nl Reeen des Induſtriegebietes, Bezugspreiſe: In mannt und umgebung frei ins gaus und durch die poſt ohne Seſtellgels monatlich Mark 3000. halbmonatlich Mark 1800.—. nachforderung vorbehalten. Einzeinummer bis s Seiten Mark 70.— über 8 Seiten Mart 100.— Poſtſcheckkonto nummer 17500 faris⸗ ruhe. Hauptgeſchüftsſtelle Maunbeim, E 6. 2. Seſchäfte⸗ nebenſtelle Heckarſtadt, Walsbofſtraze Ar. 6. Kernſprecher Nummer 7031, 702, 7933, 7oga, 7035s. Teilegramm⸗Röreſſe: Seneralanzeiger Maunheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Badiſche Neueſte Nachrichlen Beilagen: Det Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Deben mit Mannheimer Frauen⸗Jeitung u. Mannheimer Muſik⸗Zeituno Anzeigenpreiſe: Sei vorauszabiung ode kl. Zeite Me. 20o.— Stellengeſ. u. Samil.⸗Anzelg. aus Mannheim ermäßigte preiſe Reklamen Mk. 80o0. Annahmeſchluß: Mittagbiatt vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. ½ Uhr. Für Ainzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgaben wird keine verantwortung übern. Höhere Sewalt, Streies, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen lie ausgefallene od. beſchrünkte Rus⸗ gaben oder für verſpätete Rufnahme von anzeigen. Ruftrüge durch Fernſprecher ohne Sewähr. SGerichts ſtand Mannheſm. Auch das Wuppertal wirod beſetzt Kurze Ueberſicht Die Stadt Vohwinkel an der Strecke Eſſen—Elberfeld iſt geſtern nachmittag durch franzöſiſche Kavallerie und Infanterie beſetzt worden. Die Reparationskommiſſion erwägt nach Pariſer Meldungen Maßnahmen zur Ergreifung neuer Pfänder. * In Koblenz fand heute miktag von 11—12 Uhr ein Proteſt⸗ ſtreik wegen der Ausweiſung des Oberpräſidenten ſtalt; die Fran⸗ zoſen gingen mik dem Bajonelt gegen die Demonſtranten vor. * Berſuche der Franzoſen, für einen Tagelohn von 250 000 deulſche Arbeiter zum Enkladen der Kohlenwagen zu bekommen, ſind ergebnislos geblieben. Da Lord Curzon mit ſeiner Abreiſe gedroht hat, muß ſich das Schickſal der Lauſanner Konferenz ſpäleſtens am Sonntag ent⸗ ſcherden. Beginn der Wuppertalbeſetzung EBerlin, 3. FJebr.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Be⸗ ſetzung Vohwinkels iſt nur der Anfang der Wupperlal⸗ beſetzung, die von einem anrollenden neuen elſäſſiſchen Armeekorps vorgenommen wecden ſoll. Es verlaulet, daß am 4. Jebruar die Be⸗ ſetzung Elberfelds vorgeſehen iſt. Anſchließend ſollen Bar⸗ men, Hagen, Anna bis Hamm in der nächſten Woche beſetzt werden. Neue Sankfionen in Sicht? Nach dem„Matin“ prüft die franzöſiſche Abordnung in der Re⸗ parations⸗Kommiſſion im Einverſtändnis mit dem Qual'Orſey die Bedingungen, unter denen Pfänder in Deutſchlandergrif⸗ fen werden ſollen, als Sanktionen gegen die neuen Verfehlungen vom 31. Januar. Sobald die franzöſiſche und die belgiſche Regierung zu einer tatſächlichen Ausbeutung der privaten Unternehmungen im Ruhrgebiet ſchreiten würden, würden ſie das in voller Rückſicht auf die Stipulierungen des Friedensvertrages unternehmen. Ueber die allgemeine Lage wird gemeldet, daß die Franzoſen auf den Bahnhöfen im Oſten auf de den allrin noch Durchgangsverkehr herrſcht, gegen die Eiſenbahner mit wachſender Rückſichts⸗ lofigkeit vorgehen, doch bleiben die Eiſenbahner nach wie vor unerſchütterlich feſt. Der Bahnhof Sinſen an der Strecke Recklinghauſen—Haltern wurde von einem franzöſiſchen Kontroll⸗ poſten beſetzt. Das Eiſenbahnperſonal hat gegen die Beſetzung ſchärfften Einſpruch erhoben; der Betrieb wird jedoch aufrecht er⸗ halten. In Lünen⸗Nord verlangten die Franzoſen die Stellung von Lokomotiven, um Kohlentransporte nach dem Weſten zu beför⸗ dern. Die deutſche Behörde hat die Stellung von Lokomotiven ver⸗ weigert. Ferner verlangten die Franzoſen die Einführung in den deutſchen Signaldienſt. Auch dieſes Anſinnen wurde abgelehnt. Infolge der durch die Franzoſen verurſachten Verſtopfung vie⸗ ler Bahnhöfe im Einbruchsgebiet ſind ſtellenweiſe ſogar die Le⸗ bensmitteltransporte gefährdet. 8 Der Regierungspräſident von Düſſeldorf, Grützner, hat an den eeee eee Devignes ein Schreiben gerichtet, in dem efordert wird, daß die Sperre ſobald wie möglich aufgehoben wird, it die Verſtopfung der Bahnhöfe beſeitigt werden kann. Die Antwort auf das Schreiben wird noch im Laufe des heutigen Tages erwartet. Im allgemeinen ſind in der Verkehrslage gegenüber dem Stand von geſtern mittag Aenderungen nichteingetreten. Die Abſperrung des unbeſetzten Gebietes vom neubeſetzten hat allerdings durch Errichtung weiterer Kontrollſtellen er⸗ neute Fortſchrite gemacht. Die Franzoſen verſuchen durch Anwerben von Arbeitern zu Taglöhnen von 250 000 Mark das Kippen der Wagen und das Abladen auf den Halden in Gang zu bringen. Dieſes Manöver iſt bisher erfolglos geblieben. Es haben ſich keine deutſchen Arbeiter gefunden, die für einen folchen Judaslohn zum Schaden unſrer Sache zur Arbeit gewillt wären. Es hat inzwiſchen auch eine verſchärfte Kontrolle der Zechenwagen eingeſetzt, damit verhindert wird, daß auf privaten Wagen Kohlen ins unbeſetzte Deuiſchland gelangen. 8 Nackter fohlenraub! Auf der Zeche Miniſter Achenbach in Brambauer ſtießen die Franzoſen mit Gewalt das Zechentor ein und entluden einen mit Kohlen beladenen iſenbahnwagen, da ihnen freiwillig keine Kohlen gegeben wurden. Die Bevölkerung von Brambauer iſt durch dieſes Vorgehen aufs äußerſte erbittert. Die Ruhrbrücke in Werden iſt von ſtarken franzöſiſchen Kräf⸗ ten beſetzt worden, die alle über die Brücke fahrenden Kohlenautos und Wagen entladen laſſen und die Chauffeure mit entſprechenden Gutſcheinen und den Wagen zurückſchicken. Havas meldet aus Düſſeldorf, in den Bergwerken iſt die Lage un⸗ derändert Allmählich verlangſamt ſich aber die Arbeitswil⸗ ligkeit Die Kohlenförderung vermindere ſich um rund 40 Prozent und auch dieſe Schätzung iſt vielleicht noch zu niedrig ge⸗ genüber den wirklichen Zahlen. Differenzen bei den Ingenieuren „ Aus Eſſen wird gemeldet, in der Ingenieurkommiſſion ſollen Differenzen entſtanden ſein. Ein hervorrogendes Mitglied der Kom⸗ miſſton, Aron, ein Schwager Loucheurs, iſt plötzlich nach Paris abgereiſt, auf die Nachricht von der Unterſtellung der Kommiſſion unter den Befehl Degouttes Der Notenkeieg Berlin, 3. Febr.(Von unſ. Berliner Büro.) Wie wir hören, hat das Pariſer auswärtige Amt unſerer dortigen Vertretung die deutſch e Note wegen der Beſchlagnahme der Eſſener Krankenhäuſer unter Verweigerung der Annahme wieder zugeſtellt und gleichzeitig erklären laſſen, daß es ein für allemal Noten, die nicht in angemeſſenen Ausdrücken(1) gehalten ſeien, zurückweiſen werde. Wie wir weiter erfahren, ſind die deutſchen Vertreter in Lon⸗ don, Paris und Brüſſel angewieſen worden, gegen die weiteren deutſcher Beamten zu prote⸗ tieren. Die heutigen Pariſer Morgenblätter wiſſen übrigens von einer deutſchen Note zu erzählen, die angeblich eine Erneue⸗ rung des Moratoriumsgeſuches durch Deutſchland ent⸗ halte. Eine Notbe, die zu ſolchen Schlußfolgerungen Anlaß geben könnte, iſt, wie wir erfahren, von dec deutſchen Regierurng nicht an die Reparationskommiſſion gerichtet worden. Zutreffend iſt, daß die Reichsregierung in den leen Tagen an die Reparationskommiſ⸗ ſion eine Ankwort auf die Nole der Franzoſen vom 20. Januar geſandt hat, in der bekanntlich mitgeteilt war, daß der Londoner Zaählungsplan unverändert in Kraft treten werde. In ihrer Antwort darauf hat die deutſche Regierung die Erklärung abgegeben, daß ſie aus dem Bruch des Friedensvertrags durch die Franzoſen und Belgier für die Dauer dieſes Bruchs die Folgerung gezogen habe, daß ſie die Vertragsleiſtungen den vertrags⸗ brüchigen Mächten gegenüber einſtelle. Die deutſche Regie⸗ rung hat aber nicht die Folgerung gezogen, daß ſie die ihr aus dem Vertrag auferlegten Verpflichtungen überhaupt ablehne. Die Regierung hat gleich zu erkennen gegeben, daß ſie die Reparations⸗ leiſtungen wieder aufnehmen werde, ſobald der vertrags⸗ brüchige Zuſtand beſeitigt ſei. Wie aus all dem hervorgeht, hat die Reichsregierung in dieſer Note bodiglich die Auffaſſung fixiert, die ſie von Anfang an vertreren hat. Im übrigen iſt man an maßgebender Stelle der Anſicht, daß die Verhandlungen mit der Reparationskommiſſion als ſolcher keineswegs als abgebrochen zu gelten haben. Deutſch⸗ land erkennt die Reparationskommiſſion vielmehr nach wie vor als die legitimierte Vertretung ſämtlicher Vertragsmächte an. Sie lehnt nur iſolierte Verhandlungen mit einzelnen Mächten ab. die Ausweiſung der Oberpräſidenten Anläßlich der Verhaftung und Ausweiſung des Oberpräſidenten der Rheinprovinz fand heute mittag in Koblenz von 11—12 Uhr ein geſchloſſener Proteſtſtreik ſtatt, an dem ſich ſämtliche Behörden, hi Angeſtellten und Arbeiter von Koblenz beteiligten. Jeglicher Ver⸗ kehr ruhte; alle Geſchäfte waren ohne Ausnahme geſchloſſen. Eine Abordnung aus Vertretern der Veamten⸗ und Arbeiterorgani⸗ ſationen von Koblenz begab zur Interalliierten Rheinlands⸗ kommiſſion, um gegen die Ausweiſung Widerſpruch einzulegen, wurde aber von franzöſiſchem Militär am Betreten des Gebäudes verhindert. Die gegen den neuen Gewaltakt eine Kundgebung ver⸗ anſtaltende Menge wurde durch franzöſiſche Truppen mit dem Bajonett zerſtreut. f Wie wir erfahren, haben die Franzoſen die Ausweiſung des Oberpräſidenten damit begründet, daß Fuchs durch ſein Verhalten der Beſatzungsbehörde gegenüber ſich des Widerſtands ſchuldig gemacht habe. Er hätte von rechtswegen vor ein Kriegsgericht gehört, man habe es aber„gnädig bei der ſofortigen Ausweiſung bewenden laſſen.“ Die Lauſanne⸗Kriſis Lord Curzon hat endgiltige Vorbereitungen getroffen, um am Sonntag Nachmittag Lauſanne zu verlaſſen. Er wird am Mon⸗ tag in London eintreffen. Bis Sonntag muß Ismet Paſcha entſchieden haben, ob er den Friedensvertrag unterzeichnen will oder nicht. Die ruſſiſche Preſſe weiſt auf die Zuſammenhänge zwiſchen der Konferenz in Lau⸗ ſanne und der franzöſiſchen Rheinpolitik hin.„Isweſtija“ meint, an⸗ eſichts der Sackgaſſe, in die ſich die franzöfiſche Politik mit dem J e verrannt habe, werde Poincare bei dem Scheitern der Lauſanner Konferenz erleichtert aufatmen. In ruſſiſchen politiſchen Kreiſen glaubt man allerdings nicht an eine Aenderung der engliſchen Politik genüber Frankreich. Die franzöſiſche Vorherrſchaft in Europa ſei der Albdruck, unter dem Neul die ganze engliſche öffentliche Meinung ſtehe. Die„Prawda“ ſagt, die Lauſanner Konferenz ſei eine Lehre für diejenigen, die glauben, Oſteuropa aus dem europäiſchen Konzern ausſchaltei. zu können. Genua, Haag und Lauſanne hätten über⸗ einſtimmend bewieſen, daß ohne Rußland und Deutſchland eine Pazifierung der alten Welt unmöglich ſei. Im Intereſſe der gequär⸗ ten Menſchheit ſei es zu wünſchen, daß die nächſte Konferenz unter gleichberechtigter Teilnahme der ruſſiſchen und der deutſchen Regie⸗ rung vor ſich gehen werde. Deutſches Keich *Der ausgewieſene Regierungspräſident der Pfalz, Freiherr von Chlingensperg, iſt zum Regierungspräfidenten von Niederbayern ernannt worden. *Liquidakion deulſcher Güter. Durch Beſchluß des Poſener Liquidationsausſchuſſes ſind jetzt wiederum über 120 deutſche Renten⸗ güter als Liquidationsobſekt erklärt worden. Außerdem hat der Aus⸗ ſchuß beſchloſſen, acht Güter zur Zwangsliquidierung und Ueber⸗ ſchreibung auf den Fiskus zu beſtimmen. München, 3. Febr. Der frühere bayeriſche Juſtizminiſter The⸗ lemann iſt im Alter von 72 Jahren geſtorben. Auslanòsrundſchau Das franzöſiſche Miniſterium hät ein Gelbbuch herans⸗ gegeben mit allen Urkunden über die Waſhingtoner Abrüſtungs⸗ konferenz⸗ *Die Lage in Griechenland. Die„Times“ meldet aus Athen: Oberſt Plaſtiras hat an den Revolutionsausſchuß gedrahtet, Veniſelos halte den Rücktritt der gegenwärtigen griechiſchenn Regie⸗ runa für dringend nötig. Er ſei der Anſicht, daß ein Kabinett ge⸗ bildet werden müſſe unter Ausſchluß aller Mitglieder des Revolu⸗ tionsausſchuſſes. Ferner müßten nach Friedensſchluß Neuwahlen gorgenommen werden. Kückblick und Vorſchau Ruhr und Dardanellen, ein logiſcher Juſammenhang— der rheiniſch⸗ weſtfäliſche Pufferſtaat Frankreichs Jiel— Frankreich und die Türkei— Die Gefahr Wer Weltbrandes— Poliliſcher ug So ſehr wir alle mit Augen an jedem Morgen und Abend die Tagesberichte vom Kriegsſchauplatz an der Ruhr verfol⸗ gen, ſo ſehr auch die Begleiterſcheinungen und Fernwirkungen des dortigen politiſchen und wirtſchaftlichen Kampfes das Leben des ein⸗ 1—0 Deutſchen und des 2 5 Volkes beeinfluſſen, ſo wenig darf abei überſehen werden, daß die Rughrattion nur ein Teil der Reparationskriſis und dieſe wiederum auch nur ein kleiner Teil der brennendſten europäiſchen Frage darſtellt, nämlich der Revi⸗ ſion der Friedensverträge. Dieſe iſt— neben anderen Zründen namentlich denen der inneren Unmöglichkejt— vor allem deswegen notwendig geworden, weil die beiden großen Weſtmächte, England und Frankreich, dieſe Friedensverträge gewiſſer⸗ maßen als Ausfallbaſtionen verwendet haben, um ſich in den Beſitz von Land und Wirtſchaftsgütern 801 ſetzen, die ihnen rechtmäßig (ſoweit man überhaupt natürlich bei all dieſen Friedensverträgen von„Recht“ ſprechen kann) überhaupt nicht gebühren. So ſtehen die Franzoſen an der Ruhr, die Engländer an den Darda⸗ nellen, keiner will von dieſem Poſten weichen und erwartet im⸗ mer vom anderen, daß er den erſten Schritt dazu mache: Mit an⸗ deren Worten alſo: es iſt der Kampf um die Stellung in Mit⸗ teleuropa und im nahen Oſten. Der Entſcheidungs⸗ kampf um die Hegemonie in Europa und um die Vorherrſchaft im Orient. Die politiſchen Früchte der Samenlegung 1918/19 ſind nun ſoweit— 155 daß ſie nur noch gepflückt werden können. Ein Kompromiß zwiſchen den beiden Mächten iſt ausgeſchloſſen. Wenn er naturgemäß von engliſcher Seite nochmals verſucht werden ſollte, ſo iſt die Triebfeder dafür immer und immer wieder in der milt⸗ täriſchen Ohnmacht und der augenblicklich wenigſtens unbeſtreitbaren politiſchen Gebundenheit Englands zu ſuchen. Was für uns Deutſche eine Lebensfrage iſt, iſt alſo für Eng⸗ land nur„Nebenkriegsſchauplatz“, für Amerika eine„querelle allemande“, die auf die Dauer langweilig wird, für Frankreich zwar eine augenblicklich ſehr wichtige Angelegenheit, die aber als ganzes betrachte, nur ein Stück des gigantiſchen Planes iſt, ein neues Groß⸗Frankreich im Stile Napoleons, aber im republikaniſchen Gewande zu ſchaffen. Geben wir uns doch keiner Täuſchung hin: Das franzöſiſche Ziel iſt und bleibt der rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſche Pufferſtaat mit dem Hintergedanken der endgültigen Annexion und die Schaffung des mitteleuropäiſchen Mon⸗ tantruſtes, der nicht nur den engliſch⸗amerikaniſchen Konkur⸗ renten Widerſtand leiſten, ſondern ſie bezwingen ſoll. Deswegen iſt es wahrlich die höchſte Zeit, daß die immer noch graſſierende deutſche Michelei internationaler oder pagifiſtiſcher Färbung ſich endgültig frei macht von dem ſchillernden Lockreiz der Pariſer Schlagworte, mit denen der Poincarismus ſeine Gewaltpolitik gewiſſermaßen zu idea⸗ liſteren ſich bemüht. Seit den Vorſchlägen Wilſons, die das immer⸗ n doch bemerkenswerte mathemathiſche Ergebnis gezeitigt haben, daß 14=0 iſt, ſollte eigentlich in Deutſchland kein Raum mehr ſein für blindwütigen Glauben an übervölkiſche Ideen und Ideale, wie denn auch ebenſo abwegig der Glaube an die Aenderung des Cha⸗ rakters eines ganzen Volkes iſt. Der Einfall der Franzoſen, die blind⸗ wüdigen Erſchießungen Deutſcher, der Ausweiſungsteror mit den damit verbundenen Gemeinheiten und brutalen Schikanierungen deut⸗ ſcher Frauen und Kinder ſind Züge des franzöſiſchen Volkscharakters, die uns ſeit Jahrhunderten bekannt und vertraut ſind. Neu iſt aller⸗ dings bei den Führern dieſes degenerierten Volkes die Energie, Zähigkeit und Dummpfiffigkeit, mit der die Politik Frankreichs duychgeſetzt wird. Aber gerade weil dem ſo iſt, wäre es überaus verkehrt, wollte man ſich der Feſtſtellung verſchließen, daß Frankreich Epfolg und Glück bei ſeinen politiſchen Plänen hat, und tatſächlich in vielen Fällen von ſich aus das Geſetz des Handelns beſtimmt. Das zeigt ſich wieder einmal mit beſonderer Schärfe bei den Verhandlungen in Lauſanne. Der„Porzellanfriede“ von Ssvres gehört heute ſchon zu den überholten Ereigniſſen. Freilich iſt der Wechſelbalg des neuen Friedens, der in Lauſanne das Licht der diplomatiſchen Welt erblickt hat, nicht gerade ein Muſter für Friedensverträge im Geiſte der„Freiheit“ und„Menſchlichkeit“, Vokabeln, die im Wörterbuch der Entente ſonſt an erſter Stelle zu ſtehen pflegten. Er iſt zwar nicht mehr ganz ſo brutal gefährlich, wie ſeine Geſchwiſter Verſailles, St. Germain und Neuilly, aber für die durch die Niederlage der Griechen und den Sieg der Türken geſchaffenen Scherben dürfte auch er nicht das rechte Friedens⸗ ſyndetikon ſein. Die Türken haben von ihrem Standpunkt aus daher durchaus richtig gehandelt, wenn ſie die Annahme des neuen Diktats verweigerten. Im Falle des Abbruchs der Konferenz, der anfangs der Woche in bedenkliche Nähe gerückt war, hätte ſich naturgemäß eine Art Solidaritätsfront der übrigen Mächte gegen die Türken gebildet. Hier aber hat nun Poincaré abermals entſcheidend ein⸗ gegriffen, indem er den Türken zu verſtehen gab, daß ein Abbruch der Konferenz nicht gar ſo ſchlimm wäre, wie es zu ſein ſchiene, denn Frankreich ſei gern bereit, in einen Sonderfrieden mit der Türkei einzutreten. Nimmt man dazu den Zwiſt über das Moſſul⸗ petroleum, bei dem Frankreich ein energiſcher Widerpartner Eng⸗ lands iſt, dann kann man begreifen, daß man bei der engliſchen Regierung und in der Londoner Preſſe das Vorgehen Frankreichs als einen„Schlag ins Kontor“ anſehen mußte.(Ein Vergleich, der umſo paſſender erſcheint, als neben dem politiſchen auch außerordent⸗ lich wichtige Handelsintereſſen der Engländer gefährdet ſind.) Man erinnert ſich der Abmachungen, die ſ. Zt. Franclin Vouillon mit der Angora⸗Regierung getroffen hat. In ſeiner Ausführung hat nun Frankreich in der Zwiſchenzeit den Türken Flugzeuge, Waffen und Munition in Mengen verkauft, d. h. vorläufig einmal kreditiert, im Schlußeffekt aber die Türken derart ausgerüſtet, daß ſie durchaus imſtande ſind, einen neuen Kriega zu führen. Käme es wirklich dazu, ſo würde Frankreich an ſich nicht weiter aktiv daran beteiligt ſein, weil der Türke als Soldat der Franzoſen kämpfen müßte. Für Eng⸗ land aber würde es ſich um einen ſchweren Kolonfalkrieg handeln, der ihm ungegeuerliche Opfer aufzwingen würde. Und hier ſchließt ſich die Fuge. Gerade die militäriſche Unterlegen⸗ heit Englands gegenüber Frankreich zwingt es dazu, ſeine Streit⸗ kräfte in Europa zu behalten und alle Kolonialkriege zu vermeiden. Nimmt man nun hinzu, daß die Balkanſtaaten mehr oder weniger heimlichrüſten, daß Rußland, hinter deſſen Kuliſſen wir immer noch nicht ſchauen können, ſich zum mindeſten auf einen militäriſchen Druck auf Polen vorbereitet, berückſichtigen wir ferner die vermehrten Schwierigkeiten, die Italien aus ſeiner ſonder⸗ baren auswärtigen Politik erwachſen ſind, ſo erkennen wir die un⸗ geheure Gefahr eines zweiten Weltbrandes, von dem wir mit ergriffen werde, müſſen, obwohl wir uns mit allen unſeren Kräften dagegen ſträuben, in dieſe Entſcheidung um die Weltherrſchaft hineingeriſſen zu werden. iß ſind wir wie im Sinne des ariſtoteliſchen Dramas Mit⸗ leewdende; aber gänzlich gebunden ſind uus die Hönde doch nichl —— wieder jung, und Male, ihre Schweſter, lebte noch. Beide hatten die fehlende äußere Schönheit ein goldenes Herz ihr mitgegeben; 2. Seite. 0 85 mannheimer General · Anzeiger(ubend-Aus gabe) Samstag, den 3. Jebrnar 1923 Was auch der Ueberwundene an Kräften aufzubieten vermag, zeigt uns die Ruhrfront, und Androhungen wie die, daß die militäriſche Beſetzung zum mindeſten 5 Jahre durchgeführt werden ſoll, ſchreckt ſie ebenſowenig wie die Tatſache der Durchführung der Kohlenſperre. Die Freude darüber verführt leicht 3 Hüten wir uns vor allem davon, uns an Worten zu uſchen, auch wenn uns das Herz die Worte und die Weiſen auf die Lippen drängt. Es iſt wahr⸗ lich beſſer, mit geſchloſſenem Munde zu marſchieren und nur die Taten ſprechen zu laſſen. In den Tagen, in denen wir uns dem einſt gefeierten Karneval nähern, iſt die Mahnung um ſo angebrachter, ſich vor jedem poli⸗ tiſchen Faſching zu hüten. Dies ſei im beſonderen auf die Vorgänge in München gemünzt, die des politiſchen Ernſtes und des Ernſtnehmens völlig entbehren. Hier in Mannheim war es, wo Schiller die Worte ſeines Don Carlos niederſchrieb: der Faſching währt, verehren wir die Lüge, der Rolle treu mit lächer⸗ lichem Ernſt, den ſüßen Rauſch des Haufens nicht zu ſtören.“ Für uns gibt es nur eine Rolle: In dem von Tag zu Tag nerven⸗ aufreibenden Kampf ums Daſein die innere Einheit nicht zu ge⸗ fährden und nach außen hin der Welt, die darob erſtaunt aufhorcht und faſt die Kunde bezweifelt, zu zeigen, daß nicht„lächerlicher Ernſt“ und„ſüßer Rauſch“ des Augenblicks die deutſche Abwehr⸗ front zuſammengeſchweißt hat, ſondern deutſches Ehrgefühl und deutſche Vaterlandsliebe! K. F. Letzte Meldungen Gegen die Deviſenſpekulalion EBerlin, 3. Febr.(Bon unſ, Berliner Bülro.) Wie die B. Z. erfahren haben will, handelt es ſich bei dem vom Miniſter Oeſer in der geſtrigen Reichstagsſitzung angekündigten Notgeſetze vor⸗ nehmlich um Maßnahmen zur Bekämpfung der wilden Spekulation, beſonders der illegalen tion. Man glaubt nun neue, ſehr wirkſame Mitdel zur Eindäm⸗ mung dieſes Geſchäftszweiges gefunden zu haben, über deren Natur aber im Voraus natürlich nicht das geringſte verlautet, um Vor⸗ kehrungen der Spekulation unmöglich zu machen. Das Anglück auf der Heinitzgrube Beuthen, 3. Febr. Bis 6 Uhr abends betrug die Zahl der To⸗ ten 117. Vermißt werden noch 24. Die weitere Ausführung der Bergungsarbeiten iſt jetzt ſehr ſchwierig geworden, weil über die un⸗ mittelbare Nachbarſchaft des Unfallherdes hinaus das Vortragen der Aufräumung durch zahlreiche große Brocken aufgehalten wird. In den rückwärtigen Teilen der Unfallſtelle des Grubenfeldes wurde über⸗ dies noch ein beträchtlicher Gehalt an Kohlenoxydgas feſtgeſtellt. Es iſt daher leider kaum anzunehmen, daß die Verunglückten noch lebend geborgen werden können. Im Einverſtändnis mit der Bergaufſichts⸗ behörde wird die Förderung am Samstag wieder aufgenommen. „ München, 3. Febr. Der Abgeordnete Bur ger(..) hat im bayeriſchen Landtag den Antrag geſtellt, der Landtag wolle be⸗ ſchließen, an das Amtsgericht Pirmaſens eine vom Landgericht —285 getrennte Kammer für Handelsſachen anzu⸗ gliedern Paris, 3. Febr. Wie der Temps von ſeinem Straßburger Be⸗ richterſtatter erfährt, hat der Kaſſationshof die Entſcheidung getroffen daß die Hypotheken von Elſäſſern und Lothringern auf liquidierte Liegenſchaften zum Kurs von 1,25 Franken für 1 Mark erſetzt werden ſollen. Die Liquidatoren hatten nur 0,134 Franken oder ſogar nur eine Entſchädigung zum Tageskurs geboten. Durch dieſe Entſcheidung wird das gegenteilige Urteil des Kolmarer Ge⸗ richts hinfällig. * :: Heidelberg, 2. Febr. Vor faſt drei Jahren verſchwand hier plötz⸗ lich der noch nicht 18 Jahre alte Auguſt Peterſen aus dem Stadt⸗ tell Handſchuhsheim. Erſt nach einiger Zeit erfuhr man, daß der junge Peterſen hier am Bahnhof von einem Werber angeſprochen und unter allerlei Verſprechungen in die Pfalz gelockt worden war, wo er dann mit Hilfe von Alkohol und anderem dazu veranlaßt wurde, ſeine ſchriftliche Einwilligung zum Eintritt in die agfane Fremdenlegion zu geben. Der Vater des jungen Mannes ſetzte alle Mittel in Bewegung, um ſeinen Sohn freizubekommen, was ihm ſchließlich jetzt auch gelang. Geſtern kehrte Peterſen von Ehina, wohin er zuletzt von den Franzoſen kommandiert worden war, nach Heidelberg zurück. Seine Erlebniſſe in der Fremdenlegion ſind derart, daß ſie geeignet ſind, alle jungen Leute vom Eintritt in dieſes franzöſiſche Milltärzuchtinſtrument abzuſchrecke n. Die Be⸗ handlung der Legionäre war zeitweiſe fürchterlich. Peterſen hat ſchließlich einmal in Gemeinſchaft mit zwölf anderen jungen Deut⸗ ſchen einen Fluchtverſuch gemacht, der ſie bis an die ſpaniſch⸗marok⸗ laniſche Grenze brachte. Aber noch unmittelbar an der Grenze fielen ſie einer franzöſiſchen Wüſtenkarawane in die Hände, nachdem ſie unter unſäglichen Mühen dieſes Ziel erreicht hatten. Nur einige konnten noch den Grenzfluß überſchreiten und ſich auf ſpaniſches Ge⸗ biet in Sicherheit bringen; die anderen, unter ihnen auch Peterſen, wurden gefangen genommen. Sie erhielten ſämtliche lange Strafen, die ihnen eine weitere Einſchränkung ihrer„Freiheit“ brachten. Vor elniger Zeit wurde dann Peterſen zur Begleitung eines franzöſiſchen Offizters nach China kommandiert. Er war inzwiſchen wegen guter Führung Korporal geworden. Vor einigen Monaten erreichte ihn dort endlich die Freilaſſungsbeſtimmung, die mit Hilfe der deutſchen Reichsbehörden ermöglicht worden war, weil Peterſen ſeinerzeit noch nicht 18 Jahre alt geweſen war. Auf dem langen Seeweg kehrte er nun zurück und hatte das Glück, geſtern abend nach 31 Monaten 2575 Heimat wiederſehen zu können. eviſenſpekula⸗ S Mannheimer Strafkammer Er will ins Zuchthaus. Der Monteur Alfred Dürrwang arbeitete letzten Herbſt einige Zeit bei einer Kartoffelhandlung. Am 18. November ließ er Ach von einer Frau Schnepf in der Secken⸗ heimer Straße 6500 Mark geben, er werde ihr dafür 8 Zentner Kartoffeln 3 8 Er ließ ſich dann nicht mehr ſehen. Einer Frau Geller 15 te er vier Jentner Kartoffeln bringen. Die Frau wartete vergeblich auf die Ware. D. hatte ſie anderswo zu Geld gemacht. ls der Staatsanwalt Gefängnis gegen ihn beantragte, verlangte Dürrwang ins Zuchthaus geſchickt zu werden. Es wurde aber auf 1 Jahr 2 Monate Gefängnis erkannt. Um die halbe Welt geirrt war der Kaufmann Hermann Weber aus aa ehe ihn das Gericht wegen einer recht belang⸗ reichen Unterſchlagung zu faſſen bekam. Anfang 1921 verkaufte er als Agent einer elſäſſiſchen Schieberfrma, Thuillet u. Vogel in Mülhauſen, an die Mannheimer roßhandlung Joh. Schreiber 18 000 Kilogramm Fett(L' Aureol) zum Preiſe von 12 Mark das Kg., obwohl der limitierte Preis 15 Mark betrug. Er ließ ſich einen Scheck über 200 000 Mark— nach heutigem Werte 60—80 Millionen Mark— ausſtellen und machte ſich aus dem Staube. Er ging nach Holland, von da nach England und weiter nach Skandinavien, von wo er nach Braſilien reiſte. Erſt kürzlich iſt er wieder nach Deutſch⸗ land zurückgekommen. Heute ſtand er vor der Strafkammer. Er er⸗ klärte, er habe an die Mülhauſer Firma, die übrigens jetzt nicht mehr beſteht, eine Gegenforderung von 1 Million Mark gehabt und habe, da ein gerichtliches Vorgehen gegen die Firma ausſichtslos ge⸗ weſen ſei, ſich auf dieſe Weiſe wenigſtens teilweiſe gedeckt. Sein Rechtsbeiſtand meinte, die Sache gehöre vor das Handelsgericht und beantragte Freiſprechung. Das Gericht erkannte auf 8 Monate Ge⸗ fängnis. 5 Diebſtähle. Aus einem vor dem Anweſen Lagerſtraße 10—12 ſtehenden Eiſenbahnwagen ſtahlen die Arbeiter Wilhelm Kinzinger, Albert chaum, Mathias Aſchenbrenner und Auguſt Gauge! eine große Menge Laſchenbolzen im Werte von 2 Millionen Mark. u ihrer Entſchuldigung erklärten ſie merkwürdiger Weiſe, der Ab⸗ ender ſei ein ſchlechter Kerl, der die Ware in beſtimmter Abſicht alſ adreſſiert habe. onaten erkannt. Auf Grund von Fingerabdrücken überführt war der Arbeiter Johann Boyberger wegen erſchwerten Diebſtahls — er hatte aus dem Lagerplatz der Firma Veſter u. Cie. im Indu⸗ zwei Ringe Kupferdraht im Werte von 10000 Mark ge⸗ tohlen— mit Rückſicht auf ſeine 23 Vorſtrafen vom Amtsgericht zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus verurteilt worden. Er legte Berufung ein, fand es aber heute vorteilhaft, ſie zurückzuziehen. 6* Es wird auf Gefängnisſtrafen von 6, 5, 3 und Ein„eigenarſiger Schwindler. Mit einem nes f. alten Schwindeltrick hatte der angebliche Schauſpieler Johannes Po h l aus kürzlich hier Erfolg. Vom Pfälzer Hof telephonierte er abends an den Metzgermeiſter Schwing, er möge in den Pfälzer Hof 12½ Pfund Kalbfleiſch und 9——.— 7 Pfunde Wurſt ſchicken. Da es ſich um alte Kundſchaft handelte, ſo wurden Fleiſch und Wurſt alsbald gerichtet. Auf dem Wege zur Straßenbahn trat den Leuten des Metzgermeiſters der Angeklagte entgegen, erklärte, er müſſe die Ware ſofort an Ort und Stelle bringen, ſie ſollten ſelbſt 14 f 1715 Hotel fahren und ſich das Geld auszahlen laſſen. Im Hotel ſtellte ſich dann der Schwindel hecaus, doch konnte die Tochter des Metzgermeiſterg, die die Beſtellung ent⸗ gegengenommen hatte, noch am gleichen Abend am Hauptbah ihof die Verhaftung des Schwindlers veranlaſſen. Er hatte das Fleiſch in der Neckarvorſtadt an einen Wirt um 5312 Mark Er l Joh. Pohl iſt ein geiſtig äußerſt fragwürdiger Menſch. Er iſt ein aus⸗ W Hochſtabler, aber die Gerichte haben ihn bisher immer ſre geſprochen, weil die Aerzte ihm als nichtverantwortlich den Schutz des Paragraphen 51 Str. G. zubilligten. Mit zehn Jahren verſuchte er bereits einen Eiſenbahnzug zur Entgleiſung zu bringen, etwas 755 ein Haus anzuzünden. In keinem Berufe tat er gut. Er ſchrieb einen dickleibigen Band über Juſtizreform und verwandte ſein Vermögen darauf, um es drucken zu laſſen. Es iſt krauſes, un⸗ inniges Zeug. Er ſchreibt aber weiter daran, behauptet heute: Ich bin ein großer Mann oder ich werde noch als ſolcher anerkannt, denn ſeine Ideen ſeien grundlegend. In Berlin, wo er wohnt, er⸗ hielt ſeine Frau einmal eine Rieſenſendung Karpfen, ein andermal einen Wagen geſchlachteter Schweine ins Haus geſchickt. Fleiſch⸗ ſchwindel war noch immer ſeine Beſonderheit. Profeſſor Dr. Wetzel von der Univerſitätsklinik Heidelberg erſtattete ein eingehendes Gut⸗ achten, das den Angeklagten als ſchweren Pfychopathen erklärte. Ein zweiter Gutachter, Gefängnisarzt Dr. Gößmann, hielt es ratſam, den Angeklagten nicht auf freiem Fuße zu laſſen. Am beſten ei es, ihn in einer Anſtalt unterzubringen. Das Gericht verurteilte n. An— zu 2 Jahren Gefängnis. Das Urteil betonte in ſeinen Gründen, der Schwierigkeit der Sachlage gerecht zu werden. Die geiſtige Minderwertigkeit des Angeklagten wurde berückſichtigt, aber die menſchliche Geſellſchaft müſſe vor derartigen Verbrechern ga werden. Das neue Strafgeſetzbuch werde ſolchen Fällen mehr Rechnung tragen und es ſei möglich, daß es während der Ver⸗ büßung der Strafe des Angeklagten fertig wäre und der mit ihm ge⸗ ſchaffene Fortſchritt dem Angeklagten noch zu gute komme. Während des Urteils verfiel Pohl in eine Art Wütanfall, beruhigte ſich aber auf Vorhaltungen des Vorſitzenden wieder. * gahrraddleb. Ein ahrraddieb, der vorzugsweiſe die Gegend an der Haupt⸗ poſt unſicher machte, hatte ſich in der Perſon des 21jährigen Tag⸗ —— 54%. Eaß Kt e Mannheim am Wochenende Kein Abflauen der Teuerungswelle— Kommuniſtiſche Radauluſt und Gewaltlätigkeiten— Neue ſchwere Belaſtungen der Bürgerſchaft durch Gebührenerhöhungen Genau in der Mitte der zu Ende gehenden Woche begegneten ſich die Monate Januar und Februar des ſchickſalsſchweren Jahres 1923. Ohne Bedauern wurde von dem erſten Zwölftel Abſchied genommen. Es hat uns viel unerfreuliches gebracht. Im zwelten Monat wirds nicht anders ſein. Mit unbeugſamer Entſchloſſenheit, mit zuſammen⸗ gebiſſenen Zähnen ſehen wir den kommenden Dingen entgegen. Wir müſſen durch die furchtbar ſchwere Zeit hindurch und wir kommen hindurch, wenn wir uns ſagen, daß wir unſer Elend durch eine falſche Einſtellung auf die politiſchen und wirtſchaftlichen Zeitfragen nur vergrößern. Man vergegenwärtige ſich den heldenmütigen Wider⸗ ſtand den unſere Volksgenoſſen im Ruhrgeblet gegen die franzöſiſch⸗ belgiſche Invaſion leiſten. An dieſen vaterländiſchen Taten, die das Anſehen Deutſchlands im Auslande mit einem Schlage mehr gehoben haben, als alle noch ſo gut gemeinten Bemühungen von amtlicher und privater Seite, ſollen und werden wir uns ein Beiſpiel nehmen, wenn wir verzagen wollen. In der verfloſſenen Woche war dazu mehr als einmal Veranlaſſung gegeben. Die Teuerung iſt leider nicht zum Stillſtand gekommen. Die Preiſe für alle notwendigen Bedarfsartikel ſteigen weiter, unbeein⸗ flußt von den Schwankungen des Dollarkurſes zwiſchen 50 und 30 000. Verſchiedene Artikel, die nach den Deviſen der Länder zu be⸗ werten ſind, die uns die Rohprodukte liefern, haben wieder Rekord⸗ ſprünge gemacht. Das Pfund Schmalz, das am Donnerstag noch mit 4500 verkauft wurde, koſtete den Kaufmann ſchon 7800 Mark im Einkauf, Margarine, die noch zu 3000„ zu haben war, 4600„. Für ungebrannten Kaffee wurden am Donnerstag ab Ham⸗ burg 8500—9000 für das Pfund verlangt. Reis kam dem Klein⸗ händler auf 1300—1600% zu ſtehen, während der Verkaufspreis noch auf 850—1000 gehalten wurde. Man erſieht aus dieſen Bei⸗ ſpielen, daß der reelle Kaufmann bemüht iſt, die Richtlinien ſtreng einzuhalten, die ihm von ſeiner Organiſation für die geſchäftliche Be⸗ tätigung gegeben wurden. Wir haben den Eindruck, daß der Einzel⸗ händler tatſächlich große Opfer in dem Bemühen bringt, ſich der Teuerungswelle erfolgreich entgegenzuſtemmen. Zu einer Nivel⸗ lierung in der Preisbildung will es troß aller guten Vor⸗ ſätze nicht kommen. Wenn in dem einen Geſchäft für einen Perl⸗ mutterknopf 200 verlangt werden und in dem anderen für genau denſelben Knopf 8„l, ſo iſt das ein Preisunterſchied, den man einfach nicht begreifen kann. Soviel iſt wohl aber ſicher, ohne daß man eine genaue Prüfung dieſes Falles vornimmt, daß der eine zu teuer und der andere zu billig verkauft hat. Ein anderer Fall: Ein Brautpaar iſt in der Lage, ſich einen Teppich für die Einrichtung zu leiſten. Bei einer Wanderung durch die Geſchäfte wird feſtgeſtellt, daß das gleiche Stück in dem einen Geſchäft eine Million Mark mehr koſtet, als in »dem andern. Geradezu erſchreckend ſind die Preisſprünge in Texti⸗ lien. Wenn man zuſfammenrechnet, was man braucht, wenn man ſich von Kopf bis zu Fuß, vom Hemd bis zum Ueberzieher, neu einkleiden will, dann kommt eine Summe heraus, die uns im Frieden zum Millionär gemacht hätte. Und dabei iſt ſpeziell in Bezug auf Bellei⸗ dung an einen Stillſtand der Preisſteigerung vorläufig nicht zu denken. Der zweite Tag der Berichtswoche brachte die Sprengung der Scheer⸗Verſammlung im Roſengarten. Kein Wort iſt zur Brandmarkung dieſer von kommuniſtiſcher Seite inſzenierten Tu⸗ multe zu ſcharf. Alle Kreiſe der Bevölkerung ſind einig in der Ver⸗ urteilung des Verhaltens der Mannheimer Aunksradikalen, die, wie aus den in den Vetrieben verteilten und namentlich im Hafengebiet angeklebten Handzetteln hervorging, zu viel mehr als nur zur Spren⸗ gung der Verſammlung aufreizten. Dabei gehört Admiral Scheer, wie längſt feſtſteht, zu den Perſönlichkeiten, die in ihren Reden zur Verſöhnung und Ausgleichung der Klaſſengegenſätze auffordern. Die Verhetzten und Irregeleiteten, die den Tumult im Roſengarten her⸗ vorriefen und dafür nachträglich den wohlverdienten Denkzettel er⸗ hielten, würden von der Perſönlichkeit Scheers, dieſes echt vaterlän⸗ diſch geſinnten Mannes, ein ganz anderes Bild bekommen haben, wenn ſie ihn angehört hätten. Das Verhalten eines Teiles der Ga⸗ leriebeſucher in der am Mittwoch abgehaltenen Bürgerausſchußſitzung entſprach durchaus der Stimmung der Clemente, die ſich am Dienstag widerrechtlich Eintritt in den Roſengarten verſchafften. Wenn der Oberbürgermeiſter auf die ſtändigen provozierenden Zwiſchenrufe, die bei jedem anſtändigen Menſchen das Blut in Wallung bringen muß⸗ ten, nicht mit dem Hausrecht reagierte, ſo hat er nach der Anſicht der⸗ jenigen, die hinder die Kuliſſen ſchauen konnten, nicht ſchwachmütig gehandelt, ſondern ſich als geſchickter Taktiker erwieſen, da im Zuſam⸗ menhang mit der Beratung der Nationaltheatervorlage neue Gewalt⸗ tätigkeiten geplant waren. Wir ſprechen ſicherlich im Sinne aller derjenigen, die mit uns der Anſicht ſind, daß wir in der jetzigen Zeit mehr denn je Ruhe und Ordnung notwendig haben, daß es den Bemühungen der Behörden gelingt, die Drahtzieher ausfindig zu machen, denen die Einwohner⸗ ſchaft den im Roſengarten verurſachten Schaden zu verdanken hat. Nach unſeren Informationen geht die Höhe des Schadens nicht in die Millionen, wie anfänglich angenommen wurde. Man ſchätßzt, da mehr als 500 000 zur Reparatur der beſchädigten Türen und Fen⸗ ſter nicht notwendig ſind. Anläßlich der tiefbedauerlichen dienstägigen Vorfälle iſt in der Bürgerſchaft und in der Preſſe eifrig die Frage ventiliert worden, ob durch eine geſchicktere Taktik das Eindringen der Tumultanten in den Roſendarten zu verhüten geweſen wäre. Die Meinungen hierüber gehen ſehr auseinander. Selbſtverſtändlich hat jede Inſtanz das Beſte gewollt und geglaubt, richtig zu handeln. So⸗ löhners Friedrich Veit zu verantworten. Er iſt ſchon mehrfach viel ſteht aber wohl unumſtößlich feſe, daß das Zulaßſyſtem im vorbeſtraft und wurde diesmal zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt. Ro 22 ten. ni 21 me 2. m 5 1 In ber Linie Seorg Freiberg Roman von Igna Maria 27 Machdruck verboten) (Fortſetzung! Nach einer Weile ſchickte ſie ihn ſchlafen, holte den großen Flick⸗ korb her, ſetzte die Brille auf und ſtopfte mit Hingebung und bewun⸗ derungswürdiger Ausdauer Georgs zerriſſene Strümpfe. Dabei wanderten ihre Gedanken zurück in die Vergangenheit. Sie war ſie Johannes Freiberg geliebt, aber es war ihr ſofort klar, daß der frohe junge Burſch keineswegs ihre Liebe erwidern werde, denn Ling Damm war im Vergleich zu ihrer um fünf Jahre jüngeren Schweſter ſehr ſtiefmütterlich vom Schickſal behandelt worden. Male, gewachſen wie eine junge Harztanne, ſah aus großen blauen Augen fröhlich in die Welt, während Lina, klein und unanſehnlich, den rechten Fuß ſtark nachſchleifte. Die Natur hatte als Ausgleich für aber das ſieht man nicht, und ſo blieb Lina einſam und unbegehrt. Als Georg drei Jahre alt war, ſtarb Male am Kindbettfieber und mit ihr das kleine, drei Tage alte Mädchen. Lina hatte der Sterben⸗ den in die Hand verſprechen müſſen, den untröſtlichen Johannes und den armen, verwaiſten Georg nicht zu verlaſſen, und ſo hatte ſie denn ſeit dem Tage, da Male die Augen ſchloß, die fehlende Haus⸗ frau zu erſetzen getrachtet, und Johannes Freibergs Sorgen zu den ihren gemacht. Darüber waren reichlich zehn Jahre verfloſſen, mor⸗ gen war Males Todestag. Der Kranz von Tannengrün und bunten Strohblumen, den Lina ihr geflochten, lag in der Kellerkammer bereit. Die altmodiſche Uhr mit den blankgeputzten Meſſinggewichten und dem roſenummalten Zifferblatt tat neun Schläge; die Fleißige packte ihr Arbeitszeug zuſammen, ſtellte die brennende Lampe auf den Flurtiſch und ſtieg die knarrende Treppe empor in ihre Schlaf⸗ kammer. *** Die Tage wurzen immer kürzer, morgens lag ſilberweißer Reif auf Wieſen und Feldern und der Boden war ſo hart gefroren, daß Johannes Freiberg ſeine vielbeinige Schar gar nicht abzuholen brauchte. Gegen Mittag ſchaute die Sonne auf die weißbeſtäubte Welt, hauchte mit ihrem warmen Atem den Reif fort und ver⸗ ſchwand frühzeitig, um einer noch ſchärferen Kälte Platz zu machen. Kellerfenſter wurden mit Stroh verſtopft, man bereitete ſich langſam auf die Feierzeit vor. Es war die Zeit, in der man alles nachholte, was die Arbeit des Sommers in Feld und Garten für die„ſtille Zeit“ aufſparte. Da gab es zu flicken und zu ſtopfen, zu nähen und zu ſticken; die jungen Mädchen arbeiteten an ihrer Ausſteuer und zeigten ſich bei den Sonntagnachmittagsbeſuchen voller Stolz ihre gefüllte Hamſterkiſte. Die Frauen beſſerten ſchadhafte Wäſche aus und ſtrick⸗ ten Strümpfe. Nach dem Abendbrot beſuchte man ſich, es gab immer ein Schälchen heißen Kaffee und einige Streifen Zucker⸗ oder Schmandkuchen. Der Ofen glühte vor Hitze und ließ die der Stuben⸗ luft ungewohnten Männer, ſo ſie nicht gerade Skat kloppten, raſch eindöſeln. Rolläden waren vor die niederen Fenſter geſchoben, und bewahrt vor Kälte und Froſt ſaß man ſtill zufrieden wie auf einer Inſel und freute ſich der geruhſamen Gegenwart. Man feierte auch Feſte; da hatte die Freiwillige Ortsfeuerwehr am Sonntag vor Advent ihr Tanzkränzchen, das bei der holden Weiblichkeit ſeine Schatten ſchon eine geraume Zeit vorauswarf, denn die inhaltsſchwere Frage:„was ziehe ich an?“ war durchaus nicht ſo leicht zu löſen. Das Feuerwehrkränzchen eröffnete den Reigen der Vergnügungen, im Januar erfreute der Sängerball die tanz⸗ luſtigen Gemüter, während der Februar mit dem Joſefskränzchen den Beſchluß machte, dann kam die Faſtenzeit, die Spiel und Tanz ein Ende bereitete, und wenn erſt der Frühling über die Harzberge grüßte, forderten Feld und Garten gebieteriſch ihr Recht, eine Arbeit drängte die andere, ſo daß man des Abends totmüde von Arbeit und Frühlingsluft ins Bett ſank. 2 Georg Freiberg zog ſein mit Roggen und Weizen beladenes Leiterwägelchen durch den Unterflecken, auf dem Marktplatz traf er Kathrine Gleitz, welche ſich ebenfalls vor ihr Mehlwägelchen geſpannt hatte und den Weg zur Mühle nahm. Die Sonne hing wie ein großer ferner Apfelſinenball über dem Walde, die Luft war friſch und klar. „Es iſt kalt,“ Kathrine ſchob ihr Tuch feſter um die Schultern. „Ja,“ nickte ihr Begleiter,„die alte Ruhme iſt ſchon zugefroren, man kann fein ſchlittern.“ „Und einbrechen!“ ergänzte ſie. „Du biſt bange? Ich habe es geſtern verſucht.“ Bald bog man in den Hof der Mordmühle ein, lieferte die Frucht⸗ ſäcke ab, erkundigte ſich, wann das Mehl gemahlen ſei, ſprach mit den blauäugigen, bildhübſchen Müllerskindern und marſchierte mit dem leeren Wägelchen wieder zurück. Auf der Chauſſee machten ſie Wettrennen, wie aber Georg ſah, daß Kathine nicht ſo recht mit⸗ kam, gab er es auf. Als ſie an der Fabrik vorüber ſpazierten, fuhr der Beſitzer in ſeinem Wagen zum Tore hinaus. „Guten Tag, Herr Eckart,“ grüßten die Kinder und ſchauten dem Gefährt lange nach. „Kathrine,“ ſagte Georg,„weißt Du es ſchon? Wenn ich aus der Schule bin, gehe ich in die Fabrik. Und wenn Du mir verſprichſt, es keinem Menſchen zu erzählen, auch Deiner Mutter nicht, oder Chriſtoph Fahlborn, will ich Dir was anvertrauen, was noch kein Menſch außer mir weiß.“ Kathrine ſah zu dem Schulkameraden in ehrfürchtiger Bewun⸗ derung auf.„Ich werde es ganz gewiß nicht weitererzählen,“ ver⸗ ſprach ſie eifrig,„niemand auf der ganzen Welt wird es von mir erfahren!“ Beteuernd legte ſie die rotgefrorene Hand aufs Herz. „Und Chriſtoph Fahlborn——?„Nie nicht!“ „Ich will ſo werden wie Herr Eckart,“ ſagte Georg in einem Tone, der keinen Zweifel oder Widerſpruch duldete.„Ich will ein⸗ mal reich ſein und im Wagen fahren, wie er!“ In knabenhaftem Trotz ballte er die Hände.„Ich will ein Herr werden, und wenn ich viel Geld habe, dann ſchenke ich Dir etwas ganz Schönes, Kathrine, Du darfſt es Dir ſelbſt ausſuchen.“ „O, ſo einen ſilbernen Ring mit einem roten Herzchen, wie er bei Heyſes im Fenſter liegt?“ „Nein,“ tat Georg geringſchätzig,„Du weißt noch nicht, was fein iſt. Einen Goldring ſollſt Du haben, wie Frau Eckart ihn trägt; neulich habe ich ihn geſehen, die Sonne ſchien auf ihre Hand, der Stein funkelte und glitzerte, als ob Feuer drin ſäße.“ „Das dauert wohl lange, bis Du ſo reich biſt?“ zweifelle Kathrine. „Ich werde esl“ prophezeite der Optimismus ſeiner zwölf Jahre. *** Der Tag des Feuerwehrkränzchens war angebrochen. Lina Damm hatte die Drelljacke ihres Schwagers vor und putzte die Knöpfe blank. Georg wichſte den ſchwarzen Lederrſemen.„Was gibt es denn heute abend, Vater?“ rief er auf den Hof hinaus, allwe Johannes Freiberg die Hühner fütterte. (Fortſetzung folgt.) — ͤ 9 er( Abend · Aus gabe) 3. Seite. Nr. 58 * 7 muß die Forderung geſtellt werden, daß die Ingreſſogebühr nicht mehr durch Karten echoben wird, die zudem nur unter größten Schwierigkeiten gelöſt werden können. Soweit wir unterrichtet ſind, beſteht die Abſicht, für beſtimmte Veranſtaltungen die Einlaßgebühr auf das Eintrittsgeld ſchlagen zu laſſen. Hier ſollte ganze Arbeit geſchafft und dieſe längſt ſchon notwendig geweſene Neuerung auf alle Roſengartenveranſtaltungen ausgedehnt werden. Auf dem Gebiete der Gemeindepolitik bot die Woche viel neues, aber ebenfalls wenig erfreuliches. Wir erinnern nur an die neuen ſtädtiſchen Gebührenſätze für Waſſer, Gas, Strom uſw., denen viele Verbraucher ratlos gegenüberſtehen. Die Straßenbahn fährt von morgen ab zum neu bewilligten 150 ark-Tarif, der wohl nicht von langer Dauer ſein wird, da der gleich⸗ zeitig für den 25. Februar beantragte 200 Mark⸗Tarif vom Stadt⸗ rat nur zurückgezogen wurde. Die Betriebseinſchränkungen ſind abgelehnt. Vielleicht wird dadurch der Zeitpunkt der Ueber⸗ hrung der Straßenbahn in eine andere Betriebsform, von der allein eine Geſundung der Finanzen erhofft werden kann, näher ge⸗ rückt, als diejenigen glauben, die die Betriebseinſchränkungen abge⸗ lehnt haben Wir wiſſen weiter, daß wir vom 1. Januar ab eine 60prozentige gemeindliche Wohnungsabgabe zah⸗ len müſſen, mit der die Stadtverwaltung die ſtädtiſchen Wohnbauten fertigſtellen will. Und ſchließlich bleibt uns— unter dem mancherlei nerfreulichem etwas erfreuliches— eine wertvolle traditionelle Kul⸗ turſtätte: das Nationaltheater, für ein weiteres halten. Städͤtiſche Nachrichten Die Mannheimer Notgemeinſchaſt Wie wir erfahren, gehen die Beiträge für die Mannheimer Not⸗ gemeinſchaft trotz der übrigen Sammlungen immer noch gut ein. wag im Intereſſe des edlen, gemeinnützigen Zweckes der Mann⸗ heimer Notgemeinſchaft nur zu begrüßen iſt. Auch das Auslamd bekundet weiterhin lebhaftes Intereſſe an der Sammlung. So ſind in den letzten Tagen annähernd 5 Millionen aus Schweden für die Mannheimer Notgemeinſchoft eingegangen. Bis jetzt find bei dem rührigen Finanzausſchuß annähernd 53 Millionen Mark abgeliefert worden. Eine weitere Anzahl Spenden ſind beim Finanzausſchuß wohl angemeldet, aber noch nicht abgeliefert worden. Es wäre ſehr erwünſcht, wenn die Ablieferungen baldigſt vorgenommen würden. Spenden nehmen die bekannten Sammel⸗ ſteſten jederzeit dankbar entgegen. 25⸗jähriges Jubiläum des„Feuerio“ In dem Monat, in dem in den märchenhaften Zeiten vor dem Kriege das Faſchingstreiben dem Höhepunkte zuſteuerte, begeht der „Feuerio“ ſein 25jähriges Beſtehen. Im Nibelungen⸗ des Roſengartens wird er morgen abend ſeine Getreuen ver⸗ in und verſuchen, für einige geſellige Stunden die Trübſal der Gegenwart vergeſſen zu machen. Es wurde ſchon bekanat gegeben, daß das Programm dem tiefen Ernſt unſerer Tage durch⸗ aus angepaßt iſt. Prinz Karneval, der bei dem„Feuerio“ all⸗ jährlich gern zu Gaſte weiltbe, wird diesmal nicht perſönlich an⸗ weſend ſein können. Aber ſeine Trabanten, ſorgenbefreiender Frohſinn und urwüchſiger Humor, werden den unterhaltenden Dar⸗ bietungen das Gepräge geben. Der Elferrat iſt beſtrebt geweſen, dem Jubiläumsfeſt jeden karnevaliſtiſchen Anſtrich zu nehmen. Und ſo können wir, die wir auch in dieſen Tagen den Sdandpunkt ver⸗ treten, daß der angeſtrengt tätige Mannheimer Stunden der Er⸗ holung in geſelliger Runde unbedingt nötig hat, die Jubiläums⸗ veranſtaltung durchaus gutheißen. Bei dieſer Gelegenheit ſei ein kurzer Rückblick auf den erdegang des„Feuerio“ geſtattet. Wer im„Habereckl“, der Stammburg des Jubilars, die Bilder betrachtet, die friesartig die Wände ſchmücken, der wird diejenigen entdecken, die den „FJeuerio“ aus der Taufe holſen. Am runden Stammtiſch, der heute noch an der gleichen Stelle links vom alten Eingang ſteht, fanden ſich vor mehr als 25 Jahren alteingeſeſſene Mannemer zu einem Spielchen zuſammen. Peter Haaf, ein penſionierter Poſtbeamter, rief regelmäßig, wenn er einen Trumpf ausſpielte, Feuerio, ein Wort, das ſo charakteriſtiſch war, daß es der Name der erſten annheimer Karnevalgeſellſchaft wurde, die 1897 von der Habereckl⸗ Stammtiſchrunde gegründet wurde. Der Feuerio hätte alſo ſchon im vorigen Jahre ſein Silberjubiläum begehen können. Es wurde infolge der Ungunſt der Verhältniſſe verſchoben. Und als man ſich nunmehr endgültig zu entſcheiden hatte, ob das Feſt abgehalten oder endgültig fallen gelaſſen werden ſolle, da enkſchied man ſich ür das erſtere. Die Tätigkeit des jungen Vereins beſchränkte ſich anfänglich auf kleine Sitzungen, die in der Faſchingszeit, beginnend mit dem 11. 11., im Habereckl abgehalten wurden. Im Jahre 1900 trat der Feuerio mit der erſten Herrenſitzung im Saalbau an die Mofer Oeffentlichkeit. Der jetzige Präſident Bieber, die beiden icitianer Apfel und 7 Lutz, waren die erſten Büttenredner. Jakob Frank, der heute noch mit alter Friſche aus dem unver⸗ ſiegbaren Born des Humors ſchöpft, trat ſchon vorher in den Haberecklſizungen in Gemeinſchaft mit Joſef Bieber und Hch. einreich, dem unvergeßlichen langjährigen Präſidenten, auf. Gründungspräſident war der heute noch lebende v. d. Heydt. ſch. Weinreich wirkte 17 Jahre lang mit Joſef Bieber und den übrigen Mitgliedern des Elferrats, von denen der Schriftführer Chriſtian Kirſch, der Kaſſier Paul Käppler, der erſte Oekonom Mechler zu den Gründern zählen. Der heutige Vize Schul er, ein ausgezeichneter Büttenredner, Dingeldein, der Feuerio⸗ tropfen⸗Brauer, Holm, der ſchneidige Prinzengarde⸗Kommandeur, x Kökert, der Fremdenſitzungs⸗Vergnügungskommiſſär, ge⸗ hören eben-us ſchon lange Jahre dem Elferrat an bezw. haden leitende Stenen inne. Die Gebl. Buck, Friz Weinreich, Lene Aten benfeld und Frau Delank, die ſeit jeher die treueſten Stügen der Geſellſchaft waren, werden wir ſicherlich am morgigen end wieder unter den Mitwirkenden ſehen. Die erſte Damenſitzung wurde im Apollotheater abge⸗ halten. Als die ſtädtiſche Feſthalle eröffnet war, ſpielten ſich die großen Damenſitzungen, die durch die unvergeßlichen Boettgekonzerte eingeleitet wurden, regelmäßig im Nibelungenſaal ab. Ihr glän⸗ dender Verlauf iſt allen Teilnehmern noch in lebendiger Erinnerung. 7 n doch ſogar die Oberbürgermeiſter Beck und Martin in de Bütte. Ein enormer Fremdenzufluß wurde am Faſtnachts⸗ onntag ſtets durch die Umzüge hervorgerufen. Daß bei der 5 orativen Ausgeſtaltung keine Koſten geſcheut wurden, geht aus er Tatſache hervor, daß der letz e Zug im Jahre 1914 30 000 Gold⸗ Wark koſtete. Der„Feuerſo“ arrangierte auch einige Jahre den 8 mertagszug und im Herbſt verſammelten ſich auf den ennwieſen ungezählte Tauſende zum Volksfeſt in Münchener ufmachung. Der„Feuerio“ hat ſeine Exiſtenzberechtigung durchaus be⸗ wieſen. Seiner geſchickten Führung iſt es zu verdanken, daß der annheimer Karneval nicht ausardete, vielmehr ſtets auf einem anerkannt guten Niveau gehalten wurde. Möge die Zeit nicht mehr allzufern ſein, in der er ſeine Tätigkeit wieder voll entfalten kann zur Freude aller derjenigen, die Ernſt und Scherz im Leben genau guwägen wiſſen. Sch. Es wird nochmals darauf hingewieſen, daß die morgige Sitzung Nibelungenſaal pünktlich um 6 Uhr 11 beginnt und daß recht⸗ zeitiges Einnehmen der Pläge dringend erwünſcht ſſt. »Tibelverleihung. Dem Syndikus der hieſigen Handelskammer, r. Artur Blauſtein, der nahezu ſeit Beſtehen der hieſigen Han⸗ delshochſchille Vorleſungen über wirtſchaftliche Themen hielt, iſt der Titel Profeſſor verliehen worden. Ferner hören wir, daß Dr. rer. dol. E u ſt a ch Mayr⸗Heidelberg zum Profeſſor ernannt wurde. An der Handelshochſchule vertritt er ſett 1910 das Genoſſenſchafts⸗ weſen und hält Vorleſungen über Boden⸗ und Kommunalkredit ſo⸗ wie zechniſche Oekonomit. Mannheimer General- Anze Deutſchlands auf Generationen hinaus abhängt von dem und Gewalt. Aus dieſer Erkenntnis heraus ſind denn auch Bisher veröffentlicht wurden: 5 261 696% Jakob Bitterich, Lack⸗ und Farbenfabrik 100 000„ Dipl.⸗Ing. J. Rittershofer, Feudenheim 5 000„ Wallenſtätter u. Co. 10 000„ C. W. Schmidt Nachf., Schirmfabrik, D 1, 1 10 000„ Kurt und Rolf Zimmern 5 000„ Krauß⸗Bühler, Mannheim 300 000„ Gäſte vom Weinhaus Kaukas 40 000„ Schütt, Oberſt a. D. 2 000„ Weinreſtaurant Wilhelm Ott, G 6, 17 geſammelt 6 600„ H. Th. 2 000„ Süddeutſches Samenhaus Conſtantin u. Löffler 5 000„ Kaffee Merkur, zweite Sammlung 18 500„ Sammlung von Gäſten im Reſteurant Amtsſtübl 8 300„ Dienstag⸗Kegel⸗Geſellſchaft Rheinluſt 2 400„ L. C. 2 000„ S. Gutmann, Bureau⸗Einrichtungen 50 000„ Frh. v. Schlicht f. Bücherverkauferlös(H. Koſtmayer) 36 220 H. K. in Wohlgelegen 5 000„ Mannheimer Elektr.⸗Geſ. m. b.., Eliſabethſtr. 7 100 000„ Direktor G. von Neuenſtein, i. Fa. M. E. G. 50 000„ Direktor W. Bierig, i. Fa. M. E. G. 50 000„ Die Angeſtellten der Firma M. E. G. 30 000„ Heinrich Betzler, Konditorei, H 3, 21 10 000„ Arbeiter und Angeſtellte der International Har⸗ veſter Co., Mannheim, Januar⸗Rate 68 900„ Latin u. Naſſauer 10 000„ Theodor Oefner, D 7, 12 20 000„ Bergmann u. Mahland 10 000„ Von den Ober⸗Hafenmeiſtern u. Hafenbootsführern 10 000„ Von Angeſtellten der Hauptfahndungsſtelle der Reichszollverwaltung in Mannheim 29 500„ Die Angeſtellten der Abt. K/HW in Firma. Brown, Boveri u. Cie., Mannheim, O 4(In⸗ ſtallation) 52 000„ Abt. M. u. Mt. der Brown, Boveri u. Cie..G. Mannheim⸗Käfertal, 1. Rate 73 000„ Abt. M. u. Mt. der Brown, Boveri& Cie. A. G. Mannheim⸗Käfertal, 1. Rate, 73 000%, ſerner von d. Angeſtellten der Abt..H. W. 52 000KA1, ſowie Angeſtellte der Abt. K. F. O. 71 500% 8 und Damen der Fernſprechzentrale 4000% 200 500„ Karl Friedrich⸗Gymnaſium, 1. Rate 100 000 4, Klaſſe O IIIa Leſſingſchule 12 0004, 1. Rate der Klaſſe U IIIb der Oberrealſchule 2 500% Klaſſe Ve der Eliſabethſchule 8 000 122 500„ Klaſſe III der Liſelotteſchule 11 755%, Kl. IVb der Oberrealſchule, 1. Rate 50 000, Karl Friedrich⸗Oymnaſium, 2. Rate 100 000 161 755„ Tellerſammlung Karl Theodor⸗Künſtlerſpiele 10 606„ Ungenannt 1400„ Frl. Clara Nieten 1500„ Friedr. Matz 800„ Direktor Carl Ludwig Schneider, Stefanienufer 5 10 000„ H. St. 250„ Perſonal der Firma Samſon u. Co. 10 000„ J. B. L. 300„ Otto Bindgen, Mannheim, Rangierbhf. 2000„ Möbelhaus Dietrich 15 000„ Perſonal der Firma Otto Hornung 11 750„ F.., Neu⸗Oſtheim, 1. Rate 2 000„ Scheel, Pfarrer, Diakoniſſenhaus 5 000„ Ungenannt 4000„ Alte Herren⸗Stammtiſch der Akad. Turnerſchaft Teutonia, Mannheim⸗Ludwigshafen 30 000„ Eugen Boenig 5 000„ Auguſt Kremer, 2. Rate 30 000„ Angeſtellte der„Akrema“ 30 000„ Bezirksdirektor d. Agrippina⸗Konzern 10 000„ 5 Wilhelm Hebebrand 5 000„ Angeſtellte d. Agrippina⸗Konzern und Düſſeld. Lloyd 3 000„ J. Kaiſer 600„ P. Thyſſen 5 000„ Dipl.⸗Ing. Frſtz Krayer 10 000„ Hans Schnaufer 5 10 000„ Angeſtellte der Fa. Gebr. Krayer 2 Proz. vom Gehalt Direktor Aug. Schmidt 2000„ A. Beck 2 000„ F. St. 20 000„ Subdirektion W. Nickel und Perſonal 1500„ Heinz Meyne 5 20 000„ Mittwoch⸗Kegelgeſellſchaft Loge„Carl z. Eintracht“ 3 000„ W. Schmitthenner 1500 5 Angeſtellte d. Fa. K. Geldner, Kohlengroßh., 1. R. 10 900„ Joſ. Brunn Nachf. 5000„ Rich. Fauth, Heinrich⸗Lanzſtr. 34 1000„ Ungenannt 3 000„ Gebr. Haymann, General⸗Agentur 3000„ Angeſt. d. Fa. H. Hildebrand Söhne,.⸗Induſtrieh. 92 500„ 2 000„ N. N. Angeſtellte der G. Kromſchröder.⸗G., Gas⸗ meſſerfabrik, S 6. 12 10 750 C. G. Maier.⸗G. für Schiffahrt 100 000„ Arbeiter und Angeſtellte der International⸗Har⸗ veſter⸗Co., Mannheim, Januar⸗Rate 68 900„ Latin& Naſſauer 10 000„ Theodor Oefner, D 7, 12 20 000„ Bergmann& nd 10 000„ Von den Ober⸗Hafenmeiſtern und Hafenboots führern 10 000„ Von Angeſtellten der Hauptfahndungsſftelle der Reichszollverwaltung in Mannheim 29 500„ Tellerſammlung Karl Theodor⸗Künſtlerſpiele 10 606„ Ungenannt 1400„ Fräulein Klara Nieten 1500„ Friedrich Matz 800„ Direktor Karl L. Schneider, Stephanienufer 5 heim an Spenden aus Handel und Induſtrie 5 830 000 M ein⸗ gegangen.— Die Organiſation der ſtädtiſchen Beamten Mannheims hat einmütig beſchloſſen, für die Ruhraktion den Betrag von etwa 1% Millionen Mark zu ſpenden. 10jähriges Beſtehen des kulholiſchen Frauenbundes. Am mor⸗ gigen Sonntag vormittag halb 10 Uhr wird aus Anlaß des 10jäh⸗ rigen Beſtehens des katholiſchen Frauenbundes in der Jeſuitenkirche Geiſtl. Rat Stadtdekan Joſef Bauer ein Feſtgottesdienſt zelebriert. Die Feſtpredigt hält Stadtpfarrer Wilh. Biehler von der Liebfrauen⸗Pfarrei. Vom Vortrag des Admirals Scheer, der durch die Störungen der Kommuniſten nicht ſtattfinden konnte, ſind vom Vorſtand der hie⸗ ſigen deutſchen(liberalen) Volkspartei die vereinnahmten Ein⸗ trittsgelder nach Abzug der Unkoſten der Ruhrhilfe über⸗ wieſen worden. Die Parteileitung handelt damit im Sinne des Ad⸗ mirals Scheer. Sie glaubt ferner, daß alle Beſucher mit dieſer Zweck⸗ ſetzung einverſtanden ſein werden. * Aus der Mefallinduſtrie. iſt geſtern durch gütliche Vereinbarungen zwiſchen beiden Teilen vermieden worden. * Für die Ruhrhilfe ſind bei der Handelskammer Mann⸗ Der drohende Metallarbeiterſtreik Das Kuhr-Volksnotopfer Fünſte Sammelliſte Die für unſere Brüder an der Ruhr rüttelt jeden Vaterlandsfreund auf. Er weiß, daß die Zukunft zähen und unbeirrbaren Widerſtand aller gegen Rechtsbruch der Sammelſtelle des„Mannheimer General⸗Anzeigers“ für das deutſche Volksnotopfer aus Mannheim zahlreiche neue Saben zugefloſſen, worüber wir die nachſtehende Sammelliſte zu veröffentlichen erfreulicherweiſe in der Lage ſind: 6 H. St. 2 Perſonal der Firma Samſon& Co. 10 000„ J. B. L 300„ Otto Bindgen, Mannheim, Rangierbahnhof 2000„ Möbelhaus Dietrich 15 000„ Perſonal der Firma Otto Hornung 17 F.., Neuoſtheim, 1. Rate 2000„ Pfarrer Scheel, Diakoniſſenhaus 5 000„ Ungenannt 4000„ Alte Herren Stammtiſch der Akad. Turnerſchaft Teutonja, Mannheim⸗Ludwigshafen 30 000„ Eugen Boenig 5 000„ Auguſt Kremer, 2. Rate 30 000„ Angeſtellte der„Akrema“ 30 000„ Bezirksdirektor des Agrippina⸗Konzerns 10 000„ Bezirksdirektor Wilhelm Hebebrand 5 000„ Angeſtellte d. Agrippina⸗Konz. u. Düſſeld. Llond 3000„ J. Kaiſer 600„ P. Thyſſen 5 000„ Dipl.⸗Ingenieur Fritz Krayer 10 000„ Hans Schnaufer 10 000„ Direktor Auguſt Schmidt 2000„ Beck 2000„ F. St. 20 000„ Subdirektion W. Nickel und Perſonal 7500„ Heinz Meyne 20 000„ Mittwoch⸗Kegelgeſellſch. Loge Karl zur Eintracht 5 000„ W. Schmitthenner 1 500„ Angeſtellte der Firma Karl Geldner, Kohlen⸗ großhandlung, 1. Rate 10 900„ „Joſ. Brunn Nachf. 5 000„ Rich. Fauth, Heinrich Lanz⸗Straße 34 1000„ Ungenannt 3000„ Gebr. Haymann, 3000„ Angeſt. d. Fa..Hildebrand Söhne, Induſtriehf. 92 500„ Angeſt. d. G. Kromſchröder.⸗G., Gaſſmeſſer⸗ fabrik, 8 6, 12 10 750„ C. G. Maier.⸗G. für Schiffahrt 100 000„ E. L. 10 000„ Prediger Firl 5 000„ Mannheimer Ruderklub E.., Tiſchgeſellſchaft 60 000„ J. Lorenz, Seckenheim 500„ Oberrheiniſcher Eiſenhandel Mannheim—297 des Monatsgehalts der Angeſtelltenſchaft(ſo⸗ lange die Ruhrbeſetz. anhält, wird allmonatl. 5 ein entſprech. Beitrag geleiſtet), Januar⸗Rate 46 700„ Peter Joſ. Losacker 8 Co., Ludwigshafen 50 000„ Volksſchule Rittenweier 27598 Angeſtellte und Arbeiter d. Fa. Bad. Iſolierwerk Joſ Lemanczik, Mannheim⸗Rheinau 49 751„ Bügler& Co., G. m. b. H. 100 000„ Friedrich Eckert, Kaufhaus 10 000„ Angeſt. d. Deutſch⸗Südamer. Export⸗ u. Import⸗ .⸗G. p. Januar 3 413„ Uieberwieſener Finderlohn 5 000„ Direktion und kaufm. Zeamte der Greifwerke Mannheim⸗Neckarau 81394„ E. Kappes, Direktor der Südd. Reviſions⸗ und Treuhand⸗A.⸗G. 10 000 Friedrich Zilles, N 5, 1 25 000„ Luhde, Schulte& Co., Kohlengroßh., Luiſenr.24 30 000„ Sammlung in der Arbeitgeberverſammlung der Herren⸗ und Damenſchneidermeiſter 185 115 000„ A. Hauſenſtein, Augartenſtraße 33 3000 Willi Bopp, Dammſtraße 20 5 000 25 Paula Landauer, Friedrichsplatz 5 10 000„ Ungenannt 10 000 O. Boſch, S 6, 31, Back⸗ und Zuckerwarenfabrik 20 000„ Karl Haffa 10 000„ J. K. 12 350„ Friedr. Moll, P. Strunk, O. Schulte, Th. Kraus, K. Frömming, K. Eck, A. Braun, F. Groth je 5000% 40 000„ Angeſtellte der Sunlicht⸗A.⸗G. 4 Lorenz Schütz, R 3, 12 5000 P. S. 23 000„ Unbekannt 2 000 Direktion und Angeſtellte der Firma Stahlwerk. 231 500 Auguſte Vögelen 500„ Guſt. Spangenberg, Maſchinenfabr., Induſtrieh. 500 000„ Beamte der Firma Franz Haniel& Co. 132 000 Alub Stella Nigra E. B, Samml. b..-Abend 18 000„ Friedrich Neef, Syndikus 50 000 Uhrmacher⸗Zwangs⸗Innung Mannheim 60 000 J. Hraterts Möbel⸗Spedition 50 000„ Perſonal der Firma Gebr. Krayer, G. m. b. H. 18 982„ Emil Glaſer& Söhne, Mannheim 15000„ Perſonal der Firma Otto Zickendraht, O 7, 5 20000 Angeſt, u. Arbeiter d. Fa. Raab, Karcher& Co. 50 200 Emil Leis, Rechtsvat a. D. 5 1000 Ungenannt 2 000 4 9 464 776 1 Berichtigung. In Liſte Nr. 4 vom 31. Januar muß es heißen ſtatt Süddeutſche Reviſions⸗ und Treuhand⸗A.⸗G., die durch Handelskammer gezeichnet hat, Dr. Heinz Eyerich 10 000. 5—4** Je höher die Summe, deſto größer die Hilfe! Gebt reichlich und raſch! Die Geſchäftsſtelle des„General⸗Anzeigers“ iſt nach wie vor ſtets bereit, Gaben anzunehmen und weiterzuleiten. *Bom Neckarkanal. Nach einer Meldung aus Eßlingen Wttbg. hat die mit der Bauausführung der Stauſtufe 88—. tragte Tiefbaufirma die Arbeiten auf Anweiſung einſtellen müſſen; ſie iſt zur Zeit nur noch mit der Inſtandſetzung ihrer Ma⸗ ſchinen für den baldigen Abtransport beſchäftigt. Damit finden die Befürchtungen, die man ſchon ſeit einiger Zeit hinſichtlich des Weiter⸗ baues am Obereßlinger Wehr hegte, ihre Beſtätigung und es iſt aufs tiefſte zu bedauern, daß gerade in einer Zeit der Kohlennot und be⸗ ginnenden Arbeitsloſigkeit der Bau eingeſtellt werden mußte. — —— 0 Samslag, den 3. Jebruar 1923 0 4. Seite. Ir. 58 mannheimer General⸗Anzeiger[Ahend · Auagabe) Gedenktage der Woche 1 5 3. 1809. Felix Mendelsſohn⸗Bartholdy*.— 1851. e F e e ds, Briefe an den„General⸗Anzeiger“ — Im Vergleich zum vorigen Markttage wurde bei vielen zaren der gleiche Preis verlangt. Man hätte eher angenommen, die Preiſe würden entſprechend dem Sinken des Dollarkurſes,— wonach ſich doch ganz beſonders die Händler zu richten pflegen— fallen. Das Hingufgehen iſt aber auch viel einfacher als das Heruntergehen. Es wird doch wohl anzunehmen ſein, daß ein Teil der Ware zum dama⸗ ligen Dollarſtand eingekauft wurde. Mit einer Herabſetzung der Preiſe wäre alſo demnach am Montag zu rechnen, da ja beim heuti⸗ gen Einkauf— für Montag muß heute ſchon eingekauft werden— der heutige Dollarſtand in Frage kommt. Die Frachten kommen nicht beſonders in Betracht, da ſie ja bekanntlich nicht erhöht wurden. Wenn ſchon immer mit dem Dollarſtande gerechnet wird, ſo auch hof⸗ lich diesmal, wo eine Senkung von 4200 Mark pro Dollar einge⸗ ſezt hat. Es iſt aber im allgemeinen ſo, daß man den Stand des rechnet, der gerade am beſten ins Geſchäft paßt, d. h. je höher je lieber. So langſam ſcheinen die Verkäufer von Gänſen eingeſehen zu haben, daß mit den Rekordpreiſen, die in letzter Zeit verlangt wur⸗ den, keine Verkäufe und noch viel weniger Gewinne zu erzielen ſind. Heute wurd⸗ als höchſter Preis 15 000 verlangt. Butter koſtet jetzt glücklich 6000 Mark. Wir haben vor einiger Zeit ausgerech⸗ net, was ein Gramm koſtet; dieſe Rechnungen haben heute keinen Sinn mehr, da eine Stunde ſpäter bereits wieder ein neuer Preis beſtehen dürfte. Landbutter koſtet 5000. Iſt da auch wieder der Dollar ſchuld.(Uebrigens eine kleine Nebenbemerkung in Klammern: Schweineſchmalz koſtete am letzten Mittwoch 5200 /, heute 8200 l. Die Preiſe richten ſich— auf Befragen— nach dem Dollar, d. h. nach dem Preis des amerikaniſchen Einfuhrſchmalzes. Nun ſtand aber der Dollar am Mittwoch 50 500, heute 38 500. Einem 2a4prozentigen Sinken ſteht eine 60prozentige Erhöhung gegenüber.„Erkläret mir, Graf Oerindur, dieſen Zwieſpalt der Natur!“) Auch die Eler klet⸗ tern weiter nach oben. Heute verlangte man für ein friſches Ei bis zu 380„. Wir hatten jetzt ſo langſam mit einer Verbilligung ge⸗ rechnet, da die Hühner allmählich wieder anfangen zu legen. Bei den Fiſchen gingen die Hechte von 2400 auf 2600„ das Pfund. Nur ſchade, daß das Fiſchbein dieſer Sorte nicht zu verwenden iſt, ſonſt könnte man ſogar noch ein Geſchäft damit machen. Der Zuſpruch an den Ständen der Südfrüchtenhändler iſt nicht beſonders groß, was ja auch nicht nötig iſt. Im einzelnen wurden heute folgende Preiſe verlangt: Weißkraut 130—4180%(Donnerstag bis 180), Rotkraut 200„(180), Feldſalat 220—250(bis 250), Zwiebeln 40—50(40—50), rote Rüben 50 ½(40—60%), gelbe Rüben 50(40—50), Roſen⸗ kohl 350—400(300—420), Aepfel bis 150 1(bis 150), Gänſe 15 000—(bis 18 000), Hechte 2600(2400), Eier bis 350% (bis 320), Butter 5000—6000„(4000—5200„). Dollar⸗ ſtand am Donnerstag 43 000, heute 38 800&. veranſtaltungen Wochenſpielplan des Nationaltheaters 4. Sonntag, A. M. Aida. 6 Uhr. 5. Montag,. A 20 Orpheus in der Unterwelt. 7 Uhr. 6. Dieustag, B 29 Das Wintermärchen(F..⸗B. 4451—4700,.⸗V.⸗ B. 2761—2910 und 3906— 3955). 7 Uhr. 7. Mittwoch, E 29 Die Hochzeit des Figaro(F. V⸗B. 4701—4900, B⸗B.⸗B. 4456—4525 und 4896—4975). 7 Uhr. 8. Donnerstag, 29 Orpheus in der Unterwelt. 7 Uhr. 9. Freitag. C29 Neu einſtudiert: Die Wildente 7 Uhr. 10. Samstag, Schülervorſtellung(ohne öffentl. Kartenverkauf) Wilhelm Tell. 2½ Uhr. 10. Samstag, A. M. Porrecht 8 Luiſe Millerin(F..⸗B. 5890—6290, .⸗B.⸗B. 3461—3660). 7 uhr. 11 Sonntag, A. M Im weißen Nößl. 2½ Uhr. 11. Sonniag, A 30 Königstinder. 7 Uhr. 12. Momtag, B 0 Orpheus in der Unterwelt(F..⸗B. 5741—5890, 5.⸗V.⸗B. 2426— 2525). 7 Uhr. 8 Im Neuen Theater: 4. Sonntag. Scampolo. 7½ Uhr. 7. Miitwoch, Der Talismann(F..⸗B 11051—11550,.⸗V.⸗B. 2626 bis 2660 und 3661—3875). 7 Uhr. 10. Samstag, Der Evangellmann(F..⸗B. 5691 7800 und 7991—8180, ..⸗B. 4526—4695 und 3876—3900). 7 Uhr. 11. Sonntag, der keuſche Lebemann. 7½ Uhr. J. Der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen veranſtaltet am Sonntag, den 11. Februar 1923, nachmittags 3 Uhr zu Gunſten der Mannheimer Notgemeinſchaft und der Ruhrhilfe im Nibelungen⸗ ſaal eine Vaterländiſche Feier im Rahmen eines Konzerts, in dem Herr Stadtpfarrer D. Klein als Redner und Herr Konzertſänger Seefried als Sänger mitmirken werden.(Näheres ſiehe Anzeige.) Mannheimer Notgemeinſchaſt Bereits veröffentlicht ſind 711 192, 156. H. St. 250 1. 157. Gebr. Haymann, Generalagentur 3 000 4 158. N. N. 2 000 159. Angeſtellte der G. Kromſchröder.⸗G., Gas⸗ meſſerfabrik, S 6, 12 4750 160. Lindenhof⸗Lichtſpiele 5 000 1 161. Hauenſtein, Augartenſtraße 38 7 3000 162. Ungenannt 2000 1 163. O. Boſch, 8 6, 31, Back⸗ und Zuckerwarenfabrik 20 000 164. Karl Haffa 5 5 000 J. 165. H. R. 2 000 Zufammen 758 192. Neue Bücher. A. Göller: Turn⸗ und Tanzluſt. 87 volkstümliche, leicht ſpielbare Lieder zur Begleitung von Turnübungen. Verlag Braunſche Karlsruhe.(49) Dr. Joh. Künzig: Badiſche Sagen. Herm. Eichblatt Verlag, Leipzig(50) Die Fahne, ein Führer zu Dichter und Denkern. 4. Jahrgang, Heft 1. Verlag von Walter Seiſert, Stuttgart und Heilbronn. Wetternacheichten der Karlseuher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen 7 morgens ererr Vüft⸗ Tente I 18155 2 See, druck oera⸗ 33 3— 3 2 ve⸗ höhe. tu kur 38 8 nerkungen 10 e ed 4 Micht. Sturle Wertheim—— 8—4 W mäß. bel 5 Könkgſtuh 563.765 5—4—4SW leicht kegn 25 Karlsruhe 127766.90—7—6SYY mäß 2 Baden⸗Baden 243766 5—Sw- leicht 8 Villingen 780—J˙ 5 448w/ ſchw kuier 1 10 76 Hof 12381655 0 2„ abe 2 adenweiler—————4——ᷓ———— St. Blaften—— Im Bereiche ſtarker ozeaniſcher Luftſtörungen dauert in Mittel⸗ europa das milde, meiſt trübhe und regneriſche Wetter fort. Die Temperaturen liegen in der Rheinebene bei ca. 10 Grad und auf dem Hochſchmarzwald etwa über dem Gefrierpunkt. Eine ſchwächere Luftſtörung über g wird ab heute noch ſtrichweiſe Nieder⸗ ſchläge bringen. Für morgen iſt unter dem Einfluß eines vorüber⸗ gehenden Vorſtoßes des Hochdruckgebietes Abnahme der Bewölkung und meiſt trockenes Wetter zu erwarten. Vorausſichtliche Witterung für Jonntag bis nachis 12 Uhr: Ab⸗ nahme der Bewölkung, nur unerhebliche Niederſchläge, ziemlich mild, ſchwächere weſtliche Winde. Schneebericht: ofbuchdruckerei, wohnern gegenüber ihre Pflicht zu erfüllen. Das ſah man jetzt wie⸗ der deutlich an der Vernachläſſigung in der Straßenreinigung. In Feudenheim z. B. war bis zum 25. Januar noch nichts getan, um die Straßen zu reinigen. Der Schnee bezw. der Schmutz, lag genau ſo da, wie vor 14 Tagen. Wenn wir Feudenheimer dieſelben Pflichten wie die Bewohner Mannheims haben, dann haben wir auch Anſpruch auf die gleichen Rechte. Es ift dringend geboten, daß dieſem rück⸗ ſtändigen Zuſtande endlich Rechnung getragen wird. Ein Bewohner Feudenheims. Ein Wort zugunſten der ungeleillen Arbeilszeit Sehr geehrter Herr Redakteur! Sie haben wiederholt im General⸗Anzeiger mit Recht aufgefor⸗ dert, an Licht und Kohle tunlichſt zu ſparen, da die Ver⸗ ſorgung von Kohle äußerſt mangelhaft in Zukunft ſein wird und da⸗ her nicht früh genug geſpart werden kann. Maßnahmen des Staa⸗ tes ſind ja auch ſchon getroffen oder werden erwartet, wie z. B. früherer Schluß der Polizeiſtunde für Wirtſchaften ſowie Einſchrän⸗ kung der Lichtreklame. Dieſe Maßnahmen ſind aber nicht genügend. Der Staat hat es in der Hand, ganz enorme Summen einzuſparen, indem er für das ganze Reich mit ſofortiger Wirkung die ungeteilte Arbeitszeit für ſeine Veamten, ſoweit möglich, anordnet. Dieſe ungeteilte Arbeitszeit, die von der über⸗ wiegenden Mehrheit(2 die Schriftl.) der Beamten gewünſcht wird, wurde ein Jahr lang genehmigt und ſodann wider den Willen der Beamten aufgehoben mit der Begründung, daß bei der geteilten Arbeitszeit mehr geleiſtet werde. Dieſe Annahme hat ſich aber nicht als richtig erwieſen. Gerade das Gegenteil iſt zu erwarten. Der Staat wie der Beamte haben gewaltige Vorteile bei der ungeteilten Arbeitszeit. Auch die Stadtverwaltung hat die ungeteilte Ar⸗ beitszeit aufgehoben. Wenn man berückſichtigt, was an Kohle und Licht geſpart werden kann, ſo ſollte der erſte Schritt der Regierung angeſichts der drohenden Kohlenkataſtrophe die ſofortige Einführung der ungeteilten Arbeitszeit fein, da damit im Winter Millionen ge⸗ ſpart werden können. Im Sommer liegt der Vorteil mehr im In⸗ tereſſe der Beamten, die dann wenigſtens in der Lage ſind, ſich etwas zu erholen und ihre außerdienſtlichen Geſchäfte zu erledigen. Man kann nicht alles auf den freien Samstag Nachmittag verſchieben und mancher, der erſt Samstags Einkäufe machen konnte, hatte einen gro⸗ ßen finanziellen Verluſt, da die Sachen unter der Woche geſtiegen waren. Auch die Reſchsbahn könnte Kohlen ſparen, wenn ſie auf jeder Strecke jeden Tag einen Perſonenzug ausfallen ließe. Im Krieg hat man ſich in dieſer Richtung ganz anders eingeſchränkt und es iſt auch gegangen, obwohl ſ. Zt. Kohlen genug da waren. Heute iſt der Zuſtand viel drohender als im Krieg. Ein Freund der ungeteilten Arbeitszeit. Ein ſauberer Wohnungsnachweis Meiner Wirtin ging von der„Verkehrs⸗ und Handelsgeſellſchaft Mannheim“, Q3, 16, nachſtehende Druckſache zu: „Wir teilen Ihnen mit, daß wir z. Zt, erſtkl. zahlungsfähige Mieter(Herren, Damen, Ehepaare), vorgemerkt haben. Sollten Sie möblierte Zimmer etc. frei haben oder frei machen können, wollen Sie dies bitte umgehend bei uns anmelden. Wir ſind bereit, Ihnen ausführliche koſtenloſe Auskunft zu erteilen. Die geſetzliche Zerechnung für vermietete Räume können Sie durch uns erfahren. Sie vermieten Ihre Zimmer wohl viel zu billig im Vergleich zur Teuerung. Laſſen Sie ſich durch uns aufklären, bevor Sie noch mehr Geldverluſte haben. Vor allem richten wir an die Kreiſe die Mahnung, die heute gezwungen ſind, durch Vermietung einiger Räume ihren Lebensunterhalt zu friſten und daher in erſter Linie die volle Höhe der geſetzlichen Miete verlangen müſſen. Weiter er⸗ ſuchen wir bei Bekannten darauf aufmerkſam zu machen, daß wir jedermann in Mietangelegenheiten Auskunft geben. Vor allem machen Sie Kleinrentner darauf aufmerkſam, daß wir ſpeziell für dieſe Kreiſe beſonders gutzahlende Mieter haben. Durch unſere Beziehungen zu Handel und Induſtrie ſind wir in der Lage, Mieter zu beſchaffen, die etwas mehr als den üblichen Tagespreis bezah⸗ len. Auch gutzahlende Ausländer ſind ſtets bei uns vorge⸗ merkt. Ihrer Empfehlung und geſchätztem Auftrag entgegenſehend zeichnet Verkehrs⸗ und Handelsgeſellſchaft gez. Bergmann.“ Ich glaube, daß die Mietpreiſe für Untermieter in Mannheim faſt durchweg der Zeit gemäß bemeſſen ſind und es ſich erübrigen dünſte, auf dieſe, nach meinem Dafürhalten nicht einwandfreie Art und Weiſe eine weitere Steigerung zu Laſten der ledigen Arbeitneh⸗ mer und Arbeitnehmerinnen hervorzurufen. Selbſt bei den Vermie⸗ tern dürfte ein ſolches Schreiben ein Kopfſchütteln hervorrufen. Iſt das hieſige Wucher⸗ und Handelsgericht über dieſe Geſchäftsgebarun⸗ gen eines Wohnungsnachweiſes unterrichtet? Und weiß es, welche Gebühren dieſer Wohnungsnachweis erhebt? Ein Untermieter. Zum Sturm auf die Bäckerläden. Im Mittagblatt vom 31. Januar kündigte die Bäckerinnung eine abermalige Brotpreiserhöhung für Weißbrot und Roggenbrot ab 1. Februar an. Daraufhin gab es wieder einen Sturm auf die Bäcker⸗ läden. Obgleich ich in den Nachmittagsſtunden zwiſchen—6 Uhr in etwa 20 Bäckerläden nach Roggenbrot fragte, war es mir leider nicht möglich, ein markenfreies Brot zu bekommen, Ueebrall hörte ich, daß der Vorrat ſchon verkauft wäre. Eine Kontrolle für dieſe Behauptung war nicht möglich. Wir ſchien es, daß an dieſem Tage überhaupt keine freien Brote gebacken wurden, denn Marken⸗ brot gab es überall genug. Warum ſollten die Bäckermelſter am Mittwoch auch Roggenbrot backen zu 800 Mk. pro Laib, für das ſie am folgenden Tage 1300 Mk. bekommen. Es wird ja von dem⸗ ſelben Mehl hergeſtellt. Da ich Markenbrot ohne Brotmarke natür⸗ lich nicht bekam, hatte ich in meinem Haushalt einen Tag lang über⸗ haupt kein Brot, denn ich gehöre zu denjenigen, welche der behörd⸗ lichen Aufforderung vom Oktober v. J. Folge leiſteten und meine Brotkarten dem Lebensmittelamt zurückgab, während der klügere Teil der Bevölkerung ſeine Brotmarken behalten hat und jetzt billiges Brot kauft. Für einen Teil der Einwohner koſtet heute ein Pfund Brot 150 Mk., für den anderen Teil dagegen 650 Mk., alſo ein Unterſchied von 500 Mk. pro Pfund. Beſtraſt iſt alſo nicht der⸗ jenige, der ſeine Marken behalten hat, ſondern der, der ſie abge⸗ löefert hat durch die hohen Brotpreiſe, denn an eine Kontrolle durch die Behörden glaubt heute kein Menſch mehr. Sollte letztere den⸗ noch geſchehen, und die Drückeberger entdeckt werden, ſo haben ſie ihre etwaige Straſfe durch monatelangen Bezug von billigem Brot ſchon im voraus hundertfach verdient. Ein ehrlicher Bürgersmann. Ein ganz grober Unſug iſt m. E. der Terror des Trinkgeldzwanges. Haben Sie ſchon einmal, ſeit man Kalender ſchreibt,(alſo ſeit ungefähr über 2000 Jahren) gehört oder geleſen, daß man vorgeſchrieben bekommt, was und wieviel ſeder Mitbürger herſchenken darf reſp. muß? Ich beantworte die Frage mit Nein! Es iſt doch ſedem Menſchen in ſein freies Ermeſſen geſtellt, von ſeinem Eintommen oder ſagen wir Ueberfluſſe, an andere Mitmenſchen abzugeben, was er ſich ſelbſt gegenüber verantworten kann. Ja, lebt denn heute in dem freleſten Staate der Welt, wie man ſo oft hört, der deutſchen Republik, irgend ein Menſch im Ueberfluſſe? Heute, wo die notwendigſten Nahrungs⸗ mittel bald unerſchwinglich ſind? Und da wird man gezwäwigen. wenn man in ein Hotel, Reſtaurant oder Wirtſchaft kommt, für eine kleine Aan de ſo und ſoviele Prozente Trinkgeld zu geben! Auf alle Fälle iſt dies geſetzlich gar nicht zuläſſigl Einige Beiſpiele: Vor einigen Tagen war ich in einem hieſigen Weinreſtäurant und trank am Büfett ſtehend ein Glas Wein, Koſten⸗ punkt 200 Mk. Ich bezahlte den Wirt mit einem Fünfhundert⸗Mark⸗ ccnmiſchen friahen 1c. Mendel. Schritt für mich getan aber 14 Mk. will ſte ohne jede Gegenleiſtung Vernachläſſigung der Skraßenreinigung in Jeudenheim verdienen! Dies iſt wohl die Es war 155 1 0 Marktbericht. Trotzdem die Stadtverwaltung bei Erhöhung der Umlagen ete. Wein. Wenn ich aber eine Speiſe zu mir nehme, muß i 5 ot au de dene 0 war, wie immer an auch für die Bewohner der Vororte Mannheims ſehr ſchnell bei der be— 10 e Die Zuſuh H de 0 L L 5 8* 5 gerecht igt? Beſchwe ne ch, 8 85 Aicer, die Nachfrage konnte ſedoch gedech Hand iſt, hat ſie die denkbar größte Ruhe, wenn es heißt, dieſen Be in liebenswürdiger Weiſe enigegengehalten, das machen nicht wik, ſondern unſer Verband oder unſere Gewerkſchaft. Wir ſind auch Menſchen und dann müſſen wir ſtets auf anſtändige Kleidung ſehen uſw. Aber es geht doch wohl auch ohne Friſeuſe? Oder nicht? brauchen auch nicht in Seidenbluſen und Seidenſtrümpfen bedienen, ſie können auch einfacher und deshalb doch ſauber gekleidet ſein · Wenn ich z. B. in ein Schuhgeſchäft gehe und mir einige paal Stiefel anprobieren laſſe und doch keine kaufe, ſo hat 1 Ladenfräulein gewiß auch viel Arbeit. Dies iſt aber ihre Pflicht un Schuldigkeit ihrem Arbeitgeber gegenüber, da ſie dafür bezahlt wird. Der grobe Unſug des Trinkgeldzwanges iſt in keiner Weiſe gerecht⸗ fertigt. Daß ſich die große Maſſe des Volkes einen ſolchen Zwang gefallen läßt, läßt allerdings ſehr tief blicken und iſt ein traurige⸗ Zeichen der Zeit. Die Damen werden deshalb nicht zu kurz kommen, aber wir laſſen uns nicht länger mehr terroriſieren, ſondern treten für den goldenen Mittelweg ein. th. Edel ſei der Menſch, hilfreich und gut! Die Leſehallen in Mannheim ſind eine ſchöne, menſchenfreund⸗ liche Einrichtung. Gibt es edle Menſchenfreunde, die eine ähnliche Einrichtung für ältere Damen und Herren, die bei der furchtbaren Teuerung ſich jeden geiſtigen Genuß verſagen müſſen, zur Verfügung ſtellen würden? Ein geheizter Raum, in dem zu gewiſſen Zeiten alleinſtehende ältere Damen und Herrn, die der Einſamkeit verfallen ſind, ſich im Gedankenaustauſch manche einſame, ſchwere Stunde vertreiben könnten, wäre dringend erforderlich. Gewiß wäre eine ſolche Einrichtung ein ſchönes Werk der Nächſtenliebe. Vielen Ein⸗ ſamen ſpreche ich aus der Seele. Möge dieſer Wunſch ein gütige? Menſchenherz finden. Eine Einſame. Klagen eines Radfahrers. Ich fuhr Ende letzter Woche, wie ſchon über ein Jahr, vom Geſchäft nach Hauſe. Da ich troß meiner Handſchuhe ziemlich kalte Hände hatte und die Lenkſtange ebenfalls empfindlich kalt war, ſteckte ich meine beiden Hände in die äußeren Taſchen meines Man⸗ tels. Ich ſah ſchon von weitem zwei berittene Schutzleute mir ent⸗ gegenreiten. Es war auf der Landſtraße von Käfertal nach Mann⸗ heim— die übrigens bei ſchlechtem Wetter kaum zu befahren iſt— als plötzlich einer der beiden Beamten mich an meiner Weiterfah hinderte und mich zum Abſteigen aufforderte. Ich war darüber ſehr erſtaunt und wurde es noch mehr, als er meine Radfahrkarte ver⸗ langte und meine Perſonalien aufſchrieb. Auf mein erſtaunte⸗ Fragen gab er mir zur Antwort, daß das freihändige F a heen verboten iſt. Gleichzeitig teilte er mir mit, als ich mich N Vorſchriften erkundigte, daß es keine gäbe. Auch kann ich mich nich erinnern, daß ich jemals eine ſolche las. 5 Bei dieſer Gelegenheit möchte ich dem Schreiber im letzten Samstag⸗Abendblatt, der über die ſchlechten Verhältniſſe des Asphal⸗ tes auf der Friedrichsbrücke klagte, vollſtändig beipflichten, denn es iſt immer ſehr gefährlich, hauptſächlich vor und nach der Geſchäftszeit, auf dem Asphalt zu fahren. An ein Fahren auf der Mitte der Straße iſt kaum zu denken, denn das Pflaſter iſt ſo holprig, daß die Gumm⸗ reifen des Rabes ſehr ſtark darunter leiden. Wie ſtellt ſich die Stadt⸗ verwaltung zu dieſen Mißſtänden, und kann man ſie beheben? Eintäglicher Radfahrer⸗ Zur Entſtehung von Preisdifferenzen Auf den Inhalt der in der Rubrik„Briefe aus dem Publikum unter dem Stichwort„Lieber Herr Redakteur“ veröffentlichten Zu⸗ ſchrift geſtatte ich mir als Kaufmann folgendes zu erwidern: Der Einſender des Briefes äußert darin den Wunſch, die Ge⸗ ſchäftsleute möchten die Preiſe ermüßigen. Nun würde es jede reguläre Geſchäftsmann lebhaft begrüßen, wenn die Preiſe wenig⸗ ſtens eine Stahilität erlangen würden, da ihm hierdurch ſowohl der Ein⸗ wie der Verkauf erleichtert werden würde. Solange jedoch die Entwertung der Mark andauert, beſteht leider keine Ausſicht, daß es dem Geſchäftsmann ermöglicht wird, an ſeinen Preiſen längre Zeit feſtzuhalten, da die Fabrikpreiſe faſt täglich erhöht werden und er gezwungen iſt, ſeine Preiſe wenigſtens einigermaßen den Werk⸗ preiſen anzupaſſen, um ſein Geſchäft überhaupt fortſetzen zu können,. Man begegnet heute vielfach der Auffaſſung, daß die jezigen Ver⸗ hältniſſe die Geſchäftsleute beſonders begünſtigen. Diejenigen, dies annehmen, befinden ſich jedoch ſehr im Irrtum, da jeder ſchäftsmann durch die Verhältniſſe, die heute herrſchen, Schaden erleidet. Der Wert ſeiner Beſtände erhöht ſich wohl, aber nicht in dem Maßſtab, wie ſic der Wert der Mark verringert. Selbſt wenn er für eine Ware, die er beſitzt, den Tagespreis erzielt, kann er ſich fär die Summe, die er erhält, meiſtens nicht mehr die gleiche Menge beſchaffen, da er von der Fabrik, auf die er meiſtens ange⸗ wieſen ſein wird, den Preis berechnet bekommt, der am Lieferungs⸗ tage Gültigkeit beſizt. Ohne daß) es der Geſchäftsmann alſo* kann, vermindert ſich ſeine Warenſubſtanz. Eine allgemeine Prei ermäßigung wäre nur dann durchzuführen, wenn ſich die Verhältniſſe beſſern und eine beſſere Bewertung der Mark im Aus⸗ lande einſetzen würde, da es hierdurch den Fabriken wäre, ihre Rohmaterialien billiger zu beſchaffen und alsdann die Preiſe herabzuſetzen. Die Entſtehung der Preisdifferenzen zwiſchen Warer gleichef Qualität in verſchiedenen Geſchäften, die man heute oftmal⸗ antrifſt, 1 damit zu erklären, daß bei dem Geſchäft, das die Ware billiger abgibt, wie das andere, der Einkauf, aus dem ſie hervorgehn, längere Zeit zurückliegt und es unterlaſſen wurde, die Verkaufspreiſe n Tagespreiſen einigermaßen anzupaſſen. Jedes Geſchäft, da⸗ ſeinen Ruin verhüten will, ezwungen fenſt Preiſe den Tages⸗ preiſen einigermaßen gleichzuftellen, da es ſonſt in kurzer Zeit 955 nötigt iſt, den Betrieb einzuſchränken, weil der erzielte Gewinn entſtehenden Unkoſten nicht mehr deckt. Die Schlußfolgerung, die der Verfaſſer des genannten Brieſes an eine Herabſetzung der Preiſe knüpft, kann ich nicht als richtig an⸗ erkennen. Er verſpricht ſich von einer Ermäßigung der Preiſe eine Belebung des Geſchäftes, was keinesfalls zutrifft, da jedermann erwartet, daß einer eingetretenen Preisreduzlerung weitere folgen und deshalb Anſchaffungen zurückgeſtellt werden, wodurch ſich der Geſchäftsgang verſchlechtert. Deſſen ungeachtet würde jeder regulüte Geſchiſts außt an Preisermützigungen gerne herangehen, wenn es die Verhältniſſe zulaſſen würden. K. Gr. — Der Jungmann'sche Spar-Nochherd D. K. P. D. R. G. M. helzt, kocht, bratet und bäekt alles vor- züüglich bei 85⁴ 90 Prozent Kohlenersparnis von der eintachsten bis zur lelnsten Ausführung! D Viele Dankschreiben. Praktische Vorführung in der Blitz-Sparkochherd-Fabrik Karl Jungmann Mamnhelm, U 3, 26.:; Telephon 4461ʃ Organs- vohimbin-L ecithin mit Hormon- u. Glycerophosphat. Anregendes Krälligungsmittel auf wieseg, schalll, Grundlage. 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Seit vier Wochen sind die Franzosen nun- mehr im Ruhrgebiet, Todesurteile wurden gefällt, die deut- schen Beamten werden zwangsweise aus dem Lande entfernt (wahrscheinlich um die„Ingenieurkommission“ nicht zu ge- fährden), den Kindern in den Ruhrstädten wird nach den dortigen Meldungen die Milch entzogen und in Trier haben marokkanische Reiter mit Säbeln äuf Frauen und Kinder eingehauen: man will die Bevölkerung der besetzten Ge- biete zur Auflehnung bringen, um der französischen Regie- rung einen Vorwand für neue politische Maßnahmen zu schaffen, für die Herr Poincaré dann mit der ihm eigenen Gewandtheit das nötige juristische Mäntelchen besorgen Würde, als Schaufensterdekoration für Havas und die Daily Mail-Leute und ihren Abklatsch in der weiten Welt. Vor dem Einmarsch stand der Dollar auf 7000 A, heute kostet er 46 000, gestern sogar 50 500. Die dadurch hervorgerufene ungeheuere Teuerung hat die deutsche Regierung genötigt, sich vom Reichsrat in einem zehnten Nachtragsetat für 1922 den Betrag von zwei Billionen Papiermark be- willigen zu lassen, wovon 500 Milljarden allein für das Ruhr- gebiet bestimmt sind. So sieht bisher die Sanierung der deutschen Mark und der deutschen Finanzen durch Herrn Poincaré aus! Das ist aber vorläufig nur ein Ausgangspunkt, denn es ist nicht daran zu zweifenn, daß bei der jetzt an- gekündigten Ausfuhrsperre für Ruhrkohlen und bei längerer Besetzungsdauer mit ünübersehbaren Störungen im deutschen Wirtschaftsleben und als Folge davon mit neuen Er- schütterungen der deutschen Valuta gerech- net werden muß. Hier nun setzt eine wohlüberlegte weitere Phase der französischen Politik ein. Sie wünscht natürlich gar keine Besserung der Mark, ebenso wie sie keine Reparationen Wünschte, wie sie allein durch die von der internationalen Finanzwelt anerkannten Vorschläge möglich geworden wären und ebenso wie sie den von den deütschen Gewerk- schaften angebotenen Wiederaufbau in Nordfrankreich jahre- lang zu hintfertreiben gewuflt hat. Worauf man aber bei fortschreitender Markentwertung hinzielt, das hat der Temps ja laut. nämlich auf die Einführung einer Frankenwährung im besetzten Gebiet. Nach dem Beispiel des Saargebietes! Nun lähgt sich nicht bestreiten, daß jeder Inhaber der diktatori- schen Gewalt in einem bestimmt abgegrenzten Wirtschafts- gebiet auch die Macht hat, die Ausgabe neuen Papiergeldes durchzusetzen. Offen bleibt dabei nur die Frage, wer dieses Papiergeld nimmt und vor allem, welchen Wert es international haben wird, da doch Lebensmittel und Roh- stoffe für das Rheinland und das Ruhrgebiet auf dem Welt⸗ markte dafür eingekauft werden mũssen. Bisher liegen, soweit uns bekannt, für die Franken- ausgabe zwei Pläne vor. Der erste zielt darauf bin, anstelle einer bankmäßigen Unterlage, durch die allein das Geld einen bestimmten Wert erhalten könnte. Kohlenzertifikate oder ähnliches als Unterlage zu benutzen, der zweite gipfelt in der Gründung einer Rheinischen Volksbank oder Staatsbank. Wollte man den ersten Plan durchführen, so würden die Kohlenzertifikate alsbald die gleiche Wertlosigkeit haben wie die Anweisungen auf die Domänengüter, auf deren Unterlage die französische Revolutionsregierung Ende 1792 die fran- zösische Währung zu stützen versuche. Ihr Ergebnis war die bekannte Papierflut der Assignaten, die bereits im Jahre 1793 jedes Wertes entbehrten. Das gleiche Schicksal wäre dem„Rheinland-Franken“ beschieden, der auf Kohlen- zertifikate oder dergleichen gegründet würde. Die Ausführung der zweiten Planes würde nach dem eben Gesagten bedeuten, daß für das zur Ausgabe ge- langende Zettelgeld eine Goldunterlage beschafft wer⸗ den müßte. Würde man mit Rheinland-Westfalen etwa 12 Millionen von den 60 Millionen Einwohnern Deutschlands abtrennen, so entfielen auf sie bei defi großen Wirtschafts- kraft des Industriereviers von unserem Geldumlauf erheblich mehr als 20%. Die Franzosen mögen sich daher ausrechnen, mit wieviel Millionen Goldfranken sie diese Rheinische Staatsbank aus dem-Milljardenbestand der Bank von Frank- reich auszustatten hätten ünd wohin diese Schwächung des französischen Goldvorrates die im Gang befindliche und von den französischen Nationalökonomen bereits als ungeheuer schädlich bezeichnete Entwertung des französi- schen Franken führen würde. Müßte doch Frankreich bei einer Uebertragung seines Papierfrankens auf das be- setzte Gebiet seine Notenausgabe mindestens verdreifachen. Diese Rechnung hat man wahrscheinlich auch in Paris angestellt, denn jetzt verlautet, daß man(da die Sachwerte des Rheinlandes bereits als Pfandobjekt für die Erfüllung des Versailler Vertrages festgelegt seien) die Verpfän- dung der Arbeitskraft durchführen wolle. Das heißt doch wohl letzten Endes nichts anderes, als unsere Arbeiter würden mehr oder weniger in Sklavendienste gezwungen. Eine solche Auslegung wird man natürlich niemals zugeben, aber worauf läuft es sonst hinaus? Um diese Arbeitskraft in ein Wertpapier umzuwandeln soll eine Art Lebensversicherung eingeführt werden. Wenn sich dann jeder Erwerbstätige mit 50 000 Rheinlandfranken versichern lasse, würde man nach dieser Berechnung einen Betrag aufbringen, der hinreichen würde, um mit einem Drittel davon die Rheinlande von der Besatzung zu„lösen“, während der Rest von zwel Dritteln der Emissionsbank verbleiben würde. Für die Durchführung eines solchen Planes wäre doch die selbstverständliche Voraussetzung, daß ein Versicherungs zwang eingeführt würde, oder glaubt man in Paris, daß sich alle Erwerbstätigen in der Besatzungszone freiwillig mit je 50000 Rheinland- franken versichern lassen? Hier liegt die Sklaven- kette verborgen. Dem deutschen Arbeiter aber will man weiß machen, daß er nach Einführung des Franken einen Tagesverdienst von 30 Franken(gleich etwa 80 000 bis 85 000 Papiermark) erzielen würde. Dabei wird geflissent- lich verschwiegen, daß die Preise sehr rasch auf das Frankenniveau steigen würden und daß der französische Franken selbst dauernd den größten Schwankungen unterliegt. Er ist heute, wo 80 Franken für ein englisches Pfund, statt normalerweise Franken, be- zahlt werden müssen, nur noch 35% seines Nennbetrages wert, wie jeder durch einen Blick auf die täglichen Devisen- notierungen an den internationalen Plätzen selbst ersehen kann. enn die Arbeiterlöähne in Franken bezahlt, die Einnahmen aber, wie dies das Absatzgebiet der Erzeug- nisse mit sich bringt, in Mark erlöst werden, so wür- den sich für die deutschen Werke im Industrierevier sehr bald so hohe Produktionskosten ergeben, daſ eine Schließung der Betriebe die sichere Folge wäre. Die französische Schwerindustrie wäre dann den deutschen Konkurrenten los und der deutsche Arbeiter läge auf der Straße. Selbst bei rein wirtschaftlicher Betrachtlung kann es keinem Zweifel unterliegen, daß durch ein französisches Währungs Experiment zunächst die Bevölkerung infolge ihrer Klassierung in Franken- und Mark-Verdiener im Sinne der französischen Wünsche innerlich zersetzt würde und daß eine künstlich konstruierte Währung für einen abgeschlosse- nen(am Reiche gemessen), kleinen Bezirk mit durch die Be- setzung zerrissenen Verbindungen und deshalb passiver Handelsbilanz, in absehbarer Zeit dem Verfall geweiht wäre. Die Bevölkerung des besetzten Gebietes muß deshalb, will sie nicht gegen ihre ureigensten Interessen handeln, schon aus rein Wirtschaftlicher Ueberlegung heraus, den Rheinland- Franken oder was immer man ihr von Paris aus an Stelle der deutschen Mark mit schönen Versprechungen aufhängen Will, geschlossen und mit Entschiedenheit a blehnen. Devisenmarkt Mannheim, 3. Febr.(nachmittags 4 Uhr.) Der Dollar nolierte heute nachmittag mit 38 500(38 500) Kl. Die Mark kam mit 0,0028 aus New Tork, was einer Parität von 35 715 entspricht. Frankfurter Notenmarkt 3. Februar. gold Brlef Seld Arlef Amerikanlsche Roten 38123.— 38375.— Oesterr.-Ungar., alte———— Beigtisce.— 20383— ANorweglschs. 6750.— 6850.— Dämsodbe 680.— 6980.— fRumänlsohe. 186450.— 16750.— Englische.177250.- 178750.-Spanische—.——.— Französlsche 2360.— 2400— Sohwelror.. 7100.— 7200.— Holländisohe 14800.— 15100— Sohwedische 9450.— 9500.— Italſenlsche 1750.— 1810—] Tscheocho-SLdVax. 1080.— 1100.— Oesterrelch abgest.. 51.75 52.25][ Ungarlsche 10.40 10.60 Frankfurter Devisen Amtlloh U. 3. g. 3. Amtilon. 3. Holland.. 1566 15739 14982 18033 Norwegen. 7831 74168 6832 6887 gelglen. 1995 2005 2054 2065 Sohweden 10573 10626 9975 10025 London. 186033 186966 178852 179447Helsingfors———— Faris 2351 2365 23885 239New-Vork. 33949 40150 37406 37593 Sohwelz. 741 75186 7082 77117J ien, abg.. 55.38 55.65 53.35 63.65 Spanlen. 6134 6165 5960 3889gudapest 13.98 16.04 14.43 14.54 Italſen. 1865 1871 1825 184 erag. 1139 1144 1037 1103 Dänemark 7518 7556 6907 6942 lAgram 374.05 375.35 379.05 390.95 Frankfurt, 3. Febr.(Drahtb.) Bei auflerordentlich stillem Geschäft verkehrten Devisen zu unveränderten Prei- sen. Die Schwankungen blieben äuſlerst bescheiden. Auch im amtlichen Verkehr traten keine großen Bewegungen ein. Im freien Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: London 178 000(amtlich 179 000), Paris 2350(23927½), Brüssel 2075(2060), New Vork 38 000(37 500), Holland 15 000(15 000), Schweiz 7250(7100), Italien 1850(1830). Berliner Devisen Amtiloh U 2. 382. 9.. Amtliok J 2.„ Holland. 15581 15639 14583 14638 Parls.. 2331 2335 2344 2355 Buen.-Alres 14883 14738 13765 13831 Sohwelz.. 7431 7ʃ168 6982 7017 Brüssel, 20501 2075 2014 2925 Spanlen. 6221 6255 5785 3814 Obristlanla 7456 7493 6982 761ʃ7 lapan. 19231 19348 17655 17744 Kopenhagen 7481 7518 6907 68942 Hio'de lan.. 4588 4611 4189 4210 Stookholm. 10573 10828 9875 9924 Wien abg.. 55.38 5364 32 46 52.74 Helsingfors 997 1002 917 922 Prag... 1133 114 1074 1079 Itallen.. 1885 1904 12785 1794 gudapest. 13 11 18.19 14.46 14.54 London. 1853535 188465 172567 12342 Sofla.. 225.43 228.57 216.45 217.55 New-Vork 39700 39899 37186 37343 Iugoslavlen 302.04 383.98—.———.— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: Richard für Gericht und Sport: Willy Müller; für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. PERSONEN-· UND LASTKRAFTWAGEN MOTORPGPFIUGE N UNERREICHT IN KONSHRUNTION, AUSFUHRUNGU.LEISTUN ee Sroꝑv/æR·WERKE AcriENGESEILSCHAFr voRHjs GERRUDER STOEVVYER-STETTIN Generalvertreter für Personen- und Lastkraftwagen: 808 SEBR. MapPES, HEIDELB Onne CHiorit Wascht Sleicru nci gdesirfzlerx. Wer Hnanziert bestehende Chemikalien · Grossband- lung zur Abwicklung von kurzfristig. Millionen-Geschälten. Angebote unt. O. D. 93 an die Geschalisst. 8890 für al Prucksachen Drueeenee dunn znnn ruokerel Dr. Haas, G. m. b.., E 6, 2 2 1-packung geeien Aneiruce Hermener: E AKET& Ci., ouSSETNRE: Vorzüglich zum Kochen, Backen uſw. 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Stickerei u. Ein⸗ Stoff: etwa.30 m, 80 Cm br. ſatz ſind m. Maſchinen⸗ 1 51 Deyer⸗Schnitte für 44, lochkäntchen eingeſetzt. 1 Sele Sante eer 1 Nr. 30451, Serie II. 7*—— ede WBSO.Taghemd mit 5 herzförmigem Aus⸗ be.— Nentr ſchnitt, Handſtickerei u. 5 Stickerei⸗———— Langettenverzierung. M ſchinenlochkäntchen Den Langetten iſt ein iſt den Ausſchnitt Schrägſtreifen unter⸗ 815 den Vorder⸗ geſetzt. Schulterſchluß. und im beitet. Stoff: etwa 2,10 m. 80 em br. teil eingearbeite 5 Reyer⸗Schnitte für 44, e r BeiR Adpl 1 48 und 52 em Oberweite. Nr. 30471 Serie II. „ WM381. Elegantes Taghemd mit ecki⸗ 50 gem Ausſchnitt. Garnitur: ſeine Klöppel⸗ ſpitze, ⸗einſatz und Stickerei⸗Einſatz. 1 Stoff: etwa 2,10 m, 80 om breit. 5 Beyer⸗Schnitte für 44. 48 und 52 em Oberwelle. WB74. Paſſen⸗ WB76. Taghemd hemd m. Aermeltei⸗ mit eckigem Aus⸗ len. Das Hemd hat ſchnitt und Hand⸗ vorn eine ſpitze, i. Rük⸗ ſtickerei. Den Lan⸗ ken eine runde Paſſe. getten iſt ein Batiſt⸗ Stickereiberandung. bändchen unter⸗ 0 Stoff: etwa a, 1om, Soem br. geheftet. 10 Beyer⸗Schnitte ſütr 44, Stoff: etwa 2,10m, 80om br. 48 und 52 om Oberweite. Beyer Schnitte für 44, WB75. Paſſen⸗ Feger-Abpigtemufter 5 an Srenlen. Nr. 90458. Serie II. aſſe aus doppeltem Aermel a. einfachem Tagde ee Stoff. Langetten⸗ 9 8 erandun ſtickerei. Seidenes Stoßß: 5 Bändchen, durch lan⸗ ffꝛ etwa.50m, 800m br. Beyer⸗Schnitte für 44. Schlige 295 48 und da em Oberweite. itet, auf der Schul⸗ ter gebunden. Stoſf: etwa 2, 1om, Soem br. Veyer⸗Schnitte für 44, 48 und d2 em Oberweite. Beyer⸗Abplättmuſter r. 30521, Serie II. WB143. Hembbeinkleid mit Vor⸗ VB140. Geſchloſſenes Hemd⸗ derſchluß und eckigem Ausſchnitt. beinkleid mit Achſelſchluß. Stickerei N an Ausſchnitt, Aermeln 8—— Maſchinenlochkäntchen als — Beinlingen.*„ Auspuz.* 1 Stoff: etwa 2,60 m, 80 em breit. Stoff: etwa 2,50 w, 80 om breit. 1 Beyer⸗Schnitte für 44, 48 und 52 em Oberwelte. Beyer⸗Schnitte für 44, 48 und 52 em Oberweite. 5 in reichgefüllter Wäſcheſchrank galt von jeher als Stolz des ſtattung beſchafft oder der Wäſchebeſtand ergänzt werden ſoll. Das 4 deutſchen Hauſes, und jede deutſche Frau war beſtrebt, den Achſelſchlußhemd wird ſtets die beliebteſte Form für jüngere Damen Leinenſchatz ſtändig zu vergrößern. Wenn auch nicht, wie in ſein, während die älteren das Hemd mit Paſſe und Aermelchen alten Zeiten, die Hausfrau wohlgefällig ihr ſelbſtgeſponnenes Leinen des beſſeren Wärmens halber vorziehen. Hemdhoſen erfreuen ſich dem Beſucher zeigte, ſo ließ ſie doch gern einen Blick in ihren immer größerer Beliebtheit, da ſie ſich im Tragen als praktiſch Wäſchevorrat tun, den ſie ſtets mit ſorglicher Hand geordnet hatte. erwieſen haben und beſonders an heißen Sommertagen als Unter⸗ Früher gab eine deutſche Mutter ihrer Tochter eine ſo reichliche kleidung ſehr angenehm ſind. Prinzeßunterröcke werden ebenfalls Wäſcheausſtattung mit, daß die Hausfrau für ihr ganzes Leben gern getragen und ſind unter leichten und duftigen Sommerkleidern * 115 genug hatte und noch ſogar auf ihre Kinder und Enkel von ihrem kaum zu entbehren. Die Hemden, die die Abbildungen zeigen, ſind Reichtum vererben konnte. Auch heute finden wir noch in vielen in den verſchiedenſten Arten ausgeſchmückt: mit einfachſter Maſchinen⸗ Familien herrliche Wäſcheſtücke aus Urgroßmutters Brautausſtattung, ſpitze, ſolider Handlangette, feſter Lochſtickerei, gleichfalls mit der die jetzt einen unermeßlichen Wert haben. In neuerer Zeit war Hand ausgeführt, mit hübſcher Weißſtickerei und Spitze ſowie Spitzen⸗ es anders geworden. Eine Braut wollte, wenn ſie das Elternhaus einſatz mit Banddurchzug. Wer auf der Maſchine geübt genug iſt, verließ, gar nicht ſo viel Wäſche und Leinenzeug haben, ſie wollte kann ein allerliebſt ausſehendes Lochkäntchen darauf ausnähen; das ſich lieber im Laufe der Zeit Neues und Modernes hinzukaufen. Hemd, Abb. 83, und die Hemdhoſe, Abb. 140, ſind damit verziert. Vielleicht hat während der Kriegsjahre, als Wäſcheſtoffe ſo knapp Auch eine Handlangettenberandung mit einer eingeſtickten Lochreihe und nur gegen Bezugsſchein erhältlich waren, manche Hausfrau darunter, oder ſtatt der Lochreihe mehrere Reihen dick geſtickter dieſe Auffaſſung bereut, konnte ſie doch nun nicht aus ihrem Vor⸗ Punkte wirken ſehr gut als Ausputz für Hemden und Beinkleid⸗ 0 rate ſchöpfen. Jetzt gibt es freilich wieder Stoffe und fertige Wäſche⸗ falbeln. Die Garnitur an Hemd und Beinkleid, Abb. 154 und 155, 10 gegenſtände in Menge zu kaufen, aber die Preiſe ſind für die meiſten kann ſo gearbeitet werden. deutſchen Hausfrauen faſt unerſchwinglich. Manche Braut möchte So hat die Hausfrau Vorlagen und Anregungen in Menge jetzt wohl gern eine reichliche Wäſcheausſteuer beſitzen, doch der und kann ſich getroſt an die Arbeit machen. Sie wird, wenn ſie hohen Preiſe wegen muß ſie ſich mit Wenigem begnügen. Der Wäſche⸗ gut gelungen iſt, lange Freude daran haben, zumal die Wäſche ja ſchrank im neuen Haushalt enthält nicht mehr alle Teile zu Dutzenden nicht ſo den Launen der Mode unterworfen iſt, wie die Kleidung. — u. nd 1118 WB169. Prin eßunter⸗ ur: Taghemd u. Bein⸗ rock. Um den Ausſchnitt kleid mit Langetten.!m breite, um die Armaus⸗ Vorderteil des Hemdes ſchnitte ſchmale Stickerei. WB7g. Taghemd mit Stickereipaſſe Säumchengruppen. Die 4 Vorn unter der Stickerei und Aermeln. Die Vorderpaſſe iſt Falbeln des Beinkleides 190—4„Grätenſtiche. aus Stickerei und Einſatz mit Band⸗ mit Punkten beſtickt. 1 4 82 etwa 8,00 m. 80 em breit.„ durchzug hergeſtellt. h de neen WB168: 45 eyher⸗Gcnitte Stoff: etwa 2,10 m. 80 em breit. 80 em breit. N ſür 44, 48 und 5 em Oberweite. Beyer⸗Schnitte für 44, 48 und 52 em Oberw..-Sdnlütef 44, Lan. 52 om Oberw. 18 2 5 zuſammengedunden, wie es früher üblich war; mit viel weniger hat 905 a»die junge Frau ſich einzurichten. Wenn man nun bedeutend weniger Sachen als ſonſt zur Verfügung hat, will man ſie möglichſt gut und dauerhaft haben. Und wer einigermaßen geſchickt und an ſauberes Arbeiten mit der Hand oder der Nähmaſchine gewöhnt 0 iſt, wird ſich die Leibwäſche ſelbſt anfertigen, zumal die bewährten Schnittmuſter das Werk ſehr erleichtern. Wie hübſch wirkt auch eine gut gearbeitete Handſtickerei oder die neuerdings wieder zu 5 Ehren gekommene Häkelſpitze! Wir bringen mit unſeren Abbildungen zahlreiche Modelle für 1 10 Leibwäſche in verſchiedener Ausführung, unter denen wohl jede 10 8 3 Leſerin etwas Paſſendes finden wird, ſei es, daß eine neue Aus⸗ 1 Die Schnittmuster und Hefte 1925 Billige Konsumpreise sind bei mir zu haben. für alle Stoffarten. Planken 9 3. 7 2. 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Ten von Anto Ghislanzoni.— Musikalische Leitung: Erich Anfang 6 Uh, Der Konig Amneris, seme Tochter Alda, àthiopische Stlavin Ende 9¼ Uhr. Mathieu Frank Charlottenburg à. G. Anna Karasek Radames, Feidherr Alfred Färbach Rampnis, Oberpriester Wilheim Fenten Hans Bahling Amonasro, Aldas Vater Ein Bote 8 Philipp Massalsky Eine Priesterin Qussa Hleiken. Nenes Incater ull Rosengarien. Sonntag., den 4. Februar 1923 Scampolo Komödie in drei Akten von Dario N ccodemi In Szene gesetzt von Anfang 7½ Uhr. Ende 9½ Uhr. Tito Fanti, ingenieur Qeorg Köhler Franca, Kabarettsz ngerin Orete Bäck Cario Benini Ernst Sladeck Emilia, dessen Frau Eise von Hagen Flavio, Keilner Josef Renkert Scampolo Elvira Erdmann Buriti H. Herbert Michels Ein unbel ter Herr Fritz Linn Nibelungensaal— Rosengarten. vaterlandisdhe feier KONZERT des Lehrergesangvereins HMhm.-'hafen am Sonntag. 11. Febr. 1923, nachmittags 3 Uhr zu Gunsten der Mannheimer Not- gemeinschaft und der Ruhrhilfe. Mitwirkende: D. 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