+ — — »Lebenſtelle Heckarſtadt, Waldhofſtraße ur. 6. Sernſprecher Freitag, 2. Februar Hezugspreiſe: In mannheim uns umgebung fre. ins us und durch die poſt ohne Heſtellgeld monatlich ſark 3000.— halbmonatlich Mark 1800.—. nachforderung dorbehalten. Einzelnummer bis s Seilten mark 70.— über Seiten Mart 100.—. Poſtſcheckkonto nummer 17890 Karis⸗ tude. Sauptgeſchäftsſtelle Mannbeim, E 6. 2. Seſchätts⸗ ummer 7031, 702, 733, Joaa, 7035. Telegramm-⸗Adreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. — Millaa⸗Ausgabe or. enornl' 6 4 Stellengeſ. u. Samil.⸗Anzelg. aus mannheim ermäßigte preiſe Reklamen Mk. 800. Annahmeſchluß: Mittagblatt vorm. 8½ UAhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Nusgaben wird keine verantwortung übern. Höhere Sewalt, Streiks, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ür ausgeſallene od. deſchrönkte Aus⸗ gaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge 1923— Ar. 38 2 tzoiger Anzeigenpreiſe: gei vorauszahlung die kl. Feile mk. 200.— durch Fernſprecher ohne Sewähr. Serichts ſtand mannheim. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗Jeitung u. Mannheimer Muſik⸗Zeituns —— wr—.——....——kͤ¶——eeeeeeeeeeer eeeeee eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee eeeeee Kurze Aeberſicht Die Reviſion der verurkeilten Großinduſtriellen wurde vom Mainzer Reviſionsgericht verworfen. 8 ** Als erſte Jolge der neuen Kohlenblockade machen ſich berelts ſchwere Verkehersſtörungen und Verſtopfungen der Güterbahnhöfe im Ruhrgebiet bemerkbar. * Zn verſchiedenen Orten Deutſchlands, ſo in Frankfurt, Erfurt und Königsberg iſt es zu Tumulten gegen die Entente⸗ Kommiſſionen gekommen. 1 Die mitteldeukſchen Braunkohlenbergarbeiter beſchloſſen,ĩ S5onntagsſchichten zu verfahren, um den Aus⸗ lall an Ruhrkohle wettzumachen. Die Beſatzungsbehörde hal angeſichts der beſonderen Verhälkniſſe im Ruhrgebiet die Verordnung über die Verkehrsbeſchrän⸗ von 10 Uhr abends bis 6 Ahr morgens zurückgezogen. * Der Papſt ordnete durch Brief an den Kardinalvikar Pom⸗ din öffentliche Gebete für die Vermeidung eines neuen euro- päiſchen Weltbrandes an. * Wegen verringerter Kohlenzufuhren aus Deutſchland laſſen die italieniſchen Staatsbahnen eine Reihe von Zügen ausfallen. Die Botſchafterkonferenz hat an die litauiſche Regierung in Kowno ein Altimatum überreichen laſſen, binnen 7 Tagen die Aufſtändiſchen aus dem Memelgebiet zuürückzuziehen. Dder Reichskanzler über den deutſchen Widerſtand Reichskanzler Dr. Cuno gewährte dem Berliner Bericht⸗ erſtatter des„Niewe Rotterdamſche Courant“ eine Unterredung, in der er betonte, Deutſchland würde ſich keinesfalls dazu ver⸗ leiten laſſen, aktiven Widerſtand zu leiſten, um dem Gegner keinen Anlaß zur Entfeſſelung ſeiner letzten militäriſchen Mittel zu geben. Ebenſowenig werde ſich aber auch Deutſchland in leiner paſſiven Reſiſtenz erweichen laſſen. Den völligen Abbruch der diplomatiſchen Beziehungen halte er entgegen der Meinung weiter Volkskreiſe nicht für unbedingt notwendig. Der riumph der franzöſiſchen Preſſe, daß bisher kein Generalſtreik aus⸗ gebrochen ſei, ſei darauf zurückzuführen, daß eine ſolche Weiſung gar nicht gegeben wäre. Die Abwehr hinge von dem Vorgehen des Gegners ab. Alle inneren Fragen ſeien in Deutſchland weit in en Hintergrund gerückt. Deutſchland würde niemand herausfor⸗ n, Poincare aber auch nicht die goldene Brücke eines Scheinſieges bauen dürfen, weil ſonſt der ganze Kampf umſonſt geweſen wäre. Die paſſive Reſiſtenz. Der e von Düſſeldorf, Grützner, at dem Drrektionskomitee für Forſten, das ihm Texte von vier Ausfüh⸗ gsverordnungen orf. ickte, geantwortet, er lehne es ab, die Ver⸗ Kohl ordnungen an die Forſtabteilungen und an die unterſtellten Beamten detterzugeben, und er lehne auch jede eigene Mitarbeit ab. Regierungspräſident Grützner hat ferner General Degoutte duf das Erſuchen, das franzöſiſche Kohlenausfuhrverbot weiterzu⸗ feben, geantwortet, er könne dem franzöſiſchen Wunſch nicht nach⸗ ommen, da die deutſche Regierung den Einbruch der franzöſiſchen und bel iſchen Truppen in das Ruhrgebiet als Vertragsbruch anfehe. 1 ſei— die deutſchen Behörden ae worden, keinerlei nordnungen der Beſatzungstruppen auszuführen. Eine Ausfüh⸗ lung würde eine Pflichtverletzung ſein. Der Regierungspräſident Igte gegen das Kohlenausfuhrverbot entſchiedenſten Proteſt ein. Das Verbot 5 mit der Zuſicherung des Generals Degoutte, daß die Naßnahme er Ruhrbeſetzung friedlich ſei, unvereinbar. „Frieoͤliche“ Fortſetzung Die franzöſiſche Kammer hat geſtern mit 485 gegen 81 Stim⸗ men enheen die Erörterung der Interpellationen über die all⸗ gemeine Politik der Regierung, die am Samstag ſtattfinden ſollte, zu Rortag en, damit, wie ſich Poincare ausdrückte, die Regierung in uuhe ihre friedliche(1) Aktion zur Erlangung der Reparationszah⸗ ungen fortſetzen könne. Die Pariſer Blätter zerſuchen von neuem die öffentliche Meinung durch Verbreitung gün⸗ ſliger N 4 Angeb⸗ 109 achrichten aus dem Ruhrgebiet zu beruhigen.„Ange lch ſollen zwei Kohlenzüge nach Frankreich abgelaſſen worden ſein; zangeblich“ ſollen die deutſchen Eiſenbahner durch die Beſetzung der Abnhöfe erſchreckt ſein und ſtürmiſch ihre Wiedereinſtellung fordern. erdings ſtehen damit die Meldungen über Streiks im Eiſenbahn⸗ d Telephonbetrieb in Widerſpruch. Die anfängliche Sieges⸗ ewißheit in Frankreich iſt nicht mehr zu finden. de In einem Artikel des„Temps“ wird nun ſogar zugegeben, daß Ni Franken nicht nur durch die Spekulation heruntergebracht werde. Wemand könne leugnen, daß die Beſetzung des Ruhrgebiets und der b iderſtand, den Frankreich finde, in gewiſſen ausländiſchen Finanz ⸗ ſſeaſen, befonders in den Vereinigten Staaten, einen großen Peſ⸗ mismus hervorgerufen habe. Der Sonderberichterſtatter der„Times“ in Düſſeldorf ſchreibt: eb Rranzoſen wären trotz ihres amtlichen Optimismus über das Er⸗ türis des Ruhrabenteuers in wirtſchaftlicher Hinſicht tief ent⸗ weuſcht Nach mehr als dreiwöchentlichen Verſuchen hätte die Berg⸗ Ferkskommiſſion nicht erreicht, eine einzige Tonne Kohlen nach kankreich zu bekommen. N do, Nach einer Drahtung des Korreſpondenten der Voſſ. Ztg.“ aus Jogis ſcheint das franzöſiſche Publikum trotz der Ankündigung der ſoblenſperre im Ruhrgebiet enttäuſcht zu ſein. Man verſpreche 80 von der angekündigten Maßnahme offenbar keine Wirkung. Im de rdergrund des allgemeinen Intereſſes ſtehe in Paris das Fallen kfranzßſiſchen Franken, das lebhaft beunruhige. Der Optimis⸗ mus des franzöſiſchen Finanzminiſters, der gegenüber Preſſevertre⸗ tern erklärte, daß der Franken wieder ſteigen werde, wird vom Pu⸗ blikum nicht geteilt. Eine ſchlimme Prophezeiung für Frankreich Der„Mancheſter Guardian“ ſchreibt, daß Frankreichs Ausſich⸗ ten auf Erhaltung von Geldern heute geringer ſeien, als ſie es vor der Ruhraktion waren. Es könne zugegeben werden, obgleich alles dagegen ſpreche, daß Frankreich Deutſchland in eine Reihe von kleinen und ſchwachen Staaten zerlegen könnte. Aber ſelbſt in einer Welt, wo von den Regierungen ſo wenig Gewicht auf irgendwelche Moral in ihren Handlungen gelegt werde, wie im heutigen Europa, ſei nicht anzunehmen, daß dieſe fürchterliche Rachemoral vollendet werden könne, ohne daß dabei auch die ſchuldige Nation in einem Zu⸗ ſtand des moraliſchen Todes zurückbleiben würde. Unter der Knute »Die Reitpeiiſche! Der„D. A..“ wird aus dem Ruhrgebiet gemeldet, daß ein Po⸗ lizeibeamter, der einem franzöſiſchen Offizier den Gruß verweigert hätte, von dieſem ins Geſicht geſchlagen wurde. Aus gleichem Anlaß wurde ein anderer deutſcher Polizeibeamter mit der Reit⸗ peitſche geſchlagen. In der Beamtenſchaft herrſcht darüber äußerſte Erbitterung. Wie ſie ſchmarotzen! In Dorſten haben zwei belgiſche Offiziere ihre Familien, Ehe⸗ frauen, Kinder und Dienſtboten nachkommen laſſen und beſtanden darauf, daß jenen außer den üblichen Haushaltungsgegenſtänden auch Kinderbetten und Kinderwäſche geliefert werde. Sie haben, ohne ſich um die Wohnungsnot zu kümmern, in Privathäuſern —4 Zimmer beſchlagnahmt. In Düren hat ein verheirateter Offi⸗ zier trotz der auch von der Beſetzungsbehörde anerkannten Woh⸗ nungsnot Herrſchaftsräume und Küchenbenützung für ſich in An⸗- ſpruch genommen und ſeine Großmutter, Mutter, zwei unverheiratete und eine verheiratete Schweſter mit zwei Kindern bei ſich wohnen. Die Beſatzungsbehörde verlangte von dem Beſatzungsamt der Stadt Bochum 150 Fahrräder, 2 Motorräder und Auto mit Zube⸗ hör, Bereifungen uſw. Der Leiter des Beſatzungsamtes erklärte, daß die Erfüllung dieſer Forderung nicht möglich ſei, da ſoviel Fahrräder in der Stadt nicht aufgetrieben werden könnten. Der Beamte wurde drei Stunden feſtgehalten, dann aber wieder freigelaſſen. Die Kohlenblokade Im Laufe des geſtrigen Tages ſind die noch fehlenden Eiſen⸗ bahnlinien militäriſch beſetzt worden. Mit der Zurückhaltung der Züge wurde bereits begonnen. Der übrige Güterverkehr iſt einſtweilen unbehindert, doch werden auch Leerzüge aus dem un⸗ beſetzten Gebiet angehalten, um für die Zwecke der Franzoſen Verwendung zu finden. Es ſind Maßnahmen getroffen, daß die angehaltenen Züge nicht nach Frankreich gelangen. Ebenſo ſind Maßnahmen für die Lebensmittelverſorgung getroffen worden. Der Kohlenverſandt aus dem beſetzten Gebiet iſt e faſt vollſtändig zum Erliegen ſekommen. urch die Stillegung des Bahnhofes Vorhalle iſt die Abbeförderung nach Süddeutſchland in Frage geſtellt, aber auch nach Frankreich und Belgien iſt eine weitere Ausfuhr nicht e gekommen. In 14 Tagen ſind nach Frankreich 28 000 onnen, nach Belgien 9 000 Tonnen Kohle gelangt.— Dem Pariſer Korreſpondenten des„B..“ zufolge warnen die ernſthaften Pariſer Zeitungen das Publikum vor der Vorſtellung, daß Frankreich und Belgien dank der verfügten Abſperrrung Koks und Kohlen in ge⸗ nügender Menge erhalten werden. Die an den Grenzen des Ruhrgebiets von den Franzoſen und Belgiern eingerichtete Kohlenſperre hat bereits große Verkehrsſtockungen zur Folge gehabt. Die Bahnhöfe Vorhalle, Lünen⸗Süd ſind ſchon jetzt gänzlich verſtopft und auf dem Bahnhof Lünen⸗Nord ſtehen die ohlenzüge in langen Reihen und machen jeden Güterverkehr un⸗ möglich. Der Eingriff in den Verkehr kann nach—4. Stunden zu einer völligen Lahmlegung geführt werden; dann muß die Lebens⸗ mittelverſorgung durch andere Verkehrsmittel erfolgen, falls die Franzoſen bis dahin nicht einſehen, daß dieſer neue Fehlſchlag wieder ein Verſuch am untauglichen Objekt war. Die Eiſenbahner haben die Forderungen der Franzoſen abgelehnt, die leeren Kohlen⸗ wagen nach dem Ruhrgebiet zuruckzubefördern. Ueber die Jorm der Abwehr erfahren wir von gut unterrichteter Seite. Es kann angenommen werden, daß die Franzoſen verſuchen werden, von den etwa 200 000 beladenen Kohlenwagen, die ſich zur Zeit im beſetzten Gebiet befin⸗ den, einen Teil auf den militariſierten Strecken nach Frankreich zu ſchaffen. Wie weit dies den Franzoſen möglich ſein wird, muß abgewartet werden. Erlaſſe des Reichsverkehrsminiſteriums haben die Eiſenbahner über geeignete Abwehrmaßnahmen unterrichtet. Auch die Bergarbeiterſchaft ſoll geſchloſſen beſtrebt ſein, dieſen Kohlenraub zu vereiteln. Die vorgeſehenen Maßnahmen werden äußerlich vollkommen ruhig und planmäßig durchgeführt werden, um die Wirtſchaft ſo weit wie möglich zu erhalten. Bei jeder Maß⸗ nahme wird ſorgfältig geprüft werden, ob ſie den Belangen des deutſchen Volkes zu dienen geeignet iſt und die franzöſiſchen Raub⸗ abſichten wirkſam zum Scheitern bringen kann. Die Reviſion der Großinduſtriellen verworſen Das Reviſionsgericht der franzöſiſchen Rheinarmee in Mainz hat geſtern nachmittag in halbſtündiger Verhandlung die von den ver⸗ urteilten Großinduſtriellen und Beamten des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiets eingereichte Reviſion verworfen. Dadurch iſt nach franzöſiſcher Rechtsauffaſſung das Urteil rechtskräftig gewor⸗ den und eine Berufung an eine höhere Inſtanz nicht mehr möglich. Die„Rote Fahne“ höhnt ſeit 8 Tagen darüber, daß die Indu⸗ ſtriellen vor dem Mainzer Kriegsgericht mit einer Geldſtrafe davongekommen ſeien, daß es alſo mit der Heldenpoſe nichts wäre. Demgegenüber ſtellt die„D. A..“ feſt, die dbenangeng der Geldſtrafe ſei für die deutſchen Induſtriellen ſelber überraſchen gekommen. Man hatte dem deutſchen Anwalt vor der Urteilsverkün⸗ dung mitgeteilt, daß man die Deutſchen fragen würde, ob ſie das Urteil annähmen; wenn ja, würden ſie ſofort freigelaſſen wer⸗ den. Im anderen Falle müßten ſie noch länger in Haft bleiben. Sämtliche Herren erklärten darauf dem Anwalte Dr. Grimm, ſie würden lieber noch die Haft ertragen, als das Urteil annehmen. Hinterher iſt dann freilich die Frage gar nicht erſt an die Induſtriellen geſtellt worden. Iwiſchenbilanz Von Legationsrat Irhr. v. Kheinbaben, M. d. R. Die wichtigſte tägliche Nachricht für jeden Deutſchen, der nicht ſelbſt an der Ruhr oder am Rhein am großen Abwehrkampfe teil⸗ nimmt, iſt die, daß die große einheitliche Front der weſent⸗ lichſten Teile unſeres Volkes nicht nur nicht erſchüttert iſt, ſondern ſich verſtärkt und erhärtet. Das, was zu erwarten war, iſt eingetreten. Die Franzoſen, zeitweiſe zwar unſicher und enttäuſcht über ihren bisherigen Mißerfolg, ſchreiten zu täglich immer brutaler werdenden Vergewaltigungen. Alles was Frankreich tut, geſchieht auch heute noch unter Heran⸗ ziehung des Rechts und irgend welcher Paragraphen des Verſailler Vertrages. Auch wenn das Ausland immer noch zur Rechtsfrage mehr oder minder ſchweigt, kann und muß eine Tatſache ſchon jetzt feſtgeſtellt werden: Das ſogenannte„Recht“ des Verſailler Vertra⸗ ges iſt gerade von Frankreich, ſeinem größten Nutznießer, ſo unter⸗ höhlt und durchlöchert worden, daß jenes Schmachdokument vom 25. Juni 1919 unmöglich in Zukunft die Geſchicke der europäiſchen Völker auf die Dauer regeln kann, weil ſchließlich ein ganzer Konti⸗ nent doch irgend eine wenigſtens halbwegs vernünftige Rechtsord⸗ nung zum Leben braucht. Frankreich hat bewußt alles auf Macht geſtellt, auch wenn es getrieben von Haß und Furcht, allmählich dazu übergegangen iſt, den Rechtsbeweis dafür anzutreten, daß auch nach Vernichtung der deutſchen Nation der letzte überlebende Deutſche in heimtückiſcher Weiſe noch darauf ſinnen würde, dem edlen gemäßigten und ritterlichen Frankreich etwas Böſes zu tun und daß er daher bei völliger Ausſichtsloſigkeit ſeiner wirklichen moraliſchen Abrüſtung auch noch totgeſchlagen werden müßte. Die Folgerung daraus liegt für Deutſchland auf der Hand. Wir Deutſche brauchen eine Rechtsgrundlage für alle unſere Handlungen. Das deutſche Volk muß an ſie glauben und gemeinſam auf ihr fußen kön⸗ nen, ſonſt iſt es nicht aktionsfähig. Aber die Zeit, die wir jetzt durch⸗ leben und die Erfahrungen, die wir gemacht haben, werden und müſ⸗ ſen im deutſchen Volke inſofern eine völlige Wandlung hervorbringen, als auch der größte Pazifiſt und Schwärmer für internationale Rechtsordnungen zur Erkenntnis gekommen iſt oder noch kommen muß, daß das erſte, höchſte und heilige Recht für ein Volk das iſt, zu leben und ſich zur Wehr zu ſetzen gegenüber dem, der dieſes Recht an⸗ greift! Die Markſinktins Bodenloſe und der Franken folgt langſam nach. Reparationen werden weder jetzt an Frankreich und Belgien geleiſtet noch in Zukunft gleiſtet werden können. Auch den andern Ländern, die an Reparationen intereſſiert ſind, ſchwindet von Tag zu Tag mehr die Ausſicht dafür. Morde, Diebſtähle, Räu⸗ bereien und Erpreſſungen durch die franzöſiſchen Einbrecher nehmen zu. Die franzöſiſche Eiſeninduſtrie in Lothringen bläſt aus Mangel an Koks ihre Hochöfen aus, der Bahnbetrieb nicht nur im Ruhrgebiet, ſondern auch im Rheinland kommt mehr und mehr zum Erliegen, weitere große Werte werden vernichtet oder ihre Ver⸗ nichtung ſteht bevor. Poincare lügt und hetzt weiter und erzählt fremden Preſſevertretern, daß Frankreich zu„Verhandlungen bereit ſei“, falls„Deutſchland ein neues Finanzſyſtem einführt, mit den Zahlungen begonnen und die vereinbarten Lieferungen bewirkt haben würde.“ Ehe dieſer Mann ſeinen Platz nicht geräumt haben wird, iſt an eine Aenderung der franzöſiſchen Politik nicht zu denken. Deutſch⸗ Uind kann und wird nur mit allen Vertragsmächten gemeinſam ver⸗ handeln, das iſt nun verſchiedentlich offiziell erklärt worden. Sein großes politiſches Ziel kann kein anderes ſein, als durch weiteren er⸗ bitterten Widerſtand das franzöſiſche Volk zur Ueberzeugung zu brin⸗ gen, daß die endgültige Bilanz ſeiner Invaſion auch für Frankreich noch ungünſtiger ſein wird, als die heute vorliegende traurige Zwiſchenbilanz. Noch iſt Deutſchland faſt völlig Objekt für die Maßnahmen der anderen und die Frage des Beſtehens oder Nichtbeſtehens eines deut⸗ ſchen Staates iſt noch nicht endgültig geklärt; wäre ſie es, ſo wäre mit einem Schlage unſere Lage gebeſſert und der zu beſchreitende außen⸗ politiſche Weg ſichtbar. So bleibt es bis auf Weiteres unnütze Mühe und Zeitverluſt, eingehende Betrachtungen über Möglichkeiten von Hilfe von Außen anzuſtellen. Infolge der für uns Deutſche unbe⸗ greiflichen und ſchlechten Politik, die England ſeit dem 9. Novem⸗ ber 1918 trieb, hat ſich die Situation mehr oder minder dahin ent⸗ wickelt, daß jeder engliſche Schritt der Intervention oder des Eingrej⸗ fens in den deutſchen Abwehrkampf heute zum Bruch mit Frankreich und zur völligen Umkehrung der geſamten politiſchen Linie ſeit 1914 führen müßte. Die Zeiten der Briand⸗Lloydſchen Kompromißformeln und des Fortwurſtelns ſind endgültig vorüber und wir Deutſche be⸗ greifen heute vielleicht noch mehr, als zur Zeit der letzten engliſchen Wahlen, warum der tiefe politiſche Inſtinkt des engliſchen Volkes, wenn auch zunächſt noch ohne klare Linie für die Zukunft, ſich von ſeinem ſchwankenden und demagogiſchen Miniſterpräſidenten der ſpä⸗ teren Kriegs⸗ und Nachkriegszeit abwandte. Der Umwand⸗ lungsprozeß in England wird lang und ſchwierig ſein, und heute einen Termin zu beſtimmen, wenn er beendet ſein könnte, wäre vermeſſen. Immer wieder aber müſſen auch ſolche Gedanken und Ueberlegungen das deutſche Volk dazu bringen, ſich zunächſt ein⸗ mal ſelbſt zu behaupten,— dann könnte ſich Intereſſe und Anteil⸗ nahme der Welt an feinem Geſchick ſchneller ändern, als wir heute zu hoffen wagen! Kundgebungen gegen Ententekommiſſion Es kann nicht wunder nehmen, daß die Erregung gegen die Franzoſen von Tag zu Tag ſteigt und allmählich Formen annimmt, die der nüchterne politiſche Kalkül nicht zu billigen vermag, die aber begreiflich erſcheinen. So iſt es in verſchiedenen Orten Deutſchlands zu Demonſtrationen, teilweiſe ſogar zu Ausſchreitun⸗ gen gekommen. Wir verzeichnen darüber folgende Meldungen: Frankfurt a. M. O Frankfurt, 2. Febr.(Eig. Ber.) Gegen die im Carlton⸗ Hotel wohnende Ententekommiſſion fſetzte vergangene Nacht gegen 11 Uhr eine Demonſtration ein. Von verſchiedenen Kandelabern herunter hielten einzelne Leute, die angeblich aus dem beſetzten Gebiet kamen, Anſprachen an die Menge, die in das Hotel einzudringen verſuchte. Mit der ſehr zahlreichen Schutzpolizel kam es zu einem Handgemenge. Zu ernſten Zwiſchenfällen iſt es nicht gelemmen. Erfurt Eine Anzahl franzöſiſcher Offiziere, die auf dem Bahnhoef Erfunt in einem D⸗Zug über die ſtarke Beſetzung des Abteils abfällige Be⸗ merkungen machte, erregte damit den Unwillen des Publikums und Fahrperſonals, ſo daß der Lokomotivführer und das Perſonal ſich weigerte, den Zug abgehen zu laſſen. Die Franzoſen muß⸗ ten erſt aus dem Zug herausgebracht werden, ehe die Beamten fuhren. Das Publikum nahm eine drohende Haltung ein, doch kam es zu keinen weiteren Zwiſchenfällen. A. 100 15 1 10 57 7 0 77* 4 75 1 15 5 + ——— ———VT——0T0CT n„ 2. Seife. Nr. 55 5 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 2. Jebruar 1923 Königsberg IBerlin, 2. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Die ſchon ſeit einigen Tagen ſich wiederholenden gegen die Franzoſen gerichteten aa dieh haben ſich geſtern abend ſe 5 verſchärft. Dies⸗ mal ſind in der Maſſe auch Pöbel und Kommuniſten aufgetreten, wobei die Stimmung eine auf Gewalttätigkeiten gerichtete bedauer⸗ liche Tendenz erhielt. Der Paradeplatz, an dem das Zentral⸗Hotel der Wohnſitz der Entente⸗Kommiſſion liegt, mußte um 7 Uhr von der Polizei völlig geräumt und geſperrt werden. um 9 Uhr wurde das franzöſiſche Konſulat geſtürmt, ſämtliche Fenſter⸗ 8 wurden eingeſchlagen. Der Schupo gelang es nur mit ühe, die Einrichtung vor der Demolierung zu bewahren. Um 10 Uhr fielen in der Richtung nach dem Paradeplatz 16 Schüſſe, aus welchem Grunde, konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. Später fand auf dem Münzplatz eine große Demonſtration ſtett, wo ein gegen die gerichteter Demonſtrationszug mit einem Kommuniſten zuſammenſtieß. Die einen ſangen das Deutſch⸗ landlied, die anderen die Interngtionale. Der Oberpräſident hat eine Kundgebung erlaſſen, die zur Ruhe und Ordnung mahnt, vor allem aber vor unbedachten Gewalttaten warnt, damit nicht durch einige Wirrköpfe der Landfriede gebrochen werde. Durch das Polt⸗ zeipräſidium wurden Verſammlungen und Umzüge unter freiem Himmel verboten. 5* Berlin, 2. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Auf Einſpruch der Deutſchen und aus nicht feindlichen Ländern ſtammenden Gäſten des Hotels Adlon, haben die Mitglieder der franzöſiſchen und belgiſchen Kommiſſion nicht wie ſonſt im Hotelſaal geſpeiſt, ſondern auf ihren Zimmern gegeſſen. Dieſe Tatſache wurde von den deut⸗ ſchen Gäſten mit Genugtuung begrüßt. ee Eine verſchärfung in Lauſanne: Nach einer Londoner Meldung ſpricht man dort von einer neuen e der engliſch⸗franzöſiſchen Gegenſätze in der türkiſchen Frage. Es beſtehe die Möglichkeit, daß auch England einen Separatfrieden mit der Türkei abſchließen werde. Dieſe Ent⸗ wicklung ſei beſchleunigt worden durch eine Rede Poincares, wonach ſich Frankreich im Nahen Oſten vollſtändig freie Hand ſichern wolle. In Londoner politiſchen Kreiſen ſpricht man die Anſicht aus, daß jetzt in der anglo⸗franzöſiſchen Politik im Nahen Oſten die gleichen Meinungsverſchiedenheiten eingetreten ſeien wie in der Frage der Beſetzung des Ruhrgebiets. Wie aus Paris gemeldet wird, berichtet„Journal des Debats“ augenſcheinlich beeinflußt, Poincare übermittelte dem engliſchen Botſchafter eine Note, in der er durch juriſtiſche Argumente nach⸗ weiſt, daß die Unterzeichnung eines Sonderabkommens zwiſchen Frankreich und der Türkei, wenn die Verhandlungen von Laufanne ſcheitern ſollten, keineswegs unvereinbar ſei mit dem Pakt von dem Monat Dezember 1914 über Separatfriedensverträge. Angora beſteht auf der Annahme des Uationalpaktes 2 Die Nationalverſammlung von Angora hat an Ismet Paſcha beſondere Inſtruktionen geſchickt, um ihn zu verpflichten, auf der rückhaltloſen Annahme des Nationalpaktes durch die Alli⸗ jerten zu beſtehen. u dem franzöſiſch⸗engliſchen Zwiſchenfall in Lauſanne erfährt der Pariſer Korreſpondenk des„.,.“, Herbette, der Redakteur des„Temps“ habe angeblich am Quai'Orſay erſtens das Tele⸗ gramm geleſen, das nach Angora geſchickt wurde und zweitens die geheimen Inſtruktionen für Bompard kennen gelernt, durch welche Kemal Paſcha aufgefordert wurde, den zwiſchen den BVerbündeten vereinbarten Vertrag zu okzeptieren, während gleich⸗ zeitig den türkiſchen Delegierten in Lauſanne angedeutet wurde, daß die Unterſchrift keine große Bedeutung habe, da Frankreich noch zu weiteren Konzeſſionen bereit ſei Der Nusnahmezuſtand in Bayern Finanzausſchuß des Landtages legte Miniſterpräſident v. Knilking die Gründe für die Nerhängung des Ausnahme⸗ dar und rechtfertigte im einzelnen die Notwendig⸗ eit dieſer Maßnahme unter Hinweis darauf, daß die national⸗ alaae Bewegung ſeit längerer Zeit in ein für die öffentliche rdnung gefährliches Fahrwaſſer geraten wäre. Wäre der Aus⸗ nahmezuͤſtand nicht verhängt worden, ſo hätten die geringſten de⸗ fälligkeiten Anlaß zu einem verderblichen Aufflackern eines Brandes geben können. Aus tiefſter vaterländiſcher Beſorgnis und um Schlimmeres zu verhüten, habe ſich die Regierung zu dieſer Maß⸗ nahme entſchloſſen. Vielfach ſei die Auffaſſung aufgetreten, als ob Hitler ſchließli 1 alles erreicht und auf der ganzen Linie triumphiert habe. In Wirklichkeit verhalte ſich die Sache aber anders. Der Miniſterpräſident nahm den Staatsminiſter des In⸗ nern in Schutz gegenüber der Anſicht. als ſei Dr. Schweyer allein für die Verhängung des Ausnahmezuſtandes verantwortlich. Redner ſchloß mit dem Appell, die Zwietracht im innern zu bannen. Jeder wahre Deutſche dürſe jetzt nur einer Partei angehören, und das — die des gemeinſamen Vaterlandes. Nach lebhafter Ausſprache r einzelnen Parteien wurde ein Antrag Held, der die Erklä⸗ rungen des Miniſterpräſidenten bikligt, mit den bürgerlichen Stimmen angenommen und ein ſozialdemokratiſcher Antrag ſowie ein demokrakiſcher Ergänzungsantrag betr. die Auf⸗ hebung des Ausnahmezuſtandes abgelehnt. Deieie für Donnerstag abend angekündigte Verſammlung des zvölkiſchen Rechtsblockes“, in der Oberſt v. Kylanden über„Einheits⸗ front gegen wen?“ ſprechen wollte, wurde vom Staatskommiſſar mit Rückſicht nuf die im Landtag proklamierte Einheitsfront ver⸗ bota. ——— Hör mich— denn alles Andere iſt Lüge— Kein Mann gedeihet ohne Vaterland! Theodor Storm, * Orpheus in der Unterwelt Mit 16 Jahren kam Jakob Eberſch nach Paris, wurde Schüler Jes Pariſer Konſervatoriums, ſpäter Violoncelliſt an der Komiſchen Oper, trat dann als Salonvioloncelliſt hervor und machte ſeinen Weg. Deeſen Weg können wir heute nicht mehr erhellen, aber ſo viel ſcheint feſt und ſicher zu ſtehen: der Wille zu„arrivieren“ wies dem jungen Jacques Offenbach ſeinen Weg. So nannte er ſich in Paris, ſo heißt er noch heute. Und„Hoffmanns Erzählungen“ haben den Nachruhm befeſtigt. Erwin Rieger hat ein kleines Buch geſchrieben über„Offenbach und ſeine Wiener Schule“(Wiener Literariſche Anſtalt 1920). Er ſchildert uns Offenbach als lebhaft, vor Nervoſität zitternd, elek⸗ triſterend, erſtaunlich in ſeiner unermüdlichen„wirbelnden Geiſtig⸗ keit“. Laſſen wir dieſe„Geiſtigkeit“, die neuerdings wieder einmal unſere Literaten plagt und uns Andern auf die Nerven fällt, einmal außer Betrachtung, ſo haben wir das Bild des Dirigenten Offenbach. Dieſe Laufbahn verfolgte nämlich der junge Violoncello⸗ Virtuoſe der Pariſer Salons: er wurde Kapellmeiſter an der Comédie frangaise“, der berühmten Staatsbühne. Dort leitete Offenbach die Zwiſchenaktsmuſik. Ob er auch zum ſchaffenden Künſt⸗ ler beſtimmt war, mußte ſich nun entſcheiden, denn ſeine Stellung legte ihm die Pflicht auf, zu neuen Luſtſpielen auch die Muſik zu Ob dies ein„Poſten 88 Ranges“ war? Erwin ieger behauptet ſo. Wir dürfen den Sachverhalt vielleicht anders ſehen: zunächſt ſchrieb Offenbach ſeine kleinen„Romanzen“, Salon⸗ ſtücke für ſich und ſein Inſtrument, dann Orcheſterſtücke, endlich die nötigen Geſangseinlagen. Er konnte die Wirkung ſeiner Inſtrumen⸗ tation erproben, konnte ſich in allen freien Formen bewegen und lernte für Geſang ſchreiben! Und alles dies im Rahmen einer Bühne erſten Ranges, für ein gut beſetztes Orcheſter. Er lernte mithin alles, was zu ſeinem ſpäteren Werdegang nötig und nützlich war. Und zwar innerhalb der fünf Jahre von 1850—1855. Späte Ent⸗ wicklung, aber volle Reife der erſten Einakterl Es kommt näm⸗ lich die Zeit der kleinen Einakter. Im„Théatre Comte wurde Offenbach ſein eigener Intendant. Es waren freilich kleine Sachen, die er komponierte, denn die Behörde ſchrieb ihm vor, daß dieſe kleinen Operchen nur 3, höchſtens vier Perſonen haben durften. Zu dieſen ſind zu zählen„Das Mädchen von Elizondo“ und„Die „Berlobung bei der Laterne“, beide aus dem Jahrgang 1857. Sie wurden eine Spezialität erſten Ranges. Und nun kommt Deutſcher Keichstag Berlin, 2. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Man hat im Reichstag(aber nicht nur im Reichstag allein) die Empfindung, daß in dieſen Tagen der parlamentariſche Streit zum Uebel ſein könnte. Auch die Sozialdemokratie hat im Grunde dieſe Empfin⸗ dung; aber zwei Seelen wohnen auch in dem einſtweilen nur mangelhaft vereinigten neuen Fraktionskörper. Ueber dieſe Zwie⸗ ſpältigkeit iſt es geſtern im Aelteſtenrat zu keiner Einigung ge⸗ kommen. Nach ſtundenlanger Debatte fand nur eine Zwiſchen⸗ entſcheidung ſtatt. Man hat für geſtern auf die Beratung des Kanzleretats und damit auf die politiſche Ausſprache ver⸗ zichtet, hat auch die Erörterung der ſozialiſtiſchen Inter⸗ pellation über den bahriſchen Ausnahmezuſtand noch hinaus⸗ geſchoben. Nun ſoll heute das Plenum entſcheiden; aber vorher werden die Parteiführer ſich abermals verſammeln, und wir möchten annehmen, was geſtern nicht gelang, wird heute durch⸗ zuſetzen ſein. Vorderhand ſtehen noch Kanzleretat und ſozialiſtiſche Interpellation auf der Tagesordnung. Aber, wenn Vernunft und Einſicht ſiegen, wird man es wohl machen wie geſtern und die beiden heißen Gegenſtände wieder abſetzen. Kann ſein, daß, nach⸗ dem man zuvor dem Präſidenten die Ermächtigung gegeben hat, das Haus einzuberufen, ſobald es nottut. Geſtern war man, obſchon man in dieſer Friſt zwei Sitzungen abhielt, nur knapp zwei Stunden beiſammen. Der Präfident ge⸗ dachte in ſeiner warmen Menſchlichkeit des furchtbaren Grubeén⸗ unglücks bei Beuthen. Dann wurden ohne jede Ausſprache ein paar kleine Vorlagen erledigt und dann vertagte man ſich auf eine halbe Stunde, weil für die dritte Leſung des ee noch neue Anträge vorbereitet werden ſollten. Sie ſind freilich hinterher doch abgelehnt worden. Man hat das Geſetz in der Regietrungsfaſſung angenommen und bald nach 4 Uhr war alles aus. Ruhrhilfe der Parlamentarier Berlin, 2. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Ab⸗ geordneten von Reichs⸗ und Landtag haben eine allgemeine Samm⸗ lung für das Ruhrgebiet beſprochen. Vermutlich werden mit Ausnahme der Sozialdemokraten die Mitglieder aller Parteien monatlich je 10000 4 für dieſen Zweck ſtiften. — Der Magiſtrat Berlins hat beſchloſſen, für die vom deutſchen Städtetag unter ſeinen Mitgliedern eingeleitete Sammlung einen Beitrag von 20 Millionen für das deutſche Volksopfer zu bewilligen. Alus den Kiusſchüſſen Der Rechtsausſchuß des Reichstags nahm in erſter Leſung den Geſetzentwurf über die Einführung der Wahlpflicht a n. Leſung der Geſetzentwurf zur Aenderung des Landesſteuer⸗ Nunt ehes weiter beraten.§ 130, der beſtimmt, daß zur Feſtſtel⸗ ung des ſteuerbaren Wertzuwachſes beim Erwerbs⸗ und Ver⸗ kaufspreis die jeweilige innere Kaufkraft der Mark maßgebend iſt, wurde angenommen. Damit iſt auch bei der Wertzuwachsſteuer die Berückſicht gung der Geldentwertung in den Steuergeſetzbeſtim⸗ mungen eingeführt. Ueber die Frage, ob die Umſatzſteuer von 2 auf 2½ Proz. erhöht und der Anteil der Gemeinden entſprechend vermehrt werden ſoll, konnte der Ausſchuß trotz längerer Ausſprache noch zu keiner Entſcheidung kommen. Das Keichsnotgeſetz I Berlin, 1. Febr.(Von unſ. Verliner Büro. Dem Reichsrat iſt der Entwurf eines durch den Ruhreinbruch veranlaßten Notgeſetzes zugegangen. Die wichtigſten Beſtimmungen be⸗ treffen die Verſchärfung der Forderungen an Perſonen, die die Er⸗ laubnis zum Schankgewerbebetrieb nachſuchen, Feſtſetzung und Handhabung der Polizeiſtunde, Verbot des Ausſchanks geiſtiger Ge⸗ tränke an Perſonen unter 16 Jahren, von Branntwein an Perſonen unter 18 Jahren. Ferner ſoll ermöglicht werden, Vergnügungen und Luſtbarkeiten, die geeignet ſind, auf die Bevölkerung beun⸗ ruhigend oder aufreizend zu wirken, einzuſchränken. Weiter werden Strafbeſtimmungen und Zuwiderhandlungen gegen das Paßgeſetz. Endlich ſoll die Möglich⸗ keit eröffnet werden, den Ausgewieſenen und deren Familie Woh⸗ nungen vorzugsweiſe zuzuweiſen. Geldentwertung und Steuerſragen Vertreter der ſozialiſtiſchen Reichstagsfraktion ſind an den Reichsfinanzminiſter mit der Forderung herangetreten, die ſteuer⸗ freie Ermäßigung vom Lohnabzug bereits im FJebruar zu erhöhen und die ſteuerlichen Laſten für die Kurzarbeiter zu ermäßigen. Von Dr. Hermes wurde, wie der „Vorwärts“ mitteilt, der von den Mitgliedern der Sozialdemo⸗ kratie gewieſene Ausweg der Nichteinbeziehung der Lohnabzüge für eine Woche als erwägenswert bezeichnet. In einer Sitzung, die morgen mit den Spitzenverbänden der Gewerkſchaften ſtatt⸗ finden ſoll, ſoll zu dieſen Fragen und zu der Frage der automati⸗ ſchen Anpaſſung der ſteuerfreien Ermäßigung an die Geldentwer⸗ tung Stellung genommen werden. * Der ſozialiſti arkeifag Sachſens hat zum Sonmtag eine N Aabeuſen. dies it er durch den Rücktritt der Regierung geſchaffenen Lage ſich beſchäftigen ſoll. Ueber die Neu⸗ bildung der Regierung iſt bisher nach derſelben Quelle noch nicht verhandelt worden. Im Steuerausſchuß des Reichstags wurde in zweiter der große Treffer: die Oper⸗Parodie„Irpheus in der Unter⸗ welt“. Offenbach war inzwiſchen ganz Pariſer geworden. Während in Heines Gedichten die wehmütige Erinnerung nachklingt:„Ich hatte einſt ein ſchönes Vaterland“, hat Offenbach nichts davon; er gründete die„Bouffes Pariſiennes“ und wurde ein Vielſchreiber der „Opera⸗Burlesque“. So nannte Offenbach ſeine Werke, und ſehr richtig. Denn ihr Stil ſchließt ſich an die ſpäteren Opern, von Auber an, berührt ſich mit Maillarts„Glöckchen des Eremiten“ und mit Hervés„Nitouche“. Die nun beginnende Operettenzeit, die dem⸗ nächſt ſtebzig Jahre haben wird, iſt mithin hervorgegangen aus einer Entartung der Oper. Die Anfänge freilich ſind Parodien der Oper von damals, ſie ſind gewagt, aber nicht gemein. Hierüber klar zu werden⸗ bedarf es nur eines Blicks in den Klapierauszug des Muſikverlags Bote 8. Vock. Dort iſt der fran⸗ zöſiſche Urtext von Meilhac und Halévy(dem Neffen des berühmten Komponiſten) in großer Spalte der deutſchen Einrichtung von Kaliſch und Jacobſohn gegenübergeſtellt. Man muß nur nachleſen, was die„Deutſchen“ hinzugefügt haben, um Erwin Riegers Urteil zu verſtehen:„Der reichsdeutſche Zuſchauer ſtand der Parodie, auf der Offenbachs volle Wirkung fußt, ziemlich ratlos gegenüber. Auf ihn wirkte bloß der Klangreiz der Muſik und die Freude an der Jote, die den Pariſer Eſprit erſetzen mußte.“ Richtiger kann man die Sache kaum darſtellen, und wenn der Oeſter⸗ reicher die Wiener Tradition als dos kleinere Uebel vorzieht, ſo dürfen wir Erwin Rieger darum nicht böſe ſein.... Der Ver⸗ gröberung wurde 1917 ein Ziel geſett: im Deutſchen Opernhauſe von Charlottenburg ſah ich damals eine Aufführung der Orpheus⸗ Parodie, die den Urtert brachte. Ein paar gute und die„Rutſchbahn“, auf der die Götter von den Höhen des Olymps zur Unterwelt fuhren— Jupiter kam zu allerletzt mit ſeinem kleinen Handköfferchen—, waren die einzigen Zutaten. Alles Muſikaliſche war natürlich von erſter Qualität, die Darſtellung feinſte Parodie, aber keine Poſſe. Es war ein großer Erfolg, und über den neubelebten Orpheus von Offenbach und über die gleichzeitige Ur⸗ des„Schwarzwaldmädels“ berichtete ich im„General⸗ nzeiger“. 25 Die Zeiten haben ſich geändert! Offenbachs Weltmeiſterſchaft der Operette ſteht zwar ſeit 1860 feſt, aber jetzt nach 60 Jahren hat man in Berlin einen großen Frevel an Offenbachs Orpheus begangen. Auf dem Grundſtück des alten Zirkus Renz(dann des Zirkus Schumann) wurde in den Jahren 1918/19 das ſogenannte „Große Schauſpielhaus“ erbaut und am 24. November 1919 er⸗ öffnet. Es faßt über 3000 Zuſchauer und iſt ein neuzeitlicher Zir⸗ kus. Dort gab man einen durch ganze Berliniſierungen„bereicher⸗ Ausweiſungsmöglichkeiten geſchaffen bei ten“ Offenbach nach Profeſſor Max Reinhardt und Felir Holländer. Badiſcher Landtag Im Landtag haben die Abgg. Dr. Schofer(Ztr.), Hofheinz(D% Schön(Dem.) u Weber(.Bp.) einen Antrag eingebracht, in dem bei der Regierung angefragt wird, ob im Hinblick auf die notwen dige Vereinfachung der Staatsverwaltung die Stelle des Präſidentel der Oberrechnungskammer nicht unbeſetzt bleiben und die Zahl der Miniſterialräte dieſer Behörde nicht vermindert werden kann. Die Regierung möge hierüber dem Landtag eine Denkſchrift vorlegen Die Abgg. Schön(Dem.) Weißhaupt(Ztr.), Gebhard(Land⸗ bund) und Dr. Mattes(D..) haben einen Antrag eingebrach der die erſchreckend hohen Preiſe für Torſſtreu und die Ausfußt roßer Mengen Torfſtreu nach der Tſchechoſlowakei zum Gegenſta at. Die Regierung ſoll bei der Reichsregierung Schritte unter nehmen, damit dieſe Ausfuhr unterbleibt. Schin Schõd In einem weiteren Antrag, unterzeichnet von den Abgg. (Dem.), Sack(Ztr.), Engelhard(Ztr.) und Dr. Mattes d. Vp⸗ wird gewünſcht, daß die von der Regierung ſchon vorgelegte Denk⸗ ſchrift über die Waldſtreuabgabe bald behandelt wird. Unter den zahlreichen Geſuchen, die dem Landtag in der lez“ ten Zeit zugegangen ſind befinden ſich ſolche des badiſchen Richter vereins über die Aenderung des aneee und des Badiſchen Verbandes gemeinnütziger Bauvereinigung über die Bauſtoff⸗ un! Geldbeſchaffungsfrage. Das Finanzminiſterium ſchrift über die Einrichtung einer badiſchen Bezirksfinanzverwaltung zugehen laſſen. Letzte Meidungen Ernſt Troellſch 7 Berlin, 1. Febr. Nach einer Krankheit von wenigen Tagen iſt in der vorigen Nacht Ernſt Troeltſch an einer Lungenembolie ge“ ſtorben. Er ſtand kurz vor der Vollendung des 58. Lebensjahres Die wiſſenſchaftliche Laufbahn Troeltſchs hat den in der Augsburget Gegend gebürtigen proteſtantiſchen Schwaben über eine Anzahl weſt⸗ und ſüddeutſcher Univerſitäten, darunter Heidelberg, kurz vol dem Weltkrieg als Ordinarius für Religionswiſſenſchaft nach Berlin geführt. Er trat hier von der theologiſchen in die philoſophiſche Fa⸗ kultät über. Politiſch war Geheimrat Troeltſch Demokrat. Als nach dem Zuſammenbruch und der Neuorganiſation des preußiſchen Stag tes der Sozialdemokrat Häniſch das Miniſterium für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung übernahm, wurde Troeltſch ſein Staatsſekre⸗ tär und hat zwei Jahre lang an dem Aufbau des preußiſchen Unter⸗ richtsweſens gearbeitet. Er zog ſich dann wieder auf ſeine akademiſche und Forſchertätigkeit zurück. Seine Bedeutung als Religions“ philoſoph ſichert ihm einen dauernden Platz in der deutſchen Gei⸗ ſtesgeſchichte. ):( Ludwigshafen, 1. Febr. Eine Anzahl Kohlendiebe, die von den Bahnanlagen in der Frieſenheimerſtraße große Mengen Kohlen ſtahlen, konnten in der letzten Nacht verhaftet werden. Sw. Darmſtadt, 1. Februar. Geſtern nachmittag ließ ſich ein 18jähriger Baugewerkſchüler, der Sohn eines höheren Eiſenbahn⸗ beamten, am überfahren. In einem hinterlaſſenen Schreiben bittet er Eltern un Lehrer um Verzeihung. ] Berlin, 2. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) beginnt in Lille der Parteitag der franzöſiſchen Sozialdemo⸗ kraten. Die deutſche Sozialdemokratie wird durch Dr. Hilfferding vertreten ſein, der nach anfänglicher Verweigerung der Einreiſe erlaubnis am Mittwoch dorthin abreiſte. Beuthen, 2. Febr. Die Bergungsarbeiten auf der Heinit⸗ grube werden ohne Unterbrechung fortgeſetzt. Die Zahl der Toten hat ſich auf 112 erhöht. Vermißt werden noch 25 Mann⸗ Von den ins Knappſchaftslazarett Eingelieferten konnten 10 ent⸗ laſſen werden. Ueber die Entſtehungsurſache des Unglücks iſt n immer nichts Sicheres ermittelt. 8 2 232 2—— 2 2 5 Negelmässige Verbindung von Dremen über Southampton, Cherbonrg nach New Lork durch die prachtvollen amerikanischen Regierungsdampfer NACcHSTE ABTAHRTEN- . Februar 11. April I4. Pebruar 21. März George Washington„„ 21. Februar 28. März President Roosevelt.. 28. Febuar 4. April Abfahrt von Southampton und Cherbourg 1 Tag später Verlangen Sie Prospeſte und Segellisten Nr. 142 UNifEB TAIEs INEG IBERLIN WS MANNHEIMuU nter den Linden 1 Hausahaus, D I, 7/8 General-Vertretung: Norddeutscher Hloyd, Bremen America President Harding „„*„ mir wohlvorbereitet die„Sache“ an. Aber nur zwei Akte lang, denn was ich Sonntag, am 3. September 1922 hörte, war muſikaliſch von mittlerem Anſtand, ſchauſpieleriſch aber recht— veigenartig, In der„Provinz“ ſpielt man mit mehr Talent.. A.. Mannheimer Kunſtverein Was in dieſer Ausſtellung der Mannheimer Künſtlet ſchon bei flüchtiger Vorſchau beſonders auffällt und bei der Na prüfung den Geſamteindruck 2 und günſtig beeinflußt, die Talſache, daß die Mannheimer Künſtlergruppe frei iſt von modiſchem Nachläufertum und unehrlicher Mache. Auf der ſicheren Grundlage ſoliden handwerklichen Könnens wird die farbige ſtaltung der Umwelt ehrlich erſtrebt. Vorbilder, überwiegend au⸗ den Kreiſen des gemäßigten Impreſſionismus, laſſen ſich wohl er kennen, ohne daß man jedoch von Nachahmung ſprechen dürſte. Hierfür, wie für die Vielfältigkeit des Strebens und der künſtleriſchen Temperamente ſind die Stilleben ein ſprechender Beweis. Ver⸗ wandte Motive, im Dekorativen nicht ohne deutſche und franzöſiſche Meiſter vergangener Jahre zuſtandegekommen, werden in Aufbau und Vortrag ganz verſchieden behandelt. den Landſchaften— eine Gartenwirtſchaft bleibt beſonders in der Erinnerung— und den Pinſelzeichnungen auch in den Stilleben eine faſt nervöſe Bewegtheit der Linie(Paffung des Tuches) be ſtarker Zurückhaltung in der ſein abgeſtimmten Farbe; Morand ſtellt ſein großes in breitem ſicherem Strich hingeſetztes Stilleben auf geſchloſſene Bildwirkung und ſatten Farbklang, ſeine Zei nungen ſind klar und kraftvoll: Schifferdecker ſtrebt in Stilleben mit den Aepfeln und Trauben nach einer faſt altmeiſter lichen Tonigkeit; ſeine Porträts ſind mit Recht geſchätzt und waß er in zwei Landſchaften an unmittelbarer Stimmung gibt, verſprich für ſeine Weiterentwicklung ſehr viel. Auch Papsdorf und Knaus, deſſen Negerkopf ich indes den Vorzug gebe, pflegen das — Dr. Artur Kahane ſchrieb die Einführung, und ich ſah und hörte Bei Cafſar iſt wie in at dem Landtag eine Denk⸗ Bahnübergang nahe der Eſchollbrückerſtraße vom Zug? Heute 1 Ge: — Stilleben mit Geſchmack. Stohners drei Paſtellbilder„Dalle, teuſen“ feſſeln durch den prickelnden Reiz der ſicheren Technt und die graziöſe Leichtigkeil. Süs ſtellt Arbeiten aus, die der tleſe Klang der Romantik beherrſcht Joſt, deſſen„Straße in Neckar gemünd“ regneriſcher Stimmung feinſte Reize abgewinnt, deig eine„Rheinbrücke“ und einen Ausſchnitt aus dem Mühlauhaſen von en flächiger Farbigkeit, während ſonſt in einigen Landſchaften die Farbe ein wenig ſtumpf bleibt. In dem Bildnis„Zigeunerin, iſt ſchlicht, ohne theatroliſchen Aufputz, faſt ſachlich, über das Modell porträt hinaus Weſentliches der Idee: Zigeunerin erfaßt. In niſſen beweiſt Noether, der auch eine ſympathiſche Landſchaft 15 —— Bild⸗ i⸗ anerg. ſchiedlichen FJreiiag. den 2. Ifbruar 192³ maunheimer General-Anzeiger(Miitag ⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 55 Städtiſche Nachrichten. Die neuen Waſſer⸗, Gas⸗ und Strompreiſe Vaſſerpreis 1650 76 des Mietwertes— Gaspreis 270„— Licht⸗ ſtrompreis: 740 4 Am Mitiwoch iſt wegen der Feſtſezzung der Preiſe für Waſſer, Gas und Strom eine außerordentliche Stadtratsſitzung abgehalten worden, über die uns folgender offtzieller Bericht vortiegt: Die Erbhöhung der Kohlenpreiſe ab 1. Februar be⸗ loſtet die ſtädriſchen Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke weiter in außerordentinher Weiſe. Die Kopien für das Waſſerwerk und Elek⸗ krizitätswerk koſten von dieſem Tage ab 57 000 4, die Kohlen für das Gaswerk 50 000„ für die Tonne mehr. Auf das Jahr um⸗ ergibt ſich eine Mehrbelaſtung der Werke für ohlenbeſchaffung um 3,3 Milliorden 4. Da über⸗ dies in den kommenden Monaten wohl auch ausländiſche Kohle wird gekauft werden müſſen, ſo werden die monatlichen Kohlen⸗ rechnungen der 3 Werke vorausſichtlich die Höhe von.2 Milliar⸗ den erreichen. Dieſen Betrag müſſen die Werke jeweils im voraus bezahlen; ſie deſitzen die Mittel hierzu nicht. Die Stadt⸗ kaſſe iſt nicht in der Lage, Vorſchüſſe zu leiſten. Der Bankkredit der Werke iſt ſchon auf mehrere hundert Millionen& angewachſen. Würde Kohle mi in der Menge gekauft, welche durch die Jahlungen der Abnehmer auf Grund der normalen LTarife gedeckt iſt, ſo müßte die Gas⸗ und Stromerzeugung ſo ge⸗ waltig eingeſchränkt werden, daß dies nahezu einer Stillegung der Werke gleichkäme. Da dieſe Zerrüttung der Verſorgung für jeden Verbraucher ein ungeheures Nebel wäre, ſo bleibt nichts übrig, als von dem Verbraucher ſelbſt Beiträge für die Kohlenbeſchaffung zu erheben. Dies geſchieht in der im geſamten kaufmänniſchen Verkehr heute üblichen Form der Vorauszahlung bzw. Barzahlung in der durch die Bezugsbeſtimmungen vorgeſehenen Weiſe. Der Stadtrat glaubt ſich hierbei der Zuſtimmung der geſamten Bevölkerung ſicher. Es werden daher die künftigen Gas⸗ und Stram⸗ rechnungen jeweils um den Unterſchiedsbetrag zwiſchen altem und neuem Gas⸗ bzw. Strompreis erhöht; für Januar wird alſo mit den vom gemiſchten beſchließen⸗ den Ausſchuß am 30. Januar feſtgeſetzten Gas⸗ und Strompreiſen der Unterſchiedsbetrag zwiſchen dem neuen und dem bisherigen 5„ bzw. Strompreis. mit erhoben. Für Gas wird demnach geleiſtet für den Kubikmeter A) 200 als Preis, 5 b) 70„(Unterſchied zwiſchen 200 neuem und 130 altem Preis) gemäߧ 14 der Beſtimmungen, ebenſo bei Lichtſtrom für die Kilowattſtunde à) 560 als Preis, b) 180„(Unterſchied zwiſchen 560„ neuem und 380/ altem Preis) gemäß 8 7 der Bedingungen— uſw. Bei der Beurteilung dieſer Maßnahme mag man auch bedenken, daß zwiſchen dem Tag der Ableſun; und dem Tag der Rechnungs⸗ —.— 12—14 Tage liegen und daß in dieſer Zeit jeder Ab⸗ nehmer en Werken für ſeine neue Gas⸗ oder Stromentnahme wieder mindeſtens den Betrag ſchuldig geworden iſt, den die von ihm geforderte„Auffüllung“ ausmacht; aus dieſem Grunde kann auch von einer Verzinſung der„Auffüllung“ keine Rede ſein. Der Verbraucher erlangt durch die Vorauszahlungen ein bei weiterem Steigen der Preiſe wachſendes Guthaben, das er allerdings nur dann geltend machen kann, wenn er den Anſchluß an das Werk aufgibt, ſo beiſpielsweiſe bei Wegzug von Mann⸗ heim. Sollten die Preiſe ſinken, ſo wird das Gaswerk entſprechende Rückzahlungen leiſten. Die Höhe des Guthabens wird von Zeit zu eit durch die Direktion der Werke in beſonderem Schriftſtück an⸗ erkannt; vorerſt erhellen die einzelnen Beträge aus den Rechnungen. Ueber die Beſchlüſſe des gemiſchten beſchließenden Ausſchuf ſes, der ſich am Dienstag ebenfalls mit den neuen Waſſer⸗, Gas⸗ und Strompreiſen beſchäftigte, erhalten wir folgenden ſtadtamtlichen Bericht: Der Preis der für das ſtädtiſche Waſſerwerk erforderlichen Koh⸗ en wurde ab 12. Januar um weitere 25 726 für die Tonne er⸗ höht. Der Wafſerpreis wird daher vom 1. Februar ab auf 4650%j des Mietwertes vom 1. Dezember 1921, der Grund⸗ und ehrverbrauchspreis auf 105 für den Kubikmeter feſtgeſetzt. benſo hat ab 12. Januar eine Erhöhung des Preiſes der für das aswerk und das Elektrizitätswerk notwendigen Kohlen ſtattgefun⸗ ben die für die reſtlichen 20 Januartage beim Gaswerk 14 231&1, eim Elektrizitätswerk 16 352 ½ beträgt. Für den Monat Januar daher der Gaspreis auf 200 für den Kubikmeter, der ichtſtrompreiß auf 560, der Kraftſtrompreis auf 90 A, der C⸗Strompreis auf 180 für die KWSt. erhöht. ie neuen ab 1. Februar geltenden Kohlenpreiſe ſind bei obigen Preiſen noch nicht berückſichtigt. Mit dieſen ſtadtamtlichen Mitteilungen wird endlich Klarheit ge⸗ chaffen. Die Gas⸗ und Stromverbraucher wiſſen nunmehr, daß ſie nicht nur für Januar, alſo wieder rückwirkend, Preiſe zu len haben, die eine enorme Verteuerung im Vergleich zum De⸗ mber darſtellen, ſie wiſſen aber auch 5 zeitig, daß das von der ein gerſchaft abgelehnte Syſtem der Vorauszahlungen zu Sde ſtändigen Einrichtung werden ſoll. Wie aus dem tadtratsbericht hervorgeht, ſoll immer die Differenz zwiſchen den dlatenden Gas⸗ und Strompreiſen und denjenigen des Vormonats — Vorauszahlung geleiſtet werden, damit die Werke die Geldmittel Thalten, die ſie zur ſofortigen Bezahlung der Kohlen notwendig — eeeeeeeeeeeeee lichter Weite bringt, ſeine ſtarke Körperſchaft, die auch Pigage u ſeinen vorzüglichen Porträts mit ihren warmen Tönen eignet. diertele Palette wird, wie ſtets, von hellen Farben beherrſcht, Iu auf ſeine Vorwürfe von Meer und See ſchön eingeſtimmt ſind. n den Segelbooten vor dem Wind iſt elementares Leben. Barch⸗ deld ſucht nach Neuem; iſt Konturen flackernden Vordergrund und der aufgehellten Ferne 5 von ſtarkem Reiz. Im„Hohlweg“ ſcheint die Löſung des ſindblems am nächſten gerückt. Pflegers Landſchaftsausſchnitte gut beobachtet, Merker geht den maleriſchen Reizen der 91 adtperipherie liebevoll nach, wo ſchüchtern die Natur wieder be⸗ ziunt; Stitzel, Stärk, Degen ſind mit charakteriſtiſchen Ar⸗ iben vertreten. Neben Gelbs ſchönen Terrakotten, von denen or weiflung“ ſehr gut und eigen im Aufbau iſt,(ſonſt wi allem irkt Lehmbruck doch nach) behauptet ſich eine gemäßigt realiſtiſche orträtbüſte Peringers.— Außerhalb der„Vereinigung wärtubeirter Künſtler“ hat noch eine Reihe Mannheimer und aus⸗ durtiger Künſtler ausgeſtellt: Rudi Müllers, K. Graf⸗Rothen⸗ Brück Brox, Cloßmann und andere ſind mit unter⸗ und gefälligen Arbeiten, meiſt kandſchaftlicher ilderung vertrelen. hs. EEin„Deutſcher Jreiheitspreis“ an der Aniderſität Heidelberg. mib Minſſter des Kultus und Unkerrichts Dr. Hellpach hat, wle s die Preſſeabteilung der bad. Regierung mitteilt, an die Univerſi⸗ 5 nachſtehende Mitteihmg ergehen laſſen:„Es zählt unter e wagfornehm n Aufgaben unſeres nationalen Daſeins, die heran⸗ Arende Generation in ſelbſttätiger Erlenntnis und lahekleandenn ühr en auf den Boden der neuen Deutſchen Staatsordnung zu en Eingedenk dioſer Pflicht und geſtützt auf Mittel, die ein und dec Univerfiiät Heidelberg erſtmals zur Verfügung ſtellte, 5 ich eine akademiſche Preisſtiftung ins Leben, weiche im Geiſte am 0 bezeichneten Aufgabe und im Geiſte der Rede des Rektors ch 36. Stiftungstage der Univerſität den Doppelnamen„Deut⸗ bees Freiheftspreis an der Unfperſität Heidel⸗ weck Gerhard Anſchütz⸗Preis“— 7 ſoll. Es iſt der er 1. dieſer Veranſtaltung, daß alle drei Jahre am Stiftungstage faſtun niverſttät eine Frage aus dem Kreiſe der ver⸗ diehunzwolttiſchen, wirtſchaftspolitiſchen und kulturpolitiſchen Be⸗ kun ugen zwiſchen Volkstum und Freiheit zur Bearbei⸗ darguffasge chrieben und den beiden beſten Löſungen an einem der die aſte Prei Stiftungstage je ein Preis zuerkannt werde. Für Mart'ſte teisverteilung ſteht gegenwärtig der Betrag von 150 zur Verfügung, der jedoch einer weiteren Geldwertverände⸗ 8 angepaßt werden wird.“ die ſtarke Gegenſätzlichkeit von einem in 000[tere Erhöhung erfahren müßten. haben. Da für Dezember ein Gaspreis von 130 Mark feſtgeſetzt war, ſo beträgt die Differenz 70 Mark, der Geſamtpreis für den Kubikmeter Gas demnach 270„. Bei Lichtſtrom beträgt die Differenz gegenüber dem Vormonat 180% für die Kilowattſtunde. Es ſind darnach im ganzen 560--180 740 zu zahlen. Der Geſamtpreis für Kraftſtrom beläuft ſich auf 340f100 440, derjenige für C⸗Strom auf 18054 236 K. Man gibt in den Kreiſen der Stadtverwaltung zu, daß die bis⸗ herige Form der Vorauszahlung für den Bezug von Gas und Strom in der Bevölkerung lebhafte Erre⸗ gung hervorgerufen hat. Glaubt man denn, daß durch den neueſten Beſchluß dieſe Erregung verringert wird? Es iſt zuzugeben: die Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke befinden ſich in einer Zwangs⸗ lage. Die Kohlen, die zur Gas⸗ und Stromerzeugung notwendig ſind, müſſen beſchafft werden. Barzahlung wird vom Lieferanten ver⸗ langt. Die Stadtverwaltung kann die Millionenbeträge nicht vor⸗ ſchießen. Der eigene Kredit iſt ſtark in Anſpruch genommen. Man hat ſich infolgedeſſen nicht anders zu helfen gewußt, als an die Ein⸗ ſicht der ohnehin ſchon zur Genüge verärgerten Verbraucher zu appel⸗ lieren. Dieſe Einſicht wird bei den meiſten vorhanden ſein. Aber hier wird es heißen: die Einſicht iſt willig, aber der Geldbeutel iſt ſchwach. Von den mittleren und großen Gas⸗ und Stromverbrau⸗ chern werden wahre Rieſenſummen verlangt, gegen die die Dezember⸗ rechnungen eine Kleinigkeit bedeuten. Viele werden zu der einmaligen Zahlung ebenſowenig wie im vorigen Monat in der Lage ſein. Dazu kommt, daß man den im November eingeſchlagenen Weg fortſchreitet: die Vorauszahlung ſoll unverzinslich für unabſeh⸗ bare Zeiten gewährt werden. Das einzige Entgegenkommen be⸗ ſteht darin, daß hin und wieder über die Höhe des Guthabens Aufſchluß gegeben wird, das der Gas⸗ und Stromverbraucher den Werken vorſtrecken ſoll. Wir meinen, dieſer Vorgang ſteht in Deutſch⸗ land wohl einzig da. Es wird höchſte Zeit, daß ſich die Verbraucher zuſammenſchließen und gegen die von der Stadtverwaltung beliebte Behandlung energiſch Stellung nehmen. Es muß ein Ausweg ge⸗ funden werden, der den Verbrauchern entgegenkommt, vielleicht in ähnlicher Weiſe, wie es bei der Zuſchußleiſtung für das Großkraft⸗ werk vorgeſehen iſt. So wie bisher kanns nicht weiter gehen. Sch. Sitzung der Preisprü, ungskommiſſion Die Ortsgrupp-pe Mannheim des Verbandes badiſcher Gartenbaubetriebe hat ein Zirkular in Umlauf geſetzt, das ſich an die Gärtner und Gemüſeerzeuger mit der Aufforderung richtet, nur die Richtpreiſe anzuerkennen, die künftighin nach der Berechnung des wirtſchaftlichen Ausſchuſſes des deutſchen Erwerbsgartenbaues durch die Preisfeſtſetzungs⸗ kommiſſion der Ortsgruppe des Verbandes badiſcher Gartenbau⸗ betriebe beſtimmt werden.„Die wirtſchaftliche Notlage der Gemüſe⸗ Erzeuger“, ſo wird zur Begründung des ſelbſtändegen Vorgehens der ärtneriſchen Fachorganiſation ausgeführt,„verlangt eine gemein⸗ ame Wahrung ihrer Intereſſen bezügl. der Preis⸗ feſtſetzung ihrer Erzeugniſſe. Die bisher durch die ſtädt. Preisprüfungsſtellen erfolgten Feſtſetzungen der Richt⸗ bezw. Höchſtpreiſe entſprachen niemals den uns alle ſchwer treffenden Teuerungsverhältniſſen und führten ſtets zu großen Auseinanderſetzungen da die ſtets wachſende Not der Erzeuger wenig Gehör—5 Der Selbſterhaltungs⸗ trieb zwang die beteiligten Intereſſenten zu einer ſelbſtän⸗ digen, von den ſtädt. Preisprüfungsſtellen unabhängigen Preisfeſtſetzung, die nunmehr auch nach der errechneten Teuerungs⸗ zahl des wirtſchaftlichen Ausſchuſſes des deutſchen Erwerbsgarten⸗ baues erfolgt. Dieſer wirtſchaftliche Ausſchuß tritt voll und ganz für die Angemeſſenhebt dieſer Preisberechnungen ein, auch iſt er ſtets bereit, über etwaige Fragen Auskunft zu geben und ver⸗ tritt die Intereſſenten bei etwaigen gerichtlichen Preisauseinander⸗ ſetzungen. Entſprechend der durch die fortſchreitende Geldentwer⸗ tung und die hierdurch bedingte unaufhaltſame Teuerung werden die Preiſe regelmäßig feſtgeſetzt, wobei aber auch die ebenfalls meiſt ungünſtige Lage der Verbraucher möglichſt berückſichtigt werden wird. Die Preiſe werden jeweils an den Markttagen des hieſigen Hauptmarkees öffentlich angeſchlagen und dienen als Richtpreiſe, deren ETinhaltung dringende Pflicht eines jeden Gemüſeerzeugers iſt. Wir appellieren an das Gewiſſen jedes Einzelnen, ſich nicht ſelbſt zu ſchädigen und vielmehr zur Hebung der eigenen Notlage die Preiſe unbedingt einzuhalten. Es iſt aber auch notwendig, daß alle noch Fern⸗ ſtehenden ſich unverzüglich unſerer Organiſation anſchließen. Denn nur durch eine und geſchloſſene Maſſe iſt eine zielbewußte Verfechtung unſerer berechtigten Intereſſen möglich.“ Dieſes Zirkular gab zu einer längeren Ausſprache Veranlaſſung. Regierungsrat Dr. Hofmann ſprach ſein Befremden darüber aus, daß ſich die gärtneriſche Fachorganiſation mit der Preisprü⸗ fungsſtelle in Verbindung geſetzt hat, zumal die Erzeuger Ver⸗ treter in den Preisprüfungsſtellen hätten. Die Gärtner ſeien aller⸗ dings in der hieſigen Preisprüfungskommiſſion in den letzten Monaten unvertreten geweſen, was auf eine Unſtimmigkeit zurück⸗ zuführen ſei. Es ſei bedauerlich, daß der Gärtnerverband nun⸗ mehr in einer beſonderen Aktion gegen die Preisprüfungsſtelle vorgehe. Ein Vertreter der Arbeiterſchaft wandte ſich mit ſcharfen Worten gegen die Preisdiktatur, die mit dieſem Vorgehen der Erzeuger beabſichtigt ſei, eine Diktatur, die man ſich in der jetzigen Zeit unter keinen Umſtänden bieten laſſe, weil ſie Anarchie und Empörung hervorrufen würde. Ein Vertreter des Einzelhandels ſtelte ſich auf den Standpunkt, daß die Gemüſeerzeuger nicht von der Not des Volkes durchdrungen ſeien. Er ſchlage vor, daß die Preisprüfungsſtelle das Vorgehen des Ver⸗ bandes auf das äußerſte mißbillige. In der weiteren Ausſprache wurde feſtgeſtellt, daß die gärtneriſche Fachorganiſation bereits beim Miniſterium des Innern mit dem Erſuchen vorſtellig geworden ſei, den Anſchlag ihrer Richtpreiſe auf dem Hauptmarkt zu geſtatten. Die Erzeuger beriefen ſich auf die Proxis auf den Pfälzer Wochen⸗ märkten, auf denen die Preiſe aufgrund der Kalkulationen jeweils feſtgeſetzt würden. Der Vorſitzende gab zu, daß die Gemüſe⸗ preiſe nicht ſo wie die anderen Erzeugerpreiſe geſtiegen ſeien. Aber daran könne die Preisprüfungsſtelle nichts ändern. Es ſei auch zuzugeben, daß die Gärtnereibeſitzer einen ſchweren Exiſtenzkampf u beſtehen hätten. Das rechtfertige aber immer noch nicht das e in einer Zeit, in der alle Kreiſe zuſammenhaiten müßden. as einzig richtige ſei das Wiedererſcheinen der gärt⸗ neriſchen Vertreter in der Preisprüfungskommiſſion, in der am beſten die Intereſſen der Erzeuger, Händler und Verbraucher gegen⸗ einander abgewogen werden könnten Der beabſichtigte Anſchlag der Richtpreiſe ſei nicht ſtatthaft. Zuläſſig ſei nur die Preisauszet nung an der Ware. Und dann werde zu ſein, ob die Preiſe ſich in angemeſſenen Grenzen bewegen. Vorſitzende ſtellte als Ergebnis der Ausſprache feſt, daß das Vorgehen der gärtneriſchen Fachorganiſation einmütig verurteilt werde. Etwas länger hielt man ſich auch beim Kartoffelpreis . Von Verbraucherſeite wurde beanſtandet, daß die Kartoffeln, die mit ſtädtiſchen Mitteln eingekauft wurden, geſtern auf dem Markle 18 Mark das Pfund gekoſtet haben, während der Richt⸗ preis 12—14 M. betrug. Von Großhändlerſeite wurde feſtgsſtellt, daß der Kleinhändler 11 M. für das Pfund bezahlen muß. Die mit ſtädtiſchen Mitteln vom Konſumverein, der Fa. Schreiber und an⸗ deren Großhändlern eingelagerten Kartoffeln gingen trotz fach⸗ gemäßer Lagerung ſo rapid in Fäulnis über, daß der Ab⸗ gang weit über 2 Proz. betrage. Von einer Vertreterin der Ar⸗ belterſchaft wurde gewünſcht, daß die 555 die Kar⸗ toffeln, die mit ihren Mitteln beſchafft worden ſeien, durch Ar⸗ beitsloſe ausleſen laſſe, damit die Aermſten der Armen, die auf dieſe Kartoffeln Anſpruch hä⸗ten, keine ſchlechte Ware be⸗ kämen. Die Beſchaffenheunt der Marktwaren hat in der letzten Zeit Veranlaſſung zu Beanſtandungen gegeben. Die Kontrollorgane werden in erhöhter Weiſe ihr Augenmerk darauf richten, daß die Marktfähigkeit den geforderten Preiſen entſpricht. Der neue Zuckerpreis beträgt 430 M. für Staub⸗, 470 M. für Gries⸗ und 500 M. für Wärfelzucker. Ein Vertreter des Einzelhandels ſtellte feſt. daß dieſer Preis im Vergleich zum Geſtehungspreis zeige, daß der Handel aus der Notlage der Ver⸗ braucher keinen Vorteil ziehen wolle. Mit Bangen ſehe er den nächſten Wochen entgegen, da die Verkaufspreiſe eine wei⸗ Der Mannheimer Einzel⸗ handel gehe in dem Entgegenkommen bis an die Grenze in dem Beſtreben, Opfer zu bringen. Es ſei zu befürchten, daß der Handel eines Tages gezwungen ſei, Mittel und Wege zu ſeiner weiteren Lebensfähigkeit ausfindig zu machen. Nur durch ſtreng Preſſ geführte Rationierung ſei es möglich geweſen, die Preiſe guf dem heutigen Niveau überhaupt noch zu halten. Der Vorſitzende gab bekannt, daß für Weißkraut, Roi⸗ kraut, Wirſing, Grünkohl uſw eine 25prozentige Fracht⸗ ermäßigung in Kraft getreien iſt, die bis 31. März dauert, am 24. Januar außerdem eine weitere Frachtermäßigung für Kartoffeln. Regierungsrat Dr. Hofmann wies ſerner auf die eee gewordene neue Fleiſchpreiserhöhung hin. Ochſen⸗ und Kalbfleiſch koſtet 2600 M.(bisher 1920.). Schweinefleiſch 3000 M. das Pfund Infolge guten Auftriebs war der Schweinepreis mit 23—2400 M. pro Mfund Lebendgewicht am Montag etwas niedriger als vor acht Tagen Es iſt aber mit einem weiteren Anziehen in der nächſten Woche zu rechnen. Es iſt feſt⸗ 1* daß von dem Geſamtauftrieb des Mannheimer tehmarktes etwa die Hälfte nach der Pfalz kommt. Nach dem Saarland iſt ſeit April 1922 kein Stück Vieh mehr gegangen. Dagegen ſind in den letzten Monaten rheinländiſche Aufkäufer auf⸗ getreten. Die bis kommenden geltenden Richtpreiſe wur⸗ den wie folgt feſtgeſetzt: Kartoffeln bis 15., Weißkraut bis 50 Mark, Wirſing bis 90., Rote Rüben bis 45., Gelbe Rüben bis 40., Karotten bis 50., Zwiebeln bis 40., Erdkohlraben bis 25 M. ausgeſchnittenes Obſt bis 25., Aepfel und Birnen bis 110.M. das Pfund, Lauch bis 8 M. das Stück. Sch. Kückkehr des letzten deutſchen Kriegsgefangenen Pünktlich auf die Minute lief geſtern abend 11 Uhr 44 in Lud⸗ wigshafen der aus Weißenburg kommende Schnellzug ein, der den letzten deutſchen Kriegsgefangenen in die Heimat brachte. Zum Empfang Otto Reuters, der ſeit acht Jahren unſchuldig in fran⸗ zöſiſcher Gefangenſchaft verbringen mußte, bis ihm der Begnadi⸗ gungserlaß auf Weihnachten die Freiheit wieder gab, hatten ſich außer Herrn Julius Jahl Vertreter der Reichsvereinigung ehe⸗ maliger Kriegsgefangenen in Mannheim und ſonſtige Freunde der Kriegsgefangenen auf dem Ludwigshafener Bahnhof eingefunden. Rach Erledigung der Formalitäten auf dem franzöſiſchen Büro be⸗ ſtiea man den von der Stadt Mannheim zur Verfügung geſtellten und fuhr dem unbeſetzten Deutſchland zu. Auf der Mannheimer Rheinbrückenſeite hatte ſich eine tauſendköpfige Menge angeſammelt, die in laute Willkommrufe ausbrach, als der Sonderwagen auf unbeſetztem deutſchen Boden Halt machte und man dem letzten deutſchen Kriegsgefangenen ungehindert Willkomm ſagen konnte. Die Feuerwehrkapelle unter Leitung des Herrn Beierle intonierte einen Choral, der von den Verſammelten mit entblößtem Haupte angehört wurde, dann wurden deutſche Lieder intoniert und ungeniert um die franzöſiſchen Poſten klang es hundertfältig:„Einig⸗ keit und Recht und Freiheit“. Eine Stimmung, die ſich mit ein paar dürren Worten nicht wiedergeben läßt. Reuter ſtreckten ſich ungezählte Hände entgegen. Eine ſchwere Operation hatte ihn ans Krankenbett in Toulon gefeſſelt und ſo mußte er die mit ihm begnadigten Kameraden an Weihnachten ſcheiden ſehen und als letzer und einziger in Frankreich bleiben. Aber auch bei dem letzten Empfang hatte man ſeiner nicht vergeſſen. Samm⸗ lungen wurden in die Wege geleitet, für ihn öffneten ſich Herzen und Hände und man verſäumte nichts, Reuter ſobald wie möglich in die Heimat zu bekommen und für ſeine nächſte Zukunft zu ſorgen. Auf dem ganzen Weg, den der Sonderwagen der Straßenbahn machte, umſchwirrten ihn die Willkommrufe und den Mitfahrenden allen lag noch im Ohr das begeiſterte Hoch auf das liebe, arme Vater⸗ land, das an der Rheinbrücke weit in die Nacht hinaus klang. Unab⸗ ſehbar war die Menge, die vor dem Hauſe des Herrn Jahl Auf⸗ ſtellung genommen. Das Doppelquartett des Sängerbundes„Har⸗ monie“ Neckarau ſang unter Herrn Kapellmeiſter Beierles Leitung den Choral„Das iſt der Tag des Herrn“. Das alles war für den Heimckehrten faſt zu viel und nur langſam konnte man ihn darauf vorbereiten, daß ihn noch eine große Freude erwarte: das Wieder⸗ ſehen mit ſeiner Frau Im gaſtlichen Hauſe von Julius Jahl hatten ſich inzwiſchen auch der ſchweizeriſche Delegierte des Roten Kreuzes, Herr Alfred Ney, und Herr Wackermann, der frühere Adjutant im Dulag Mannheim und nachherige Leiter der Kriegs⸗ gefangenen⸗Abwicklungsſtelle in Karlsruhe, eingefunden. Unter der Fürſorge ſeines freundlichen Gaſtgebers— der für die Ausreißer und die ordnungsgemäß heimgekommenen Kriegsgefangenen in ſtiller, hingebender Liebe Unendliches geleiſtet hat— blieb man noch eine Zeitlang beiſammen. . Sein 25jähriges Dienſtjubiläum bei der Stadtgemeinde Mannheim begeht heute Bürodiener Johann Kopp, Rheindammſtr. Nr. 30. Der Jubilar war 24 Jahre beim Tiefbauamt und iſt ſeit 1 Jahr beim Rechnungsamt. Er erfreut ſich allſeitiger Beliebtheil. *Nicht ſchulfrei an den Faſtnachttagen. Mit Rückſicht auf die Zeitlage kommen die Faſtnachttage(Montag und Dienstag, den 12. und 13. Febr.) in dieſem Jahr als ſchulfreie Tage in Wegfall. Für Aſchermittwoch kann der Unterrichtsbeginn auf 10 Uhr vormittag⸗ feſtgeſetzt werden. * Mißhandlung eines Deutſchen durch einen Franzoſen. Als geſtern vormittog ein Student aus Freiburg über die Rheinbrücke ging, wurde er ohne irgendwelche Vorkommniſſe und ohne erſicht⸗ lichen Grund von dem franzöſiſchen Poſten auf der Mannheimer Seite durch Fußtritte, Kolbenſchläge und Fauſthiebe ins Geſicht miß⸗ handelt. Dem Studenten wurde die Brille zerſchlagen. Nur mit Mühe konnte er ſich den weiteren Mißhandlungen des franzöſiſchen Soldaten entziehen.— Die franzöſiſchen Wachen zwingen jeden Deutſchen, ob Mann oder Frau, der den Bürgerſteig an der Rhein⸗ brücke betritt, durch Kolbenſtöße und Schläge zum Verlaſſen des Fußſteiges. Außerdem haben ſie den um den linksrheiniſchen Brückenkopf auf die Südſeite führenden Gehweg durch Stacheldraht geſperrt, wodurch der ſtarke Verkehr über die Brücke ſehr gehemmt wird.— Ihre„Kultur“! * Hochwaſſer in Sicht. Das Anſteigen der Temperatur und die ſtarken Regengüſſe haben nun auch in den höheren Lagen Schnee⸗ ſchmelze verurſacht und zu dem Anwachſen der Bäche und Flöſſe geführt. Der Neckar iſt über ſeine Ufer getreten und ein weiteres Steigen des Waſſers iſt zu beobachten. Das hochgehende Waſſer hat allerdings noch einen ſchnellen Ablauf, ſodaß vorerſt noch keine Gefahr für eine größere Ueberſchwemmung beſteht. * Anſkurm auf die Bäckerläden. Wie uns mitgeteilt wird, war in einer Reihe von Bäckereien während des geſtrigen Tages kein Brot mehr zu erhalten. Es iſt dies die übliche Erſcheinung, da vor 2— Aufſchlag des Brotpreiſes eine ſtarke Eindeckung mit Brot erfolgt. sh. Lohnverhandlungen in der Melallinduſtrie. Geſtern nach⸗ mittag fand vor dem Demobilmachungskommiſſär' eine Sitzung ſtatt. Wie wir⸗hören, haben dabei die Arbeitgeber für die erſte Februar⸗ hälfte ein entſprechendes Lohnangebot gemacht. Die Zuſtimmung des Metallarbeiterverbandes zu dieſem Lohnangebot ſteht noch aus. In Anbetracht des Entgegenkommens der Arbeitgeber wäre zu wün⸗ ſchen und zu erwarten, daß das Angebot angenommen und damit eine Einigung erzielt würde. *Das Rauchen der Schüler. Der Unterrichtsminiſter hat ſo⸗ eben eine Verordnung n die die bisherige Schulordnung für die höheren Lehranſtalten, für die Lehrerbildungsanſtalten, für die Gewerbe⸗ und Handelsſchulen und für die Volksſchulen ergänzt und die lautet: Den Schülern unter 16 Jahren iſt das Rauchen an öffentlichen Orten bei Vermeidung von Schulſtrafen verboten. —— Waßierſtandsbeobachtungen im Monat Februar kbein-Pegel 2.Ti. Tegar- Heng27 A N Schu erinſel“).011.02.7:.35l.352 35 Mannpeim.89.297.2 98 2 9704 42.72 ſtehl..752.141.230...33 82 Heilbronn.101.28.60.75 Maxen..8.7803.694 07 470 1 Nannbeim..89.87.86 2 78.69.48 i 2132.117292 242242.50 5,18 e Oſt, trüb 55 Mannheimer Wetterbericht v. 2. Febr. morgens 7 Uhr 9009—55 15 Niederſch nachts: 8, öchſte Temperatur geſtern: 11, d lag: 1, auf den qm. Südweſt 6, bewölkt. 9 g 28 das Berufungsverfahren und Rechtsbeſchwerdeverfahren. .) Bei der Entſcheidung über ein Rechtsmittel iſt über B Geſetz und Recht. Nr. 3 mannheimer General· Anzeiger(Mittag · Ausgabe) Freitag, den 2. Jebruar 1923 53 N 2 u n d RN ch Soll der Kaufmann alle Wertpapiere in das Betriebsbermögen nehmen? Die Frage, wie die Wertpapiere behandelt werden ſollen, d. h. ob man ſie zum Betriebspermögen zählen oder dem ſonſtigen Vermö⸗ en hinzurechnen ſoll, wird anläßlich des Jahresabſchluſſes manchen aufmann beſchäftigen. Die Frage iſt aber gerade jſetzt umſo bren⸗ nender, weil mancher Geſchäftsmann, veranlaßt durch die augenblick⸗ liche Tendenz der Effektenkurſe und die ſteuerliche Vergünſtigung der Wertpapiere bei Vermögensſteuer und Zwangsanleihe noch vor Schluß des Geſchäftsjahres überflüſſige Mittel in Wertpapiere ange⸗ legt hat. Daß der Kaufmann neben ſeinem Geſchäftsvermögen mehr oder weniger noch Vermögen beſitzen kann, das nicht ſeinem Betrieb gewidmet iſt, iſt außer Zweifel.§ 29 des Reichseinkommenſteuer⸗ geſetzes ſchreibt zwar vor, daß das geſamte Einkommen des Kauf⸗ manns und zwar auch, ſoweit es aus einer anderen Steuerquelle als dem Gewerbe ſtammt, nach dem Ergebniſſe des vom Kalenderjahre abweichenden Wirtſchaftsjahre veranlagt werden ſoll, wenn der Kauf⸗ mann in dem Geſchäftsabſchluſſe für ſeinen Gewerbebetrieb auch das geſamte Einkommen aus anderen Steuerquellen berückſichtigt hat. Aber weil dieſe Vorſchrift nur den Zeitabſchnitt beſtimmt, in dem das der Beſteuerung zugrunde zu legende Einkommen erzielt ſein muß, kann aus ihr nicht der Schluß gezogen werden, daß auch das außer⸗ geſchäftliche Einkommen nach den für die Berechnung des gewerblichen Einkommens, des Geſchäftsgewinnes geltenden Vorſchriften berechnet werden müſſe. Es bleibt daher dem Kaufmann überlaſſen, welche Wertpapiere er ſeinem Betrieb widmen, alſo in das Betriebsvermö⸗ gen nehmen oder. geſondert davon als außergeſchäftliches Vermögen behandeln will. Welche Art von der ſteuerlichen Seite geſehen die zweckmäßigere iſt, ſoll im Nachſtehenden kurz erörtert werden. Nach§8 33 Abſ. 2 des Reichseinkommenſteuergeſetzes wird der Geſchäftsgewinn grundſätzlich nach den Beſtimmungen berechnet, die für Inventar und Bilanz durch das Handelsgeſetzbuch vorgeſchrieben ſind. Nach§ 33a kann aber der Kaufmann abweichend vom Händels⸗ geſetzbuch bei Berechnung ſeines Geſchäftsgewinnes die Wertpapiere, die er in das Betriebsvermögen genommen hat, zu den Anſchaffungs⸗ preiſen anſetzen. Ob die Wertpapiere zum Betriebe des Gewerbes nötig oder überflüſſig ſind, iſt hierbei unerheblich. Es genügt die bloße Tatſache, daß die Wertpapiere in das Betriebsvermögen ge⸗ nammen waren. Dieſe Vorausſetzung wird in der Regel gegeben ſein, wenn der Kaufmann die Wertpapiere in ſeinen Geſchäftsbüchern führt. Die Einſetzung der Anſchaffungspreiſe hat die Folge, daß alle Kursſteigerungen über den Anſchaffungspreis hinaus nicht zur Ein⸗ kommenſteuer herangezogen werden können. Iſt dagegen der Kurs über dem Anſchaffungspreis geſunken, ſo iſt der Kaufmann berechtigt, den geringeren Kurswert am Ende des Geſchäftsjahres anzuſetzen. S Dadurch wird der Kaufmann im Gegenſatz zum Privatmann in die Lage geſetzt, die durch Fallen des Kurſes herbeigeführte Verminde⸗ rung ſeines Vermögens bei der Beſteuerung ſeines Einkommens zu herückſichtigen, denn der Geſchäftsgewinn und damit das ſteuerbare Einkommen wird gemindert. Der Geſchäftsgewinn betrage beiſpiels⸗ weiſe 200 000, der Kursverluſt der nicht zum Betriebsvermögen genommenen Wertpapiere 100 000 Mark. Der Kaufmann muß die 200 000 voll als Einkommen verſteuern. Hätte er die Wertpapiere zum Betriebsvermögen genommen, ſo würde ſich aus ſeinem Ge⸗ ſchäftsabſchluſſe ein Jahresgewinn von nur 100 000 ergeben, die er als Einkommenſteuer verſteuern müßte. Bei der Veräußerung von Wertpapieren iſt die Frage, ob dieſe zum Betriebsvermögen gehören oder nicht, ebenfalls wichtig. Sind die Wertpapiere Teile des Betriebsvermögens, ſo mindert jeder Ver⸗ luſt bei der Veräußerung den Geſchäftsgewinn, während jeder Ge⸗ winn ihn erhöht. Im anderen Falle wird der Gewinn nur dann zur Einkommenſteuer herangezogen, wenn der Kaufmann ſchon beim Er⸗ werbe der Wertpapiere die Abſicht gehabt hat, ſie mit Gewinn zu veräußern. Inſofern iſt alſo der Kaufmann bei der mit Gewinn er⸗ folgten Veräußerung beſſer geſtellt, wenn er ſeine Wertpapiere nicht durchweg zum Betriebsvermögen nimmt. Erleidet der Kaufmann aber bei den nicht zum Betriebsvermögen gehörigen Wertpapieren Verluſt, ſo kann er dieſe von ſeinem ſonſtigen Einkommen nicht ſchlankweg abziehen. Er muß vielmehr einmal nachweiſen, daß er ſie in Spekulationsabſicht erworben, er muß weiter nachweiſen, daß er aus der Veräußerung anderer Wertpapiere, die ebenfalls zu ſeinem außergeſchäftlichen Vermögen gehören, Spekulationsgewinne gemacht hat. Und ſodann iſt der Abzug der Verluſte nur bis zur Höhe dieſer anderen Spekulationsgewinne zuläſſig. Vei der Wahrſcheinlichkeit größerer Verluſte wird daher der Kaufmann ſeine das Betriebsvermögen nehmen. den Spekulationsgewinn etwa hinausgehenden Spekulationsverluſt in ſeinen Geſchäftsbüchern tatſächlich als Verluſt buchen und dorüber hinaus die noch nicht veräußerten Wertpapiere zu dem niedrigeren Anſchaffungspreis anſetzen, wenn etwa der Kurswert am Ende des Geſchäftsjahres höher ſein ſollte. Bei der Vermögensſteuer, die nach dem Stande des Vermögens am 31. Dezember 1922 oder auf Antrag nach dem Stande des Ver⸗ mögens am Schluſſe des letzten vor dem 31. Dezember 1922 endenden Wirtſchaftsjahres veranlagt wird, iſt es ohne Einfluß, ob die Wert⸗ papiere zum Betriebsvermögen genommen ſind oder nicht. Die Wert⸗ feſtſtellung der Wertpapiere erfolgt hier abweichend von den Vor⸗ ſchriften der Reichsabgabenordnung nach Durchſchnittskurſen, die er⸗ mittelt werden aus der durch drei geteilten Summen der Kurſe am Ende der erſten Hälfte der Jahre 1920, 1921 und 1922 einerſeits und aus den Kurſen vom erſten Börſentag des letzten Vierteljahres (3. Oktober 1922) anderſeits. Dies gilt ſelbſt dann, abweichend vom bisherigen Rechtszuſtande, wenn die Wertpapiere Teile des Betriebs⸗ vermögens ſind. Beantragt der Steuerpflichtige, daß ſein Vermö⸗ gensſtand am Schluſſe des letzten vor dem 31. Dezember 1922 enden⸗ den Wirtſchafts⸗ oder Geſchäftsjahres der Vermögensſteuer zugrunde gelegt werden ſoll, ſo konnte er zwar vor dem Ende dieſes Geſchäfts⸗ jahres Wertpapiere aus ſeinem Betriebsvermögen herausnehmen, aber er muß dieſe Wertpapiere und alle anderen, die er etwa in der Zeit nach Schluß des Geſchäftsjahres bis zum 31. Dezember 1922 aus ſeinem außergeſchäftlichen Vermögen zum Betriebsvermögen genom⸗ men hat, in der Steuererklärung angeben und verſteuern. Die Ver⸗ anlagung zur Vermögensſteuer iſt auch Grundlage für die Vermö⸗ genszuwachsſteuer und Zwangsanleihe. iſt es alſo auch ohne Einfluß, ob die Wertpapiere zum Betriebsver⸗ fe mögen gehören oder nicht. 8 Für die badiſche Gewerbeſteuer ſpielt die hier behandelte Frage ebenfalls eine nicht zu unterſchätzende Rolle. Die badiſche Gewerbe⸗ ſteuer iſt bekanntlich keine Ertrags⸗ ſondern eine Vermögensſteuer. Ihr unterliegt das geſamte Betriebsvermögen nach einem beſchränk⸗ ten Schuldenabzug Infolgedeſſen werden von ihr auch alle Wert⸗ papiere, die zum Betriebsvermögen genommen ſind, erfaßt, Wert⸗ papiere, die nicht dem Betriebe gewidmet ſind, unterliegen nicht der Gewerbeſteuer. Bei der faſt 20 5 des Betriebsvermögens betragen⸗ den Gewerbeſteuer lohnt es ſich ſchon, die aufgeworfene Frage ein wenig näher ins Auge zu faſſen. Dabei iſt vor allem darauf Gewicht zu legen, daß die Vorteile, die ſich für die Einkommenſteuer aus der Zugehörigkeit der Wertpapiere zum Betriebsvermögen ergeben, bei der Gewerbeſteuer in ſchwerwiegende Nachteile umwandeln können Man wird daher von Fall zu Fall prüfen müſſen, ob man größere Poſten von Wertpapieren zum Betriebsvermögen nehmen ſoll oder nicht. Die Kosten im Rechtsmittelperfahren Da in zunehmendem Maße von den Rechtsmitteln im Steuer⸗ verfahren Gebrauch gemacht wird, gewinnt auch die Koſtenfrage erhöhte Bedeutung. Dieſe rechtfertigt nachſtehende grundſätzliche Anmerkungen. Die Reichsabgabenordnung behandelt im 7. Titel in den 8§ 285 bis 297 die Koſten. Rechtsmittel ſind gegeben durch (88 217 bis 283 die Koſten zu befinden, Iſt dies unterblieben, ſo iſt die Entſchei⸗ dung zu ergänzen.(§ 285). Dabei iſt zu entſcheiden, welche Partei Wertpapiere in Denn dann kann er auch den über Für beide Veranlagungen elbſt die Koſten zu tragen hat oder ob die Koſten unter die Parteien aufgeteilt werden. Der Steuerpf ichtige hat die Koſten des von ihm eingelegten Rechtsmitteis zu tragen, wenn es im endgültigen Er⸗ gebnis erfolglos iſt. Hat es zum Teil Erfolg, ſo können ihm die Koſten zum Teil, insbeſondere ſeine eigenen Koſten, auferlegt werden. Das gleiche gilt, wenn ein Rechtsmittel des Steuerpflich⸗ tigen zwar Erfolg hat, die Entſcheidung aber auf Tatſachen beruht, die der Steuerpflichtige früher hätte geltend machen können und müſſen. Ferner können ihm Koſten auferlegt werden, die er durch unbegründete Anträge und Einwendungen verſchuldet hat.(8 286, 1/2)). Trotzdem bei der Neuheit der geſamten Steuergeſetzmaterie derartige Anträge und Einwendungen ſehr häufig geſtellt werden, wird dieſe Befugnis möglichſt ſchonend auszuüben ſein um den Steuerpflichtigen nicht in ſeiner Verteidigung zu beſchränken. Grund⸗ ſätzlich fallen diejenigen Koſten, die der Steuerpflichtige nicht zu tragen hat, dem Reiche zur Laſt Das iſt in der Entſcheidung aus⸗ zuſprechen. Die Koſten zerfallen nun in a Auslagen 1. des Reiches, 2. des Steuerpflichtigen. b) Gebühren. Die Koſtenlaſt umfaßt die Erztattung der notwendigen Aus⸗ lagen, die den Gegnern als Beteiligten erwachſen ſind. Soweit dem Steuerpflichtigen keine Koſten auferlegt werden, ſind ihm die nolwendigen Auslagen zu erſtatten. Auf Entſchädigung für Zeit⸗ verſäumnis hat er keinen Anſpruch. Die Koſten der Hinzuziehung eines Bevollmächtigten oder Beiſtandes ſind nur erſtattungsfäheg, wenn die Hinzuziehung notwendig war. Inwieweit die Hinzuzie⸗ hung notwendig wird, darüber iſt dem Ermeſſen weiter Spielraum Nur eines wird feſtgelegt, daß die Hinzuziehung eines Ümächtigten oder Beiſtandes nicht unter allen Umſtänden den Koſten nach erſtattungsfähig iſt. Die Notwendigkeit muß begründet ſein„zur zweckentſprechenden Rechtsverfolgung oder Rechtsverteidi⸗ gung“. Nolwendig ſind die Koſten nicht, als ſie ohne weſentlichen Nachteil für die Sache erſpart werden könnten. Handelt es ſich bei dem Bevollmächtigten oder Rechtsbeiſtand um einen Rechtsanwalt, ſo richtet ſich die Höhe ſeiner Gebühr nach der Gebührenordnung für Rechtsanwälte. Wird ein Vertreter hinzugezogen, der nicht als Rechtsanwalt zugelaſſen iſt, ſich aber gewerbsmäßig mit der Be⸗ handlung von Rechtsangelegenheiten befaßt(Rechtskonſulenten), ſo belden die Gebührenſätze der Rechtsanwälte die Höchſtgrenze. Die Erſtattung von Auslagen iſt bei der Rechtsmittelbehörde zu bean⸗ tragen, von der ſie entſtanden ſind. Dieſe ſetzt den Betrag feſt und verfügt die Erſtattung oder veranlaßt die Einziehung. en die Feſtſetzung kann innerhalb zweier Wochen von der Bekanntgabe an Erinnerung(gleich Rechtsmittel im weiteren Sinne) bei der Rechtsmittelbehörde angebracht werden. Dieſe entſcheidet endzültig. Gebühren werden natürlich nur erhoben, wenn die Koſten dem uerpflichtigen zur Laſt fallen. Die Gebühren ſind nach dem Wert des Streitgegenſtandes auf Grund des Gerichtskoſtengeſetzes berechnet. Der Wert des Streitgegenſtandes iſt bei der Entſcheidung über ein Rechtsmittel feſtzuſtellen. Die Rechtsmittelbehörde be⸗ ſtimmt ihn nach freiem Ermeſſen.(§ 143,1). Die Gebühr beträgt im Einſpruchsverfahren das einfache, Berufungsverfahren das doppelte, im Rechtsbeſchwerdeverfahren das dreifache der nach§8 8 des Gerichtskoſtengeſetzes berechneten Gebühren. In geeigneten Fällen kann die Rechtsmittelbehörde die Gebühren bis auf die Hälfte ermäßigen.(8 289,3.) Obgleich die Gebühren ſtarr geregelt ſind und es nicht darauf ankommt, wieviel Arbeit der Rechtsmittel⸗ behörde erwachſen iſt, wird die Ermäßigung vor allem dann zu ge⸗ wähven ſein, wenn die Sache einfach lag und nur geringe Arbeit verurſacht hat. Das trifft meiſt zu bei frühzeitiger Zurücknahme des Rechtsmittels. Der§ 290 bezw.§ 292 regelt die Auslagen der Rechtsmittelbehörden. Sie werden von der Geſchäftsſtelle der Rechtsmittelbehörde, bei der ſie erwachſen ſind, feſtgeſetzt, und von der Behörde, die in erſter Inſtanz entſchieden hat, eingezogen. Die Rechtsmettelbehörde kann von der Erhebung von Koſten, die durch unrichtige Behandlung der Sache ohne Schuld der Beteiligten tanden ſind, ganz oder zum Teil abſehen; ſie ſoll auch für die Zurücknahme eines Rechtsmittels oder für eine abweiſende Ent⸗ ſcheidung Gebührenfreiheit gewähren, wenn die Eingebung auf ent⸗ nee der Verhältniſſe oder auf Unwiſſenheit be⸗ ruht. 295). Iſt über ein Rechtsmittel entſchieden, ſo kann die Entſchei⸗ ing wegen der Koſten allein nicht angefochten werden. der zanzhof entſchied über eine wiederholt eingelegte Rechts⸗ erde:„§ 221 A0 geſtattet die Einlegung eines Rechtsmittels n Steuerbeſcheide nur megen der ſtreitigen Steuerforderung ſelbſt ſchließt alſo die ſelbſtändige Anfechtung im Nebenpunkte Steuerfragen Eine G. m. b. 5. als Angeſtellte im ſteuerlichen Sinne. Eine G m b. H. iſt von zwei Aktiengeſellſchaften errichtet wor⸗ den, die die alleinige Geſellſchaſter der G. m. b. H. ſind. Der Er⸗ richtung liegt ein als„Gemeinſchaftsvertrag“ bezeichnetes Abkom⸗ men zugrunde, nach dem die beiden Aktiengeſellſchaften für die von ihnen erzeugten Waren eine Arbeitsteilung vereinbaren und deren VBertrieb durch die G. m. b. H. bewirken. Die G. m. b. H. verkaufte die Waren unter ihrer Firma; die beiden Geſellſchafter verſenden die Ware jedoch ummittelbar an die Kunden, ſtellen dieſen die Rechnungen aus und ziehen den Preis von ihnen ein. Der G. m. b. H. werden die Selbſtloſten von den Geſellſchaftern anteilig erſtattet. Das als „Gemeinſchaftsvbrtrag“ bezeichnete Abkommen ſtellte ſich als eine Verbindung zweier Rechtsperſönlichkeiten zur Förderung eines be⸗ ſtimmten gemeinſamen Zibeckes dar: es iſt alſo rechtlich kein Ge⸗ meinſchaſtsvertrag, ſondern ein Geſellſchaftsvertrag im Sinne des bürgerlichen Rechtes. Nach der Anſicht des Reichsfinanzhofes hat die G. m. b. H. der in der Geſellſchaft des hürgerlichen Rechts gus⸗ geprägten Vereinigung ihrer Geſellſchafter gegenüber die Stellung fei Angeſtellten. Sie hat für die Erzeugniſſe der zuſammen⸗ loſſenen Werke Kunden aufzuſuchen und mit dieſen zu den von Vereinigung der Werke feſtgeſetzten Bedingungen abzuſchließen. Dabei hat ſie keinerlei Freiheſt, weſchem der beiden Werke ſie die Aufträge zuweiſt. Dieſe Frage iſt vielmehr in dem Gemeinſchafts⸗ dange geregelt. Wie nach innen, ſo tritt ſie auch nach außen nicht dig, ſondern als Angeſtellte auf. Zwar ſchließt ſie die Lie⸗ ngsverträge mit den Abnehmern unter ihrer eigenen Firma ab, dieſe enthält indeſſen als weſentlichen Beſtandteil die verkehrsüblichen Bezeichnungen der beiden Auftraggeber. Mag auch hiernach im Sinne des bürgerlichen Rechts, insbeſondere des Handelsrechts, ein Handeln im eigenen Namen porliegen, ſo iſt doch im wirtſchaftlichen Sinne eim Handeln im Namen der Geſellſchaft des bürgerlichen Rechts anzu⸗ nehmen. Denn beim Abſchluß mit der G. m. b. H. kommt deren eigene Rechtsperſönlichkeit und Leiſtungsfähigkeit für die Abnehmer nicht in Betracht. Beſtimmend iſt vielmehr für den Abſchluß mit dieſer Firma ausſchließlich der Ruf der beiden zuſammengeſchloſſenen Werke. Handelt die G. m. b. H. aus wirtſchaftlichen Geſichtspunkten betrachtet, nicht im eigenen Namen, ſondern im Namen ihrer Auf⸗ traggeberin, ſo iſt ſie auch nicht Kommiſſionär, ſondern gleich einer natürlichen Perſon Angeſtellte des bürgerlich⸗geſellſchaftlichen Unter⸗ nehmens, im deſſen wirtſchaftlichem Organismus und unter deſſen Leitung ſie ſich betätigt. Die ſteuerliche Folge dieſer Rechtsauf⸗ faſſung iſt die, daß es ſteuerpflichtige Umſätze zwiſchen der G. m. b. H. und bürgerlich⸗vechtlichen Geſellſchaft nicht gibt. Vann muß der Steuerpflichlige vor dem Finanzamt erſcheinen? Nach der Reichsabgabenordnung(§ 172) hat der Steuerpflichtige daͤnn vor dem Finanzamt zu erſcheinen, nachdem ihm die Punkte, über die er ſich äußern ſoll, ſchriftlich mitgeteilt worden ſind Nach einer vielverbreiteten Praxis laden die Finanzämter die Steuerpflich⸗ tigen einfach vor, ohne dieſe Punkte anzugeben. Vielfach wird den Pflichtigen aufgegeben, ſämliche Unterlagen mitzubringen. Dieſes zerfahren mag unter Umſtänden nicht zu vermeiden, vielleicht ſogar zweckmäßig ſein. Es fragt ſich aber wieveit dann das Finanzamt das Recht hat, daꝛs Erſcheinen des Steuerpflichtigen durch Geldſtrafen zu erzwingen. Ein Finanzamt hatte einem Steuerpflichtigen ange⸗ geben,„ſämtliche Unterlagen“ zur Feſtſtellung ſeines Vermögens vor⸗ zulegen. Der Pflichtige reichte darauf die in ſeinen Händen befind⸗ lichen Unterlagen ein und erhielt demnächſt eine Aufforderung, eine genaue Vermögensaufſtellung einzureichen. Er kam dieſer Auffor⸗ derung nach ſo gut er konnte. Das Finanzamt, dem jedoch die Angaben nicht ausreichend erſchienen, lud ihn vor, mit der Auf⸗ forderung„fämtliche“ Unterlagen mitzubringen. Der Pflichtige wurde vorſtellig, ihn vom perſönlichen Erſcheinen zu entbinden und bat um Mitteilung der Punkte, deren Aufklärung noch fehle. Die Antwort war Feſtſetzung einer Geldſtrafe. Die Beſchwerde hiergegen wurde vom Landesfinanzamt abgewieſen. Der Reichsfinanzhof war anderer Anſicht. Er entſchled, daß das Finanzamt den Pflichtigen erſt hätte vorladen dürfen, wenn es den Verſuch gemacht hätte, die von ihm ge⸗ forderte Auskunft auf ſchriftlichem Wege zu erlangen. Die geſetzliche Beſtimmung(§ 205 Abſ. 2 R. A..) geht dahin, daß das Finanzamt einen Steuerpflichtigen vorladen kann, wenn eine Aufforderung zur ſchriftlichen Erklärung nicht angezeigt iſt oder keinen Erfolg hat. Ob die Einforderung einer ſchriftlichen Erklärung angezeigt iſt, bleibt allerdings dem Ermeſſen des Finanzamts überlaſſen. Es wird dieſe Beſtimmung anwenden, wenn beiſpielsweiſe durch die Mitteilung der ſchriftlichen Frage die Gefahr beſteht, daß dadurch der Pflichtige zur Verdunkelung des Sachverhalts veranlaßt wird. Im allgemeinen wird man aber davon Weng müſſen, daß das Finanzamt nach Möglichkeit dem Wunſche des Pflichtigen nach ſchriftlicher Erklärung nachkommen ſoll. Bei der Verworrenheit und Unklarheit der Steuer⸗ geſetze wird auch der ſonſt im Geſchäftsleben gewandte Steuer⸗ pflichtige es ſich reiflich überlegen müſſen, welche Erklärung er der Steuerbehörde gegenüber abgibt. Es liegt auf der Hand, daß eine auf unvorbereitete Frage abgegebene Erklärung auch dem gutwilligen Stoatsbürger ernſte Unannehmlichkeiten bringen kann, wenn ſich nachträglich ihre Ungenauigkeit oder Unrichtigkeit herausſtellt. Rechtsfragen des flltags Verletzung durch Nadeln in der Wäſche. Beim Waſchen einer Schürze, verletzte ſich eine Hauswäſcherin den Daumen der linken Hand dadurch, daß in der Schürze eine Nadel ſteckengeblieben war. Es trat eine Sehnenſcheidenentzündung ein, die ſie zeitweiſe arbeitsunfähig machte. Gegen den Hausherrn wurden Schadenserſatzanſprüche geltend gemacht. Das Reichsgericht führt aus, daß nach dem Gedanken des§ 618 B. G. B. ſeder Dienſtver⸗ pflichtete einen Anſpruch darauf hat, bei Verrichtung der Dien ſte gegen die damit verbundenen Gefahren für Leben und Geſundheit vom Arbeitgeber nach Möglichkeit geſchützt zu werden. Es dürfe da⸗ her auch eimer Wäſcherin keine Schmutzwäſche gegeben werden in der ſich zur Hervorrufung von Verletzungen geeignete Nadeln befän⸗ den. Auf die Entfernung ſolcher oder ähnlicher ſpitzer Gegenſtände habe ſich die Fürſorge des Dienſtherrn zu erſtrecken. Wird ſtie ſchuldhaft verſäumt und dadurch die Wäſcherin geſchädigt, ſo ſei er erſatzpflichtig. Die Erledigung der Wäſche falle naturgemäß in den häuslichen Wirkumgskreis der Frau, die die Verpflichtung habe, die hiernach erforderlichen Schutzmaßregeln zu treffen. In dera zur Ent⸗ ſcheidung ſtehenden Falle wurde die Erſatzpflicht nur deshalb abge⸗ lehnt, weil die das zwei e mädchen heimlich und verbotswidrig die Schürze in die eingeweichte Wäſche gelegt hatte. Mit der Möglichkeit, daß das Verbot heimlich öbertreten würde, brauchte die Frau nicht zu rechnen. So lange ihr nichts Gegentelliges bekannt war, durfte ſie ſich darauf verlaſſen, daß das zweite Dienſtmädchen der Anordnung, ihre Wäſche ſelbſt zu waſchen, nachkommen würde. Der Ankrag auf Schluß der Debatte. Soweit nicht die Geſchäftsordnung etwas anderes beſtimmt, kann Schluß der Debatte jederzeit beantragt werden. Im Reichstag iſt dazul die Unterſtützung von 30 Stimmen erforderlich. Sobald der Antrag auf Schluß der Debatte geſtellt wird, iſt natürlich die Anmeldung neuer Nedner regelmäßig unzuläſſig. Es pflegt wegen der bereits angemeldeten Redner vom Präſidenten gefragt zu werden, ob un welchen Rednern und wie lange Zeit das Wort noch geſtattet werden ſoll. Darüber entſcheidet dann der Reichstcg mit einfacher Stimmen⸗ majorität. Üeberträgt man dieſe parlamentariſche Gepflogenheit auf gewöhnliche Verſammlungen, ſo muß die Unterſtützung des Antrages auf Schluß der Debatte durch eine beſtimmte Anzahl Stimmen natür⸗ lich wegfallen, falls eine Geſchäftsordnung beſteht oder über dieſen Punkt keine Beſtimmung enthält. Der Vorſitzende wird auf den Antrag nur eines einzigen Verſammlungsteilnehmers die Ver⸗ ſammlung darüber abſtimmen laſſen, welche der angemeldeten Red⸗ ner noch gehört werden ſollen. Die Verſammlung iſt inſoweit ſou⸗ verän und es entſcheidet die einfache Stimmenmehrheit. Es iſt alſo nicht zutreffend, daß die bei Stellung des Antrages auf Schluß der Debatte bereits angemeldeten Redner ein Recht darauf hätten, noch zu Worte zu kommen. Man kann aber andererſeits ſogar noch nicht gemeldele Redner das Wort geſtatten, wenn die Mehrheit der Verſammlung es ſo will. Die Vererbung beim Verbrecher. Ueber die Vererbung verbrecheriſcher Eigenſchaften iſt zwa ſeit Lombroſo die Lehre von der Vererbung in der Kriminaliſt begründete, ſehr viel geſprochen worden, aber es waren meiſt n Vermutungen, die auf dieſem ſchwierigen und dunklen Gebiet ge äußert wurden. Deshalb iſt ein Beitrag der„Kliniſchen Wecheg ſchrift“ von beſonderer Bedeutung, in dem Dr. Edmund Reiß— Zrund eines ziemlich bedeutenden Beobachtungsmaterials über e 65 liche Belaſtung bei Schwerverbrechern ſpricht Als unheſtreitzaen Ergebnis glaubt er den Nachweis feſtſtellen zu können, daß ſich e reizbar⸗exploſives Temperament oder Epilepſte ähnlichen Anfällen in Verbindung ſteht. nelle Bedeutung einer ſolchen epileptiſchen Charakteranlage leucht ohne weiteres ein. In Verbindung mit anderen Defekten, wie dem Mangel der höheren Gefühle oder dem Fehlen der Willensbeherk⸗ ſchung, wird ſie zum Verbrechen führen. Es läßt ſich zeigen, die epileptiſchen Züge beim Vater zuſammen mit einer gewiſſeh Haltloſigkeit von Mutterſeite in einer bis dahin ungeſtraften Famil 5 eine Verbrechergeneration aufkeimen laſſen. Das Verbrechen erwü. aus der Beren ſchung beider Erbteile. Mehrfach ließ ſich die 8 brecheriſche Anlage deutlich als Miſchprodukt ungünſtiger elterliche! Eigenſchaften erkennen.„Der rohbrutale und genußſüchtige Vater ſagt der Verfaſſer, gibt mit einer eitlen, zu phantaſievollen Spiele reien neigenden und ſelbſt überheblichen Mutter als Erſtbeſtrafſch der Familie den unverſchämten, auffallend rohen Einbrecher, der 5 durch Größenwahn, Eitelkeit und krankhafte alu zeichnet. Von einem aufgeregt jähzornigen, geldgierigen Vater un⸗ einer gemütlich⸗harten Mutter, beide wie die übrige Familie unbe⸗ ſtraft, ſtammt die ſcheußliche Miſchung von leidenſchaftlicher Nach⸗ ſucht, ſchlauer Gewinngier und kalter Gefühlsloſigkeit, die zu üben legtem Meineid aus Habſucht und Rache führt. Die ſchwächliche Gutmütigkeit des ſoliden Vaters verbindet ſich im Sohne mit größen⸗ wahnſinniger Eitelkeit der Geſchwiſter, teils mehr die väterliche, kele mehr die mütterliche Erbſchaft tragend, in ihrem, wenn auch wenige ausgeſprochen ſozialen Lebensgang deutlich für die Ungunſt dieſe Keimmiſchung Zeugnis ablegen. Die kleine Kriminalität der lügn, riſchen und bettelhaften Mutter führt in Vermiſchung mit der kran 15 haften Reizbarkeit und Unzulänglichkeit des pfychologiſchen Vater⸗ zu dem unzuverläſſigen, reizbar ſchwierigen und verlogenen und Landſtreicher Ein leichter Genießer und Heiratsſchwindler bindet der Mutter lebensfriſches und heiteres Temperament mit weichen, etwas ſentimentalen Eitelkeit eines nach äußeren Ehrun de ſtrebenden Vaters.“ Alle dieſe Fälle zeigen, daß die überraſcher Bedeutung einzelner Charakterzüge das ausſchlaggebende Mome., bilden, durch das der Nachkomme in dauerndes Verbrechertum ve ſinkt. Es läßt ſich heute vielſach noch nicht beſtimmen, was in ver⸗ Verbrecherpſychoſe durch das Milieu bedingt wird und was erblicek ein Mangel in der Ausbildung höherer Gefühle. iſt aber allge Grundlage iſt. Ein gewiſſer ererbter moraliſcher Schwachſinn d. Vorausſetzung der ſchweren Kriminalität und läßt ſich faſt aus den übernommenen Anlagen herleiten. „ — 2 n 5 8 Hausfrau auf Reiſen war und das zweite Dienſt⸗ direkt vererbt, das mit epileptiſchen Die krine Dieb N — ——— Freitag, den 2. Jebruar 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 55 Handel und iIndustrie Unsicherheit am Devisenmarkt Am Devisenmarkt besteht die Unsicherheit, die seit zwei Tagen das Kennzeichen dieses Gebietes is, fort. Man ist sich noch immer nicht im Klaren, woher die plötzliche Markbesserung in Newyork gekommen ist. Man dürfte aber nicht sehr fehl gehen in der Annahme, daß ihr Glattstellungen von spekulativer Seite zu Grunde liegen, die durch die gestern von uns erwähnten Gerüchte über staatliche Maßregeln zur Korrektur der Mark veranlaßt wurden, denen aber nach unseren Informationen keinerlei Tatsachen zu Grunde liegen, die auf ein Eingreifen der Regierung mit gesetzgeberischen Maßnahmen hinausgingen. Soweit an das Problem überhaupt unter den gegenwärtigen Umständen herangegangen werden kann, wirdſes die Aufgabe der Wirtschaftskreise selbst blei- den, an die wirtschaftliche Vernunft zu appellieren. Ein wei⸗ terer Grund liegt in Abgaben des Warenhandels und der Industrie, die einen Teil ihres Devisenbestandes Hüssig machen mußten, um die erforderlichen Gehälter und Löhne aufzubringen. Auch heigt es, daß Londoner und holländische Leerverkäufer deutscher Mark in Newyork Deckungen vorgenommen haben. Endlich dürfte die Reichsbank selbst Stützungskäufe im Rahmen des Möglichen ausführen haben lassen. Von der gestrigen Newyorker Nachbörse kam der Markkurs übrigens bereits wieder mit 9½0024, was einem Gleichwert des Dollars von 41 700 Mark entspricht. Bei uns blieb heute morgen das Geschäft ziemlich un- entwiekelt. Die Kurse wurden kaum verändert gegen gestera abend genannt, wie unsere übliche Gegenüber- stellung zeigt. Mannbeimer Devisenmarkt, 2. Febr. Es notierten am hiesigen Platze(alles Mittelkurse): New Vork 43000(43000), Holland 16850(16950), London 200000200000, Schwei⸗ 8050(8050 —— 2540(2550), Brüssel 2300(2300), Italien 2035(2050), Prag 1235 ). X Newyork, 1. Febr. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluf.0024(.0026) Cents. Dies entspricht einem Kurs von 40 816(37 735) Mark für den Dollar. New Tork, 1 Februar.(WS) Deulsen. 8 1. I. 7 31.* Frankreloh 397.94 Sohwels 16.65 18 72 Spanien 15.55 15 68 Belglen.18.12] Eagland 46.66 titallen.72.73 Rheinische Creditbank, Mannheim. Ueber die Generalversammlung vom 23. Januar ds. Js., in welcher bekanntlich die N von 180 000 000 Mk. jungen Aktien beschlossen wurde, ist in verschiedenen Zeitungen (Nicht im Mannheimer Generalanzeiger. In unserem Bericht Waren die Angaben des Vorsitzenden korrekt wiederge- geben. Red.) ein irreführender Bericht erschienen, insofern, Als entgegen den von dem Vorsitzenden in der Generalver- sammlung gemachten Mitteilungen, von einer Verwendung junger Aktien zu Gunsten der früheren Pfälzischen Akio- näre gesprochen wird. Die Bank hat bekanntlich im, vorigen Jahre die Pfälzische Bank aufgenommen und deren Aktio- nären im Umtavsch 15 625 000 Mk. Rheinische Creditbank- Aktien gewährt. Da damals eine Kapitalerhöhung nicht statt- fand, würden die Aktien, wie, schon in der vorjährigen Gene- ralversammlung bekanntgegeben, von befreundeter Seite leihweise zür Verfügung gestellt und sind jetzt nebst den auf diese Aktien entfallenden 7 800 000 Mk. jungen Aktien, aus den neu geschaffenen 180 000 000 Mk. vorweg zurückzuer- statten. Pfälzische Hypothekenbank in Ludwigshafen. Der Ge- samtumlauf an Pfandbriefen betrug am 31. Dezember 1922 473.52 Millionen(30. Juni 1922 464.38 Mill), Zunahme.13 Mill., der Bestand an ee 465.56(464.43) Mill., Zu- nahme.13 Mill., der Umlauf an Kommunalobligationen 109.66 (29.31) Mill., Zunahme 80.34 Mill., der Bestand àan Kommunal- darlehen 112.78(36.18) Mill., Zunahme 76.60 Mill. „ Bank für Saar- und Rheinland.-G. In der.o..-V. der Bank für Saar- und Rheinland.-., Saarbrücken vom Offene Stellen Wir suchen für Eftekten- und Devisenabteilung sowie Buchhaltung und Revision gut ausgebildete Bankbeamte kur sofort oder später. Badische Girozentrale Oeffentliche Bankanstalt. 666 een, Hausbursche deſucht. Kahn, Tullaſtr. 16 IV. Tüchtiger Schwach strom- Elektriker ſofort geſucht. 29409 C. Fiſchel, L 8. 5. Putz Erſte Arbeiterin ſofort od ſpät. geſucht. 9408 rmann Volz Nachf., — ch. Lanzſtr. 33. Jüngeres A Fäae ſür allgem Büroarbeiten, Schrelem(Sdeal) und tenographie, geſ. B8071 Angevote u. B L. 75 die Geichäftsſtelle. n kinderl. Haushalt dig weibliche fe rau od. Mädchen) vor⸗ mitags geſucht. 288 irektor Junker, DPersonal das in Kolonialwarengroßhandlung längere Zeit tätig war, zum ſofortig. Eintritt geſucht. Bevorzugt werden ſolche, die perfekt ſtenographieren und Maſchinenſchreiben können. Angebote an 778 Hans Scharff, 6 7, 20/ 5 Wir suchen zum baldigen Eintritt mehrere tücht. Konstrukteure mit mehrjähriger Praxis im allgemeinen Ma⸗ ichinen⸗, Pumpen⸗ oder Motorenbau. Aus⸗ führliche Bewerbungen mit Gehaltsanſprüchen, Zeugnisabſchri ten, Lebenslauf an die Deutsche Bergin-Aktiengesellschaft für Kohle- und Erdöfchemie Mannheim—Rheinau. 29. Januar, wurde die geplante Kapitalserhöhung vor- läufig zurückgestellt. Der Aufsichtsrat stellfe sich auf den Standpunkt, daß es infolge der finanziellen Verhält- nisse und bevorstehenden Währungsänderung im Saargebiet verfrüht wäre, jetzt die in Aussicht genommene Erhöhung des Aktienkapitals der Saarbank von 50 Mill. auf 100 Mill. Mark vorzunehmen und noch abzuwarten, um alsdann den Aktio- nären in einer später einzuberufenden.o..-V. neue der Situation entsprechende Vorschläge zu unterbreiten. XKapitalserhöhung der Deutschen Orientbank. In der ag..-V. Wurde die Erhöhung des Aklienkapitals um 200 Mill.„ beschlossen. Die neuen Aktien wurden von dem unter Führung der Dresdner Bank stehenden Konsortium, das auch die alten Aktien besitzt, übernommen. Im März V. J. hatte der Aufsichtsrat eine Erhöhung um 68 Mill. auf 100 Mill. beschlossen. Es handelte sich damals u. a. um eine größere Beteiligung am Tschechoslowakischen Bankverein. *Zellstofffabrik Waldhof. Wie die Zulassungsstelle für Wertpapiere an der Mannheimer Börse in vorliegender Ausgabe unserer Zeitung bekanntgibt, ist von der Süd deut- schen Disconto-Gesellschaft.-., Mannheim, der Antrag gestellt worden 40 000 000 Mk. neue auf den In- haber lautende Stammaktien, 40 000 Stück über je 1000 Mk. Nr. 60 001—100 000 und 30 000 000 Mk.%, vom 1. Februar 1927 ab zu 102% rückzahlbare Anleihe von 1922, eingeteilt in 15 000 Teilschuldverschreibungen über je 1000 Mk., Nr. 1 bis 15 000 und 3000 Teilschuldverschreibungen über je 5000 Mk. Nr. 15 001—18 000 der Zellstofffabrik Waldhof zu Mannheim- Waldhof zum Handel und zur Notierung an der Mannheimer Börse zuzulassen. Kapitalserhöhung der Holzverkohlungs-Industrie-.-G. Konstanz. Der Aufsichtsrat schlägt vor, die bestehenden 10 Millionen Mark Vorzugsaktien in Stammaktien umzuwandeln, das Grundkapital um 50 auf 140 Mill. Mk. zu erhöhen durch Ausgabe von 40 Millionen Mk. Stammaktien und 10 Millionen Mark Vorzugsaktien mit zehnfachem Stimmrecht. Die Stammaktien sollen von einem Konsortium mit der Ver- pflichtung übernommen werden, davon 20 Millionen den alten Aktionären 4: 1 zu 800 Proz. anzudienen, während 20 Mid. Mark für besondere Zwecke reserviert bleiben. Die 10 Mill. Vorzugsaktien, die ebenfalls von einem Konsortium über⸗ nommen werden, sollen mit einem zehnfachen Stimmrecht und einer Vorzugsdividende von 7 Prozent ausgestattet werden. Dividendenberechtigung für beide Kategorien ah 1. April 1922. Neue Erhöhung des Goldzollaufgeldes. Das Goldzoll- aufgeld wurde für die Zeit vom 6. bis einschl. 13. Februar auf 474 900(bisher 323 400) Prozent erhöht. X Papier- und Tapetenfabrik Bammental Bammental. Die Verwaltung beantragt eine Kapitals- erhöhung um 7 auf 12,3 Mill.(ao..-V. 16. Februar.) X Trikotfabriken Hermann Moos-G. in Buchau am Federsee. Die Verwaltung beantragt eine Kapitals- erhöhung um bis zu 15 Mill. 4(ao..-V. 24. Februar.) *Neue Aktiengesellschaften. In Butzbach wurde die Butzbacher Lederfabrik.-G. mit einem Kapital von 5 Mill.„ gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist die Herstellung und kaufmännische Verwertung von Leder, der Handel mit Häuten, Fellen und Gerbstoffen sowie die Beteiligung an Unternehmungen, die sich gleichen oder ähn- lichen Zwecken widmen.— In Stuttgart wurde die Celluloid-Werk.-G. mit einem Kapital von 10 Mill. 4 gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist die Errichtung oder der Erwerb eines Werkes.-zur Fabrikation von Zelluloid- waren und alsdann die fäbrikmäßige Herstellung solcher Waren. * Schlechte Lage der Bünder Zigarrenindustrie. Die Bünder Zigarrenindustrie befindet sich in einer schweren Krise. Ein großer Teil der Fabriken hat den Betrieb stillgelegt, nur wenige arbeiten unter großen Betriebs- einschränkungen weiter. XVereinigte Schuhstoffabriken, Fuldæ. Dem Geschäfts- bericht zufolge ist das verflossene Jahr im ganzen zufrieden- stellend verlaufen. Die Gesellschaften, an denen das Unter- nehmen interessiert ist, sehen sich durch die Markentwertung veranlaßt, ihre Betriebsmittel zu verstärken. Um den ge- .-G. in steigerten Anforderungen zu entsprechen, müssen auch die Schuhstoffabriken ihr Grundkapital um 4,50 Mill.&4 auf 6 Mill. erhöhen. Der Bruttogewinn des verflossenen Jahres stellte sich auf 2 194 216(i. V. 816 143) l. Die Un- kosten erforderten 819 797(167 684), und zu Abschreibungen wurden 6604(47 298) verwendet, so daß sich ein Rein- gewinn von 1 367 816(525 398)&A ergab, wozu noch 2 854 726 (537 007) Vortrag aus dem Jahre 1921 kommen. Der Auf- sichtsrat beschloß, hieraus eine Dividende von 50% (28%) zu beantragen und 489 016 dem alten Vortrag zu- zuschreiben, wodurch sich dieser auf 3 343 842 4 erhöht, mit- hin den doppelten Betrag des bisherigen Aktienkapitals von 1,50 Mill. A erreicht. In der Bilanz erscheinen die Wert⸗ papiere und Beteiligungen mit 2,85(1,81) Mill. A4, bei Debitoren(einschl. der ziffernmäßig nicht genannten Bank- guthaben) standen 4,08(2,29) Mill. A aus, Während Kreditoren 0,60(0,16) Mill. zu fordern hatten. Ueber den gegen- wärtigen Geschäftsgang und die Aussichten macht der Bericht keine Mitteilungen. Waren und NMärkte *Neuer Mehlpreis. Die süddeutschen Mühlen haben den Preis für WeizenmehlSpezialo mit Wirkung ab heute auf 260 000 Mark(zuletzt 270 000 Mk.) für die 100 kg., mit Sack, ab Mühle festgesetzt. Erhöhung des Nähgarnpreiszuschlages. Die Vertriebs- gesellschaft Deutscher Baumwollnähfadenfabriken hat, wie die Textil-Woche erfährt, den Zuschlag auf die Preisliste vom 17. Januar 1923 mit Wirkung vom 30. Januar ab auf 3000 Prozent erhöht. Berliner Metallbörse vom 1. Februar Prelse in Rark fur 1 Kg. 31. 1. Aluminlum 31. 2 Slektrolytkupfer 16630.— 14650— in Zarren 20181— 172²7.— Haffinadekupfer 13000-14000 11500-12500 Zinn, ausländ. 41900-4200 26000- 6300 Slel 2900-5200 5100-5500 Huttenzinn 41300 41800 35700.38000 Rohzink(Vb.-Pr.) 63⁰ 68—. Niokel 27000-23000 23300.2 700 do.(fr. Vverk.) 6500-7000 6100-6500 Antimon 5100-5200 4300-4500 Flattenzink 5500-5900 4300-5400 Siiber für 1 fr. 900-920 800 870 Aluminium 20158.— 17202.— J Platin p. Gr. 10⁵000— London, 1. Februar.(Wa) uetallmarkt.(in Lst. für d. engt. t. v. 1018 kg.) 31. 1 bestseleot. 7150 70.— J Zilel 28.25 29.— Kupfer Kass 65 50 65 75[ Mokel 130. 130.— Einx 35.15 34 85 do. 3 Monat 66.15 68 45] Zinn Kassa 181 15 183.65 Auesksilber 11.— 10.30 do. Elektrol 72.50 72.25 do. 3 Monat 185.50 185.585] Antimon 34.— 34.— Amerikanischer Funkdienst New Vork, 1. Februar.(WS) Funkdlenst.(Machdruck verhoten). 31. 1 Tuf. zus. 40 00 10000 stand wt 1325 13 25 Kaffe looo 12 85 12 30 Elektrolyt 15— 15— Cred. Bal. 355 3 80 Mürz 1113 1138 Zian loko 30 87 40 12 Zuckel Oentrt 528 3 28 Mal 1062 079 Siel 817 8 12J terpenun 150.— 145— Aull 10 07 10.19 Zink 7115 710 Savannah—.— 135.— Oktober.37 9 48 Elsen 29 80 29 50 N. Ori Saum 27 00 28 62 bezemder 9 06 9 13] Weisbleoh 475 4735J Welzen rot 132.— 132 25 Baumw. looo 27.50 27 40 Sohmalz wt.. 12 30 12 17 Hart ſoko 123.— 148 75 Februar— 27 7 Talg 8 85 865 Mals toko 87.— 87 2⁵ Härz 27 29 27 27 Zaumwsatöt 10 85 10.80 menl aledr. Fr 350.50 April 27 39 27 40 Mal 1114 125 nbohst Pr. 5 50 5 60 Mal 27.49 275] Petrol. oases 16 50 16 50 Getrafr. Engl. 179 179 Juni 27.58 27 32 tanks.—.— Kondnent 10.— 10.— Chieago, 1. Februar.(WS) Funkdienst.(Machdrudk verhoten). 1. 1. Welzen Mal 117.—118— Roggen Iull—.——.— Sohwelne 4 Jull 112. 112 25 Sohmalz Arz 11 50 11.25 leicht niedr. 865 350 Mals a, 73.25 78 85* Mal 11 30 11.27 höchst. 885 875 1 ull 73.15 73 85 Pork—==sehw. niedr 320 310 Hafer Mas 44 6 475 Rlippen Hal 11 10 10.87 höohst. 845 8 30 — Zull 42.25 42 65 Speok niedr. 10 50 10 50 Luf. Choago 190 0 330 0 Roggen Mas 86.50 87 25 höohst. 11 50 11 50 westen 143000 152000 Schifrahr Schiffs-Nachrichten. Der Dampfer„Rotterdam“ der Holland Amerika Linie, Rotterdam, am 17. Januar von Rotterdam, ist am 26. Januar vormittags in New Lork an- gekommen.— Der Dampfer„Volendam“ der gleichen Linie, am 20. Januar von New Lork, ist am 31. Januar vormittags Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Maunheimer General⸗Anzeiger, G. m b 125 Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredafteur. Kurt Verantwortlich für den——1 und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller; für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. tige Herren und Firmen zu vergeben. E7 Bruno Lange, Büromaſchinengroßhandig., IImeber- Loher U. Fiäger Karlsruhe⸗Mühlburg, Kaiſer⸗Allee 82. feee ee. Hanfmann Tüchtige 8 für unsere Maschinenfabrik gesucht. Buchhalter mit guten engl. Sprachkenntniſſen, in ungekündigter, durchaus ſelbſtändiger Stellung räütig, ſucht ſich per 1. April zu verändern. C. H. 97 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. %e Verkäufe 20 Jahre alt, ſucht ſich zu verändern, am liebſten ö J Bank oder Ilndustrie. U 0 Lelddgsan Ioe Gefl. Angebote unter C. G. 96 an die Geſch. 9403 ungebraucht Jüngerer, bilenzsicherer derignet für zine Link- oder Rletschmelre zu verkaufen. 82²⁵ Als Zubehör wären abzugeben: Oelbehälter mit Entleerungshahn, Ventilator mit Reserve-Scheibe Gegengewicht mit Schwimmer Brenner, Aufsatz für das Gebläse, Pumpe, Untersatr für den anzub uenden Motor. Angebote unter 9404 Arbeſtsfreudiger, 31 Jahre, ſucht J. Ruppel G. m. b. H. Ludwigshafen à. Rh. geprüfter Handwerksmeiſter, 9369 Verirauensstellung Ang. u. H. T. 110 an die Geschäſtsstelle ds. Bl. Rauh, Unerfall, Einbruch Tüchtiges Zweitmädchen zum baldigen Eintritt geſucht Vorzuſt vor⸗ mittags und abends. Frau Dir. Helfferich Paul Martin Ufer 31 (Neuoſtheim!. 9353 Zuverläſſiges MHädchen f. Haushaltung tagsüber ſofort geſucht. 9396 E 4. 1, J Treppen. Tüchle Hichn per ſofort oder ſpäter geſucht. L 15, 5. 11 B8043 Jleißiges ehrliches Maädchen das möglichſt ſelbſtändig kochen kann, bei höch⸗ stem Lohn jſofort gesucht. 9376 F 2, 12, 2 Trepp. Hlelamaachen zur ſelbſtänd. Führun eines Haushalts v. dre Perſonen b. höchſt. Lohn geſucht. Zu ſprechen zwiſch.—4 Uhr. 9407 Frau Kaufmann, 55 15 Meerlachſtr. 41 J. Lameyſtr. 11. wohlerfahren Tücht. braves Mädchen bei zeitgem. Lohn ſofort Jod. z. 15. Febr. geſucht. r. Dir. Lehmann, 9434 Langſtr. 39e. Tüchtig. rechtſchaffenes Aeiamzddhen in Küche u. Haushalt, per ſofort geſuch t. 49391 Kahn, Tullaſtr. 16 IV. Tachlhes Haacgen u. Haushälterin geſucht. 9358 B., 1 Kr. Tucht. Maachen oder Frau N z. Reinigen der Praxis⸗ räume von—8 Uhr abends geſucht. 9432 Dr. Künzel, O 7. 4. FFEFo Telee een für kleinen Haushalt ſo⸗ ſort geſucht. 9416 Wenn ſyuchsbau, K Steſſen-Gesuche Strebſamer junger Kaufmann 20., ſucht geeignete Beſchäftigung. efl. An⸗ gebote erb. unt. B. P. 79 a. d. Geſchäftsſt. B8072 4 eventl. Vertretung. Kaution, Lagerräume, Fernſprecher vorhanden. Gefl. Angebote unter B. R. 81 an die Ge.echäftsſtelle. an die Geſchäftsſtelle Jqunger Mann (22 Jahre) Geſchäftsſohn, mit gutem Lebenslauf. durch die Verhäuniſſe der Zeit gezwungen, ſucht auf Bank oder ähnlichem Geſchäft paſſende Stellung. Kau⸗ tion kann geſtellt werden. Angebote unter B 8 8⁰ B8073 Tüchfiger Kaufmann 25., bilanzſ. m. gut. Allgemeinbild, beſt. tech⸗ niſch. u Sprachkenntn., z. Zt. Eink erſter Ma⸗ ſchinenfbr., ſucht p. 1.., evtl. früher Stellg. als Eink., Buchh., Korreſp., Mag.⸗Verw. B8066 Angeb. unt. B. C. 67 an die Geſchäftsſtelle. fachmann in der Bürobranche wünſcht ſich per ſofort zu verändern. 9397 Angeb unt. C, C. 92 an die Geſchäftsſtelle. Schneiderin (Meiſterin welche chicke amen · garderobe anzufertigen verſteht u. f. gut ſitzende Arbeit garantiert, ſucht noch einige ſehr gute Häuſer, wo ſie arbeiten kann, pro Tag 2500 l. Ang. erb. unt. B. Z. 89 a. d. Geſchäftsſt. Perfekte Stenotypistin mit langi. Büropraxis, vertr. m. Buchhaltungs⸗ arb., ſucht p. 15. d. M. Gefl. uſchr erbet. m. Ang. d. Gehalts unt. C. M. 1 a. d. Geſchäftsſt. B8074 Junges Fräulein ſucht für nachmittags August Schmitz, Habe ständig im Auftrag sehr scharte Wach- und Begleithunde, deutsche Schäferhunde, Dobermänner, Aire- dale Terrier, Schnauzer, Rattenfünger zu verkauten 24 10 Mannheim, ſt 6,4 Ein sehr gut erhaltenes Fal t Nane (Friedens ware) hat preis · wert zu verkaufen Grimm Ei2 Stadtgarten-Restaurant Schwüäb. Gmünd. Schwarz. Eisenbett u. zteilige Matratze zu verkaufen. Weiß, Wald⸗ parkdamm 4. 9357 ꝛ lant ſee ngeb unt, C. K. 1I1 Küchentiſch, an ile GelHesſele, 1 Schenlenh — zu verkaufen. 9870 Fräulein Keſten, B 8. 30/31 part. rere Jahre ſelbſtdg. Nur vormittags. 75 Filialleiterin tätig, i. Buchführg. u. Kaſſen⸗ weſen beſt. vertr., ſucht ähnlichen Poſten. E222 Angeb. unt. M. 5480 an D. Frenz G. m. b. H. Mannheim. eeeeeeeeeee —Mehrere ſeine Mal-Anzuoe Smok. u. Frack a. Seide, einzelne Hoſen, Gr. 50, zu verkaufen. 9388 Nübel, S 6. 20, 5. St. Gut erhaltener Uederzieher für jungen Herrn billi zu verkaufen 939 bei Frau Schweitzer, Waldparkſtr. 22, 3. St. 1 grosses, schweres ne nmer preiswert zu verkaufen. I. Schnalbach Johne Möbellager, B 7, 4. Telephon 6505. 823 Verkaufe einen Glasverschlag als Nebenzimm. f. Wirt⸗ ſchaft oder ſonſtiges ver⸗ wendbar. 9886 Geng, G 7. 1. 1 Fernglas(Zeiß) abzugeben. H. Kraft, Needfeaſr, 88.8894 Herren-Fahrrad f. neu(Halbrennmaſch.), Marke Gritzner', ferner ſchwarzes Samtkleid (Konfirmandin), 1 gold. Armbanduhr(14 Karat) preisw. zu verk. 9433 Kling, K 2. 26, 4. St. x. Fr.... „KFF———...... ¼—..]¾¼—.d.——..——.—— 6. Seite. Nr. 55 Freilag, den 2. Jebruar 1923 Napn-Incater annneim. Fyr in N. Bi ühne zatag. den 2. 8 de Anfang 7 Uhr. ung Karl Marx. Paul Breisach. Peter der Erste. Zar von Russland unter d. Namen Peter Michae · low, als Zimmergeselle Peter ſwanow, ein junger 2ls Zimmergese e Van Bert, Bürgermstr. in Saardam Marle, seine Nichte Admiral Leford, russisch. Oesandt Hugo Voisin Lord Syndham, englisch. Gesandt. Mathieu Frank Marquis von Chäteauneuf, franz Jjesandter Fritz Bartling Witwe Brown, Zimmermeisterin Betty Kofler Ein Offizier Frauz Bartenstein Ein Ratsdiener Karl Zöller Ein dramatisches Filmspiel Aus dem 1 Ein Bürger Hans Wambach zte C.— Freie Volksbühne 3401—3550. wolksbund Nr. 1411—1460 und 2911—2960 Ear und Zimmermann sche Oper in 3 Akten von A, Lortzing. Februar 1923 I P 6, 23/24 Tel. 867 Dhedter Musikalische Leitung: 39 Ende 10 Uhr. Kromer Aente vis einsetd. Donnerstag die Srosse FEilmstar-Woche Russe Farl Rang Massalsky —4 klelten Neules Theater im Nosengarten. D2. Februar 1923 B. V. B Nr. 2961—3160. Der keusche Lebemann Freitag, den V. B. 4051—4450. Schwank in drei Akten Ernst Bach. Anfang 7½ Uhr. Personen siehe Nr. 15 des General-Anzeigers. In Szene gesetzt von Katl Marx. von Franz Arnold und Ende gegen 10 Uhr. 1 Der Lotte Neumanu-Film: lichen Leben in 6 Akten nach dem Roman von Margarete Böhme 15 Hauptrolle: Lote Neumann Nach langer Zeit stellt sich die große Künst- lerin uns wieder vor! ragend und frischt die vielen Sympathien, dis ihr früher entgegengebracht wurden, 5 von neuem aàuf. 5 Ihr Spiel ist he.vor- 2— Frust Rückert Eelelie TN ten kunneak Groteske in 2 Akten mit HAraI d Antang 3 Unr— Sanniaas 2 Uuhr fateapie Ein dramat. Spiel in 5 Akten. Hauptdarsteller: krbschaft desHasscs Spannendes Abenteuer aus dem wilden Westen mit um 4, u. Dary Holm. Polo von Unkosten und Sondervorstellun verordneter LIOrid. Aantliche Voröktentlichungen der Sadtgemeine. Zuckerverſorgeng: Die Marke„J“ der alten Brot⸗ vom Freitag, den 2. J ir 1923 karte gilt ab für die Entnahm⸗ von 1 Pfund Lucker. Staaflich oncrtaunte Saugqlingspflegeſchule Mann⸗ heim aimmt Schülerinnen zum halbjährlichen Pruſ jährlichen Pflegekurs mit abſchließender rüfung auf. Penſionsgeld einſchl. Unterricht 000 M. monatlich. Meldungen an die Ober⸗ 0 der Säuglingsabteilung des Atendanen. VWerkaufe. aganee Treuſch, Große Wall⸗ ſtadtſtr 56 III. Aa Cachend m. Tiſch zu 7—1 Groß, A 3 Kücheneinrichtunsen neu u. gebr., Diwan, Chaiſelongue, Vertikow, Waſchkommod., Betten, Schranke Bücherſchrank, .⸗Schreibtiſch. Kinder⸗ wagen uſw. zu B8055 Klinger, S 2. 7 Grobes Lager in mecgpömen L Apnaten Mannh. Musikhaus am Wasserturm 80 Caiſelongue, Wollmatr. zu verkaufen. Glaſer, Waldhofſtr. 5d. 9422 Ein guterhaltener Kinderwagen „Brennabor“ zu verkaufen. 29419 Decker. D 1. 13, 5. St. kfeſefl 70, weiß, zu verk. , Rhein⸗ Fuſerſte. 22. Kauf-Gesuche. naus mögl. an*———— elegen, aufen ge⸗ 79818 Angeb unt. B. U. 84 am 5ie an die Geſchäftsſtelle. beacdätt- gder Pripalhaus bei Varzahlung zu Iikaufen geſucht. 247 Angeb. u M. D. 103 an diecheſchäftsſtelle 9417 ſaun in kanmenn Groteske in 2 Akcten einer der besten Chaplin-Filme. —J——yꝛñꝛ.mß————————— bDie Vorstellungen beginnen Wochentags 6 und 8 Uhr. Sonntags um 2½ Uhr. Ruhrhilfe! Wir haben diesen Spielplan besonders aus- gewühlt, da derselbe gleichzeiti tag, vormittags von 11—1 Vondervonstellang In Gunsten der Hubrlke dienen, also eine große Zugkraſt ausüben soll. um einen vollen Erfolg dieser„Ruhr- hilfe-Vorstellung“ zu gewährleisten. Die ganze Einnahme(ohne jeden Abzug 5 „inwelcher Herrstadt- alser eine kurze An- sprache halten wird, lließt der Ruhrhilfe zu. Unser Personal einschl. der Oichester- mitglieder, hat aut Eutlohnung zu Gunsten der Ruhrhilfe verzichtet Bei dieser Sondei- vorstellung erhebt die Mannheimer Stadt- verwaltung keine Vergnügungssteuer, bekanntlich einen Teil des ausmacht, sondern sie läßt dieselbe der Ruhr- hilfe zugute kommen. Eintritt jederzeit!. am Sonn- hr für die Kartensteuern) dieser die intrittspreises 8198 bezw. Villa, beſchlagnahmefrei, in Mannheim zu knufen gesucht. Volle Barauszahlung. Evtl. kommt auch im Bau befindliches Obſekt in Frage 5 Zimmer⸗Tauſchwohnung vorhanden. Angebote unter C. P. 9 an die Geſchäftsſtelle. 79418 — 2 2 Platin, alte Gold- und Silbergegenstände G. Rexin, grettestrabe. II 1. 6, Ainterhau Hinterhaus Alt. Gold- Silber., platin, Duecksilber, Zinnsachen kauft streng reell zu höchsten Preisen B8065 W. Dosch, H 1, 1 fInnpe, refternage. Naad 22Schaie,0 e Alteisen, Lumpen, Papier, Felle u. Flaschen kauft zu höchsten Tagespreisen Mannhelmer Allmaterial-Ververtung J2, 16. Bestellungen werden abgeholt. Stadtbekannt iſt, daß Sie bei mir für Gold- und Silberwaren, Platin, alte Gebisse die höchſten Tagespreiſe erzielen. B804 Mantel, O 5, 2. Gebrauchte, aber gut erhaltene falebmacie zu 1 geſucht. 285 Hill. 8 fiante perlen, Schmuck · sachen, Zahnge · disse, Brennstifte, Uhren u. Pfand- scheine Ub. Juwr · len kauft, tauschi streng teell zu hohen Preisen Gunther-Sommer 24, 1, 2 Tiepp., O4, 1 Uhrmacher u. Juweller. 818 Alie Gebisse kauft zu den höchsten Tagespreisen. 827 „G 4, 13, II Tr. Tel. 2170. B8075 Gut erhaltener B8070 Kochherd zu kaufen geſucht. Wilh. Götz, Kepplerſtraße 27, ll. Zu kaufen geſucht: Kompleites eisernes Bett weiß lackiert.*9385 Trill, J 1. 6 IV. Herrenzimmer ſchwarz, ebenſo Piano, gut erh. zu kaufen 975 338 unt. C. X. d. Geſchäftsſt. 99480 Photo klein. Format, zu kaufen geſucht. 9361 Angeb. unt B. K. 74 an die Geſchäftsſtelle. Schönes DHiano gut erhalten, zu kaufen geſucht. Preisaugeb. mit nb. Angaben unt. N. C. 127 an die Geſchäftsſtelle. — Drucksachen Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., für die getamte lndu- Ainte liefart schnell 832 Brillanten Alt-Gold- u. Silbergegen- stände. Zahngebisse kauft höchstzahl. EI2 Hanbelm, L3, z. Iel.049 Uable folgende Pmise Io0, Mk. für 2u Ur. lang· halsige Weinflasche 170 M. fur 1 u0 Lumpen 120 Mx. fur 1 10 Alipapier 330 Mk. l. Tug Meautuchabfälle J00-1000 Mk. Hur Hasentelle frei zugebracht zu Manelm Ammerpanu. J 5, 17— Tel. 5261? Achtung! dalun 130 Hk.; per kg Lumpen, Bücher, Zeitſchriften, Akten, 7 Stampfpapier 100 Mk, Neutuch 300 Mk. zahlt A. Boger, J.13. Höbl. U. lebre Zimmer Vohnungen Wohnungstausch sucht und vermittelt „ 7 Verkehrs- und Handels- gesellschaft m. b,. Q3. 16. IBe Wahpubastauach! 3 Zimmer mit Küche in Käfertal gegen—4 Zimmer mit Küche in Mannheim zu tauſchen geſucht. 062 Angebote u. A. E. 44 an die Ge chäftsſtelle. mer föd, 5 gutem Hauſe geſucht. gedelh Tel. 4775,— 85 92559 4. 41³ „oft abb 1 ſuct bel d—2 gut Achl. Anme evtl. m. Klavier. Zeit⸗ gem. ſteig. Angeb. unt.. 00 a. d. Geſchäfteſe I826 Vom 2. bis 8. Februar: Das grcsse Kunstereian! Der Gral von Bssex Histor. Kolossalgemälde in 7 Akten. Nach den Essex-Motiven von John Banks, Corneille und Lessing. Regie: Peter Paul Felner. Graf Essen Eugen Klöpfer kKönigin Elisabetn. Agnes Straub Lord Nottinghham.. Fritz Kortner Lady Nottingham.. Erna Morena Lady Rutland. a May Zir Robert Cecil. Friedr. Kühne Sir Walter Raleign. Ferd. von Alten 9 Mag. Stifter Carl Hussar Cufts Weib RNosa Valetti Die gesamte Tagespresse des In- u. Auslandes stellt dieses Werk an die Spitze aller bis jetzt erschienenen Filmschöpfungen. inlad 3½ Uhr-Begin 4 Ubt flelzte Vorstellung 6 Uhr fatlheate Ab heute! Eine moderne Feengeschichte von Gunnar SOHUERFELDT in fünt Akten. Sdett Karten! Von ihrer bevorstehenden VERM. geben Kenntnis SOFIE OETITINGER geb. Simon OTTO JOHNS Mannheim, den 3. Februar 1923. Charlottenstraße 4 München Ohmstraße 9 A e Hamet O 6, 2. Ab heute Abend 8 Uhr des erstklass Februarprogramm 5 AHraklionen Eintritt irei! Zivile Preise! In den Pausen; Schrammelkapelle. Beck's Kaffee Frledriehsbau gegendber knde U. Grotte kraitast. J,3)4 Beliebte bestfrequentierte familiäre Unterhaſtungsstätte Tagl. umdstaüthefrieb mit den erstl. Eroßstadt-Attraktionen: Pilz unti Naumann ele Urkomlischen 9423 Bestes einzig existlerendes Herren- Duett Deutschland in dieser Aulmachung, ferner: Peifermann der Schnamer mit dem menschlichen Denkvermögen. Petermann ist überall Stadtgespräach! Petermann zum 1. Male in Mannheim. Stancdduhren in ſeinsten Qualitäten finden Sie in bekannt grösster und 8 schönster Auswahl bei Luclwig Groſ- 5 25 Ae Ab heute:? Berlin-Wilmersdorf Hohenzollerndamm 28 Lustspiel in 5 Akten von In der Hauptrolle: Halol. Bein unge! Edgar Franklin Viola Daua 8186 Aufang 5 Uhr! Letz 1möbl. Zimmer u. 1 leeres oder 2 leere Zimmer mit Kochgelegenheit. Zeitgemäße Bezahlung. Gefl. Angebote u. C 15 3 an die eee Nähe Aau ſucht junger, ſolid. Bankbeamtet per sofort. Familien⸗Anſchluß angenehm. Angebote unter C. W. 11 an die Geſchäftsſtelle. 9429 LIIn mit Küche(wenn möglich mit Bad) ſucht ſelbſt⸗ ſtändiger Kaufmann, verheir., jedoch kinderlos. Oringlichkeitstarte vorhanden. Angebote erbeten unter V. U. 9 an die Geſch. ds. Blattes. B8056 Berufstätige beſſere Dame ſucht per 15. Febr. 12 hette Zimmer. Angebote mit Preis unter F. 5699 an Ann.⸗ Expedition D. Frenz, Wiesbaden. E222 Ring-Wonnungstausch Ludwigghafen—Aannheim el. geboten: in Ludwigshafen 3 Zimmer, Küche mit Zubehör in ſchöner Lage, gesucht: in Stutigart—5 Zimmer in guter Lage. Angebote uuter N. F. 130 an die Geſchäftsſtelle. Maaunuäheiten (mehrere Zimmer) in e gegon Büroräume aul. ſnit Wahngetegahel. in guter Lage in NMannheim IU lauschen gesUdhl Jungverh. Kaufmann(kinderlos) in 75 F 2 möbl. Zimmer oder Wohnungstausch! 94290 Feang Iun tgan 780 Angebote unter M. V. 123 an die Ge⸗ 59124U ſchſtsſtele ds. Blattes. 5 te Vorstellung 8 Uhr: 3 Zimmer, Küche und Bad mit elektr. Licht und Gas, neu hergerichtet, in neuem Haus im Zentrum der Stadt gegen—6 Zimmer mit Zubehör, ebenfalls im Zentrum oder Ring gelegen, zu tauſchen geſucht. Angebote unter B. T. 83 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. 9377 Laden im Zentrum der Stadt, Breitestrasse, Planken, Tleidelbergerstrasse oder (Marktplatz gesucht. Angebote unter W. K. 185 an die Geschäſtsstelle erbet. iotaush. e Tausch. Größ. Büro⸗, Lager⸗ Herrſchaftl. Oſtſtadt⸗ u. Werkſtatträume, Nähe wohnung, 5 Zimmer, Jungbuſch, gegen ſolche Kammer, Bad, Zentral⸗ 79 75 geg.—8 Zimm.⸗ in Innenſtadt zu 19515 geſucht. 29 55 zu W Angeb unt. C. 13 . N. an die Geſchäftsſtelle. 2 an die Geſchäftsſtelle. [wer einen ſolchen ge⸗ 30⁵ Von der Süddeutſchen Dis⸗ conto⸗Geiellſchaft.⸗G., Mannheim, iſt der Antrag geſtellt. Mk. 40 000 000.— neue, auf den Inhaber lautende Stammaktien 40 000 Stück über je Mk. 1000.— Nr. 60 001 bis 100 000 und Mk. 30 000 000.— Se, vom 1. Februar 1927 ab zu 102% rückzahlbare Anleihe von 1922 eingeteilt in 15 000 Teil⸗ ſchuldverſchreibungen über je E 1000.— Nr. 1 bis 15 000 und 3000 Teilſchuldverſchrei⸗ bungen über je Mk.5000.— Nr. 15001 bis 18000 der Zellſtofffabrik Waldhof zu Maunheim Waldhof zum Handel und zur Notierung an der Mann⸗ heimer Börſe zuzulaſſen. Mannheim, 1. Febr. 1923. Zulaſſungsſtelle für Wett⸗ papiere an der Börſe zu Mannheim. 22. 3 nette lcg eee i. Alter von 22—25., bürgerl. Standes, i die Bekanntſch. mit drei lebensfroh. Herrn guten Charakters zw. ſpät. Heirat Zuſchr. unt. C. L. 100 a. d Geſchäftsſt. 9412 Verloren. 1 brauner Pelz a. Montag abd. a. Weg v. Neckarbr. d. d. Stadt bis Tatterſall verloren. Abzug. g. gute Belohng. Schwetzingerſtr. 6. 9439 Takend Mak Waae demjenigen, der meldet, wem ein an. Iünn mit weißer Bruſt und weißen Poten ſeit Sonn⸗ tag zugelauten iſt, oder kauft hat. Spitzenhaus Stutzmann Ludwigshafen. Kalje gelb getigert(Kater) entlaufen. Wiederbringer 50004 Belohnung. 9892 Café Stern, B 2. 14. Wohnungstausch! Geſucht wird in Mann⸗ heim—4.⸗Wohng. Geboten in Feuerbach b. Stuttg. ſchöne 4 Zim⸗ Sch. all m. elektr. Licht u a 8 Zubeh. Angeb. unter G B. 91 Für beſtehenden Elsen- und Elsenbeton-Kursus werden noch einige Teil⸗ nehmer geſucht. Herren m. Vorblldung erfahren Näheres Eliſabelhſtr. 4. Büro Sonterrain. 9384 Wer beteiligt ſich an kaglucgieFanlose nfäng. u. Fortgeſchr. 100 M. pr. St Ang u. R. F. 156 an d. Geſchäftsſt. D3 1 Seidenschlrme Drahigestelle Lampenf. Elektrisch bei Jäger, E 3, 7. ehnee E 6, 2 Mannheimer Adresbuch .9 2 2 Neuesfe Ausgabe Preis 350O0OMark Zu bezlehen surch den Verlee Druckerei Dr. Heas