r Fre — N re —— 4 er Leneralonzeiger Manndelm Erſcheint wöchentüch zwölfmal Dienstag, 13. Februar 2 dezugsprelſe: In Manndeim une umgedung frei ins haus und durc die poſt,“lne Seſtellgeld monatlich Nar 300. baldmonatiſch mark 18o Uachforderung dordehalten Einzelnummer bis 8 Seiten mark 70.— üder Seiten Mart 100.—-. poſtſcheckkonto Nummer 1780 Raris⸗ dee. Hauptgeſchäftsſtelle Mannbeim. E 6. 2 Seſchüts⸗ edenſtelle Heckarſtadt, walodbofſtraße Ar. ö. Lernſprecher ummer 7031, 7032, 703, 7oas, 7035. Telegramm-Aòreſſe: Gadiſche Neueſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗Jeitung u. Mannheimer Muſik⸗Jeitung CC ͤvbbbbPpePpPpPpPpPpPpPPPpPpppp0ͤ0000GG0GP0P0Po0oo0o0Po0PP0bPPTPTPTPTPTPTPTbTbPPPcCcCccCbobcCoCcbcPbCcPGCPcPPPcccPGccPPccGPcPcPcCcPcCcPccPcPccCccccCrcrcPrrrrCCrcrrCrCCcCcccCcccc——PTPPPPPPP——GG—GGGGTGTGGGGGGGTGTGGGGGG—GVT——————» 1923— Ar. 74 8 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszaglung die kl. Zeite mt. 200.— Stellengeſ. u. Sam.⸗Anzeig aues mannheim ermüßigte preiſt Reklamen Mk. 800. Kunahmeſchluß: Mittagdiau vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für finzeigen an beſtimmten Cagen, Stellen u. Rusgaben wird keine verantwortung üdern. Höhere GSewalt, Streiks. Setriebsſtörungen uſw.berechti gen zu keinen Erſatzanſprüchen Ur ausgelallene od. beſchränkte Rus⸗ gaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge öͤurch Fernſprecher ohne Sewäbr. Serichts ſtand Raunheim. Reichspräſident Ebert in Mannheim Einigkeit nach innen, geſchlohene Abwehr nach außen für die Freiheit Deutſchlands! Kurze Aeberſicht Der Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete hat die Note der Aheinlandtommiſſiou, in der die inzwiſchen erfolgte Beſetzung von Veſel und Emmierich angekündigt wird, abgelehnt. Der Sonderberichterſtafter des Echo in Düſſeldorf meldet, daß zur Durchführung der Maßnahmen, die vorgeſehen ſind, es viel⸗ leicht notwendig werden wird, Darmſtadt zu beſetzen. das Blatt gibt dieſe Nachricht jedoch nut als hyyotheſe⸗ 7 Die Rheinlandkommiſſion hat verſchiedene Ausweiſungsbefehle ſegen Privatperſonen in Wiesbaden ergehen laſſen, weil ſie in ͤentlichen Lotalen das Deutſchlandlied geſungen hallen. verantwortungsgefühl und Einigkeit Wohl niemand hat ſich dem Geſamteindruck der heutigen Kund⸗ debung in Mannheim entziehen können, der als Hörer, aber auch ls mitfühlender Deutſcher an der Verkündung der Treugelöbniſſe eilnahm. War auch das Leitmotiv aller Reden das gleiche, weil ſie alle aus dem gleichen Motiv des Leides geboren waren, ſo brachte doch jeder Redner ſeine Gedanken im neuen Gewande und anderen rägungen der Worte und Sätze. Aber diesmal war das Wort nur Mittler der Stimmungen und Gefühle, die die die ganze Ver⸗ lammlung bewegten; und ſo klang bei allem äußeren e und kedneriſcher Bewegung immer und immer wieder der eine Gedanke zurch, der gerade in der Schillerſtadt Mannheim hunderte von Saiten in den Herzen ihrer Bewohner mitſchwingen läßt:„Wir nüſſen ſein ein einig Volk von Brüdern!— Wir wollen kauen auf den höchſten Gott und uns nicht fürchten vor der acht der Menſchen!“ Der äußere ſo faſt gar nicht feſtliche Rahmen, in dem ſich der Beſuch und der Empfang des Reichspräſidenten abſplelte, war geweſſermaßen ein Symbol. Einige Fahnen am Turnt etliche Blattpflanzen in den Gängen und einige Teppiche vom Rande der Alerien herab, bildeten den ganzen Schmuck. Zu feſtlichen Enpfängen iſt auch wahrlich die Zeit nicht angetan, ernſte, ſchmuck⸗ loſe Würde, aber auch dieſe hocherhobenen Hauptes zu zeigen, auch dicht la des und vieles Reden, ſondern Taten und aktives Handeln ſt die Forberung der Stunde Daß dieſes Gefühl auch in den gerzen der Verſammelten lebendig war, zeigte die vorbildliche Kürze, deren ſich ſämtliche Redner befleißigten. 14 Sprecher ver⸗ keilten ſich auf die Zeit von knappen 1½ Stunden und ſie ſagten mahrlich alles, was zu ſagen war. und ſe kürzer ſie waren, umſo eindringlicher und wirkungsvoller gerieten ihre Worte. Dies gilt auch von der Rede dez Reichspräſidenten, naturge näß das Hauptintereſſe auf ſich vereimgte. Auch wer zu den politiſchen Gegnern der Partei Herrn Eberts gehört wird reitwillig anerkennen, daß der Reichspräſident als der verfaſſungs⸗ wäßige Erponent des deutſchen Volkswillens und der Vertreter der deutſchen Nation ſein Amt mit einer faſt ſelbſtverſtändlſch zu nen⸗ genden äußeren Schlichtheit, aber auch inneren Anteilnahme aus⸗ Fllt, ſo daß man den von ihm eingeſchlagenen Pfaden gerne folgt. Herr Ebert höt ſich offenſichtlich von der Schwimmie ne der Parkei gelöſt, er demet und fühlt und ſpricht nur als Deutſcher, als oberſter Repräſentant des ganzen deutſchen Volkes, deſſen Gefühle un Stimwunden berade in den gegenwärtigen Stunden er aufs glück⸗ lich e verdolmeticht. So war der Eindruck auch bei denen, die ihn noch nicht kannten, überaus ſymvathiſch und der Grundton den Akkorden gegeben ſo daß irgendwelche Disharmonien von vornherein aus⸗ heſchloſſen waren. Verſucht man die Reden der Vertreter aus Handel und In⸗ dußrie. aue Schiffohrt und Handwerk, aus Angeſtellten⸗ und Ar⸗ beiterkreiten nicht zu vergeſſen aus der deutſchen Wiſſenſchaft auf einen gemeinſamen Generalnenner zu bringen, ſo iſt dieſe Aufgabe bicht allzu ſchwer Ueber die Bedeutung des entſcheidenden Kampfes, in dem wir ſetzt ſtehen, iſt ſich ſeder klar, noch mehr aber darüber, was von dem Nusgang dieſes Wirtſchaftsringens für die Gegenwart und für alle Zukunkt abbängt. Dezhalb iſt es auch nicht an der Jeit, geweſſe Garantieforderungen für Wohlverhalten aufzuſtellen, dder Patriotismus auf Abſchlaoszahlung zu verſprechen, wie denn Uherhaupt ſedes Hinneigen zu Extremen innen⸗ und außenvolitiſch unklug wäre Ebenſo wenig wie man das waffenloſe Volk zu einem Kriege gegen das ſtärkſte und techniſch beſt ausgerüſtete Heer r Welt aufrufen konn, ebenſowenig darf das würdeloſe Kokettieren mit den Verhandlungswütigen„um ſeden Preis“ die Oberhand ge⸗ winnen. Schon einmal ſind wir am unverſtändigen Defaitismus zugrunde gegangen, vor einer Wiederholung einer ſolchen Kata⸗ ſranhmnoli uniß uns politiſcher Verſtand und Erkenntnis, aber auch kluge Führung in den verantwortſichen Steſlen bewahren. — N Deswegen war es überaus begrüßenswert, daß der Reſchsminfſter Sis Innern Oeſer entgegen dem Proagramm zum Schluß der ö beinda gemiſſermaßen wie der Anwaft des Reichs guftrat und unter ürmitcer Nuſtnmusg der Verſammſung damuf hinwſes, das das einzige Ziel der deulſthen Neqierung die Herbeffüßrung des Zuſtan⸗ * interrakaneſer Refriebung ſei. der es Derußhland ermöaſiche, eine derndnftioe und wireneh nur im Rahmen des Mia⸗ lichen kaatende Kerfiflunaspefttit zu betreiden GEin Nerhandein Waler oenngtiaen Mordustehungen würde manloſes Elend über n„ d beraufführen und ſeme Zukunft von vornherein unmög⸗ ch rehn Eine Maßmemg. die aus den Worten des Minſſters klang. war S0e über den Pohmen der Verſammlung an das ganze Volk ge⸗ iichtet! Ermeiſt Euch voller Verontwortungsgefühl für die dalztitchen Notwendigeeften des Vaterlandes! So wurden— und dos iſ das Pleibende der deutſchen Stunde im Mannheimer Nalhaus— de Worte eller Sprecher zu einer einzigen„Rede an die deutſche Nakon. gener aber, der dieſe einſt vor 110 Jahren gehalten hat, zeb ſhnen auch die Prägung, die auf jeden Deutſchen unſerer Tage Kmünzt t: „Und handeln follſt Du ſo, als hinge ron Dir und Deinem Tun allein das Schickſal ab der deutſchen Dinge unnd die Verontrertzag vär den. F. verſammlung im Mannheimer Kathaus Mannheim, 13. Febr. Vom Reichsminiſter des Innern Oeſer und Schatzminiſter Dr. Albert begleitet hatte ſich der Reichspräſident Ebert von Karls⸗ ruhe nach Mannheim begeben. In ſeiner Begleitung befand ſich u. a. auch der Badiſche Miniſter des Innern Remmele. Die Ver⸗ treter der Reichsregierung waren gekommen um den Gefühlen der Sympathie und des Mitgefühls der Reichsregierung und des durc ſie vertretenen deutſchen Volkes Ausdruck zu geben gegenüber der Vergewaltigung, die das badiſche Volk durch die Beſetzung wich⸗ tiger Landesteile und durch die Unterbindung ſeines Verkehrsweſen⸗ zu erdulden hat. Kurz nach 10 Uhr betrat der Reichspräſident den Saal des Bürgerausſchuſſes im Rathaus, der, wie das Rathau⸗ ſelbſt, Palmen⸗ und Blattpflanzenſchmuck trug imd in dem ſich die Vertreter des Handels, der Induſtrie, des Handwerks und der Ar⸗ beiterſchaft und des Beamtenſtandes außerordentlich zahlreich zu⸗ ſammen mit den Vertretern der Preſſe eingefunden hatten. Ats erſter ergriff 5 Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer das Wort zur Begrüßung, in der er etwa ausführte, daß heure wieder wie nach den Tagen von Oppau, Not das Reichsoberhaupt zu, uns führt, diesmal Not die gewollt ſei von einem Volke, das im Rheintale und um den Rhein ſeit Jahrhunderten mit der deutſchen Nation in Fehde liegt, das dieſen Strom und ſeine Fluren unſerem Volke niemals gönnte, das hier ſeine eigene Macht aufrichten wollte. Im Jahre 1689 häben die Generäle Ludwigs XIV. dem Rate der Stadt nur die Wahl geſtellt, entweder ſelbſt ihre Häuſer abzubrechen, dann dürften ſie die Baumaterialien auf die linke Rheinſeite tranz⸗ ortieren, oder die Stadt durch die Soldaten zerſtören zu fut ann ſeien Plünderungen nicht zu vermeiden. Die Mannheimer ſoll⸗ ten nach dem Elſaß, nach Straßburg oder Landau überſiedeln— ſte würden dann ſicheres Geleit, unentgeltliche Hausplätze und zehn⸗ jährige Freiheiten erhalten. Der Rat lehnte es aber am Tage vor der Zerſtörung ab, ſelbſt Hand an die Häuſer zu legen und auf franzöſiſchen Boden überzuſiedeln. Heute fordert die Ressegugz im Namen eines Frie⸗ densvertrages wiederum, eutſchland ſein eigene⸗ Haus zerſtöre, wiederum ſucht es, Betörte zu verlocken. „Deutſchlands Wehrloſigkeit mißbrauchend, Frankrei nichtigen Vorwänden, die auch das ſo lange Jahre gegen Deutſch⸗ land aufgepeitſchte Ausland nicht täuſchen künnen, ſich im Herzen unſerer Wirtſchaft eingeniſtet, iſt es auch in badiſches Land ge⸗ drungen, ſchmiedet es Pläne, deutſches Volk auszuhungern und das ohnmächtige Land zu zerſtückeln. Wir brauchen dieſes Tun nicht ſelbſt 11 kennzeichnen; beſſer als es in den jüngſten Tagen die Engländer orel und Heatley getan haben, vermöchten wir es nicht. Mannheims Einwohnerſchaft hat am 14. Januar in einer groß⸗ artigen Kundgebung ſeiner Entrüſtung Ausdruck verliehen, ſein Mit⸗ deſetn bekundet und Treue den Brüdern im altbeſetzten und neu⸗ eſetzten Gebiete feierlich gelobt. Der Schmerz, ſagte Fichte in ſeun erſten Rede an die deut⸗ ſche Nation, iſt„dazu da, um zu Be Entſchluß, zur Tat uns anzuſpornen. Wir können uns über dieſen Schmerz nicht eꝛ⸗ heben durch Vertröſtungen auf eine Hilfe, die von außen 155 kom⸗ men ſoll, durch Verweiſungen auf allerlei Ereigniſſe und Verände⸗ rungen, die etwa die Zeit herbeiführen könnte. Kein Menſch und kein Gott und keines von allen im Gebiete des Möglichen liegenden Ereigniſſen kann uns helfen, ſondern wir ſelber müſſen uns hel⸗ ſen, falls uns geholfen werden ſoll. Der Kampf der Waffen iſt vor⸗ bei; es erhebt ſich ſo wir es wollen, der neue Kampf der Grundſätze, der Sitte, des Charakters“. Dieſen Worten des großen Deutſchen, die er in einer Zeit der tiefſten Exniedrigung— vor 115 Jahren— ſprach, wollen wir heute leben. Nicht Triebe, nicht Haß und Rache, nicht Verzweiflung, nicht erne Hoffnungen ſollen uns leſten; das ſind ſchlechte Ratgeber und rrende Wegweiſer. Unſer Entſchluß ſei Abwehr, Ehro, Würde: die zahlreichen erhebenden Beiſviele dieſer Tage ſollen uns anfeuern, Leid zu tragen, das wahrhaft Sittliche zu tun. Ein ſolcher Entſchluß aber muß aus klarer Erkenntnis ge⸗ boren ſein; wir müſſen wiſſen, daß uns ſchweres, ſchwerſtes droht, und trotdem entſchloſſen ſein. die Stadt Mannheim, von ihren Gründern auf Handel und Verkehr geſtellt, die Stadt der Arbeit und der Arbeiter, deren Erzeugniſſe in die Welt gehen und gehen 1 die Stadt, der Eiſen, Kohle, Holz, Schiffe, Verkehr nötig ſind, wie das tägliche Brot, die Stadt, an deren Brücke heute ein fremdes Volk Wache hält, dieſe Stadt muß bereit ſein, auf kurze oder lange Zeit alle dieſe Lebensnotwendigkeiten zu entdehren. Ich habe die Zuverſicht, daß die Einwohner dieſer Stadt genau handeln würden, wie vor 234 Jahren ihr„Rat“ deutſch zu dan⸗ in verſtand, der lieber auf deutſcher Scholle bettelarm ſein wollte. als reich im fremden Lande. Liebe zum Volk ſei unſer Leu⸗ ſtern, nicht Selſtſucht. Sie heißt uns tun, was dem Ganzen nützt; meiden, was dem Ganzen ſchadet; dulden und leiden, wenn es ihm frommt; ſie lehrt uns, dem Ganzen zu dienen. Aber Liede zum Volk heiſſht Opfer bringen, in ſchwerer Stunde ſich beugen, ge⸗ horchen, gehorchen dem Steuermann, der unſer mit Sturm und Klippen kämpfendes Schiffe endlich in ruhigere See führen will. Dies Vertrauen zu hegen, jede Not zu tragen, um fremder Will⸗ kür zu wehren, das wollen wir heute dem Reichspräſidenten, den wir lieben und ehren, feierlich verſprechen. Es beſchwört Dich. Deutſches Volk“,— mit dieſen Worten Fichtes möchte ich ſchlfeßen,—„ſelbſt das Ausland, inwiefern dasſelbe nur noch im mindeſten ſich ſelbſt verſteht, und noch ein Auge hat für ſeinen wahren Vorteil. Ja, es gibt noch unter allen Völkern Gemüter, die noch immer nicht glabben können, daß dre großen Verheißungen eines Reiches des Rechtes, der Vernunft. der Wahrheit an das Menſchengeſ hlecht eitles und leeres Trugbild ſelen, und die daher annehmen, daß die gegenwärtige eiſerne Zeit nurch ein Durchgang ſei zu einem beſſeren Zuſtande. Dieſe und in ihnen die geſamte neuere Menſchheit rechnen auf Euch“. Unter Weitauf den Schrein Für Nuhr und Rhein! die Weſtfalen Keichspräſident Ebert ſprach dem Oberbürgermeiſter zugleich im Namen der mit ihm er⸗ ſchienenen Reichsminiſter Dank für die Begrüßung aus und fuhr dunn fort: Wir ſind nach Baden gekommen, um nicht nur vor ihm, ſon⸗ dern auch vor der ganzen Welt damit zu bekunden, daß die Reichsleitung und mit ihr das ganze deutſche Volk geſchloſſen und einſtimmig hinter dem badiſchen Volke ſteht und mit ihm das Schickſal teilt, das in den letzten Tagen über Baden herein⸗ gebrochen iſt. Wir haben geſtern in Karlsruhe Gelegenheit gehabt, mit den Vertretern des Landes, der Staats⸗ und Gemeindebehörden, mit den Vertretern aller Wirtſchaftsorganiſationen des Lendes über die Lage zu ſprechen. Und wir ſtehen noch in dieſer Stunde unter dem tiefen Eindruck, den wir in Karlsruhe empfangen haben. Die Kundgebung am Nachmittag in der Feſthalle war getregen von feierlichen Er⸗ klärungen der Vertreter aller Schichten des Landes, daß ſie ent⸗ ſchloſſen ſind, zäh und feſt dem Beſtreben der eingedrungenen Fremd⸗ linge ihren Widerſtand entgegenzuſetzen. Wir ſtehen unter dem Eindruck der großen ſpontanen Kundgebung, wie ſie geſtern abend auf dem S ch loßplatz in Karlsruhe ſich geltend gemacht hat, wo neben dem ſchlichten Arbeiter der mit goldenen Bändern geſchmückte Student ſtand, umrahmt von einem dichten großen Kreis der Karlsruher Be⸗ völkerung, wo wieder einmütig und nachdrücklich bekundet wurde, daß Baden nur eine Pflicht kennt: in dieſen Stunden treu zum Reich zu ſtehen und alle Kräfte aufzubieten, um das Schickſal, das ihm widerfahren iſt, zu überwinden. »Meine Damen und Herren! Der Gegner hat vielleicht den Ge⸗ danken. gerade mit dem Schlage, den er gegen Baden geführt hat, die Einmütigkeit und Geſchloſſenheit des Reichs zu ſtören, im Reiche Gedanken der Zerklüftung des deutſchen Volkes und de⸗ Deutſchen Reiches zu bilden. Wir ſind nach den Eindrücken, die wir geſtern erfahren haben, feſt überzeugt, daß kein Gedanke daran ſein kann, die Treue Süddeutſchlands, die alte Treue der Badener zum Reiche zu erſchüttern. (Bravol) Wir ſind feſt überzeugt, daß wir uns in den Stürmen der nächſten Zeit ſicher gerade auf die Treue des badiſchen Volkes ver⸗ laſſen können.(Bravol) Wir ſind nach Mannhe im gekommen, weil wir uns ſagten, hier liegt der Brennpunkt des Wirtſchaftslebens Badens, hier lie“ der Brennpunkt des Landesverkehrs, hier iſt zu befürchten, daß ſich der Kampf wirtſcheftlich am ſtärkſten, am fühl⸗ barſten bei unſerem Volke geltend macht. Wir wollen kein Hehl daraus machen, der Kampf, den wir kämpfen, iſt ein wirtſchaftlicher Kampf. Wir ſeten unſere geiſtigen und techniſchen Fähig⸗ keiten ein in einem Kampf, wo der Gegner mit brutalen Mittein der Gewalt uns entgegentritt. Wir werden ſchwere Opfer bringen müſſen und insbeſon⸗ dere wird ſich das in Mannheim geltend machen. Es iſt auch möglich, daß der Gegner die Hand nach dieſer Stadt ausſtrecken wird. Da iſt es mir ein Bedürfnis, gerade Mannheim im Namen der Reichsregierung zu erklären, daß wir ohne Vorbehalt entſchloſſen und bereit ſind, dem Lande und auch Mannheim bei all dieſen Eingriffen, bei all den Schäden, die daraus entſtehen können, mit unſerer ganzen Kraft brüderlich zur Seite zu ſtehen, daß jeder Bürger, ſei er Induſtrieller, Techniker, Arbeiter und nicht zuletzt unſere Beamten, daß ſie ihren Mann ſtellen, daß ſie überzeugt ſind, daß ein ſolcher Kampf nur geführt werden kann, wenn auch der Einzelne bereit und gewillt iſt, perſön⸗ liche Opfer zu bringen. So glaube ich, daß wir den uns aufgezwungenen Kampf, den wir nicht geſucht haben, der uns aufgezwungen iſt trotz unſerem durch die Tat bekundeten Willen, nach Möglichkeit zu leiſten, was wir können, daß uns dieſer Einbruch in unſere heilige Erde, in unſer geliebtes Vaterland zuſammenſchweißt zu einer einheitlichen, geſchloſſenen Nation, zu einer Einheit, die gewillt iſt, ihr Beſtes und, wenn es ſein muß, ihr Letztes an das Vaterland zu ſetzen. Und ſo hoffe und wünſche ich, daß es gelingt, in dieſem Kampf die Rechte und Lebensbedingungen unſeres hart geprüften Volkes zum Siege zu führen unter der Deviſe: Für die deutſche Freiheit, für die deutſche Zukunft! 75 Den Worten des Reichspräſidenten folgte ſtarker und anhalten⸗ der Beifall von allen Seiten. 8 Nachdem die Zuſtimmung der Verſammlung verklungen war, erhob ſich Staatspräſidenk Remmele, der auf ſeine geſtrigen Ausführungen in Karlsruhe Bezug nahm und die Forderung aufſtellte, daß bei aller Kundgebung des Willens, in einheitlicher Linie den ſchweren Leidensweg zu gehen, der uns vorgeſchrieben iſt, wir nicht in den Fehler verfallen dürfen, die Vorkehrungen und Maßnahmen außer t zu laſſen, die 9—5 ſind, bald wieder zu geordneten Verhältniſſen in Deutſch⸗ land zu kommen. Dieſes Leitmotiv habe ſich die badiſche Regierung gegeben, noch ehe das Unglück über das Ruhrgebiet herein⸗ brach, um an geeigneter Stelle in Berlin darüber helfend zu be⸗ raten, ob und wie etwa das Unglück abgewendet werden kann. Der Staatspräſident rekapitulierte die vergeblichen Bemühungen der Reichsregierung, das Schwerſte zu verhüten, er ſchilderte nochmals eindringlüch den Gang der Ereigniſſe in den letzten Tagen und Wochen und gab der Heſfeung. Ausdruck, daß es möglich ſein werde, wenigſtens für die nächſte Zelt die ſchweren Auswirkungen des fran⸗ zöſiſchen Einbruches in Form von Arbeitsloſigkeit zu bannen und einen Notverkehr zur Herbeiſchaffung der Rohſtoffe ein⸗ zurichten, die erforderlich ſind, um die Wirtſchaft einigermaßen aufrecht erhalten zu können. Die badiſche Regierung habe ſich in geſchloſſener Einheit inter die Reichsregierung geſtellt. Er ſei überzeugt, auch unſere rüder im beſetzten Gebſet OPffenburg, Appenweier und Kehl werden es an Tatkraſt und Ueberzeugung gleich tun dem was die rheiniſche Bevöllerung, was—— fälzer, was Ruhrgebiet an Glänzendem bis jetzt geleiſtet haben. In dieſem Sinne begrüßte er auch auf Mannheimer Boden den Reichspräſidenten und ſpreche die Hoffnung aus, daß es der deutſchen Regierung und ihm gelingen möge, recht bald für Deutſchland ddie Bahn vorzubereiten, die es möglich machi, wieder mit größerer Hoffnung auf Deutſchlands Zukunft hinzublicken. Im Namen der Handelskammer und der Arbeitgeberſchaft in⸗ grüßte den Reichspräſidenten ſodann 2 2. Selke. Nr. 74 mannheimer General-Anzeiger Aubend · Uusgabe) Dienskag, den 13. Jebruat 1023 Handelskammerpräſident Lenel, indem er zunächſt daran erinnerte, wie ſchon am 14. Januar die Mannheimer Bevölkerung in einer eindrucksvollen Kundgebung ſich gegen den Einbruch der Franzoſen ins Ruhrgebiet gewendet habe und gab dem Gelöbnis unwandelbarer Treue zum Reich und feſten Widerſtandes gegen alle Gewalttaten, die uns angeſonnen ſind, wiederhelt Ausdruck. Wir ſind uns darüber klar, daß die Stunde des Schickſals geſchlagen hat, daß der Franzoſe ſich anſthickt, die Träume, die er durch Jahrhunderte genährt hat, endlich zu verwirklichen, daß er die Ziele und Abſichten, die ſelbſt der Schmachfriede von Verſailles ihm nicht näher bringen konnte, nun endlich für ſich einzuheimſen glaubt. Wehe uns, wenn dieſer Plan ſich verwirklichen ſollke, dann wäre es vorbei mit der Einheit des Reiches, mit der Selbſtbe⸗ ſtimmung der deutſchen Wirtſchaft und mit der Freiheft des deutſchen Volkes. Das darf und kann nicht ſein. Wir ſind ent⸗ ſchloſſen, alle Opfer bis zum äußerſten Maße des Erträglichen zu bringen, um dieſes Verhöngnis abzuwehren. Wir ſind bereit, ſonjel an uns liegt, die Einheitsfront zu wahren, ohne die ein entſchloſſener Widerſtand gegen den Uebermut der Feinde nicht möglich iſt. Wir wiſſen, die Opfer, die wir übernehmen müſſen, ſind ſchwer und unerträglich, wir wiſſen aber auch, daß es gilt, das Letzte, das Höchſte, das Helligſte uns zu erhalten, was uns aus dem Zuſammenbruch noch übrig geblieben iſt: die Einheßzt unferes Vaterlandes. Und weil wir das wiſſen, ſo ſind wir auch zu allem bereit. Sagen Sie, Herr Reichspräſident, den Herren Miniſtern, der Reichs⸗ regierung, daß wir uns das Beiſpiel unſerer Brüder am Rhein zum Vorbild nehmen werden, daß wir entſchloſſen und bereit ſind, mit derſelben Selbſtaufopferung, mit derſelben Zähigkeit die Süd⸗ grenze des Reiches zu verteidigen, wie unſere Brüder für den Weſten eingetreten ſind, daß wir uns leiten laſſen und daß wir erfüllt ſind von der Liebe zum Vaterland, daß nur ein Gedanke uns beſeelt: die Einheſt des Reiches muß uns bleiben!(Lebhafter Beſfall.) Für das Handwerk ſprach Handwerkskammerpräſident Groß, der die Verſicherung abgab, das Handwerk werde, wie immer in der Vergangenheit. auch in dieſer ſchwerſten Zeit treu hinter ſeinem Baterland ſtehen und immer noch ſagen: Deutſchland über alles! (ebhafter Beifall.) Für die Rheinſchiffahrt ergriff das Wort Generaldirektor Jaeger von der Fendel⸗ und Gutjfahrgeſellſchaft, der die Verhältniſſe ſchil⸗ derte, wie ſie ſich für die Rheinſchiffahrt nach dem Friedensvertrag mit ſeinen Schiffsraumablieferungen und in der Zwiſchenzeit ergeben haben, ſodann auf die neuen Uebergriffe der Franzoſen einging und betonte, daß ſie durch den einmütigen Abwehrwillen von Arbeit⸗ gebern und Arbeitnehmern überwunden werden und daß die Frem⸗ den auch mit den bisher angeworbenen Elementen wenig Freude er⸗ leben würden. Nach ihm ergriffen das Wort der Vertreter des Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbundes, Fröhlig, des Allgemeinen Freien Angeſtelltenbundes, Dr Kraus, des Deutſchen Gewerkſchaftsbun⸗ des, Stadtrat Kuhn, des Gewerkſchaftsringes, Gauleiter Hahn, des Deutſchen Beamtenbundes, Röiömer, des Allgemeinen Deutſchen Beamtenbundes, Schumann und der Rektor der Handelshoch⸗ ſchule, Profeſſor Dr. Rumpf. Die Ausführungen aller dieſer Redner klangen im Grundton darauf aus, daß die von ihnen vertre⸗ tenen Berufs⸗ und Bevölkerungsſchichten ſich einig hinter die Reichs⸗ regierung ſtellen werden, möge es kommen, wie es wolle. Die in den Anſprachen zutage getretenen Gedanken und Anre⸗ gungen zuſammenfaſſend, dankte zum Schluſſe Reichsminiſter des Innern Oeſer im Namen des Reichspräſidenten, um dann fortzufahren: „Ich glaube, in dieſer ernſten Stunde, in der uns durchzittert der Gedanke an unſer Vaterland, an die Bedrängungen, denen es aus⸗ geſetzt iſt in dieſem Zuſlande der Rechtloſigkeit, richten ſich viele Augen nach Mannheim, wo derart laut das Bekenntnis zur Volksgemeinſchaft aus allen Schichten der Bevölkerung ausgeſprochen wurde, das Bekenntnis dazu, daß wir unſer heiliges Vaterland nicht verlaſſen wollen. Wir führen den Kampf nicht um des Kampfes, ſondern um des Zieles willen, und dieſes Ziel iſt, daß wir gelangen zu einem Zu⸗ ſtande internationaler Befriedung, der es Deutſchland geſtattet, zu leben, zu arbeiten und auch zuerfülen— dies aber nur bis zur Grenze des Möglichen und nicht darüber hinaus. Das Wort des verfloſſenen Reichskanzlers Wirth:„Er ſt Brot, dann Reparationen“ müſſe der Leitſtern bleiben. Als Reichsminiſter ſehe ich Tag für Tag die Berichte über die ungeheure Not in den weiteſten Schichten unſeres Volkes, über die grauenvollen Verheerungen die dieſe Not unter der heran⸗ wachſenden deutſchen Jugend anrichtet, den Tiefſtand des Geſund⸗ hettsweſens Hier in Mannheim, der Stadt, die durch den Fleiß ihrer Bürger aufgebaut iſt, wird es beſonders bitter empfunden, daß an der Brücke, die über den Rhein führt, ein fremdes Volk die Wache hält und daß Tag für Tag die Gefahr droht, daß noch mehr von dem heiligen Mutterboden und damit mehr und mehr von Ar⸗ beitsmöglichkeiten weggenommen, die Lebensmöglichkeiten für unſer Volk eingeengt werden. Die Regierung iſt durchdrungen von der Notwendigkeit, die Be⸗ dölkerung nach beſten Kräften zu ſchützen vor den Folgen der Be⸗ brückung durch den Gegner. Alle Folgen kann ſie natürlich nicht aufheben, da muß der Cinzelne einen Teil der Opferüberneh⸗ Grorg Freiberg Roman von Igna Maria 10, Machdruck verboten) Fortſetzung) Zu Weihnachten gab es ein kurzes Wiederſehen mit der ehe⸗ maligen Schulkameradin. Auch ſie hatte ſich verändert und, wie es ſchien, zu ihrem Vorteil. Als ſie ſich nach ſo langer Zeit wieder gegenüberſtanden, war mehr Staunen und verſtohlenes Betrachten als Freude in ihnen. Die Kinderharmloſigkeit war ihnen genommen, ſie ſahen ſich an, fremd und ein wenig verlegen. Sie ſprachen nicht viel zuſammen, und wenn ſie es taten, wechſelten ſie belangloſe Redensarten. Lina Damm hatte die Ausſteuer füir Georg fix und fertig, alles deftige, gute Stücke, lange, ſelbſtgeſtrickte Strümpfe und ſtarke, blütenweiße Leinenhemden. Sie machte ſich wirklich viel Sorgen um den Jungen, der nun bald ganz allein in der großen fremden Stadt leben mußte. Johannes Freiberg lachte ſie aus.„Mach es nur halbwegel Du tuſt ja, als ob unſer Georg zu den Wilden käme. Sie werden ihn in Hannover nicht als Sonntagsbraten verſpeiſen. Er iſt ein Jungel Laß er die Augen offen halten, und iſt er erſt einmal hereingefallen, wird er das nächſte Mal ſchon aufpaſſen.“ Lina Damm ſeufzte, mit Männern war eben nicht zu reden. Die nahmen alles auf die leichte Schulter. Wer würde auf Georg acht geben, ob er des Morgens mit blankgewichſten Stiefeln zur Arbeit ging, wer ſeinen Anzug bürſten, und ſie nahm ſich vor, einez Tages in Hannover ganz gründlich nach dem Rechten zu ſehen. Das neue Jahr ließ ſich als ein Unglücksjahr an, die Schnꝛe⸗ ſchmelze hatte den beiden Flüſſen Ruhme und Steinlake ſo viel Waſſer zugeführt, daß ſie ſich in ſtrudelnde Ströme verwandelten und weit über ihre Ufer traten. Was ſich ihnen in den Weg ſtellte, wurde mitgeriſſen, Planken, Zäune, totes Bieh, alles jagte in raſen⸗ dem Lauf vorüber, und das Waſſer ſtieg von Stunde zu Stunde. Gluckſend drangen trübe Fluten durch Türen und Tore und trieben mit Hofgeräfſchaften verderbliches Spiel. Die Tiere hatte man aus den Stallungen entfernt und in die Wohnhäuſer gebracht, aber auch hier kam das Waſſer nach, und man ſchaffte allet Wertvolle in den erſten Stock. el In den Parterreſtuben fingen die Möbel an zu tanzen, ſchlugen um und bildeten ein wüſtes Durcheinander. Vor der Brücke ſtanden 1 men. Aber die Reichsregierung iſt bereit, allen Vertriebenen und Ausgewieſenen ihre Lage zu erleichtern, nicht mit Ar⸗ beitsloſenunterſtützungen, ſondern durch Schaffung einer neuen Exiſtenz unter Wahrung ihres alten Lebensſtandards. 8 Es wird auch alles geſchehen, um der Induſtrie die Möglich⸗ keit zu erhalten, weiter ihre Güter zu erzeugen und abzuſetzen. Ge⸗ gen den Wucher wird mit den ſchärfſten Mitteln vorgegangen, wo⸗ von das geſtern im Reichstag angenommene Notgeſetz Zeugnis ablegt. Jedoch alle Geſetze werden den Wucher nicht vollſtändig be⸗ ſeitigen können, wenn die Urſache für die Verſchlechterung der wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſe und die Verſchlechterung der Mark nicht beſeitigt werden. Auch hier wird die Reichsregierung mit den wirkſamſten Mitteln eingreifen. Auch der Wohnungsnot wen⸗ det ſie ihre größte Aufmerkſamkeit zu, denn ſie empfindet tief und ſchmerzlich die Notlage auf dieſem Gebiet, aber auch die Urſachen für die Wohnungsnot liegen beim Auslande; von dort wird unſer Gebiet immer mehr eingeengt, wodurch wir gezwungen werden, zahl⸗ reiche Vertriebene in die ohnehin unzureichenden Wohnungsgelegen⸗ heiten aufzunehmen. Aber auch für die mangelnde Errichtung neuer Wohnungen liegt die Urſache beim Ausland. Die Abführung der Reparationskohle und Holz verhindert die Bauindu⸗ ſtrie, Bauſtoffe in genügendem Umfange herzuſtellen. All dieſe Erwägungen drängen zu dem Verſuch, wieder den Zu⸗ ſtand herbeizuführen, daß wir über unſere Kräfte frei verfügen kön⸗ nen. 68 ſtehen jetzt in dem Entſcheidungskampf, der 1914 begonnen hat. erinnerte an das Angebot, das wir in Paris vorlegen woll⸗ ten und das nicht einmal angehört worden iſt. Jetzt gehe es darum, daß wir unſere Atmungsfreiheit zurückerlangen. Wir tragen die Verantwortung vor der Geſchichte und unſeren Kindern und Kindeskindern, daß wir dieſen Kampf zu einem guten Ende führen und nicht ſchwach werden vor der Zeit. Dazu aber müſſen alle mithelfen, daß wir dieſes große deutſche Ziel nicht aus dem Auge verlieren und wir uns gegenſeitig ſtärken in dieſem Kampfe. Eine Zeit der neuen ſozialen Geſinnung muß geboren werden. Der Kampf wird vom ganzen Volke geführt für die Volks⸗ gemeinſchaft. Nicht alle Gegenſütze können verſchwinden, aber in dem Gedanken der großen Gemeinſamkeit des Zieles können ſie zurück⸗ geſtellt werden. und wird nichtnervobs werden. Regierung und Volk werden ſamen Weggehen den Weg dieſes Kampfes, den wir alle gehen müſſen und den wir feſt entſchloſſen ſind, zu einem guüten Ende zu führen.(Lebhafter Beifall.) Damit hatte die eindrucksvolle Verſammlung ihr Ende erreicht. Eine kurze Verbeugung des Reichspräſidenten und der Saal leerte ſich langſam. Die Teilnehmer der Zuſammenkunft aber konnten die feſte Ueberzeugung mitnehmen, daß ſich die Bevölkerung des gro⸗ ßen N ee Mannheim einig iſt in dem Willen, den Abwehrkampf mit allen ſeinen Konſequenzen mit Ent⸗ ſckloffenheit durchzuführen. Reich und pfalz Nach der Verſammlung im Rathaus empfingen der Reichspräſt⸗ dent und die Reichsminiſter eine größere, alle Schichten der Bevölde⸗ vertretende Abordnung der Pfalz. gierung und des pfälziſchen Volkes den Reichspräfidenten und gab unter lebhaftem Proteſt gegen die franzöſiſche Gewaltpolitik der Aus⸗ weiſung, der Knebelung der freien Meinungsäußerung, der Abſper⸗ rung und der Bedrückung das unentwegte Treugelöbnis des pfälzi⸗ ſchen Volkes zum Reich ab: deutſches Land, deutſches Volt und deut⸗ ſches Reich für immerdar! Bevölkerung der Pfalz und beſondes die tapferen und opferberelten Beamten. Nach ihm—7 Mitglieder der öffentlichen Körpee⸗ ſchaften der Pfalz und der Induſtrie, der ausgewieſenen Beamten und Bürger, der Preſſe und eine Vertreterin der pfälziſchen Frauen. Ihre Darlegungen zeigten Gemeinſamkeit der Geſinnung und des Willens, fremder Ge⸗ walt zu trotzen, 7 Volkstum zu erhalten und in unerſchütter⸗ licher Treue zum Reiche 5 ſtehen. Reichsminiſter Dr. Albert erklärte namens der Reichsregie⸗ rung unter Worten des Dankes an die Vorredner die Bereitſchaft des Reiches, nach beſten Kräften zu helfen, um die Not im pfälziſchen Volke zu lindern. um Schluß empfing der Reichspräſident die Vertreter der vföseften pefſe“ e Albreiſe des Reichspräſidenten „ Im Anſchluß an den Empfang der Pfälzer ſand im Roſengarten ein pon der Stadt gegebenes Frühſtück ſtatt, worauf der Reichs⸗ n die Reichsminiſter um.15 Uhr nach Darmſtadt abreiſten. Reichspräſidenten Geſtern abend fand auf dem Schloßplaßz vor dem Präfi⸗ dialgebäude eine große Kundgebung für Deutſchland und für den Reichspräſidenten ſtatt, zu der ſich eine nach vielen Tauſenden zählende Menge eingefunden hatte. Im Präſidialgebäude ſelbſt waren außer dem Reichspräſtdenten und dem Reichsminiſter Dr. Deſer und Dr. Albert die Mitglieder der badiſchen Regierung, verſchiedene ſämtliche Höfe unter Waſſer. Die Ruhmewieſen waren ein einziger großer, unheimlich wachſender See. Die Steinlake hatte weite Felder überflutet und zerſtörte die Saat. Dazu heulte der Tauwind durch das Land und jagte Schnee⸗ und Regenwolken vor ſich her. Um den Verkehr einigermaßen aufrecht erhalten zu können, fuhr man im Kahn durch die bedrohten Straßen, beherzte Männer trugen Laſten durch das Waſſer. Auch Georg half, angetan mit hohen Stulpſtiefeln. Er ſteuerte ſein Boot die Straße hinunter und ſetzte ſeine Inſaſſen vor den Häuſern ab, bis er Marie Kranz, eine junge Fabrikarbeiterin, die in einer nahegelegenen Ortſchaft wohnte, allein im Kahn hatte. Im Boot konnte man nicht mehr weiterfahren und für das Mädchen war es eine Unmöglichkeit, durch das Waſſer zu gehen, das noch eine ziemliche Strecke den Weg überflutete.„Ich werde Dich hinübertragen,“ ſagte Georg, faßte Marie und ſtieg ins Waſſer. Vorſichtig ſchritt er vorwärts, das Waſſer umſpülte ſeine Stiefel, die bei jedem Schritt ſich tiefer in den aufgeweichten Lehm⸗ boden einbohrten. „Wie ſtark biſt Du, Georg,“ bewunderte das Mädchen. „Ich werde doch ſon Lork wie Dich tragen können. Da muß ich in der Fabrik ganz andere Laſten heben.“ Nun fing es an zu regnen, der Wind zerrte an den Kleidern und trieb ihnen den Regen ins Geſicht. Marie wandte den Kopf und betrachtete Georg Freiberg. „Weshalb gehſt Du nie auf den Tanzboden, Georg—?“ „Weil ich keinen Spaß an der Hopſerei habe. Ich muß arbeiten, damit ich die Prüfung beſtehe.“ „Ach ja,“ ſeufzte Marie,„wenn Du Geſelle biſt, gehſt Du fort.“ „Ich kann doch nicht immer hier bleiben!“ „Was wirſt Du alles in Hannover ſehen! Und die vielen ſchönen Mädchen———“ 8„Dafür brauche ich nicht nach Hannover zu fahren, die gibt's überall.“ Statt einer Antwork legte Marie die Hände um ſeinen Hals und lehnte ihr Geſicht an ſeine Schulter.„Ich mag Dich ſehr gerne, Georg,“ ſagte ſie und ſtreichelte ſeine Wange. Aeee „Laß das bleiben,“ drohte er,„oder ich werfe Dich ins Waſſer!“ und machte Miene, den Worten die Tat folgen zu laſſen. „Holzbock!“ ziſchte ſie und ſah unbeweglich gerade aus. Ein böſes Schweigen legte ſich zwiſchen ſie. Georg ſchwor ſich, kein Mädchen wieder durchs Waſſer zu tragen, mochten ſie verſaufen roie die Ratten, ihm galt es gleich. Und er atmete auf, als er Marie abſetzen konnte. Die Reichsregierung hat ſich einen kü hlen Kopf bewahrt in ffeſtigkelt, aber auch in Ruhe und mit klarem Blick den gemein⸗ run Etaalstommifſar Wappe begrüßte namens der bayeriſchen Re⸗ Der Reichspräſident erwiderte mit der Verſicherung der Treue um Treue und mit Worten des Dankes an die mannhaft duldende r Beamtenſchaft, der Berufsorganiſationen, Runoͤgebung der Karlsruher Bevölkerung ſür den höhere Beamte und Karlsruher Landtagsabgeordnete verſammelt⸗ Das Sängerkartell des Karlsruher Arbeiterſängerbundes leitete dis Veranſtaltung mit einem Geſang ein, worguf Bürgermeiſter Sa 120 in einer Anſprache erklärte, der Beſuch des Reichspräſidenten ſei det beſte Beweis, welches Intereſſe man in Berlin an den Vorgängen in Baden nehme, durch die auch die Stadt Karlsruhe in ſchwierige Lage gekommen ſei. Karlsruhe treu zum Reich und zum Reichspräſidenten ſtehe und einem dreifachen Hochruf auf unſer Vaterland und den Reichspräſi⸗ denten ſchloß die Anſprache. Nach einem abermaligen Geſang erwiderte Reichspräfident Ebett mit Dankesworten und einem Hoch raf Deutſchland. Die Menge, die die Ausführungen des Reichspräſidenten mit ſtarkenm Be fall aufnahm, ſtimmte mit Begeiſterung in den Hochruf ein und ſang dann das Deutſchlandlled. Nationale Lleder ſingend zogen die Menſchenmaſſen durch die Straßen. Der Reichspräſident empfing dann die Deputationen der Karlsruher Studentenſchaft und der Vereine. die Eroberung“ von weſel und Emmerich BVerlin, 13. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Die angekündigte Beſeßung von Weſel und Emmerich iſt inzwiſchen erfolgl. Der Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete hat die Mitteilung von der bevorſtehenden Beſetzung mit der Begründung abgelehnt, daß die Entgegennahme einer ſolchen Mitteilung ſeine Befugniſſe überſchreite, da es ſich um Ortſchaften handle, die nicht im altbeſetzten Gebiet liegen. Es kann kein Zweifel ſein, daß die Beſetzung voll⸗ kommen vertragswidrig iſt und der ſchärfſte Proteſt da⸗ gegen erhoben werden wird. Die Beſetzung erfolgte heute morgen gegen 8 Uhr. In Weſel wurden zuerſt das Zollamt und das Rathaus beſetzt. Gegen 10 Uhr rückte ein Trupp Militär nach dem Bahnhof. Der Führer dieſes Kommandos war ſehr erſtaunt, als er auf dem Bahnhof nur leere Gleiſe vorfand. Das geſamte Eiſenbahnmaterlal war noch in det Nacht weggeſchafft worden. In Emmerlch wurde der Hafen mit ſeinem Zollamt und ſeinen Anlagen beſetzt. Der Emmericher Bahn⸗ hof iſt noch nicht beſetzt. Es befinden ſich keine für Deutſchland beſtimmte Güter mehr auf dem Bahnhof: dagegen ſtehen Kohlen⸗ züge und Züge mit den verſchiedenſten Sendungen, die für Hol⸗ land beſtimmt ſind, noch auf den Gleiſen. deutſcher proteſt gegen das Ausfuhrverbot Der deutſche Geſchäftsträger in Paris iſt beauftragt worden, der franzöſiſchen Reglerung folgende Note zu überreichen: „Die franzöſiſche und belgiſche Regierung wollen vom 12. Fe⸗ bruar an die Ausfuhr der in dem beſetzten Geblet hergeſtellten metallurgiſchen Erzeugniſſe und ſonſtige Fabri? kate nach dem übrigen Deutſchland ſperren. Sie begründen dieſe Maßnahme mit dem Hinweis auf die von der Reichsregierung den deutſchen Beamten im Ruhrgebiet erteilten Befehle, ſowie mit der hen(]) aller Art hervorzurufen ſuche. Die Begründung der neuen Maßregel kennzeichnet ſich ſelbſt als Vorwand und bedarfkeiner Widerlegung. Sie iſt ein offenes Eingeſtändnis der Tatſachen, daß die Beſatzungsmächte mit den bisherigen Gewaltakten dem mit der Nuhrbeſetzung begangenen Unrecht nicht haben zum Erfolg verhelfen können und daß ſie ſich deshalb zuimmerſchwererem Unrechtgetrie⸗ ben ſehen. Nachdem die zunächſt verſuchten Requiſitionen der Koh'⸗ len und die alsdann angeordnete Sperre der Kohlenausfuhr nach dem unbeſetzten Gebiet nicht zum Ziel geführt haben, ſcheuen die Be⸗ latzungsmächte jetzt nicht einmal mehr vor einer Maßnahme zurück, die mit ver angeblich angeſtrebten Sicherung der Reparationslieſe⸗ rungen in keinerlei Zuſammenhang gebracht werden,—.— ledig⸗ lich die Folge haben kann, das deutſche Wirtſchaftsleben weiter zuzerſtören. Die deutſche Regierung weiß, daß es den Beſatzungsmächten auch mit dieſem Gewallakt nicht gelingen wird, proteſtiert gegen das neue Unrecht und macht die franzöſiſche und belgiſche Regierung dafür verantwortlich, daß die Fähig⸗ keit Deutſchlands zu Reparationsleiſtungen zum Nachteil aller alllier⸗ ten Mächte in immer höherem Maße vernichtet wird.“ Eine gleiche Note iſt in Brüſſel abgegeben worden. welches iſt die kriegeriſchſte Natlon? „ Der„Verliner Lok.⸗Anz.“ bringt in ſeinem Leitartikel Zahten über die Beteiligung der neplgen taaten an auswöͤrtigen Kriegen(ohne Kolonialkriege) von 1618 bis 1905. 1. Frankreich: Anzahl der bekriegten Staaten 14, Anzahl der Kriege 86, Anzahl der Kriegsſahre 460. 2. England: Anzohl der bean Staaten 12, Anzahl der Kriege 49, Anzahl der Kriegsſahre 233. 1 3. Rußlandt ſeit 1700: Anzahl der bekriegten Staaten 1 Anzahl der Kriege 36, Anzahl der Kriegsjahre 128 4. Deutſchland(einſchließlich Preußen): Anzahl der bekrieg⸗ ten Staaten 8, Anzahl der Krede 21, Angzahl 63. — „Nun kannſt Du wieder gehen.“ Gleich einet Katze ſchnellte Marie empor, küßte ihn auf den Mund, ſprang vom Arm wärts. „Gute Nacht, heiliger Georg,“ rief ſie ſpottend.„Hoffentlich ſtirbſt Du nicht an dem Kußl“ Georg wollte hinter der Spötterin herſtürzen, dann beſann er ſich und ging langſam und ärgerlich durch das Waſſer zurück. Das hätte Kathrine nun und nimmer getan, dachte er. Wie kann ein Mädchen nur ſo dreiſt ſein. Aber ſeltſam war es doch! Und warm war ihm geworden; noch immer fühlte er die weichen Mädchenlippen. Nachdem das Waſſer genügend Verheerungen angerichtet hatte, fiel es und verlief ſich raſch, große Pfützen und Tümpel zurücklaſſend. Der Schaden war bedeutend, und auf den Wieſen und Aeckern, über die die Fluten ihren Weg genommen, ſah es bös aus. Tiefe Löcher, die Humusſchicht abgetragen, verſchlammt, voller Unrat und Ge⸗ rümpel. And erſt die Höfe vor der Brücke! Türen aufgequollen oder ein⸗ Möbel umgeſtürzt und ſchwer beſchädigt, Tapeten hingen von en Wänden, es roch nach Moder und Feuchkigkeit. Das gab ein allgemeines Reinemachen, bei dem die Betroffenen redlich von Be⸗ kannten und Verwandten unterſtützt wurden. ** Vor dem kleinen Schließkorb kniete Lina Damm und packte⸗ Morgen in aller Frühe fuhr Georg nach Hannover. In der Wohn⸗ ſtube ſaßen Vater und Sohn in ernſten Geſprächen.„Du trittſt nun zum erſtenmal ins Leben hinaus, bedenke, daß Du ganz allein für Dich ſtehen mußt! Wenn man Dir vorſagt, daß man ſein Leben genießen und ſeine Freiheit auskoſten muß, glaube ihnen nicht. Ein Tor, der ſeine Jugend nutzlos vergeudet und im Alter in Scham und Reue mit leeren Händen daſteht. Die Jugend iſt die Zeit der Saat, wie willſt Du im Herbſte ernten können, wenn Du im F ling den Acker brach liegen läßt? Aus nichts kommt nichts, jeder Erfolg will errungen ſein. Was für Freuden ſind denn das? Kannſt Du daran Gefallen ſinden, wenn Du in zweifelhafter Geſellſchaft Dein ſauer erworbene⸗ Geld vertuſt und mit wüſtem Kopf und ſchweren Gliedern unfrol herunter und lief ein paar Schritte vor⸗ Du nicht mitmachſt, das Ende wled lehren, daß Du der Klügere (Kortſetzung folgt.] Mit dem Bekenntnis, daß die Bürgerſchaft von Behauptung, daß die Reichsregierung in dieſem Gebiet Unru“ ſich die Bevölkerung der beſetzten Gebiete gefügig zu machen. Sle und arbeitsunfähig aufwachſt? Wenn ſie Dich auch auslachen, wenn 1 * n — d X* ʒà.f. = A m 4 Ehebet Dienstag. den 13. Februar 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seile. Nr. 14 Witſchaſtliches und Soziales volksbegehren auf Ergänzung des Reichsſiedelungsgeſetzes Der Reichsbund für— und Pachtung in Berlin hat einen Antrag auf Julaſſung eines Vo ksbegehrens zu Gunſten eines Ge⸗ etzes zur Exgänzung des Reichsſiedlungsgeſetzes eingereicht. Der eichsminiſter des Innern hat— da die formellen Vorausſe ungen vorliegen— dem Zulaſſungsantrage ſtattgegeben und ihm im Reichs⸗ anzeiger veröffentlicht. Daraus darf nicht gefolgert werden, daß die Reichsregierung dieſen Antra unterſtützt. Nach dem Geſetzentwurf foll jeder, der an Land, Wieſen und Wald mehr als zwei volle Ackernahrungen beſitzt, verpflichtet ſein, ein Drittel der die zweite Ackernahrung überſteigenden Fläche ohne Entſchädigung an den Staat abzutreten. Das abgetretene Land ſoll bis zum Umfang einer Ackernahrung an Familien in Erbpacht deten werden, die noch kein Land oder keine volle Ackernahrung izen. Abgetretener Wald ſoll vom Staate verwaltet werden. Bis zur Aufteilung ſollen die Länder die abgetretenen Flächen in größerem Umfang an die bisherigen Beſizer oder an andere Land⸗ wirte in Zeitpacht auf Bewirtſchaftung überlaſſen. In der Erkenntnis der Poeben bevölkerungspolitiſchen, n⸗ olitiſchen und wirtſchaftlichen Bedeutung einer das ganze Reich um⸗ aſſenden Innenſiedlung hat, wie wir hierzu von unterrichteter Seite erfahren, das Reichsſiedlungsgeſetz von 1919 die Grundzüge für die Durchführung Geſeg Siedlungswerkes einheitlich für das Reich feſt⸗ gelegt. Das Geſetz hat für die Zwecke der Landbeſchaffung ge⸗ meinnützigen Siedlungsunternehmungen ein Vorkaufs recht auf die in ihrem Bezirk belegenen landwirtſchaftlichen Grundſtücke im fang von 25 Hektar aufwärts gegeben und ihnen ferner das Recht verliehen, Moor⸗ und Oedland für Beſtedelungszwecke im ge der Enteignung in Anſpruch zu nehmen. Es hat ferner einen Zuſammenſchluß der Eigentümer der 15 550 Güter(von 100 und mehr Hektar landwir'ſchaftlicher banß äche) 5 Landlieferungsver⸗ bänden vorgeſehen und dieſen Verbänden die Ni auferlegt, geeignetes Siedlungsland aus dem Beſtande dieſer großen Güter u angemeſſenen Preiſen zu beſchaffen. Dieſe Verpflichtung der aren sverbände iſt erſt erfüllt, ſobald ein Drittel der geſam⸗ ten landwirtſchaftlichen Nutzfläche der großen Güter für Siedlungs⸗ bereitgeſtellt iſt, alſo eine Fläche von über 1 500 000 Hektar. c ausreichendes Land für Siedlungszwecke Fir lange Zen ur Verfügung. 73 In Durchführung des Geſetzes ſind bis Ende 1921, allein in Preußen, ſoweit hier die Ergebniſſe vorliegen, 4447 nue Anſied⸗ lungen mit 42 950 Hektar Fläche geſchaffen und 53 411 Hektar zur Lebung von 54 762 Kleinbetrieben verwandt worden. enn die Siedlung trotz erfreulicher Anfänge nicht den gewünſchten Umfang angenommen hat, ſo liegt das vornehmlich an den großen finan⸗ iellen Schwierigkeiten, auf die gegenwärtig die Err chtung neuer Siedlungsgehöfte und die Inventarbeſchaffung ſtößt. Soweit in der raxis einzelne Beſtimmungen des Geſetzes ſelbſt zu Hemmungen aben, wird eine Aenderung dieſer Vorſchriſten vorbereitet. ein weitergehendes Bedürfnis für eine Abänderung des Geſetzes liegt dagegen nicht vor. Der dem Antrag auf Zulaſſung eines Volksbegehrens zu Grunde liegende Entwurf würde demgegenüber, ohne die erwähnten Schwie⸗ rigkeiten zu beſeitigen, die landwirtſchaftliche Bevölkerun ſtark be⸗ unruhigen und die landwirtſ haftliche Erzeugung—5 das aller⸗ ſchwerſte ſchädigen. Seine Vorſchläge laufen nicht nur auf eine baff planloſe Zertrümmerung des Großgrund⸗ bef zes und auch des Großbauernſtandes hinaus; ſie wollen vielmehr auch ſolche Familien mit Land ausſtatten, die noch kein Land oder keine vollſtändige Ackernahrung beſitzen, ohne zu fordern, daß dieſe Familien aus der Landwirt chaft ſtammen und über ausreichende Kenntniſſe verfügen. Wie unheilvoll eine derar⸗ lige„Koloniſationstätigkeit“ auf die landwirtſchaftliche Erzeugung emwirken kann, zeigen die Verhältniſſe in Rußland und in ſeinen weſtlichen Randſtaaten, wo in den letzten Jahren in ähnlich radikaler Weiſe„geſiedelt“ wurde,— in Rumänien, wo infolge einer über⸗ ſtürzten Aufteilung des Großgrundbeſitzes nach Anſicht der Sachver⸗ tändigen die Möglichkeit der Ausfuhr landwirtſchaftlicher Erzeugniſſe auf Jahre hinaus zerſtört iſt. Endlich verſtäßt der Entwurf aucd gegen die Vorſchriften in Artikel 153 der Reichsverfaſſung, nach enen eine Enteignung grundſätzlich nur gegen angemeſſene Ent⸗ chädigung erfolgen kann, eine Forderung, die in einem Rechsſtaate als ſelbſtverſtändlich zu gelten hat. Städtiſche Nachrichten Peoteſtverſammlung in Feudenheim Eine Bürgerverſammlung, die dieſer Tage im Vor⸗ art Feudenheim abgehalten wurde, nahm ebenfalls zu der vom Finanzamt Mannheim beabſichtigten Aufhebung der Steuer⸗ einnehmereien der Vororte Stellung. Die Finanzbehörden zeigen, ſo wird uns hierzu geſchrieben, mit den beabſichtigten Maß⸗ nahmen, daß ihnen jedes Verſtändnis für die augenblickliche Lage der Bürger in den Vororten abgeht. Die Bürger ſind der Meinung, daß ihnen durch die ſchon verkehrte Vorortpolitik der Stadtverwaltung hon ſo enorme Laſten aufgebürdet werden, daß die Steuerzahler nicht noch weit höhere Beträge zum Teil für die Fahrt bezahlen kön⸗ nen. Auch wären die Schalter ſo beſetzt, daß der Steuerzahler noch lang warten könnte, bis er ſein Geld los wäre. Ausgerechnet ſoll diefe Neuerung in dem Moment ausgeführt werden, in dem wir einen Exiſtenztampf auf Leben und Tod führen. Statt dem Steuer⸗ zahler Erleichterungen zu ewähren, will man ihm neue Laſten auf⸗ bürden. Auch ſollten die Steuereinnehmereien ſchon aus dem Grund nicht aufgehoben werden, weil die älteren gewerbetreibenden Steuer⸗ zahler ſich jederzeit Auskunft holen können. In einer Zeit, in der kaum der Finanzfachmann aus den neuen Verfügungen heraus⸗ kommt und ein Steuergeſetz das andere überholt, wird vom Laien derlangt, daß er ſeinen Verpflichtungen der Steuerbehörde gegenüber nachkommen ſoll. Die ſteuerzahlenden Bürger und Vorortbewohner nehmen dasſelbe Recht für ſich in Anſpruch, wie die der Stadt, die ihre Steuern bei ihrem Steuereinnehmer bequem entrichten können. ie von etwa 200 Bürgern beſuchte Verſammlung erwartet vom Ananzamt Mannheim, daß ihrer berechtigten Forderung, die Steuereinnehmerei Feudenheim zu belaſſen, Rech⸗ nung getragen wird. viehverkaufer als volksausbeuter Die bereits im Mittagsblatt gemeldete Verhaftung von dier Viehhändler wegen Wucherpreiſe dürfte von r Bevölkerung mit Genugtuung aufgenommen werden. Wenn die Neiſchpre in den letzten Wochen ſo ſchnell aufeinanderfolgend in ie Höhe ſtiegen, ſo ſind hauptſächlich ſolche Elemente, wie die Ver⸗ bafteten, daran ſchuld. die in rückſichtsloſeſter, ierigſter Weiſe Not des Volkes ausnützten und ſich auf ſchamloſe Art be⸗ ſeicherten Die Wucherpolizei hatte auf die nunmehr Verhafteten chon lange Verdacht. aber nie wollte es ihr gelingen, die Händler ingfeſt zu machen, denr etztere gingen in ihren Geſchäften auf eine doradezu raffiniert ſchlaue Weiſe vor. Schließlich gelang es aber och der Wucherpolizei, das von ihr beſchaffte Beweismaterial ſo zu geſtalten daß die Feſtnahme der Händler 5 weiteres am geſtrigen Toge auf dem Schlacht⸗ und Viehhof erfolgen konnte. Die verhafteten Viehhändler ſtammen alle vier von auswärts und—8 einer auz Bürſtadt. der andere aus Wimpfen, der dritte D5 ennfeld und der vierte aue Beerwangen. Sie ſind auf dem kehmarkt allgemein als diejenigen bekannt, die die höchſten Preiſe rderten, dagegen den Landwirten am wenigſten für das Bieh be⸗ gahtten. Mancher der Landmirte wird ſich verwundern, wenn er mit welch hohem Nutzen ſein 1 in Mannheim verkauft worden iſt Es ſind Rieſengewinne, die die Händler aus dem Bieh⸗ Arkark müh'les erzielten. Es iſt einleuchtend, daß unter den zuswüchſen ſolcher gewiſſenlsſer Handler ſchlleßlich ber Beruf % Nip'redit gerät Wie uns ader mitgeteilt wird, gehören die Verhafteten den ſogen. Viehaufkäufern an, die im Lande ſerumziehen. Jedenfalls iſt es nur gut, daß den Leuten das Ge⸗ häft gelegt iſt und ſie hinter den ſchwediſchen Gardinen über ihre rſündigung am Volkswohl genügend nachdenken können. Wie das Viehgeſchäft gedeichſeſt wurde, geht daraus hervor, baß einer der Händler eine zu.1 Millionen gefaufte trächlige Kuh in Bürſtadt gegen ein Rind umtauſchte und dieſes zu M. 2,6 Millionen zum Verkauf anbot Da in dieſem Falle das Lebend⸗ gewicht ſchon auf M. 3000 pro Pfund zu ſtehen kam, ſo fand der Händler keinen Käufer, da kein Metzger dabei auf ſeine eigenen Auslagen gekommen wäre. Ein anderer der Verhafteten kaufte wei Rinder zum Preiſe von Mark 2501 500 zu⸗ und verkaufte ſie zu Mark 43768900, alſo bald das Doppelte des Geſtehungspreiſes. Sein Verdienſt beziffert ſich auf über.8 Millionen Mark. Ein Farren wurde zu M. 1,41 Mill. gekauft und zu M 2,30 Mill. verkauft. Bei einem anderen Verkauf wurde binnen weniger Minuten 1,47 Mill. glatt verdient. Es wird uns verſichert. daß ſowohl die hieſige Metzger⸗Innung als auch die hieſige Vertretung der Viehhändler ſchon lange be⸗ müht ſind ſolche Auswüchſe zu bekämpfen, denn beide Stände wurden durch die verlangten Wucherpreiſe in Mitleidenſchaft gezogen. ch. Der Faſlenhirtenbrief des Erzbiſchofs befaßt ſich zunächſt mir der Not der Zeit infolge der Geldentwertung und Preistreiberet, wendet ſich dann mit Worten des Mitleids der Verrohung der Sit⸗ ten unter der Jugend, der Zermürbung des Familienlebens und Zer⸗ rüttung der Ehen zu und mahnt zu eifrigem Kirchenbeſuch unter beſonderer Würdigung der Heiligkeit des Sonntags, der von Gott ſelbſt eingeſetzt ſei als der Tag, an dem man ſich von ſeinem Wirken ausruhen und innere Einkehr halten und neue geiſtige und körper⸗ liche Kräfte—— möge. Der Hirtenbrief appelliert dabei an Eltern, Erzieher, Leiter von Jugend⸗ und religiöſen Vereinen, durch Wort und Tat die heranwachſende Jugend zu eifrigem Kirchenbeſuch anzuhalten, um von den weltlichen Zerſtreuungen, die nur die Seele vergiften, abzulenken, damit ſich der heranwachſende Staatsbürger mit dem tieferen Sinn der Religion vertraut mache und gegebenen⸗ falls jedem Gegner Rede und Antwort zu ſtehen vermag. Der Hir⸗ tenbrief ſchließt: Allen ſei der Sonntag der Tag der Ruhe und Kraft⸗ erneuerung, der Sorge für die Seele, der Familienpflege, der An⸗ dacht und des Gottesdienſtes. Die Viehzühlung. Bei der Viehzählung am 1. Dezember 1922 wurden in Baden insgeſamt 63 230 Pferde, 506 419 Stück Rindvieh, 65 790 Schaſe, 426 217 Schweine, 181 202 Ziegen, 2 421 3355 Stück Federvieh(darunter 2 180 600 Hühner), 128 999 zahme Kaninchen (Stallhaſen), 116 419 Bienenſtöcke und endlich 146 149 Hunde ermit⸗ telt. Gegenüber der vorjährigen Zählung(am 1. Dezember 1921) iſ: bei ſämtlichen Tiergattungen mit Ausnahme der Bienenvölker und der Hunde ein Rückgang zu beobachten, der offenbar auf den Aus⸗ all der 1922er Ernte u. auf die zunehmende Teuerung der ausländi⸗ chen Futtermittel zurückzuführen iſt. Die Abnahme beträgt bei den ferden 1333(2,1), beim Rindvieh 10 573(1,7%), bei den Schafen 7024(9,6.%), bei den Schweinen 41 647(8,9), bei den Ziegen 3707(2% beim Federvieh 33 755(1,4%). Am größten ſſt der Rückgang bei den Kaninchen, wo er 57 880, d. ſ. 31,0%½ beträgt. Die Zahl der Hunde hat ſi— dem Vorkriegsjahre 1913 nahezu verdoppelt; gegenüber dem r 1921 beträgt die Zunahme 15 590 (11%). Die Bienenvölker haben ſich um 7297(d. ſ. 6,7) ver⸗ mehrt. Soweit von anderen Länd ern Mitteilungen über das Er⸗ gebnis der 1922er Viehzählung vorliegen, zeigt ſich überall das gleiche Bild, eine Abnahme des Viehſtandes. Fürſorge für Verkriebene und Ausgewieſene. Das Deutſche Rote Kreuz teilt mit: Der Einbruch der Franzoſen und Belgier in das Ruhrgebiet hat Hunderte pflichtgetreuer Veamten, Angeſtell⸗ ten und Arbeiter aus ihrer Heimat vertrieben. Weil ſie treu zum Vaterlande halten, werden ſie e in kürzeſter Friſt aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſen; die Frauen und Kinder werden ge⸗ wungen, ihnen zu folgen. Die Unterbringung dieſer um ihres deur⸗ 155 Denkens und Handelns willen Vertriebenen und die Sorge fuͤr ie muß jetzt vornehmſte Aufgabe des ganzen deutſchen Volkes ſein. Die amtli Fürſorge für die Vertriebenen liegt in den Händen des Deutſchen Roten Kreuzes, das jedoch dafür der Mitarbeit aller Kreiſe der Bevölkerung dedarf. Das Deutſche Nate Kreuz bittet da⸗ rum dringend alle in Stadt und Land die helfen können, ſich um⸗ gehend bei den Landes⸗ bezwo Provinzialvereinen vom Roten Kreuz in den Hauptſtädten aller Länder und Provinzen zu melden. ay * Weibüche Berufe. Im Hinblick auf die bevorſtehende Schul⸗ entlaſſung und die damit verbundene Berufswahl ſcheint es ratſom, junge Mädchen und deren Eltern auf die ſpeziell weiblichen Berufe hinzumeiſen, die ſich mit der Kindererziehung und Kinder⸗ pflege befaſſen. Dieſe Täligkeit entſpricht den Neigungen der meiſten jungen Mädchen, vor allem aber ſind die Berufe ausſichts⸗ reich, da die männliche Konkurrenz ausgeſchloſſen iſt und zurzeit noch immer eine ſtarke Nachfrage nach vorgebildeten Kräften herrſcht. Auch für Mädchen, die den Beruf nicht dauernd ausüben wollen, iſt die Ausbildung wertvoll, weil ſie eine Schulung für hausfrauliche und mütterliche Pflichten bezweckt und dadurch in jedem Fall eine wünſchenswerte Vorbereitung für das Leben bedeutet. Wir verweiſen dabei auf die vielen ſtädtiſchen Anſtalten, wo die Mädchen hinreichend Gelegenheit finden, ſich ſowohl in der Kindererziehung wie der Kin⸗ derpflege auszubilden. Auch die Soziale Frauenſchule ſei bei der Berufswahl für Mädchen in Erinnerung gebracht. Okto Perl-Bund. Die vor einigen Tagen in Mannheim ſtatt⸗ gefundene Beſprechung über die Grüadung einer Erwerbszentral⸗ für körperlich Behinderte beſeitigte das evtl. herrſchende Mißtrauen r dieſes Unbernehmen. Die Unternehmer dieſer Sache ſind ſelbſt natle dende, hilfebedürftige, Krüppethafte, die aber zu taten⸗ frohem Wollen übergegangen und von dieſem beſeelt ſind. In merk⸗ würdig ſich treffender iſe verfolgt auch die Stadt Mannheim den Plan einer Erwerbszentrale für Erwerbsbeſchränkte zu ver⸗ wirklichen nach dem Muſter Frankfurt, Hamburg und anderen Großſtädten. Die Ausſichten für den Bund ſind daher ſehhr günſtig. ch. Todesfadl. Ein Opfer ihres Berufs wurde am vergangenen Samstag die leitende Schweſter des Erholungsheimes Bad Antogaſt im Schwarzwald. Bevor die Verſtorbene nach Antogaſt kam, war ſie lange Jahre zuvor leitende Gemeinde⸗ 555 im Lindenhofbezirk, wo man ſie nur ungern ſcheiden ſah. n Antogaſt übernahm ſie die Leitung des Erholun⸗ zheimes, das unter ihrer Umſicht und Tatkraft trotz ſchwieriger Verhältniſſe einen ſtarken Auſſchwung nahm und bald zu den bevorzugteſten Erho⸗ lungshäufern gehörte. Schweſter Jacobi ſtammt aus tersheim. Ihr ruhiges und entgegenkommendes Weſen und ihre ſtille Art, zu helfen, gewannen ihr ſehr raſch die Sympathien aller Patienten. Während des Krieges war ſie auf den Kriegsſchauplätzen im Weſten und Oſten in weuer Hilfsbereitſchaft. Manchem verwundeten Krieger legte ſie den erſten Notverband an, manchem half ſie in der letzten Stunde ſeines Lebens So war das Leben der leider viel 7 früh verſtorbenen Schweſter ein überaus ſegensreiches. Das iakoniſſenhaus Mannheim erleidet durch den Heimgang dieſer Schweſter einen ſchwer zu erſetzenden Verluſt, aber auch die hieſige Allgemeine Ortskrankenkaſſe. Die Beiſetzung der Schweſter erfolgt am morgigen Mittwoch auf dem Friedhof in Oftersheim. Vereinsnachrichten Berein Deutſcher Ingenſeure. Am letzten Vortragsabend ſprach Dipl.⸗Ing. Heumann aus Charlottenburg über„Mechaniſche Boten(Rohr⸗ und Seilpoſtanlagen) im modernen Bürobetrieb“, zu dem der hieſige Bezirksverein des Vereins deutſcher Ingenieure wie das Mannheimer Techniſche Büro der Firma Siemens u. Halske ein⸗ geladen hatte. Von der politiſchen und wirtſchaftlichen Lage aus⸗ gehend, betonte der Redner, daß wir heute mehr denn je ſparen müſ⸗ ſen. Da der weſentlichſte Beſtandteil aller Unkoſten in den Trans⸗ portkoſten liegt, ſo muß von dieſer Stelle ausgegangen werden. Aus dieſer Erkenntnis haben ſich ſeit altersher die verſchiedenſten Trans⸗ portmittel entwickelt. Erſt heute jedoch findet die Beförderung von Schriftftücken in den Büros mehr Beachtung. Die erſten derartigen Einrichtungen kamen vor ea. 20 Jahren nach Europa. Es waren die deutſchen Poſt⸗ und Telegraphenbehörden, die die Wichtigkeit die⸗ ſer Veförderungsmittel erkannten. Die deutſche Induſtrie hat die amerikaniſchen Erzeugniſſe übernommen und ſie den beutſchen Ver⸗ hältniſſen angepaßt. Mit der Ausdehnung der Unternehmungen wächſt naturgemäß auch die Vürberbeit. und demit die Schrmierigkeit des Verkehrs der für die Beorbeitung in Frage kommenden Stellen. Gerade durch die Arbeit, die für den Transport der Schriftſtücke von Bürs zu Büro erforderlich iſt, wird die Arbeitszeit in den Büros um ein mehrfaches überſchritten. Telephoniſche Mitteilungen genü⸗ gen nicht immer; ſchriftliche Mitteilungen aller Art, Quittungen, Schecks uſm. werden zum Austauſch kommen müſſen. Die Wege die⸗Wohnſitz baben. — ſer Schriftſtücke abzukürzen, eine zuverläſſige und richtige Verteilung und Sammlung der Poſt herbeizuführen, kann nur durch maſchinelle Anlagen ſichergeſtellt werden. Maſchinelle Anlagen können ober nur dann einwandfreie Arbeit leiſten, wenn ſie den gegebenen Ver⸗ hältniſſen angepaßt, und Bedienung und Wartung den Eigenſchaften der Anlagen entſprechend gehandhabt werden. Dann iſt die Erledi⸗ gung der Transportarbeit durch den Bau der Maſchine abſolut um⸗ riſſen. Verzögerungen oder falſches Verteilen werden nicht mehr vor⸗ kommen. Man unterſcheidet.) Büchſenrohrpoſt mit runden oder flachem Rohr,.) Zettel⸗Rohrpoſt,.) Seilpoſt und.) Förderbänder. Der Vortragende erläuterte an Hand von Lichtbildern die Anlagen und deren Wirkungsweiſe bis in die kleinſten Teile und gab ein an⸗ ſchauliches Bild über Bedienung und Arbeit ſolcher Anlagen. Den Schluß des Vortrages bildete ein Film, der ausgeführte Anlagen im Betriebe vorführt und weſentlich zum Verſtändnis beitrug. veranſtaltungen Einen Vorführungsabend veranſtaltete der Hausfrauenbund im alten Rathausſaale. Zimächſt Ifaach Herr H. Zimmerman: vom Städt. Gaswerk über die Verwendung des— 2 zu Koch⸗ und Backzwecken. Es war ihm darum zu tun, die anweſenden 8* frauen die wirtſchaftliche Verwendung des 2 zu lehren. Durch die Gegenüberſtellung von Gas und Kohle hinſichtlich der Preiſe und Ausgiebigkeit gelang es ihm, der Gasverwendung neue Freunde zuzuführen.— Den Hauptvortrag hielt Herr Block vom Hefever⸗ band Er zeigte mit viel Geſchick die Zubereitung verſchiedener Kuchenſorten, gab einige recht beachtenswerte Winke und rekon⸗ ſtruierte auch die Verwendung der Hefe zu Suppen, Gemüſen, San⸗ cen uſw. Die Anweſenden erfuhren manche neue Kniffe und ſind nicht ohne Gewinn aus dem Vortrage nach Hauſe gegangen. pp. Rommunale Chronik IBaden⸗Baden, 12. Febr. Laut einem Beſchluß des hieſigen Stadtrats zeichnete die Stadt Baden⸗Baden den Betrag von 2 Millionen Mark für die Ruhrgebietſpende.— Der Stadt⸗ rat hat nunmehr Maßnahmen zur Sicherung der Kohlen⸗ verſorgung des Gaswerks getroffen und zwar werden zu⸗ nächſt 500 Tonnen engliſche Kohle beſchafft. Die Verſorgung mit engliſcher Kohle bedingt natürlich eine ſehr erhebliche Verteuerung des Verbrauchs. Zur teilweiſen Einbringung wird zunächſt der Februarverbrauch der Großabnehmer an Gas und Lichtſtrom mit 200 Mark für die Einheit beſonders belaſtet.— der Straßen⸗ bahnkaſſe mußte ein weiterer Zuſchuß von 10 Millionen Mk. aus der Stadtkaſſe geleiſtet werden.— Der Gemeinnützigen Bau⸗ genoſſenſchaft und privaten Bauherren ſowie dem Beamtenwohn⸗ hausbau der Straßenbahn wurden an Baudarlehen aus dem Ertrag der Wohnungsabgabe rund 19 Millionen Mark bewilligt. KRleine Mitteilungen Die Kölner Straßenbahnfahrpreiſe werden nĩt Wirkung vom 1. Februar erhöht. Die einfache Strecke koſtet 200 K, der Fahrſchein mit einmaliger Umſteigeberechtigung 250„. Der Preis für eine Netzkarte beträgt 30 000. Die Wochenkarte für täg⸗ lich zwei Fahrten koſtet 1320, mitUmſteigeberechtigung 1850, die Wochenkarte für vier Fahrten ſtellt ſich auf 1920, mit Umſteige⸗ berechtigung auf 2400. Auch die Preiſe der Vorortbahnen werden erhöht. Die kleinſte Strecke bisher 125&, koſtet jetzt 200 4, alle anderen Preiſe erhöhen ſich um 60 Prozent. Die Verkehrsdeputation des Berliner Stadtparklament⸗ hat die von dem Verwaltungsrat der Straßenbahn vorbereiteten Ent⸗ würfe über die Ueberführung der Berliner Straßenbahn in eine Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung durchberaten und den Gründungsvertrag mit acht gegen ſieben Stimmen angenommen. Dar Betriebsvertrag hingegen wurde mit neun gegen ſechs Stimmen ab⸗ gelehnt.— Im Rahmen der 5 Milliarden⸗Vorlage zugunſten der tädtiſchen Geſundheits⸗ und Wohlfahrtspflege haben die Berliner ſtädtiſchen Körperſchaften auch eine Erhöhung der Hunde⸗ ſteuer um 2000 Mark für Februar urd März beſchloſſen. Die; entſpricht einem Jahresſteuerſatz von 12000 Mark gegen ſetzt 1500 Mark. Der Magiſtrat brabſichtigt, dieſen Steuerſatz für das ganze Jahr vorzuſchlagen. Im übrigen verdient hervorgehoben zu werden, daß trotz der fortgeſetzten Erhöhungen der Hundeſteuer die Zahl der Hunde fortdauernd zunimmt. Nach der Hundebeſtandsaufnahme vom Oktober 1922 ergab ſich für Berlin ein Geſamtbeſtand von 170 745 Hunden gegenüber 135 674 Hunden im Vorjahr. Aus dem Lande Weinbeim. 11. Febr. Die Beiſetzung des verſtorbenen Kirchenrates Karl Däublin am geſtrigen achmittag geſtaltete ſich zu einer überwältigenden Kundgebung der Liebe und Ver⸗ ehrungg, die der verhlichene Seekſorger in allen Schichten der De⸗ völkerung genoß. Vei der Trauerfeier in der Stadtkirche war die Leiche im Sarge vor dem Altar aufgebahrt, flank ert von einer Ehrenwache der Studentenverbindungen, denen der Verſtorbene einſt angehörke. Stadtpfarrer Koppert hielt die Gedächtnisrede, Oberkirchenrat Sprenger aus Karlsruhe überbrachte den letzten Gruß der Landeskirche und des Oberkirchenrats. Ein unüberſeh⸗ barer Leichenzug, in welchem 14 Geiſtliche migingen, bewegte ſich dam zum Friedhofe, wo unter Kranzniederlegungen zahlreiche An⸗ ſprachen gehalten wurden. 70 4 1 9. Febr. Der Karlsruher Polizei iſt es gelungen, den Pelzdded, der in Pforzheim am einem Pelzgeſhäft eine Schau⸗ fenſterſcheibe einſchlug und Pelze entwendete, zu verhaften.— Einen wüſten Auftritt gab es hier in der Nacht zum Donnerstag. Eindge halbwüchſige Burf hen n in mehreren Wirtſchaften ſtark gezecht und lärmten damm auf der Straße herum. Dabei fiel ein 17 Jahre alter Goldſchmied in das Schaufenſter eines Warenhauſes, wobei die Scheibe in Trümmer ging. Der Schaden beträgt etwa 2 Millionen Mark. Der Burſche verletzte ſich durch den Fall derart, daß er in; Krankenhaus verbracht werden mußte. *Karlsruhe, 13. Febr. Am letzten Samstag abend hat ſich in der ehemaligen Grenadierkaſerne eine ſchwere Bluttat zugetragen. Der etwa 38jährige ledige Rottenmeiſter Brutſcher von der Sicherheitspolizei geriel mit der im gleichen Hauſe wohnenden 29⸗ jährigen Ehefrau des Wachtmeiſters Spiegelsberger gegen halb 10 Uhr abends in einen Wortwechſel, in deſſen Verlauf Brutſcher dreĩ ſcharfe Piſtolenſchüſſe auf Frau Spiegelsberger abgab, die den ſofor⸗ tigen Tod der Frau herbeiführten. Sodann richtete Brutſcher die Waſſe gegen ſich ſelbſt und tötete ſich durch einen Schuß in den Kopf. Der Beweggrund des verhängnisvollen Wortwechſels iſt noch nicht ganz geklärt. Brutſcher, der früher bei der Schutztruppe diente, ge⸗ hörte ſeit etwa 2 Jahren der Sicherheitspolizei an und wollte jetzt wieder nach Braſilien auswandern. Dienſtlich wax ſein Verhalten einwandfrei und es iſt deshalb nicht recht verſtändlich, wie er ſich zu einer ſolch ſchweren Tat hinreißen ließ. Die erſchoſſene Frau Spiegelsberger war ſeit etwa 2 Jahren verheiratet und hinterläßt außer ihrem Mann noch ein einjähriges Kind. *Jreſburg, 12. Jebr. Wie die Markgr. Nachr. berichten, ge⸗ rieten am Sonntag abend auf dem ein Student und zwei Studentinnen aus Freiburg, die ſich auf dem Gelände am Feld⸗ berger Hof im Skifahren geübt harten, auf dem Heimweg in ſo dichten Nebel, daf ſie unter einer Tanne Schutz ſuchen mußten. Da ſie des Wiges unkundig waren,.achten ſie, in der Furcht, beim Weiter) hen in der Dunkecheit abzuſtürzen, dort die ganze Nacht zu. Ihr Rufen verhallte ungehor im Winde. Am folgenden Morgen wurden ſie endlich vor einem vorbeifahrenden Seiläufer bemerkt und in vollſtändig erſchüpftem Zuſtande nach der nur etwa acht Minuten entfernten Todtnauer Hütte gebracht. dem Studenten waren die Füß⸗ erfroren, die Studentinnen ſind mit einem Nerden⸗ ſchock * ach. 8. füdlichen Rande des badiſchen gebheteg, nehe der Sen Deſel, entſleht ſeit dern Jahre 1915 lermer wehr vergrößernde neue Sicdelung auff beufſchem Boden. Dr erſten dieter Hüuſer wurden von der Baugenoenſchaft Heltingen⸗ Teil erbaut. Eine nere Hönterkelonie ſſt ſetzt ſertig geworden, in der 120 Famſtien Plaß gefunden heben. Die Vorarbeilen zu wei⸗ teren 90 tten ſind in Gange. Sie werden im der Neichabahnverwaltung ausgeführt und follen 180 Eiß lemitien Aufnahme gewähren, die heute noch weiſtens in Baſel ihren 6 6 ſend nach einer Blättern dieſen neueſten Froſt, öſtliche Winde. 4. Seſte. Nr. 74 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Dienstag, den 13. Februar 1923 Gerichtszeitung Neun Monate Geſängnis für den Dresdener Muſeumsdieb. Wie aus Dresden gemeldet wird, hatte ſich vor dem dortigen Schöffengericht am Montag der Schauſpieler Schrenk aus Königsberg wegen Diebſtahls zu verantworten. Er hatte aus dem Stadtmuſeum durch Eindrücken eines Glasſchrankes die Eheringe des Dichters Otto Ludwig und eine Ehrengabe für ihn geſtohlen, war aber ſofort erwiſcht worden. In der Verhandlung ergab ſich, daß Schrenk ein armer Teufel war, der ſich im Krieg gut geführt hat, aber dann infolge miſerabler Bezahlung immer mehr heruntergekom⸗ men iſt. Das Gericht ließ daher Milde walten und verurteilte ihn nur zu neun Monaten Gefängnis. ):( Der Betrug an den Hypothekengläubigern. Wie notwendig ein alsbaldiges Einſchreiten der Behörden zugunſten der gläubiger bei dem ſich mehr und diſche berft lechternden Geldſtand ſſt, zeigt ein Beiſpiel aus einer badiſchen Siadt. Dort erſchien vor dem Grundbuchbeamten ein Mann aus dem Mittelſtand, der einſt ſeine ganzen Erſparniſſe von 80 000 Mark einem anderen auf Hypothek geliehen hatte, und deſſen Schuldner, ein„neuer Reicher“, um eine Hypothek zu löſchen. Der Mann, der einſt an dem in gutem Geld erhaltenen 80 000 Mark ſehr froh war, zahlte ſetzt recht eigen⸗ artig: Er zog nämlich ein goldenes 20 Markſtück aus der Taſche, legte es auf den Tiſch des Hauſes und ſprach:„So, da ſind 150 000 Mark(der neueſte Kurs), da bekomme ich noch 70 000 Mark heraus!“ — Was war dagegen zu machen? Der Empfänger iſt natürlich rui⸗ niert.— Sollten ſolche draſtiſche Vorkommniſſe nicht endlich unſere e und Regierungsſtellen bewegen, für ſchleunige Abhilfe zu ſorgen? — Koblenz, 10. Febr. Das Schwurgericht verurteilte den Arbeiter Poter Diederichs aus Drieſch wegen Mordes in zwei Fällen, in Verbindung mit ſchwerem Raub, und wegen ſchweren Diebſtahls zweimal zum Tode und zu drei Jahren Zuchthaus. Berlin, 12. Febr. Das Schöneberger Schöffengericht hat einen Prager Ingenſeur Reimann, der bei einer Volksverſammlung wiederholt geſagt hatte:„Dir Deutſchen ſind Schweinehunde“, zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt, aber eine Nre Be⸗ währungsfriſt unter der Bedingung bewilligt, daß er binnen 14 en an die Staatskaſſe 15 Millionen Mark zahle. Zur Deckung dieſer Summe ſollen die dem Angeklagten bei ſeiner Verhaftung abgenommenen Gelder dienen, u. a. 400 Dollar und 3000 tſchechiſche Kronen. Neues aus aller Welt — Eine freche Fälſchung. Auf einem Bahnhof des beſetzten Gebietes hatten ſich, wie die.„Offenburger Zeitung“ berichtet, die Franzoſen die Dienſtkleidung eines Bahnhofsvor⸗ ſtandes angeeignet und die bekannte grüngeränderte Se Raſch ſtellten ſie einen Zug zuſammen, der mit Poilus beſetzt war und raſch war auch ein Photograph herbeigebracht. Die franzöſiſchen Soldaten mußten aus dem Fenſter ſchauen.„Bitte recht freundlich und lachende Geſichter“. Und die gehorſamen Poilus ſchauten grin⸗ telle, wo ein„deutſcher“ Bahnvorſtand in wirklich richtiger Kleidung und mit wirklich richtiger Dienſtmütze ſtand, der zum Zeichen der Abfahrt ſeine Signalſcheibe 1585 Auch das Signar tand hoch; alſo zur Abfahrt bereit. Daß in dieſem Dienſtanzug ein franzöſiſcher Soldat und kein deutſcher Beamter Bat das allerdings können die lieben Franzoſen, wenn ſie in ihren Pariſer illuſtrierten ieg Frankreichs verbildlicht ſehen werden, nicht erkennen. — Ein räuberiſcher Giftmord, der an die Ermordung des Ame⸗ rikaners Nowack erinnert, rief Nachts den Mordbereitſchaftsdtenſt der Berliner Krimimalpolizei nach Friedenau. Ein 39 Jahre alter Butterhändler aus Steglitz namens Paul Hempel trank mit einem übel beleumundeten Frauenzimmer in einer Likörſtube verſchiedene Liköre, nach deren Genuß pel ſchwer erkrankte. Auf der Ret⸗ tungsſtelle ſtarb Hempel bald nach der Aufnahme. Wie feſtgeſtellt wurde, hatte das Frauenzimmer Hempel mehrere Tropfen einer e i ins Glas geſchüttet, die ſſe ſich von der Aufwärterin des okals in der Apotheke holen lteß. Die Flüſſigkeit beſtand aber nicht aus einem Bittern, den das Frauenzimmer angeblich mit Vorliebe trank, ſondern aus einer Miſchung von Opium und Morphium, die zur Tötung mehrerer Menſchen genügt hätte. Hempel hatte —300 000 Mk. bei ſich, die verſchwunden ſind. Die 31 Jahre alte Mörderin, die Tochter eines ehemaligen Rittergutsbeſitzers, die durch Verf hulden ihrer Mutter früh auf Abwege gerſet, hat ſich das Geld zweifellos angoeeignet. — Großfeuer in der Waggonfabrit Hannover-inden. In der Hannoveriſchen Waggonfabrik in Honnover⸗Linden brach in den frühen Morgenſtunden aus unbekannter Urſache ein großer Brand aus,. Erplodierende Sauerſtofflaſchen erſchwerten die Löſcharbeiten ſehr. Die Fabrikanlagen am Bahnhof Fiſcherhof ſind vollſtändig niedergebrannt. Der Schaden iſt gro — die Kunſtfertigkeit der Ur-Indianer. Im Britiſchen Muſeum wurde kürzlich ein neuer Saal der Oeffentlichkeit zugänglich— in dem die Fundſtücke, die von engliſchen Forſchern in Mittelamerika und insbeſondere in Guatemala entdeckt wurden, zu einer hochintereſſanten Sammlung vereint ſind. Dieſe Fundſtücke entſtammen einer hiſtoriſchen Periode, die mit dem Beginn der chriſtlichen Zeit in Curopa zuſammenfällt, und illuſtrieren anſchaulic den bemerkenswerten Hochſtand, den in jener Zeit die Mittelamerika bewohnenden Manaſtämme erreicht hatten, ein Hochſtand, der dem der Azteken in Meriko nicht nachſtand. Hauptſächlich beſtehen die hier ausgeſtellten Gegenſtände in Tonmodellen von Teilen der ge⸗ waftigen Denkmäler, die vor etwa 30 Jahren in den jungfräulichen Wäldern Guatemalas entdeckt wurden. In der Sammlung ſind außerdem Reproduktionen von Basreliefs ſowie von Inſchriften in einer Hieroglyphenſchrift enthalten, die eine gewiſſe Gemeinſchaft mit der öqyptiſchen und merltaniſchen Bilderſrift aufweiſt. Die Fein⸗ heit der von den Mana⸗Künſtlern ausgeführten Arbeiten iſt umſo bemerkenswerter, als ſie keine metallenen Handwerkzeuge beſaßen, ſondern genötigt woren, Skulpturen, Dekorationen und Hieroglyphen mit aus Steinen gefertigten Werkzeugen auszuflühren. Von erſtaun⸗ licher Geſchſcklichkeit zengen insbeſondere die Ausführungen menſch⸗ licher Geſtalten. Den Kinſtlorn 5 Schwierigkeſten zu überwinden, die die Kunſtfertigkeit der ägyptiſchen Künſtler der entſyre henden hiſtoriſchen Pertode Jahrhunderte lang auf eine harte Profe ſtellten. So modellierten beiſpielsweiſe die Mayas bei im Profil gehaltenen menſchlichen Figuren nur ein Auge, während in den primitiven ägnptiſhen Skulpturen die Provilonſich⸗ ten noch zwel Augen zeigen. Die Mayas wußten überdtes techaiſche Schwlerigkelten zu überwinden, die ſelbſt den Ingenieuren von heute unbeſchadet der Vervollkommnung der Hilfsmittel Kopfzerbrechen verurſachen würden, wie beiſpielsweiſe beim Transport von rleſigen Granitblocken auf große Entfernungen. Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Peobnenungen badiſcher Werter'teſlen 7“ morgen⸗ .vr!!v! ,,,—.——— e⸗ n ainee Wertheim—— 3J 1/ 1No ſleicht kee, 0 Königſtuht 363 706—3] 0—8 0„ Karlsruhe 127798.1] il[41[oO„ deedg 0, Baden⸗Baden213752 2 5]—2 8W 9 0 Billingen 760168.J 0—[ 0 NJW0„2 eldberg Ho. 1231650 31—0 42ſta. 1 adenweſler—*———141—1———2— .. Blaſien———1———— Die Wetterlage hat ſich nicht weſenklich verändert. Deutſchland ſteht Überwlegend unter dem Einfluß des ſtarken Hochdruckgebiets lüber Nordoſteuropa und hat meiſt trockenes Froſtwetter; nur in Süd⸗ deulſchland blelbt das Wetter im Bereich einer noch meiſt trüb, doch ſind nur geringe Niederſchläge gefallen. In den höhern Lagen des Schwarzwaldes Nen Froſt. In der Ebene blelben die Temreraturen noch über dem Gefrierpunkt. Da ſtärkere Störungen der Wetterlage nicht zu erwarten ſind, dauert die gegen⸗ würtige Witterung an. Vorausſichtliche Witterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts: Wol⸗ lig, jedoch meiſt trocken, Temperaturen wenig verändert, im Gebirge er Mayaſtämme gelang es dabei, — ——— e 2 Handel und Industrie Mannheimer Versicherungs-Abschlüsse Die Mannheimer Versicherungs- Gesell- schaft in Mannheim erzielte pro 1921½½2 einen Neito- gewinn von 5 276 623 KK. Der Aufsichtsrat beschloß, der auf 3. März 1923 fest- gesetzten.-V. vorzuschlagen, 30% Dividende zu verteilen und außer verschiedenen Zuwendungen und Rückstellungen 500 000% auf neue Rechnung vorzutragen. Die Kapitalreserve von 3 000 000 4 hat die statutarische Maximalhöhe. Die Continentale Versicherungs-Gesell- schaft in Mannheim erzielte pro 1921½/2 einen Netto- gewinn von 1 502 279 l. Der Aufsichtsrat beschloß, der auf 3. März 1923 fest- gesetzten.-V. vorzuschlagen, 309% Dividende zu verteilen und auber verschiedenen Zuwendungen und Rückstellungen 400 000„ auf neue Rechnung vorzutragen. Die Kapitalreserve hat die statufarische Maximalhöhe von 750 000. Eisengieſlerei und Maschinenfabrik J. Roth.-G. in Lud- wigshafen a/Rh. Die Gesellschaft fordert durch Bekannt- machung in vorliegender Ausgabe unseres Blattes zur Aus- übung des Bezugsrechtes auf nom. 7 000 000 4 Stamm- aktien mit Dividendenberechtigung ab 1. Oktober 1922 auf. Auf jede alte kann eine neue Stammaktie zu 170% bezogen werden. Das Bezugsrecht ist vom 14. Februar bis 28. Februar auszuüben bei der Darmstädter und Nationalbank, Kommanditgesellschaft auf Aktien, Filiale Ludwigshafen 2/Rh. X Elsktrizitäts-.-G. vorm. W. Lahmeyer& Co., Frank- kurt a/M. Der Aufsichtsrat beschloß, einer auf den 3. März d. J. einzuberufenden ao..-V. den Antrag auf Erhöhun des Stammaktienkapitals um 60 Mill. M. auf 120 Mill. 4, sowie auf Ausgabe von 10 Mill. 4 69% kumulativer Vorzugsaktien mit 10 fachem Stimmrecht zu unter- breilen. Das neue Kapital dient zur Verstärkung der Be- triebsmittel der Gesellschaft und zur teilweisen Deckung der Kapitalbedürfnisse der TJochterunternehmungen sowie für Beteiligung an neuen Unternehmungen. Von den neuen Stammaktien wird ein Teilbetrag von 20 Mill.„ von einer Bankengemeinschaft unter Führung der Dresdner Bank in Frankfurt aſM. und der Darmstädter und Nationalbank, Filiale Frankfurt a/M., übernommen und den alten Aktio- nären im Verhältnis von einer neuen Aktie zu drei alten zum Kurse von 8009% zuzüglich einer Pauschalsumme für Stempel, Bezugsrechtssteuer und sonstige Unkosten, welche erst vor Anbietung des Bezugsrechts festgesetzt wird, angeboten. Die Weiteren 40 Mill. ½ Stammaktien gehen zu denselben Be- dingu.gen in den Besitz der Bank für elektrische Unternehmungen in Zürſch über, wobei die Lah- meyer-Gesellschaft an dem Gewinn, der aus der Weiter- veräàußerung eines Teiles dieser Aktien erzielt wird, beteiligt ist. Die Stammaktien sollen sofort per 31. März d. J. voll gezahlt werden und nehmen an der Dividende der Gesell- schaft ab 1. April 1923 vollberechtigt teil; auf die Vorzugs- aktien werden zunächst nur 2596 eingezahlt. Börsenberichte Wrauklturter Wertpapierbörse *Frankfurt, 13. Febr.(Drahtb.) Am Devisenmarkt macht die rückläufige Bewegung keine weiteren Fortschritte. Der Dollar eröffnete vormittags mit 29 250 und wurde später mit 29 000 gehandelt. Zu grögerem Geschäft kam es weder in Devisen noch in Noten. Eine leichte Befestigung für Auslandsrenten stellte sich vorüberz 2 ein, die aber in Anbetracht der auffallend lustlosen altung wieder verloren ging. Ungarische Goldrenten blie- ben aber fest. Im Effektenverkehr von Büro zu Büro blieben die Umsätze auf wenige Papiere beschränkt. Die Gel d- marktlage macht sich auf dem Effektenmarkt stärker fühlbar, auch übt die politische Lage einen Einfluß auf die sonst gewohnte Unternehmungslust aus. Vielfach hörte man von Verkäufen des außenstehenden Publikums, das durch die gestrigen Kursrückgänge erschreckt wurde. Die meisten Kurse, soweit solche genannt wurden, lagen vor- wiegend unter dem gestrigen Schluhniveau. Selbst die noch vorwiegend Faut gehaltenen Kassaindustriepapfere lieſen viel. fach schwächere Notierungen aufkommen. Unter den wenigen Spezlalpapieren sind Veithwerke und ganz besonders Eisen- Werk Meyer gefragt. Unter den Frelverkehrskursen herrschte große Geschäftsstille, Schwächere Kurse nannte man für Ufa, Brown Boverſ, Becker-Stähl, Hansa LIoyd, Großkraftwerk Württemberg und Mansfelder. Der Dollar wurde an der Börse mit 28 000 genannt. * 0 Berliner Wertpapſerbörse Berlin, 13. Febr.(Drahtb.) Der Handel in Devisen begann heute vormittagsehrschleppend, da allgemeine Zurückhaltung herrschte. Die Kursbewegung lie die Un- sicherheit der beteiligten Kreise erkennen. Anfangs wurden die gestrigen leicht befestigten Abendkurse genannt, später zeigte sich eine kleine Abschwächung, da, wie in den letzten Tagen von der Stelle wieder Abgaben gemacht wurden. Der Dollar, der am Vormittag mit èetwa 20 000 ein- 5 hatte, wurde ämtlich später mit 27 700 notiert. Später- in zogen die Kurse wieder etwas an. Auch für Effekten herrschte keine klare Tendenz. * Die Entwicklung der Kaliaktien.(Wochenbericht von Rodrigo de Castro, Gebr. Dammann& Co., Hamburg.) Der Kalimarkt hat sich in der Berichiswoche im Gegensatz zu den Vorwochen von der Devisenbewegung ziemlich frei- emacht. Die rückläufige Devisenbewegung blieb auf seine rundtendenz ohne Einflub, diese War vielmehr aus- K kest. Zwar zeigte er insofern ein verändertes ussehen, als die stürmische Nachfrage der letzten Wochen aufgehört hatte. Doch gingen die Kurse fast auf der ganzen Linſe stark nach oben, da die Verkäufer mit Rücksicht auf die ungeklärten polltischen und valutarischen Verhälinisse kast ganz fehlten. Die Ausmaſe dieser Aufwärtsbewegung Waren allerdings nicht ganz einheitlich, da besonders auf dem Kuxenmarkte einige Werte ihren Kursstand kaum ver- undlerten, während andere Werte in einer Woche in einem bisher nie gekannten Maße nach oben tendierten.— Unver. änderte Kurse zeigten Bergmannssegen, Karlspfund, Fürsten. hall, Gebra, Hohenkfels, Meimershausen, Rössing-Barnten, Wilhelmshafl. Den Rekord in, der Kurssteigerung erzielten in der Berichtswoche Kaiseroda-Kuxe, die um 12 Mill. 4 auf 47 Mill. Geld stiegen. Auch Asse, Alexandershall, Neu- staſhfurt, Hope, Wendland, Walter wurden mit—7 Mill. 4 je Kux höher bezahlt. Bei den mittleren Kuxen waren Kurs- steigerungen von—3 Millionen die Regel, während die leichten Kuxe ihren Kursstand verdoppeln, zum Teil sogar verdreifachen(die elskssischen Kuxe) konnten,. Auf dem Aktienmarkte War die Bewegung nicht so lebhaft, immerhin Waren auch hier Kurssteigerungen von mehreren 1000% an der Tagesordnung. Hier waren es Ronnenberg und Sieg- mundshall, die wit 25 000 Avance an der Spitze standen. Preisen. Deuisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 13. Febr. Es notierten am hiesigen Platze(alles Briefxurse): New Tork 28200(30000), tlolland 11150(11800, London 132000½40000, Schwel 5300(5600 Paris 1720(1850), Brüssel 1510(1630), Italien 1350(1440), Prag 840 (890). Die Tendenz ist lebhaft aber abgeschwächt. Der Anfangs- kurs kommt mit 0,00367 aus New Lork, was einer Parität von 27 400 entspricht. Frankturter Notenmarkt 13. Februar geld Brief beld Briet Amerlkanlsche Moten 29523.— 28925.— Desterr,-Ungar, alte—.—— Bolglsohe 5 1460.— 1480——.—— Dänische—.——— Sumanfsche. 128.— 131.— Englisonbo 132400.- 133300.- Spansq-e—.— Französlsche. 1710.— 1730— Sohwelzer 3300.— 5400,— Holländisohde. 11250.— 11152— Sohwedische.——— ktallenleones.. 1410.— 1430— Tsohecho-Sovakx 328.— 848.— Oesterreiob abgest. 39.— 33 50 J Ungarische 5.85.85 Frankfurter Devisen Amtiloh A Amtllos f. R.. 11. 6. 3. 6. B. Holland. 11271 11328 11221 11278 lorwegen 5238 853. 529f 5²³³ Selpien.. 14986 1503 1498 1303Schweden. 7303 7543 743ʃ 75¹⁸ London delsingfors 788 741 738 74ʃ 130671 131329 131420 132079 Faris. 1780 1729 17%% 1729 Sohwelz. 5299 6325 5338 5333 Spanlen.. 44380 4461 4433 4461 %-Vorc. 2820 2857 281790 29 29 Mien, abg.. 40.40 40.80 40 27 40 47 Zudapesk. 11.47 11. 1½ 88 ſtallen... 1378 1383 13%6 1873). 617 651 838 642 Dänemark. 353898 3413 5286 831l% Nran4„ Frankfurt, 13. Febr.(Drahtb.) Die Devisen waren im Vormittagsverkehr etwWas fester; später trat jedoch pei ruhigem Geschäft wieder eine stillere Tendenz ein. Im offizlellen Verkehr gaben die Preise wieder etwas nach, doch kam es zu keinen größeren Umsätzen. Es wurden folgende Kurse genannt: London 135 000(amtlich 131 7500, Paris 1800 (1735), Brüssel 1600(1500), New Lork 28 750(28 250), Holland 11 500(11 250), Schweiz 5450(5350), Italien 1400(1370). Berliner Devisen Amtlioh 6. B. 3. E. Amtllon 9. l2. B. J2 f.. b. 9 Holland. 10372 11027 10922 10977 Faris. 1710 1719 1708 17ʃ6 Zuen.-Alres 10274 1035 10224 10275 Sohwelr:. 5235 5287 327J 8229 Brüssel. 1511 1518 15083 1518 Spanlen.. 4331 430 430 4930 Scheistiania 3137 5162 8211 3233 Japan„ 13288 13333 13289 13333 Kopenhagen 5211 5233 3238 3263 flo de Jan.. 3112 3/57 3½2 3157 Stookholm. 7356 7395 7331 7363 Wen abg.. 35 27 30 47 39 30 30.50 Helsingfors 283 746 726 731 FPrag. 332 837 3823 927 Ita len.. 1341 1348 1336 13ʃ3 Zudapest. 10 92 10 98 10.57 10 63 London. 130173 130828 128875 130325 Sofla. 163.5J 161.41 160 59 161 4 New-Vork. 27780 2/889 27030 27769 juzossavlen 274.31 275.89 274.31 273 60 Waren und Märkte Berliner Produktenmarkt Berlin, 13. Febr.(Drahtb.) Am Produktenmarkte konnten sich, bei starker Zurückhaltung des Angebots, die Getreidepreise ungefähr behaupten. Für sofort ver- ladbare Ware zeigte sich wegen der für den 15. Februatf revorstehenden 100% gen Erhöhung der Frachten etwas Nachfrage. Weizen und Roggen wurden andauernd für die Reichs-Getreidestelle erworben. In Gerste wurde gute Brau- Ware über Notiz bezahlt. Hafer blieb in naher Ware ge- sucht. Sonst war aber Hafer still. In Mais fanden einige statt, bei sonst ruhigem Verkehr. M und Futterstoffe hatten wenig Verkehr. Metalle.(Wochenbericht der Deutschen Metallhandel .-G. in Berlin-Oberschöneweide.) Die Abschwächung, die die Metallpreise in Deutschland am Ende der Vorwochè auf- zuweisen Hatten, machte im Laufe der heute zu Ende gehen- den Berichtswoche weitere Fortschritte. Die Preise bröckel- ten täglich, wenn auch nur immer unbedeutend, ab. An den letzten Tagen war der Preisdruck jedoch etwas stärker, 80 daß die heutigen Notierungen etwa 15 bis 20% unter den Notierungen am Ende der Vorwoche liegen. Die billigeren Preise veranlaßten den Konsum, etwas aus seiner Reserve herauszugehen und in geringerem Maße Einkäàufe vorzu- nehmen, da man anscheinend diese Abschwächung zum Ein- kauf für günstig hält. Auch der Metallhandel ist nach wie vor am Markt, wenn auch nur zu wesentlich herabgesetzten Der Londoner Metallmarkt verlief ruhig und ohne Schwankungen mit Ausnahme von Zink, das eing kleine Abschwächung aufzuweisen hat. Die Preise sin gegenüber dem Stande von vor 8 Tagen fast unveränderl, Zink wird etwa 1,.— Lstr. per engl. Tonne niedriger notiert „Vom Paraffin- und Wachsmarkt. Die Verkaufsmöglich- keit nachstehender Produkte erstreckt sich für die abge- laufene Woche auf einen engen Kreis, da es an Versand- gelegenheit fehlt. Die Lagervorräte gehen bei, ohne daßb eg möglich ist, Ergänzungen vorzunehmen. Im Grophande galten für unverzollte Ware ab Lager Köln folgende Preise bei einem Dollarkurs von 30 000 bzw. einem Pfund- kurs von 150 000: Paraffin, weige Tafelware 50%½2 Gr. C 2325„1(andere Grade entsprechend); Carnaubawachs, fett⸗ grau 13 050; Carnaubawachs, courantgrau 12 450; Bienen- Wachs, ſe nach Herkunft, 14 250—16 200 Japanwachs. Originalmarken 11 100 4; Rindertalg, prima hellfarbige Ware 6450(geringere Ware entsprechend); Hammeltalg. prima weiße Ware 6750„(geringere Ware entsprechend); alles ſe kg. Verzollte deutsche Veredelungsware. Carnauba- wachs, gebleicht 6600 Carnaubawachs-Rückstände 6300 Ceresin, wein 34½56 Gr.., 3525: Ceresin. naturgelb 54/56 Gr.., 38480: Stearin, prima weiße Ware, 8260 je kg. Der gegenwärtige Joll beträgt für Paraffin. Carnaubawachs und Bienenwachs 4753&. für Japanwachs 712.50 per kg. Baumwolle.(Bericht von Knoop& Fabarlus, Bremen.) Nach überaus hefligen Schwankungen schlossen die Märkte am 8. ds. stetig wie dach Bremen, fullymiddling g. c. u. st. loko 23 230„ nom. per Kilo. mid. disp. Mürz Mai Juli Okiober Liverpoo—.=d. 15.41 d. 15 27 d. 15 02 d. 13 77 d. New-Vork 27 85 es. 27 70 cs. 28 02 08. 27 38 es. 24 98 c8. New-Orleans 27 80 es. 27 86 es. 27 70 es. 27 24 es 24 36 C5 Unter dem Einfluß der überaus ernsten politischen Lage aind die Verhältnisse auf dem Baumwollmarkte so un- sicher geworden, wie es nur selten der Fall. Man kann sich absolut kein Bild davon machen, wie die Entwiceklun von Stunde zu Stunde sein wird. Die Märkte werden au lange hinaus unberechenbaren Schwankungen und heftigen Erschütterungen unter worfen sein. Inzwischen lenkt man aber sein Augenmerk schon mehr und mehr der neuen Ernte zu, und hierbel Wird allgemein eine wesentliche Arealzunahme mit Bestimmtheit erwartet. Wegen der wei, teren Momente, die neue Ernte betreffend, Arbeiterfrage un Bollweevil-Abwehr, haben wir zuverlässigen Berichten fol“ gendes entnommen: Erstere ist nicht so ernst zu nehmen, Wie es von mancher Seite geschieht, da der Exodus der Land- arbelter nur etwa ein Prittel des gesamten Baumwollgebietes trikft; dagegen albt letzterer nach wie vor zu Besorgnissen entschleden Anlaß, denn von dem Vernichtungsmittel Caleium Arsenate können nach einer Sopderdepesche unserer New Vorker Frennde für dieses Jahr mehr als ca. 5% des für das Gesamtareal nötigen Ouantums unter keipen Umständen ber. gestellt werden. Alexandria anfänglich fest, dann ruhig Basls für Achmounf sehr fest; Preise hierfür 40 Punkte böber, Sakellaridis dagegen 25 Pupkte nledriger. Bomba/ heftig schwankend. schließt ca. 20 Punkte höher. — Herausgeber, Prucker und Verleger: Druceret Dr. Haas. Mannhelmer General⸗Anzeiger, G in b., Mannheim F 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakſeur: Kurt Fiſcher. Verantworllich fülr den polftiſchen und volkswirtſchaftlſchen Teil: Ku Aierd für das Peulletan⸗ Di. dee Hammes; für Kommunalpol icharb Schönfelder; für Gerſcht und Sport: Willy Müſler: für Handelk⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircherz für Anzeigen: Karl Hügel. * r · ³˙ vB „ Dienstag. den 13. Februar 1923 Mann eimer General · Anzeiger. ¶Abend ⸗ Nusgabc.) 5. Seite. Nr. 74 fengezere à Machnepsabin] Noch g. ö. Ludwigshafen a. Rhein. Nachdem die Beschlüsse der am 25. November 1922 statigefundenen ordentlichen Generalversammlung in das Handelsregister eingetragen worden sind, werden hiermit von den neugeschaflenen Stammaktien nom. Mk. 7 000 000.— mit Dividendenber echtigung ab 1. 10. 1922 den bisherigen Aktionären unter folgenden Bedingungen angeboten: 1. Auf je eine alte Stammaktie kann eine neue Stammaktie zu je nom. Mk. 1000.— zum Kurse von 170% bezogen werden. 2 Das Bezugsrecht ist bei Vermeidung des Verlustes vom 14. Februar bis 28. Februar ds. Js. einschliefilich in Ludwigshafen a. Rhein bei der Darmstädter und Nationalbank, Kommanditgesellschaft auf Aktien, Filiale Ludwigshafen(Rhein), während der üblichen Geschäftsstunden auszuüben. 8. Die Aktionàre haben ihre Aktien ohne Dividendenbogen mit 2 gleichlautenden von ihnen vollzogenen Zeichnungs- scheinen einzureichen, und den ausmachenden Betrag der zu beziehenden Stücke zu je 170 9% zuzüglich Schlußnoten- stempel in Bar zu bezablen. Soweit die Ausübung des Bezugsrechtes auf dem Wege der erfolgt, „Wird die übliche in Anrechnung gebracht. 4 Die Stammaktien, für die das Bezugsrechi geltend gemachi Sommoln hoißt's! bei Vettaen, Tunten, bei ſVachbarn und be Anverwandten Sammeln heigt's ob Mäadels oder Buben Sammein heißt's] die laeren Edel. Schubnug .Gl Jeder Sammler 4 7 eeren ſuben Wird, werden abgestempelt wieder zurückgegeben. Gegen eeen Gu-⸗ Zahlung des Beadespe8 werden sofort die bereits fer- n Sei en ſe⸗ 10 4 J. Preis 100000., Il. Preis 50 000 N, Hl. Preis 30099 f. 1. Prais 20000 M. 3 Preise à 10000 M. S Preise d 5000 J½. 75 Preise d 8000 M, 100 Preise à 2000 V. Efnoondungen bis 31. Oftober. Preisvertellung. S0. Vorember 19286. WZrF.WaeHS-MERK RESBEN-.18. Alles Nahere mit Eg · dũ in boaseren Schuhspezialgeschoſten erhòltlicʒ. Welche beſſ. Jam. od. we. vermietet an Kfm. (27.) mit Frau 2 leere Zimmer od, 1 möbl. Zimmer m. 40 tiggestellten jungen Stammaktien ausgehändigt. Die Einreichestelle ist berechtigt aber nicht verpflichtet die Legitimation des Einreichers zu prüfen. 8. Für die bisherigen Aktionäre der Berlin-Perleberger Ma- schinenfabrik und Eisengieferei Akt.-Ges., Berlin, denen nach vollzogenem Umtausch ihrer Aktien in solche der J. Roth.-G. das gleiche Bezugsrecht zusteht, wird die Frist zur Ausübung des Bezugsrechtes dergestalt festge- setzt, daß dieselbe am Tage nach dem Ablauf der für den Umtausch bestimmten Frist weitere 14 Tage dauert. Eine besondere Bekanntmachung bezgl. Aufforderung hierzu wird nicht ergehen. 111² Ludwigshalen a. Rhein, den 12. Februar 1923. Der Aufsichtsrat: Julius Gulde, Vorsitzender. — eee ar unt. Einledung S* 901⁴ 8914 Kohlengroßhandlung ſucht für einen ihrer Beamten 195 A Uit Hödlens Anmer möglichſt Nähe Schloß oder Waſſerturm. Angebote unter§. C. 65 an die Geſchäfts⸗ Das Rheinschiff Zeltschrift für die Schiffahrts Interessen und für süddeutsche Wasserwirtachaft Erfolgreiches Anzeigenblatt fur alle mit Schiffahrt, Handel u. Industrie in Verbindung stehenden Unternehmungen Erschelnt jeweils am 1. eines Monats. Küchenbenütz. 5 auszahlg. zeitg. Miete? Lebensmittel u. Bettw. werden geſtellt. Zimm.⸗ Einricht. kann ev. käufl. u. auch etw. Hausarbeit kann übernomm. werd. Angeb unt. R. C. 40 a, d. Geſchäftsſt. B8147 Iausdie 1 ge. 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Feuling, Eliſe—5 aßer, Weudd. Bee e* 25. Vöck 5 Rock, Maria, 61 F. 1 M. 8 Januar 1028 Verkündele. 1. Spedmann Ildor, Ing a, Nalleng, urie 1. Uhrig. Wilh, Tagl e. F. Irma Margorete 29. Veith geb. Sac, Sofie, 69 F. .-Bierermann, Alfred, Kfut u. gegl, Marie, Dr. pbil. 1 Saenm, Grang. Kidt. u. Nöcgele. Frieda geb. 3. Schſpp, Brebr. Eiſenduched ee aht Friedrich 28. Noch Karl. werknreiſes 64 I. o N. 91. Hott, Karl, Former u. Herold, Noſgag Heitzmann 141 31. Vertowski, Franz, Heizer e. L. Helene 29. Wiedmann, Karl, led. Schriftfetzer, 34 J. 3 M. 2. Feldmann, Adam, Eiſendreher u. Möner, Karoline 3. Andres, Karl, Arbeiter u. Weigel, Jrene 31. Schmitmeier, Wiſh., Eiſenbobler e. T. Erng 29. Wortmann Je, 1 Tag 17 St. 31. ˖ Karol 3. Arnold, Karl, Schneider u. Hellmann, Maria geb. 3 f 29. Seel, Frieda, 7 M. 14 T. 8 Semel, Emil, Kfm. u. Neuſer, Karolina Mi 81. Thoms, Arnold, Maurer e. T. Erika Karolaa 80. Altmocs, Kalbaring, 14 J. 2 N ne Wüpeln, Baßiſcwes, 8 Schriftſetzer u. Dugeorge, Agnes— Haßler ers At 8. Fenen n 30. 11 15 geb Silegmeier Kreszentia, 74 73 M. p. 1 1 8 ändler e. T. Fann. 81. der u. 1 e b. Ihri 30. Lußheimer geb. Lichtenberger, Thekla, 83 J. 11 N. 31. Se ee aet 2 Berta 8. ee Unton, Arbeiter u. Herzog, Anna Schreinermſtr. e. T. IJrene Hildegard 30. Clormann, Peter, deleur 85 J. 5, M. 31. Blumenſchein. Guſf. Rottenmſtr. u. ert, Ther.. Beile, Karl, Polizeiwachtm. u. Riebinger, Regina1. Veber Karl, Poſtſchaffner e. S. Albert 7 80. Sehme geb. Bauer, Anna Biktoxta, 77 J. 5 M. zi Sſogemann, Hch., Generalagent u. Mutſchle, Erna]. raun. Ras,, Dr rer pol., Neferent u. Zoll, Wele I. Ammann, Karl, Mraef e. T. Lieſelotte Marg. 90—5 Biedermann. Luiſe Chriſtina, 25 Kfm. u. Kempf, Anna geb. Bauer beeeee Lina 1. Mever, A Konditormeiſter e. S. Siegfried 30. Binder, Andreas, Invalidenrenmer, 80 J 1 M. 1. Krippl, Joſef, Fabritarb, u. Kunz, Karolkna J. Gerftner, Friedr., Schloſſer u. Wene Lina 1 e Srdt, Schloſſer e. T. em 31. Garnier, Johannes, Landwirt, 81 J. 1 M. 1 Munz, Karl, Bahnarbeiter u. Adam, Emma 8 Graf, Valentin, Hilfsſchloſſer u. Oeſterle, Roſa 1. Hohlweg, Pranz, Brieſtrizer 2 2 Herta Eliſabeth 31. DNeann gel. Koch, Anna Beria, 42 J. 8 M. 1. Bea Zollbetr.⸗Aſſiſtent u. Schröpf, Anna3. Harth,— loſſer u. Boſſert, Emma 1. S elef Arbeiſer 2. g. Heinrich 31. Bügler, 1* J. 4 M. * 1 ubmwig. 2 1. 2 8 en. 8„Gußputzer u. Breunig, Maria geb. 1. Binder, Olto Poſthelfer e. T. Eleonore Annemarte— Gilberde 8 Hebenterzer, Softe 8 d. 10 M Steinba„Bautechnik. u. ann,„ 8 ger, N ede Fez Heteheaec un gechveſſern Klur entden, Pll. Proawackth Scheil, Anna. Sauctter Zudelf Arbereen, S grg 21. Schmitt, Jateb, 2 J. 10 W. 2. App, Albert, Metzger u. Fimmermann, Kath 3. Penn. Fror., Mechaniker u. Pfaffenhubet, Maria Schecher. Frz, kechn. Eiſend.⸗Oberſelr. e. 2. Anna 81. Heidenrei Mathilde, 14 J. 11 M. 2. Utech Marla 1. Kumpf, Philipp, Eiſendreher e. S. Oska 81 175 f 15 abrit— 15 68 J. 4* Utech, Joh., Metzger u. Berberich, Karoline geb. 3. Pfoh, ſt, Kfm. u. Helle, Anna 3 0 ininger, Georg. Fabrika Lichenherr 3. Schleb, Willi, Schtoſſer u. Braun, Chriſtina 5 Zellenden e T. ma Ae debmnd 1. Sez eeb. Dacke Kereſin 5 2 1 1 Ke benz,„ E. T. i Bra ü Spatz. Ernſt. Kfm. u. Noller, Frieda 3. Walter, Wilh., Schloſſer u. Thiel, Lniſe 2. Kafitz, Kewrad, Zementenx e. T. Gſſa 981. 11 Schütze, Luiſe Friederike Dorothea, Kierſtetter, Friedrich, Maſchinenarb. u. Bleiſtein, 3. Becker, Joſef, Schifſer u. Grobs, Roſa 5 25 9 2 e ee ee ene ee e cgeen. Feet 865.8 5 Kemnah, Konrad, Heizer u. Adam, Eliſabeth geb. Simon N + 15 auß, Friedrich, Gärtner, 2 eeh Hei Jae a. Sebertler, Frantite 5. S g nan, Bebererbeller u. erdnis enl. 2. Beter 4 e a„Schneller 1 5. Salat, 5 ö„10 e aenee deh See. Se 3, Elektrotechn. u. 8 4. Nützig, Kan Arbeiter e. L. Eng 1. Jöller. Feinrich. Jorarfeiter, 88 J. 7. 3. en Emil, Pardler u. Beinder, Eliſabeth 8. Sare 0 gen e 45 Georg. Polizeiwachtmeiſter e. T. Marie 1 1 2 neeine 7n eb. Nicolai 6. Brunnehild, Art., u. Rapp, Klara geb. 15 5 Bren eb. N n N 8. elmann, Emil. Dek.⸗Maler u. Kölſch, Helene 9. Ec, 8 Miez e. Saeniteng, 4. Unkel, Julius. Kfm, e. T. Giſela Eva 1. Schneck, 12 15 1 2 3 Heib. Eren Lageriſt u. Haaf, Marig geß. Galſen 8. Facs. Thesvor, Wochmziſter. Kumpf, Maria 4. KlanzBoſentin, Ardeier e S. elmut arwin 1. Schuſter geb. Knörzer, Evo Jobanna, 88 J. 3 M. J. Heß, Friedrich. Kfm. u. Marokte, Eliſabelb 6. Pillan, Ferdinand, Tagl. u, Bierdaum, Roſa 4. Kienzer aet, dandetebrer e.&. Hans Gerdard 1. Diriſd. Arre, 7 F. N. 3. Manz, Theodor, Tagl. u. Karg, Margarete 6. Hohlweck, Karl, Koch u. Deuk, Franziska 4. Rugel. Eugen, Dr. phil., Geſchäftsführer e T. 1. Schecher Anna, 3 Min. 9. Schoedel. Rudvkf. Kfm. u. Huſen, Emma 6. Schulp, Georg, Arbeiter u. Knoll, El ſabeth Meſitig Milda Elfe 1. Sagg, Kurt Heinrich, 5 Toge 6 St. J. Stopa. ann, Kfm. u. Grumbach Frieda 6. Blumenſchein, Guſt., Rottenm fl. Herkert Ther.. Schwob Karl Anton Wilhelm, Generalagent e. S,2. Deckert, Fakoß, Stellmacher, 43 J. 4 m. 5 Seuz e 855 laffe 1 Aint el b. Ru“. Feute Ariezr. Wicz, i. rön., Apotbeter und 5 Sahmegel ſen Whpieg Bauamtm 2 2 Feaff. 85 Jeb. W eehle 16 5 2 10 Schmid, Gg., Schloſſer u. Link, Karol. geb. Rupp 5 neß 5„Schmechel, Max, Dipl.⸗Ing. Bauamtmann. e. S. Kraft, Gg.„„Maurerlehrling, 18 F. 8. Pettler. Paul, Tim, u. Rehm, Katbarine 6. 1 u. Schalck, Hedwi Jürgen Guſtav Paul 2. Grimmer, Joh. Adam Ludwig. Schuhmachermſtr., 5. Hönig, Joßh. Verſ.⸗Beamter u, Linkmann, Maria g. Neil Ernſt Gewertſchaftsfekret u. Leißlet, M 5. Werner. Heinrich, Schmied e. T. Margarete 82 J. 0 M. Lembach, Wilh., Heizer u. Wößrbach, Erneſtine 6. Schmidhuber Guſt, Bürogehilſe u. Reiter⸗ Maria 5. Brenner, Anton, ffuhrmann e. T. Maria Nuiſe 2. Schaede. Adam Naul Hans. 1 M. 19 2. 5. a e Ries,——* b. Januar 1923. Geborene 5 5 8.— 5 S. Rudi Gottfried Aeff ei 955— M. **„Heizer u. erry, rg. geb. 5 1855 Dau Peter, Maſchinenmeiſter e. S. Peter Pfaff, Elſa. led. berufslos, F. Kraus. 5 27. Trui, Karl Jof., Einkaſſierer e. S. Wilh. deon rd 5. U i Kurz, i 8 Bibimajer, Emil, Kim. u. Seiler, Joh. geb May 28. Ams, Joſef, Kfm. e. T. Anne Eleo jore 15 b. Fre e er, Robert, Arbeiter e. T. Emmna Marte 2 4 Nee e g. 5 Hrambew. Judwig. Schloffer u. Feſfeler Eliſabeih 29. Engel. JTakob, Meygermeiſter e T. Emmi 5. Walter, Karl, Schreiner e. S. Willi Alfred 8. Stürmer, ge mil, Geſchäfts J. Leuer, Wilh. Efſenboßrer u. Dörr, Frieda 29. Weber. Wilhelm, Arbeiter e. S. Edmund 5. Scholl. Alfred. Ing. e T Elfriede Emille 85 J. 5 m rnſt Baul Emil. Geſchäftsfübrer, 8 Kochendörfer, Friedr Schloſſey u Moßrle, Fliſab. 29. Herrmann, Frz. Jak,, Kfm. e. T. Irmgard Amalie 5. Wutzke, Jean, Heizer e. S. Davd Alfred 8. Woſiſchach Wilbelm, Normex, B8 1 Neichard Adolf, Kellner u. Haas Emma 30. Umbev, Joſef Kfm. e. T. Anna Maria Emma 5. Deckert, Jokoß, Wagner e 1 Frieda Jakobine 4. Dengel. Wſchelm M 10 2. 5 0 Bror, Willi, Taol. u. Trunk, Eliſabeth 20. Weil, Otto, Kfm. e. S. Hans 5. Kreß. Karl, Händler e. S Karl Albert 4. Jatob Ernſt. 2 J. 9 M 4 Dolf, elfais Schneider» Siegfried Magvafena 30. Kiefer, Wiſh., Polizeiwachtmeiſter e. S. Walter 5. Herrmann, Taver, Handelsmann e. T. Juiſe 4. Wernz. Hermine. 1 F. 4 7. Scbsten wiſ Clertromenscur u. Micef, Rab. 30. Nener, Hrh. Oberverw Inſp. e. S Wilb. Friedr.] 5. Strobl, Kael. Schloffer e. T. Roſa rn 4. Aedert Wilh Fr. Indafldenpentner, 1n N. 11 N. DNint. Joß. Mauree u. Aſenbeimer, Anna— Hyſſen. Marin 4s, Schiffer e. T. Marianne 6. Heinbach, Joſef, Elektromonteur e. G. Kurt 5. Groz. Georg. Jupalidenrentner, 74 F. 5 1 ie luge Hausfran bei Schmoller 5. Seite. Nt. 74 Maunheimer General · Anzeiger.(Abend⸗Ausgabe.) Dienstag. den 13. Jebruar 192 Amtliene Bekanntmachungen Ortspreiſe für den Wert der Sachbezüge betr. Ab 5. Februar 1923 geiten folgende Sätze täglich): Kon 1050.—, Wohnung mit Heizun und Beleuchtung 4 50.—. Mannherm, den 8. Februar 1923. f Badi ches Bezirksamt— Verſicherungsamt. Die Taxordnung zur Krafidroſchken⸗ ordnung in Maunheim betr. Durch ortspolizeiliche Vorſchrift vom 6. Febr. 1923 wurden die Kraftdroſchkenbeſitzer zur hebung des 2000fachen Betrags, den der Taxa⸗ meterapparat anzeigt, ermächtigt. Bei Fahrten über den engeren Stadtbezirk hinaus darf bei leerer Rückfahrt vom Endziel der Fahrt bis zum Standplatz für den Kilometer 1000 4 berechnet werden. Für größere Gepäckſtücke dürſen 200 für das Stück berechnet werden. 38 Mannheim, den 6. Februar 1928. Bezirksamt— Polizeidirektion— Abt. O. Handelsregisfer. Zum Handelsregiſter B Band XXIV.3. 88 wurde heute die Firma„Kraftanlagen Aktien⸗ geſellſchaft!, Mannheim, eingeiragen. Der Ge⸗ ellſchaftsvertrag der Aktiengeſellſchaft iſt am 27. November 1922 und 29. Januar 1923 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: a) die Er⸗ richtung, der Erwerb, jede Art der Veräußerung, Pachtung oder Verpachtung und des Betriebs von Einrichtungen und Anlagen zur gewerbsmäßigen Lieferung und Verwendung jeglicher Energie⸗ ſormen; b) die Uebernahme und Durchführung von Fnanzgeſchäften, inſoweit—4— Bezug zoben auf die Vorbereitung, den Erwerb, den Betrieb, die Umwandlung oder die Veräußerung von Unternehmungen im geſamten Gebiet der Energie⸗Erzeugung und Verwendung. Die Ge⸗ ſellſchaft iſt befugt, ſich bei ſtaatlichen, kommu⸗ nalen oder privaten Unternehmungen mit ähn⸗ lichen Zwecken zu beteil gen oder ſolche zu grün⸗ den, zu übernehmen, zu pachten oder zu finan⸗ zieren, ſowie überhaupt alle Maßnahmen zu er⸗ zreifen und Geſchäfte abzuſchließen, welche zur Er · richtung oder Förderung der Zwecke der Geſell⸗ ſchaft angemeſſen erſcheinen. Das Grundkapital beträgt 20 000 000 und iſt in 29 000 auf den Inhaber lautenden Aktien zu je 1000 4 einge⸗ teillt. Die Aktien werden zu 110% ausgegeben Der Vorſtand beſteht aus einem oder mehreren Mitgliedern(Direktoren). Der Vorſitzende des Aufſichtsrates beſtellt die Vorſtandsmiiglieder Den erſten Vorſtand beſtellten die Gründer. Die Geſellſchaft wird, wenn der Vorſtand aus mehr als einer Perſon beſieht, vertreten: a) durch zwei Vorſtandsmitglieder(Direktoren); d) durch ein Vorſtandsmitglied(Direktor) und einen Pro⸗ kuriſten. Carl Günther, Direktor, Mannheim, iſt Vorſtandsmitglied. Wilhelm Weißgerber, Mann⸗ eim, Auguſt Holtzheuer, Mannheim, ſind als rokuriſten beſtellt. Die Berufung der General⸗ verſammung erfolgt durch öffemliche Bekannt⸗ machung. ür alle von der Geſellſchaft aus⸗ henden Bekanntmachungen genügt die Veröffent⸗ ſchung im Deutſchen Reichsanzeiger. Die Gründer, die fämtliche Aktien übernommen haben, ſind die irmen Motor Aktiengeſellſchaft 5 angewandte lektrizität, Baden(Schweiz), Elektriſche Kraft⸗ verſorgung Mannheim, Rhei⸗ niſche Creditbank, Mannheim. Allgemeine Deutſche Eredit⸗Anſtalt, Leipzig. Brown. Boveri& Cie. Aktiengeſellſchaft, Mannheim. Dem erſten Auf⸗ ſichtsrat gehören an: Dr. ing. Walter Boveri, Baden(Schweiz), Direktor Auguſt Dotzheimer, Baden Eder Direktor Fritz Funk, Baden (Schweiz), Or. ing. Carl Gaa Mannheim Kem⸗ merzienrat Dr. Carl Jahr, Mannheim, Direktor Joſef Hohenemfer, Mannbeim Juſtizrat Dr. Paul Roediger, Frankfurt a.., Direktor Wilhelen 7 Weißel, Leipzig. Von den mit der Anmeldung der Geſellſchaft eingereichten Schriftſtücken, ins⸗ befondere von den Berichten des Auſſichtsrates und des Vorſtandes ſowie der Reviſoren kann bei dem Gericht, von dem letzteren auch bei der Han⸗ elskammer Mannheim Einſicht genommen werden. 93 Mannheim, den 5. Februar 1928. Badiſches Auitsgericht B. G. 4. 5 Tgum Handelsregiſter B Band XXIV-A 35 wurde heute die Firma„Landes, Grundſtücks⸗ geſellſchaft mit beſchränkter Haftung, Mannheim, Bellenſtraße 2, eingetragen. Der Geſellſchafts⸗ vertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftung iſt am 22. Dezember 1922 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Der Erwerb und die Ver⸗ tretung von Grundſtücken, insbeſondere der fei⸗ genden, in Mannheim gelegenen Grundſtücke: Lab. Nr. 4298, 5415 und 328/1. Das Stamm⸗ kapital beträgt 1 000 000 4. Karl Wilhelm Landes, Kautmann, Mannheim, Rudolf Heinrich Landes, Kaufmann, Mannheim, ſind Geſchäfts⸗ führer Die Geſellſchaft wird. wenn mehrere Ge⸗ ſchäftsführer beſtellt ſind, durch zwei chäfts⸗ führer oder durch einen Geſchäftsführer in Ge⸗ meinſchaft mit einem Prokuriſten vertreten. Die Geſellſchaft iſt unkündbar bis zum 1. Januar 1983. Sie verlängert ſich von da ab jeweſks killſcwei⸗ gend um weitere 3 Jahre, wenn nicht päteſtens am 1. Juli des letzten Geſchäftsjahres die Kün⸗ digung zugeht. Die Geſellſchaſter Kaufleute Karl Wilhelm Landes und Rudolf Heinrich Landes, beide in Monnheim, bringen die folgenden Grund⸗ 1555 in die Geſellſchaft ein: a) Grundbuch Mann⸗ eim Band 215 Blatt 23, Igb. Nr. 4298, Lit. 0 B. 4, eingeiragen für die beiden Geſellſchafter, belaſtet mit einer Hypothek für die Preußiſche Zentral⸗Boden ⸗Kredit ⸗A.⸗G. mit 165 000 4, 5) Grundbuch Mannheim Band 248, Blatt 3. Lab. Nr. 5415, Meerfeldſtr. 4a, eingetragen für die Firma W. Landes Söhne, belaſtet mit einer Hypothek für die Katholiſche Bürgerhoſpital⸗ ſtiftung mit 36 600, e) Grundbuch Mann Band 272, Heft 28, Igb. Nr. 5285/1, Bellenſtr. 2, eingetragen für die Firma Wl Landes Söhne, be⸗ laſtet mit einer Hypothek für den Reichsfiskus mit 1 800 000 4. Die obigen Hypotheken werd n dvdom 30. durch die Erwerberin vom 1. Januar 1923 ab zur vertragsmäßigen Verzinſung und Zahlung über⸗ nommen. Die Geſellſchaft übernimmt die Grund⸗ ſtücke um den reinen Wert von 1 000 000 4. Die Stammeinlagen der Geſellſchafter ſind damit voll leiſtet. Die von der aft ausgehenden enden finden durch den BDeutſchen Reichsanzeiger ſtatt. 93 Mannheem, den d. Februar 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. FHum Handelsregiſter B Band XIv 958 22 8 heute die Firme„Commerzia, Tobak⸗ L. Kolonialwaren⸗Handelsgeſellſchaft vnüt beſchränkter SA Mannheim. 8 1. 9. eingetragen. Der heſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft mit ränk⸗ ter Haftung iſt am 10. Januar 1928 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt: Der ndel mit Kolonial⸗ und Tabakwaren. Oelen. n, chemiſch⸗techniſchen Erzeugniſſen. Die Geſellſchaft iit befugt, ſich an gleichen oder ähnlichen Unter⸗ nehmungen zu beteiligen, ſolche zu erwerben und en vertreten, ſowie eeaenedeeln 055 er⸗ richten. Das Stammkapital beträgt 600 L. Karl Sauereſſig Mannbeim, Mar Beyerie, Nannheim, ſind Geſchäftsführer. De Geſellſcheft wird, wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, durch zwei Geſchäftsführer oder durch einen Ge⸗ ſchäftsführer in Gemeinſchaft mit einem Proku⸗ ziſten vertreten. Die Geſellſchaft iſt vorerſt auf 1 Fabre, bis uum 1. Dezember 1927 cbheſchleſſen Nach Ablauf dieſer Friſt iſt jeder Geſenſchafter 1000 4. Durch den Beſchluß der Generalver⸗ berechtigt, die Geſellſcheft auf Ende eines Ge⸗ ſchäftsjahres mit Friſt von ſechs Monaten zu kündigen. Bekanntmachungen der Geſellſchaft werden nur im Deutſchen Reichsanzeiger ver⸗ öffentlicht. Maunheim, den 5. Februar 1928. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XXIV O3. 84 wurde heute die Firma„Heinrich Wellenreuther, Gefellſchaft mit beſchränkter Haftung“, Mannheim, Bismarckplatz 19, eingetragen. Der Geſellſchafts⸗ vertrag der Geſellſchaft mit beſchränkter Haftun iſt am 18. Januar 1823 feſtgeſtellt. Geden ia des Unternehmens iſt: Der Erwerb und der Fort⸗ betrieb der bisher unter der Firma Heinrich Wellenreuther in Mannheim betriebenen Kohlen⸗ großhandlung, ſowie der Großhandel mit Brenn⸗ materialien, Bergwerks⸗ und ſo⸗ wie verwandten Erzeugniſſen. Die berechtigt, gleichartige Unternehmungen zu er⸗ werben oder ſich an ſolchen in irgend einer Form zu beteiligen und Zweigniederlaſſungen zu er⸗ richten. Das Stammkapital beträgt 1 000 000. Heinrich Wellenreuther, Kaufmann, Mannheim, iſt Geſchäftsführer. Die Geſellſchaft wird, wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, durch je zwei Geſchäfts führer oder durch einen Geſchäfts⸗ führer und einen Prokuriſten vertreten. Kauf⸗ mann Heinrich Wellenreuther, Mannheim, iſt als Geſchäftsführer berechtigt, die Geſellſchaft ſelb⸗ ſtändig zu vertreten. Die Bekanntmachungen der Geſellſchaft erſolgen durch den Deutſchen Reichs⸗ anzeiger. 93 annheim, den 5. Februar 1928. ——iſschee Amtsgericht B. G. 4. IJum Fandelzregiſſer 8 Band XVI BF. I5. irma„Arcamira ellſchaft mit beſchränkter frung in Mannheim, wurde heute eingetragen: die Geſellſchaft iſt aufgelöſt. Bücherreviſor Hein⸗ rich Laier, Mannhbeim⸗Feudenheim, iſt als Liqui⸗ dator beſiellt. 94 Mannheim, den 7. Februar 1028. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Fum Handelsregiſter B Band XVIII-8. 4, Firma—.—& Wolff, Geſellſchaft mit be⸗ ſchränkter Haftung“ in Mannheim, wurde heute eingetragen: Alfred Hummel iſt als Geſchäfts⸗ führer ausgeſchieden. Durch den Beſchluß der gaee vom 18. Januar 1923 iſt 8 6 des Geſellſchaftsvertrages geändert. Wenn mehrere Geſchäftsführer beſtellt ſind, vertritt jeder Ge⸗ ſcha üprer die Geſellſchaft lelbſtändig. annheim, den 7. Februar 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter B Band XVIII CB. 5l, Firma Huge Kiekenau, Geſellſchaft mit beſchränk⸗ ter Hearrg in Mannheim, wurde heute einge⸗ trägen: Friedrich Gänshirt, Kaufmann, Mann⸗ heim, iſt als Prokuriſt beſtellt. Mannheim, den 7. Februar 1928. Lebiccen Amsperict 8. G. 4 Jum Handels regiſter 8 Band XXIII.-J. 18, Firma„Deſag, Deutſche Sackvertriebs⸗ und Faſer⸗ induſtrie Aktlengeſellſchaft“ in Mannheim, wurde heute eingetra Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der Generalverſammlung der Aktlonäre vom 2. Febrnar 1923 in den 88 11 (Berufung der Generalverſammlung), 14(Be⸗ ſchlüſſe der Generalverſammlung) und 18(Be⸗ kanntmachungen) geändert. Auf die eingereſchte Urkunde wird 18 genommen. 94 Mannheim, den 7. Febrnar 1923. Sabiſche Amtsgericht B. G. 4. Ium Handels regiſter R Bond XXII-Z. I. Firma„Univerſum“ Aktiengeſellſchaft zur Be⸗ ung von Betriebsmitteln für Handel und Induſtrie“ in Mannheim, wurde heute einge⸗ tragen: Das Grundkapital iſt gemäß dem bereits durchgeführten Beſchluſſe der Generafverſammlun ber 1922 um 25 Millionen& au 30 000 000 4 erböht, eingeteilt in 15 000 Aktien je 1000 und 8000 Aktien zu je 5000. Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 30. Dezember 1922 iſt der Geſellſchaftsverkrag in § 4 Abſatz 1(Grundkapital) geändert und neu⸗ faßt. Die neuen auf den Inhaber lautenden en, und 10 000 Stück zu je 1000„ und 8000 Stück zu je 5000 4 werden zum Nenn⸗ betrage eusgegeben. 94 Mannbeim, den 7. Februar 19238. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Bum Handelsregiſter B Band XXIV.-B. 30 iſt heute die Firma„A. Roſenthal jun tien⸗ gefellſchaft für Mühlenfabrikate“ in annheim eingetragen worden. Der Geſellſchaftsvertrag der Aktiengeſellſchaft iſt am 23. Januar 1923 feſt⸗ ſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt der mdel und die r in Getreide und Mühlenfabrikate, Febensmittel und Kolonial⸗ waren. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, Zweig ⸗ niederlaſſungen zu errichten ader vorhandene gleichartige Geſchäfte zu übernehmen oder fort⸗ zuführen oder ſich bei ſolchen Geſchäften in be⸗ liebiger Form zu beteiligen. Das Grundkapital beträgt 25 000 000 und iſt in 2500 Aktien gu je 10 000 4 eingeteilt. Die Aktien lauten auf den Inhaber und find zum Nennbetrage ausge ⸗ geben. Der Vorſtand beſteht aus einer oder mehreren Perſonen. Die Zahl beſtimmt der Auf⸗ lichtsrat. Dieſer beſtellt auch die Mitglieder des Vorſtandes. Aufſichtsrat iſt ermächtigt, im 125 des Vorhandenſeins von mehreren Vor⸗ 9⁴ andsmitgliedern, ſowie im Falle des Vorhanden⸗ eins von ſtellvertretenden Vorſtandzmitgliedern einzelnen Mitgliedern des Vorſtandes die Befug⸗ nis zu erteilen, die Geſellſchaft allein oder in Gemeinſchaft mit einem Prokuriſten zu vertreten. Oskar Herrmann e beide in Mannheim, ſind Vorſtandsmiiglieder Alle öffent⸗ lichen Bekanntmachungen der Geſellſchaft, insbe⸗ ſondere auch die Berufung der Generalverſamm⸗ lung erfolgen im Deutſchen Reichsanzeiger. Die Gründer, die—— ktien übernommen haben, find: 1. Großkaufmann Abraham Roſenthal in rankfurt a.., alleiniger Inhaber Firma Roſen— Frankfurt a..,„Kauf⸗ mann Os errmann, Mannheim, 8. Firma Seligmann& Mayer, Saarbrücken, 4. Groß⸗ kaufmann Ferdinand Seligmann, Saarbrücken, 5. Kaufmann 1910 Roſenberger, Dem erſten Auſſichtsrat gehören en: Die unter 1 und 4 genannten Gründer ſowie Rechtsanwalt Dr. Max Jele in Mannheim. Von den mit der Anmeldurg ein⸗ reichten Schriftſtücken, ins⸗ beſondere von den Berichten des Aufſichtsrates, des Vorſtandes und der Reviſoren kann bei dem Gericht. von dem letzteren auch bei der Hardels⸗ kammer Mannheim Einſicht genommen werden. Mannbei m. den 8. Februar 1928. 94 Dadiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsreaiſter A Band XxI ⸗8. 214. Firma„C. Kanoldt Nachf.“ in Mannheim wurde heute einaetragen: 95 gueg Iu, Aannber ff nt gr,lebeleſtung v In Marm e Zweignleder Neundeim. den 9. Februar 1923. 22 Badliches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregtſter 8 Dand vI.-5. 12, „Jrün& Bilfinger Aktiengeſellſchaſt“ iu aunheim, wurde heute eingetragen: Das Grund⸗ kepital iſt gemäß dem bereits durchgeführzen Be⸗ ſchluſſe der Gene ralverſammlung vom 29. Jannor 1928 um 17 000 000 erhöht und beträgt ſetzt 25 000 000 4, eingeteilt in 24 500 auf den den —— Jautenden Stammaktien und 500 auf den n eeer eſellſchaft iſt] getr 94 Koch“, Mannheim⸗Neckarau. Mannheim. ſammlung vom 29. Januar 1923 iſt der Geſell⸗ ſchaftsvertrag entſprechend der eingereichten Nieder⸗ ſchrift, auf die Bezug wird, geandert und neugefaßt. Die 17000 neuen auf den In⸗ 93haber lautenden Stammaktien über je 1000 4 werden zum Kurſe von 165% ausgegeben. Die Vorzugsaktien erhalten einen Gewinnanteil von 6% vor den Stammaktien. Nachdem erhalten die Stammaktien einen Gewinnanteil von 60. Der etwa dann noch zur Ausſchüttung verbleibende Reingewinn wird anteilsmäßig auf beide Aktien⸗ verteilt. Die Vorzugsaktien haben bei r Beſchlußfaſſung üder die Beſetzung des Auf⸗ ſichtsrates, die Aenderung der Satzungen und die Auflöſung der Geſellſchaft 25 Stimmen. 9⁴ Mannheim, den 10. Februar 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. Zum Handelsregiſter A wurde heute agen: 1. Band VI.⸗Z. 169, Firma„Leopold Wert⸗ heimer& Söhne“ Mannheim. Die Prokura des Friedrich Jülch iſt erloſchen. 2. Band XIV.⸗Z. 228, Firma„Paul Bret⸗ nütz“, Mannheim. r Geſchäftszweig iſt er⸗ weitert auf: Handel mit Baumaſchinen, Bau⸗ geräten und Baumaterial. 3. Band XVII.⸗3. 41, Firme„Marie Ziegler“, Mannheim. Der Ort der Niederlaſſung iſt nach Berlin verlegt. 4. Band XVIII.⸗Z. 184, Firma„Buch⸗, Kunſt⸗& Accidenz⸗Druckerei Ferdinand Steinhardt & Cie.“, Mannheim. Die Prokuriſtin Wilhelmine genonnt Wilma Steinhardt iſt jetzt die Ehefrau 85 Bankprokuriſten Alfred Bettauer in Mann⸗ im 5. Band IXIX.⸗3. 142, Firma„Luiſe Gut⸗ macher“, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 6, Band XX.⸗Z. 46, Firma tharina Frey“, Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 7. Band XXI.⸗3. 194, Hoffmann“, Mannheim. Die 8. Band XXI.⸗Z. 202, N Mannheim. Die 9. XXII.-8. 84, Firma„Flottmann, Preßluft⸗Geſellſchaft, Ingenieurbüro Mannheim“ in Mannheim als irma iſt erloſchen. Firma„Wilhelm „Flottmann, Preßluft⸗Geſellſchaft“, Köln a. Rh. Die Prokura des Mathias Baltez iſt erloſchen. Dem Eduard Schwippert, Köln, iſt Prokura erteilt. 10. Band XXII.⸗3, 111, Firma„Greivel⸗ dinger& Hucklenbroich“, Mannheim Hans Kunz, Mannheim, und Willv Biegler, Mannheim ſind als Einzelprokuriſten beſtellt. Die Geſellſchafter Kaufmann Paul Hucklenbroich und Kaufmann 975 Karl Greiveldinger wohnen jetzt in Mannheim. Zebkuchen“, Mannheim. ber iſt Georg Leb⸗ kuchen, Kaufmann, Mannheim. 12. Band XXIII.-⸗3. 188, Firma„Karl Inhaber iſt Karl Jakob Koch, Händſer, Mannheim⸗Neckarau. 13. Band XXIII.⸗Z. 189, Firma„Kaiſer & Co., Barkgeſchäft“, Mannheim. Kommandit⸗ ellſchaft. Perſönlich haftender Geſellſchaſter iſt manuel Kaiſer, Bankkaufmann, Mannheim. Die Geſellſchaft hat 2 Kommanditiſten. 14. Band XXIII.⸗3. 190, Firma„Anna Müller“, Mannheim. Inpaberin iſt Poul Müller Ehefrau. Anna geb. Heinzmann, Mannheim. h 2——5 Irhab er in beer rey“, Mannheim Inhaber i ilhelm Frey, g g, ge 8 n 8. a„Paul Kech“. Mannbeim. Inhaber iſt Paul Rech, Kauf⸗ mann, Mannheim. 17; Band XXIII.Z. 193, Firma„Johann Schreiber“, Mannheim. Die Prokura des Friedrich Butterbrodt iſt erloſchen. Mannheim, den 10. Februar 1923. Badiſches Amtsgericht B. G. 4. 11. Band XXIII 187, Firma„Georg m irma„udwig., irma iſt erloſchen. Firma 5 lungerer Kaufman mit ſchöner Handſchrift, in allen Buchhaltungsarbeiten bewandert, per ſofort oder ſpãter gesucht. Schrijtl. Angebole an Peter Rixius, G. m. b.., D 6, 9/11. 174 Lünssenhafter Selbskanziger ögte Homent dacage Aifmmntinmmtmmeninmnedamtenanmnnn größeres Detail⸗ engros⸗Geſchäft gesueht. Angebote mit Büdungsgang. Tätigkeits⸗ nachweis, Zeugnisabſchriſten und Lichtbild unter O. A. 200 an die für dieſes Blattes erbeten. falnterL mae kür Hausentwässerung solort gesucht. 186 Hans Lufz, genleur, Mesrteldatr. N 9 2 8 V baldmögl. Eintritt Wir ſuchen zum A für Regiſtratur und Rechnungsweſen. Flettes Maſchinenſchreben Be- dingung. Angebote vorläufig ſchriftlich an Hin& Hüller. fugrmr-Ilt. 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