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T. mit kürzeſten Friſten. ** Auf der heute in Paris beginnenden Tagung des Völker⸗ bundsrakes wird die Reparakionsfrage auf Wunſch Jrank⸗ reichs, das ſonſt mit Jurückziehung ſeiner Vertreker droht, nichk behandelt werden. * Die durch den Einmarſch der franzöſiſchen Truppen verurſachte Verkeuerung der Lebensmiktel beträgt bis zum 27. Januar insgeſamt 122 Prozent. * Die Rheinlandkommiſſion erklärtie im Segment„Eſt, Secteur Nord“ der belgiſchen Beſetzungszone, in der das Kohlen⸗ revier von Moers liegt, den Belagerungszuſtand. * In Aachen iſt der verſchärfke Belagerungszuſtand verkündet worden; der Polizeipräſidenk wurde ausgewieſen, die Po⸗ lizei unter franzöſiſchen Befehl geſtellt. * 1 Die Franzoſen gehen jetzt mit beſonderer Schärſe gegen die Preſſe vor; neben der Vorzenſur wird mit Verboten und der Ausweiſung von Redakteuren gearbeitet. Gegen inneren Jank und Anfriedenl Die neue Woche beginnt faſt gleichzeitig mit der Anwendung des neuen Mittels, das die Franzoſen und Belgier im Ruhr⸗ gebiet an die Stelle ihrer erſten, taſtenden Verſuche geſetzt haben. Die Eindringlinge haben ſelbſt bald die Erfahrung gemacht, daß ſie weder im Guten noch im Böſen mit der Ruhrbevölkerung fertig werden. Die Franzoſen und Belgier haben deshalb ihre erſte Be⸗ handlungsmethode ſehr raſch fallen laſſen und an Stelle der Droh⸗ ungen und Beſtrafungen, mit denen ſie zunächſt vorgingen, Maſ⸗ ſenausweiſungen mißliebiger Beamten und führender Per⸗ jönlichkeiten geſetzt. Sie ſind dann dazu übergegangen, die eigene Organiſation einzurichten, mit der ſie nicht nur das beſetzte Ruhrgebiet gegen das übrige Deutſchland abſchnüren, ſondern auch die Ruhrbevölkerung ſelbſt in die Hand bekommen wollen. Sie rech⸗ nen damit, daß dieſe zweite Methode ihnen zum mindeſten ein ſchar⸗ fes Druckmittel in die Hand gibt, das ſie gegen das unbeſetzte Deutſchland anwenden können. Nachdem ſie im Ruhrbezirk ſelbſt auf Granit geſtoßen ſind, hoffen ſie offenbar durch die Abſchnürung des Ruhrbezirks vom übrigen Deutſchland den deutſchen Widerſtand außerhalb des vergewaltigten Gebietes durch Entziehung von Kohle und Eiſen das Rückgrat brechen zu können. Unter dieſen Umſtänden iſt die innere Front im unbeſetzten Deutſchland mindeſtens eine ebenſo wichtige Vorausſetzung unſeres Erfolges geworden, wie die Abwehrfront im Ruhrgebiet ſelbſt. Des⸗ halb iſt es eine Frage von außerordentlich großer Wichtigkeit, ob im Deutſchen Reich die Front ebenſo feſt und unverbrüchlich zuſammen⸗ hält wie dort an der Ruhr. Wenn man ſich nicht ſelber täuſchen will, ſo muß man leider eingeſtehen, daß das ausgezeichnete Vorbild der Ruhrbevölkerung im übrigen Deutſchland nicht die fin⸗ det, die unbedingt nötig iſt, wenn wir dem franzöſiſchen Druck ſtand⸗ halten wollen. Die letzten Reichstagsdebatten haben gezeigt, daß der alte verzehrende Parteigeiſt wieder auflodert, daß er nament⸗ lich in der ſozialdemokratiſchen Partei immer wieder mehr Boden faßt und daß er wie Roſt an der Rüſtung unſeres inneren Wider⸗ ſtandes frißt. Reden, wie ſie Breitſcheid am Freitag im Reichs⸗ tag gehalten hat, und Artikel, wie ſie der„Vorwärts“ in der letzten Zelt ganz im Gegenſatz zu ſeiner erſten Haltung veröffentlicht hat, ſind nicht nur tief bedauerlich als Kennzeichen ſozialdemo⸗ kratiſcher Geiſtesverfaſſung, ſondern auch außerordentlich bedenk⸗ lich wegen der Rückwirkung auf unſere innere Stimmung. Der„Vor⸗ wärts“ hält es in der letzten Zeit für nötig, den Gedanken des Klaſſenkampfes wuchern zu laſſen neben der Forderung einer ein⸗ heitlichen Abwehr des franzöſiſch⸗belgiſchen Einbruches. Er kann unmöglich der Anſich“ ſein, daß dieſe beiden Geiſtesrichtungen ſich miteinander vertragen. Denn wenn die Sozialdemokratie ſich in dieſem Augenblick als die Partei des Klaſſenkampfes fühlt, ſo iſt es unvermeidlich, daß ſie in der inneren Front verſagt. Die oben er⸗ e Rede von Dr. Breitſcheid hat den untrüglichen Beweis dafür geliefert. 5 Offenbar machen ſich in der Sozialdemokratie in der letzten Zeit doch wieder diejenigen Elemente geltend, denen der Gedanke der Einheitsfront überhaupt ſchwer erträglich iſt und die deshalb eine wirkliche Verſchmelzung aller Parteien und Bevölkerungs⸗ ſchichten in einem einmütigen Abwehrkampf ungern ſehen. Es iſt außerordentlich bedauerſich, daß ſich die einſichtigeren Kreiſe der ſozfaldemokratiſchen Partei von dieſen Elementen beherrſchen laſſen. Sie ſollten ſich jedenfalls keinem Zweifel darüber hingeben, daß ſich die Einheitsfront unter einer ſolchen Belaſtung auf die Dauer nicht halten kann. Die ſozialdemokratiſchen Extratouren ſind umſo bebenklicher als leider auch das andere Extrem die bayer ſchen Nationalſozlaliſten, aus der Rethe tanzen und eine Kriſis trotz aller äußeren Gefahren heraufbeſchwören. Nachdem der. Gewaltſtoß der Franzoſen von dem Ruhrgebiet mit einer bewunderungswürdigen Entſchloſſenheit aufgefangen worden iſt wäre der Zuſammenbruch im Innern der Linzige Weg, auf dem unſere Feinde— zum zweiten Male!— die ront überrennen könnten Es wäre eine ewige Schmach und Schande der deutſchen Geſchichte, wenn innerer Zank und arteifehde vollbringen ſollten, was unſer Feind als Ziel ſeiner Vernichtungspolitik mit Gewalt vergebens verſucht. Frankreichs neue pläne Kein neuer Oberbefehlshaber im Nuhrgebiet Zu dem Bericht, den General Weygand über ſeine Reiſe ins Ruhrgebiet am Samstag Poincare im Beiſein des Generals Foch er⸗ ſtattete, macht der„Petit Pariſien“ die Mitteilung, für den Augenblick ſcheine beſchloſſen zu ſein, daß das Zuſammenarbeiten der franzö⸗ ſiſch⸗belgiſchen Organe verbeſſert werden ſolle, ohne daß die Leitung des Vorgehens einer neuen Perſönlichkeit übertragen würde. Nach dem„Echo de Paris“ hat die Miffion des Generals Weygand gezeigt, daß keinerlei Verſtärkung der gegenwärtigen Beſatzungsarmee notwendig iſt. Le Troquer und Weygand haben ſich am Sonntag von neuem ins Ruhrgebiet begeben. Eine kritiſche Stimme Die„Ere Nouvelle“ ſchreibt, daß der Miniſter Le Troquer in der Miniſterratsſitzung den Standpunkt vertreten habe, daß die Aus⸗ beutung des Ruhrgebiets ein dauerndes Unternehmen ſein müſſe. Das Blatt vertritt demgegenüber die Auffaſſung, daß die ſyſtematiſch: Durchführung der Beſetzung für die Franzoſen und Bel⸗ gier nur ein vegatives Ergebnis zeitigen könne. Zur Be⸗ gründung bemerkt das Blatt, daß infolge des Mangels an deutſchem Schmelzkoks bereits zahlreiche Hochöfen in Frankreich aus⸗ geblaſen würden. Es liege ein gewiſſer Widerſpruch darin, daß unmittelbar nach der Beſchlagnahme eines der bedeutendſten Berg⸗ werksgebiete der Welt die franzöſiſche Induſtrie infolge Brennſtoff⸗ mangels teilweiſe gelähmt werde. Es ſei ſehr ſchön, den Verſuch zu machen,„Deutſchland auf die Knie zu zwingen“, aber mit der ſofor⸗ tigen Bezahlung von Reparationen habe das bis jetzt wenig zu tun. Die Pfandnahme ſyſtematiſche durchzuführen, um die deutſche Nation in hellem Aufſtand matt zu ſetzen, ſei ein kühnes Unternehmen, deſſen praktiſche Bedeutung ſich erſt zeigen würde, wenn man plötzlich den Entſchluß faßte, aus dem Ruhrgebiet eine neues Saargebiet zu machen. Die„Ere Nouvelle“ wendet ſich direkt an Poincare. Er könne nicht mehr verheimlichen, daß er die Eiſenbahner, die Poſt⸗ beamten und die Bergleute mobiliſiere; früher oder ſpäter werde er gezwungen ſein, auch Soldaten zu mobiliſieren. Wenn Poincare ent⸗ Die Pfandnahme ſyſtematiſch durchzuführen, um die deutſche Nation gewinnen oder davongehen. Das unbeſtimmte Ziel der franzöſiſchen Ingenieure Der Eſſener Berichterſtatter des„Echo National“ in Paris hatte einige franzöſiſche Ingenieure nach den ihnen erteilten Weiſungen und ihrem Organiſationsplan befragt. Die Ingenieure hätten aber in ziemlich unbeſtimmten Wendungen geantwortet. Sie befänden ſich im Stadium der Vorprüfung, was bedeuten könne, daß ſie ſich bei ihrer Zurückhaltung an eine Anweiſung von höherer Stelle hielten, oder aber auch die Bedeutung haben könne, daß ſie ſel bſt nicht recht wüßten, wie ſie die Dinge anfaſſen ſollten. Ein Teil der Ingenieure ſei überzeugt, man werde ſämtliche Probleme in Zuſammenhang mit dem induſtriellen Betrieb, mit dem Transport⸗ weſen, mit der Ernährung der Bevölkerung, mit dem Zahlungsmittel⸗ umlauf uſw. der Löſung zuführen. Andere ſeien der Anſicht, daß eine derartige Aufgabeüber die zur Perfügung ſtehenden Mit⸗ telhinausgehe. In Deutſchland gebe es 4000 Bergwerksinge⸗ nieure, in Frankreich nur 500. Es ſei möglich, daß ein Unternehmen von ſo großem Umfang zu den größten Schwierigkeiten führen könnte, und es wäre ihrer Meinung nach äußerſt unvorſichtig, die deutſchen Angeſtellten urd Arbeiter zur Arbeit zu zwingen. Wieder andere glaubten, man werde ſich auf die Beaufſichtigung des Eiſen⸗ bahnnetzes im Ruhrgebiet beſchränken. Mit anderen Worten alſo: es geht einfach nicht und die ganze Ingenieurexpedition iſt ein Schlag ins WMaſſer! 11 Millionen Deutſche und 16 deutſche Großſtädte unter fremdem Joch! In einer ſehr intereſſanten Zuſammenſtellung weiſt die„Rhei⸗ niſche Zig.“ nach, daß ſich die fremde Beſatzung über mehr als ein Drittel aller deutſchen Großſtädte erſtreckt. Von den 45 deut⸗ ſchen Großſtädten mit einer Einwohnerzahl von über 100 000 ſind von den fremden Mächten heute beſetzt: Saarbrücken, Köln, Düſſel⸗ dorf, Duisburg, Aachen, Krefeld, Mainz, München⸗Gladbach, Wies⸗ baden, Mülheim, Hamborn, Oberhauſen, Eſſen, Dortmund, Gelſen⸗ kirchen, Bochum Dieſe Großſtädte beherbergen aber nur den kleineren Teil der Menſchenmaſſen, die heute unter der Herrſchaft des fremden Militarismus ſtehen. Im ganzen beträgt die Einwohnerzahl der be⸗ ſetzten Gebiete: Saargebiet 650 000, Rheinland und Pfalz 6 400 000, neubeſetztes Gebiet(Ruhrgebiet 3 800 000 Einwohner, zuſammen 10 850 000 Einwohner. Weitere fünf Millionen leben in den Gebieten um Darmſtadt, Frankfurt und Mannheim, die von den Franzo⸗ ſen bereits einmal beſetzt waren. 5 Die Abſchnürung Nach Meldungen aus Eſſen iſt im Laufe des Sonntags die militäriſche Einkreiſung des Ruhrgebiets vollendet worden. Eine Abſperrung iſt allerdings noch nicht vollzogen, eben⸗ ſowenig eine Zollinie errichtet worden. Die Franzoſen laſſen die nach dem Oſten gehenden Kohlenwagen zwar die Strecke paſſieren, überwachen aber Ort und Herkunft der Kohlen und Kohlenmengen. Dieſe Maßnamen werden damit begründet, daß alle dieſe Züge mit zwei oder mehr Lokomotiven beſpannt geweſen ſeien, was auf die Abſicht der deutſchen Behörden habe ſchließen läſſen, das rollende Material aus der Okkupationszone zu entfernen. nehmen immer mehr zu, zumal auch auf dem linken Rhein⸗ ufer die Arbeitsniederlegungen der Eiſenbahner ſich häufen. Fran⸗ zöſiſche Eiſenbahner verſuchen, den Betrieb für ihre Dienſte aufzu⸗ nehmen, Truppenzüge können nur im Marſchtempo fahren, da ſtets zwei Soldaten dem Zuge vorausgehen(9 Der Kölner Bahnhof war von un⸗ähligen Reiſenden beſett, die nicht weiterfahren und teilmeiſe auch in der Nacht nicht unter⸗ tommen konmten. Zahlreſche Roiſende. die fluchtartia die Trierer Gegend verlaſſen und mit dem um 4 Uhr früh von Jrier abgehenden Zug die Reiſe nach dem weſtfäliſchen Gebiet eingetreten hatten, wur⸗ den bis Köln dreimal umgeladen, um bei ihrer Ankunft in Köln abends 7 Uhr zu erfahren, daß eine Weiterfahrt unmöglich ſei. Ein⸗ zelne Züge werden auf Umwegen ins Ruhrgebiet geleitet. Der birekte Weg nach Duisburg, Oberhauſen uſw. iſt geſperrt. Hitler Von Kichard Bahr Als vor ein paar Wochen der Reichsjuſtizminiſter aus München miedergekehrt war, mochte man aus ſeinen Aeußerungen die frohe Hoffnung ſchöpfen, daß nun alle Differenzen beglichen wären, Reich und Bayern endlich ſich gefunden hätten. Das wird auch, ſoweit die Regierungen in Betracht kommen, durchaus zutreffen. ſcheint es, daß auf dem Untergrund der bayeriſchen Volksſeele aller⸗ haͤnd Stimmungen nachſchwingen, die nachgerade auch den unbefan⸗ genen und kritiſchen Beobachter bedenklich machen können. Man braucht deshalb nicht in Ekſtaſe zu geraten wie die Herrſchaften von der Liga für Menſchenrechte und nicht im Stil der Sozialdemokratie Bayern mit der(in dieſem Fall nebenbei recht unwirkſamen(Acht und Aberacht zu bedrohen. Man kann vielmehr das alles vollauf ver⸗ ſtehen als Reaktion oder treffender geſagt, Kontraſtbewegung gegen die Revolution, die in München und Südbayern nichtsnutziger, tückiſcher, wahnwitziger und blutiger war als irgendwo ſonſt in deutſchen Landen. Dennoch wird man an der Erkenntnis nicht vorbeikommen, daß da Entwicklungstendenzen ſichtbar werden, deren Ausreiſen man im Intereſſe von Reich und Staat nicht eben wün⸗ ſchen dürfen wird. 75 Ein Freund, der dieſer Tage in München weilte, hat mir die Stimmungen, die er fand, in ſcharfer Zuſpitzung ſo umſchrieben: treu zur Regierung Cuno bis zur Untreue. Das iſt natürlich abſichtlich übertrieben und ſoll etwa heißen: man iſt ſo feſt ent⸗ ſchloſſen, in der Abwehr des franzöſiſch⸗belgiſchen Eindringlings, daß man ſogar gegen die Regierung mobilmachen würde, wenn man be⸗ merken zu müſſen glaubte, daß ſie an Entſchiedenheit eingebüßt, ihr Widerſtand an Kraft und Elan verloren hätte. Das iſt, gottlob, nicht zu befürchten. Aber es wäre rein theoretiſch immerhin ein Stand⸗ punkt, über den ſich reden ließe. Wer, dem die letzten Ziele franzöſi⸗ ſchen Machtſtrebens aufgingen, möchte in dieſen Tagen eine 9⸗ ſelige, Regierung ertragen? Fragt ſich nur, worim die Kriterien ſolcher Schwäche zu ſuchen ſein werden. Erhitzte Gemüter werden geneigt ſein, ſchon als feigen Verrat zu brandmarken, was wägender Vernunft nur erſt als die gebotene Zurückhaltung kühler und überlegener Köpfe erſcheint. Es gehört zur Problematik dieſer ſchmerzlichen Uebergangszeit, daß für weite und, wie nicht zu leug⸗ nen ſein wird, wachſende bayriſche Schichten in derlei Fragen völ⸗ kiſchen Empfindens und völkiſcher Reizſamkeit ein Mann wie Adolf Hitler hat maßgebend werden können. Eine ungelehrte, un⸗ komplizierte Agitatorennatur, die vor einigen Jahren aus Sudeten⸗ land— manche behaupten aus Oberöſterreich— über die bayriſche Nachbargvenze herübergewechſelt iſt und aus den heimiſchen Kämpfen einen finſteren, krätikloſen Rafſenantiſemitismus undeine glühende Sozialiſtenfeindſchaft ſonders präparierten Boden. Bildhaftigkeit, ſogar die vornehmlichen Anziehungspunkte ſeiner Lehre geworden. Das, was ſeiner nationalſozialiſtiſchen Arbeiter⸗ partei die Anhänger und ſeinen„Hundertſchaften“ die kampfbereiten Sturmtruppen zutrieb. Denn was er ſonſt zu bieten hat, ſind, mit Verlaub zu ſagen, die wirren Phantaſien eines Autodi⸗ dakten von mäßiger Urteilskraft, beinahe ſchon eines politiſchen Analphabeten. Hitler iſt eine Art apokalyptiſcher Reiter. Ihm gilt es als ausgemacht, daß der Zentralbetriebsrätekongreß als Haupt⸗ inſtitution des Bolſchewismus in Deutſchland über ein kleines das Kabinett Cuno ſtürzen und eine Diktatur Noske(ausgerechnet Noskel) an die Stelle ſetzen wird. Dann müßte Bayern ſich hermetiſch ab⸗ ſchließen und mit einer Rechtsdiktatur(keines Parlamentariers, ſon⸗ der eines Eiſenkopfes. der nötigenfalls über Leichenfelder geht:„Die⸗ ſer Mann muß ſofort gefunden werden“, ſagt Adolf Hitler) den Ge⸗ genſtoß organiſieren. Nun würde der Bürgerkrieg anheben und Blut fließen knüppel⸗, knüppeldick. Aber den„nationalen Gruppen“ wür⸗ den die Völker helfen, die an dem Weiterbeſtehen des deutſchen Staats ein Intereſſe hätten. Natürlich nicht Frankreich und Ruß⸗ land, nicht einmal Amerika, das dieſen innerdeutſchen Auseinander⸗ ſetzungen lediglich mit der paſſionierten Teilnahme eines angehenden Stierkämpfers zuſchauen möchte: um die„einzelnen Methoden der Bekämpfung des Marxismus und Bolſchewismus kennen zu lernen“. Wohl aber England und Italien. Wir brauchten nur nicht ſoviel vom deutſchöſterreichiſchen Anſchluß zu reden(noch weniger?), die ſüd⸗ triroler Frage nicht wieder aufzurollen und Muſſolinis ſämtliche Schwarzhemden würden uns hinfort zur Verfügung ſtehen. Der unſaubere Gedanke, durch Verrat deutſchen Bluts und Preisgabe uralten deutſchen Volksbodens ſich die Unterſtützung des faſziſtiſchen Italiens zu erſchachern, iſt die eigentliche partie honteuse des Hitlerſchen„Syſtems“. Immer von neuem kehrt in den Anſprachen, in denen dieſes Syſtem ſich manifeſtiert(ein wirk⸗ liches Programm iſt nicht vorhanden) die Mahnung wieder: endgültig und ein für alle Mal auf die Deutſchen in Südtirol zu verzichten und von deren brutaler Vergewaltigung nicht mehr zu„ſchwätzen“. In 7 10 Politik gäbe es keine Sentiments, ſondern nur„Kaltſchnäuzig⸗ eit“. Das Wiener parteiamtliche Organ der Großdeutſchen hat neulich dazu gemeint: verkehrteres Zeug iſt ſchon lange nicht über eine nationale Frage zuſammengeredet worden. Ich möchte hinzu⸗ fügen: verkehrteres nicht und nichts, was im tiefſten Grunde gleich unnational wäre. Dieſer Adolf Hitler, der, gleichviel ob er aus Böhmen oder Oberöſterreich zuwanderte, für die Probleme des Volks⸗ tums doch das wache Verſtändnis des Grenz⸗ und Auslandsdeutſchen mitbringen müßte, wiſcht über ſie hin mit der Gefühlsloſigkeit eines Ochſenknechtes. Und in dem Punkt, der auch ſchwerfälligeren Köpfen aufgehen möchte, wäre die Abwehr einzuſetzen. Verbote machen eitel und Schimpfkanonaden auf dem ſicheren Port des Reichstages ver⸗ bittern und ſchließen die Reihen. Aber man ſollte in Sachlichkeit und ruhigem Ernſt den ehrenhaften, patriotiſchen, den durchaus deutſch empfindenden Elementen die in dieſen Tagen allgemeiner Plan⸗ und Zielloſigkeit recht zahlreich hinter den Fahnen Hitlers hertrollen, auf⸗ zeigen, wes Geiſtes Kind er iſt, daß er, vielleicht nicht um der Partei⸗ politik willen, unter allen Umſtänden aber aus völkiſchen Gründen, abzulehnen iſt. Eine Karikatur nationaler Geſinnung, das, ſcheint mir, könnte helfen. 3 2 0 6* Ruhiger Derlauf des Sonntags in München Berlin, 29. Jan.(Von unſ. Verl. Büro.) Wie aus München gemeldet wird, ſind die Maſſenverſammlungen der Nationalſozialiſten ohne Zwiſchenfälle verlaufen. Von den 12. ſanpnluntgen waren nur 6 geſtattet worden. Wegen Ueberfüllung mußten Paralellverſammlungen eingerichtet werden, ſo daß es ſchließlich doch 12 wurden und dem Ausnahmezuſtand ſo ein Schnippchen geſchlagen wurde. Nach den üblichen Reden folgte die Annahme einer Entſchließung, die gegen den Verſuch der Saboinge Nur Aber Hitler fand in Bayern, wo die Erinnerung an Eisner, Mühſam, Landauer, Neurath, Levin und Levine und an die lahme und zweideutige, häufig auf beiden Schultern Waſſer tragende Hal⸗ tung der Sozialdemokratie zur Rätezeit noch nicht erſtarb, einen be⸗ Vermutlich ſind das, in ihrer derben 2. Seite. Nr. 47 mannheimer General · Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Monkag. den 29. Januar 1923 des Parteitages durch die bayeriſche Regierung proteſtiert und die Ungültigkeit des Friedensvertrags, Kampf gegen vaterländiſche Ver⸗ räter, Aufhebung der Schutzgeſetze forderte. Am geſtrigen Sonntag fand dann die Standartenweihe im Zirkus Krone ſtatt, von wo etwa 3000 Feſtteilnehmer in geſchloſſenem Zuge in weitem Bogen um das Landtagsgebäude herum durch die Straßen mar⸗ ſchierten Ein erhebliches Aufgebot von Polizei in Uniform und 356 ſorgte für die Einhaltung der gegebenen Vorſchriften. Zu Zwiſchenfällen kam es jedoch auch hierbei nicht. Die ahnenträger, die zumteil in Uniform uad mit Stahlhelmen be⸗ kleidet waren, andere mit öſterreichiſchen Kappen, trugen die rote Armbinde mit dem Hakenkreuz. Im Zuge überwogen die Jugend⸗ lichen, zumteil ſogar ſehr junge Leute, ältere Männer waren wenig zu ſehen Vor dem Armee⸗Muſeum wurden die Fahnen zuſammen⸗ geſtellt und Reden gehalten. Als Vertreter des völkiſchen Rechts⸗ blocks ließ ſich Oberſt v. Tnlander vernehmen, der die Einigkeit des Blocks mit den Nationalſozialiſten im Kampf gegen den inneren — und die in Deutſchland eingebrochenen„Schweinehunde“ be⸗ nte. Der Mitarbeiter des Ulſtein Montagablattes behauptet, die nach⸗ trägliche Nachgiebigkeit des Staatskommiſſars Schweyer ſei dem Da⸗ zwiſchentreten von Mittelsperſonen, namentlich des Reichswehrgene⸗ rals v. Lauſſaux zu verdanken. Dieſe Behauptung wird wohl noch nachzuprüfen ſein. Rücktritt Schweyers? Wie die„Münchner Neueſten Nachrichten“ zuverläſſig hören, foll der Staatsminiſter des Innern Dr. Schweyer am Sonntag abend dem Miniſterpräſidenten ſein Rücktrittsgeſuch einge⸗ reicht haben. Kommuniſtiſche Hetzereien Die Zentrale der kommuniſtiſchen Partei forderte am geſtrigen Sonntag in einem Aufruf in der„Roten Fahne“ Arbeiter, Ange⸗ ſtellte und Beamten auf, die bayeriſchen Rechtsputſchiſten nieder zu ſchlagen.„Schlagt Ihr nicht die Putſchiſten nieder, ſo ſchlagen ſie Euch nieder.“ Der preußiſche Miniſter des Innern wird ſich nach⸗ gerade wohl der„Roten Fahne“ und der Kommuniſten überhaupt anzunehmen haben. 5 2 2 22. Deutſchlands„allgemeine Nichterfüllung Die Reparationskommiſſion hat der deutſchen Kriegslaſten⸗ kommiſſion folgende an die deutſche Regierung gerichtete Note überſandt: Durch Schreiben der Kriegslaſtenkommiſſion vom 14. und 27. Nopember 1922 ſtellte die deutſche Regierung an die Repa⸗ rationskommiſſion den Antrag, von allen Barzahlungen und vom größten Teil der Sachleiſtungen während drei oder vier Jahre befreit zu werden. Am 13. Januar ſetzte die Reparationskommiſſion die Kriegslaſtenkommiſſion davon in Kenntnis, daß ſie den Fälligkeitstermen vom 15. Januar auf den 31. Januar vertage. Am gleichen Tage, dem 13. Januar, teilte jedoch die deutſchs Regierung der Reparationskommiſſion mit, daß ſie alle Reparationslieferungen an Frankreich und Belgien einſtelle. Tatſächlich hörten alle Lieferungen an dieſe Mächte auf. Die Reparationskommiſſion ſtellte daher nach dem Wort⸗ laut und im Sinne des§ 17. Anhang 2 zu Teil 8 des Vertrages von Verſailles die allgemeine Nichterfüllung der deutſchen Verpflichtungen gegenüber Frankreich und Belgien feſt. Die Reparationskommiſſion iſt infolgdeſſen der Anſicht, daß ſich eine Entſcheidung über den Antrag der deutſchen Regierung, der durch dieſe ſelbſt hinfällig gemacht wurde, erübrigt. Unter 1 dieſen Umſtänden bleiben alle Beſtimmungen des Zahlungs⸗ planes vom 5. Mai 1921 in Kraft.“ Die Einſtellung der Sachlieferungen an Frankreich und Bel⸗ gien, die hiermit zur Grundlage des„Generalmanquements“ ge⸗ macht wird, war die notwendige Folge des vertrags⸗ widrigen Einmarſches franzöſiſcher und belgiſcher Truppen in bisher unbeſetztes deutſches Gebiet. Uebrigens ſetzt ſich die vor⸗ liegende Entſcheidung, die ohne die Stimme des engliſchen Delegierten getroffer iſt, über die zahlreichen Erklärungen der alliierten Mächte während des Jahres 1922 hinweg, in denen aus⸗ gedrückt worden mar daß die Forderungen des Londoner Zahlungs⸗ planes über die Leiſtungsfähigkeit Deutſchlands hinausgehen. Die Reparationskommiſſion ſetzt ſich mit dem Beſchluſſe über Artikel 234 des Vertrages von Perſailles hinweg, der die Höhe der Zah⸗ lungsverpflichtung Deutſchlands von ſeiner Leiſtungsfähigkeit ab⸗ hängig macht, ebenſo wie über Artikel 251 Abſatz 2 des gleichen Verkrages, der der Verſorgung Deutſchlands mit Lebensmitteln und Rohſtoffen grundſätzlich den Vorrang vor den Reparationsverpflich⸗ tungen einräumt. Deukſchlands Reparationslieferungen an Serbien Deutſchland lieferte im Vorjahre auf Grund der Reparationen dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen 3983 geſchloſſene Güterwagen, 428 Sanitätswagen, 150 Petroſeumziſternen, 331 nor⸗ malſpurige, 20 ſchmalſpurige Lokomotiven und 2 komplette Eiſen⸗ bahnwerkſtätten. Zur Zeit verfügt Serbien über 1800 Lokomotiven und 43 000 Wagen. Die verkehrsſtörungen im Nuhrgebiet Die Linien der im Norden und Weſten des Induſtriegebietes 5 beſetzten Bahnhöfe 0 zeigt nunmehr folgenden Verlauf: Lünen⸗Waltrop⸗Detteln⸗Suder⸗ wich—Recklinghauſen— Hertern— Weſterholt—Buer⸗Nord—Glad⸗ beck⸗Weſt⸗Bottrop—0ſterfeld⸗Süd— Oberhauſen—Sterkrade—Ham⸗ born—Duisburg—Meiderich⸗Süd— e eeeeeeeee feld⸗Süd— Großenbaum—Wedau—Düſſeldorf⸗Hauptbahnhof⸗Deren⸗ dorf. Im Süden kamen die Operationen bisher nicht zum Abſchluß. Da über die im Norden beſetzten Bahnhöfe keinerlei Zugverkehr mehr ſtattfindet, wird die Lebensmittelverſorgung des Induſtriegebietes immer ee Nachmittags wurde auch Lünen⸗Nord beſetzt, ſo daß nunmehr auch die die über dieſe Station geleitet wurden, ins Stocken geraten ſind. Durch das gewaltſame Eingreifen der Soldaten in die Weichen⸗ anlagen iſt es bereits mehrfach zu Anglücksfällen kommen. So iſt in Rattingen ein 1155 entgleiſt und vor dem Bahn⸗ of Vorhalle ſind von einem von ranzoſen geführten Zuge Loko⸗ motive u. mehrere Wagen umgeſtürzt, ſodaß für die Wiederaufnahme des geregelten Verkehrs ernſtliche Schwierigkeiten entſtehen. Bei Heiſingen wurde durch eine von franzöſiſchen Eiſenbahnern geführte Lokomotive drei Mädchen überfahren und getötet. Slörungen im drahklichen Jernverkehr 0 im Eſſener Telephon⸗ und Telegraphenamt ge⸗ ſtalten ſich von Tag zu Tag ſchwieriger. Der Telephonverkehr iſt oft ſtundenlang geſtört. Telegramme gehen mit viel tündiger Ver⸗ ſpätung ab. Auch der Geſchäftsverkehr erleidet große Störungen. Das Poſtamt in Düſſeldorf wurde am Sonntag von franzöſi⸗ ſchen Truppen beſetzt. Die Beamten und Beamtinnen wurden aus Amt herausgetrieben, zum Teil mit Gewalt. Der Ortsverkehr und auch der Fernverkehr waren eine Stunde lang völlig geſperrt. Die 0555 wurde angeordnet, weil einige Telegraphenleitungen der franzöſiſchen Zentrale geſtört 05 ollen. Aus Eſſen wird gemeldet, daß die Franzoſen bei Steele und bei Düſſeldorf das Rheinkabel durchſchnitten ſenun Der Regierungspräſident wird ſofort wegen der Wiederherſtellung mit den Jom len verhandeln. Die Wiederinſtandſetzung kann nur von deutſchen Beamten vorgenommen werden, und dieſe verlangen, die ſämtlicher Umſchalteſtationen, die von den Franzoſen beſetzt ſind Ausweiſungen und verbote Von den franzöſiſchen Beſatzungsbehörden in der Pfalz wurden Die neuerdings ausgewieſen: Oberlehrer Lang in Speyer, Regierungs⸗ Direktor br 478895 Oberregie⸗ rungsrat Dr. Theodor Künkele und Forſtmeiſter Ney. Die Rheinlandkommiſſion verfü weiſung des Polizeipräſidenten von öffentliche Ordnung am 26. Januar nicht aufrecht erhalten habe. Seine Fomilie muß das beſetzte Gebiet innerhalb acht Tagen verlaſſen. Weiterhin hat die Rheinlandkommiſſion die ſofortige Ausweiſung fol⸗ er die ige Aus⸗ Heidel Aae Ko er 0 gender Beamten angeordnet: Helwig⸗Jännerich, Zollamtmann, Wein⸗ gärtner Oberforſtſekretär, Offenbacher, Zolldirektor in Mainz, Hill, Bürgermeiſter in Alzey, von Trotta, Landrat des Untertaunuskreiſes, Niewöhner, Landrat des Kreiſes St. Goarshauſen, Biſtram, Stadt⸗ ſekretär der Gemeinde Rheinbad, Dombois, Aſſeſſor des Landrats⸗ amts Kreuznach, weil ſie ſich geweigert haben, die Beſtimmungen der neuen Ordonnanzen der Rheinlandkommiſſion zu befolgen. Die Fa⸗ milien aller dieſer Beamten müſſen das beſetzte Gebiet innerhalb vier Tagen verlaſſen haben.— Die Rheinlandkommiffion hat des ſerneren die ſofortige Auswei⸗ ſung des Hauptſchriftleiters der„Neuen Wiesbadener Zei⸗ tung“ Gorrenz angeordnet, weil er angeblich aufreizende Ar⸗ tikel geſchrieben haben ſoll. Auch ſeine Familie hat das beſetzte Gebiet innerhab vier Tagen zu verlaſſen. Ein Maueramſchlag der Interallijerten Rheinlandkommiſſion in Mainz verbietet jedwede Zuſammenrottung und Kundgebung unter Androhung der eptl. Sperrung des Nachtvekehrs. Mehr als fünf Perſonen dürfen nicht beiſammen ſtehen. Durch Verfügung des Eſſener franzöſiſchen Befehlshabers wurde der Bund heimaktreuer Oberſchleſier im beſetzten Ruhr⸗ gebietverboten, die vom Bund eingerichtete Vorprüfungsſtelle zur Prüfung der Verdrängungsſchäden iſt aufgelöſt und das Konto des Bundes bei der Reichsbankſtelle beſchlagnahmt worden. Kommuniſtiſche Plakate mit blau⸗weiß⸗roter Umran⸗ dung und der zweiſprachigen Aufforderung an die franzöſiſchen Sol⸗ daten, nach Frankreich zurückzufehren, mußten auf Befehl der Fran⸗ zoſen in uudwigshafen, Wiesbaden und anderen Städten durch deutſche Polizeibeamten entfernt werden. verſchärſte Lage in Lauſanne Am Samstag nachmittag tagte die dritte Kommiſſion für Wirt⸗ ſchafts⸗ und Finanzfragen. In dieſer Sitzung kamen wieder einmal ſo recht die großen Meinungsverſchiedenheiten zum Ausdruck. die zwiſchen den alliierten und den türkiſchen Entwürfen beſtehen. Die Verhandlungen drehten ſich um die Frage der Kriegs⸗ entſchädigungen und der Schiffahrt ſowie der ottomaniſchen öffent⸗ lichen Schulden. Dieſe Fragen ſind ſchon in der Unterkommiſſion behandelt worden. Nun machten die Türken neue Einwendungen, die zur Diskuſſion ſtanden. Man gab zu, daß man ſich in einigen Punk⸗ ten geeinigt habe, man ſehe aber ein, daß ſich zwei Syſteme gegen⸗ überſtehen, deren Grundfragen aber ſo voneinander abweichen, daß ſie ein Kompromiß unmöglich machen. In der Sitzung des erſten Hauptausſchuſſes iſt es in der Frage der Kriegsgräber auf Galklipoli zu einem lebhaften Zu⸗ ſammenſtoß zwiſchen Lord Curzon und Ismet Paſcha ge⸗ kommen. Lord Curzon hat feierlichſt dargelegt, welch großen Wert das engliſche Volk auf die Ehrung der Toten lege, worauf Ismel Paſcha ironiſch erwiderte, daß man die Totenehrung nicht mit ſtrate⸗ giſchen Intereſſen verbinden ſollte und es ein ſeltſamer Zufall ſei, wenn die von England geforderten Friedhöfe ſich gerade an den Landungsſtellen von Gallipoli befänden. Lord Curzon, der dieſe Bemerkung aufs ſchärfſte zurückwies, hat erklärt, daß die Türken wieder einmal bedauerlicherweiſe eine Gelegenheit verſäumt bätin ihr menſchliches Gefühl zu zeigen. Nach dieſen Auseinanderſetzungen, die einen ſehr peinlichen Eindruck hinterlaſſen haben, iſt die Sitzung geſchloſſen worden. Grtentfragen und Ruhrbeſetzung Die franzöſiſche Regierung wird nach einer Pariſer Drah⸗ tung im„Matin“ aufgefordert, in Lauſanne den Kontakt mit Rußland und der Türkei nicht zu verlieren und durch Schaf⸗ fung normaler Beziehungen mit dieſen beiden Ländern zu ver⸗ hindern, daß ſie mit Deutſchland zuſammengehen. Dann könne die franzöſiſche Regierung der Entwicklung des deutſchen Widerſtandes ruhig entgegenſehen. Die Fertigſtellung des Friedensvertrags-Entwurfes Die Abordnungen der Verbündeten haben den Friedens⸗ vertrag fertiggeſtellt. Er wird am Dienstag den an der Konferenz teilnehmenden Abordnungen mit Ausnahme der türkiſchen zugeſtellt werden. Am Mittwoch ſoll eine Vollſitzung der Konferenz ſtattfinden, in der die amtliche Mitteilung des Vertrags an die Türken erfolgt. Ismet Paſcha ſoll geſtern ſeine Abſicht ver⸗ kündet haben, bereits am Donnerstag Lauſanne zu verlaſſen, um auf dem Seeweg in die Türkei zurückzukehren. Aus dem Reichstag Nach der großen politiſchen Ausſprache wandte ſich am Sams⸗ tag der Reichskag der zweiten Leſung des 2 Jugendgerichtsgeſetzes zu. Den Entwurf, der noch aus der Aera Radbruch ſtammt, durch⸗ weht neuzeitlicher Geiſt. Es wird in ihm mit entſchloſſenem Druck manches alteingewurzelte Vorurteil beſeitigt. War es bisher das oberſte Ziel der Jugendrechtſprechung, das Strafmaß in ein pein⸗ lich genaues Verhältnis zur Schwere der Verfehlüng zu bringen, ſo ſetzt man jetzt dieſe mehr theoretiſche Erwägung hintenan und rückt den praktiſchen Geſichtspunkt in den Vordergrund: wie iſt die Beſſſerung der ſtraffälligen Jugend erzielen? Man will ſich nicht mehr daran Genüge ſein laſſen, zu ſtrafen, man win er⸗ zieheriſch auf die entgleiſte Jugend einwirken, man will denen, die auf der erſten Etappe des Lebens ſtrauchelten, alle Möglichkeiten, ur Rechtſchaffenheit zurückzukehren. offenhalten. Gerade den ugendgerichten fällt auf die Art eine Aufgabe zu, die an deren Leiter die höchſten Anforderungen ſtellt. Deshalb empfahl Abgeordneter Brodauf von den Demo⸗ kraten, der über die Ausſchußarbeit berichtete, eine Entſchlie⸗ ung, nach der für das Am: der Jugendrichter unſere befähigſten Juriſten herangezogen werden ſollen. In der kurzen Ausſprache die dann folgte und in der auch Reichsjuſtizminiſter Heintze dem Ent⸗ wurf warmherzige Begleitworte auf den Weg gab, wurden die Grundzüge des Geſetzes im allgemeinen gebilligt, abgeſehen von der ſtets rein negativen und zerſetzenden Kritik der Kommuüniſten. In einer zweiten Sitzung. die wegen Beſchlußunfäh' gkeit des Hauſes anberaumt werden mußte, gelangte dann noch eine Reihe kleinerer Vorlagen zur Annahme. Die nächſte Sitzung iſt am Mitt⸗ woch, der zum Schwerinstag beſtimmt iſt. Gegen die Beſchlagnahme von Schulen EJ Berlin, 29, Jan.(Von unf. Berl. Büro.) Eine von Abgeord⸗ neten ſämtlicher Parteien mit Ausnahme der Kommuniſten unter⸗ ſchriebener Antrag proteſtiert gegen die gewaltſame Schließung von Schulen und eine Beeinträchtigung der Schulbetriebe durch die Beſatzung des Ruhrgebiets.„Mit Entſchiedenheit wendet ſich der Reichstag gegen jede Kürzung und Schädigung des Unterrichts. da ſie eine ſchwere Einbuße an kul⸗ turellen und erzieheriſchen Werten bedeuten. Ebenfalls wendet ſich der Reichstag gegen die Beſetzung von Jugendheimen, die einen Ein⸗ griff in die Jugendbewegung und die Jugendfürſorge darſtellen. Der Reichstag fordert die Reichsregierung auf, gegen dieſe Ueber⸗ griffe der Beſatzungsbehörde Einſpruch zu erheben.“ Jür die Herabſetzung der Tarife Ein demokrätiſcher Antrag erſucht die Reichsregierung, die Tarife für die Verſendung aller Arten Friſchgemüſe denen für Obſt gleichzuſtellen und ferner dieſel gemeinſamen Tarife ſoherabzuſetzen, daß die Verbindung von Produzent und Verbraucher noch möglich iſt. Das deutſche Reichsſchulgeſetz. der Bildungsausſchuß des Reichstages hat die zwelke Leſung des Reichsſchul⸗ geſetzes vertagt, um den Fraktionen Gelegenheit zu geven, eine Einiaung über das Geſetz herbeizuführen. „Jranzöſiſche Geſtellungsbefehle an Ausgewieſene. Drei in idelsheim b. Bruchſal wohnenden, aus dem Elſaß gebürtigen und dort ausgewieſenen jungen Leuten iſt ein Geſtellungsbefehl zum ſo⸗ fortigen Eintritt in das franzöſiſche Heer zugeſchickt worden. Auch in Bruchſal ſelbſt haben ausgewieſene Lothringer und Elſäſſer Ge⸗ ſtellungsbefehle erhalten. 8 und von den Erlanger Bubenreutern. Auslanòsrundſchau KRückkauf ſpaniſcher Gefangener. Wie aus Madrid gemewer wird, ſind die Verhandlungen über den Rückkauf der im Juli 1922 anläßlich der Ereigniſſe in Meula gefangenen Spanier mit dem marokkaniſchen Führer Abdel Krim nunmehr abgeſchloſſen. Die ſpaniſche Regierung wird dem marokkaniſchen Führer 31 Millionen Peſetas bezahlen, der ſich dagegen verpflichtet hat, ſeinen Wider⸗ ſtand gegen die Spanier aufzugeben. Die Gefangenen ſind bereits am Samstag an Bord eines ſpaniſchen Dampfers eingeſchifft worden. * Ein bildungsfeindlicher Kriegsminiſter. Nach einer Warſchauer Meldung erließz der polniſche Kriegsminiſter eine Verordnung, wonach aus allen Offiziersbibliotheken die ſchöngeiſtige deutſche Literatur zu verſchwinden habe.(11) Deutſches Keich Kundgebungen in Berlin J Berlin, 29. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Eine geſtern vor⸗ mittag von der Reichspereinigung ehemaliger Kriegsgefangener veranſtaltete Kundgebung gegen die Be⸗ ſetzung des Ruhrgebiets litt wiederholt durch die nichtsnutzigen Stö⸗ rungsperſuche der Kommuniſten. Trotzdem gelang es erfreu⸗ licherweiſe, die Verſammlung zu Ende zu führen. Auch der repu⸗ blikaniſche Reichsbund veranſtaltete mit Reden der Abgg. Haas und Schücking und des Zentrums⸗Landtagsabg. Hars als Vertreter der chriſtlichen Bergarbeiter eine Proteſtkundgebung gegen den ſchnöden franzöſiſchen Rechtsbruch. Herr Hars ſtellte feſt, daß es den Franzoſen an der Ruhr gelungen ſei, zwiſchen Arbeit⸗ geber und Arbeitnehmer eine reſtloſe Verſtändigung zu bewirken. Derweilen nahm auch der preußiſche Landesverband der Haus⸗ und Grundbeſitzervereine zu durch die Ruhrbeſetzung aufgerührten Pro⸗ bleme Stellung in einer Verſammlung im Berliner Rathaus. Man nahm eine Entſchließung an, in der der organiſierte Hausbeſitz auf- gefordert wurde, Franzoſen und Belgiern die Wohnung zukün⸗ digen und keine mehr als Mieter aufzunehmen.— Zu einer ſehr eindrucksvollen Kundgebung wurde der Reichs⸗ kommers alter Burſchenſchafter, der geſtern 2000 alte Burſchenſchafter mit faſt ebenſovielen Gäſten in den Sälen des Zoologiſchen Gartens vereinte. Die Feſtrede hielt Pfarrer Förtſch Er wies darauf hin, daß die deutſchen Burſchenſchafter heute wie bei ihrer Gründung Zeiten bitterernſter Not durchlebten, und trotz zur Ohnmacht ver⸗ urteilt, müſſe das deutſche Volk den größeren Mut aufbringen, das Schickſal zu ertragen.„Der Gott, der Eiſen wachſen ließ, der wollte keine Knechte“, ſo ſchallte es durch die gewaltigen Räume. Eine Fidelitas ſchloß ſich dem feierlichen Kommers nicht an, dafür würde eine Sammlung für die Volksgenoſſen an der Ruhr veranſtaltet. *Aufgehobene Verbote. Der Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik hat die Verbote des Bundes Deutſcher Frontſoldaten oin und des alldeutſchen Verbandes aufge⸗ oben. Baoòͤiſche Politik Dder Landtag tritt am Mittwoch, 31. Januar, nachmittags halb 4 Uhr zu einer Sitzung zuſammen. Auf der Tagesordnung ſtehen verſchiedene Ge⸗ ſetzentwürfe, darunter diejenigen über das Polizeigeſetz und das Polizeiverſorgungsgeſetz und über die Verſicherung der Rindvieh⸗ beſtände. Zur ratung ſteht dann ferner der Zentrumsantrag über die ſofortige Auszahlung der Getreideumlage und der Zen⸗ trumsantrag, der die Miſderung der gegenwärtigen Notlage zum Eegenſtand hat. Weiter ſoll noch die von der Zentrumsfraktion eingebrachte Förmliche Anfrage über die Freiheit des Koalitions⸗ rechts der Arbeiterſchaft behandelt werden. Eine ſozialdemokratiſche Oegeſchꝰ Die„Konſtanzer Zeitung“ iſt in der Lage, folgendes merkwürdige Schreiben zu veröffentlichen: Maßnahmen zum Schatze der Republik „Da in abſehbarer Zeit zu befürchten iſt, daß im Laufe kom⸗ mender Monate mit einem Putſch nationaliſtiſcher Kreiſe(Bayern) zu rechnen iſt, gehen auch wir dazu über, Maßnahmen zum Schutze der Republik zu treffen. Wir werden daher alle republi⸗ kaniſch geſinnte Volksgenoſſen zu Widerſtand gegen derartige Machenſchaften organiſieren. Wir rechnen dabei auch auf Ihre Mithilfe und hoffen, daß Sie ſich unſerer Abwehrorganiſation an⸗ ſchließen und der bereits beſtehenden Organiſation beitreten werden. Die Sozialdemokratie wird alles einſetzen, um die Republik in ihrem Beſtande zu erhalten. Sind Sie bereit, ſo füllen Sie nachſtehende Erklärung aus und geben dieſelbe an uns zurück. Sozialdemokratiſche Partei, Konſtanz. Erklärungl Ich, Unterzeichneter, erkläre mich bereit, der von der ſozial⸗ demokratiſchen Partei geſchaffenen Organiſation zum Schutze der Republik beizutreten Die von der Leitung der Organiſation ausgegebenen Befehle und Anordnungen werde ich pünktlich und gewiſſenhaft befolgen. Auch die von der Leitung beſtimmten Obleute und Unterführer erkenne ich als ſolche an. Wie militäriſch ausgebildete Bei Großhans nach Ausfüllung ſogleich abgeben.“ Dieſer ſonderbare Aufruf wird in ſozialdemokratiſchen Kreiſen in Konſtanz verbreitet Nach Aeußerungen ſozialdemokratiſcher Parteimitglieder wird mit der Regierung in Karlsruhe über die Lieferung von Waffen zu dieſer„Selbſtſchutzorganiſation“ verhandelt. Großhans iſt Landtagsabgeordneter. Was ſagt die badiſche Regierung zu dieſen Beſtrebungen, vor allem der Herr Miniſter des Innern und Staatspräſident Remmele, der doch ſtets betont hat, er werde geſetzwidrige Organiſationen, auf welcher Seite ſie auch auftauchen möchten, nicht dulden? Haben wir wirk⸗ lich nichts Anderes in heutiger Zeit zu tun, als mit inneren Kämpfen zu rechnen, als Gefahren für das Beſtehen der Republik an den Mond zu malen die nur in der Einbildung einiger Patho⸗ logen beſtehen!? Dec Feind ſteht vor den Toren, jenſeits des Rheins— im Ruhrgebietl Letzte Melöͤungen Ein wenig glaubhaftes Dementi Berlin, 29 Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Warſchauer Vertreter des Ulſtein Montagsblattes erfährt von polniſcher Seite die Nachricht, daß die polniſ he Regierung polniſche Arbeiter als Hilfskorps für die Franzoſen in das Ruhrgebiet entſenden wolle, entbehre jeder Grundlage. Sie ſtammten von„antipolniſcher“ Seite. Gera, 29. Jan. Ueber Gera Stadt⸗ und Landkreis wurde der Ausnahmezuſtand verhängt, weil dort ein Trupp von Roß⸗ bachleuten von 343 jüngeren Männern und 40 Offizieren angehalten wurde, von denen aber einige wieder entkamen. Eine Anzahl dieſer Leute war mit Revolver und anderen Waffen ausgerüſtet. Auf Anordnung des Reichskommiſſars für die öffentliche Ordnung werden ſie ſich einer eingegehenden Vernehmung zu unterziehen haben. * Leipzig, 29. Jan. Geſtern mittag wurde im Volkshaus der Parteitag der kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands einer Rede Klara Zetkins eröffnet. Die geſchäftlichen Verhandlungen beginnen heute. 9 Berlin, 29 Jan(Von unſ. Berliner Büro.) Herr v. Ger⸗ lach ſollte geſtern in Wien üder die„Mentalität Frank⸗ reichs“ ſprechen. Die Konzerrogentur, die dieſen Vortrag veran⸗ ſtaltet, hatte dieſen heiteren Jeitgenoſſen als„Führer des deutſchen Liberalismus“ vorgeſtellt. Die Poligei aber hat den Vortrag, wie Welt am Montag bekümmert feſtſtellen muß, inzwiſchen ver⸗ Oten. f J 2 Fneetoer * 8 n rn Monktag, den 4. Januar 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Miitag⸗Ausgabe) 3. Seifle. Nr. 47 Städtiſche Nachrichten Neue Satzungen für den Ausſchuß für die Armen⸗ und Wohlfahrtspflege, die Jugendfürſorge und für den Schul⸗Ausſchuß Neue beſchließende Ausſchüſſe ſollen gebildet werden. Der Stadt⸗ rat ſchlägt dem Bürgerausſchuß vor, für die Verwaltung der öffent⸗ lichen Armenpflege und derjenigen Zweige der Wohl⸗ fahrtspflege, deren Vollzug dem ſtädtiſchen Fürſorgeamt über⸗ tragen iſt, einen derartigen Ausſchuß einzuſetzen. Dieſem Ausſchuß obliegt insbeſondere die Ausführung aller Maßnahmen zur Durch⸗ führung der öffentlichen Armen⸗ und Wohlfahrtspflege mit Aus⸗ nahme der Fürſorge für hilfsbedürftige Minderjährige im Rahmen der im ſtädtiſchen Voranſchlag bereitgeſtellten Mittel. Der Ausſchuß beſteht aus dem Oberbürgermeiſter als Vorſitzenden, dem beſoldeten Stadtrat oder ſtädtiſchen Beamten, der als Bearbeiter der Armen⸗ und Wohlfahrtspflege beſtellt iſt, je vier ehrenamtlichen Stadträten und Stadtverordneten, einem vom evangeliſchen Oberkirchenrat beſtimmten epangeliſchen Stadtpfarrer, einem vom erzbiſchöflichen Ordingriat beſtimmten katholiſchen Stadtpfarrer, dem altkatholiſchen Stadt⸗ pfarrer, dem Stodtrabbiner, dem Prediger der freireligiöſen Ge⸗ meinde, einem Vertreter der Lehrerſchaft, welcher von den Mitglie⸗ dern des Lehrerkollegiums der Volksſchule in Vorſchlag gebracht und vom Stadtrat in gemeinſamer Beſchlußfaſſung mit dem Stadtver⸗ ordneten⸗Vorſtand ernannt wird, einem von der Geſellſchaft der Aerzte in Mennheim vorgeſchlagenen und vom Stadtrat in gemein⸗ ſamer Beſchlußfaſſung mit dem Stadtverordneten⸗Vorſtand ernannten approbierten, in Mannheim wohnhaften Arzt, dem Beamten, dem die Verwaltung der Polizei übertrͤgen iſt, dem Vorſtand des ſtädti⸗ ſchen Fürſorgeamts und zwei mit der ſozialen Fürſorge vertrauten, in Mannheim wahlberechtigten Frauen. Die Vertreter der Lehrer⸗ ſchaft, der Aerzte und die Vertreterinnen der charitativ wirkenden Frauenwelt werden vom Stadtrat in gemeinſamer Beſchlußfaſſung mit dem Stadtverordneten⸗Vorſtand ernannt. Der Ausſchuß für die Jugendfürſorge, dem ebenfalls die Befugniſſe eines beſchließenden Ausſchuſſes übertragen werden, er⸗ ledigt auch die Geſchäfte des Gemeinde⸗Waiſenrates. Dem Ausſchuß obliegt insbeſondere die Ausführung aller Maßnahmen zur För⸗ derung der Jugendwohlfahrt einſchließlich der Fürſorge für hilfs⸗ bedürftige Minderjährige im Rahmen der im ſtädtiſchen Voranſchlag bereitgeſtellten Mittel. Das bisherige Ortsſtatut über das Armen⸗ weſen in Mannheim vom 14. Juli 1914 in der Foſſung vom 2. April 1919 übertrug die Verwaltung des geſamten Armenweſens einſchließ⸗ lich der Beſorgung der Geſchäfte des Gemeinde⸗Waiſenrates und wei⸗ terer in der Satzung näher ausgeführten Angelegenheiten der Wohl⸗ fahrtspflege der ſog. Armenkommiſſion. Aus Zweckmäßigkeitsgrün⸗ den hat man die Armenpflege von der Jugendpflege getrennt. Dem⸗ entſprechend hat auch die Armen⸗Kommiſſion zwei Unterausſchüſſe für die Verwaltung dieſer beiden Geſchäftszweige gebildet. Der Aus⸗ ſchuß, der die gleiche Zuſammenſetzung wie der Ausſchuß für die Armen⸗ und Wohlfahrtspflege aufweiſt,. hat nur vorläufig Bedeutung, denn nach dem Reichsgeſetz für Jugendwohlfahrt ſind von den Ge⸗ meinden Jugendämter zu errichten. Die landesrechtlichen Vorſchrif⸗ ten ſind in Baden noch nicht ergangen. Sobold dies geſchehen iſt, muß der Ausſchuß für die Zeit nach Inkrafttreten des Geſetzes die in den betreffenden Vorſchriften alsdann vorgeſehene Faſſung er⸗ halten. Dem Schul⸗Ausſchuß wird die Verwaltung der ſtädtiſchen Angelegenheiten der Volks⸗ und Fortbildungsſchulen übertragen. Inſoweit der Ausſchuß anſtelle des Stadtrats die dieſem auf dem Gebiete des Volksſchulweſens übertragenen Geſchäfte erledigt, iſt er beſchließender Ausſchuß. In den dem Stadtrat vorbehaltenen An⸗ gelegenheiten iſt der Ausſchuß beratender Ausſchuß. Der Ausſchuß verwaltet insbeſondere auch das für die Volksſchule beſtimmte Schul⸗ vermögen nach Maßgabe der Vorſchriften über die Verwaltungs⸗ und Rechnungsführung der weltlichen Ortsſtiftungen. Der Ausſchuß verfügt über die Anſchaffung und Ausbeſſerung der Lehr⸗ und Lern⸗ mittel und ſonſtigen Bedarfsgegenſtände innerhalb der im ſtädtiſchen Voranſchlag bewilligten Summen ſofern er nicht die Befugnis dem Rektorat der ſtädtiſchen Volksſchulen überträgt. Der Ausſchuß be⸗ ſteht aus dem Oberbürgermeiſter als Vorſitzenden dem beſoldeten Stadtrat oder ſtädtiſchen Beamten, der als Mitarbeiter des Schul⸗ weſens beſtellt iſt, dem Stadtſchulrat, einem vom evangeliſchen Oberkirchenrat beſtimmten evangeliſchen Stadtpfarrer, einem vom erzbiſchöflichen Ordinariat beſtimmten kathol ſchen Stadtpfarrer, dem altkatholiſchen Stadtpfarrer, dem Stadtrabbiner, dem Prediger der freireligiboſen Gemeinde, dem Leiter der ſtädtiſchen Schularztſtelle, ſechs Vertretern der Lehrerſchaft, die von den Mitgliedern des Lehrerkollegiums der Volksſchuls in Vorſchlag gebracht werden, acht vom Stadtrat wahlberechtigten Einwohnern der Stadt, von denen mindeſtens drei dem Stadtrat und drei den Stadtverordneten ange⸗ hören müſſen, zwei wahlberechtigten Frauen, deren Kinder die Volksſchule in Mannheim beſuchen oder beſucht haben. Zur Be⸗ ratung und Beſchlußfalſung der Angelegenheiten der Fortbildungs⸗ ſchule treten dem Ausſchuß der Oberlehrer der Knabenfortbildungs⸗ ſchule und die Oberlehrerin der Mävchenfortbildungsſchule bei. Die wiederholten Aenderungen de. Ortsſtatuts bezogen ſich ins⸗ beſondere darauf, daß die Vertreterſchaft der Lehrer allmählich auf Wunſch dieſer Berufsgruppe verſtärkt wurde. Die letzte Aenderung im Jahre 1919 ſah bereits ſechs Vertreter als Mitglieder der Schul⸗ kommiſſion vor, die in gleicher Weiſe gewählt werden ſollten, wie dies nach der jetzigen Faſſung vorgeſehen iſt. Die Zuſammen⸗ ſetzung des Schulausſchuſſes weicht von der Zuſammenſetzung der bisherigen Schulkommiſſion nur in dem einen Punkte ab, daß der beſoldete Stadtrat oder der ſtädtiſche Beamte, der als Bearbeiter des Schulweſens beſtellt iſt, nunmehr Mitglied des Schulausſchuſſes werden ſoll. die neue ſtädtiſche zwangsäänleihe Mit der heutigen Morgenpoſt ging uns von der Stadtverwal⸗ tung der Beſchluß des gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes zu, den wir in unſerm Artikel„Mannheim am Wochenende“ ans Licht der Oeffentlichkeit zogen. In der mit„Stromverſorgung der Stadt Mannheim“ überſchriebenen ſtadtamtlichen Kundmachung wird ein⸗ leitend ausgeführt, daß„zur Beſtreitung der Koſten für größere, zur Sicherſtellung der Stromverſorgung der Stadt Mannheim unerläßliche Herſtellungen eine vorüber⸗ gehende außerordentliche Erhöhung der Strom⸗ preiſe notwendig“ iſt. Nach der Mitteilung der von uns ſchon veröffentlichten Grundſätzen fün die Durchführung der„Preis⸗ erhöhung“ wird feſtgeſtellt, daß die kleineren Strom⸗ abnehmer, die im Jahre 1922 weniger als 400 Kilowattſtunden verbrauchten. im ganzen 10 100 von dem Zuſchlag nicht betroffen werden. 400 und mehr Kilowattſtunden wurden nur von 2400 Ab⸗ nehmern verbraucht. Dieſe größeren und großen Abnehmer aber haben, ſo wird weter ausgeführt, das größte Intereſſe daran, daß die infolge Ueberlaſtung der Maſchinen des ſtädtiſchen Elektrizitäts⸗ werkes eintretenden häufigen Störungen durch Schaf⸗ fung von Einrichtuyngen die die Stromperſorgung ſicherſtellen, beſeitigt werden. Der für dieſen Zweck zu er⸗ hebende Zuſchlag hat außerdem den Vorteil, daß er in kur zer Friſt und zwar mit dem ſeinerzeitigen Werte zurück⸗ bezahlt wird. Wohnungsnot und Wohnabgabe IJIn der Mitgliederverſammlung am 24. Januar des Gewerk⸗ ſichaftsbundes der Angeſtellten(G. O..) ſprach Bürger⸗ meiſter Dr. Walli über Wohnungsnot und Wohnungsabgabe. An Hand von zahlreichen Lichtbildern gab Redner einen Einblick in die troſtloſen und erſchütternden Verhältniſſe der Wohnungsnot. Seine Ausführungen gipfelten in Vorſchlägen, wie die Verhältmiſſe einiger⸗ maßen gebeſſert werden können: Erhöhte Abgaben einerſeits und Verringerung der Baukoſten durch Lieferung von billigen Bauſtoffen, insbeſondere Holz, andererſeits. An den Vortrag ſchloß ſich eine ausgedehnte Ausſprache. Die verſchiedenen Sprecher brachten ein⸗ ſtimmig zum, Ausdruck, daß die Angeſtelltenſchaft den Beſtrebungen vollſtes Verſtändnis entgegenbringt. Die Preisgeſtaltung der Bau⸗ ſtoffe, insbeſondere für das Holz, das bereits Ende vergangenen Jahres ohne erſichtlichen Grund das 4400fache des Friedenspreiſes erreicht hatte, müſſe unbedingt auf ein vernünftiges Maß zurück⸗ geführt werden. Gelinge dies den maßgebenden Stellen nicht, ſo ſind alle Mittel, die Wohnungsnot zu beheben, vergebens Für die unverheirateten und auf ſich ſelbſt angewieſenen Angeſtellten wurden Ledigenheime verlangt, deren Schaffung trotz der hohen Koſten bei einigermaßen autem Willen der beteiligten Kreiſe nicht unmöglich iſt. Gebt auch dem Ledigen ein Heim, dann werden auch die unbe⸗ gründeten Klagen über die jugendlichen Angeſtellten verſtummen. Intereſſant war, aus den Ausführungen zu entnehmen, daß ſeitens der Stadt trotz aller Schwierigkeiten doppelt ſo viel Bauten für Wohnzwecke errichtet worden ſind, als von Handel und Induſtrie. An den Vortrag ſhloß ſich noch eine Ausſprache über die Teue⸗ rungszulage⸗Verhandlung und über die Not im Ruhrgebiet an. Die Verſammlung nahm einſtimmig nachfolgende Entſchließung zur Unterſtützung ihrer bedrückten Brüder im beſetzten Gebiet an: Die am 24. Januar 1923 in Mannheim tagende Verſammlung der Ortsgrupppe des G. D.., erblickt in der Beſetzung des Ruhr⸗ gebiets der franzöſiſch⸗belgiſchen Okkupationsarmee einen unethör⸗ ten Rechts⸗ und Friedensbruch einem friedlichen und wehrloſen Volke gegenüber. Sie ſieht mit Bewunderung und Stolz auf die tapfere und heldenmütige Haltung ihrer bedrückten Brüder und Schweſtern an der Ruhr, ſendet ihnen treudeutſche Grüße und ruft ihnen zu: Treue um Treue. Die Verſammlung begrüßt freudig den Aufruf der Bundesleitung des G. D. A. zur Zahlung eines Freiheitsopfers für die Vollksgenoſſen an der Ruhr und gelobt, alles zu tun, was in ihren Kräften ſteht, um den be⸗ drängten Brüdern das Aushalten zu erleichtern. An der Einigkeit e Volkes ſoll der feindliche Vernichtungswille zer⸗ chellen.“ )(,Einſchränkung des Perſonenverkehrs. Der Perſonenzugver⸗ kehr der Reichsbahnen ſoll in der nächſten Zeit um insgeſamt rund 15—20 Prozent eingeſchränkt werden. Die Einſchränkung erfolgt zumteil von Mitte nächſter Woche ab. Wenn auch die Dienſtkohlen⸗ lage der Reichsbahn zurzeit günſtig iſt(Vorrat für etwa 40 Tage), ſo müſſen doch bei der Ungewißheit der weiteren Lieferung von Kohlen in das nichtbeſetzte Gebiet die Erſparnismaßnahmen ſofort einſetzen.— Nach einer Mitteilung der Reichbahndirektion Karls⸗ ruhe fallen ab heutigen Montaa bis auf weiteres die nachgenann⸗ ten Züge aus: Heidelberg—-Mannheim.— Wiesbaden, Heidelberg ab 11,16 vorm., Wiesbaden—Mannheim.—Heidelberg—Bretten— Um. Mannheim ab.55 nachm., Mannheim—0ſterburken, Mannheim ab.43 vorm., Oſterburken—Mannheim, Oſterburken ab .32 nachm Ferner fallen ab Dienstag. den 30. Januar, aus: München—Stuttgart—Bretten— Heidelberg— Frankfurt, Bretten ab .21 vorm., Heidelberg—Ludwigshafen, Heidelberg ab.25 vorm., Frankfurt—Heidelberg—Bruchſal—Stuttgart— München, Heidelberg ab.22 vorm.(fällt zwiſchen Stuttgart und München ab Montag, 29. Januar, aus), Offenburg—Karlsruhe, Offenburg ab.48 vorm. (München)—Mühlacker—Kehl—(Straßburg), Mühlacker ab.50 vm., Baſel—Offenburg, Baſel ab.35 vorm.— Im ganzen ſind es 21 Züge, die von heute ab und 6 Züge, die von morgen Diens⸗ tag ab ausfallen. *70 000 Mark für ein Zwanzigmarkſtück, Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Poſt erfolgt in der Woche vom 29. Januar bis 4. Februar ds. Is. unverändert zum Preiſe von 70 000 Mark für ein Zwanzigmarkſtück, 35 000 Mark für ein Zehn⸗ markſtück. Für ausländiſche Goldmünzen werden entſprechende Preiſe gezahlt. Der Ankauf von Reichsſilbermünzen durch die Reichsbank und Poſt erfolgt ebenfalls unverändert bis auf weiteres zum 1500- fachen Betrage des Nennwertes. * Ankerſtützung für das Ruhrgebiet. Die Badiſche Landwirt⸗ ſchaftskammer, der Landwirtſchaftliche Verein, der Badiſche Bauern⸗ verein, der Verband badiſcher landwirtſchaftlicher Genoſſenſchaften und der Badiſche Landbund haben einen gemeinſamen Aufruf an die landwirtſchaftliche Bevöllerung Badens gerichtet Darin werden die örtlichen landwirtſchaftlichen Vereinigungen aufgefordert, unver⸗ züglich eine Geldſammlung einzuleiten, die auf das Poſtſcheckkonto Karlsruhe Nr. 6780 der Badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer einzuſenden iſt, um auf dieſe Weiſe eine große gemeinſame Spende der badiſchen Landwirtſchaft den ſchwer bedrohten Brüdern im Ruhrgebiet zuweiſen zu können. ch. Am geſtrigen Zonnkag bildete die Tragödie der Ruhrbeſetzung das Tagesgeſpräch. Ueberall kam der Wille zum Ausdruck, den be⸗ drängten Brüdern im Ruhrgebiet die Hand zu reichen und ſie in ihrem ſchweren Kampfe zu unterſtützen. Wir Deutſchen haben ſa wenig Freunde in der Welt. Deshalb iſt Deutſchland auch auf ſich ſelbſt allein angewieſen Das Wetter des geſtrigen Tages war recht unfreundlich. Man ging nicht gerne aus ſeinen vier Wänden heraus. Der Verkehr in der Stadt war daher nur gering. Die Grippe⸗ Epidemie in hieſiger Stadt, von der wir letzter Tage berichteten, macht leider weitere Fortſchritte. Die Klagen über Erkältungskrank⸗ heiten die ſich namentlich in den Schulen fſehr bemerkbar machen, wollen nicht verſtummen. Glücklicherweiſe iſt die Epidemie bis jetzt in normaler Weiſe verlaufen. Brandausbruch. Aus unbekannter Urſache geriet im 2: Stock des Hauſes Rheingoldſtraße 58 in Neckarau ein Schrank mit darin befindlichen Kleidern in Brand. Das Feuer war beim Eintreffen der Berufsfeuerwehr durch Hausbewohner bereits gelöſcht.— Durch Aufhewahren von glühender Aſche in einer Holzkiſte auf dem Speicher() im Vorderhauſe F 3, 15 geriet die Kiſte und un⸗ gefähr 1 Quadratmeter Speicherboden in Brand. Als die alarmierte Feuerwehr eintraf, war das Feuer durch Hausbewohner bereits gelöſcht. Düngemittelbezug. Das neue Jahr hat ungeheure Preiserhö⸗ hungen für die künſtlichen Düngemittel gebracht. Schwefelſaures Amoniak koſtet heute beinahe 50 000 der Doppelzentner. Die Koh⸗ lenpreiſe, Frachten ete. ſind weiter im Aufſteigen begriffen. Sie zie⸗ hen wieder die Preiſe für Kunſtdünger nach. In den Kreiſen der Landwirte und Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften macht ſich nach Mitteilungen der Badiſchen landwirtſchaftlichen Hauptgenoſſenſchaft Karlsruhe in der letzten Zeit ſtarke Unluſt zum Kauf künſtlichen Dün⸗ gers bemerkbar. Abbeſtellungen ſind an der Tagesordnung. Die ver⸗ minderte Anwendung von Kunſtdünger birgt große Gefahren für den Ausfall der Ernte in ſich. Es muß dringend geraten werden, nach wie vor Kunſtdünger anzuwenden. Möglichſt raſcher Bezug iſt von größtem Vorteil, da die Preiſe weiter ſteigen werden. Im Intereſſe von Stadt und Land müſſen die Preiſe für landwirtſchaftliche Er⸗ zeugniſſe ſo geſtellt werden, daß ſich die Anwendung des Kunſtdün⸗ gers auch lohnt. Regelmässige Verbindung von Bremen über Southampton, Cherbenurg nach New Vork durch die prachtvollen amerikanischen Regierungsdampfer NAchHSTE ABTAURTEN: America„„„.. 7. Februar 11. April Plesident Harding 4. Februar 21. März Jeorge Washington 21. Eebruar 28. März 195 President Roosevelt 28. Feb uar 4. April 8 Abfahrt von Southam pton und Cherbourg 1 Tag später Verlangen Sie Frospekte und Segellisten Nr. 142 URNfEb STALEs LINE& BERLIN WS MANNHEIM nter den Linden 1 Hansahaus, D l, 7/8 * General-Vertretung: Norddeutscher Lloyd, Bremen n ä —2* 2. 2* Rein Franzoſe auf deutſchen GBühnenl Von Hermann Kienzl(Berlin) Während immerhin ein Teil der Verliner Theater den Charak⸗ ter des 14. Januar mit einem ernſten deutſchen Schauſpiel gerecht wurde, entblödeten ſich andere nicht einmal, die gerade im Zuge be⸗ findliche franzöſiſche Zote vorzuführen. Nicht die Berliner Bevölle⸗ rung, nur ihre ungebetenen Gäſte, die Stammfreunde jener Büh⸗ nen, ſind für dieſen Skandal verantwortlich— und dafür, daß nicht ein Sturm der Entrüſtung die Kuliſſen ſamt ihrem Direktor hinweg⸗ fegte! Aber die aufreizende Erſcheinung hat nun wenigſtens eine gute Wirkung gezeitigt, indem ſie männiglich wachrüttelte zu der al⸗ gemeinen Forderung: Kein franzöſiſches Stück auf Deutſchlands VBühnen, ſolange der franzöſiſche Einbrecher auf deutſchem Boden hauſt, unſer Eigentum raubt, uns Schmach zu⸗ fügt und die Bevölkerung unſeres Vaterlandes mit Elend und Hungersnot bedroht! Der gebildete Deutſche iſt nicht engherzig. Es iſt nicht ſeine Demut, es iſt vielmehr ſein Stolz, daß ſeine Kultur zu allen Zeiten die Grenzen des eigenen Landes überflog, geiſtigen Segen ausbrei⸗ tend und aus fremden Zonen heimführend. Wir fühlten uns niemals ſchwach genug, um in der Fülle fremden Geiſtes den Untergang des eigenen zu befürchten. Aus deutſchem Fruchtboden ging der Samen aller Kunſt und Wiſſenſchaft der Erde in neuer Eigentümlich⸗ keit und Herrlichkeit auf. Eben in dieſer unbeſchränkten Freiheit be⸗ währte ſich die Kraft der deutſchen Kultur. Das wird niemals an⸗ ders werden, es müßte ſich denn das deutſche Weſen von Grund auf ändern. Auch jene Quellen des Geiſtes, die franzöſiſchen Urſprung haben, wird uns kein böſer Wille vergiften; ſie haben mit der Raub⸗ politik des Winkeladvokaten Poincare und dem Heldentum jener enerale, die heute über ein waffenloſes Volk ſiegen, nichts weiter als den franzöſiſchen Namen gemein. Nichts wird den Deutſchen ſo herabwürdigen können, daß er die Ehrfurcht vor dem großen Geiſte, welche Sprache immer ſeine Mutterſprache ſei, vergäße. Das aber hindert nicht, zu begreifen, daß beſondere Zeitumſtände beſondere Pflichten der Selbſtachtung auferlegt. Sogar den heiteren Genius des Moliere, ſo ſehr wir ihn lieben, können und werden die deut⸗ ſchen Bühnen, ſolange Deutſchland von Frankreich vergewaltigt wird, entbehren— und wäre es auch nur, um den Größenwahn der zu erſchüttern, daß die gebildete Welt auf ſie angewie⸗ ei. Im übrigen wird die Entſagung, beſonders in Hinſicht auf das Theater, uns keine allzu ſchweren Opfer auferlegen. Es läßt ſich verdorbener Boden wird geſunden. Und nur die charakterloſe Mode empfängt einen Todesſtoß. Der Weltkrieg war kaum zu Ende, und ſchon zog jene Spekula⸗ tion, die aus der vorurteilsloſen Weltanſchauung der Deutſchen deren Fremdmannsſucht großzüchtet, die Schleuſen hoch. Wieder über⸗ ſchwemmte das Pariſer VBoulevardſtück, die mit ſeidenen Deſſous rau⸗ ſchende Pariſer Zote die deutſchen Bühnen und verdrängte dort mehr und mehr unſere eigene Produktion. Einen voreiligen Fehler begin⸗ gen die organiſierten deutſchen Dramatiker, als ſie bald nach Kriegs⸗ ende ihren Frieden mit der Société des auteurs ſchloſſen, der auch ein Verſailler Friede war. Die unterſchriebene wechſelſeitige Freizügig⸗ keit bedeutete für Deutſchland den Maſſeneinzug franzöſiſcher Büh⸗ nenſtücke, während in Paris und Frankreich auch weiterhin kein deut⸗ ſcher Bühnendichter aufgeführt wurde. Nun hat der Verband Deut⸗ ſcher Bühnenſchriftſteller unter den gegenwärtigen außerordentlichen Zeitumſtänden ſeinen Beſchluß ſchleunig revidieren müſſen. Schwie⸗ riger wird es ſein, manche Theaterdirektoren zu einer der deutſchen Würde entſprechenden Diſziplin zu bewegen. Doch eines ſei bei⸗ gefügt: das Gebot der Stunde würde umgangen und eine ſittliche Forderung zu einem bloßen Scheinmanöver mißbraucht werden, wenn man die Franzoſen von den deutſchen Bünen vertriebe und die deutſchen Französlinge nur um ſo wärmer bettete,— jene traurigen Nachahmer klebriger Zoten, denen zu allem Unheil auch noch die Grazie fehlt, in die der Pariſer zumeiſt ſeine Armut hüllt. 5 Im Intimen Theater in Berlin kam es anläßlich der Aufführung eines franzöſiſchen Einakters zu Proteſtkund⸗ gebungen des Publikums, das die Abſetzung des Stückes verlangte. Die Direktion wurde gezwungen, dieſer Forderung Rechnung zu tragen. preußen gegen die Mißſlände im Theaterweſen Der preußiſche Miniſter des Innern hat an die Polizeibehörden folgende Verfügung gerichtet: MWeährend der Ernſt unſerer Zeit dem weſtaus größten Teil unſeres Volkes in ſteigendem Maße immer fühlbarer zum Bewußt⸗ ſein kommt, frönen auf der anderen Seite gewiſſe, der Zahl nach allerdings nur kleinere Kreiſe der Bevölkerung einem um ſo zügel⸗ loteren Lebensgenuß mit allen ſeinen bekannten abſtoßenden Neben⸗ erſchelnungen Insbeſondere gewinnt es immer mehr den Anſchein als menn Theaterunternehmungen ſich nur noch darauf einſtellten unter Preisgabe ihrer künſtlerſſchen Auf⸗ leben ohne die franzöſiſchen Dramatiker, und die Kunſt eines Landes, gaben in erſter Linie der Befriedigung niedriger Inſtinkte einer non dem ſie ausgeſ ſin ken. oſſen ſind, wird nicht um eines Haares Breite ſenſationslüſternen Beyblkerungsſchicht zu dienen. Die„Vorzenſur“ Im Gegenteil! Unſer von manchem ſchlechten Kunſtdünger! iſt durch die Reichsverfaſſung allerdings beſeitigt. Im übrigen darf heute weniger denn je die Polizei ſich der Aufgabe entziehen, alle Maßnahmen zu treffen, die zur Erhaltung der öfentlichen Ruhe, Sicherheit unb Ordnung erforderlich ſind. Vor allem wird bei Stücken, die ſchon durch die Wahl ihres Gegenſtandes oder die Art und Wirkung ihrer Darſtellung in leichtfertiger, frivoler oder ab⸗ ſtoßender Weiſe die berechtigten Empfindungen aller anſtändig denkenden Volkskreiſe unnerkennbar herausfordern und vertetzen müſſen, in der jetzigen Zeit in noch ſtrengerem Maße als bisher zu prüfen ſein, ob nicht die Gefahr einer unmittelbaren Störung der öffentlichen Ruhe, Sicherheit und Ordnung zu befürchten iſt. Wer⸗ den dieſe Vorausſetzungen bejaht, ſo haben die Polizeibehörden ſich aller ihnen nach dem Geſetz zur Verfügung ſtehenden Mittel zu bedienen, um dieſen Störungen mit Nachdruck entgegenzutreten. Wenn auch nicht verkannt wird, daß die Feſtſtellung dieſer Voraus⸗ ſetzungen manchmal zu Zweifeln Anlaß geben kann, und wenn auch die Intereſſen wirklicher Kunſt nicht beeinträch⸗ tigt werden dürfen, ſo kann dies doch nicht dazu führen, die Dinge ſich hemmungslos entwickeln zu laſſen. Demaemäß erſuche ich im Einvernehmen mit dem Herrn Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung ſämtliche Polizeibheörden, dieſen von der Preſſe mit Recht immer wieder gerügten Mißſtänden ihre volle Aufmerkſam⸗ keit zuzuwenden. e Die deutſchen Verleger verbreiten keine franzöſiſchen und bel⸗ giſhen Druckſchrikfen mehr. Das„Börſenblatt für den deutſchen Buchhandel“ erläßt eine Bekanntmachung vom Vorſtand des Börſen⸗ vereins der deutſchen Buchhändler, des Deutſchen Verlegervereins und der 1 Buchhändlergilde, in der es u. a. heißt.„Die un⸗ terzeichneten Vorſtandsmitglieder haben, in der feſten Ueberzeugung, dafür bei allen Berufsgenoſſen Verſtändnis und Zuſtimmung zu fin⸗ den, beſchloſſen, bis das Deutſchland jetzt zugefügte Unrecht wieder gut gemacht iſt, für ihre Firmen keinerlei franzöſiſche und belgiſche Druckſchriften zu verbreiten und alles zu unterlaſſen, was das chau⸗ viniſtiſche Frankreich und Belgien fördern könnte.“ Theater und Muſik 2 Franz Schreckers Oper„Der ferne Alang“ errang bei ſeiner 'ſtaufführung im Heſſiſchen Landestheater in Darmſtadt einen Eefolg, wie er ſeit langem ſo einmütig und unumſtritten in Darm⸗ tadt nicht zu verzeichnen war. Das gleiche Publikum, das wenige age vorher Büchner's„Levnce und Lena“ auspflff(), bereitete der Dirnenoper Schreckers eins mehr als begeiſterte Aufnahme. Schrecker offenbart ſeine Bedeutung nicht in der an ſich nicht gerade hochwertigen Dichtung des Dialogs, wohl aber in der wundervollen, alle Tieſen und alles Große, Schöne und Empfindungsreiche in 4. Seife. Nr. 47 Mannheimer Generc Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5 Monlag, den 29. Januar 1923 veranſtaltungen BViolinabend Linke⸗Moekel—Ernſt Toch. Luiſe Linke⸗Moekel veranſtaltet am Samstag, 3. Februar einen Klavier⸗Violinſonaten⸗ abend mit Ernſt Toch. Zum Vortrag gelangen Sonaten von Zilcher, Toch und Beethoven. *Ein Fritz Reuter⸗Abend hatte geſtern im Harmonieſaale einen ſehr guten Erfolg Anton Melzer, Mitglied der Berliner Geſell⸗ ſchaft für Volksbildung, beſtätigte als Interpret und Darſteller Reu⸗ terſcher Charaktere die günſtigen Vorherſagen. Man mußte zwar als Nichtmecklenburger genau aufhorchen, um den Dialekt zu verſtehen, aber Herr Melzer ſprach ſo ſcharf accentuiert, daß man ihm ohne allzugroße Mühe folgen konnte. Ebenſo gut wie Melzers Sprechkunſt iſt ſein Charakteriſierungsvermögen. Man glaubte Reuters Haupt⸗ geſtalten— wir nennen nur Unkel Bräſig und Hanne Nüte— leib⸗ haftig vor ſich zu ſehen, ſo plaſtiſch wurde die Handlung herausgear⸗ beitet. Mit der köſtlichen Szene im Paſtorgarten aus„Hanne Nüte“ begann der Vortragskünſtler der über ein kräftiges, modulations⸗ reiches Organ verfügt. um dann mit dem 8. Kapitel aus„Ut mine Stromtid“, in dem Unkel Bräſig Karl Hawermann in„Waterangele⸗ genheiten belihrt“, die zahlreiche Zuhörerſchaft in die Welt einzu⸗ führen, in der ſich urwüchſiger Humor mit echter Menſchlichkeit ver⸗ bindet. In geſchickter Steigerung brachte Herr Melzer nach den zſchwarten Pocken“ und der„Sokratiſchen Methode“(Läuſchen und Rimels)„Schurr⸗Murr“, das köſtliche Abenteuer des„Enſpektors“ Bräſig in Berlin. Mit dieſer prächtigen Charakterſtudie ſchloß der genußreiche Abend, der ſicher zu den pielen alten Freunden Reuters in Mannheim manchen neuen gewonnen hat. Vereinsnachrichten Berein für Jeuerbeſtakkung Mannheim⸗Ludwigshafen E. V. In der am Donnerstag abend abgehaltenen gut beſuchten ordentlichen Mitgliederverſammlung erſtattete der Vorſitzende, Bankdirektor Otto Wüſt, den Jahresbericht für 1922, aus dem ſich ergab, daß die Ein⸗ bürgerung der Feuerbeſtattung auch in dieſem Jahre wieder bemer⸗ kenswerte Fortſchritte gemacht hat. Der Zugang an neuen Mitglie⸗ dern war ſtärker als je zuvor. Er betrug 684 gegenüber 451 im Vor⸗ jahr, wogegen durch Tod 41 und durch Austritt, Wegzug uſw. 38 aus⸗ ſchieden. Die Mitgliederzahl betrug darnach auf 31. Dezember 1922 3069 gegenüber 2464 am 31. Dezember 1921. Im hieſigen Kremato⸗ rium wurden im Berichtsjahr 359 Perſonen(gegenüber 297 im Vor⸗ jahr) eingeäſchert, wovon 252(215) aus Mannheim, 75(61) aus der bayeriſchen Pfalz und 32(21) aus anderen Orten ſtammten. Von den Verſtorbenen waren 212(159) männlichen und 147(138) weib⸗ lichen Geſchlechts. Der evangeliſchen Konfeſſion gehörten 256(217), der katholiſchen 42(31), der altkatholiſchen 9(), der iſraelitiſchen 17 (18) an; 35 waren freireligiös bezw. Diſſidenten. Die Geſamtzahl der hier bis 31. Dezember 1922 feuerbeſtatteten Perſonen beträgt 4382, wovon 2918 aus Mannheim ſtammten. Die Zahl der Fälle, in wel⸗ chen der Verein Sterbegelder auszubezahlen hatte, betrug 37, die Summe der ausbezahlten Beträge 9000 agegenüber 5000 im Vorjahr. Die Umlage wurde dementſprechend von 2 auf 5 er⸗ höht. Andererſeits ſoll das Sterbegeld künftig 200 0 4 ſtatt 300 betragen. Die Kaſſenverhältniſſe des Vereins wurden durch den Umſtand, daß die Mitglieder den„Phönix“ für nur 5% geliefert erhielten, ungünſtig beeinflußt. Infolgedeſſen wird mit Rückſicht auf die fortſchreitende Geldentwertung beſchloſſen, den Mindeſtbeitrag auf 150 und die Aufnahmegebühr auf 50, zu erhöhen. Die aus dem Verwaltungsrat ausſcheidenden Mitglieder, Kommerzienrat Richard Sauerbeck, Architekt G. A. Karch, Bankprokuriſt Willy Roebig und Großkaufmann Jul. Riel⸗ Frankenthal, wurden ein⸗ ſtimmig wiedergewählt. Rachtrag zum lokalen Teil Die Rohlenanleihe des Großkraſtwerks Mannheim Der Kreistag der Pfalz beſchloß in ſeiner außerordent⸗ lichen Sitzung eine Bürgſchaft für den Betrag von 1½ Milliar⸗ den Mark für eine nach dem Vorbild der badiſchen Kohlenanleihe von dem Großkraftwerk Mannheim aufzunehmende Kohlenanleihe zu übernehmen. die Rhein⸗Haardt⸗Sahn in ihrem Weiterbetrieb geſichert Der Kreistag der Pfalz beſchloß in ſeiner außerordent⸗ lichen Sitzung, ſich an dem Fehlbetrag der Rhein⸗Haardt⸗ Bahn bis zum September 1923 mit 2,4 Millionen Mark zwecks Deckung zu beteiligen. In der Ausſprache über den Gegenſtand kam zum Ausdruck, daß der Fehlbetrag hauptſächlich durch die Tarif⸗ politik der Reichsbayn entſtanden ſei, die zu einer ſtarken Abwande⸗ rung der Fahrgäſte nach der Reichsbahn geführt habe. Nachdem nun⸗ mehr die Reichsbahn die Perſonentarife der Geldentwertung ange⸗ 835 habe, ſei damit zu rechnen, daß ſich auch die Rhein⸗Haardt⸗ ahn auf eigene Füße ſtellen könne. Es laſſe ſich jetzt mit einiger Sicherheit annehmen, daß der Fortbetrieb der Bahn gewährleiſtet ſei. ſchier überreicher Fülle vermittelnden Muſik. Gewiß erinnert man ſich, vorher Wagner Strauß gehört zu haben, aber Schrecker offen⸗ bart ſich doch immer wieder gerade in der Kompoſition der„ferne Klang“ als ein Egener. Nur einem bedeutenden Könner kann es elingen, dieſes Chaos von Disharmonien zu einer im letzten usklang ſo reinen Harmonie, ſo wundervollem Rhythmus.— Die Inſzenierung dieſer Oper bereitet Schwierigkeiten, we ſie größer kaum gedacht werden können. Weit entfernte, umfangreiche Bühnen⸗ muſik iſt in Eikiang mit dem Orcheſter zu bringen und die Szenen verlangen eine wirkſame, dabei dezente und doch gut charakteri⸗ ſierende Bildgeſtaltung. Generalintendant Guſtav Hartun g ward ihrer Herr, ſo daß Muſik, Handlung und Bühnenbild ſich einten zum ſtrahlenden Ausklang einer einzigen zwingenden Harmonie. Der zweite Akt war eine einzige farbig ſtärkſt bewegte ſinnliche Glut und war doch große— und letzten Endes— reine Kunſt. Glänzend hielt ſich das Orcheſter unter Generalmuſikdirektor Bal⸗ 517 8 Die Größe der Aufgabe riß auch Sänger und Darſteller zur Größe. Fanny Cleve(Grete), Alex of Eneljelm(Fritz), die beiden Träger der Hauptpartien, dem Biſchoff(Dr. Vipolins). Theo Hauſer(Graf), Frau Baumeiſter(Kupplerin) heiſchen beſonderer Er⸗ wähnung. Viele Male mußten Prof. Schrecker(der den Proben beiwohnte und mir übrigens beſtätigte, daß die Darmſtädter Inſze⸗ nierung die bisher beſte ſei, die der ferne Klang erlebt) Michael Balling, Guſtav Hartung und die Hauptdarſteller vor der Rampe erſcheinen S Theaterrundſchau. Die grateske Tragödde„Der Clo wun Gottes“ von Hugo Wolfgang Philöpp erlebte im Magdeburger Stadtthecter ihre Uraufführung. Das eigenartige, geiſtvolle Werk wurde in Anweſenheit des Dichters mit ſebhaftem Beifall aufge⸗ nommen.— In den Städt. Schaufpielen in Baden⸗Baden gelangt am 4. Februar das Schauſpiel„Das friedewünſchende Teutſchland“, eine dramatiſche Dichtung aus der Zeit des 30⸗ Ph jährigen Krieges, von Johann Riſt in der Bühnenbearbeitung von Hermann Grußendorf im Rahmen einer Morgenfeier zur Urauf⸗ führung. Am 11. Februar wird ebenda die Operette„Ich bin Du“ von Hans Hellmuth Zerlett, Muſik von Hermann Beutten urauf⸗ geführt.— Dietzenſchmidts neues Drama„Die Ver⸗ folgung“ wurde vom Neuen Schauſpielhaus in Königsberg zur Uraufführung erworben. FPeter von Halm, der bekannte Radierer und Profeſſor an der Münchner Kunſtakademie iſt 68 Jahre alt geſtorben. Peter von Halm iſt am 14 Dezember 1854 in Mainz geboren. Seine Aus⸗ bildung an der Münchner Kunſtakademie erhielt er imter dem Radierer Raab und unter Löfftz. 1901 wurde er Profeſſor an der Münchener A ademie. wo er eine einflußireiche Lehrtätigkeit entfal⸗ tete, wie er ſchon Mitte der 8ber Jahre der Lehrer Stauffer⸗Berns geweſen war. Mit ſeinem Namen bleibt die Erneuerung der deut⸗ ſchen Radierkunſt verbunden. Rommunale Chronik (Heidelberg, 27. Jan. Wie die„Heidelb. N. Nachr.“ hören, plant die ſozialdemokratiſche Fraktion die Errichtung eines vierten Bürgermeiſterpoſtens anzuſtreben. Als Kandidat kommt Landtagsabg und Stadtrat Emil Maier in Frage. L. Walldorf, 26. Januar. Aus den Beſchlüſſen der letzten Ge⸗ meinderatsſitzung ſind bemerkenswert: Erhöhung der Sprung⸗ und Farrengelder; eine mit jeder Erhöhung des Reichs⸗ poſtgebührentarifs automatiſch einſetzende Erhöhung der von der Reichspoſt für die Beförderung mit der ſtädtiſchen Straßenbahn zu⸗ leiſtenden Vergütung; Erhöhung der Stundenlöhne für Gemeinde⸗ taglöhner auf 300; Vornahme eines außerordentlichen Holzhiebs zur Tilgung der durch die Siedlungsneubauten erwachſenen Schul⸗ den; Ankauf von Militärſchnürſchuhen vom Kommunalverband unter gewiſſen Bedingungen. Kleine Mitteilungen In Frankfurt verdient ein gelernter ſtädtiſcher Arbeiter über 24 Jahre vom 14. Jan. bis 3. Febr 545 M. pro Stunde, ein ungelernter Arbeiter in gleichem Alter 522.; eine gelernte Ar⸗ beiterin in gleichem Alter 381.50 M. und eine ungelernte Arbeiterin 365.50 M. Die hierdurch entſtehenden Mehrkoſten belaufen 30 auf ein Jahr berechnet, auf über 3½ Milliarden und für die Zeit vom 31. Dez. 1922 bis zum 31. März 1923 auf rund 875 Millionen Mark, von denen rund 518 Millionen auf die Betriebe entfallen. Damit ſteigt der Spitzenlohn eines Vorarbeiters der gelernten Ar⸗ beiter(ledig) auf 1 442 000 M fjährlich, was dem Gehalt eines Be⸗ amten der Gruppe VII Stufe 3 vom Januar d. Js. entſpricht. H erdurch wird weiterhin die Zahlung eines Ausgleichszuſchlages an die unteren Beamtengruppen notwendig; um die Beamten nicht ſchlechter zu ſtellen als die in Vergleich zu ſtellenden Arbeitergruppen, die etwa auf 10 Millionen für den Monat Januar geſchätzt werden kann Die auf die Betriebe entfallenden Mehrkoſten müſſen durch Erhöhung der Tarife aufgebracht werden, während die Deckung des Reſtbetrages ſoweit möglich durch Erhöhung der Steuern und Ge⸗ bühren erfolgen muß. 5 In München hat der Stadtrat eine neue Deckungs⸗ vorlage genehmigt, die 2 219 573 000 M. umfaßt. Durch Ge⸗ bührenerhöhungen müſſen 1157 Mill. Mark gedeckt werden. Der Lichtſtrompreis wird von 230 auf 280., der Gaspreis von 170 auf 198 Mark erhöht. In der Kölner Stadtverordnetenverſammlung wurde im Anſchluß an Spenden aus Reinerträgniſſen von feſtlichen Veranſtaltungen von den Sprechern der großen Parteien die nach⸗ drückliche Bitte ausgeſprochen, für die Zukunft wegen des Ernſtes der Zeit alle geräuſchvollen Feſtlichkeiten zu ver⸗ meiden, und auch öffentliche oder geſchloſſene karnevaliſtiſche Veranſtaltungen zu unterlaſſen. Die Verſammlung war einver⸗ ſtanden mit der Erhöhung der Arbeiterlöhne gemäß den Tarifver⸗ trägen vom.—15. d. M. und vom 16.—31. ds. Mts. Erſtere macht auf das Jahr 1,2 Milliarden Mark aus für den Reſt des Rechnungsjahres 330 Millionen Mark, die Erhöhung für die zweite Januarhälfte erfordert für das Jahr 3,4 Milliarden, für die letzten Monate des Etatsjahres 685 Millionen Mark. Die Gebühren für Bäder, Maſſagen und Inhalationen, ſowie die Krankentransport⸗ gebühren wurden um je 100 Prozent erhöht. Bei Beratung der Vorlage über Umbenennung von Straßen erklärten Ver⸗ treter der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchnationalen Volks⸗ partei, daß ſie aus grundſätzlichen Erwägungen Gegner der Vorlage ſeien, betonten aber, daß ſie damit keineswegs ſich von der Not⸗ gemeinſchaft, zu der die Ereigniſſe der letzten Zeit das Volk zu⸗ ſammengeſchweißt habe, abſondern wollten. Es wurde beſchloſſen, umzubenennen: den Königsplatz(Neuſtadt) in Rathenauplatz, Königin Luiſe⸗Platz(Nippes) in Erzbergerplatz, Hohenzollernſtraße (Kalk) in Lüttringhauſer Straße, Kaiſerſtraße(Kalk) in Eythſtraße, Kronprinzſtraße(Kalk) in Dieſelſtraße, Schaumburgſtraße(Kalk) in Lilfenthalſtraße, Prinz Heinrichſtraße(Mülheim) in Laſſalleſtraße, Prinz Wilhelmſtraße(Mülheim) in Adamsſtraße und das Kaiſer Wilhelm⸗Bad(Deutz) in Deutz⸗Kalker⸗Bad. In der Berliner Stadtperordnetenverſammlung wurde die 5 Milliarden⸗Vorlage gegen die Stimmen der Kommuniſten angenommen. Die Kopfſteuer wurde mit der Beſchränkung gutgeheißen, daß Arbeitgeber in kleinen Betrieben mit 11—20 Arbeitern nur 4800 M. Kopfſteuer pro Arbeitgeber be⸗ zahlen ſollen. In Hamburg wurde der Gaspreis für die am 18. Jan. begonnene Ableſeperiode am 18. Dezember auf 150 Mark für das Kubikmeter feſtgeſetzt. Die heutigen Kohlenpreiſe erfordern aber einen Gaspreis von 240 Mark. Der Senat beantragte dieſen Satz. Die Bürgerſchaft hat folgendes Geſetz über die Erhöhung der Waſſerbeiträge beſchloſſen: Die im Geſetz über die Er⸗ höhung der Waſſerbeiträge vom 15. Dezember 1922 feſtgeſetzten Einheitspreiſe für das Kubikmeter Waſſer werden mit Wirkung nach der erſten, ſeit der Verkündung dieſes Geſetzes ſtattfindenden Auf⸗ nahme der Waſſermeſſerſtände wie folgt erhöht: 1. für das Verſor⸗ gungsgebiet des Waſſerwerks Hamburg von 60 Mark auf 110 Mark. 2. für das Verſorgungsgebiet des Waſſerwerks Cuxhawen a) be'all⸗ gemeiner Verſoraung von 84 Mark auf 150 Mark, b) bei Lieferung an Schiffe von 250 Mark auf 450 Mark. Aus dem Lande heidelberg, 27 Jan. Dieſer Tage wollte ein Mann mit ſeinem Ouhrwerk eine größere Ladung Schnee an den Neckar bringen uns ins Waſſer ſchütlen. Als er auf dem Neckarvorland beim „Schiff“ angelangt war, er aber zu dicht ans Ufer. Wagen und Pferd komen ins Rutſchen; ſie glitten tief ins Wa ſſer hinein und der Fuhrmann mit. Während der Mann ſich retten konnte, wäre ſein Pferd unter Umſtänden umgekommen, wenn nicht ſogleich die Mannſchaft eines Schleppers mit einem größeren Nachen er⸗ ſchienen wäre und das Pferd aus ſeiner Feſſelung befreit hätte. Der Wagen wurde erſt nachmittags aus dem Waſſer geholt. Netbeleper 28. Jan. Ein hier ſtudierender Japaner hat lt.„Heidelberger Tagebl.“ einem hieſigen Unzverſttätsprofeſſor eine Million Mark zur Unterſtützung von deutſchen Studenten über⸗ geven, die wegen der Not der Teuerung gezwungen wären, ihre Studien abbrechen zu müſſen.— Das in Schweden gebildete Komi⸗ tee für die deutſchen Studentenhilfe hat die für u. Januar beſtimmten Mittel in Höhe von 100 Mitlionen Mark zuſammenge⸗ faßt. An den einzelnen Studenten werden Beiträge nicht unker 20 000 Mark als einmalige Nothilfe ausgegeben. Die brauchen nicht zurückgezahlt zu werden. Von dieſer Millionenſpende entfallen auf die Heidelberger Univerſität 2 350 000 Mark und auf die Freiburger Unwerſität 2 820 000 Mark. =I Schriesheim, 26. Jan. Seine diesjährige Generalverſamm⸗ lung hielt der Turnverein am vergangenen Sonntag im„Gaſthaus 57 deutſchen Kaiſer“ 4. Der Vorſtand Wilh. Brunn gab einen zurzen Bericht über das abgelaufene Jahr, woraus man entnehmen konnte, daß der Verein erſprießliche Arbeit leiſtet hat. Viele erſte Preiſe konnte der Verein errüngen und auf dem Jubiläumsfeſt in Wertheim war ihm das Glück beſonders hold. Der 2. Vorſitzende W. Schenk verlas dann den Kaſſenbericht. Die Neuwahl hatte folgendes Ergebnis: 1. Vorſtand W. Brunn, 2. Vorſtand W. Schenk, Kaſſier J. Hack, Schriſtführer P. Herrmann, 2. Schriftführer Rupp, 1. Turnwart K. Hartmann, 2. Turnwart K. Hack, ſowie verſchiedene Beiſitzer. (Karlsruhe, 26. Jan. Die Polizei hat hier in der Perſon des Kaufmanns Johann Georg Spuler aus Deſſau einen ſchon ſeit zwei Jahren wegen fortgeſetzter Diebſtähle geſuchten Dieb verhaftet. Er hatte kurz zuvor in einem Uhrengeſchäft in Schwetzingen einen goldenen Trauring entwendet und ſofort wieder verkauft. (Sasbach bei Achern, 27. Jan. ) Der langjährige Leiter der Lenderſchen Lehranſtalt, Geiſti Rat Dr. Hermann Schindler, iſt im Altet von 68 Jahren geſtorben. Geboren zu Fautenbach, war er im Jahre 1882 zum Prieſter geweiht worden. „) Oberkirch, 27. Jan. Auf bas Ausſchreiben der hleſigen Bürgermeiſterſtelle haben ſich 19 Bewerber gemeldet, da⸗ runter verſchiedene Bürgermeiſter anderer Städte, Rechtsanmwälte, mitklere Beamte und dergleichen. Da jedoch wegen der Anſprüche daes bisherigen Bürgermeiſters ein Rechtsſtreit beſteht, kann die 19 eines neuen Bürgermeiſters vorerſt noch nicht vorgenommen werden. (Ettlingen, 27. Jan. Die Firma Lorenz.⸗G. hat dem Bürger⸗ meiſteramt von engliſchem Beſuch kürzlich ein engliſches Pfund und 50 000 M. für ſoziale Zwecke überwieſen.— Ein dringendes Heiratsbedürfnis ſcheint eine Dorfſchöne von Malſch zu haben. Dieſe macht öffentlich bekannt, daß ſie dem, der ihr einen Mann verſchafft, 50 000 Papiermark oder 2 Dollar als Belohnung bezahlt. An Liebhabern wird es hier nicht fehlen für dle 50 000 unächſt. ee 28. Jan. Der Univerſitätsklinik wurde von unge⸗ nannt ſein wollender Seite zur inneren Einrichtung des Erweite⸗ rungsbaues ein Betrag von 1 Million Mark geſtiftet. Kachbargebiete *Ludwigshafen. 29. Jan. Der Stadtrat hat beſchloſſen, die Ausführung des Ruprechtſtraßenſammlers ſofort in Angriff zu nehmen und bei dieſer Arbeit Ludwigshafener Erwerbsloſe zu be⸗ ſchäftigen. Das Arbeitsamt hat bereits die Liſte über die etwa Einzuſtellenden(Kinderreiche in erſter Linie) aufgeſtellt, ſodaß ein großer Teil ſchon in den nächſten Tagen die Aufforderung zum Arbeitsbeginn erhalten wird. Perſönliche Anmeldung bei dem Ar⸗ beitsamt iſt unnötig und zwecklos. Weitere Maßnahmen befinden ſich in Vorbereitung. sw. Borms, 26 Jan. Ein Silberdiebſtahl im Werte von vielen Millionen Mark wurde in der Nacht vom 23. zum 24. M. in der Speyererſtraße verübt. Mainz, 29. Jan Eine Frau wurde plötzlich krank und mußte ins Krankenhaus aufgenommen werden. Als ſie wieder geſund war und nach Hauſe zurückkehrte, fehlten ihre ſämtlichen Schmuck⸗ ſachen. Man glaubte, ein Fremder habe die Sachen geſtohlen, wie aber ſchließlich ermittelt wurde, iſt der Dieb der eigene Sohn der Frau. Er iſt geſtändig und behauptet die Sachen verkauft zu aben. sW. Aus Oberheſſen, 26. Jan. In dem etwa 1000 Einwohner zählenden Orte Steinfurth ergab eine Sammlung für die Ruhr⸗ bevölkerung 25 Zentner Getreide und Mehl, ſowie 120 000 M. in barem Gelde. Neues aus aller Welt — Ddie Not des keueren Sterbens! Wenn in letzter Zeit ſo viel über das Sterben, oder vielmehr über das, was nach dem Sterben geſchieht, nämlich über das teure Beerdigtwerden, geſchrieben wird, mag auch etwas über die frühere Verwendungsart von Särgen ge⸗ ſagt werden. Intereſſant iſt eine Betrachtung einer Fachzeitſchrift über Pappfärge. Darnach iſt nämlich der Gedanke der Verwendung oder der Herſtellung von Pappſärgen, wie z. B. den ſich raſch einfüh⸗ renden Metzinger Normalſarg, nicht neu, denn ſchon zur Zeit Chriſti ſind ſolche ſogenannte Papierſärge verwendet worden, die allerdings in Herſtellungsart und Form nicht dem heutigen ſogenannten Pappe⸗ ſarg entſprechen, der eigentlich kein Pappſarg iſt, ſondern ein ſo feſtes Gefüge aus Holz und Pappe, daß ſich niemand daran zu ſtoßen braucht, ein liebes Verſtorbenes darin beerdigen zu laſſen. Es treten ſeit dem Bekanntwerden des ſogenannten Metzinger Normalſarges alle möglichen Arten von Särgen auf und da und dort wird ſich die eine oder andere Kommiſſion für dieſe oder jene Art entſcheiden; aber immer muß davon ausgegangen werden, daß das letzte Ruhehaus wenigſtens würdig ſei. Ueber den ſogenannten Pappeſarg ſei nur ſoviel geſagt daß die Preiſe jedenfalls ganz weſentlich unter den Prei⸗ ſen der Holzſärge ſind. —Irauenwünſche. Es wäre ſicherlich intereſſant zu erfahren, welche Art von Vergnügen unſere deutſchen jungen und alten Damen als das ſchönſte, begehrenswerteſte betrachten?! Eine japaniſche Tageszeitung in Tokio hatte unlängſt eine diesbezügliche Rundfrage erlaſſen mit folgendem Reſultat: Als das höchſte Glück und Ver⸗ gnügen hielten 980 Damen den Beſitz eines wirklich ſchönen Kimonos, 720 Damen gaben den Beſuch eines Theaters als Hre Hauptfreude an, 150 Damen waren Beſuche bei lieben Freunden eine Quelle wirklichen Glückes, 100 junge Damen bekannten ſich als „Leckermäulchen“ und ſuchten ihre Befriedigung in den guten Dingen des Lebens, für 50 Damen entſchieden idealer Richtung, bot die Schönheit der Natur unbegrenzte Freude und Befriedigung und nur 5 15 fuchten im Beſitz von Glanz und Reichtum ihr höchſtes lück. — Liebeserklärung in Burmah. So verſchieden wie die Menſchen ſelbſt, ihre Erziehung, Anſichten und Charaktere, werden wohl auch ihre Liebeserklärungen ausfallen. Einzig in ihrer Art ſteht wohl aber die kindlich⸗einfache, dabei endgültige Werbung der jungen Schönen von Burmah da. Gefällt nämlich ſo einem heiratsluſtigen Dämchen ein junger Mann, ſo zeigt ſie ihm ihr Verlangen und ihre Liebe auf„füße“ Weiſe: ſie bietet dem Jüngling ihrer Wahl eine Stange Kandiszucker an. Iſt„er eimverſtanden, ſo nimmt er das Liebespfand entgegen undißtees ſofort auf. Es bedarf nun keiner weiteren Zeremonie mehr. Das Paar iſt von dieſem Augen⸗ blick an Mann und Frau. Will„er“ aber nich t, ſo ſucht er ſeiner Verehrerin klarzumachen, daß die ihm dargebotene Art Kandis⸗ zucker nicht ſein Fall ſei. Etwas enttäuſcht, durchaus aber nicht ent⸗ mutigt, zieht ſich die Schöne mit ihrem ſüßen Lockmittel zurück, um es anderweitig mit beſſerem Erfolg„an den Mann zu bringen“. Wabeerſtandsbeobachtungen im Monat Januar Moein Pegel 2. 25.25. J7 5 ITar-Henelf 27 25 20 25. Schu ierinſel“) 3108.92.93.011.02.95 Mannbem 3 10ſ3 953 01½2.892 9 286 Heatan:. 8330% 45 eilbronn.11.07% Maxau: 83 39 6 3½78 0 Mannbeim.01.97.94.89.87 2 86 Kaub.. 2282124 243 Kln 254 240 2 48 242„ Oſt, beiter—30. Mannheimer Wetterbericht v. 29. Jan. morgens 7 Uhr Barometer 7580 mm. Thermometer.5 C. nachts.0 C. Höchſte Temperatur geſtern:.00.C. auf den qm. Süd 4, bewölkt. Niedrigſte Temperatur Niederſchlag.4 Liter AILELIIIIIIIIIIIIIITL — führende MRRKE verwenden Sie zum Anfertigen Ihrer Drucksachen: RODERTAL-Hpenschneuüngeker RODERTAIL-Setzmaschine PRINTATOR-Eaendruckmaschüne EFKA- ruckroller für Ein- und Mehrfarben- Druckse. Unerteichte feistungen u. Verwen- dungsmöglichkeit. ſa. Referenzen. Angebote und Vorfuhrung durch: HobEgTAl- Duubmaschinen-Verlieb 900„M. b. H. 891 Mannheim, D 6, 14. Fernruf 3862. nnAEUEATEENAIAEAEAEAAATAA „)„„„ ͤ( SnAK A „eeee Drrree 7 TTT.e Montag. den 29. Januar 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Minnag-Ausgave) 5. Seite. Nr. 47 Sportliche Rundſchau Die jonntägigen Fußballwettkämpfe Die Fußballkämpfe im Rheinbezirk Phönix Mannheim Meiſter im Odenwaldkreis. Der neue Meiſter im Odenwaldkreis wurde nun geſtern endlich geboren. Dem ſenſationellen Verlauf des 1. Entſcheidungstreffens entſpricht der knappe:0 Sieg. Ein einziges Tor nach zuſammen 213 Minuten Spielzeit brachte Phönix Sieg und Meiſterſchaft. Da⸗ mit iſt erwieſen, daß beide Gegner ſich mindeſtens gleichwertig ſind und daß auch der Beſiegte in Ehren unterlegen iſt. In Neckarau ſtanden ſich V. f L. und V. f. R. Mannheim gegenüber. Der Ex⸗ meiſter blieb mit:1 ſiegreich. In Sandhofen mußte das Spiel um die Kreismei rechbel der Befähigungsliga zwiſchen Sppog. Friedrichsfeld abgebrochen werden, da Fried⸗ richsfeld nur noch 6 Spieler im Felde hatte. Im Pfalzkreiſe ſind die Verbandsſpiele der Kreisliga be⸗ endet. Der Kreismeiſter Phönix Ludwigshafen ſorgte für eine Ueberraſchung, indem er(wohl ſtark Erſatzgeſchwächt?) dem JIv. Weinheim im Pokalſpiele mit:2 unterlag. S. Am die Meiſterſchaft des Odenwaldkreiſes J. C. Phönir Mannheim— Spork- und Turnverein 1877 Mann⸗ 2 heim⸗Waldhof:0(:0) Ecken:5. Die beiden hartnäckigen Gegner, die ſich vor 3 Wochen nach zwei⸗ ſtündigem Ringen torlos getrennt hatten, traten ſich geſtern auf dem V. f. R. Platze zur endgültigen Entſcheidung erneut gegenüber. Auch geſtern lieferten ſich die beiden zähen Rivalen einen erbitterten Kampf, den die glücklichere— nicht die beſſere— Elf zu ihren Gun⸗ ſten entſcheiden konnte. Um 2 Uhr betraten die beiden Meiſterſchafts⸗ anwärter die Kampfſtätte, die ungefähr 8000 Zuſchauer umrahmten. Phönix mit Erſatz für den linken Läufer. In Waldhofs Elf kämpfte geſtern zum erſten Male wieder Hutter für die ſchwarz⸗blauen Far⸗ ben. Er nahm ſeinen gewohnten linken Verbindungsſtürmer⸗-Poſten ein. Die Umſtellung des Altmeiſters hat ihm wahrſcheinlich den Sieg gekoſtet. Von dem Anſtoß Waldhofs ab beherrſchten zunächſt die Schwarz⸗blauen die Lage. Allerdings wurde Phönir durch raſche Vorſtoße ſeiner Flügelſtürmer gefährlich; trotzdem gab man dem ſyſtemvolleren Spiel der Waldhöfer die beſſren Ausſichten. Doch die Entſcheikung des Kampfes ſollte bereits in der 20. Minute fallen. O. Schöni g unternahm einen Flankenlauf gegen das Wald⸗ hoftor, überſpielte die Verteidigung, der Torwart konnte im Heraus⸗ laufen den Ausreißer nicht mehr ſtellen und ſo hatte dieſer Zeit, den Ball ins leere Tor zu lenken.:0 für P hönix. Doch die Wald⸗ höfer ließen ſich nicht verblüffen und bereits 3 Minuten ſpäter ſchien der Ausgleich fällig zu ſein. Der Phönixtorwart verſchuldete einen Elfmeter, den Hutter glatt verwandelte. Wegen eines Regelverſtoßes mußte der Elfmeter nochmals wiederholt werden. Diesmal jedoch konnte der Torwart das Unheil abwenden. Waldhof war nun ſicht⸗ lich entmutigt. Phönix war bis zur Pauſe leicht überlegen. Kurz vor dem Wechſel mußte Rohr infolge einer Verletzung das Feld ver⸗ laſſen, er konnte auch nach Wiederbeginn nur als Statiſt mitwirken. Nach dem Wiederanſpiel hielten ſich die beiden Mannſchaften in offenem Feldſpiele die Wage. Beiderſeits wurden gute Torgelegen⸗ heiten ausgelaſſen. Aber in den letzten 20 Minuten beherrſchte Wald⸗ hof das Spiel Zäh wurde um den Ausgleich gerungen. Phönix jedoch verteidigte geſchickt und glücklich. So hatte die Phönixelf beim Schlußpfiff mit dem knappſten aller Sſege ihrem Vereine ſeit langer Zeit wieder Meiſterehren gebracht. Eine begeiſterte Menge feierke nach dem Spiel die Sieger. f Weitere Ergebniſſe: Bezirksſpiele: München: Bayern— Spielvereinigung Fürth:2 Wiesbaden: Sportverein— Boruſſia Neunkirchen:0. Offenbacht Kickers— Fußballfportverein Frankfurt:0. Verbandsſpiele: Odenwaldkreis Phönix— Waldhof:0. V. f. L. Neckarau— V. f. R. Mannheim 113. Nordmain Germania Framkfurt— Viktoria 94 Hanau.2. Württemberg — 5:7. Eintro⸗ uttgart— Jeue 18. V. f. B. Stuttgart— V. f. 8 Feibeun:2. Südweſt Karlsruher Fußballverein— V. f. B. Karlsruhe:1. Nordbayern Ty. 1846 Nürnberg— 1..E. Bamberg 21. M..B. Fürth— Kickers Würzburg:8(abgebrochen). Befähigungsliga Odenwaldkreis Um die Kreismeiſterſchaft Spog. Sandhofen— Germania Friedrichsſeld:1(abgebrochen). Pfalzkreis Germanig 04 Ludwigshafen— Arminia Rheingönheim 21. Phönix Kaiſerslautern— Viktoria St. Ingbert 10. ..S. Pirmaſens— 05 Pirmaſens 221. Pookalſpiele. Fv. Weinheim— Phönix Ludwigshafen:1(150 Privatſpiele. V. f. R. Frankfurt— 08 Mannheim 228. Eintracht Frankfurt— V. f. L. Iſenburg 33. Alemannia Worms— Fy. Kaiſerslautern 11. Spielvereinigung Plankſtadt— Feudenheim 71. Hanau 93— Germania Rückingen:3. Sportfreunde Frankfurt— Sportverein Offenbach:0. Ir. Nürnberg— 61 Regensburg 10:0. F. C. Bern— 11 F. C. Freiburg:4. Rudern sr. Der Deutſche Ruder⸗Berband hat der„Fiſa“, dem Welt⸗ derband, eine deutliche Abfuhr zuteil werden laſſen. Es war angereat worden, auch Deutſchland zu den internationalen Ver⸗ handlungen und Wettbewerben wieder zuzulaſſen. Die Antwort von Dr. Ruperti, des Vorſitzenden des Deutſchen Ruderverbandes, deß jedoch nichts zu wünſchen übrig. Er glaubt es keinem ſeiner eutſchen Srorftameraden zumuten zu können, ſich mit franzöſiſchen und beſoſ Hortsleuten an den Verhandlungstiſch zu ſetzen oder düt ien in Wettbewerb zu treten, ſo lange noch Militärperſonen leſer Staaten deutſches Gebiet unberechtigt beſetzt halten. Mannheimer Notgemeinſchaſt Sammlung des Mannheimer General-Anzeigers Bereits peröffentlicht Uebertrag: 500 162 4 187. Evang. Mädchen⸗Verein Euphroſine 770 138. Dr. V. H. 1000„ 139. Blechwarenfabrik G. m. b.., Mannheim 30 000„ 140. Mitglieder des Genfer Verbandes im Hotel Pfälzer Hof: Oscar Freienmuth 200., 5 100. Mendel 200, Preus 300, Peter urſchiltgen 200, W. Raidt 100, C. Müller 200, Viky Kritſch 1000, Holthauſen 300, Rich. Kück 1000, im ganzen 3 600„ 141. J. Ph. Walther, Buchdruckerei, Mannheim 100 000 142. Heinrich Rau, Dipt.⸗Ing. 1000„ 148. Handelskammerangeſtellten 5 700„ 144. Edmund Seeger 1000„ 145. Perſonal der Firma A. Herzberger 20 000„ 670 192 1 Pelangt, — Handel und industrie Neue stürmische Devisenhausse Nachdem der Samstag in festester Haltung geschlossen hatte, eröffnete der Verkehr am heutigen Montag früh er- neut bei stürmischer Haussebewegung für alle kremden Zahlungsmittel. Nach den Ursachen braucht man nicht zu fragen. Die liegen in der Verminderung unseres Auslandskredites, wie sie sich aus den niedrigen von New- vork gemeldeten Markkursen ergibt und wie sie veranlaſt wird durch die von Frankreich ins Werk gesetzte Errich- tung einer Zollgrenze, die von der Reparations-Spruch- maschine festgestellte„allgemeine Verfehlung Deutschlands“ und die von ihr beantragte Wiederinkraftsetzung des Lon- doner Zahlungsplanes anstelle des von Deutschland gefor- derten verlangerten Moratoriums. Die Folge dieser Um- stände war natürlich auch eine allgemeine Nachfrage für den inländischen Bedarf von Handel und Industrie und eine Zurückhaltung des knappen noch vorhandenen Materials. * Mannheimer Devisenmarzkt, 27. Jan. Es not erten am hiesigen Platze(alles Geldkursc): New Voerk 32300(28000), Holland 12750(11030), London 150000f30 00, Schwe 6020(5220), Paris 2000(1770), Brüssel 1820(16200, Italien 1540(1340, Prag 930 600). New Lork. 26 lanuar(W2) Devlser. 28 25 27.32 .65 2 25. 16.67 18 65 461.64 Frankrelen 6 Sohwölz Belgten 5. ang⁰ν Späanien 15. Italien 4. Pfalzwerke.-G. Ludwigshafen. In der Samstag nachmittag im Stadtratsaal zu Ludwigs- hafen unter dem Vorsitz des Geh. Hofrats Mahla-Landau abgehaltenen o..-., in der ein Aktienkapital von 59 320 000 Mark durch 59 320 Stimmen vertreten war, wurden der Bericht über das 10. Geschäftsjahr, die Bilanz und die Gewinn- und Verlustrechnung oline Debatte einstimmig ge- nehmigt. Nach Entgegennahme des Berichts des Aufsfchis- rats Wurden debattelos einstimmig eine Sprozentige gesetz- liche Rücklage aus dem Gewinn von 2836 203 Mk. und die Verteilung von 10 Proz, Pividende genehmigt. Nach der Entlastung des Vorstandes und des Aufsichtsrates wurden die turnusmäßig ausscheidenden Aufsichtsratsmitglieder: Bürgermeister Leiling- Speyer, Geh. San.-Ral Dr. Bayersdörfer-Neustadt, Oberbürgermeister Strobel- Pirmasens, Bahninspektor Bernatz-Dürkheim und Geh. Hofrat Mahla-Landau wieder- und anstelle des ausschei- denden Kommerzienrats Frank- Mannheim, Kommerzienrat Lotz, PDirektor der Süddeutschen Disconto-Ge sellschaft--G. Mannheim neu gewählt. Der Vorsitzende gab bekannt, daſ durch die Geldentwer- tung der Geldbedarf der Pfalzwerke ein bedeutender ge· Worden sei. Es sei notwendig, Vorsorge zu treffen, um im Bedarfsfalle die nötigen Mittel aufnehmen zu können. Er schlage deshalb vor, bis zu 500 Mill. Mk. Inhaber-Schuld- verschreibungen auszugeben. Der Antrag wurde einstimmig ohne Debatte angenommen. Glaser- Homburg machte als Vertreter der Stadtverwaltung auf die vor einigen Tagen erfolgte Gründung der neuen Gesellschaft in Hombur aufmerksam, deren Zweck der Betrieb zentrale der Pfalzwerke sein soll. Die Stadt Homburg, die für diese Ueberlandzentrale große Opfer gebracht habe, habe vergeblich erwartet, daß sie an der Neugründung beteiligt werden würde. Die Bedenken, die gegen die Zulassung der Stadt Homburg als Aktionär geltend gemacht würden, Könnten nicht als stichhaltig anerkannt werden. Der Redner gab dem Wunsch Ausdruck, daß in absehbarer Zeit es möglich sein würde, der Stadt Homburg einen Teil des Aktienbesitzes der Neugründung zuüber- lassen. Die Ausführungen des Redners wurden zur Kennt- nis genommen. Handelsabkommen mit Spanien. Das vom 15. Januar bis 28. Februar mit Spanien abgeschlossene provisorische Handelsabkommen erhält im allgemeinen den bisherigen status quo in den Wirtschaftsbeziehungen der beiden Länder aufrecht. Erwähnt sei insonderheit, daß für deutsche Waren bis zu dem genannten Termin wie bisher die Vorzugkolonne 2 des spanischen Zolltarifs plus Valutazuschlag in Anwendung Deutschland hat Spanien dagegen gewisse Zollent- indungen und Zollherabsetzungen für wichtige spanische Ausfuhr-Erzeugnisse zugestanden. Es ist beabsichtigt, unver- züglich mit der spanischen Regierung neue Verhand- lungen wegen des Abschlusses eines umfassenderen Han- dels-Abkommens aufzunehmen. Das Abkommen muß deut- scherseits ratifiziert werden. Die Vorlage eines entsprechen- den Gesetzes an den Reichstag wird so beschleunigt, daß die Veröffentlichung des Wortlautes demnächst erfolgen kann. Deutsche Waren in Belgien. Mitgeteilt von der Han- delskammer Mannheim: Auf Grund der Kürzlich durch die gehenden Warnungen. in welchen die Befürchtung einer Beschlagnahme deutschen Eigentums in Belgien aus- Wär, bittet das Belgische Konsulat in Prankfurt 2. M. die Handelskammer um Mitteilung des folgenden an sie Schreibens an die Interessenten:„Es besteht wieder in deutschen Handels- und Industriekreisen das Ge- rücht, daß Waren die nach Belgien verschickt werden, die der Ueberland- Gekahr laufen, von den belgischen Behörden beschlagnahmt zu werden. Ich bin ermächtigt zu erklären, daſ diese Gefahr keineswegs besteht, denn die belgische Regierung hält die am 5. Februar 1921 der deutschen Regierung überreichte Er- klärung vollständig aufrecht. Dieselbe lautete: Die belgische Regierüng beapsichitigt nicht, im im Fall eines gewollten Ver- kehlens Deutschlands, von den ihr, durch S 18, Anhang 2 zum Abschnitt VIII des Versailler Vertrags, gegebenen echten, das Eigentum deutscher Angehöriger zu beschlagnahmen, Gebrauch zu machen. Dies bezieht sich auf das in Belgien, in seinen Kolonien oder in den von ihm administrierten Ge- bieten, sowie Bankguthaben und Schiffe oder Kähne in bel⸗ gischen Gewässern, sich befindliche Eigentum. Dasselbe gilt für Waren. die sich auf belgischen Schiffen befinden oder die zum Verkauf nach Belgien geschickt werden.“(UImmerhin bleibt zu bedenken, daf sich Belgien durch seinen Ein- marsch ins Ruhrgebiet über den gesamten Friedensvertrag hinwegesetzt hat. Welche Garantien haben danach deutsche Geschäftsleute, daß es nicht mit der vorstehenden Erklärung genau so verfahren wird? Red.) Herabsetzung der Ausfuhrabgabensätze. Wie uns die Außenhandelsabteilung der Handelskammer für den Kreis Mannheim mitteilt, ist im Reichsanzeiger Nr. 20 vom 24. Jan. 1923 eine Bekanntmachung veröffentlicht, wonach die Ab- abensätze für eine Reihe von Waren der Tarifnummer 9, 1620 164. 173a. 175. 200, 354, 511/513 514b und 516 mit Wirkung vom 3 Februar 1923 ermäßigt sind. Auskunft hierüber erteilt die Außbenhandelsabteilung der Handelskammer, Börse, E 4, 12/16, Zimmer 7. Ostgalizische Petroleum-.-G. in Mannheim. Das Unternehmen erzielte im 1921/ 2 einen Ueber- schuſl im Höhe von 1 985 006 Mk.(22 689), aus dem 425 000 Mk. zur Rückzahlung der noch ausstehenden Genubscheine be- nutzt und der Rest von 1 560 006 Mk. einer Spezialreserve zur wWesentlichen als eingestellt zu betrachten. Verfügung des Aufsichtsrats zugeführt werden soll, um bei Gelegenheit für den Erwerb Weiterer Beteiligungen Ver- wendung zu finden. Eine Dividendenausschüttung wird nicht vorgenommen Kapitalerhöhung bei der Philipp Holzmann.-., Frankfurt a. M. Der Aufsichtsrat schlägt die Erhöhung des Grundkapitals von 158.4 Millionen Mk. um nom. 63,6 Mill. Mk. auf 222 Millionen Mk. vor. Es ist beabsichtigt, 60,6 Mill. Mk. ue vom 1 Januar 1923 ab dividendenberechtigte Stamm- aktien auszugebon, worin die früher ausgegebenen ohne Ge- winn für die Inhaber nach Vollzahlung in Stammaktien umzuwandelnden 9 Millionen Mk. Vorzugsaktien enthalten sind. Außerdem sollen 12 Mill. Mk. neue mit 25 Prozent ein- zubezahlende 6proz. Vorzugsaktien, welche die den alten Vorzugsaktien beigelegten Sonderrechte, also 16faches Stimm- recht in den bekannten drei Fällen erhalten unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts an die Deutsche Treuhand- gesellschaft in Berlin zum Nennwert begeben werden. Die neuen Stammaktien sollen unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts von einem unter Führung der Deutschen Bank und der Deutschen Vereinsbank stehenden Konsortium über- nommen werden mit der Verpflichtung, nom. 29,88 Mill Mk. Stammaktien den alten Aktionären im Verhältnis von:1 unter noch festzusetzenden Bedingungen zum Bezuge anzu- bieten. Der Rest der neuen Stammaktien soll im Einver- nehmen mit der Verwaltung bestens im Interesse der Gesell- schaft verwertet werden. Deutsche Gold- und Silber-Scheideanstalt vorm. Roeß- ler, Frankfurt a. M. In der Aufsichtsratssitzung wurde die vorgelegte Bilanz für das am 30. September 1922 abgelaufene 6 Monate umfassende Geschäftsjahr 1922, die mit einem Rein- gewinn von 70 841 908(im Vorj. 39 128 089 Mk.) abschließt, genehmigt und beschlossen, einer auf Montag, den 5. März d. JS. einzuberufenden Generalversammlung die Verteilung einer Dividende— für sechs Monate— von 3 Prozent auf 20 000 000 Mk. Vorzugsaktien und 40 Prozent(i. V. 30 Proz. für 12 Monate) auf 140 000 000 Mk. Stammaktien vorzu- schlagen. *Mecklenburgische Hypotheken- und Wechselbank. Der Aufsichtsrat genehmigte den vorgelegten Jahresabschluß, der einen Reingewinn von 1 450 846(i. V. 1 426 387) ausweist. Der auf den 9. Februar einzuberufenden.-V. 80l1 bei unvermindertem Gewinnvortrag die Verteilung von 127%⁰ (i. V. 1272% Dividende und die Ueberweisung von 75 000„ an die Hypotheken-Reserve vorgeschlagen Werden. Die Hypothekenzinsen erbrachten 6 015 803(5 914 484), die Pfandbrief-insen erforderten 4 809 620&(4 770 390), S0- daß sich ein Ueberschuf von 1 206 183&(1 144 094) ergibt. Im Geschäftsbericht heiſft es u..:„Durch Gewinne im Pfandbriefgeschäft und bei Wertpapierverkäufen sowie durch erhöhte Provisionen und Zinsen gelang es uns, einen Aus- gleich für die stark gestiegenen Ausgaben zu schaffen. Für die Folgezeit aber mußten wir bei der fortgesetzt sich ver- Sröbernden, kaum noch tragbaren Steigerung aller Unkosten, mit der die Vermehrung unserer bisherigen Einnahmen nicht Schritt halten kann, darauf Bedacht nehmen, unseren Ge- schäftsbetrieb auf eine breitere Grundlage zu stellen und zu diesem Zweck eine größere Emissionsbefugnis zu erreichen. Letztere War dadurch beschränkt, daß wir satzungsgemaß noch Geschäfte betreiben durften, die über den Rahmen einer Normalhypothekenbank hinausgehen, obwohl wir tatsächlich dieses Recht seit dem Uebergange unserer Bankabteilung auf die Mecklenburgische Depositen- und Wechselbank nicht mehr ausübten. Die ao..-V. vom 23. Oktober 1922 verzichtete daher auf dieses Recht. Gleichzeitig wurde die ordentliche Reserve, die neben dem Aktienkapital die Grundlage für den Umfang der Emissionsbefugnis bildet, durch Entnahme aus anderen Reserven auf 10 Mill. 4 erhöht. Durch diese Be- 8schlüsse wird die Emissionsbefugnis der Bank erheblich er- wWeitert, so daß wir außer dem bisher ausschlieflich gepfleg-· ten Pfandbriefgeschäft auch der Ausgabe von Kommunal- Schuldverschreibungen uns zuwenden konnten. Wir begannen im Dezember v. J. mit der Ausgabe einer den Betrag von 200 Mill. 4 umfassenden Serie von 6% igen Kommunal- Schuldverschreibungen, von denen bis zum Schlusse des Be- richtsjahres 60 Mill.& zur Begebung Klangten. Der Pfand- briefmarkt belebte sich wie im Voriahre erst in den letzten Monaten. Der stärkere Absatz in dieser Zeit konnte den früheren Rückfluß nicht ganz ansgleichen.“ Per Hvpotheken- bestand betrug Ende 1922 107 521 798“(i. V. 133 331 4840, der Pfandbriefumlauf 123 161 600 4(124 189 600). In der Bilanz erscheinen u..: Guthaben bei Bankhäusern 1777 868 i. V. 704632). unverzinsliche Reichsschatzanweisungen 2988 47 1976 580), Wertpapiere 1 387 673„(3 201 309), Jompard- Darlehen 1548 872(1 556), Debitoren 1522 277 (13 608) und Kreditoren 4 596 459/((i. V. 1224 618). Ee Waren und Märkte Neuer Mehlpreis. Die süddeutschen Mühlen haben den Preis für Weizenmehl, Spezial 0, für die 100 kg ah Mühle auf 160 000 Mk.(zuletzt 143 000 Mk.) erhöht. 8 Amerikanischer Funkdienst New Tork. 27. lanuar.(S) Funkdienst. cMachdruok vorboten), 27 Zuf. zus 20 21000 stanu wt 13 20 183 25 Katte looo 12 20 12 20 Elektrolyt 1475 1475 Ored. 8a 343 33 2ürz 1. 05 10 78 Einn loko 40— 40 12 Zuoke Oentr- 509 32 Nal 10 59 04[ Slei 812 820erpentin 151.— 150— zul! 10%/4 867 Tink 680 6 97 Savannah 149 144.— Soptembr. 9 38 9 23 Eſsen 29 50 29 50 k. Orl Gaum 28 63 28.— etemoe, 9 10 897 Weiobleoh 475 475] Welzen rot 182 132— Baumw. iooo 28 60 27 80 Sohmalz w. 12 37 12 25 mart ioko 131 131— lanuar— Talg 9— 8 Mals oko 83.50 88 75 Februar 29 45 27 58 Baumwsatzi 11.— 10.83 fenf gledr.pr 3 50 5 5⁰0 Arz 20 54 27 83 1127 114 öohst Pr. 560 5 60 April 25 61 27 74 Petro, oases 16 60 ſg 30 aetrüdfr. Engi 110 17 Nal 28.71 27 88 tanks.—— Kontinont 12.— 11.— Chieago. 27 Januar(WI) Funkdlens!(Nachdruck verboten). 265 27. welzen Hätz 17 25 116 45 Roigen zul 83 635 63 15 Sohwelne 1 AaA, 111 20 111.28 onmalz 1130 1125 elont nledr. 810 825 gels ian 275 2„ burr 11 37 11.30 nöonst. 80 880 10 aa 73 25 72 66 Pork Febr—— gohw. niedr 280.85 ater Me, 44 50 4 25 Rſppen Febr. 11 10 11.10 nöohst. 8— 305 55 Jufl 42.15 42 Speok medr. 10.28 10 80 Zut. Oeago 370 83 61 noggen ma, 87 25 66 75 haoast. 11 50 11.50 Westen 127000 141000 Schiffahrt * Rheinschiffahrt und Frachten. Die Schikfahrt ist im Sowohl der Transportarbeiterverband als die im Deutschen Verkehrs- bund organisierten deutschen Binnenschiffer, Kapitane, Schiffsführer, Matrosen usw. d. Rheins u. der westdeutschen Kanäle haben zu dem Verhalten der Besetzung Stellung enommen und sind nicht gesonnen, unter franzöésischen ajoneten oder Revolvern Zzu arbeiten; auf dem gleichen Standpunkt stehen die Heizer und Maschinisten. Ba eine große Zahl von Zechen streiken, hat der Verkehr auch an und für sich fast aufgehört. Von hier ging am Freitag die zBaden IX mit sechs Schiffen zu Tal. Von dem Verhalten ger Franzosen wird es abhängen, ob dies die letzte Fahrt ist oder nicht Der Schlepplohn betrug zuletzt von den Ruhrhäfen nach Koblenz 1700 Mk., Mainz 3200 Mk, Mannheim 335* Herausgeber, und Verleger: General⸗Anzeiger, G m b Direktion: Ferdinand Heyme— Verantwortlich für den polttiſchen und volfswirtſchaftlichen hefredakteur. Kurt Fiſcher. 0 5 N. efl: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr.— 1 Hammes; für Kommunalpolieidt Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Wiliy Müller: für Haudeis⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Nr. 47 2. Seite. Maunheimer General- Anzeiger.(Mitiag⸗Ausgabe.) Moniag, den 29. Zunuar 1923 Stärkewäsche liefert EI62 Herren⸗- Oberhemden Leibwäsche nnahme- Stellen: N3. 17, U 1, 9,& 5, 10, 86.8 Lindenhof: Eiehelsheimerstr 24 Schwetlzingerstraße 68 Ludwigshafen: Mittelstraße 54 Prinzregentenstrase 17 Neckarau: Sehulstr. 81. NRAORa-Ineater annneim Momtag den 29 Januar 1923 In Miete D.— Freie Volksbühne G 3001—3250. Bühnenvolksbund Nr. 1761—1960. Die lustigen Weiber von Windsor Komisch phantastische Opec in 3 Akten. Musik von Otio Nicoſal. Spielleitung: Eugen Gebrath. Musikal. Leitung: Paul Breisach. Anfang 55 Uhr. Ende 10 Uhr. Sir 8 Karl Mang Josef Zurgwinkel Mathieu Frank Max Lipmann Alfred Landory Hugo Voisin Irene Euen Johanna Lippe Aenne Geier 3 III P 6. 28%/24 Telephon 867. Ein Fimwerk, das über Deutschlands Grenzen hinaus höchste Beachtung gefunden hat! Herzog Ein Kulturbild aus dem Trecento in 7 Kapiteln und 8 Uhr! Jom Diener zum Herrscher Großg. amei ik. Abenteurerfilm in? Akten Unerhörte kleiterkeit erzielend! 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