—. 0 4 Montag, 29. Jaunar III Bezugspreiſe: In maungeim u- umgebung ſrel 1u ſomie durch die poſt bezogen ohne Beſtellgeld monatl. Mk. 1400.— ſreibleibeno. Einze inummer mk. 30.— bie 30.—. poſtſche ckonte Nr. 17800 Karisruhe in Saden und Ur. 2917 Ludwigshofen am Rbein. Hauptgeſchäfts ſtelle Mannheim, E 6. 2. Seſchüfts Rebenſtelle Neckarſtast, Waldhofſtraße ur. 6. Fernſprecher nummer 7031, 7032, 7033, 708, 708. Telegramm⸗Adòreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal Abend⸗Ausgabe Bodiche Meneſte Nachrchln Veilagen: Der Sport vom Sonntag Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer Jrauon-Jeitung u. Mannheimer Muſik⸗Jeitung 1923— Nr. 48 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahiung oe kl. Zeile Mkr. 159.— Stellengeſ. u. Fam lien⸗Anz. 50% Nachl. Reklamen Mk..— Rnnahmeſchluß: mittagdiau vorm. 8¼ Ahr, Abendbl. nachm⸗ 2½ Uhr. Für Nnzeigen an beſtimmt. 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Januar⸗ Die inbar politiſche Erſtarrung, wie ſie ſich in dem vagen A 10blao lenden Neutralität gegenüber Frankreich“ ausdrückte, iſt, faſt könnte man es ſagen, ſeit geſtern gewichen: Poin⸗ cares Mitteilungen an den britiſchen Botſchafter in Paris, Crewe, haben die Dinge plötzlich in Fluß gebracht. Das leiſe Hinplätſchern der konſervativen Blätterkommentare nimmt ein Ende: die Qppo⸗ ſition greift ſcharf an, die Arbeiterpartei marſchiert an der Spitze mit ihrer Forderung, daß die Pariſer Völkerbundstagung dem ge⸗ fährlichen ZJuſtand ein Ende ſetzen müſſe. Das Moſſulproblem rückt in den Hintergrund.„Der Ruhrbrand muß gelöſcht werden; ihn zu lokaliſieren, wird der Regierung nicht gelingen,“ ſchreibt„Dailg m 28. Januar fand in Paris eine entſcheidende Beſprechung Poincares mit Lord Crewe, ſtatt. Die Zeitungen brachten einen ziemlich belangloſen Bericht; der Botſchafter machte dem franzöſi⸗ ſchen Miniſterpräſidenten die Mitteilung, daß von engliſcher Seite nichts getan werden ſoll, um die„eventuell als notwendig erſcheinen⸗ den Maßnahmen der franzöſiſchen Regierung“ zu behindern. Poin⸗ care begnügte ſich mit dieſer britiſchen Zuſicherung nicht, ſo ver⸗ mimmt man heute in hieſigen politiſchen Kreiſen.„Weſtminſter Gaz. und die dem Premier Bonar naheſtehende Zeitung„Daily Expreß teilen dieſes bedeutſame Faktum nicht. Der Leiter des. Kabinetts kündigte dem engliſchen Botſchafter an, daß rankreich den Weg der„gemäßigten Politik gegenüber Deutſchland verlaſſen müſſe, um ſein Ziel, die Abzwingung des Reparations⸗ planes, durch„harte, einſchneidende Mittel“(mesures de coereition et pression) zu erreichen. Poincare gab einen kurzen Ueberblick: Abſchnütrung des alt⸗ und neubeſetzten Gebietes von dem unbeſetzten Deutſchland, Kohlen⸗ und Rohſtoffſperre, Zollgrenze, Beamtenreform⸗ Eingriff in das Unterrichtsweſen und in das Vereinsleben, finanzfelle Reformen weiteſtgehender Art, Heranziehung aller möglichen fran⸗ zöſiſchen Menſchenkräfte für den Fall weiterer paſſiver Reſiſtenz; eine Ausdehnung der militäriſchen Beſetzung würde in Frage kom⸗ men, wenn ſich an den Grenzen des abgetrennten Gebietes irgend⸗ welche gegneriſche Angriffspläne merkbar machen ſollten. Damit nicht genug, die Beſetzung des Ruhrbeckens ſolle nicht früher auf⸗ gehoben werden, als bis Deutſchland mindeſtens zwei Jahre lang „Beweiſe ſeines guten Willens“ gegeben. Auf die Frage des eng⸗ liſchen Botſchafters, ob Italien dieſem Plane Poincares die Zuſtim⸗ mung erteilt habe, gab der Miniſterpräſident zu verſtehen, daß Frankreich und Belgien auch ohne Italien das Programm durch⸗ ühren würden. „Iſt es ein Druckmittel, um England zum Ein⸗ greiſen zu veranlaſſen?“ Dieſe Frage ſtellt„Daily Expreß“. Will Poincare die engliſche Regierung vor die Wahl ſtellen: entweder Wiederherſtellung der eſe Erfüln und gemein⸗ ſamer Dru auf Deutſchland, oder reſtloſe Erfüllung des fran⸗ döſiſchen„Reparationsprogramms“? Wenn dies der Fall iſt, ſo darf keine Zeit mehr verloren werden.„Daily Afteß ſchrieb am Vorabend der Ruhrinvaſion Bonar Law werde ſich„in einem ge⸗ gebenen Momente gezwungen ſehen, die engliſchen Truppen vom Rhein zurückzuziehen. Die Mehrheit der engliſchen Regierung iſt noch gegen dieſe„automatiſche Löſung des Verſailler Vertrages“, aber ſie wird kleiner. Im geſtrigen Kabinettsrate ſchwenkte ein Miniſter auf die Seite der„Antineutraliſten“ ab, und Lord Derby hatte große Mühe, ſeine Freunde— die das franzöſiſche Ruhrunter⸗ nehmen noch immer als„Preſſion eines hartnäckigen Gläubigers bezeichnen— beiſammen zu——— Poincares Mitteilungen an Lord Crewe ändern dieſe Auffaſſung radikal. Alles ſchwankt; die Neutralität wird, nach Meinung des„Dailn Chronicle“ immer dünner. Sie zu rechtſertigen, bemühen ſich nicht einmal die konſer⸗ vativen Organe. Es ſteht mehr auf dem Spiel als die„Entſchei⸗ dung über das franzſiſche Experiment“. Treffend ſchreibt„Veſt⸗ winſter Cazette“(Grey naheſtehend):„In Paris iſt der napo⸗ leoniſche Taumel entſtanden. Poincare hat den alten Eroberungsgelüſten, die in jedem franzöſiſchen General brennen, ein mächtſges Bentil geöffnet. In Pariſer Kreiſen ſpricht man von der Wiederaufrichtung einer„heiniſchweſtfäliſchen Repu⸗ blit“ unter franzöſiſcher Führung. Ein ſertiger Plan iſt vor⸗ handen. Marſchall Foch iſt ſein Schöpfer. Man bezeichnet dieſen Plan als„Notprojekt“. Erhält Pomcare nicht alle Garantien gegen Deutſchland, ſelbſt die Sicherung gegen einen deutſch⸗ruſſiſchen An⸗ griff, dann wird aus der Pfandnahme eine politiſche Tat. Wir vernehmen aus Paris daß die Beſetzung des Ruhrbeckens nicht bloß als eine„Sanktion“ zu betrachten iſt, ſondern auch als ein räventipmittel, um den drohenden Aufmarſch der verbündeten utſchen und Ruſſen(im Juni 1928) im Keime zu erſticken. Mar⸗ ſchall Foch arbeitete die Ruhrbejetzung nicht in Form einer„wirt⸗ ſchaftlichen Zwangsmaßnahme“ aus, ſondern in rein ſtrate⸗ falſeh em Sin e. Die franzoſiſchen Streitkräfte werden jetzt ge⸗ taffelt, verſtärkt. Bis Ende Februar iſt der ganze Apparat fertig⸗ Mhen Es ſcheint, daß Poincare in der Finanzkommiſſion hierüber teiſungen gemacht—5 er ſaßte die Rüſtungsgusgaben im Ruhrbecken 50 Mitlſonen Franks für die zwei Monafe Januar und Februar.“ Soweit„Weſtminſter Gazette“. Es wäre noch zu bemerken, daß in den linksliberalen„Daily News“ ausführliche Darlegungen über en neunapoleoniſchen Geiſt Frankreichs veröffentlicht werden. Das latt weiſt auf die fteratur bin, die ſetzt in Frankreich ver⸗ dreitet wird. Sogar Millerand machte in ſeinem Geſpräche mit dem Führer der franzöſiſchen Vatriotenliga, Barres, Bemerkungen, die den Eindruck erwecken, daß das heutige Frankreich von der Bahn er Reparationspolitik auf die der napoleoniſchen Beherr⸗ ung Europas abgewichen iſt. Die Ultranationaliſten ge⸗ Dinnen— nach„Dally News“— mehr und mehr Einfluß auf die Regierung; ſie werden ſo mächtig, daß die Linksrepublikaner um ihr Leben fürchten. Ein Zurückin der Ruhrinvaſion gibt es nicht, es ſei denn über die Leichen der Politiker, die man heute ſchon der Flaumacherei und der Mißgunſt bezichtigt. Unter der Maſſe werden Flugzettel verteilt mit napoleoniſchen Ausſprüchen, z..:„Réunion des forces; activité; ferme résolution de perir avec gloire.“(Zuſammenfaſſung der Kräfte; Tatkraft, Entſchloſſen⸗ heit, mit Ruhm zugrundezugehen.) Die Literatur der Ruhrkriegstage trägt einen deutlichen Charakter der Napoleon⸗Verherr⸗ lichung. Ein Büchlein bringt Erinnerungen an den franzöſiſchen Techniker Villefoſſe, der im Jahre 1810 für Kaiſer Napoleon einen Bericht über das Ruhrbecken ſchrieb und eine vollſtändige Organi⸗ ſation dieſes Gebietes zwecks Ausbeutung für Frankreich(im Hin⸗ blick auf die Kontinentalſpere gegen England) entwarf. Bemerkens⸗ wert iſt, daß in dem Buche— trotz der engliſchen Neutralität— auf eine Aehnlichkeit der damaligen mit den heutigen Verhältniſſen hingewieſen wird. „Das napoleoniſche Spektrum rüttelt uns auf,“ ſchreibt auch der 99 5 zurückhaltende„Mancheſter Guardian“. Das liberale Blatt mißt den Pariſer Berichten, daß die Konzentration der fran⸗ zöſiſchen und belgiſchen Truppen links vom Rhein mit der wirtſchaft⸗ lichen Sanktion zuſammenhinge, nicht den leiſeſten Glauben bei. Frankreich will über Deutſchland den„Endſieg“ erfechten; es will den Deutſchen beweiſen, daß Frankreich es will die Ruhr feſt in der Hand halten, um den Ruſſen die Luſt zu nehmen, mit den Deutſchen zuſammen gegen Frankreich zu kämpfen. Der Einbruch ins friedliche Ruhrgebiet iſt eine rein ſtrategiſche Tat. Wir ſchrieben es bei Beginn des Unternehmens und ſehen heute unſere Vorausſagung durch die Ereigniſſe beſtätigt.“ Der Vorwurf, die Regierung habe ſich von Poincare dupieren laſſen, wird immer ſchärfer. Bonar Law dürfte es nicht leicht haben, ihn zu entkräften, es ſei denn, daß er Poincares Vorgehen einer Kritik unterzieht; tatſächlich herrſchte in hieſigen Regierungskreiſen die Meinung vor, man werde in Paris nach dem Mißlingen der Ein⸗ bruchsoperation(Zwangsmittel gegen die Induſtriellen, Geldbe⸗ ſchlagnahme uſw.) einen„Zwiſchenakt“ für diplomatiſche Ausein⸗ anderſetzungen einfügen. oincare, wahrſcheinlich unter ſchärfſtem Druck der militäriſchen Hierarchie, bereitet als„zweite Phaſe“ die Verwirklichung des von Foch ausgearbeiteten„Pröventivplanes“ vor, über deſſen Vorhandenſein man hier nichts wußte. England iſt alſo hintergangen worden. Das ſteht, nach übereinſtimmender Meinung, feſt. Die Stunde drängt: mit Neutralitätsformeln wird man nicht mehr um die Klippen kommen. Neue Maßnahmen gegen das Nuhrgebiet! Nach einer Havas⸗Meldung hat die franzöſiſche Regierung neue ftrenge Maßnahmen für das KRuhrgebiet in Ausſicht genommen und zwar dürften ſich dieſe Maßnahmen auf eine ſehr lange Beſetzung einſtellen. Die„Chicago Tribune hält es für möglich, daß im Juſammen⸗ hang mit der Errichkung der Joll-inie um das Kuhrgebiet die IFranzoſen weiker vorrücken und die nächſten Eiſenbahn⸗ knofenpunkte Weſel, Hamm, VBarmen und Elberfeld be⸗ ſetzen werden. Wengands und le Troquers neue Nuhrreiſe Zu der erneuten Reiſe des Generals Weygand und des Mini⸗ ſters der öffentlichen Arbeiten le Troquer nach dem Ruhrgebiet teilt der„Petit Pariſien“ mit, es handle ſich darum, eine enge Verbindung zwiſchen der franzöſiſchen Regierung und der Beſatzungsbehörde herzuſtellen. Man rechnet damit, daß der Aufenthalt bis Dienstag dauern wird. Nach ſeiner Rückkehr werden der Miniſter ſowohl als auch General Weygand, dem„Petit Par.“ zufolge, ſich nach Brüſſel begeben, um die belgiſche Regierung über den Verlauf ihrer Miſſion zu unterrichten. Sefehle— Drohungen— verbote Der franzöſ iſ kommandierende General Gilan in Aachen gibt bekannt, daß die deutſchen Polizeibeamten von jetzt ab 18 allein unterſtehen. Die Truppen ſeien angewieſen, von der Waffe Gebrauch zu machen. Der verhängte kleine Belagerungs⸗ zuſtand werde durch Früherlegung der nächtlichen Verkehrsſperre verſchärft. Der Bahnhof iſt militäriſch beſetzt. Jeder Eiſenbahn⸗ ruht. avas meldet aus Düſſeldorf: Wenn die deutſchen Arbei⸗ ter bei Sabotageakten angetroffen würden, ſo würden ſie feſtgenom⸗ men und ſofort ausgewieſen, andernfalls würden die verant⸗ wortlichen Vorgeſetzten feſtgenommen werden. Wenn die Sabotage⸗ handlungen andauerten, würden bald ſämtliche Beamten aus dem rheiniſchen Eiſenbahnnetz herausgezogen werden. Das amtliche Kreisblatt„Die Eifelzeitung“ in Daun iſt von den Franzoſen unter Vorzenſur geſtellt worden und muß an der Spitze jeder Nummer koſtenlos die Veröffentlichungen des Kreis⸗ delegierten bringen.— Nach einer Havasmengung ſoll die interalli⸗ ierte Rheinlandkommiſſion als Antwort auf die Zwiſchenfälle, die beh vorgeſtern in einer der belgiſchen Zonen infolge der Ausweiſung er Beamten ereignet haben, den Belagerungszuſtand er⸗ klärt haben. Der engliſche Vertreter hat ſich bei der Beſchluß⸗ faſſung der Stimme enthalten.— Die interalliierte Rheinlandkom⸗ miſſion hat die Verbreitung der Zeitſchrift„Köln und der Nieder⸗ rhein“ ſowie der Broſchüre„Sportliches Handgranatenwerfen“ im Rheinland verboten. Der„Oeffentliche Anzeiger“ und die„Kreuznacher Zeitung“ ſind auf weitere 14 Tage ohne Angabe von Gründen verboten wor⸗ den.— Der„Pfälz. Merkur“ in Zweibrücken iſt auf drei Tage ver⸗ boten worden. Weitere Kusweiſungen Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion hat die Ausweiſung von 11 Beamten, in der Mehrzahl Forſtbeamten aus dem Rhein⸗ land, beſchloſſen. Sie beſchloß ferner, den Poſtdirektor von Koblenz und den Präſidenten des ſtgatlichen Domänenamts ihrer Aemter zu entheben. Gegen den verhafteten Bürgermeiſter Schmid, den Vertreter des Oberbürgermeiſters von Düſſeldorf, und den Polizeipräſidenten, Reglerungsrat ODeyle, iſt die Ausweiſung verfügt worden. Sie ſind bereits in das unbeſetzte Gebiet gebracht worden. Unmenſchliche Behandlung der berhafteten Der Forſtmeiſter Hafken, der zurzeit in Krefeld im Gefüngnis feſtgehalten wird, hatte in der letzten Nacht weder ein Bett noch eine Pritſche zur Verfügung geſtellt bekommen. Er mußte auf dem Fußboden ſchlafen. Der Herr iſt 63 Jahre alt Das durchſchnittene Rheinkabel [Berlin, 29. Jan.(Von unſ. Berl. Büro.) Aus Eſſen wird der„B..“ gemeldet, daß die Franzoſen bei Düſſeldorf und Steele das Rheinkabel durchſchnitten haben. Der Regierungs⸗ präſident wird ſofort wegen der Wiederherſtellung mit den Fran⸗ zoſen Verhandlungen aufnehmen. Die Reparatru kann nur von deutſchen Beamten vorgenommen werden und dieſe verlangen die Räumung ſämtlicher Umſchalteſtationen, die von den Franzoſen beſetzt ſind. Die Schreckenstage in Trier EBerlin, 29. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Von Augen⸗ zeugen, die die Schreckenstage in Trier am Donnerstag und Freitag vergangene Woche miterlebt haben, werden ſetzt die uner⸗ hörten Ernzelheiten über die Vorgänge berichtet, von denen die rheiniſche Preſſe natürlich ſchweigen muß, will ſie ſich nicht der Gefahr eines langfriſtigen Verbots ausſetzen. Es haben ſich Szenen abgeſpielt, die jeder Beſchreibung ſpotten. Die berittenen Wilden ſind darnach ſyſtematiſch auf die wehrloſe Bevölkerung losgelaſſen wor⸗ den, ſind durch die Straßen geſprengt, haben die harmloſen Paſſan⸗ ten vor ſich hergetrieben und blindlings um ſich geſchlagen. Selbſt 80jährige Perſonen wurden nicht verſchont. „Daily Chronicle“ bezeichnet die Baſonettangriffe farbiger franzöſiſcher Truppen gegen Einwohner von Trier als eine In⸗ famie, von der jede anſtändige öffentliche Meinung angeekelt ſein müſſe. 5 Vier Todesurteile im Aachener Graffprozeß Vor der Urteilsverkündung im Prozeß Graff, der im Vorſahre in der Gegend von Duisburg erſchoſſen wurde, machte der Vorſitzende bekannt, daß jeder, der ſich zu ixgend einer Kundgebung hinreißen ließe, auf der Stelle verhaftet würde. Es fiel ſofort auf, daß Frau Heckmann nicht anweſend war, deren ſofortige Verhaftung angeord⸗ net worden war. Nach Verleſung des Tatbeſtandes erfolgte die Strafverleſung. Da es erwieſen ſei, daß Rheinhard der Anſtif⸗ ter zum Mord und Graben, Riebke und Klein die Ausführer des Mordes waren, ſei bei allen vier Angeklagten auf Todes⸗ ſtrafe erkannt worden. Ferner wurden verurteilt ein Angeklagter zu 20 Jahren Zwangsarbeit, ein Angeklagter zu 15 Jahren Zwangs⸗ arbeit, zwei Angeklagte zu drei Jahren Gefängnis, ein Angeklagter in contumaciam zu drei Jahren Gefängnis und die Angeklagte Frau Heckmann zu fünf Jahre Zuchthaus. Ein Angeklagter wurde freige⸗ ſprochen. Die Umgebung des Gerichts war durch etwa zwei Schwa⸗ dronen belgiſcher Kavallerie beſetzt. In den Zugängen zu den Stra⸗ ßen zum Gerichtsgebäude waren Panzerautos aufgeſtellt. Der belgiſche Polizeibeamte, der in der Nacht vor der Er⸗ ſchießung des belgeſchen Oberleutnants Graff einen deutſchen Krimi⸗ nalbeamten erſchoß, erhielt ein halbes Jahr Gefängnis! Deutſches Reich Gegen den unreellen Allmetallkleinhandel Berlin, 29. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Die angekün⸗ digten beiden Geſetzentwürfe, die der Beſeitigung unerträglich ge⸗ wordenen Mißſtände bei dem Kleinhandel mit unedlen Metallen, ſowie mit Edelſteinen und Edelmetallen dienen, ſind nunmehr an den Reichstag abgegangen. Die Entwürfe verfolgen den Zweck, die unreellen An kaufsſtseslslsesnssök äßützen ädüen äs Zweck, die unreellen Ankaufsſtellen, die in der letzten Zeit wie Pilze aus dem Boden ſchoſſen, unmöglich zu machen und zwar durch Einführung des Erlaubniszwanges, der auch für die bereits beſtehenden Betriebe maßgebend ſein ſoll. Jugendlichen Per⸗ ſonen iſt der Erwerb von Altmetall verboten. Die Ankaufsſtellen haben die Verpflichtung genauer Buchführung. Zuwiderhandlungen werden mit ſchweren Strafen bedroht. Die Wirkſamkeit der beiden Geſetze iſt auf drei Jahre beſchränkt worden. Badiſche Politik Die Ententekommiſſionen in Baden Die beiden in Karlsruhe untergebrachten Mitglieder der Entente⸗ kommiſſion, zwei Franzoſen, wurden von dem Beſitzer des Hotels, in dem ſie wohnten, höflich aber entſchieden aufgefordert, das Hotel in Zukunft zu meiden Als die beiden Franzoſen trotzdem in dem Hotel wohnen blieben, hat ſich das geſamte Hotelperſonal, mit Ausnahme einer Kellnerin, die ſich auf die Seite der Franzoſen ſtellte und deshalb entlaſſen wurde, geweigert, die Keane en weiter zu bedienen, die ſich dann ſofort bei der badiſchen ierung unter Berufung auf den Verſailler Vertrag beſchwert haben. Darauſ⸗ hin wird jetzt amtlich mitgeteilt: Die Ententekommiſſionsmit⸗ glieder, die ſich in einigen Städten Badens aufhalten, dürſen einer Beläſtigung durch die einheimiſche Bevölkerung nicht ausgeſetzt werden. Die allgemeine Erregung über die Vorgänge im Ruhr⸗ gebiet darf ſich nicht äußern in feindſeligen Aktionen gegenüber ein⸗ zelnen Vertretern der interalliierten Mächte. Es iſt ohne weiteres klar, daß derartige Demonſtrationen, wenn ſie unter⸗ nommen werden, völlig zwecklos wären und weder Stärke noch Würde beweiſen. Töricht und unangebracht iſt es, durch ſolches Verhalten ſchwerwiegende außenpolitiſche Folgen heraufzube⸗ ſchwören. Von der Einſicht der Bevölkerung kann erwartet wer! daß ſie allgemein ein korrektes Verhalten beobachtet. Letzte Meldungen Anklare Haltung der Tſchechei J. Berlin, 29. Jan.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Verhand⸗ lungen der deutſch⸗tſchechiſchen Kommiſſion über die Grenzfeſtſetzung im Hultſchiner Ländchen, ſind, wie wir erfahren, abgebro⸗ chen worden. Gleichzeitig wird uns von vertrauenswürdiger Seite auch von neuen militäriſchen Bewegungen in der Tiſchechei berichtet. Daß den Loyalitätsverſicherungen der tſchechi⸗ ſchen Regierung nur ein bedingter Wert beizumeſſen war, ergab ſich auch ſchon aus den wiederholten Anfragen der deutſchen Partei im Senat und in der Kammer. Unſere böhmiſchen und mähriſchen Volksgenoſſen würden nicht ſo in ſorgenvolle Unruhe geraten ſein, wenn ſie der korrekten Haltung der tſchechiſchen Machthaber glaubten ſicher ſein zu können. Konſtantinopel. 29. Jan. Aus Angora verlautet, daß infolge der Möglichkeit des Abbruchs der Lauſanner Friedens⸗ verhandlungen der Miniſterrat zuſammengetreten ſei. Es ſei beſchloſſen worden, eine außerordentliche Sitzung der Nationalver⸗ ſammlung einzuberufen. In der Preſſe und in allen politiſchen Kreiſen zeige ſich großer Peſſimismus. Havas berichtet aus Konſtantinopel, daß einer Drahtung aus Angora zufolge Muſtapha Kemal. der ſich augenblicklich in Smyrna aufhalte, wegen der Wendung, die die Konferenz in Lau⸗ genommen habe, eilig nach Angora zurückgerufen wor⸗ en ſei. Brüſſel, 29. Jan. Geſtern hat hier eine Kundgebung gegen die Flamiſierung der Univerſität Gent ſtattgefunden. Es haben ſich 9 7 Zwiſchenfälle ereignet. wobei 500 Verhaftungen vorgenommen wurden. denten und der Kammer wurden Bittſchriften übergeben. +N Es gab vier Verletzte; dem König, dem ainiſtecprü e —— oiger — ſterialdirektors eingenommen. 2. Seile. Ar. 48 Mannheimer General-Anzeiger(Abend-Ausabge) 2 2 2 Wirtſchaſtliches und Soziales PA. Die Ziegelei-, Ton- und Steinzeugwareninduſtrie in Baden. In der Ziegeleiinduſtrie, die früher von vielen kleinen Hand⸗ und Feldziegeleien betrieben wurde, treten die Kleinziegeleien immer mehr in den Hintergrund gegenüber den unter dem Einfluß der aus⸗ edehnten ſtädtiſchen Bautätigkeit im Laufe der Jahre entſtandenen ſabrümäßigen Betrieben der Dampfziegeleien und Vereinigungen von Ziegelwerken(Vereinigte Freiburger Ziegelwerke uſw.), die mitunter eine ganze Anzahl von größeren Ziegeleien in einer Unter⸗ nehmung zuſammenfaſſen. Der Uebergang von der Hand⸗ zur Maſchinenziegelei ſetzte in den 80er Jahren ein. Heute iſt der Hand⸗ betrieb faſt völlig verſchwunden. Durch den Uebergang zur Ringofen⸗ trocknung wurde die Induſtrie zum großen Teile ihres Saiſoncharak⸗ ters entkleidet. Nach neueren Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Lan⸗ desamtes waren unter den in faſt allen Landſtrichen anzutreffenden Ziegeleien auf Schluß des Jahres 1920 ſolche mit 10 und mehr Ar⸗ beitern insgeſamt 69 mit 2600 Arbeitern. Bei ihnen überwiegt der Mittelbetrieb mit bis zu 50 Arbeitern, 17 Betriebe hatten mehr als 50 und zuſammen 1500 Arbeiter, darunter waren 6 Großbetriebe mit mehr als 100 Arbeitern. e verwandt mit der Ziegelei iſt die Ton⸗ und Steinzeugwareninduſtrie(8 Betriebe 1069 Arbeiter). Mehrere Tonwerke ſtellen in großem Umfange Ziegel⸗ und Back⸗ ſteine, insbeſondere Falzziegel und feuerfeſte Backſteine(Chamotte) her, während die Fabrikation von gewöhnlichen Tonwaren aller Art, nur einen verhältnismäßig geringen Bruchteil ihrer Geſamtproduk⸗ tion ausmacht. Wieslocher Tonlager(), ferner in den Bezirken Eberbach und Sins⸗ Solche Tonwerke befinden ſich u. a. im Gebiete der heim. in Kandern(2 Fabr. Tonwaren⸗ und Chamotte⸗Fabrik). Ein Tonwerk in Schopfheim iſt 1920 eingegangen. Steinzeugfabriken gibt es nur einige wenige im Lande. Eines der bedeutendſten deut⸗ ſchen Werke ſeiner Art in der Nähe von Mannheim beſchäftigte als Großbetrieb Ende 1920 nahezu 600 Arbeiter. Dieſes betreibt die Fabrikation von Steinzeug zur Städtekanaliſation und von ſäure⸗ beſtändigen Gefäßen und Apparaten für die Induſtrie, insbeſondere für chemiſche Fabriken. Das Werk verfügt über verſchiedene Ton⸗ gruben in Baden und in der Pfalz; in einer Filialfabrik bei Raſtatt ſind ebenfalls an 100 Arbeiter beſchäftigt. Städtiſche Nachrichten Yrchten Die Entwicklung der Warenpreiſe Das Reichswirtſchaftsminiſterium und das Reichsjuſtizmini⸗ ſterium haben gemeinſame Richtlinien für die Preisbemeſ⸗ ſung aufgeſtellt, um eine gewiſſe Stetigkeit in den Verwaltungs⸗ und Rechtsentſcheidungen herbeiguführen, ſoweit dies überhaupt bei ſchwankender Währung möglich iſt. Sie gehen davon aus, daß bei der Preisbemeſſung die Geldentwertung berückſichtigt werden muß und legen den Behörden ans Herz, das Publikum über die inneren 8 Gründe der Preisbewegung aufzuklären und Verſtändnis für das gegenſeitige Verhältnis von Produzenten, Kaufleuten und Konſumen⸗ ten zu wecken. Es wird hervorgehoben, daß, wenn auch in ein⸗ zelnen Fällen wucheriſche Uebervorteilungen des Konſumenten vor⸗ kommen, die ſtarke Preisentwicklung in der Hauptſache ihren Grund hat in der unſteten Entwicklung unſerer geſamten Verhältniſſe und in dem Fehlen jedes Maßſtabes für die Beurteilung deſſen, was man umter einem angemeſſenen Preiſe perſteht und was nicht. Fein Kaufmann könne ſich auf die Dauer der kataſtrophalen Entwicklung unſerer Währung entgegenſtellen, wenn er nicht dabei zugrunde geher will, was letzten Endes doch wiederum den Konſumenten zum Schaden ausſchlagen müßte. Das Sinken der Kaufkraft der Mark im Inlande und die ſprunghafte Steigerung der Deviſenkurſe, die in ihrer Wechſelwirkung die Preisentwicklung beſtimmen, erſchweren dem Kaufmann die Kalkulation derartig, daß er bei der Feſtſetzung eines Preiſes öfters überhaupt ſich kein Urteil darüber bilden kang, ob er ſeine Auslagen wieder erhält, die er in beſſerem Gelde gemacht hat, ganz zu ſchweigen von der Möglichkeit, dieſelbe Quantität an Waren wieder einkaufen zu können, die er an die Konſumenten abgegeben hat 5 Die Handelskammer Mainz hat in Verbindung mit dem Ver⸗ ein Mainzer Kaufleute in dieſen kritiſchen Tagen eine Aufforderung an die Mainzer Geſchäfts welt erlaſſen, in der Preisbemeſſüng bef ders der lebensnotwendigen Artikel auf die ſch e Lage weiter Konſumentenkreiſe Rückſicht zu nehmen. Es iſt damit die Bereit⸗ willigkeit der Mainzer Ka ite erklärt, den Verhältniſſen ihrerſeits nach Möglichkeit Rechnung zu tragen, ſie erwarten aber auch auf der anderen Seite von dem kaufenden Publikum. daß es Verſtändnis zeigt für dieſe Haltung und ſich bewußt iſt, daß auf die Dauer die Preiſe nur durch die jeweilige Entwickelung unſerer Währung be⸗ ſtimmt werden können und nicht durch den Willen der Geſchäfts welt. Die Preiſe werden nicht gemacht, ſondern bilden ſich im großen und ganzen geſetznäßig nach beſtimmten wirtſchaftlichen Grundſätzen, deren oberſter die alte Regel von Angebot und 7 — frage iſt. Knappe Vorräte, ſtarke Nachfrage und daue Siitken der Kaufkraft der Mark beherrſchen augenblicklich die utwicke⸗ lung, deren dauernde Beeinfluſſung durch einen einzelnen Kaufmann nicht möglich iſt. — * Ernannt wurde Kaufmann Emil Mayer in Mannheim zum Handelsrichter und Kaufmann Peter Bertho zum Handelsrichter⸗ ſtellvertreter bei den Kammern für Handelsſachen am Landgericht Mannheim.* * Verſetzt wurden die Juſtizf ekretäre Taver Ziegler beim Amtsgericht Mannheim zur dortigen Staatsanwaltſchaft, Ernſt Ding bei der Staatsanwaltſchaft Mangheim zum Amtsgericht; Juſtisſekretär Georg Hauck beim Landgericht zum Amtsgericht Mannheim. In den Ruheſtand verſetzt wurde auf Anſuchen der Präſident der Oberrechnungskammer Wirklicher Geheimer Rat Ludwig Göl⸗ ler.— Präſident Göller, der aus der Finanzverwaltung hervor⸗ gegangen iſt, ſtieg in raſcher Folge zu den höchften Stellen im badi⸗ ſchen Staatsdienſt auf. Er wurde ſeinerzeit aus der Zolldirektion in das Finanzminiſterium berufen und hatte hier zunüchft die Stelle eines Kollegialmitgliedes und von 1909 ab die Stelle eines Mini⸗ Zuvor war er 10 Jahre Direktor der Amortiſationskaſſe geweſen und bald nach ſeiner Ernennung zum Miniſterialdirektor wurde er wegen der ſchweren Erkrankung des damaligen Finanzminiſters Honſell mit der Leitung des Finanzmini⸗ ige Finanz⸗ ſteriums betreut. Er galt damals vielfach als der zukünft aber ſeine Geſundheitsverhältniſſe geſtatteten ihm nicht, miniſter, dieſen Poſten zu übernehmen. Er mußte vielmehr im Herbſt 1910 um—90 vorläufige Zuruheſetzung nachſuchen, die ihm auch bewilligt wurde. Oberrechnungskammer, Wirkl. Geh. Rat Glockner aus dem Amte aus⸗ Als dann im November 1912 der damalige Präſident der ſchied, wurde Exz. Göller an ſeine Stelle an die Spitze der Ober⸗ rechnungskammer berufen. Evangeliſche Landeskirchenſteuer. Mit Genehmigung des Staatsminiſteriums wird für die evangeliſch⸗proteſtantiſche Landes⸗ kirche eine allgemeine Kirchenſteuer von 10 v. H. der Urſteuern (Reichseinkommenſteuer und Landesſteuer vom Grundvermögen und Gewerbebetrieb) für die Rechnungsjahre 1922 und 1923 erhoben wer⸗ den. Da für das Rechnungsjahr(Kirchenſteuerſahr) 1923 hinſichtlich der Einkommenſteuer das Veranlagungsjahr 1921(1. April bis 31. Dezember 1921) maßgebend iſt und da dieſes Veranlagungsjahr nur des Jahresergebniſſes darſtellt, betrügt der Zuſchlag zum Urſteuer⸗ betrag der Einkommenſteuer für das Kirchenſteuerjahr 13 v. H. ſtatt 10 v. H. * Jum Schiedsſpruch in der Melallinduſtrie. Im Metallarbeiter⸗ verband fand am Samstagabend eine Obmännerkonferenz ſtatt, die laut„Volksſtimme“ den gefällten Schiedsſpruch einſtimmig ab⸗ lehnte. Heute findet in den Betrieben eine Urabſtimmung über den Schiedsſpruch ſtatt. Wenn das gleiche Ergebnis erzielt wird, iſt nach bem genannten Blatte mit der Kündigung der Metallarbeiter⸗ ſchaft zu rochnen. Selbſtmordverſuch wegen ehelſcher Zwiſtigteiten. Am 28. Jan. vachmittags gegen 1 Uhr, verſuchte eine 31 Jahre alte Taglöhners⸗ chefrau in ihrer Wohnung in Neckarau durch Einatmen von Leuchtgas ſich das Leben zu nehmen. Die Lebensmüde wurde durch das Hinzukommen von Hausbewohnern an der Ausführung der Tat verhindert. Der Grund iſt in ehelichen Zwiſtigkeiten zu ſuchen. 0 dert und der ſeine Arbeiten alsbald aufnehmen ſoll. Verhaftet. Wie wir hören, wurde eine 28jährige Schalter⸗ beamtin am Hauptbahnhof wegen Unregelmäßigkeiten verhaftet. Die Unterſuchung iſt zurzeit noch im Gange. Pb. Wegen Ruheſtörung, begangen in den letzten beiden Nächten, gelangten 35 Perſonen zur Anzeige. Pb. Verhaftet wurden in den letzten 3 Tagen 94 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 3 Perſonen wegen Hehlerei, weil ſie Metalle, die von Diebſtählen herrührten, aufgekauft und an Althändler weiterverkaufen wollten. Des weiteren wurde eine Perſon verhaftet, die fortgeſetzt in der Anilinfabrik Metall(Rotguß) entwendet und an einen hieſigen Wirt verkauft hat, ferner ein wegen Diebſtahls vom heſſiſchen Polizeiamt in Gießen zur Verhaftung ausgeſchriebener Dreher und 2 Perſonen auf Grund vorgenommener Gaſthofkontrollen. Schließung zweier Geſchäfte wegen Anzuverläſſigkeit im Han⸗ delsbetrieb. Wie wir dem Polizeibericht entnehmen, mußte ein Hutgroßhandelsgeſchäft und ein Kleinhandels⸗ geſchäft auf die Dauer von einer Woche wegen Unzuverläſſigkeit in bezug auf ihren Handelsbetrieb geſchloſſen werden. Das erſte Geſchäft hatte verſucht, zur Täuſchung der Behörde durch Vorlage einer vorgetäuſchten Rechnung den von dem Kleinhandelsgeſchäft übermäßig geforderten Preis zu rechtfertigen. Bei dem Klein⸗ handelsgeſchäft erfolgte die Schließung wegen Preistreiberei. * Die Mannheimer Geſellſchaft der Aerzte hat in ihrer letzten Sitzung beſchloſſen, für das Ruhrhilfswerk die Summe von 100 0050Mark zu ſpenden trotz der Notlage in ihren eigenen Reihen. Goldene Hochzeit. Das Feſt der Goldeen Hochzeit feiern am morgigen Dienstag Fridoln Haäuck und deſſen Ehefrau Barbara, geb. Römer, M 4, Nr. 11 wohnhaft. Marktbericht Trotz der regneriſchen Witterung des geſtrigen Sonntags war der heutige Montaghauptmarkt mit Ware gut beſchickt. Gemüſe und Obſt war ſo reichlich auf Lager, daß um 12 Uhr noch genügend zu haben war. Der Ueberfluß wankerte dann in den Mitlagsſtunden in die Grünläden. Raſcher wickelt ſich der Kauf mit dem Erzeuger ab. Kaum ſind die Fuhrwerke. in der 7. Morgenſtunde am Markt angefahren, ſo iſt auch der Wagen oft ſchneller, als dem Beſitzer lieb iſt, ſchon leer. Wie uns mitgeteilt wurde, tragen ſich eine Reihe von Erzeugern mit dem Gednken, ſich vom Marktwarengeſchäft zurückzuziehen. Die Gründe hierfür ſind verſchiedener Natur. Vor allem klagen die Leute über die hohen Frachtſätze, wie über die hohen Rohmaterialpreiſe. Im Intereſſe einer billigeren Ernährung des Volles werden ja nun die Frachtſätze reduziert. Was die Klagen über die tagtäglich ſteigenden Rohmaterialien anbelangt, ſo ſind dieſe nicht neu. Wir wollen aber zufrieden ſein, wenn de Verhältniſſe nicht ſchlimmer werden, als ſie ſetzt ſind. Für Butter wurde heute ein Nekordpreis von 3600—4400. Mark verlangt und für Eier M. 190—240. Sehr hrt war Schnittlauch, der ſeit etwa 2 Wochen auf dem Markt uu haben iſt. Feldſalat koſtete durc ittlich M. 250 pro Portion; la Ware muß dagegen mit M. 300—320 zlt werden, Roſenkohl ſtellt ſich auf M. 400. Be! dieſen P muß berück werden, daß auch die Samen⸗ händler ihre? 8 ung anpaſſen. Fiſche waren eiſen war jedoch keine Veränderung Fü innde Gans mußte M. 15 000 berappt amtlich feſtgeſtellten Preiſe ſind folgende: per Pfuns 16—18., Wir per Stück 100—150 per Stück 140—150., ißkraut per Stück 60 nſalgt per Stück 70—80., Feldſalat per Portion —300 ie per Slück 60—150., Zwiebeln per Pfd. ., Rote Rüben per Pfd. 40—50., Gelbe Rüben per Pfd. 50., Karottan p. Büſchel 69., Meerrettich p. Slück 40—400 2. Abofel per Pfund 50—100 M. Birnen per Pfd. 70—80., Roſenkohl per Plo. 350—400., Eier per Stück 190—240., Butker per Pfd. 3600—4400., Handkäſe per 10 Stück 400—500 M. Karpfen per Pfd. 1800 M. Hecht per Pfd. 1800., Weißfiſche(Back⸗ ſiſche) per Pfd. 600—800., Schellfiſche per Pfund 600., Kabel⸗ jau per Pfd. 800 M. Haſen per Pfd. 1300—1800 M. Gänſe lebend per Stück 15 000., Gänſe geſchlachtet Pfund 2000 M. ch. Veronſtaltungen Künftterſpiele„Libelle“. Infolge anderslautender Gerüchte machen wir darauf aufmerkſam, daß, wie uns mitgeteilt wird, die Künſtlerſpiele„Libell“ in unveränderter Form weitergeführt werden. Nur iſt der Anfang auf 8 Uhr abends feſtgeſetzt worden, da in⸗ fo behördlicher An ng das Reſtaurant abends 10 Uhr ge⸗ i 5 ſiehe Anzeige. 1 Rus dem Lande „(Gernsbach, 27. Jan. Großfeuer brach geſtern abend 7 Uhr in der Poſthalterei Gebhardt hier aus. Pferde und Vieh konn⸗ ten gerettet werden, dagegen ſind die Fahrniſſe und das Gebäude zerſtört worden. 0Lörrach, 27. Jan. Die Ausſichten auf einen leichten Geld⸗ 51˖ verdienſt durch Schmuggel ziehen immer wieder Leute an, die ſich vorühergehend hier aufhalten in der Hoffnung, von hier aus leicht Volutageſchäftchen abſchließen zu können. Neuerdings kommen dieſe Leute ſogar weit aus dem Innern Deutſchlands hergereiſt. Die ſeit 55 9 85 Jahren hier tätige Staatsanwaltſchaft, die von einem Stab bewährter bder Abtehr gegen das Schmuggel⸗ und Schieberunweſen alle Hände voll zu tun. Bodman, 28. Jan. Dieſer Tage tauchte hier ein Flüchtling aus Haßler ſich auzgibt und bereits für tot erklärt worden ennt den Mann niemand als den Verſchollenen, iſchen wieder verheiratete Frau und die Eltern nicht, 90l s für die Richtigkeit ſprechen ſoll. Zur Identifizierung iſt nun der Bruder des Verſcholbenen mit dem Fremdling nach Stuttgart gefahren, wo dieſer die ihn legitimierenden Papiere in ſeinem Koffer verwahrt haben will. Die Sache ſcheint jedenfalls ein Schwindel zu ſein. Aus der Pfalz dp. Speyer, 28. Jan. Vös hereingefallen ſind die Diebe, die cus einem Lager am Rheinhafen Eierbriketts ſtahlen. Dieſe Eier⸗ ikelts zeichnen ſich nämlich dadurch oue, daß ſie nicht brennen, weshalb guch ſeinerzeit deren Annahme verweigert wurde und ſie laut„Pfälz. Ztg.“ zur Verfügung der Lieferanten gelegt wurden. Ap. Kaiſerslaulern, 28. Jan. Von einem Einbrecher ſchwer ver⸗ letzt wurde der Inhaber des Fahrradgeſchäfts Stracke, der den Dieb bei bem Ejnbruch in das Fohrradgeſchäft überraſchte. Der Einbrecher Karl Petri von der Orthopädiſchen Werkſtätte verſetzte dem Geſchäfts⸗ inhaber einen lebensgefährlichen Stich. Auf die Hilferufe des Ver⸗ letzten eiſten Paſſanten herbei, die den Verbrecher feſtnahmen. Nachbargebiete Zuſammenſchluß der heſſiſchen Geſangvereine SwW. Darmſtadt, 29. Jan. Im Landtagsgebäude tagten am Sonn⸗ eag im großen Sitzungsſaale die Vertreter der heſſiſchen Geſang⸗ vercine. Die außerordentlich gut beſuchte Verſammlung aus allen drei Provinzen von Heſſen ſtand unter dem Vorſitz des Leiters der Zentralſtelle für Volksbildung und Jugendpflege Direktor Heinrich Haſſinger. Polizeidirektor Dr. Siegert⸗Offenbach gab eine treff⸗ liche Schilderung des Geſangvereinsweſens und begründete in ſeinen Ausführungen weshalb das Geſangvereinsweſen der ſtaatlichen Un⸗ terſtützung wert iſt, und in welcher Weiſe er ſich dieſe Unterſtützung denkt. Aus dem Programm ſei hervorgehoben: Die Ausbildung von Dirigenten in beſonderen Kurſen, Abhaltung von Wertungsſingen, Förderung durch Beratung der Vereinsveranſtaltungen, ſteuerliche Erleichterung, Fahrpreisermäßigung u. a. Ein Beweis, wie ſehr der Redner dem Empfinden der Anweſenden gerecht wurde, fand in dem außergewöhnlichen Beifall ſeinen Ausdruck. Die überaus an⸗ regende Diskuſſion ergab die allgemeine Vereitſchaft der Grün⸗ dung eines heſſiſchen Sängerbundes näherzutreten. Es wurde ein vorläufiger Beirat gewählt, beſtehend aus 6 Vertretern der Männergeſangvereine und 6 Vertretern der Arbeitergeſang⸗ vereine, welche der heſſiſchen Zentralſtelle für Volksbildung angeglie⸗ Polizeidieners war. In Bodm Kriminalpoliziſten unterſtützt wird, hat gegenwärtig in Algier auf, der als Sohn des ſeit dem Kriege ſpurlos verſchwundenen Gerichtszeitung Der Millionen⸗Diebſtahl in dez Badiſchen Anilin⸗Jabrik. Das Landgricht Frankenthal hatte den Keſſelſchmied Rudolf Gehl am 24. Februar 1922 wegen Beihilfe zum Diebſtahl und Hehlerei zu 1 Jahr 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Eines Tages kam ein Arbeiter der Anilinfabrik zu ihm und bat ihn um einen Schneidbrenner. Der Arbeiter wollte dieſen in Verbindung mit einem autogeniſchen Schweißapparat zu einem ſchweren Einbruchs⸗ diebſtahl verwenden. Opwohl Geyl dies wußte, gab er einen Schneid⸗ brenner hin. Der andere ließ ſich nun mit den erforderlicher Ein⸗ bruchswerkzeugen in ſeiner Arbeitsſtelle des Nachts einſchließen, um hier möglichſt ungeſtört ſein Werk durchzuführen. In dem Raum wurden in einem feuerſicheren Schranke die wertvpollen Platin⸗ und Silberwerkzeuge, wie ſie in einem chemiſchen Werk gebraucht werden, des Nachts aufbewahrt. Mit Hilfe des mitgebrachten Schweiß⸗ apparates gelang es dem Einbrecher in der Tat, den Schrank aufzu⸗ brechen und für 5 Millionen Mark der erwähnten Edelmetalle darau⸗ zu entwenden. Da er befürchten mußte, daß der Verdacht ſofort auf ihn fallen würde, ſo brachte er ſeine wertvolle Beute zu dem Ange⸗ klagten Gehl. Hier wurden die geſtohlenen Gegenſtände in dem Ab⸗ flußrohr der Waſchküche verſteckt. Am Tage nach der Tat wurde auch wirklich eine Hausſuchung bei dem Diebe vorgenommen. Da ſich aber nichts Verdächtiges vorfand, wurde die inzwiſchen erfolgte Ver⸗ haftung wieder aufgehoben. Der Dieb, der bereits abgeurteilt iſt, wartete num 10 Tage und fuhr dann mit ſeiner Beute nach Mainz, um ſie hier zu verkaufen. Die geſtohlenen Platin⸗ und Silbertiegel hatte er vorher zerſchnitten, um dann ſagen zu können, es handle ſich um uralte mediziniſche Inſtrumente. Da der Angeklagte Gehl gengu wußte, daß er es mit einem Diebe bezw. Diebesgut zu tun hatte, ſo iſt er der erwähnten Vergehen für ſchuldig befunden und zu genannter Strafe verurteilt worden. Seine Reviſion wurde vom Reichsgericht als unbegründet verworfen. Raub. Stark einem Raubgriff ähnlich ſah eim Stück, wegen deſſen der Former Andreas Geiß aus Frankenthal ſich unter der Anklage des Diebſtahls vor dem Mannheimer Schöffengericht zu verantworten hatte. In der Nacht vom 30. April zum 1. Mai v. J. zwiſchen 1 und 2 Uhr war Diener auf dem Heimweg vom Kegeln begriffen. Er hatte ſein Fahrrad bei ſich, ſchob es aber, weil das Licht nicht in Ordnung war. Auf der Friedrichsbrücke kamen ihm drei Männer entgegen, darunter der Angeklagte. Dieſer ſagte zu Diener, er ſolle ihn einmal fahren laſſen. Diener lehnte das ab, er ſuchte ihn zurück⸗ zuſtoßen, als der eine etwas zurückgebliebene Begleiter von Geiß, ein gewiſſer Spieß, herantrat und Diener einen Stoß verſetzte, daß er zu Boden fiel. Darauf beſtieg Geiß das Rad und fuhr davon. Ein. gewiſſer Auer, der bei den beiden war, konnte von der inzwiſchen hinzugekommenen Polizei feſtgehalten werden. Da von ihm ein Auf⸗ ſchluß über ſeine Begleiter nicht zu erlangen war, wurde er in Haft geſetzt. Nach zwei Tagen gab er die Namen preis. Er erklärte, an der Sache fonſt nicht beteiligt zu ſein und auch Spieß, der erklärte, er habe geglaubt, Geiß habe Händel bekommen, ließ man unbehelligt. Geiß beſtritt heute, daß er es auf einen Diebſtahl abgeſehen gehabt habe. Er ſei betrunken geweſen und habe am andern Tage dem Beſtohlenen das Rad wieder zurückgebracht. Verſchiedene Dinge ſprachen aber gegen ihn. Das Rad erhielt Diener erſt am 5. Tag nachdem Spieß dem Geiß dazu geraden hatte, da die Sache infolge der Verhaftung Auers faul ſtehe. Als er, der ſich ſehr gewandt und ſchlagfertig verteidigte, gar zu gekränkt den Harmloſen hervorkehrte, erwähnte der Vorſitzende, daß er erſt kürzlich in der Pfalz einen ähnlichen Streich geliefert habe. Er hatte einem Manne ein Nad geſtohlen und als er verfolgt wurde, behauptete er, er ſei auf der Flucht vor einem franzöſiſchen Soldaden, mit dem er etwas gehabt habe. Das Publikum nahm darauf Partei gegen ihn und der Beſtohlene konnte froh ſein, daß er am Ende keine Prügel bezog. Geiß kam von Ludwigshafen mit 2 Jahren Zuchthaus. Zu dieſen bekam er heute ein weiteres Jahr. Meſſerheld. Als am 6. November v. Is in der Wirtſchaft Beiſel in Sand⸗ hofen der Wirt einige Gäſte zur Tür geleitete, verlangte der Arbeiter Friedrich Schlegel noch etwas zu trinken. Auf die Antwort Beiſels, es ſei Feierabend und es gebe nichts mehr, Schlegel mit der Fauſt gegen die Bruſt(Beiſel hatte ihm ſchon ein⸗ mal die Wirtſchaft verboten, weil er anderen Gäſten immer die Gläſer ausgetrunken hatte). Im Verein mit Andern ſetzte ihn der Wirt an die Luft, worauf Schlegel zum Meſſer griff und es dem Wirte in die Bruſt ſtieß. Die Verletzung war ſehr ſchwer, Beiſel iſt heute noch nicht völlig wiederhergeſtellt. Das M imer Schöffen⸗ gericht verurteilte ihn zu 6 Monaten Gefängnis. Neues aus aller Welt —„„„ in den r untrügliches Zeichen der ſchweren Schädigung, die unſer Volkskörper durch die Hungerblockade und die Valutablockade des Vexſailler Bik⸗ tates erlitten hat, iſt die zunehmende Sterblichkeit an Schwindſucht. Eine amerikaniſche Statiſtik, veröffentlicht in der„Kliniſchen Wochen⸗ ſchrift“ Nr 4, vergleicht die Todesfälle an Schwindſucht in den ameri⸗ kaniſchen Staaten und den Nationen Europas. Während in Amerika, England, Paris die Tuberkuloſeſterblichkeit von 1913 bis 1920 mit Ausnahme eines vorübergehenden Anſtieges 1917 bis 1918 weſentlich zurückgegangen iſt, zeigen Berlin und Wien eine zunehmende Sterb⸗ lichkeit an Schwindſucht, was ſich zahlenmäßig auf 100 000 Einwohner ſo darſtellt: 1913 1917 1919 Berlim 156 292 245 Wien 30² 425 490 London 130 171 117 Amerika 120 123 108 Das iſt der„Krieg im Frieden“ — An den Pranger. Seit längerer Zeit war das Marken⸗ brot in Lippſtadt und Umgegend von einer fo ſchlechten Beſchaffen⸗ heit, daß die Bevölkerung die Abnahme verweigerte, ſo daß es an Schweine verfüttert werden mußte. Die durch Beamte des Lan⸗ despolizeiamts beim Miniſterium des Innern aufgenommenen Ermittelungen ergabon, daß das ſchlechte Brotmehl aus der Burg⸗ mühle in Lippſtadt ſtammte. Der Beſitzer dieſer Mühle iſt in wenigen Jahren ein ſchwerreicher Mann geworden. Er und ſein Sohn betrieben ſeit längerer Zeit einen Getreidehandel, ohne im Beſitz einer Großhandelserlaubnis zu ſein. Im Dezember 1922 ſind allein 800 Zentner Weizen verſchoben worden. Es beſteht alſo hinreichender Verdacht. daß die Mühlenbeſitzer das Brotgetreide weit über 85 Prozent ausgemahlen und das dadurch anfallende Ge⸗ treide zu den hohen Börſenpreiſen verkauft haben. Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(72 morqens; (( U 75 deuc Win 35 e⸗ e Micht.Starte 2 8 8 er Wertheim—— SW— ſenat 1 Königſtuhl 563767.7 SW leicht nae! 0 Karlsruhe. 127767.9 SW ſchw. ſegen 3 Baden⸗Baden 213767.5 Sw leicht 1% 1 Villingen 780769.7 8„ abn 0,5 Feldberg. Hof 1281 654.3 NWJ 2 Badenweilern——————•—— St. iaſen—— 0 2] N ee 05 Eine von der Nordſee vordringende Luftdruckſtörung hat geſtern auch in Süddeutſchland wieder Niederſchläge(im Gebirge Schnee) gebracht. Die Temperaturen liegen in der Ebene und den tieſeren Lagen des Gebirgs meiſt über dem Gefrierpunkt, nur im Hochſchwarz⸗ malde herrſcht noch Froſt.— Da von der Nordſee ein neuer Luftdruck⸗ ausläufer vordringt, Regen, im Gebirge meiſt Schnee, ohne weſentliche Temperaturver⸗ mitt Voraus erung für Dienskaaq bis 12 nachlst Meiſt trübe, wieber Niederſchläge⸗(im Gebirge ee ne turen wenig verändert(Froſt nur im Hochſchwarzwald), lebhafte weſtliche Winde. ſchlug ihm Maonlag, den 20. Januar 19238 ſtehen wieder Niederſchläge, in den Ebene ————— 1 5 Montag. den 20. Januat 1923 Handelsb. Zörsennerichte Frankturter Wertpapierbörse Kurssteigerungen bis zu 10 000% Frankfurt, 29. Jan.(Drahtb.) Der hiesige Devisen- markt zeigte am Wochenanfang eine feste Lendenz. Der Dollar überschritt den Stand von 30 000 auf 34 000 und be- wegte sich bei Schwankungen zwischen 32 000—33 500. Es zeigt sich immer deutlicher, daß die deutsche Mark am Ende ihrer Leidenszeit angelangt ist. Der Effektenmarkt eröffnete ebenfalls in fester Haltung. Schon bei Beginn der ersten Notierungen zeigten sich verschiedentlich erhebliche Kurs- steigerungen, die in einzelnen Fällen 10 000% betrugen. Es waren wieder besonders große Kauforders zu bewältigen, da augenblicklich ausländische Großkapitalisten Kaufer auf dem Markt der schweren Papiere sind. Die Auswahl der Papiere läßt sich als Käufe für französische Rechnung er- kennen. Da auch die ziemlich rege Kauflust des Privatpublikums Weitere Veranlassung zur Aufwärts- bewegung bietet, so ist die Steigerung verschiedener Spezial- papiere begreiflich, umsomehr, als das Material sehr knapp Ist. Im Freiverkehr vollzog sich das Geschäft in stür- mischen Formen. Besonders groß waren die Umsätze in Mansfelder, 45 000, ihnen folgten Elberfelder Kupfer, 13 000 bis 14 000, Becker-Stahl 18 000, Becker-Kohle 21 000. Zu sehr jesten Kursen wurden ferner genannt: Benz 17 000, Brown Boveri 16 000, Hansa LIoyd 8000, Rastatter Waggon 18 000, Stöckicht-Gummi 7500, Neckar-Gummi 4400, Entreprisses hörte man mit 205 000, Api mit 25 000. Die Kursbewegungen sind auf diesem Gebiete nur schwer zu kontrollieren. Auslands- renten und Aktien wurden durch die heutige Kursbewegung wieder stark in den Vordergrund gerückt und erhöhten sich gröhtenteils recht beträchtlich. Sehr fest lagen Türken, ungarische Goldrente. Oesterreichische Creédit stiegen auf 10 500. Schantungbahn steigend. Am Montanaktienmarkt war Nachfrage nach Oberschlesischen Werten, Phönix und Euxembürg. Harpener wurden auf 200 000 taxiert. In chemi- schen Werten blieben anfäanglich Scheideanstalt sehr gesucht; Chemische Rhenania 34 000. Anilinwerte verhältnismäßig ruhiger, Griesheim bevorzugter, + 10 000. Größere Nachfrage bestand für Felten u. Guilleaume, Licht und Kraft. Schuckert Wurden bei erster Notiz 12 000—20 000% gesteigert. Auch bei Maschinen- und Metallaktien Wwar die Stimmung fest. Bing- Werke lebhaft. Karlsruher und Kleyer steigend, auch Daim- ler begehrt. Banken bewahrten feste Haltung. Metallbank und Dresdner Bank sehr gesucht, Deutsche Bank und Dis- conto-Gesellschaft wesentlich im Kurse erhöht. Die Haltung des Einheitsmarktes war vorwiegend sehr fest. Bei einigen Favoriten sind wieder große Kurssteigerungen zu verzeich- nen. Sehr begehrt sind Ettlinger, Hydrometer, Sinalco, Albert- Werke, Rheinmetall, Tellus, Heiligenstadt, Mainkraft und Meguin. Berliner Wertpaplerbörse a Sprunghafte Kurssteigerungen. Berlin, 29. Jan.(Eig. Drahtb.) Die militärische Ein- kreisung des Ruhrgebieis zur Abschnürung des Kohlen- verkehrs und die neuen Gewaltakte der Franzosen haben alle Hemmungen, die bisher einer wahllosen und zweifelhaften Kaufpanik noch entgegenstanden, aufgelöst. Das Publikum Kkaufte auf allen Marktgebieten. Die bisher noch bestehenden Kauflimite wurden fast durchweg gestrichen. Die Folge war eine beispiellose Materfalknappheit, die, da auch das Ausland neue groſſe Kauforders erteilt hatte, überall sprung- hafte Kurssteigerungen hervorrief. Der Dollar, der am Samstag mit 29 000 geschlossen hatte, War heute am Beginn der Börse 32 700 und 34 000. An den Effektenmärkten waren neben den Valutapapieren vor allem Ruhrwerte und ober- schlesische Montanwerte und Bankaktien bevorzugt. Am Montanaktienmarkt stiegen Harpener um 50 000, Buderus. Luxemburger. Gelsenkirchener, Hohenlohe, Oberbedarf und Phönix um 12—20 000% Am Kalimarkte stiegen Deutsche Kali um 10 000%, Aschersleben um 17 000%, Heldburg notier- ten 57 000, Hallesche Kali 39 000. Bei den Anilinwerten hiel- ten sich die Kursbesserungen im Rahmen von—10 000%, Riedel verdoppelten ihren Kursstand(+ 25 000%). Am Elektromarkte erreichten..G. eine Besserung von 7000%, Akkumulatoren von 12 000%, Licht und Kraft stiegen von 20 000 auf 40 000, Schuckert + 10000%. Unter den Spezial- werten gewannen Hammersen, Deutsch-atlantische Tele- graphen, Adler-Fahrrad, Orenstein u. Koppel, Basalt, Berger 10—12 000% Deutsche Waffen, Gebr. Körting und Rheinische Metallwaren 15 000%. Kursbesserungen von—8000% erziel- ten Berlin-Anhalter Maschinen, Humboldtmaschinen, Link, Bing, Hartmann u. Holzmann. Am Petroleummarkte waren Kursbesserungen von—8000% zu verzeichnen. Internatio- nale Petroleum-Union gewannen 15 000% Von den Schiff- fahrtswerten stiegen Hamburg-Süd um 10 000%, Lloyd um 14 000, Paketfahrt um 5000% Am Bankaktien- markit gewannen Kommerzbank um 2500%, Deutsche Bank 6000%, Handelsanteile 2000%, und Bank für elektrische Werte 12 000% Am Markte der Valutawerte waren Bagdad- anleihe 5000%, Zolltürken 7500%, ungarische Goldrente 3000% höher. Die 3% ige Reichs anleihe stieg auf neue Aus- landskäufe um 150%. Im Verlauf gingen die Kurse weiter scharf nach oben...G. gewannen 3000%, Basalt + 10 000%. Am Kassaindustriemarkt herrschte Kaufpanik. Die Mark kommt aus Amsterdam mit 0,00787, Zürich 0,0170, Koppen- hagen 0,0165, Stockholm 0,0150. Oesterreichische Noten 40, polnische Noten 96, rumänische Noten 115, ungarische Noten 9, 75. Grün& Bilfinger.-G. Mannheim Die in den Räumen der Dresdner Bank abgehaltene ao. .-., in der 13 Aktionare mit 10371 Stimmen vertreten waren, genehmigte die Erhöhung des Grundkapitals um 17 Mill.&4 auf 25 Mill. 4 durch Ausgabe von 17 000 Stück ab 1. Januar 1923 gewinnberechtigter Stammaktien. Die Aktien werden von der Dresdner Bank zu 165% über- nommen mit der Verpflichtung, davon den alten Aktionären auf jede alte Aktie eine neue zu 175% anzubieten. Die rest- lichen 9 Mill. 4 werden nach Weisungen von Aufsichtsrat und Vorstand verwertet. Ferner wurde beschlossen, den Dividendenanspruch der Vorzugsaktien derart zu ändern, daß nach Verteilung von 6% Dividende die Stamm- und Vorzugsaktien an dem ver- bleibenden Gewinn zu gleichen Teilen anspruchberechtigt sind. Weiterhin beschloß die Versammlung, das Stimmrecht der Vorzugsaktien vom 10 fachen auf das 25 fache zu erhöhen und es auf die drei im Kapitalverkehrssteuergesetz vor- gesehenen Fälle zu beschränken. Die Vorzugsaktien können in Stammaktien umgewandelt werden. Die restlichen Satzungsänderungen Waren lediglich formaler Natur. * Devisenmarkt Die Tendenz war heute früh sehr bewegt, heute nach- mittag dagegen ruhig. Die Mark kam mit 6,0035 aus New⸗ Lork, was einem Dollarkurs von 28 570&A entspricht. Mannbheimer Devisenmarkt, 29. Jan. Es not'erten am hiesigen Platze(alles Geldkurse): New Vork 33000(32300), Holland 13000(12750), London 155000f50000, Schwei⸗ 6155(6020), Paris 2000(2000), Brüssel 1900(1820), Italien 1575(18400, Prag— (930). Frankfu rter Devisen Amtllok 6. N. B. 27.29 8. 29. Amttioh 6. 22..27. 6. 23. g. 29. Holland. 10723 10776 13167 13283 Norwegen. 3037 24 6165 Belglen. 1546 1353 1845 1851 Sohweden. 7281 7318 8/½78 6822 London. 125685 126315154612 185287 Helsingfors 653 661 9835 ³9 Faris 1720 172 207/2 2082[New-Vork, 27281 27358 33117 33203 Sohwelz. 5082 5087 6309 6340 Men, abg. 3741 3789 45.90 46.10 Spanlen.. 4284 4255 5187.13 Budapest..87.92 12.06 13.14 ltallen. 1298 1303 1571 1578Frag... 785.— 785.—57 60 982 40 Dänemark. 5288 5313 63814 6416 Agram—. 279 30 200 70 Frankfurt, 29. Jan.(Drahtb.) Der hiesige Devisen- Der Dollar überschritt den Stand von 30 000 auf 34 000 und bewegte sich bei Schwankungen auf 32 000—.33 500. Die Devisen eröffneten sehr fest. Die Aufwärtsbewegung machte im weiteren Verlaufe Fortschritte, doch ließen die Umsätze etwas nach. Die amtlichen Notierungen blieben weiterhin kest bei teilweise leichten Schwankungen. Im freien Früh- verkehr wurden folgende Kurse genannt: London 155 000 (amtlich 155 000), Paris 2100(2077½), Brüssel 1900(1850), New Lork 34 000(32 200), Holland 13 000(13 200), Schweiz 6000(6325), Italien 1620(1525). Berliner Devisen Amtlieh 27. 8 29. 8 28 Amtllon( 27. 3 27. 6 N. 429˙ Holland.. 10823 10876 13047 18112 Faris. 1705 1711 2051 2065 Buen.-Alres 9925 9974 12219 1280[ Schwelr 4987 5012 61841 62ʃ5 Brülssel.. 1251 1258 1845 1854] Spanlen 4161 4165 3162 5487 Christlana 35137 5268 6031 6065 lapan. 1287 12882 15880 15939 Kopenhagen 3238 5263 6294 6325 filo de Jan. 301? 3032 2753 2766 Stookholm. 7122 7187 38802 88ʃ¼7 Wen abg. 38 15 36.35 37 40 37.59 Helsingfors 666 671 837 3ʃʃ2 EETTNR 765 352 357 Itallen. 1201 1289 15886 1573 Zugapest 22 10 28 12 68 12 74 Londen. 124188 121811——— Sofla. 767 50 168 42 194.55 195.4 New-Vork. 26832 27067 331686 88333 Juzoslavlen Mannheimer Viehmarkt Zum Viehmarkt am 29. Januar wurden aufgetrieben 1163 Stück Großvieh, davon 191 Ochsen, 205 Farren, 757 Kühe und Rinder, ferner 258 Kälber, 15 Schafe, 874 Schweine. Preise für 50 Kilo Lebendgewicht: Ochsen 1. Kl. 130 000—140 000 4, 2. Kl. 120 000—130 000, 3. Kl. 100 000—115 000 4, 4. Kl. 90 000—105 000. Farren: 1. Kl. 110 000—120 000, 2. KlI. 100 000—110 000 4, 3. Kl. 80 000 bis 100 000 4. Kühe und Rinder: 1. Kl. 130 000—142 000, 2. Kl. 120 000—130 000, 3. Kl. 100 000—115 000, 4. Kl. 90 000 bis 100 000, 5. Kl. 65 000—90 000„. Kälber: 105 000—140 000&. Schafe 60 000—80 000. Schweine: 1. Kl. 220 000—.230 000, 2. Kl. 215 000—225 000, 3. Kl. 210 000—220 000, 4. Kl. 200 000— 210 000 4, 5. Kl. 180 000—.200 000 6. Kl. 180 000 bis 200 000 4. Marktverlauf: mit Großvieh und Kälbern lebhaft geräumt, mit Schweinen ruhig, Ueberstand. Die Preise sind Merktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, so- wie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also Wesentlich über die Stallpreise erheben. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenborse per 100 kg waggonfrei Mannheim, ohne Sack netto Kasse Preisnotierungen vom 29. Januar 1923 Weizen 110000 115000 Wiesenheu, lose 32000—33000 Roggen 9000)— 93900 Rotkleeheu——— gerste 90000—87000 Luzerne-Kleehen 34000— Hater(inländisoher; 50000—65000 Press-Strob 300—32990 „(ausländischer)— ſde undenes Stroß 28000—30000 MHals. gelbes(mit Sack)——— Slertreber— Erbsen(Inkändische)——— IMelzenmehl Spez.0 Hubl enpr 180000 Weirenklele mit Sack 5⁰⁰⁰ Verteilungspreis vom 22.—29. Januar 1923: ausländischer Hafer 75 000, ausländischer Mais 75 000„4. Tendenz: Sehr kest, Mehl bis 180 000 bezahlt. Die neuen Kohlenpreise. In der Sitzung des Reichs- kohlenrats und des Großen Ausschusses des Reichskohlenrats wurde beschlossen, den Kohlenpreis für Rheinland-West- falen um 20 240 1 je Tonne Fettfôrderkohle(ohne Steuer) ab Die Erhöhung für die übrigen 1. Februar 1923 zu erhöhen. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, General⸗Anzeiger, G. m b., Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredafteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz mes; für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller: für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; markt zeigte beim Wochenbeginn eine sehr feste Tendenz. für Anzeigen: Karl Hügel. Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Frankfurter Notenmarkt. Jan. Berliner Dividenden-Werte. Frankrurter Festverxinsliche Werte. geld Brief Seld Brlot Transport-Aktien.) Inlndische. Setescarleohe noten 305.— 1— Jerteerege„e.—.— 26. 29. 26. 29. 26. 29 26. 29. 26. 29. ͤ Aeree. 48800.EaerFtet. 3000o d88h bergen 2888l 8009%% ee ven4.— Sheg ns 88— 2 2. Str. 50⁰⁰ 58000 69000 48500 68000 58 9%. akg daglieodbo 151400.— 155700.- Spansohe 3670. 3090 Allg.Lok G. Str. str.'sch. 5—5 er. Elbesd 2% 1901—.——.—%½ Bad. An.— 22— kranzösische 1850.— 2010.— Schweizer 6840.— 6840.— Süäc. kisenb.„n g28000.-Amk. Partl. Bk..elek. Wert 28800 40000 8.„———=„ e den 1 Roftändischbes 13000.— 13200—Sobwediscbe 8880.— 370.— De, Staatseis. 320000 fl.-Süda.'soh. 15009 3/%%„„ 1888—.——.—% Bayr. Flsenb.-Anl.—.——.— besceseeß 1„ e9 620 5 Unesessce. 5— 40 Salim. a. OM1„E.— 221000 de„*——————%%— 482.— 429.— losterreich abgest. ngarisobe.— ank- 3½%0„ 1804/5 2 beoBayr.-Pf. Ele. prlor 320.— 8 Zarmergeniv. cg gertsen. Bank 29000 2000 J ttteld. KreatD 7280 8800 3% Stzen Reletaud 118.— 115—%% 5. re— Frankfurter Dividenden-Werte. Serl. lid. dea. 50000 30000 Piek. Somman. 12800 17000 Rationaib-.—— 2% 56 425 Bunk-Aktien. Oom. u. Friyhk. 8000 12000 Dresdn. Bank 10600 17000 Oest.Kredftbr...%0 Dech.Nelohsanl. 603.— 600.— 3½%0 abgest 200— 222 28. 29. 26. 29. 26. 29. Darmet. Bank 17000 14000 J Reing. Hypthd. 2900 3000 Refohsbank.—— 3% 200.— 2700.— 3% heseun 8 250.— 340.— Alig. it. 7000 76⁰⁰ 2990 3000 920⁰ Industrie-Aktien. 50% fl. felohs-Sahatea.—.——%üche. St.-Anl..19—.—— Lecteed denk 9209——— Adeln Creer 5500— Aocuum' Fabrik 38000 43590 Serdmann Elek. 25500 28000 lohem. Henden. 28800 32509.%% lu. u. J. 4. 28.— 109.— ndo Rente 2——— Jankf. Br-Ind. 4800 8000„ Vereinsbk. 5425— Rhein Hyg.-BE. 3800 3300 fdler& Uppenn— 31009 Sri. Anh. Masoh. f00000 25750 Chem. Weiler 21000 2500 1¼% VI.—Ix. do. 85.— 117.—% Wurttemb. K. 1918 270— 2279.— Bayr. B. ör.—— leo.-Gesells. 1000 16000] Sdd B. Er.s. Adierwerke..— 26000 geriiner klektr-.—:—[Ohem. Anert 45000 69000%.sotegbtsani. o8 12000.— 14000.— 4% Frantf. a. H. 1808 ſ89.— 229.— „ Hyp. u. 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Beriin 14780 19000 Voßtd, Masch. 14600 27000] Neu-Sufnea. 21000 88000 Elsenbaha. 4000— 51000.—4% 80. Geldprterltüt 72000.— 10768.— . Sag url. 13000 18500 J NMet. Danak. 10000— eilst. Bregl. 17000 1700 Taals Elsenz.——[Wand.Werke,— 75000 Otavl Alg, u. E. 16 300 L8ccg%. de. Bagdag⸗.0% Südäst. Eeb., a. f—— adsdart 7600 10000 Meekars. Fhrz. 11900 18000 Zuckerf., Sad. 14900 20000 Unfon. Ei.Mhm. 12000 20000 WeserAkt.-Ge. 2300— dd. denußsch.—— isenzahn! 9000. 3895.2,30% do. aede Prfor—.—— Wu ermotr 10000 22000 Ver..ODelfabr— 21000 d0. Feadxthal 1400 16000 Varzin. Fapier 19500 25000 Westdsob, jute— 20000 deutsche Petr. 41500 46500 4¾ do, unf. Anleihe—.——— 1% do. Oetigauones—— weſbr 18000 24000 Forr Wessel 20500 20000 Tebrer. 1800 1990 V. Chm. Elaenh.——[Wester. Akali 4000 65000 Pomona. 420000 4600 4% de. Tollahl.v 111 30000,— 4000.—4%% Anat,, Ser. l, 45000.— 48199.— eF.-Fr..— B. Merehe, 00 4% Watt. Eia. u. Dr.— 2009 Neiddurg—1— ds. J00⸗Fbe-Let, 00%.-—.—%% d8., Serie 1 47088.— 4860.— 0 20098.Seweid-an. eee Fen 00 20000 er., Serfen n — 4. Seite. Nr. 48 Mannheimer General-Anzeiger. ¶Abend⸗ Ausgabe.) 7* Monlag, den 29. Jannar 1923 Die lachende Maske Roman von Paul Oskar Höcker Copyright by J. Engelhorns Nachf. 63)(Nachdruck verboten) (Fortſetzung) Am andern Morgen wanderte er richtig wieder nach dem Theater. Er wollte erfahren, wer der Leiter der Proben war. Wer ſich vermaß, ſein Werk herauszubringen, ohne daß er die letzte Hand daran gelegt hatte? Den Kerl wollte er ſehen! Das himbeerfarbene Haus lag heute ſtill da. Ein paar Fenſter ſtanden auf, aber man hörte keine Muſik. Thomas Brandt ging durch eine Nebenſtraße nach dem kleinen Platz vor dem Theater. In der Gartenwirtſchaft nebenan ſaßen zuweilen Muſiker oder Darſteller, wenn eine Pauſe in der Probe gemacht wurde. Heute war auch hier alles wie ausgeſtorben. Er trat in den Garten ein, ſetzte ſich in den Eingang zur Kegel⸗ bahn, in den Schatten, und begann mit der Kellnerin, hernach mit dem Wirt ein Geſpräch. Nein, Joſettis Truppe ſpiele nicht mehr hier, ſie ſei ſchon geſtern abend ins Hoftheater übergeſiedelt. Der Direktor ſei in den Pacht⸗ vertrag eingetreten, den das inzwiſchen aufgelöſte Londoner En⸗ emble mit der Hoftheaterverwaltung abgeſchloſſen habe. „Ha no,“ ſagte der Wirt,„er iſcht net gering ſtolz, der Joſetti, daß er mit ſeine Leut in unſer blitzſaubers Hoftheater einziege darf. Mir kriege dafür die Elſäſſer her. So klein iſcht er geweſe, wo die 'ſchäft ſchlecht gegange ſin, aber jetz iſcht er der große Herr. Ha no, es war halt ſein Glück, daß er die Brandt in ſein Enſemble erein gekriegt hat. Ohne die hätt' er einpacke könne. Aber die ſchafft's. Hawwe Se ſe noch net geſehe? Die Jägerroſel macht ſe als. Sell iſcht der Schlager von dere ganze Saiſon.“ Ueber das neue Stück war der redſelige Wirt weniger orientiert. Die Muſiker hatten bloß geſagt, der Kapellmeiſter ſei wütend, daß es ein anderer einſtudieren ſolle. Argen Krach habe es im Theater des⸗ wegen gegeben. Aber wie der Neue heiße, das wiſſe er nicht. In der Zeitung ſtand es indes ſchon. Thomas Brandt traute ſeinen Augen nicht, als er's las. Forſchner war's! Es gelüſtete ihn ordentlich, in den Probeſaal einzudringen und den jungen Frechdachs vom Klavier wegzujagen. Solch ein blutiger Anfänger, ſolch ein Wickelkind wagte es, ſeine Skizzen vorzunehmen und danach die Partitur fertigzuſtellen. Und Hella erlaubte es, hatte es wohl gar ſelbſt ſo eingeleitet. Was dachten ſie ſich nur? Glaubten ſie etwa, er würde es in der Zeitung leſen und dann gleich atemlos angeſtürzt kommen? ü jelen Libell be Künstlerspielen Libelle beginnen die Vorstellungen neuerdings um 128 Uhr. Aus Anſaß des Ehrenabends für den Improvisator und Vortragsmeister Oscar Hermann Röhr und der gleichzeitigen Feler des 56. Geburtstages des Freiherrn von Schlicht findet morgen eine besondere 82⁰0⁰ Fest-Vorstellung statt. Katten hierzu sind im Votverkauf bereits erhältlich; Tisch- bestellungen werden unter 7231 oder O 7, 26 entigegengenommen. Dresdner Bank. Ausgabe neuer Akilen. Die außerordentliche Generalverſammlung vom 9. Januar 1923 hat beſchloſſen, das Grundkapital von nom. Mark 550 000 000.— auf nom. haber lautenden, für das Geſchaftsjahr 1923 vpoll dividendenberechtigten Aktien, und zwar Stück 183 382 über je nom. Mark 3000.— und Stuck 4 über je nom. Mart 1000.— zu erhöhen. Das geſetzliche Bezugsrecht der Aktionäre iſt ausgeſchloſſen worden. El⁰ Von den neuen Aktien ſind nom. Mark 275 000 000.— von einem Kon⸗ ſortium übernommen worden mit der Verpflichtung, dieſe den Inhabern der alten Aktien zu den nachſtehend aufgeführten Bedingungen zum Bezuge anzubieten. Nachdem die durchgeführte Kapitalserhöhung in das Handelsregiſter ein⸗ Sugage iſt, fordern wir unſere Aktionäre auf, ihr Bezugsrecht wie folgt auszuüben: 1. Die Ausübung des Bezugsrechtes hat bei Vermeidung des Ausſchluſſes bis zum 10. Jebruar d. J. einſchließlich in Verlin bei der Dresdner Bank, 3 bei dem Bankhauſe Hardy u. Co. G. m. b. H. in Dresden bei der Dresdner Bank, in Frankfurt a. M. bei der Dresdner Bank in Frankfurt a.., „ bei dem Bankhauſe L. u. E. Wertheimber, 7 in Aachen bei der Dresdner Bank in Aachen, in Köln bei der Dresdner Bauk in Cöln, bei dem Banthauſe Deichmann u. Co., bei dem Bankhauſe A. Lepy, r bei dem Bankhauſe Siegſried Simon, in Eſſen a. d. Ruhr bei der Dresdner Bank in Eſſen, 8— bei dem Bankhauſe Simon Hirſchland, in Düren bei der Dürener Bauk, in Eſchweiler bei der Eſchweiler Bank, in Karlsruhe bei dem Sanianfe Veit L. Homburger, in Magdeburg bei dem Bankhauſe F. A. Neubauer, in Oldenburg bei der Oldenburgiſchen Landesbank, in Schwerin bei der Mecklenburgiſchen Bank, in Amſterdam bei den Herren Proehl u. Gutmann, Kommandite der Dresdner Bank, in Baſel u. Zürich bei dem Schweizeriſchen Bankverein, ſowie bei a Niederlaſſungen der Dresdner Bank während der bei dieſen üblichen Geſchäftsſtunden zu geſchehen. Das Bezugsrecht kann proviſionsfrei ausgeübt werden, ſofern die Aktien am Schalter während der üblichen Geſchäftsſtunden eingereicht werden. Soweit die Auzübung des Bezugsrechtes im Wege der Kor⸗ reſpondenz erfolgt, wird von den Bezugsſtellen die übliche Bezugs⸗ proviſion in Anrechnung gebracht. —5 je nom. 6000.— alte Aktien entfallen nom. 4 3000.— neue en. 3. Bei der Anmeldung ſind die Aktien, für die das Bezugsrecht geltend gemacht werden ſoll, ohne Dividendenſcheinbogen mit einem Anmelde⸗ ſchein in doppelter Ausfertigung, wovon ein Exemplar mit einem · nach der 9 geordneten Nuntmernverzeichnis zu verfehen iſt, einzureichen. Vordrucke hierzu ſind bei den Bezugsſtellen erhält⸗ lich. Die Aktſen, auf die das Bezugsrecht ausgeübt worden iſt, werden abgeſtempelt und zurückgegeben. 4. Der Bezugspreis bon 9007% iſt bei der Auszübung des Bezugsrechtes bar zu entrichten. Ueber die gezahlten Beträge wird auf dem zweiten 0 erteilt. ie Koſten der Börſenumſatzſteuer lußnotenſtempe t der beziehende Aktionär zu tragen. Manwesee 5. Die Aushändigung der neuen Aktien erfolgt nach deren Fertigſtellung bei derjenigen Stelle. bei welcher das Bezugsrecht ausgeübt wurde, während de⸗ bei ihr üblichen Geſchäftsſtunden ge Rückgabe des mit der Qufttung verſehenen Anmeldeſcheines. Ple Bezugsſtellen ſind nn er nicht verpflichtet. die Legitimation des Vor⸗ zeigers dieſer ittung zu präfe n. Die Vermittelung des An⸗ und Verkaufes des Bezugsrechtes einzel Aktien übernebmen 9 Bezugsſtellen Berliu, den 20. Jannar 1928. Dresdner Benk. Nathan. Jüdell. * „Ich will nicht, will nicht, will nicht!“ ſtieß er aus, warf die Zeitung weg und verließ trotzig die Wirtſchaft. Ein paar Tage lang lebte er nun ganz einſam und weltverloren in ſeinem beſcheidenen Aſyl. Aber ſobald er wieder einmal nach Baden kam, trieb es ihn doch wieder, nach allen Zeitungen zu greifen, deren er habhaft wer⸗ den konnte. Und eifrig ſtudierte er nun die Nachrichten über ſein Werk. Joſetti ſorgte ſchon für eine eifrige Reklame. Er nutzte nicht nur das künſtleriſche Renommee aus, das Thomas Brandt in der muſikaliſchen Welt unbedingt beſaß, ſondern er verſtand es auch, das öffentliche Intereſſe immer wieder auf das tragiſche Schickſal des Komponiſten hinzulenken, der durch den Irrtum eines Richterkolle⸗ giums aus einer glänzenden Künſtlerlaufbahn herausgeriſſen, in Nacht und Elend geſchleudert worden war. Auch die großen aus⸗ wärtigen Blätter brachten Notizen über den Fortgang der Proben, über die neuen Koſtüme, die neuen Dekorationen. Die Mitteilung, daß die Gattin des Komponiſten die Hauptrolle ſpielen würde, mußte natürlich das allgemeine Intereſſe ſteigern: die junge Soubrette hatte ja allabendlich einen ſo ſtarken Erfolg. ·5 „Ich muß hören, was ſie daraus gemacht haben, ſagte er zu ſich. So oft es morgens die neunte Stunde ſchlug— die Zeit des Probebeginns—, konnte er ſich kaum mehr halten. Aber dann ward der Trotz immer wieder Herr über ſein Ver⸗ langen, hinzuſtürmen. Einmal ſtand er ſchon im Veſtibül des ſchmucken Hauſes. Doch als der Portier kam und ihn fragte, ob er zum Billett⸗ ſchalter wollte, verließ er die Halle wieder, ohne eine Silbe zu er⸗ widern. Nun ſchämte er ſich ſeiner Neugierde. 4* 1* Mit fieberhafter Anſpannung aller Kräfte ward geprobt. Jo⸗ ſetti glaubte nun ſelbſt an einen Erfolg. Die Preſſe ſchien ſeinem Vorhaben günſtig gegenüberzuſtehen, das bedeutete ihm ſchon viel. Er kam in den Geruch, ein Wohltäter zu ſein, eine Art Mäcen— oder auch ein kühner Entdecker. Es gab keine Poſt, bei der er nicht zu allererſt nach den Tageszeitungen gefragt hätte. Mit einer Art Eiferſucht ſtellte er feſt, welche der Blätter die Reklamenotizen aus dem Theaterbureau unverkürzt aufgenommen hatten. Aber auf den Proben gab es noch viel Aerger. Forſchner machte ſeine Sache nicht ſchlecht, immerhin war da mit allerlei törichten Intrigen zu rechnen. Als er dem Perſonal vorgeführt worden war, hatte der ſtändige [Kapellmeiſter einen Wutanfall bekommen und hatte im Stimm⸗ zimmer drohend verkündigt: nun werde er die Kabinettsfrage ſtellen. Er rannte auch gleich darauf ins Buregu. Aber die Kabinettsfrage ſtellte er doch nicht, er zog es vor, ſich mit Forſchner äußerlich zu vertragen. Der Regiſſeur meinte pfiffig ſchmunzelnd: im Laufe Todes-Nachricht. Nach langen, geduldig ertragenen Leiden entschlief unerwartet rasch heue nachmitag ½5 Uhr unser innig geliebter Vater, Großvater, Schwiegervater Budoli FlorscütT Privatmann 5 5 wohlversehen mit den hl. Sterbesakramenten, im Alter von nahezu 81 Jahten. 79170 In tiefster Trauer: Im Namen der Hinterbliebenen: Josef Florschütz. Mannheim, S 3, 4, den 27, Januar 1923. Die Beeidigung lindet am Dienstag, den 30, Januar, nachmittags 2 Uhr von der Leichenhalſe aus statt. 11* ee eeee ee Lüena e Allein mädchen Well& Weber. N 3. 2 kattten höchstrahlend alte E3 Platin-Goid- u. Sülbergegenstäünde. Hlelk. n. Raachen für Küche und Haushalt bei hohem — Lohn auf 1. Febr geſucht. r eeeeeee eeee eee eeeeed Daſelbſt gewiſſenhates Drucksaehen ,% fges Na Druckerei Dr. Haas. G. m. b. H. E 6. 2. e 1 2 Haushalt u. Geſchäft geſ. Aetzgerei U. Nosenfelder J1. 11.9132 fündenban eſucht. 9161 Lameyſtraße 9, part. Tüchtige zuverläſſige Kindeffrau OdeKinderschwester zu 2½lähr. Mädchen und ½% Jahre altem Knaben bei zeitgemäßem Gehalt 95 ſofort gesucht. e eeee zuwelen, Brillanten 7 Trauringe 850 Gold- u. Silberwaren An- u. 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Schmerzlich war ihr's nur, erleben zu müſſen, daß einige der reizvollſten En⸗ heruntergeſungen wurden. Mit wirklicher Teilnahme waren eigent⸗ lich nur ein paar ältere Orcheſtermitglieder, Choriſten und Vertreter des kleineren Fachs bei der Sache. Denen gefielen die prickelnden Melodieen, die pikanten Rhythmen. Mit derſelben Ungeduld wie Joſetti durchflog Hella auf dem Direktionsbureau allmorgendlich die Tagesblätter. Aber ſie erſchrak jedesmal, wenn ſie den Namen ihres Gatten las. Es war ihr zur fixen Idee geworden: eines Tages würde ſie die Zeitung zur Hand nehmen und darin aus irgendeinem weltentlegenen, ihr dem Namen nach ganz fremden Ort die kurze Meldung finden, daß der Kom⸗ poniſt und Kapellmeiſter Thomas Brandt tot aufgefunden worden ſei, unter Umſtänden, die einen Selbſtmord vermuten ließen. Die Proben mehrten ſich. Eine Reihe Proben ſetzte Joſetti, weil der größere Teil des Chorperſonals aus Bürgersleuten beſtand, die tagsüber in ihrem Zivilberuf beſchäftigt waren, nach der Abend⸗ vorſtellung an. Mehrmals kam Forſchner nachts erſt um ein Uhr nach Hauſe. Früh um ſechs ſaß er dann ſchon wieder am Schreib⸗ tiſch, und um neun Uhr begann die Probe mit Orcheſter und Soli⸗ ſten. In den paar Nachtſtunden ſchlief er wie tot. Er ahnte nicht, daß ſein Stubenkamerade dieſe Zeit meiſtens ſitzend verbrachte, in Atemnot, dabei gepeinigt von der wachſenden Sorge um das Schick⸗ ſal des Bruders. Eines Nachts, als Hella, von Forſchner begleitet, zwiſchen den hohen Gartenmauern den ſteilen Weg nach Hauſe zurücklegte, ſah ſie ſchon von weitem in der Burgſtraße eine Geſtalt, die dem Schwager ähnelte. Es regnete, ein Gewitter hatte gegen Abend ſtarke Abkühlung gebracht. Forſchner rief ihn an. Nun kam Heinz, der vor dem Hauſe gewartet hatte, ihnen in raſchem Schritt entgegen.„Kinder, wißt ihr das Neueſte?— Tho⸗ mas iſt hier!“ Sie blieben beide ſtehen.„Hier?— Droben?!“ „Hier in Baden. Die Bäuerin war bei der Schwiegertochter in Achern. Als ſie von der Bahn kam, traf ſie ihn. Kurz vor Leininger.“ „Sie hat ihn geſprochen?“(Fortſ. folgt) Fn Srileanten 87 Alt· Sold-.Silbergegen- stände. Zahngeblisse kauft höchstzahl. EI2l Tenthelm.T. z. 2l.B49n illanten Haus-Kauf. Inländer ſucht mod. 2⸗Familien⸗Haus in der oder Wohnungstausch. Geboten: Sehr große 5 in Porlen, Schmucle⸗ der Oſtſtadt, kein Gegenüber, mit ſchönem Blick sachen,— nach dem Friedrichsplatz und Roſengarten. bisse, Brenneti Uhren u. Piand⸗ acheine üb. Juwe- len kauft, tauscht streng reell zu hohen Preiseũ Gunther-Sommer 4, 1, 2 Trepp. Q 4, 1 uwoller. Geſucht: Mod. 4 Zimmer⸗Wohnung in der Oſt⸗ ſtadt, gute Lage.— Angebote unter X. 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