Donuerskag, 8. Februar Bezugspreiſe: In mannbeim und umgedung frei ins gaus und durch die poſt ohne Seſtellgeld monatlich Marf 3000. halbmonatlich Maek 1500.—. nachforderung vorbehalten. Einzelnummes bis s Seiten Mark 70.— über 8 Seiten Mark 100.—. poſtſcheckkonte nummer 1750 Karis⸗ rube. Gauptgeſchäftsſtelle Mannheim, E 6. 2. Seſchüfts⸗ Aebenſtelle Neckarſtadt, Waldhbofſtraße Ur. 6. Fernſprecher Rummer 7031, 7032, 7033, 703, 7036. Celegramm-Adreſſe: Sener eiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. 1923— Nr. 65 Anzeigenpreiſe: gei vorausza..ung die kl. Zelle mk. 280.— 4 4 Stellengeſ. u. Sam.⸗Anzeig aus mannheim ermäßigte preiſe Reklamen Me. 800. Hnnahmeſchluß: Mittagblan vorm. 8½ Uhr, Abenddl. nachm. 2½ Ahr. Für Finzeigen an beſt'mmten Tagen, Stellen u. Rusgaben wird keine verantwortung übern. Höhere Gewalt, Streiks, Oetriebsſtörungen uſw. berecht gen zu keinen Erſatzanſprüchen ür ausgelallene od. beſchrönkte us⸗ gaben oder für verſpätete Aufnahme von'nzeigen. 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N Die Baſeler Regierung beankragle beim Schweizer Bundesrat die Einleitung von Schritlen in Paris und Berlin für Wiederfrei⸗ machung der Strecke Baſel—Frankfurt. * Der ſtellvertretende Eiſenbahnpräſident in Ludwigshafen, Ober⸗ baurat Gieſeler, iſt ebenfalls ausgewieſen worden. 1 Die Rheinlandkommiſſion hal die Beſchlagnahme der Holzvor⸗ räte in den Kommunalwaldungen des beſetzten Gebietes auf und den Gemeinden freies Verfügungsrecht über die Walderträgniſſe wiedergegeben. * Die geſamken Gruben des Eſſener Bezirks kraten wegen der kereft des Oberbergrates Sarter in den 24ſtündigen Pro⸗ e ſüſtreik. * Sicheren Meldungen zutcge ſind mehrere Gruben des Saargebietes von fränzöſiſchem Militär beſeht worden, ob⸗ wohl gar kein Anlaß zu militäriſchem Einſchreiien vorliegk, da alles in Ruhe und Ordnung verläuft. 1 Die Türken haben die Räumung des Hafens von Smyrna verlangt, andernfalls ſie das Feuer auf die alliierten Kriegsſchifſe eröffnen würden. Proteſt gegen den Ueberfall Gadens Berlin, 8. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Proteſt der Reichsregierung gegen den franzöſiſchen Ein⸗ bruch in Baden iſt geſtern fertig geſtellt worden. Die Note wird heute vormittag in Paris überreicht und gleichzeitig veröf⸗ fentlicht werden. 8 Die Reichsregierung macht darin, wie wir hören, die franzöſiſche Regierung für alle Folgen, die ſich aus deren allem internatio⸗ nalen Recht hohnſprechenden⸗Vorgehen ergeben, reſtlos verant⸗ wortlich und ſtellt in ſchärfſten Ausdrücken feſt, daß der Ueberfall auf Baden als in krafſeſtem Widerſpruch zu der Unerheblichteit des angegebenen Grundes, nämlich der Einſtellung zweier Luxuszüge, ſteht. Sodann wird der Tatſache der verſchiede⸗ nen Begründungen der neuen militäriſchen Invaſion in der Note der franzöſiſchen Regierung und der Rheinlandkommiſſion gedacht und dargelegt, daß es ſich bei der Einſtellung der beiden Züge nur um eine vorübergehende Maßnahme handle. Die Einſtellung ſei eine Folge der Ruhrbeſetzung und würde aufgehoben werden können, ſobald die Beſetzung aufhöre. die Lage im Offenburger beſetzten Gebiet hat ſichwenig verändert, auf jeden Fall nicht zugunſten der evölkerung. Man kann eher von einer Verſchlechterung ſprechen, nachdem die Verhandlungen zwiſchen den verſchiedenen Beamten⸗ und Arbeitervertretungen und dem franzöſiſchen kommandierenden Oberſt ſchließlich doch zu keinem Reſultat geführt haben. Die fran⸗ zöſiſche Beſatzungsbehörde hat einige Beſtimmungen, die zum Teil ereits aufgehoben, teils auch gemildert worden waren, wieder ver⸗ chärft. So hat ſie den Nachtverkehr von neuem verbo⸗ ten und zwar in der Zeit von abends 8 Uhr bis morgens 5 Uhr. Auch die Wirtſchaften müſſen abends 8 Uhr ſchließen. Nur diejeni⸗ gen Reſtaurants, die franzöſiſche Militärperſonen verköſtigen, dürfen bis 10 Uhr abends für die Franzoſen offen halten. Die„Offen⸗ urger Zeitung“ iſt auf zwei Tage verboten, weil ſie die Vedingungen der Gewerkſchaften zum Teil in Fettdruck veröffent⸗ ichte, was den Franzoſen nicht gepaßt hat. Die kleine Gemeinde — ſüdlich von Offenburg, iſt ebenfalls beſetzt rden.— Eingriffe in das Verſorgungsamt Als die Franzoſen in Offenburg einrückten, zogen Truppenteile in die ehemalige Kaſerne, in der das Verſorgungsamt untergebracht Abends verlangte ein Zug franzöſiſcher Huſaren Unterkunft im rſorgungsamt. Dem Erſuchen, anderweitig Quartier zu ſuchen, wurde nicht entſprochen. Die Frau des Hauswarts wurde mit der Schußwaffe bedroht. Nachdem die Franzoſen im Flur übernachtet hatten, erſchien am Montag morgen im Amt ein franzöſiſcher Offi⸗ zier und verlangte Räume für ſeine Zwecke. Die Abgabe wurde ihm von der Leitung verweigert. Daraufhin erklärte der Franzoſe, er werde die Räume, falls ſie ihm nicht gutwillig übergeben würden, requirieren. Nachdem zuerſt ein Zimmer belegt worden war, ging er Eskadronchef Dienstag mittag in Begleitung bewaffneter Huſa⸗ ren zur gewaltſamen Requirierung von 5 Zimmern über. Gegen ieſen Eingriff der den geſamten Betrieb lahmzulegen drohte, wurde entſchieden Einſpruch erhoben. Die Franzoſen belegten ſchließlich 5 Zimmer im oberen ee und erzwangen unter Anwendung von Waffengewalt die elaſſung der elektriſchen Leitung. 5 Infolge dieſes gewaltſamen Eingriffs mußte der Geſchäfts⸗ etrieb des Verſorgungsamtes vollſtändig au fgehoben wer⸗ — Die Intereſſen der Kriegsbeſchädigten im Bezirk Offenburg ſind adurch aufs ſchwerſte beeinträchtigt. Regierungsrat Sänger nach Mainz überführt Der verhaftete Vorſtand der Betriebsinſpektion Offenburg, Re⸗ gierungsrat Sänger, iſt von den Franzoſen in das Militärgefäna⸗ nis Mainz überführt worden. Der verhaftete Poſtdirektor Krieg iſt nach Kehl oder Straßburg gebracht worden und ſoll dort vor ein Kriegsgericht geſtellt werden. Die Verkehrslage iſt unverändert. In Appenweier hatten die Franzoſen an die Eiſen⸗ f˖ hner das Anſinnen geſtellt, einen Kohlenzug nach Straßburg zu en. was die Eiſenbahnbeamten jedoch ablehnten. Die Bahnhöfe Baſel(Bad. Bahnhof) und Waldshut ſind mzwiſchen für den Güterberkehr aus Deutſchland geſperrt worden. Eiſenbahndirektion Karlsruhe hat alle deutſchen Stationen an⸗ gewieſen, für dieſe beiden Uebergangsſtationen keine Güter mehr anzunehmen. Es wird als nicht ausgeſchloſſen betrachtet, daß die Wird ere auch noch auf andere Uebergangsſtationen ausgedehnt Beſprechungen in Achern SAchern, 8. Febr.(Eig. Ber.) Geſtern nachmittag fand hier eme Beſprechung des Staatspräſidenten, der ſich in Beglei⸗ —kung des Finanzminiſters und mehrerer Referenten der Miniſterien Krieg oder Frieden im Orient: In franzöſiſchen Regierungskreiſen herrſcht die Anſicht vor, daß man den Wiederausbruch des Orientkrieges zu erwarten habe. Aus Angora wird gemeldet, daß Kemal Paſcha alle Vorbereitungen für die Wiederaufnahme des Krieges mit Griechenland treffe. Ein kürkiſches Allimatum Der Vertreter Angoras in Konſtantinopel hat den verbündeten Oberkommiſſaren ein Ultimatum ſeiner Regierung überreicht, die in Smyrna befindlichen Kriegsſchiffe zurückzuziehen, andernfalls die Batterien das Feuer auf die Schiffe eröffnen würden. Es handelt ſich dabei um einen britiſchen und einen franzöſiſchen Kreuzer ſowie verſchiedene kleinere Schiffe. Die Oberkommiſſare ſollen darauf von ihren Regierungen Inſtruktionen eingefordert haben, und das Ultimatum ſoll um ſieben Stunden verlängert wor⸗ den ſein. Der franzöſiſche Konſul hätte gebeten, die franzöſiſche Ko⸗ lonie in Smyrna einſchiffen zu dürfen. Es verlautet, die Verbündeten hätten nicht die Abſicht, ſich über die Bewegungen der Kriegsſchiffe Vorſchriften machen zu laſſen. In Londoner informferten Kreiſen nimmt man die Ereigniſſe in Smyrna nicht ſehr ernſt. Man glaubt, daß die Drohung von einem hohen türkiſchen Beamten auf Grund von Inſtruktionen aus Angora gemacht worden ſeien, daß aber Kemal Paſcha davon nichts wiſſe. befand, mit den Bürgermeiſtern und den Vertretern der verſchiedenen Bevölkerungsgruppen des neubeſetzten Gebiets über die augenblickliche Lage ſtatt. Beſonders eingehend wurde die Le⸗ bensmittelverſorgung und die Kreditgewährung für die Beſchaffung von Lebensmitteln behandelt. Es ſoll verſucht werden, durch eine Laſtwagenverbindung zu den zunächſt gelegenen Bahnſtationen die Zufuhr der Bedarfsſtoffe und die Abfuhr der Fer⸗ tigfabrikate zu ermöglichen. Die im beſetzten Gebiet vorhandenen Soldaten kaufen die Lebensmittel maſſenhaft auf und ein von der Bevölkerung an die Beſatzungsbehörde geſtelltes Erſuchen, die Sol⸗ daten auf die militäriſche Verſorgung zu verweiſen, wurde ignoriert. Infolgedeſſen ſind die Preiſe für Lebensmittel in außer⸗ ordentlichem Maße geſtiegen. Die Brotverſorgung iſt dadurch direkt in Frage geſtellt. Das Verhalten der Beamten⸗ und Arbeiter⸗ vertretungen gegen die Franzoſen wurde vom Staatspräſiden⸗ ten als durchaus lobend anerkannt. Bittere Klagen wurden aus der Bevpölkerung über die fortwährenden Requiſitionen ge⸗ führt. Die Truppen ziehen in den Dörfern umher, um dort Requi⸗ ſitionen vorzunehmen. Die Landwirte werden dabei ziemlich übel behandelt. 5 Die Reichstreue Süddeutſchlands Der württembergiſche Landtag beſchäftigte ſich mlt dem widerrechtlichen Vorgehen der, Franzoſen, erhob mit der badiſchen Regierung Einſpruch gegen die Beſetzung badiſchen Landes und dankt der badiſchen Bevölkerung für ihr Verhalten. In einer wird beſonders die Reichstreue Süddeutſchlands etont: „Sollte etwa der Ueberfall auf die Städte Offenburg und Appenweier der Anfang eines Unternehmens zur Los⸗ trennung des deutſchen Südens vom deutſchen Norden ſein, ſo wer⸗ den dieſe Beſtrebungen an der deutſchen Treue Süddeutſchlands zerſchellen, denn Süddeutſchland, nicht zuletzt Baden, kennt neden unſerem engen Heimatland nur ein Vaterland: unſer ſchwer ge⸗ prüftes Deutſches Reich.“ Ein Einſpruch der Schweiz Eine Baſeler Regierungsdeputation iſt beim Bundesrat in Bern vorſtellig geworden, um auf die Einſtellung des Zugver⸗ kehrs auf der Strecke Frankfurt—Baſel aufmerkſam zu machen. Die Deputation verlangt von der Regierung, ſie ſolle Schritte unber⸗ nehmen, um den Verkehr auf der rechtsrheiniſchen und linksrhei⸗ niſchen Seite wieder frei zu machen. Der Bundesrat ſtellte in Ausſicht, unverzüglich bei den Regierungen in Paris und Berlin in dieſem Sinne vorſtellig zu werden. Der Bundesrat ſieht die Lage als ſehr ernſt an. Pprinz Max von Baden über die Nolle der Angelſachſen Prinz Max von Baden ſtellt dem B. T. das Mannfkript einer Rede zur Verfügung, die er am Mittwoch anläßlich der vaterlän⸗ diſchen Feier in der Schule von Schloß Sale m, wo er ſeit dem Zuſammenbruch lebt, gehalten hat. Aus dieſer Rede ſind folgende Sätze herauszuheben: „Ich kann das Gefühl nicht loswerden, wenn die Angel⸗ ſachſen die Ruhraktion hätten verhindern wollen, härten ſie es gekonnt aber— ſie haben nicht gewollt! Wenn der eng⸗ liſche und amerikaniſche Vertreter bei den Londoner und Parifſer Verhandlungen die Rechtsauffaſſung, daß der Einmarſch ins Ruhr⸗ gebiet völkerrechlswidrig iſt und den Verſailler Friedensvertrag breche — und das iſt die Rechtsauffaſſung der Angelſachſen— mit Feſtig⸗ keit zunächſt hinter verſchloſſenen Türen vertreten hätten und im letzten Augenblick auch in der Heffentlichkeit, dann hätte Poincare nicht über die notwendige Einmütigkeit in ſeinem Volke verfügt. Nicht Menſchenfreundlichkeit, nicht Rückſicht auf das deutſche Volk hätten den engliſchen Staatsmann veranlaßt, für das Recht einzu⸗ treten, ſondern die Ehre des eigenen Landes.“ Der Prinz mahnt dann die Vereinigten Staaten an das Ver⸗ ſprechen der 14 Punkte und bemerkt:„Ich habe ein Recht, die Ver⸗ einigten Stoaten zu mahnen; denn mit mir iſt der Vertrag geſchloſſen und dem deutſchen Volke iſt er gebrochen wor⸗ den.“ Er fährt dann fort:„Der 11. Januar 1923 iſt der Weck⸗ ruf geworden, nicht nur für Deutſchland, auch für die Vereinigten Staaten, auch für England und vielleicht auch noch für Frankreich.“ Der Prinz meint, in beiden angelſächſiſchen Ländern ſcheinen heute Kräfte am Werk, die zur diplomatiſchen Interven⸗ kion drängen. Sein Rat geht dahin, Amerika müſſe ein unvar⸗ teiiſches Schiedsgericht vorſchlagen, das feſtſetze, was wir alles zahlen können und einen Plau aufſtellen, wie wir es zahlen. Dr. Jarres erneut verhaſtet Der ausgewieſene Oberhürgermeiſter von Duisburg, Dr. Jar⸗ res, der den Ausweiſungsbefehl der Beſatzungsbehörde nicht aner⸗ kannte und ſich nach ſeiner Ausweiſung wieder nach Duisburg zur Fortführung ſeines Amtes begab und der geſtern dem belgiſchen kom⸗ mandierenden General in Duisburg ſeinen erneuten Amtsantritt mitteilte, wurde darauf abermals verhaftet und im Auto nach einem unbekannten Ort, wahrſcheinlich Aachen, fortgeführt. Zum Proteſt gegen die Ausweiſung haben die ſtädtiſchen Behörden bis Donners⸗ tag morgen den Dienſt eingeſtellt. Wirkung nach außen Rückblick auf die Cätigkeit des Badiſchen Tandtags Das Volk iſt einig. Seine Einigkeit imponiert ihm ſelbſt und hilft mit zum mannhaften Ertragen. Es fühlt ſich eins mit den harten Männern der Arbeit, den wackern Beamten, den ſtarken, trotzigen Führern der Induſtrie, die unbeugſam und ſelbſtverſtänd⸗ lich dem Feind denſelben Trotz, denſelben bitteren Willen zum Sieg über die freche Willkür der franzöſiſchen Machthaber entgegenſtellen⸗ Aus dieſer Selbſtzucht, aus dieſem inneren bewußten Entſchluß oder vielmehr noch inſtinktiv gefühlten Trieb zur nationalen Selbſt⸗ behauptung kann für das deutſche Volk und für den Staat der moraliſche Gewinn reiten, der uns mit freierem Bewußtſein auf die ungeheuren Blutopfer der Kriegsjahre hinſchauen läßt. Dann kann aus der böſen Saat, die der Feind jetzt ſät, eine gute Ernte werden. Dieſe innere Geſchloſſenheit hat auch im Ausland ihren Eindruck nicht verfehlt. Sie wird eine wertvollere moraliſche Erobarung Deutſchlands in der Welt draußen bedeuten als gewiſſe Berenntniſſe und würdeloſe Vuhlereien um das geneigte Wohlwollen, hoffertlich von ehedem. Wer freilich von der zügelloſen Agitation lebt und alle ſeine Hoffnungen ſchließlich auf den vollen inneren Zuſammenbruch auf⸗ bauen muß, dem iſt dieſes Schweigen der Gegenſätze läſtig. Der fühlt ſich auch keineswegs berufen, den Feind endlich zu ſehen, wo er ſteht, oder überhaupt das Beſtehen eines gemeinſamen Feindes aller zuzugeſtehen, mag die brutale Gewalt des franzöſiſchen Säbel⸗ regiments noch ſo fühlbar ſich gegen alle unſere Volksgenoſſen, und gegen die„Aermſten der Armen“ zuallererſt fühlbar machen. In der radikalen Preſſe geht die Verhetzung unentwegt weiter, die einen Teil des Volkes gegen den andern treibt. Einzelne Exzeſſe auch in den Parlamenten bezeugen, wie wenig man trotz allem ſich in manchen Kreiſen der Verantwortung nach außen bewußt iſt, bewußt ſein will. Dabei iſt ſo ſonnenklar, daß dieſe Zeit der Be⸗ währung auch für den Parlamentarismus im Deutſchen Reich und den Ländern die moraliſche Feuerprobe bedeutet. Freilich, wem erſt über den Trümmern des Volksſtaates das Morgenrot der wah⸗ ren Freiheit aufgehen ſoll, dem iſt auch die parlamentariſche Staats⸗ form von heute ein widerliches Symbol der Zerſtörung ungezügelter Revolutionsträume. Unſer Parlament in Baden hat ſich in ſeiner Haltung dem Ernſt der Stunde gewachſen gezeigt oder wenigſtens ſichtlich den Willen dazu gehabt. Es ſei ausdrücklich⸗ feſtgeſtellt, daß auch der Vertreter der kommuniſtiſchen Fraktion ſich dem allgemeinen Proteſt gegen den Gewaltakt Frankreichs anſchloß. Daß er ſich dabei den Hinweis auf den Widerſtand der franzöſiſchen Glaubensbrüder von der Moskauer Internationalen gegen den Rechtsbruch des Kapi⸗ talismus nicht verkneifen konnte und auf einen Zwiſchenruf hin einen tiefen Blick in ſeine ſonſt ſattſam bekannte und bei jeder Gelegen⸗ heit gern entblößte Seele tun ließ, wie ſchwer ihm die urſprüngliche Zurückhaltung ankam. Die Ausſprache über die Maßnahmen und Anträge zur Hilfe in dem gegenwärtigen Notſtand boten dem Kommuniſten dann reichlich ausgenützte Gelegenheit, die Moral der Geſellſchaft, der Kirche and des Staates bis auf den letzten guten Faden wieder einmal gründ⸗ lich zu zerfaſern.— Wirkung nach außen! Kritiklos wird alles heruntergeriſſen, und kritiklos wird ja auch von denen, die es hören ſollen, alles geglaubt. Wer die Freiheit und den wahren Aufbau erſt vom Einzug des ruſſiſchen Segens erwartet, der erſpart ſich freilich die Pflicht zu irgendeiner poſitiven Leiſtung auf dem Boden der ſchwierigen Tatſachen. Daß Herrn Bock gerade von ſozialdemo⸗ kratiſcher Seite eine gründliche, eindeutige Abfuhr und Richtig⸗ ſtellung ſeiner Berichte aus dem Oſten zuteil wurde, war erquickend, aber Heilung wird's nicht bringen. Die Debatte über die Not des Mittelſtandes dauerte 3 Tage. Das greifbare Ergebnis ſtand nicht im rechten Verhältnis zu den teils akademiſchen, teils und großenteils polemiſchen Erörterungen. Leider! Der Wirkung nach außen war damit nicht gedient. Denn dem notleidenden Volk iſt es nachgerade ziemlich gleichgültig, ob das Zentrum oder der Landbund ſich den Lorbeer einer landwirt⸗ ſchaftsfreundlichen Politik um die Stirn windet. Wer ſich für dieſe Dinge im einzelnen intereſſiert, wird in manchem früheren Land⸗ tagsbericht reichliches Wortmaterial dazu finden. Gibt ſa auch eine Wirkung nach außen, aber erbaulich iſt ſie nicht, und die Gegenwart kann nicht davon leben. Immerhin, was an beſtimmten Anträgen aus den Sitzungen hervorgegangen iſt, liegt dem Haushaltausſchuß zur beſchleunigten Behandlung vor. Die badiſche Regierung hat mit Zuſchüſſen und Krediten in weitgehendem Maße eingegriffen, raſch, und man kann leider ſagen, bis zur Erſchöpfung ihrer Mittel. Sie hat auch manchen Notleidenden aus den freien Berufen durch Be⸗ ſchäftigung in ihrem Dienſt vor dem Untergang gerettet. Auch die Gemeinden tun allerorten das Nötigſte und Mögliche. Die große Aktion kann nur vom Reich kommen, und der Reichstag hat be⸗ kanntlich in den letzten Tagen die Kleinrentnerbeihilfe weſentlich verbeſſert. Vorlagen zur Beſchränkung von Luxus und Schlemmerei ſind in Arbeit. Eines aber ſei zu all dieſen Nothilfeumternehmungen bemerkt. Es iſt auch von einem Redner der Deutſchen Volkspartei im Landtag darauf hingewieſen worden. Alle dieſe Debatten führen von ſelbſt zu Vergleichen und oft blinden Urteilen. Es werden viele Millionen ſtändig und von Fall zu Fall den ſozialen Wohltätigkeitseinrich⸗ tungen durch das viel verſchriene Unternehmertum zugeführt, und bekanntlich geſchieht im ſtillen noch viel mehr, als die Gabenliſten der Winternothilfe und der Spenden für die Ruhrbevölkerung der Oeffentlichkeit nachweiſen. Gerade dieſe Veranſtaltungen haben nun endlich zu einer gewiſſen Organiſation dieſer Leiſtungen geführt. Da ſollte man einſetzen und aus dem Werk des Augenblicks von ſich aus und mit eigenen Kräften eine dauernde Einrichtung ſozialer Selbſtbeſteuerung ſchaffen. Der Wille iſt gewiß da, und der Weg nicht ſchwer zu finden. Ans Werkl Alle ſtillen Leiſtungen ſind dankenswert, aber die ſichtbaren ſind heutzutage gewiß beſſer Es handelt ſich um eine vernünftige Verteilung, um die Erſparung koſtſpieliger, zeitruubender Bittgänge. Unſere Wohlteétigkeitsanſtalten, Krankenhäuſer, Fürſorge⸗ und Pflegeanſtalten, die wiſſenſchaftlichen Inſtitute und Bibliotheken nicht zu vergeſſen, bedürfen nicht einzeln gelegentlicher Zuwendungen, ſondern insgeſamt einer feſt orgami⸗ ſierten Hilfe. Gebt dem Staate die Mittel, er wird die Zuteilung nach einem brauchbaren Plan durchführen. Es iſt gut, wenn man heute den guten Willen recht deutlich zeigt und von ſich aus auf redende Taten und Zahlen verweiſen kann. Man unterſchätze dis Wirkung nach außen nicht! Die Hauptarbeit des Landtags liegt im gegenwärtigen Tagungs⸗ abſchnitt ouf dem Gebiete der Geſetzgebung. Wir wiſſen, daß die Ausſchüſſe mit Hochdruck und gründlich arbeiten, um ger Fülle des Materials Herr zu werden und aus der Periode der legislativen Eilarbeit mit ihren vielfach ſchon gleich bei Herausgabe reparaturbedürftigen Erzeugniſſen zu einem mehr zeitbeſtändigen narſitzunges Ausbau der Landesgeſetze durchzukommen. In den Ple VFFFCFCCCT SSS 2. Seile. Nr. 65 mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) — Donnerskag, den 8. Jebruar 1923 erlebt die Offentlichkeit freilich zumeiſt nur Bericht und Abſtimmung. Die Zeit, die hier auf die Erörterung wichtiger Geſetzesvorlagen verwendet wird, ſteht in gar keinem Verhältnis zu den häufigen rein parteipolitiſchen, agitatoriſchen Auseinanderſetzungen auf all⸗ gemeinem Gebiet. An dieſer Erſcheinung krankt der Parlamentaris⸗ mus allerdings nicht nur in Baden. Die Oeffentlichkeit hat von einer Ausdehnung oder Vermehrung der öffentlichen Sitzungen freilich keinen Nutzen, am wenigſten, wenn ſie auf Koſten der wertvollen Ausſchußarbeit erfolgt. Aber eine Beſchränkung des Rede⸗ fluſſes in den bekannten Parteipolemiken könnte einer ſachlichen Ausſprache mindeſtens im Rahmen einer allgemeinen Debatte über die Materie des Einzelgeſetzes zugute kommen, und die öffentliche Sitzung hat ſchließlich nur dann einen Wert, wenn ſie nach außen hin das Parlament der Arbeit als ſolches kennzeichnet. Wir haben den Eindruck, als betätigte ſich das Plenum nicht immer am rich⸗ tigen Ort lediglich als Abſtimmungskörper und als ſei der unſtillbare Rededrang bei anderer Gelegenheit nicht nur auf die Vielzahl der Fraktionen und Gruppen zurückzuführen. Und ſchließlich ſollten ſich auch dagegen Mittel finden laſſen. AUnter dieſem Geſichtspunkt bleibt der Verzicht auf eine Aus⸗ ſprache über das ſog. Polizeigeſetz, ſo verſtändlich er an ſich war, gu bedauern. Der gedruckte Bericht des Abg. Dr. Glockner zeugt von der bekannten gründlichen und ſachverſtändigen Arbeit ſeines Ver⸗ faſſers ebenſo wie von der ſachlichen, arbeitsfreudigen Mitwirkung aller Fraktionen in zahlreichen Ausſchußſitzungen. Eine ſtattliche Zahl von Eingaben und Denkſchriften wurden gewiſſenhaft geprüft und verwertet, und der Regierungsentwurf hat eine umfaſſende Um⸗ arbeitung im Rechtspflege⸗ und Verwaltungsausſchuß erfahren. Die in einer Loge anweſenden Herren Kontrolleure von der Ententekommiſſion kamen bei der Beratung im Plenum nicht auf ihre Koſten. Ihre offizielle Anweſenheit muß mindeſtens in einer Zeit, wo franzöſiſche Truppen widerrechtlich auf deutſchem Boden ſtehen, wo Frankreich den Verſailler Vertrag täglich mit Füßen tritt, als eine Anmaßung und Herausforderung gekennzeich⸗ net werden. Die drei Fraktionen der Rechten, die es in ihrer ge⸗ rechten Entrüſtung darüber mit ihrer Auffaſſung von der Freiheit des Staates und ſeiner Geſetzgebung nicht vereinbaren konnten, unter dieſer Kontrolle mitzutagen, haben durch Verlaſſen des Saales in würdiger Weiſe proteſtiert. Es iſt bedauerlich, daß ſie allein blie⸗ ben.— Wir bemerken hier übrigens, daß nach einer uns zugegange⸗ nen Berichtigung die Abgeordneten der Deutſchen Volks⸗ partei ſelbſtverſtändlich ohne Ausnahme den Saal ver⸗ ließen. Wenn ein Mitglied bereits während der kurzen„zweiten Leſung“ wieder erſchien, ſo lag das nur an einem Mißyverſtändnis und gibt keinerlei Anlaß zu Betrachtungen. Man hat allen, angeſichts der Lage unziemlichen Parteihader begraben. Das zeigte ſich bei der Beſprechung der Förm⸗ lichen Anfragen wegen des Verbots der redneriſchen Be⸗ tätigung von Offizieren, wegen der Verteidigung der Durlacher Landfriedensbrecher vor dem Schwurgericht durch ein Mitglied der Regierung und zuletzt anläßlich des Vorgehens der Polizei gegen die jugendlichen Mitglieder des Turnpvereins Kurpfalz in Mannheim. Zwei dieſer Anfragen wurden von der deutſch⸗ nationalen Fraktion, eine von der volksparteilichen Gruppe ein⸗ gebracht und vertreten. Man bemühte ſich ſachlich zu bleiben; vor allem der Miniſter des Innern legte ſich ſichtlich Zurückhaltung auf. Eine Debatte wurde vermieden bzw. für eine andere Gelegenheit vorbehalten. Es zeigte ſich ſedoch, und das konnte man vorher wiſſen, daß eine grünbliche, offenherzige Ausſprache über dieſe Vorgänge doch einmal vonnöten ſein wird. Darum hätten die Anfragen unter keinen Umſtänden fetzt auf der Tagesordnung erſcheinen dürfen. Einen Antrag auf Zurückziehung konnten die Einbringer ſelbſt nicht ſtellen, ohne ſich den aus früheren Erfahrungen bekannten„Miß⸗ deutungen“ auszuſetzen; das hob Abg. Weber bei dem letzten Anlaß mit Recht hervor. Der Regiefehler lag alſo nicht an ihnen. Sie konnten und wollten um der Wirkung nach außen willen in dieſem Augenblick auf der Ausſprache nicht beſtehen. Der Redner der Deutſch⸗ nationalen half ſich, was nach den vorhergegangenen Erlebniſſen durchaus verſtändlich war, indem er ſchon in der Begründung weit ausgriff und den nötigen Stoff für eine ſcharfe Kontroverſe aus⸗ breitete— nicht durchweg zur Förderung der Sachlichkeit. Die Stifte waren zum Vermerk der Stichworte gezückt, die Redner ſprung⸗ bereit. Das Haus verzichtete trotzdem auf die Fortführung des Waffenganges, und mit Recht. Aber man iſt doch verſucht, angeſichts der eigentümlichen Art der Behandlung gerade dieſer Interpella⸗ tionen, ſich zu fragen: Cui bono? Es ging bei gedämpfter Trommel Klang, aber daß es endgültig zum Begräbnis dieſer Beſchwerden ging, wird kaum anzunehmen ſein. Man wird den Eindruck nicht los, daß nach der einen Seite der ſtramme Mann die Fixigkeit und Energie gar zu laut und ge⸗ fliſſentlich nach außen zeigen will, während er nach einer andern bei unliebſamen Vorkommniſſen erkennen läßt, daß er auch den Ton gütiger Ermahnung und Warnung nach Bedarf beherrſcht. Wir ſind überzeugt, daß die im Staatsanzeiger gerügte„Sonderorgani⸗ ſation“ bereits ſtill und demütig auseinandergelaufen iſt. Ganz heimlich natürlich; das gehört zu ihrer Eigenart. Der üble Flaumacherartikel in der Karlsruher Zeitung zeigt auch ſonſt eine merkwürdige Verteilung der Energien. Er redet von Diſziplinloſigkeiten und ſucht abzuwiegeln die Empörung der Karlsruher Bürgerſchaft, von der würdeloſen Liebedienerei gewiſſer Gaſtgeber, von der beleidigenden Zurückſetzung des deutſchen Pu⸗ blikums, von dem geſchwollenen Auftreten der Herren der Kom⸗ miſſion iſt nichts zu hören. Wirkung nach innen: flau!— nach außen?— gewiß erzieheriſch. Wir haben ja auch Beſuch bekommen im Badiſchen Landtagl!— Die Lage in der Pfalz Die Militariſierung der Bahnen Die militäriſche Unterkommiſſion in Ludwigshafen erließ Wei⸗ ſung, daß ſie infolge Abſetzung des Präſidenten der Reichsbahn⸗ birektion die Leitung des pfälziſchen Eiſenbahnnetzes über⸗ nehme. Eine Abordnung der Reichsbahndirektion ſowie von Ver⸗ tretern des Perſonals und der Organiſationen wurde bei der Unter⸗ kommiſſion vorſtellig wegen Proteſts gegen die Ausweiſung des Präſidenten und wegen der Militariſierung der Eiſenbahn. Der Vorſitzende der Unterkommiſſion erklärte darauf, daß die Eiſen⸗ bahnen den militäriſchen Befehlen unterſtellt bleiben müßten. Hier⸗ auf wurde erwidert, die Uebernahme der Dienſtgeſchäfte der Reichs⸗ bahndirektion durch die Unterkommiſſion könne nicht anerkannt wer⸗ den, vielmehr würden die Geſchäfte durch den dienſtälteſten Refe⸗ renten nach den Weiſungen der deutſchen Regierung weitergeführt werden. Das geſamte Eiſenbahnperſonal wurde hiervon verſtändigt und aufgefordert, den Dienſt nach den bisherigen Weiſungen weiter zu verſehen, alſo nur den Befehlen der deutſchen Behörden Folge zu leiſten. Geſtern nachmittag wurde den Beamten der Direktion der Ein⸗ tritt in das Direktionsgebäude verwehrt. Einige Bahnſtations⸗ kaſſen wurden von der Unterkommiſſion beſchlagnahmt. Oberbaurat Gieſeler, der nach der Verhaftung und Ausweiſung des Präſidenten der Reichsbahndirektion Ludwigshafen die Vertre⸗ tung des Präſidenten und die Fortführung der Geſchäfte über⸗ nommen hatte, iſt geſtern abend ebenfalls ausgewieſen worden. Ueue fiusweiſungen Außer dem Vorſtand des Bezirksamtes Kirchheimbolanden, Ober⸗ regierungsrat Thomas, wurden noch folgende Beamten ausge⸗ wieſen: Regierungsrat Duthweiler vom Bezirksamt Landau, ebenſo Bezirksamtmann Dr. Hausmann⸗Landau, ferner Ober⸗ forſtmeiſter Köhl, Vorſtand des Forſtamtes Trippftadt, und Ober⸗ ſorſtmeiſter Lynker, Vorſtand des Forſtamtes Kaiſerslautern⸗Weſt. Die Ausweiſung der Beamten erfolgte, weil ſie ſich geweigert haben, als deutſche Beamte franzöſiſchen Befehlen Folge zu leiſten. Ihre ebenfalls ausgewieſenen Familien erhielten Friſt bis zum 11. Februar. Ferner wurde Fräulein Thoma, die Tochter eines Speyerer Konditoreibeſitzers, ausgewieſen, weil ſie ſich bei der Abſchiedskund⸗ gebung für den ausgewieſenen pfälziſchen Regierungspräſidenten Freiherrn von Chlingensperg im rechtsrheiniſchen Gebiet, alſo im unbeſetzten Gebiet, aktiv beteiligt hat. Ein franzöſiſcher Kohlenkommiſſar für die Pfalz Nach dem Vorbild des franzöſiſchen Forſtkomitees haben die Franzoſen in der Pfalz jetzt auch, ein franzöſiſches Kohlenkomitee, um, wie es in einer Bekanntmachung der franzöſiſchen Beſatzungs⸗ behörde heißt, das Internationale Komitee und die Interalliierte Kohlenkommiſſion in Eſſen über den Stand und die Bedürfniſſe der Pfalz in. Brennmaterial aufzuklären. Zu dieſem Zwecke habe der franzöſiſche Ingenieur Desfontaines Vollmachten erhalten, um mit den verſchiedenen Kohlenkonſumenten und mit der Induſtrie, die er beſuchen werde in Verbindung zu treten. Da die pfälziſche Induſtrie kürzlich in einer Entſchließung ausdrücklich er⸗ klärk hat, nur den Befehlen der deutſchen Regierung zu folgen und ebenſo wie die Induſtrie im Ruhrgebiet alles zu unterlaſſen, was das deutſche Intereſſe ſchädigen könnte, ſo wird das Anerbieten des franzöſiſchen Kohlenkomitees platoniſch bleiben, und ſeine Tätig⸗ keit wird nicht ſehr in Anſpruch genommen werden. Die Eſſener Beſprechungen Eine Berliner Korreſpondenz berichtet über das Ergebnis der Eſſener Beſprechungen zwiſchen dem General Degoutte, dem General Weygand, Coſte und anderen Sachverſtändigen. Wey⸗ gand habe es abgelehnt, die Leitung der Ruhraktion zu über⸗ nehmen. Er habe ſich auch in Paris gegen den Plan einer weiteren Beſetzung ausgeſprochen. Von milttäriſcher Seite ſei Poincare der Rat gegeben worden, die Beſetzung nicht nur in der Gegend des Ruhrgebiets, ſondern auch längs der Mainlinie auszudehnen. Auf Weygands Rat ſei dieſer Plan vorläufig fallen gelaſſen worden. In der Beſprechung ſei feſtgeſtellt worden, daß der bis⸗ herige Ertrag der Kohlenausbeutung äußerſt gering ſei. Das Problem der Organiſation in den Gruben ſei bisher noch nicht ge⸗ löſt worden. Erklärungen Le Troquers Le Troquer und General Weygand ſind von ihrer Reiſe ins Ruhrgebiet nach Paris zurückgekehrt und haben Poincare Bericht erſtattet. Vor Preſſevertretern erklärte Le Troquer, die wichtigſte 1 ule die Transportfrage im Ruhrgebiet. Im Eiſenbahnweſen im rgebiet herrſche eine völlige Desorganiſation, ja ſo⸗ dat eine verbrecheriſche Sabotage vor. Er habe feſtſtellen können, aß die Eiſenbahnſignale teilweiſe umgekehrt funktionierten, daß ſie fortgebracht worden ſeien, und die Weichen ſo arbeiteten, daß die Züge auf verſchiedenen Gleiſen oder Privatanſchlüſſe gerieten. Beꝛ den Waſſertransporten wäre die Desorganiſation vollſtändig. Er hoffe aber mit Hilfe der Rheinflotille und verfügbaren Mannſchaften den Kahnverkehr in Gang ſetzen zu können. Ueber die bis heute erzielten Ergebniſſe ſprach ſich der Miniſter recht zuverſichtlich aus. Nach den Ausſagen Le Troquers ſollen vorgeſtern drei Kohlenzüge und geſtern ſechs Kohlenzüge Aachen paſſiert haben. Eine deutſche Nachricht, ob Kohlenzüge Aachen in der Richtung Frankreich durchliefen, liegt nicht vor. Vermutlich will Le Troquer dadurch das franzöſiſche Volk zum Ausharren er⸗ mutigen. Die italieniſchen Ingenieure bleiben Berlin, 8. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Es iſt nichts mit der angeblichen Abberufung der italieniſchen Ingenieure. An hieſigen amtlichen Stellen war man geſtern ſchon recht zweifelhaft. Inzwiſchen hat ſich der römiſche Korreſpon⸗ dent der„Voſſiſchen Zeitung“ an zuſtändiger italieniſcher Stelle er⸗ kundigt. Es iſt ihm erklärt worden, daß die Nachricht unzutreffend ſei. Es verlautet ſogar, daß neuerdings zwei italieniſche Zoll⸗ beamte nach dem Rhein entſandt werden ſollen.(Muſſolini wird ſich ſchon nicht lumpen laſſen.) Polen der Satrap Frankreichs iBerlin, 8. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Dem Vor⸗ ſienden und einem Doppelquartett des Berliner Lehrergeſangver⸗ eins, die zum Jubiläum der Graudenzer Liedertafel eingeladen waren, iſt von polniſcher Seite die Einreiſeerlaubnis ver⸗ boten worden. Das iſt natürlich nur ein Nadelſtich, aber er iſt als ſolcher ſymptomatiſch. Gleichzeitig hat der neue pokniſche Außenminiſter in der War⸗ ſchauer Sejmſitzung eine Erklärung über Polens Außenpoli⸗ tik abgegeben. Sie zeigt, daß Polen nach wie vor Frank⸗ reichs Trabant bleiben will. Der Miniſter wies die Forde⸗ rungen der deutſchen Fraktion, daß Polen mit ſeinen geographiſchen Nachbarn friedlich zuſammenarbeiten ſoll, ab und erklärte wörtlich: „Unſere Außenpolitik iſt mit Frankreichs Freundſchaft eng verknüpft. Wir haben die gleichen Intereſſen wie Frankreich. Unſere Freundſchaft mit Frankreich iſt Vorbedingung für das europäiſche. Gleichgewicht und des europäiſchen Friedens.“ Von Deutſchland behauptet der wackere Mann: Deutſchland weigere ſich, den Verſailler Vertrag zu erfüllen und verſuche die So⸗ lidarität der Entente zu ſtören. Man ſieht, das iſt das bekannte Poincareſche Cliché. Eine polniſche Rüſtungsanleihe in Frankreich Der Finanzausſchuß der franzöſiſchen Kammer behandelte den Vorſchlag der polniſchen Regierung, eine Anleihe von 400 Millionen Franes zu bewilligen, und beſchloß die Annahme des Vorſchlags. Die Anleihe ſoll aus franzöſiſchen Kaſſenbeſtänden gegen 5 Prozent Verzinſung abgegeben werden. Sie dient einerſeits zum Ankauf von Telegraphen⸗ und Eiſenbahnmaterial, anderſeits für Rüſtungszwecke. Nachtrag zum lokalen Teil Aufgeklärter Mord Der Mord an dem Kaufmann Sina Aronsfrau am 22.Mai 1922 aufgeklärt, die zwei Täter verhaftet und geſtändig Der am 20. Oktober 1904 zu Bruchſal geborene und hier wohn⸗ hafte Kaufmannslehrling Eduard Däumling und der am 24. Jan. 1904 zu Freiburg geborene, ebenfalls hier wohnhafte Kaufmanns⸗ lehrling Max Joſeph Ueber haben, nachdem ſie wegen Verdachts der Täterſchaft am obigen Mord vorläufig verhaftet waren, am 5. Februar 1923 eingeſtanden, den Kaufmann Sina Aronsfrau getötet zu haben. Nach ihren bisherigen Angaben ſind ſie am Abend des 22. Mai 1922 etwa um.30 Uhr mit Masken und Mit dem Ruf:„Hände hoch!“ verlangten ſie Geld von Aronsfrau. der noch allein anweſend war, eingedrungen, um zu rauben. Mit dem Ruf:„Hände hoch!“ verlangten ſie Geld von Aransfrau. Als dieſer ſich von ihnen abwandte, gab Däumling mit einer Armeepiſtole den tödlichen Schuß ab. Nach Angabe beider Täter iſt der Schuß in der Piſtole unabſichtlich infolge Er⸗ regung gelöſt worden; ſie hätten nur einen Raubüberfall, nicht aber eine Tötung des Kaufmanns Aronsfrau beabſichtigt. Beide ergriffen aus Angſt vor Entdeckung die Flucht in der Richtung nach dem Neckar, in den ſie auch die Piſtole geworfen haben wollen. Der gegen den Buchhalter Knecht bisher beſtehende Tat⸗ verdacht iſt ſonach vollkommen unbegründet. Letzte Meidungen Die Rückgabe feindlichen Eigenkums in Amerika. Waſhington, 8. Febr. des Repräſentantenhauſes hat den Geſetzentwurf Sod der die Rückgabe von Eigentum bis zu 10 000 feindlichen Eigentums iſt. ‚ Der deulſch⸗ ruſſiſche Handelsvertrag Berlin, 8. Febr. Kraſſin wurde am Mittwoch in Berlin erwartet, wohin er von London aus kommen ſollte, um mit Tſchit ⸗ ſcherin, der am Donnerstag anlangt, zu konferieren. Beide wollen ſich nach Moskau begeben, wo der ruſſiſche Entwurf des deutſch⸗ruſſi⸗ ſchen Handelsvertrages einer endgültigen Beratung unterzogen wer⸗ den ſoll. (d) Hamburg, 8. Febr. Ddie Lübeck⸗Eutiner Eiſen⸗ bahn hat geſtern wegen Kohlenmangels ihren Perſonenzugverkehr gänzlich eingeſtellt. Es werden jetzt beſtimmten Güterzugen einige Perſonenwagen angehängt. Als die Franzoſen nicht bezahlen konnten Eine Erinnerung an das Jahr 1871. In den„Unterredungen mit Bismarck“, ge⸗ ſammelt und herausgegeben von A. v. Unger(Verlag Rich. Eckſtein Nachf., Berlin), finden wir folgende Erzählung, die ſich wie ein Märchen aus alten Zeiten lieſt. Der franzöſiſche Finanzminiſter Pouyer⸗Quertier kam im Oxk⸗ tober 1871 nach Berlin. Die Verſailler Regierung hatte wenige Tage vor dem Termin, an dem die erſte halbe Milliarde von der Kriegs⸗ kontribution fällig war, für die Deckung dieſer Summe noch nichꝛ Glondt Fünf franzöſiſche Bankiers hatten ſich bereit erklärt, die umme vorzuſtrecken, allein gegen eine Proviſion von 20 Millionen Frank. Thiers war darüber erzürnt, ließ den Finanzminiſter kom⸗ men und richtete an ihn die Forderung, nach Berlin zu gehen. Pouner⸗Quertier ſträubte ſich anfangs, zu gebenz zeigte ſich aber ſchließlich zu der Reiſe unter der Vorausſetzung, daß ein nach acht Tagen widerrufbarer Vertrag mit den Bankiers abge⸗ Malert würde und er für alle Fälle eine Anweiſung auf eine halde 5 Neshate 5 8 er Reichskanzler empfing Herrn Pouyer⸗Quertier im erſten Augenblick ſehr brüsk. 150 kurzer Zeit ſtellte ſich heraus, daß die Anahme, von welcher Fürſt Bismarck ausgegangen war, eine irr⸗ tümliche geweſen; der Fürſt bekannte das 13 4 mit, der entgegen⸗ kommendſten Liebenswürdigkeit, und von da ab ging die Verhand⸗ lung ziemlich glatt. Von einer Verſchiebung der Zahlung wollte der Fuürſt gar nichts hören. Endlich ſagte er dem franzöſiſchen Bevoll⸗ mächtigten: „Sprechen Sie darüber mit dem Kaiſer, ich werde Ihnen elne 0 vermitteln und Ihrem Wunſche meinerſeits nicht hinderlich ein. An demſelben Tage empfing Kaiſer Wilhelm den franzöſiſchen Bevollmächtigten mit ſeltener Auszeichnung.——— voll⸗ kommen über die Verhandlungen aufgeklärt. Er äußerte wieder⸗ holt, die franzöſiſche Regierung ſei bisher ihren Verbindlichkeiten mit Loyalität nachgekommen, und als er ſchließlich den franzöſiſchen Be⸗ vollmächtigten entließ, geſchah dies in ſo wohlwollender Art, daß Herr Pouner⸗Quertier ſofort nach Verſailles berichten konnte, er hoffe, die Negoziationen zu einem guten Abſchluß zu bringen. Am nächſten Morgen gegen 7 Uhr befand ſich Herr Pouyer⸗Quertier, ſeinen Pariſer Gewohnheiten entſprechend, noch im tiefſten Schlafe, als er plötzlich durch lebhafte Geſpräche im 1 geweckt würde. Er hatte ſich noch kaum den Schlaf aus den Augen gerieben, als die Tür ſchon geöffnet wurde und Fürſt Bismarck in ſeiner be⸗ kannten Küraſſieruniform eintrat. Herr Pouyer⸗Quertier ſtammelte verlegen Entſchuldigungen. e eee „Glauben Sie denn,“ lachte der Reichskanzler,„daß ich mich vor einem nackten Mann fürchte?“ Ohne Umſtände nahm der Reichskanzler Platz und begann die Konverſation. 5 „Sie haben gewonnen. Der Kaiſer geſteht Ihnen alles zu.“— „Wie? ſagte Herr Pouyer,„Sie haben noch geſtern Se. Maje⸗ ſtät geſehen?“ „Geſtern,“ antwortete Fürſt Bismarck,„nein, ſondern heute, es iſt ja ſchon 7 Uhr morgens.“ Und nun begann der Fürſt mit der größten Nonchalance die wichtigſten Fragen, um welche es ſich handelte, zu beſprechen, als ſäße er mit dem Diplomaten in ſeinem Kabinett. Es wurde Schreib⸗ zeug gebracht, und auf einem kleinen Nachttiſchchen wurden die Ent⸗ würfe zu den drei Konventionen zwiſchen Frankreich und Deutſch⸗ land geſchrieben. Das Bild wäre eines Malers würdig geweſen! Auf der einen Seite der eiſerne Kanzler in ſeiner vollen Uniform, auf der anderen Seite der ebenfalls ſehr robuſte franzöſiſche Bevoll⸗ mächtigte und zwiſchen beiden dieſes Nachttiſchchen, auf welchem Fürft Bismarck ſchrieb. Er ſchrieb die Punktationen nach der Ver⸗ abredung in deutſcher Sprache nieder und bemerkte: „Sie haben ja einen Sekretär, der deutſch verſteht. Sie können alſo verifizieren laſſen.“ Herr Pouyer⸗Quertier lehnte natürlich ab. In kurzer Zeit waren die Entwürfe fertig, ſo daß die Sekretäre den Reſt beſorgen konnten. Nach den Verhandlungen frühſtückte Herr Pouyer⸗ Quertier beim Fürſten. In der Unterhaltung kam die Rede auf die Eiſenbahnen, und Fürſt Bismarck behauptete, die deutſchen Eiſenbahnen befördern wohlfeiler ols die franzöſiſchen. Herr Pouyer⸗Quertier beſtritt das und meinte unter anderem: „Ja, ich habe für einen Extrazug von Köln nach Berlin 1500 Mark bezahlt. Ich beklage mich nicht gerode und verlange mein Geld nicht zurück, aber Sie werden zugeben, daß das auch keine wohlfeile Beförderung iſt.“ „Oho“, ſcherzte der Fürſt,„da haben Sie gewiß auch Ihr Retourbillett bezahlt.“. Herr Pouyer⸗Quertier beſtritt dies eben ſo heiter. Aber wie erſtaunte er, als er bei ſeiner Abreiſe auf dem Bahnhofe erſchien und ſein Sekretär, der für ein Kupee ſorgen wollte, die Nachricht brachte, es ſei bereits ein Salonwagen bezahlt. Die deutſchen Herren aus dem Auswärtigen Amte, welche 9 das Geleite gaben, meinten lächelnd: „Sie ſehen, der Fürſt war im Rechte, als er ſagte, Sie hätten Ihr Retourbillett hezahlt.“— Und von da ab wiederholte ſich das bis an die franzöſiſche Grenze. Auf einer Station war ein glän⸗ zendes Diner für Pouyer⸗Quertier und ſeine Begleiter ſerviert, ſo N 1 4 11 10 — Nar 8 errn Pouyer⸗Quertier P und Reimen wird dieſes Wunder nie erwirken. So fiel die Urauf⸗ reichlich, als es einem ſolchen Eſſer und Trinker, wie der fran⸗ zöſiſche Bevollmächtigte, nur angenehm ſein konnte, und als die Rechnung begehrt wurde, hieß es, alles ſei ſchon bezahlt. Herr Pouyer⸗Auertier war von dieſen, in ſo humoriſtiſcher Form ange⸗ botenen Aufmerkſamkeiten enchantiert und, an der franzöſiſchen Grenze ſandte er in beſter Stimmung an den Fürſten Bismarck eine Depeſche nach Berlin mit den wenigen Worten: Ich danke Ihnen, mein Fürſt; es iſt jedenfalls angenehmer, von Ihnen zu gehen, als zu Ihnen zu kommen.“ Theater und Muſik Theaternachricht. Am Samstag, den 10. Februar wird im Nationaltheater an Stelle von„Luiſe Millerin“ Shakeſpeares„Ham⸗ let“ gegeben. Die Aufführung findet außer Miete zu kleinen Preiſen ſtatt.— In der Neuinſzenierung des Schauſpiels„Die Wildente“ von Henrik Ibſen, deſſen Premiere Freitag ſtattfindet, hat Heinz Grete die Bühnenbilder geſtaltet.— Im Neuen Theater gelangt am Samstag, den 10. Februar Kienzls Muſikdrama„Der Evangelimann“(mit Max Lipmann in der Titelpartie) zur Wiedergabe. Je Araufführung im Karlsruher Landestheaker. Wenn durch ahrhunderte die„Dramen“ der Nonne Hroswith von Gandersheim nicht zur Aufführung kamen, ſo liegt das in ihrer völlig undrama⸗ tiſchen Form vollauf begründet; Dramatik und Tragik ruhen hier noch in durchaus embryonenhaftem Stadium. Den Grad ihrer Ent⸗ wicklung zu beſtimmen iſt Sache der Wiſſenſchaft. Für das Theater kann es ſich dabei lediglich um einen literariſchen Verſuch handeln. So ließ ſich auch bei der Uraufführung des„Abraham“, der dialo⸗ giſierten Geſchichte von Fall und Buße der ſchönen Sünderin Maria, der Eindruck nicht bezwingen: alle reichlich und ehrlich aufgewandte Mühe des Dramaturgen O. Kienſcherf und ſeiner darſtelleriſchen Helfer(U. v. d. Trenck: Abraham, Dora Geiſeler: Maria) konnte von vornherein den Erfolg nicht bringen, den man ſich viel⸗ leicht von dieſer Ausgrabung verſprach. Der Dichterin war die Ge⸗ ſtaltungskraft nicht gegeben, ihrer Liebe für Terenz in einigermaßen gleichwertigen Dramen Ausdruck zu ſchaffen; es bleibe bei dialogiſier⸗ zer Legende, die nie für die Bühne gedacht war und einer völligen Umarbeitung nach ſeder Seite hin bedürfte, um aus ihrer Mumien⸗ ſtarre zu wirklichem Leben zu erwachen. Und gar Benedixens, von „ v. Winterfeld gebilligte Ueberſetzung in ihren oft banalen Verſen führung teils zu naiv, teils zu literariſch aus. Theater⸗Rundſchau. des Karlsruher Landestheaters, iſt von Dr. Rich Strauß als Oberregiſſeur an die Wiener Staatsoper 2 Der zwiſchenſtaatliche Handelsausſchuß. ollar von jedem Treuhänderfonds vor 14 der in den Händen des Verwalters des Joſeph Turnau, der Neee „ 2 Wean Donnerstag, den 8. Jebruar 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 65 Wirtſchaſtliches und Soziales Anſoziale Menſchen Don Direktor Martin Ulbrich⸗Magdeburg Leute, die im Gegenſatz zur geſunden Wirtſchaftsordnung ſtehen, gat es immer gegeben. Aber es iſt ein Unterſchied, ob ſie ſich zu „Zweien, Dreien oder zu Hunderten finden. Eine kleine Zahl wird don der Umwelt in Schach gehalten, eine größere Menge bedeutet aber eine ſchwere Gefahr, wenn nicht feſte Hände ſie zügeln. In der ſchmülen Revolutionsatmoſphäre gedeihen die unſozialen Menſchen in Fülle und erſchüttern die Fundamente von Wohlfahrt und Ordnung. Das Vorbild der Kriegsgewinnler ließ die Schieber und Wucherer erſtehen Dieſen Weg überſchritten Angehörige aller Stände. Vor anderthalb Jahren traf ich während der Ferienreiſe in einem D⸗Zuge awei knabenhafte Burſchen, die ſich mit einem großen Zentnerkorbe voll Zucker ſchleppten, deſſen Erwerb zweifelhaft war. Dieſen wollten ſte mit 500 Prozent Gewinn an eine Berliner Konditorei verhandeln. Leute, die früher in redlichem Schaffen hinter Schraubſtock oder Hobelbank geſtanden, kaufen heute allerlei Waren auf, deren Preiſe in ſtändigem Steigen begriffen ſind. Dahin gehören Fahrräder, An⸗ zugſtoffe, Aluminjumtöpfe, Seife, Verbandzeug, Kakao uſw. Damit Ullen ſie in ihrer Wohnung ein ganzes Lager, deſſen Wertſteigerung nach der Indexziffer täglich mit Vergnügen buchen. Ein Stoff⸗ llen von 100 Metern, der vor Jahresfriſt etwa 40 000 Mark koſtete, tingt heute anderthalb Millionen ein. Ein Fahrrad, 1920 mit 2000 rk gekauft, gilt heute mindeſtens 100 000 Mark. Schokolade iſt auf das 100fache geſtiegen. An ſolchen Waren läßt ſich gut verdienen. Kelche. Geſchäfte machen ſkrupelloſer, bis das 7. Gebot ganz aus dem otechismus geſtrichen iſt. Wer auf derartige Abwege geraten iſt, ommt nie wieder zurecht. Ein großes Kontingent zu den unſozialen Menſchen ſtellen lerner die unwirtſchaftlichen Frauen und Mädchen. Um ſchnell zu berdienen, treten ſie von der Schulbank ſogleich in einen hoch⸗ Wabtten Beruf, unbekümmert um die Frage, ob er zur weiblichen let paßt. Langt die Bezahlung nicht für Putz und Tand, ſo wird en„Verhältnis“ angeknüpft. So ſieht man unreife Burſchen und welke Lebegreiſe mit jungen puppenhaft aufgeputzten Mädchen. So wächſt die Flut der unſozialen Menſchen, der weder Polizei⸗ maßregeln noch Gerichtsurteile wehren können. Die Beſſerung kann nur durch gründliche Reform geſchehen, indem der Geiſt der Zucht und Sittlichkeit und das Pflichtgefühl geweckt und geſtärkt werden. ller Anreiz zur Entartung durch Wort, Schrift und Bild muß ſeitigt werden. Hier hat der noch geſund gebliebene Teil unſeres anes eine wichtige Miſſionsaufgabe. Dabei darf nicht unterlaſſen werden, an die leitenden Stellen Perſönlichleiten zu ſetzen, die in leder Beziehung einwandfrei und in der Lage ſind, ihrer hohen Ver⸗ entwortung gerecht zu werden. Unſer Volk iſt noch lange nicht ſo antartet, daß man an Rettung und Geſundung verzweifeln möchte. über es iſt hohe Zeit, daß dem Unheil mit Nachdruck gewehrt werde. nſoztale Menſchen gleichen böſen Geſchwüren. Das wahre ſoziale wi ühl ſucht aber ohne Eigennutz das Wohl der Geſamtheit, das ederum die beſte Bürgſchaft für das Wohl des Einzeinen iſt. —80 alle, die unſer Volk und Vaterland lieb haben, wacker Hand d egen, dann wird auch dieſe große Not überwunden und die Zahl 50 unſozialen Menſchen in die engſten Grenzen zurückgedrängt, nerhalb deren ſie keine Gefahr mehr bedeuten. Städtiſche Nachrichten Wertbeſtändige Betriebsmittel für das Großkraftwerk Mannheim R Eine außerordentliche Generalverſammlung der Kraftwerk de. etnau.⸗G. hat geſtern dem Abſchluß eines Vertrages mit ſolle Großkraftwerk Mannheim zugeſtimmt. Hiernach en dem Großkraftwerk auch von der Rheinau in wertbeſtändiger orm Mittel zur Verfügung geſtellt werden. Bekanntlich bedarf das Großkraftwerk für ſeinen heute bereits rad borgeſchrittenen gewaltigen Bau und deſſen maſchinelle, für die 6 Pugung von jährlich 100 Millionen Kwſt. elektriſchen Stromes telgerichtete Aulage, aber auch für die Beſchaffung der Be⸗ i klebsmittel(Kohle) bedeutender Geldſummen. Zu dieſem Behufe aumt es einerſeits die in dieſen Tagen unter Verbürgung des uß riſchen Staates, der Pfalzgemeinden und der Stadt Mannheim 8 den Markt kommende Kohlenanleihe auf, andererſeits hat 55 von Großbeziehern(Pfalzwerken, Badenwerk, Stadt Mann⸗ ſte im und Rheinau) Beiträge nach dem Maßſtabe der in Ausſicht henden fährlichen Strommengen erbeten. ſd Die übrigen bezeichneten Großabnehmer, die zugleich Gründer haben die Beiträge bereits zu leiſten verſprochen. Heute hat Ruch die Rheinau ſich dieſem Vorgehen angeſchloſſen. Der Wadtau bleiben alle Vorteile ihres Stromlieferungsvertrages ge⸗ brt ſie erhält ihren bis zum Wertbetrag von 10 000 To. Kohle ſiu eiſtenden Beitrag wertbenändig in Form von Kilowalt⸗ ale den nebſt Zinſen zurück. Der heute genehmigte Vertrag trifft 100 erdenklichen Sicherheiten zugunſten der Rheinau, die durch ſeſer Vertrag die Gewähr erhält, daß das Großkraftwerk zur Wird ung auch für ſie rechtzeitig fertiggeſtellt wird Die Rheimau ihre in Form einer 10prozenſigen Preiserhöhung des Stromes begie Beitrag eindecken. Der Vorſtand iſt ermächtigt, den Strom⸗ we ern die Rückgewähr in gleicher wertheſtändiger Form(Kwſt.), .der Rheinau zuſteht, einzuräumen. In der geſtrigen Generalverſammlung hat der Vertreter der Süddeutſchen Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, deſſen Aufſichtsratsvorſitzender Hugo Stinnes iſt, gegen die Anträge, die die Stadt Mann⸗ heim als Hauptaktionär ſtellte, geſtimmt und Widerſpruchs⸗ klage in Ausſicht geſtellt. 8 Die Landeswiriſchaftsſtelle für das bad. Handwerk Die Not der Zeit führt zuſammen. Schon während des Krieges haben die badiſchen Handwerkskammern für ihre Dienſt⸗ bezirke beſondere Wirtſchaftsſtellen errichtet, um die wirt⸗ ſchaftliche Förderung des Handwerks wirkſamer durchführen zu können. Zweckmäßigkeitsgründe haben bald zu einem Zufammen⸗ ſchluß der 4 Wirtſchaftsſtellen zu der„Landeswirtſchaftsſtelle für das badiſche Handwerk“ mit dem Sitz in Karlsruhe geführt, die ſoeben ihren 4. Geſchäftsbericht herausgegeben 45 Der Bertcht läßt wiederum erkennen, wie nötig es iſt, den beruflichen Zuſammen⸗ chluß des Handwerks in Innungen durch eine umfaſſende wirt⸗ chaftliche Organiſation zu ergänzen; er zeigt, welche Erfolge mit vereinten Kräften erzielt werden können. Hauptarbeitsgebiet der Landeswirtſchaftsſtelle ſind Rohſtoffverſorgung und Arbeitsvermitt⸗ lung. In fünf Lagern, die in Baden unterhalten werden, konnten erhebliche Umſätze erzielt werden, ſodaß demnächſt im Schwarzwald ein weiteres Lager errichtet werden ſoll. Auch zur Durchführung der übernommenen Großaufträge wurden Rohſtoffe vermittelt. Gerade dieſe Vermittlung iſt beſonders nötig, da ſie das Handwerk in den Stand ſetzt, erfolgreich mit zu konkurrieren. Von beſonderem Intereſſe ſind die Ausführungen über die Ar⸗ beitsvermittlung. Dort wird einwandfrei nachgewieſen, wie das Handwerk in der Lage iſt, auch Großaufträge zur vollen Zufrieden⸗ heit der Auftraggeber durchzuführen. So wurden für die beſetzten Gebiete eine große Anzahl Küchen und Zimmer geliefert, für Berg⸗ mannsſiedlunngen Fenſter und Türen hergeſtellt, namhafte Aufträge für die Reparationslieferungen erledigt. Es iſt auch gelungen, in Verbindung mit der Süddeutſchen Vereinigung für Auslandsliefe⸗ rungen G. m. b. H. in Stuttgart(Süvefa) eine Anzahl Wohn⸗ häuſer vötllig ohne öffentliche Unterſtützung herzuſtellen. Zur Verbreiterung ihres Wirkungskreiſes hat ſich die Landeswirtſchafts⸗ ſtelle an verſchiedenen anderen Unternehmungen beteiligt, ſo u. a. an der Süddeutſchen Vereinigung für Auslandslieferungen G. m. b. H. Stuttgart, der Zentralſtelle für Deutſche Handwerkswirtſchaft E. V. Berlin, der„Heka“, Handwerker⸗Großeinkaufs⸗ und Großlieferungs⸗ genoſſenſchaft Berlin, Verbindungen, die ſich als dem badiſchen Hand⸗ werk förderlich erwieſen haben. Der Bericht iſt ergänzt durch intereſſante Ausführungen über die wirtſchaftliche Lage im allgemeinen, die des Handwerks im be⸗ ſonderen, über die Verbindung des Handwerks mit den Wiederaufbau⸗ lieferungen und dergleichen mehr. Er bringt ſtatiſtiſche Zuſammen⸗ ſtellungen, die zeigen, wie ſehr das Handwerk durch die troſtloſe Ent⸗ wicklung unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen wird. Bisher iſt es gelungen, mit verhältnismäßig kleinen die umfangreichen Geſchäſte der Landeswirtſchaftsſtelle zu etreiben. =FKeine landwirtſchafkliche Ausſtellung. Kurz vor Weihnachten wurde in einer vom Verkehrsverein wegen der Maiveranſtal⸗ tungen abgehaltenen Verſammlung beſchloſſen, eine landwirt⸗ ſchaftliche Ausſtellung vorzubereiten. Dem übernommenen Auftrag gemäß wurden die Vorarbeiten hierzu vom Verkehrsverein übernommen. Das ausſichtsreiche Projekt fand in allen beteiligten Kreiſen lebhaftes Intereſſe. Die Vorbereitungen waren ſoweit ge⸗ diehen, daß man nunmehr damit in die breitere Oeffentlichkeit hätte treten müſſen. Der vorläufige Arbeitsausſchuß hat jedoch im Hin⸗ blick auf die jetzigen politiſchen und wirtſchaftlichen Zeitverhältniſſe in einer kürzlich im Rathauſe abgehaltenen Sitzung, zu der auch Vertreter der einſchlägigen Behärden, Organiſationen und Firmen erſchienen waren, einſtimmig beſchloſſen, von der Durchführung dieſer Ausſtellung in dem geplanten Umfang für Mai 1923 A b⸗ ſtand zu nehmen. Es wurde die Hoffnung ausgeſprochen, daß die bisherigen Vorbereitungen in nicht allzuferner Zeit die Grundlage zu einer erfolgreichen Verwirklichung des Planes bilden möchten. * Milderung der Preisſchilder⸗Verordnung. In Verhandlungen, die zwiſchen der Hauptgemeinſchaft des Deutſchen Einzelhandels und dem Staatsſekretär für Ernährung und Volkswirtſchaft ſowie dem Präſidenten des preußiſchen Landespolizeiamtes ſchweben, wurde ſei⸗ tens des Handels geltend gemacht, daß der Preisauszeichnungszwang für im Schaufenſter ausgeſtellte Waren vielfach zur unnötigen Erre⸗ gung der Bevölkerung beiträgt, keinesfalls aber preisverbilligend wirke. In Berückſichtigung dieſer Einwände wurden folgende Mil⸗ derungen der Verordnung zugeſagt: Ausſchluß lokaler Willkür durch zentrale Negelung, genaue Aufzählung der ſchilderpflichtigen Gegen⸗ ſtände, Zuläſſigkeit des Preisverzeichniſſes anſtelle der Preisſchilder. * Die Ausbildung der Volksſchullehrer. Bei der Beratung des Etats des Miniſteriums des Innern im Haushaltsausſchuß des Reichstags erklärte Staatsſekretär Schulz zu der Frage, den Volks⸗ ſchullehrern den Zugang zu den Hochſchulen zu ermöglichen, daß die einzelnen Landesregierungen bereits entſprechende Beſtim⸗ mungen erlaſſen hätten. Es ſchweben Verhandlungen, um dieſen teilweiſe voneinander abweichenden Beſtimmungen einen einheit⸗ lichen Charakter zu verleihen und im Wege gegenſeitiger Anerken⸗ nung Geltung für das ganze Reichsgebiet zu verſchaffen. Nach rat folger Profeſſor Wymetals berufen worden. Der Verwaltungs⸗ teg t dem Anſuchen des Herrn Turnau um Löſung ſeines Ver⸗⸗ erleſde auf Auguſt 1923 entſprochen. Das Badiſche Landestheuter luſt Adurch den Weggang Turnaus zweifellos einen großen Ver⸗ ſamt Turnau hatte ſich in der kurzen Zeit ſeiner Karlsruher Wirt⸗ 15 als außergewöhnlich begabter Regiſſeur erwieſen, deſſen miceensfreudſgkeit ſich fühlbar den mi ihm arbeitenden Künſtlern lte.— Kurt Corinths Menſchenſpiel„Der König von kung udor⸗ kam im Stadttheater in Elberfeld zur Urauffüh⸗ wolled fand lebhaften Beifall Es iſt nicht leicht, unter dem ge⸗ d28 ullenen Sprachexpreſſionismus die dichteriſchen Werte des Wer⸗ in dem monotonen Sadtsmus des Titelhelden die ſeeliſchen danter s Der Aufführung unter Leitung des Inten⸗ In 5 Dr. Legband gelang dies in ausgezeichneter Weiſe— [ſau wurde das neue Friedrichstheater ſceierlich er⸗ er Abend wurde von Intendanten Karl v. Mairdorff mit ſterſt„Prolog eingeleitet. Hierauf folgte eine Aufführung der„Mei⸗ gente ger“, nach deren Schluß das begeiſterte Publikum dem Diri⸗ moden und den Darſtellern ſtürmiſche Opationen bereitete. Das mit derzüanten Bühneneinrichtungen ausgeſtattete neue Haus beſitzt eine gliche Akuſtik. Runſt und Wiſſenſchaſt ſg di Künſtler als Retter der Gutenberg-Bibel. Vor einiger Zeit eum ie Rachricht durch die Preſſe, daß das Leipziger Deutſche Mu⸗ ade für Buch und Schrift durch ſeine Notlage gezwungen ſein bide! ſeinen wertvollſten Beſitz, die 423eilige Pergament⸗ man„; Gutenbergs, ins Ausland zu verkaufen. Dann hörte bar ts mehr von dieſem Plan, der uns eines unſerer koſt⸗ Silen chätze beraubt hätte, und nun erfahren wir, daß in aller Nlücrlt urch die aufopfernde Hilfe deutſcher Künſtler dies Geſchick im„ abgewendet worden 15 Wie Prof. Guſtav Pazauret des Runſtwanderer“ berichtet, haben ſich auf die Bitte des Direkters ler u muſenums, Prof. Albert Schramm, 20 namhafte Künſt⸗ nach tatkräftiger Hilfe entſchloſſen.„Um Gutenbergs Bibel“ nicht 25 Ausland verſchachern zu müſſen“, erzählt Pazaurek,„ſchuf ür dudnen eine e ee oder Original⸗Lithographie von E dieſen Zweck, zog ſie eigenhändig in einer beſchränkten Zahl mplaren ab und ſchliff dann die Platte oder den Stein ab, orneh d liophile Seltenheiten entſtehen zu leſſen, die nur in einer 5 men Folio-Künftlermappe nerein ign vorlitern, für die ouich Vpziger G wie vie Druck⸗ und Buchbinderarbeiten von bekannten Liger Großfirmen ohne irgend eine Vergütung beigeſteuert wur⸗ den. Der Erlös der koſtbaren Mappe hat den beabſichtigten Zweck erreicht: die Bibel bleibt dem Deutſchen Buchmuſeum und damit dem deutſchen Volke erhalten.“ Es ſind Künſtler aller Richtungen, die ſich zu dieſem Unternehmen zuſammengeſchloſſen haben. Nur einige ſeſen erwähnt: Max Liebermann iſt mit dem prächtigen Portraitkopf Albert Einſteins vertreten, Corinth mit einem Bild⸗ nis der Hennn Porten, Käthe Kollwitz mit einem wundervollen Selbſcportrait. Maß Slevogt mit einer Skizze zu dem Manumen⸗ talbild„Hektors Abſchied von Handromache“, Ludwig v. Hof⸗ mann mit einer edlen Kompoſition und dann zahlreiche andere bekannte Graphiker, unter denen nur als Vertreter der allerjüng⸗ ſten Kokoſchka und Paul Klee erwähnt ſeien. ** 4% Kleine Chronik. In Heidelberg iſt nach langer Krank⸗ heit der ordentl. Honorarprofeſſor an der Heidelberger Univerſität, Dr. jur. Friedrich Affolter, geſtorben. Mit ihm verliert die Hei⸗ delberger Hochſchule einen weithin und beliebten Lehrer. Affolter ſtammte aus der Schweiz und war in Solothurn als Sodn des dortigen Oberamtmannes geboren. Nach Beſuch der Kanton⸗ ſchule ſtudierte er in Heidelberg und wurde hier 1897 Privatdozent und 1901 außerordentlicher Profeſſor. Er las an der Univerſttat über römiſches, franzöſiſches und deutſches Zivilrecht und über römi⸗ ſchen und deutſchen Zivilprozeß. Er war Mitglied der internatto⸗ nalen Vereinigung für Rechts⸗ und Wirtſchaftsphiloſophie. Litere⸗ riſch iſt er mit einer Reihe von fachwiſſenſchaftlichen Werken und — 5 hervorgetreten.— Der Staatsanzeiger veröffentlicht an amtlicher Stelle, daß Geh. Hofrat Prof. Dr. Oncken auf An⸗ ſuchen auf 1. April entlaſſen wurde. Prof. Andreas, der wee gemeldet, zum Nachfolger Onckens auserſehen iſt, hat ſich beſonders auf den Gebieten der Geſchichte und Kultur des Renaiſſance, ſowie der deutſchen Verfaſſungs⸗ und betätigt. Ge⸗ bürtig aus a5 ene erwarb er in Heidelberg den Doktorgrad als Schüler von Erich Marcks mit einer Arbeit über„dle veneziani⸗ ſchen Relazionen und ihr Verhältnis zur Kultur der Renaiſſance Nach beſtandenem Staatsexamen war Andreas kurze Zeit als Lehr⸗ amtspraktikant am Gymnaſium in Konſtanz tätig, ſeit 1. Januar 1909 vei der Bad. Hiſtoriſchen Kommiſſion beſchäftigt, habilitierre ſich 1912 in Marburg für die neuere Geſchichte auf Grund der Schrift:„Die Entſtehung der badiſchen Lel Zwei Jahre 35 85 wurde er als a. o. Profeſſor an die Techniſche Hochſchule zu karlsruhe berufen, ſiedelte Oſtern 1916 als etatsmäßiger a. o. Prof. für mittelalterliche und neuere Geſchichte an die Univerſität Roſtock als Nachfolger von A. O. Meyer über und wurde hier 1919 zum Ordinarius befördert. Eine Berufung auf das Ordinariat der Ge⸗ ——— ſchichte in Karlsruhe als Nachfolger Artur Böhtlingks hat er ap⸗ gelehnt. 55 90 15 Kommunale Chronik Heidelbergs Finanzen Seit der am 23. Oktober vorigen Jahres erfolgten Umlagefeſt⸗ ſetzung ſind infolge des ſeitdem eingetretenen Markſturzes die per⸗ fönlichen wie die ſachlichen Ausgaben der Stadt⸗ gemeinde Heidelberg in einem Umfange angewachſen;, der alle bisherigen Steigerungen übertrifft. Bei den perſönlichen Koſten iſt außer den zur Zeit feſtſtellbaren Ausgaben fürſorglich ein Betrag von 60 Millionen Mk. für weitere Gehalts⸗ und Lohnerhöhungen im Februar und März eingeſetzt. Ob dieſe Summe ausreicht, iſt ſehr zweifelhaft. Auch unter den Mehr⸗ anforderungen für ſachliche Koſten ſind einige Poſitionen, bei denen es ſehr fraglich erſcheint, ob die eingeſetzten Beträge ausreichen. In beſonderem Maße trifft dies zu für die Aufwendungen auf dem Ge⸗ biet des Fürſorgeweſens Zwar wird die allgemeine Fürſorge in einem gewiſſen Maß durch die Opferwilligkeit entlaſtet, die ſich in freiwilligen Spenden an die Notgemeinſchaft, ſowie in Geldſpenden, die aus dem Ausland zufließen, geäußert hat. Dieſe Entlaſtung kann aber gegenüber der allgemeinen, ſtetig anwachſenden Not nicht ſoweit gehen, daß die Stadtverwaltung einer weiteren Steigerung ihrer Lei⸗ ſtungen enthoben wäre. Keine Mittel ſind vorgeſehen für Anſprüche von Gewerbetreibenden auf Steuerermäßigung auf Grund des 8 13 Abſ. 3 des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes. Wird dieſe die Gemeindefinanzen außerordentlich benachteiligende Beſtim⸗ mung nicht beſeitigt, ſo muß mit Umlageausfällen in Höhe von vielen Millionen Mark gerechnet werden. Insgeſamt beläuft ſich der Mehrbedarf auf 495 106 000 Mk. Zu deſſen Deckung ſtehen Mehreinnahmen in Höhe von ſchätzungsweiſe 236 013 000 Mk. zur Verfügung, ſodaß 259 093 000 Mark aus allgemeinen Steuermitteln zu decken bleiben. Unter den Mehreinnahmen befinden ſich 130 Millionen Mark Anteile an der Reichseinkommenſteuer. Wie ſich die Erträgniſſe der ſtädtiſchen Werke endgültig geſtalten, ob dieſe eine Ablieferung in der vorgeſehenen Höhe ermöglichen werden, iſt angeſichts der Ent⸗ wickelung der Lage infolge der Ruhrbeſetzung zweifelhaft. Eine un⸗ günſtige Einwirkung auf die Geſtaltung des ſtäbtiſchen Haushalts übt die Tatſache aus, daß die frühere Annahme, es werde ſich der Ge⸗ fſamtſteuerwert der gewerblichen Betriebsver⸗ mögen um das zweieinhalbſache erhöhen, ſich leider nicht erfüllt hat. Nach den bis jetzt vorliegenden Ergebniſſen der Steuerveran⸗ lagung kann höchſtens mit einer Zunahme dieſer Steuerwerte um 200 Prozent gerechnet werden. Dieſe Minderung der Zunahme, die ſich auf rund 75 Millionen Mk. beläuft, ergibt gegenüber der Berechnung im Ergänzungsvoranſchlag vom Oktober vorigen Jahres einen Fehl⸗ betrag von rund 9 Millionen Mark, welcher der Summe von 259 093 000 Mark zuzuſchlagen iſt. Der durch Umlagen zu deckende Betrag erhöht ſich infolgedeſſen auf 268 093 000 Mark. Die Umle⸗ gung dieſes Betrages erfordert einen Zuſchlag von 300 Pro⸗ zent zur Umlage, die im Oktober vorigen Jahres feſtgeſtellt wurde. Unter Einrechnung des früheren Satzes von 13 Mark erreicht die Umlage den Betrag von 52 Mark. Die Stadtverwaltung von Barmen erhöhte die Zuſchläge zur Grundmiete von 150 auf 300 Prozent für Verwaltung und nicht umlegbare Betriebskoſten und von 200 auf 800 Prozent für Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten. Die neuen Sätze treten am 1. Februar in Kraft. Heddesheim, 5. Febr. Ueber die jürgae Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt folgendes mitzuteilen: emeinderat Adam Fath wurde zum Landwirt Georg Fleck III. zum Mitglied des Erwerbsloſenfürſorgeausſchuſſes er⸗ nannt. Die Taxe 9— den Grabankauf wird für ein Grab in der Reihe auf 25 Fund außer der Reihe auf 40 000 M. erhöht. Von der Verfügung des Kommunalverbands Weinheim⸗Land über Mehlverbilligung wurde Kenntnis genommen. Die betr. Familien werden dem Bezirksamt mitgeteilt. Das Sprunggeld für die Mutterſchweine wird ab 1. Januar auf 6000 M. feſtgeſetzt. Die Leichenſchaugebühren werden auf 500 M. erhöht. Die Grabanfer⸗ tigungsgebühren werden für Erwachſene auf 3000 M. und für Kinder unter 6 Jahre auf 1500 M. erhöht. * Karlsruhe, 5. Febr. In der Bürgerausſchußſitzung wurde der auf 200 Mill Mark erhöhte Kredit für die Erſchließung des Geländes bei der Maſchinenbaugeſellſchaft ohne Debatte be⸗ willigt. Zur Unterbringung des ſtädtiſchen Fuhrparks in der ehe⸗ maligen Dragonerkaſerne wurde der Kredit von 2 Mill. auf 4 Mill. Mark erhöht. Die Dienſtaufwandsentſchädigung der Stadträte wurde auf monatlich 8000 M. ſeſtgeſetzt. Sie erhöht oder ermäßigt ſich in dem Verhältnis, in dem infolge von Aenderungen der Ge⸗ des Reichs vom 31. Dezember 1922 ab die Gehälter der Beamten ſich erhöhen oder ermäßigen. Aus dem Lande Heidelberg, 7. Febr. Beim Baumfällen wurde der 43jährige Taglöhner Georg Blumenſtock erſchlagen und beim Wurzelſprengen erlitt der 15jährige Taglöhner Heinrich Fuchs von Kronau ſo ſchwere Verletzungen, daß er ſtarb. ):(Heidelberg. 8. Febr. Ein hieſiger Student der Medizin hatte ſic um billigen Preis ein antiquariſches Buch gekauft. Als er ſich n das Studium des Buches vertiefen wollte, fiel laut„Heidelberger Tageblatt“ plötzlich ein blankes Zwanzigmarkſtück heraus, das woht vor langen Jahren als Buchzeichenerſatz hineingelegt und dann ver⸗ geſſen worden war. ):( Mosbach. 8. Febr. Ein Einbruch, bei dem der noch nicht er⸗ mittelte etwa 20—23 Jahre alte Einbrecher, der ſich Monteur Kurz Egon Walter aus Ellwangen nannte, Betäubungsmittel an⸗ wandte, wurde auf dem Schre— verübt. Als der betäubte Eiger⸗ tümer erſt 1500 morgens mit windel und Kopfſchmerz erwachte, ſtellte er feſt, daß von dem angeblichen Monteur, der ſich unter dem Vorwand, Montagearbeiten ausführen zu müſſen, auf dem Hof Nachtquartier verſchafft hatte, 120 000 Mark geſtohlen waren. .Karlsruhe, 7. Febr. Geſtern vormittag wurde im Altrhein die Leiche einer unbekannten Frauensperſon im Alter von etwa 20 Jahren geländet, die ſchon längere Zeit im Waſſer gelegen iſt. Sie iſt bekleidet mit blauem Dirndelkleid, braunem Mantel, ſchwarzen Strümpfen und Halbſchuhen und ſchwarzen Wollhandſchuhen. Lahr, 7. Febr. Geſtern abend wurden hier zwei junge Bürſchchen im Alter von 14 und 15 Jahren verhaftet, die aus einer Billa 100 000 Mark ſtahlen. Das Geld wurde bis auf einen kleinen Betrag wieder beigebracht. (Pforzheim, 7. Febr. Die Vereinigung der Brennereibeſitzer von Pforzheim, Neuenbürg, Maulbronn und Umgebung hat eine große Spende für das Rhein⸗ und Ruhrgebiet geſtiftet. Jedes Mit⸗ Das ergab einen Geſamt⸗ glied gab zwei Liter Faeee wert von rund einer halben Million Mark. ANus der Pfalz :x: Speyer, 8. Febr. Im Namen der Regierung des Freiſtaates Bayern wurden mit Wirkung vom 15. Februar 1923 an der Sekretar am Amtsgericht Speyer Klein und der Sekretär am Amtsgericht Neuſtadt Gaardt) Köhler zu Oberſekretären an dieſen Gerich⸗ ten in etatsmäßiger Weſſe befördert. Vom Staatsminiſterium wurde mit Wirkung vom 1. März 1923 an der Gerichtswart beim Amts⸗ Pirmaſens Stephan zum Gerichtsoffizianten bei dieſem ericht in etatsmäßiger Weiſe befördert.— Vom 1. März 1923 an wird der Steuer⸗ und Gemeindeeinnehmer Franz Pfeiffer in Laachen⸗Speyerdorf ſeinem Anſuchen entſprechend unter Anrken⸗ nung ſeiner Dienſtleiſtungen in dauernden Ruheſtand verſetzt. LII Nühneraugen werden Sie ſicher los durch Hühneraugen-Lebewohl Hornhaut an de: Fußfohle beſeitig. Lebewohl⸗Ballen⸗Scheiben. Kein Verrutſchen, kein Feſteleben am Strumpf. In Drogerien und Apotheten. Merkur-Drog., Gontardpl 2. K. Muhlhardt, Drog., Mitteiſtr. 36 nrag Wgee öl. Lnd. Sendttneld Sgede. Flara, * n— Srted ecpiag 15.* 0 75 — 2 — crc re 33 4. Seite. Mr. 85 iannheimer Generai-Unzeiger(Mitiag⸗Ausgabe) Nachbargebiete Jrankfurt a.., 7. Febr. Die Schiffahrt auf dem Obermain iſt wegen des Hochwaſſers, noch mehr aber wegen der Beſetzung des Ruhrgebietes vollſtändig eingeſtellt worden. Die nach dem Rhein heſtimmten Schiffe liegen in den Häfen des unbeſetzten Gebietes ober⸗ halb Höchſt und die mainaufwärts beſtimmten Boote noch in rheini⸗ ſchen Häfen. Viele Untermainſchiffer, deren Schiffe in rheiniſchen Häfen liegen, ſind nach Hauſe zurückgekehrt.— Wie auf einer Taguna in Würzburg mitgeteilt würde, hat der Reichswirtſchaftsrat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, vorerſt von der Fortführung der Mainkanaliſation abzuſehen.— Aus Mittel⸗ und Süddeutſch⸗ land kommen zahlreiche Meldungen von Ueberſchwemmungs⸗ und Hochwaſſerſchäden In der Nähe von Halle. Naumburg und Rudoiſtadt iſt die Saale über die Ufer getreten. Auch die Unſtrutt und Helme haben weite Wieſen⸗ und Ackerflächen über⸗ ſchwemmt. Der Main hat in Würzburg Keller, Parterrewohnungen und Lagerplätze überſchwemmt Auch die Donauſchiffahrt iſt wegen Hochwaſſer ſtillgelegt. Stuttgart, 7 Febr Die Samnilung für Otto Reuter, den jetzt heimgekehrten letzten Toulon⸗Gefangenen, ergab 78 000 M. Ins⸗ geſamt wurden für ihn aus allen Teilen des Reiches über 2 Millionen Mark aufgebracht.— Vei einer am Samstag nachmittag durch⸗ geführten umfaſſenden kriminalpolizeilichen Razzia in der Herberge zur Heimat und verſchiedenen Altſtadtwirtſchaften wurden etwa 280 Perſonen abgeführt. Der in der Herberge übliche ſchwunghafte Han⸗ del mit Gegenſtänden, die vielfach auf ſtrafbare Weiſe erlangt ſind, führte in einer Reihe von Fällen zur vorläufigen Feſtnahme, nament⸗ lich von ſolchen Perſonen, die ſich beim Eintreffen der Polizei⸗ beamten ihres verdächtigen Beſitzes durch Wegwerfen zu enſſedigen ſuchten. Berichts zeitung *Karlsruhe, 6. Febor. Zwei Bürſchchen von 17 Jahren ſtanden heute vor der 2. Strafkammer unter Anklage. Die Banklehr⸗ linge Guſtavr Herb aus Langenalb und Karl Bikon aus Pforzheim wurden von dem Magnet Geld ſo angezogen, daß ſie auf den Gedanken kamen, Schecks zu ſtehlen. Sie hatten unter anderem Schecks von der Hanſabank in Pforzheim an die Poſt zu bringen, zund bei dieſer Gelegenheit fielen ihnen die begehrten Papiere in die Hände. Es waren zum Teil däniſche und tſchechiſch⸗llowakiſche Urkurden, die auf 270 däniſche und 300 tſchechiſche Kronen ausge⸗ ſtellt waren. Bikon hatte beim Bankhaus Bloch u. Cie. ein Konto unter falſchem Namen eingerichtet, ſodaß einem meiteren„Geſchäfts⸗ ausbau“ keine Hinderniſſe entgegenſtanden. Herb ſtahl denn auch einen weiteren Scheck für 400 000 M. Das durch die Schecks ein⸗ gelöſte Geld wurde größtenteils in Schmuckwaren, Ringen, Arm⸗ bändern uſw. angelegt. Herb beſchenkte ſeine Geliebte wie kaum eln Kavpalier, bei einem dieſer Beſchenkungsakte kam allerdings der Vater dazwiſchen und bleute Sohn und Bekanntſchaft durch. Das Gericht verurteilte den Herb wegen ſchweren Diebſtahls und Be⸗ trugs zu 1 Jahr Gefängnis, den Bikon wegen Hehlerei, einfacher und ſchwerer Urkundenfälſchung und Diebſtahls zu 8 Monaten Ge⸗ fängnis abzüglich 2 Monat Unterſuchungshaft. Ein weiterer Ange⸗ klagter wurde freigeſprochen. Drei Millionen Mark Geldſtrafe Der 42 Jahre alte Kaufſmann Arthur Mayer⸗Neuwirth, geboren in Mannheim, wohnhaft in Paſel, war wegen unerlaub⸗ ten Handels mit Arzneimitteln durch Strafbefehl mit einer Woche Gefängnis und 13 000 Mark Geldſtrafe verurteilt wor⸗ den. Auf ſeinen Einſpruch wandelte das Schöffengericht die Strafe in 30 000 Geldſtrafe um. Dagegen legte die Staatsanwaltſchaft Berufung ein. Wie ſich aus der heutigen Verhandlung vor der Straf⸗ kammer Mannheim ergab, hatte Mayer⸗Neuwirth von Ludwigshafen aus ein in Görlitz fabriziertes Riechmittel„Baumetin“ als Muſter ohne Wert in die Schweiz verſandt. Das Gericht hob auf die Beru⸗ fung das Urteil des Schöffengerichts auf und erkannte auf einen Monat Gefängnis und 3 Millionen Mark Geld⸗ ſtrafe, die im Folle der Unbeibringlichkeit in ein weiteres Jahr Gefängnis umgewandelt wird. Verurkeilte Papierſchieber Vor der Kölner Strafkammeir iſt jetzt ein großer Papier⸗ ſchieberprozeß beendet worden, in dem es ſich um die Verſchiebung von 208 Bahnwagen Druckpapier nach Holland handelte. Es wurden perurteilt: der Hauptangeklagte Joſeph Siefer zu 2 Jahren 6 Monaten Gefängnis und 60 Mill.„4 Geldſtrafe, ſein Bruder Leo Siefer zu 3 Monaten und 500 000„ Geldſtrafe, ſein Bruder Franz Siefer zu 1 Monat und 500 000 Geldſtrafe, der Kauf⸗ mann Markus Apſtein zu 2 Monaten und 500 000., der Ge⸗ neraldirektor Tipel von der Reisholzpapierfabrik .⸗G. zu 3 Monaten und 30 Mill.„ Geldſtrafe und der Sachverſtän⸗ dige Baudiſch wegen Begünſtigung zu 2 Monaten und 500 000% Geldſtrafe. Siefers Methode beſtand darin, Druckpapier in den von ihm verlangten Breiten ins Rheinland hineinzubekommen und es dann umzufakturieren und als Kloſettpapier, wofür er Ausfuhrbeſchei⸗ nigungen beſaß, über die Grenze zu ſchieben. So konnte er für das Druckpapier auch einen höheren Preis bezahlen, als er in Deutſchland allgemein bezahlt wurde. Ein mit Pariſer Abnehmern abgeſchloſſenes Geſchäft umfaßte allein 60 Bahnwagen. Das Geld bekam er zu zwei Drittel in Franken, zu einem Drittel in deutſchen Scheinen bezahlt. Um die nötigen Ausfuhrbeſcheinigungen zu bekommen, ließ er ſich von dem elterlichen Geſchäft, der Rheiniſchen Toilettepapierfabrik Sie⸗ fer u. Co. fingierte Lieferungsverträge ſchreiben und Papierproben geben. In der Urteilsbegründung wurde hervorgehoben, daß die Strafen verhältnismäßig hoch ausgefallen ſeien, weil die Mehrzahl der Angeklagten Jahre hindurch die Wirren und die Not des Vater⸗ landes ausgebeutet hätten, und weil das Treiben der Angeklagten in ſeinen letzten Auswirkungen zu jenen ungeheuren Papierpreiſen ge⸗ führt habe, die wir alle kennen. Sportliche Rundſchau Dentſche Bobſleighmeiſterſchaft. Trotz ungünſtiger Witterungsver⸗ hältniſſe— es ging leichter Regen hernieder— hielt der Sauerlänoiſche Bobſleighklub doch auf ſeiner 1500 Meter langen Bahn in Winterberg am letzten Sonntag die Deutſche Meiſterſchaft im Bobfahren ab. Von 35 genannten Fahrzeugen ſtellten ſich 28 dem Starter. Nennens⸗ werte Stürze waren nicht zu verzeichnen. Die Bahn war zweimal zu durchfahren. Die beſte Durchſchnittsgeſchwindigkeit ergab den Sieger. Aus dem heiß umſtrittenen Meiſterſchaftskampf, dem viele Zuſchauer beiwohnten. ging der Bob„Sſſtit“ unter Führung von Willi Herbrechter⸗ Dortmund als Sieger hervor. Herbrechter gebrauchte für die erſte Bahnrunde 1 Minute 55 Sekunden, für die zweite Runde 2 Min. 2 Sek. Den zweiten Platz beſetzte der Bob„Gotha⸗Taube“(Führer Jacobs⸗ Berlin) mit 2 Minuten /½ Sekunde und.29/½ vor Bob„Marathon“ (Führer Franz Butſchek⸗Teplitz mit:2125 und:1236, Bob„Wind⸗ hund“(Führer E Gerbrecht⸗ Werden a. Rh. plazierte ſich mit Fahr⸗ zeiten von 2 Minuten Sekunden und:42 als Vierter vor Bob„Wer kann dafür“(Führer Fiſcher⸗Ilmenau mit:3295 und:1595. Boxen Erfolge Mannheimer Boxer. Bei den am 4. Februar in Pirmaſens ſtattgefundenen nationalen Boxkämpfen, bei welchen allererſte Klaſſe ſtar⸗ tete, konnte Dollmann vom erſten Mannheimer Box⸗ klub in der Jugendklaſſe gegen Zudwig V. f. L. Neckarau, der ſich tapfer wehrte, einen ſicheren Punktſieg nach Hauſe bringen. Der Hauptkampf des Abends war im Mittelgewicht zwiſchen Peter Gründel vom 1. Mannheimer Boxklub gegen Wei⸗ lem, dem Repräſentativen der Ländermannſchaft des Atl. V. 1891 Breme rhaven. Gründel, der mit ganz vorzüglicher Tech⸗ nik arbeitete und im en eine Klaſſe für ſich iſt, ſchlug Wellem in der erſten Runde K. o. Zum Schluß der Veranſtaltung führten Köbele und Schwind vom 1. Mannheimer Boxklub Ji u⸗Jit⸗ u⸗Demonſtrationen vor, die von dem anweſenden Publikum mit hr großem Beifall aufdenommen wurden. neue Bücher. (Beſprechung ernzeiner Werke nach Maßgabe ibrer Bedeutung und des uns zur Veriütaund ſtebenden Raumee gorbebalten Deutſches Volkstum, Monatsſchrift für das deutſche Geiſtesleben, hersg von Wihelm Stapel. Jauuarheft. Hanſeakiſche Verlagsanſtalt, Hamburg. 4 Neues aus aller Weit — Der Scherenklub. In Velberter Zeitungen(Rheinland) findet ſich folgende Anzeige:„Die dauernde Beſetzung ſteht bevor. Die Wah⸗ rung deutſcher Würde iſt für jeden eine Selbſtverſtändlichkeit. Wir warnen beſonders jede weibliche Perſon, ſich mit einem Gegner irgendwie einzulaſſen. Andernfalls verfallen ihre Haare unſerer Schere. Der Velberter Scherenklub.“ — Jelsſturz. Im Polenzthal in der ſächſiſchen Schwetz 3 9 te ein 20 Meter breiter und 60 Meter langer Felsblock in die iefe. Die im Tale liegende Holzſtofffabrik wurde vollkommen verſchüttet. Perſonen ſind nicht zu Schaden gekommen. — Durch Fliegerbomben getölet. Infolge Unvorſichtigkeit mit Bomben wurden in Dahme in Sachſen zwei Perſonen ge⸗ tötet. Ein Altwaxenhändler lud mit einem jungen Manne Alt⸗ metalle auf einen 1 5 um das Eiſenzeug zur Bahn zu bringen. Unter dem Altmetall befanden ſich auch zwei nichtkrepierte Flieger⸗ bomben. Unbeſchadet aller Warnung wurde die eine der Bomben auf den Wagen geworfen, ſo daß ſie im nächſten Augenblick mit furchtbarer Gewalt explodierte. Die beiden dicht am Wagen ſtehen⸗ den Männer wurden von der Bombe zerriſſen, der Laſtwagen voll⸗ ſtändig zertrümmert und ein Dach des Gehöftes beſchädigt. — Eine gemeingefährliche Wurſtfabrik. Die Polizei in Braun⸗ ſchweig beſchlagnahmte bei einer unvermutet nächtlichen Durchſuchung in der Wurſtfabrik des Schlächtermeiſters W. Blume zwei Kälber und ein Rind, deren Fleiſch dem Abdecker zugeführt werden ſollte, da die Tiere an ſchweren Krankheiten verendet waren. Das Fleiſch war mit einem im ſtädtiſchen Schlachthaus geſtohlenen Stempel ge⸗ ſtempelt. Nach Ausſage des Perſonals hat Blume ſei Jahren das Fleiſch von Tieren, die für die Abdeckerei beſtimmt waren, zu Wurſt verarbeitet, und dabei ein Vermögen von vielen Millionen Mark verdient. Blume wurde verhaftet, die Wurſtfabrik wurde polizeilich geſchloſſen. — Die Juwelen aus der Monſtranz. Die Propſteigemeinde in Bochum hat beſchloſſen, die durch den Brand der Proyſteikirche er⸗ wachſenen Schulden von rund drei Millionen Mark durch den Ver⸗ kauf von Juwelen aus der Monſtranz abzutragen. — Zuchkhausſtrafe für Mekallhehler. Vor der 7. Strafkammer des Landgerichts Iin Berlin wurde wegen gewerbsmäßiger Hehlerei der Inhaber der Altmetallbörſe des Nordens, Kaufmann Emil Stern, zu zwei Jahren Zuchthaus bei ſofortiger Verhaf⸗ tung verurteilt. Der Angeklagte hatte an Fabriken und Metallwerk⸗ ſtätten große Plakate anbringen laſſen, durch die die Metallarbeiter direkt zu Diebſtählen angeregt wurden. Bei einer Durchſuchung der Räume des Angeklagten waren fünfzehn Arbeiter abgefaßt worden, die in ſeinen Lagerräurmen gerade das Diebesgut abſetzen wollten. eldentwerkung und Schieberlum im 17. Jahrhunderk. Dr. A. Benlert erinnert in der Zeitſchrift Niederſachſen daran, wie im 17. Jahrhundert dank der Münzfreiheit der vielen kleinen Territorial⸗ herren auf dem Geldmarkt in Deutſchland ähnliche Zuſtände herrſch⸗ ten wie heutzutage. Vollwertige Münzen wurden aufgekauft, das Spekulationsfieber ergriff alt und jung, hoch und niedrig, wie in unſeren Tagen die Deviſenjagd. Zwiſchen doppelten Böden der Kaleſchen, in Geſellſchaft mit Prieſtern oder als Standesperſonen reiſend,„verführten“ die Schieber das vollwertige Geld über die ſcharf bewachten Grenzen, um das minderwertige ins Land„einzu⸗ ſchieben“. Ganz wie heute machte ſich bald ein Mangel an gang⸗ barer Scheidemünze geltend, dem man durch Notgeld abzuhelfen ſuchte: geſtempeltes Kupfer, Eiſen, Zinn, Blei; die Leipziger In⸗ nungen gaben„gezeichnetes Leder“ aus. Steigerung der Preiſe für Lebensmittel und Gebrauchsgegenſtände ſetzte ein. Obenan der Kornwucher. Die größten Grundbeſitzer ſchnürten den Städten die Zufuhr ab. Die Arbeiter beſtimmten eigenmächtig ihre Löhne. Unerſchwingliche Papierpreiſe zwangen viele Druckereien, ihren Betrieb einzuſtellen, ſo 1622 in Eufurt und noch an vielen anderen Orten. — Hochwaſſerkalaſtrophe in Oeſterreich. Die Wachau, das Tal der Donau halbwegs Linz und Wien, iſt von einer Hochwaſſer⸗ kataſtrophe heimgeſucht, wie ſie ſich ſeit Jahrzehnten dort nicht mehr ereignet hat. Die Gemeinden beider Wachauufer ſind überfluter, ſtellenweiſe reicht das Waſſer auf der Straße Marbach⸗Ibbs bis weit über Spitz hinunter bis zu den erſten Stockwerken der an den Ufern gelegenen Häuſer. In manchen⸗Ortſchaften iſt ein Verkehr nur mit Kähnen möglich. In Melk kann man derzeit mit dem Kahn bei⸗ nahe bis auf den Kirchplatz fahren. Die Eiſenbahn Krems⸗Grein iſt unterbrochen. — Der Hund als Eigentumshüler. Wohl die erſtaunlichſte aller Hundgeſchichten erzählt der„Glasgow Herald“. Ein Bauer aus Cumberland hatte ſich mit ſeinem Schäferhund und oiner Schafherde zum Markt nach Keswick begeben, um dort die Herde zu verkaufen. Er fand auch bald einen Käufer in der Perſon eines anderen Bauern, deſſen Hof in großer Entfernung lag und von Keswick durch einen kleinen See getrennt war. Da der Käufer ſeinen Hund nicht bei ſich hatte, bat er den Verkäufer, ihm ſeinen zu leihen, um die gekauften Schafe und eine andere Herde, die er gleichzeitig auf dem Markt von einem dritten erſtanden hatte, nach Hauſe zu treiben. Der Eigentümer des Hundes befahl ſeinem Hund, dem Käufer zu folgen, und bat dieſen, wenn er zu Hauſe angekommen ſei, den Hund wieder zurückzuſchicken. Am Abend langten die beiden Herden mit dem Bauer und dem Hund glücklich auf dem Gutshof an. Am nächſten Morgen wunderte ſich der Beſitzer des Hundes nicht wenig, daß dieſer noch nicht zurückgekehrt war. bei Nachbarn und Bekannten nach dem Tier, und wollte ſchon einen Boten zu dem Käufer ſeiner Herde ſchicken, als er plötzlich den Hund auftauchen ſah, der die ganze Herde, die er tags zuvor ver⸗ kauft hatte, vor ſich hertrieb. Die ganze Nacht hatte der Hund da⸗ mit zugebracht, die von ſeinem Herrn verkauften Schafe von den anderen abzuſondern, und nachdem ihm das ſchwierige Geſchäft ge⸗ lungen war, hatte er die alücklich wieder zuſammengebrachte Herde mit fröhlichem Gebell nach Hauſe getrieben.— Die Bürgſchaft für die Wahrheit dieſer amüſanten muß ſchon dem Ge⸗ währsmann obig angeführten Blattes überlaſſen bleiben, wenngleich nicht verkannt werden ſoll, daß die Tierpſychologie ſo erſtaunliche Lei⸗ ſtungen einwandfrei nachgewieſen hat, daß auch Vorſtehendes im Be⸗ reich der Möglichkeit liegt. — Die größte Uhr der Welt. In San Franzisko iſt kürzlich in den Turm des Rathauſes eine neue Uhr eingebaut worden, die von den amerikaniſchen Blättern als die größte ühr der Welt bezeichnet wird. Dagegen erheben nun die engliſchen Blätter Proteſt mit der Behauptung daß die Uhr in dem Londoner Stadthauſe mit dem volkstümlichen Ausdruck Big Ben(Der dicke Ben) genannt, auch jetzt noch die größte Uhr der Welt ſei. Sicher iſt jedenfalls, daß der Lon⸗ doner Big Ben die neue Uhr von San Franzisko in verſchiedenen Längenmaßen und Gewichten übertrifft. So mißt der Minuten⸗ zeiger in San Franzisko 11 Fuß, in London dagegen 14 Fuß. Das Gewicht des Zeigers beträgt in San Franzisko 200 Pfund, in Lon⸗ don 224 Pfund. Dagegen ſind die Ziffern in Franzisko größer als ir London. Sie meſſen dort 2 Fuß, 6 Zoll, in London nur 2 Fuß. Die Uhr in San Franzisko wird elektriſch betrieben und automatiſch alle 24 Stunden genau reguliert. Die Londoner Uhr iſt auch in die⸗ ſem Punkte überlegen, da ſie zweimal am Tage automatiſch reauliert wird und zwar genau nach der Zeit des Obſervatoriums in Green⸗ wich. Das Ziffernblatt der Londoner Uhr iſt während der Dunkel⸗ heit von 28 elektriſchen Flammen und insgeſamt 10 000 Herzenſtärken erleuchtet, ihre Gewichte ſind 2/ Tonnen ſchwer. Die Glocke, die die Stunde ſchlägt, wiegt 13% Tonnen. Der Anſchlag erfolgt mit einem vier Zentner ſchweren Hammer. Big Ben iſt alſo, was Uhren an⸗ lanat, zweifellos immer noch der ſchwerſte Junge. Waherſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rhein⸗Pegel 3 4 5..J 7. 8 ertar- Heoeſſa 4 5. 6 7 9 Schn erinſel 208.89 fl.8⸗ fl.6,.57J.84J Wannrelm.80 8 42 3 845 24 4 504 80 gehl. 335.7.2 90 86, 72 Heilbronn..05.52.39.10 Marau 540 3419.874 67 Mannheim.49 6 8 5 5 80.14.32 Naub 509 539 20 4 5 cüölnn 604.6 27.09 5 71 Windſtill, beiter. 1e, 0 Mannheimer Wetterbericht v. 8. Febr. morgens 7 Ahr Barometer 743,6 mm. Thermometer 03 C. Niedrigſte Temveratur nachts—00 o0 Höchſte Temperatur geſtern. 45%. Niederſchlag 0˙0 Liter auf den am. Schwach, bedeckt. 1 Eine in ſich unbegründete Vergebens erkundigte er ſich Handel und Industrie —— 2 Gültigkeit von Bewilligungen der Aus- und Einfuhrämter in Bad Ems und Saarbr ücken Wichtig für Exporteure der besetzten Gebiete! Die Exporteure in den besetzten Gebieten werden darauf hingewiesen, daß al le bis zum 25. Januar 1923 einschlieblich vom Aus- und Einfuhramt in Bad Ems und der KAus- un Einfuhrdienststelle(„Commission des dérogations Sarrebruck“) in Saarbrücken ausgestellten Aus- un Einfuhrbewilligungen gültig bleiben. Der Stichtag des 25. Januar ist gewählt weil feststeht, daß das inzwischen aul- gelöste Emser Aus- und Einfuhramt bis zu diesem Tage ein- schließlich Bewilligungen nach den bisher geltenden Grund⸗ sätzen, unbeeinflußt von den neuen Maßnahmen der Interal- liierten Rheinlandkommission, ausgestellt hat. Die Ver- längerung solcher Bewiliigungen kann jedoch nur durch die zuständigen Außenhandelsstellen des unbe“ setzten Deutschland erfolgen. Sofern die Bewilligungeln noch nicht abgelaufen sind, werden sie von den Außenhandels- stellen mit Verlängerungsvermerk Trockenstempel und Fak⸗ similestempel verschen und gelten dann als vollgültige Be- willigungen. die von sämtlichen deutschen Zollstellen des besetzten und unbesetzten Gebietes anerkannt werden. Au Teilabschreibungen können auf solchen Bewilligun⸗ gen vorgenommen werden. Für den Warenverkehr des Saargebiets 80, wohl mit dem besetzten Gebiet wie mit dem freien Deutschland ist vom 26. Januar 1923 ab neben den sonsti- gen dem Reichskommissar unterstehenden Bewilligungsstelleg nur noch der Delegierte des Reichskommissars für Aus- un Einfuhrbewilligung in Saarbrücken, Oberregierungsra Pagenstecher, zuständig. Seit dem 26. Januar 1923 ha die von der Rheinlandkommission in Saarbrücken eingerich- tete„Commission des dérogations de Sarrebruck“ die Zweig⸗ stelle des Emser Amtes für den Verkehr zwischen dem Saax- gebiet und dem altbesetzten Gebiet, für die deutsche Außen- handelsregelung zu bestehen aufgehört. Verband Deutscher Lederwaren-Industrieller. Der Verband Deutscher Lederwaren-Industrieller E., Sitz Offenbach a. M. hielt am 2. Februar ds. Js. in F rankfurt seine 1. ordentliche Mitgliederversammlung ab. Der Ver⸗ bandsvorsitzende Herr Handelskammersyndikus Dr. Crati Offenbach a.., berichtete eingehend über die Lage der LederwarenIndustrie im Jahre 1922 und hob hervor, daß der Absatz in diesem Zeitraum durchaus befriedigend gewesen sei, daß hingegen die Produktion und Fabrikation sich stet- schwieriger gestaltet habe. Dies habe seine Ursache in der schwierigen Materialbeschaffung, der Unsicherheit der Preis entwicklüng, in der Geldentwertung und in der Kreditknapp- heit. Trotz des guten Geschäftsganges seien große Sub stanzverluste zu verzeichnen. Die Verbandsleitung sei stets bemüht gewesen, Erleichterungen für die Lederwaren“ Industrie zu schaffen. Ihre Bemühungen insbesondere bezügl Herabsetzung der Ausfuhrabgaben und Beseitigung Luxussteuer hätten Erfolg gehabt. Das Jahr 1923 habe mit vermehrten Produktionsschwierigkeiten, aber auch mit zunehmenden Absatz-Erschwernissen, sowohl 4 dem Inlands- als auch auf dem Auslandsmarkte begonnen. Die Folgen der Besetzung des Ruhrgebietes und die e Errichtung einer Zollgrenze seien auch für die Leder“ waren-Industrie unübersehbar. Die Deutsche Lederwaren? Industrie sei sich mit der gesamten deutschen Industrie der Bedeutung des gegenwärtigen wirtschaftlichen Kampfes wubt und werde kein Opfer scheuen, den mannhaften Widerstand der Ruhr- und Rheinbevölkerung zu stärken. Auch durch den Boykott französischer und belgischer Rob stoffe und Materialien sowie durch Verweigerung der Francs“ Fakturierung beim Import und Export, hoffe die Lederwaren- Industrie ihren Teil zum Gelingen des Wirtschaftlichen Existenzkampfes beizutragen. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde der seither Vorstan d einstimmig wieder gewählt und der Voransc debattenlos genehmigt. Des weiteren wurden Ein- un Verkaufsfragen, Bewertungsrichtlinien fi die Vermögenssteuer, die Zwangsanleihe, die derzeitige außenhandelspolitische Lage Deutschlands und Ein- und Aus“ kuhrfragen besprochen. Deutsche Kolonfalgesellschaft für Südwest-Afrika⸗ Nach dem zweiten Liquidationsbericht(für die Zeit vom 1. Januar bis 30. September 1922) ergibt sich unter Berück⸗ sichtigung des Verlustvortrages aus dem Vorjahre in Hoô von 210 4/3 Mk. ein Verlust von 485 408 Mk. In der Bilan“ erscheinen unter anderem: Bankguthaben 194 903(94 806) Mk⸗ Außenstände 256 506(93 076) Mk., Effekten 3,4 Mill. Mk., Gut haben bei der Deutschen Diamanten-Gesellschaft 446 127 Uf (O0), Bankschulden 29 748(3,9 Mill.) Mk., Steuerreserve 221 62⁵ (0) Mk. In der in Pfund Sterling aufgemachten Bilanz 00 scheinen u. à. auf der Aktivseite Bankguthaben 47 788 Sterling, Außenbestände 65 525, Effekten 4038 Pfd. St., Mineg abteilung(geschätzt) 8000 Pfd. St., Deutsche Diamantengesel schaft(geschätzt) 17 000 Pfd. St., ferner auf der Passivseit rückständige Liquidationsraten 3450 Pfd. St., Forderungen d 1 Deutschen Diamanten-Gesellschaft 20 422 Pfd. St., sonstiß Kreditoren 8724 Pfd. St., bestrittener Anspruch der Reggg, rung auf Grundsteuer 12 125 Pfd. St., Debitorenreserve 31 58. Sterling. Hier ergibt sich ein Ueberschuß von 68 665 Pfd. 8 4 Die Außenstände in Höhe von 65 plus 125 Pfd. St. enthaltgg eine Forderung gegen die Lüderitzbucht-Gesellschaft, auf d die D. K. G. aflerdings einen erheblichen Verlust ebenso dn aus den übrigen Außſenständen, die sich fast durchweg gegen Kaufleute oder Farmer richten, die aus dem früheren Ban und Warengeschäft herrühren, erwarten zu müssen glaud“ Aus diesem Grunde war die Schaffung einer Debftoreg reserve von 31 000 Pfd. St. erforderlich. Bezüglich des Grung steueranspruchs der Regierung, der von den Liquidatoren 9 ihrer ursprünglichen Höhe bestritten und von der Regierunz daher auf 12 125 Pfd. St. für die Zeit vom 1. April 1917 bi 31. März 1920 ermäßigt wurde, hofft die Gesellschaft, daß 55 möglich sein werde, den Streit ohne Prozeß im Wege eine angemessenen Vergleichs zu erledigen. Aus dem oben e f Wähnten Gewinn ist bekanntlich bereits die Ausschüttun einer dritten Liquidationsrate in Höhe von 15 Pfd. St. in b⸗ auf jeden Anteil ausgeschüttet worden. Es besteht die 2 sicht, diejenigen Aktiven der Gesellschaft, die in absehbarg Zeit nicht verwertet werden können, in eine neue, nach 8eg afrikanischem Recht zu gründende Gesellschaft einzubrin 0 und die Shares dieser Gesellschaft unter die Aktionäre D. K. G. zu verteilen. Die Shares der Gesellschaft, die vernünftiger Basis mit niedrigem Kapital gegründet wer soll, würden alsdann zusammen mit den weiterhin noch der Liquidation flüssig werdenden Barmitteln als 4. Li dationsrate unter die Anteilseigner zu verteilen sein, 0 en alsdann die Liquidation der D. K. G. ihr Ende erreich würde. Korsettfabrik Karl Riese-G. Göppingen. Die Generd versammlung beschloß das Kapital von zwei auf zwölf a¹ den aus ul- dut — lionen Mark zu erhöhen Die jungen Aktien gehen an ein Kor- sortium. Neu in den Aufsichtsrat wurden gewählt: Stull⸗ direktor Huthsteiner ODarmstädter und Nationalbark Frisch, Stuttgart. gart), Bankier Otto Carsch, Berlin und Bankier Jose * 28 ͤ ͤ r deeeree „Donnerstag, den 8. Jebruar 1923 Mannuheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 65 Französische Wirtschaftskreise gegen die Politik Poincarés Dem Eisen- und Stahlwaren Industriebund werden von mer Mitgliedsfirma die beiden folgenden Schreiben einer an- Zeschenen Pariser Eirma zur Verfügung gestellt. In dem ersten Schreiben vom 7. Jaxuar heißt es in Wörtlicher Ueber- Setzung: „Wir hoffen, daß die politischen Verhältnisse Sie nicht deeinflussen. Wir fühlen uns veranlaßt, Ihnen über diesen Punkt zu versichern, daß die augenblickliche Politik unserer Regierenden nicht die Billigu ngder Mehr- L2ahl der Franzosen hat. Man beginnt dieser an- dauernden Drohung überdrüssig zu werden, die die ver- derbliche Wirkung hat, die Abwicklung der Geschäfte zu erschweren, obgleich wir uns seit einiger Zeit an diese Drohpolitik gewöhnt haben und ihr schlieglich gar keine Beachtung mehr schenken.“ In einem weiteren Schreiben vom 25. Januar wird an- Seführt: „Die Mehrheit der Franzosen ist sich vollständig klar darüber, daß die Abenteuer, in die sie verwickelt werden, nur die Quelle für neue Ausgaben, infolge davon die Ur- Sache neuer Steuern sein werden. Es gibt gegenwärtig eine sehr bedeutende Bewegung gegen die Politik Poincarés.“ Es geht aus diesen Schreiben Klar hervor, daß der Wider- dland in den Geschäftskreisen Frankreichs gegen die Politik oincarés im Wachsen begriffen ist. Das ist ein entschie- qener Erfolg des deutschen Widerstandes und er muß uns darin befestigen, unter allefl Umständen diesen Wider. tand aufrechtzuerhalten. Wenn wir auch persön- Babe Verluste, Widerwärtigkeiten, Sorgen und auch Not zu bagen haben, es darf uns nichts von diesem Widerstande Segen die Poincarésche Gewaltpolitik abbringen, denn nur unter diesen Zeichen können wir unsere Wirtschaft und damit un Ser Volk einer besseren Zukunft entgegenführen. Jolche französische Schreiben dürfen die deutschen armen aber keineswegs veranlassen, den Warenaustausch mit Frankreich und Belgien aufrechtzuerhalten. Der Boy- olt Frankreichs und Belgiens ist sowohl für den Bezug wie ſür Lieferung von deutschen Waren im weitesten Maſße durchgeführt. Er muß streng aufrechterhalten werden. Denn ist der sicherste Weg, um dem Widerstand gegen die olitik Poincàrés in der wWeiterverarbeitenden Industrie rankreichs noch mehr Boden zu schaffen. Devisenmarktf Mannheimer Devisenmarkt, 8. Febr. Es not rten am legigen Platze(alles Geldkurse): New Vork 36700(37500), zolland 14550(14800), London 17150075000, Schwei- 6880(7050) 6100 2280(2400), Brüssel 2010(2200), Italien 177501825), Prag 1090 ). Tendenz: Infolge völliger Geschäftslosigkeit bröckeln die Kurse langsam ab. New Vork, 7 februar.(WS) bevisen 6. 7. 15.75 15.609 489.85 8 2 16 85 18.82 .66 467 9——4+7 .4A¹. 625 .61.81 Schlü d Newxork, 7, Febr. Kurs der Reichsmark bei Börsen- un.0028(.0025 75) Cents. Dies entspricht einem Kurs on 35 088(39 215) Mark für den Dollar. F Wie uns die Handels- annheim mitteilt hat der Reichswirtschaftsminister ui nem Erlaß an die Ministerien der Länder darauf hinge- esen, daß sehr weite Kreise der Wirtschaft kortgesetzt zu Deuaben, die an die Prüfungsstelle der Reichsbank, die 5 senbeschaffungsstelle, an Finanzämter, höbere und Berste Staats- und Reichsbehörden gerichtet sind, veranlaßt Frankref ankreioh Belglen Spanlen Haſlen Schwoelz Englang werden. Derartige Eingaben haben meistens die Auslegung der gesetzlichen Bestimmungen zum Gegenstand, wie sie sich in Anwendung des Devisenhandelsgesetzes vom 2. Februar 1922 und ihrer Ausführungsbestimmungen ergibt. Wie der Reichswirtschaftsminister ausdrücklich darauf hinweist, dürkte es in erster Linie Aufgabe der Handelskammern sein, innerhalb ihres Kammerbezirks den Handelskreisen in wirt. schaftsrechtlichen Fragen beratend zur Seite zu stehen und dadurch an die obengenannten Stellen gerichtete Anfragen, deren Beantwortung sich aus den gesetzlichen Bestimmungen ergibt, auf das Mindestma zu beschränken. Interessenten werden daher ersucht, in Zweifelsfällen sich an die Handels- kammer zu wenden, die schon in einer Reihe Zweifelsfällen 0. Entscheidung der zuständigen Reichsstellen eingeholt hat. Börsenberichte Mannheimer Effektenbörse Mannheim, 7. Febr. Die Effektenbörse verkehrte wie⸗ derum in fester Tendenz bei sehr lebhaftem Geschäft. Von Bankaktien wurden umgesetzt: Pfälzische Hypotheken- bank zu 7000, Rheinische Creditbank zu 11 000, Rheinische Hypothekenbank zu 6000 Prozent. Von chemischen Aktien Waren in Verkehr: Badische Anilin zu 73 500, Rhenania zu 49 000, Verein Deutscher Oelfabriken zu 45 000 Prozent. In Industrieaktien wurden gehandelt: Seilindustrie zu 24 900, Benz zu 29 000, Dingler zu 28 000, Fahr zu 46 000, Waggon Fuchs zu 20 000, Heddernheimer Kupfer zu 28 500, Karlsruher Maschinen zu 30 000, Haid u. Neu zu 30 000 Konserven Braun Steigerung erfahren. Man noliert heute für Ammoniak Alaun- kristallmehl, erskklassiges Fabrikat, inkl. Sackpackung 675 Mark, Brockenschwefel Ia, inkl. Sackpackung 750. Mk., Chlor- kalium 50/%52% handelsübliche Ware, inkl. Sackpackung, 325 Mark, Chlormagnesium krisl. inkl. Faßpackung etwa 300 kg enthaltend, 350 Mk., Chlorsaures Kali(Kali chloric, techn. ulv.) exkl. Verpackung 1600 Mk. Chromalaun, krist., handels- übliche Ware exkl. Verpackung 1500 Mk., Eisenvitriol krist., westf. Ware, inkl. Sackpackung, 140 Mk., Formaldehyd-Seifen- lösung handelsübliche Ware, exkl. Faßpackung 950 Mk, Gelb⸗ kali(Kal. ferro cyanat. flav. cryst.) exkl. Verpackung 24000 Mark, Harz amerik.„“, inkl. Faßpackung 2800 Mk., Kupfer⸗ vitriol 98/99%% grohe Kristalle, handelsübliche Ware, inkl. Faßpackung, etwa 250 kg enthaltend, 4700 Mk., Leinölſirnig inkl. Holzbarrels, Ia Ware 105 000 Mk., Pottasche 96/8%½, handelsübliche Ware, inkl. Orig.-Faßpackung 2400 Mk., Rot⸗ kali(Kal. ferri cyanat. rubr. cryst.) exkl. Verpackung 30 000 Mark, Schwefel gemahlen dopp. raff., inkl. Papiersackpackung 1500 Mk., Terpentinöl Ia deutsch, gar. rein, exkl. Verpackung 22000 Mk., Weinsteinsäure, Griesform, bleifrei für Genuß zwecke, exkl. Verpackung 18 500 Mk., alles per kg ab Lager oder Nähe Mannheim. Neue Nähgarnpreise. Die Vertriebsgesellschaft Deut- scher Baumwoll-Nähfadenfabriken(Nähgarnvertrieb) hat, Wie der„Konfektionär“ erfährt, mit Wirkung vom 6. Februar den Aufschlag auf die Preisliste vom 17. Januar 1923 auf 3250 Prozent festgesetzt. Berliner Metallbörse vom 7. Februar. Preise in Mark für 1 Kg. zu 15 500, Mannheimer Gummi zu 20 000, Maschinenfabrik 8. 25 Alumialum 65 85 Badenia zu 21 000, Neckkarsulmer Fahrzeug zu 20 000. Pfalzer Aatadzkupfer 10 1850 10509. 000]özinn, 26 ddad. 28008.500 27808.2200 Nähmaschinen zu 34 000, Zementwerk Wie 30 000, Acee i e 29990.200 20000 Rhein-Elektra zu 24 000, Unionwerke zu 25 000, Freiburger] Fohain. 50. doke 99.2159 271993⸗2 71 3 00 8.(r. Verk.] 8000- 5900- l 4000-400 2900-4000 ziegelwerkke zu 12 000, Wayß u. Freytag zu 37 600, Zellstoff. ratendat 4949.4889 420.4500 Sſtber ſüe a. 4008 902.70 kabrik Waldhof zu 55 500, Zuckerfabrik Frankenthal zu 30 000 Alumfaium 15770.— 152ʃ2.— Platin 5. Gr. 110000 110⁰⁰0 und Zuckerfabrik Waghäusel zu 27 000 Proz. Von Brauereien gingen Sinner zu 24 500, von Versicherungen Frankona zu 25 000, Badische Assekuranz zu 12 000, Württembergische Transportversicherung zu 1000 Mk. pro Stück um. Alle Aktien Waren bz. u. G. * Nachträge zu unseren Kurslisten. An der Frank- fkurter Börse notierten am 7. Februar: Deutsche Hypo- thekenbank 9000 bz.., rat., Schöfferhof Brauerei 16000 bz.., Gebr. Fahr 49000 bz.., rat., Farbw. Bayer Elberf. 63000 bz ., Schneider Hanau 25000 bz.., Seilindustrie Wolff 24000 bz.., Uhrenfabrzk Furtwangen 27 750 bz.., Zuckerfabrik Offstein 28 000, Otavi Minen-Anteile 285 000 bz.., Badische Elektrizitäts-Gesellschaft 10 500 bz. G.— An der Berliner B örse notierten u..: Enzinger Worms 24 800, Südd. Immo- bilien 12 000, Deutsch-Ostafrika 50 000, South West 19 750, Deutz Motoren 40 000, Niederlausitz Kohle 100 000, Nordd. Wolle 210 000, Oberbedarf 78 000 Wiesloch Tonwaren 26 000, Rheinelektra 22 800, Rhenania 45 000, Maximiliansau 32 000, Mech. Weberei Linden 34 900, Kollmar u. Jourdan 76 000, Sin- gel Schuh 25 000 Sarotti 16 000, A. G. f. Verkehrswesen 600 000, Berlin-Gubener Hutfabrik 88 000, Concordia Spinnerei 30 000, Gebr. Goedhard 150 000, Gothaer Waggon 24 800, E. Heckmann 180 000, Optische Goerz 36 000, Rückforth 36 500, Scheiderman- del 63 500, Segall Strumpfw. 26 000, Thoerl Oelfabrik 49 750, Thüringer Salinen 45 000, Wicking Portl.-Zement 53 000, Ro- landlinie 69 750. Waren und Märkie Vom Chemikalien-Markt m. Mannbeim, 7. Febr. Seit unserem letzen Bericht hat sich die Marktlage für Chemikalien wesentlich befestigt und .. ù V“ ͤ ²•˙m ̃ ́!!1mn¶n 8 die Preise haben infolge der weiteren Ausdehnung des Be- selzungsbereiches der Franzosen eine nicht unbedeutende eleeeeeeeere 0 1. ist spersam im Gebrauch und billig. ALLEINIGE NHSRSTeltes. HMENKEI& Cis., BussEIoonr London, 7. Fobruar.(WS) Metallmarkt.(in Lst. für d. engt. t. v. 1013 Kg.) 1 bestseleet. 70.— 70.— lel 27 65 27.75 Kupterkass—.— 68.50 Miokel 130.— 130.— Zin:t 31.25 3ʃ 15 d0. 3 Monat——68.25 Ann Kassa—.— 181.25] dueeksiher 10.50 10.50 do. Elektrol 27.— 72.— 40. 3 Monat—.—. 108.— Antimon 31.— 34.— Amerikanischer Funkdienst New Vork, 7. Februar.(W8S) Funkdlenst.(Naohdruck verboten). 8. 7. Tuf. zus. 13000 1800 stand t 1325 13 25 Kaffe looo 12.45 12 75] Elektroſyt 15.— 13.— Ored. Bal. 390 3 90 März 11.4 11.83 Zlan lokO 40 25 40 27 Zucker Centrf 553.65 Mal 10.88 11.06 Blel.12 68.12 Terpentin 142— 142.— Juli 10.24 10.37[ Zink 1053 705 Savannah 135.— 135— Oktober.43.51 Eisen 29 50 20.— f. Oel Baum 27.38 28.50 beremder.13.12 Welgbleoh 4785.75 Welzen rot 131.75 133 25 Baumw. iooo 23 65 28.20 Sohmalz ut. 1215 12 20 Hart loko 129 75 131.25 Februar 2 42 28 01] Taig 805 885 Mals ſoko 88 75 90.— Mürx 28.52 29.11] Baumwsatöl 10.90 10 95 Menl niedr.Pr.50 5 50 April 29 67 29.28 Nal 1197 11.43 nöchst Pr. 3160.60 Mal 28.82 29 41] Fetrol.-oases 16.50 16— Getrdfr. Engl 1709 178 Juni 20.50 23.00 tanks.—.— Kontinont 10.— 10.— Chiengo, 7. Februar.(s) Funkdlenst.(Vachdruck verboten). Welzen Mal 116 46 120.50 Roggen Jull 85 65 96 75 Sohwelne 5 Juli 113.25 114.50 Sohmalz Mrz 11.22 11 30 leioht nledr. 8 53 8 10 nals maf 245 28.8s%„ al 11,0 11.45 nöonst. 385 385 5 Jull 75— 76.50 Pork———I schw. niedr 9 15.20 Hafer Mal 425 80 Rlppen Hai 10.97—.— hüohst. 3 35 795 5 Aull 43 25 43.65 Spsck niedr. 10 25 10 25 Zuf. Cioago 4200 33000 Roggen Mal 67.75 80 85 höohst. 11 25 11.25 westen 164000 169000 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller, für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircherz für Anzeigen: Karl Hügel. Seifenpulver Ile ermeedeeeeeeeeeeeeeeeee Aktiengesellschaft der Jute-Industrie ſucht zum ſofortigen Eintritt, ſpäteſtens bis 1. Aptil, erfahrenen Fachimann flr Eir und Vorkauf mit Ausſicht auf gehobene Stellung bei genügenden Leiſtungen. 918 Angebote unter O. I. 160 an die Geſchäftsſtelle ds. 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Jebruar 1825 Naona-fneater aandeint. Donnerstag. 1923 in Miete D. 2 Ornheus in fler Unterwell Zurleske Oper in 2 Akten(4 Bildern) von Hector Crémieux. Musik von J. Oflenbach. in Szene gesetzt von Dr. Adolt Kraetzer.— Musikallsche Leituns aul Breisach Aniang Uhr Ende gegen 10 Uhr. Erstes Bild: Der tbod der Eurydice Die öffentliche Meinun Ida Schäffer Orpheus, Direkt. des Kon · servatoriums von Theben Fritz Bartling Eurydice jrene Eden Aristeus(Pluto), arkadisch. Schakhirt u. Honf ghandler Alfred Landory Eweites Rild: Der Olymp jupiter Anton Gaug! luno Elise de Lank Venus Aenne Geier Cupido Gussa— Diana Paula Kap Hebe Elisabet 1* Eutmann Minervn Emmy Pabst Cybele Nergareſne Ziehl Mars Hugo Voisin Merkur Ernst Sladeck Bacchus Alexander Kökert Morpheus Karl Neumann-Hoditz Herkules Hermann Trembich Aesculap Alois Reifenberger Pluto Alfred Landory Die öffentliche Meinung Ida Schäffer Orpheus Fritz Bartling rittes Bild: Der Piinz von Arkadien Jupiter Anton Gaugl Pluto Alfred Landorꝶ Eurydice 8 Eden Hans— Herbert Michels ertes Bild: Bie Hölle ——5 wie im Olymp, dazu Eutydiee Grene Eden) Hans Styx(H. Herbert Michels). Im zweiten Bid: Wolkenballett. Im vierten Bild: Höllengalopp, getanzt von Liesel Gerlach und sämtl. Damen des Balletts. Inldae Teroftentüchangen der Stadtgemelnde. In Abänderung der Bekanntmachung vom 11. Januar 1923 wird der Höchstpreis für die Abgabe von Markenbrot an die Berbraucher mit Wirkung vom 10. Februar für Mannheim wie folgt feſtgeſetzt: a) für den großen Laib 0 155 gr) 330 M. b)„ kleinen„ 750 gr) 265„ e)„ das Kleinbrot 000 gt) 40„ Die Erhöhung iſt infolge der Steigerung aller Unkoſten notwendig geworden. Mannheim, den 5. Februar 1923. Kommunalverband Mannheim⸗Stadt. Der Oberbürgermeiſter. Die Gebühren für den ſrädtiſchen Kranbelrieb im Induſtriehafen werden vom 1. Februar 1923 ab neu feſtgefetzt. Auskunft erteilt Verladeunternehmer Fr. Muckle, Pumpwelrkſtraße 8. Morgen früh auf der Freibank Kunkfleisch. Anfang⸗Nr. 1238. 86 Die Verwaltung. Künsflerthealer., Apollo“ Nur bis 15. Februar, das ausgezeicknete Programm u. a. Hugo Draesell, der Virtuose Tilla Düring, die Tanzkönstlerin Anny Trauner Dr. Angelc's lebende Silhouetten — eee ee 3½ Uhr: Ur. 8198 Lotte Neumann in:„Tabea stehe auf!“ Heute letzte Aufführung um 4, 6 195 8 Uhr als Auswanderer! Kammer-Lichtspiele Nur noch heute! Der schwarze Harlekin dramatisches Spiel in 6 Akten m. 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