Montag, 12. Februar 1923— Nr. 71 Bezugspreiſe: In Mannh uno umgedung frel ine Baue und durch die poſt ohne Seſtellgeld monatlich Mart 3000. halbmonatlich mark 1800.—. nachforderung vorbehalten. Einzemnummer bis s Seiten Mark 70.— üder 8 Seiten Mark 100.—. Poſtſcheckkonto Nummer 17500 Karis⸗ euhe. Hauptgeſchäftsſtelle Mannbheim, E 6. 2 Seſchöfts⸗ Nebenſtelle Neckarſtadt, waldhofſtraße Ur.. Fernſprecher Nummer 7031, 70g2, 7035, 7oga, 7035. Telegramm⸗Noòreſſe: Senerganzeiger mannheim Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Immer neue Kurze Ueberſicht Um„Zwiſchenfälle unter der Bevölkerung“ zu vermeiden, haben die Franzoſen angekündigk, daß ſie deutiſche Reichs ⸗ und Landes⸗ miniſter bei etwaigen Beſuchen aus dem Ruhrgebiet aus⸗ weiſen werden. * Der frühere preußiſche Aultusminiſter, jetzige Regierungspräſi⸗ dent Häniſch in Wiesbaden, iſt gewallſam in das unbeſetzte Gebiet abgeſchoben worden. * Die franzöſiſche und belgiſche Regierung haben den deutſchen Geſchäftsträgern in Paris und Brüſſel Noten überreichen laſſen, nach denen vom 12. Jebruar an die Ausfuhr von metallurgi⸗ ſchen und anderen Produkten nach dem unbeſetzten Deutſch⸗ land verboken iſt. Die Franzoſen haben über Herne den verſchärſten Belage⸗ rungszuſtand verhängt. * Ju Paris ſinden z. 3k. lebhafte Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Belgien über die weitere Geſtalkung der Dinge im Ruhrgebiet ſtait. * Die Türken haben ein neues Alkimatum überreichl, in dem ſie den Verbündelen eine Friſt von 3 Tagen gewüähren, um Smyrna zu verlaſſen. Unerwünſchte Miniſterbeſuche erbol der Einreiſe ins Ruhrgebiet Die franzöſiſche und die belgiſche Regierung haben folgende Note an die deutſche Regierung gerichtet: „Die belgiſche und die franzöſiſche Regierung haven feſtgeſtellt, daß der Beſuch des Reichskanzlers Cuno im Kuhrgebiet und ſeine dort ausgeübte Tätigkeit einzig und allein den Zweck gehabt haben, gefährliche Erregungen, beſonders unker den Großinduſtriellen, Angeſtellten und Slaalsbeamten, hervorzurufen. Unter dieſen Amſtänden ſehen ſich die franzöſiſche und die belgiſche Regierung im Inkereſſe der Bevölkerung ſelbſt() ge⸗ nötigt, um Zwiſchenfälle zu vermeiden, die einen blukigen(ö) Verlauf nehmen könnten, der Reichsregierung und den Reglerungen der Länder milzufeilen, daß es den Reichsminiſtern und den Mini⸗ ſtern der Länder nicht mehr geſtattet iſt, das Ruhrgebiet zu betreten.“ Havas teilt dazu in einer offenbar als halbamtlich anzuſehenden Meldung noch mit: Der Beſchluß der franzöſiſchen und belgiſchen Regierung, den deutſchen Miniſtern den Zutritt zum Ruhrgebiet zu unterſagen, weil durch ihre Anweſenheit Unruhen hervorgerufen werden könnten, bedeute nicht, daß die alliierten Behörden beabſichtigten, beim Betreten der Beſetzungszone einen Paſſier⸗ ſchein oder einen Paß zu verlangen. Die große Zahl der Zugangswege zum Ruhrrevier mache eine derartige Kontrolle un⸗ möglich. Man könne auch Flugzeuge benutzen, um dieſe Kon⸗ trolle zu umgehen. Es würden jedoch aufgrund des Be⸗ ſchluſſes deutſche Miniſter, wenn ſie unbehelligt ins Ruhrgebiet hineingelangt wären, ſofort wieder nach Deutſchland zu⸗ rückgebracht, ſobald ihre Anweſenheit gemeldet werde. Dem Inhalt der Note entſpricht auch ihre Form. Die franzö⸗ ſiſche Regierung verzichtet nämlich ſeit einiger Zeit darauf, die im biplomatiſchen Verkehr üblichen Höflichkeitsformeln anzuwenden, und Sant ihre Edikte an die deutſche Regierung ohne Anrede und chluß. Sonderſitzung des Reichskabinelts Auf die franzöſiſche Note, die den Miniſtern des Reiches und der Länder das Recht abſprechen will, fernerhin das Ruhrgebiet zu be⸗ treten, iſt von deutſcher Seite eine Antwort noch nicht gegeben worden. Et.„Frkf. Ztg.“ wird erſt im Laufe des heutigen Tages eine Sonderſitzung des Reichskabinetts darüber Beſchluß faſſen, in welcher Form die neue unerhörte franzöſiſche Anmaßung ihre Zurückweiſung finden ſoll. Die Kanzlerreiſe ins Ruhrgebiet iſt den Franzoſen überaus un⸗ angenehm geweſen. Das zeigt ſich an dieſer neuen Verfügung, die deutſchen Miniſtern den Beſuch deutſchen Gebiets unmöglich machen will. Wie ſich ein ſolches Verhalten mit der angeblichen„friedlichen“ iſſion vereinbaren läßt, bleibt das Geheimnis der Franzoſen. Im⸗ merhin hat dieſer neueſte Streich doch das Gute im Gefolge, daß aller Welt wieder einmal offen gezeigt wird, weſſen der franzöſiſche Imperialismus alles fähig iſt. Wundervoll iſt die Begründung, die die Intereſſen der Bevölkerung des beſetzten Gebiets zu ſchützen dorgiht. Darnach müſſen alle Deutſchen an Ruhr und Rhein vor Be⸗ ſuchen ihrer eigenen Miniſter bewahrt bleiben, damit ſich keine Zwiſchenfälle ereignen. Soviel Heuchelei auf einmal findet man nir⸗ gends außer in den Noten der Franzoſen. Man ſollte es wirklich einmal auf die Probe ankom⸗ men laſſenl Wie wäre es, wenn Reichspräſident und Reichs⸗ kanzler ſich nach Eſſen begäben, um dort zu der Bevölkerung des nach der Theorie der Franzoſen nur„friedlich“ beſetzten Gebiets zu ſprechen? Ob die Franzoſen es wirklich wagen werden, die Hand an die beiden oberſten Repräſentanten des Deutſchen Reichs und des deutſchen Volks zu legen? Wohl kaum, wenn ſie ſich nicht um den letzten Reſt der Achtung innerhalb der ziviliſierten Welt bringen wollen; vorausgeſetzt allerdings, daß ihnen daran überhaupt noch etwas liegt und ſie auch noch ſo etwas wie Achtung beſitzen. Man braucht nicht immer gleich nach Repreſſalien zu ſchreien, auch iſt die Lage Deutſchlands nicht derart, daß es ſich beſondere Repreſſa⸗ Alen leilten Tünnte, Aber das zine wwuß doch Hinn und klar ausae“ ibra= T Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Recht. Modezeitung. Aus Ceſt u. Leben mit Mannheimer Frauen-Seitung n. Mannheimer Muſik-Jeitun⸗ Sanktionen! ſprochen werden: Die Ausweiſung eines deutſchen Miniſters müßte mit dem ſofortigen Abbruch der letzten diplomatiſchen Beziehungen beantwortet werden. Daß durch ſolche Verordnungen und Sanktionen die an ſich ſchon zugeſpitzte Lage überkritiſch zu werden droht, bedarf keiner weiteren Unterſtreichung. Die zweite Phaſe der Ruhrbeſetzung nähert ſich mit Rieſenſchritten der dritten, von der wir nicht hoffen wollen, daß ſie zu einer Kataſtrophe für Deutſchland wird. Vielleicht aber für die anderen! O Häniſch aus Wiesbaden ausgewieſen Der vom preußiſchen Miniſterium zum Regierungspräſidenten von Wiesbaden ernannte frühere Kultusminiſter Häniſch, wegen deſſen Amtsantritt die Rheinlandkommiſſion ein vorläufiges Veto eingelegt hatte, weilte in den letzten Tagen im beſetzten Gebiet, um als Kommiſſar der preußiſchen Regierung Informationen über die wirtſchaftliche und politiſche Lage einzuziehen. Am Samstag nachmittag wurde er aus einer Beſprechung mit den Landräten und Bürgermeiſtern des Regierungsbezirks Wiesbaden heraus durch einen franzöſiſchen Beamten zu dem Oberdelegierten Marquis de Limmers genbtigt, der ihn ehrenwörtlich verpflichten wollte, noch vor Mitternacht das beſetzte Gebiet zu verlaſſen. Häniſch lehnte dieſes Anſinnen ab und erklärte, er würde nur der Gewalt weichen. Da⸗ raufhin wurde er in das franzöſiſche Polizeikommiſſariat geführt und dort einer gründlichen Durchſuchung unterzogen, gegen die er unter Berufung auf ſeine Immunität als preußiſcher Landtagsabgeordneter entſchieden Proteſt einlegte. Ebenſo verweigerte er die Unterzeich⸗ nung des von dem franzöſiſchen Polizeikommiſſar aufgenommenen Protokolls. Gegen 10 Uhr wurden Heren Häniſch ſeine Papiere zurückgegeben und bald darauf wurde er in einem Militärautomobil an die Grenze des beſetzten Gebietes gebracht. Aus fuhrverbot der Ruhrprodukte Die franzöſiſche Regierung hat dem deutſchen Geſchäftsträger in Paris eine Note überreichen laſſen, in der mitgeteilt wird, daß vom 12. Februar an metallurgiſche und andere in den beſetzten Gebieten hergeſtellte Produkte nicht mehr nach dem unbeſetzten Deutſchland ausgeführt werden dürfen.— Anlaß zu dieſer Maßregel haben nach Havas die Befehle gegeben, die die deutſche Regierung ihren Beamten im Ruhrgebiet erteilt hat. Durch dieſe Befehle habe die deutſche Regierung angeblich verſucht, Unruhen aller Art her⸗ vorzurufen. Nach einer Meldung der„Agence Belge“ in Brüſſel wurde dem deutſchen Geſchäftsträger in Brüſſel vom belgiſchen Außenminiſte⸗ rium eine entſprechende Note überreicht. Dieſes Verbot ſtellt nach einer Auslaſſung des Pariſer„Temps“ * erſten Teil des progreſſiwen Sankkionsprogramms dar, von dem in letzter Zeit geſprochen wurde und deſſen Grundlagen anläßlich der Reiſe le Trocqueurs und General Weygandts nach Brüſſel feſtgeſetzt worden waren. Die Pariſer verhandlungen Der aus Mainz nach Paris gereiſte General Degoutte hat geſtern erſt mit dem Kriegsminiſter und dann mit Marſchall Fo ch beraten. Am ſpäten Nachmittag wurde er von dem Präſidenten der Republik empfangen und hat dann anderthalb Stunden in Anweſen⸗ heit des Kriegsminiſters mit Poincare verhandelt. Degoutte er⸗ klärte einem Berichterſtatter des Echo, es werde vielleicht noch lange dauern, denn die Lage ſei ſchwierig, aber er habe völliges Vertrauen zu dem Ergebnis. Der belgiſche Eiſenbahnminiſter iſt geſtern in Paris eingetroffen. Nach dem„Matin“ wird er Beſprechungen über die Regelung des Eiſenbahndienſtes im Ruhrgebiet haben. Der„Petit Pariſien“ faßt, wie aus Paris gemeldet wird, die Ergebniſſe der Verhandlungen des franzöſiſchen Kabinetts mit dem belgiſchen Außenminiſter Jaſpar folgendermaßen zuſammen: Es ſei vereinbart worden, die Bemüh⸗ ungen auf eine Anzahl der wichtigſten Eiſenbahnlinien zu kontrol⸗ lieren und neben dem franzöſiſchen und belgiſchen—.— diejenigen deutſchen Eiſenbahner und leitenden deutſchen Beamten heranzu⸗ iederaufnahme der Arbeit gewillt ſeien. Hierzu komme ein Syſtem von Ausfuhrbewilligungen für ſämtliche induſtriellen Produkte des Rührgebietes. Durch die Ver⸗ weigerung der Ausfuhrbewilligungen könne die Beförderung der Jabrikate nach dem unbeſetzten Deutſchland einfach unterbunden werden. Dieſe Kontrolle werde eine Waffe gegen den Widerſtand der Großinduſtriellen ſein. Dieſe Spekulation auf deutſche Eiſenbahner und Beamte wer⸗ den ebenſo vergeblich ſein, wie die Häufung wirtſchaftlicher Schwie⸗ rigleiten, die zunehmenden Eingriffe in die induſtrielle Produktion des Ruhrgebiets, die Haltung der Großinduſtriellen nicht ändern wird. Ganz beſonders nett macht es ſich, wenn einige Pariſer Blät⸗ ter behaupten, es handle 15 5 darum, das vorzubereiten, was man bereits einen neuen Friedens(hvertrag nenne. Beredtes Schweigen Le Trocquer hatte, wie der„Lok.⸗Anz.“ aus Paxis erfährt, am Samstag abend mit Vertretern der franzöſiſchen Metall⸗ induſtrie eine Beſprechung über die Rückwirkung, die die Vor⸗ gänge im Ruhrgebiet auf ihre Betriebe ausüben. Uleber den Inhalt bieſer Beſprechung ſchweigen ſich die franzöſiſchen Blätter merkwür⸗ digerweiſe vollkommen aus. Der„Lok. Anz.“ meint, man dürfe daraus wohl den Schluß ziehen, daß die Blätter über dieſe Unter⸗ redung nichts angenehmes zu berichten wüßten trotz ihres Phantaſie⸗ reichtums über den ſie fonſt verfügen. Daß ſeit vier Wochen keine deutſche Kohle und kein deutſcher Koks nach Frankreich hineingekom⸗ men ſei, müſſe ſelbſtverſtändlich Rückwirkungen auf die franzöſiſche Induſtrie bedingen, die je länger deſto weniger vor der großen Oeffentlichkeit verborgen bleiben können. Weitere Ausweiſungen Oberpoſtdirektor Froſch und Obertelegrapheninſpektor Hamel in Wiesbaden wurden am Sonntag von den Franzoſen feſt⸗ genommen und in das Mainzer Militärgefängnis eingeliefert, weil ſie ein Telegramm der deutſchen Vehörde der Zenſur nicht vorgelegt hatlen. Die Beamtenausſchüſſe und Betriebsräte der ſämtlichen Poſt⸗ und Telegraphenämter zu Wiesbaden, ſowie die berufenen Ver⸗ tretungen der ſämtlichen Wiesbadener Poſt⸗ und Telegraphenbeamten ſowie Angeſtellten erhoben einmütig ſchärffſten Proteſt gegen die hinterliſtige und brutale Verhaftung des Oberpoſtdirektors Froſch und ziehen, die zur des Obertelegrapheninſpektors Hamel, die ei und allein gemäß enſtnilicht handaltagn. 11 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszasiung dite kl. Zeite mt. 259.— Stellengeſ. u. Fam.⸗Ruzelg aus mannheim ermäßigte preiſe Reilamen Me. 800. 7 Annahmeſchluß: Mittagdlau vorm. 8¼ Uhr, fibendbl. nachm. 2½ UAhr. För Anzeigen an beſt'mmten 5 Tagen, Stellen u. Raegaben wird keine verantwortung üdern. — Höhere Sewalt, Steeiks, oetelebsſtörungen uſw. derechlſgen zu 8 keinen Erſatzanſpeöchen ür ausgefallene od. beſchränkte Rus⸗ gaben oßber für verſpatete Aufnahme von nzeigen. Rufträge durch Lernſprecher ohne Gewähr. Serichts ſtand Mannheim Das Verkehrschaos im KNuhrgebiet Von unſerem Düſſeldorfer Mitarbeiter wird uns ge⸗ ſchrieben: 5 Der Kampf der franzöſiſchen Politik zur Durchſetzung ihrer Ziele befindet ſich nach eigenen Erklärungen im zweiten Stadium. Die neue Hauptſanktion, die nach dem Mißerfolg der erſten Maßnahmen bis Ende Januar verhängt wurde, war die Einſchlie⸗ ßung des Ruhrgebiets und die Kohlenausfuhrſperre nach dem un⸗ beſetzten Deutſchland. Hiervon hat Poincare erwartet, daß in die un⸗ überwindliche Mauer geſchloſſenen deutſchen Abwehrwillens Breſche geſchlagen werden könne. Tatſache iſt, daß dieſe Einkreiſung des neubeſetzten Gebiets in den letzten Tagen ziemlich lückenlos durchgeführt wurde. Man beſetzte nicht bloß alle Bahnhöfe und herausführenden Eiſenbahnlinien und Stellwerke, ſondern ging auch zur Sperrung der wichtigen Ausfallſtraßen über, ſodaß es unmöglich wurde, Kohlenzüge und Kohlen⸗Laſtautos durch den herumgelegten Ring militäriſcher Kontrolle hinauszubringen. Die erſten Tage ge⸗ lang es noch, etwa 100 Kohlenzüge in das unbeſetzte Gebiet durchzu⸗ bekommen. Bald wurde aber die Kontrolle enger und ſelbſt die in⸗ ternationalen Kohlenzüge nach Italien, für die Schweiz und für Hol⸗ land fanden zunächſt keine Gnade und es bedurfte der Vorſtellungen dieſer Länder, daß ſie wenigſtens in der Zukunft die Sperre paſſieren dürfen. Der Kohlenausfuhrſperre als tatſächlichem Zuſtand wurde dann noch eine Ausfuhrſperre der Nebenprodukte von Kohlen und Koks, wie Teer, Ammoniak. Benzol angefügt. Die allerneueſten Mel⸗ dungen beſagen endlich, daß auch die Erzeugniſſe der Eiſen⸗ hüttenwerke und der Metallinduſtrie der Ausfuhrſperre unter⸗ liegen und eine Einfuhrſperre für Erze und ſonſtigen Rohſtoffbedarf der Hüttenwerke(Kalk, Schrot uſw.) angefügt ſei. Das Ruhrgebiet gleicht ſomit einer großen und ausge⸗ dehnten Feſtung, die man dadurch zur Kapitulation bringen will, daß man der Produktion dieſes Gebiets, ſeiner Kohlenförderung, ſeiner Eiſen⸗ und Stahlerzeugung den Lebensfaden unterbinden, nämlich den Abſatz nach dem unbeſetzten Deutſchland und auf dem Weltmarkt. Letzteres gilt namentlich von der Maſchineninduſtrie und der ſonſtigen Eiſenerzeugungsinduſtrie des Induſtriegebiets, die auch nach der anderen Richtung eingeſchnürt wird, daß ihr die Rohſtoff⸗ zufuhr geſperrt wird. Die Kohlenſperre iſt von Poincare als Maß⸗ nahme ausgegeben worden, die das unbeſetzte Deutſchland in ſei⸗ nem Widerſtand erlahmen machen ſoll. Die neue dreifache Blackade des Ruhrgebiets, zu der ſchon erſte Verſuche der Zoll⸗ erhebung auf hereinkommende Lebensmittel kommen, ſollen nach dem„Echo de Paris“ ein Keulenſchlag gegen das ganze Deutſchland, alſo beſetztes, wie unbeſetztes Gebiet ſein. Betrachtet man die Maßnahmen in ihrer wirtſchaftlichen Tendenz, ſo ſollen ſie den Gedanken keimen laſſen in der deutſchen Bevölkerung und namentlich der des beſetzten Ruhrgebietes, daß man doch leben müſſe und daß daher der Widerſtand verkehrt ſei. So hofft man dann, Ziel und Erfolg, nämlich Ruhrkohle und Umſtellung des Abſatzes nach dem Weſten(Frankreich) 45 f Schon in dieſem Augenblicke läßt ſich aber an Hand der bereits eingetretenen Fölgen und Auswirkungen der Blockade der Eintritt derartiger Möglichkeiten für Frankreich ſo gut wie aus⸗ geſchloſſen hinſtellen. Sowohl die Kohlenlage im unbef etzten Deutſchland iſt durch die Abſperrung von weiterer Ruhrkohlenzufuhr nicht ſo, daß das unbeſetzte Deutſchland ſeine Wirtſchaft nicht weiter⸗ führen könnte. Zunächſt bleibt ein Reſt von Kohlenförderung im Weſten aus noch nicht beſetzten Gebieten(Hhamm u..). Dort wird die Förderung jetzt ſehr geſteigert, um reichlich in das unbeſetzte Ge⸗ biet liefern zu können. Das mitteldeutſche Braunkohlengebiet gibt aleichfalls eine breite Brennſtoffbaſis. Die ſtarke Kohlennot nach dem Kriege hat viele der Braunkohle naheliegende Induſtrien veranlaßt, ſich darauf umzuſtellen. Eine Förderungsſteigerung, ſoweit möglich, wird hier auch angeſtrebt. Oberſchleſiens Kohlenförderung iſt ferner noch vorhanden und zur Zeit befriedigend. Die Küſtengebiete(Ham⸗ burg, Bremen, Lübeck, Stettin) endlich verſorgen ſich ohnehin ſeit längerem mit engliſcher Kohle. Die Geſamtkohlenlage für das unbeſetzte Gebiet läßt ſich ſomit wie folgt zuſammenfaſſen: Unter Mitberückſichtigung der reichlichen Zufuhren aus dem Ruhrgebiet ſeit der Beſetzung bis zur Blockade(es gingen täglich 50 000 Tonnen Ruhrkohle nicht mehr nach Frankreich, ſondern nach dem unbeſetzten Deutſchland) wird im unbeſetzten Deutſchland bei ſparſamem Kohlen⸗ verbrauch(Eiſenbahn⸗, Gas⸗ und Lichteinſchränkung) eine Fortfüh⸗ rung der Wirtſchaft und der Induſtrie möglich bleiben. Fundamental anders iſt das Bild der Wirkungen der Blockade im Ruhrgebiet ſelbſt. Die Kohlenförderung ging und geht weiter, ſie iſt allerdings rückgängig, weil es klar iſt, daß die politiſchen Ereigniſſe in der Förderung da und dort Stockungen er⸗ zeugen. Da jedoch kein Abtransport von Kohlen aus dem Gebiet möglich iſt und nach dem Weſten kein Kohlenzug von den deut⸗ ſchen Eiſenbahnern nach wie vor gefahren wird, ebenſo auch kein Kohlenkahn in den Rhein abgeſchleppt wird, wird die Kohle auf Halden geſtürzt. Dies iſt aber nicht überall möglich, ſo z. B. nicht bei Zechen, die mitten im Wohnquartier* Die Kohlen⸗ 54 wird infolgedeſſen unter dem Druck der Unmöglichkeit, weitere Kohle zu lagern, zum Erliegen kommen. Die Aufhaltung der Kohlenzüge hat ferner die Eiſenbahnſtrecken und Bahnhöfe ſchon ſo verſtopft, daß es ſo gut wie keine freie und befahrbare Strecke mehr gibt. Die noch hereinkommenden Leerwagen können nicht an die Beladeſtellen herangebracht werden und verſperren gleichfalls die Fahrlinie. Dazu kommt, daß weitere Leerwagen für Kohlen und ſonſtige Güter(Eiſen) nicht hereinkommen. Beſonders ſchwer fällt dann ins Gewicht, daß die nötigen Lokomotiven zum Rönn Teil zufällig nicht im beſetzten Gebiet ſind, ſomit größter angel an Rangier⸗ und Lokomotivmaterial ge⸗ geben iſt. Auch die Kohlenzüge ſind vielfach bei den Stellwerken und auf Weichen zum Halten gebracht worden, ſodaß die Entwirrung des Eiſenbahnverkehrs die größten e fereten macht. Das Eiſenbahnperſonal verharrt entſprechend den der Zen⸗ tralſtellen überall und ſolange in Untätigkeit, als Militär⸗Bahnhöfe und Stellwerke beſetzt ſind. Zuſammenfaſſend iſt daher folgendes feſtzuſtellen: Die Entſchei⸗ dung um den Exfolg in der Ruhraktion für Deutſchland oder für Frankreich iſt zu einem Verkehrsproblem größten Ausmaßes innerhalb des rieſigen, abgeſchloſſenen Feſtungsgebietes geworden. Das Verkehrsweſen iſt bereits ſtarkem Chaos verfallen. Der leben⸗ ſpendende Organismus kann nicht hineingebracht werden, weil das Verkehrsperſonal auf Seiten der Reichsregierung bleibt. Die weiteren Auswirkungen dieſes Verkehrswirrwarrs von Kohlenzügen, verſtopften Strecken, ſtilliegenden Bahnhöfen, Unmög⸗ lichkeit des Transports, geſtattet auch nicht mehr lange eine regel⸗ mäßige und geordnete Produktionswirtſchafte führung im ganzen beſetzten Oebiet. Es fehlt eben der— der nicht ohne den Willen und die Mitarbeit der deutſchen Eiſenbahnbeamten und Arbeiter in Funktion geſetzt werden kann. Feder Tag dieſes Zuſtandes bringt eine Verſchlimmerung der Lage. Schon können die großen Düſſeldorfer Werke, die mit der Eiſenbahn ihre Kohlen nach hier bezogen— es handelt ſich pro Tag um tauſende von Tonnen— keine Kohlen mehr infolge des Verkehrschaos ee Nur wenige Tage werden die noch vorhandenen Kohlenvorräte reichen. 5 Gleichzeitig mit dem Erliegen der Werke im Gebiet, von dem nur jene Werke nicht betraffen werden. die an 2. Seite. Nr. 71 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) — drohen auch die Gas⸗ und Elektrizitätswerke zum Erliegen zu kom⸗ men. So werden wir im beſetzten Gebiet nicht allein den Lebens⸗ mittelſchwierigkeiten, namentlich ihrer Herbeiſchaffung gegenüberſtehen, ſondern auch mit licht⸗ und gasloſer Zeit zu 8 5 ie Folgen der von Poincare begonnenen Politik ſind gar nicht abzuſehen. Deutſchland und die Welt wird aber 2 Urſache und Folge unterſcheiden. Die Urſache dieſer Leiden heißt „Franzöſiſche Ruhrpolitik⸗ und nicht„Deutſcher Abwehrwille“, wie es eine geſchäftige franzöſiſche Propaganda darſtellen will. A. * 9 Illuſion und Wirklichkeit Paris. 1I. Febr. Die franzöſiſch⸗belgiſche Preſſe hatte bereits vor einigen Tagen gemeldet, daß die erſten Kohlenzüge aus dem Ruhrgebiet nach Belgien und Frankreich abgegangen ſeien und daß die Abfuhr der beſchlagnahmten Kohle ſeildem beträchtliche Fort⸗ ſchritte mache. Was von Meldungen dieſer Art zu halten iſt, zeigt eine Mitteilung des ſicher nicht im Verdacht beſonderer Deutſchfreund⸗ lichkeit ſtehenden Echo de Paris“, wonach keiner dieſer Züge bisher die franzöſiſche Grenze erreicht hat. Chaos auch auf dem Rhein Die franzöſiſchen Bemühungen, die ſtillgelegte franzöſiſche Rheinflotte wieder in Betrieb zu ſetzen, haben teilweiſe den Erfolg gehabt, daß ſchwere Beſchädigungen der Maſchinen eingetreten ſind. Franzöſiſches Marineperſonal vermag das deutſche Maſchinen⸗ und Keſſelperſonal nicht zu erſetzen. Der franzöſiſche Dampfer„Fendel II1“ war, wie von zuſtändiger Seite mitgeteilt wird, mehrere Male das Verſuchsobjekt, mit franzöſiſchem Marine⸗ perſonal zu beweiſen, daß deutſches Perſonal entbehrlich und der Dampfer in Betrieb zu ſetzen ſei. Dieſe Verſuche endeten mit ſchweren Maſchinenhavarien und Beſchädigungen an den Keſſelarma⸗ turen. Die nunmehr notwendigen Reparaturarbeiten zwingen, das Schiff monatelang ſtillzulegen. Das Boot„121“ der ſtaatlichen Schleppämter, mit belgiſchem Militär beſetzt, zertrümmerte ſich durch unſachgemäße Führung und falſch ausgeführte Kommandos mit der Maſchine den Vorderſteven. Zwiſchen Bingen und Mainz ſind alle Verſuche, die dort zahlreich herumliegenden franzöſiſchen Rheindamp⸗ fer durch Militär in Fahrt zu ſetzen, erfolglos geblieben. In Mainz ſind von der Beſatzungsbehörde eine Anzahl von Schleppzügen zu⸗ ſammengeſtellt, welche nicht in Fahrt geſetzt werden können, da die Maſchiniſten fehlen. Der Notenkrieg Sie ſcheuen die Wahrheit Die Noten, die die deutſche Regierung am 1. und 4. Februar in Paris hat überreichen laſſen und in denen gegen die rechtswidrigen Anordnungen der Interalliierten Rheinlandkommiſſion ſowie gegen fehere Anthe— Wadchen Aug mehrere rühere ähnli oten von franzöſiſchen Außenmi mzu⸗ rückgeſandt worden mit dem Vermerk, die franzöſiſche könne kein Schreiben annehmen, das ausgeſprochen oder zwiſchen den Zeilen irgendeine Kritik an den von der Reparattonskommiſſton regelrecht feſtgeſtellten deutſchen Verſäumniſſen enthalten. gegenüber wird von zuſtändiger Sdelle erwidert: Die deutſche Regierung kann und wird ſich, wie in der Note vom 9. Fe⸗ bruar feſtgeſtellt worden iſt, ſich durch nichts hindern laſſen, den franzö Maßnahmen auch in Zukunft das e nzuhalten, ihnen nach Recht und Gerechtigkeit entgegengehalten werden Proleſt gegen die Rheinlandkommiſidn Die——— in Paris, London und Brüſſel haben den dortigen erungen weiſungsgemäß eine Note geben, in der es heißt: „Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion zur Durchſetzung der bereits von der deutſchen Regierung als r und vertrags⸗ widrig charakteriſierten Verordnungen Nr. 132 bis 188 über die Be⸗ ſchlagnahme von Pfändern zur Erzwingung der von ihr völker⸗ rechtswidrig verlangten Mitwirkung der deutſchen Verwaltungen eine neue wonach dieſe wegen der Ausfü dieſer Verordnungen von den deutſchen in keiner Weiſe zur Verantwortung gezogen oder in ihren Rechten beeintrüchtigt werden was muß. dürfen. Weiterhin wird durch die Verordnung die Strafverfolgung von Perſonen, Firmen und wegen aller Handlungen ordnu unterſagt, die auf Grund jener Ver ngen erlaubt—9— Auch bei d 2 neuen Verordnung verzichtete die Rheinlandkommiſſion von vornherein auf den ausſichtsloſen Verſuch, ihren Erlaß auf das Rheinlandabkommen zu ſtützen. Sie beruft ſich vielmehr wiederum lediglich auf die Weiſungen, die gewiſſe Oberkommiſſare von ihren Regierun erhalten hätten. Die Rheinlandkommiſſion iſt ſich offenbar vd 7 bewußt, daß die Beſtimmungen des Rhein⸗ landabkommens ihr keinerlei Handhabe zum Erlaß von derartigen Verordnungen bieten. Die Verordnung Nr. 140 entbehrt deshalb jeder Rechtsgrundlage und 5 für die deutſchen Beamten und Behörden, wie für rmen und Geſellſchaften ebenſo unverbindlich wie die früheren aus dem gleichen Anlaß er⸗ gangenen Verordnungen der Rheinlandkommiſſion.“ Außerdem wird eine Abſchrift dieſer Proteſtnote der Inter⸗ alliterten Rheinlandkommiſſion in Koblenz übergeben werden. Recklinghauſen, 12. Febr. Der vor elnigen Tagen verhaftete Redakteur Fiſcher von der Allgemeinen Recklinghauſer Zeitung iſt vom franzöſiſchen Kriegsgericht zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die Lage im Kuhrgebiet Mit Bajonelten gegen Betten! Aus Eſſen wird gemeldet, daß durch die franszeſiche Beſchlag⸗ nahme von 210 Krankenbetten in den ſtädtiſchen Kranken⸗ anſtalten ebenſo bedauerliche wie gefährliche Folgen ent⸗ ſtanden ſind. Die Augen⸗, Ohren⸗ und Naſenklinik iſt derart be⸗ ſchränkt worden, daß ein ordnungsgemäßer Betrieb nicht mehr möglich iſt. Dasſelbe gilt von der Krüppelfürſorge. Auch die Un⸗ terbringung von Infektionskrankheiten kann nicht mehr ordnungs⸗ gemäß durchgeführt werden. Es herrſcht z. Zt. in Eſſen Scharlach, dazu kommen zahlreiche Fälle epidemiſcher Genickſtarre in den letzten Tagen. Wenn nur noch wenige Fälle hinzukommen, ſo ſind die Krankenanſtalten nicht mehr in der Lage, die Infektions⸗ kranken unterzubringen und die Gefahr der Ausbreitung der Epidemie rückt in gefährliche Nähe; trotzdem iſt die Einbruchs⸗ armee noch nicht zufrieden und will auch noch die Hautklinik mit Beſchlag belegen. In dieſem Fall müßten zahlreiche mit Syphilis behaftete ungeheilte Perſonen zu ihren Familien entlaſſen werden. Der franzöſiſche Diviſionsarzt ha terklärt, falls die Forderungen der Diviſion an die ſtädtiſchen Krankenanſtalten nicht freiwillig er⸗ füllt werden, würden die Leiſtungen mit den Bajonetten und Gewehren erzwungen werden. Wibderſtände Die Eſſener Kaufmannſchaft und die Wirte haben einmütig beſchloſſen, den Angehörigen der Beſetzungstruppen keine Waren und Speiſen zu verabfolgen. Franzöſiſche Offiziere mit Dolmetſchern drangen in die Nieder⸗ laſſung der Hageda(Handelsgeſellſchaft für Apotheken m. b..) ein und verlangten die Lieferung von Arzneimitteln. Die Forderung wurde abgelehnt, worauf die Franzoſen ſich mit Drohungen entfern⸗ ten. Gegen dieſen ungerechtfertigten Eingriff in die Privatwirtſchaft und die Arzneiwerſorgung der Bevölkerung wurde bei der Dienſtſtelle der Befetzungsbehörde ſchärfſter Einſpruch erhoben. Eine ſtandhafte Skadtverwallung Durch das Vorgehen der Beſatzungsbehörden gegen die Stadt⸗ verwaltung iſt Cleve in eine Lage geraten, wie noch keine andere deutſche Stadt. Nach dem Bürgermeiſter und den beſoldeten Bei⸗ geordneten, iſt auch der zweite unbeſoldete Abgeordnete feſtgenommen und nach Krefeld abgeführt worden, nachdem er es wie ſeine Vorgän⸗ ger abgelehnt hatte, drel, für Zollbeamte der Beſatzung geforderte Wohnungen freizumachen. Die Stadtverordnetenverſammlung hat auch gegen dieſen neuen Uebergriff energiſch Verwahrung eingelegt und nicht im Zweifel darüber gelaſſen, daß niemand ſich von den Pflichten gegenüber dem Vaterland abbringen laſſen werde, ſelbſt wenn das ganze Stadtverordnetenkollegium verhaftet werden ſollte. Fünf Stadtverordnete der verſchiedenen Parteien haben ſich bereits als Beigeordnete zur Verfügung geſtellt, und ihre Beſtätigung durch die Regierung wird ſtündlich erwartet. Für den Fall, daß auch dieſe Liſte erſchöpft ſein würde, haben ſich auch ſämtliche übrigen Stadt⸗ verordneten zur Uebernahme des Beigeordnetenamtes bereit erklärt. Lälſchungen eines franzöſiſchen Generals Bigweilen ſoll ſich ſogar der Teufel auf die Bibel berufen. Nichts anderes iſt es, wenn Polncare ſich zur Verteidigung ſeiner Gewaltakte auf vertragliche Beſtimmungen oder wenn die fran⸗ franzöſiſchen Generäle ſich ſogar auf die 9 a ager Konvention vom 18. Oktober 1907 beziehen. Nun iſt aber Poincare Advokat und verſteht ſich e die Künſte dialektiſcher Auslegung und Verdrehung. Die Generüle dagegen, die ſich auf dieſe Fein⸗ heiten nicht ſo gut verſtehen, fahren ganz grobes Geſchütz auf und nehmen zu direkten Fälſchungen Zuflucht. General Laignelot, der Kommandeur der in Recklinghauſen einquar⸗ tkerten franzöſiſchen Truppen überſandte dem Poli der Stadt eine„völkerrechtliche“ Begründung ſeines Beſehls, daß die Polizeibeamten allen Anordnungen der Beſatzungsbehörde nachzu⸗ kommen hätten. Vor allem berief ſich der zeral auf die Artikel 42 und 43 der Haager Konvention, die, wie er ausdrücklich in einem Schreiben bemerkte:„Von Deutſchland unterſchrieben“ ſel. ach der Haager Konvention wird als beſetztes Gebiet dasjenige betrachtet, das ſich unter der tatfächlichen Herrſchaft eines feind⸗ lichen Heeres befindet. Herr Laignelot fügt hinzu:„.. und, nach dem ſtändigen Gebrauch wird ein Gebiet als feindlich be⸗ trachtet, wenn es zum Schutze des öffentlichen Intereſſes, auch als Folgeeines Krieges, von einem fremden Heere beſetzt wird.“ Dieſer Zuſatz iſt nicht nur nicht als ſolcher gekennzeichnet, ſon⸗ dern als Nachſatz ohne trennendes Satzzeichen der wörtlich zitierten Beſtimmung des Artikels 42 angefügt. Artikel 43 der Haager Kon⸗ vention beſtimmt, daß Beſatzungsbehörden für die öffentliche Ruhe und Sicherheit zu ſorgen hätten,„und zwar ſoweit bein zwingendes Hindernis beſteht, unter Beachtung der Landesgeſetze“. Die letztere Beſtimmung, die ſo garnicht zu den Plänen der Poin⸗ dare und Genoſſen paſſen will, iſt einfa worden. Das Schreiben Laignelots ſtellt ſich ſomit als eine grobe und übrigens ungewöhnlich plumpe Fälſchung heraus. Bezeichnend für den Geiſt, der die Haacener Militärs beſeelt, iſt es, daß ſich der General auf die Haager Kriegs ordnung be⸗ ruft, während Poincare doch ſo gern die Fituion von der friedlichen Miſſion des Ingenieurkomitees und ſeiner militäriſchen„Beglei⸗ tung“ aufrecht erhalten möchte. etwa 30 Privatautomobile requßriert. Mainz, 12. Febr. Geſtern wurden von der Beſatzungsbe hörde Frankreich gegen jede Abrüſtung UBerlin, 12. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Nach einer Genfer Drahtung des Ullſtein⸗Montagblattes brachte in der Sitzung der ge⸗ miſchten Abrüſtungskommiſſion des Völkerbundes Viviani die a b⸗ rüſtungsfeindliche Tendenz Frankreichs in einer alle Anweſenden erſchreckenden Deutlichkeit zum Ausdruck. Bei Veratung des Lord Cecilſchen Garantieplans wollte er von Abrüſtung über⸗ haupt nichts hören. Er widerſetzte ſich allen Vorſchlägen, ogar der Beratung des Cecilſchen Plans, deſſen praktiſche Durchfüh⸗ rung für heute und morgen gar nicht in Frage kommt. Schließlich fragte ein Teilnehmer der Sitzung, ob denn Frankreich für alle Zu⸗ kunft jede Abrüſtung ablehnen wolle. Viviani erklärte immer wieder, Frankreich würde durch eine Abrüſtung in ſeiner Exi⸗ ſtenz bedroht und könne um deswillen der Erörterung von Ab⸗ rüſtungsmaßnahmen nie zuſtimmen. Dabei wurde Viviani von Schanzer, dem früheren italieniſchen Außenminiſter, wacker unter⸗ ſtützt. Schließlich erklärten die anweſenden Arbeitervertreter Frank⸗ reichs(Jouhaux) und Hollands(DOudegeeſt), daß auch ſie eine Ver⸗ antwortlichkeit zu tragen hätten, die ihnen gebiete, auf der Beratung des Cecilſchen Planes zu beſtehen. Daraufhin gab ſich dann Viviani zufrieden, ſabotierte die Beratung aber nach Möglichkeit, indem er als Vorſitzender einer Unterkommiſſion die Wahl ſchloß, ehe über die Frage abgeſtimmt worden war, ob man auch den franzöſiſchen Arbeitervertreter Jouhaux in die Kommiſſion wählen wolle. So beſteht denn die Unterkommiſſion nur aus einem franzöſi⸗ ſchen Oberſt, einem italieniſchen General, einem japaniſchen Admiral und außer Lord Robert Cecil noch aus einem belgiſchen Regierungs⸗ mann. Nach dieſer Heldentat iſt dann Viviani nach Paris zurück⸗ gekehrt. Badiſche Politik Der badiſche Candiag tritt am Mittwoch, 14. Februar, nach⸗ mittags ½ Uhr für eine Vollſitzung zuſammen. *Ein unangenehmer Hörfehler. Vor einigen Tagen hatten wir gemeldet, daß eine Abordnung der Bafler Regierung beim Schweiger Bundesrat wegen der Verkehrsſperre Appenweier⸗Offenburg vorge⸗ ſprochen habe. Dieſe Nachricht findet ſich nun auch in der„Frank⸗ furter Zeitung“, nur iſt dort zu leſen, daß eine Abordnung der badiſchen Regierung bei der ſchweizeriſchen Regierung wegen der Verkehrsſperre vorſtellig geworden ſei. Da dieſe Meldung, die un⸗ zweifelhaft auf einen Hörfehler am Telephon zurückzuführen iſt, durch einen großen Teil der deutſchen Preſſe in der von der Frankf. Zig. wiedergegebenen Leſung geht, ſo ſei ſie beſonders nachdrücklich richtig geſtellt. Ein böſes Verſehen iſt es aber, daß der badiſche Staats⸗ anzeiger, die„Karlsruher Zeitung“ dieſen Schnitzer gedankenlo⸗ abdruckt. Letzte Meldungen Der deutſche Geſandte in Chile verunglückt Sankiago(Chile), 11. Febr.(Reuter.) Der deutſche Geſandte v. Erckert iſt bei der 727 1775 eines Vulkans in der Provinz Llanguihu durch einen Unfall ums Leben gekommen. Karl v. Erckert ging im Jahre ⸗1910 als Nachfolger Baron Bod⸗ manns nach Chile, nachdem er verſchiedene Poſten in Rio de Janeiro, Guatemala, Liſſabon und Tokio bekleidet hatte. Im Aus⸗ wärtigen Amt v. Erckert iſt 54 Jahre alt geworden. Landesverräter EJ Berlin, 12. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Auf Veran⸗ laſſung zweier Fahrgäſte eines D⸗Zugs Hannover⸗Berlin, ſind, wie der„Berliner Lokalanzeiger“ mitteilt, geſtern zwei Reiſende, ein 39jähriger Schloſſer und ein etwa gleichaltriger Ingenieur auf dem Bahnhof Hallenſee feſtgenommen worden, weil ſie wäh⸗ rend der Fahrt Propagandareden für das franzöſiſche Unternehmen im Ruhrgebiet gehalten hatten. Sie hatten er⸗ zählt, daß ſie im Ruhrgebiet Verſammlungen abgehalten hätten, die den gleichen Zweck gehabt hätten. Die beiden Burſchen ſind der po⸗ litiſchen Pollzel übergeben worden. Einäſcherung des Uationaltheaters in Sofia Sofia, 12. Februar. Das Nationaltheater wurde durch einen 5— bei dem zwei Perſonen getötet und 15 verletzt wurden, ein⸗ geäſchert. Dortmund, 12. Febr Die hier wegen Grußberweigerung feſt⸗ genommenen fünf Polizeibeamten ſind vom franzöſiſchen Kriegsgericht in Dorſtfeld freigſprochen worden. Deutſchoölkiſche und Deulſchnakionale. Die„Deutſche Zeitung“ berichtet von einer Vertretertagung der jungen dencgeu kiſchen Freiheitspartei(die im Reichstag durch die Herren v. Gräfe, Wulle und Henning vertreten wird). Gräfe als Vorſitzender hat in ſeiner Eröffnungsrede u. a. verſichert: Die deulſch⸗völkiſche Freiheits⸗ partei ſei keine parlamentariſche Partei im e Sinn, ſon⸗ dern eine„aus dem Herzen des Volkes ſelbſttätig erwachſene Volks⸗ bewegung“. Als Ziel der Partei nannte er die Sprengung der Verſailler Ketten, die Bekämpfung des Parlamentarismus, Brechen der Judenherrſchaft und die Bezwingung des Marxismus im Intereſſe der Arbeiter ſelbſt. Zum Schluß kam Herr v. Gräfe auch auf die Stelle zur deutſchnationalen Partei zu ſprechen und betonte, es ſei ſelbſtverſtändliche Pflicht der Abgeordneten, ihr altes Neſt nicht zu beſchmutzen, leider aber werde es manchem von ihnen ſchwer gemacht, immer nach dieſem Grundſatz zu verfahren. + Der Wert guten Leſeſtoffes Von Profeſſor Dr. Helmolt⸗Berlin „Die alte Pfychologie hatte ihre dogmatiſche Art, die Menſchen einzuteilen in Gute und Schlechte, in Weiſe und Narren, in Starke und Schwache, in Reine und Unreine, in Atheiſten und Gläubige; ſie hatte zu viele— oder auch zu wenige Schattierungen! Wäre es nicht praktiſcher und wahrer, ſie fortan in zwei neue Klaſſen zu ſondern, entſprechend den Beſtrebungen, denen ſich die Zukunft zuneigt: in Leidbringer und Glückbringer?“ Dieſe ſchönen Worte Dora Melegaris aus dem Anfange dieſes Jahrhunderts gilt es nicht bloß zu beherzigen, ſondern auch in Taten umzuſetzen. Das bedeutet: da wir Leidbringer genug und übergenug haben, müſſen wir uns an die Glückbringer klammern. Haben wir denn noch ſolche? Es ſind nicht die ſchlechteſten Deutſchen, die angeſichts des furcht⸗ baren Niederbruchs der Natlon alles für verloren halten, an allem verzweifeln und ſich müder Reſignation ergeben. Unſer Volk, ſo klagen ſie, ſiecht an unheilbarer Krankheit rettungslos dahin; den Schlund, in dem es verſinkt, ſchließt keines modernen Marcus Cur⸗ tius Opfertod. Wer nur von der Wahrheit der Veobachtung über⸗ zeugt iſt, daß es zu allen Zeiten und in allen Ländern miſerabel ge⸗ weſen ſei, wird den weiteren Schluß ziehen: Die Menſchen haben ſich ſtets geüngſtigt und gepflegt; ſie haben ſich untereinander gequält und gemartert; ſie haben ſich und andern das bißchen Leben ſauer ge⸗ macht, die Schönheit der Welt und die Süßigkeit des Daſeins, welche die ſchöne Welt ihnen darbietet, weder zu achten noch zu genleßen vermocht. So hat— im Vorbeigehen— ſogar ein Goethe Aae Aber der Gaſt, dem gegenüber er ſich am 19. Auguſt 1806 ſo äußerte: der Hiſtoriker Heinrich Luden, erwiderte: ihm komme vor, Mephiſto⸗ pheles habe abermals geſprochen. Denn wäre dem wirklich ſo, wie dies Goethe(im Beſtreben, das ihm nicht liegende Ideal des Hiſtori⸗ kers durch übertriebene Skepſis ad absurdum zu führen) im Ge⸗ ſpräche mit Luden eingeworfen hat, ſo täten wir am beſten, ſtill und ſtumm oder— uns auf liſtige Weiſe mit der ſchlech⸗ teſten aller Welten irgendwie in materiellem Sinn abzufinden. In der Tat gibt es, jetzt mehr denn je, weltkluge Leute, die, da uns die Löwenhaut nicht mehr kleidet, den Fuchspelz nehmen. Der Zeit nachgeben, heißt: ſie überflügeln. Wo es mit der Gewalt und Tapferkeit nicht geht, nimmt man zur e und Schlauheit ſeine Zuflucht. Das iſt ſchon etwas. ug handeln iſt tauſendmal beſſer als apathiſch 12 zu Tode grämen. Aufpaſſen, auf welche Art es einſt verachtete Völker über Umwege zu Glanz und Größe gebracht haben, das kommt uns mehr zu, als dem Ver⸗ lorenen idolent nachtrauern. Wo der grimmige Zorn Achilles verſagt, führt vielleicht die verſchlagene Verdroſſenheit des Ulyſſes um Ziele. Doch iſt dies ſneldie nur Mittel zum Zweck, unter mſtänden ſogar ein zweiſchneidiges. Denn es liegt die Gefahr nahe, die Anpaſſung an der Schlechtigkeit dieſer Welt ſo weit zu treiben, daß wir ihr allmählich einen immer tiefer greifenden Ein⸗ fluß auf das eigene Ich einräumen. Gerade dem platten Materialis⸗ mus aber, der gegenwärtig ſchon ſo viel in Klauen hat, dür⸗ fen wir um keinen Preis auch noch unſere Seelen ausliefern. In Fritz Mauthners parodiſtiſchen Studien„Nach berühmten Muſtern“ hatte mich jüngſt„der blonde Jainkef“ beluſtigt. Ich nahm daraufhin den echten Karl Emil Franzos vor und ſtieß in den Ge⸗ 4 775„aus Halb⸗Aſten“ auf die gemültvolle Kulturſchilderung „Schiller in Barnow“, geſchrieben zum 10. November 1875. Darin ſteht der prophetiſche Saß:„Vielleicht kommt einmal die ſatte, die räßlich ſatte Zeit, da Schiller tot iſt; manches Zeichen ſpricht für.“ Mann kann das Vorzeichen auch umdrehen und ſagen: „Jetzt haben wir die leere, die gräßlich leere Zeit, da ung nach Schiller hungert und dürſtet.“ Es muß nicht gerade Schiller ſein— es handelt ſich überhaupt um das Beſte, um das Höchſte unſeres Volkstums ſchlechthin. Dringender als je brauchen wir Verkör⸗ perungen des Ideals, das uns aus Schande, Ohnmacht und Not wieder emporführen ſoll zu freiem Menſchentume. Der Menſch lebt nun einmal nicht vom Brot allein.„Vater⸗ land, Vaterland, wie tief hinab reicht denn dein Grund? Und ſtiegſt du nicht in dein Herz hinab, wird er dir nimmer kund!“ ſo ſingt, hundert Jahre nach Kleiſt und Arndt, Erita Spann⸗Rheinſch im deutſchen Böhmerlande. Herzenskünder: das e was wir bitter brauchen. Nicht bloß in der Kunſt iſt das Beſte gut genug — wir müſſen es nur aus Schutt und Schmutz wieder herausgraben, von neuem zu entdecken verſtehen. An unſerem alten und jungen —**1— haben wir einen unverſiegbaren Schatz, deren Hebung un ine in gangbare Kleinmünze über unſer verzweifelndes Volk eine Fülle von Segen ergießen werden. In erſter Linie gllt dies von unſern ganz großen Dichtern. Früher ſtand, fleißig benutzt oder auch nur halb angeblättert, faſt jeder gebildeten Familie eine mehr oder weniger vollſtändige Bücherei unſerer Klaſſiker zur Verfügung. Heute kann ſich ein friſcher Hausſtand kaum zweil, drei Bände davon leiſten. In dieſe Breſche muß die Tageszeſtung, die Wochenſchrift, das Flugblatt ſpringen. Aehmich ſteht es um unſere beſten Geſchichigſchreiberz; iſt ja doch niemand ein Hiſtoriker im ſchönſten Sinne des Wortes, dem die ſchöpferiſche, die dichteriſche Kraft fehlte. Auch ihr Gold iſt noch. lange nicht ausgeſchöpft. Und gerade, weil im Hervorbringen größerer Werke gegenwärtig ein fühlbares Nachlaſſen eingetreten iſt, hat die perlodiſche Preſſe die Pflicht, auf die ungemünzten Barren unſerer Raſſiſch ichtsſchreibung immer wieder hinzuweiſen. Darin derf einen ſeidſt Schiller Lenzen von der Wiſtenſchaft, die dem einen ſe die hohe, die himmliſche Göttin, dem anderen eine tüchtige Kuh iſt, Denn es muß von die ihn mit Butter verſorgt, keineswegs irre machen. Denn wir ſind eben zurzeit arme Schächer und nehmen unſer Gut, wo wir es finden. Darüber hinaus heiſcht ſchon die einfache Erwägung, daß wir nicht immer und ewig bloß auf den Schultern der Väter ſtehen dürfen, von uns Nachfahren ein Bekenntnis zur eignen Natur, zur eignen Meinung, zur ſel b ſtändigen Arbeit. Es wäre Ver⸗ fündigung am Volksganzen, das ſich auch heute noch fortentwickelt und fortſchreitet, wollte man aus lauter Ehrfurcht vor der Ueber⸗ lieferung das emſige Bemühen der aufſtrebenden Mitwelt gering⸗ ſchätzend. Der Zeitgenoſſe weiß am beſten, was dem andern fehlt. Herzen geben, was auf Herzen wirken ſoll. Allein von dieſem Geſichtspunkt aus verdient gerade die jung⸗ und die jüngſt⸗deutſche Literatur im Kleinen wie erſt recht un Großen jede wärmende Anerkennung und freudige Förderung. Den Prüfſtein, woran wir ſofort erkennen, ob eine dargebotene Schriftſtellerei wert ſei gedruckt zu werden, liefert in jedem Falle die Antwort auf die oberſte Frage: frommt ſie dem Volke? Was echt, bodenſtändig, geſund und ohne geile Triebe entwicklungsfähig iſt, was erhebt, emporträgt und ohne bittern Nachgeſchmack erheitert, kurz: alles, was würdig 6. in 10 Sprache verbreitet zu wer⸗ den, das ſoll auch der Geſamtheit bekannt gemacht werden. Ein Leſeſtoff, der im gemeinen wie im vornehmen Sinne„gut“ iſt, hat den wundervollen Beruf, über ſchwerſte hinwegzuſetzen, den durch die Zerrüttung alles Beſtehenden Verängſtigten und Wankendgewordenen wieder feſt zu machen. Iſt uns auch vieles genommen— manches kann durch treue Arbeit erſetzt werden. Und anderes war überhaupt unverlierbar. Solange die ewige Sonne ſcheint und die Berge noch ſtehen und ſolange wie wir ſelber Jan ſolange bleibt auch das Beſte unver⸗ rückbar, die Sache des Vaterlandes. Aeußerlich ſind wir zwar in manchem Betracht auf die traurige— des Zeitalters nach dem Dreißigjährigen zurückgeſunken. Inzwiſchen iſt aber Europa durch das Jahrhundert der Nationalität hindurchgegaagen, und wir mit ihm. Die Ideen Freiheit, Volk, Vaterland ſind, wie Goethe 8 der entſcheidenden Abrechnung von Leipzig im Nopember 1813 zu Luden ſagte, in uns, ſind ein Teill unſeres We⸗ ſens, und niemand vermag ſie von ſich zu werfen. Dieſe Grundtat⸗ ſache läßt ſich wohl vorübergehend verſchleiern und in den Hinter⸗ grund ſchieben, doch niemals ganz unterdrücken. Das Schwert iſt uns aus der Hand geſchlagen. So möge denn die Feder, diesmal nicht verderbend, ſondern N bemüht ſein, das trotz heroiſcher Anſtrengung und Aufopferung Ver⸗ lorene in redlicher Arbeit zurückzuerwerben. Noch iſt es Tag, da 14 55 ſich der Mann! Mitten im Leide laßt uns Glückbringer ſein 2„ — Montag. den 12. Februar 1923 war er längere Zeit als vortragender Rat tätig. ——— J — N ö Tn —— *. n* mit, beſondere Spezialiſten bilden ſich als Röntgenologen aus. Monkag, den 12. Februar 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) 3. Seile. Nr. 71 Städtiſche Nachrichten vaterländiſche Feler des Lehrergeſangvereins Maunheim⸗Ludwigshafen Zu Gunſten der Mannheimer Notgemeinſchaft und des deulſchen Volksopfers gab geſtern nachmittag der Lehrergeſangverein Mannheim⸗Ludwigshafen, der ſich bekanntlich zu wohltätigen Zwecken ſtets bereitwillig zur Ver⸗ fügung ſtellt, im Nibelungenſaal ein Konzert, das tiefgehende Eindrücke hinterließ. Der Appell, den der Verein an die kunſt⸗ liebende Bevölkerung Mannheim⸗Ludwigshafens gerichtet hatte, war nicht vergeblich: man ſah in dem gewaltigen Raum nur noch wenig leere Plätze. Der finanzielle Erfolg dürfte infolgedeſſen ebenſo groß wie der künſtleriſche ſein. Die Vortragsfolge war mit feinſter Ein⸗ fühlung in die Stimmung, die z. Zt. die Allgemeinheit beherrſcht, zuſammengeſtellt. Hierfür ſei dem Vorſtand die erſte Anerkennung ausgeſprochen. Die zweite gebührt der Wiedergabe der Chorwerke. Der Lehrergeſangverein verelnte wieder ſeine Vorzüge: feinſte dynamiſche Schattierung, deutlichſte Ausſprache, ſtraffſte Chor⸗ diſziplin und tiefdurchdachte Durchdringung des gedanklichen Inhalts, unter Muſikdirektor Karl Weidts meiſterlicher Führung zu einer prachtvoll abgeklärten und abgerundeten Geſamtleiſtung.„Gnädig und barmherzig“, Grells tief religiöſer achtſtimmiger a capella⸗Chor, leitete das Konzert weihevoll ein Konzert änger Fritz Seefried, der mit zwei kleineren ſtimmungsreichen Gaben:„Vielleicht“ von Fiſchhoff und„Klage von Pfitzner, folgte, zeigte, daß er imſtande iſt, ſich mit ſeinem tragfähigen, ungemein ſympathiſchen Bariton im Nibelungenſaul mühelos zu behaupten. Dazu kommt eine ſo vornehme, tief durchdachte Vortragsweiſe, daß ſich alle Gaben zu einem nicht alltäglichen Genuß geſtalteten. Mit der ſicheren und aufs feinſte ausgefeilten Wiedergabe der Neumannſchen Vallade Hagen“ bewies der ſtattliche Chor von neuem, daß er ſich unbe⸗ denklich an die ſchwierigſten Aufgaben heranwagen darf. Die Ab⸗ tönung war hier beſonders lobenswert. Im Mittelpunkt der Feier ſtand die packende, anfeuernde Anſprache des Stadtpfarrers D. Pchul Klein. Nach einem eindrucksvollen einleitenden Hinweis auf den Ein⸗ bruch der Franzoſen ins Ruhrgebiet und in badiſches Land und einer nicht minder ſcharf akzentuierten Schilderung der bisherigen Entwick⸗ luna dieſes„Krieges im Frieden“, der das deutſche Volk zu einer Abwehrfront zuſammenſchweißte, führte der Redner weiter aus: Der Weck⸗ und Mahnruf der Regierung blieb nicht vergebens— ja man kann ſagen: das Volk war in ſeiner überwältigenden Mehrheit ſelbſt innerlich reif und mündig, in der ungeheuren Schickfalsſtunde moraliſche Würde zu zeigen und einen feſten, zähen Abwehrwillen zu bekunden. Es iſt in friſcher Erinnerung, wie ſich die deutſchen Grubenbeſitzer und Fabrikanten durch keinerlei Droh⸗ ungen, auch nicht durch Gefängnis und unwürdige Vehandlung ein⸗ ſchüchtern ließen, wie die Beamten dem fremden Einbrecher den Gehorſam weigerten, wie wacker und würdig vor allem die Arbeiter, Bergleute, Eiſenbahner, Rheinſchiffer ſich dem unerhörten Terror widerſetzten und Schulter an Schulter mit der Regierung und mit den Arbeitgebern kämpfend eine einheitliche Abwehrfront bildeten. Das war für uns alle wohl das Wertvollſte, das Erhabenſte, wie ſolidariſch die Arbeiterſchaft mit den übrigen Volks⸗ tellen ſich zuſammenſchloß und ſich von keinem an Heimatliebe und Treue gegen das Vaterland übertreffen ließ. Der Feind hat ſich gründlich verrechnet: Innerlich ſtand das ganze Volk auf. Es rief: Jetzt iſts genug! Bis hierher und nicht weiter! Und das Erhebendſte für uns alle, die wir deutſch fühlen und unſer deutſches Volk lieben: Wir ſind dadurch wieder honorig geworden. Wir haber. unſere Selbſtachtung wieder gewonnen und auch die Achtung vor der Welt, die uns verloren gegangen wor, zurückerobert. Wehrlos, aber nicht ehrlos! Das ward vor aller Welt feierlich, ernſt, würdig, großzügig und nachdrücklich kund⸗ getan! Was wirdnun weiter geſchehen? Was können und ſollen wir weiter tun? Niemand läuſche ſich: Frankreich iſt ens bitterernſt. Mag es eigene Not ſein— Kenner der Verhällniſſe verſichern, es ſtünde unmittelbar vor dem wirtſchafllichen Vankrott— oder mag es hyſteriſche Furcht ſein, was es zu dem verwegenen Ha⸗ ſardſpiel trieb— oder beides— genug: Es hat die feſte Abſicht, i m Ruhrgebiet zubleiben. Es wirz bis an die äußerſte Grenze deſſen gehen, was es ſich, ahne ſich ſelbſt bis zum Verbluten ins eigene Fleiſch zu ſchneiden, an agreſſiver Vergewaltigung leiſten kann. Und weiter: Niemand gebe ſich einer Illuſion oder trügeriſchen Hoff⸗ nung hin: daß uns vom Ausland irgend walche Hilfe— wenig⸗ ſtens auf abſehbare Zeit— zuteil wird. England und Amerita, die die moraliſche Pflicht und die Möglichkeit gehabt hätten, den Fran⸗ zoſen in den Arm zu fallen, denken vorläufig nicht daran, uns beizu⸗ ſpringen. Sie machen aus unſerer Not ihre Tugend, nämlich ein Geſchäft; ſo lange ihre Intereſſen nicht ganz weſentlich berührt und geſchädigt werden, tun ſie nichts, ſie ſehen zu, ſie warten ab! Wir ſind ganz auf die eigene Kraft verwieſen. Uns gilt der Spruch des Wallenſteinſchen Reiterliedes:„Hier tritt kein anderer für dich ein— auf dir ſelber ſtehſt du ganz allein.“ Es iſt ein Ungeheuerliches, faſt Uebermenſchliches, was von uns zu leiſten und zu leiden gefordert wird. Aber wir müſſen, ſonſt Kunft und Wiſſenſchaſt Profeſſor Rönfgen. Der Entdecker der Nöntgenſtrahlen, Geheimrat Wilhelm pon Röntgen, Mitglied der Akademie der Wiſſenſchaften, iſt im Alter von 78 Jahren in München geſtorben. In Wilhelm Konrad v. Röntgen, dem Trͤger des Nobelpreiſes von 1901, iſt ein Gelehrter von Weltruf dahingegangen. Röntgen war Rheinländer, geboren 1845 zu Lennep, einer betriebſamen Kleinſtadt bei Elberfeld. Er bildete ſich unter Kundt in Zürich als Phyſiker aus, ging 1870 als deſſen Aſſiſtent mit nach Würzburg, wo er 29 Jahre ſpäter die große Entdeckung machen ſollte, dann nach Straßburg, wo er ſich 1874 habilitierte. Ueber Hohenheim, nochmals Straßburg und Gießen, kam Röntgen 1888 als Ordinarius nach Würzburg und 1899 nach München. Mit einem Schlage bekannt machte ihn die Ent⸗ deckung der ſogenannten X⸗ Strahlen, die heute als Röntgen⸗ ſtrahlen eine ſo große Rolle in der Medizin ſpielen, ſowohl zur Er⸗ kennung des Krankheitsbildes wie auch zur Heilung, beſonders von Hautkrankheiten. Die Röntgenröhren ſind jetzt in jedem Kranken⸗ hauſe unentbehrlich, viele Privatärzte beſtrahlen und unterſuchen Die Anwendung in der inneren Medizin, in der Chirurgie wie in der Dermatologie wird noch dauernd erweitert. die Jeſtſpieie des Schillerbundes. Auf Grund endgültiger Beſchlußfaſſung des Nationalausſchuſſes des Weimariſchen Schillerbundes ſind für die Feſtſpiele dieſes Jahres vier Reihen in Ausſicht genommen: I. 7. bis 12. Juli, II. 14. bis 19. Juli, II. 21. bis 26. Juli, IV. 27. bis 31. Juli; doch wird Lehrern und Schülern, deren Ferien erſt im Auguſt beginnen, von der Unter⸗ richtsbehörde Urlaub erteilt. Die aufzuführenden Stücke ſind: Ham⸗ let, Nathan, Tell. Jeder Teilnehmer mit zurückgelegtem 16. Lebens⸗ jahr muß Mitglied des Bundes ſein. Anmeldungen ſind zu richten an Profeſſor Dr. Henſchel, Weimar, Laſſenſtr. 29. Die diesjährige Hauptverſammlung wird in Weimar vom 26.—30. März abgehalten. Das Deutſche Nationaltheater bietet den Beſuchern der Oſterverſammlung Parſifal, Hamlet, Erdgeiſt und die Matthäus⸗ paſſion. —8 Thenter⸗Rundſchau. Julius Einödshofer vollendet heute ſein 60. Lebensjahr. Ein geboxener Wiener(Schüler des Konſervatoriums der Geſellſchaft der Muſikfreunde), kam Einödshofer 1891 nach Berlin und machte ſich hier als Dirigent an verſchiedenen Bühnen und Konzertinſtituten wie als Komponiſt von Operetten, Paſſen, Balletten und Revuen einen allbekannten Namen. Viele ſeiner Werke erfreuten ſich dauernder Erfolge, auch in Amerika, und ſind ſo populär gehalten, daß manche ſeiner Melodien im Volke wei⸗ terleben.— In jen iſt der Schriftſteller und langjährige Re⸗ dakteur des„Neuen Wiener Tagblattes“, Adolf Gelber, am ſelben Toge wie der Feuilletoniſt der„Neuen Freien Preſſe“, Wittmann geſtorben. Selber, der ein Alter von 67 Jahren erreicht hat, wurde in den 90er Jahren durch ſeine Shaleſpeare⸗Studien und Be⸗ arbeitungen bekannt. 1896 brachte das Münchener Hoſthegter, ſpäter de⸗ Burg, ſeine Jnſzenierungen von„Hamlet“ und„Troilus und ida“, ſind wir verloren! Alſo werden wir auch können, vor allem aber wollen! Unſer Abwehrwille darf keineswegs ermatten und erlahmen. Wir müſſen ihn noch mehr verſteifen, ſtählen. Vor allem müſſen wir die Nerven in der Hand behalten und ruhiges Blut⸗ bewahren. Aeußerſte Beſonnenheit und ſtrengſte Selbſtzucht tun uns not! Jeder Gedanke an gewaltſame Abwehr muß fortfallen— er iſt bei unſerer militäriſchen Wehr⸗ loſigkeit Wahnſinn. Wir dürſen uns auch keinesfalls gegenſeitig durch unbedachte, zügelloſe Worte in die an ſich ſchon heiße Erregung und Erbitlerung noch mehr hineinſteigern. Wir müſſen um unſerer ſelbſt willen alle unnötigen Demonſtrationen und Provokationen ver⸗ meiden. Nicht aus Flaumacherei und Pazifismus, ſondern aus Rück⸗ ſicht auf unſere Brüder, die es büßen müſſen. Wir müſſen einig, einig, einig bleiben. Vismarcks Wort bewahrheitete ſich:„Nur der äußerſte Zwang der Verhöltniſſe kann die Deutſchen zu einer notwendigen Einheit zuſammenſchweißen, die ihrer innerſten Natur widerſtrebt!“ Dieſen äußerſten Zwang hat uns der alte Erb⸗ feind auferlegt, als er mitten im Frieden in unſer Land brach. Ge⸗ radezu verbrechériſch wäre es, wenn jetzt von irgend einer Seite— ſei es von links oder von rechts— ein Putſch, eine Gewaltaktion im Innern, eine Aenderung der Staatsform verſucht würde! Friedrich Hebbels grauſam ironiſches Wort darf nicht zur Wahrheit werden, das er einſt an die Deutſchen richtete: Eins hofft ich, ſollt Euch einig machen: Der offen aufgeſperrte Rachen Des Ungeheuers, das Euch droht: Doch nein— ihr wollt Euch erſt vertragen, Weunn ihr ſchon ſteckt in ſeinem Magen, Doch ſeid ihr dann erquetſcht und tot! So müſſen wir uns alle bereit finden laſſen zu höchſter Opferwilligkeit. Unſere hart kämpfenden, unter unerträg⸗ lichem Druck ſtehenden rheiniſch⸗weſtfäliſchen Brüdern und Lands⸗ leute dürfen unter keinen Umſtänden nach Mangel am Nötigſten leiden. Leder muß ſich jetzt aufs äußerſte einſchränken. Es iſt verächtlich, wenn. jetzt noch geſchlemint, gepraßt, gewuchert, ge⸗ hamſtert(ſtürmiſcher Beifall), wild ſpekuliert, der zügelloſen Ver⸗ gnügungsſucht gefröhnt wird. Viel und Anerkennenswertes iſt ge⸗ ſchehen. Es muß immer noch mehr und immer wieder getan wer⸗ den. Jetzt wiegen Worte, mögen ſie noch ſo vaterländiſch klingen, wenig— jetzt ſteht im Anfang, in der Mitte und am Ende die ſchlichte, treue und dauernde Bruderhilfe. Sie muß auch denen gelten, die durch den Krieg und den wirtſchaftlichen Niederbruch in Not und Vedrängnis gekommen: den Kriegsinvaliden und dem verarmten Mittelſtand, den Arbeitsunfähigen, Alten, Kran⸗ ken, Witwen und Waiſen. Jetzt ſind wir alle zu einer wirklichen Notgemeinſchaft geworden und damit— für den Augen⸗ blick wenigſtens— ein Volk nach dem Ausſpruch E. M. Arndts: „Ein Volk ſein, heißt eine gemeinſame Not empfinden!“ Wir müſſen eine Gemeinſchaft hächſt angeſpannteſten Berantwortlich⸗ keitsgefühls für Gedeih und Verderb unſeres Volkes werden und ſein, wie Fichte ſagt: es muß jetzt jeder Deutſche ſich ſo verhalten, als ob von ihmallein das Wohl des ganzen Vaterlandes abhinge.“ Wir müſſen alle eine Gemeinſchaft entſchloſſenen, nationalen Wil⸗ lens werden, dieſer unerhörten Vergewaltigung mannhaft zu be⸗ gegnen und ſie mit allen Geiſtes⸗, Seelen⸗ und Leibeskräften abzu⸗ wehren. Hierzu rufen uns auf und mahnen uns mächtig die Geiſter unſerer erſchlagenen Väter, Söhne und Brüder, die ſich im Welt⸗ krieg fürs Vaterland in den Tad gaben. 9 Wir müſſen den feſten Vorſatz faſſen, auch fernerhin, wenn dieſe ſchreckliche Sache zu Ende gekommen iſt, unſere Einheits⸗ front beizubehalten, uns vor allem als Bürger des deutſchen Einheitsſtaates zu fühlen. Wir müſſen uns alle erziehen und erziehen laſſen zu lebendigem Staatsinter⸗ eſſe und bewußter, treuer ſtaatsbürgerlicher Geſin⸗ nung. Wir müſſen uns vor allem moraliſch wieder erheben und kräftigen und nach innerer Reinheit trachten. Es war herzſtärkend, was der Reichskanzler ſür Worte fand, um das Volk aufzurufen, eine Art Einheitsfront anſtändig und vornehm Jenkender, ſitlich empfindender, das Niedrige und Temeine ehrlich haſſender und verachtender Leuie zu bilden. In dieſen Tagen hat unſer Volk, von dem Peſſimiſten geſagt haben, es hätte den Charakter verloren, Charakter gezeigt. Möge der Erbfeind deutſchen Landes und deutſchen Weſens daran ſcheitern. Was ſollen wir tun? Wie unſer badiſcher Landsmann, der Dichter Emil Gött, ſagt:„Nit luck' lo!“ nicht weichen, feſt ſtehen, aushalten, beharren bis ans Ende: Den Kopf hoch! Das Herz feſt und treu, die Zähne zuſammengebiſſen, die Hand offen zu ſedem Opfer! Durchdringt Euch alle, liebe Freunde, mit dem tiefernſten Bewußtſein: Jet oder niel Es geht ums Ganzel Und ſo ſchließe ich meine aus tiefbewegtem, treu deutſch emp⸗ findendem Herzen kommenden Mahnworte, indem ich Ihnen allen auf die Lippen lege die bange Frage:„Iſt dem Karfreitag, der Jahre gewährt, doch noch dereinſt ein Oſtern beſchert?“ Und indem ich Ihnen allen auf die Lippen lege das fromme Gebet:„Höre, o Vater, erhöre wein Flehn,— Schenk uns, o ſchenk' uns ein Auferſtehn!“ Wir heißen Euch wiederſtehen! -Wir heißen Euch arbeiten und nicht verzweiſeln! Wir heißen Euch dulden und opfern! Wir heißen Euch hoffen! Ein Beifallsſturm durchbrauſte den Saal, als der Redner, der mit hinreißender Beredtſamkeit die Not der Stunde gezeigt und die Pflichten, die uns aus chr erwachſen, das Podium verließ. Und nicht gher verſtummten die Aeußecungen der Dankbarkeit für die tief zu Herzen dringenden Mahn⸗ und Troſtworte, bis ſich der Redner wieberholt verbeugt hatte. Der Chor ſpendete weiter drei in ihrer Einfachheit ſo überaus anſprechende Volkslieder:„Morgenrot“, „Ju Straßburg auf der langen Brück“ und„Lützows wilde Jagd“ mit ſo großem Erfolg daß der letzte Vortrag teilweiſe wiederholt werden mußte, und beſchloß ungemein tiefwirkend die vaterländiſche Veranſtaltung mit Kauns zeitgemäßem„Charfreitag“. Konzert⸗ ſänger Fritz Seefried, der von Herrn Adolf Schmikt ſehr gut am Flügel begleitet wurde, zeigie ſeine hochſtehende Kiünſtlerſchaft in Löwes„Odins Meeresritt“ und rückte nochmals ſeine ſtimm⸗ lichen Vorzüge in den Vordergrund mit Mendelsſohns„Rheinwein⸗ lied“, das von ihm ſo wirkungsvoll bearbeitet iſt, daß auch hier der Beifall eine teilweſſe Wiederholung erzwang. Möge der er⸗ hebende Verlauf der Feier, mit der der Lehrergeſangverein auch einen großen ethiſchen Gewinn erzielte, noch recht lange in den Herzen aller Teilnehmer nachkliagen. Sch. Schnellzugsverkehr nach und von feöln Durch die Betriebseinſtellung im beſetzten Teil des Bezirks Mainz iſt es gegenwärtig nur über Frankfurt a..—Gießen—Betz⸗ dorf—Troisdorf möglich, nach und von Köln zu gelangen. Ueher dieſe Strecke verkehren zurzeit die Züge D 207/ 208, die urſprüng⸗ lich 5 0 Darmſtadt über Mainz—Wiesbaden geleitet worden ſind, wie folgt: D 207 Heidelberg ab 12.12 nachts, Mannheim ob 12.05 nachts mit Pendelzug nach Friedrichsfeld⸗Nord: Darmſtadt.11/1.15, Frankfurt a. M. an.43, ab.15, Köln Hbf. an.52 vorm...Z. D 208 Köln Hbf. ab 12.08 nachts..., Frankfurt a. M. an .25, ab.45 vorm. Darmſtadt.15/5.19, Friedrichsfeld⸗Rord an .05, Anſchluß nach Mannheim ab.22, Mannheim an.40 vorm., Heidelberg an 621 vorm. Ferner werden zwiſchen Frankfurt a. M. und Köln geführt: D 269: Frankfurt a. M. ab.12 nochm., Köln Hbf. an 10.42 nachm..G.., Anſchluß von Mannheim ab.58 nachm. Über Friedrichsſeld⸗Nord, Heidelberg ab.00 nachm. D 270: Köln Hbf. ab.50 vorm..F.., Frankfurt a. M. an .34 nachm., Anſchluß nach Mannheim, Frankfurt a. M. ab 335, Mannheim an.24, Heidelberg an.20 nachm.— 15 Weitere Einſchränkungen im RNeichsbahn⸗Direktionsbetirk Meinz Zur Einſchränkung des Kohlenverbrauchs fallen im Bezirk Mainz mit ſofortiger Wirkung nachſtehende Züge Sonntags aus: 967 Mannheim/Heidelberg—Frankfurt a.., Mannheim ab.55, Heidelberg ab.04 nachm.; 936 Frankfurt—Mannheim /Heidelberg, Mannbeim an 432, Heidelberg an.23 nachm. Ferner zwiſchen Mannheim und Friedrichsfeld⸗Rord die Züge 915. Mannheim ab .35 vorm, und 960, Mannheim an 19.37 nachm. Die Züge 918, Weinheim—Mannheim—Weinheim, ohne Anſchlüſſe nach und von Heidelberg, gefahren. Auf der Riedbahn fallen die Züge 2662, Mannheim an.40 vorm. und 2693, Mannheim ab.02 nachm., Sonn⸗ und Feiertags aus. 22 * Berliehen wurde den hauptamtlichen Dozenten an der Han⸗ delshochſchule Mannheim: Dr. Altmann, Dr. Behrend. Dr⸗ Erdel, Dr. Glauſer, Dr. Mahlberg, Dr. Peters, Or. Pöſchl, Dr Rumpf und Dr. Sommerfeld die Amtsbegzeich⸗ nung ordentlicher Proſeſſor. * Verletzt wurde Handelslehrer Karl Uehlein van der Han⸗ delsſchule in Bruchſal an jene in Mannheim. * Gewählt wurde für die Reſtdauer der Dienſtzeit des aus dem Vorſtand ausgeſchiedenen Rechtsmwalts Otto Zutt Re tsanwalt Ernſt Fuchs Karlsruhe zum Mitglied des Vorſtandes der babdiſchen Anwaltskammer. * Brände. In den letzten beiden Tagen wurde die Verufs⸗ ſeuerwehr wiederholt alarmert Am Samstag vormittag gegen 10 Uhr entſtand in der Lindenhofſtraße 76 durch unvorſichtiges Umgehen mit einer brennenden Petroleumlampe ein Keller⸗ brand. Um 11 Uhr gab es in der Sandhoferſtraße 19 einen Kaminbrand und abends kurz vor 8 Uhr in der Wallſtadt⸗ ſtraße 9 noch einmal. Am geſtrigen Sonntag abend 7 Uhr wurde gemeldet, daß in B 5, 22 eine Dachgaupe brenne. Beim Ein⸗ treffen der Berufsfeuerwehr wurde feſtgeſtellt, daß es ſich um einen Kaminbrand handelte, der durch Glanzrußbildung entſtanden iſt. In allen Fällen konnte die Gefahr ſofort beſeitigt werden. *Die Poſt ſchafft den Pfennig ab. Den Pfennig will die Reichs⸗ poſt bei Poſtanweiſungen, Poſtaufträgen und Nachnahmen des In⸗ unb Auslandsverkehrs wie im Poſtſcheckverkehr ganz abſchaffen. Die Vorbereitungen ſind bereits getroffen. Inzwiſchen hat das Reichs⸗ poſtminiſterium eingehende Beſtimmungen über die Abordnung ge⸗ troffen. Sie tritt ein, ſoweit nicht Geſetz oder Verordnung entgegen⸗ ſteht, im allgemeinen von 50 Pfg. an nach oben, darunter nach un⸗ ten. Nach oben abgerundet werden aber ſtets Löhne, die Zeitungs⸗ verpackungsgebühr bei der ſedesmaligen Abrechnung mit dem Ver⸗ leger, die Poſt dann im Ausland⸗Paket⸗ u. Fernſprechverkehr, die Markgegenwerte für Poſtanweiſungen und für Nachnahmen auf Pa⸗ 5—5 aus dem Ausland. Nach unten abgerundet werden die Steuer⸗ abzüge. *Die Unterſtützung der gemeinnützigen Anſtalken. Die Preſſe⸗ abteilung der badiſchen Regierung teilt mit: Aus den vom Reich zur Unterſtützung gemeinnütziger Anſtalten zur Verfügung geſtellten Milliarden ſind an die Landesregierungen 300 Millionen ver⸗ teilt worden, von denen auf Baden 11,2 Millionen Mark entfielen. Die Gewährung von Beihilfen aus dieſen Mitteln an not⸗ leidende gemeinnütige Anſtalten iſt inzwiſchen im Einvernehmen der vier hieran beteiligten Miniſterien vollzogen worden. Insgeſamt konnten 36 Anſtalten mit Beträgen, die ſich zwiſchen 300 000 Mark und einer Million bewegen, unterſtützt werden. ):( Handelserlaubnis mit Bukter und Käſe. Das Miniſterium des Innern erläßt eine Bekanntmachung, nach der jedermann, der Butter oder Käſe unmittelbar beim Erzeuger, bei Molkereien, Sen⸗ nereien, Käſereien oder anderen Milchverarbeitungsbetrieben an⸗ kauft, einer Erlaubnis des Bezirksamtes bedarf, in deſſen Bezirk der Ankauf erfolgt. Ohne dieſe Erlaubnis darf nur für den Bedarf des eigenen Haushalts angekauft werden. Als eigener Haushalt gelten nicht Penſionen, Speiſehäuſer, Wirtſchaften, Fabrikkantinen, Volksküchen und ähnliches. )( Warnung vor weiblichen Dienſtſtellungen im Ausland. In einer Bekanntmachung erſucht das Bad. Unterrichtsminſſfterium die Schulbehörden wie früher auch am Schluſſe des jetzigen Schuljahres die zur Entlaſſung kommenden Mädchen auf die großen Gefahren einer unvorſichtigen Annahme von Dienſtſtellen im Auslande beſond. eindringlich aufmerkſam 5 machen und ſie auf die Möglichkeit hin⸗ zuweiſen, im einzelnen Fall genaueſte Erkundigungen bei den Ge⸗ ſchäftsſtellen der Bad. Frauenvereine oder des Caritasverbandes oder der Inneren Miſſion einziehen zu können. *140 000„ für ein Zwanzig⸗Markſtück. Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Poſt erfolgt in der Woche vom 12. bis 18. ds. Mts. zum Preiſe von 140 000 für ein Zwan⸗ zig⸗Markſtück, 70 000 für ein Zehn⸗Markſtück. Für ausländiſche Goldmünzen werden entſprechende Preiſe gezahlt. Der Ankauf von Reichsſilbermünzen durch die Reichsbank und Poſt erfolgt vom 12. d. Mts. ab bis auf weiteres zum 2900fache Betrage des Nennwertes. Pb. Derhaftet wurden in den letzten zwei Tagen 72 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Poſt⸗ aushelfer von hier wegen Amtsunterſchlagung, zwei Taglöhner von hier wegen Erpreſſung, ferner ein von der Staatsanwaltſchaft Schwerin wegen ſchweren Diebſtahls geſuchter lediger Fuhrknecht von hier, zwei Fabrikarbeiter aus Grünſtadt in der Pfalz wegen mehrerer an verſchiedenen Orten verübten Metalldiebſtählen und 30 Perſonen wegen Diebſtahls, Betrugs und Hehlerei. ch. Bom geſtrigen Sounklag. Nachdem es letzte Woche einige ſchöne Tage gegeben hatte, ſtellte ſich am geſteigen Sonntag früh wieder Regen ein. Dadurch wurde manches ſchöne Programm für Sonntag, wie ſchon ſo oft, zu nichte. Nachmittags hörte der Regen zwar etwas auf; zu Touren im Freien war es ſedoch nicht ratſam. Bafolgedeſſen ſah man geſtern auch nur wenige Spazlergänger. Das ungeſunde Wetter hält viele in ihren Wänden zu Hauſe. Die Grippe hat leider immer noch nicht nachgelaſſeu. Zum Glück hat der Verlauf der Epidemie bisher keinen bösartigen Charakter an⸗ genommen.— Mit dem geſtrigen Sonntag begann in der evangel. Kirche die Paſſionszeit, während die katholiſche Kirche mit dem kommenden Mittwoch in die Faſtenzelt einfritt. In der Vorkriegszeit war der geſtrige Sonnkag Eſtomihi der Faſtnachts⸗ ſonntag, an dem Prinz Karneval ſein Schellenſzepter ſchwang und auf den Straßen karnevaliſtiſches Treiben herrſchte. 3 der„Volksbund Deutſche Kriegsgräberfürforge“ verfolgt nach wie vor mit Sorge und erhöhter Wachſamkelt das Schickfal der Gräder unſerer in fremder Erde beſtatteten deutſchen Gefallenen. Die Fortführung der ſegensreichen Arbeit des Volksbundes iſt in⸗ folge der Geldentwertung außerordentlich erſchwert. Eine von den zuſtändigen Behörden im ganzen Reiche genehmigte Sammlung ſoll der Kriegsgräberfürſorge und der Hilfstätigkeit des Bundes für die Angehörigen der Geſallenen neue Mittel zuführen. Die geſam⸗ melten Spenden werden im Einvernehmen mit den zuſtändigen Be⸗ härden verwandt. Helfet alle dieſe deutſche Arbeit zu erhalten und zu fördern. Spenden nehmen alle Filjalen der Reichsbank, die Banken, ſowie alle Poſtanſtalten im Deutſchen Reiche entgegen. 812 N 51 * e 7% 1⁴ Regelmàssige Verbindung von Bremen Über Southampton, Cherbourg nach New Vork durch die prachtvollen amerikanischen Regierungsdampfer NACHSTR ABFTAHRTEN. President Harding 14. Februar 21. März George Washington 21. Februaàr 28. März 1 President Roosevellt. 28. Feb uar 4. April 90 America 22 II. Aprii 16. Mai Abfahrt von Southampton und Cherbourg 1 Tag später Verlangen Sie Prospelite und Segelliston Nr. 1d2 UINITEB STrEs IINEs BERLIN W 8 Eꝰ MANNMHEINM ater den Linden 1 Hausahaus, D 1, 7/8 Cenetal-Vertretung Lloyd, Bremen Nrrs nn 98 Fee 5 n Norddeutscher 19 Mannheim an 12.13 nachm. und 945, Mannheim ab.08 nachm., werden Sonn⸗ und Feiertags nur noch auf der Teilſtrecke 4. Seife. Nr. 71 9 Mannhenner Senertl⸗Auzeigert[Miniag-Ausgabe) — Moniag, den 12. Jebruar 1923 Aus dem Lande Heidelberg, 8. Febr. Unbekannte Diebe haben von einem Familiengrab auf dem Heidelberger Friedhof eine lange Broncekette und Bronceſäulen geſtohlen. Die Gegenſtände haben heute einen Wert von mindeſtens 5 Millſonen Maͤrk. Die Diebe haber ihren Raub auf einem Handwagen fortgeſchafft. sw. Bon der Bergſtraße, 9. Febr. Die erſten Schneeglöck⸗ chen kann man in Heppenheim in Gärten bemerken. der letzte Regen hat dort, wo nicht gerade Hochwaſſerſtellen ſind, auf das Wachstum in der Natur großen Einfluß gehabt. Baiertal(A. Wiesloch), 10. Febr. Bei einem Einbruch in die hieſige katholiſche Pfarrkirche, wobei das Tabernakel erbrochen wurde, erbeuteten die Diebe nichts Bedeutungswertes, da die Meß⸗ geräte längſt entfernt und durch Notkelche erſetzt waren. )( Karisruhe, 10. Febr. Die Handelskammer Karlsruhe be⸗ ſchäftigt ſich mit der Frage der Errichtung einer Zweigſtelle des Auswärtigen Amts in Baden und kam zu dem Ergebnis, daß hier⸗ für keinerlei Bedürfnis vorliege, daß vielmehr die Aufgaben einer ſolchen Zweigſtelle bereits von anderen Behörden und Organi⸗ ſationen ſeit langem erfüllt werden. Die Kammer ſprach ſich da⸗ her gegen eine derartige Ueberorganiſation aus. Karisruhe, 10. Febr. Geſtern ereignete ſich in der Durlacher Allee zwiſchen Lachner⸗ und Bernhardſtraße ein ſchwerer Unfall. Ein aus der Richtung Durlach kommender Motorradfahrer, ein Oberingenieur aus Durlach, ſtieß dort mit dem Feuerwehrauto zu⸗ lammen. Bei dem Beſtreben, noch im letzten Augenblick auszu⸗ weichen, wurde er angeſahren. zu Boden geworfen, wobei er einen rechten Beinbruch ſowie ſchwere innere Verletzungen erlitt. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde der Verletzte mit dem Kranken⸗ auto in bewußtloſem Zuſtande ins ſtädtiſche Krankenhaus überführt. 0 Kaſtakt, 10. Febr. Der langjährige Kommandeur des frü⸗ 82 hieſigen Inf.⸗Regts. 111, Oberſtleutnant Eugen Förſter, iſt n Konſtanz im Alter von 52 Jahren an den Folgen eines im Kriege hervorgerufenen Leidens geſtorben. Oberſtleutnant Förſter hat dem genannten Inf.⸗Regt. ſeit 1898 angehört. Sportliche Rundſchau Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe Die Fußballkämpfe im Rheinbezirk Das größte Intereſſe beanſpruchte geſtern das zweite Zuſammen⸗ treffen der beiden Kreismeiſter Phönix Ludwigshafen und Phönix Mannheim. Erwartungsgemäß ſiegte der Pfalzkreismeiſter.:1 lau⸗ tete das Reſultat, das auch dem Spielverlauf entſpricht. Phönix Judwigshafen ſiegte verdient als die beſſere Mannſchaft. Die Vertretung des Rheinbezirks hat damit die wirklich beſte Elf des Bezirks übernommen.— In Privatſpielen war nicht viel los. V. f. L. Neckarau hatte ſich ſeinen A⸗klaſſigen Ortsrivalen ver⸗ pflichtet und ſiegte:., Vormittags empfing T. V. 1846 Mann⸗ geim(A⸗Klaſſe) Sopg. 07 Mannheim und unterlag:1. Kickers Mannheim ſtellte ſich der Erſatzmannſchaft des Meiſters Phönix und verlor:2. Waldhof weilte in Kar bs⸗ ruhe beim.C. Phönir und holte ein Unentſchieden:2 heraus. Phönix Mannheim— Phönix Ludwigshaſen:3(:3)(Ecken:). Ungefähr 6000 Zuſchauer hatten ſich geſtern zu dieſem entſchei⸗ denden Treſfen auf dem Sportplatz an der Uhlandſchule eingefunden, deren Geduld auf eine harte Probe geſtellt wurde; denn das Spiel konnte infolge des Ausbleibens des beſtellten Schiedsrichters, erſt mit 40 Minuten Verſpätung beginnen. Schließlich einigte man ſich auf Herrn Hermann vom Sportklub Germania 04 Ludwigshaſen, der den Kampf vorzüglich leitete. Wie erwartet, konnte der Pfalz⸗ kreismeiſter ſeinen Sieg vom vorigen Sonntag wiederholen. Zwar ſpielte die Elf unter ihrer ſonſtigen Form, beſonders die Hintermann⸗ ſchaft der Blauweißen hate einen ihrer ſchlechteſten Tage. Aber auch der Sturm zeigte nur in den letzten 20 Minuten der erſten Halbzeit ſein volles Können. In dieſer Zeit wurde auch der Sieg ſichergeſtellt. Der Odenwaldmeiſter zeigte ſeine gewohnten Leiſtungen, mußte aber ſchließlich doch den Beſſeren den Sieg überlaſſen. Die Mannheimer ſpielten an und hatten ſich ſcheinbar vorgenommen, dieſes Mal den Spieß umzudrehen und die Hintermannſchaft des Gegners zu über⸗ raſchen. Die Rotbluſen legten ein mächtiges Tempo los und brachten dadurch die Deckung der Gäſte in Verwirrung und bereits in der 10. Minute erzielte der Halbrechte das 1. Tor. Durch dieſen Erfolg und den Beifall ihrer Anhänger ermutigt, beherrſchten die Platz⸗ herren auch weiterhin die Lage. Erſt ganz langſam kam die Kombi⸗ nationsmaſchine des Pfalzmeiſters in Schwung und zermürbte lang⸗ om aber ſicher den Widerſtand der Rotbluſen. Zunächſt verlief eine Serie von Eckbällen ergebnislos; aber als nach prächtiger Kom⸗ bination des geſamten Sturmes in der 32. Minute der Ausgleich er⸗ zwungen wurde, waren die Ludwigshafener nicht mehr zu halten und noch vor der Pauſe ſtellten ſich die blauweißen Stürmer in blen⸗ dender Art den Sieg ſicher. Mit dieſem Reſultat:1 für den Pfalz⸗ meiſter wurden die Seiten gewechſelt. Allgemein erwartete man, daß die Gäſte nach Wiederbeginn die Torzahl weſentlich erhöhen würde, aber trotzdem die Ludwigshafener faſt dauernd die Lage be⸗ herrſchten, konnten die Einheimiſchen ihr Tor reinhalten; ſie hatten ſogar noch manche Ausſicht, das Ergebnis günſtiger zu geſtalten. Doch blieb es bei dem Habzeitergebnis und umjubelt von ſeinen —— konnte Phönix als Rheinbezirksmeiſter die Kampfſtätte verlaſſen. S. Weitere Ergebniſſe: Am die Bezirksmeiſterſchaften: Mannheim: Phönix— Phönix Ludwigshafen 113. Stuttgart: Kichers— 1. F. C. Pforzheim:1(:). Witesbaden: Sportverein— Boruſſia Neunkirchen:2. Entſcheidungsſpiel in Frankfurt: Kickers Offenbach— Fuß⸗ ballſportverein Frankfurt:2(:). —5 nun feſt: ayern: pog. Fürth; hein: Phönix Ludwigshafen; Main: Fußballſpö. Frankfurt: Württemberg—Baden: 1..C. Pforzheim; Heſſen—Saar: Entſcheidungsſpiel zwiſchen Boruſſia Neunkirchen und Spv. Wiesbaden nötig. Verbandsſpiele: Sportklub Stuttgart— Ulm 94 21. M..V. Fürth— Kickers Würzburg 111. Pokalſpiele: B. f. R. Frankfurt— Viktoria Aſchaffenburg 1: Sportklub Bürgel— Viktoria 94 Hanau 311. Hanau 93— V. f. L. Neu⸗Iſenburg 211. Fechenheim— Spy. Offenbach:0. Germania Frankfurt— Kickers Mühlheim 21. Heddernheim— Union Niederrad:2. Pfeil Nürnberg— T. V. Schweinau:0. T. V. Neuhauſen— Teutonia München:1. Germania Rüſingen— Groß⸗Auheim:0. Privatſpiele: Viktoria Neckarau— V. f. L. Neckarau:4. Phönix(Erſatzliga) Mannheim— Kickers Mannheim•1. Spg. 07 Mannheim— T. V. 46 Mannheim 51. Phönix Karlsruhe— Spy. Waldhof:2. Nürnberger F. B.— T. V. Jahn Regensburg:2. Länderwetlſpiel: Hamburg: Norddeutſchland— Weſtdeutſchland 11 5 Ausland: M. T. K. Budapeſt— Budapeſter.C.:0. M. T. C. Budapeſt— F..C. Budapeſt 40. Wien(Pokal): Slovan— Amateure:1. W. A. C.— Hahoah:2. Simmering— Bewegungsſpieler:2. Barcelona:.C.(Meiſter)— Seyrette Genf 20. Winterſport Der Dreierlauf beim Jeldbergſkirennen Den Abſchluß der Verbandswettläufe des Skiclub Schwarzwald auf dem Badiſchen Feldberg bildete der in dieſem Winter wieder auf⸗ genommene Dreierlauf. Es handelt ſich dabei um einen Grup⸗ 4 penlauf von je drei Teilnehmern, deren einem die Führung zufällt. Sie erhalten in geſchloſſenem Umſchlag eine unterwegs erſt zu leſende Aufgabe touriſtiſch⸗geographiſcher Natur und müſſen geſchloſſen zurückkommen, bezw. werden in der Zeit nach der Einkunft des letz⸗ ten gewertet. Dabei werden die benötigte Zeit und die Güte der Lö⸗ ſung der Aufgabe zu je 50 Prozent gewertet. Der Dreierlauf, der vor zwei Jahren von der Hauptverſammlung des Skiclub Schwarz⸗ wald in Pforzheim aus den Verbandswettläufen auf einen Antrag der Ortsgruppe Karlsruhe ausgeſchieden und den Bezirkswettläufen zuſprachen, in deren Rahmen er aber nirgend berückſichtigt wurde, war im letzten Jahr auf der Hauptverſammlung in Mainz auf An⸗ trag der dortigen Ortsgruppe wieder für die Verbandswettläufe be⸗ ſchloſſen worden. Die Leitung hatte bei der Durchführung die Orts⸗ gruppe Karlsruhe, der ſich von 15 gemeldeten Gruppen ſechs ſtellten. Die erhebliche Zahl der Ausfälle dürfte mit auf die Abhal⸗ tung des Laufes am Nachmittag des letzten Renntages zu ſetzen ſein, an dem erfahrungsgemäß viele der auswärtigen Rennteilnehmer ſich ſchon auf den Heimweg machen müſſen, um die Züge zu erreichen. Man ſollte aus dieſer Erſcheinung eine Lehre ziehen. Die den Grup⸗ pen geſtellte Aufgabe war durchweg intereſſant und wurde am beſten von der Gruppe der Ortsgruppe Wieden gelöſt, der als einheimiſcher Gruppe die genaue Ortskenntnis zuſtatten kam. Sie war nahezu vier Stunden unterwegs. Die Preiſe fielen an 1. Gruppe der Orts⸗ gruppe Wieden, Rombach, Gutmann u. Karl Klingele, 2. Gruppe der Ortsgruppe Freiburg, Bürger Lexer, Boſch. W. R. Die Goslarer Jäger gewinnen nach Prokeſt den Schweden⸗ becher. Das Ergebnis des Militärlanglaufes um den„Schweden⸗ becher“ iſt noch dahin abgeändert worden, daß nicht die Kemptener Jäger, ſondern die erſte Mannſchaft der Goslarer Jäger den Sieg und damit den Schwedenbecher für 1923 zugeſprochen erhielt. sr. Jungfrau-Pokal. Bei trübem, nebligem Wetter fand die letzte große Schweizer Skiſpringkonkurrenz an der Jung⸗ frauſchanze bei Wengen ſtatt. Starker deutſcher und öſterreichiſcher Konkurrenz ſtellten ſich nur einige Schweizer aus Wengen gegen⸗ über. Mit drer geſtandenen Spruͤngen von 32, 42 und 49 blieb Dr. Baader(Schwarzwald) Sieger vor Vinzenz Buchberger(Spindel⸗ mühle). Die deutſcher Springer bezeichneten die Jungfrauſchanze als ideal. Sprünge bis zu 60 Meter ſollten bei beſſeren Wetter⸗ und Schneeverhältniſſen ſicher zu erzielen ſein. Leichtathletik sr. Die Leichtathlelik⸗Termine 1923 gibt jetzt die Deutſche Sport⸗ Behörde für Leichtathletik bekannt. Die Liſte umfaßt 127 Veranſtal⸗ tungen, von denen 97 national und 30 international ausgeſchrieben merden ſollen. Vier derſelben finden in der Halle ſtatt und 17 auf der Straße, während der Reſt auf Bahnen ausgetragen werd u ſoll. An Länderkämpfen ſind die Begegnungen Weſtdeutſchland— Holland am 5. Auguſt in Weſtdeutſchland und der Kampf Deutſchland— Schweiz am 2. September in der Schweiz erwähnenswert. Die Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft findet am 8. April in Breslau ſtatt, die Einzel⸗Staffel⸗ und Zehnkampfmeiſterſchaft in den Tagen vom 17. bis 19. Auguſt in Frankfurt a. M. und die Meiſterſchaft im Gehen über 50 Kilometer am 7. Oktober in Dresden. Die Galopprennen in Preußer geſichert Die Vertreter des Rennſports und der Vollblutzucht haben nach umfangreichen Verhandlungen mit den Staatsbehörden den Erfolg gehabt, daß den Rennvereinen aus dem Totaliſatorbetrieb diejenigen Einnahmen zufließen ſollen, die zur Aufrechterhaltung der deutſchen Vollblutzucht und der mit ihr unerläßlich verbundenen Leiſtungsprü⸗ fungen unbedingt erforderlich ſind. Der preußiſche Landwirtſchafts⸗ miniſter hat den Fortbeſtand der Rennen in einer längeren Entſchei⸗ dung geſichert und den preußiſchen Provinzvereinen außerhalb Ber⸗ lins 15 vom Hundertihres Totaliſatorumfſatzes ohne die bisherigen Abzüge für den Fonds der Geſtütsverwaltung für ihre Zwecke belaſſen, während die Berliner Vereine wohl in Anbe⸗ tracht der mit ihnen verbundenen Trainingszentralen und damit der Frachtenerſparnis, 10 vom Hundert erhalten werden. Dieſe Vergün⸗ ſtigung gegenüber der bisherigen Abgabeverpflichtung entſpricht in ihrem Durchſchnitt der in der von der Oberſten Rennbehörde den Staatsbehörden vorgelegten Denkſchrift„Der deutſche Rennſport als Steuerquelle uſw.“ als notwendig hingeſtellte Ueberlaſſung von 12 vom Hundert des Totaliſatorumſaßes der Rennvereine. In der Ver⸗ fügung wird die Erwartung ausgeſprochen, daß es damit den Renn⸗ vereinen gelingen wird, künftig Rennpreiſe in einer Höhe auszuſetzen, die den Rennſtallbeſitzern und Vollblutzüchtern die weitere Aufrecht⸗ erhaltung ihrer Betriebe ermöglicht.— Da es ſich bei der Erhaltung der Vollblutzucht um eine allgemeine deutſche Frage handelt, iſt an⸗ zunehmen, daß ſich auch die babiſche Regierung wie bisher dem preu⸗ ßiſchen Beiſpiel anſchließen und die zwingende Notwendigkeit nicht verkennt, die in jahrzehntelanger Tätigkeit geſchaffene deutſche Hoch⸗ zucht zu erhalten, die für eine einwandfreie Halbblutzucht unerläßlich iſt. Gerade der letztere Umſtand war vor kurzem für einen ähnlichen Beſchluß im Reichswirtſchaftsrat maßgebend, der nach Anhörung der berufenſten Sachverſtändigen von Zucht und Sport einſtimmig be⸗ ſchloſſen hat, durch das neue Landesſteuergeſetz eine breitere Grund⸗ lage für die Erhaltung der Vollblutzucht und damit der Pferdezucht überhaupt zu ſchaffen. Ob die Pferderennen im badiſchen Land, vor⸗ nehmlich diejenigen in Mannheim und Baden⸗Baden, gleichfalls er⸗ halten werden können, hängt nunmehr einzig und allein von der Ent⸗ ſchließung der badiſchen Regierung ab, da ſelbſtverſtändlich die badi⸗ ſchen Vereine mindeſtens den gleichen Prozentanteil aus dem Totali⸗ ſatorbetrieb beanſpruchen müſſen, weil ſie neben den gleichen Renn⸗ preiſen, die nunmehr die preußiſchen Rennvereine feſtzuſetzen in der Lage ſind, noch die gewaltigen Frachten zu tragen haben. Es würde der Einheitlichkeit des deutſchen Wirtſchoftslebens und ſeinem drin⸗ genden Wiederaufbau wenig gedient, wenn man in den nichtpreußi⸗ ſchen Ländern verweigern wollte, was Preußen nach ſachgemäßer und ſachkundiger Beurteilung gerne eingeräumt hat. Die nichtpreu⸗ ßiſchen Länder, die ſich im entgegengeſetzten Falle automatiſch aus dem deutſchen Rennbetrieb ausſchalten würden, hätten ihre Maßnah⸗ men letzten Endes durch weſentlich verringerte Staatseinnahmen aus der Geſamtrennwettſteuer zu verſpüren. 5 Neues aus aller Welt — Deuſſchland im Funkenverkehr an der Spitze. Auf der gan⸗ zen Welt gibt es zur Zeit 50 Großfunkenſtationen, davon 18 in Europa. Deutſchland beſitzt 3 und zwar in Nauen, Eilveſe und Nord⸗ deich. Die Vereinigten Staaten ſtehen mit 12 Großſtationen an der Spitze. Den ſtärkſten Funkenverkehr mit dem Auslande weiſt jedoch Deutſchland auf, da es durch den Krieg ſämtliche Auslandskabel ver⸗ loren hat. — Bergſturz in den Davoſer Zee. Am nördlichen Ende des Davoſer Sees, deſſen Waſſerſpiegel wegen der Umwandlung des Sees in ein Staubecken bereits um zwölf Meter geſenkt worden war, ſtürzten etwa 150 000 Kubikmeter Gelände mit einem darauf befindlichen Stall in den See. Infolge der gewaltigen Wellen⸗ bewegung barſt die Eisdecke des Sees in ihrem ganzen Umfang. Das am Südende des Sees auf der Waſſeroberfläche gelegene Pump⸗ werk ſank in die Tiefe. Ein Maſchiniſt iſt ertrunken. — Eine lange Wagenfahrt legten belgiſche Flüchtlinge zurück, die im Juni vor. Jahres von Omsk in Sibirien aufbrachen und dieſer Tage in Lettland angekommen ſind. Sie benutzten zu ihrer Fahrt zwei ganz primitive Wagen, die von je drei Pferden gezogen wurden. Die von ihnen zurückgelegte Strecke beträgt rund 4500 Kilometer. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rbein⸗Begel 7.. 5. 10[11. 12.Hetar-Henelſ7 ñ ſſo ſſiiſĩ⁊ Schu erinſel⸗.57l.54.58.8680.67] Mannteim 2700131.294 28.26.16 ebl..80 72.6874(.75 66 Heilbronn..10.94 220 Maxau.. 48.674.59.63 4 624.58 Mannbeim.614.22.104.03 4 13 89 Haub.. 435½ 4 3 32³ üln..712 468 35„ Weſtwind, Megen J 2. Mannheimer Wetterbericht v. 12. Febr. morgens 7 Uhr Barometer: 754.3 mm. Thermometer 28 C. Niedrigſte Temveratur nachts: 2,5. Höchſte Temneratur geſtern: 700 C. Niederſchlag: 3,7 Liter auf den qm. Nord 2, bedeckt. 185 2 Hohenlohe.-G. ganz beträchtlich gestärkt werden. Handel und Industrie 775— Die Ruhrbesetzung und die Warenpreise Die gewaltsame Störung des deutschen Wirtschaftslebens durch die Besetzung des Ruhrgebiets hat mit der weiteren Senkung der Mark in der zweiten Hälfte des Januar eine rasche Steigerung von Devisenkursen und Preisen hervorgerufen. Die Groſßhandelsindexziffer des Sta- tistischen Reichsamts ist von dem 1475 fachen des Vorkriegs? standes im Dezember auf das 2785 fache oder um 899% im Durchschnitt Januar gestiegen. Der Dollar wurde im Durch- schnitt Dezember mit 7589 und im Durchschnitt Januar mit 17 972 notiert. Die Höherbewertung beträgt 136,89%. In der gleichen Zeit haben die Einfuhrwaren von dem 2432 fachen auf das 4758 fache oder um 95,6% und die vor- wiegend im Inlande erzeugten Waren von dem 1283 fachen auf das 2390 fache oder um 869% angezogen. Im einzelnen stiegen Getreide und Kartoffeln von dem 1009 fachen auf das 2085 fache, Fette, Zucker, Fleisch und Fisch von dem 1221 fachen auf das 2642 fache, Kolonialwaren von dem 2485 fachen auf das 4593 fache, Lebensmittel zusammen von dem 1161 fachen auf das 2390 fache. Ferner Hàute und Leder von dem 2181 fachen auf das 5130 fache, Textilien von dem 2897 fachen auf das 5320 fache, Metalle und Petroleum von dem 1814 fachen auf das 4051 fache, Kohlen und Eisen von dem 1873 fachen auf das 2831 fache, Industriestoffe zusammen von dem 2061 fachen auf das 3523 fache. Am 5. Februar haben sich die Großhandelspreise weiter auf das durchschnittlich 5967 fache des Friedensstandes ge- hoben. Am gleichen Tage stehen von den Hauptgruppen die Lebensmittel auf dem 4902 fachen, die Industriestoffe auf dem 7058 fachen, ferner die Inlandswaren auf dem 4925 fachen und die Einfuhrwaren auf dem 11 176 fachen der Vorkriegshöhe. In den letzten Tagen ist eine Senkung im Kurse des Dollars um volle zwei Fünftel seiner Höchst- notierung eingetreten. Es muß darnach die Erwartung aus- gesprochen werden, daß auch dieser Bewegung bei der Preis- bemessung Rechnung getragen wird. Der unterbundene Rheinschiffahrtsverkehr Die Rheinschiffahrt ruht; ausgenommen sind nur die Güterdampfer, die nach wie vor verkehren. Geschleppt wird dagegen nicht mehr, Während früher bekanntlich die Gepflo- genheit bestand, daß die Güterdampfer Kähne mitnahmen, um jene Güter zu befördern, die die Dampfer selbst nicht auf- nehmen konnten. Diese Einrichtung ist aufgehoben worden. Der Transitverkehr von Gütern aus Holland-Belgien nach der Schweiz usw. wird von holländischen, zumteil auch von belgischen, Schiffen versucht. Die erwähnten Güter⸗ dampfer befördern nur deutsche Güter und sie halten diesen Notverkehr nur im Interesse der deutschen Volkswirtschaft aufrecht: Reparationsgüter, die ja an und für sich nicht zur Auflieferung kommen, würden auf keinen Fall be- fördert werden. Die Franzosen, die an der Ruhr Kähne mit Kohlen beschlagnahmt haben, machen alle Anstrengungen, um mit ihren Dampfern Kähne abschleppen zu lassen, von einem Erfolg ist jedoch nichts zu sehen. Neuerdings haben die Belgier auch wieder Dampfer in Düsseldorf beanstandet, die leergemacht werden mußten. Die Frachtsätze auf den Dampfern sind wegen der Kohlenpreiserhöhung, die seit Januar eingetreten ist und die im Februar in Kraft trat und etwa 809 beträgt, dann auch wegen Lohnerhöhungen, deren genaues Ausmaß noch garnicht feststeht, gegen die Vor- monatssätze um 100—200% erhöht worden. Nach den Haupt- stationen des Mittelrheins sind sonach jetzt für die 100 K etwa—3000 für die Strecke ab Mannheim zu bezahlen. 7 „Personalien. Die Badische Anilin- u. Soda-Fabrik Lud- wigshafen teilt uns mit, daß Dr. August von Knieriem ab 1. Januar ds. Js. als stellvertr. Mitglied in den Vorstand ihrer Gesellschaft eingetreten ist. * Preiserhöhungen. Der Landmaschinen-Verband pen, Auf- Mähmaschi- nen-Verband setzte neue Bruttopreise fest, die für Garben- binder 3 852 000, für Getreidemäher 1 790 000 und für hat auf die Preisliste vom 15. Januar, je nach Grup schläge von 25—2009% beschlossen.— Der Grasmäher(4% Fuf normal) 1 792 500„ betragen.— Der Verband deutscher Achsenwerke, G. m. b. und der Verband deutscher Patentachsenwerke, G. m. b. H. (beide Hagen i/ Westf.), haben wegen der am 6. Februar er- folgten Eisenpreis-Erhöhung ihre Preise für Achsen um etw' 40—459% je nach Sorte heraufgesetzt. 5 *Sammelausfuhrbewilligungen auf dem Textilgebiet. Um der Textilindustrie und dem Großhandel, die bisher infolge der Mapnigfaltigkeit ihrer Exportartikel bei verschiedenen Auſjenhandelsnebenstellen ihre Ausfuhranträge haben stellen müssen, dieses Verfahren zu erleichtern, hat die Au flen- handelsstelle für Textilwirtschaft, wie die Textil-Woche erfährt, jetzt ihre Zustimmung dazu gegeben, dall künftighin alle Textilausfuhranträge einer Firma nur bei einer einzigen Außenhandelsnebenstelle beantragt zu werden brauchen. Zuständig für diese Sammelausfuhrbewilli- gungen ist diejenige Auſlenhandelsnebenstelle, bei der der betreffende Exporteur bisher die meisten Anträge zu stellen hatte. * Neue Nähgarnpreise. Die Vertriebsgesellschaft Deut- scher Baumwoll-Nähfaden-Fabriken hat, wie die Textil- Woche erfährt, den Aufschlag auf die Preisliste vom 17. Januar 1923 mit Wirkung vom 10. Februar ab auf 2800% kestgesetzt. * Industrieller Kapitalbedarf. Im ersten Monat des neuen Jahres wurden insgesamt 12 332 Milliarden 4 Aktien und Obligationen gegen 3260 Milliarden 4 im Januar des Vor- jahres beansprucht. Im Vergleich zum letzten Monat des Jahres 1922 bedeutet dies ein Mehr von 693 Mill. 4. Nach den Aufzeichnungen des Bankhauses Schwarz, Gold- schmidt u. Co. wurden im Januar 10337 Milliarden&4 Stammaktien, sowie insgesamt 482 Mill. 4 Vorzugsaktien beantragt. Von den Vorzugsaktien waren 160 Mill. mit einfachem Stimmrecht und 322 Mill. mit mehrfachem Stimmrecht ausgestattet. An Obligationen wurden 1513 Mill. 4 geschaffen. *Hohenlohe.-., Kakao-, Schokolade- und Nährmittel- werke, Gerabronn- Cassel. Die Gesellschaft ruft auf den 8. März ds. Js. eine ao..-V. ein, in der die von der Gesell- schaft beabsichtigte Kapitalerhöhung von 15 Mill. 4 auf 40 Mill. beschlossen werden soll. Von dieser Kapital- erhöhung erhalten die Stammaktionäre auf eine alte Aktie eine neue zum Kurs von 120% zuzüglich Bezugsrechtsteuer. Die restlichen 10 000 Aktien aus dieser Kapitalerhöhung ver- bleiben zur Verfügung der Gesellschaft und werden zu deren Gunsten freihändig verkauft, wodurch die Reserven 7 ie Einführung der Aktien an der offiziellen Börse in Stuttgart und Frankfurt a/M. wird beantragt. 8 45*Spinnerei u. Weberei Offenburg. Die Gesellschaft plant ie 3000 00 auf nom. 9 000 000„ durch Ausgabe von 3000 Stammaktien von je 1200, 2000 Stammaktien von je 1000 4 und 400 Vorzugsaktien von je 1000 4 mit mehr- fkachem Stimmrecht. Tabakwaren-Grofhandlung Leonhard u. Bingen.-G. in Köln. Unter origem Namen wurde mit einem Kapital von 5 Mill. Mk. eine neue.-G. errichtet. Erhöhung des Grundkapitals von nom. Montag. den 12. Februar 1923 Maunheimer General-Anzeiger.(Mintag ⸗ Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 71 *Oldenburgische Spar- und Leih-Bank. In der a,o..-V. VFurde dem Antrage des Vorstandes gemäß beschlossen, das Grundkapital von 25 000 000 Mk. auf 75 000 000 Mk. durch Aus- gabe von 25 000 Aktien über je 1000 Mk. und von 5000 Aktien über je 5000 Mk. zu erhöhen. Die gesamten 50 000 000 Mk. neuen, auf den Inhaber lautenden und vom 1. Januar 1923 ab dividendenberechtigten Aktien werden von der Deutschen ank übernommen mit der Maßgabe, daß 37 500 000 Mk. neue Aktien den alten Aktionären zum Kurse von 500 Prozent unter Zuschlag des Schlußnotenstempels und eines Pauschales für die Bezugsrechtssteuer zum Bezuge anzubieten sind, so daß also auf je 6000 Mk. alte Aktien 9000 Mk. neue Aktien bezogen werden können. Die restlichen 12 500 000 Mͤk. Aktien werden von der Deutschen Bank im Interesse der Olden- burgischen Spar- und Leih-Bank verwertet. Als Mitglied des Aufsichtsrats wurde Herr G. Carl Lahussen, Direktor der Norddeutschen Wollkämmerei ungd K a m m- garfspinnerei Delmenhorst, neu gewählt. Nach Mitteilung des Vorstandes ist das Ergebnis des Geschäfts- jahres 1922 befriedigend, sodaß mit einer wesentlich höheren Dividende als im Vorjahre gerechnet werden darf. X Verein Deutscher Handelsmüller e. V. in Berlin. Dem Jahresbericht für 1922 entnehmen wir nachstehende Ausfüh⸗ rungen über die Lage der Müllerei:„Bei Beurteilung der Lage der Müllerei muß im Berichtsjahre mehr denn je zwischen der ersten und zweiten Jahreshälfte unterschieden Werden. In der ersten Jahreshälfte machte sich noch der Ein- Auß der guten trockenen Ernte des Jahres 1921 geltend. In- kolgedessen wurde das Umlagegetreide von der Landwirt- schaft verhältnismäßig gut abgeliefert und die Brotversorgung auk Brotkarten ging unter Zuhilfenahme der vom Ausläande eingeführten Getreidemengen zunächst ohne erhebliche Schwierigkeiten von statten. Die Beschäftigung der Mühlen kür die Reichsgetreidestelle war naturgemäß, je nach Lage, eine außerordentlich verschiedene, d. h. sie hing davon ab, ob die Reichsregierung jeweilig frachtgünstig für die Mühlen Inlands- oder Auslandsgetreide verfügbar hatte, da schon in der ersten Jahreshälfte trotz der damals ganz wesentlich ge- ringeren Frachtsätze längere Bahntransporte tunlichst auf die dringlichsten Versorgungsfälle beschränkt wurden. War die Beschäftigung der Münlen im großlen Durchschnitt in der zWeiten Jahreshälfte cher ungünstiger als in der ersten, s0 War es mit dem Erträgnis auch kàaum besser bestellt. Der Erkenntnis der Unhaltbarkeit der Mahllöhne der Reichsregie- rung konnte sich diese zwar auf die Dauer nicht verschließen und vereinbarte im September des Berichtsjahres die Be- rechnung der Mahllöhne nach einem Index- verfahren, aber dieses an sich einen Fortschritt gegen- über dem bisherigen Unterhandlungsverfahren bedeutende System stellt doch nur scheinbar eine ausreichende Anpas- sung an die Teuerungsverbältnisse dar, denn es geht von einem durchschnittlichen Friedensmahllohn aus, der für die, durchschnittliche Friedensbeschäftigung der Mühlen in Be- tracht kommen konnte.“ X Gruschwitz Textilwerke.-G. in Neusalz-Oder. Eine auf 24. Februar einberufene.-o..-V. hat folgende Tages- ordnung: 1. Umwandlung der bestehenden 10 Mill. Vorzugs- aktien in Stammaktien, die zur Verfügung der Gesellschaft zu halten sind; 2. Erhöhung des Grundkapitals um 60 Milllonen Mk. unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre, a) durch Ausgabe von 50 000 auf den Inhaber lautenden Stammaktien mit Gewinnberechtigung für das Ge- schäftsjahr 192/4. Von diesen Aktien sollen 30 Millionen den alten Aktlonären:1 zu einem noch festzusetzenden Kurs angeboten, 20 Millionen im Interesse der Gesellschaft verwendet werden bzw. verwertet werden; b) durch Ausgabe von 10. Mill. Mk. neuen Vorzugsaktien. Das Kapital steigt damit auf 130 Mill. Mk., bestehend aus 120 Mill. Mk. Stamm- erhöhung um 30 Mill. Mk. durch Ausgabe von 20 Mill. Mk. Stammaktien und 10 Mill. Mk. Vorzugsaktien wurde in der .-V. vom 15. Juli 1922 beschlossen. Die Stammaktien wur- den den alten Aktionären 3: 3 zu 250 zum Bezuge angeboten. * Payerische Oel-Handels.-G. in Nürnberg. Diese Gesellschaft ist mit 25 Mill. Mk. Grundkapital errichtet Worden. Gründer sind Max Fischer, Alleininhaber der Firma Max Fischer in Nürnberg und die Deutsche Warentreuhand .-G. in Hamburg. Die neue Gesellschaft übernimmt die sämtlichen Anteile der Bayerischen Oelhandelsgesellschaft m. b. H. in Nürnberg. XHeilmannsche Immobilien-Gesellschaft.-G. München. Die Verwaltung beantragt nunmehr Kapitalerhöhung auf 11,1 Mill. Mk. durch Ausgabe von 1050 Inhaberaktien zu je 2000 Mk. und von 3000 Stück 7proz. Namens- Vorzugs- aktien zu je 200 Mk. Durch Auflösung des Reservefonds II soll den Aktionären derart ein Bezugsrecht eingeräumt werden, daß auf je 8000 Mk. alte Aktien 2000 Mk. neue Aktien gratis bezogen werden können. X Vereinigte Speyerer Ziegelwerke.-G. in Speyer- Mannheim. Der zum 2. März einberufenen.-V. liegt ein Antrag auf Ausgabe von 200 Stück 7% Vorzugsaktien à 1000 4 mit 259% Einzahlung, und zehnfachem Stimmrecht zur Beschlußfassung vor. Schiffahrt Hrweiterung des Hamburg- New Vorker Dienstes der American-Linie. Mit Beginn der Sommer-Saison wird der Hamburg-New Vorker Dienst der American-Linie durch Ein- stellung der Dampfer„Finland“ und„Kroonland“ erweitert werden. Beide Schiffe haben eine Kajütenklasse und dritte Klasse. Sie werden mit den Dampfern„Mongolia“,„Man- churia“ und„Minnekahda“ einen Wochendienst direkt nach New Lork ausführen. Die„Finland“ wird ihre erste Reise von Hamburg am 18. Mai, die„Kroonland“ am 2. Juni, an- treten. Beide Dampfer sind Schwesterschiffe von je 12 200 Tonnen und für Oel-Feuerung eingerichtet. Deuisenmarkf Mannbheimer Devisenmarkt, 12. Febr. Es notierten am hiesigen Platze(alles Mittelkurse): New Lork 29000(31600), Holland i1500(12600), London 135000 f48000), Schweiz 5430(5950) —— 1800(1975), Brüssel 1700(1740), Italien 1400(1540), Prag (940). New Fork, 10 Februar.(VS) Devlsen. 0 60 6³ 910. 9. 1 Frankreloh.23 621 15.68 15 .61 4. Belglen.49.45 Waren und MHärkte Mehl. Die süddeutschen Mühlen haben den Richtpreis für Weizenmehl, Spezial O, auf 250 000 4 festgesetzt, je 100 kg mit Sack, ab Mühle, ausschließlich Teuerungszuschläge usw. Die Preisbewegung auf dem Textilmarkt. Die vom Reichsbund des Textil-Einzelhandels als Grundlage für eine angemessene und notwendige Kalkulation festgesetzten 0. Sohwels 16.78 16.75] Spanlen England.68.68 Itallen marktmäßigen Notierungen von 90 verschiedenen Gegenstän- den des Leinen-, Baumwollwaren-, Kleiderstoffe, des Wäsche-, Wirk- und Kurzwarenfachs enthalten, wie die Textil-Woche mitteilt, folgende Preise: 80 em Rohnessel 2700—4500(in der Vorwoche 2600—2660); 80 em Hemdentuch 3000—3500 (2700); 80 em Perkal 4000—5000(2400.-3000), 80 em f Reinleinen, grobfädig, 3000—4500(2500—3200); feinfadig 5000—15 000(4000—10 000) 4; Herrenoberhemden 18—30 000 aktien und 10 Mill. Mk. Vorzugsaktien. Die letzte Kapital- Musseline in verkaufs-Beginn: Heute 3 Uhr! Half! Halt! Toll dem Dallastun zahle ich noch gute Preise fur: 03 Uunpen, flanchen, Peper, Palle, kgen mögl. Wohn- Posten la. Voiſes bedrucht, 1200* zubBlusen,schöne Farb., Gelegenheitskaufhitr Weiße Waschstoffe nent, ur Kleld. und Blusen, zum niederen Preis Mustern, zu Kleidern usw. Mk. Hochelegante Seidenkrepes 13300.— Karrierte Kleiderstoffe für Kleider, waschechkt. Frottés, Seiden- u. Wolltrikots Hemdenflanelle, Zephirs, Perkals Das größte Stoffgeschäft! N 1280080 Nrerere Nöbl. Zimmer zimmer per J. März 1923 F. neu eintretenden Herrn in gutem Hause zu mieten gesuecht. Angebote erbeten an die Deutsch- bahn, Mannhelm, Kirchenstraße 7. 8 De ereeeereeeeeeen um möglichst vielen Kunden zu dienen, werclen folgende Preislagen nur in beschränktem Maße abgegeben. 5 Wollbatiste 10 schõöne Farben tur Rleider, sehr billig. Kostümstoffe 130 bren Engl. gemustert 3230. 2750. Mk. Blusenstoffe gestreit, schönen echten per Meter „„%„%„%„»»„„*„6“ Mk. Wollmusseline Slatttarbig Halbwolle, schwarz, marine l. 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Im Inland hat die Nachfrage nach Stickstoffdüngemitteln angehalten. Die Er- zeugung war bis auf die Folgen der Beselzung des Ruhrge- biets die übliche, die Abladungen von den Werken waren gut; Vorräte von Belang sind nicht vorhanden. Mit Wirkung vom 22. Januar an genießen bekanntlich Stickstoffdüngemittel einen dem Verbraucher zugute kommenden Frachtnachlaß von 10 Prozent, sofern sie in unveränderter Beschaffenheit zum Düngen im Deutschen Reich Verwendung finden. Für alle Abladungen vom 3. Februar an tritt die bereits in Nr. 33a mitgeteilte neue Preiserhöhung in Kraft. Im Ausland War das Geschäft in Chilesalpeter im allgemeinen still. Die Vereinigung der Chilesalpeter-Erzeuger gibt ihre bis- herigen Verkäufe für Verschiffung in der Zeit vom 1. Juli 1922 bis Ende Juni 1923 jetzt mit 1 541 000 t an. Durch die Inbetriebnahme weiterer Salpeterwerke ist die Erzeugung in Chile im Dezember auf 128 000 t gestiegen, und hat damit reichlich die Hälfte der Vorkriegserzeugung erreicht. Da auch die Verschiffungen größer geworden sind, haben sich die Lagerbestände in Chile von 1 449 000 t Ende 1921 auf 1216 000 t Ende 1922 ermäßigt. Die Nachfrage nach schwefel⸗ saurem Ammoniak blieb im Ausland lebhaft und die Preise Waren fest. Amerlikanischer Funkdienst New Tork, 10. Februar,(WS) Funkdlenst. (Machdruok verboten). 9. Zuf. zus. 139000 10000 stand wt 1325 13.25 Kafte lodo 12.85 12.90 Elektrolyt 15.— 15.— Cred. Bal. 4—.— Müärz 11.88 12.12 inn loko 40 50 40 50 Zucker Centrf 603 6 03 NMal 11.55—.— Siel.12 68.12J Terpentin 146.— 151.— Iuli 19.61 10.88 Tink 705 705 Savannab 133.— 143.50 Oktober.20.93 Sisen 28.— 28.— f. Orl Baum 2850 28.50 Dezemder.30.58 Weidbleoh—.— 475 Welzen rot 13325 139 75 Baumw. iooo 2790 28.. Sohmalz vt. 12 15 12.15 Hart loko 134.25 135.75 Februar 27 72 27.81[ Taig 9— 9— Kais ſoke 80.— 91.— Mürz 27.92 27.91[Saumwaatöil 11.10 10.80 Mehl nledr.Pr.50.50 April 27.98 28 07 Mal 1137 1137 nöonst Pr..50.60 Mal 20 14 28.25 Petrol. oases 16 50 16.50 Geträtr. Engl. 178 17⁸ Iunl 27.84 28.18 tanke—.— Kontinent.—.— Chieago, 10. Februar.(WS) Funkdlenet(Machdruck verboten). Welzen Ral 121.68 122 85 Roggen ful 88.63 87 25 Schwelne zuil 114.50 115.25 Sohmalaz Mrz 11.25 11.28 ſeloht nledr. 8 40 8 35 nals mal 28.16 78.76„ Raf 11.40 11.40 nöchsk. 8 80 8 75 3 Jull 76.78—.— Pork—.——= Schw. niedr..— 17.85 Hafer Mal 45 50 46.15 Rlppen Hal 10.99 10 92 höehst. 820 310 5 Zul 43.85 44 50 Spaok niedr. 10 25 10 25 Zuf. Coage 3500 700 Röhgen mal 68.75 88 25 höchat. 11.25 11.25 Westen„105000 43000 Dr. Haas. Mannheimer Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerel General⸗Anzeiger, G. m. b. 2 Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— befredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt iſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: ichard er; für Gericht und Sport: Willy Müller; für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; flür Anzeigen: Karl Hügel. 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Bei einem Einbruch in die hieſige katholiſche Pfarrkirche, wobei das Tabernakel erbrochen wurde, erbeuteten die Diebe nichts Bedeutungswertes, da die Meß⸗ geräte längſt entfernt und durch Notkelche erſetzt waren. )( Karisruhe, 10. Febr. Die Handelskammer Karlsruhe be⸗ ſchäftigt ſich mit der Frage der Errichtung einer Zweigſtelle des Auswärtigen Amts in Baden und kam zu dem Ergebnis, daß hier⸗ für keinerlei Bedürfnis vorliege, daß vielmehr die Aufgaben einer ſolchen Zweigſtelle bereits von anderen Behörden und Organi⸗ ſationen ſeit langem erfüllt werden. Die Kammer ſprach ſich da⸗ her gegen eine derartige Ueberorganiſation aus. Klarisruhe, 10. Febr. Geſtern ereignete ſich in der Durlacher Allee zwiſchen Lachner⸗ und Bernhardſtraße ein ſchwerer Unfall. Ein aus der Richtung Durlach kommender Motorradfahrer, ein Oberingenieur aus Durlach, ſtieß dort mit dem Feuerwehrauto zu⸗ lammen. Bei dem Beſtreben, noch im letzten Augenblick auszu⸗ weichen, wurde er angefahren. zu Boden geworfen, wobei er einen rechten Beinbruch ſowie ſchwere innere Verletzungen erlitt. Nach Anlegung eines Notverbandes wurde der Verletzte mit dem Kranken⸗ auto in bewußtloſem Zuſtande ins ſtädtiſche Krankenhaus überführt. ( Raſtatt, 10. Febr. Der langjährige Kommandeur des frü⸗ 82 hieſigen Inf.⸗Regts. 111, Oberſtleutnant Eugen Förſter, iſt n Konſtanz im Alter von 52 Jahren an den Folgen eines im Kriege hervorgerufenen Leidens geſtorben. Oberſtleutnant Förſter hat dem genannten Inf.⸗Regt. ſeit 1898 angehört. Sportliche Rundſchau Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe Die Fußballkämpfe im Rheinbezirk Das größte Intereſſe beanſpruchte geſtern das zweite Zuſammen⸗ treffen der beiden Kreismeiſter Phönix Ludwigshafen und Phönix Mannheim. Erwartungsgemäß ſiegte der Pfalzkreismeiſter.:1 lau⸗ tete das Reſultat, das auch dem Spielverlauf entſpricht. Phönix Judwigshafen ſiegte verdient als die beſſere Mannſchaft. Die Vertretung des Rheinbezirks hat damit die wirklich beſte Elf des Bezirks übernommen.— In Privatſpielen war nicht viel los. Neckarau hatte ſich ſeinen A⸗klaſſigen Ortsrivalen ver⸗ pflichtet und ſiegte:., Vormittags empfing.V. 1846 Mann⸗ heim(A⸗Klaſſe) Sopg. 07 Mannheim und unterlag:1. Kickers Mannheim ſtellte ſich der Erſatzmannſchaft des Meiſters Phönix und verlor:2. Waldhof weilte in Karbs⸗ ruhe beim.C. Phönir und holte ein Unentſchieden:2 heraus. Phönix Mannheim— Phönix Ludwigshaſen:3(:3)(Ecken:). Ungefähr 6000 Zuſchauer hatten ſich geſtern zu dieſem entſchei⸗ denden Treſfen auf dem Sportplatz an der Uhlandſchule eingefunden, deren Geduld auf eine harte Probe geſtellt wurde; denn das Spiel konnte infolge des Ausbleibens des beſtellten Schiedsrichters, erſt mit 40 Minuten Verſpätung beginnen. Schließlich einigte man ſich auf Herrn Hermann vom Sportktub Germania 04 Ludwigshaſen, der den Kampf vorzüglich leitete. Wie erwartet, konnte der Pfalz⸗ kreismeiſter ſeinen Sieg vom vorigen Sonmtag wiederholen. Zwar ſpielte die Elf unter ihrer ſonſtigen Form, beſonders die Hintermann⸗ ſchaft der Blennvpeißen hate einen ihrer ſchlechteſten Tage. Aber auch der Sturm zeigte nur in den letzten 20 Minuten der erſten Halbzeit ſein volles Können. In dieſer Zeit wurde auch der Sieg ſichergeſtellt. Der Odenwaldmeiſter zeigte ſeine gewohnten Leiſtungen, mußte aber ſchließlich doch den Beſſeren den Sieg überlaſſen. Die Mannheimer ſpielten an und hatten ſich ſcheinbar vorgenommen, dieſes Mal den Spieß umzudrehen und die Hintermannſchaft des Gegners zu über⸗ raſchen. Die Rotbluſen legten ein mächtiges Tempo los und brachten dadurch die Deckung der Gäſte in Verwirrung und bereits in der 10. Minute erzielte der Halbrechte das 1. Tor. Durch dieſen Erfolg und den Beifall ihrer Anhänger ermutigt, beherrſchten die Platz⸗ herren auch weiterhin die Lage. Erſt ganz langſam kam die Kombi⸗ nationsmaſchine des Pfalzmeiſters in Schwung und zermürbte lang⸗ m aber ſicher den Widerſtand der Rotbluſen. Zunächſt verlief eine Serie von Eckbällen ergebnislos; aber als nach prächtiger Kom⸗ bination des geſamten Sturmes in der 32. Minute der Ausgleich er⸗ zwungen wurde, waren die Ludwigshafener nicht mehr zu halten und noch vor der Pauſe ſtellten ſich die blauweißen Stürmer in blen⸗ dender Art den Sieg ſicher. Mit dieſem Reſultat 3: 1 für den Pfalz⸗ meiſter wurden die Seiten gewechſelt. Allgemein erwartete man, daß die Gäſte nach Wiederbeginn die Torzahl weſentlich erhöhen würde, aber trotzdem die Ludwigshafener faſt dauernd die Lage be⸗ herrſchten, konnten die Einheimniſchen ihr Tor reinhalten; ſie hatten ſogar noch manche Ausſicht, das Ergebnis günſtiger zu geſtalten. Doch blieb es bei dem Habzeitergebnis und umjubelt von ſeinen ——— konnte Phönix als Rheinbezirksmeiſter die Kampfſtätte verlaſſen. S. Die Diebe haben ihren Weitere Ergebniſſe: Am die Bezirksmeiſterſchaften: Mannheim: Phönix— Phönix Ludwigshafen 113. Stuttgart: Kichers— 1. F. C. Pforzheim:1(:). Wiesbaden: Sportverein— Boruſſia Neunkirchen:2. Entſcheidungsſpiel in Frankfurt: Kickers Offenbach— Fuß⸗ ballſportverein Frankfurt:2(:). Als Bezirksmeiſter ſtehen nun feſt: Bayern: Spog. Fürth; Rhein: Phönix Ludwigshafen; Main: Fußballſpv. Frankfurt; Württemberg—Baden: 1..C. Pforzheim; Heſſen—Sagar: Entſcheidungsſpiel zwiſchen Boruſſia Neunkirchen und Spv. Wiesbaden nötig. Verbandsſpiele: Sportklub Stuttgart— Ulm 94:1. M. T. V. Fürth— Kickers Würzburg 111. Pokalſpiele: B. f. R. Frankfurt— Viktoria Aſchaffenburg 1: Sportklub Bürgel— Viktoria 94 Hanau:1. Hanau 93— V. f. L. Neu⸗Iſenburg:1. Fechenheim— Spy. Offenbach:0. Germania Frankfurt— Kickers Mühlheim 211. Heddernheim— Union Niederrad:2. Pfeil Nürnberg— T. V. Schweinau 30. T. V. Neuhauſen— Teutonia München:1. Germania Rüſingen— Groß⸗Auheim:0. Privalſpiele: Viktoria Neckarau— V. f. L. Neckarau 24. Phönirx(Erſatzliga) Mannheim— Kickers Mannheim.1. Spg. 07 Mannheim— T. V. 46 Mannheim 511. Phönix Karlsruhe— Spp. Waldhof:2. Nürnberger F. B.— T. V. Jahn Regensburg 62. Länderwellſpiel: Hamburg: Norddeutſchland— Weſtdeutſchland:.15 Ausland: M..K. Budapeſt— Budapeſter.C.:0. M. T. C. Budapeſt— F..C. Budapeſt 40. Wien(Pokal): Slovan— Amateure:1. W. A. C.— Hahoah:2. Simmering— Bewegungsſpieler:2. Barcelona:.C.(Meiſter)— Sevrette Genf 210. Winterſport 7 Der Dreierlauf beim Feldbergſkirennen Den Abſchluß der Verbandswettläufe des Skiclub Schwarzwald auf dem Badiſchen Feldberg bildete der in dieſem Winter wieder auf⸗ genommene Dreierlauf. Es handelt ſich dabei um einen Grup⸗ penlauf von je drei Teilnehmern, deren einem die Führung zufällt. Sie erhalten in geſchloſſenem Umſchlag eine unterwegs erſt zu leſende Aufgabe touriſtiſch⸗geographiſcher Natur und müſſen geſchloſſen zurückkommen, bezw. werden in der Zeit nach der Einkunft des letz⸗ ten gewertet. Dabei werden die benötigte Zeit und die Güte der Lö⸗ ſung der Aufgabe zu je 50 Prozent gewertet. Der Dreierlauf, der vor zwei Jahren von der Hauptverſammlung des Skiclub Schwarz⸗ wald in Pforzheim aus den Verbandswettläufen auf einen Antrag der Ortsgruppe Karlsruhe ausgeſchieden und den Bezirkswettläufen zuſprachen, in deren Rahmen er aber nirgend berückſichtigt wurde, war im letzten Jahr auf der Hauptverſammlung in Mainz auf An⸗ trag der dortigen Ortsgruppe wieder für die Verbandswettläufe be⸗ ſchloſſen worden. Die Leitung hatte bei der Durchführung die Orts⸗ gruppe Karlsruhe, der ſich von 15 gemeldeten Gruppen ſechs ſtellten. Die erhebliche Zahl der Ausfälle dürfte mit auf die Abhal⸗ tung des Laufes am Nachmiltag des letzten Renntages zu ſetzen ſein, an dem erfahrungsgemäß viele der auswärtigen Rennteilnehmer ſich ſchon auf den Heimweg machen müſſen, um die Züge zu erreichen. Man ſollte aus dieſer Erſcheinung eine Lehre ziehen. Die den Grup⸗ pen geſtellte Aufgabe war durchweg intereſſant und wurde am beſten von der Gruppe der Ortsgruppe Wieden gelöſt, der als einheimiſcher Gruppe die genaue Ortskenntnis zuſtatten kam. Sie war nahezu vier Stunden unterwegs. Die Preiſe fielen an 1. Gruppe der Orts⸗ gruppe Wieden, Rombach, Gutmann u. Karl Klingele, 2. Gruppe der Ortsgruppe Freiburg, Bürger Lexer, Boſch. W. R. Die Goslarer Jäger gewinnen nach Prokeſt den Schweden⸗ becher. Das Ergebnis des Militärlanglaufes um den„Schweden⸗ becher“ iſt noch dahin abgeändert worden, daß nicht die Kemptener Jäger, ſondern die erſte Mannſchaft der Goslarer Jäger den Sieg und damit den Schwedenbecher für 1923 zugeſprochen erhielt. sr. Jungfrau-Pokal. Bei trübem, nebligem Wetter fand die letzte große Schweizer Skiſpringkonkurrenz an der Jung⸗ frauſchanze bei Wengen ſtatt. Starker deutſcher und öſterreichiſcher Konkurrenz ſtellten ſich nur eintge Schweizer aus Wengen gegen⸗ über. Mit drer geſtandenen Sprüngen von 32, 42 und 49 blieb Dr. Baader(Schwarzwald) Sieger vor Vinzenz Buchberger(Spindel⸗ mühle). Die deutſcher Springer bezeichneten die Jungfrauſchanze als ideal. Sprünge bis zu 60 Meter ſollten bei beſſeren Wetter⸗ und Schneeverhältniſſen ſicher zu erzielen ſein. Leichtathletik sr. Die Leichtathletik⸗Termine 1923 gibt jetzt die Deutſche Sport⸗ Behörde für Leichtathletik bekannt. Die Liſte umfaßt 127 Veranſtal⸗ tungen, von denen 97 national und 30 international ausgeſchrieben werden ſollen. Vier derſelben finden in der Halle ſtatt und 17 auf der Straße, während der Reſt auf Bahnen ausgetragen werd n ſoll. An Länderkämpfen ſind die Begegnungen Weſtdeutſchland— Holland am 5. Auguſt in Weſtdeutſchland und der Kampf Deutſchland— Schweiz am 2. September in der Schweiz erwähnenswert. Die Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft findet am 8. April in Breslau ſtatt, die Einzel⸗Staffel⸗ und Zehnkampfmeiſterſchaft in den Tagen vom 17. bis 19. Auguſt in Frankfurt a. M. und die Meiſterſchaft im Gehen über 50 Kilometer am 7. Oktober in Dresden. Die Galopprennen in Preußer geſichert Die Vertreter des Rennſports und der Vollblutzucht haben nach umfangreichen Verhandlungen mit den Staatsbehörden den Erfolg gehabt, daß den Rennvereinen aus dem Totaliſatorbetrieb diejenigen Einnahmen zufließen ſollen, die zur Aufrechterhaltung der deutſchen Vollblutzucht und der mit ihr unerläßlich verbundenen Leiſtungsprü⸗ fungen unbedingt erforderlich ſind. Der preußiſche Landwirtſchafts⸗ miniſter hat den Fortbeſtand der Rennen in einer längeren Entſchei⸗ dung geſichert und den preußiſchen Provinzvereinen außerhalb Ber⸗ lins 15 vom Hundertihres Totaliſatorumfſatzes ohne die bisherigen Abzüge für den Fonds der Geſtütsverwaltung für ihre Zwecke belaſſen, während die Berliner Vereine, wohl in Anbe⸗ tracht der mit ihnen verbundenen Trainingszentralen und damit der Frachtenerſparnis, 10 vom Hundert erhalten werden. Dieſe Vergün⸗ ſtigung gegenüber der bisherigen Abgabeverpflichtung entſpricht in ihrem Durchſchnitt der in der von der Oberſten Rennbehörde den Staatsbehörden vorgelegten Denkſchrift„Der deutſche Rennſport als Steuerquelle uſw.“ als notwendig hingeſtellte Ueberlaſſung von 12 vom Hundert des Totaliſatorumſaßes der Rennvereine. In der Ver⸗ fügung wird die Erwartung ausgeſprochen, daß es damit den Renn⸗ vereinen gelingen wird, künftig Rennpreiſe in einer Höhe auszuſetzen, die den Rennſtallbeſitzern und Vollblutzüchtern die weitere Aufrecht⸗ erhaltung ihrer Betriebe ermöglicht.— Da es ſich bei der Erholtung der Vollblutzucht um eine allgemeine deutſche Frage handelt, iſt an⸗ zunehmen, daß ſich auch die babiſche Regierung wie bisher dem preu⸗ ßiſchen Beiſpiel anſchließen und die zwingende Notwendigkeit nicht verkennt, die in jahrzehntelanger Tätigkeit geſchaffene deutſche Hoch⸗ zucht zu erhalten, die für eine einwandfreie Halbblutzucht unerläßlich iſt. Gerade der letztere Umſtand war vor kurzem für einen ähnlichen Beſchluß im Reichswirtſchaftsrat maßgebend, der nach Anhörung der berufenſten Sachverſtändigen von Zucht und Sport einſtimmig be⸗ ſchloſſen hat, durch das neue Landesſteuergeſetz eine breitere Grund⸗ lage für die Erhaltung der Vollblutzucht und damit der Pferdezucht überhaupt zu ſchaffen. Ob die Pferderennen im badiſchen Land, vor⸗ nehmlich diejenigen in Mannheim und Baden⸗Baden, gleichfalls er⸗ halten werden können, hängt nunmehr einzig und allein von der Ent⸗ ſchließung der badiſchen Regierung ab, da ſelbſtverſtändlich die badi⸗ ſchen Vereine mindeſtens den gleichen Prozentanteil aus dem Totali⸗ ſatorbetrieb beanſpruchen müſſen, weil ſie neben den gleichen Renn⸗ preiſen, die nunmehr die preußiſchen Rennvereine feſtzuſetzen in der Lage ſind, noch die gewaltigen Frachten zu tragen haben. Es würde der Einheitlichkeit des deutſchen Wirtſchaftslebens und ſeinem drin⸗ genden Wiederaufbau wenig gedient, wenn man in den nichtpreußi⸗ ſchen Ländern verweigern wollte, was Preußen nach ſachgemäßer und ſachkundiger Beurteilung gerne eingeräumt hat. Die nichtpreu⸗ ßiſchen Länder, die ſich im entgegengeſetzten Falle automatiſch aus dem deutſchen Rennbetrieb ausſchalten würden, hätten ihre Maßnah⸗ men letzten Endes durch weſentlich verringerte Staatseinnahmen aus der Geſamtrennwettſteuer zu verſpüren. Neues aus aller Welt — Deutiſchland im Funkenverkehr an der Spitze. Auf der gan⸗ zen Welt gibt es zur Zeit 50 Großfunkenſtationen, davon 18 in Europa. Deutſchland beſitzt 3 und zwar in Nauen, Eilveſe und Nord⸗ deich. Die Vereinigten Staaten ſtehen mit 12 Großſtationen an der Spitze. Den ſtärkſten Funkenverkehr mit dem Auslande weiſt jedoch Deutſchland auf, da es durch den Krieg ſämtliche Auslandskabel ver⸗ loren hat. — Bergſturz in den Davoſer See. Am nördlichen Ende des Davoſer Sees, deſſen Waſſerſpiegel wegen der Umwandlung des Sees in ein Staubecken bereits um zwölf Meter geſenkt worden war, ſtürzten etwa 150 000 Kubikmeter Gelände mit einem darauf befindlichen Stall in den See. Jufolge der gewaltigen Wellen⸗ bewegung barſt die Eisdecke des Sees in ihrem ganzen Umfang. Das am Südende des Sees auf der Waſſeroberfläche gelegene Pump⸗ werk ſank in die Tiefe. Ein Maſchiniſt iſt ertrunken. — Eine lange Wagenfahrt legten belgiſche Flüchtlinge zurück, die im Juni vor. Jahres von Omsk in Sibirien aufbrachen und dieſer Tage in Lettland angekommen ſind. Sie benutzten zu ihrer Fahrt zwei ganz primitive Wagen, die von je drei Pferden gezogen wurden. Die von ihnen zurückgelegte Strecke beträgt rund 4500 Kilometer. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Febeuar Rbein⸗Pegel 7. 8.[ 9. 10 f1. f 12.Necar-Veneſſ 7 ſ5 5. ſi ſii. ſi⁊ Schu erinſel“.57.54.88] 66.67 Mannberm 290071.29,4 20.26.16 Kehl..500 722.68.742.75 66 Heilbronn..101.94 2˙ Maxau. 43 4674.59.63762.58 Mannbeim.614.32.104.03 4 13 89 Faub.. 485½ 4 3.2³ ſcöln..71½ 468 3˙93 Weſtwind, Regen J 2. Mannheimer Wetterdericht v. 12. Febr. morgens 7 Uhr Barometer: 7543 mm. Thermometer 28 C. Niedrigſte Temperatur nachts:.5 C. Höchſte Temneratur geſtern:.00 C. Miederſchlag: 3,7 Liter auf den qm. Nord 2, bedeckt. 255 Hohenlohe.-G. ganz beträchtlich gestärkt werden. Handel und Industrie Die Ruhrbesetzung und die Warenpreise Die gewaltsame Störung des deutschen Wirtschaftslebens durch die Besetzung des Ruhrgebiets hat mit der weiteren Senkung der Mark in der zweiten Hälfte des Januar eine rasche Steigerung von Devisenkursen und Preisen hervorgerufen. Die Groſßhandelsindexziffer des Sta- tistischen Reichsamts ist von dem 1475 fachen des Vorkriegs? standes im Dezember auf das 2785 fache oder um 899% im Durchschnitt Januar gestiegen. Der Dollar wurde im Durch- schnitt Dezember mit 7589„ und im Durchschnitt Januar mit 17972 notiert. Die Höherbewertung beträgt 136,89“6. In der gleichen Zeit haben die Einfuhrwaren von dem 2432 fachen auf das 4758 fache oder um 95,69% und die vor- wiegend im Inlande erzeugten Waren von dem 1283 fachen auf das 2390 fache oder um 869% angezogen. Im einzelnen stiegen Getreide und Kartoffeln von dem 1009 fachen auf das 2085 fache, Fette, Zucker, Fleisch und Fisch von dem 1221 fachen auf das 2642 fache, Kolonialwaren von dem 2485 fachen auf das 4593 fache, Lebensmittel zusammen von dem 1161 fachen auf das 2390 fache. Ferner Häute und Leder von dem 2181 fachen auf das 5130 fache, Textilien von dem 2897 fachen auf das 5320 fache, Metalle und Petroleum von dem 1814 fachen auf das 4051 fache, Kohlen und Eisen von dem 1873 fachen auf das 2831 fache, Industriestoffe zusammen von dem 2061 fachen auf das 3523 fache. Am 5. Februar haben sich die Großhandelspreise weiter auf das durchschnittlich 5967 fache des Friedensstandes ge- hoben. Am gleichen Tage stehen von den Hauptgruppen die Lebensmittel auf dem 4902 fachen, die Industriestoffe auf dem 7958 fachen, ferner die Inlandswaren auf dem 4925 fachen und die Einfuhrwaren auf dem 11 176 fachen der Vorkriegshöhe. In den letzten Tagen ist eine Senkung im Kurse des Dollars um volle zwei Fünftel seiner Höchst- notierung eingetreten. Es muß darnach die Erwartung aus- gesprochen werden, daß auch dieser Bewegung bei der Preis- bemessung Rechnung getragen wird. Der unterbundene Rheinschiffahrtsverkehr Die Rheinschiffahrt ruht; ausgenommen sind nur die Güterdampfer, die nach wie vor verkehren. Geschleppt wird dagegen nicht mehr, Während früher bekanntlich die Gepflo- genheit bestand, daß die Güterdampfer Kähne mitnahmen, um jene Güter zu befördern, die die Dampfer selbst nicht auf- nehmen konnten. Diese Einrichtung ist aufgehoben worden. Der Transitverkehr von Güfern aus Holland-Belgien nach der Schweiz usw. wird von holländischen, zumteil auch von belgischen, Schiffen versucht. Die erwähnten Güter⸗ dampfer befördern nur deutsche Güter und sie halten diesen Notverkehr nur im Interesse der deutschen Volkswirtschaft aufrecht: Reparationsgüter, die ja an und für sich nicht zur Auflieferung kommen, würden auf keinen Fall be- lördert werden. Die Franzosen, die an der Ruhr Kähne mit Kohlen beschlagnahmt haben, machen alle Anstrengungen, um mit ihren Dampfern Kähne abschleppen zu lassen, von einem Erfolg ist jedoch nichts zu sehen. Neuerdings haben die Belgier auch wieder Dampfer in Düsseldorf beanstandet, die leergemacht werden mußten. Die Frachtsätze auf den Dampfern sind wegen der Kohlenpreiserhöhung, die seit Januar eingetreten ist und die im Februar in Kraft trat unłd etwa 809 beträgt, dann auch wegen Lohnerhöhungen, deren genaues Ausmaß noch garnicht feststeht, gegen die Vor- monatssätze um 100—200% erhöht worden. Nach den Haupt- stationen des Mittelrheins sind sonach jetzt für die 100 K etwa—3000/ für die Strecke ab Mannheim zu bezahlen. 4 2 7 57FFFF*+ *Personalien. Die Badische Anilin- u. Soda-Fabrik Lud- Wigshafen teilt uns mit, daß Dr. August von Knjeriem ab 1. Januar ds. Js. als stellvertr. Mitglied in den Vorstand ihrer Gesellschaft eingetreten ist. * Preiserhöhungen. Der Landmaschinen-Verbandd hat auf die Preisliste vom 15. Januar, je nach Gruppen, Auf- schläge von 25—2009% beschlossen.— Der Mähmaschi- nen-Verband setzte neue Bruttopreise fest, die für Garben- * 2 N 1 binder 3 852 000, für Getreidemäher 1 790 000 und für Grasmäher(4% Fuß normal) 1 792 500„ betragen.— Der Verband deutscher Achsenwerke, G. m. b. H. und der Verband deutscher Patentachsenwerke, G. m. b. H. (beide Hagen i/Westf.), haben wegen der am 6. Februar er- kolgten Eisenpreis-Erhöhung ihre Preise für Achsen um etwa 40—45% je nach Sorte heraufgesetzt. *Sammelausfuhrbewilligungen auf dem Textilgebiet. Um der Textilindustrie und dem Großhandel, die bisher infolge der Mapnigfaltigkeit ihrer Exportartikel bei verschiedenen Auſjenhandelsnebenstellen ihre Ausfuhranträge haben stellen müssen, dieses Verfahren zu erleichtern, hat die Auſen- handelsstelle für Textilwirtschaft, wie die Textil-Woche erfährt, jetzt ihre Zustimmung dazu gegeben, dal künftighin alle Textilausfuhranträge einer Firma nur bei einer einzigen Außenhandelsnebenstelle beantragt zu werden brauchen. Zuständig für diese Sammelausfuhrbewilli- gungen ist diejenige Auſenhandelsnebenstelle, bei der der betreffende Exporteur bisher die meisten Anträge zu stellen hatte. * Neue Nähgarnpreise. Die Vertriebsgesellschaft Deut- scher Baumwoll-Nähfaden-Fabriken hat, wie die Textil- Woche erfährt, den Aufschlag auf die Preisliste vom 17. Januar 1923 mit Wirkung vom 10. Februar ab auf 2800% festgesetzt. 8 *Industrieller Kapitalbedarf. Im ersten Monat des neuen Jahres wurden insgesamt 12 332 Milliarden Aktien und Obligationen gegen 3260 Milliarden 4 im Januar des Vor- jahres beansprucht. Im Vergleich zum letzten Monat des Jahres 1922 bedeutet dies ein Mehr von 693 Mill. 4. Nach den Aufzeichnungen des Bankhauses Schwarz, Gold- schmidt u. Co. wurden im Januar 10337 Milliarden 4 Stammaktien, sowie insgesamt 482 Mill. Vorzugsaktien beantragt. Von den Vorzugsaktien waren 160 Mill. mit einfachem Stimmrecht und 322 Mill.„ mit mehrfachem Stimmrecht ausgestattet. An Obligationen wurden 1513 Mill. 4 geschaffen. 2 2 * Hohenlohe.-., Kakao-, Schokolade- und Nährmittel- werke, Gerabronn-Cassel. Die Gesellschaft ruft auf den 8. März ds. Js. eine ao..-V. ein, in der die von der Gesell- schaft beabsichtligte Kapitalerhöhung von 15 Mill. 4 auf 40 Mill. 4 beschlossen werden soll. Von dieser Kapital- erhöhung erhalten die Stammaktionäre auf eine alte Aktie eine neue zum Kurs von 1209% zuzüglich Bezugsrechtsteuer. Die restlichen 10 000 Aktien aus dieser Kapitalerhöhung ver- bleiben zur Verfügung der Gesellschaft und werden zu deren Gunsten freihändig verkauft, wodurch die Reserven 1— ie Einführung der Aktien an der offiziellen Börse in Stuttgart und Frankfurt a/M. wird beantragt. 8 * Spinnerei u. Weberei Offenburg. Die Gesellschaft plant die Erhöhung des Grundkapitals von nom. 3 000 000 auf nom. 9 000 000„ durch Ausgabe von 3000 Stammaktien von je 1200, 2000 Stammaktien von je 1000 und 400 Vorzugsaktien von je 1000 ½ mit mehr- kachem Stimmrecht. . Tabakwaren-Grofhandlung Leonhard u. Bingen.-G. in Köln. Unter origem Namen wurde mit einem Kapital von 5 Mill. Mk. eine neue.-G. errichtet. Montag. den 12. Februar 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Miltag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 71 *Oldenburgische Spar- und Leih-Bank. In der.o..-V. Furde dem Antrage des Vorstandes gemäß beschlossen, das Grundkapital von 25 000 000 Mk. auf 75 000 000 Mk. durch Aus- gabe von 25 000 Aktien über je 1000 Mk. und von 5000 Aktien über je 5000 Mk. zu erhöhen. Die gesamten 50 000 000 Mk. neuen, auf den Inhaber lautenden und vom 1. Januar 1923 ab dividendenberechtigten Aktien werden von der Deutschen Bank übernommen mit der Maßgabe, daß 37 500 O000 Mk. neue ktien den alten Aktionaàren zum Kurse von 500 Prozent unter Zuschlag des Schlußnotenstempels und eines Pauschales für die Bezugsrechtssteuer zum Bezuge anzubieten sind, so dag also auf je 6000 Mk. alte Aktien 9000 Mk. neue Aktien bezogen Werden können. Die restlichen 12 500 000 Mͤk. Aktien wWerden von der Deutschen Bank im Interesse der Olden- burgischen Spar- und Leih-Bank verwertet. Als Mitglied des Aufsichtsrats wurde Herr G. Carl Lahussen, Pirektor der Norddeutschen Wollkämmerei un d K a mm- garzspinnerei Delmenhorst, neu gewählt. Nach Mitteilung des Vorstandes ist das Ergebnis des Geschäfts- jahres 1922 befriedigend, sodaß mit einer wesentlich höheren Dividende als im gerechnet werden darf. XVerein Deutscher Handelsmüller e. V. in Berlin. Dem Jahresbericht für 1922 entnehmen wir nachstehende Ausfüh- rungen über die Lage der Müllerei:„Bei Beurteilung der Lage der Müllerei muß im Berichtsſahre mehr denn je zwischen der ersten und zweiten Jahreshälfte unterschieden wWerden. In der ersten Jahreshälfte machte sich noch der Ein- Auß der guten trockenen Ernte des Jahres 1921 geltend. In- tolgedessen wurde das Umlagegetreide von der Landwirt- schaft verhältnismäßig gut abgeliefert und die Brotversorgung auk Brotkarten ging unter Zuhilfenahme der vom Auslande eingeführten Getreidemengen zunächst ohne erhebliche Schwierigkeiten von statten. Die Beschäftigung der Mühlen für die Reichsgetreidestelle war naturgemäß, ſe nach Lage, eine außerordentlich verschiedene, d. h. sie hing davon ab, ob die Reichsregierung jeweilig frachtgünstig für die Mühlen Inlands- oder Auslandsgetreide verfügbar hatte, da schon in der ersten Jahreshälfte trotz der damals ganz wesentlich ge- ringeren Frachtsätze längere Bahntransporte tunlichst auf die dringlichsten Versorgungsfälle beschränkt wurden. War die Beschäftigung der Mühlen im großen Durchschnitt in der zweiten Jahreshälfte eher ungünsfiger als in der ersten, s0 War es mit dem Erträgnis auch kàaum besser bestellt. Der Erkenntnis der Unhaltbarkeit der Mahllöhne der Reichsregle- rung konnte sich diese zwar auf die Dauer nicht verschliehen und vereinbarte im September des Berichtsſahres die Be- rechnung der Mahllöhne nach einem Index- verfahren, aber dieses an sich einen Fortschritt gegen- über dem bisherigen Unterhandlungsverfahren bedeutende System stellt doch nur scheinbar eine ausreichende Anpas- sung an die Teuerungsverbältnisse dar, denn es geht von einem durchschnittlichen Friedensmahllohn aus, der für die, durchschnittliche Friedensbeschäftigung der Mühlen in Be- tracht kommen konnte.“ X Gruschwitz Textilwerke.-G. in Neusalz-Oder. Eine auf 24. Februar einberufene.-O..-V. hat folgende Tages- ordnung: 1. Umwandlung der bestehenden 10 Mill. Vorzugs- aktien in Stammaktien, die zur Verfügung der Gesellschaft zu halten sind; 2. Erhöhung des Grundkapitals um 60 Millionen Mk. unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre, a) durch Ausgabe von 50 000 auf den Inhaber lautenden Stammaktien mit Gewinnberechtigung für das Ge- schäftsjahr 192/4. Von diesen Aktien sollen 30 Millionen den alten Aktionären:1 zu einem noch festzusetzenden Kurs angeboten, 20 Millionen im Interesse der Gesellschaft verwendet werden bzw. verwertet werden; b) durch Ausgabe Non 10 Mill. Mk. neuen Vorzugsaktien. Das Kapital steigt damit auf 130 Mill. Mk., bestehend aus 120 Mill. Mk. Stamm- erhöhung um 30 Mill. Mk. durch Ausgabe von 20 Mill. Mk. Stammaktien und 10 Mill. Mk. Vorzugsaktien wurde in der .-V. vom 15. Juli 1922 beschlossen. Die Stammaktien wur- den den alten Aktionären 3: 3 zu 250 zum Bezuge angeboten. Papyerische Oel-Handels.-G. in Nürnberg. Diese Gesellschaft ist mit 25 Mill. Mk. Grundkapital errichtet Worden. Gründer sind Max Fischer, Alleininhaber der Firma Max Fischer in Nürnberg und die Deutsche Warentreuhand .-G. in Hamburg. Die neue Gesellschaft übernimmt die sämtlichen Anteile der Bayerischen Oelhandelsgesellschaft m. b. H. in Nürnberg. X Heilmannsche Immobilien-Gesellschaft.-G. München. Die Verwaltung beantragt nunmehr Kapitalerhöhung auf 11,1 Mill. Mk. durch Ausgabe von 1050 Inhaberaktien zu je 2000 Mk. und von 3000 Stück 7proz. Namens- Vorzugs- aktien zu je 200 Mk. Durch Auflösung des Reservefonds II soll den Aktionären derart ein Bezugsrecht eingeräumt werden, daß auf je 8000 Mk. alte Aktien 2000 Mk. neue Aktien gratis bezogen werden können. X Vereinigte Speyerer Ziegelwerke.-G. in Speyer- Mannheim. Der zum 2. März einberufenen.-V. liegt ein Antrag auf Ausgabe von 200 Stück 7% Vorzugsaktien A 1000 mit 259% Einzahlung, und zehnfachem Stimmrecht zur Beschlußfassung vor. Schiffahrt Hrweiterung des Hamburg- New Torker Dienstes der American-Linle. Mit Beginn der Sommer-Saison wird der Hamburg-New Lorker Dienst der American-Linie durch Ein- stellung der Dampfer„Finland“ und„Kroonland“ erweitert werden. Beide Schiffe haben eine Kajütenklasse und dritte Klasse. Sie werden mit den Dampfern„Mongolia“,„Man- churia“ und„Minnekahda“ einen Wochendienst direkt nach New Lork ausführen. Die„Finland“ wird hre erste Reise von Hamburg am 18. Mai, die„Kroonland“ am 2. Juni, an- treten. Beide Dampfer sind Schwesterschiffe von je 12 200 Tonnen und für Oel-Feuerung eingerichtet. Deulisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 12. Febr. Es notierten am hiesigen Platze(alles Mittelkurse): New Fork 29000(31600), Holland i1500(12600), London 135000 f148000, Schweiz 5450(5950) Paris 1800(1975), Brüssel 1700(1740), Italien 1400(1540), Prag (940). New Lork, 10 Febhruar.(Wa) Devlsen. 9. 10. 18.78 18 75 .68.68 Sohwolz England Spanlen Frankreloh Itallen 9 10. .23 6 21 Belglen .49.45 Waren und Märkte Mehl. Die süddeutschen Mühlen haben den Richtpreis für Weizenmehl, Spezial 0, auf 250 000 4 festgesetzt, je 100 kg mit Sack, ab Mühle, ausschließlich Teuerungszuschläge usw. Die Preisbewegung auf dem Textilmarkt. Die vom Reichsbund des Textil-Einzelhandels als Grundlage für eine angemessene und notwendige Kalkulation festgesetzten marktmäßligen Notierungen von 90 verschiedenen Gegenstän- den des Leinen-, Baumwollwaren-, Kleiderstoffe, des Wäsche-, Wirk- und Kurzwarenfachs enthalten, wie die Textil-Woche mitteilt, folgende Preise: 80 em Rohnessel 2700—4500(in der Vorwoche 2600—2660); 80 em Hemdentuch 3000—3500 (2700): 80 em Perkal 4000—5000(2400—3000); 80 em Reinleinen, grobfädig, 3000—4500(2500—.3200); feinfadig 5000—15 000(4000—10 000) 4; Herrenoberhemden 18—30 000 (10 000—25 000); baumwollene Herrentrikothemden 8500 bis 13 500(1000—12 000); Kragen, Mako, 1800—2500(1400 bis 2300)„; Damenstrümpfe, Flor-Mousseline, das dz 55 000 bis 80 000 A; baumwollene Flanell-Hemdbluse 10 000—12 000; Voilebluse, einfarbig, Schalform, 5000—35 000; Hemdbluse aus Perkal oder Zephir 12 000—18 000; Cheviotrock 20 000 bis 25 000; Gabardinekleid 95 000—150 000, Voilekleid 60 000 bis 80 000; Gabardinekostüm 150 000—170 000; Covercoat- oder Tuchmantel 80 000—120 000; Obergarn, 1000 m, 4 fach, ab 6. Februar 6164(6900)„. Die allwöchentlich regelmäßig in dem Bundesorgan des Reichsbundes des Textil-Einzel- handels, der Textil-Woche, veröffentlichten Preise sind auf Grund der Vergleichung einer größeren Anzahl markt- gängiger Angebote ermittelt und beziehen sich auf Waren mittlerer Güte. Die Preistendenz ist weiterhin stark aufwärts gerichtet. X Der Stickstoffmarkt im Januar. Im Inland hat die Nachfrage nach Stickstoffdüngemitteln angehalten. Die Er- zeugung war bis auf die Folgen der Besetzung des Ruhrge- biets die übliche, die Abladungen von den Werken waren gut; Vorräte von Belang sind nicht vorhanden. Mit Wirkung vom 22. Januar an genießen bekanntlich Stickstoffdüngemittel einen dem Verbraucher zugute kommenden Frachtnachlaß von 10 Prozent, sofern sie in unveränderter Beschaffenheit zum Düngen im Deutschen Reich Verwendung finden. Für alle Abladungen vom 3. Februar an tritt die bereits in Nr. 33a mitgeteilte neue Preiserhöhung in Kraft. Im Ausland War das Geschäft in Chilesalpeter im allgemeinen still. Die der Chilesalpeter-Erzeuger gibt ihre bis- herigen Verkäufe für Verschiffung in der Zeit vom 1. Juli 1922 bis Ende Juni 1923 jetzt mit 1 541 000 t an. Durch die Inbetriebnahme weiterer Salpeterwerke ist die Erzeugung in Chile im Dezember auf 128 000 t gestiegen, und hat damit reichlich die Hälfte der Vorkriegserzeugung erreicht. Da auch die Verschiffungen größer geworden sind, haben sich die Lagerbestände in Chile von 1 449 000 t Ende 1921 auf 1216 000 t Ende 1922 ermäßigt. Die Nachfrage nach schwefel⸗ saurem Ammoniak blieb im Ausland lebhaft und die Preise Waren fest. Amerikanischer Funkdienst New Lork, 10. Februar,(WS) Funkülenst.(Machdruok verbaten). 9. 10 Zuf. zus. 13900 10000 stand wt 13 25 13.25 Kafte lodo 12.85 12.90 Elektrolyt 15.— 15.— Cred. Bal. 4—.— 11.88 12.12 Zinn loko 40 50 40 50 Zucker Centr! 603 6 03 Mal 11.55—.—Siel.12.12J Terpentin 146.— 151— Iull 19.61 10.88 Tink 705 705 Savannah 133.— 143.50 Oktober.20.88 Sisen 28.— 28— H. Orl Baum 28 50 2850 Dezemner.30.58 Weilbleoh—.— 475 Welzen rot 13325 139 75 Baumw. io0o0 27.90 28..- Sohmalz wt. 12 18 12.15 Hart loko 134.235 135.75 Februar 2772 2181 J Taig 9— 9— Nais ſoke 80.— 91.— NMärz 27.82 27.91[ Saumwsatöl 11.10 10.80 Mehl nledr. Pr.80.50 April 27.98 28 07 Mal 37 1137 nöchst Pr..50.60 Mal 20 1 28.25 Petrol. oases 16 50 16.50 geträdtr. Engl. 178 17⁰ HJunl 27.64 28. 18 tankt.—.— Kontinent.—.— Chieago, 10. Februar.(WS) Funkdlenet(Machdruck verboten). 9. 10. Welzen NRal 121.68 12285 Roggen Jul 88.68 87 25 Schwelne 1 zull 114.50 115.25 Sohmalz Rrz 11.25 11.25 ſeleht nledr. 840 835 nals Mal 26.18 76.75— Mal 11.40 11.40 höchst. 860 8 75 85 Jull 76.75—.— Fork—.——=] Schw. niedr..—.85 Hafer Maf 45 50 46.15 Rlppen Hal 10.99 10 92 höchst. 820 310 zull 43.85 44 50 Spaok niedr. 10 25 10 25 Zuf. Choages 350% 700 nöchst. 11.28 11.25 Westen 103000 43000 Röbgen nal 68.75 80 25 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckeref Dr. Haas. Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil? Kurt cerz für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: ichar 8 ſer; für Gericht und Sport: Willy Müller: für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; flür Anzeigen: Karl Hügel. aktien und 10 Mill. Mk. Vorzugsaktien. 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Honighändler Fritz Bartling Orete Hefen Alfred Landory Zweites Bild: Der Iupiter Anton Gaug juno Elise de Lank Venus Minny Ruske-Leopold Cupido Gussa Heiken Diana Margarethe Ziehl Hebe Elisabeth Trauimann Minerva Emmy Pabst Cybele Theregse Weidmann Mars Hugo Voisin Merkar Ernst Sladeck Bacchus Alexander Kökert Morpheus Karl Neumann-Hoditz Herkutes Hermann Trembich Aesculap Alois Reifenberger Pluto Die öffentliche Meinung Orpheus Alfred Landory Ida Schäffer Fritz Bartling Drittes Bild: Der Prinz von Afkadien Iupiter Anton Qau Pluto Alfred Eurydice Srete Hofen Hans Slyx H. Herbert Michels Viertes Biid: Die Hölle Personen wie im Olymp, dazu Eurydice(Orete Hofen) Hans Styx(i. Herbert Michels]. Im zweiten Bild: Wolkenballett. Im vierten Bild: Höllengalopp, getanzt von Liesel Gerlach und sämtl. Damen des Balletts. CPPA Täglich um 4, 6 und 8 Uhr Iig wasenn unt Eine lustige Filmparodie in 6 Akten DoaMEMScHWMMSPORT Das eeeee 8 goloslen. Mannheimer 12 Uhr im Hause B 2. 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