt. * Die Eiſenbahner des Ruhrgebiets haben beſchloſſen, überhaupl keine Militär zäge mehr zu fahren. K* Zu Paris iſt man, wie es ſcheink, mit der„Energie“ der leiten den Militärs nicht zufrieden, weshalb erwogen wird, alle mililäriſchen und polizeilichen Befugniſſe in die Hand eines Oberkommiſſars zu legen. * Die pfälziſche Beamkenſchaft hat an den ausgewie⸗ ſenen Regierung⸗präſidenken von Chlingensperg eine Adreſſe ge⸗ ſandk, in der ſie Auhänglichkeit und Treue gelobt. * Die von den Frauzoſen beſchlagnahmkten 100 Millionen Sohngelder für die Badiſche Anilin⸗ und Sodafabrik ſind krotz dringendſter Vorſtellungen der Direktion und der Beiriebsräte von den Franzoſen noch nicht freigegeben worden. Die Verhandlung gegen die Induſtriellen (Eigener Drahtbericht) Mainz, 24. Jan. 10 Minuten nach 9 Uhr werden die Angeklagten durch fran⸗ zöſiſche Gendarmen hereingeführt. Der Vorſitzende exmahnt das Publikum zur Ruhe. Wer Kundgebungen veranſtaltet, muß den Saal nerlaſſen, ſofern er nicht feſtgenommen und unverzüglich vor ein Kriegsgericht geſtellt werden wolle. 10 Den Vorſitz führt Oberſt Depenier, Vertreter der Anklage iſt der Militärſtaatsanwalt Badin. Auf der Anklagebank haben — von franzöſiſchen Gendarmen vorgeführt— Platz genommen: in der vorderſten Reihe Fritz Thyſſen, neben ihm Generaldirektor Wilhelm Keſten, Generaldirektor Franz Wüſtenhöfer und Generaldirektor Ernſt Tengelmann; in der hinteren Reihe Hermann Olfe. Vorſtandsmitglied der Gelſenkirchener Bergwerk⸗Aktiengeſellſchaft und Generaldirektor Walter Spind⸗ ler⸗Eſſen. Verteidiger ſind Dr. Grim m⸗Eſſen, Wallach⸗Eſſen, Friedmann⸗Berlin, Neumann⸗Mainz und Leclere⸗Mainz. Nach Feſtſtellung der Perſonalien beſtreitet Dr. Grimm die Zuſtändigkeit des Gerichts, da es ſich um eine rein wirtſchaft⸗ liche, nicht um eine militäriſche Beſetzung des Ruhrgebiets handle. Das Gericht erklärt ſich nach kurzer Beratung für zuſtändig auf Grund des§ 123 des Militärſtrafgeſetzbuches.(Damit bekennt man offen, daß die Beſetzung eine rein militäriſche Gewaltbeſetzung iſt.) Die Anklage wirft den Angeklagten vor, ſich am 19. Januar geweigert zu haben, einem durch den General erteilten Befehl, die Kohlenliefe⸗ rungen fortzuſetzen, die zum normalen Betrieb nötig wären, nach⸗ zukommen. Damit hätten ſie die Intereſſen geſchädigt, die die Beſetzung des Ruhrgebiets begründen und die Artikel 263—267 des Militärgerichtsgeſetzes, die Artikel 42 und 43 des Anhanges zur Brüſſeler Konvention vom 18. Oktober 1907, die Artikel 2 und 9 der Verordnung der Oberkommandierenden der Beſatzungstruppen vom 11. Januar 1923 und den Artikel 40 des Code pénale übertreten und verletzt. Rechtsanwalt Dr. Grimm teilte dem Gericht die Namen der vom ihm geladenen Entlaſtungszeugen mit und verlas da⸗ rauf ein Gutachten. aufgrund deſſen er den Antrag ſtellte, daß ſich das Gericht für unzuſtändig erklären ſollte. Dr. Grimm ver⸗ weiſt darin beſonders darauf hin, daß es ſich im Ruhrgebiet nicht um eine rechtmäßige, ſondern um eine tatſächliche Beſetzung handele und daß das angebliche Vergehen der Angeklagten ſich weder gegen die Perſonen noch das Eigentum der Beſatzungsarmee richte, überhaupt kdein Vergehen im militäriſchen Sinne ſei, weil der Befehl, gegen den ſte verſtoßen haben ſollen, ein rein wirtſchaftlicher oder volitiſcher Befehl ſei. Nach kurzer Erwiderung des Militärſtaatsanwalts, der bemerkt, daß die Ruhrbeſetzung aufgrund der Entſcheidung der Reparations⸗ kommiſſion wegen ſeiner vorſätzlichen Verfehlungen der Reparations⸗ verpflichtungen erfolgt ſei, und deshalb zu Recht beſtehe, zog ſich das Gericht zur Beratung über den Antrag der Verteidigung zurück. Nach viertelſtündiger Beratung verkündete der Vorſitzende als Ergebnis der Beratung, daß ſich das Gericht für zuſtändig erkläre. Die vernehmung Nach Verleſung der ein⸗elnen Anklagepunkte begann dann die Vernehmung der Großinduſtriellen, die wegen der vorgeſchriebenen und notwendigen Ueberſetzung durch den Dolmetſcher geraume Zeit in Anſpruch nimmt. Zunächſt wurde der Angeklagte Jritz Thyſſen vernommen, der beſchuldigt iſt, ſich am 19. Januar in Bredeney ge⸗ weigert zu haben, einen ihm durch den General der Ruhrarmee er⸗ teilten Befehl nachzukommen. Vorſitzender: Geben Sie zu, daß Sie ſich geweigert haben, die Revarationskohlen weiter zu liefern?— Thyſſen: Ja.— Vorſ.: Was haben Sie zu Ihrer Verteidigung anzuführen? Thyſſen: Ich bin Deutſcher und bin verpflichtel, den Ge⸗ ſetzen meines gandes zugehorchen. Nach der Auffaſſung meiner Regterung iſt der Einmarſch der franzöſiſchen Truppen in das Kuhrgebiet nicht berechtigt. Ich will darum meinem Lande die Treue hallen.— Vorfſ.: Iſt das alles, was Sie zu ſagen haben?— Thyſſen: Ja! Vorſ.: Sie geben alſo zu, am 19. Januar ein Viertel nach 11 Uhr die Kohlenlieferungen an die Neparationskommiſſion verweigert zu haben, wozu Sie den Befehl erhalten hatten?— Thyſſen: Ja. Die Verteidiger DPr. Grimm und Leclere ſtellten darauf den Antrag, daß der Angeklagte im einzelnen den Hergang der Dinge ſchildern dürfe. Dies wurde zugelaſſen, worauf eine ein⸗ gehende Schilderung der bekannten Vorgänge folgte. Auch die übrigen Angeklagten betonten ihre unentwegte Entſchloſ⸗ enheit, von niemand Weiſungen entgegenzunehmen und zu be⸗ olgen, die den Intereſſen des Vaterlandes zuwiderliefen:„Wir werden der deutſchen Regierung die Treue wahren. Wir wollen nie und nimmer'gen die Intereſſen des Vaterlandes handeln. Nichts in der Welt kann uns da⸗ zu veranlaſſen.“ Das ſind die Worte, die immer wieder mit lautem Beifall begrüßt werden. Auf Wunſch der Verteidigung wurden dann verſchiedene Zeugen vernommen die insbeſondere befragt wurden, ob Anweiſungen beſtanden hätten, die Kohlenlieferungen an Frankreich und Belgien gegen die zuge⸗ ſicherte Bezahlung wieder aufzunehmen, daß aber ſämtliche Ligſe. rungen ſofort eingeſtellt worden ſeien, als das Verbot des Reichs⸗ kohlenkommiſſars erging. Die Zeugen beſtätigen dies. Als der Sohn des einen Angeklagten, des 63jährigen Generak⸗ direktor Wüſtenhöfer verhört wurde, erklärte er, im Anſchluß an ſeine Zeugenausſage, daß er ſich anſtelle ſeines alten Vaters dem Gerichtshof zur Verfügung ſtelle. Er bitte ihn unſtelle ſeines Vaters feſtzuſeizen Direktor Dr. Späing von den Thyſſenwerken ließ ſich des längeren über die Rechtslage aus. Er ſei von ſeinem Direktor Fritz Thyſſen zur Erſtattung eines juriſtiſchen Gutachtens auf⸗ gefordert worden, das auch ſeinerzeit der Ingenieurkommiſſion un⸗ kerbreitet worden ſei. Ich habe, erklärte Dr. Späing, mit lauter Slimme, ſofort darauf aufmerkſam gemacht, daß es ſehr ſchwer für einen Juriſten ſei, ein ſolches Gutachten zu erſtatten, weil es bisher noch nicht vorgekommen iſt, daß ein Heer mitten im Frieden in ein anderes Land eingebrochen iſt. Der Vorſitzende greift hier ein und verbietet dem Zeugen weitere derartige Aus⸗ führungen. Die Rede des Skaaf⸗-anwarts Darauf ergreift Militärſtagtsanwalt Badin das Wort zu ſeiner Anklagerede. Er vertritt die Anſicht, daß die Beſetzung des Ruhr⸗ gebiets durch den Verſailler Vertrag gerechtfertigt ſei, beſonder⸗ durch die Beſtimmungen, die im Falle einer abſichtlichen Verfehlung Deutſchlands den bezüglichen Regierungen die Möglichkeit und das Recht zu jedem von ihnen gewünſchten Vorgehen geben. Darüber hinaus entſpreche die Beſetzung guch den Beſtimmungen der Haager Konvention. Die Angeklagten hätten ſich verſtoßen gegen Artikel 63 und 267 des franzöſiſchen Militärſtrafgeſetzbuches, Art. 42 und 43 der Haager Konvention vom 18. Oktober 1923 und gegen Art. 40 des franz. Strafgeſetzbuches. Mildernd zugute komme den Ange⸗ klagten, daß diemoraliſche Verantwortung ihrer Taten die deutſche Regierung treffe. Der Staatsanwalt macht auf die Möglichkeit aufmerkſam, eine Geldſtrafe zu verhängen. Auf Antrag der Verteidigung, die auf ihre außerordentliche Ueberlaſtung in den letzten Tagen hinwies, wurde darauf 10 Minu⸗ ten 17.— 2 Uhr die Berhandlung auf 2½ Uhr nachmittags vertagt, Die Interventionsgerüchte IHerlin, 24. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Durch die Preſſe des Auslandes mehr noch als durch die deutſche Preſſe gehen Gerüchte und Mitteilungen über Verſuche, zwiſchen Deutſchland einerſeits und Frankreich und Belgien andererſeits zu vermitteln, um der europäiſchen Kriſe wenigſtens ihre gegenwärtige bedrohliche Zuſpitzung zu nehmen. Aus dieſen Gerüchten, die im einzelnen nicht nachzuprüfen ſind, iſt im allgemeinen aber doch wohl erwieſen, daß in der außerfranzöſiſchen Welt das Ruhe⸗ und Friedens⸗ bedürfnis nach wie vor groß iſt. So iſt auch die durch den Wolff⸗ A dienſt verbreitete Erklärung der Regierung über ihre Verhand⸗ lungsbereitſchaft zu verſtehen. In Deutſchland ſind dieſe Dinge wohl bekannt, es wäre aber doch wohl nötig, auch vor dem Ausland feſtzuhalten, unter welchen Bedingungen die deutſche Re⸗ gierung jederzeit die Hand zu pernünftigen und ſachlichen Auseinanderſetzungen bieten würde, ſchon damit der franzöſiſche Propagandadienſt mit Hilfe der ihm auch heute noch willfährigen Northcliffe⸗Preſſe nicht mehr den Eindruck erweckt, daß an Deutſchlands Hartnäckigkeit ein Ausgleich ſcheitert. Die Auffaſſunc in Ikalien In politiſchen Kreiſen Roms ſcheint ſetzt die Anſicht vorzuherr⸗ ſchen. daß allein eine gemeinſame Handlung der Alliierten mit England zuſammen die Lage ändern könne, daß jedoch dieſe Aktion nur dann ausgeführt werden könne, wenn man ſich gegen⸗ über deutſchen Vorſchlägen befinde. Kein Eingreifen der Schweiz Der ſchweizeriſche Bundesrat hat die Frage der In⸗ tervention des Völkerbundes zum Zwecke der Erhaltung des Frie⸗ dens behandelt, worüber Bundesrat Motta eine längere Dar⸗ legung erſtattete. Der Bundesrat gelangte zu dem Schluß, daß, ſo wie die Verhältniſſe heute liegen, für den Bölkerbund keine Veranlaſſung vorhanden ſei, eine Intervention durchzuführen. Der Bundesrat behalte ſich jedoch ſeine Handlungsfreiheit vor für den Fall, daß eine Aenderung der Lage eintreten ſollte. Amerika Da⸗ Waſhingtoner Staatsdepartement teilt mit, daß es keiner⸗ lei Mitteilung darüber erhalten hobe, daß Italion bezüg⸗ lich der Ruhrfrage in England vorſtellig geworden ſei. Es wei⸗ gerte ſich, Erklärungen über die Schritte anderer Regierungen ab⸗ zugeben, erklärte aber, die Vereinigten Staaten ſeien über die Lag⸗ wohl unterrichtet und die Haltung der Verwaltung bleibe unverän⸗ dert“ Es ſei keinerlei Vorgehen augenblicklich ins Auge gefaßt. der Modbilmachungsſchwindel E Berlin, 24. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) In der ganzen Welt wird von franzöſiſch⸗belgiſcher Seite die Nachricht verbreitet über ein bevorſtehendesmilitäriſches Eingreifen Deukſchlands. Das ſind natürlich nur Hirngeſpinſte. Deutſch⸗ land führt den Kampf mit ganz anderen Mitteln. Das wiſſen die Franzoſen und Belgier natürlich auch, ſie hoffen indes mit ſolcher verlogenen Propaganda Deutſchland in der übrigen Welt zu diskredi⸗ tieren. Der erſte Erfolg beſteht zunächſt darin, daß ſie die deutſchen Nachbarn in Unruhe verſetzen. Das Niederländiſche Korr.⸗Büro ſieht ſich ſogar genötigt, die in Holland umlaufenden Gerüchte über eine bevorſtehende Mobilmachung in Abrede zu ſtellen. Das Allgemeen Handelsblad bemerkt dazu, die Regierung verfolge die Entwickelung im Ruhrgebiet mit großer Aufmerkſamkeit und treffe ſelbſtverſtändlich Vorbereitungen, um ſich keinesfalls durch die Er⸗ eigniſſe überrumpeln zu laſſen. Derartige Vorbereitungen, wie die in großen Bezirken an die Einwohner erfolgte Weiſung, ſich auf Ein⸗ quartierung gefaßt zu machen, brauche aber keine Unruhe hervor⸗ zurufen. Paris erwägt neue Maßnahmen Nach dem„Temps“ hat Poincaré mit ſeinen Mitarbeitern eine Anzahl militäriſcher und wirtſchaftlicher Maß⸗ nahmen feſtgeſtellt, die anzuwenden ſind, wenn die Exeigniſſe es erfordern. Man wird neue Ingenieure in allen metallurgiſchen und Bergwerksgebieten und anderswo zufammenziehen, um ſie ſo ſchnell wie möglich ins Ruhrgebiet zu ſchicken. De Margerie, Direktor im Finanzminiſterium, iſt gegenwärtig in Eſſen und berät ſich mit General Degoutte über die Finanzlage in den beſetzten Gebieten. Der Generalinſpektor für das Bergwerksweſen, Weiß, iſt geſtern abend von Paris abgereiſt. Ein Oberkommiſſar für das Ruhrgebiel Es verlautet übrigens, daß General Davignesabberufen werden ſoll. Man macht ihm, wie es heißt, auf franzöſiſcher Seite den Vorwurf, daß ernicht energiſchgenug(5) gegen die deut⸗ ſchen Verwaltungsbehörden vorgegangen ſei. Wie der„Petit Pari⸗ ſien“ mitteilt, ſetzt ſich der Gedanke in Regierungskreiſen der Ver⸗ bündeten immer mehr durch, im Ruhrgebiet einen Oberkom⸗ miſſar, der zugleich militäriſche und polizeiliche Befugniſſe er⸗ halten ſoll, zu ſchaffen. Als Oberkommiſſar wird an den General⸗ ſtabschef des Marſchalls Foch gedacht. Die Einſtellung der Kheinſchiffahrt Der Transportarbeiterverband hat beſchloſſen, die Schiffahrt auf dem Rheine einzuſtellen. Jeder Schikfsverkehr ruht auf dem ganzen Rheine deutſchen Gebiets. Der Streik iſt auf die letzten Vorgänge auf dem Rhein zurückzuführen. Der Reichsverkehrs⸗ miniſter hat bekanntlich angeordnet, daß kein Reparationsgut mehr nach Frankreich befördert werden darf. Darauf verweigerte eine große Anzahl der Mannſchaften die Weiterfahrt. In Mainz haben nun die Franzoſen zwei Boote der Mannheimer Lagerhausgeſell⸗ ſchaft„Mannheim 8“ und„Moguntia“ beſchlagnahmt. Auf„Mann⸗ heim 8“ beſtand ein Maſchinendefekt, die Keſſel mußten abgelaſſen werden und die Mannſchaft verließ ſchleunigſt das Boot.„Moguntia“ dagegen wurde von den Franzoſen militäriſch beſetzt und die Mannſchaft mit vor gehaltenem Revolver gezwungen, wei⸗ terzufahren. Als das Boot nun in Mannheim ankam, war die Er⸗ regung unter den Schiffern ſehr groß. Daraufhin traten ſie in den Streik. Der Befehl an das Perſonal der Schiffe, die Reparationsgut für Frankreich an Bord haben, hat folgenden Wortlaut: Befehl! Auf Ordnung der Beigelegten— des Friedensvertrags Art. 13 der Herrichtung vom 28. Juni 1919. Das Schiff iſt mit ſeiner Mannſchaft beſchlagnahmt und unter der Militärbehörde. Es ſoll ſich nach Straßburg begeben und nach dem Befehle folgen, die ihm durch die Angeſtellten der Kontrolle gegeben ſind. Wenn es nicht dieſem Befehl folgt, wird es dem Kriegsgericht zugeteilt. (Stempel) Ludwigshafen, le 18. Januar 1923. Le Lieutenant de vaisseau, Chef du Centre de controlle de la navigation. Da ſich aber die deutſchen Mannſchaften weder durch Drohungen noch durch das Verſprechen der Frankenlöhnung an Bord halten ließen, ſo muß auch der Verſuch der Franzoſen, mit Hilfe der ihnen durch den Friedensvertrag zuerkannten und ihnen übergebenen Rhein⸗ ſchleppdampfer die auf dem Rhein beſchlagnahmten Kohlenkähne zu den beutſchen linksrheiniſchen Umſchlaghäfen und nach den elſäſſiſchen Häfen zu ſchleppen, als vollſtändig geſcheitert gelten. Die Rheinſchiffahrt nach Straßburg liegt ſeit zwei Tagen vollſtändig ſtill. uch die auf dem Rhein ſtetionierten franzöſiſchen Kanonenboote ſind nicht imſtande, die Wiederaufnahme der ſtillgelegten Schiffahrt zu erzwingen. Da natürlich auch die deutſchen Schleppdampfer die beſchlagnahmten Kohlenkähne nicht ſchleppen, ſo iſt die Beſchlagnahme der Kohlenkähne praktiſch vollkommen wirkungslos. *** Die Kohlenverſorgung der Pfalz Die pfälziſche Landeskohlenſtelle Ludwigshafen hat bei dem Delegierten der Rheinlandkommiſſion den Antrag geſtellt, die Kähne, die für die Pfalz beſtimmt waren und beſchlagnahmt wur⸗ den, wieder freizugeben. Dem Antrag wurde ſtattgegehen, ſodaß die Freigabe der Kähne zu erwarten iſt. An der bisherigen Geſchäftsführung der Landeskohlenſtelle und Brennſtofſver⸗ teilung iſt keine Aenderung eingetreten. Letzte Meldungen Schweres Bauunglück in Berlin U Berlin, 24. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Auf dem Neu⸗ bau der Firma Rudolf Moſſe an der Schützenſtraße Ecke Jeruſalemerſtraße ereignete ſich heute vormittag nach 10 Uhr eine furchtbare Einſturzkataſtrophe. Das zum Zweck einer Aufſtockung errichtete Neubaugerüſt im 6. Stockwerk brach zu⸗ ſammen und durchſchlug die Mauern des alten Baues bis hin ab ins zweite Stockwerk. Die Feuerwehr und der Rettungs⸗ dienſt Berlin wurden alarmiert und haben bis 3411 Uhr 10 Tote und 16 Schwerverletzte geborgen. Ob noch weitere Tote und Verletzte ſich unter dem Trümmerfeld befinden, läßt ſich noch nicht ſagen. Die Urſache des Unglücks ſteht nicht endgüftig feſt. Die bisher gen Ermittlungen haben ergeben, daß die oberſte Decke des Baues eingeſtürzt iſt und ſoll darauf zurückzuführen ſein, daß auch hier ein große Menge Zementblöcke lagen, von denen jeder 2 Zentner wog. Duisburg. 24. Jan. Geſtern vormittag wurde die ſozialdemo⸗ kratiſche Volksſtimme durch die belgiſche Beſatzungsbehörde von der Maſchine weg be ſchlagnahmt. Die Nachricht von dem Eingriff in die deutſche Preſſefre heit hat bei der Arbeiterſchaft eine ungeheure Erregung hervorgerufen. Amſterdam, 24. Jan. Der„Telegraaf“ meldet: Der von Weſt⸗ afrika nach Antwerpen beſtimmte deutſche Dampfer„Tſad“ (3900 Tonnen) ſei mit Rückſicht auf die Ereigniſſe im Ruhrgebiet nach Amſterdam unmgeleitet worden und in Ymu iden eingetroffen. 5 ——— 1 + —** 2. Seile. Nr. 40 Mannheimer General · Anzeiger(ubend-Ausgabe) Dienstag, den 23. Januar 1923 Städtiſche Nachrichten Die Angeſtelltenverſicherung in neuer Seſtalt Anfang Januar ſind grundlegende Aenderungen in der Ange⸗ ſtelltenverſicherung eingetroffen, die von großer Bedeutung ſind. Zu den wichtigſten Beſtimmungen gehört die Umgeſtaltung des Verſicherungskreiſes. Das Weſentlichſte hieran iſt die klare Faſſung der Verſicherungspflicht der Büroangeſtellten und die Beſei⸗ tigung der viel angefochtenen Doppelverſicherung in der Angeſtellten⸗ und Invalidenverſicherung. Dem Angeſtelltenverſicherungszwange unterliegen fürderhin: 1. Angeſtellte in leitender Stellung. 2. Be⸗ triebsbeamte, Werkmeiſter und andere Angeſtellte, in einer ähnlich gehobenen oder höheren Stellung. 3. Büroangeſtellte, ſoweit ſie nicht ausſchließlich mit Botengängen, Reinigung, Aufräumung und ähn⸗ lichen Arbeiten beſchäftigt werden, einſchließlich der Bürolehrlinge und Werkſtattſchreiber. 4. Handlungsgehilfen und Handlungslehr⸗ Unge, andere Angeſtellte für kaufmänniſche Dienſte, auch wenn der Gegenſtand des Unternehmens kein Handelsgewerbe iſt, Gehilfen und Lehrlinge in Apotheken. 5 Bühnenmitglieder und Muſiker ohne Rückſicht auf den Kunſtwert ihrer Leiſtungen. 6. Angeſtellte in den Berufen der Erziehung, des Unterrichts, der Fürſorge, der Kranken⸗ und Wohlfahrtspflege. 7. Die Offiziere und höheren Angeſtellten der Schiffsbeſatzung deutſcher Fahrzeuge. Die Verſicherungspflicht greift ohne weiteres Platz, ſobald ein Angeſtellter gegen Entgelt in eine Beſchäftigung tritt, die ver⸗ ſicherungspflichtig iſt und die Altersgrenze von 60 Jahren noch nicht Überſchritten hat Die Altersgrenze von 16 Jahren iſt weggefallen. Vorausſetzung für die Verſicherungspflicht iſt natürlich, daß die Ge⸗ haltsgrenze, die ſeit 1. November bis 31. Dezember 840 000 be⸗ trug, und ab 1. Januar 1923 auf 1200 000 erhöht wurde, nicht überſchritten wird War ein Angeſtellter verſicherungspflichtig und ſcheidet er infolge der Ueberſchreitung der Gehaltsgrenze aus der An⸗ geſtelltenverſicherung heraus, ſo erliſcht ſeine Mitgliedſchaft erſt nach vier Monaten, ſofern er während dieſer Zeit den Arbeitgeber nicht wechſelt. Dieſe Beſtimmung will verhüten, daß die Angeſtellten in kurzen Abſtänden An⸗ und Abmeldungen zur Angeſtelltenverſicherung unterworfen ſind und dadurch Anrechte aus der Verſicherung verluſtig gehen. Denn es iſt anzunehmen, daß bei der fortſchreitenden Geld⸗ entwertung die Verſicherungsgrenze in kurzen Zeitabſtänden, minde⸗ ſtens alle Viertel⸗ oder Halbſahre erhöht wird. Den verſicherungspflichtigen Perſonen ſtehen auch gleich die An⸗ gehörigen der Schutzpolizei und die Soldaten, wenn ſie bei ihrer vor⸗ Aabtren Dienſtſtelle die Verſicherung beantragen, ſowie ſelbſtändige ehrer und Erzieher, die in ihrem Betriebe keine Angeſtellten beſchäf⸗ tigen. Neu iſt auch die Möglichkeit der Selbſtverſicherung. Sie wird Perſonen bis zum 40. Lebensjahre eingeräumt, wenn ſie eine die Pflichtverſicherung begründete Tätigkeit ausühen, aber nicht verſühert ſind, weil ſie nur gegen freien Unterhalt oder für ihren künftigen Beruf wiſſenſchaftlich tätig ſind. Den Wegſall der Doppel⸗ verſicherung(Inpaliden⸗ und Angeſtelltenverſicherung für Büro⸗ angeſtellte zu gleicher Zeit) haben wir ſchon angedeutet. Wer ange⸗ ſtelltenverſicherungspflichtig iſt, ſcheidet aus der Inpalidenverſicherung aus. Die in der Invalidenverſicherung gezahlten Beiträge werden ſpäter auf die Renten aus der Angeſtelltenverſicherung an gerech⸗ net. Vorausſetzung iſt, daß ſich(wie es in den Beſtimmungen heißt) die Invalldenverſicherung in Ordnung befindet“. Das heißt: Die Anwartſchaft an der Invalidenverſicherun muß durch Kleben von mindeſtens 20 Beitragsmarken innerhalb 2 Jahren auf⸗ recht erhalten werden. Vom 1. Januar werden die Verſicherungsbeträge nicht mehr in Berlin eingezahlt, ſondern es werden Klebemarken und Kar⸗ teneingeführt. Für jede Gehaltsklaſſe werden Monatsmarken ausgegeben, die bei der Reichspoſt bezw. deren Ortsanſtalten zu haben ſind. Jahresarbeitsverdienſt bei der Beitragsberechnung iſt bei monatlicher Gehaltszahlung das Zwölffache, bei vierteljähr⸗ licher Gehaltszahlung das Vierfache, bei wöchentlicher Gehaltszahlung das Zwelunfünfzigfache. Gewinnanteile und nicht feſtſtehende Be⸗ züge werden nach dem Ergebnis des vergangenen Jahres berechnet, falls ſich deren Geſamtbetrag für das begonnene Jahr noch nicht überſehen läßt Die Arheitgeber müſſen die Marken einkleben und ſo entwerten, daß eine anderweitige Benutzung der Marken ausgeſchloſſen iſt, daß der Entwertungstag genau erkennbar bleibt, ohne daß die Wertziffern der Marken überdeckt werden. Die Klebekarten werden bei den für die einzlnen Orte zuſtändigen Ausgabeſtellen ausgeſtellt. Befreiung von der eigenen Beitragspflicht beantragt der Angeſtellte ebenfalls bei der Kartenausgabeſtelle. Die bisher übliche und bei ſeder Erwei⸗ terung der verſicherungspflichtigen Höchſtgrenze an Jahresarbeits⸗ verdienſt neu ermöglichte Befreiung von der eigenen Beitragspflicht für die Perſonen, welche ſich in einer Lebensverſicherung befinden, iſt künftig nur den Perſonen geſtattet, die erſtmals in die verſicherungs⸗ pflichtige Beſchäftigung eintreten, in dieſem Zeitpunkte das 30. Le⸗ bensjahr überſchritten und ſeit mindeſtens 3 Ja hreneinen Le⸗ bensnerſicherungspertrag zu einer Prämie abgeſchloſſen haben, die ihrem eigenen Beitragsanteil zur Angeſtelltenverſicherung gleichkommt, verkehrserleichterungen Zu Beginn des neuen Jahres erfreute die Reichspoſtyerwal⸗ tung alle Intereſſenten mit der freudigen Nachricht, daß das ſeit dem 1. Oktober 1919 abgeſchaffte Beſtellgeld für Pakete am 15. Januar wieder eingeführt werden ſoll. Ein Gefühl der Erleichterung geht durch weiteſte Kreiſe, denn der Zuſtand, daß man nur bei der Auflieferung eines Paketes eine Gebühr zu zahlen hatte, aber nicht bei der Aushändigung eines ſolchen, war nach⸗ deg unhaltbar geworden. Kaum machte man beim Läuten die üre auf, dann hatte man Abſchnitt und Paket bereits in der Hand und der Poſtbote war auch ſchon verſchwunden. Das wird nun erfreulicheerweiſe wieder anders werden, denn nun kann in aller Ruhe nach dem Geld geſucht, gewechſelt bzw. zum Wechſeln geſchickt werden, ſo daß eine angenehme Verzögerung dadurch ent⸗ ſteht. Vor allem aber iſt die Weisheit zu preiſen, daß die Hälfte der Beſtellgebühr auch dann erhoben wird, wenn man ſich ſein Paket ſelbſt von der Poſt abholt. Da es ſich immerhin um nicht unerhebliche Beträge handelt— bis 10 Kilo 50 und darüber 100„—, ſo iſt die Freude aller Beteiligten über dieſe Neu⸗ regelung der Paketbeſtellung natürlich ungemein lebhaft. Das verkehrslüſterne Publikum wird ſich indes noch auf wei⸗ tere Freuden gefaßt machen können, denn dem Vernehmen nach befinden ſich bereits ähnliche weitere Neuerungen im Zuſtande weiſer Erwägung. Mit der gleichen Logik wie bei den Paketen, will man auch bei den Briefſchaften in Zukunft eine Beſtell⸗ erheben. Für jeden Brief und für jede Poſtkarte ſowie 7 ckſache, die einem der Briefträger ins Haus bringt, hat man 37 v. H. des jeweiligen Portos zu entrichten. Holt man ſich die Sachen von der Poſt ſelbſt ab, ſo verringert ſich der Betrag um genau die Hälfte, alſo um 18,5 v. H. Läßt man die Briefſchaften von einem Dritten auf der Poſt in Empfang nehmen, ſo tritt zu den 18,5 v. H. ein Luxuszuſchlag von 7 v. H. Die dem Laien vielleicht nicht ganz einleuchtend erſcheinenden Prozente ſind aus Gründen der höheren Mathematik ſo und nicht anders gemählt. Auch verſpricht men ſich von dieſer Rechnung nicht nur eine be⸗ deutende Hebung und Exleichterung des Verkehrs, ſondern auch eine Vertiefung der rechneriſchen Veranlagung unſeres ganzen Volkes. Unter Anlehnung an dieſe einfache und überſichtliche Methode ſoll dann ſpäter dieſes Syſtem auch auf andere Gebiete, vor allem auf die Eiſenbahn übertragen werden. Da die monatlichen Fahrpreiserhöhungen das reiſende Publikum auf die Dauer nicht zufrieden zu ſtellen vermögen, trägt man ſich mit Einführung der allein richtigen Maßnahme, von den Reiſenden in Zukunft auch bei ihrer Ankunft am Ziel eine beſondere Ankunftsgebühr gzu erheben. Ueber die Sätze hierfür ſind die Verhandfungen noch nicht abgeſchloſſen, nur herrſcht in Fachkreiſen darüber Einmütikelt, daß dieſe Neuerung viel zur ſchnelleren Abwicklung des Verkehrs bei⸗ tragen wird Und dem Verkehr und ſeiner Erleichterung ſollen doch Poſt und Eiſenbahn bekanntlich dienen. —— Wintergrüne Gewächſe in Park und Wald Eines der ſchönſten dieſer Gewächſe iſt das Immergrün, Vinca minor, auch Singrün und Wintergrün genannt. Es iſt eines unſerer kleinſten Sträuchlein, am Boden kriechend. Die blühenden Zweige ſtehen aufrecht. Die überwinternden Blätter ſind gegen⸗ ſtändig, kurzgeſtielt, elliptiſch, länglich oder lanzettlich, lederartig, lattrandig, glänzend. Die geſtielten Blüten kommen einzeln aus den Blattachſeln und ſind hellblau, ſelten mit weißen, vloletten, purpur⸗ roten, gefüllten Blumen variierend. Man findet auch Immergrün mit weißen und gelbbunten Blättern. Im Schloßgarten und im Waldpark haben mit Immergrün bewachſene, ſchattige Flächen ſchon man Auge erfreut. s Immergrün, aus dem Wald geholt, läßt ſich ſehr leicht in Töpfen fortbringen und vermehren, und iſt ein lieblicher Zimmer⸗ ſchmuck. Es iſt mit dem Enzian und dem Tauſendguldenkraut ver⸗ wandt. Noch mehr als das Immergrün iſt der Ef e u, Hedera helix, als ausdauernder, wintergrüner Strauch bekannt. Er heißt auch Eppich und Mauerswig und hat ebenfalls die weiteren Namen Singrün und Wintergrün. Die nur auf dem Boden kriechenden Stämme kommen nicht zum Blühen. Die an alten Bäumen und Mauern oft über armsdicken ſehr hoch emporkletternden und ſich dabei durch Klammer⸗ oder Haftwurzeln(nicht ſaugende Wurzeln) feſthalbenden Stämme kommen zum Blühen. Da dieſe Klammern nicht in die Unterlage eindringen und den Bäumen keine Nahrung ent⸗ ziehen, iſt der Efeu auch kein Schmarotzer. Seiner immergrünen Blätter wegen betrachten wir den Efeu als Sinnbild der Hoff⸗ nung und wir bepflanzen mit ihm daher auch die Grabhügel unſerer Lieben. Die Blätter ſind von ſo edler Geſtalt, daß man ſie ſchon ſeit alten Zeiten in der bildenden Kunſt verwendet. Sie ſind dunkelgrün, von hellen Adern durchzogen, lederartig, fünflappig, bei den ſteigenden Stämmen durch dreilappige Blätter in die ganz⸗ randig⸗rautenförmigen der blühenden Zweige übergehend. Auf dem Waldboden hinkriechende Efeupflanzen bilden mit ihren Blättern oft eine zierliche Moſaik. An Baumſtämmen ſieht man ſehr oft reizend ſchöne Stengel⸗Enden, die ſich leicht ablöſen laſſen. Die faſt kugeligen, grünlichen Blütendolden ſtehen an Zweig⸗Enden oder in den Blattachſeln. Man findet ſie erſt in den Monaten Auguſt bis November und ſie locken durch den widerlich ſüßlichen, un⸗ angenehmen Duft der unſcheinbaren Blüten beſonders Fliegen an, erſt im Winter und ſind für Menſchen giftig. Der Eſeu erfreut uns nicht nur in Park und Wald, ſondern auch als Zimmerſchmuck. Ein überaus zierliches, im Moderboden ſchattiger Wälder wurzelndes Pflänzchen iſt das Wintergrün. Die zarten, nickenden Blüten ſind den Maiglöckchen ähnlich. Die Blätter ſind geſtielt, lederig, flach, kahl, immergrün. Sind die Maiglöckchen verſchwunden, dann kommen im Juni in Heidelberg Wintergrünſträußchen auf den Markt. Auf Kalkboden findet man auf buſchigen Hügeln und Bergen hie und da auch die übelriechende Nieswurz, die wie die in unſeren Gärten ge⸗ zogene Pfinaſtroſe zu den Hahnenfußgewächſen gehört. Sie über⸗ raſcht den Wandereér, wenn er ſie mitten im Winter in ihrer Blütenpracht findet. Die Blätter ſind handförmig, die Blüten grün⸗ Kuhe und Beſonnenheit In Stunden politiſcher Hochſpannung und der gröſſten Gefahr des Daterlandes verbreiten unverantwortliche Elemente die unſinnigſten Gerüchte. Dieſen muß entgegengetreten und ruhig Blut bewahrt werden. Wer die Zeitung genau und mit berſtändnis lieſt, wird die umherſchwirrenden Gerüchte nicht beachten! lich, überhängend. Die ſtinkende Nieswurz, Helloborus foctidus, hat am Rande tief purpurrot geaderte Blütenkelche. Sie heißt auch noch wilde Chriſtwurz, Läuſekraut, Bärenfuß und gehört zu den ſcharfen Giften. Die ſchwarze Nieswurz hat ihren Namen von der ſchwarzen Wurzel, die in gepulvertem Zuſtand Nieſen erregt. Sie heißt auch Schnee- oder Chriſtroſe. In ihren Blüten entfaltet ſich ein Kranz zierlich ter, tütenſörmiger Honigbehälzer, umgewandelter Blumenblätker. Man benützt die Pflanze beſonders zu Toten⸗ kränzen. Wenn die Chriſtroſe blüht, hält ein anderes wintergrünes Gewächs ſeinen Einzug in Millionen deutſcher Familien zum Jubel von Jung und Alt: die Tanne. Sie gehört zu den Nadelhölzern, von denen alle wintergrün ſind, die Lärche ausgenommen. ieſe prangt um die Pfingſtzeit mit ihren zarten, grünen Nadelbüſchel⸗ ſchnüren am ſchönſten. Wenn wir Rauhreif haben, oder wenn Schnee das Grün der Nadelhölzer teilweiſe verſteckt, dann entzücken uns namentlich im Bergwald überaus ſchöne Bilder. Die Weiß⸗ oder Edeltanne behauptet da den erſten Rang. A. Göller — r. Ein Mannhelmer Kindererholungsheim in hHeidelberg. Wie wir erfahren, hat die Stadt Mannheim in Rohrbach bei Heidel⸗ berg die Wirtſchaft„zum kühlen Grunde“ um den Betrag von 4% Millionen Mark angekauft. Die Stadt Mannheim will in dem Anweſen ein Kindererholungsheim einrichten. cErnennung. Der bisherige Diözeſanpräſes der Marian. Kon⸗ eee Geiſtl. Rat Dr. Jauch, hat ſich durch ſeine berufliche nanſpruchnahme genötigt geſehen, das Diözeſanpräſdium nieder⸗ zulegen. An ſeiner Stelle wurde Miſſionar Auguſtin Schuldis zum Diözeſanpräſes ernannt. 8. Erwiſchte Einbrecher. Die Fa. Ludwig Strauß u. Cie. teilt uns mit, daß es durch das tatkräftige Eingreifen der Kriminalſekretäre Geiſenof und Beck gelungen iſt, die Percalſtoffe, die am 18. Ja⸗ nuar bei Engelhorn u. Sturm einem Blitzboten abgeſchwindelt wur⸗ beizubringen und daß ſich die Täter in Unterſuchungshaft efinden. eh. Leichte Grippe⸗CEyidemie in Mannheim. In Mannheim herrſcht ſeit ungefähr 3 Wochen eine leichte Grippe⸗Epidemie. Dieſe äußert ſich im allgemeinen in fieberhaftem Bronchialkatarrh mit Kopf⸗ und Gliederſchmerzen. Die Krankheſtserſcheinungen pfle⸗ gen meiſtens nach wenigen Tagen wieder zu verſchwinden. Schwere Allgemeinerſcheinungen, wie ſie in den Grippe⸗Epidemien vor 4 und 5 Jahren hier aufgetreten ſind, wurden glücklicherweiſe nur in den allerſeltenſten Fällen beobachtet. Die neuen Fahrpreiſe nach Heidelberg. Durch das Ausfallen einiger Ziffern ſind in der im Mittagsblatt veröffentlichten Fahr⸗ preistabelle einige Ungenauigkeiten entſtanden, die hiermit richtig geſtellt ſeien: Vom 1. Februar ab koſtet die Fahrt nach Heidelberg mit.K5 oder Schnellzug 1. Klaſſe 1720, 2. Klaſſe 860 und 3. Klaſſe 440, mit Perſonenzug 2 Kl. 460, 3. Kl. 240„ und 4. Klaſſe 152. 5 * Mannheimer Generaltariſf. Morgen vormittag tagt der Schlichtungsausſchuß betreffs der Januar⸗Teuerungszulage für die Angeſtellten des Männheimer Generaltarifs. Sur Aufbewahrung der Karkoffeln. Allgemein hört man, daß in dieſem Jahre ſehr viele Kartoffeln verderben. Es ſei des⸗ halb kurz auf einige Geſichtspunkte, die bei der Aufbewahrung zu beachten ſind, hingewieſen. Die Grundregel iſt, die Kartoffeln vor Feuchtigkeit, vor zu hoher Temperatur und vor Licht zu ſchützen. Zur Vermeidung zu hoher Temperaturen empfiehlt esſich, die Kartoffeln nicht höher als 70 Zentimeter zu legen. Die Temperatur ſoll nicht über 8 Grad Celſ. betragen. Am beſten iſt es, wenn die Temperatur durch häufiges Lüften des Lagerraums zwiſchen 2 und 6 Grad gehalten werden kann. Feuchtigkeit begünſtigt ſtark die Ausbreitung von Krankheiten. Ein gutes Mittel dagegen iſt das Einſtreuen von feingemahlenem Gips oder Kalk, wodurch nicht nur die Feuchtigkeit aufgeſogen, ſondern auch die Fäulniserreger abgetötet werden. Ferner empfiehlt es ſich, die Kartoffel auf einem Lattenroſt zu lagern, oder, wenn es ſich um kleinere Mengen handelt, ſie in Kiſten unterzubringen, die vielleicht auf Ziegelſteine gelegt werden können. Sehr wichtig iſt das öftere Ausleſen von Hand bei ſtark kranken Beſtänden, möglichſt alle 4 Wochen; die kranken Knollen ſind bei dieſer Gelegenheit zu entfernen und die anderen Kartoffel zu entkeimen. ——— — 25 die ſolche Gerüche lieben. Die kleinen, ſchwarzen Efeubeeren veifenb ker Froſt, leichte, veränderliche Winde. veranſtaltungen Gedag. Morgen abend hält der Gedag im„Rodenſteiner“ eine Verſammlung ab, in welcher über die Lohnverhandlungen berichtet wird. Näheres ſiehe Anzeige. Aus der pfalz Großfeuer in der Maſchinenfabrik Roth.-G. * Ludwigshafen, 24. Jan. Heute früh.40 Uhr brach in der Eiſengießerei und Maſchinenfabrik J. Roth.⸗G. Ludwigshafen a. Rh. in der Frankenthalerſtraße Groß⸗ feuer aus Die ſofort alarmierte Berufsfenerwehr 25 ſich einen weit ausgedehnten Brandherde gegenüber, ſodaß ein Teil der Frei⸗ willigen aee und das Brandkommando der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik zur Hilfeleiſtung gerufen werden mußte. Es gelang den vereinten Bemühungen der Wehren, den Brand auf die Maſchigen⸗ fabrik zu beſchränken. Das angebaute Wohnhaus und die Büro⸗ räume ſowie die Montage⸗ und Sießereihalle blieben vom Feuer verſchont. Kurz nach 8 Uhr war der Brand ſo weit gedämpft, daß die Wehren unter Zurücklaſſung eines Wachkommandaos abrücken konnten. Wie uns die Verwaltung mitteilt, wird der Betrieb in der Gießerei in vollem Umfange weitergeführt, ſogar in verſtärktem Umfange, da ein Neubau gerade fertiggeſtellt iſt. Der mechaniſche Betrieb wird vorläufig in kleinerem Umfange in der Montagehalle fortgeſetzt. Der beträchtliche Schaden iſt durch Verſicherung aus⸗ reichend gedeckt. Die eigenen Modelle wurden ein Raub der Flammen, während alle fremden unverſehrt blieben, da ſie in einem beſonderen Raum aufbewahrt ſind. Die Brandurſache iſt noch nicht aufgeklärt. Nachbargebiete 3: Jrankfurt a.., 24. Jan. Vor einigen Tagen paſſierte einem Schalterbeamten der Gepäckabfertigung das Mißgeſchick, bei einer Gepäckeinſchrift nach Amſterdam die Gepäckfracht um etwa 9000 Mark zu niedrig zu berechnen. Dem telegraphiſchen Erſuchen nach Amſter⸗ dam, den zu wenig erhobenen Betrag vom Reiſenden nachträglich einzuziehen, konnte nicht mehr entſprochen werden, weil das Gepäck ereits an den unbekannten Empfänger ausgeliefert war. Um den Gepäckſchalterbeamten in Frankfurt für den perſönlich haftbaren Verluſt ſchadlos zu halten, haben die Beamten der Gepäckabfertigung in Amſterdam eine Sammlung unter ſich veranſtaltet, die den Betrag von 10 000 Mark ergab. Dieſer Betrag wurde der Gepäckabfertigung Frankfurt(.)⸗Hbhf, mit einem freundlichen Begleitſchreiben über⸗ ſandt. Ein ſchönes Zeugnis des Gemeinſinns holländiſcher Eiſen⸗ bahner für ihre deutſchen Kollegen.— Zu den am Montag auf dem Viehmarkt gezahlten Preiſen kommt ein fettes Schwein, das etwa 5 bis 6 Zeniner wiegt. auf über eine Million Mark; auch auf dem Großviehmarkt kamen einzelne Tiere auf weit über eine Million Mark. So werden Fleiſch und Wurſt zu einem Luxus, den ſich der größte Teil der Bevölkerung nicht mehr leiſten kann.— In ſeiner Wohnung in der Offenbacher Landſtraße wurde ein 76 Jahre alter Mann durch Leuchtgas vergiftet aufgefunden. Der Greis war, wie amtlich gemeldet wird, am Gasherd eingeſchlafen und hat durch Auflegen des Kopfes auf den Gashahn dieſen unglücklicherweiſe ge⸗ öffnet. Gerichtszeitung Anhaltender Schmuggel flonſtanz, 22. Jan. Trotz der harten Strafen blüht der E Bodenſeegebiet weiter. Ein Schiffs eiſter von Allensbach verſuchte 80 Pfund Karpfen nach Ermatingen zu bringen, um die Fiſche in Schweizerfranken umzuwandeln. Ein 21jähriger Student aus dem Teſſin wollte zwel Photographenappa⸗ rate im Werte von 1 Million Mark nach ſeiner Heimat nehmen. Er wurde aber hei dem Schmuggel erwiſcht. Die Apparate wurden ihm abgenommen und außerdem erhielt er noch 376 Millionen ark Geldſtrafe. Ein Student, der in einem Vergwerk gearbeitet und 380 000 M. erſpart hatte, wollte dieſes Geld in Schaffhauſen in ſicheren Deviſen anlegen. Ehe er aber die Grenze überſchritt, fiel er der Grenzbehörde in die Hände und mußte 200 000 M. Straſe zahlen. Konſfanz, 23. Jan. Das Schwurgericht verurteilte den 46. Abrtzen Nabeedes A. San aus Nordhalden(b. Engen) wegen Totſchlags und Sittlichkeitsverbrechens zu 10 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt. Happle hatte am 13. Auguſt v. Js. ſeine Ehefrau mit einem Jagdgewehr erſchoſſen. Auch war er noch beſchuldigt, jahrelang an ſeinen minderjährigen Töchtern unzüchtige Handlungen vorgenommen zu haben. Happle war em Trinker.— Weiter verhandelte das Schwurgericht gegen den 24 Jahre alten ledigen Fabrikarbeiter Johann Hleber von Kleineng⸗ ſtigen und die 20jähr. Ehefrau Hilde Bäuerle von Bergöſchingen bei Waldshut, wohnhaft in Anſelfingen, wegen fortgeſetzten Mord⸗ verſuchs. Die beiden hatten den Ehemann Bäuerle aus dem Leben zu ſchafßen geſucht. Sie planten zuerſt ihn zu ermorden oder zu ver⸗ iften, entſchloſſen ſich dann aber den Bäuerle 2 erſchießen, um ſſh dann heiraten zu können. Hieber ſchoß dem Bäuerle eine Kugel in den Kopf, die ihn aber nicht tötete, ſondern nur ſchwer verletzte. Die Bäuerle wurde wegen verſuchten Totſchlags zu 8 Jahren 7 Monate und Hieher zu 6 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrver⸗ luſt verurteilt. Neues aus aller Welt —. Erſte Leichenverbrennung in Wien. Nach der Vorgeſchichte der Eröffnung der erſten Wiener Leichenverbrennungshalle für die Deffentlichkeit überraſchend fand nun die erſte Berhrennung einer Leiche in Wien ſtatt. Dem Akte wohnte der Bürgermeiſter und eine Reihe von Amtsorganen der Gemeinde bei. Es waren e⸗ rüchte verbreitet, daß der Miniſter 75 ſoziale Verwaltung Schmitz die Zeremonie im letzten Augenblick verhindern werde unter Hin⸗ weis auf ſeinen an den Bürgermeiſter gerichteten Erlaß, durch den die Eröffnung des Krematoriums verboten wurde. Verſtärkt wurde der Glaube an dieſe Gerüchte durch die Kundgebung des Kar⸗ dinals Piffl gegen die Uebrigens hatte ſich auch die iſraelitiſche Kultusgemeinde Ab⸗ ie Leichenverbrennung ewandt. Di⸗ Gerüchte waren jedenfalls der Grund, daß die erſte eichenverbrennung in geheimnisvoller Weiſe vorbereſtet wurde. Die zur Verbrennung beſtimmte Leiche, die einer Altkatholikin, wurde m⸗ auffällig in das Krematorium—1 Bor der Verbrennung wurden weder Reden gehalten, noch eine religiöſe Zeremonie an⸗ gewendet. Wetterdienſinachrichten der badiſchen Landeswelterwarte in Karisruhe Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7e morgens Viiſi⸗Teni⸗ 75725 77 druck pera⸗ 8 8 5 Win 8 E Be⸗ 15 2 1.8. Richt. Starte meskungen Wertheim—— 2.ſleichi mm. 0 Königſtuh! 563777.3—4 0 Karlsruhe.127778.5—4 SW„ beite 0 Baden⸗Baden 213 777.80 4 S„.— Villingen 780781.30 11 N„ beiter 2 Baderen Hof 1281 660.2 10.I„ ee. 3 adenweiler 715— 5 NWI„ neb 1 St. Blaſien—— 12 0„ uil. 0 Allgemeine Witterungsüberſicht Der nordeuropäiſche Sturmwirbel hat ſich ſüdoſtwärts bis zur deutſchen Küſte ausgebreitet, hat aber keinen Einfluß auf Süd⸗ deutſchland, das unter der Herrſchaft eines von der Biskayaſee bis reichenden kräftigen Hochdruckgebiets bleibt: daher dauert in Baden das trockene, teilweiſe heitere Wetter bei etwas verſchärf⸗ tem Froſt an. Unſer Gebiet bleibt auch morgen im Bereich des Hochdruckgebiets. Vorausſichtliche Witterung für Donnerskag bis 12 Uhr nachts: Teilweiſe heiter, trocken, in der Ebene leichter, im Gebirge ſtar⸗ ————— Dienstag, den 23. Januar 1923 Mannheimer General-Anzeiger[Abend-⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 40 ——————— Börsenberichte Franklurter Wertpapierbörse Frankfurt, 24. Jan.(Drahtb.) In den Vormittags- stunden trat die Befestigung am Devisenmarkti uur Sering hervor, später War die Stimmung angeregter. Dollar- noten wurden mit 21 100—20 800—.21 300 genannt. An den Efilektenmärkten herrschte in den ersten Börsenstun- den eine feste Tendenz, die aber nicht auf allen Gebieten Sleichmabig zunr Ausdruck kam. Valutapapiere und ausländiscne Renten traten erneut in den Vordergrund, doch Waren die Umsätze nur in vereinzelten Werten reger. Zoll- türken, alte Lombardprioritäten und Anatolier zogen erheb- lich an, dagegen Bagdad etwas schwächer. Bemerkenswert fest lagen anlänglich 5% ige Reichsanleihe, verschiedentlich auch Bundesstaatenanleihe gefragter. 39ige Preuben plus- plus. Bankaktien ebenialls begehrt. Deutsche Vereins- Dank, Frahkfurter Hypothekenbank, Oesterreichische Credit- anstalt befestligt. Metallbank angeboten. Jeberwiegend feste Tendenz zeiglen Farbenwerte. Größere Kaulaufträge lagen für Ba d. Anilin, Griesheim und Elberfelder Farben vor, Scheideanstalt stellten sich etwas schwächer. Albert- werke fest. Auch in Elektrizitätspapieren bemerkte man Käufe. Für Felten u. Guilleaume ergab sich eine Steigerung von 5000%, während sich für vereinzelte Papiere Realisationsneigung einstellte. Elektrische Lieferungsgesell- schaft blieben wieder gesucht. Maschinenfabrik⸗- Aklien zum Teil lebhafter gefragt. Für Eßlinger und Daimler bestand gröberes Interesse. Umfangreiche Käufe kührten zur Höherbewertung der Karlsruher Maschinenfabrik. Von sonstigen Industrleaktien Zellstoff Wald- hof + 4000%. Zuckerfabrik Heilbronn und Bingwerke reger hegehrt. In Montanwerten erfolgten teilweise wieder Auslandskàaufe, doch waren hier einzelne Aktien durch Abgabeneigung abgeschwächt. Höher Deutsch- Luxemburg, Oberbedarf, Caro. Aschersleben stiegen auf 43 400. Amtlich nicht notierte Werte hatten bei lebhaften Umsätzen wieder feste Haltung. Besonders begehrt Brown Boveri, 8800, Inag 15 500, Hansa Lloyd 6800, Mez Söhne 13 000. Emelka anfänglich 5500, Mansfelder 26 000, Frankfurter Handelsbank 2100, Hansa Bank 1700. Am Einheitsmarkt war die Stimmung fest, es traten wieder Kurssteigerungen hervor. Sehr gesucht sind Meguin, Heiligenstädt, Spiegel und —— as, Oleawerke. 3/%/ige Reichsanleihe variabel 2650, 50% Berliner Wertpapierbörse Berlin, 24. Jan.(Eig. Drahtb.) An dem bisher gewohn: ten Bild recht fester Grundstimmung und anhaltender Kurs- steigerung ist auch heute keine wesentliche Aenderung ein- etreten. Bei unverminderter Kauflust des Publikums blieb e Geschäftstätigkeit rege. Das bei diesem bestehende Anlage- bedürfnis führte dem Markt der festverzinslichen Papiere dauernd neue Käufer zu, so daß die Anleihe des Reichs, der Länder und Städte bei steigenden Kursen dauernd auf den Markt genommen werden. Zur Finstellung der Reparationslieterungen im freien Verkehr an Frankreich und Belgien Im Reichsanzeiger Nr. 16 vom 19. Januar 1923 wird fol- gende Bekanntmachung des Reichsministers für Wieder- aufbau vom 13. Januar 19 über Einstellung der Repara: tionsliekerungen im freien Verkehr an Frankreich und Belgien veröffentlicht:„Nachdem die Reichsregierung der Tranzösischen und belgischen Regierung durch gleichlautende Joten vom 12. Januar 1923 mitgefeilt hat, daß sie infolge der Besetzung des Ruhrgebiets nicht in der Lage sei, Leistungen an Frankreich und Belgien zu bewirken, wird die Durch- zührung der Verträge zwischen dem Deutschen Reiche und Frankreich vom 15. März und 3. Juni 1922 über die Ausfüh⸗ rung der im ein übernommenen Sachleistungen gegenüber Frankreich und der Bestimmungen der Verein- barung zwischen der deutschen Regierung und der Repara- lionskommission vom 2. Juni 1922(Reichsgesetzbl. S. 625) im Verhältnis zu Belgien vom 12. Januar 1923 ab bis auf weiteres eingestellt. Deulsenmarki Mannheimer Devisenmarzkt, 24. Jan. Es notierten am hiesigen Platze(alles Geldkurse): Nem Voerk 21300(20750, Holland 8800 8225, London 100000 97000), Schwel 4000(8875), Paris 1380(1345), Italien 1925(990). Tendenz sehr ruhig. Die Mark kam mit 0,0047 aus New Lork, wWas einem Dollarkurs von 21 270& entspricht. „anmtlurte: envsen Frankfurt, 24. Jan.(Drahth.) Anfänglich ruhig, trat im Verlaufe des Vormitlags eine Bewegung auf dem Devisen- markt ein. Bei der Befestigung hat möglicherweise die Ver- öklentlichung des Reichsbankausweises vom 15. Januar eine Rolle gespielt. Im amtlichen Verkehr lrat die Aufwärts⸗ bewegung noch deutlicher zutage. Das Geschäft wurde wieder lebhafter und hielt bis Schlub an. Im freien Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: London 97 000(100 250), Paris 1335(1387½), Brüssel 1135(1220), New Lork 20 800 (21 600), Holland 8200(8480), Schweiz 3870(4040), Italien 990 (1040). Amtlion 0. 23, 8 8. 8. 24 Amtſioh 0. 29. g. 23. 6. 26. 3. 2 Holland. 3154 819s 3458 8501 lorwegen. 3390 370 23990 4010 gelglen. 1172 1177 1216 1223/Sohweden. 3380 5413 5748 5776 Tondon 01! 3348 89999 1 0500felsingfors——— Paris. 1391 1308 1334 1390] ew-Vorkx. 19900 18289 21546 218 4 Sohwelz. 3755 3771 4929 4050J ſen, abg. 2768 27 82 2967 29 83 Sbanlen. 3135 3˙32 331 3323/ ludapest 748 152.85⁵.89 talloen 8³2 947 1037 10l2 rag. 34.60 551.40 602 80 605 30 Dägemark. 3790 309 4249 4270Agram 149 60 150 40 197.— 198— teruner Devisen Amtlion U 2 8 23 6. 4 32 Amtlioa en eben ere Holland.. 7890 8020 6428 8ʃ471 faris 1288 1293 1891 1398 Buen.-Alres 74586 740s 7903 79ʃ14 Sohwelz. 370 370 4000 4020 Srüssel, 1147 1152 1231 1228 Spanien 3132 3147 3381 3378 Christlania 3320 38398 28935 3981 Japan, 977 9821 10374 10ʃ28 Kopenhagen 3830 3049 4,64 4183 uld de Jan. 2291. 2303 2433 2446 Stockbolm. 3476 6503 5710 3739 Wien ahg.. 27 53 27.67 62 29 7g Helsingfors 483 488 538 5341 1 55² 55³ 598 607 Ita ſen 942 947 1027 1032 Sudapest.48 732 922 3 tondog. 93765 94225 90001 99199 8ofla. 21 00 122 31 132 68 133.34 New-Vork. 18950 40000 21745 21651 zugoslavien 186.60 169 40 200.99 202.03 Waren und Närkete Vom Chemikalien-Markt m. Mannheim, 24. Jan. Die Lage am Chemikalienmarkte ist überaus fest bei steigenden Preisen. Die Hersteller, wie auch die Händler sind mit dem Verkauf zurückhaltend und wollen die Entwicklung der weiteren Lage abwarten, bevor sie Neu-Engagements eingehen. Man offeriert heute: Bienen- wachs dunkel, exkl. Verpackung 500; Terpentinöl, Ia. franz. reine Ware 10 000; Terpentinöl, Ia. deutsch, gar. rein, exkl. Verpackung 6500 4; Vaselinöl, gelb, amerik, exkl. Leih- Emballage 950; Zinkweiß, ohne Siegel, inkl. Verpackung ca. 200 Eg 2800, Brockenschwefel, Ia., inkl. Sackpackung 475 Formaldehyd, 30% Gew., exkl, Korbll. 2400 4, Formal- 560. glen ennß handelsübliche Ware, exkl. Fabppackung 700 4; alles per Rilo, ab Lager oder Nähe Mannheim. Berliner Lrouunteumarsg! Berlin, 24. Jan.(Drahth.) Bei ruhigem Geschäft war die Tendenz infolge der erneut etwas anzlehenden Devisen- preise wieder festl. Für Brotgetreide lautetlen die Forde- rungen im Durchschnitt erneut recht hoch. In Weizen hält sich die Kauflust etwas zurück, für Roggen aber bleibt sie wegen der Lieferungen an die Reichsgetreidestelle selbst bei höheren Preisen bestehen. Für die übrigen Artikel bleiben die Forderungen recht hoch, doch leidet bei den Futterstoffen der Absatz bereits wesentlich durch die enorm hohen Preise. Neue Preiserhöhung in der Gardinenweberei. Die vVer- einigung deutscher Gardinenwebereien E.., Greiz, hat, wie der Konfektionär erfährt, mit Wirkung vom 18. Januar 1923 neue Teuerungszuschläge beschlossen, die sich für Rohware von 95% bis auf 850% ünd für weiße Ware von 170% bis auf 110026 Aufschlag auf die entsprechenden Basispreise staffeln. des Mannheimer General-A nzeiger „Universum-Konzern“ in Mannheim, Die obigem Kon- zern angeschlossene„Universum“ Aktiengesellschaft zur Be- schaffung von Betriebsmitteln für Handel und Industrie in Mannheim hielt am 30. Dezember eine ao..-V. ab und be- schloß die von der Verwaltung vorgeschlagene Kapitals- erhöhung. um 5 000 000&4 auf 30 000 000. Eine weitere sehr wesentliche Erhöhung wird ins Auge gefaßt. Marswerke.-G. Nürnberg-Doos. Die Gesellschaft war nach dem Bericht des Vorstandes in allen Abteilungen voll beschäftigt und erzielte trotz des dreimonatigen Metal- arbeiterstreiks ein befriedigendes Ergebnis. Nach 0,81(i. V. 0,0 2) Mill. Abschreibungen beträgt der Reingewinn einschl. Vortrag 9 675 532(1 125 203) 4, Woraus Wieder%½ Dividende auf die Vorzugs- und 40%(14) auf die Stamm- aktien verteilt, 25(0,4) Mill.&4 der Baureserve und je 0,95 Mill. der besonderen und der Delkredererücklage überwiesen werden sollen. Aus der Bilanz: Bankschulden 2,33(1,1) Mill.&, Gläubiger 38,3(6,11) Mill. 4, Bereit- stellung für Steuern 13,55(0) Mill. 4, dagegen Außenstände 30,78(4,32) Mill. 4, flüssige Mittel 1,72(0,34) Mill.&4 und Warenvorräte 38,52(10,290) Mill. 4. Für das laufende Geschäftsjahr lägen für sämtliche Abteilungen aus⸗ reichende Aufträge vor. Die.-V. am 27. Januar hat bekannt- lich auch über Kapitalserhöhung um 3 auf 8,5 Mill. 4 au beschließen. * Kapitalserhöhung bei der Inag, Industrieunterneh- mungen.-G. in Erlangen. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, fkür das abgelaufene Geschäftsjahr einen Gewinnanteil von 609% in Norschlag zu bringen. Der Rücklagestock soll von 21 auf 70 Mill.& erhöht werden. Ferner soll das Aktien- kapital der Gesellschaft von 70 auf 200 Mill.& erhöht werden. Von dem neuen Stammaktienkapital werden 50 Miflionen 2 Angliederungszwecken benötigt. Ferner soll den alten Stammi⸗ aktien ein Bezugsrecht:1 zu 200% eingeräàumt werden, während der Rest von 14 Mill.&4 für Werkfreunde bestimmt ist. Der Geschäftsgang in den Konzernformen der Inag gei befriedigend. *Obligatorischer Valutazuschlag bei Transportversiche- rungen. Wie der Iha erfährt, hat der deutsche Trans por Versicherungs-Verband in Berlin in Beber- einstimmung mit den Seeplätzen, insbesondere mit dem Ver- ein Hamburger Assekuradeure, beschlossen, nur noch in ge- wissen fremden Währungen Versicherungen abzuschlieſen. Die Höhe der Valutakommission ist aus dem Beschluß er- sichtlich, der folgenden Wortlaut hat: Die im Deutschen Transport-Versicherungs- Verbande zusammengeschlossenen Versicherungsgesellschaften hahen beschlossen, für 1923 nur noch 4 in folgenden anzunehmen: 1. engl. Pfunde, Gulden, Dollars, schwed. Kronen, schwelz. Francs, ohne Valuta-RKommission; 2. dan. Kronen, norweg. Kronen, belg. Francs, franz. Franes, span. Pes., finn. Mark, tschech. Kronen, ital. Lire, hulg. Lewa, arg. Gold-Dollare, arg. Papier-Pesos, uriß, Gold-Pesos, jap. Ven, 5% Valuta- Kommission; 3. uru apier-Dollars, chil. Dollars, Escudos, Milreis, österreich. Kronen, jugoslaw. Kronen, kürk. Pfund, 20% Valuta- Kommission; 4. Abschluß in anderen Wäh⸗ rungen ist verboten. Diese Bestimmungen sind am 1. Januar 1923 in Kraft getreten. *Russische Textilkäufe in Deutschland. Wie dem Kon- kektionär aus Petersburg gemeldet wird, begibt sich der Vor- sitzende des Textil-Trusts des Petersburger Bezirkes in den General⸗Anzeiger, Gm b Direktion: Ferdinand Heyme.— r. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt efredafteur: Kurt Fiſcher Fiſcher: für das Jeuilleton: Dr. Fritz Ha für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willv Müller: für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Frankfurter Notenmarkt 24. Jan. Gels Brief Drlet —.— ged Desterr,-Ungar., ahe—.— e N—— umünfecdbe. 10289.— 10350.— Spanlsohes 9— Sohwolzer 8995.— 4055.— .——Sobwedleode—.— Reniscne 1015. 1025.— Tschegbe-Slevak.— erreich abhest. 278 25 Uagartsche. Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 22. 24. d. ypotnekbk. 2880 2995 1 10— drein⸗ 5200 5900 Also.-Sesellg. 10000 14000 Nresdnergank 10000 1000 Barmerghankv.— Erkf. Nyp.-BEl.— 4090 Zeriin. Handg. 35000 43000.-B. u..-G. 40000 30000 om.- u. Fr.-B. 7000 720) Ritteld. Or.-B. 710 7000 Darmet. Bank 10000 10000 Nat.-Bank f. D.— deutachegank 19000 18750 Nürnbg..-5. .-Astat. Sank d. Etekt- u. W 3000 Roton Dänson!es Engifsohbs Fränzüsisede Holtändischbes 1 41890.— 4240.— 1017850.- 102250. 1272.— 1885.— 9460. 35⁴⁰.— 394.— 727.— 29. 4. Relehsbank Rhein. Or.-Bk. Rbein. THyp.-BK. Sudd. B. Or.-88. Sudd. Ois.-Aes. Wienor Hankv. an B. Anst. „ Nö „ Verelnsbk. n 280⁰⁰ 38000 Qberrh..-Ges. 4000 Frkf. R. u...— Bergwerk-Aktien. Harp. Bergd 1000 127 609 Kallw. Asohrel. 34000 43400 Kallw. Wester. 3000 4000 Masm. Rhr.-W. 36800 88500 Obschl, Eb.-Bd. 30500 37000 0. E. Ind.(.“ 245.0 24000 Trausport-Aktien. Nordd. Lloyd 16000 19250 Oest.-U. 8—-— Industrie-Aktien. Zad Anilin 20000 27000 do. Brauhach 6000 3500 D. G. u. Sn. S. A. 34400 340.0 Th. Goldschm 21000 26000 Ohem. Grsb. EI 18500 22000 Farbw Höchst 177 200⁰00 Farbenf, 900 20000 2020 Ohm. F. Auhlnß.— Fbr..-ter-M 19000 18250 Avkohl. Konst. 22500 23000 Rutgerswerk 31000 32000 Sohrammlfbr. 13200 1500. Uitram Fahrik 20000— Werke Alnert 35000 40000 cie. Cothring. 11000—[Otsob. Elsenh. 13500 18000 dam. Annaw 2100% 23000 Südd, Or.-ind.— Angio-.-uU 83500 70000 J Alig. Elktr. G8. 13750 17400 Frkf. Pok. u. W. 8900 3800 dasmot. Deutz 15000— Aritzner, Durl. 8000 3900 Hald&Neu, 4vn.—— Karise Masoh. 10600 11200 Luxsche ind. 9000 840. Masob. u. Ar.Kl. 7500 800 9 92⁵⁰ Ang. D. Gredtt. 6023 6475 Dadlsoh. Ban— Zank f. Ar.-Ind. 3800 2000 Bayr..-Or..—— u KHyp. u. Wh. Fhönix Sergb. 32009 Rh. Braun-Khl. 600%— Tellus Bergb. 14000 Vu K. Laurah 29000 Noch. Sb. u, d. 400— Zutler Eisenw. 2700 29000 Longd 8gb.-G.—— d. Tux. Sgw. 57000 89000 delgenk. 89, J8 bed „ dußst 16000 17000 Lest.Sctomb.)— okhantung. 820 6109 Saftim. Dhe 122000 Paketf. 00 3000 Moeb. x. u. 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Ser. 1—.—.— 40. 21.— 7— 4¼%% d0. Ser.- 81.— 22.—13˙9 40. 485— 551.— 4¼% do. Ser. VI-IX 78.285 93.284% gadlesche Anlelde 20.——.— 4½% do. 1924er 75 110—%% Bayer Anlelbe 400.——.— 80% Gtseh Relobsas. 0 848.— 3% B088 Anlelne 4% ddo.— 589.—4% Frankt. Stadtan—— 2— 3½%% 40.— 2800.—4% Nünad. Stadtani.—— 3% d0. 25.——.—%½% Fraakit bank- Pt——.— ) Auslündische Renteuworte. 7 33 22. 24. 22. 2⁴ %% Lesterreioh.%%.St.-Rt.v. 18183—ů 18.— Sohatzanwels. 26000.— 47800.——75 de. de. v 1914 150—— 18000 4% de. dol rente 72000— 30000.— o de. Goldronte 21000.— 30000.— 4% do. Ssonv.ento—.—.% do. Kronenrente 6500.— 6400. 2½¼% Oest.Schatza. 45% Wien. Invest.-Anl.—.— 888— Silberrente———.—% Oester.-Ungar 3ſ/% do. Papterrente—— Staatsdank, alte—.——— 7% furk Abmin.-Anl. 38000.— 200003½½ do. IX Serie—— 0— 4% do. Bagdad- 3% do..-Autren— 82.— Eisenhahn 30500— 3000— 4% do. Gelspriorität—.—— 40% dd. Bagdad- 260 dmn eee Elsenbahn 24730— 2670—2,60% d0., nous Frlor—.——.— 4% do. undf. Anlelhe—.——.— 9% do. Odligatlone—.——.— 4% do. Zollobl. v 191 24000— 230 00—4½% Anat, Ser l. 36000.— 40000 40. 400-Fo8.-L0s. 140000.— 180000-4¼% 40., Serle 31500.— 33500— 4%e d0.,—— 2⁰⁰0.— Sooß0T0T0T0¼dTdT0T0ß0T0T0TbTTTb—— ———————————— 4. Seite. Nr. 40 Mann ſjeimer General · Anzeiger.(Abend · Ausgabc.) Mittwoch, den 24. Januar 1923 Die lachende Maske Roman von Paul Oskar Höcker Copyright bu J. Engelhorns Nachf. 50)(Nachdruck verboten) (Fortſetzung) Er wartete, bis ein paar Damen, die über den Kiesweg kamen, an ihnen vorbei waren Dann preßte er für ein paar Sekunden die Lippen aufeinander.„Ich will Ihnen alles erklären. Es iſt nämlich— eine Art Abſchied— die Reiſe hierher. Mit Joſetti muß ich abrechnen. Er hat mich zu hoch genommen. Er hat mir da ein paar Poſten in Rechnung geſtellt, die in dieſer Höhe nicht verabredet waren.. Pardon, ich will über Gelddinge nicht reden .Aber auch aus andern Gründen.“ Wieder mußte er eine Pauſe eintreten laſſen. Ein junger Herr, offenbar ein Kamerad von ihm, kam durch den Garten und grüßte, mit einem leiſen Lächeln in den zuſammengekniffenen Augen.„Der Kommandeur hatte was läuten hören, fragte mich erſt außerdienſtlich, dann dienſtlich; ich beichtete, und er hat mir in ziemlich klarer Weiſe nahegelegt Hm. Aber das iſt es immer noch nicht. Auch eine mir naheſtehende Familie wünſcht... Gott im Himmel, iſt es denn wirklich ſo ſchwer, ganz ehrlich zu ſein?“ Er griff ſich haſtig einmal in den Kragen, dann rückte er mit ſeinem Stu.ſ auf dem knirſchenden Kies weiter unter den ſchattenden Schirm.„Ich habe mich nämlich verlobt, gnä⸗ dige Frau. Ja. Und gleich nach dem Manöver ſoll geheiratet werden. Ja.“ Sie nickte ein paarmal ſtumm. Dann ſtreckte ſie ihm die Hand hin, etwas unbehllflich, wie ihr's ſelber ſcheinen wollte.„Da möchte ich Ihnen— einen herzlichen Glückwunſch ſagen.“ „Danke gehorſamſt. Ja, es iſt ſehr raſch gekommen. Komteſſe Zacht. Liebes, kleines Ding. Schleſiſche Magnaten. Sie kennen den Namen uatürlich von früher her.“ „Von fuüher her. Ja. Mit einer Komteſſe Zacht war ich in Kaſſel in der Penſion. Sie war aber drei Jahre jünger als ich. Blond, mit wunderhübſchen blauen Augen.“ „Ja, die Augen ſind geradezu eine Schönheit.“ „Iſt es Komteſſe Hede?“ „Hebwig. Ja. Hede will ſie nicht mehr heißen.“ „Ach, da möcht' ich Sie recht herzlich bitten...“ Ueber ſich ſelbſt erſchrocken brach ſie ab. Wie konnte ſie's wagen, ihm Grüße an ſeine Braut aufzutragen! Meine Gnädigſte?“ Er wartete ein Weilchen höflich. Dann fuhr er fort:„Ja, ſehen Sie, ſo iſt das alles gekommen. Fabelhaft raſch. Und da heißt es nun alſo⸗ Wie gesagt: 25 „OQuiets“ ist nur in den bekenn- ten Paketen erhältlich, niemels loss. Vorzügliche Mischungen mit 100%, 280% und 40% Bohnen- kaffee. Ilch warne vor Nach- ehmungen. Mohr Mannbeimer Maschinentabfer Fernspr. 7410—74185. Er ſprang auf, denn ein Groom kam eilfertig angelaufen und meldete, er werde am Telephon aus Iffezheim verlangt. „Endlich! Das hielt mich ſchon die ganze Zeit in der Schwebel — Tauſendmal Pardon, gnädige Frau, in vier Minuten bin ich zurück!“ Sie tat zögernd ein paar Schritte durch den Garten. Wie ſeltſam er war. Rechenſchaft war er ihr ja gar nicht ſchuldig. Was ging in ihm nur vor? Warum hatte er ſie nicht im Theater aufgeſucht? In ein paar Minuten hätte er ihr dort ebenſo⸗ gut das alles ſagen können. Oder er hätte ier's in wenigen Zeilen ſchreiben können. Leicht ſich mit dem ſeidenen Taſchentuch über die Stirn fahrend, kehrte er vom Telephon zurück. „Verzeihung. Vielmals Verzeihung. Sie wollen nicht mehr Platz nehmen?“ Ein müdes Lächeln kam in ihr Antlitz. Kam und ging.„Ich glaube, Herr von Treutlein, ich kann mir das, was Ihnen ſo ſchwer wird zu ſagen, ſchon denken.“ „Gnädigſte— nein, liebſte Frau Hella! Ach, Sie wiſſen ja nicht, wie es an mir reißt und zerrt!— Geſtern abend, als ich Sie ſo erſchütternd weinen hörte, da— da.. Aber Sie werden es ja gar nicht glauben.“ Er fuhr ſich wieder mit einer nervöſen Geſte nach dem Halskragen.„Hinfetzen wollte ich mich und Hedwig einen Abſagebrief ſchreiben. Vielmehr dem Grafen Zacht mitteilen Sie können das nicht alles verſtehen. Sie ahnen nicht, wie abſcheu⸗ lich geklatſcht worden iſt. Nun kam ich je allerdings ein bißchen in die Bredouille, weil Joſetti ſich als der reine Blutſauger entpuppte. Ich mußte einen Teil des Rennſtalls verkaufen. Das wurde natürlich alles in beſtimmter Weiſe kommentiert. Graf Zacht band mich vor. Na, und da hab' ich ihm eben erklärt, mich verpflichtet.. Alles andere iſt mir ja nicht ſchwer gefallen. Bloß das eine: wie Sie e⸗ aufnehmen würden. Denn ich hatte Ihnen doch ein Verſprechen gegeben.“ Nun war es heraus. Die Oper konnte nicht zur Aufführung gelangen, er gab Joſetti die Mittel nicht. Si's ſtarrte zu Boden. Wieder huſchte ein Lächeln über ihr feines ſchmales Geſicht und erſtarb. „Es tut Ihnen ſehr leid, Frau Hella?“ fragte er ſuchte ihre Hand zu erfaſſen. Sie nickte ſtumm.„Aber nun iſt ja nichts mehr zu ändern.“ „Jaſetti ſchrieb mir, er trüge die Schuld nicht daran, daß ſich die Einſtudierung ſo lange hingezögert habe.“ „Da ſagt er die Wahrheit. Aber jetzt— jetzt hätte ſich's wohl ermöglichen laſſen.“ leiſe und Speſen und Proviſton ..Saiſon war es nun vorbei. „Schade. Ich meine.. Er war nämlich ſehr unbeſcheiden. Er brauchte für Dekorationen und Anſchaffungen noch einen Betrag von... Na, kurz, eine ziemlich runde Summe. Ich weiß ja, ich bin für ihn der Dumme geweſen. Ich verſtehe von den Sochen jo auch wirklich nichts. Aber— der Schlußſtrich muß einmal gemacht werden.“ „Natürlich,“ ſagte Hella leiſe. „Ich verhandle ehen noch wegen der Pferde. Ein paar kann ich zurückkaufen.“ Er lächelte matt.„Das hebt den Eindruck wieder.“ Sie deutete auf den Groom, der wieder im Portal der Halle zwiſchen den mächtigen Palmen erſchienen war.„Laſſen Sie ſich nicht Herr von Treutlein.“ Er hatte ihre Hand erfaßt, küßte ſie und preßte ſie dann ſo feſt, daß es ihr faſt wehe tat. Fremde Gäſte kamen in den Garten. Er gab ihre Hände frei. Stumm kehrten ſie in die Hotelhalle zurück. Hier beugte er ſich nochmals tief auf ihre Rechte nieder und ſie verließ die Halle mit einem leichten Gruß. Die beiden Hotelpagen riſſen die Glastür auf. Hella trat in die grelle, weiße Sonne, um die letzte große Hoffnung ärmer. Im Theater wußten ſie's ſchon alle: Joſetti, das Raubtier, hatte ohne Beute abziehen müſſen, denn die Liaiſon der kleinen Brandt mit dem freigebigen Baron hatte ein überraſchend ſchnelles Ende gefunden. Mit ihrer Herrlichkeit als Liebling, als Stern der Die Kollegen und Kolleginnen ließen ſie's ebenſo deutlich merken wie der Kapellmeiſter, wie der Regiſſeur und wie— vor allen— Joſetti. In der ſtürmiſchen Unterredung, die ſie andern Tages in dem nach Oelfarbe nach ſcharfen Parfüms und Zigaretten duftenden Bu⸗ reau mit dem Direktor hatte, deckte ihr ein Zufull eine demütigende Erkenntnis auf. Der Vorſchuß, den ſie im Mai von Joſetti erhalten hatte, war von Treutlein bezahlt worden! Tauſend Kränkungen hatte ſie ſchon in ihrer Bühnenlaufbahn ertragen. Sie war ſich oft wie mit Füßen getreten, mit Ruten gepeitſcht vorgekommen. Aber dieſes Geldgeſchenk war ſchlimmer als alles. Sie empfand es als eine Schmach, die nichts mehr rein⸗ waſchen könnte. Joſetti war wütend, hochfahrend, er ſuchte ihr recht wehe zu tun, ſie vor ſich ſelber herabzuſetzen.„Liebes Kind, na, bitte ſehr, mir werden Sie doch nicht etwa die Naive vorſpielen wollen!— Darum haben Sie doch gewußtl— Ach Unſinn, Unſinn!— Er iſt eben ein hochnobler Kerl geweſen. Und ſo ein Kavalier muß ſich ver⸗ heiraten! Die Piatti kann ihn nicht halten— und Sie können's auch nicht! Zu dumm, zu dumm, dieſe Weiber!“ * 55 rf Reise- Vertreter von hieſiger Großhandlung gegen Gehalt, ſucht. Herren. welche bereits Lederwaren⸗- und Toilettearikelgeſchäfte beſucht haben, eihalten Schriftliche Angebote mit—. Toiletteartikel en gros. 3 2. 7. Kortſetzung folat! Wohnungstausch! eer Sungert fe in angenehm. Lage Geſucht n Mannheim rſchan—8 ader Heidelberg 8 erwobng. Eyutl. wird betr. Haus auch käuflich ermorben. zum bald. Eintritt ge⸗ Galanterfewaren und Lokomativkräne Dam pfkrãne e e an Quaikràne. amerbueh. 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