15 en es er en 1 eeetn een * — ³·˙·-mͥm mA—————— ns Sezugspreiſe: Iu maundeim u. umgebung frei ins Haus ſow e durch die poſt bezogen ohnedeſtellgeld monatl. Mr. 1400.— freiblelb Einzel mk. 30.— bie 40. hoſtſcheckkonto Nr. 17500 Rarisruhe in Saden und Ur. 2017 Lubwigshafen am Kbein. Hauptgeſchäftsſtelle Rannbeim, E 0. 2. Geſchüfts⸗ nedenſtelle Neckarſtadt, Waldhofſtraße Ur. o. Fernſprecher Nummer 7031. 7032, 7033, 703, 7965. Tetegramm-⸗Aoreſſe: GSeneratanzeiger Manndeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Badiſche Nenoſte Nachrichlen 1923— Nr. 41 Anzeigenpreiſe: gei vorauszahtung ole kl. Zelle Mk. 189.— Stellengeſ. u. Fam lien⸗Anz. 80% Nachl. Reklamen Mk. 600.— Aunahmeſchluz: mittagblau vorm. 8% Uhr, bendbl. nachm. 2/ö Uhr. Für Anzeigen an beſtimmt. Tagen, Stellen.usgaben w. keine vberantwortg.ubern. höhere Gewalt, Streiks, Betriebs⸗ ſtörungen uſw. derechtigen zu kein. Erſatzanſprüchen. ausgef. oder deſchränkte Rus gaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Aufträge ödurch Fernſprecher ohne Sewähr. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Recht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauon-Zeitung u. Mannheimer Muſik⸗Jeitung rnrrrrrrrree Die Verurteilung der weſtfäliſchen Großinduſtriellen hohe Geloͤſtrafen, aber auf freiem Fuß— Neue Ausweiſungen— Immer mehr Truppen im Vuhrgebiet Kurze Ueberſicht Im Prozeß gegen die Jechenvertreter hat das franzöſiſche Ariegsgericht die Hauptſchuldfrage verneint und die Nebenfrage auf Verſtoß gegen einen Requiſitionsbefehl bejaht. Die Angeklagten wurden zu hohen Geldſtrafen verurteilt. Es wurde ſofort Revifion eingelegt. ** In einer weiteren Kriegsgerichlsverhandlung wurde Geheimrat Raiffeiſen, Präſident der Bergwerksdirektion Recklinghauſen zu einem Jahr Gefängnis mit Strafaufſchub ver⸗ urkeill. Raiffeiſen wurde ſofork in Ireiheit geſetzt. * Auch geſtern ſind wieder zahlreiche Ausweiſungen, namenllich im Trler und Speyer erſolgt. Jortgeſetzt treffen im Ruhrgebiet neue Truppenverſtärkungen, namenklich an Artillerie und Tanks ein. ** Geſtern nachmittag ſind in Alkteneſſen marokkaniſche Quartiermacher(h erſchienen. Dieſe Schützer der friedlichen Ingenieure können weder franzöſiſch noch deulſch ſprechen. ** Im Laufe des geſtrigen Tages wurden die Bahnhöfe Ham⸗ born und Düſſeldorf-⸗Rath eſtillgelegt, weil die Eiſen⸗ bahner die Eingriffe der Beſatzung nicht dulden wollten. *. Nach Mitteilung des Reichskohlenkommiſſars ſind ſeit dem 15. Januar nach Frankreich und Belgien höchſtens zuſammen 7000 Tonnen Kohle über die Reichsgrenze gebracht worden. Die ent⸗ gegenſtehenden franzöſiſchen Meldungen ſind falſch. * Die von den Franzoſen in Ludwigshafen beſchlagnahm⸗ ken 100 Millionen Lohngelder für die Vadiſche Anilin⸗ und Sodafabrik ſind geſtern endlich freigegeben worden. * Die amerikaniſchen Beſatzungskruppen haben geſtern Koblenz verlafſen; auf dem Ehrenbreitſtein wurde die franzöſiſche Jahne aufgezogen. 1* Der amerikaniſche Senat hak den Vorſchlag Borahs angenommen, wonach über einen offiziellen Proteſt der Vereinigten Staaten gegen die Beſetzung der Ruhr im Senat dis⸗ kutiert werden ſoll. der Prozeß gegen die deutſchen Induſtriellen Die Reden der Verkeidiger Zu Beginn der Nachmittagsſitzung um 4½3 Uhr erhielt der Haupt⸗ verteidiger der Angeklagten, Rechtsanwalt Dr. Grimm, das Wort zu ſeinem Plädoyer. Er bezeichnete einleitend die Verhandlungen als überaus bedeu⸗ tend und wichtig. Zum erſten Male ſtänden Perſönlichkeiten vor einem franzöſiſchen Kriegsgericht, deren Namen nicht nur in Deutſch⸗ land, ſondern in der ganzen Welt einen guten Klang hätten. Die einzige Frage, um deren Prüfung es ſich handele, ſei die, ob das Vergehen, das den Angeklagten zur Laſt gelegt werde, ein Ver⸗ gehen gegen ein Kriegsgeſetz ſei, deſſen Ahndung einem Kriegsgericht zuſtehe. Dr. Grimm ſchilderte an der Hand des vorliegenden Akten⸗ materials die Vorgeſchichte des Vergehens, deſſen die Angeklagten beſchuldigt ſeien. Nicht angezogen ſei in der Anklage die höchſt be⸗ achtenswerte Beſtimmung des Artikels 1 der Verordnung Degouttes, die die Gültigkeit der deutſchen Geſetze anerkennt und den Gehorſam gegen die militäriſchen Geſetze nur den offiziellen Behörden auferlege. Auch die Beſtimmungen der Haager Konvention im Artikel 44 und 52, die die Zwangsrechte der beſetzenden Macht da einſchränken, wo die Pflichten gegenüber dem eigenen Vaterland in Betracht kämen, rechtſertigten nicht die Anklage. Der Verteidiger ſchloß ſeine glän⸗ zend aufgebaute und in vollendeter Rhetorik in franzöſiſcher Sprache vorgetragene einundeinhalbſtündige Rede mit einem hochpolitiſchen Dlick auf das Reparationsproblem. Ein Appell an den Gerichtshof krönte das Werk. Ddie Ehre ſei der abſolute Wertmeſſer der Perſönlichkeit und die Ehre ſei die Offenbarung der Würde des Menſchen. Die Angeklagten hätten getan, was alle Induſtriellen an der Ruhr getan hätten und was die öffentliche Meinung Deutſchlands von ihnen verlangt habe. Im Namen der Ehre und der Würde hätten ſie gehandelt. Wo bleibt das ſtrafwürdige Verbrechen? Die Ehre und die Würde des menſchlichen Geſchlechts verlangt einen Freiſpruch. Rechtsanwalt Dr. Friedmann⸗Berlin ergänzte die Aus⸗ führungen des Rechtsanwalts Dr. Grimm durch Einzelheiten, die ſich eſonders mit der Anweiſung Poincarés an die Ingenieurkommiſſion ſaßz mit den einſchlägigen Beſtimmungen der Haager Konvention be⸗ en. Juſtizrat Dr. Wallach⸗Eſſen griff die Anklage vom Stand⸗ punkt des internationalen Rechts an Rechtsanwalt Neumann⸗ Mainz hob beſonders die Tatſache hervor, daß General Degoutte die Gültigkeit der deutſchen Geſetze anerkannt habe. Zuletzt ſprach der franzöſiſche Anwalt Leclere⸗Mainz⸗Nancy. 2 wandte ſich in ſeiner Eigenſchaft als franzöſiſcher Advokat an die ranzöſiſchen Richter. Er proteſtierte vor den Augen Europas da⸗ egen, die Gerechtigkeit zur Dienerin des Militär erabzuwürdigen. Der gute Ruf der Gerechtigkeit Frank⸗ zeichs ſei ernſtlich in Gefahr. Die Augen der ganzen Welt ſeien auf ie Verhandlung gerichtet. 1 rof Dr. Parſch⸗Berlin, der auf Veranlaſſung des Miniſters nnern als Verteidiger Geheimrats erſchienen war, behandelte die Anklage vom Standpunkt des internationalen Rechts. Nachdem Rechtsanwalt Dr. Grimm noch einmal den voll⸗ ſtändigen Freiſpruch ſeiner Klienten gefordert hatte, zog ſich das Gericht zur Beratung zurück und verkündete nach dreiviertelſtün⸗ diger Beratung folgendes Arteil: Die Schuldfrage auf Verweigerung der Kohlenlieferung wurde vom Gerichtshof einſtimmig verneint, dagegen die Schuldfrage auf Nichtbéefolgung eines Requiſitions⸗ befehls einſtimmig bejahl. der Gerichtshof hat die Ver⸗ hängung einer Geldſtrafe für recht befunden und zwar in Höhe des doppelten Betrages der angeforderten Kohlenmengen. Darnach wur⸗ den verurkeilt: Jritz Thyſſen zu 5 100, Generaldireklor Tengelmann zu 6 200, Generaldirektor Wüſtenhöfer zu 8 640, Generalidrektor Keſten zu 15 632, Generaldirektor Spindler zu 47 752 und Olfe, der Vorſtand der Gelſenkirchener Bergwerks.-G. zu 224 062 Jranken Geldſtrafe. Der Unterſchied in dem Stkrafmaß erklärt ſich aus der verſchiedenen Quankität der angeforderten Kohlenmengen. Kundgebungen Die durch das Kriegsgericht verurteilten Großinduſtriellen ſind auf freien Fuß geſetzt und in dem in der Nähe des Hauptbahn⸗ hofes gelegenen Zentralhotel abgeſtiegen. Vor dem Hotel und dem Platze vor dem Hauptbahnhof ſammelte ſich gegen 8 Uhr eine große Menſchenmenge an, die andauernd wuchs und bald auf zehntau⸗ ſend geſchätzt werden konnte. Auf dem Platze herrſchte ein unüber⸗ ſehbares Gedränge. die Mehrzahl der Verſammelten ſtellte die Arbeiterſchaft. Die Menge brachte den Verurteilten andauernd begeiſterte Huldigungen dar und ſang patriotiſche Lieder. Die Beſatzungstruppen hatten einen ſtarken Patrouillen⸗ dienſt eingerichtet und hatten auch vor die Häuſer, die vorwiegend von franzöſiſcher Zivilbevölkerung bewohnt ſind, Poſten geſtellt. Havas meldet aus Mainz: Geſtern vormittag habe bei Beendi⸗ gung der Sitzung des Kriegsgerichts ein Deutſcher, der ſich in der Menge vor dem Juſtizgebäude aufhielt,„Es lebe Deutſch⸗ land!“ gerufen. Er ſei darauf feſtgenommen und von der fran⸗ zöſtſchen Gendarmerie nach der Kaſerne der 30. Traineskadron über⸗ geführt worden. Ein zweites Urteil In einer weiteren Kriegsgerichtsverhandlung wurde Geheimrat Raiffeiſen, Präſident der Vergwerksdirektion Recklinghauſen, zu einem Jahre Gefängnis und Strafaufſchub verur⸗ teilt. Geheimrat Raiffeiſen wurde ſofort in Freiheit geſetzt. Man kann ſich des Eindrucks nicht erwehren, als ob es ſowohl der franzöſiſchen Anklagebehörde wie auch den Richtern des Kriegs⸗ gerichts bei dem ganzen Verfahren nicht recht wohl geweſen wäre, denn ſonſt hätten ſie nicht ein ſolches Urteil gefällt. Was will denn auch die Verurteilung zu Geldſtrafen, die in Papiermark umgerechner etwa ½ Milliarde ergeben, bedeuten, was auch die Verurteilung Raiffeiſſens zu einem Jahr Gefängnis, wenn doch ſofort Strafauf⸗ ſchub gewährt wird? Wie ſoll ſchließlich die franzöſiſche Behörde die Geldſtrafen eintreiben, es ſei denn, auf dem Wege der Veſchlagnahme, was eine unerhörte Verletzung der deutſchen Juſtizhoheit bedeuten würde. Es iſt doch überaus charakteriſtiſch, daß auch der franzöſiſche Verteidiger der Angeklagten davor wärnte, die Juſtiz zur Dienerin der Politik herabzuwürdigen. Zweifellos haben ſich dann auch die franzöſiſchen Richter dieſem Vorwurf nicht verſchloſſen. Sie haben aber natürlich ein Urteil gefällt, weil irgend etwas geſchehen mußte, um die Schreier in Paris einigermaßen zu beruhigen. Daß dieſe aber nicht zufrieden ſein werden, liegt auf der Hand und man wird damit rechnen müſſen, daß noch weitere Wiederholungen eines gerichtlichen Ver⸗ fahrens, deſſen Schande durch den Theaterflitter gewiſſer Rechts⸗ normen nicht verhüllt werden kann, gegen deutſche Männer nicht dusbleiben werden. 2 Aber mag es auch drum ſein: Das„Fähnlein der ſieben Aufrechten“ von Mainz wirkt geradezu anfeuernd auf das wie⸗ dererwachte Vaterlandsgefühl im deutſchen Volk. Mit beſonderer Freude buchen wir die Tatſache, daß ſich an den Kundgebungen vor dem Hotel in Mainz viele Arbeiter beteiligt haben, wie denn auch die deutſchen Arbeiter durch die Abſendung einer Betriebsratsdeputation und durch den Proteſtſtreit auf den Zechen eine Solidarität mit ihren Arbeitgebern bewieſen haben, die zu den beſten Hoffnungen berech⸗ tigt. Den unſchuldigen Opfern der franzöſiſchen Juſtiz, die um ihre deutſche Vaterlandsliebe leiden mußten, gehört unſer herzlichſtes Mit⸗ gefühl, nicht minder auch denen, die mit Frau und Kind binnen kür⸗ zeſter Friſt ausgewieſen werden und denen zuerſt unſere Hilfe zuteil werden muß. 5 Was ſie ſelbſt ausnahmslos bewieſen haben, Treue zum Va⸗ terland und unbeugſamer Trotz und Stolz gegenüber frem⸗ den Eindringlingen, muß das Merkmal des ganzen deutſchen Volkes ſein.„Der Geiſt lebt in uns allen und unſere Burg iſt Gott.“ O Berliner Preſſeſtiimmen Zum Urteil des franzöſiſchen Kriegsgerichts ſchreibt der„L..“: „Das Urteil, das nicht auf Gefängnis lautet, zeugt nur dafür, wie ſchlecht das Gewiſſen der Franzoſen bei ihrem Vorgehen iſt. Kein Menſch wird in dem Urteil den Ausdruck franzöſiſcher Gerechtigkeits⸗ liebe ſehen, ſondern einzig und allein die Antwort auf die eigene Kurage. Der Mangel an Mut, der aus dem Antrag des franzöſiſchen Staatsanwalts und dem Spruch des Mainzer Gerichts ſpricht, wird den Deutſchen im widerrechtlich beſetzten Gebiet nur eine Beſtätigung deſſen ſein können, daß ſie in ihrem Verhalten völlig auf dem Holzweg ſind. Das„B..“ betont: Das Urteil iſt unter klarer Verletzung aller Regeln des Völkerrechts auf Vefehl der franzöſiſchen Machthaber er⸗ gangen. Unter dem Eindruck der entſchloſſenen Haltung der Arbei⸗ terſchaft iſt man vor der Verhängung von Freiheitsſtrafen zurück⸗ geſchreckt Die Geldſtrafen dürften auch in Frankreich ſelbſt nicht als ausreichender Erſatz für die Kohlen, die man ſich holen wollte, ange⸗ ſehen werden. Der juxiſtiſche Mitarbeiter der„Deutſchen Allg. Itg.“ wirft mit Recht die Frage nach der Vollſtreckungsmöglichkeit des Mainzer Schandurteils auf. Er ſchreibt:„In Deutſchland wird die Vollſtreckung immer noch durch deutſche Gerichtsvollzieher, in ſonſti⸗ gen Gegenſtänden durch deutſche Gerichte bewirkt. Daß dieſe ſich nicht zu Helfershelfer der Franzoſen machen werden, liegt auf der Hand. Es— 1 alſe der 5——e erſteigern würde. ie o der franzõ tärfiskus zu ſeinem von ihm mũhſam erbeuteten Gelde kommen? 2 2 Die Empörung in der Pfalz Je mehr ſh die Lage in der Pfalz zuſpitzt, umſo enger ſchließt ſich die pfälziſche Bevölkerung zum Abwehrkampf gegen die fran⸗ zöſiſchen Gewaltmaßnahmen zuſammen, umſo unbeugſamer wird der Abwehrwille. Die Hoffnung der Franzoſen auf das alte deutſche Erbübel, auf die Uneinigkeit des deutſchen Volkes, wird ebenſo wie im übrigen beſetzten Gebiet zu ſchanden werden. Das beweiſt die gemeinſame Kundgebung der Spitzen⸗ organiſationen der Pfalz, die ausdrücklich erklären, daß die große Nol des deutſchen Volkes und der franzöſiſch⸗belgiſche Ein⸗ marſch ins Ruhrgebiet die den Stände zum engſten Zu⸗ ſammenſchluß und geſchloſſenen Widerſtand zwingen und daß die Spitzenorganiſationen durchdrungen von dieſer Notwendigkeit in Fragen des beſetzten Gebietes künftig gemeinſam vorgehen werden. Damit iſt der Ring der gemeinſomen Abwehrfront geſchloſſen. Die Ford⸗rung der Spitzenorganiſationen der Pfalz auf Freilaſſung der Verhafteten und die Rückberufung der ausgewieſenen Beamten entſpricht dem entſchlof⸗ ſenen Willen der geſamten pfälziſchen Bevölkerung, die nicht nur über die Ausweiſungen, ſondern auch über die Art, in der die Aus⸗ weiſungen vorgenommen werden, auf das höchſte empört iſt. Eine Kundge bung der politiſchen Parteien (die Kommuniſten ſind natürlich nicht dabei) beſagt u..: Die Be⸗ völkerung der Pfalz proteſtiert auf das ſchärfſte gegen die nunmehr auch in unſerer Provinz begonnenen Gewaltakte. Seit vier Jahren haben wir die harten Verpflichtungen des Friedensver⸗ trages in beſonders erſchwertem Maße auf uns genommen, ohne laut zu murren, weil wir das ohnehin bittere Schickſal unſeres Vater⸗ landes nicht noch trauriger geſtalten wollten. Wir ſind auch gewillt, für den Reſt der laſtenreichen Beſetzung in gloicher Diſziplin auszuharren. Was aber jetzt bereits geſchehen iſt, kann nicht mehr mit der gleichen Geduld hingenommen werden. Unſere Pfalz iſt deutſches Land und wird es trotz allem bleiben. In einem deutſchen Land aber ſchulden deutſche Beamte in erſter Linie deutſchen Behörden gegenüber Gehorſam. Wir erklären daher, daß die pfälziſche Geſamtbevölkerung hinter den gegen alles Geſetz, gegen Menſchlichkeit und Völkerrecht gemaßregel⸗ ten Beamten und hinter den durch Ausweiſung geſtraften un⸗ ſchuldigen Frauen und Kindern ſtehen. Die Ausweifung des Regierungedireklors Mallheus der am Mittwoch von den Franzoſen verhaftet worden war, iſt inzwi⸗ ſchen ebenfalls erfolgt. Die Ausweiſung geſchieht aus demſelben Grund wie die des Regierungspräſidenten, weil er ſich pflicht⸗ gemäß geweigert hat, den von der Reichsregierung und der bayeriſchen Staatsregierung an die Beamtenſchaft ergangenen Befehl, an der Durchführung der Sanktionen nicht mitzuwirken, zu wider⸗ rufen. Regierungsdirektor Matthéus wurde in aller Stille über den Rhein gebracht. Die Regierung der Pfalz wurde erſt etwa zwei Stunden nach erfolgter Ausweiſung davon verſtändigt. Die Fa⸗ milie des ausgewieſenen Regierungsdirektors muß bis zum 28. Ja⸗ nuar die Pfalz verlaſſen haben. Ihre Wohnung wurde be⸗ ſchlagnahmt. Das Regierungspräſidium der Pfalz hat Oberregierungsrat Vutz übernommen 1 Regierungsprãſident von Chlingensperg wurde bei ſeiner Ankunft in München von einer Reihe hochſtehender Perſönlichkeiten empfangen. Ein Männerquartett brachte ihm einen Willkommensgruß, Kultusminiſter Dr. Matt hielt dann für den in die Pfalz gereiſten Miniſter Dr. Schweyer eine kernige Anſprache, in der er den Dank für das heldenhafte Ausharren und für die opfermutige Vertretung deutſcher und bayeriſcher Intereſſen zum Ausdruck brachte. Landtagspräſident Königsbauer ſprach im Namen des bayeriſchen Volkes und des Landtages in gleichem Sinne. Der Senior des Korps Iſaria überbrachte dem alten Herrn die Grüße ſeines Korps. Der Vorſitzende des Pfälzerwaldvereins brachte den Dank ſeiner Landsleute dar. In anfänglich von Rührung bebender Stimme dankte der Regierungspräſident. Jedes Veileid müſſe er aber ab⸗ lehnen. Er habe in Erfüllung ſeiner Pflichten gekämpft und ſei ſtolz, in dieſem Kampf gefallen zu ſein. Er wiſſe ſich eins mit ſeinen Beamten und w ſſe, daß auch dieſe noch das gleiche Schickſal ereilen werde. v. Chlingensperg ſchloß mit der Hoffnung, daß das Vaterland ſich nach den ſchweren Schickſalsſchlägen in Bälde erheben werde. Auf Erſuchen des Polizeipräſidenten Morts rich⸗ tete der Regierungspräſident an die ungezählte Menſchen⸗ menge vor dem ihnhofe von erhebendem und vaterländiſchem Geiſte erfüllte Worte, die mit lautem Beifall und Bravorufen auf⸗ genommen wurden. Das Deutſchlandlied und die„Wacht am Rhein“ ſchloß die erhebende vaterländiſche Feier, meiſten Vertretungen der Münchener Studentenſchaft und vaterlän⸗ diſchen Vereinigungen beigewohnt hatten. Fortgeſetzte Rusweiſungen Außer der Ausweiſung des Nachfolgers Chlingenspergs in Speyer, des Regierungsrates Matthéus, iſt vor allem in Trier eine Maſſenausweiſung erfolgt. Dort wurden Regierungspräſi⸗ dent Dr. Saaſſen, die Oberregierungsräte Eichhorn, Dr. von Pfuhlſtein, Dr. Neef, Oberbürgermeiſter von Bruchhau⸗ ſen, Landrat Dr. Pohl, die Zolldirektoren Krieſcheldorf und Nebelung, Oberforſtmeiſter Janſen und Finanzamtsdirektor Janſen ausgewieſen. Den Ausgewieſenen wurde um 5 Uhr der Ausweiſungsbefehl zugeſtellt, mit dem 6 Uhr⸗Schnellzug mußten ſie Trier verlaſſen. Die Familien erhielten gleichfalls Befehl, bis zum 28. ds. Mts. abends das beſetzte Gebiet zu verlaſſen. Der Leiter des Wiesbadener Hauptzollamtes, Zolldirektor Hor⸗ nickel, hat geſtern nachmittag den franzöſiſchen Ausweiſungsbefehl erhalten und mußte trotz Widerſpruchs das beſetzte Gebiet innerhalb zwei Stunden verlaſſen. Auch die Familie wurde ausgewieſen. Eine neue Gewalttat In Kirchenden(Bez. Hagen) wurde ein Arbeiter von franzöſiſchen Soldaten angehalten und zum Heimgehen aufgefordert. Die Soldaten folgten ihm und gaben, als er auf Anruf nicht ſtehen blieb, zwei Schüſſe ab, die den Arbeiter im Becken ſchwer ver⸗ letzten. ** Der Reichspräſident hat den A Kowalski als erſte Hilfe wieſen. * ngehörigen des ermordeden 100 000 Mark über⸗ der die —— Wege oder auf pfychologiſchem Mediums eine der gedachten Zahl entſprechende Schr 2. Zeite. Nr. 41 mannheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Donnerstag, den 25. Januar 1923 8 Beſprechungen beim Reichs kanzler Der Schutz der Beamtenſchaft E Berlin, 25. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Geſtern nachmittag hat in der Reichskanzlei eine Ausſprache der Reichsregierung mit den Vertretern der Spitzenorganiſationen der Be⸗ amtenſchaft über die gegenwärtige Lage ſtattgefunden. Von den Organiſationen nahmen die Vertreter des deutſchen Beamten⸗ bundes, des Reichsbundes der höheren Beamten und das Beamten⸗ kartell des Gewerkſchaftsringes teil. Der Reichskanzler dankte den Organiſationen für die mannhafte Haltung der deutſchen Beamten⸗ ſchaft des beſetzten Gebiets. Die Reichsregierung werde auf alle Fälle hinter dieſen pflichttreuen Beamten ſtehen, komme was wolle. Sie werde auch für die Schäden eintreten, die die Beamtenſchaft für ihre Pflichterfüllung erleiden ſollten. Als erſter Organiſationsvertreter ſprach dann der Vorſitzende des deutſchen Beamtenbundes, Flügelz; er betonte die Empörung der Beamtenſchaft über die Gewalttaten und erklärte, die Beamten⸗ ſchaft ſei ſich voll bewußt, um was es fetzt gehe. Sie ſtünde hinter der Regierung und ſei bereit, ihr mit allem, was ſie habe und könne, zu helfen. Der zweite Vertreter des deutſchen Beamten⸗ bundes überbrachte ein Treuegelöbnis der in ihm Organiſierten und bat die Regſerung, feſt zu bleiben. Am Schluß ſprach der Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Becker die Hoffnung aus, daß es dem Zuſammenwirken aller Schichten gelingen werde, den ſchweren Schlag abzuwehren. Die Ausſprache hat ſich, worauf der„Vorwärts“ aufmerkſam macht, auch auf die Berkehrslage und die Koh⸗ lenverſorgung erſtreckt. Die Sicherung der Ernährung im KRuhrgebiet Im Neichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft haben geſtern unter Porſitz des Reichsernährungsminiſters Dr. Luther und im Beiſein von Vertretern aus dem Ruhrgebiet Verhandlungen mit den Vertretru der deutſchen Landwirtſchaft ſtattgefunden, um die in die Wege geleitete Aktion zur Unterſtützung der durch die Beſetzung des Ruhrgebiets betroffenen Kreiſe zu organiſteren. Die geſtern getroffenen Anordmmgen gehen dahin, daß die Vorſitzenden der Landwirtſchaftskammern in ihren Bezirten die Leitung bei ihren Sammlungen in der Hand behalden. Anſchluß der Sozialiſten Berſin, 25. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Die ſozialiſtiſchen Groß⸗Berliner Parteifunktionäre haben, wie der„Vorwärts“ mit⸗ teilt, geſtern einen Beſchluß gefaßt, ſich dem natlonalen Ab⸗ wehrkampf des deutſchen Volks im Ruhrrevier anzuſchlie⸗ gen. In der Entſchlie ung fehlt allerdings nicht die Floskel von der Ahlehnung»jeglicher Gemeinſchaft mit den nationaliſtiſchen Elementen“. Das gehört nun einmal ſo zu der herkömmlichen Phra⸗ ſeologie. Bei der radikalen Richtung unter dleſen Berliner Partei⸗ funktionären iſt es immerhin wertvoll, daß ſie erklären,„ihre anze Kraft einzuſetzen, um überall, wo der Geiſt der Gewall ſein Haupt erhebt, ihn mit allen Mitteln zu bekämpfen“, Eine Kundgebung des deutſchen Roten Kreuges Das deutſche Rote.77 hat an das internatlonale Rote Kreuz⸗Komitee in Genf, an die Liga der Rote Kreuzgeſellſchaften in Paris, ſowie an die natlonglen Rote Kreuzgeſellſchaften in Amerika, Dänemark, Finnland, Holland, Norwegen, der Schweiz, Schweden und Spanien eine Kundgebung gerichtet, in der die befreundeten Völker, die bisher Deutſchlands Not linderten, im Namen der Huma⸗ nität angerufen werden, die Notleidenden des Ruhrgeble⸗ tes zu unterſtützen. Wenn, ſo heißt es in der Kundgebung, internationale Abkommen die Zivilbevölkerung im Krlegsfalle vor Gewalt ſchüzen, ſo erhebt das deutſche Rote Kreuz umſomehr An⸗ ſpruch auf den Schutz deutſcher Mitbürger, deren Exiſtenz im Frieden durch Ueberfall geſährdet wird. Franzöſiſche verdrehungen Die franzöſiſche Regierung hat die Beſchwerde der deutſchen Regierung über die Verordnungen der Rheinlandskommiſſion mit folgender Note an den deutſchen Geſchäſtsträger beantwortet: „Soeben erhalte ich das Schreiben, wodurch Sie namens Ihrer Regierung gegen die Verordnungen der interalliierten Rheinland⸗ konimiſſion proteſtieren, die unter Verletzung des Rechts und der Verträge erlaſſen worden Feaſt Die a e Regierung kann derartige Proteſte, die offenſichtlich auf der Rollen hinauslaufen, nicht 1 ie wird dem Vertrag von Verſailles, den die deutſche Regierung ſyſtematiſch zu verletzen ſucht, Achtung 50 oincares Verzicht ſoll wohl den Eindruck erwecken, daß Frank⸗ reich es nicht mehr nötig habe, die Welt von ſeinem guten Recht u überzeugen. Tatſächlich ſind es aber die Franzoſen, die es an der chtung des Vertrages von Verſailles fehlen laſſen. Uebergriffe und Widerſtände Der Leiter des Finanzamtes in Neuß wurde verhaftet und nach gebracht, worguf die Beamten die Arbelt ein⸗ ſtellten. eſtern früh haben die Belgier das werk Neuß beſetzt. Sie haben die Nachtſchicht in dem Gebäu tgehalten und die Frühſchicht nicht einfahren Die Eiſen⸗ ahner von Neuß haben daraufhin Einſpruch erhoben und gedroht den e ſtillzulegen, wenn die Beſatzung nicht aufgehoben werde. Dnrrrrrrrrr—.—. Wegen verſchiedener Zwiſchenfälle im Bochumer Tele⸗ „ wobei die Franzoſen die deutſchen Beamten mit em Bajonett bedrohten und einen Telegraphenſekretär mißhandet⸗ ten, haben die Beamten die Dienſteinſtellung angekündigt. er Streik auf den verſchiedenen Gruben iſt, wie vorgeſehen, nach 24 Stunden Dauer beendet worden, doch kann er jederzeit wie⸗ der erklärt werden. Geſtreikt wird nur noch auf zwei Zechen, in Hamborn nur auf den Hütten, nicht auf den Zechen. Die Anfertigung der von der belgiſchen Beſatzungsbehörde im Auftrage der Interalliierten Rheinlandkommiſſion bei den Eiſen⸗ werken Nippes beſtellten 25 000 Rote Kreuz⸗Schilder und 15 000 Keile, iſt von den dortigen Arbeitern abgelehnt worden. 2.** Berlin, 25. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Nach einer Meldung aus Eſſen hat die rheiniſch⸗weſtfäliſche Indu⸗ ſtrie mit ſchwediſchen Erzgruben einen Vertrag auf Lieferung, gro⸗ ßer Mengen ſchwediſcher Erze abgeſchloſſen. Der Lieſerungs⸗ vertrag läuft bis 1932. Der Abzug der Amerikaner EJ Berſin, 25 Jan.(Von unſ. Berliner Büro.) Nach einer Meldung des Berliner Lokalanzeigers aus Koblenz wurde geſteen mittag um 12 Uhr die ame kaniſche Flagge von der Feſtung Ehrenbreitſtein niedergeholt und mit dem üblichen Zere⸗ moniell die franzöſiſche Flagge gehißt. Um 344 Uhr ver⸗ völkerung, der mit ihnen als Quartiergeber oder geſchäftlich zu tun hatte, war auf dem Bahnhof vertreten. Der Abſchied bewies das Verſtändnis, das ſich auf beiden Seiten entwickelt hatte. In den letzten Tagen ſind 70 Trauungen zwiſchen amerikaniſchen Sol⸗ daten und deutſchen Frauen vollzogen worden. Havas berichtet, daß die franzöſiſche Beſetzungszone vom 1. Februar auf den Brückenkopf von Koblenz ausgedehnt werde. Der Militärbezirk Kreuznach werde alsdann nach Koblenz verlegt werden. England bleibt neutral IDBerdin, 25. Jan.(Von unſ. Berliner Bürd.) Nach einer Londoner Meldung der Voſſiſchen Ztg. verlautet als Ergebnis des geſtrigen Kabinettsrats, daß England nach wie vor an ſeiner Neutralität feſthalten wird. Man hätte im Kabinettsrat mit Be⸗ friedigung von der Nachricht Kenntnis genommen, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung der engliſchen Vorſtellung in der Frage der Ver⸗ haftung des Präſidenten des Landesfinanzamtes Köln nachge⸗ kommen ſei. die Haltung der Tſchechei Berſin, 25. Jan(Von unſ. Berl. Büro.) Eine Abordnung der deutſchen Agrarpartei in der Tſchechei hat ſich, wie aus Prag gemeldet wird, geſtern zu Herrn Beneſch begeben. Der Sprecher der Deputation, Abgeordneter Kreper, wies auf die Erregung hin, die auch in der 18545 Lanbbevölkerung der Tſchechei durch das gewaltfame Vorgehen der Fran⸗ zoſen gegen das wehrloſe deutſche Volk entſtanden ſei. Das deulſche Landvolk der Tſchechei ſtünde mit ſeinen ganzen Sym⸗ pathien auf Seiten der deutſchen Volksgenoſſen. Herr Beneſch anb⸗ wortet und dann gab es eine längere Ausſprache, an deren Schluß er wörtlich erklärte:„Die Regierung der tſchechiſchen Republik hat keinerlel Veranlaſſung, den Gedanken der Mobiliſterung aus Anlaß der letzten Gleigniſße im Ruhrgebiet in den Vereich politiſcher oder diplomatiſcher Erwägungen zu ziehen.“ Das iſt eine ſichtbarlich auf Stelzen ſtehende Erklärung. Deutſches Reich »Ehrung des Reichskanzlers. Die mediziniſche Fakultät der Breslauer Univerſität hat den Reichskanzler Dr. Cuno zum Ehrendoktor ernannt. Hilfe für Kleinrenfner. Wie der amtliche Preußiſche Preſſe⸗ dienſt mitteilt, hat der Miniſter für Volkswohlfahrt dem Oberpräſi⸗ denten 1192 Milllonen Mark aus Reichs⸗ und Landesmitteln zur Unterſtützung notleidender Kleinrentner und zur Förde⸗ rung von Einrichtungen für ſolche überwleſen. Hlerzu tritt ein den Gemeinden obliegender Zuſchuß, der die Geſamtſumme der bis Ende März 1923 zu verteilenden Mittel auf 1½ Milliarden erhöht. Unerhörte Beleidigung des bayeriſchen Candtags durch fom⸗ muniſten. Von dem bayeriſchen Landtagspräſidenten Königbauer wird mitgeteilt, daß das Landtagspräſidium dem verſtorbenen Land⸗ tagsabgeordneten Hagemeiſter einen Kranz auf den Sarg legen wollte, der mit weiß⸗blauer Schleife und der Aufſchrift„Der baye⸗ riſche Landtag“ gemäß dem üblichen Brauch verſehen war. Als am Beerdigungstag der Landtagsbote mit dem Kranz zum Friedhof kam und am Sarg niederlegen wollte, ſtürzten ſich einige Ko m⸗ muniſten auf den leßzten Gruß des bayeriſchen Landtags, riſſen ab, zerriſſen ſie und warfen den Kranz in eine e. Auslanòsrunòſchau *Türkiſch-amerikaniſcher Handelsvertrag. Nach einem Lauſanner Bericht haben Türken und Amerikaner den Entwurf eines Handels⸗ vertrags aufgeſtellt, der in den weſentlichen Zügen aber noch geheim gehalten wird. Itkalleniſcher Flugzeugbau. Im Miniſterrat kündigte Muſſolini den Bau einer Luftflotte von zunächſt 720 Fahrzeugen an. ließen die Amerikaner in drei Zügen Koblenz. Der Teil der Be⸗ Badiſche Politik Aus dem Landtag Der Rechtspflegeausſchuß des badiſchen Landtags hat ſich in ſeiner letzten Sizung mit dem Zentrumsantrag über die badiſchen Abfindungsbrennereien befaßt, wonach verſchiedene Erleichberungen, auch hinſichtlich der Beſchränkung der Brennzeit, für die badiſchen Kleinbrenner eintreten ſollten Von demokratiſcher Seite wurde dazu bemerkt, die maßgebenden Stellen in Berlin würden auf die Foederung der Aufhebung der Be⸗ ſchränkung der Brennzeit wohl nicht eingehen. Der ſozialdemokr. Vertreter gab der Anſicht Ausdruck. daß dem Schwarzbrennen da⸗ durch Vorſchub geleiſtet werde. Der Regierungsvertreter erklärte ſich bereit, den Antrag bei der Reichsregferung alsbald zu befür⸗ worten, worauf der Antrag mit 11 gegen 3 ſozd. Stimmen bei einer Stimmenthaltung angenommen wurde. In 2. Leſung wurden das Polizeigeſetz und das Poli⸗ nee erledigt und dann wurde das koſtengeſetz beraten. Durch dieſen Geſetzentwurf ſoll eine Ver⸗ einfachung des Koſteneinzugs herbeigeführt und die Gebühren vei den Amtsgerichten und Notariaten ſollen entſprechend der Steigerung der allgemeinaen Unkoſten erhöht werden. Auch dieſer Geſetzent⸗ wurf wurde angenommen und ebenſo derjenige über die Verſicherung der Rindviehbeſtände. Ueber dieſen Geſetzentwurf haben wir kürz⸗ lich ſchon näheres mitgeteilt. Dder Wahlkreisverband Mannheim der d. v. p. hatte am geſtrigen Sonntag die Vertreter des Kreiſes und die neugewählten Mitglieder der Gemeindeparlamente, des Bezirks⸗ rates und Kreisausſchuſſes zu einer Wahlkreiskonferenz nach Friedrichsfeld zuſammengerufen. Die Beſprechungen galten in der Hauptſache der Arbeit in den genannten Körperſchaften und der Neuorganiſation des Wahlkreiſes. Stadtrat Haas⸗Mannheim begrüßte als Vorſitzender die Erſchienenen und erteilke nach einem kurzen Ueberblick über die augenblickliche politiſche Lage Landwirt und Wagnermeiſter Brixner⸗Brühl das Wort zu einem Referat über die Erfahrungen aus den Vorarbeiten zur Wahl für die Ge⸗ meindeparlamente und einen Ueberblick über die Richtlinien, die ſich als geeignet für die Vertreter kleinerer Gemeinden heraus⸗ geſtellt haben. Der Redner konnte aus dem Schatze ſeiner veichen Erſahrungen ſchöpfen und gab ſo allen Anweſenden Anregungen und Fingerzeige verſchiedenſter Art. Anſchließend ergänzte Stadt⸗ rat Haas⸗Mannheim die Ausführungen für die Vertreter von Städten und größeren Gemeinden. Hieran ſchloß ſich eine lebhafte Ausſprache an, in der die ein⸗ zelnen Vertreter der Gemeinden zu Wort kamen. Den Schluß der Tagung bildete die Neueintellung des Wahlkreiſes und die Wahl eines Vorſtandes und eines Ausſchuſſes für den geſamten Wahl⸗ kreis. Als 1. Vorſitzender wurde der bisherige Vorſitzende, Stadt⸗ rat Haas Mannheim. einſtiamig wiedergewählt. Mit Dankes⸗ worten für die geleiſtete Arbeit und mit dem Gelöbnis unbedingten Ausharrens gegenüber dem Siegerübermut unſeres weſtlichen Nach⸗ barn konnte der Vorſitzende die anregend verlaufene Verſammtung ſchließen. Leßte Meidungen Der proteſtſtrein der Rheinſchiffer ch. Maunheim, 25. Jan. Wie man uns mitteilt, wurde in dem beſchlagnahmten Boot der Mannheimer Lagerhausgeſellſchaft„Mo⸗ guntia“ von den Franzoſen das Feuer ausgeblaſen, worauf ſich geſtern abend die franzöſiſche Beſatzung von dem Schiff zurückzog. — JIn einer geſtern abend abgehaltenen Verſammlung des Schiffs⸗ perſonals wurde der Beſchluß gefaßt, bei den deutſchen Reedern die Arbeit wieder aufzunehmen, dagegen die Beförderung von Re⸗ parattonskohle auch weiterhin zu verweigern.— Ueber die Zahl der den Mannheimer Firmen beſchlagnahmten Schiffe läßt ſich vorläufig nichts ſagen, da eine Reihe von Schiffen angehalten wurde, die ſich auf der Fahrt befanden. Die Schiffsbeſitzer ſind daher üͤber da⸗ Schickfal ihrer Schiſſe vielfach noch im ungewiſſen. Ueber das Syſtem der Beſchlagnahme der Schiffe wie über deren Anhalten liegen zurzeit noch keine näheren Angaben vor. Auf dem Rhein wie auch vor dem Manfiheimer Hafen liegen eine Anzahl fran⸗ zöſtſcher Boote, die von der deutſchen Beſatzung verlaſſen wurden. Deutſche Kapuäne ſind zum Teil auf dieſen Fahrzeugen als Wach⸗ leute verblieben. Die nicht beſchlagnahmten Fahrzeuge ſetzen ihre Reiſe fort. Franzoſen und Belgier ſcheuen Berlin [I Berlin, 25. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Unter dem Eindruck der deutſchen Abwehraktion hat eine Berlin⸗Flucht von Franzoſen und Belgiern eingeſetzt. Z. Zt. befindet ſich nach Feſtſtellungen des„Lokal⸗Anzelgers“ in Berliner Hotels kein Franzoſeoder Belgier mehr. Auch die franzöſiſchen Mitglie⸗ der der verſchiedenen Entente⸗Kommiſſionen ſcheinen unruhig gewor⸗ den zu ſein. Sie vermeiden nach Möglichkeit ſich in der Oeffentlichkeit zu zeigen. Die deutſchen Amtsſtellen verkehren nur noch mit den Vor⸗ ſizenden der interallüſerten Kommiſſionen. Ob die franzöſiſche Kon⸗ trollkommiſſion ihre Tätigkeit vorläufig einſtellen wird, war nicht feſt⸗ zuſtellen. 18 Wer des Vaterlandes Not vergißt, den wird auch Gott vergeſſen im ſeiner Not. Achim von Arnim. vom Gedͤankenleſen Iſt es möglich, die Gedanken eines anderen Menſchen zu leſen? Und wenn ja, geht es mit natürlichen Dingen zu oder ſpielen hier übermenſchliche Kräfte mit? Dieſe Fragen beantwortet Dr. Karl Marbe, Profeſſor der Hlochclec an der Univerſität Würzburg, in einem außgerordentlich lehrreichen Aufſatz in der Frankfurter wifſenſchaftlichen Wochenſchrift„Die Umſchau“. Zunächſt ſeien die Fragen beantwortet: In gewiſſem Sinne iſt ein Gedankenleſen mög⸗ lich, aber übernatürliche Kräfte haben damit nichts zu tun. Das Gedankenleſen kann ewiſſermaßen mechaniſchen ege erſolgen. Erſucht man 1 B. eine Perſon, ſich gewiſſe Wörter zu denken, ſo wird ein geilbter, aufmerkſamer Beobachter ſehr leicht erraten können, welches Wort die Verſuchsperſon im gegenwärtigen Augenblicke ſich vorſtellt. Faft alle Menſchen bewegen nämlich ihnen ſelbſt e und überhaupt 85 unmerklich Lippen u. Geſichtsmuskeln bei der Vorſtellung eines ortes, da ſie in Gedanken das Wort vor ſich 11 in an⸗ derer Verſuch auf mechaniſchem Wege Gedanken zu leſen, wird mit einem Elektriſierapparat ausgeführt, in deſſen Stromkreis ein geeig⸗ netes Meßinſtrument eingeſchaltet iſt. Die Verſuchsperſon muß die Metallhülſen(Elektroden) mit beiden Händen ergreifen und wird dann aufgefordert, irgend eine geiſtige Leiſtung, 3 eine Rechnung auszuführen. Wann dies erfolgt, kann dann an dem Meßinſtrument abgeleſen werden, da— einen deutlichen Ausſchlag zeigt. Die eiſtige Arbeit führt nämlich eine Schweißdrüſenabſonderung hervor, ie den elektriſchen Widerſtand im Stromkreis verändert. Ein weir⸗ terer ohne alle Hilfsmittel auszuführender Verſuch iſt derjenige, bei dem man eine Verſuchsperſon auffordert, ſich einmal recht deutlich eine grelle Helligkeit oder ein tlefes Dunkel vorzuſtellen. Es iſt nicht jedem Menſchen gegeben, ſich derartige Lichteffette plaſtiſch vorzu⸗ ſtellen. Bei den Perſonen aber, die es können, wird ſich bei der Vorſtellung der Helligkeit die Pupille verengern, bei dem Vorſtellen des Dunkels dagegen erweitern. Aus der Veränderung der Pupille kann der Experimentator dann ſehr bequem„erraten“, was ſich das Medium gerade vorgeſtellt hat. Auch auf Grund unwillkürlicher Muskelbewegungen können Gedanken„geleſen“ werden. Viele Ge⸗ dankenleſer ſuchen denn auch dieſe unwillkürlichen Bewegungen durch Berührung der feſtzuſtellen. So ſchreiben ſie z. B. an eine Tafel eine Zahl, die das Medium ſich dachte und haſten zu⸗ leich deſſen Hand feſt. Ganz unwillkürlich werden deſere des bewegung machen. Im e zu dieſem auf mechaniſchem Wege erfolgenden Gedankenleſen ſteht das Gedankenleſen, welches auf der„pfychiſchen Gleichförmigkeit“ erfolgt. Man kann nämlich die Beobachtung machen, daß die Menſchen des gleichen Kulturkreiſes unter 75 Umſtänden gleiche Empfindungen und Gedanken haben. Profeſſor Marbe erzählt, daß er nicht weniger als 72 Proz. Treffer zu ver⸗ eichnen hatte, als er eine große Anzahl von Verſuchsperſonen auf⸗ Erderte von 3 aus einem Kartenſpiel herausgezogenen beliebigen Karten eine auszuwählen, die von ihm erraten werden ſollte. Pro⸗ feſſor Marbe bezeichnete dann immer die Karte als ausgewählt, die er, wenn er anſtelle der Verſuchsperſon geweſen wäre, aus⸗ geſucht hätte. Die Gleichförmigkeit des pſychiſchen Geſchehens iſt ſo groß, daß bei einer großen Anzahl von Nal deee die über⸗ wiegende Mehrheit, das Wort Mutter aufſchreiben wird, wenn ihr das Wort Vater zugerufen wird und ſie auf dieſen Zu⸗ ruf ein bellebiges Wort zu Papfer bringen ſoll Verlangt man die Aufnotierung eines beliebigen Farbennamens, ſo ſchreiben er⸗ fahrungsgemäß die meiſten Menſchen rot; fordert man die Ver⸗ uchsperſon auf, irgend eine Farbe ſich zu denken nur gerade nicht ie rote, ſo werden die meiſten Menſchen das grün erwählen. Die Gleichförmigkeit des pſychiſchen Geſchehens iſt nach Pro⸗ eſſor Marbe auch der Grund für die öfter als übernatürliche Er⸗ cheinung bewunderte Tatſache, daß verſchiedene Menſchen, die weit voneinander entfernt ſich aufhalten, zu gleicher Zeit gleiche Ge⸗ ſchiedenen Stellen gemacht werden, dürfte auf die durch gleiche itumſtände hervorgerufene gleiche Seeleneinſtellung der Menſchen eruhen. Man ſieht alſo, es geht alles mit natürlichen Dingen zu. Daß Taſchenſpielertricks ſehr 10 auch bei dem in Varitees, Kaba⸗ retts uſw. vorgeführten Gedankenleſen Verwendung finden, ſei nur der Vollſtändigkeit halber erwähnt. Gut ausgeführte Tricks können natürlich viel zur Unterhaltung beitcagen, für die wiſſenſchaftliche Bewertung der Frage bieten ſie natürlich kein Intereſſe. Theater und Muſik Eine vakerländiſche Kundgebung gab es geſtern abend im Natlonalthedter bei der Aufführung von Lortzings„Waffen⸗ ſchmied“. Karl Mang, der trefflſche Hans Stadinger⸗Barſteller, ſang im Anſchluß an ſein Solo„Auch ſch war ein Jüngling mit lockigem Haar“ noch einen Vers über die neuerwachende deutſche Einigkeit, in dem er zum Ausdruck brachte, daß man nicht grübeln ſolle, was einſt war und was jetzt iſt. Jetzt gelte es ein neues Deutſchland von Grund auf zu erbauen. Ein Deutſchland der Einigkeit müſſe geſchaffen werden, dann werde es eine köſtliche danken haben. Auch daß Ecfindungen oft zu gleicher Zeit an ver⸗ K Zeit. Als Mang geendet, durchbrauſte ein langanhaltender Beifalls⸗ ſturm das Hdus, bis der Sänger den Vers nochmals geſungen hatte. 6.—* Eine Aufführung von Schillers„Wilhelm Tell“ in Ham⸗ born gab dem überfüllten immer und immer wieder Anlaß u ſpontanen Kundgebungen. Die Rütliſzene mußte auf den ſürmiſchen Wunſch des Publikums dreimal wiederholt werden, und im Anſchluß daran wurde das Lied„O Deutſchland hoch in 58 mit allen Strophen und mit ſtets wachſender Begeiſterung geſungen. Wiesbadener Theater. Die Ernte des heurigen Theater⸗ winters war bislang eine ſehr ſpärliche: Keine Uraufführung, wenige ee von Wert und Raäng, dazwiſchen mancherlei Be⸗ langloſigkeiten, die ſich allenfolls als pekunläre Rückſichtnahme er⸗ kären, nicht rechtfertigen lleßen. Die Tätigkeit des Dramaturgen Dr. Buxbaum zeigt 1 Weitblick in der Auswahl, wenig Verſtändnis für die Kulturpflichten einer Bühne vom Range des Wiesbadener Staatstheaters. Intendant Dr. Hagemann— als Leiter der Berliner Ufa⸗Film geſellſchaft vielfach in Anſpruch enommen— zerſplittert ſein Intereſſe und ſeine Arbeitskraft im in und Her zwiſchen unvereinbaren Gegenſätzen. Die Folgen offenbaren 65 bereits mit erſchreckender Deuklichkeit. Das Sta 7 5 theater ſcheint ſeine Miſſlon als Vorpoſten deutſcher unſt und Kultur im bedrohten Rheinland vergeſſen zu haben. Faſt tabenlos iſt die größere Hälfte der Spielzeit verſtrichen. Einige wenige künſtleriſch einwandfrele Premierenabende muten an wie Oaſen in einer Wüſte. Jüngſt erlebten wir eine äußerſt mäßige Neueinſtudierung von Kleiſts klaſſiſchem Luſtſpiel„Der zerbrochene Krug“ in geradezu er— emeinſam gegeben mit Goethes uſpiel„Die Geſchwiſter“, eſen gemütvoll⸗idyl⸗ liſcher Art die Darſtellung ebenfalls nur ſehr bedingungsweiſe ge⸗ recht wurde. Weit ſtärkere künſtleriſche Qualitäten bewies die Erſt⸗ aufführung von Ibſens„Wildente, unter Dr von Gordons? Leitung, der mit der Einrichtung von Wedekinds„König Nicdlo“ und Hauptmanns„Ratten“ hereits überzeugende Proben ſeine⸗ Rönnens abgelegt hatte. Ein gutabgeſtimmtes Zuſammenſpiel, teilweiſe vorzügliche Einzelleiſtungen(insbeſondere der jungen Hertha Gonzmer als Hedwig. Püters als Ekdal, Wollmanns als Gregers Werle) bezeugten, was unter ſinngemäßer Leitung unſere Schauſpielkräfte zu leiſten imſtande wären. Der Erfolg des Abends beſtürkte den Wunſch und die Forderung, daß nach einer lange währenden Zeit der Unfruchtbarkeit eine ernſthafte und zielbewu der Würde und Ueberlieferung der Bühne entſprechende künſtleriſche Arbeit wieder einſetzen möge. Weee, Heinrich Leis, die ach der on len Ze⸗ kr. ⸗ rte ür⸗ ier li⸗ as er⸗ vei ng nt⸗ ng ra⸗ die 3⸗ ich en im m e⸗ ie 3⸗ en en *⸗ on n⸗ er 12 t⸗ en h⸗ 19 SA S 7 ie 13 reeeee „ rerenee Donnerstag, den 25. Jannar 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite... 41 Städtiſche Nachrichten. Die neue Tariſerhöhung der Straßenbahn wird vom Bürgerausſchuß am Dienstag, 30. Januar beraten. Der Stadfratsbeſchluſß der dem Kollegium zur Genehmigung vorliegt, hat folgenden Wortlaut: 1. Der Straßenbahnbetrieb wird durch allmäh⸗ lichen Abbau, längſtens vom 1. April 1923 ab eine Jahres⸗ fahrleiſtung von rund 5 000 000 Wagenkilometer eingeſchränkt. 2. Der Straßenbahntarif wird für Fahrſcheine und Fahrſcheinhefte mit Wirkung vom 4. Februar 1923 ab, für Strecken⸗ ſeſt—e mit Wirkung vom 1. Februar 1923 ab wie folgt eſtgeſetzt: 9—5 Teilſtrecken 150 1,—7 Teilſtrecken 200 1, 8 und mehr Teilſtrecken 250, Kinderfahrpreis 50 l. b) Fahrſcheinhefte:—5 Teilſtrecken 1300,—7 Teilſtrecken 1800, 8 und mehr Teilſtrecken 2200 l. e) Monatsſtreckenkarten:—5 Teilſtrecken 9000 41, —7 Teilſtrecken 12 000 1, 8 und mehr Teilſtrecken 14 000 A. d) Monatsnetzkarten: für Mannheim⸗Ludwigshafen 17 000, für Mannheim 16 000 4, für r 15 000 l. e) Schülerfahrſcheinhefte ohne Rückſicht auf die Länge der Strecke 600 I. 1) Ortsanſäſſige Fahrgäſte, die bedürftig ſind und durch ein amtsärztliches Zengnis nachweiſen, daß ſie infolge Be⸗ ſchädigung am Gehen ſehr behindert und daher auf die Benützung der Straßenbahn angewieſen ſind, beſte f Monatsnetzkarten zum Fahnl von 4200 oder Fahrſcheinhefte für 600 /, giltig für 11 Fahrten von beliebigr Länge. g) Der Preis der Zuſatzkarte zur Rhein⸗Haardtbahnkarte wird auf monatlich 1200/ bemeſſen. 3. Mit Wirkung vom 25. Februar 1923 werden beim Bartarif der Preis für jede Staffel und für die e um je 50 Mark und die Preiſe für Fahrſcheinhefte, Strecken⸗ nd Netzkarten im entſprechenden Verhältnis erhöht. In der ausführlichen ſtadträtlichen Begründung der Vorlage wird u. a. ausgeführt: Der Grund, warum gerade bei den Straßen⸗ bahnen die allgemeine Teuerung ſich in unheilvoller Weiſe aus⸗ wirkt, iſt darin zu ſuchen, daß der weitaus größte Teil der Betriebs⸗ ausgaben auf den Perſonalaufwand entfällt; er beträgt bei der Mannheimer Straßenbahn jetzt 69,5 Proz. Eine Herabſetzung der Gehalts⸗ und Lohnſätze iſt ſchon deswegen nicht möglich, weil die Beſtimmungen der Reichsbeſoldungsordnung, der örtlichen Satzungen und der Tarifvereinbarungen zwiſchen den Spitzenverbänden ent⸗ gegenſtehen. Es erübrigt alſo, wenn man am Perſonalaufwand ſparen will, nur eine Verminderung der Stellenzahl. Dieſe Maß⸗ nahme bedingt wieder, da das Syſtem des Einmannwagens nur ganz ausnahmsweiſe, z. B in Mannheim auf den Linien 12 und 14. Anwendung finden kann, eine Einſchränkung des Betriebs. Wenn man einzelne Linien ganz ſtillegt, bei anderen den zeitlichen Zwiſchenraum der Wagenfolge verlängert, etwa vom 5 Minuten zum 10 oder 15 Minuten⸗Betrieb übergeht, ſo werden zwar dadurch Fahrbedienſtete entbehrlich und durch deren Entlaſſung Erſparniſſe erzielt, aber es ſind inſofern nur relative Erſparniſſe, als mit ſeder Betriebseinſchränkung auch ein Einnahmeausfall ent⸗ ſteht. Die Erfahrung har gezeigt, daß es nicht möglich iſt, durch Be⸗ triebseinſchränkungen allein einen wegen Unzulänglichkeit der Fahr⸗ geldeinnahnen ſich ergebenden Fehlbetrag zu decken. Zweck dieſer Vorlage iſt nur, die der zeiligen finanziellen Ver⸗ hältniſſe der Straßenbahn klarzulegen und Mittel vorzuſchlagen, wie der vorhandene Fehlbetrag gedeckt werden ſoll. Nach dem neueſten vorliegenden Rechnungsergebnis vom Monat November 1922 betrugen die geſamten Betriebsausgaben 70 535 392 M. Davon entfielen auf: Perſonalaufwand 49 089 780., Bahnſtrom 12 801 773., ver⸗ —.— ſachlichen Aufwand(insbeſondere Heizung, Beleuchtung, nterhaltung der Wagen und der Gleisanlage) 4 810 526., ge⸗ ſtundete Verkehrsſteuer 2 672 000 Mark, Fonds für Ruhegehalte 653 833 M. Kapitald'ent uſw 507 480 M. Bei 2081 805 beför⸗ derten Perſonen betrugen alſo die Ausgaben für jeden einzelnen Fahrgaſt 33.88 M. Demgegenüber beziffern ſich die Einnahmen auf 41 702 294 M. und zwar aus Fahrſcheinen auf 28 263 100 M.(bei 1287 225 beförderten Perſonen, einer Durchſchnittseinnahme von 22.11 M. für einen Fahrgaſt und einer 34.74prozentigen Beförderung unter den Selbſtkoſten), aus Fahr⸗ ſcheinheften auf 9 945 533 M.(488 368 Perſonen. 20.36 Proz. Durch⸗ ſchnittseinnahne und 39 90 Proz. unter Selbſtkoſten). aus Zeitkarten auf 3 066 851 M.(247 407 Perſonen, 12 39 und 63,43 Proz.), aus Hfsſchülerzeitkarten auf 17378 M(15 528 Perſonen), aus Schüler⸗ fahrſcheinheften auf 332017 M.(32 677 Perſonen, 10.17 und 70 Proz.), aus Zeitkarten für Invalide auf 40 903 M.(14572 Perſonen, 2,80 und 91.70 Prozent), aus Fahrſcheinheften für Invalide auf 36 512 M.(5028 Perſonen, 7,26 und 78,50 Proz.) Die ge⸗ ſamten Einnahmen für Mannheim betrugen für November: aus Perſonenverkehr 41 702 294., aus Güterwagen⸗ verkehr 1 573 760., ſonſtige Einnahmen 120 000., zuſammen 43 393054 M. Der Fehlbetrag beläuft ſich demnach auf 27 139 338 M. Die geſemten Ausgaben für die Zeit vom 1. April bis Ende November 1922 betrugen 209 112 507 1, die Einnahmen aus Perſonenverkehr 136 396 742,, aus Güterwagenverkehr 3 718 249fl⸗ ſonſtige Einnahmen 960 000, zuſammen 141 074 991, der Fehl⸗ betrag für die erſten 8 Monate des Rechnungsjahres 1922/23 betrug alſo 68 037 516. In den vorgenannten Betriebsausgaben ſind enthalten für Anſammlung eines Fonds für Ruhegehalte 3 230 664 A1, Kapitaldienſt 4059 840., die ab 1. Juli 1922 erlaſſene Verkehrsſteuer, die als Einlage in den Erneuerungsfonds beſtimmt iſt, 6 864 849, zuſammen 16 155 353. Seit November haben ſich die Verhältniſſe wegen der Erhöhung der Teuerungszulagen und der außergewöhnlichen Steigerung der Kohlenpreiſe fortwährend verſchlechtert. Nur für Perſonal⸗ und Stromkoſten ergab ſich ab 1. Dezember eine Mehrausgabe von 429 300 000 4. Um dieſen Mehraufwand wenigſtens teilweiſe zu decken, wurde mit Wirkung vom 17. Dezember die Erhöhung des Straßenbahntarifs von 30 auf 50 für—5 Teilſtrecken, von 40 auf 60„ für—7 Teilſtrecken, von 50 auf 70 für 8 und mehr Teilſtrecken beſchloſſen. Die hieraus zu erwartenden Mehreinnahmen wurden vom Straßen⸗ bahnamt auf 152 833 000% geſchätzt. Es verblieb ſchätzungsweiſe noch ein monatlicher Fehlbetrag von 31 Millionen A. Schon am 22. Dezember beantragte das Straßenbahnamt von neuem eine Erhöhung der Fahrpreiſe, weil der Monat Dezember wieder ge⸗ waltige Belaſtungen des Betriebes gebracht hatte. Nach Abzug der mutmaßlichen Mehreinnahmen aus der Tariferhöhung mit 153 Mill. Mark verblieb ohne Rücklage in den Fonds für Ruhegehalte noch ein ungedeckter Fehlbetrag von 775 Millionen 4 für das Jahr. Um ſo raſch als möglich auch wieder Mehreinnahmen zu beſchaffen, wurde vom Straßenbahnamt vorgeſchlagen, erneut die Fahrpreiſe zu erhöhen und dabei zur leichteren Angewöhnung der Fahrgäſte an die erhöhten Preiſe in kurzen Zwiſchenräumen hintereinander zwei Tariferhöhungen vorzunehmen. Dementſprechend wurden vom gemiſchten beſchließenden Ausſchuß die bekannten Erhöhungen be⸗ ſchloſſen. Die zu erwartenden Mehreinnahmen wurden auf Mark 307 297 000 veranſchlagt. Hiernach verbleiben von den ſeit November erwachſenen Mehrausgaben allein immer noch 468 Mill.„1 ungedeckt. Während der Bearbeitung dieſer Vorlage wurde erſt bekannt, daß mit Wirkung vom 1. Januar infolge erneuter Erhöhung der Teue⸗ rungszulagen die Straßenbahn mit einer weiteren Mehrauscabe von 231 Mill.& belaſtet wird. Der jährliche Fehlbetrag der Straßen⸗ bahn würde alſo nach dem derzeitigen Stande 699 Mill.A betragen. Daß die Stadt auf die Dauer gar nicht in der Lage iſt, einen ſolchen Fehlbetrag durch Zuſchußleiſtung beſtreiten zu können, bedarf keines beſonderen Nachweiſes. Weim überhaupt der Straßenbahn ⸗ betrieb aufrecht erhalten werden ſoll, ſo iſt unumgänglich notwendig, Nuhe und In Stunden politiſcher hochſpannung und der größten Gefahr des Daterlandes verbreiten unverantwortliche Elemente die unſinnigſten Gerüchte. Dieſen muß entgegengetreten und ruhig Blut bewahrt werden. Wer die Zeitung genau und mit Derſtändnis lieſt, wird die umherſchwirrenden Gerüchte nicht beachten! 822 8 e 1. den Betrieb, ſoweit dies unter Berückſichtigung der dringend⸗ ſten Verkehrsbedürfniſſe, zuläſſig iſt, einzuſchränken; 2. die Fahrpreiſe bis auf die äußerſte Grenze der Trag⸗ fähigkeit zu erhöhen, und 3. für den hiernach noch verbleibenden Fehlbetrag anderweitig Deckungsmittel zu beſchaffen. Der für die Zeit nach dem 1. April vorläufig veranſchlagte jährliche Fehlbetrag von 1155 Mill. ſoll gedeckt bzw. ausgeglichen werden durch: 1. Erſparniſſe infolge Betriebseinſchrän⸗ kung 344 000 000, 2. Erhöhung der Fahrpreiſe 669 000 000 4, 3. Kürzung der Urlaubsdauer 13 000 000 4, 4. Verbilligung des Strompreiſes 69 000 000, 5. Wenigerabführungen in den Ruhe⸗ gehaltsfonds und für Werkerhaltung 60 000 000 ½, zuſammen Mark 1155 Millionen. Die Verhältniſſe ändern ſich durch die andauernden Sbeigerungen der Löhne, Gehälter, Kohlen⸗ und ſonſtigen Material⸗ preiſe fortwährend ſo raſch und ſo ſtark, daß jede voranſchlagsmäßige Berechnung in kürzeſter Zeit überholt iſt. So komate auch die nach erfolgter Drucklegung erſt bekannt gewordene außerordentliche Koh⸗ lenpreiserhöhung, die ab 12. Januar beſchloſſen worden iſt, in ihrer Auswirkung auf die Erhöhung des Strompreiſes nicht mehr berück⸗ ſichtigt werden, ebenſo nicht die neueſten Lohnerhöhungen und die neuen Gehaltserhöhungen in ihrer vollen Auswirkung. Es bleibt vorbehalten, den dadurch weiter zu erwartenden Fehlbeträgen durch Tariferhöhungen, ſoweit ſie ſich im Monat März noch durch⸗ führen laſſen, und nur, ſoweit dies nicht möglich ſein ſollte, durch weitere Kürzung der Einzahlungen in Fonds zu begegnen. voranſchlag des Nationaltheaters für das Jahr 1923 bezw. da⸗ Spielſahr 1923/24. Der Bürgerausſchuß wird in ſeiner nächſten Sitzung am 30. Januar auch den Voranſchlag des Nationaltheaters zu genehmigen haben. Man darf erwarten, daß die Beratung nicht allzu lange währen wird, da in der kürzlich abgehaltenen geheimen Sitzung von den einzelnen Fraktionen ſchon das geſagt worden iſt, was geſagt werden mußte. Die Ausgaben ſind auf 529 306 800 M.(mehr 512 877980.), die Einnahmen auf 390 530 000 M.(mehr 382 129 900.) veranſchlagt. Das Zuſchußbedürfnis erhöht ſich infolgedeſſen um 130 748 000 M. auf 138 776 800 M. Von den Einnahmen entfallen 383 420 000 M.(mehr 375 107 000.) auf Vorſtellungen. Die Mieten ſollen 100 Millionen Mark(mehr 96 600 000.) erbringen, der Erlös aus Tageskarten 223 180 000 M.(mehr 218 702 000.), die beſonderen Veranſtaltun⸗ gen 60 Millionen Mark(59 570 000.). Die Einnahmen ſind auf 7 Mill. Mark(mehr 6 945 000.) veranſchlagt. Hier ſind 6 Mill. Mark Vorverkaufsgebühren eingeſtellt. Von den Aus⸗ gaben entfallen 402 420 000 M.(mehr 390 552 500.) auf Ge⸗ halte und Löhne des hauptberuflich für das Theater beſchäftigten Ein neuer Schönherr. Das Wiener Burgtheater brachte die drei Szenen„Maitanz“ von Karl Schönherr zur Urauffüh⸗ rung.„Maitanz“ behandelt in farbiger, balladiſcher Formung das nämliche Motiv wie„Es“: den Lebensdrang und die geſteigerte erotiſche Gier Lungenkranker. Eine neue bedeutſame Seite der Entwicklung eröffnet dieſes in ſeiner ganzen Art epiſodiſche Gedicht in Proſa, das eine freundliche Aufnahme fand, allerdings nicht. Bei der gleichzeitigen Uraufführung am Landestheater in Olden⸗ burg konnten die drei Szenen:„Maitanz“ ſich nicht durchſetzen. Sie wurden mit ſchweigender Ablehnung aufgenommen. Theakerrundſchau. Das Stadttheater in Saarbrücken brachte als intereſſante Uraufführung Hanna Rademachers dreiaktlges Drama„Goto und Genovefa“. Die dramatiſche Neuformung des alten Legendenſtoffes, die unter der Spielleitung des Inten⸗ danten Ernſt Martin mit eindringlicher Stimmung geſpielt wurde, fand vollen Erfolg.— Der Geſamtabmangel des württember⸗ giſchen Landestheaters beträgt 181 Millionen I. Nach Mitteilung des Finanzminiſters iſt auf einen Reichszuſchuß von 80 für die Angeſtellten⸗ und Beamtengehälter zu rechnen; vom 1. April 1923 ab wird dieſer Reichszuſchuß noch 75 betragen. Darnach würde ſich das gegenwürtige Defizit noch auf zirka 26 Mill. Mark belaufen, von denen der württ. Staat 17—18 Millionen, die Stadt Stuttgart 8 Millionen zu tragen hätte.— Münchner Stadtrat hat einen Zuſchuß zum Konzertverein und zu den Staatstheatern mit je 3 Mill. 1 genehmigt.— Der Berliner Thegterdirektor Eugen Robert hatte den Theater⸗ kritiker der„Zeit“, Kurt Ara m, einer ſcharſen Kritik wegen ver⸗ klagt und iſt nun mit ſeiner Klage abgewieſen worden. Kunſt und Wiſſenſchaſt Seoße Kunſtausſtellungen in Darmſtadk. Die Heſſiſche Arbeitsgemeinſchaft für bildende Kunſt beabſichtigt, auch im Sommer 1923 einen großzügigen Ausſtellungsplan zur Ausführung bringen. Im Olbrichbau auf der Mathildenhöhe, wie im unſtverein am Rheintor ſollen größere Veranſtaltungen ſtattfinden. Für die Mathildenhöhe geht der Plan der Ausſtellung dahin, eine beſchränkte Angahl außerheſſiſcher bedeutender Künſtler aus gang Deutſchland jurnfrei einzuladen, fünf bis ſeche beſonders kennzeichnende Werke ihrer Hand einzuſchicken, die mög⸗ lichſt noch nicht ausgeſtellt waren und verkäuflich ſind. Dieſes m iſt frei von allen örtlichen Rückſichten und Be⸗ vorzugungen und unabhängig von jeder Kunſtrichtung. Auf dem kunſtpolitiſch neutralen Boden des kulturell bedeutſam am Rande des beſetzten Gebietes liegenden Darmſtadts will es einen Ueber⸗ blick bringen über das deutſche Kunſtſchaffen der letzten Jahrzehnte, wie er in dieſer Weiſe noch nicht gegeben worden iſt. Gleichzeitig mit dieſer Ausſtellung deutſcher Kunſt ſoll, getrennt von ihr, im Kunſtvereinsgebäude eine Ausſtellung heſſiſcher Künſtler als eine Ergänzung der erſteren ſtattfinden. Die Ausführbarkeit dieſes großzügigen Programms für den Sommer 1923 hängt natürlich weſentlich davon ab, ob es möglich ſein wird, es zu finanzieren. 2 Eröffnung der Alberkus⸗Magnus⸗Akademie in Köln. Noch bevor das neue Inſtitut für katholiſche Philoſophie, dieſe in ihrer Bedeutung für Deutſchlands kathollſches Geiſtesleben, ja für den Katholizismus ganz Europas noch kaum abzuſchätzende Schöpfung des deutſchen Episkopats, vollſtändig eingerichtet iſt, er⸗ öffnete der Leiter Prof. Dr. Switalski dieſe Albertus⸗Magnus⸗Aka⸗ demie in der Aula des Urſulinenlyzeums mit einem erſten Vortrage über„Weſen, Arbeit und Zielſetzung der katholiſchen Philoſophie“. Dieſer Eröffnung wohnte Erzbiſchof Kardinal Yr. Schulte bei und man ſah unter den Gäſten u. a. den Rektor der Univerſität Köln Prof. Dr. Schröer, Geh. Rat Prof. Dr. Gckert, die Häupter der katho⸗ liſchen Philoſophie in Köln und Bonn, Prof. Dr. Scheler und Geh. Rat Prof. Dr. Dyroff, ſowie viele andere Profeſſoren und Dozen⸗ ten der beiden rheiniſchen Univerſitäten und zahlreiche Perſönlichkei⸗ ten des katholiſchen Geiſteslebens aus allen Gauen Deutſchlands. Kleine Chronik. Aus der Fürſtlich Liechtenſteinſchen Galerie ſind fünf Gemälde alter Meiſter, darunter Botticellis Jüng⸗ Uingsporträt, Rubens Toilette der Venus und Hobbemas Waldparklie an einen Kunſthändler in London verkauft worden. Fürſt Liechtenſtein will den Erlös zu wohltätigen Zwecken im Fürſtentum Liechtenſtein verwenden.— In Baſel iſt im Alter von 62 Jahren Dr. Karl Chriſtoph Bernsulli, Oberbibliothekar der Bafler Univerſität, verſchieden. Der Verſtorbene hat ſich um diefe Bibliothek große Verdienſte erworben. So wurde unter ſeiner Lei⸗ tung dieſe von nicht ganz 200 000 Bänden auf 300 000 Bände ge⸗ bracht— Sanitätsrat Dr. Hermann Hartmann iſt in Leipzig nach längerem Leiden im 60. Lebensjahre geſtorben. Hartmann hat vor etwa zwei Jahrzehnten den Verband der Aerzte Deutſch⸗ lands, die wirtſchaftliche Organiſation der Aerzte, gegründet, und ſich damit um den Stand größte Verdienſte erworben. Als Ver⸗ treter der Aerzteſchaft wurde Hartmann in den Reichswirt⸗ ſchaftsrat gewählt. Perſonals. Daran partizipieren der Intendant mit 3050 00 M. (mehr 2 921 900.), Spielleiter und darſtellendes Perſong mit 84 Mill. Mark(mehr 81 160 700.), Chorperſonal mit 49 Mill. Mark(mehr 47 620 000.), Tanzperſonal mit 13,5 Mill. Wark (mehr 13 180 900.), Orcheſterperſonal mit 110 Mill. Mark(mehr 107 200 000.), techniſches Perſonal mit 96 Mill. Mark(mehr 92 485 000.), Verwaltungsperſonal mit 21 Mill. Mark(mehr 20 374 000.), Ruhe⸗ und Unterſtützungsgehalte mit 25 670 000 M. (mehr 25 420 000.) Vom darſtellenden Perſonal werden 2 Stellen in der Oper und 5 Stellen im Schauſpiel eingeſpart. Das Chorper⸗ ſonal iſt um 6 Stellen vermmdert. Vom Tanzperſonal werden 3 fretwerdende Stellen nicht mehr beſetzt. Die Stelle der Einzel⸗ tänzerin, die mehrere Jahre unbeſetzt war, ſoll wieder beſetzt werden. Das Arbeiterperſonal wird um 10 Stellen vermindert. Beim Ver⸗ waltungsperſonal iſt eine Stelle eingeſpart worden. Dazu kommen 2 Mill. Mark(mehr 1 750 000.) für Vergütungen an das ſtändige Perſonal für außervertragliche Leiſtungen und für das Hilfsperſonal, 500 000 M(mehr 500 000.) an Aushilfsarbeiter und 4 360 000 Mark(mehr 4262 000.) an bie Sualdiener. Für Gaſtſpiele iſt 1 Mill. Mark(mehr 950 000.) eingeſtellt. Von den allgemeinen Unkoſten im Betrage von 21 501 000 M. (mehr 21 043 000.) entfallen 12 Mill. M.(mehr 11850 000.) auf ſoziale Verſicherung. Für Vergütung aufgrund des Geſetzes üütber das Urheberrecht ſind 15 Mill. M.(mehr 14 750 000.), für Erhaltung und Ergänzung der Bühnenausſtattung 12 Mill. Mark (mehr 11850 000.), für Beleuchtung 15 Mill M.(mehr 14 840 000.) eingeſtellt. Der Gebäudeaufwand ſteigt um 28 683 000 M. auf 29 675 800 M. Davon entfallen 15 Mill. Maxk (14 750 000.) auf Beheizung. 7807 000 M.(mehr 7 435 400.) auf den baulichen Unterhalt der Gebäude und 4 460 000 M.(mehr 4318750.) auf Reinigung. Zur Bildung eines Fonds zur Be⸗ ſtretung der Ruhelöhne und Hinterbliebenenverſorgung der Ar⸗ beiter ſind 13 360 481 M.(mehr 12 850 000.) eingeſtellt. Sch. die Reramiſche Induſtrie, Steingutfabrikation und Porzellaninduſtrie in Baden Wie aus einer Abhandlung über die Induſtrie der Steine und Erden in der neueſten Nummer der„Statiſtiſchen Mitteilungen“ des Statiſtiſchen Landesamts zu erſehen iſt, iſt die Keramiſche Induſtrie (Fein⸗ und Baukeramik, Kunſttöpferei) im Lande in erfreulichem Aufſchwunge begriffen. Eine Reihe von kunſtgewerblichen und kunſt⸗ keramiſchen Werkſtätten, Majolikafabriken und dergl. entwickelt zur Zeit einen regen Gewerbefleiß, um künſtleriſche Entwürfe in feſte Formen von hoher Vollendung umzuſetzen. Majſolikafabriken befin⸗ den ſich in Karlsruhe und in Villingen. Auch von einem Tonwerk in Kandern wird Kunſttöpferei getrieben. Die Karlsruher Manufaktur iſt eine der größten Anſtalten moderner deutſcher Keramik, ſie beſchäf⸗ tigt gegenwärtig über 200 Arbeiter und 30 Angeſtellte; eine Filiale befindet ſich in Ettlingen. Die Majolikafabrikation wird auch im Zuſammenhang mit der Steingutfabrikation betrieben. Ein keramiſches Werk in Zell a. H. mit an 300 Arbeitern iſt Steingut⸗ und Majſolikafabrik. Eine andere große Steingutfabrik des Schwarzwaldes mit 200 Arbei⸗ tern befindet ſich in Hornberg. Wir verweiſen bei dieſer Gelegenheit insbeſondere auf die große Steinzeugwarenfabrik Fried⸗ richsfeld. Vielfach ſind die kunſtkeramiſchen Werkſtätten und Kunſttöpfereien zugleich Ton⸗(Kachel⸗zofenfabriken. Tonofenfabriken überhaupt gibt es etwa ein halbes Dutzend im Lande. Größere Werke mit je über 100 Arbeitern befinden ſich in Heidelberg und Dos bei Baden, weitere Fabriken in Mosbach, Lahr und Freiburg. Der keramiſchen Induſtrie iſt auch ein Freskoſchmelz⸗ und Moſaikwerk in Offenburg zuzurechnen. Insgeſamt umfaßte auf Schluß des Jahres 1920 die keramiſche In⸗ duſtrie einſchließlich der Tonofen⸗ und Steingutinduſtrie 11 größere Betriebe mit je über 10 und zuſammen 900 Arbeitern. Auch die Porzellaninduſtrie hat nach frühzeitigen An⸗ fängen im vorletzten Jahrhundert(Fayencefabrik Durlach: Mosbacher Fayencen) in neuerer Zeit im Lande wieder Boden gefaßt. In Mannheim befindet ſich eine Porzellanfabrik mit über 100 Arbei⸗ tern, weiter ein Unternehmen der Porzellandekoration, das fabrik⸗ mäßig die Bemalung von Porzellanwaren betreibt. Eine kleinere Porzellanmanufaktur befindet ſich in Konſtanz. Insgeſamt waren in den erwähnten Fabriken um die Erhebungszeit etwa 200 Arbeiter beſchäftigt. Eine Porzellan⸗Knopffabrik in Freiburg iſt eingegangen. * Ernannt wurden: Senatspräſident Hermann Beck beim Ober⸗ landesgericht zum Oberlandesgerichtspräſidenten; die Oberlandes⸗ gerichtsräte Ferdinand Stephan und Friedrich Gut zu Senats⸗ präſidenten beim Oberlandesgericht; Landgerichtsdirektor Dr. Karlt Kempff in Karlsruhe zum Landsgerichtspräſidenten daſelbſt, Ober⸗ ſtaatsanwalt Juſtus Bender in Mannheim zum Landgerichtsdirek⸗ tar in Karlsruhe; die Landgerichtsräte Dr. Julius Koelle, Dr. Otto Weipert und Dr. Richard Engelhardt in Karlsruhe zu Ober⸗ landesgerichtsräten, Staatsanwalt Edmund Mickel in Heidelberg zum Oberſtaatsanwalt in Mannheim; die Oberamtsrichter Ernſt Deimling und Dr. Guſtv Jolly in Karlsruhe ſowie Auguſt Straub in Wolfach zu Landgerichtsräten in Karlsruhe, Oberamts⸗ richter Eduard Zehr in Baden zum Regierungsrat bei der Direktion der Landesſtrafanſtalt Bruchſal, Staatsanwalt Dr. Wilhelm Schelb in Karlsruhe und Landgerichtsrat Franz Geppert in Waldshut zu Amtsrichtern in Karlsruhe, Staatsanwalt Heinrich Kühn in Mannheim zum Amtsrichter in Kehl, Staatsanwalt Erich Fromm⸗ hold in Waldshut zum Landgerichtsrat daſelbſt; die Gerichtsaſſeſ⸗ ſoren Dr. Heinrich Morr, Wilhelm Mühling und Ernſt Kloos zu Staatsanwälten, und zwar Dr. Morr in Mosbach, Mühling in Karlsruhe und Kloos in Mannheim; Gerichtsaſſeſſor Ludwig Luger zum Regierungsrat beim Juſtizminiſterium. * Verſetzt wurden: die Amtsrichter Anton Safferling in Mannheim nach Baden und Hans v. Frankenberg u. Lud⸗ wigsdorf in Kehl nach Mannheim. Der neue Oberlandesgerichtspräſtident. Senatspräſident Her⸗ manmn Beck beim Oberlandesgericht iſt als Nachfolger des kürzlich verſtorbenen Abg. Dr. Zehnter zum Oberlandesgerichtspräſidenten ernannt worden. Präſident Beck iſt geborener Karlsruher und war im Jahre 1885 in den badiſchen Juſtizdienſt eingetreten. Zu Beginn ſeiner Tätigkeit war er Amtsrichter in Kenzingen und dort auch Oberamtsrichter und wurde 1896 als Landgerichtsrat nach Karlsruhe und drei Jahre ſpäter nach Waldshut verſetzt. Im Jahre 1902 erfolgte ſeine Ernennung zum Oberlandesgerichtsrat und vor einigen Jahren diejenige zum Senatspräſidenten. Eine Reihe von Jahren hindurch war Präſident Beck auch Mitglied dez Kompetenzgerichts⸗ hofes. Der neue Oberlandesgerichtspräſident ſteht im 60. Lebensfahr. 75 O00 Mark für ein Steinmarderſell. Ein Landwirt aus Fuß ⸗ gönheim, der dieſer Tage in ſeinem Anweſen drei Steinmarder fing, —— die Felle an eine Mannheimer ffirma das Stück zu 75 000 Mark. Nachweis für Angehörige der freiwoilligen Krankenpflege. Wenn ehemalige Angehörige der freiwilligen Krankenpflege Anſprüche auf Militärverſorgung erheben, ſo haben ſie zunächſt nachzuweiſen, daß ſie von einem Territorialdelegierten aus dem Krankenpflegedienſt ordnungsmäßig entlaſſen ſind und ein Verwendungsbuch beſitzen. Zur Prüfung des! rſorgungsanſpruchs etwa notwendiger Nachfra⸗ gen ſind an denjenigen Territorialdelegierten zu richten, der die Ent⸗ laſſung verfügt hat 571 5 nicht bekannt oder beſtehen trotz des obi⸗ gen Nachweiſes Zweifel über die Zugehörigkeit des Antragſtellers zur freiwilligen Krankenpflege, ſo gibt aufkläörende Auskunft der Kom⸗ miſſar der freiwilligen Krankenpflege. Gesundheit ist das höchste Gut. Wenn Sie kalte Füße haben, dann müssen Sie diese jeden Abend in Kulkcirol-Fulbad baden Es hält die Füge warm und trockten, verhütet Er- küllungen und vorzeitiges Eimüden. Eme Packung Kukirol-Fufbad, aus- reichend für zwei Bader. kostet nur 200 Papiermatk Aachen Sie bitte einen Veisuch Verkaufsstellen: Drogerlen An. v. Eichstedt, Kunststr. E. Huppertz, Sohwetzingerstr. 26. EIY7 und zwar von 25 M. auf 35 Mark von 100 4. Seüle. Nr. 41 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Verkehrsverbeſſerungen im Odenwald. Die unausgeſetzte Ar⸗ deit des Odenwald⸗Verkehrsbundes(Sitz Erbach i..), den Verkehr im Odenwald zu verbeſſern und zu heben, wird, wenn nicht alle Zei⸗ chen trügen, bereits zum kommenden Sommerfahrplan erhebliche Er⸗ ſolge zeitigen. Die Eilzüge über die Odenwaldbahn ſind vom Reichsverkehrsminiſterium genehmigt. Einzelheiten gelangen auf der in dieſen Tagen in Leipzig tagenden Fahrplan⸗Konferenz zur Ver⸗ handlung. Die Eilzüge, die vorausſichtlich auch die 4. Wagenklaſſe führen und dadurch weiteſten Kreiſen zugänglich ſein werden, wer⸗ den dem öſtlichen Odenwald gleichermaßen eine gute und ſchnelle Ver⸗ bindung nad Norden, nach Darmſtadt, Frankfurt, Hanau und weiter, ſowie nach Süden, nach Heilbronn, Stuttgart und darüber hinaus ſchaffen. Auch der weitere große Plan, den der Odenwald⸗Verkehrs⸗ bund wie den Plan der Eilzüge in engem Einvernehmen mit dem Kreisamt Erbach betrieben hat, die Einrichtung einer oſt⸗weſtlichen Kraftwaoenpoſtverbindung von Miltenberg nach Amorbach über Er⸗ bach— Michelſtadt, Reichelsheim und Fürth i. O. und unter Umſtän⸗ den weiter nach Heidelberg, hat durchaus günſtige Ausſichten auf Verwirklichung. Der neuernannte Leiter des Bayeriſchen Anteils der Reichspoſt, Staatsſekretär Dr. Schätzel in München, der im Som⸗ mer an einer Probefahrt von Miltenberg über Erbach—Michelſtadt nach Fürth teilgenommen hat, hat erneut ſein ganz beſonderes In⸗ tereſſe an dem Zuſtandekommen der Verbindung bekundet. Mögen die beiden genannten und weitere Verkehrsverbeſſerungen, die der Ddenwuld⸗Vertehrsbund erſtrebt, trotz der Ungunſt der Zeiten in die Tat umgeſetzt werden, zu Nutz und Freuden der lieben Heimat. Die zuſammengeſtellten Fahrſcheinhefte(Rundreiſehefte), die vor dem 31. Januar gelöſt und ſpäteſtens am 3. Februar in Anbruch genommen werden, behalten ihre Gültigkeit 60 Tage. Die 100pro⸗ zentige Fahrpreiserhöhung, die am 1. Februar in Kraft tritt, findet auf die vor dem 1. Februar gelöſten Fahrſcheinhefte dann keine An⸗ wendung, wenn die Reiſe ſpäteſtens am 3. Februar angetreten wird. Die Geſundheit der Großſtädte hat ſich in der letzten Woche des Jahres vom 24.—30. Dezember inſofern verſchlechtert, als die Zahl der Städte mit zunehmender Sterblichkeit von 21 auf 27 ge⸗ ſtiegen iſt, die der mit abnehmender Sterblichkeit dagegen von 25 auf 17 zurückgegangen iſt. Aus Berlin und München fehlen die Zahlen. Zugenommen hat die Sterblichkeit, auf 1000 Bewohner und, aufs Jahr berechnet, in Hamburg auf 14.4, Köln 14,5, Leipzig 16,2, Dresden 17,3, Breslau 13,9, Frankfurt a. M. 11,8, Eſſen 14,2, Nürnberg 16,6, Stuttgart 12,7, Magdeburg 16,8, Bremen 14,8, Königsberg i. Pr. 16,9, Mannheim 11,4, Altona 12.2, Kaſſel 12,8, Aachen 18,8, Karlsruhe 13,5, Erfurt 15,0, Krefeld 15,2. Mül⸗ heim a. d. R. 16,3, Hamborn 19,6, Plauen i. V. 10,4, Oberhauſen 13,4, Wiesbaden 21,8, Ludwigshafen 9,7. Buer 18,2. Zurück⸗ gegangen iſt die Sterblichkeit in Düſſeldorf auf 10,2, Hannover 13,9, Dortmund 11,4, Chemnitz 13,4, Duisburg 14,9, Stettin 12,8, Kiel 14,8, Halle a. d. S. 12,8, Gelſenkirchen 13,7, Barmen 16,3, Elberfeld 17,3, Augsburg 13,8, Bochum 14,7, Braunſchweig 13,5,.⸗Gladbach 13,3, Mainz 11,6, Münſter i. W. 16,4. Veranſtaltungen Der Liederabend Karl Erb findet heute abend ſtatt. Erb ſingt Lieder von J. Brahms, Rich. Strauß, H. Pfitzner, F. Schubert. 3 dDer Theaterverein Mannheim brachte geſtern abend im Ball ⸗ hausſaal Schillers Räuber zur Aufführung. Die Darſteller gaben ſich redlich Mühe, doch gehört zu einer Aufführung der Räuber etwas mehr als guter Wille ſtrebſamer Dilettanten. Warum denn gerade die„Räuber“, die man am Nationaltheater ſo oft und ſo oft ſchon gut hat ſehen können? Man beſcheide ſich, dann wird mit den vorhandenen Kräften ſicher Annehmbaxes erreicht werden. Das Publikum war ſehr beifallsfreudig. Im Hausfrauenbund wurde geſtern ein noch wenig bekanntes Nahrungsmittel ausprobiert: Malzflocken. Haferflocken ſchätzt und verwendet die Hausfrau ſchon lange, Malz wurde bislang in der⸗ ſelben Form nur ganz vereinzelt hergeſtellt. Der Mannheimer Malz⸗ fabrik iſt es gelungen, ganz ausgezeichnete Malzfabrikate herzuſtellen, Grütze, Mehl und vor allem Flocken, die ſich äußerlich von den Hafer⸗ flocken kaum unterſcheiden und vollkommen entſchält und entkeimt ſind. Die Molzfabrikate haben nichts ſüßliches an ſich, wie vielfach angenommen wird, der Geſchmack iſt gut und der Nährwert kommt dem der Haferpräparate gleich, die aber— augenblicklich wenigſtens— bedeutend teurer ſind. Es wurden geſtern Miſchgerichte, Flockenküch⸗ lein und Flockenkuchen gekoſtet, die den Beifall der zahlreichen anwe⸗ ſenden Hausfrauen ernteten, denen zugleich einmal wieder Rezepte in Erinnerung geruſen wurden, die den Vorzug verhältnismäßiger Billigkeit bei großer Nahr⸗ und Sättigungskraft beſitzen. Als mehl⸗ erſparendes und Kartoffel ergänzendes Präparat haben die Malz- flocken ſicher Zukunft. Die Rezepte gibt der Hausfrauenbund dem⸗ nächſt bekannt. pp. Schiller⸗Abend. Der Evang. Mädchen⸗Verein 1e Neleg Mannheim veranſtaltete am letzten Samstag im Saale des Durlacher Hofes, Käfertalerſtraße, einen Schiller⸗Abend. Zur Eröffnung wurde von den Damen Giſela Weiner und Irma Dahms ein vierhändiges Klavierſtück meiſterhaft zum Vortrag gebracht. Die Be⸗ üßungsanſprache hielt Klara Gantner. Im Mittelpunkt der eier ſtand die Jeſtrede des Vereinsleiters, Ludwig Baunach, der ächſt den Lebensgang des Dichters ſchilderte. Ganz beſonders ſeſelte der Redner die Zuhörer, als er in ſeinen weiteren Ausfüh⸗ rungen auf Schillers Bildungs⸗ und Kulturideale, auf ſeine teli⸗ öſen und politiſchen Ideen näher einging und die Bedeutung des reundſchaftsbundes mit Goethe hervorhob. Reicher Beifall nkte dem Redner für ſeine eindrucksvollen Worte.— Stürmiſch begrüßt wurde die Mannheimer Dichterin Luiſe Sperling, die einlge Schiuergedichte regitierte. Trude Rank, die die Ae vorträge übernommen hatte, fand durch ihre reine, wohlklingende Stimme allgemeinen Beifall. Klavierporträge, von denen beſon⸗ ders die von Hertha Keſſelring genannt ſele wie Rezitationen aus Schillers Werken von den itgliedern Klara Gantner, Glfela Weiner, Anni Raab, Melita Kloſe und Alice Ki⸗ daiſch bereicherten den Abend.— In ſeinem Schlußwort dankte Karl Müller allen Mitwirkenden und forderte die e 85 ihr Scherflein für die Mannheimer Notgemeinſchaft bei⸗ zuſteuern, für die eine Summe von 7 730 erzielt wur de. Dies iſt für den jungen Verein, der unter den 1 Verhältniſſen —.—90 pekumtüre Kämpfe durchzufechten hat, ein ganz ſchöner rfolg. Rommunale Chronik sw. Darmſtadt, 22. Jan. Zu Beginn der Stadtverordneten⸗ mlung legte Obervürgermeiſter Dr. Gläſſing in einer Erklärung feierlichen Proleſt gegen die neue Gewalkpoliut der Franzoſen ein.— Die Gebühren für die Zuchtoiehhaltung wurden erhöht und zwar derart, daß das Sprunggeld künftig nach dem Milchſtallpreis bemeſſen wird. Bei Kühen wird der Stallpreis für 3. Liter, bei Schweinen von 2 Liter und bei Ziegen von 1 Liter Milch für jeden Sprung erhoben.— Die dem Wohlfahrtsamt für Landaufenthalte, Bade⸗ und Hellkuren für Kinder und Er⸗ 1— 155 Verfügung ſtehenden Mittel für 1922 wurden durch Nachbewilligung von 304 400 Mark ergänzt und durch Bewilligung von 371 400 Mark die Durchführung von Kuren mege ermög⸗ licht.— Die Hundeſteuer wurde wie folgt ſeter ſetzt: Das ganze Jaht hindurch für den erſten Hund 2000 Mark, für den — 5 3000 Mark und jeden weiteren Hund 1000 Mark.— Für ſe Spielzeit 1921/22 des Heſſiſchen Landestheaters hat die Stadt einen Fehlbetraganteil von 3317550 Mark 8988 neben dem im Voranſchlag bewilligten Kredit von 1160 Mark. Die Forderung wurde bewilligt Hierbei ergab ſich wieder eine un⸗ nvermeigdliche Theaterdebatte. Von einer Seite wurde mitgeteilt, daß für 1922/23 wohl ein ſtädtiſcher Anteil am Fehlbetrage von 20 Millionen Mark zu erwarten ſei. Der Oberbürgermeiſter verſprach, künftig ſich monatlich einen Ueberblick über Einnahmen und Aus⸗ zaben vorlegen zu laſſen, und ſtellte eine weitere Erhöhung der Theuterpreiſe in Ausſicht. „Kleine Mitteilungen In Durlach muß der Gaspreis vom Rechnungsabſchnitt Januar 1923 ab auf 230 M. je Kubikmeter erhöht werden, desgleichen der Gaspreis für die Gemeinde Grötzingen. Die geradezu kataſtro⸗ phale Geldentwertung der letzten Zeit macht die Erhöhung der erſt kürzlich vorn Stadtrat feſtgeſetzten Gemeinde er erforderlich Gebäaude⸗ und Liegenſchaftsvermögens. Steuerwert des Der Stadtrat von Konſtanz hat vorbehaltlich der Zuſtim⸗ mung des Bürgerausſchuſſes beſchloſſen, zur Deckung des Fehlbetrages im Stadthaushalt eine weitere Umlage von 25 M. auf 100 Mark Liegenſchafts⸗ und Betriebskapital zu erheben.— Die Kohlen⸗ preisſteigerung bedingt eine Erhöhung des Gaspreiſes mit Wirkung vom 15. Januar 1923 an auf 300 M. für den Kubikmeter. Mit ſofortiger Wirkung toſtet ein Zentner Grobkoks 4200., ein Zentner gebrochener Koks 4500 Mark. müſſen für den Verbrauch vom 15. Januar ab für Licht auf 450., für Kraft auf 400 M. für die Kilowattſtunde erhöht werden.— In der Volksküche koſtet vom 19. Januar an ein Mittageſſen 250 Mark, ein Nachteſſen 200 M.— Der Stadtrat iſt grundſätzlich mit der Errichtung eines Kinderſammelheims einverſtanden, um die großen Ausgaben für vorübergehende Einzelunterbringung von Kin⸗ dern einzuſparen. Als die Stadt Frankenthal/ das Bauprogramm für 1922 aufſtellte, ging ſie davon aus, daß ſie 36 Millionen auf⸗ zuwenden hätte. Die Teuerung iſt aber inzwiſchen derart fort⸗ geſchritten, daß ſtie mit einem weiteren Aufwand von wenigſtens 50 Millionen zu rechnen hat. Die Stadtverwaltung hat deshalb vorgeſchlagen, von der auf 100 Prozent(der Steuerverhältnis⸗ zahlen der Mietſteuer) feſtgeſetzten Wohnungsabgabe 750 Prozent für das erſte Vierteljahr zu erheben. i der Arealſteuer ſoll der verfache Betrag erhoben werden. Der Stadtrat ſtimmte zu. Be⸗ züglich der Heranziehung der gewerblichen Arbeitgeber zu den Koſten des Wohnungsbaues für Arbeitnehmer wurde beſchloſſen, 100 Prozent der Gewerbeſteuer erſtmals für das Rechnungsjahr 1922 von den betreffenden Arbeitgebern(das ſind ſolche, die mehr als 20 Arbeimehmer beſchäftigen) zu erheben, vorher aber gütliche Ver⸗ handlungen herbeizuführen. Mit Wirkung vom 16. Januar ab betragen in Frankfurt die Pflegefätze in den ſtädtiſchen und nichtſtädtiſchen Kranken⸗ anſtalten für Erwachſene in der dritten Klaſſe 2500 Mark für Einheimiſche und 3500 Mark für Auswärtige, in der zweiten Klaſſe 4000 Mark bezw. 4800 Mark; in der 1b⸗Klaſſe 5200 Mark bezw. 6250 Mark und in der la⸗Klaſſe 6000 Mark bezw. 7200 Mark. Die Kinderpflegeſätze haben ebenfalls eine entſprechende Erhöhung erfahren.— Zur Anſchaffung bezw. Einrichtung von Straßen⸗ bahnwagen zur Leichenbeförderung wurden vom Magiſtrat 50 Milltonen Mark bewilligt. Infolge der neuen W e mußte in Düſſel⸗ dorf der Gaspreis von 120 auf 210 M. erhöht werden. Das Kubikmeter Waſſer ſteigt auf 120., die Kilowattſtunde auf 435 Mark. Auch die Straßenbahnpreiſe erfahren eine Er⸗ höhung von 80 auf 100 M. für die kleinſte Strecke. Gegen den Schleichhandel mit Wohnungen wendet die Stadt Dortmund ein neues Verfahren an, indem ſie die Wohnungsumzüge polizeilſch üderwachen läßt. Insbeſondere wird der Tran„ort von Möbelſtücken, die erfahrungsgemäß vielfach wäh⸗ Seid ſparſam! Deutſchland geht einer ſchweren Zukunft entgegen. Es fehlt an Kohlen, an Holz wie an allen Bedarfsartikeln. Deshalb muß ſich jeder einzelne einſchränken. Es muß geſpart werden an Uahrungsmitteln, an Brennmaterial und an Licht. Werden dieſe Worte beherzigt, dann überwindet Deutſchland auch dieſe ſchwere Prüfungszeit. rend der Nacht in die neuen Wohnungen geſchafft werden, kontrolliert. Stellt die Polizer feſt, daß die betreffende Wohnung ohne Genehmigung des Wohnungsamtes bezogen wird, ſo erſtattet ſie dem Wohnungsamt Anzeige. Dieſes führt dann unverzüglich die zwangsweiſe Räumung der Wohnung durch. Die Milchpreiſe im Stadtbezirk Berlin wurden von Montag ab wie folgt feſtgeſetzt: Für Vollmilch 320., für in Berlin gewonnene Magermilch 172., für nach Berlin eingeführte Magermilch 128 M. je Liter. Der Milchpreis frei Berlin bel./t jetzt 229.50 Mark gegenüber bisher 175.50 M. Der Preis frei Berlin und die Unkoſten ſind annähernd gleichmäßig um etwa 30 v. H. geſtiegen. 5 In der Berliner Stabtvberordnetenverſamm⸗ lung beſchäftigte man ſich mit der Vorlage über die Ver⸗ pachtung der Berliner Häfen. Der Magiſtrat will ſie auf ein halhes Jahrhundert verpachten, weil er es für unmöglich hält, ſie allein zu bewirtſchaften. Die Kommuniſten erhoben, zuerſt Widerſpruch gegen dieſe„Verſchleuderung von Geldwerten“ der Stadt Berlin. Es ſei unerhört, dieſen ungeheuren Beſitz an das Privatkapital zu verſchleudern; wolle man das aber ſchon Kun, ſo möge man die Häfen doch nicht an eine ſo internationale Geſell⸗ ſchaft verſchachern, die von und belgiſchen Kapital geſpeiſt würden. Der deutſchſoziale Redner pflichtete dem Vor⸗ redner bei und betonte noch einmal, daß unter keinen Umſtänden ein ſo koſtbarer Beſitz den Händen der Gemeinde entgleiten ſolle. Auf eine längere Debatte verzichtete man indeſſen und übertoies die Vorlage an einen Ausſchuß. Aus dem Lande Heſdelberg, 25. Jan. Die neuen Bahnhofsanlagen, die ſich vor allem auf den Umbau der Schalterhalle erſtrecken, ſind eröff⸗ net worden. Die Räume für den Aufenthalt und die Abfertigung der Reiſenden und für die Beamten waren derart unzureichend geworden, daß, trotzdem die Arbeiten am neuen Perſonenbahnhof ſetzt wieder aufgenommen werden, Um- und Erweiterungsbauten im alten Haupt⸗ bahnhof nötig waren. Durch die Zuſammenfaſſung der Gepäckhalle mit der Schalterhalle wurde eine geräumige Geſamthalle geſchaffen, um die ſich alle für die Reiſenden erforderlichen Räume und Schalter unter einem Dache in überſichtlicher Weiſe gruppieren. Der Neu⸗ und Umbau hat. 14 Millionen Mark gekoſtet; er war auf 800 000 Mark veranſchlagt geweſen. (Heidelberg, 25. Jan. Am Sonntag begeht die hieſige altkatho⸗ liſche Gemeinde den 50. Jahrestag des erſten altkathollſchen Gottes⸗ dienſtes in Heidelberg, welcher am 26. Januar 1873 in der Peters⸗ kirche ſtattfand. Aus dieſem Anlaß findet abends 6 Uhr in der Pe⸗ terskirche eine ſeierliche Abendmeſſe mit Feſtpredigt ſtatt. Das hl. Amt zelebriert Stadtpfarrer Dr. Steinwachs⸗Mannheim unter — von Stadtpfarrer Keminski⸗Karlsruhe und Pfarrverweſer „Baden. Die Feſtpredigt hält Stadtpfarrer Hütwohl⸗Hei⸗ elberg. ch. Anterſchwarzach, 23. Jan. Die Grippe tritt hier wieder ſehr ſtark auf. In vielen Familien liegt alles darnieder. Todesfälle ſind bis jetzt noch keine vorgekommen.— Am Totenbrunnen ſchoß Herr Seifert von Allemühl ein Wildſchwein von 200 Pfund Gewicht. chl. Neckarbiſchofsheim, 24. Jan. Der Ueberreſt der Tabakernte mit 31 Zentnern— meiſt ſog. halbgute Ware(Halbtabak) wurde geſtern verwogen. Bezahlt wurden 22 000—23 000 Mark für den Zentner.— An der Bürgerſchule konnten 4000 M. Stipendien an würdige bedürftige Schüler verteilt werden. ch, Eichtersheim, 24. Jan. Die hleſigen Tabakpflanzer ſtelten 520 Pfund Tabak der evangeliſchen Kirche zur Verfügung, damit die vor kurzem beſchaffte zweite Bronzeglocke bezahlt werden konnte. Aus der Pfalz. :( Ludwigshaſen, 24. Jan Zwiſchen zwel Eiſenbahnzüge ge⸗ raten ſind zwei ſunge Bahnarbeiter. Als ſie einem ausweichen wollten und eshalb gegen das andere Geleiſe zu⸗ ſprangen, kam von der anderen Richtung ein 8* ſodaß ſie 2 4255 die beiden Züge gerieten. Der 23 re alte Pölliyy rieg ſtarb an den erlittenen Verletzungen auf dem Transport ins Krankenhaus, der andere, der 19 Jahre alte Jakob Schäfer aus Klingenmünſter im Verlauſe des Tages. ):( Neuſtadt a. d.., 24. Jan. Nef ter geworden iſt der Altwinzer Johann Weintz von Haardt. Sein Schwieger⸗ ſohn, der Winzer Joh Kaub darf ſich rühmen, Urgroßvater zu ſein. Er hat einen verheirateten Sohn und dieſer eine Tochter, die an den Chauffeur Reichle verheiratet iſt und letzter Tage erneut einem Kinde das Leben gegeben hat. Vier lebende Generationen! Auch die Strompreiſe Sportliche Rundſchau Winterſport Triberger Winterſportwoche Nach dem Meiſterſchaftsnrennen am Sonntag und dem Zweier⸗ bobwettbewerb am Montag war Mannſchaften und Bahn für den Dienstag ein Ruhetag vergönnt, eine Dispoſition, die ſich an Hand der Wettergeſtaltung als richtig erwieſen hat. Der Dienstag brachte nämlich bei leichtem Nordwind von den frühen Morgenſtunden bis in den Nachmittag hinein neue kräftige Schneefälle. So wenig er⸗ wünſcht dieſe einesteils für die Bobbahn ſein mögen, ſo trugen ſie in dieſem Fall doch das ihre dazu bei, um die Unebenheiten und Fahr⸗ ſpuren auf der Bahn leichter einzuebnen. Eine Tagesarbeit bei zu⸗ nehmender Kälte und ſtarkem Froſt bei wieder aufklarendem Him⸗ mel mit zehn Grad Kälte am Mittwoch früh brachte für den vierten Tag eine Bahn von guter Beſchaffenheit, die gegenüber dem Sonn⸗ tag höheres Intereſſe erwecken mußte. Mit Waſſer, Neu⸗ ſchnee und Kälte war eine kräftige Vereiſung durchgeführt worden, die einem guten Sport den Boden bereitete. Der Tag, Mittwoch, war der Austragung des Preiſes des Bobfleighklubs Taunus, Sitz Frankfurt a. M. gewidmet. Am Start fanden ſich insgeſamt 11 Fahrzeuge ein, von denen eines nicht ſtarten konnte, weil wegen Abreiſe mehrerer Fahrer aus zwei Mannſchaften eine neue gebildet werden mußte. Unter den am Start befindlichen ſtan⸗ den die des Vorſitzenden des Bobelub Taunus, Schrimpf⸗Frank⸗ furt, deſſen breiter Maſchine reiche Ausſichten zugeſchrieben wurden, weiter die Aſchaffenburger Mannſchaft mit Dr. Aull als Führer, weiter die Triberger Mannſchaft Blauweis unter Ernſt Manz am Steuer und Julius Schyle⸗Triberg im Vordergrund des Intereſſes. Aus Frankfurt gaben ferner Slobb II mit Rudolf Fiſcher⸗Frank⸗ furt und Rotweis und Gömöri Hoffnungen. Die im Leufe des Rennens erzielten Zeiten ſind im Anſchluß an die böſſere Bahnbeſchaffenheit kürzere und bleiben bei den beſten unter zwei Minuten. Leider waren verſchiedene gute Mannſchaften von einem geradezu kataſtrophalen Pech verfolgt, voran zwel aus⸗ gezeſchnete Triberg⸗Mannſchaften, von denen eine an beſter, die zweite an guter Stelle lag. Der Triberger Bob Pirat, der im erſten Lauf mit.54 ſchon eine beſte Zeit erzielte, die dann auch im zweiten Lauf von der Konkurrenz nicht mehr überboten wurde, hatte das Unglück, kurz vor dem Ziel ſeinen Bremſer zu verlleren, wo⸗ durch das Fahrzeug ausſchied. Weiter erlitt der Triberger Bob Deutſchland, der.58 Minuten gefahren war, wegen Kufenbruchs aus, der beim Start zum zweiten Lauf bemerkt wurde. Im ge⸗ ſamten wurde guter Sport gevoten. Unfälle ſind nicht zu ver⸗ zeichnen geweſen. Die breitgebauten Fahrzeuge Blauweiß und Frankfurt waren ſichtlich im Vorteil. Die Preiſe gehen in dieſem Rennen nach Aſchaffenburg lerſter) und nach Frankfurt (zweiter und dritter). Schrimpf errang innerhalb des Verlaufes der Winterſportwoche ſomit bereits zwei Preiſe, und zwar jeweils den zweiten im Bobbyrennen und im vorſtehenden Wettbewerb.— Für Donnerstag ſind be. günſtigem Wetter Zweilerbob⸗ rennen um den Ehrenpreis des Herrn Lautenſchläger⸗Frankfurt vorgeſehen, Freitag Schüler⸗Skiwettläufe mit Sprunglauf der Triberg⸗Jugend, Samstag die Rodel⸗ meiſterſchaft von Baden und für Sonntag die Bob⸗ rennen um die Plakette des Deutſchen Bobfleighverbandes und um den Wanderpreis des Freiherrn von Venningen⸗Ullner. Ergebniſſe: 1. Bob Blau⸗Weiß(Führer Dr. Aull⸗Aſchaf⸗ fenburg, Bremſer Fritz Bauer⸗Aſchaffenburg), Zeit 1,54 Minuten; 2 Bob Frankfurt(Führer Schrimpf⸗Frankfurt, Bremſer Ket⸗ tinger⸗Neuſtadt a. d..), Zeit 2,075 Minuten: 3. Bob Rot⸗Weiß (Führer Gömöri⸗Frankfurt, Bremſer Wenzel⸗Frankfurt), Zeit 2,107 Minuten. Ferner fuhren Bob Saar(Führer Willi Schmitt⸗ Triberg, Bremſer Kurt Eicke⸗Triberg), Bob Stobb 2(Führer Rud. Fiſcher⸗Frankfurt, Bremſer Ferdinand Mackeldey⸗Frankfurt), Bob Triberg(Führer Julius Schyle⸗Schonach, Bremſer Manfred Schyle), Bob Deutſchland(Führer Egon Kaft, Bremſer Adolf Carle⸗Triberg), Bob Pirat(Führer Ernſt Monz⸗Triberg, Bremſer Auguſt Klaus⸗ mann⸗Triberg), Bob Orkan(Führer Hans de Pellegrini⸗Triberg, Bremſer Friedr. Bühler⸗Triberg), Bob Rhein(Führer Maylemver⸗ Frankfurt, Bremſer Artur Löther⸗Triberg), Bob Kandel(Führer Dr. Petri⸗Frankfurt) infolge Mannſchaftsumſetzung 05 0— 575 Inkernaſſonale Skiwelfläufe in Oberhof. Die ſchon mehrmals verſchobenen Skilang⸗ und Sprungrennen des Thüringiſchen Winter⸗ ſportverbandes wurden nunmehr in Oberhof durchgeführt. Den Renn⸗ ſtieg⸗Dauerlauf über 33 km gewann der Norweger Oles zinski in :24.5 vor Keiner-Oberhof:25:57 und Wal⸗Zella:29:07. 29 Läufer beendeten das ſchwierige Rennen. Im Burgsmeiſter⸗Erinnerungs⸗ lauf über 16 Um ſiegte in Klaſſe 1 Karl Hohn⸗Ernſtthal in:13:39, in Klaſſe I Braun⸗Oberhof in:15:58, in der Altersklaſſe Ra⸗ ther⸗Erfurt in 117:42. Sprünge über 30 m wurden nicht erzielt. Radſport 100 KAllometer nach Sechstageart. Vor ſehr gutem Beſuch wurde auf der Berliner Winterbahn als weitere Etappe zum Sechstagerennen ein eee zum Austr gebracht, an dem zwölf Paare teilnahmen. as Rennen nahm einen ſpannenden Verlauf und endete mit dem ſſcheren Siege der Mannſchaft Oskar Tletz-Neinas. Unzählige Reifen⸗ defekte ſtörten den Verlauf zu Anfan e und auch Stürze er⸗ eigneten ſich in ſo Grgef Zahl, 100 faſt kein Fahrer davon ver⸗ ſchont blieb. Zum Glück lief alles glimpflich ab. In den einzelnen Wertungen legten Hahn und Oskar Tietz, die in Packebuſch bezw. Neinas ſehr tatkräftige Partner hatten, eine überlegene Fahrweiſe an den Tag. Die größere Ausdauer von Tietz war für den Sieg der Mannſchaft Neinas⸗Tietz ausſchlaggebend. Hahn⸗Packebuſch mußten ſich, knaͤpp ge chlagen, mit dem zweiten Platz begnügen vor den Italienern Carli⸗Rizetto, die nur durch den Sieg von Rizetto in der letzten 5 10 5 ſo weit nach vorn kamen. Die Huſchkes ſpielten gar keine Rolle, während die Holländer Bakker⸗Vlemmings mit den Eigenſchaften der Bahn nicht genügend vertraut waren. Das Ergebnis war: 1. Oskar Tie h⸗Reinas 2 Stunden 31 Min. 2. Sek. und 32 Punkte: 2. Hahn⸗Packebuſch 27 Punkte, 3. Rizetto⸗ 0 5 9955 4. Schrefeld⸗Valentini 10 Punkte, 5. Behrens⸗Krup⸗ a unkte, Neues aus aller Welt — Mulkterſprache. Mutterlaul.. In einem Berliner Varietee tritt eine Akrobatengruppe auf. Aufmachung amerlkaniſch— Name engliſch, Bezeichnung ihrer Nummer engliſch und Verſtändi⸗ gung ebenfalls engliſch. Als Schlußtrick ſoll der Sprung eines Mit⸗ gliedes der Truppe von einer drei Meter hohen Plattform auf die Schultern des erſten„Fängers“ erfolgen. Die Muſik ſchweigt und unter atemloſer Spannung ſteigt der ſunge Artiſt zur Höhe hinauf. Der Fänger ſteht unten und ruft hinauf:„Are you ready?“—„Hes, allright!“—„Come on!“— Der Sprung erfolgt, doch kommt der Springer ſo unglücklich herab, daß er den Fänger ziemlich heftig mit dem Fuß ins Geſicht ſtößt. Trotzdem gelingt der Trick, aber der Fänger wirft den jungen Partner mit Entrüſtung von ſich und raunt ihm zu:„Alter Ochſe, ſpring mir nich noch mal mit beede Beene in de Freſſel“ Waſlerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Rhein⸗Pegel 20. 21. 122 20. 24. 2 ledar- Begelſ 20 2¹ 22. 2³ 2⁴ 25. Sc ee eenen J8d e Zehl. 44½.½3½.2.19 20l. Maxoun..15 7201375 793.83% 90 Hellbronn.20ʃ1 23.10.11 Manndeim.29.29.183.05] 012.87 Kaub 230 2˙47 239 232 2 26 Aüin:: 2202 200 2 50 2.„ Odſt, heiter—110. Mannheimer Wetterbericht v. 28. Jan. morgens 7 Ahr Barometer 749 2 mm. Thermometer: 1,8 C. Niebrigſte Temperatur nachts: 1,0 0% Höchſte Temperatur geſtern: 5,00 0,4 Oites auf denqm. Südweſt 3, bewölkt. 825 45 eeeee Donnerstag, den 25. Januar 1923 — —— — 1 Mul A Dis Im Jahr X d 1 1c TK I Ors 8 Adbsc Ul Su 15760 4 Hippen Spaok Suc schen Vve 135 000 KA — eeeeeeeeee nnneenes inen gewandte emen gewandten mdun Wiagneskaen 6. Seite. Nr. 41 Wätlona-Incaler Mannneim. Donuerstag den 25. Januar 19283 In Mietie D.— Freie Volksbühne C 1201—1580. Bühnenvolksbund Nr. 1111—1210. Das Wintermärchen Schauspiel n 5 Akten von Shakespeare. Nach der Schegel-Tieckschen Uebersetzung. in Szene gesetzi von Eugen Peiber. Anfang! Uht Ende 10 Uhr. Leontes, König von Sicinen Rudolf Wittgen Hermione, seine Gemahlln Maria Andor Mamillius Lill! Münch Cautte seine Kmnder 1000 amilio Hans Godeck Antigonus ne eilaner K. Neumann Hoditz Georg Köhler Dion Karl Schüßler Lene Blankenfeld Helene Leydenius josef Renkert Ernst Sladeck Paulina, Antigonus' QJemahlin Emiſia, K mmerfrau der Königin Ein Beamter Ein Mattrose Polyxenes, König von Böhmen Winelm Kolmar lortzel, sein Sohn Richard Eggarter Archidamus, am Flofe des Königs Paul Rose Ein alter„hdler Fritz Linn Sein Son Anton Gaugl Tobpens ein Spitzbube Qerhard fitter Mopsa Orete Bäck Dorcas Gretel Mohr Ernst Sladeck Else von Hagen Karl Neiß Helene Leydenius uie Sanden Ein Kerkermeister Die Zeit als Chorus Sin Nofherr Zrste Hofdame Zweite iofdame Erster obert Vogel Swefte,) Hierr Köhler Ein Diener Paul Bieda Nur noch heute! Luddano Aheni in dem Sensationsdrama le klebulsse einer Kammertbte Wunderbarer Pumroman in 6 Akten mii— Das Drogramm der 4 Flime: Freiwild! Großer amerikanischersSpiel- und Sensationsfiimin? Akten OrigmabAufnahmen aus Süd- Afrika. 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