Bei Bezugspreiſe: Zn ma und umgebung frei ins Zaus und durch die poſt obne Heſtellgeld monatlich Mark 3000.— halbmonatlich mark 1500.—. Kachforderung vorbehalten. Einzelnummer bis s Seiten mark 70.— über 8 Seiten Mark 1006.—. poſtſcheckkonto nummer 17800 Karis⸗ ruhe. Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim, E 6. 2. Seſchäfts⸗ Aebenſtelle Neckarſtadt, Walbhofſtraße ur. 6. Sernſprecher nummer 7041, 70%, 7048, 70%, 705. Telegramm⸗Roreſſe: Seneratonzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Padiſcho⸗ Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer Fra — ee eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee eeeeeeeee Mittaaq⸗Ausgabe Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahtung die kl. Jeile mk. 200.— Stellengeſ. u. Famil.⸗Anzeig. aus Monnheim ermäßigte preiſe Reklamen mk. 80o. Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Ahr. Für Nuzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Nusgaben wird keine verantwortung übern. Höhere Sewalt, Streiks, Setriebsſtörungen uſw. derechtügen zu keinen Erſatzanſprüchen ür ausgefallene od. beſchrünkts Zus⸗ 1 oder für verſpätete ufnahme von Anzeigen. Rufträge urch Kernſprecher ohne Sewühr. Serichts ſtand Mannheim, uen⸗Jeitung u. Mannheimer Muſik⸗Jeitung Kurze Ueberſicht Da die auf den 31. Januar von der RNeparationskommiſſion verlangte Jahlung von 500 Millionen Goldmark nichterfolgk iſt, fand geſtern bereits eine Beſyprechung zwiſchen Barthou und Poincare ſtatl. K In einer franzöſiſchen Verbalnote wird auf angebſiche Ver⸗ fehlungen Deulſchlands gegenüber Frankreich und Belgien hinge⸗ wieſen und im Anſchluß daran mitgeteilt, daß vom 1. Februar ab keine Kohlen⸗ und Koksſendungen mehr aus der beſetzten Zone in das übrige Deutſchland ausgeführt werden können. * Nach den vorliegenden Meldungen haben die Franzoſen im neu⸗ und altbeſetzten Gebiet im Laufe der beiden letzten Tage über 250 Beamte ausgewieſen. * Geſtern wurden 25 Skudenken der Techniſchen Hochſchule Aachen verhaftet und ausgewieſen, weil ſie ſich an den Kund⸗ gebungen für den gemaßregelten Regierungspräſidenten beteiligt hakten. 5 * Die Reichsregierung beabſichtigt, für das alte und neu beſetzte Gebiet einen Wucherkommiſſar zu beſtellen, der mit weit⸗ gehenden Vollmachten ausgeſtattet werden ſoll. * Die britiſche Regierung hat in einer Kabinettsſitzung den Vor⸗ ſchlägen der Vereinigten Staaten über die Sanierung der britiſchen Schulden an Amerika zugeſtimmk. * Im Auswärligen Amt in Verlin hal der Auskauſch der Rati⸗ fikationusurkunden zum Rapallovertrag ſtaligefunden. Der Notenkrieg Einſtellung der Kohlen⸗ und Kokslieferungen Die franzöſiſche Regierung überreichte am Mittwoch nachmittag dem deutſchen Geſchäftsträger Botſchaftsrat von Höſch eine Verbal⸗ note, in der auf die angeblichen Verfehlungen Deutſchlands gegenüber Frankreich und Belgien, die die Reparationskommiſſion am 16. und 26. Januar feſtgeſtellt habe, hingewieſen wird. Im Anſchluß daran wird mitgeteilt, daß ab 1. Februar keine Koh⸗ len⸗ und Koksſendungen aus der beſetzten Zone in das unbeſetzte Deutſchland ausgeführt werden können. Am Schluß der franzöſiſcherſeits überreichten Verbalnote wird mitgeteilt, daß ſich Frankreich weitere Sanktionen, die ſich ſpäter als notwendig erweiſen könnten, vorbehälk. Am Quai'Orſay wurde geſagt, die Note ſei nur eine einfache Mikteilung, die keine Beantwortung der deutſchen Regierung vorausſetze. Eine gleiche Note hat Belgien dem deutſchen Geſchäftsträger in Brüſſel zugeſtellt. Wie Havas meldet, tritt die Einſtellung der Kohlen⸗ und Koks⸗ lieferungen aus dem Ruhrgebiet nach dem übrigen Deutſchland noch in der Nacht zum 1. Februar in Kraft. Von 12 Uhr ab werden nur noch Brennſtoffe nach Italien weiter durch das unbeſetzte Gebiet Deutſchlands gehen. Bei Abgang und Ankunft wird Kon⸗ trolle ausgeübt, um Unregelmäßigkeiten, die vorkommen könnten, feſtzuſtellen. Deutſche Proteſtnoten In fünf Noten hatte die franzöſiſche Regierung der deutſche tegierung Vertragsverletzungen vorgeworfen. Dagegen hat dieſe in einer durch den deutſchen Geſchäftsträger in Paris übergebenen Note Einſpruch erhoben, da das von der franzöſiſchen Regierung beanſtandete Vorgehen der deutſchen Behörden die unvermeidliche Folge des von Frankreich durch die Beſetzung des Ruhrgebiets be⸗ gangenen Rechtsbruchs iſt. Der deutſche Geſchäftsträger iſt beauftragt worden, der fran⸗ zöſiſchen Regierung eine Note zu überreichen, in der gegen die Beſchlagnahme von 300 Betten aus dem Eſſener ſtädtiſchen Krankenhaus durch die Beſatzungsbehörden nachdrücklich Ein⸗ ſpruch erhoben und die unverzügliche Räumung der beſchlagnahmten Teile der Krankenanſtalt gefordert wird. Dieſer neue Gewaltakt, der die einfachſten Gebote der Menſchlichkeit verletze, gefährde nicht nur die Geſundheit einzelner Kranken, ſondern die Bevölkerung werde auch von der Ausbreitung gefährlicher Seuchen bedroht. Die Note fordert die Räumung der beſchlagnahmten Teile der Anſtalt und behält ſich vor, volle Genugtuung zu verlangen. Leber die nächſten Abſichten im Nuhrgebiet ſchreibt der„Intranſigeant“: Man müſſe noch einige Zeit warten, bis die beſetzten Gebiete vollkommen vom übrigen Deutſchland ab⸗ getrennt werden würden. Franzoſen und Belgier könnten die Ab⸗ ſchließung des Ruhrgebiets nur dann vornehmen, wenn ſie ſich vorher mit der engliſchen Regierung verſtändigt hätten, da⸗ mit auch ſie die von den britiſchen Truppen beſetzte Jone abſchließe. ierüber werde verhandelt. Die Verhandlungen ſeien noch nicht abgeſchloſſen. Eine neue Währung werde erſt dann eingeführt wer⸗ en, wenn der Zollkordon eingerichtet ſei. Der Pariſer Korreſpondent des„B..“ beſpricht im Hinblick guf die noch kommenden Sanktionen den Wunſch der franzöſiſchen egierung, vorläufig jede Diskuſſion in der Kammer zu vermeiden. Das laſſe allerdings auf keine azllu große Siegesgewißheit ſchließen. Die Stimmen in den Zeitungen häufen ſich, die einen Miß⸗ erfolg des franzöſiſchen Unternehmens herausrechnen.„Echo de aris“ weiſt nach, daß die angedrohte Abſchnürung verbunden mit r Zwangseintreibung der Kohlenſteuer nichts einbringe. Erſtens müßten die Beſetzungskoſten gedeckt werden, zweitens müßte die Ausbeutung der Kohlengruben ſoviel einbringen, daß eine Steuer deinkaſſiert werden könnte. Wenn aber das Ruhrgebiet abgeſperrt Verde, gehe es in einer Woche leine Ausfuhr, keine Förderung und ken erhöht worden Händen der Unabhängigen und Kommuniſten befänden. vor neuen„Sanktionen“ Frankreichs deshalb auch keine Steuern mehr. Wenn die Arbeit aufhöre, ſeien ſchlimme Wirkungen ſozialer Art zu befürchten. Es bleibe alſo nichts anderes übrig, als den Export der Kohle nach Frankreich, Belgien und Italien zu verſuchen. Darauf ſeien aber Frankreich und Belgien nicht vorbereitet. Der Abtransport zur See ſei unmöglich, weil es an Kohlenſchiffen und an Kundſchaft fehle. Wenn das unbeſetzte Deutſch⸗ land auf die Ruhrkohle verzichte, könnten Frankreich und Belgien die geförderte Kohle nicht los werden. Aus allen dieſen Gründen werde der Verſuch, das Kohlengebiet der Ruhr zu verwalten und auszubeu⸗ ten, für Frankreich und Belgien großen Schwierigkeiten und Auf⸗ gaben begegnen, ohne irgend einen Gewinn einzubringen. Der Meinung ſind wir auch. Erfreulicherweiſe hat man auch im Ruhrgebiet ſelbſt durchaus ruhiges Blut und fordert das unbeſetzte Deutſchland auf, ſich durch die angekündigten Sanktionen nicht ſchrecken zu laſſen. Gewiß ſei es möglich, daß die Franzoſen einige durch⸗ gehende Eiſenbahnſtrecken in Gang ſtellen können, um Lebensmittel⸗ und Truppennachſchübe vornehmen zu können. Das ſei aber auch alles. Wahrſcheinlich würden die Franzoſen bei ihrer Un⸗ kenntnis der komplizierten Anlagen auch das nicht einmal können. Liege der Eiſenbahnverkehr ſtill, könnten bald die Kohlenarbeiter nicht mehr arbeiten, und dann? Dann werde man am Ende ſein. Bei der Neueinführung einer fremden Währung müßte die Bank von Frank⸗ reich Noten über Noten drucken. Das würde den Kurs des Franken noch ganz anders erſchüttern, als es ſchon heute der Fall ſei. Schüfe man eine Rhein⸗ oder Ruhrmark, ſo wäre das Fiasko noch viel größer, denn kein Menſch würde dieſes Zahlungsmittel annehmen. Die Franzoſen hätten die Führer des Verwaltungsapparats verhaftet, um die mittleren und unteren Beamten in die Hand zu bekommen, aber gerade dieſe Schichten ſeien viel radikaler als die Chefs. Eine unerwartete Folge der Politik Poincares iſt auch die zu⸗ nehmende Kriſe in der franzöſiſchen Schwerinduſtrie Die Zahl der im oſtfranzöſiſchen Induſtriegebiet ſtillgelegten Hochöfen, die ſich in der abgelaufenen Woche auf 13 belief, iſt nach dem„Intranſigeant“ inzwiſchen auf mehr als 30 geſtiegen. Der Preis für Zechenkoks, der für den Monat Februar für das den Hüt⸗ ten zuſtehende Kontingent auf 110 Franken und für die über das Kontingent hinausgehenden Mengen auf 155 Franken die Tonne feſt⸗ geſetzt war, iſt mit Wirkung von geſtern ab auf 150 bezw. 200 Fran⸗ Bezeichnende Enthüllungen über Smeets [EJ Berlin, 1. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Regie⸗ rungspräſident von Düſſeldorf veröffentlicht in der ſozialiſtiſchen Düſſeldorfer„Volkszeitung“ einen Artikel, in dem er darauf hinweiſt, daß der bekannte Vertreter der Idee der rheiniſchen Republik, Smeets, auf Aufforderung von hoher franzöſiſcher Seite mit dem Leiter des franzöſiſchen Polizeidienſtes Proviſey und mit einem Beamten des auswärtigen Amtes in Paris ſchon Anfangs 1922 den Aktionsplan bei einer etwaigen Beſetzung des Ruhrgebiets beſprochen habe. Bei einer neuen Zuſammenkunft in Köln habe Poincare ſich geäußert, daß die franzöſiſche Beſetzung die Unter⸗ ſtützung der Gewerkſchaften finden werde, in meets habe dieſe Annahme energiſch beſtritten, mit der Begründung, daß den Ausſchlag lediglich die Berliner Zentrale der Gewerkſchaften geben werde. Der Regierungspräſident ſchließt aus dieſem Vor⸗ gehen, daß die angebliche Verfehlung Deutſchlands nur ein Vorwand ſei, um eine bereits ein Jahr früher klar geäußerte Abſicht zu bemän⸗ teln. Seine Mitteilungen verdankt der Regierungspräſident drei deutſchen Teilnehmern, die ſie ihm für 20 000 Mark überlaſſen haben. Gleichzeitig ein Zeugnis dafür, mit welch ehrbaren Leuten Smeets ſeine Geſchäfte betreibt. Der Streik der Beamten Der Streik der Eiſenbahner im Bezirk Mainz beſteht auch heute noch. Verhandlungen über die Beilegung des Streiks haben noch nicht ſtattgefunden. Die franzöſtiſchen Eiſenbahner ver⸗ ſuchen, einen notdürftigen Verkehr herzuſtellen. Dabei ſind einige Zugsentgleiſungen von Wagen und Lokomotiven vorgekommen. Poſt und Telegraph arbeiten in Eſſen noch nicht wieder. Die Forderungen der Veamtenſchaft werden von der Beſatzungsbehörde nicht angenommen, weil in der Unterſchrift nicht die einzelnen Namen der Führer angegeben ſind. Würden die Führer mit Namen hervortreten, ſo wäre ihre ſofortige Ausweiſung unausbleiblich. Die Düfſeldorfer Zollämter Hubertus und Hafen ſowie die dazu gehörigen Unterſtellen, ferner das Hauptzollamt und das Zollamt Neuß⸗Hafen, das Hauptzollamt München⸗Gladbach, das Zollamt Krefeld Hafen und das Zollamt Duisburg Parallelhafen ſind von den Franzoſen militäriſch beſetzt worden. Sämtliche deutſche Zollbeamte haben darauf den Dienſt völlig eingeſtellt, ſo daß der Verkehr ſtilliegt. Wesel chwelm 45 erecterfel Iberfelg aen, en, 5 5 2 2 50 % 0 Gulgs———.— gedcene ZLolpebvef en chr. fuün, „Das Kheinland iſt bezwungen“ (Von unſerem Mitarbeiter.) O Paris, 30. Januar. Der Verkehrsminiſter Le Troquer ſoll ein freudeglänzendes Geſicht aufgeſetzt haben, als er— nach der Rückkehr aus dem Ruhr⸗ gebiet— in den Wandelgängen der Deputiertenkammer Mitteilungen über die Lage machte.„Das Rheinland iſt feſt in unſerer Hand: wir werden es organiſieren, denn wir müſſen jetzt die feſte Ver⸗ knüpfung des altbeſetzten mit dem neubeſetzten okkupierten Revier durchführen. Ich verſichere Ihnen, meine Herren, das Rheinland iſt bezwungen, wir können dort ungeſtört bleiben, ſo⸗ lange wir wollen.“ Das waren die Worte des Miniſters, wie ſie in den halbamt⸗ lichen Blättern reproduziert werden, Le Troquer führte den General Weygand nach Eſſen. Er ſelbſt ſpielte eigentlich eine Vermittlerrolle, denn General Weygand wird die alleinige Verantwortung für das „Organiſationswerk“ im Ruhrgebiet auf ſich nehmen. Er wird laur „Echo de Paris“ die franzöſiſche Poſition ſo aufbauen, als ob„ſie für Jahre beſtimmt ſei“. Es geht jetzt um eine wirkliche mili⸗ täriſche Beſetzung, nicht mehr um die„Sicherung einer Ingenieur⸗ miſſion durch Militär.“ Daß hinterher etwas zugegeben wird, was vom, Beginn an jeder halbwegs vernünftige Menſch ſehen konnte, iſt nichts weiter als poincariſtiſche Taktik, Irreführung der Welt, ins⸗ beſondere Täuſchungsmanöver gegenüber England. Die ſogen. Sicherungstruppen waren kriegsmäßig ausgerüſtet, rückten als Okkupationsarmee auf; die Nachſchübe an Munition und Heeres⸗ gerät waren ſo bedeutend, daß man in Mittelfrankreich(ſchon am erſten Aufmarſchtage) in den See ſchrieb:„Das iſt die große Offenſive; die Fortſetzung des Krieges nach dem dreijährigen Waffenſtillſtand.“ Die Regierungsblätter hatten die Aufgabe, das Märchen von der„Schutzmannſchaft für die Ingenieure“ weiter aus⸗ Inzwiſchen erledigte der oberſte Generalſtab,„hinter der urtine der wirtſchaftlichen Sanktionen“(„L' Oeupre“) die kriegs⸗ mäßige Beſetzung des Gebietes. General Weygand hat jetzt im Ruhr⸗ bezirk mit den vorhandenen Truppen einen vor der Pariſer Kon⸗ ferenz fix und fertig geweſenen Plan rein militäriſchen Charakters zu realiſieren. Das Wort des Londoner„Daily Chronicle“:„Die Maske iſt gefallen“, beweiſt, daß Poincare gegenüber der öffentlichen Meinung Englands eine Täuſchung ausführte, die allmählig ihre Folgen— zu⸗ nehmendes Mißtrauen merken läßt. Der Pariſer„Newyork Herald“ ſchrieb:„Die franzöſiſche Regierung ſtellte das Londoner Kabinett vor überraſchende Tatſachen; die Situation gleicht der vom Juli 1914. Poincare will im Ruhrgebiet ein fait accompli ſchaffen —. die militäriſche Okkupation auf unbeſtimmte Zeit—, und mit dieſem Pfand in der Hand will er England gegenübertreten. Dieſe Politil wird in Londoner Kreiſen, die Frankreich gewogen ſind, ſehr peinlich empfunden. Wie betont, war der militäriſche Einmarſch ins Ruhrgebiet das Ergebnis eines Beſchluſſes des oberſten Generalſtabs, das deutſche Kohlengebiet abzuſchnüren, ſeine Erdſchätze dem unbeſetzten Deutſch⸗ land vorzuenthalten. Der paſſive deutſche Widerſtand bot post kestum die„Rechtfertigung“ für dieſe rein ſtrategiſche Unternehmung. Doch die halbamtlichen Blätter ſind in den berühmten Fehler ver⸗ fallen, der darin liegt, daß derjenige, der für ſeine Handlung zuviel Entſchuldigungsgründe vorbringt, ſich ſelbſt anklagt. Wie auf Kom⸗ mando rücken gleich ſechs Pariſer Zeitungen mit der grandioſen„Ent⸗ hüllung“ heraus, die militäriſche Beſetzung des Ruhrgebietes ſei hauptſächlich deshalb geſchehen, weil„man wiſſe, das rach⸗ ſüchtige Deutſchland bereite mit Rußland zuſammen den Kampf gegen Frankreich vor; die Okkupation des Kohlenreviers bedeute in erſter Linie eine ſtrategiſche Deckungsmaßnahme. Nicht auf die Kohle allein käme es Frankreich an, ſondern auf die Zertrümme⸗ rung des deutſch⸗ruſſiſchen Angriffsplanes im vorhinein. Die berühmte Voulevardphantaſie hilft mit, dieſe offiziöſe Eingebung in knalligen Farben auszumalen, die„deutſchen Soldaten mit ihren ruſſiſchen Waffenbrüdern“ in Wort und Bild dem einiger⸗ maßen überraſchten und übertölpelten Zeitungsleſer vorzuführen. Alſo nicht wegen der Kohle marſchierten die Horizontblauen ins ſchwarze Land, ſondern wegen einer angeblichen Kriegsgefahr. Da⸗ mit bricht wohl das Syſtem Poincarés zuſammen, das bekanntlich in der Feſtſtellung abſichtlicher Verfehlungen Deutſchlands ſeine „Rechtsgrundlage“ beſitzt, als auch die vor der Ruhrbeſetzung auf⸗ geſtellte Beweisführung, man werde nach der Okkupation mehr Kohle für Frankreich herausholen, als vorher.„'Oeuvre“ hält die ganze Geſchichte von dem deutſchruſſiſchen Kriegsplan für ein Manöver der Rheinlandannexioniſten, denen das linksrepublikaniſche Blatt ſtärker denn jemals entgegentritt; unter dem Vorwand einer„latenten Kriegsgefahr“ ſollen die Truppen an der Ruhr bleiben, ſoll eine großzügige Organiſation getroffen werden, um einen Damm zwiſchen dem unbeſetzten und dem endgültig loszutrennenden Deutſchland (Rheinland und Ruhrbecken) zu legen. In dieſem Sinne drücken ſich jetzt auch zahlreiche Nationaliſten, loben. Auf die Kohlepfeifen ſie; die Armee Frankreichs auf der Linie Düſſeldorf—Dortmund—Minden—Münſter iſt ihnen tauſendmal lieber als der in Ausſicht geſtellte Kohlentransport. „Echo de Paris“ verſichert,„Frankreich habe Europa vor einem 855 5 gerettet, dadurch, daß es den Ruſſen und den Deutſchen an der Ru hr zuvorkam.“ Dieſe Lüge wird trotz, ihrer Hirnriſſigkeit, nach den Vereinigten Staaten gekabelt; ſie bildet den Kern dern neuen antideutſchen Propaganda in Nordamerika. In Engband findet ſie nur bei den extremen Konſervativen(„Morning Poſt“) Anklang. Und eine ſolche Preſſe, die ſich ſkrupellos in den Dienſt eines brutalen Militarismus geſtellt hat, überſchüttet die deutſchen Zeitungen mit den wildeſten Beſchimpfungen, beſchuldigt ſämtliche deutſchen Nachrichtenſtellen der Lüge und des Betruges. Das paßt ganz in das franzöſiſche Kriegsgetriebe. Die Zenfur ſteht vor der Tür. Offiziöſe Blätter ſtellen ſie in Ausſicht, denn„die deutſchen Lügen kommen wieder und üben eine entnervende Wirkung auf das Publikum.“ Im Miniſterrate wurde darüber geſprochen; den amerikaniſchen Korreſpondenten, die aus Verlin an ihre Kollegen nach Paris telegraphieren, um die Weitergabe nach Newyork zu beſchleunigen, will man den Draht abſchneiden, denn es„ſoll“ ſich auf dieſem Wege eine„defaitiſtiſche Propaganda“ entwickeln, die natürlich Deutſchland aus der verzweifelten Lage helfen ſoll. In Wirklichkeit entſtehen die tollſten Gerüchte über Vor⸗ gã in Deutſchland in Frankreich. Sie entſtehen dadurch, daß in ſtarke Truppenverſchiebungen ſtattfinden, daß Reiſende über die franzoſenfeindliche Haltung in Bayern berichben. Poken, die hier eintreffen, ſind ſehr nervös, befürchten den Krieg mit Ruß⸗ lamd. Dazu kommt der Franken⸗Rückgang, die kühle Halfung Eng⸗ lands, die Aufpeitſchung der Boulevardpreſſe gegen Deutſchland. Frankreichs nationaliſtiſche Zeitungen ſorgen ſo ausreichend für die Steigerung der Unruhe, daß woahrtich keine deutſche„Lügenmeldung“ mehr notwendig iſt. Der Optimismus iſt geſchwunden. Es wird nur mehr vom„Durchhalten“ geſprochen. Das„bezwungene Rheinland“ des Miniſters Le Troguer hält die„Action Francgiſe— die wenjaſtens —4 Blockmänner, aus, die Poincares„findige Operation“ außerordentlich +. 2. Seite. Itt. Ä J Mannheimer General-Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) 2 —*2 — 3 8 Donnerstag, den 1. Februar 1923 ihre Meinung brutal verkündet— nicht für ein„Pfand“, ſondern einfach für den nächſten Kriegsſchauplatz. Von General Weygand verlangt der einflußreiche Leon Haudet, der Großneffe des Dichters des„Tartarin de Tarcscon“, die Vorbereitung des endgültigen Sieges über Deutſchland, das„geſprengt“ werden muß, um Frank⸗ reichs Stellung in Europa zu ſichern... In dieſem politiſchen Stadium befindet ſich, nach Meinung der Natſonaliſten, das„Repa⸗ rationsproblem.“ Die Rnute Weilere Verhaftungen und Ausweiſungen Direktor Rleger, Vorſtand des Hauptzollamtes Ludwigshafen, wurde am 30. Januar nachmittags von der franzöſiſchen Polizei⸗ behörde mit ſofortiger Wirkung ausgewieſen. Seiner Familie wurde zum Wegzug 4 Tage Friſt gegeben. Geſtern nachmittag erſchien eine große Abteilung Infanterie mit mehreren Panzerautos vor dem Geſchäftslokal der Fahrzeugwerke Lueg in Bochum. der Chef des Werkes Lueg, der Direktor Schwarz und der Prokuriſt Bormann wurden im Auto weggebracht. Wie es heißt, ſollen ſich die Fahrzeugwerke geweigert haben, ſchad⸗ hafte Autos der franzöſiſchen Beſatzung auszubeſſern. Der Oberbürgermeiſter von Herne, Dr. Sparleder iſt ver⸗ haftet worden.— Wie die„Köln. Ztg.“ meldet, iſt geſtern der Bürgermeiſter von Cleve, Dr. Wulle, verhaftet worden. Weitere Baenen ſtehen bevor. Der Vahnhof von Cleve iſt von den Belgtern befetzt worden. Die deutſchen Eiſenbahner wurden von dem Bahnhof vertrieben. Wegen Befolgung des Grußverbotes des ſeſgen des Innern nd bereits mehrere Beamte der Eſſener Poltzei feſtgenommen wor⸗ en. Nach Feſtſteſtung 5 Perſonalten wurden ſie entlaſſen. Die Rheinlandkommiſſton hät 25 Studenten der techniſchen Hoch⸗ ſchule Aachen, faſt ausnahmslos Rheinlünder, die bei der Kund⸗ gebung für den Regierungspräſidenten verhaftet worden waren, aus⸗ aen Die Ausweiſung ſoll vollſtreckt werden, ſobald das noch chwebende Verfahren beendet iſt. Die Unterdrückung der Preſſefreiheit Geſtern ſind wieder acht Zeitungen verboten worden, darunter die„Köl n. Zeltung“ und die„Koͤln. Volksztg“. Gegen die ver⸗ antwortlichen Redakteure iſt von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde bei der Militärſtaatsanwaltſchaft ein Strafverfahren wezen Verbreitung von Nachrichten, die die Sicherheit der Beſatzungs⸗ behörden geführden und deren Würde zu verletzen geeignet ſind, eingeleitet worden. Die Verhandlungen finden vorausſichtlich vor dem zuſtändigen Militärpolizeigericht ſtatt. Vor dem Aachener Kriegsgericht fand geſtern Verhandlung gegen mehrere Schriftlelter ſtatt wegen der Veröffentlichung des Aufrufs ſte einer halbſtündigen Arbeitsruhe. Das Gericht erkannte auf Geld⸗ trafen. Das Gerichtsgebäude vor und während der Verhandlungen war mit Maſchinengewehren, umſtellt. Die Andurchführbarkeit des Belagerungszuſtandes Die Eſſener Beſatzungsbehörde teilt mit, daß der Erlaß, der den Verkehr auf der Straße von 6 Uhr abends bis 6 Uhr früh ver⸗ bietet, nicht beachtet zu werden braucht, da ſich ſeine Undurchführ⸗ barkeit infolge der eigenartigen Verhältniſſe im Ruhrgebiet ergeden habe. Dementſprechend fahren die Straßenbahnen heute wieder nach dem alten Fahrplan. Die hilfe für das Nuhrgebiet IBerlin, 1. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Im Reichs⸗ Panzerkraftwagen und Gendarmen arbeitsminiſterium fand geſtern mit den Gewerkſchaftsver⸗ tretern eine Beſprechung über die Lage im Ruhrrevler ſtatt. Im weſentlichen handelt es ſich dabeſ um die Verteilung der im ganzen Reichsgebiet eingeleiteten Lebensmittelſamm⸗ lungen. Um die Spenden zweckentſprechend zu verteilen, werden die Gewerkſchaften ihren Organiſationsapparat zur Verfügung ſtel⸗ len. Weiter wird mit Hilfe der Gewerkſchaften eine Fürſorge⸗ aktion für die Ausgewieſenen durchgeführt werden. Die ————— hat von ſich aus eine Hilfsorganiſatlon geſchaffen, um etwaigen Maſſenausweiſungen der Eiſenbahner zu be⸗ gegnen. Der Reichsausſchuß der deutſchen Landwirtſchaft hat gleich⸗ falls ſeine Bereitwilligkeit zur Unterbringung von Flüchtlingen er⸗ klärt; desgleichen fordert der Reichslandbund ſeine Mitglieder auf, den 0 Ausgewieſenen unentgeldlich Unterkunft zu gerbähren. Informatlonsreſſen Der Reichstagspräſident Löbe iſt in Eſſen geweſen und hat ſich bei ſeinen Parteigenoſſen über die Lage im Ruhrgebiet und über die Stimmung der Bevölkerung unterrichtet. Die neuen Verordnungen des Reichsverkehrsminiſteriums, die an allen Bahnhöfen angeſchlagen ſind, ſind geſtern in einer Sitzung der Eiſenbahner⸗Funktionäre unter dem Vorſitz des Regierungspräſidenten Grützner beſprochen worden. Von dem Ergebnis wird Grützner, der geſtern abend nach Berlin ab⸗ greiſt iſt, die Reichsregierung perſönlich unterrichten. Inzwiſchen iſt auch der Reichsernährungsminiſter Dr. Luther, der früher Ober⸗ bürgermeiſter von Eſſen war, wieder in Eſſen eingetroffen. Man nimmt an, daß auch er bereits heute dem Kabinett in Berlin über ſeine Wahrnehmungen berichten wird. Zum gleichen Zweck hat ſich der Vorſitzende der Eiſenbahngewerkſchaften nach Berlin begeben. 16% Millionen bei einer improviſſerten Sammlung Berlin, 1. Febr. Geſtern abend fand im Berliner Sportpalaſt eine Veranſtaltung der Rheinländer ſtatt. Nur 45 —91 Boxer erſchienen im Ring. Nach dem zweiten Kampf er⸗ ſchien Weltmeiſter Walter Rütt, Meiſterläufer Richard Rau, die deut⸗ Zweifler ſagen, nun ſei alles tot, Es lebe niemand, der noch ſinge.— Sie mögen doch bedenken, wie allgemein die Not, Wie alle Welt mit Sorgen ringel Kommt Sanges Tag herbei, dann ſingt man wohl und ſagt, Ihr ſollt ſchon ſehen! 7+ N Ein kleines Vöglein höre ich, das auch ſo klagt Beim Schlafengehen: „Ich ſinge nur, wenn's wieder tagt.“ Walther von der Vogelwelde. ** Theater und Muſik Der Theaterkulturverband hat ſich mit ſeiner jüngſten Veran⸗ taltung ſeinem Hauptarbeitsgeblet zugewendet: die Kenntnis von Bühnendichtungen älterer und neuer Zeit zu vermitteln, die aus irgend einem Grunde auf der örtlichen Bühne nicht zur Wiedergabe gelangen. Es wäre zu wünſchen, daß der Theaterkulturverband hier⸗ bei nun bleibt, die empfindliche Lücke ausfüllt, die ſeit Jahren im Spielplan des Nationaltheaters klafft, und dem Literaturfreund er⸗ möglicht, in ſtändiger und lebendiger Berührung mit der zeitgenöſſi⸗ ſchen dramatiſchen Literatur zu bleiben. Ibſen, Wedekind, Strind⸗ berg, Tolſtoi, und was der Theaterſpielplan ſonſt für die nächſten Mo⸗ nate verſpricht, gehören, weiß Gott, dazu nicht mehr!l Hofmanns⸗ thal und ſein im nergangenen Jahre uraufgeführtes„Großes Salzburger Welttheater“ gehören inſoweit nicht mehr ganz dazu, als man über ihn ſeit Jahren ſein Urteil 9 hat bilden können und als er auch in dieſer Dichtung neue Seiten ſeines künſtleriſchen Weſens nicht aufzeigt. Mit dem 5 ihn bezeichnenden Anpaſſun 8⸗ und Einfühlungsvermögen hüllt ſich der moderne Wiener in die elſtig⸗ſeeliſche Gewandung des mittelalterlichen Menſchen, wie er es ſchon im Spiel von„Jedermann“ getan hat. Dieſe Maske, wenn man ſo lugen will, trägt er ſicherer als die antlkiſterende in ſeinen Griechendramen oder die ſhakeſpeariſierende im„Geretteten Venedig“. Hofmannsthal greift— den mittelalterlich⸗katholſſchen Gedanken, den Calderon wohl erſtmals in ſeinem Welttheater künſtleriſch Pher tet hat, auf, daß das gante Leben nichts anderes ſel, als ein Spiel, auf dem Schaugerüſt, das Frau Welt aufrichtet, vor Gott dem Herrn geſpielt. Ein jeglicher ſeine Rolle, ſei ſie 1 5 ſel ſie leicht, und muß ſie nach beſten Kräften durchführen, bis ihn ber Spielwart ſchen Meiſter im Boxen Prenßel, Breitenſträtter und Saſſe und be⸗ Blütter den Friedensvertragsentwurf für unmöglich. kannte Rennfahrer. Sie richteten einen flammenden Aufruf an die Zuſchauer, für die Rheinlandſpende zu ſammeln. Die Scheine flatterten unaufhörlich in den Ring, Spenden von einer halben Mil⸗ lion Mark und mehr wurden gegeben. Amerikaner, Schweizer und Holländer ſpendeten mit vollen Händen. Die Zählung ergab rund 16% Millionen Mark. Sranzöſiſche Klagen über die„deutſche Propaganda“ Wenn der Ruhrkrieg die Unterwerfung Deutſchlands nicht brin⸗ gen ſollte, ſo iſt nur die deutſche Propaganda daran ſchuld. Mit dieſer Legende warten die Pariſer Blätter ihren Leſern auf. Clement Vautel, der Gloſſenſchreiber des„Journal“, veranſchaulicht die „traurige Lage, die durch„deutſche Beeinfluſſungsarbeit“ verurſacht wird“, in nachſtehender Schilderung: „Der Minſſterpräſtdent berüt jeden Tag, ſogar zweimal im Tag, mit den Miniſtern des Krieges, der Finanzen, des Verkehrsweſens und der befreiten Gebiete; dieſe Exzellenzen ſtehen im Ruf, ſehr wert⸗ volle Meinungen über die durch Beſetzung des Ruhrgebietes entſtan⸗ denen Probleme zu äußern. Auch der Marſchall Foch iſt dabel, denn er foll doch auch dreinreden. Aber ich konſtatiere mit Verwunderung die Abweſenheit einer Perſon, die jeber dieſer Konferenzen zugezogen werden ſollte. Sollte Herr Poincaré nicht daran gedacht haben? Oder⸗ erwiderte die Perſon auf die Einladung des Präſidenten:„Ich bin ſtark beſchäftigt(im Franzöſiſchen:„occupé“)“. Das klingt mir aber ſehr unwahrſcheinlich. Denn es handelt ſich um den Propaganda⸗ leiter, den Chef der„Agence Nationale de Publicite“ In der gegenwärtigen Zeit müßte er eine vorherrſchende Rolle ſplelen. In den Beſpechungen Über allerlei innerpolltiſche und fiskalſſche Fragen ſitzt er neben Herrn Poincaré und hält Reden. In der Ruhrfrage hüt er nichts mitzuſprechen. Gewiß, um die in Eſſen engagierte Schlacht zu gewinnen—— wir müſſen ſie gewinnen, ſonſt ſtürzen wir in entſetzliche, unabſehbare Kataſtrophen) brauchen wir Soldaten, Kanonen, Tanks, Ingenieure, Zollbeamte, Eiſenbahner, wir brauchen eine ſtraffe Organſſation, Energie, Ausdauer. Aber wir brauchen auch die moraliſche Unterſtützung, oder— wenn wir es zuſtandebringen— die ſympathiſche Neutralität der Welt; heute gelingt nichts mehr, wenn man keine gute Preſſe hat Nun, Deutſchland iſt im Begriff die Weltmeinung ernſt⸗ lichzubearbeiten. Es bombardiert England, Italien, Amerika, alle Nationen— ſelbſt Frankreich— mit Geſchoſſen, die mit falſchen Nachrichten gefüllt ſind, mit Verleumdumgen, mit mehr oder weniger ſtinkenden Verdächtigungen. Gleichzeltig jammert Deutſchland, ſtößt palhetiſche Schreie gus; rüttelt an ſeinen Ketten, agiert das Stück: „Die Jungfrau als Märtyrerin“, wobel wir die Rolle des feigen und grauſamen Verfolgers ſpielen. 77 0 wir nicht mit der Achſel: „Bah, das iſt doch ein ſchlechtes Melodram. Kein Menſch läßt ſich einfangen.“ Irrtum: es gibt ſchlechte Rührſtücke, die ergreifen, und das umfomehr, da die weinerliche Naive der Germania gleicht Nbemals, zu keiner Zeit hatten wir ein ſo dringliches Bedülrfnis, die germani Propagomda zu bekämpfen, wie heute. Wir ſind bedroht durch dieſe deutſche Hetzarbeit. Wir ſtehen infolge der deutſchen Propaganda heute vor der Welt als VBanditen und Einbrecher da. Mögen wir noch ſo brape Leute ſein, die widerſpänſtigen Schuldner haben es ſoweſt gebracht, daß wir für abſcheuliche Erpreſſer gelten, die mitten im Frieden ein wehrloſes Land überfallen haben.“ Vautel gehört zu den Pariſer Chroniſten, die vorſichtig einge⸗ hüllte Wahrheiten gusſprechen dürfen, ohne von der natlonaliſtiſchen Klique wütend überfallen zu werden. Diesmal ſcheint er es auf die täglich erſcheinenden Meldungen der franzöſiſchen Propaganda abgeſehen zu haben, die der öffentlichen Meinung die„ſympathiſche Neutralität der Welt“ vortäuſcht. Frankreichs Sonderpolitik im OGrient Eine diplomatiſche Niederlage Englands Ueber den Eindruck, den Poincarés Quertreibereb im Orient in England macht, berichtet der Londoner Korreſpondent der„Fr. Ztg.“: Der engliſchen Politik wird im Augenblick, wo die Londoner Paſſivität enüber der franzöſiſchen Gewaltaktion im Ruhrgeblet der Pariſer lerung einen unſchätzbaren Dlenſt leiſtet, durch die neueſte Separataktion Poincarés im Orient ein kata⸗ ſtrophaler Schlag zugefügt. Die Rückſicht auf die Orientfrage war keineswegs der einzige und beſtimmt nicht das wichtigſte Motiv bei der engliſchen Haltung gegenüber der Ruhrfrage. Aber troßdem muß London aufs ſchwerſte enttäuſcht ſein, weil die Rechnung gerade⸗ zu ins Gegenteil umſchlug. Ueberdies war offtziös immer betont worden, daß Frankreich Lord Curzon in Laufanne aufs loyalſte unterſtltze obwohl das Gegentell ziemlich deutlich erſichtlich war. Die Kommentare der Preſſe ſind teilweiſe noch zurückhaltend, offenbar in der Hoffnung, daß die volle Wahrheit nicht zutrifft. Jedoch kann kein Zweifel darüber beſtehen, daß intern die denkbar ſchlimmſten Gefühle erregt ind, dennm England iſt fürs erſte auf der ganzen inie geſchlagen. Reuter meldet aus Lauſanne: Erſtens: Durch den franzöſiſchen Schritt ſei eine ſehr verwickelte Lage entſtanden. Zweltens: In maßgebenden Kreiſen herrſche die Auffaſſung, daß Frankreſch keine beſondere Vorzugsbehandlung verlange, ſondern nur ene habe, auf ſeden Fall einen Bruch mit der Türkei zu ver⸗ meiden. Lord Curzon erklärte im Namen der Verbündeten, die An⸗ nahme der von den Türken geforderten Friſt für die Annahme der alliierten Friedenshedingungen ſei unmöglich. Er hoffe, daß die Türken die Friſt bis Sonntag zur Beilegung der Schwierigkeiten ausnutzen würden. Ismet Paſcha erwiderte, er werde ſich be⸗ mühen, innerhalb dieſer Friſt zu einer Löſung zu gelangen. Wie aus Konſtantinopel berichtet wird, bezeichnen die türkiſchen Tod von der Szene ruft. Dann ſpricht am Ende Gott die„Kritik, über die Leiſtungen aus und führt die, ſo nicht zu leicht befunden, in das ewige Licht, wo das wahre Leben erſt anhebt. Hofmannsthals Dichtung, wie immer bel dieſem Sprachkünſtler, hat ihren beſonderen Reig— wenn man von dem entlehnten Grundgedanken abſieht,— eben im Sprachlichen, im Rhythmus, in der Farbigkeit des Wortes. Sie gliedert ſich(nach dem Vorſpiel) in zwei deutlich geſchiedene Teile: einen dramatiſch⸗geſteigerten und einen feierlichen, an die Totentänze gemahnenden, um zuletzt ganz ins myſterienhafte einzumünden. Bruno Schönfelb ſprach das umfängliche Werk(geſchlckt gekürgt) frei aus dem Gedächtnis mit vollkommener Beherrſchung des geiſti⸗ n Inhalts, mit vollkommener Beherrſchung ſeiner rezitatoriſchen Aufgabe. Sein ſchönes, modulationsfähiges Organ Aarriſtet ihm, die einzelnen Spfeler ohne jede Affektlerung zu charakteriſſeren, den lyriſch innigen Teilen den ganzen Schmelz Hofmannsthalſchet Dik⸗ tion zu geben und die dramatiſchen Akzente mit Kraft und Härte herauszuſchleudern. R. Roſenberg hat zu der Dichtung eine un⸗ termalende Muſik geſchrieben, die vom Komponiſten geſtern erſtmals auf dem Flügel porgetragen wurde. Sie hat den groſſen Vorzug einer guten Echauſpielmu ik, ſich zu beſcheiden und dem Wort ſeine über⸗ ragende Bedeutung zu laſſen. Sie iſt aber ergänzend, unterſtützend. Zuweilen erhebt ſie ſich zu eigener Bedeutung, weniger im Vorſpiel als beſonders in dem„Lied der Welt“ und in dem ſchön geſteigerten Schluß, wo ſie ſich noch über das Wort hinausführt. Der Beifall wa ſehr ſtark und galt dem Sprecher wie dem Komponiſten, ls. 2 Brief aus Baden⸗Baden.(31. Januar.) Am Vorabend ver⸗ heißungsvoller Bühnenereigniſſe ſei der wichtigſten künſtleriſchen Er⸗ eigniſſe gedacht, die uns die leßten vierzehn Tage brachten. Da war einmal im Rahmen der Mlete⸗Konzerte des Städtiſchen Orcheſters die einer Sinfonietta für Streichinſtrumente und Harfe, Werk 27 von Paul Graener, der als Liederkomponiſt wohl⸗ bekannt iſt und jüngſt auch mit einer Oper Erfolg hatte. Das ſym⸗ phoniſche Werk läßt ihn als Neuromantiker erkennen, den deutlich fühlbare Unterſtrömungen zu Richard Strauß in Bezlehung bringen. Ausdrucksvolle Motive neben eigenwilligen Erweiterungen von Län⸗ gen, die ohnehin nicht immer zum Mitverweilen einladen. Muſik⸗ direktor Hein und das Orcheſter hatten ſich des gedankenſchönen Werkes mit Wärme angenommen. Für den Verlauf des Konzertes war es von großer Bedeutung, daß unſere bedeutendſte zeitgenöſſiſche Pianiſtin, Frieda Kwaſt⸗Hodapp, als Soliſtin mitwirkte. Gro⸗ ßer Erfolg war auch einem Violinabend Emanuel v. Zetlins be⸗ 10* ſchieden, eines lungen Geigers, deſſen Charakteriſtikum reife, edle ANus dem Reichstag Proteſt gegen die kulturelle Unterjochung E Berlin, 1. Febr.(Von unſerem Berliner Büro.) In einein Autrag, den alle Parteien, mit Ausnahme der Kommuniſten, unter⸗ ſtützten, und der ohne Debatte angenommen wurde, hat der Reichstag bas ſchändliche Attentat der franzöſiſchen Fronvögte auf den Schulbetrieb im neubeſetzten Gebiet an den Pranger geſtellt. In dem franzöſiſchen Annexionsplan, den Poincaré mit ſo dreiſter Stirn abzuleugnen fortfährt, bildet die Zerſtörung des ge⸗ regelten Unterrichts der Jugend ein keineswegs zu unter⸗ ſchätzendes Zwiſchenglied Wenn man die lange Liſte beſchlagnahm⸗ ter Schulräume, die der Zentrumsabgeordnete Schreiber aufzählte, überblickt, ſo ſchwindet jeder Zweifel: Hier liegt nicht lediglich da⸗ nackte Bedürfnis der Invaſionstruppen vor, hier handelt es ſich um ein Syſtem. Das Werk kultureller Unterſochung, das man in den Rheinlanden durchzuführen ſich 1 Jahren bemüht, ſoll nun auch im weſtfäliſchen„neueroberten Gebiet“ verankert werden. So wird methodiſch am ſittlichen und materiellen Ruin eines friedlichen und entwaffneten Volkes gearbeitet. Im zweiten Teil ſeiner geſtrigen Sigung beſchäftigte ſich da⸗ Haus mit der Kleinrentnerfürſorge Endlich ſcheint es nun ſoweit zu ſein, daß praktiſche Maßnahmen an die Stelle der papiernen treten ſollen. Lange genug freilich hat man den Dingen ihren Lauf gelaſſen, die Not der Kleinkentner iſt inzwiſchen ins unermeßliche geſtiegen, hat vielfach mit buchſtäblichem Hungertod oder Seibſtmord geendet. Und mit bangem Herzen fragt man ſich: Wird bei der furchtbaren Zerrüttung unſerer Finanzen, die der Ruhreinfall verurſacht hat, der an ſich erſprießliche Entwurf das halten, was er verſpricht? Auf jeden Fall gebührt dem Ausſchuß Donk, der, wie die Volksparteilerin Frau Dr. Matz treffend be⸗ merkte, dem Gerippe des Regierungsvorſchlags gewiſſermaßen erſt das Fleiſch hinzufügte. Von rechts bis links wurde der Tragödie des perarmten Mittelſtands verſtändnisvolles Beileid geſpendet, am erſchütterndſten wohl durch den Mund des demokratiſchen Redners Dr. Külz, der es mit Recht bednuerte, daß die Kleinrentner nicht an unſeren ſozialen Segnungen teilnehmen könnten. Einen breiten Raum in der Debatte nahm, wie ſich verſteht, die Frage nach der Verteilung der eee e Laſten Lin, die ſchiteßlich den Wünſchen der Regkerung gemäß gelöſt wurde. Man nahm dann noch die zweite Leſung des Jugendgericht⸗ geſeitzes vor, konnte jedoch die dritte W c mehr durch⸗ füthren, da ſich gegen eine ſo beſchleunigte n 9 5 Geſetzes WWdderfpruch regte. Heute werden vorausſichtlich die Münchener Vorgänge zur Sprache kommen. Badiſcher Landtag Karlsruhe, 31. Jan. Nach Eröffnung der Sitzung durch den Präſidenten Witte⸗ mann richtete der deutſchnationale Abg. Mayer die Anfrage an den Präſidenten, ob es richtig ſei, daß zwei Mitglieder der in Karlsruhe weilenden Ententekommiſſion der heutigen Sihung beiwohnen würden. Präſident Wittemann beſtätigte dies und erklärte, daß er gebeten worden ſei, für zwei Mitglieder der franzöſiſchen Kommiſſion Eintrittskarten für die Diplomatenloge auszugeben. Die Verhand⸗ lungen ſeien öffentlich und daher für jedermann zugänglich. Abg. Moyer erwiderte, da die Erklärung des Präſidenten nicht befriedige, werde ſeine Fraktion an den Verhandlungen nicht teil⸗ nehmen und den Saal verlaſſen. Das bedeute keine Mißachtung der Arbeit des Berichterſtatters. Die deutſchnationale Fraktion und die Mitglieder des Landbun⸗ des ſowie mehrere Abgeordnete der Deutſchen Volkspartei verlaſſen den Sitzungsſaal. Im Verlauf der Sitzung wurden ver⸗ abſchiedet: Die Aenderung des enee d das Polizeigeſetz, das Polizei⸗ verſorgungsgeſetz, der Geſeßentwurf über die Verſicherung der Rind⸗ viehbeſtände; hierauf wurde der Zentrumsantrag betreffend die Ab⸗ findung der Brennereilen beraten. Die Abſtimmung ergab die An⸗ nahme des Zentrumsantrages, den Abfindungsbrennern das enr⸗ zogene Brennrecht nach Tunlichkeit wieder Fe e für die Zahlung des Auf Geann eine Stundung von drei Monaten zu gewä⸗ ren und die Beſchränkung der Brennzeit Außerdem ſollen den ſüddeutſchen Abfindungsbrennereien die nach dem Mono⸗ polgeſetz verbleibenden Rechte erhalten und die Branntweinaufſchläge nicht zu hoch feſtgeſetzt werden. Dr Antrag auf ſofortige Auszahlung des Getreide⸗ umlagepreiſes wurde angenommen.— Der Zentrumsabge⸗ ordnete Spengler hat ſein Mandat niedergelegt.— Nächſte Sit⸗ zung: Donnerstag, kleine Vorlagen. Letzte Melöͤungen Schweres Grubenunglück —: Beufhen, 1. Febr. Ein Grubenunglück von außerordentlicher Größe hat ſich geſtern in den Vormittagsſtunden auf der Grube Heinitz ereignet. Durch eine Ko iaen e N wurden etwa §00 Mann in der Grube eingeſchloſſen. ie Rettungsarbeiten werden durch die vorhandenen giſtigen Gaſe ſehr erſchwert. Bisher konnten 200 Mann geborgen werden, ſodaß ſich noch 600 Bergleute unter Tage befinden. Man befürchtet, daß der größte Teil bei dem Unglück ums Leben gekommen iſt.— Die geſtrige Exploſion auf der Heinitzgrube ſtellt ſich als ein Grubenunglück von ſeltener Größe fdae Der Geſamtbetrieb iſt ſtillgelegt. Die Rettungsmann⸗ chaften des Werkes und faſt aller umliegenden Gruben haben mit Sauerſtoffaparaten ausgerüſtet, die Rettungsarbeiten aufgenommen. Kunſt iſt. Auf der Kurhausbühne gab es am 27. Januar einen „großen Tag“: die Erſtaufführung von Richard Wagners„Tann⸗ häuſer“ vollzog ſich im Rahmen einer muſikaliſch wie darſtelleriſch gleich hochbedeutenden Vorſtellung. Unter der Führung des genial nachſchöpferiſchen, dichteriſch interpretierenden Dirigenten, des Opern⸗ direktors Prof. Otto Lohſe, zeigte ſich das Städtiſche Orcheſter den höchſten Anforderungen der Partitur gewachſen und brachte das Werk in ſelten zu hörender Tonſchönheit, geläuterter Klangfülle und fein durchdachter dramatiſcher Durchbildung zur Wiedergabe. Sämtlichen Soliſten, Edith Maerker⸗Wiesbaden(Eliſabeth), Elſa Link⸗Darmſtadt (Venus), den Karlsruhern Willy Zilken(Tannhäuſer), Herm. Wucher⸗ pfennig(Landgraf), Rud. Weyrauch(Wolfram), iſt hohe Geſangs⸗ kultur, klare Sprechweiſe und tiefempfundenes Spiel nachzurühmen und der ſzeniſchen Leitung Buſſards ſowie dem Geſtalter der ſtim⸗ mungsvollen, ſtilkundigen Bühnenbilder, Ludwig Sievert, uneinge⸗ ſchränktes Lob zu ſpenden. Von den Erſtaufführungen des Schwanks „Der Muſtergatte“ von Avery Hopwood und eines Vaudevilles Seen Nlb Olala“ von R. Vernauer und R. Schanzer, Muſik von Jean Gilbert, zweier ſehr, ſehr anſpruchsloſer Werke, iſt nicht mehr zu ſagen, als daß ihnen bei vortrefflicher Wiedergabe ein ungewöhn⸗ licher Lacherfolg beſchleden war. Ein Gaſtſpiel des Balletts vom Lan⸗ destheater Karlsruhe bewies nicht mehr, als daß die Leiſtungen die⸗ ſes Ballettkörpers über den Durchſchnitt nicht hinauskommen. A. M % Kleine Chronik. Nach langem Hungerleiden iſt Hugo Hayn, der Verfaſſer der Bibliotheca Germanlae erotica et curlosa, eines der Standwerke deutſcher Wiſſenſchaft, geſtorben. Wenige Tage nach ſeinem 80. Geburtstag wurde der Grels, der in den letzten Jahren ſchwere Not litt, vom Tode erlöſt.— Der Wiener Bühnen⸗ verein hat zwei alljährlich zur Verteilung gelangende Preiſe im Betrage von zwei Millionen und einer Milllon Kronen an jene zwei Schauſpieler, Sänger, Regiſſeure oder Kapellmeiſter zu ver⸗ leihen beſchloſſen, die im Verlaufe des Jahres die beſte künſt⸗ leriſche Leiſtung nach Anſicht eines aus Kritikern und Autoren zuſammengeſetzten Schiedsgerichts vollbrachten.— Der o. Profeſſor der Botanfk und Direktor des pflanzenphyſiologiſchen Inſtituts an der Berliner Univerſität Geh. Neg.⸗Rat Dr. Gottlieb Haber⸗ landt iſt zum 1. April 1923 von den amtlichen Verpflichtungen entbunden worden, Prof. Haberlandt gehört zu den hervorragendſten Vertretern der phyſiologiſchen Pflanzenanatomie. Seine Haupt-: arbeiten ſind die Begründung der phyſiologiſchen Pflanzenanatomie und die Entdeckung der Sinnesorgane der Pflanzen. 1 — reichsgeſehliche aufgerechnet werden ſoll. 5 4 Donnerskag, den 1. Februar 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seike. Nr. 53 Sitzung des Bürgerausſchuſſes am Mittwoch, 31. Januar 1923 Lärmſzenen der Kommuniſten— Genehmigung der Goprozentigen Wohnungsabgabe Das Wetterglas ſtand geſtern im Bürgerausſchußſaale auf Sturm. Als Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer die Beſchlußfähigkeit des Kollegiums feſtgeſtellt hatte— es wird gerade noch gelangt haben, da die Bänke große Lücken aufwieſen—, verlangte Sto. Ho rſt (Kommuniſt) das Wort zur Geſchäftsordnung. Als der Ober⸗ bürgermeiſter, der offenbar über den beabſichtigten Vorſtoß nicht ununterrichtet war, um Auskunft darüber erſuchte, über was Stv. Horſt ſprechen wolle, wurde erwidert, der Schaden, der am Dienstag abend im Roſengarten verurſacht wurde, ſei ſeiner Anſicht nach eine Angelegenheit, die auch den Bürgerausſchuß inter⸗ eſſieren müſſe. Als Sto. Horſt trotzdem nicht das Wort erhält, fangen die Kommuniſten mit Unterſtützung der Galerie, die ſich in⸗ zwiſchen mit Geſinnungsgenoſſen gefüllt hat, dermaßen zu lär⸗ men an— Stv. Kenzler ſchlägt mit der Fauſt wütend aufs Pult, während die Galerie ſich durch Schmährufe„auszeichnet“—, daß der Oberbürgermeiſter unter Berufung auf die Gemeindeord⸗ nung die Proteſtler zur Ordnung rufen muß. Die Verleſung des ſtadträtlichen Antrages zur Wohnungsabgabe geht faſt völlig in dem Lärm unter. Der Oberbürgermeiſter ruft einem Radau⸗ der auf der Galerie zu: Wenn Sie die Sitzung ſtören wollen, m ſollten Sie wenigſtens den Mut haben, Ihren Namen zu nen⸗ nen! Neuer Lärm. Schließlich droht der Vorſitzende mit der Räu⸗ mung der Galerie und der Schließung der Sitzung. Langſam wird es ruhiger. Stv.⸗V. Fuhs iſt bei der Begründung der Vorlage ebenfalls ſehr ſchwer zu verſtehen. Dagegen dringt die kräftige timme des erſten Fraktionsredners, des Stvö. Schneider von der Wirtſchaftlichen Vereinigung, durch. Allmählich legen ſich die Wogen der Erregung. Aber noch lange machen ſich die Radaumacher auf der Galerie durch gelegentliche rüde Zwiſchenrufe bemerkbar. Die Flegelhaftigkeit verhetzter und verblendeter Elemente, die ſich nicht ſchämen, nach der Manier zügelloſer Demagogen zu lärmen, hat ſich wohl noch nie in dieſem Raum in ſo abſtoßender Form geltend gemacht. Auf den Ton der Galerie waren auch die Ausführungen des kommuniſtiſchen Stadtrats Lechleiter abgeſtimmt, der mit gro⸗ bem Stimmaufwand und furchtbar aufgeregt— er ſchlug ebenfalls wiederholt mit der Fauſt auf den Tiſch des Hauſes— gegen die Mißſtände wetterte, die nach kommuniſtiſcher Anſicht an dem heu⸗ tigen Wohnungselend ſchuld ſind. Der Vorſtoß wandte ſich in ge⸗ wohnter Manier gegen die Oſtſtadt, wo immer noch nicht genügend rationiert ſei, gegen Klubräume— der Viktoriaklub habe heute noch .—10 Zimmer zur Verfügung—, Empfangs⸗, Billard⸗ und Rauch⸗ zimmer, gegen Dielen und ſonſtige entbehrliche Vergnügungslokale. Eine Kontrollkommiſſion, die ſich aus ſolchen Wohnungsſuchenden zuſammenſetze, die ſchon ſeit Jahren die rote Dringlichkeitskarte be⸗ ſäßen, würde ſicherlich noch Hunderte von beſchlagnahmereifen Räu⸗ men ausfindig machen. Bürgermeiſter Dr. Wall i, der Dezernent des Wohnungsweſens, machte ſpäterhin darauf aufmerkſam, daß eine derartige Kommiſſion ſicherlich manchen Wohnraum entdecken würde, der zugunſten der Schaffung neuer Wohnungen losgekauft worden iſt. Selbſt die ſchärfſte Rationierung kann nicht jeden Raum zu Wohnzwecken erfaſſen, weil nicht jeder Raum dazu geeignet iſt. Es darf auch nicht außer acht gelaſſen werden, daß wir uns nicht von allen Repräſentationsräumen entblößen dürfen, wenn wir Wert auf rege perſönliche geſchäftliche Beziehungen in Induſtrie und Han⸗ del legen, die letzten Endes auch der Arbeiterſchaft zugute kommen. Anderwärts denkt man in diefer Beziehung weniger bolſchewiſtiſch. Damit ſoll nicht geſagt ſein, daß wir nicht damit einverſtanden ſind, ß die überfüllten Wohnräume unter allen Umſtänden geräumt werden müſſen. Bürgermeiſter Dr. Walli hat in ſeinem kürzlichen Lichtbildervortrag, der in eindringlichſter Weiſe für die 60prozentige Wohnabgabe warb, wahrhaft erſchreckende Bilder ent⸗ rollt. Es iſt ein für Mannheim unwürdiger Zuſtand, daß 8 und mehr Perſonen gezwungen ſind, in einem Zimmer zu hauſen, daß Familien dazu verurteilt ſind, in Räumen zu kampieren, in denen das Waſſer an den Wänden herunterläuft. Kinder, die in dieſen Höhlen aufwachſen, ſind von vornherein zum Siechtum verdammt. Es iſt ein Gebot der Menſchlichkeit, daß hier umgehend Wandel ge⸗ ſchaffen wird. Stv. Moſes vertrat in überzeugender Weiſe im Namen der Deutſchen Volkspartei den Standpunkt, daß uns nicht die Wohnungsabgabe, ſondern nur der allmähliche Abbau der wangswirtſchaft aus dem Sumpf des Wohnungselends retten kann. Man bedenke: 1500 Wohnungen ſind allein nötig, — den jährlichen Zugang zu befriedigen. 12 Milliar⸗ en„ müßten durch Abgaben aufgebracht werden, da die Er⸗ ſtellung einer Wohnung heute ſchon—10 Millionen& koſtet. — iſt klar, daß dieſer Rieſenbetrag nicht durch die jetzige Praxis eſchafft werden kann, weil dazu eine Abgabe von 15002 des heu⸗ tigen Steuerwerts notwendig wäre. Wer kann das zahlen? Die Maſſe der Mieter keinesfalls. Seit vier Jahren fällt es keinem rivatmann ein, ſein Geld in Neubauten anzulegen, weil die Vor⸗ käsſetzungen für eine zeitgemäße Verzinſung nicht gegeben ſind. Wir onnen nur vorwärts kommen, wenn wir die Mieten der beſtehen⸗ n Häuſer denjenigen der Neubauten angleichen. Dann wird auch das zurzeit in Deviſen angelegte Kapital zum Häuſerbauen terwendet werden. Herr Moſes ſprach ſich für den ſtadträtlichen An⸗ ſcha nur unter der Einſchränkung aus, daß der gemeindliche Zu⸗ chlag nur zur Fertigſtellung der begonnenen ſtädti⸗ ſchen Bauten verwendet wird. In dieſem Sinne hatte das entrum einen Abänderungsantrag eingebracht. Herr Moſes vertrat weiter die durchaus einleuchtende Auffaſſung, daß in Zukunft die von der Allgemeinheit aufgebrachte Summe lediglich hälftig zur Unterſtützung der Baugenoſſenſchaften und der privaten uherren benützt werden ſollte. Gleichzeitig müſſen die Hausbeſitzer aber auch in die Lage verſetzt werden, mit den Reparaturbeiträgen ihrer Mieter die dem Verfall ausgeſetzten Wohnungen inſtandſetzen zu können. Stadtv. Schneider ſtellte ſich als Sprecher der Wirtſchafr⸗ lichen e ungefähr auf den gleichen Standpunkt. Nur gin er weiter und lehnte die Vorlage mit der Begründung ab, da vor allen Dingen für die Erhaltung der alten Jular eſorgt werden müſfe. Dazu aber ſei ein 200prozentiger— Sbeitrag nötig. Der demokratiſche Stv. Scheel erklärte, daß ſeine Fraktion znter der Einſchränkung für die Vorlage ſtimmen we⸗de, daß di⸗ nudleichung der Abgabe an die ee der Reichsbeamten —— bis Eade des Jahres erfolge. Sto. Dr. Moeiel wandte ſich N wie Sto. Moſes gegen die Austtellung einer Blankovolt⸗ die hn auf unbeſtimmte Zeitdauer, w. hrend Stadtv. Dr. Hirſchler nie vorbehaltloſe Zuſtimmung der Sozialdemokraten unter dem Ge⸗ ichtspunkt erklärte, daß die Abgabe zum mindeſten zur Milderung es Wohnungselendes beitrage. Als der Oberbürgerm. bemerkte, der Stadtrat nichts dagegen einzuwenden habe, daß der vom Aentrum gewünſchte Zuſatz gemacht werde, zog Dr. Moekel ſeinen utrag zurück, zumal die gemeindliche Abgabe auf die kommend e Um 7 Uhr konnte nach viel unnützer Rederei endlich zur Abſtimmung geſchritten wer⸗ 15 Unter dem Vorbehalt bezüglich der Dauer wurde die ſtadt⸗ atlich beantragte Abgabe gegen die Stimmen der Wirtſchaftlichen ereinigung und der Kommuniſten genehmigt, der ſtadträtliche An⸗ ag gegen die Stimmen der Rechten und der Kommuniſten. fü Zum Schluß gab es noch eine recht unangenehme Ueberraſchung N Kommuniſten. Da neue Ruheſtörungen zu waren, en ſich die bürgerlichen Parteien dahin geeinigt, den Theater⸗ Seranſchlag ohne Debatte anzunehmen. Als der Kommuniſt n ell den ablehnenden Standpunkt ſeiner Fraktion kurz begrün⸗ rüft tte, ließ der Vorſitzende abſtimmen, was einen neuen Ent⸗ ef ungsſturm der Kommuniſten im Saal und auf der Galerie ent⸗ ſelte. Die Sozialdemokraten hatten beantragt, ſtatt 10 Arbeiter für di Voranſchlag zu ſtreichen und infolgedeſſen die Aufwendungen 15 ie Theaterarbeiter von 83 auf 86 Millionen zu erhöhen. Dieſer . rag wurde ebenſo umgehend angenommen, wie der ganze Voran⸗ ag. Schimpfend leerte ſich die Galerie. Seh. Sitzungsbericht Das Haus iſt bei Eröffnung der Sitzung um 45 Uhr ſchlecht beſetzt. Der Namensaufruf ergibt die Beſchlußfähigkeit des Kolle⸗ giums. Die Galerie füllt ſich raſch mit radauluſtigen Elementen. Die Kommuniſten verſchulden einen ſcharfen Zuſammenſtoß mit dem Oberbürgermeiſter, weil ſie zur Geſchäftsordnung nicht das Wort erhalten. Wie aus ihren Aeußerungen hetvorgeht, wollen ſie die Vorfälle am Dienstag abend im Roſengarten mit der Motivie⸗ rung beſprechen, daß der entſtandene Sachſchaden eine Angelegenheit ſei, die den Bürgerausſchuß intereſſieren müßte. Der Vorſitzende er⸗ klärte die Erörterung der Angelegenheit für geſchäftsordnungswidrig und geht unter dem entrüſteten Proteſt der Kommuniſten im Saal und auf der Galerie zur Tagesordnung über. Wohnungsabgabe Der Stadtrat beantragt, in Abänderung des Gemeindebeſchluſſes vom 8. Auguſt 1922 den neben der Wohnungsabgabe für das Land zu zahlenden Zuſchlag vom 1. Januar 1923 ab wie folgt feſtzu⸗ ſetzen: Der gemeindliche Zuſchlag(Pflichtzuſchlag zuzüglich freiwilligem Zuſchlag) beträgt monatlich mindeſtens 5 v. H. des Ge⸗ bäudeſteuerwerts und wird in dieſer Höhe erſtmals für den Monat Januar 1923 erhoben. Für die folgenden Monate erhöht ſich, ſofern die Teuerungsbezüge der Reichsbeamten ſteigen, der Zuſchlag in dem Verhältnis der hierdurch bewirkten durchſchnittlichen Steigerung der Bezüge, wobei die Erhöhung der Abgabe am 1. des auf die Feſt⸗ ſetzung der Teuerungsbezüge folgenden Monats beginnt. Der Ab⸗ gabeſatz für die Gemeinde wird jeweils derart nach unten abgerundet, daß zuzüglich des Abgabeſatzes für das Land ſich eine volle Prozent⸗ zahl von ½,%½ oder Prozent ergibt. In dem Abgabeſatz in⸗ begriffen iſt 4 zur Bildung eines Ausgleichsfonds gemäß 87 Abſatz 3 des Reichsmietengeſetzes; dieſer Satz erhöht ſich gegebenen⸗ falls in gleicher Weiſe wie der gemeindliche Zuſchlag. Für die Befreiung von der Abgabe gilt, ſoweit die Entrichtung der Landes⸗ adgabe und des Gemeindepflichtzuſchlags in Betracht kommt,§ 10 des Reichswohnungsabgabegeſetzes. Hinſichtlich des freiwilligen Zu⸗ ſchlags kann der Stadtrat auf Antrag in voller Höhe oder zum Teil Befreiung gewähren, wenn die Erhebung eine beſondere Härte be⸗ deuten würde. Stadtv.⸗V. FJuhs(Soz.) begründet die ſtadträtliche Vorlage. Stadtv. Schneider(Wirtſch. Vgg.) nimmt zunächſt zur Begründung der Vorlage Stellung. Er iſt der Anſicht, daß die vorgeſchlagenen Sätze nicht ausreichen werden. Die Wohnungsnot werde voll aner⸗ kannt, der Zuſtand ſei traurig. Es müſſe unbedingt Abhilfe geſchaf⸗ fen werden. Die geſundheitlichen Schäden ſeien nicht abzuſehen. Die großen Familien müßten vor allem untergebracht werden. Der Redner verwies auf das leere Krankenhaus, das zur Aufnahme von Wohnungsloſen Verwendung finden müſſe. Eine gewiſſe Schuld treffe ſicher auch ſolche Perſonen, die durch unkorrektes Verhalten dem Hausbeſitzer gegenüber ihrer Wohnung verluſtig gingen. Es müſſe auch auf die Ausländer mehr geachtet werden, die Wohnungen hätten. Mit den jetzigen Abgaben ſei bei der herrſchenden Geld⸗ entwertung nicht viel anzufangen. Bei den Wohnungen an der Käfertalerſtraße koſten allein die Fenſtereinrichtungen 25 Millionen Mark. Mit der Einführung der Wohnungsabgabe ſei zu ſpät ange⸗ fangen worden. Es hieße, die Parteien hätten ſzt. nicht den Mut gehabt, für die Wohnabgabe einzutreten. Die Mieten würden noch künſtlich nieder gehalten. Mit dem Reichsmietengeſetz könne man nicht zufrieden ſein. Die Reparaturzuſchüſſe ſeien nicht in der gefor⸗ derten Höhe genehmigt worden. Dadurch ſei es unmöglich geweſen, größere Ausbeſſerungen vorzunehmen. 5 Prozent Reparaturzuſchuß ſeien natürlich viel zu wenig; damit könne man nicht einmal eine Wohnung inſtandſetzen laſſen. Auch der jetzt erhöhte Prozentſatz würde in jeder Hinſicht unzur ꝛichend ſein. Ein weiterer Fehler ſei, daß man neue Häuſer mit niederen Mieten erbaue. Die Stadt werde nie auf ihre Rechnung kommen, wenn ſie nicht durchdrücken könne, höhere Mieten zu bekommen. Seine Partei ſei zu dem Entſchluß gekommen, die Wohnabgabe in der heutigen Höhe abzu⸗ lehnen. Es müßten 200 Prozent Repargturkoſten verlangt wer⸗ den, ſonſt ſei jede Arbeit unmöglich. Vei höheren Sätzen könne ſicher manche Wohnung wieder hergerichtet werden. Es gebe auch Ar⸗ beiter, die Hausbeſitzer ſeien. Dieſe Häuſer ſeien ſo eingeſchätzt, daß bei 60 Prozent als Wohnabgabe faſt untragbare Summen gezahlt werden müßten. Für faſt alle Kreiſe ſei die Abgabe zu hoch. Seine Partei lehne die Vorlage ab. Stv. Moſes(D..⸗P.) frägt ſich, ob die Abgabe auf einen klei⸗ nen Kreis abgewälzt werden könne, oder ob ſie die Volksgeſamtheit tragen müſſe. Wenn in Mannheim 1500 Wohnungen gebaut werden ſollen, ſo brauche man 12 Milliarden; das hieße 1200 Prozent des Steuerwerts für die Abgabe aufzubringen. So wie es heute ſei, könne keine Abhilfe geſchaffen werden. Die Mieten ſeien dem Mietwert nicht angepaßt. Wenn das Reich und die Gemeinden die Not nicht beheben können, müßte dahin geſtrebt werden, die private Bau⸗ tätigkeit wieder zu heben. Bei der Wohnbauabgabe ſei es ſo, daß viele in die Lage kommen, ſie nicht zahlen zu können oder ihre Lebenshaltung bis zum äußerſten einſchränken müßten. Bei Annahme der ſtadträtlichen Vorlage würde für den Wohnungsbau nichts übrig bleiben. Die im Bau befindlichen Häuſer müßten fertig⸗ eſtellt werden. Seine Partei müßte die Vorlage ablehnen, wenn der entrumsantrag nicht angenommen werde. Dieſer Abänderungs- antrag verlangt die Verwendung der Mittel aus der Abgabe aus⸗ drücklich zur Fertigſtellung der in Angriff genommenen Bauten und die Außerkraftſetzung der Vorlage mit Inkrafttreten des neuen Reichs⸗ wohnabgabegeſetzes. Stadtrat Lechleitfer(Kommuniſt) lehnt die Vorlage ab. Es ſei kindiſch zu glauben, mit der Wohnungsabgabe das Wohnungselend Jbeſeitigen zu können. Der Baumaterialienwucher müſſe von allen Parteien unterbunden werden. Die Bauſtoffinduſtrie müſſe ver⸗ ſtaatlicht werden. Die Dielen müßten endlich einmal verſchwinden, ebenſo Rauch⸗, Billard⸗ und Empfangszimmer. Der Viktoriaklub habe —10 Zimmer belegt. Eine Kommiſſion von Wohnungsſuchenden würde noch einige Hundert Wohnräume ausfindig machen. Es bleibe nichts anderes übrig, als zur Selbſthilfe zu ſchreiten. Das ſolle keine Drohung, ſondern nur eine Warnung ſein. Die Beſchlag⸗ nahme von Wohnräumen müſſe rückſichtslos erfolgen. Die Arbeiterſchaft müſſe bewußt und planvoll das Heft in die Hand nehmen. Die Steuerdrückebergerei ſei eine Wiſſenſchaft geworden. Oberbürgermeiſter Dr. Autzer bittet um Ueberlaſſung der von Stadtrat Lechleiter bekanntgegebenen Liſte beſchlagnahmefähiger Wohnungen. Das Ergebnis der Unterſuchung werde veröffentlicht werden. Stadtv. Scheel(Dem.) tritt den Ausführungen des Stadtv. Schneider entgegen. Es müßten die alten Wohnungen inſtand ge⸗ ſetzt und neue gebaut werden. Die Behandlung der Angelegenheit ſehöre vor den Landtag. Weiter kritiſiert der Redner die Dar⸗ eg en des Stadtv. Moſes. Durch eine weitere Steigerung der Ab⸗ gabe werde die Lebenshaltung der Bevölkerung noch mehr verſchlech⸗ tert. Wenn man mehr bauen wolle, müſſe man die Abgabe weiter erhöhen. Die Demokraten würden die Vorlage annehmen, da etwas cen müſſe. Die Reichswohnabgabe werde vermutlich noch über ie jetzigen tze hinausgehen. Man müſſe eine Kontrolle haben, wie hoch die Abgabe am Ende vom Jahr ſei. Seine Fraktion ſtimme deshalb der Vorlage unter der Bedingung zu, daß die Gültigkeit der Abgabe bis zum 31. Dezember 1923 laufe. Stadtvo. Moekel(Ztr.) nimmt gegen das Verhalten der Kommuniſten und der Galerie Ster⸗ lung, das er aufs ſchärfſte verurteilt und würdelos nennt. Zum Gegenſtand der Tagesordnung übergehend, meint er, alle Wohnungen müßten erfaßt werden. Auch die Leute, die nicht mit dem Geld haus⸗ halten könnten, müßten zur Abgabe herangezogen werden. Die Fer⸗ tigſtellung der angefangenen Bauten müſſe erfolgen. Dazu brauche die Stadt Mittel, die man ihr geben müſſe. Neue Projekte müßten urückgeſtellt werden. Er begründet dann den vorher erwähnten uſatzantrag des Zentrums, der folgenden Wortlaut hat: und des Theatervoranſchlags 1. Im Abſatz 2 werden nach den Worten„der gemeindliche Zu⸗ ſchlag“ eingefügt die Worte„zur Fertigſtellung der in Angriff genom⸗ menen Bauten“. 2. Es wird folgender Schlußſatz beigefügt: Dieſe Vorlage tritt mit dem Inkrafttreten des neuen Reichswohnungsab⸗ gabegeſetzes außer Geltung. Die ganze müſſe zur Woh⸗ nungsabgabe herangezogen werden. Zum Schluß bittet er, die Vor⸗ lage anzunehmen. Stadto. Dr. Hirſchler(Soz.) wendet ſich gegen den Stadtrat Lechleiter wegen des Vorwurfs ungenügender Rationieruag der Wohnungen. Lechleiter ſolle ſich in die Wohnungskommiſſion wählen laſſen. Durch die Rationierung werde das Problem nicht Kbelt In Ludwigshafen wird ein Zuſchlag von 100 Prozent zur Gewerbeſteuer von ſolchen Gewerbetreibenden verlangt, die mehr als 20 Arbeiter beſchäftigen. Das ſollte in Baden nachgeahmt werden. Der heutige Beſchluß ſei nicht von großer Tragweite, da das Reichsgeſetz bevor⸗ ſtehe. Seine Fraktion ſtimme der Ziffer 1 des Zentrumsantrages zu. Eine Aufhebung der Zwangswirtſchaft ſei unmöglich. Auch eine Angleichnug der Mieten der alten Wohnungen an diezjenigen der neuen laſſe ſich nicht durchführen. Mieterſchutz und Zwangswirt⸗ ſchaft gehören zuſammen. Von dem Geſichtspunkt der Notwendigkeit der ſtadträtlichen Anforderung zur Milderung des Wohnungselendes ausgehend, werde ſeine Fraktion der Vorlage zuſtimmen. Bürgermeiſter Dr Walli meint, gegen Ziffer 1 des Zentrums⸗ antrages beſtünden keine Bedenken. Dagegen ſollte Ziffer 2 fallen gelaſſen werden, weil die vorgeſchlagene gemeindliche Abgabe bei dem Inkrafttreten des Reichsgeſetzes ohnehin durch den ſtaatlichen Satz erſetzt würde. Er verſpreche aber, eine weitere Vorlage zu machen, wenn die Gemeindeabgabe über die ſtaatlichen Pflichtſätze hinausgehen ſollte. Dr. Walli verteidigt die gleitende Skala für die Abgabe nach den Bezügen der Reichsbeamten. Anträge nach der Richtung, daß Zuſchläge auf die Gewerbeſteuer erhoben werden dürfen, ſeien bereits eingebracht. Der Reichstag habe darüber zu entſcheiden. Sich an Stadtrat Lechleiter wendend, ſtellt Dr. Walli feſt, daß in der Wohnungsrationierung fortgefahren werde. Nur ſei die Stadt ſo ziemlich ausgepumpt. In der Rationierung werde Mannheim in Baden nur durch Heidelberg übertroffen. Der Beſchlagnahme von Dielen uſw. ſtünden die ge⸗ ſetzlichen Beſtimmungen entgegen. Bezügl. des Bauſtoffwuchers ſei zu bedenken, daß die Materialpreiſe entſprechend der Geldentwer⸗ tung ſteigen müßten. Die Holzpreiſe könnten nur durch die Reichs⸗ geſetzgebung herabgeſetzt werden. An der Geſetzgebung liege ez nicht, daß von privater Seite nicht mehr gebaut werde. Stv. Gremm (Zentr.) verſpricht ſich am meiſten von dem Zuſammenarbeiten von Vermieter und Mieter Dder Redner wendet ſich polemiſierend gegen den Stv. Schneider, der alte Wahlladenhüter vorgebracht habe. Bei der Beſprechung der Wohnungsnot bemerkt er: Wir ſind auch einmal in einem Backofen gewohnt, da weiß man, wie das Wohn ingselend ausſieht. Der Redner bringt verſchiedene Fälle zur Sprache, bei denen die Wohnungskommiſſion Anlaß zur abfälligen Kritik gebe. Sty. Krug(Soz.) ſpricht ſich für die Vorlage aus. Er iſt gegen die Abſchaffung der Zwangswirtſchaft, da dadurch die Zuſtände noch ſchlimmer würden. Die Kaſernierung habe keine guten Folgen gezeitigt, wolle man jetzt dieſe Sache weiter ausbauen, ſo würden die Zuſtände noch ſchlimmer. Mit allen Mitteln ſolle verſucht werden, Neubauten zu erſtellen, aber das ſei bei den heutigen Verhältniſſen unmöglich, da man kaum wiſſe, wie man die an⸗ gefangenen Bauten fertiaſtellen ſolle. Im allgemeinen verlieren die Ausführungen des Redners durch ſeine rechneriſchen Dar⸗ legungen erheblich an Intereſſe und Klarheit. Durch die hohen Materialpreiſe werde das Bauen faſt bis zur Unmöglichkeit er⸗ ſchwert. Im weiteren Verlauf tritt der Redner den Ausführungen des Sto. Gremm gegenüber und erklärt, er wäre gerne bereit, dieſem ſeine Stelle in der Wohnungskommiſſion abzutreten. Da⸗ durch, daß verſchiedene Kreiſe ſich der Beſchlagnahme widerſetzen, werde es eines Tages im Wohnungsweſen zur Kataſtrophe kommen. Stv. Dr. Jeſelſohn(Dem.) nimmt zu den Ausführungen des Stv. Schneider Stellung und läßt ſich weiter zu der Vorlage aus. Härten in der Feſtſetzung der Abgabe, müßten vermieden werden. Stadtrat Lechleiter bemerkt. daß die Einladung zur Wohnungs⸗ kommiſſion gewöhnlich ſo ſpät komme, daß es unmöglich ſei, ſie zu beſuchen. Durch die Wohnungsrationierung könne man das Woh⸗ nungselend einſchränken, alles beſſer machen könne ſie jedoch nicht. Die Liſte mit den zu großen Wohnungen habe er kurz vor der Sitzung erhulten. Es ſei eine Tatſache, daß es Wohnungen gebe, die für die Bewohner zu groß ſeien. Durch Geld ſei eben alles zu erreichen. Mit großem Pathos legte er dann das bekannte kommuniſtiſche Programm dar und kommt nochmals auf die Zu⸗ ſtände in den Dielen und Bars zu ſprechen, die von jungen Ar⸗ beitern nicht beſucht werden könnten.(21) Sty. Moekel(3tr.) nimmt nochmals zu dem Antrag ſeiner Partei Stellung. Nach Ausführungen des Oberbürgermeiſters zieht das Zentrum ſeinen Antrag zurück. Ddie Erhebung der Ab⸗ gabe nach dem Antrag des Stadtrats vorbehaltlich der Dauer des Einzugs wird gegen die Stimmen der Kommuniſten und Wirtſchaft⸗ liche Vereiniaung gutgebeißen, der ſtadträtliche Antrag in ſeiner einganas erwähnten Faſſung gegen die Stimmen der Rechten und der Kommuniſten. Voranſchlag für das Nationaltheater für das Spieljahr 1923/4. Stv.⸗V. Seizinger beſchränkt ſich bei der Begründung der Vorlage unter Bezugnahme auf die kürzliche geheime Sitzung auf die Feſtſtellung, daß der Stadtverordnetenvorſtand die Annahme der Vor⸗ lage empfehle. Stv.⸗V. Schnell ſpricht ſich aus grundſätzlichen Be⸗ denken gegen die Vorlage aus. Da ſich niemand mehr zum Worte meldet, erfolgte die Abſtimmung über den ſozialdemokratiſchen An⸗ trag, die Zahl der Arbeiter ſtatt um 10 um 7 zu vermindern und infolgedeſſen ſtatt 83 Millionen 86 Millionen Mk. Arbeitslöhne in den Voranſchlag einzuſtellen. Der Antrag wird gegen die Stimmen der Kommuniſten angenommen, ebenſo der geſamte Vor⸗ anſchlag in der vorgelegten Faſſung. Schluß der Sitzung kurz nach 7 Uhr. Städtiſche Nachrichten ANus öer Sitzung des gemiſchten beſchließenden Ausſchuſſes am 30. Januar 1923 Infolge der ab 1. Januar 1923 weiter eingetretenen Lohn⸗ und Erhöhung der Kanal-, Müllabfuhr⸗ und Straßenreinigungsgebühr. Gehaltsſteigerung ſowie der Preisſteigerung werden die nachgenann⸗ ten Gebühren vom 1. Februar ab wie folgt erhöht: * bei Fäkalieneinleitung von 259 Proz. auf 360 Proz. der Mietwerte, ohne Fäkalieneinleitung von 194 Proz. auf 270 Proz. der Mietwerte vom 1. 12 21; 2. Müllabfuhrgebühr von 385 Proz. auf 700 Proz. der Mietwerte vom 1. 12. 21; die Pauſchalgebühr für Wohnungen bis 500 Mk. jährlichem Mietzins von 360 Mk. auf 720 Mk. jährlich. 3. Straßenreinigungsgebühr von 350 Proz. auf 510 Prozent der Mietwerte vom 1. 42 21. Weitere Gebührenerhöhungen. Vom 1. Februar 1923 an werden zur 2 des geſtiegenen perſönlichen und ſachlichen Aufwands erhöht: die Gebühren für die Benützung der Brückenwagen und der Tabakwagen, Spunggelder, die Schlachtgewichtsgebühren. Verkauf von Grundſtücken. Im Induſtriehafen werden zwei Grundſtücke en die 125 Firmen zur Errichtung induſtrieller Betriebe ver⸗ tigkeit eins der deutſchen Buchhändler iſt mit von 700 auf 900, d. h. un 29 Prozent erhöht worden. 4. Seite. Nr. 53 Mannheimer General-⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 1. Februar 1925 11 Die allgemeine Teuerun und Geldentwertung, die ſich auch bei den Koſten der Herſtellung der Jeitungen ins Rieſenhafte auswachſen, zwingen uns, die Bezugs⸗ und Anzeigenpreiſe durch eine angemeſſene Erhöhung einigermaßzen den veränderken Berhältniſſen anzupaſſen. Eine jedesmalige Erklärung an unſere Leſer über die Notwendigkeit der Erhöhungen der Bezugs⸗ und Anzeigenpreiſe glauben wir uns in Jukunft erſparen zu können. Mannheimer General-Anzeiger. ***. Der Bezugspreis des„Mannheimer General-Anzeigers“ beträgt für den Monat Jebruar Mk. 3000.—. Nachforderung ab 15. Jebruar ausdrücklich vorbehallen. Einzelverkaufspreis bis 8 Seiten Mk. 70.— über 8 Seiten 100.— Anzeigenzeilenpreis Mk. 200.—, Reklamezeilen⸗ preis Mk. 800.—. *** 7722 Erhöhung des Preiſes für Jeitungsdruckpapier. Berlin, 31. Jan. Im Reichswirtſchaftsminiſterium wurde der Februarpreis für Zeitungsdruckpapier auf 1170 Mark das Kilogramm feſtgeſetzt. Die Vertreter der Zeitungsverleger er⸗ hoben ſchärfſten Einſpruch Die Ausſchreitungen im Roſengarlen Zu den Ausſchreitungen im Roſengarten wird uns von der Polizeidirektion mitgeteilt: Es war der Polizeidirektion bekannt, daß die Scheerverſammlung geſtört werden ſollte. Das„Aktionskomitee der.P. D. Mannheim“ hatte wie üblich durch Handzettel zum Maſſenbeſuch der Verſammlung aufgefordert. Wen auch mit Rückſicht auf die Perſön⸗ lichkeit des Redners, die Zeitlage und das Thema eine ernſtliche Störung kaum denkbar erſchien, ſo wurden doch von der Polizei Vorkehrungen in einem Umfang getroffen, wie ſie bisher bei ähnlichen Veranſtaltungen, ſelbſt in den unruhigſten Zeiten noch nie eingeleitet wurden. Außer Zivilbeamten wurde ein Stoßtrupp uniformierte Polizei im Roſengarten, deſſen Verwaltung ſich übri⸗ gens hiergegen wehrte(), bereitgeſtellt, um die ſtädtiſchen Be⸗ amten bei der Kartenkontrolle zu unterſtützen. Starke Kräfte wurden teilweiſe in nächſter Nähe bereitgehalten. Bei der Veranſtaltung trat die Einrichtung der doppelten Karten(Einlaß⸗ und Eintrittskarte) und doppelten Kontrollen in ungünſtigſter Weiſe in die Erſcheinung. Schon um 7 Uhr bildeten ſich ſtarke Anſamm⸗ lungen vor dem verſchloſſenen Roſengarten. Von einer Säuherung des Platzes wurde abgeſehen, da ſich unter den Wartenden auch ordnungsmäßiges Publikum befand und durch eine Säuberung und Abſperrung des Platzes die Abhaltung des Vorträges von vornherein unmöglich gemacht worden wäre. Man hoffte, an den Türen zur Wandelhalle die Hauptkontrolle. der Saaldiener ſichern zu können. Da aber doppelt kontrolliert wurde, ſo mußten ſich die vorhandenen Polizeibeamten auf eine Mehrzahl von Türen ver⸗ teilen. Es iſt nicht richtig; daß die Türen des Roſengartens von der Menge eingedrückt wurden. Ein Teil der Störer hatte Einlaß⸗ und Eintrittskarten— ein großer Teil ſolcher, die die letzteren nicht hatten, wurde zurückgewieſen. Nach Mitteilung der Polizei ſoll im Roſengarten von ord⸗ nungsmäßigem Publikum, als es ſah, daß der Saal dicht gefüllt war, Eintrittskarten an Radaukluſtige verkauft worden ſein(7) das geſamte Saalpublikum verhielt ſich zunächſt ruhig. Als nach Ver⸗ lauf von ca. 20 Minuten die Verſammlung nicht eröffnet wurde, fingen die Radikalen di⸗ Internationale zu ſingen an, worauf die ordnungslievenden Beſucher das Deutſchlandlied anſtimmten. Hierauf wurden die Verſtärkungen aus der Nähe herangezogen. Im Saale ſelbſt entſtand ein wüſter Tumult. Pfeifen, Johlen und Schimpfen miſchte ſich in den Geſang der Lieder. Da mit Gewalt⸗ tätigkeiten gerechnet werden mußte, wurde die Räumung des Saales durch die Polizei angeordnet. Dieſe wurde raſch durchgeführt. Auch die Anſammlungen vor dem Roſengarten und in den anliegenden Straßen wurden zerſtreut. Bei dem Heraus⸗ drängen der Störer wurde von dieſen Sachſchaden ange⸗ richtet. Teilweiſe ſtieß die Polizei auf ſtarken Widerſtand. Ver⸗ ſchledene Feſtnahmen ſind erfolgt. Bedauerlicherweiſe wurden 5 Polizerbeamte, darunter einer durch Mefſerſtich in die Lunge ſchwer verletzt. Gegen 9½ Uhr trat Ruhe ein. Die Polizeidirektion erkennt dankbar die im allgemeinen objek⸗ ktive Darſtellung des Vorfalles in der Mehrzahl der hieſigen Blätter an, bedauert aber auf der anderen Seite lebhaft die Aufnahme von Zuſchriften, die nur in der erſten Erregung geſchrieben ſein können und ſich offenbar auf die Beobachtung nur einzelner Teil⸗ nehmer ſtützen. Wegen des unerhörten beleidigenden die Tatſachen entſtellenden Artikels in der„Arbeiterzeitung“ wird Strafantrag geſtellt werden. *** Die Darſtellung der Polizeidirektion deckt ſich mit unſeren Mit⸗ teilungen über die Ausſchreitungen der Kommuniſten. Rückkehr des letzten deut chen Kriegsgeſangenen Nach einer Nachricht des Chefarztes des Hoſpitals St. Anne in Toulon wird der letzte deutſche Kriegsgefangene Oskar Otto Reuter aus Ehrenfriedersdorf bei Chemnitz, nachdem er ſich von ſeiner letzten ſchweren Operation ſoweit erholt hat, daß er reiſefähig iſt, am 31. Januar mittags von Toulon die Reiſe in die Heimat an⸗ treten. Wenn keine Schwierigkeiten in der Abwicklung des Eiſen⸗ bahnverkehrs in der Pfalz eintreten, iſt zu erwarten, daß Reuter mit dem Zuge 11.44 Uhr nachts(deutſche Zeit in Lzudwigshafen eintrifft. Zu einem würdigen Empfang hat Herr Julius Uahl mit der bei ihm gewohnten Umſicht alle Vorkehrungen getroffen, er wird Reuter, wie alle anderen Heimkehrer, in ſeinem Hauſe bewirten. Es ſich wohl mancher die Mühe nicht verdrießen laſſen, den letzten von umſeren Heimkehrern den Willkommengruß zu entbieten. Frau Reuter und Tochter treffen heute hier ein, um den Gatten und Vater beim erſtmaligen etreten heimatlicher Erde nach langer und ſchwerer Trennung zu begrüßen. Der der Ortsgrupe Chemnitz der Reichsvereinigung ehemaliger Kriegsgefangener Kreſſe wird ebenfalls zur egrüßung Reuters hierherkommen. Außerdem wird Herr von Baftineller aus Neuhaus Kr. Paderborn mit einer Kollekte zur Begrüßung in Mannheim eintreffen. Für den von Julius Jahl angeregten und verwalleten Reuter⸗Fonds“ ſind ſchon namhafte Spenden a. Henddeen u. a von Geheimrat Auguſt Röch⸗ ling 10 000 Mk. von Ferdinand Wohlgemuth 30 000 Mk. uſw. Das Geld ſoll in erſter Linie dem Zwecke dienen, Reuter in die Lage u vorerſt nur ſeiner Geſundheit. zu leben. Weitere Spen⸗ —— man an Herrn Julius Jahl richten möge, ſind herzlich will⸗ ommen. Berufswahl der Schüler. Das Badiſche Unterrichtsminiſterium hat erneut veranlaßt, daß alle Lehrer und Lehrerinnen»der oberſten Knaben⸗ und Mädchenklaſſen, namentlich die Lehrer in den größeren Gemeinden, die abgehenden Schüler und Schülerinnen auf die Wich⸗ i aufmerkſam machen, ſich alsbald nach der Schulentlaſſung einem Beruf oder einer geeigneten Beſchäftigung zuzuwenden. An Orten, an denen Arbeitsämter beſtehen, ſind die Schülerinnen und Schüler auf dieſe hinzuweiſen und die Schulbehörden und Lehrer werden erſucht, die Tätigkeit der Arbeitsämter in Sachen der Be⸗ rufsberatung nach Möglichkeit zu unterſtützen. * Erhöhung der Bücherpreiſe. Die Schlüſſelzahl des Börſenver⸗ Wirkung vom 29 Januar ab Grundſchulpflicht genügt haben.— Am Mittwoch, * Die Vorauszahlung für Gas und Strom vor Gericht. Vor dem Lamdgericht Mannheim kam geſtern die Klageſache der Union⸗ Werke.⸗G. Mannheim gegen die Stadtgemeinde Mannheim wegen Forderung auf Vorausbezahlung eines Monatsrechnungsbetrages für Gas⸗ und Strombezug zur Verhandlung. Die Union⸗Werke waren durch Rechtsanwalt Dr. Bing, die Stadtgemeinde durch Rechtsanwalt Dr Hirſchler ver⸗ treten. Da von Dr. Hirſchler kein Schriftſatz vorlag, kam es zu keiner Verhandlung. Die Entſcheidung ſoll am 28. Februar gefällt werden, wenn der fehlende Schriftſatz eingereicht iſt. Sur Wegnahme des Schwimmkranes im Mannheimer Hafen. Zur gemeldeten Wegnahme eines der Bad. Aktiengeſellſchaft für Nheil.ſchiffahrt und Seetransport vorm. Gutjahr gehörenden im Mannheimer Mühlauhafen liegenden Schwimmkranes wird noch mit⸗ geteilt, daß der franzöſiſche Schlepper von zwei bewaffneten fran⸗ zöſiſchen Monitoren begleitet war. Die Franzoſen erklärten den Schwimmkran für beſchlſagnahmt und ließen ihn mit dem Schlepper nach Ludwigshafen bringen. Bei dem faſt unerſetzlichen Wert eines Schwimmkranes iſt der Verluſt der Firma, der bereits eine ganze Reihe wertvoller Schiffe weggenommen wurde, natürlich außer⸗ ordentlich empfindlich. *Aus dem höheren Schulweſen. Nach einer Verordnung des Badiſchen Unterrichtsminiſteniums können auf den Beginn des Schuljahres 1924/25 nur noch ſolche Kinder in die unterſte Klaſſe einer Höheren Schule aufgenommen werden, die der vierjährigen den 21. März, wird eine ordentliche Handelslehrerprüfung ihren Anfang nehmen. * Ruhrhikfe. Wir machen unſere Leſer auf den im Anzeigenteil enthaltenen Aufruf zur Ruhrhilfe aufmerkſam. Die den Auf⸗ ruf unterzeichneten Körperſchaften fordern ihre Mitglieder auf, ihre Hilfsbereitſchaft durch die Tat zu beweiſen. Näheres ſiehe Anzeige. * Das Wetter im Februar. Nach den Berechnungen des Leiters der öffentlichen Wetterdienſtſtelle in Weilburg, Prof. Dr. Freybe, wird der kommende Februar vorausſichtlich verhältnismäßig milde ſein, d. h. milder als ſonſt der Februar im langjährigen Durchſchnitt zu ſein pflegt. * Lichtmeß. Am 2. Februar feiert die katholiſche Kirche das erſte Marienfeſt im neuen Jahr, Mariä Lichtmeß. Das Feſt iſt im Evangelium Lucas Kapitel 2, begründet, wo berichtet wird, wie Maria mit dem Jeſusknaben 40 Tage nach ſeiner Geburt zum erſten Mal in den Tempel ging. Damals erſchien der alte Simon und brachte, nachdem er Jeſus geſehen hatte, ſeinen Lobgeſang dar: „Herr, nun läſſeſt du deinen Diener in Frieden fahren“. Anknüpfend an die Stelle„... ein 5 zu erleuchten die Heiden... hat die katholiſche Kirche auf den Tag Maria Reinigung die Weihe der im neuen Jahre zur Verwendung kommenden! Kerzen gelegt. Im Anſchluß daran findet eine Prozeſſion mit Lichtern ſtatt, wovon die Meſſe und ſchließlich auch der Tag den Namen Lichtmeß erhalten haben. Die Tatſache, daß ſeit der Winterſonnenwende die Tage be⸗ reits merklich zugenommen haben, liegt einer Bauernregeln für Licht⸗ meß zugrunde, die in verſchiedenen Abarten in unſerem Vaterland verbreitet iſt. Sie lautet:„Lichtmeß, s' Spinnen vergeß, und bei Tag zu nacht eß“. Lichtmeß iſt ein hervorragender Lostag. Zwer bekannte Bauernregeln lauten:„Lichtmeß hell und klar, gibt ein gutes Roggenjahr“ und„Scheint an Lichtmeß die Sonne weiß, ſo kommt noch viel Schnee und Eis“. Brandausbruch. In unſachgemäßer Weiſe wurde im Hauſe M. 2, 6 der Aſchenkaſten eines Waſchleſſels auf den Fußboden an⸗ ſtatt in die betr. Vorrichtung geſtellt, wodurch der Fußboden, trotz⸗ dem dieſer mit Blech beſchlagen war, in Brand geriet. Die Gefahr wurde durch die Berufsfeuerwehr beſeitigt.— In letzter Zeit ſind in hieſiger Stadt durch leichtfertiges Umgehen mit bren⸗ nenden Kerzen und glühender Aſche eine Reihe von Bränden ent⸗ ſtanden, ſo daß eine Warnung zu vorſichtigem Umgang mit feuergefährlichen Gegenſtänden ſehr am Platze iſt. »Verkehrsſtörung. Heute morgen um 8 Uhr ſtieß ein elek⸗ triſcher Wagen in der Breiten Straße vor dem Geſchäftshaus der Firma Sophie Link, F 1, mit einem ſchweren mit Holz beladenen Fuhrwerk zuſammen, wodurch eine Verkehrsſtörung von einer Vierkelſtunde entſtand. Dieſe führte zur Anſammlung der Straßen⸗ bahnwagen von der Neckarbrücke bis zum Schloß. Die Urſache des Zuſammenſtoßes ſoll auf den Fahrer des Straßenbahnwagens zu⸗ rückzuführen ſein. Wir haben ſchon wiederholt auf das in dieſer Gegend unzweckmäßig ſchnelle Fahren der Straßenbahnwagen und auch manchesmal das rückſichtsloſe Verhalten der Wagenführer beobachtet. Vorgeſtern abend hätte ſich an der Ecke des alten Rat⸗ hauſes ein ähnliches Unglück ereignet, wenn nicht der Fahrer eines großen, mit zwei ſchweren Pferden beſpannten Laſtwagens die Geiſtesgegenwart gehabt hätte, die Pferde noch rechweitig herum⸗ zureißen. Des öfteren haben wir auch auf die Verehrsver⸗ hältniſſe am Marktplatz an den Markttagen verwieſen. Durch die Abſperrung der Straßen zwiſchen den Fe, G= und H⸗ und iſt dort natürlich an den Markttagen lebhafter als ſonſt. Wir müſſen daher immer wieder auf eine Ablenkung des Ver⸗ kehrs in der Richtung Schloß—Neckarbrücke an den Markttagen hinweiſen und gleichzeitig der Verwaltung der Straßenbahn anheim⸗ Markttagen entſprechend dem Verkehr zu beſchränken. veranſtaltungen Künſtlerthealer„Apollo“. Wie aus dem Anzeigenteil erſicht⸗ lich, erfolgt heute im Apollotheater ein Programmwechſel, der ganz vorzügliche Nummern aufweiſt. 8 Nachbargebiete )(KHlasſerslaukern, 30. Jan. In einer Entſchließung, die von einer Verſammlung der Brenner der Pfalz nach einem Referat von Kommerzienrat Rienerſchmidt⸗München über die Lage des Gewerbes gefaßt wurde, heißt es: Die Brenner der beſetzten Rheinpfalz, die an das von Frankreich bevorzugte Saargebiet grenzt, bitten das Monopolamt, daß dieſes die unter ſo erſchwerten Umſtänden arbei⸗ tenden Brenner der Pfalz in den Beſtummungen und Verordnungen berückſichtigt und daß Erleichterungen gewährt werden, ſowohl in der Freigabe von Rohmaterialien, als auch in der Freigabe des Spiritus an die Brennereibeſitzer wegen der bedeutend erhöhten Unkoſten, außerdem auch einen Zuſchlag zu dem Produktionspreis zu gewähren. In einer auf 6. Februar einberufenen Verſammlung ſoll eine Ales günglche Brennereigenoſſenſchaft gegründet werden. Kabſerslautern, 30. Jan. Das pfälziſche eer heim Karlstal iſt eine Schöpfung der Gemeinde, Staat und Reich, alſo aller derer, die berufen ſind, an ſeiner Entſtehung und weiteren Entwicklung mitzuarbeiten. Der bayeriſche Staat hat die ausge⸗ dehnten Gebäulichkeiten mit angrenpenden Gärten zur Verfügung geſtellt; das Reich gab wiederholt namhafte Summen zum Ausbau; pfälziſche Bezirkstage und Gemeinden leiſteten und leiſten dauernd größere Beträge zur Beſchaffung und Erhaltung der Inneneinrich⸗ kung und zum gleichen Zwecke, wie zum Betrieb brachte der Kreis⸗ verband Pfalz des Bayeriſchen Beamtenbundes bis jetzt durch Bei⸗ träge und Zeichnung von Andeilſcheinen ſchon bedeutende Mittet auf und wird es auch in Zukunft tun. Und gerade dieſer Kröfte ſchön vereintes Streben gibt di⸗ beſte Gewähr dafür, daß das Heim in immer höherem Maße den ihm zugedachten Zweck erfüllt. Berichtszeitung „Eine Prügelei im Stadtparlament. Als einen beſonders heißen Tag in der Berliner Stadtverordnetenverſammlung bezeich⸗ nete der Verteidiger den 16. November v.., an welchem ſich ein Vorfall abgeſpielt hatte, der geſtern das Schöffengericht Berlin⸗Mitte beſchäftigte. Wegen tätlicher Beleidigung war der Vorſitzende des Metallarbeiterverbandes, Max Urich, angeklagt. An dem genannten Tage gingen die Wogen im Berliner Stadtparla⸗ ment wieder einmal beſonders Den Anlaß hierzu bot eine Rede des deutſchnationalen Abgeordneten Kube. welcher in der ſchinen ſind meiſtens ſo umgeſtaltet worden, daß ihre urſprünglichen Quadraten wird der Verkehr auf die anderen Straßenzüge gelenkt ſtellen, die Fahrgeſchwindigkeit in dieſer Gegend an den Ebe muniſtiſchen Mitglieder der Stadtverordnetenverſammlung erregten, fortſetzte, ſtürzte der Angeklagte Urich plötzlich nach der Redner⸗ tribüne und geriet hier mit dem Stadtverordneten Liedtkeſch arf aneinander. Letzterer erhielt von dem Angeklagten einen he tigen Stoß, ſo daß er ſtrauchelte und vor dem Platz des Ober bürgermeiſters zu Boden fiel. In der Verhandlung be⸗ antragte der Staatsanwalt 6 Wochen Gefängnis, während.A. Dr.. S. Weinberg darauf hinwies, daß es ſich um eine in höchſter Er⸗ regung begangene Ausſchreitung handele. Das Gericht verurtei Urich zu 50000 M. Geldſtrafe. üblichen Weiſe durch lärmende Zwiſchenrufe und wüſte Schimpfereien wiederholt unterbrochen wurde. Als Kube ſich trotzdem nicht ſtören ließ und ſeine Ausführungen, die das beſondere Mißfallen der kom Neues aus aller Welt — Altersrekorde bei Cokomotiven. Der Altersrekord unter noch im Gebrauch befindlichen Eiſenbahnlokomotiven wird in Europa zweifellos von einigen Maſchinen in Spanien gehalten, die im Jahre 1849 gebaut wurden und heute noch laufen. ewöhnlich hat eine Lokomotive eine Lebensdauer von 16—20 Jahren. Die älteren Ma⸗ Erbauer ſie nicht wiedererkennen würden. Während ihrer Lebens zeigt legt eine Maſchine durchſchnittlich eine Strecke von 1½%—2 Millionen Kilometer zurück. Wie eine engliſche Zeitſchrift berichtel, iſt die älteſte Lokomotive, die noch für Perſonenzüge in Großbri⸗ tannien in Gebrauch iſt. die Lokomotive Nr. 224 der Nordeiſen, bahn, die ſeit 1871 Dienſt tut und erſt jetzt außer Betrieb geſeßt wurde. Dieſer engliſche Lokomotiven⸗Veteran war es, der den Un⸗ glückszug führte, der am 28. Dezember 1875 das furchtbare Unglüc auf der Tay⸗Brücke erlebte. Die Maſchine wurde mit den Wagen ins Waſſer geſchleudert und lag einige Monate, bevor ſie geborgen wurde. Es ſtellte ſich dann heraus, daß die Maſchine verhäctnis, mäßig wenig gelitten hatte, und ſie konnte bald wieder in Dien geſtellt werden. 1886 und 1897 wurde ſie umgebaut. — Die Zunahme der Knabengeburten in England. Nach dem Kriege wurde allgemein eine Zunahme der Knabengeburt in den kriegführenden Ländern beobachtet. Dieſe Erſcheinung hält in Eng⸗ land, wie die neueſten Statiſtiken zeigen, weiter an. In den erſten drei Viertelſahren von 1922 wurden 309 251 Knaben geboren und 284 568 Mädchen. In normalen Zeiten belief ſich das Verhältns der Knaben⸗ und Mädchengeburten auf durchſchnittlich 1040 Knaben zu 1000 Mädchen! Die neuen Ziffern aber zeigen ein Verhältnts von 1086 Knaben zu 1000 Mädchen. Dadurch wird die alte Erfah⸗ rung beſtätigt, daß nach großen Kriegen immer mehr Knaben. ge⸗ boren werden. — Wie Amerika für Papier ſorgt. Die Zeitungen der Vereinig⸗ ten Staaten verbrauchen jährlich drei Millionen Klafter Holz, und die Fichten, die man dazu verwendet, bedürfen einer Zeit von Jahren, um ſchlagreif zu werden. Wie in der„Umſchau“ berichtet wird, trägt man frn jetzt Sorge, um dieſen Holzbedarf für ſpätere Zeiten ſicherzuſtellen. Es werden 30 000 Quadratmeilen unbenutzten Landes in 40 mit Fichten bepflanzt, und durch dieſe welt vorausſchauende Maßnahmen wird es den amerikaniſchen Zeitungen nie an Papier fehlen. Die zwei Millionen Tonnen Zeitungspapier, die gegenwärtig in den Vereinigten Staaten täglich bedruckt werden, ſtellen ein Band von der Breite einer gewöhnlichen Tageszeitung dar, das über 64 Millionen Kilometer lang iſt, ſich alſo am Aequator 1600 mal um die Erde legen ließe. — Ein Brückenproſekt über den kleinen Belt. Schon lange wirb in Dänemark der Bau einer Brücke über den kleinen Belt, alſo einer direkten Verbindung zwiſchen Jütland und Fünen erwogen⸗ Nach dem Kriege haben dieſe Pläne ſeſtere Geſtalt gewonnen. Neuer⸗ dings iſt der Rittmeiſter Clauſon⸗Kaas mit einem Vorſchlag an die Oeffentlichkeit getreten, den er auch der däniſchen Regierung hat vorlegen Hiernach ſoll nicht der Staat die Brücke bauen, ſon⸗ dern eine Privatgeſellſchaft. Die zukünftige Brücke ſoll nicht allein dem Eiſenbahnverkehr dienen, ſondern auch zugleich für Wagen und Fußgänger eingerichtet werden. Die Länge wird etwa 930 Meter betragen. Die Koſten würden ſich nach dem Voranſchlag etwa auf 15 Millionen Kronen ſtellen. Dieſe Summe könnte durch die Einnahmen innerhalb von 15 Jahren getilgt werden. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskunfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher und nediziniſcher Fragen iſt aus geſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. fragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet Goldmark. Für eine Goldmark wurden am 15. Dezember 1920 un⸗ gefähr 18 Papiermark bezahlt, heute 3500 Papiermark. 10 32 He. 168. Ihre Anſicht dürfte ſtimmen. Genaues konnten wir nicht erfahren. Ihre Anfrage iſt durch das Beiſpiel in Nr. 35 unſerer Zeitung Index. In unſerer Zeitung vom 26. Januar, Nr. 43, finden Sie die wünſchten Zahlen in dem Bericht über die Sitzung der Mannheimer Preisprüfungskommiſſion. Genaue Aufſtellungen können Sie bei der Han⸗ delskammer einſehen. „Grammatik. Sie haben vollſtändig recht. Es heißt: Ich habe gewinlt (nicht gewunken). Mit den gleichlautenden Worten ſinken, trinken uſw. 170 das nichts zu tun. Jede Schulgrammatik gibt hierüber genaue Auskunft,. enſo heißt es: Ich nieſte, ich habe genieſt(nicht genoſſen). Was Dudes veröffentlicht hat, iſt abſolut zuverläſſig. H. H. M. en der Handelserlaubnis wenden Sie ſich an das Be⸗ zirksamt, Abtlg. 4, Zimmer 40, mit genauer Darlegung des Geſchäftszweigs, S. in Neckarau. Wegen der ganzen Angelegenheit wenden Sie ſich am beſten gleich an einen Rechtsanwalt. 5 Neue Bücher. (Beſprechung einzelner Werke nach Matzgabe ihrer Bedeutung und des uns zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbebalten) Dr. Koppe: Der Lohnabzug 1923. Spaeth u. Linde, Berlin.(40) 4 B. Buſſe: Das Drama. III. Vom Sturm und Drang bis zum Realismu IV. Vom Realismus bis zur Gegenwart. Aus Natur und Geiſtesw 289/90. B. G. Teubner, Leipzig.(41 a, d) 5 R. Schwemer: Die Reaktion und die neue Aera.(1848—1862.) Aus Natu und Geiſteswelt. 101. Ebenda.(42) Walter Angel: Der Meiſter, Roman. Auguſt Scherl, Berlin.(43) 100 Hans Hollerop: Muſtikeranekdoten. J. Engelhorns Nachf., Stuttgart.(4 Franzesco Nitti: Der Niedergang Europas. Die Wege zum Wiederaufbau⸗ Frankfurter Sozietätsdruckerei, Frankfurt a. M. 5 Guſt. Seibt: Deutſchlands kranke Wirtſchaft und ihre Wiederherſtellung ⸗ A. Marcus' und E. Webers Verlag, Bonn.(47) R. O. Frankfurter: David ſchlägt die Harſe. Roman. Verlag Grethlein u. Co., Leipzig.(48) EI 4+— ——— Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar — — Rbeln⸗Pegel 27. 26 J28.20. 41.[ 1. Redar-Pegeiſ 27.28. 25 50.31.l. Schu terinſel⸗).01 f1.02 f0. 7500.95.10.35 Mannbetm.992 97 295297J0% Febl.18½.141.830.05.23 2 Heilbronn.10.25.60.46 Maxaun.853.28.60.97.07 e Mannbeim..89.87.882 78.20.89 —2.132.437 17.0 eüln„„.422 42..50.77) Windſtill, trüb 4. 8. Mannheimer Wetterbericht v. 1. Febr. moegens 7 Aht Varometer: 758,7 mm. Thermometer.5 C. Niedrigſte Temperatt, nachts:.5 C. Höchſte Temperatur geſtern 10,4 C. Niederſchlag 60 Lite auf den aqm. 8 4, Regen. werden Sie ſicher los durch HUhneraugen-Lebewoh Hornhaulan der Fußſohle beſeitigt Lebewohl⸗Ballen⸗Scheiben. Kein Verrutſchen, kein Feſtkleben am Strumpf. In Drogerien und Apotheken. 95 Merkur-Drog., Gontarbpl 2. K. Muhlhardt, Drog., Mittelſtr. Arth. Rhnert, Adler-Drog., Bellenſtr. 62, C. r Flor⸗ 1 —— Drog., Mittelſtr. 61, Ludwrig& 8 rie, Hrledrſchplatz 100 wir KSchütehcüm, fefdregegfg5 en, er⸗ ef⸗ 70 be⸗ Dr. Fr⸗ lle 'en en 1 + KK —³˙² .4„ — Donnerstag, den 1. Jebruar 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. ‚ Hendelsblaff des NMannheimer General Aneiger Deuisenmarkt Marhbesserung auf amerikanische Börsen- gerüchte Berlin, 1. Febr.(Eig. Drahtb.) Die plötzliche Bess e- rung, die die deutsche Mark an der gestrigen New Lorker Börse aufwies und die in Berlin zu wilden Kursschwan- kungen führte, bildet natürlich den Gegenstand größten Interesses, auch in politischen Kreisen. Ueber den Grund, aus dem der Markkurs in New Lork gestiegen ist, ist in Berlin bis in die späten Nachtstunden keine authentische Nachricht eingegangen. Private Meldungen der Banken sollen dem Berliner Lokalanzeiger zufolge wissen, daſl es sich um folgendes handelt: Die sehr hohen Petroleum-Interessen der Union, die angesichts der Machtstellung der Trusts in Amerika eine ganz besondere Beachtung durch die Regierung der Ver- einigten Staaten finden dürften, hätten diese dazu veranlaßt, mit Rücksicht auf Mossul eine Intervention in Sachen des Lausanner Konfliktes zwischen England und Frankreich ins Auge zu fassen. Die Borah-Gruppe wäre diesem Gedanken beigetreten, unter der Bedingung, daß dann auch der Wweitere Konfliktstoff aus und auch zwischen und Frankreich, der in der Frage der Besetzung des Ruhrgebiets und der deutschen Wiederherstellungsleistungen überhaupt läge, zugleich aus der Welt geschafft werden müßte. Dem stände die amerika- nische Regierung angeblich jetzt sympathisch gegenüber. Es muß indessen betont werden, daß es sich hierbei um Ge- rüchte handelt, für die bis zur Stunde noch keinerlei Bestätigungen vorliegen. Aus Paris wird gemeldet, es sei unter den Mitgliedern des Völkerbundrats zurzeit ein Meinungsaustausch darüber im Gange, ob der Völkerbund nicht doch in irgend einer Form sein Interesse an der Reparationsfrage zu erkennen geben mübte. * Zu diesen Gerüchten, mit denen aus Amerika gearbeitet wird, tritt ein weiteres aus Berlin, wonach man für den hohen Dollarstand angeblich„an leitender Berliner Stelle“ wieder einmal die Spekulation verantwortlich machen möchte, Weil sich zwischen dem Berliner Dollarkurs und dem New Torker Markkurs in den letzten Tagen häufig Disparitäten ergeben haben. Auch sollen angeblich Schritte zur„Festi- Hies der deutschen Währung“ in Aussicht genommen sein. iesem letzteren Gerücht gegenüber glauben wir, daf es angesichts der Vorgänge im Ruhrgebiet Wirklich keiner yMachenschaften“ arf, um den deutschen Kredit im Aus- lande herunterzudrücken, d. h. die Mark zum Fallen zu bringen. Auch möchten wir annehmen, daß die Regierung aus dem„Erfolg' der Devisennotverordnung und ihrer Er- gänzung ersehen hat, wohin gesetzliche Eingriffe in das empfindliche System des Devisenmarktes führen und deshalb die Hand nicht zu neuen Experimenten auf diesem Gebiet bieten wird. Wenn sich zwischen dem Kurs für a mer ik a- nische Noten und Auszahlung zeitweilig ein Preisunterschied bis zu 1000 herausgebildet hat, so hat man es dabei wohl mit Hamsterkäufen zu tun, es ist aber auch nicht zu über- sehen, daß der Bedarf des Fremdenverkehrs mitspricht. Sonst aber erklärt sich das Ansteigen des Dollarkurses und sein jetziger Rückgang— der Markkurs kam heute Nacht mitf einem Dollargleichwert von 3735— zwanglos aus den groben durch Panikstimmung verschärften Bedarfs- käufen für die geschäftlichen Außenhandelszwecke, die in dieser Zeit auf ausgeprägte Zurückhaltung der Abgeber stoßen mußzte. Nachdem der dringendste Bedarf gedeckt ist, kommt jetzt eine kleine Atempause und es genũgt ein mäßiges Nachlassen der Bedarfsfrage um bei der bisherigen minimalen Bewer- tung der Mark. wie sie sich in den New Lorker Dezimal- ursen ausdrückt, starke Schwankungen hervorzurufen. So- lange die rücksichtslose Politik Frankreichs gegen uns an- balt, die eine Bedrohung auf die andere häuft, kann natür- Uch von einer wirklichen Besserung der Mark nicht die Rede sein, zumal sich eine Teuerungswelle auf die andere häufen und unser Papiergeldumlauf ins Ungemessene Steigen muß. Daß diese Politik auch auf die französische Wahrung selbst zurückwirkt, zeigt der Umstand, daß Frank- reich ene für ein englisches Pfund 80 Franken, gegen 25 Franken im Normalverhältnis, zahlen muß.** Mannheimer Devſsenm 1. Febr. Es notierten am Riogigen Platze(alles Geldkurse): New Vork 46000(50000), Paland!8100(19 00), London 214000232500, Schweiz 8600(9330) (2900), Brussel 2500—9, Italien 2175—, Prag 1315 jenem für telegraphische Tendenz: Unsicher, schwankend, bei unentwickeltem Geschäft. X New Vork, 31. Jan. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,0026%(0,0021½) Cents.(Dies entspricht einem Kurs von 37 735(46 512) 1 für den Dollar. New Lork, 31 lanuar.(MS) Dewisen. 3⁰ 3¹ 30. 31. 30 34. Frankreloh.04.97 Sohwolz 18 85 18.85 Spanlen 15.585 15.55 Belglen.35.18] England.64 404 ahen.75.72 Börsenberichie Mannheilimer Effektenbörse Mannheim, 31. Jan. Die Tendenz der heutigen Börse War sehr fest und das Geschäft lebhaft. In Bank- aktien wurden umgesetzt: Rheinische Creditbank zu 10 000, Rheinische Hypothekenbank zu 3500%. Von Industrie- werten waren gehandelt: Bremen-Besigheimer zu 50 000, Rhenania zu 50 000, Chemische Goldberg zu 50 000, Verein Deutscher Oelfabriken zu 30 000, Westeregeln zu 70 000, Seil- industrie zu 24 000, Benz sehr lebhaft gehandelt zu den Kursen von 26 000 und 27 000, Dingler Maschinen zu 34 000, Gebrüder Fahr zu 26 000, Waggonfabrik Fuchs zu 16 000, Süddeutsche Kabelwerke zu 25 000, Karlsruher Nähmaschinen zu 20 000, Konservenfabrik Braun zu 14 000, Mannheimer Gummi zu 20 000, Neckarsulmer zu 23 000 und Pfalzische Nähmaschinen zu 30 000, Zementwerk Heidelberg zu 32 000, Freiburger Ziegelwerke zu 12 000, Wayß u. Freytag zu 40 000, Zellstoff Waldhof zu 42 000, Zuckerfabrik Frankenthal zu 30000 und Zuckerfabrik Waghäusel zu 27 000% Von Ver- sicherungsaktien waren im Verkehr: Frankona zu 10 000, Frankfurter Allgemeine Versicherung zu 100 000, Württembergische Transport zu 4000. In Brauereiaktien wurden Sinner zu 20 000% gehandelt. Hochvalutafakturierung auch im Verkehr mit unter- valutarischen Ländern. Gemäß der Beschlüsse der Außen- handelsnebenstellen aller Faserstoffgebiete dürfen wie die Textil-Woche mitteilt, für die Folge Ausfuhrbewilligungen auch nach den niedervalutarischen Ländern nur noch erteilt werden, wenn die der Ausfuhr zu Grunde liegenden Verkäufe in Hochvaluta getätigt sind. Hinsichtlich des Verkehrs mit Danzig, dem Memelland, dem Saargebiet und Polnisch-Ober- schlesfen verbleibt es bei der bisherigen Handhabung. ·EZölle in Italien und Frankreich. Wie uns die Handels- kammer Mannheim mitteilt, werden Kugelmühlen künftig nach Nr. 118 des italienischen Zolltarifs verzollt, was einer beträchtlichen Zollverminderung gleichkommt. Im Gegensatz dazu hat Frankreich eine Reihe von Waren, die Schmuckfedern, Zinn, verschiedene Chemikalien und dergleichen, für welche bisher keine Koeffizienten be- standen, mit ziemlich hohen Koeffizienten belegt und für eine Reihe weiterer Waren, wie Gewebe aus reiner Wolle, Trikotstoffe, Papier und dergleichen die bestehenden Koeffizienten erhöht. Nähere Auskünfte erteilt die Auſſen“ n en der Handelskammer Mannheim, Börse, 4, 12/(16. X Pfalzbrennerei.-G. in Landau. Die Verwaltung be- antragt bei der auf den 27. d. M. einberufenen ersten o..-V. eine Erhöhung des Aktienkapitals um 36 auf 48 Mill. durch Ausgabe von 32 Mill. 4 Stamm- und 4 Mill. Vorzugs- aktien, letztere mit qualifiziertem Stimmrecht. X Gesellschaft für Hoch- und Untergrundbahnen in Berlin. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, außer 25 Mill. A4 Stammaktien, deren Schaffung durch Umwandlung der be- stehenden 20 Mill. Vorzugsaktien in Stammaktien und Neuausgabe von 5 Mill. die zum 10. Februar einberufene .-V. beschließen sollte, weitere 50 Mill. 4 mit 25% ein- zuzahlende Stammaktien auszugeben, die von einem Kon- sortium zu dauerndem Besitz übernommen werden sollen und von der Gesellschaft frühestens nach vier Jahren zum Uebernahmepreis zurückerworben werden können. Die zum 10. Februar einberufene-V. findet nicht statt. An ihrer Stelle wird eine neue ao..-V. für den 21. Februar einberufen. Die sächsischen Anleihen. Wie wir hören, macht sich für die Kohlen- und Elekträzitätsanleihen des Freistaates Sachsen, die in der gestrigen Nummer unseres Blattes angekündigt wurden, lebhaftes Interesse eltend. Bereits vor Beginn der Zeichnung ist von einer eite als erste Rate ein Betrag von 50 Millionen gezeichnet worden. * Freiaktien bei der Deutsche Gußstahlkugel- und Maschinenfabrik,.-G. in Schweinfurt. Der Aufsichtsrat hat beschlossen, der ao..-V. am 24. Februar eine Erhöhung des Stammaktienkapitals mit höchstens 75 Mill. 4 vorzuschlagen. wohbei zunächst den Stämmaktionären auf jede Stammaktie eine aus dem Gewinn des laufenden Geschäftsjahres voll ge- zahlte Stammaktie mit Gewinnberechtigung für das laufende —.. Offene Stellen 86seeeeesseeeseee Wir suchen zum ſofortigen Eintritt mehrere Beamte und Beamtinnen Kusführliche Angebote mit Seug⸗ nisabſchriften erbeten. 742 Bayerische Staatsbank Ludwigshafen a. Rh. bereits gezeichnet. nedeutende Speditlonsfirma ſuchi für Mannheim und Pfalz 9301 Iuueupn Folenlen ferner Wanag appn udhale glänzende Bezahlung. Weſt. Angebote unter A. A. 40 an di Oeſchäftsſtelle 75 7 9 ſchinen⸗ Direktor geſucht von großem Konzern, der beabſichtigt, hier eine Transportwerſ..⸗G., ſowie eine Verſ.⸗Vermittlungs A⸗G. zu errichten. Kapital Tüchtige Generalagenten erhalten den Vorzug. Ausführliche Angebote mit nachweisbarem Erfolge unter A. R. 56 an die Geſchäftsſtelle dſs. Blattes. 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Des wWeiteren soll den bisherigen Aktionären ein Bezugsrecht der- gestalt eingeräumt werden, daß auf je eine Stammaktie eine neue ab 1. Januar 1923 gewinnberechtigte Stammaktie zu einem von der.-V. festzusetzenden Kurse bezogen werden kann. Ein weiterer Teil der neuen Stammaktien soll zum Rückerwerb der Obligationen und zu dem Bezugsangebot an die Vorzugsaktionäre Verwendung finden, während der Rest zur Verfügung der Gesellschaft gehalten werden wird. Waren und Härkie Neuer Mehlpreis. Die Teuerung wirkt sich weiter aus. Nach der gestrigen Erhöhung von 195 000 auf 240 000 ist heute ein weiterer Aufschlag auf 270 000 für die 100 kg Weizenmehl, Spezial C, mit Sack, ab süddeutscher Mühle, ein⸗ Zetreten.** X Eisenpreise in Süddeutschland. Die 8 ũ d d. Eisen- zentrale(Mannheim) teilt im Anschluß an die Preisliste vom 24. Januar mit, daß für Saar-, Lothringer und Luxemburger Material bis auf weiteres mit folgenden Zuschlägen zu rechnen ist: Formeisen 61 300, Stab- und Universal-Eisen 78 000, Bandeisen 95 400, Grobbleche 74600„, Mittelbl. 84 700 4, Feinbl. 129 700„4 pro 100 kg. Die Ueberpreise für Saar-, Lothringer und Luxem- burger Material betragen für Verbraucher das 176 fache der in der Lagerüberpreisliste vom 1. August 1922 an- gegebenen Sätze. Thüringische Holzversteigerung. Bei dér großen staat- lichen Holzversteigerung in Katzhütte(Thüringen) wurden im ganzen 6500 Festmeter verkauft. Der Preis für den Fest- meter stellte sich auf 70—100 000 4. Im ganzen wurden ungefahr 600 Millionen gelöst. Neue Preissteigerungen am Häutemarkt. Die Berliner Häuteauktion am 30. Januar brachte gegenüber der Auktion vom 9. Januar fast um das fünffache erhöhte Preise. Es mußten bezahlt werden für: Ochsenhäute leichte 3400 bis 4500(gegen 1555 am 9. Januar), 30—49 Pfd. 3970 (1095), Ue 50—59 Pfd. 4570„(1000), 60—79 Pfd. 4900 1075), über 80 Pfd. 4900(1115); Bullenhäute leichte 4000—4015(1610), 30—49 Pfd. 4970—5135„(1205—1208), 50—59 Pfd. 4920(920), 60—79 Pfd. 4930—4940 1(900), über 80 Pfd. 4700(900—911); Kuhhäuf e leichte 4350(1350), 30—49 Pfd. 5040—5100(1020), 50—-59 Pfd. 5115—5130 (1115), 60—79 Pfd. 5200—5500(1060); Färsenhäute 4605 bis 4750(1671—1726), 30—49 Pfd. 6300&K(900). Berliner Metallbörse vom 30. Januar Prelse in Hark für 1 Kg. 0. Aluminlum 0. 21. Elektrotytkupfer 14041— 16630.— in Barren 16345.— 20181.— Raifinadekupfer 10900 11200 13000-14000 Zinn, auslAnd. 34500-34900 41900-42800 Slel 4800-5000 5900-6200 Hattenzinn 34300 41300 4800 Rohzink(Vh.-Pr.) 4551.60 6340 68 MWiokel 23000-2 500 27000.28000 do.(ir. Verk.) 5700-6000 6500-7000 Antimon 5100-5200 Plattenzink 4700-5000 5500-5500 Süiber für 1 ar. 775 785 900.920 Aluminlum 168 20.— 20158.— Plaün p. Gr. 6300⁰00 105⁰⁰⁰0 London, 31. Januar.(WS) fetallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1013 bf.) 80. 31. bestselect. 21.— 71.50 Blel 29.85 28 28 KupferKkass 66.. 65 50 Miokel 130.— 130.— Zinx 37 25 35.18 do. 3 Manat 66.45 68.15] Zinn Kassa 188 285 181 15[ Queokellder 11.— 11.— do. Elektrol 78.25 72.50 do. 3 Monat 187.85 185.50] Antimon 34.— 34.— Amerikanischer Funkdienst New Lork, 3d. Januar.(WS) Funkdtenst.(Machdruck verboten). 31. Zuf. zus. 24000 40 stand wt 1325 13.25 Kafts lodo 1220 12 85 Slektrohyt 15— 15.— Ored. Bal. 355 355 Aärz 1101 1113] Ann loko 40 00 39 87 Zucker OCentrf 521.28 Mal 10.52 10 62 Slel 827.17 Terpentin 150— 150.— zuli 909 10 07 Zink 715 715 Savannah—.——.— Septembr. 9 30.37 Elsen 29 50 29 50 N. Orl saum 27.88 27.00 bekemoer.00 9 06 Weldbleoh 475 475 Welzen rot 132 25 132.— Baumw. io00 28 10 27.50 Sohmalz wt. 1230 12 30 Hart ioke 128 25 128.— Januar——— Tailg 9— 385 Rals ſoko 8675 87.— Fehruar 27 85 2 29 Baumwsatö! 10.90 10 85 Menf nledr. fr.50 5 50 Härz 27 95 27 39 März 14 1114 nöohst FPr. 560.60 April 28 05 27 49 Petrol. dases 16.50 16 50 Getrdfr. Engl. 17 179 Mal 28 15 27.58 tanks.—.— Kontinent.— 10.— Chieago, 3 Januar(S) Funkdlenst.(Nachdruok vorboten). 30⁰0 31. Welxen März 117 20 117.—] Roggen Iull—.——.— Sohwelne 5 Ma 112 20 112 Sohmalz 130 11 30 leloht nledr. 8 60 8 6⁵ nals lan 23— 73½5„ murz 11.30 11 30 nöcnst. 889 885 ma 73 10 73.18] Fork Febr——-Ichw. niedr 8 2⁰.20 Rafer alf 44 25 44.45 fRlppen Febr. 11.10 11 10 nhöchst. 840 8 4⁵ Jul! 42 25 42.25 Spaok medr. 10 50 10 50 Zuk. Chioago 0 30 0 190 Westen 141000 143000 Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer Herausgeber, General⸗Anzeiger, G. m b 8 Mannheim, E 6. 2. e Direktion: Ferdinand Heyme.— fredakteur. Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller, für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Tucht. Mädchen für den ganzen Tag bei 155 Lohn u. ſehr guter rpfleg. geſ. Uhrmacher Groß, F 2. 44a. 9347 Vermischtes. 2 Jüngeres Fräulen gewandt auf Schreibmaschine und in Stenographie von Orossfirma zu baldigem Eintritt gesucht. Angebote unter M. W. 121 an die Geschäktsstelle ds. Blattes. 732 Nail m A Mark ſtill oder tätig, eventl. Geſchäftskauf von Kauf⸗ mann geſucht. 9306 Angebote erb. unt. A. G. 46 an die Geſchäftsſt. Ingenieur mit Büro, Lagerraum Telephon u. einigen 100 Mille ſucht Strebſamer — 1 Tötel algdgen. für Schuhereme geſucht. ſofort geſucht. 9316 e eeee ee BS059 Heidelberg, Jüngere Monatsfrau Kl. Gaisbergweg 5. 10——5.. f r Vorzuſt. zw. EA Uhr. 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Einzahlungen können vorge⸗ nommen werden bei allen Banken ſowie auf Poſt⸗ ſchecktkonto Nr. 6500 Karlsruhe und 17500 Ludwigs⸗ hafen oder auf das Konto„Ruhrhilfe“ der Unter⸗ zeichneten Körperſchaften bei der Rheiniſchen Credit⸗ bant oder der Süddeutſchen Diskonto-Geſellſchaft Mannheim, Handelskammer für den Kreis Mann⸗ heim, Handwerkskammer Maunheim, Mannheimer 4N5 Bezirksgruppe Baden des Zentralverbandes des deutſchen Großhandels. Verband des Einzel⸗ handels, Kartell der Mannheimer verbände. 74⁴ geoges lagei in-: MNir 707½ nen Schſeffſeinen= Jche-u. Cſos A— poljer- u. Filzscheiben flons Sęrſrieg. Scnmirgengbrikute aanheim 8 E5 Statt Am 31. Januat verschied infolge eines Schlaganfalles unsere herzensgute, treubesorgte Mutter frau Barhara Apfel ue im fast vollendeten 70, Lebensjahre. Die Einäscherung findet Freitag nachmittag 2 Uhr statt. besonderer Anzeige! 9318 Im Namen der Hinlerbliebenen: Otto Apfel, J 5, 20. 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