Mittwoch, 14. Jebruar Bezugspreiſe: In mannheim uno umgedung frei ins Zaus und durch die poſt ohne Seſtellgeld monatlich Mart zpod. balbmonatlich Mark 1500.—. Rachforderung vorbehalten. Einzelnummer bis s Seiten Mark 70.— über 8 Seiten Mare 100.—. Hoſtſcheckkonto Nummer 17800 Raris⸗ rube. Hauptgeſchäftsſtelle Mannbeim, E 6. 2. Bebenſtelle Neckarſtadt. Waldhofſteaße Ur. o. Fernſprecher nummer 7081. 7ose. 7033, Jogg, 7045. Telegramm⸗fidreſſe: Seneralanzeider maunheim Erſcheint wöchentlich zwölfmal Beilagen: Der Sport vom Sonntag Aus der Seſchüfte eMouoſte Nach elt der Cechnik. Geſetz u. Recht. Modezeitung. Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer Fra 1923— Nr. 75 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszahiung die kl. Zeile mk. 200.— Stellengeſ. u. Kam.⸗Anzeig. aus Mannheim ermüßigte preiſe Keklamen mk. 8o0o. Finnahmeſchluß: Mittagbiatt vorm. 8¼ Uhr, Rbendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgaben wird keine verantwortung übern. 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Mannheimer Muſik-Jeitun⸗ ———— Kurze Aeberſicht In ühnlicher Weiſe wie in Karlsruhe und Mannheim fand geſtern nachmittag in Darmſtadt ein Emyfang des Reichs⸗ präſidenten und der Reichsminiſter ſtalt. * Bonat Law übte bei der Eröffnung des engliſchen Parla⸗ menks zunächſt ſcharfe Kritik an der Ruhraktion und ließ durchblicken, daß möglicherweiſe die engliſchen Truppen vom Bheine zurückgezogen werden würden. ** Der belgiſche König will ſich nach Paris begeben, um ſich mit Poincare und den franzöſiſchen Miniſtern über die Ruhrwährung zu beſprechen. 5* In Aachen wurden die oberirdiſchen Telephonleitungen von den Belgiern zerſchnitten, ſo daß Aachen von jſedem Verkehr abgeſchniklen iſt. * Der Bayeriſche Landtag ſümmke ohne Erörkerung einem Ankrage Dr. Hammerſchmidts zu, der eine finanzielle Ssicherſtellung der pfälziſchen Gemeinden für den Fall der Beſchlagnahme des Erkrages ihrer Wälder durch die Be⸗ ſatzungsbehörde verlangt. * Die ſchweizeriſche ſozialiſtiſche Preſſe berichlet von größeren Runitionsauflrägen Polens und Rumäniens an die Schweiz. * Die griechiſche Armee ſleht kriegsbereit zwiſchen Saloniki und Maritza, um auf Wunſch der Verbündeten von neuem den Kampf mit den Türken aufzunehmen. * Die Lage in Memel iſt immer noch ungeklärt; neuerdings deukt man an die Errichtung einer aukonomen Berwaltung des Memellandes unter engſtem politiſchen Anſchluß an Oituue n. 8 278 Die Eröffnung des engliſchen Parlaments durch den König fand geſtern mit dem üblichen Zeremoniell ſtatt. Die Thronrede hricht das Bedauern aus, daß auf der Pariſer Konferenz kein allge⸗ lueines Abkommen erreicht wurde und ſagt, die engliſche Regierung habe in dem Wunſche, die vollſtändige Regelung des Repa⸗ kattonsproblems zu beſchleunſgen, den Allierten auf dem Gebiete der alliierten Schulden hinreichende Zugeſtändniſſe gemacht. Es ſei aber trotzdem unmöglich geweſen, zu einem allge⸗ meinen Abkommen zu gelangen. Doher ſeien die fran⸗ zöſiſche und die belgiſche Regierung mit ihrem eigenen Plan vor⸗ gegangen und Italien begünſtige ihre Aktibn. Die britiſche Regie⸗ rung ſei nicht imſtande, an den Ruhroperationen mit⸗ zuwirken oder an ihnen teilzunehmen. Sie handele aber in ſolcher Weiſe, daß ſie die Schwierigkeiten der Alliierten nicht vermehre. Die Rede weiſt ferner auf die Weigerung der Türken hin, den Lau⸗ fanner Vertrag zu unterzeichnen, und ſpricht die Hoffnung aus, daß die Türken unterzeichnen werden, wenn der vollſtändige Bericht über die Verhandlungen der Konferenz in Angora einge⸗ troffen ſein wird. Die Regelung der engliſchen Schuld dei Amerika wird mit Befriedigung verzeichnet, da ſie den Entſchluß des britiſchen Volkes beweiſe, ſeinen Verpflichtungen gerecht zu werden. Einſchränkungen in den öffentlichen Ausgaben ſeien dringend erfor⸗ derlich. Die Thronrede gibt dann ſchließlich noch der tiefen Sorge wegen des ernſten Standes des Arbeitsloſenproblems Ausdruck. Die Debatte über die Thronrede wurde durch Macdonald, den Führer der Oppoſition im Unterhaus, eröffnet. Die Ruhrbeſetzung könne nach der Meinung der Labour Party keinen Erfolg haben. Er ſprach ſich für eine wohlwollende Neutralität aus. Mac⸗ donald erklärte ferner, die Reparationsforderungen und die Sank⸗ tionen ſeien unmöglich, man ſehe ſich hinausgetrieben in eine Politik des Imperialismus. Zum Schluß ſeiner Rede berührte er die fran⸗ zöſiſchen Schulden an England und fragte den Miniſterpräfidenten, ob Frankreich darüber eine Mitteilung gemacht worden wäre. Asquith, der als zweiter Redner ſprach, betonte, für die Erlangung der Sicherheit Frankreichs könne es keinen ſchlechteren Vea geben, als die Aufrichtung eines zweiten Elſaß⸗Lothringens an Frankreichs Oſtgrenze. 5 Bonar Law außerte ſicheingehend über das Ruhrproblem. Er hätte gehofft, Schulter an Schulter den Wiederaufbau Europas durchführen zu können. Er fühle mit völliger Gewißheit, Frankreich habe durch den Einmarſch in das Nuhrgebiet etwas für Europa und Frankreich gleich Verhängnisvolles getan, aber es ſei noch nicht aller Tage Abend. Frankreich habe ſichmehr Schaden zugefügt als anderen Ländern, indem es die Ruhr beſetzte, die die Schlagader des europäiſchen Wirtſchaftslebens darſtelle. England habe noch mmer ſeine Truppen in Köln, aber esſeifraglich, ob man die noch lange dalaſſen könne. Ddie franzöſiſche und die deutſche Regierung würden es vielleicht den engliſchen Truppen unmöglich machen, in Köln zu bleiben. Das würde ein großes Unglück ſein. Obgleich nicht jede Wendung vorausberechnet werden könne, würde es ſehr beklagenswert ſein, wenn die Entente zu Ende ginge; denn das würde es letzten Endes bedeuten, wenn England ſeine Truppen zurückziehe. Er hoffe, daß irgerd etwas geſchehe, wo⸗ durch England mit Erfolg intervenieren könne. Das unioniſtiſche Mitglied Roberts brachte eine Dank⸗ adreſſe ein und erklärte über die Ruhraktion Frankreichs: Die Herzen der Engländer ſeien bei den Alliierten. wünſchten Frankreich Erfolg bei der Aktion, die nach ihrer Auffaſſung aller⸗ dings keinen Erfolg haben könne. Sie hofften, daß ſie mit dieſer Anſicht umrecht hätten. Sio —18 die Ruhrfrage Der Unioniſt Collingwood Hughes erklärte: Der freundſchaftliche Geiſt, der ſeit ſo vielen Jahren zwiſchen England und Frankreich beſtehe, müſſe gefördert und dauernd geſtaltet werden. Die Schwierigkeiten müßten durch ein Zuſammenarbeiten zwiſchen Engländern und Franzoſen behoben werden. Paris zur engliſchen Thronrede Der auf die Beſetzung des Ruhrgebietes bezügliche Satz der engliſchen Thronrede wird in Pariſer politiſchen Kreiſen nicht gerade als freundſchaftlich empfunden. Der ausführliche Wortlaut der engliſchen Thronrede iſt erſt in den ſpäten Abend⸗ ſtunden in Paris bekannt geworden, ſodaß noch keinerlei Kommen⸗ tare vorliegen. 0 Englands ſchwierige Lage Berlin, 14. Febr.(Von unf. Berliner Büro.) Aus der geſtrigen Unterhausſitzung wird der Voſſiſchen Ztg. aus London ge⸗ meldet: Es wurde viel bemerkt, daß der deutſche Bot⸗ ſchafter neben dem franzöſiſchen der Sitzung beiwohnte. Als der franzöſiſche Botſchafter die Loge betrat, reichte er ſeinem deutſchen Kollegen die Hand, dann nahm er neben dieſem Platz, wechſelte während der ganzen Sitzung aber kein Wort mit ihm. Bonar Laws Erklärung im Unterhaus wird einſtweilen in der Ber⸗ liner Preſſe noch nicht beſprochen, nur der Vorwärts glaubt aus ihr herausleſen zu können daß ſie. wenn auch in vorſichtiger Form die Möglichkeiten einer engliſchen Intervention in Ausſicht ſtelle. Außerdem meint er, und darin wird das ſozialiſtiſche Zentralorgan ſchon recht haben, daß dieſe Erklärung des engliſchen Premier ein klares Bild von der überaus ſchwierigen Lage und der Unentſchloſſenheit der Regierung gebe. Im übrigen zieht der Vorwärts aus den Reden Vonar Laws und Macdonalds den Schluß, daß das deutſche Volk durch Fortſetzung des paſſiven Widerſtands die Theſe Bonar Laws erhörte, daß die Ruhrinvaſion für Frankreich ein Unheil ſei, zugleich aber eine Atmoſphäre ſchaffe, die das Eingreifen Englands zum Zweck der Vermitk⸗ lung ermögliche. Auch hierin wird man dem Vorwürts beipflichten dürfen. Aus dem beſetzten Offenburg Durch die Beſetzung und die dadurch hervorgerufene Unter⸗ brechung der Bahnlinie ins Renchtal iſt in Offenburg eine Knapp⸗ heit an Lebensmitteln entſtanden, wie der Aufruf des derbürgermeiſters an die Landwirte der Umgebung von Offenburg beweiſt. In dem Aufruf heißt es, daß ſeit der franzöſiſchen Beſetzung Offenburgs-die Zufuhr von Lebensmitteln auf den Wochenmärkten weſentſich ſchwächer geworden iſt und daß namentlich der letzte Markt von ben Verkäufern ſehr ſchlecht beſchickt war. Wegen der Unterbrechung der Bahnlinie ins Renchtal durch die Beſetzung iſt ein Automobilverkehr für Stückgut und Perſonen nach Niederſchopfheim, Ortenberg und Renchen eingerichtet worden. Die Schweiz und die Beſetzung badiſchen Gebiets Der Einfall Frankreichs in das Ruhrgebiet und in Baden hat auch für die Schweiz naturgemäß ſchwere Folgen nach ſich geßogen. Der internationale Schweizer Verkehr Nord⸗Süd über hat vollkommen aufgehört. Die Kohlentransporte aus dem Sgargebiet ſind eingeſtellt, ebenſo faſt alle aus dem Ruhrgebiet. Wie die„Voſſe Itg.“ aus Zürich hört, ſind nur noch die Transporte in der Schweiz eingetroffen, die bei Beginn der Ruhrbeſetzung im Rollen waren. Seit der Veſetzung von Offenburg und Appenweier iſt auch der übrige Güterverkehr nach Baſel faſt völlig einge⸗ ſtellt. Dies hat zu einem ſtarken Rückgang des Verkehrs auf den ſchweizeriſchen Bundesbahnen ſeit 1. Februar geführt. Gegenwärtig ſtehen über 18 000 Eiſenbahnwagen in den Depots. Die Zuſicherungen des franzöſiſchen Botſchafters in Bern, daß die Fran⸗ zoſen, wenn die deutſchen Eiſenbahner weiterhin paſſive Reſiſtenz üben, den Zugverkehr durch das beſetzte badiſche Gebiet mit eigenem Perſonal wieder aufnehmen würden, findet nach einer Meldung der„D...“ aus Baſel in der Schweiz wenig Glauben. Die Schweizer, die einigermaßen die deutſchen Eiſenbahn⸗ verhältniſſe kennen, ſind ſich der Schwierigkeiten bewußt, die der Durchführung eines ſolchen Verſprechens entgegenſtehen. Immer wieder unverantwortliche Gerüchte In Münchner Börſenkreiſen wurde geſtern erneut das Gerücht verbreitet, daß die Beſetzunng von Mannheim und Karls⸗ ruhe durch die Franzoſen unmittelbar bevorſtehe. Tatſächlich iſt von einer ſolchen Abſicht nicht das mindeſte bekannt geworden. Mit Rückſicht darauf kann nur vor der Verbreitung derartiger Ge⸗ rüchte, die an Landesverrat grenzen, entſchieden gewarnt werden. Verhaſtungen, Verurteliungen, Ausweiſungen Geitungsverbote Die Betrlebsvorſteher von Koblenz⸗Rheinbahnhof und Koblenz⸗ Moſelbahnhof ſowie die Bahnhofsvorſteher von Geldern und Xanten wurden von den Franzoſen verhaftet. In Dahlhauſen wurde ein Bergmann wegen der Aeuße⸗ rung, mit 50 Mann werde er Dahlhauſen ſäubern, zu 20 Tagen Gefängnis verurteilt. Mit ſofortiger Wirkung wurden aus der Pfalz neuerdings ausgewieſen Bezirksamtmann Weibel aus Germersheim, Forſt⸗ meiſter Nülſel aus Euſſenthal(Amt Bergzabern), der Profeſſor der Lateinſchule in Bergzabern Kornbach und Bezirkslandmeſſer Wecker in Bergzabern. In Köln iſt Geheimrat Hunger⸗ hauſen ausgewieſen worden. Die als verhaftet gemeldeten Re⸗ gierungsräte Fürſtner und Goldſchmidt, Oberregierungsrat Hundrieſer und Regierungsrat Krümmel vom Landesfinanz⸗ amt in Düſſeldorf, Abteilung Zölle und Verbrauchsſteuern, ſind ebenfalls ausgeewieſen und nach Dorſten gebracht worden. Die Zahl der imaltbeſetzten Gebiet ausgewieſenen Beamten und Privatperſonen beträgt insgeſamt 278. Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion hat ſeit dem 15. Januar bis zum heutigen Tage im altbeſetzten Gebiet insgeſamt 86 Zeitungen verboten. Darüber hinaus iſt der Vertrieb von 28 im unbeſetzten Gebiet erſcheinenden Zeitungen im beſetzten Gebiet unterſagt worden. Die„Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Ztg.“ iſt auf Anordnung der Beſatzungsbehörde auf 15 Tage verboten worden. Das Gebäude iſt von einer franzöſiſchen Truppenabteilung in Stärke von 40 Mann beſetzt. Die„Rheiniſche Warte“ wurde auf drei Tage verboten. * Die ſächſiſche Kabineitskriſis. Die Wahl des Miniſterpräſiden ten iſt wiederum ergebnislos verlaufen. Es iſt ungewiß, wann der dritte Wahlgang ſtattfinden wird. Die Deutſchnationale Volkspartei gab eine Erklärung ab, ſie würde die Auflöſung des Landtages beantragen, wenn der dritte Wahlgang kein poſitives Er⸗ gebnis hätte. Der ſinkende Franken Die Stimmung in der franzöſiſchen Bochfinanz (Von unſerem Mitarbeiter) § Amfterdam, 12. Februar. Die zunehmende Verſchlechterung des franzöſiſchen Franken und die daraus ſich ergebende Inflationsgefahr und Ver⸗ teuerung wichtiger Nährmittel und Rohſtoffe haben in franzöſiſchen Finanzkreiſen eine ſichtliche Beunruhigung entſtehen laſſen, die ſich wohl am klarſten in einer hier verbreiteten Notiz der„Banque de Paris et des Pays⸗Bas“ ausſpricht; die Notiz wurde den großen holländiſchen Banken vertraulich mitgeteilt. Sie hat folgenden Wort⸗ laut:„Neutrale Finanzkreiſe warnen vor Spekulationskäufen in fran⸗ zöſiſchen und belgiſchen Francs und weiſen auf die Verluſte hin, die ſich für breite Kreiſe aus dem Ankauf der franzöſiſchen Valurg ergeben können. Die Finanzlage der Republik wird in dieſen Ju⸗ formationen ſehr düſter geſchildert, namentlich weiſt man auf die unbegrenzte Verlängerung der Ruhrbeſetzung und die politiſchen Rückſchläge des Unternehmens ſowohl in Frankreich ſelbſt, als auch auf die Beziehungen Frankreichs zu ſeinen Alliierten hin. Das Bud⸗ getdefizit der Republik liefert außerdem die Grundlage für die pez⸗ ſimiſtiſche Beurteilung der franzöſiſchen Geldwirtſchaft. Wir ſind ermächtigt, mitzuteilen, daß die franzöſiſche Regierung es zu jeder Zeit in der Hand hat, das Ruhrunternehmen in einem für Frankreich und ſeine Alliierten günſtigen Sinn⸗ 11 15 Abſchluß zu bringen.(22). Die Erklärungen des franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Poincare laſſen keinen Zweifel darüber beſtehen, daß Frankreich jederzeit zu Verhandlungen auf der Baſis des Ver⸗ ſailler Vertrages bereit iſt. Die Gerüchte, das franzöſiſche Heer werde ſich auf eine noch nicht abzuſchätzende Zeitdauer an der Ruhr feſt⸗ ſetzen, ſind von ſeindlicher(1) Seite lanziert. Das Pariſer Kabinett wünſcht nichts mehr als eine mit den Rechten Frankreichs harme⸗ nierende Löſung des Konfliktes und wird einen vermittelnden Schritt derjenigen Großmacht, die als Mitzeichner des Verſailler Vertrages interventionsberechtigt iſt, zu jeder Zeit günſtig aufnehmen.“ Aus dieſer Note läßt ſich erkennen, daß die Rhetorik der Pariſer Leitartikler, Poincare ſei entſchloſſen, dem„Angriffe der internatlo⸗ nalen Hochfinanz auf den Franken die Stirn zu bieten“, eitlee Gerede iſt. Die ausländiſchen Bankniederlaſſungen beginnen eine Beſchwichtigungspropaganda, deren Zweck es iſt, die„friedlichen Pläne“ Poincares in den Vordergrund zu rücken; der Frank ſoll mir 10 ſolcher Palliativmittelchen vor weiterem Abflauen geretter werden. 3 Ueber die Stimmung in der franzöſiſchen Hochfinanz erhakte ich von einem genau orientierten holländiſchen Bankleiter die nach⸗ ſtehenden Mitteilungen: Das Experiment Poincares wurde von An⸗ fang an in den Finanzkreiſen Frankreichs ſehr ungünſtig be⸗ urteilt, weil man die politiſchen und wirtſchaftlichen Hinderniſſe, die einer Niederwerfung Deutſchlands entgegenſtehen, ſofort überblicken konnte. Infolge der faſt ein Jahr währenden Prüfung des Ruhr⸗ unternehmens, ſtand man nicht vor Ueberraſchungen irgendpelcher Art; man wußte, wie ſich die deutſchen Kohleninduſtriellen verhaften würden, man glaubte nicht an ein Abſchwenken der deutſchen Berg⸗ arbeiter auf fraͤnzöſiſche Seite, man ſchätzte die Schwierigkeiten eines paſſiven Widerſtandes gebührend ein. Kurz, die ganze Expedition ſah, ehe ſie— nach langem Drängen und Drücken Poincares— be⸗ gonnen wurde, nichts weniger als roſig aus. Heute findet man die peſſimiſtiſchen Vorahnungen beſtätigt und beſpricht bloß die eine Frage: wie zieht ſich Frankreich aus der Affäre, ohne allzuviel Haare zu laſſen? Selbſtverſtändlich richtet ſich die Hoffnung auf Englands Vermittlung. Wie hoch wird aber der Preis ſein, den da⸗ geſchäftstüchtige England für ſein Eingreifen verlangen wird? Darüber läßt ſich zur Stunde noch nichts Beſtimmtes ſagen.“ „Die franzöſiſchen Finanzkreiſe vertreten den Standpunkt, daß die eheſte Liquidierung des Ruhrunternehmens von großem Nutzen für Frankreich wäre. Sie erinnern an den ſichtbar feſter werdenden Block der internationalen Sozialdemokratie, an die Gefahr vore Proteſtſtreiits in Frankreich und Belgien und weiterhin an die Möglichkeit innerpolitiſcher Verwicklungen. Gegen die Sozialiſten mird Poincare, der in den beſetzten Gebieten den deutſchen Arbeiter von den ihn„ausbeutenden“ Kohlenmagnaten befreien will, nichr oorgehen können. Mit den Kommuniſten ging er radikal vor, die gemäßigten Sozialiſten werden aber nicht ohne weiteres ins Gefäng⸗ nis geſteckt werden können Die Pariſer Hochfinanz befürchtet, dar ſich aus den Komplikationen an der Ruhr ſchwere Parteikämpfe in Frankreich ergeben würden. Aus dieſem Grund raten wir zu einer Verſtändigung.“ „Der Frankſturz ruft große Sorgen hervor. Der Finanzminiſter Laſteyrie ſteht vor der Wahl, den Notenumlauf vor⸗ zerhand um ein Drittel zu erhöhen, oder— was ihm paſſender zu ſein ſcheint— eine Anleihe aufzulegen, die in Form einer„Na⸗ tionalanleihe für den dauernden Frieden“ herauskommen ſoll. Die Hochfinanz bezweifelt die Chancen der Anleihe. Reicht die Zeich⸗ nung(es handelt ſich um einen Geſamtbetrag von drei Milliarden Franes) nicht aus, ſo geſtaltet ſich die Lage noch ſchlimmer. Ob die -und Hütteninduſtrie das Opfer auf ſich nehmen wird, die 6 on zu decken, iſt eine eher zu verneinende Frage. Die fran⸗ zöſiſche Hütteninduſtrie verlangt heute die dauernde Ruhrbeſetzung, paraflel mit der Feſthaltung des linken Rheinufers. Wird ihr dieſes unerhörte Zugeſtändnis nicht gemacht, ſo ſchwindet ihr Intereſſe an dem Experiment Paincares.“ Rein finanziell geſprochen, ſtellt man ſich den Verlauf der Dinge folgendermaßen vor: Eingreifen Englands und Zuſammentritt einer internationalen aien die das Problem, wie er heute vorliegt, einer gründlichen Prüfung unterziehen ſoll; auf die Beteiligung Amerikas wird gerechnet. Von der deutſchen Regierung erwartet man einen Vorſchlag, den England einbringen ſoll. Hier iſt freilich der Wunſch der Vater des Gedankens. Die Stim⸗ mung in franzöſiſchen Finanzkreiſen iſt aber ſo„friedensgeſinnt“, daß man ſich über nichts mehr wundern kann. Beſonders dieſenigen Pariſer Banken, die aus der Wiederaufnahme der deutſch⸗fran⸗öſi⸗ ſchen Handelsbeziehungen großen Nutzen zogen, ſind in der ſchlimm⸗ ſten Verlegenheit. Finanzinſtitute, die Induſtrie⸗ und Rohſtoff⸗Kre⸗ dite erteilten, ſehen ſich zu einer Siſtierung ihrer Geſchäfte ge⸗ zwungen Der materielle Schaden, den das Ruhrunternehmen. dieſen Kreiſen verurſacht, ſteigert ſich zuſehends und drückt auf die ganze franzöſiſche Induſtrie. Die Belaſtungsprobe nähert ſich ihrem kritiſchen Endpunkt Vielfach wird erklärt, daß Poincare ein ganz. kurz befriſtetes und erträgnisreiches Unternehmen in Ausficht ſtellte; die Wirklichkeit ſieht aber ganz anders aus. Die Hochfinanz wäre bereit, der franzöſiſchen Regierung wirkſam beizuſpringen, wenn es zu einem ſchnellen Abſchluß der Expedition käme. Sie verlangt vor Allem die internationale Löſung der Reparationsfrage.“ Aus den Reichskagsausſchüſſen Der Volkswirtſchaftliche Ausſchuß beſchäftigte ſich geſtern mit den Ausführungsbeſtimmungen zum Preſſenot⸗ geſetz und nahm die Regierungsvorlage unverändert an. Der Ausſchuß wandte ſich dann der Frage der Erwerbsloſenfür⸗ ſorge zu. Er nahm die Vorſchläge des Unterausſchuſſes über die Höhe der Unterſtützungsſätze für Erwerbsloſe an. Danach betragen die Unterſtützungsſätze für mäfinliche Perſonen über 21 Jahre 1500, bei weiblichen Perſonen 1400 4. gangen iſt. 2. Seite. Nr. 75 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Die Lage im Nuhrgebiet ſpitzt ſich, namentlich in Eſſen, infolge der Weigerung der Kauf⸗ leute und Gaſtwirte an die Beſatzungstruppen zu verkaufen, immer mehr zu. General Fournier hat mitgeteilt, daß Lokale, in denen Angehörige der Beſatzungstruppen nicht bedient würden, nötigenfall⸗ mit Gewalt geräumt würden, ebenſo Geſchäfte, deren Inhaber ſich weigerten, an belgiſche und franzöſiſche Militär- und Zivilperſonen Waren abzugeben. Im Hotel Kaiſerhof, in dem die Ingenieurkom⸗ miſſion ihren Sitz hat, iſt geſtern vormittag die Lichtzufuhr un⸗ terbrochen worden Die Franzoſen haben darauf mit der Ab⸗ ſchneidung der Stromzufuhr an die ganze Stadt gedroht, wenn das Licht bis 6 Uhr abends nicht eingeſchaltet werde. Ingenieurkommiſſion noch kein Licht und mußte ſich mit Stearin⸗ kerzen behelfen. Ein Truppenkommando, das in dem ſtädtiſchen Elek⸗ trizitätswerk die Abſchneidung der Stromzufuhr beheben ſollte, mußte unverrichteter Dinge wieder abziehen, da es verſchloſſene Türen vor⸗ fand. „Siegreicher Sturm“ auf Gelſenkirchen Unter einem großen Aufgebot von Tanks iſt geſtern plötzlich eine ſtarke franzöſiſche Abteilung in Gelſenkirchen eingerückt, die auch das Innere der Stadt beſetzte. Poſt⸗ und Telegraphenamt wurden beſetzt. 16 Polizeibeamte wurden unter Mißhand⸗ lungen fortgeſchleppt. Verhaftet wurden der Ober⸗ bürgermeiſter von Wedelſtädt, Polizeipräſident Stieler, fer⸗ ner der zweite Bürgermeiſter, der Kommandeur der Schutzpolizei und der Direktor der Reichsbanknebenſtelle in Gelſenkirchen. Die Be⸗ amten ſind in einem 24ſtündigen Proteſtſtreik eingetreten. Die Stadt iſt wegen der geſtrigen Vorfälle mit einer Geldbuße von 100 Millio⸗ nen Mark belegt worden. Nachmittags rückte die fremde Beſatzung wieder ab, die bisherige blieb in unverminderter Stärke zurück. Zur Beſetzung von Weſel und Emmerich In Weſel und Cleve wurden die Zollämter und Häfen durch ungefähr 100 Mann Militär beſetzt. Die Beamten der Zollämter leg⸗ ten die Arbeit nieder. In Weſel wurden die höheren Zollbeamten von den Franzoſen interniert. In Emmerich wurden ſämt⸗ liche Zollbeamten, 120 an der Zahl, entlaſſen, ſodaß der Betrieb des Zollamtes ſtilliegt. Mißglückter Kohlenraub Auf der Zeche Proſper J in Dellwig, den Rheiniſchen Stahlwer⸗ ken gehörig, erſchien geſtern eine belgiſche Kompagnie mit Maſchinengewehr und verlangte Kohlen. Die Tagarbeiter, die ſich weigerten, bei der Verladung mitzuͤhelfen, wurden körperlich miß⸗ handelt, und mit Kolben, Baſonetten und durch Schreckſchüſſe vertrie⸗ ben. Die Soldaten luden dann-ſelbſt in mitgebrachten und vom Ze⸗ chenplatz genommenen Wagen Kohlen. Die Betriebsräte proteſtierten wegen des Ueberfalls und der Mißhandlungen bei dem Kommandan⸗ ten. Unter den gleichen Umſtänden wurden von der Zeche Proſper II in Bottrop acht Fuhren mit Kohlen fortgenommen. Als die Fran⸗ zoſen auf der Zeche Proſper IIl den gleichen Verſuch machten, ſammel⸗ ten ſich Tauſende, die geſamte Belegſchaft der Zeche, die den Betrieb der Zeche ſtillegten und das Deutſchlandlied und andere vaterländiſche Lieder ſangen, worauf die Belgier unter den Hurrarufen der Ar⸗ beiter unverrichteter Dinge abziehen mußten. Die Jagd auf Aukomobile geht eifrig weiter. Auf allen Zugangswegen vom unbeſetzten Gebiet ſind Autofallen errichtet. Als Gegenmaßnahme hat man auf den Hauptſtraßen zum unbeſetzten Deutſchland Warnungs⸗ poſten aufgeſtellt, damit nicht die Autobeſitzer nach dem beſetzten Gebiet fahren und ihnen dort die Wagen abgenommen werden. Der Kommandant der Bochumer Beſatzungstruppen hot die Lie⸗ ferung von 48 Perſonenkraftwagen in Stärke von minde⸗ ſtens 20 Pferdekräften und mindeſtens 4 Sitzplätzen mit allem Zube⸗ hör gefordert. Den Wagen ſollen Führer beigegeben ſein. Alle Wa⸗ gen ſollen Perſonen gehören, die deutſche Staatsangehörige ſind und im Ruhrgebiet wohnen. Als Sicherheit für dieſen Befehl haben be⸗ ſondere Kommandos ſämtliche die Zugangsſtraßen fahrenden Per⸗ ſonenkraftwagen beſchlagnahmt. Die Ausführung dieſes Befehls würde für Bochum einen in die Milliarden gehenden Koſtenaufwand bedeuten.— In Dortmund ſind 30 Wagen angefordert. In Eſſen erſchienen im Geſchäftshauſe der Continental Han⸗ nover drei franzöſiſche Offiziere mit mehreren Soldaten und ver⸗ ſangten Pneumatik. Auf die Frage nach der Bezahlung, zeigte ein Offizier ſeine Piſtole. Die beiden Geſchäftsführer wur⸗ den verhaftet und einer wurde bei der Abführung ſchwer miß⸗ handelt. 4*** Flegeleſen der Rheinlanskommiſfion „Dier Reichskommiſſar für die beſetzten Gebiete, Fürſt Hatz⸗ feld⸗Wildenburg, hat der intcralliierten Rheinlandskommiſſion eine Note übergeben, in der er zunächſt Bezug darauf nimmt, daß die interalliierte Rheinlandskommiſſion ſeine Schreiben, mit denen er verſchiedene Proteſtkundgebungen von wirtſchaftlichen Verbänden des Rheinlandes begleitete, zu-ückgewieſen. Der Reichs⸗ kommiſſar verwahrt ſich dagegen, daß er ſolche Kundgebungen „provoziere“ und betont, daß jene Eingaben auf ſchwere Schädi⸗ gungen des rheiniſchen Wirtſchaftslebens durch die neulichen Maß⸗ nahmen hinweiſen, und daß er ſich nicht davon werde abbringen laſſen, ſolche ſpontane Beſchwerden an die Kommiſſion weiter zu geben. Weder der Form noch dem Inhalt nach ſei der Vorwurf der „Rebellion“ begründet. Wohlauf! ihr Männer insgemein! Ihr einer Mutter Kinder! Wohlauf! und laßt uns Brüder ſein, ſo ſind wir Ueberwinder. E. Moritz Arndt(1812). Berliner Ur⸗ und Erſtaufführungen Es wurde etwas aufgeführt(bei Meinhart und Bernauer in der Königgrätzerſtraßel), das einen nach Brehm oder Völſche rischenden Buchtitel hat:„Aus dem Leben der Inſekten Die Verfaſſer ſchrieben wirklich ein Inſektenſchauſpiel(mehr eine (chau als ein Spiell)— und ihre lehrhafte Abſicht iſt Wort für Wort unverkennbar, wenn ſte auch durchaus nichts Neues zu lehren wußten. Verfaſſer ſind Joſef und Karl Czapek, zwei Tſchechen mit weltbürgerlicher Gebärde. Wie der Fall liegt, iſt der Direktion Meinhard und Bernauer der Wille nach Senſation auf den Kopf zuzuſagen! In unſeren Tagen kennen die Berliner Bühnen einen anderen Trieb kaum noch. Der neueſte Anſchlag galt nicht ſo ſehr dem Kurioſum tſchechiſcher Elnfuhr— die iſchechiſche Kolonie allerdings jubelte im Theater!— als dem be⸗ ſo deren Ausſtattungstrick. In dieſer Hinſicht wurde Erſtaunliches geboten: eine Miſtkäfer⸗ und Grillen⸗Plantage im Schilf; ein Ameiſenbau und eine Ameiſenſchlacht; ein Tanz der Eintagsfliegen in der Morgendämmerluft; ein Blumenbordell der Schmetterlinge. Emil Pirchan, der brillante Maler, prangte init Recht auch als Regiſſeur auf dem Zettel, mit Recht diesmal der Aus⸗ ſtatter als Regiſſeur! Denn die Tierfabel iſt dürftig. Vor allem ermangelt der Czapek ſchen Tierfabel die Fabel. Es iſt den Ver⸗ faſſern eic zuſammenhängende Handlung durchaus nicht eingefallen. Ein Landſtreicher, ein Menſch, zieht ſich als„Zwirnfaden“ durch die verſchiedenen Inſektenreiche und verbindet ſte unter unperſön ⸗ lichen, wortreichen Betrachtungen. *** Schauſpieleriſche Senſation im Theater„Die Tribüne“! Stand zwar auf dem Zettel der Ruſſe Leonid Andreſew, der einſt die Not des Daſeins auf Dichterarmen zu den Sternen ge⸗ tragen hat. Doch nicht tief ins Gedankenreich führte die deutſche Uraufführung ſeines jüngſten Werkes„Der Gedanke“. Ein fünfaktiger Sketſch, eine Rolle, ein großer Erfolg Paul Wege ⸗ ners, der nim doch nicht für immer an den Film verloren ge⸗ Wegener gibt den ungeheuerlichen Mann, der in der Einſamkeit ſeines Hirns einen Gedanken wälzt, wie der Cyklop den mörderiſchen Felsblock. Er glaubt an die Allmacht ſeines auf Mord gerichteten Gedankens. Den verhaßten Rivalen, erfolggekrönten Liebling der Mode und Sieger im Liebeswettkampf, will er töten. Das geſchieht aber leider mit brachialer Gewalt, nicht mit telepgth⸗ ſchem Wunſch(ſiehe Strindbergs„Rauſch“),— und das Problem 5 6itr Um 6 Uhr hatte die]? Echt Breitſcheid! Seit dem 9. November unſeligen Angedenkens iſt das deutſche Volk zum erſten Male wieder einig! Einig in der Abwehr feindlicher Willkür, einig in dem Willen ſich dem ihm zugedachten Sklabenjoch nicht zu beugen, einig aber guch in der Taktik, in der dieſer Kampf auf Leben und Tod zu führen iſt. Dunkle Kräfie aber ſind auch in dieſer Stunde am Werke, den entſchloſſenen Verteidigungswillen zu untergraben und der„Verſtändigung“ mit unſeren Feinden das Wort zu reden. Schon wieder wird das Wort„Verhandlungen“ als Zankapfel unter das deutſche Volk geworfen, und ſchon jetzt einer aunten und voller Spannung das Wiedererwachen deutſchen ionalbewußtſeins verfolgenden Welt berichtet, die deutſche Arbeiter⸗ werde eine Weigerung, in Verhandlungen einzutreten, nie dulden; Deutſchland ſei vielmehr zu Verhandlungen bereit, auch wenn() die Franzoſen noch(Ii) an der Ruhr ſtänden. erfrechte, iſt Herr Rudolf Breitſcheid, der„Außenpolitiker“ der früheren Unabhängigen, der bei der Verſchmelzung der Parteien mit zu den Sozialdemokraten übertrat. Breitſcheid gehört zu jener Gattung eitler Menſchen, die unbedingt eine Rolle ſpielen müſſen, die ſich immer in den Vordergrund ſtellen und von ihrer eigenen Größe die ſtärkſte Hochachtung empfinden. Im Inlande weiß man den„Politiker“ Breilſcheid richtig einzuſchätzen. Eine gewiſſe Be⸗ achtung findet er dagegen im Auslande, und zwar in dem uns feind⸗ lich geſonnenen, das ja alle für ſich verwertbaren Aeußerungen deut⸗ ſcher Sozialdemokraten und Kommuniſten ausſchlachtet und ihnen im ureigenſten Intereſſe nach außen hin die größte Bedeutung bei⸗ mißt. Die Regierungen unſerer Gegner werden allerdings wiſſen, was ſie von Herrn Breitſcheid und ſeinen Geſinnungsgenoſſen zu halten haben, ihrem Volke aber erzählen ſie, daß die deutſche Einheitsfront ins Wanken geräte, daß hervorragende Führer der Arbeiterſchaft Verhandlungen mit Frankreich verlangten, und zwar auch, wenn die franzöſiſch⸗belgiſchen Truppen im Ruhrgebiet blieben und daß dies eine Anerkennung des franzöſiſch⸗belgiſchen„Rechts“⸗ ſtandpunktes ſei. Die franzöſiſche Preſſe darf es ja ſogar wagen, die Giftſpritzer der in Deutſchland gänzlich unbeachteten„Roten Fahne“ täglich als eine die deutſche Stunmung zum Ausdruck bringende Preſſeäußerung zu zitieren. Breitſcheid hat diesmal ſeine Poincare ſo wohlgefälligen Aeußerungen nicht in Frankreich ſelbſt gemacht, ſondern dem Vertreter eines großen Londoner Blaktes gegenüber. Die Wirkung iſt natürlich die gleiche. Die franzöſiſche Regierung kann wieder einmal Ausführungen eines deutſchen Reichstagsabge⸗ ordneten dazu benutzen, die wankenden eigenen Reihen wieder zu feſtigen.„Habt nur Geduld, die Deutſchen ſehnen ſich ſchon nach Verhandlungen“, ſo wird jetzt das über das Ausbleiben des Erfolges der Ruhraktion enttäuſchte franzöſiſche und belgiſche Volk getröſtet. Breilſcheid iſt in London der Reichsregierung in den Rücken ge⸗ fallen, die wiederholt erklärt hat, daß es für ſie ein Verhandeln „unter dem Drucke der Bajonette“ rächt gäbe. Dieſe Haltung der Reichsregierung hat die Biligung der ſozialdemokratiſchen Reichs⸗ tagsfraktion gefunden und auch der ſozialdemokratiſche Parteiaus⸗ ſchuß hat eine Entſchließung gefaßt, die ſich mit erfreulicher Entſchie⸗ denheit zu der gleichen Politik bekannte. Breitſcheid iſt alſo auch ſeiner Partei in den Rücken gefallen. Es iſt dies ja nicht das erſte Mal. Als Scheidemann und ſeine Freunde die Unterzeichnung des Verſailler Schandvertrages ablehnen wollten, gelang es den Breit⸗ ſcheid und Genoſſen durch ihre Quertreibereien ſeine ſchließliche An⸗ nahme doch herbeizuführen. Daß Breitſcheſd die Zermürbung der deutſchen Abwehrfront diesmal nicht gelingt, dafür bürgt die unbeug⸗ ſame Entſchloſſenheit aller Bevölkerungskreiſe auch der ſozialiſtiſch Geſonnenen. Es wäre aber lebhaft zu wünſchen, daß die ſozial⸗ demokratiſche Partei von dem Schädling B reitſcheild auch öffentlich abrückt und ihn aus ihren Reihen ſtößt. Nakürlich auch Criſpien Leider iſt durch den Ehepakt mit den Unabhängigen der„Vor⸗ wärts“ gehalten, einen Leitaufſatz von Criſpien zu veröffentlichen, der ſich über die ſogenannten„internationalen Pflichten“ der Sozial⸗ demokratie verbreitet und über die deutſchen Kapitaliſten die Stirn runzelt, denen angeblich ihre Ehre verbiete, zu verhandeln, ſolange das Ruhrgebiet beſetzt ſei. Criſpien bemerkt dazu ſehr geiſtreich: „Das alte nur zu bekannte Spiel.“ Der tüchtige Mann, der im Vorjahr zu Leipzig von ſich bekannte, daß er kein Vaterland habe, ſcheint alſo noch immer nicht begriffen zu haben, daß es ſich hier weder um Ehre noch um Komment⸗ fragen handelt, ſondern lediglich darum, daß wir unter dem Druck von Erpreſſungen verhandeln ſollen. 55* Juſtizfragen im Keichstag EJ Berſin, 14. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Während ſich am Montag die Redner zum Juſtizetat faſt durchweg in allge⸗ meinen politiſchen Erörterungen verlören, hielt ſich die Ausſprache geſtern in engerem Rahmen einer fachmänniſchen Kriti R ohne Ueberſpitzung, vielleicht aber gerade deshalb recht wirkungsvoll verglich Profeſſor Kahl, der juriſtiſche Sachverſtändige der Deut⸗ ſchen Volkspartei, die verfloſſene Aera Radbruch mit dem Miniſte⸗ rium Heinze, das heute die deutſche Juſtiz betreut. In geiſtreichen Deduktionen ſagte er deutlich, wie wir faſt zwangsläufig aus dem Sturm und Drang Radbruchſcher Reformideen in die ſtille auf⸗ bauende Arbeit hinein gleiten müßten, der ſich Herr Heinze und ſeine Helfer ſeitdem widmen. Der ſozialiſtiſche Miniſter Radbruch iſt mit einer Fülle von Reformplänen hervorgetreten, die jetzt auf ein be⸗ ſchen an dem Einwand, daß ſchließlich jeder Dummkopf einen Men⸗ Der ſo ſprach, im„Namen der Arbeiterſchaft“ zu ſprechen ſich ſcheidenes Maß zurecht geſchnitten werden. Der Weg. den Heinze geht, iſt ſteiniger und weiter. Es wachſen da nicht die Lorbeerbäume, in deren Schatten Herr Radbruch dereinſt einmal ausruhen zu können wähnte. Aber, es beſteht begründete Hoffnung, daß das geſteckte Ziel, wenn auch unter vielen Mühſeligkeiten und vielleicht auf man⸗ cherlei Krümmungen glücklich erreicht wird. Juſtizminiſter Heinze ſelbſt hütete ſich, in dem kurzen und nüchternen Tätigkeitsbericht, den er dem Hauſe erſtattete, irgend welche überſpannte Zukunftserwartungen zu erwecken. Im Gegen⸗ teil, man wird— er hielt damit keineswegs hinterm Verge— mit einer ganz erheblichen Stockung aller Reformproſekte für die nächſte Zeit rechnen und ſich mit Geduld wappnen müſſen; denn die Unbill der Zeit wirkt naturgemäß lähmend auf alle Teil⸗ gebiete unſeres öffentlichen Lebens. Der halbe Kriegszuſtand, in dem ſich das Reich befindet, hat auch die Juſtiz in ihrer Bahn zurückgewor⸗ fen. Bisher fand das Kabinett nicht die Muße— und jeder wird das begreifen— ſich mit dem im Entwurf fertig geſtellten Straf⸗ geſetzbuch näher zu befaſſen, auch die Strafprozeßreform wird ſich verzögern. Eine Aufrollung des ſo wichtigen Eheſchei⸗ dungsproblems mit all ſeinen religiöſen und kulturellen Hin⸗ tergründen würde auch, das iſt unſchwer einzuſehen, Gegenſätze auf⸗ wühlen, die dem Zuſammenhalt, deſſen wir jetzt bedürfen, unter Um⸗ ſtänden ſchwer abträglich ſein könnte. Im Verlauf der Ausſprache blieb kaum eine der brennenden Tagesfragen im Bereich unſeres Juſtizweſens unberührt. Man un⸗ terhielt ſich über Mittel und Wege, Anwälten ein weiteres Betäti⸗ gungsfeld zu erſchließen, um der wachſenden Not dieſer Kreiſe zu ſteuern. Man diskutierte ferner über das Für und Wider der Schwurgerichte. Der Demokrat Brodauf meinte, daß in dieſen der republikaniſche Teil der Bepölkerung bei weitem nicht genü⸗ gend vertreten ſei. Man verweilte ſchließlich noch bei der Frage, ob und in welchem Umfang eine politiſche Amneſtie zu gewäh⸗ ren ſei. Von der Rechten wurde bereitwillig eingeräumt, daß, wenn überhaupt, ſo der gegenwärtige Zeitpunkt für einen in vernünftigen Grenzen ſich bewegenden Amneſtieerlaß geeignet ſei. Geſchmackloſe Bemerkungen des alten Mimen Ledebour ſ über die„Kriegsverbrecher“ Ludendorff und Hindenburg, die man ebenſo wie ihren„geiſtig minderwertigen Hintermann“ Wilhelm II. zur Verantwortung ziehen müßte, löſten zum Schluß der Sitzung zahl⸗ reiche lebhafte, zumteil kumultuariſche Auseinanderſetzungen zwiſchen links und rechts aus. Gerade in dieſem Fall, ſo meinen wir, hätte man ſich weniger erhitzen ſollen. Es geht nicht an, jede bos⸗ hafte Torheit, die von den Kommuniſten verübt wird, zu widerlegen, es iſt das beſte, man läßt die Herrſchaften quatſchen. Dies hat ſich bei den Kommuniſten bewährt und wäre unſeres Erachtens auch bei Ledebour anzuwenden. Er hat ſich längſt das Narrenrecht verdient. Hat Ludendorff das wirklich geſagt? Die„Deutſch⸗öſterreichiſche Tageszeitung“, das Wiener großdeutſche Organ veröffentlicht ein Interview mit Ludendorff, aus dem angeblich hervorgehen ſoll, daß Luden⸗ dorff nach Wien gekommen ſei, um eine antimarxiſtiſche Einheits⸗ front zu gründen. Ludendorff ſoll nach einer Wiener Meldung des Vorwärts in der Erklärung ſagen: „In der heutigen Not des deutſchen Volkes iſt es notwendig, den Kampf gegen den inneren Feind des Marxismus zu führen, da Deutſchland militäriſch zu ſchwach iſt, um Frankreich an der Ruhr entgegen zu treten. In dieſem Konflikt wird ſich ſchon ein Ausweg finden, deshalb ſoll aber die Einheitsfront hier ge⸗ gründet werden, die uns alle umfaſſen ſoll, einſchließlich der ſchwarz⸗ gelben Legitimiſten, der Hakenkreuzler uſw.“ Wenn Ludendorff ſchwarz⸗gelbe und Habsburgiſche Legitimiſten wirklich in die deutſche Einheitsfront einbeziehen will, ſind ihm die Aufgaben Deutſchlands leider immer noch nicht klar geworden. 2 Letzte Meiöungen Die Tage in Memel Berlin, 14. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Nachricht von dem Rücktritt der Regierung Simoneitis entſpricht nach einer Memeler Meldung der„Voſſ. ZItg.“ nicht den Tatſachen. Die Verhandlungen waren zwar ſo weit gediehen, daß Simoneitis zum Rücktritt bereit war, da erhob er erneut die Forderung auf Abzug dre franzöſiſchen Truppen. Dadurch ſind die Verhandlungen auf dem toten Punkt angelangt. Die Sonderkommiſſion der Botſchafter⸗ konferenz weilt nach wie vor in Memel. Es ſind Vorbereitungen für die Landung von Ententetruppen getroffen, doch bezweifelt man, ob es dazu kommen wird. Skulkgart, 14. Febr. Der demokratiſche Ahgeordnete Lechner erlitt im württembergiſchen Landtag einen Schlaganfall. Er war ſofort tot. [J Berlin, 14. Febr.(Von unſ. Berliner Büro.) Es ſcheint ſich zu beſtätigen, daß bereits im Laufe des heutigen Tages eine Verlängerung der Polizeiſtunde und eine Milde⸗ rung des Tanzverbots verfügt werden wird. Es ſollen in der Woche drei Tanzabende bewilligt und die Berliner Polizeiſtunde auf 12 Uhr verlängert werden. Immerhin ſoll das Verbot der Nachmittagstänze beſtehen bleiben. Das ganze iſt Iffenbar nach dem Schema der Bewährungsfriſt gedacht. Berlin zu wüſt werden ſollte, ſoll die Polizeiſtunde wieder ver⸗ kürzt werden. 22 chenſchädel mit'nem Schwerſtein zerſchmettern kann. Daneben ichel ein rein pathologiſches Problem. Der Mörder hat ſich en eiſerner Diſziplin zum Irrſinns⸗Simulanten erzogen. Damit er ſtraflos bleibe. So beſchritt er die ſchmale Grenze zwiſchen Spier und Wahrheit und taumelt ſchließlich in die Geiſtesnacht hinad. In dieſen unheimlichen Schwankungen, in der verzweifeiten Abwehr der Nemeſis ſteckt die ſchauſpieleriſche Aufgabe, und Wegener löſte ſie mit einer Virtuoſität, die den Schatten Mitterwurzers herauf⸗ beſchwor. 5 0 Nur um anzudeuten, wohin der von der Not geſteigerte Er⸗ werbstrieb treibt, ſei der Neuheit des„Luſtſpielhauſes gedacht. Die⸗ ſes Theater war im Vorjahr ein Heim der literariſchen deutſchen Komödie. Im Laufe dieſes Spieljahres 30 es ſich der Schweinerel verſchrieben Iſt nun angelangt bei der Zote ohne Geiſt und Talent. Man ſoll den Namen des„Dichters“ nicht ſchonend verſchweigen. Robert Walter heißt er und ſein Stück, wenn ich mich recht er⸗ innere,„er Kammerdiener“. ** „Probiert ein jeder, was er mag“. Die Regie der„Volks⸗ bühne“ am Bülowplat iſt ſeit Jürgen Fehlings Ueberſiedlung ins Staatstheater zjelunſicher geworden, geriet auf den böſen Einfall, Shakeſpeares„Wintermärchen“ der ſzeniſchen Illuſtonen zu entkleiden, es als„Kammerſpiel“ auf nüchterner Stilbühne zu geben. Aber Fehling übereifert ſich an ſeiner neuen Wirkungsſtätte. Sucht um jeden Preis zu übertrumpfen. Ueberlud das„Fätchen von Heilbronn“ mit Prunk und Tüftelei.— Im„Deutſchen Thea⸗ ter“ wurden mit der Lohe des Eros, die aus der wachgeküßten Zungfrau„Pentheſilea“ bricht, theatraliſche Scheinwerferkunſt⸗ ſtücke getrieben. Falſch eingeſtellte Gehirnarbeit der Agnes Strauv mordete die Natur. Hermann Kienzl. National⸗Theater Mannheim Die Fledermaus Der Beifall vertelite ſich auf Frau Elſe Tuſchkau, unſeren lieben Ehrengaſt, die auswärtige Roſalinde von Eiſenſtein, und das Ballett, das einen großen Teil des zweiten Aktes einnahm. Zu erwähnen ſind außerdem die Damen Ida Schäffer als ſtimi⸗ friſcher und gut ausſehender Prinz Orlofsky wie Thereſe Weid⸗ mann, die ſich als„Ida vom Ballett“ verdient gemacht hat. Die ganze Vorſtellung mit den Herren Landory(Eiſenſtein), Her⸗ bert Michels(Falke) und Voiſin(Gefängnisdirektor), zu denen der„Froſch“ des fidelen Gefängniſſes als Hauptergötzung hinzu⸗ zurechnen wäre, bedarf keiner Beſprechung. Erwähnenswert iſt aber, daß Herr Lipmann an Eleganz gewonnen hat, leider nicht an geſchmeidiger, anmutiger Tongebung, die doch für die Rolle des 1 8 Geſangsmeiſters Vorbedingung iſt und für das zarte Ständchen dazu. Aber hier mag die Grippe ihre Spuren zeigen, dagegen iſt die wenig abgeſchliffene Ausführung des Brüderlein⸗Satzes für jeden, der lange nicht unſeren hieſigen Fledermaus⸗Abenden beige⸗ wohnt hat, nicht mit dieſem Vorbehalt zu entſchuldigen. So wenig wie das überjagte Champagnerled, ſo wenig wie der Abſchluß des zweiten Aktes. Doch nichts mehr davon, denn heute feierten wir Elſe Tuſchkau, die ihre Ariette wieder in früherer Vollkommenheit ns und die Zofe mit allerlei Humoren ſpielte. Daß Frau ſcheinbur unbewußt— einhält, war außerdem recht erfreulich. Locker war dieſe Adele ja, aber nicht gemein! Leichtfertig iſt auch die junge Frau von Eiſenſtein gezeichnet, aber doch auch als jugend⸗ liche Salondame, die auf den„Anſtand“ hält und ſich nicht bloß⸗ ſtellt. Und dieſe„holde Roſalinde“ gab Frau Eliſabeth Fried⸗ rich vom Opernhauſe in Frankfurt a. M Eine Aushilſe, die den ganzen erſten Akt auf ein höheres Niveau hob. Denn die Sängerin iſt eine erſte Operettenſängerin: eine„Diva“ mit glänzender, wohl⸗ gebildeter Sopranſtimme und mit eleganter Darſtellung. Talent und Erfahrung gehen zuſammen, und dieſe Frankfurter Roſalinde ſieht außerdem vorteilhaft aus, ohne ihre körperlichen Vorzüge zur Schau zu ſtellen. Frau Friedrich ſang übrigens die oft weggelas⸗ ſene Czardas⸗Arie. Und ganz vortrefflich, namentlich den ſchwer⸗ mütigen Laſſan in H⸗moll. Sie hielt auch in den Terzetten und in dem„Uehrchen“⸗Duett(mit Herrn Landory) den Stand guter Bühnen, war alſo in jeder Betrachtung eine glückliche 5. Theater und Muſik 4 Theaternachricht. Im Nationaltheater kommt morgen Ger⸗ hart Hauptmanns„Der Biberpelz“ in neuer Beſetzung der Hauptrollen erſtmals zur Aufführung. 0 Det Berband der Mannheim⸗Eudwigshafener Muſiklehrkkräfle plant für Anfangt Mai ein mehrtägiges Kammermuſik⸗ feſt anläßlich des 50. Geburtstages Max Regers mit zum Teil hier noch nicht aufgeführten Werken. Es ſoll in 4 Konzerten ein Ueberblick über das Lebenswerk Regers auf den wichtigſten Gebſeten der Inſtrumental⸗ und Vokalmuſik aus verſchiedenen Schaffensperlo⸗ den des Meiſters gegeben werden. Die Veranſtaltung wird zweifel⸗ los das Intereſſe weiteſter Kreiſe finden. e Die Marioneltenbühne in Darmfladt wurde am Sonntag er⸗ öffnet und zwar mit ganz außerordentlichem Erfolg. Sowohl die erſte Sondervorſtellung ain Vormittag, wie die Eröffnungsvorſtellung am Nachmittag waren ausverkauft. Wie der äußere Erfolg, ſa war auch der künſtleriſche Erfolg ſehr groß. Gleich zahlreich wie die Jugend waren Erwachſene erſchienen, die das Märchenſpiel vom Aſchenbrödel, das in farbenprächtigen, mit allem Zauber roman 122 Wenn das Treiben in uſchkau die natürlichen Grenzen des alten, guten Geſchmacks—- Mittwoch, den 14. Februar 122 Mittwoch, den 14. Februat 1923 N FWVV Mannheimer General-Anzeiger(Miltag⸗Ausgabe) 2 JCCCTCDVVVCTCTCCD 3. Seite. Nr. Tu Städtiſche Nachrichten Badiſch⸗Pfalziſcher Beirat der Frankfurter Internationalen Meſſe Oie Beziehungen zwiſchen dem badiſchen und pfälziſchen Kul⸗ turleben und den Frankfurter Internationalen Meſſen ſind ſeit der Gründung dieſer ſehr lebendige und für beide Teile nutzbringende. Nunehr haben die mehr oder weniger loſe geknüpſten Verbin⸗ dungen in der Gründung eines„Badiſch⸗Pfälziſchen Beirats der Frankfurter Meſſen“ ihren ſichtbaren Ausdruck gefunden. Der„Bad. Induſtrie⸗ und Handelstag“ und der, Vadiſche Verkehrsverbhand hatten kürzlich, nachdem einige Vorbeſprechungen ausſichtsreich ver⸗ laufen waren, zu einer Sitzung eingeladen, die in Baden⸗Baden ad⸗ gehalten wurde und an der Vertreter ſtaatlicher und gemeindlicher Behörden, Vertreter von Handels⸗, Handwerks⸗ und Landwirtſchafts⸗ kammern, von Verkehrsvereinen und eine Reihe anderer einfluß⸗ reicher Organiſationen teilnahmen. Die ſehr anregend verlaufenen Verhandlungen beſtätigten in vollem Umfang die Richtigkeit des Gedankens, aus dem der„Badiſch⸗ Pfälziſche Beirat der Frankſurter Meſſe“ herausgewachſen iſt. Es wurde, nachdem auch der Geſchäftsführer des Badiſchen Induſtrie⸗ und Handelstages die Zuſtimmungserklärung zur Gründungsſitzung mitgeteilt hatte, von den Vertretern der verſchiedenen größeren Städte Badens über Pläne mannigfacher Art, deren Durchführung für den kommenden Sommer in Ausſicht genommen iſt, berichtet. So ſind für Baden⸗Baden große künſtleriſche und ſportliche Veranſtaltungen in Ausſicht genommen, darunter für die Zeit vom 10. bis 15. Juli ein Autotaurnier. In Karlsruhe wird u. a. die große Deutſche Kunſtausſtellung ſtattfinden, deren Eröff⸗ nung für Mitte Mai geplant iſt. Eine Muſikwoche ſoll, unter Let⸗ tung des Komponiſten, in erſter Linie Werke von Richard Strauß bringen, ein„Deutſcher Saartag“ wird in der badiſchen Hauptſtadt anberaumt werden. Auch die„Karlsruher Herbſtwoche“ mit den: Pfälzer Sonntag iſt wieder ins Auge gefaßt. Mannheim be⸗ reitet ſeine eer Maitage vor, die u. a. eine Aus⸗ ſtellung„Funſt und Kaufmann“, Pferderennen, die Erfinder⸗ 8 meſſe und Feſtaufführungen in den Theatern bringen werden. Auch an ein Muſikfeſt mit Vokalmufſik iſt gedacht. Der Verein Deutſcher Ingenieure hält vom 9. bis 12. April in Mannheim ſeine Sitzung ab. Der Syndikus des Badiſchen Verkehrsverbandes Generalſekretär Rieger berichtete ausführlich über die Möglichkeit, Sonderzüge zu den Frankfurter Meſſen zu fahren und womöglich von dieſen an be⸗ ſbimmten Tagen Sonderzüge nach Baden⸗Baden zu führen. Nachdem noch eine Reihe von Fragen der Verkehrswerbung beſprochen worden waren, hielt Stadtrat Dr. Landmann⸗Frankfurt a. M. einen Vortrag über den„Südweſtdeutſchen Verkehrsbund undſeine Aufgaben“. Er führte u. a. aus, daß dieſe neue Or⸗ ganiſation nicht mit einem bis in jede Einzelheit ausgearbeiteten Programm an die Arbeit gehen könne, daß ihr vielmehr aus der natürlichen Geſtaltung der Dinge heraus das Tätigkeitsgebiet, auf dem ſie ſich bewege, zuwachſen müſſe. In manchen Verkehrsfragen würden die vorhandenen Verbände ſchon ausreichende Entfaltungs⸗ gelegenheit bieten, in anderen aber ſcheine es angebracht, auf neu⸗ traler Grundlage nach Löſungen zu ſuchen und da ſei der„Süd⸗ weſtdeutſche Verkehrsbund“ die gegebene Einrichtung gemeinſamer irkſamkeit. Der Verlehrsbund habe es darauf abgeſehen, Ver⸗ ſtändnis für die geographiſchen, phyſikaliſchen und politiſchen Zu⸗ ſammenhänge zu wecken, auf denen jeder Verkehr beruht. Jur neuen Poſttariferhöhung. Der Reichsrat hat die Verord⸗ nung, wonach die Poſt⸗, Telegraphen⸗ und Fernſprechgebühren vom 1. März d. J. ab abermals erhöht werden, angenommen und ſich dabei im weſentlichen an die Vorſchläge des Verkehrsbeirats ge⸗ halten. Nur die Poſtkarte im Fernverkehr erfuhr inſofern eine kleine Vergünſtigung, als hier der Gebührenſatz auf 40 M. ermäßigt wurde. Vei der Beratung wurde hervorgehoben, daß ſich das Defi⸗ zit der Poſtverwaltung auf mindeſtens 14 Billion be⸗ laufen werde. wovon durch die abermalige Gebührenerhöhung nur eima drei Milliarden gedeckt würden. Aenderung der Poſtſcheckordnung. Nach einer demnächſt zur Veröffentlichung kommenden Verordnung wird die. Poſtſcheckordnung abgeändert. Die Stammeinlage ſoll künftig 1000 M. betragen. Der Kontoinhaber ſoll über ſein Konto nur in vollen Markbeträgen ver⸗ fügen können. Die Skeuerermäffigung bei der Lohnſteuer. Der Reichsrat hat eine Verordnung angenommen, wodurch die Steuerermäßigung bei der Lohnſteuer ab 1. März neu geregelt wird. Danach werden die Ermäßigungen für die Steuerpflichtigen, für die Ehefrau und die minderfährigen Kinder gegenüber der Deze nber⸗Feſtſetzung verdrei⸗ facht. Auch bei den Werbungskoſten wird eine Erhöhung auf das Dreifache vorgeſchlagen. Der Abzug von 10 Prozent des Arbeits⸗ lohnes ermüßigt ſich demnach für den Steuerpflichtigen und ſeine Ehefrau bei monaklicher Lohnzahlung um je 600 M. monatlich, für ledes minderjährige Kind um 3000 M. monatlich. Entſprechend ſind die Ermäßigungen für den Fall der Lohnzahlung nach Wochen, Tagen oder Arbeitsſtunden. * Einzahlung der Ausfuhrabgabe. Die Beſtimmung des Reichs⸗ ſnanzminiſters vom 7. Juli 1920, nach der die Ausfuhrabgabe nach Wahl des Abgabepflichtigen bei jeder Zollkaſſe eingezahlt. werden kann, iſt dahin eingeſchränkt worden, daß die Ausfuhrabgabe für Waren, die im unbeſetzten Gebiet mit der Beſtimmung zur Ausfuhr zür, Abſendung kommen, nur bei einer Zollkaſſe des un beſetzten Ge⸗ bietes bezahlt werden darf. Bühnenkunſt umgebenen Bildern vorüberzog, mit rauſchendem Bef⸗ ball begrüßten. In der Sondervorſtellung am Vormittag, zu der die Lehverſchaſt, die Gewerkſchaften, die ſtädtiſchen und ſtaatlichen Be⸗ hörden geladen waren, gab der Schöpfer der kleinen Bühne Bühnen⸗ inſpeltor Kranich in einer Begrüßungsanſprache der Hoffnung Ausdruck, daß die kleine Bühne, die vornehmlich der Jugend dienen ſoll, ſich die Sympathien der Theaterbeſucher erwerben möge. Dar⸗ nach ſprach Schauſpieler Göbel einen Prolog, in dem der Kaſpar Larſfari ſich als„Heiner“ vorſtellte und herzliche Worte zu den Kinderherzen fand. Bühne und Koſtüme wurden von Prof Kem⸗ pän entworfen, Graf Kalkreuth, ein Sohn des bekannten Ham⸗ burger Malers Grafen Kalkreuth, hat eine ſehr eindrucksvolle Be⸗ Jleitmuſik komponiert. 8 zar Reger-Jeſt in Meiningen. Unſere frühere Mitteilung können wir heute durch Veröffentlichung des Programms und Angabe der Namen der mitwirkenden Soliſten ergüänzen. Ddas Kirchenkon⸗ zert am Abend des 24. Februar bringt: Präludium und Fuge über den Namen„Bach“, eine Choralfantaſie, die Sonate für Bratſche allein, Lieder mit Orgelbegleitung und das Requiem für Chor und Orcheſter. Für das Kammerkonzert am Vormittag des 25. Fe⸗ bruar(Sonntag) ſind vorgeſehen: Lieder für eine Altſtimme mit Kla⸗ vierbegteitung, Klavierſtücke, ein Streichquartett und das Klavier⸗ quintett. Das Orcheſterkonzert am Abend des 25. Februar endlich verzeichnet die Hiller⸗Varidtionen, die Böcklinſuite und„An die Hoffnung“ für, Alt mit Orcheſterbegleitung. Als Soliſten ſind ge⸗ Wonnen: Fräulein Hedwig Fichtmüller⸗München(Alt), Herr Fritz Malata⸗Frankfurxt a. M.(Klavier), Herr Günther Ramin⸗ Leipzig, Organiſt än der Thomaskirche, Herr Konzertmeiſter Schal⸗ ler⸗Meiningen(Violine und Bratſche) und das Streichquartett der Meininger Landeskapelle(Herren Schaller, Möller, Schumacher, Tux), Es ſei nochmals daran erinnert, daß Anmeldungen an die Stadtperwaltung zu richten ſind. Kunſt und Wiſſenſchaſt „Sgleine Chronik. Neichspräſident Ebert hat anläßlich ſeiner Anweſenheit in Karlsruhe das Ehrenpräſidium der in der — Zeit vom Mai bis Oktober dieſes Jahres in Karlsruhe ſtattfindenden Großen DJeutſchen Kunſtausſtellung für freie und an⸗ gewandte Kunſt übernommen.— Der Maler, Profeſſor Hans Loo⸗ ſchen, iſt in Berlin im Alter von 63 Jahren geſtorben. Ein geborener Berliner, hat er ſeinerzelt mit andern Künſtlern gemein⸗ ſam das Landesausſtellungsgebäude durchgreifend umgeſtaltet. Er 005 Inhaber der Goldenen Medaille von Berlin, München und Wien owie Beſitzer des Ehrenpreiſes der Stadt Berlin. Seine Werke, meiſt ſigürliche Darſtellungen und Bildniſſe, zeichnen ſich durch die Fein⸗ heit ihrer Tonmalerei aus. * Sammlungen für die beſetzten Gebiete. Nach den unter den Ländern in Ausſicht genommenen Richtlinien über die Verteilung der für die beſetzten Gebiete geſammelten Gelder ſollen die Mittel, die in den Ländern mit beſetzten Gebieten geſammelt werden, auch in dieſen Ländern bleiben. Der badiſche Miniſter des Innern hat deshalb an⸗ geordnet, daß alle eingegangenen, noch nicht abgeſandten und alle künftig eingehenden Mittel an die„Vadiſche Bank“, Karlsruhe(Konto des badiſchen Volksopfers) zu überweiſen ſind. Schwindelfirmen. Wie uns die bei der Handelskammer Mannheim beſtehende Kommiſſion zur Vekämpfung von Schwin firmen mitteilt, läßt im hieſigen Bezirk neuerdings wieder die 'par⸗ und Kredit⸗Aktiengeſellſchaft in Berlin., Innsbruckerſtraße 18, von ſich hören. Sie bietet auf verſchiedenen Wegen Wäſche, Bekleidung, Schuhwaren, Hausſtandsartikel uſw. zu beſonders günſtigen Vedingungen an. Bewerber erhalten einen ge⸗ druckten Proſpekt, in dem darauf hingewieſen wird, daß es der Firma durch vorzügliche Organiſation möglich ſei, ſehr große Poſten Waren unmittelbar vom Fabrikanten zu beziehen und an ihre Ver⸗ kaufsſtellen billig weiter zu geben. Der Filialleiter muß dann einen großen Betrag an die Firma im voraus zahlen. Vor Verbindung mit der Firma, hinter der der bekannte Serienlosſchwindler Paul Rettig ſteht, wird dringend gewarnt. Neuzeitliche Gemeindejagdpreiſe. von Burrweiler wurde auf weitere ſechs Jahre für jährlich 1663 000 Mark(Feldjagd 682 000 Mark, Vorderwaldjagd 550 000 Mark, Hinterwaldjagd 431000 Mark) an Eugen Wiß, Hubert Wiß, Guſtav Minges, Alois Orth und Peter Hertel von Burrweiler und Dr. F. Raſchig in Ludwigshafen verpachtet. Der bisherige Pachtzins hatte jährlich 842 Mark betragen.— In Heppenheim wurde der Preis für die auf 6 Jahre zu vergebende Gemeindejagd nach dem Haſenangebot gebildet und zwar derart, daß nach vorausgegangener Ertragsſchätzung ein Angebot gemacht und dann mit zwei Haſen auf⸗ geboten wurde. Ein geſchütztes Reh wurde mit 6 Haſen bewertet. Im ganzen wurden 2678 Haſen geboten. Der eigentliche Pachtpreis wird nach dem 1. Dezember jeden Jahres derart gebildet, daß für jeden gebotenen Haſen der an dem gedachten Tage in Darmſtadt gültige Preis zu bezahlen iſt. Da der Pachtpreis zu Veginn jeden Pachtjahres zu bezahlen iſt, ſo wird vorläufig der Verechnung der Darmſtädter Haſenpreis am 1. Dezember des vorgenannten Jahres zu Grunde gelegt. Endgültige Abrechnung erfolgt nach 1. Dezbr. jeden Pachtjahres, wonächſt Nachzahlung oder Rückzahlung zu ge⸗ ſchehen hat. Nimmt man nun für Dezember d. Is. einen Haſen⸗ preis von 3500 Mark an, was gewiß nicht zu hoch iſt, ſo ergibt ſich ein“ Geſamtpreis von 9 373 000 Mark. Die letzte V htung vom Jahre 1917 trug ſeither der Gemeinde pro Jahr nur Mark. In der Folge alſo mindeſtens rund 10 000 000 Mark, d. h. wenn das Fleiſch nicht noch teurer wird. Wenn aber das Fleiſch, alſo auch die Haſen noch teurer werden, ſo wird auch die Heppenheimer Jagd noch mehr eintragen als 10 000 000 Mark. 70. Geburtstag. Einer der bekannteſten Alt⸗Mannheimer, der Schuldiener a. D. Chriſtian Herrmann, S 6, 31, kann am Sonn⸗ tag, 18. Februar in ſeltener körperlicher Rüſtigkeit und geiſtiger Friſche ſeinen 70. Geburtstag feiern. Während ſeiner langjährigen Tätigkeit als Schuldiener im Neckarſchulhaus und in der L⸗Schule hat er eine Reihe von Generationen den erſten und ſchwerſten Schul⸗ weg wandeln ſehen, von denen viele noch in Liebe und Verehrung des alten Hausmeiſters gedenken. der trotz ſeines polternden Weſens immer das Herz auf dem rechten Fleck hatte. Der Jubilar, dem es ſchon⸗ im Jahre 1921 vergönnt war, ſein goldenes Sängerjubiläum Die Feld⸗ und Waldjagd 22 vereins„Flora“ mit, Mitglied er zählt. Ch. Aſchernüttwoch. Mit dem heutigen Aſchermittwoch nimmt die 40tägige Faſten⸗ und Büßzeit ihren Anfang. Der geſtrige Faſtnachksdienstag weckte wohl vorübergehend Erinnerungen an den letztem or 9 Jahren veranſtalteten Feuerio⸗Umzug wie an den Trubel der Faſtnacht. Die Menſchen waren fröhlich und ausgelo und im tiefſten Grunde ihres innerſten Weſens doch nicht glüc Aber es war Karneval, wo ſich jeder austoben wollte. hatten wir wieder Faſtnacht. Sie ging ruhig vorüber. nicht Kinder mit Larven auf de aße herumgeſprungen wären, hätbe man an Faſtnacht überhaupt nicht gedacht. Wer möchte auch tanzen und tollen in dieſer troſtloſen Zeit, in der der Feind im Lande ſteht und Deutſchtand trauert Für das ganze Reich waren die karnevaliſtiſchen Veranſtaltungen unterſagt. Wenn Kinder mit Larven und bunten Mützen ſich auf der Straße zeigten, ſo war das gewiß nicht ſchlimm. Dieſe harmloſe Fröhlichkeit wurde ihnen gerne geſtattet. Wir glauben auch, daß es der Verbotes karnevaliſtiſcher Veranſtaltungen insbeſondere an den Grenzländern nicht bedurft hatte. Die Luſt zu Mummenſchanz iſt jedem einzelnen ſchon lange vergangen, freilich Ausnahmen gibts überall. zu deſſem eifrigſten und pflichtgetreueſten veranſtaltungen Nena contra Dr. Mabuſe. H. R. Nena, der bekannte Hyp⸗ noſeforſcher und Plychologe, wird am Freitag, den 16. Februar, einen Experimentalvortrag über Telepathie, Suggeſtion und Hypnoſe veranſtalten. U. a. wird das Problem Dr. Mabuſe und die Gefahr der Hypnoſe behandelt werden.(Weiteres Anzeige im Sams⸗ tag Abendblatt). =Francis E. Aranyi— Dr. Wühelm Groß werden in ihrem Konzert am Mittwoch, den 21. Februar, in der Harmonie die Klavier⸗ Violinſonate op. 6 von Wilhelm Groß, Violinkonzert op. 47 d⸗moll von Sibelius und drei kleinere Werke von Szymanowski, Doorak— Kreisler und Kreisler zum Vortrag bringen. ctünſtlertheaker Apollo. Ueber Fridolin„den Eiſenkönig“, einen geborenen Mannheimer, und ſeine Partinerin, eine Tochter des bekannten Zirkusdirektors Blumenfeld, ſchreibt das„Hamburger Fremdenblatt“:„Es gibt Attraktſonen in des Wortes kühnſter Be⸗ deutung. Allen voran, Fridolin„der Eiſenkönig“ mit ſeiner Part⸗ nerin. Beide weitteifern mit ihren Kräften und leiſten das Phäno⸗ menalſte und zugleich Originellſte, was man bislang in der Athletik geſehen hat. Er ſprengt mit ſeinen enormen Muskeln Eiſenketten und ſpannt ſich— als Clou des Ganzen— zwiſchen zwei ſchwere Zugpferde, die er eher am Platz wegkriegt, als ſie ihn.“ König gaſttert mit ſeiner Partnerin zum erſtenmal in ſeiner Vaterſtadt Mannheim vom 16.—.28. Februar im Künſtlertheaker„Apollo“. Näheres ſiehe Anzeige. Kachbargebiete dp. Neidenfels, 14. Febr. Großfeuer brach geſtern nachmittag in der ehemals Hemmerſchen Maſchinenfabrik aus, die ſeinerzeit von der Paßierfabrik Elat erworben wurde und ſetzt als Arbeiterwohnung benutzt wird. Den Feuerwehren von Neidenfels, Frankeneck, Lamb⸗ recht und Neuſtadt gelang es, das Uebergreifen des Feuers auf die Turnhalle, die Stallungen, ſowie auf die Fabrik zu verhüten. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht aufgeklärt. Nach der einen Les⸗ art ſoll der Brand auf Kurzſchluß, nach einer anderen auf Unvorſich⸗ tigkeit und nach einer dritten Lesart auf Brandſtiftung zurückzufüh⸗ ren ſein. Das Gehäude, deſſen Dachſtuhl vollſtändig ausbrannte, war von fünf Familien von Angeſtellten und Arbeitern bewohnt. J St. Ingberk, 10. Febr. Schwete Folgen hatte ein Diebſtahl im Café Becker, wo die noch nicht ermittelten Diebe an den Abort⸗ türen die Türklinken aus Meſſing abbrachen und ſtahlen und ſogar die Gasrohre herauszureißen verſuchten. Dadurch ſtrömte Gas aus und als der Inhaber des Cafes am andern Morgen zuſammen mit einem Mitbewohner die Gasleitung ableuchtete, erfolgte, trotzdem vorher Fenſter und Türen geöffnet wurden, eine ſtarke Gas⸗ exploſion, durch die der Wirt und ein Hausbewohner Brand⸗ wunden erlitten. 85 9. Febr. Wegen Raubes wurde der 28jährige Joſef Raab aus Baſtheim feſtgenommen. In einer Wirtſchaſt hatte er die Bekanntſchaft eines Herrn gemacht, dem er ſeine große Notlage darlegte worauf ihm der Herr die Zeche hezahlte und ihm in ſeiner Wohnung ein Nachtquartier gewährte. Dieſe Gaſtfreund⸗ ſchaft erwiderte Raab damit, daß er ſeinen Gaſtgeber des Nachts im Schlaf überfiel, ihn bis zur Bewußtloſigkeit würgte und unter Mitnahme aller erreichbaren Wäſche und Kleidungsſtücke flüchtete. Die Kriminalpolizei halte ihn jedoch bald ermittelt. Raab iſt ge⸗ ſtändig. zu begehen, wirkt heute noch bei jeder Aufführung des Geſang⸗ ieE Rommunale Chroni Eleine Mitteilungen der Bürgerausſchuß von Durlach hat den Voranſchu⸗ it 35 Gemeindeſteuer genehmigt. Oberbürgermeiſter e zu Beginn der Sitzung in bewegten Worten der ing und des Einfalls in das Badnerland, forderte zur deſonnenheit auf, ſofern auch Durlach einmal in das be⸗ die Ruhrbevölkerung auch weiterhin zu g der Spenden, die bisher in ſo ſchöner ſeien. Wohnungsamts betrug in Wohnungsſuchenden .Die Erſcheinung, daß trotz die Sucherzahl gegen das Vorjahr zurückblieb, iſt darauf zurücke hren, daß nur ſolche als Wohnungs⸗ ifgenommen wurden, die am tatſächlich Anſpruch auf ig haben oder deren jetziges Wohnverhältnis ungenügend lung auf dem Wege des Wohnungstauſches nach wie⸗ derholten Verſuchen erfolglos geblieben iſt. Die Zahl der in der inglichkeitsliſte verzeichneten Fälle weiſt z. Zt. 1231 icher auf, während in der Wartelifte 259 vermerkt ſind. Die Zahl Eheſchließungen betrug im Juli 74, Auguſt 90, September 117, Ok 98, November 102, Dezember 88. An Mietverträgen wu zufe der Berichtszeit 647 genehmigt, und zwar: 16 für mgen, 237 für örtlichen Wohnungstauſch, 49 für Fern⸗ r Reſt für Mieter aus der Dringlichkeitsliſte. Zur In⸗ eigener iſer wurde in 49 Fällen die Genehmigung älle auf dem Wege des Wohnungsamtes zur Aus⸗ rechtlichen Bezugs von Wohnungen 1 ingen erlaſſen werden, wovon 14 Fälle dem Vezirksamt zur Durchführung unterbreitet wurden. Im Laufe des Halbjahres mußten 15 leerſtehende Wohnungen beſchlag⸗ nahmt werden. Die Zahl der Ablehnung von Geſuchen Auswäcrde⸗ um Mietgenehmigung betrug 86. Der Stadtrat von Konſtanz ſetzte den Gaspreis für den Verbrauch vom 15. Februar ab(Einzug nach dem 15. März) auf 800% für den Kubikmeter feſt. Mit ſofortiger Wirkung wurde der Preis für einen Zentner Grobkoks auf 15 000, für einen Zentner gebrochenen Koks auf 16 000 erhöht. Mit ſofortiger Wirkung beträgt der Preis für das von der Stadt abzugebende Brennholz, Stuſe 1, 18 000 1, Stufe 2 22 000, Stufe 3 26 000, tufe 4(für Gewerbe) 30 000. Die Berliner Verkehrsdeputation hat den Fahrpreis für eine Einzelfahrt auf den Straßenbahnen auf 200 4, auf den Vor⸗ ortbahnen auf 150„ erhöht, den Tarif für Schüler⸗ und Kinder⸗ karten auf 100, für Umſteigefahrſcheine auf 300., auf den ehe⸗ maligen Vorortbahnen auf 200. Der Preis für die Wochenkarten für täglich 2 beliebig lange Fahrten auf den Stadtbahnen wurde auf 2000, auf den Vorortbahnen auf 1500 feſtgeſetzt. Die Tariferhö⸗ hung iſt am Montag in Kraft getreten. Das Sparprogramm der Straßenbahn, das infolge des Verkehrsrückgangs aufgeſtellt wurde, wird im Lauf d. M. durchgeführt. Infolge der Linienver⸗ änderungen werden 33 Klm. oder 2,7 v. H. des geſamten Liniennetzes der Straßenbahn außer Betrieb geſetzt und dadurch Erſpar⸗ niſſe in Höhe von 150—180 Millionen erzielt. Nach der letzten Aufſtellung der vorläufigen Betriebsergebniſſe der Straßenbahn für April bis Dezember 1922 betrug der Geſamtperluſt in dieſem Zeit⸗ raum 545.5 Millionen. Die Erneuerungsrücklagen ſind auf Wunſch des Magiſtrats nicht eingeſtellt, ſondern lediglich außerordentliche Ueberholungsaufwendungen im Betrag von 435 Millionen gemacht worden. Als notleidendes Unternehmen zahlt die Straßenbahn auch ſeit Juni 1922 keine Reichsverkehrsſteuer mehr. Allein die Monate Mai und Juni ſchloſſen mit einem Betriebsüberſchuß von 6 Millio⸗ nen begw. 343 000 Mark ab, alle anderen Monate weiſen Verluſte auf: April 2,6 Millionen, Juli 38 Millionen, Auguſt 34,5 Millionen, September 127.4 Millionen, Oktober 124.5 Millionen, November 124.2 Millionen und Dezember 100.7 Millionen. Die relative Ab⸗ nahme der Verluſtzahlen iſt darauf zurückzuführen, daß die Tarif⸗ it im Herbſt auf die Verkehrsdeputation übertragen und dadurch ſchnellere Anpaſſung der Fahrpreiſe an die 2¹ gebrauch erteilt, wovon 5 führung gelangten. mußten 26 0 Geldentwertung erreicht wurde. Gerichtszeitung Diebſtähle und Unlerſchlagungen zem Schöffengericht Mannheim hatten ſich dieſer Tage im vier Arbeiter, Wilhelm Kühn er, Ludwig Philipp Barth, Johann Dieter und Franz Froſchauer, zu verant⸗ worten, die längere Zeit hindurch es verſtanden hatten, Oel aus der Fährik zu ſchmuggeln. Für Barth wurden 50 Liter, für Kühner und Barth je 550 Liter, für Froſchauer, der von 1914 bis Sommer 1922 geſtohlen hatte, 500 Liter ausgerechnet. Das Urteil lautete gegen Kühner und Barth auf je 1 Monat, gegen Dieter und Froſchauer auf je 3, Monate Gefängnis. Der Bankbeamte L. beauftragte Reinhold, einen Freund, mit dem Verkauf verſchiedener Pretioſen: eines goldenen Armbandes, einer Broſche mit Brillanten und einer goldenen Uhr. Der Freund erzählte dem Laboranten Heinrich Oskar Röth, daß er die Sachen zu verkaufen habe, worauf Röth ſagte, er könne dafür 800 000 Mark erlöſen. Darauf betraute ihn Reinhold mit der Veräußerung. Röth ließ die Sachen bei Vartmann abſchätzen und ließ dann die echten Brillanten aus der Broſche herausnehmen, um ſie zum Preiſe von 305 000 zu verkaufen und ſie durch falſche erſetzen zu laſſen. Ge⸗ meinſam mit dem Arbeiter Emil Wilhelm Breunig brachte er am Abend des gleichen Tages in Weindielen und Cafes etwa 100 000 4 durch; das übrige, behauptet er, habe er im Spiel im Cafe Habsburg verloren. Das Armband und die Broſche mit den falſchen Steinen belam der Auftraggeber zurück. Das Schöffengericht verurteilte Röth zu 6, Breunig zu 3 Monaten Gefängnis. nreer 1 Gelf Cannge Mb! Mue verſuofil. immer bevoræugt —————— e e⸗ Regelma von Bremen Über Southampton, Cheibourg nach New Vo duich die prachtvollen amerikanischen Regierungsdamper NACGCHSTERABTAHRTEN: George Washington 21. Februar President Roosevelt 28. Feb uar President Harding 21. März 25. April America 16. Mai Abfahrt von Southampton und Cherbourg 1 Tag später Verlangen Sie Prospehte und Segellisten Vr. 142 TED STAfES IINES ERLIII yV 8 Eꝰ MANNHEIM Unter den Linden 1 Hansahaus, D I, 7/8. 28. Mürz 4. April 4. Seile. Nr. 75 Maunheimer General · Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 14. Februar 1923 Der in einem hieſigen Tuchhaus beſchäftigt geweſene Dekorateur Oktober hier ſtattgefundenen Schwurgerichtsverhandlung auf wieder⸗ Paul Dautert aus Elbing brachte es fertig, in den Jahren 1921 und 1922 Stoffe aus Seide im Werte von rund einer Million aus ſeinem Geſchäfte zu ſchmuggeln. Seine Frau ließ die Beute alsdann durch ihren Bruder Häußermann verſchleißen. Vom Schöffen⸗ gerich' wurde nunmehr Dautert zu 6 Monaten Gefängnis, von den Hehlern Frau Margarete Gund und J. Häußermann zu ſe 4 Mona⸗ ten, Frau Dautert und Händler Adolf Bek zu je zwei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt Die in einem Fahrradgeſchäſt in der Nähe des Marktes angeſtellt geweſene Verkäuferin Anna Weber ließ ſich von einzelnen Kunden bdeſtimmen, Waren auch ohne Vezahlung abzugeben und von der Gutmütigkeit oder der Beſchränktheit des Mädchens ſollen insbeſon⸗ dere die Frau eines anderen Fahrradhändlers, Frau J. E. und der Schloſſer Georg M. profitiert haben. Im ganzen ſoll das Geſchäft durch dieſen Schlendrian um mehr als eine Million geſchädigt worden ſein. Das Schöffengericht verurteilte die Verkäuferin zu 4 Monaten Gefängnis, Frau E. zu 2 Monaten Gefängnis, verbüßt durch die Un⸗ terſuchungshaft, und M. zu 6000 Gelditrafe oder 2 Monaten Ge⸗ fängnis. Der mitangeklagte Ehemann E. wurde freigeſprochen. Jolgen der Trunkenheit. 30 000 Mark Geldſtrafe beantragte vor dem Schöffengericht der Amtsanwalt gegen den jugendlichen Arbeiter Friedrich Seßler aus Hockenheim, der ſich im Mannheimer Hauptbahnhof ſchlecht aufge⸗ führt und einen Schutzmann„Schuft“ geheißen hatte. Seßler er⸗ klärte, er habe an einer Abſchiedsfeier teilgenommen und ſei be⸗ trunken geweſen, aber nach Angabe der Zeugen kann es nicht ſo ſchlimm geweſen ſein. Auf die Frage des Vorſitzenden, ob er lieber ſitzen oder bezahlen wolle, erwiderte der Angeklagte leichthin: be⸗ zahlen. Vorher hatte er als ſeinen Stundenverdienſt in der„Anilin“ 449 Mark angegeben. Das Gericht ging nicht ſo weit wie der Amts⸗ anwalt und erkannte auf eine Geldſtrafe von 17 000 Mark, knüpfte aber daran die Ermahnung an den Angeklagten, ſeinen Verdienſt doch etwas zweckmäßiger zu verwenden.— Ebenfalls auf Trunkenheit führten der Taglöhner Auguſt Kraus aus Walldorf und der Zi⸗ garrenmacher Friedrich Böſer aus Grellingen, die bei einer Eiſen⸗ bahnfahrt den kontrollferenden Oberſchaffner Nenninger ſchwer zum beſten gehalten und bedroht hatten, ihre Tat zurück. Kraus war ſchon beſtraft. Böſer wurde am Mittwoch vom Schöffengericht zu einer Geldſtrafe von 15 000 Mark verurteilt. Meſſerheld. Ohne den geringſten Grund griff am 8. v M. in der Breite⸗ ſtraße ſpät abends der Taglöhner Friedrich Späth den Kaufmann Johann Stoll, der mit ſeiner Frau von einer Vereinsveranſtaltung kam, mit dem Meſſer und verſetzte ihm einen gefährlichen Stich in die Seite. Er ſchützte am Mittwoch vor dem Schöffengericht Betrun⸗ kenheit vor, aber es wurde auf vier Monate Gefängnis er⸗ kanni. Rückfälliger Dieb. Trot, hartnäckigen Leugnens wurde der 20 Jahre alte, ſchon diebſtahlsrückfällige Schuhmacher Peter Mack aus Offenbach nun⸗ mehr zweier Einbrüche überführt, die im September vorigen Jahres zu Mühlheim am hellen Tage geſchehen waren. Der Angeklagte tried ſich damals dort arbeitslos herum, nachdem er die kuͤrze Beſchäf⸗ ligung in einer Schuhwarenfabrik durch Läſſigkeit eingebüßt hatte. Das dort benutzte Werkzeug war früher ſein Eigentum geweſen, er hatte es an einen Bekannten zuvor verkauft, ſich von dieſem wie⸗ der entliehen und nachher einfach veräußert. Der Erlös dieſer Unter⸗ ſchlagung reichte nicht lange, und ſo ſchlug M. abermals den Dieb⸗ ſtahlspfad ein. Er ſtahl aus einem um die Mittagszeit Ladengeſchäft, deſſen Kaſſe er aufbrach, 16 000 Mark Bargeld, und auf ähnliche Weiſe aus einer dortigen Wohnung außer 12 000 Mk. in Bar noch Sachen von etwa 25 000 Mark Wert. Der Verbleib dieſer geſamten Beute iſt unermittelt, M. will von der Täterſchaft nicht das geringſte wiſſen und befand ſich in den kritiſchen Momen⸗ ſen jeweils an den betreffenden Stellen, wo ſein verdächtiges Verhal⸗ ten von verſchiedenen Zeugen genau beobachtet werden konnte. Eben ſißt er wegen eines anderen Falles in Unterſuchung zu Frankfurt am Main, von wo er zur Verhandlung vorgeführt war. Die Straf⸗ kammer in Darmſtadt billigte ihm nochmals mildernde Umſtände zu und erkannte auf eine Geſamtſtrafe von 2 Jahren 6 Monaten Ge⸗ ſängnis. Die jendiebſtähle von Edelſtahl bei Krupp. Vor der Strafkammer Eſſen hatten ſich 18 ehemalige Ange⸗ ſtellte, ſowie Händler zu verantworten, die beſchuldigt ſind, fortge⸗ 4 8 ſetzt große Mengen Edelſtahl bei der Firma Krupp geſtohlen zu haben oder ſich der Hehlerei ſchuldig gemacht zu haben. Zeitweiſe waren der Edelſtahl und auch Spiralbohrer fuhrenweiſe wegge⸗ ſchafft worden, ſo daß einzelne Kruppſche Werkſtätten den Betried nicht mehr ordnungsmäßig aufrecht erhalten konnten. Der Wert der geſtohlenen Gegenſtände beziffert ſich auf 50 Millionen Me. Das Diebesgut wurde an größere und kleinere Fabriken abgeſetzt, wo die Kruppſchen Zeichen abgeſchliffen und der Stahl verarbeiter wurde. Der Staatsanwalt beantragte gegen die Hauptangeklagten Zuchthaus bis zu drei Jahren 6 Monaten und gegen die weniger belaſteten Angeklagten Gefängnis bis zu 9 Mongaten. **. Kerlscuhe, 12. Febr. Ein bedenkliches Licht auf die Kon⸗ rolle in den ſtaallichen Eiſenbahnwerkſtätten warf ein Hehlerei⸗ prozeß, der vor der 4. Strafkammer in Karlsruhe zur Ver⸗ bandlung kam. Die bei den Eiſenhändlern Erwin und Karl Beck hier angeſtellten Arbeiter Otto Jung und H. Lönig betätigten ſich außer des Lagerdienſtes noch als Metallagenten für ihre Firma, wobei ihnen natürlich auch Spenden zufloſen. Die Metalle, die ſie herbeizitierten, ſchienen aber nicht immer, reeller Herkunft zu ſein, waren auch oft keine Altmetalle. Einles Tages kam der Kriminalbeamte und beſchlagnahmte eine beſtimmte Sorte Kupfer, aber auch die beiden Geſchäftsinhaber mit ihren beiden Angeſtellten. Sie warden beſchuldigt, auf dem Hehlereiwege aus ſtaatlichen Werk⸗ ſtätten ſtammende Kupferbolzen, Maſchinenteile u. a, erlangt zu haben. Dieſe Beſchuldigung gewann feſte Grundlagen, da ſich die Angeklagten über die Herkunft der Metalle nicht ausweiſen konnten Auch hatte Erwin Veck, der die Buchhaltung beſorgte, in den Ge⸗ ſchäftsbüchern jede Vermerkung unterlaſſen. Die Angeklagten be⸗ tonten zwar mit Entſchiedenheit, ſolcherlei Metall würde oft bei Eiſenfirmen eingehandelt, mußten ſich aber auch durch die von der Verte digung aufgebotenen Sachverſtändigen den Vorwurf gefallen laſſen, daß die Kupferbolzen u. Maſchinenteile nur auf unerlaubtem Wege gewonnen worden ſind. Dieſer Ueberzeugung wurde auch das Gerſcht und erließ folgendes Urteil: Die Arbeiter Jung u. Lönig erhalten je 6 Monate Gefängnis, der Eiſenhändler Karl Beck 8 Monate, ſein Bruder 4 Monate Gefängnis, ſämtliche wegen ein⸗ facher Hehlerei. 6Offenburg, 12. Febr. Das Schwurgericht verurteilte den Johann Ludewig Peukert aus Seelbach wegen Raubs zu einem Jahr und acht Monaten Geſängnis. Der Angeklagte hatte einen Ueberfall auf den Vogt⸗Benediktinerhof bei Seelbach⸗Lahr ausgeführt und einen größeren Geldbetrag geraubt. Nach Begehung der Tat war er in die Fremdenlegion eingetreten, von der er jedoch auf An⸗ ſuchen der Badiſchen Gerichtsbehörde ausgeliefert worden war.— Auch der zweite Fall, mit dem das Schwurgericht ſich zu beſchäftigen hatte, betraf einen Raubüberfall und zwar war dieſer von dem Arbeiter Auguſt Späth von Kappelrodeck ausgeführt worden, der den Landwirt Basler von Simmersbach überfallen und ihm ein Paket entwendet hatte. Dieſer Angeklagte wurde zu einem Jahr Ge⸗ füngnis verurteilt. Waldshut, 12. Febr. Wegen Milchpanſcherei verur⸗ teilte die Staatsanwaltſchaft Waldshut die Bauersfrau Adelheid Sutter von Karſau⸗Riedmatt zu einer Gefängnisſtrafe von acht Tagen und einer Geldſtrafe von 4000., ferner zur Tragung der Koſten des Verfahrens.(Gegen Milſchpanſcher müßten noch viel härtere Strafen verhängt werden) Roltweil. Landwirt Joh Sauter von Täbingen,.⸗A. Rott⸗ weil würde wegen Brandſtiftung und ſchweren Einbruchdiebſtahls zu 2 Jahren und 6 Monaten Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt ver⸗ urteilt Er hatte aus einem unbewohnten Hans Speck und Würſte mittels Einſteigen geſtohlen und das Haus ſpäter in Brand geſteckt Eine angebaute Scheuer war mit den Erntevorräten von 28 Morgen Feld gefüllt. Der entſtandene Schaden geht in die Millionen. Hall. Der erſte Fall der Schwurgerichtsperiode betraf den 23 Jahre alten ledigen Dienſtknecht Heinrich Ludwig von Enzel⸗ hardshauſen wegen Meineids. Der Angeklogte hat in einer am“11. + holten Vorhalt des Vorſitzenden und entgegen den beſtimmten An⸗ gaben einer damals ebenfalls wegen Meineids angeklagten Dienſt⸗ magd angegeben, er habe mit dieſer nur zweimal näheren Umgang gehabt. Außerdem hat der Angeklagte unter Eid beſtritten, der da⸗ mals Angeklagten verſchiedene Mittel zur Abtreibung angeraten, ja ſogar zum evptl. Kindsmord aufgefordert zu haben. Der geſtändige Angeklagte brachte zu ſeiner Entſchuldigung vor, daß er den Meineid zu Punkt 1 nur deshalb geleiſtet habe, um ſich der Alimentenpflicht zu entziehe und in Punkt 2, weil er beim Zugeben dieſer Tatſachen geglaubt habe. er mache ſich ſelber ſtrafbar. Unter Zubilligung mil⸗ dernder Umſtände wurde er neben Zjährigem Ehrperluſt zu 1 Jahr 2 Monaten Gefängnis verurteilt. Neues aus aller Welt —„Ein deutſches Herz“. Ein rechtes Wort zur vechten Zeit ſprach die Frau eines pfälziſchen Eiſenbahnbeamten zu den franzöſiſchen Gendarmen, die ihren Mann, weil er ſich den franzöſiſchen Be⸗ fehlen nicht unterwarf, verhafteten und einer körperlichen Durch⸗ ſuchung unterzogen. Als ſie hierbei feine linke Bruſtſeite befühlten und fragten: Was haben Sie denn da? entgegnete ſie prompt:„Ein deutſches Herz“! Die Frau wurde wegen dieſes Ausſpruchs feſtgenom⸗ men und einem Verhör unterworfen, das indes nichts ergab, ſo daß ſie wieder auf freien Fuß geſetzt wurde. — Wer den Pfennig nicht ehrt... Unſer guter alter Kupfer⸗ pfennig iſt jetzt infolge der Geldentwertung wieder zu ungeahnten Ehren gekommen. In der Reichenberger Straße in Berlin kann man ſich jetzt für 30 erenig die Haare ſchneiden und für 15 Pfennig raſieren laſſen. Bei K Kindern koſtet die Haarkürzung ſogar nur 20 Pfennig. Der Zulauf zu dem ſpekulativen Figaro, der auf dieſe Weiſe bei dem hohen Stande des Kupferpreiſes mehr ver⸗ dient als nach dem Papiermark⸗Preistarif, iſt groß. Es gibt in Berlin auch einen Konditor, der für wenige Kupferpfennige Kaffee und Kuchen ſerviert.— Dieſe Kupferſpekulation hat auch ſchon in der„Provinz“ Nachfolge gefunden: Ein Bäckermeiſter in Hof⸗ heim(Heſſen⸗Naſſau) verkaufte friſche Brötchen für Kupfer⸗Zrwoei⸗ pfennigſtücke. Daraufhin war bei dem Bäckermeiſter beſonders von cher Andrang, daß die Behörde einſchreiten ſeiten der Jugend ein ſol mußte. — Der Ring des Polykreſtes. Ein doppelter Freudentag war der Tag der„Metzelſuppe“ für eine Frau aus einem Dorfe in der Nähe von Landſtuhl in der Pfalz. Die Frau hatte ihren gol⸗ denen Ehering verloren und konnte ihn trotz aller Bemü⸗ hungen nicht finden. Wie groß war deshalb ihre Freude, als der Metzger den Ring im Magen des Schweines wiederfand. — Verbot des Salvatorausſchankes in Bayern. Nicht nur der Faſching iſt der Not der Zeit zum Opfer gefallen, Bayern muß auch noch das Salvatorbier dahingeben, das auf Grund des Verbotes des Reichsernährungsminiſters in dieſem Jahr nicht ge⸗ braut werden darf. Nur für den Auslandsexport darf es hergeſtellt werden; das bedeutet, daß die Valutaſchlemmer Oeſterreichs, Hol⸗ lands, Dänemarks und überall da, wo etwas Starkes geſchätzt wird, auch in dieſem März ſich laben dürfen. — Sprengſtoffexploſion. In Interbrunn am Starnberger See explodierten mehrere Zentner Sprengſtoff, die zum Stockholz⸗ ſprengen eingelagert waren. Zwei Arbeiter wurden getötet, einer ſchwer verletzt und ein Millionenſchaden angerichtet. — Millionenunterſchlagungen in einem Dresdener Bankhaus. In dem Dresdener Vankhauſe von Albert Kuntze u. Co. wurde der Lehrling() Robitzſch verhaftet, der Bargeld in Höhe von etwe 20 Millionen Mark unterſchlagen halte. Ferner der frühere Reiſende Otto Baſtian, der mit gefälſchten Zeugniſſen ſich eine Stellung erſchlichen hatte, und der Aktien im Werte von vielen Millionen beiſeite gebracht hatte. Ein Teil davon konnte wieder herbeigeſchafft werden. — Todesurkeil gegen einen Gattkenmörder. Das Schwurgericht in Hannover verurteflte nach dreitägiger Hauptverhandlung den Berg⸗ monn Wilhelm Müller, der am 19. Oktober 1920 in Golding ſeine Ehefrau mit einer Drahiſchlinge erdroſſelte und ſie in die Leine warf, da die Tat mit Ueberlegung begangen wurde, wegen Mordes zum Tode. Ein Radikalmittel 0 — Das Schaufenſter als moderner Pranger. gegen die immer mehr überhandnehmenden Verfälſchungen eines ebenſo wichtigen wie leider bald unerſchwinglichen Volksnahrung⸗⸗ mittels wie die Milch wurde von der 10. Strafkammer des Land⸗ gerichts J Berlin gegen eine gewerbsmäßige Milchpan⸗ ſcherin angewendet. Es war dies die Molkereibeſitzersehefrau Hedwig Weſtphal, die ſich in Gemeinſchaft mit ihrem Ehemann Max W. wegen e Fran e Nahrungsmittelverfälſchung zu verant⸗ worten hatte. Die Frau hatte in der erſten Verhandlung vor dem Schöffengericht alle Schuld auf ſich genommen und zugegeben, daß ſie ſeit längerer Zeit die Milch durch einen größeren Zuſatz von Waſ⸗ ſer„getauft“ hatte. Dies hatte das Gericht aber nicht gehindert, den Ehemann trotzdem als den Hauplſchuldigen anzuſehen. Dieſer wurde zu einem Monat Gefängnis verurteilt, während die Frau mit 2000 Mark Geldſtrafe davonkam. Hiergegen war Berufung ein⸗ gelegt und vor der Strafkammer geltend gemacht worden, daß jeder poſitive Nachweis für eine Mitbeteiligung des Ehemannes fehle. Das Gericht kam auch bezüglich des Mannes mangels Beweiſes zu einer Freiſprechung, dagegen wurde die Berufung der Frau mit der Maßgabe verworfen, daß das Urteil in dem Schoufenſter des Geſchäfts der Angeklagten öffentlich auszuſtellen ſei Gegen derartige Verfälſchungen ſei im Intereſſe der Volksgeſundheit mit einem ſolchen Radikalmittel vorzugehen. — Beſchlagnahmke Schlemmerlokale für Ruhrflüchtlinge. In Berlin wird der Kampf gegen die Schlemmerlokale in erheblich verſchärfter Form durchgeführt. Die Spitzenverbände der Gaſtwirte⸗ organiſationen haben nach Rückſprache mit dem Reichsminiſter Oeſer und Staatsſekretär Freund eine Anzahl von Kontrollkommiſſionen in allen Stadtteilen eingerichtet, durch deren Zuſammenarbeiten mit der Kriminal⸗ und Schutzpolizei bereits eine Anzahl von Nepplokalen feſtgeſtellt worden iſt. Erfreulicherweiſe ſind alle Räumlichkeiten, in denen die Geheimlokale tagten, ganz gleichgültig, ob es ſich um Privatwohnungen oder Geſchäftslokale handelte, ſofort beſchlagnahmt und dem Wohnungsamt überwieſen worden, das alle frei⸗ werdenden Zimmer und Räume den vertriebenen Ruhr⸗ deutſchen zur Verfügung ſtellt. Gegen die bei den polizeilichen Razzien feſtgeſtellten Schlepper wird durch die Gerichte beſonders ſtreng vorgegangen. Es ſoll in Zukunft für eine derartige Betei⸗ ligung an den Geheim⸗ und Nepplokalen nicht mehr auf Geldſtrafe erkannt werden. — Das fliegende Schwein vor Gericht. Ein Zivilprozeß, der in Berlin zwiſchen den Albatros⸗Flugzeugwerken und der Frößhlich⸗ Filmgeſellſchaft ausgetragen wurde, erweckte durch die beſonderen Umſtände ſeines Beweismaterials viel Heiterkeit. Da hatte nämlich die„Fröhlich“⸗Filmgeſellſchaft vor einem Jahre unter Mitwirkung bekannter Filmkünſtler Eichendorffs bekannte Novelle„Der Tauge⸗ nichts“ verfilmt. Die Rolle des Zauberers Mumpizetti wurde von dem Schauſpieler Junkermann geſpielt. In dieſer Rolle hatte er u. über die Alpen zu unternehmen. worden, wie es bei Jahrmärkten verwandt wird. über die Alpen erzeugt. die Firma Fröhlich eine einſtweilige Verfügung auf Unterlaſſung der Bezeichnung des Schweines mit dem Worte Albatroß, mit der Be⸗ liege. Das Landgericht wies jedoch die Albatroß⸗Werke ab. — Der„heim“gekehrte Deſerteur. Vater, Mutter, Kinder und Dienſtboten ſitzen friedlich beim Abend⸗ eſſen, da tritt ein ihnen bekannter damals bei„Vater und Mutter“ daß er Heimweh nach hier bekam, als er einen Raubzug in das Ruhrgebiet mitmachen mußte. Er verſchaffte ſich Zivilzeug, ritt mit * a. einen phantaſtiſchen Luftritt auf einem Schwein Zu dem Zweck war in Tirol? auf einem hohen Berge ein ſogenanntes Hängekaruſſel aufgeſtellt An dieſem hing an= einem Gurte ein lebendiges Schwein, auf welchem Junkermann ſaß. Durch die Drehung des Karuſſels wurde der Eindruck eines Rittes Dieſe Szene wurde in dem Film mit den ⸗ Worten:„Mumpizetti überfliegt auf ſeinem Schwein Albatroß die ⸗ Alpen“ angekündigt. Die Albatroß⸗Flugzeugwerke beantragten gegen gründung, daß ſie das alleinige Recht auf Verwendung des Namens? für alle in der Luft fliegenden Apparate habe und außerdem eine ge⸗ wiſſe Verulkung in der Anwendung des Namens auf ein Schwein Eine Ueberraſchung hatte eine Landwirtsfamilie in einem Ort in der Lüneburger Heide. r Mann in die Tur— ein ehe⸗ maliger franzöſiſcher Kriegsgefangener, dem es in der Heide ſo gut gefallen hat,s ſeinem Gaul in das unbeſetzte Gebiet, machte ihn zu„Papier“ und trat die Reiſe in die Heide an. — Hochwaſſer in Angarn. In Ujpeſt ergoß ſich das Hoch⸗ waſſer der Donau im Laufe der Nacht wie ein Katarakt im die Stadtteile am Ufer. In Althofen ſteht der größte Teil der Schiffswerften unter Waſſer. Das Hochwaſſer iſt auch in die Waſſer⸗ werke von Kapoſztasmegyer eingedrungen und hat empfindliche Störungen in der Waſſerverſorgung der Hauptſtadt verurſacht. In der Oper, fſowie in mehreren Theatern, die keine eigenen Hochdruck⸗ waſſereinrichtungen haben, konnten keine Vorſtellungen ſtattfinden. — Schließung der Aniverſität Bukareſt. Die Univerſität Bukareſt und alle Studentenheime wurden, wie der„Lok. Anz.“ aus Bukareſt erfährt, durch Beſchluß des Miniſterrats auf ein ganzes Jahr ge⸗ ſchloſſen. Nach einer Erklärung des Miniſterpräſidenten Bratianu liegt der Grund hierfür in den antiſemitiſchen Ausſchreitungen der letzten Zeit. — Großfeuer auf der Trieſter Meſſe. Nach Meldungen au⸗ Trieſt ſind dort drei Viertel der Pavillone der Trieſter Meſſe einer Jeuersbrunſt zum Opfer gefallen, die infolge des herrſchenden Sturmes raſch großen Umfang annahm. Der Schaden wird auf nahezu zwei Millionen Lire beziffert. — Ein Mäsrchenſchloß. Hugo Wittmann erzählt in der„Moder⸗ nen Welt“ von dem Wiener Hofbankier Baron Braun, dem im An⸗ fang des 12. Jahrhunderts das Schloß Schönau bei Lechersdorf gehörte, und der ſeinen Veſitz in ein phantaſtiſches Märchenſchloß verwandelte. Ueber einen See im Park ſpannte ſich als Brücke ein Regenbogen. Der am Schloß vorbeifließende Bach war nicht über⸗ brückt. Wollte man ihn überſchreiten, ſo zog der Schloßherr an einem⸗ Draht, und alsbald ſpaltete ſich ein wuchtiger Eichbaum und legte ſich, Brett an Brett, über das Waſſer. Die höchſte Ueberraſchung bildeten die beweglichen Puppen, deren Räderwerk von dem Bache getrieben wurde. Es gab betende Mönche, badende Nymphen und tanzende Derwiſche. Im Park befand ſich ferner ein Tempel der Nacht: hier erſchien unter Donner und Blitz Hekate, die Göttin der Unterwelt, erſchreckte die Gäſte und verzückte ſie gleich darauf mit berauſchenden Düften und ſüßer Muſik. Millionen waren hier in Spielereien verplempert, und ſchließlich war der ſteinreiche Bankier ruiniert und konnte froh ſein, einen Käufer zu finden, der ihm Park und Schloß um einen kleinen Teil des Koſtenaufwands abnahm. Die⸗ ſer Käufer war Jerome Bonaparte, der abgedankte König von Weſtfalen, der jedoch am Hokuspokus keinen Gefallen fand, ſon⸗ dern das Märchenreich unerbittlich in Stücke ſchlagen ließ. 5 chineſiſche Kaiſerlaune. In Tokio hat kürzlich der ſunge chineſiſche Kaiſer, ein Knabe an Jahren, eine noch jüngere Prinzeſſin namens Kuo Chai Si als Gemahlin heimgeführt und dieſes Ereignis durch eine Reihe rauſchender Feſtlichkeiten gefeiert. Er zieht jetzt die Aufmerkſamkeit durch einen Schritt auf ſich, von dem man nicht weiß, ob er nur Kinderlaune iſt oder ob er nicht auch etwas politiſchen Beigeſchmack hat. Der junge Kaiſer hat ſich nämlich den engliſchen Königstitel Henri und ſeiner Gemahlin den Titel der engliſchen Königin Eliſabeth beigelegt, weil er angeblich für dieſe beiden Erſcheinungen der engliſchen Geſchichte unbegrenzte Verehrung hegt. Was nun auch dahinter ſtecken mag— die Titel⸗ verleihung iſt jedenfalls nichts weiter als eine Komödie. Denn nie⸗ mand iſt ſeit der chineſiſchen Revolution machtloſer als der Kaiſer von China. Das bleibt er auch und wenn er ſämtliche Königs⸗ und Kaiſernamen der Welt ſich beilegen wollte. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher und nediziniſcher Fragen iſt aus⸗ geſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. An⸗ fragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet Elektriſch. Ein Laborgtorium gibt es nicht; wenden Sie ſich aber an die verſchiedenen großen Firmen. A. M. Wenn Sie bereits verklagt ſind, warten Sie am beſten den Ausgang der Verhandlung ab. Wir geben im Briefkaſten keine Auskünfte über Rechtsangelegenheiten. Helmuth 23. Der Aſchermittwoch fiel 1882 auf den 22. Februar. Schnakenplage. Sie können den Raum auch ausſchwefeln; darunter leiden aber Obſt uſw. Das einfachſte und auch billigſte Verfahren iſt eben das Abflammen der Wände. Andere Vergiftungsweiſen als die Erzeugung von Gaſen kennen wir nicht für die Beſeitigung der Schnaken im Keller. Danne, hier. Wir würden die von Ihnen mitgeteilten Vorfälle in Lud⸗ gshafen gerne weiter verfolgen, müſſen Sie aber vorher um Bekanntgabe Ihres Namens und Ihrer Anſchrift erſuchen. Neue Bücher. C. Jortenbach: Das württ. Landw.⸗Feld⸗Art. Regt. Nr. 1 im Weltkrieg 1914—18. Chr. Belſer.⸗G. Verlagsbuchhandlung in Stuttgart. Das württembergiſche Landwehr Feldartillerie⸗Regiment Nr. 1 war im Elſaß. dann in und ſchließlich am Stochod eingeſetzt. So erzählt der erſte Teil der Regimentsgeſchichte von Stellungskrieg an ſogen. ruhigen Frontabſchnitten. Und dann führte der letzte Teil ſeiner Feldzugstätigkeit, der Vormarſch in die Ükraine, das Regiment heraus aus dem Stellungskrieg hinein in das weite Rußland, auf beſchwerlichen Fußmärſchen und langer Bahnfahrt bis an die Nordoſtecke des Schwarzen Meeres, nach Taganrog und Roſtow. Und zum Schluß der traurigſte Teil der Regimenks⸗Ge⸗ ſchichte, die ruhmloſe Heimkehr durch feindliches Land, für einen Tell des Regiments nach ſchmählicher Gefangenſchaft und weiter Meer⸗ fahrt. Auch dieſe Regiments⸗Geſchichte wird das Gedenken wach⸗ rufen und wachhalten an die große Zeit des Weltkrieges, an die ge⸗ waltigen Leiſtungen, die unſer Volk mit ſeinem heldenmütigen, jahrelangen Standhalten einer Welt von Feinden gegenüber voll⸗ bracht hat, an den Geiſt deutſcher Tapferkeit und Pflichttreue. „Jauſt“. Das neueſte Heft dieſer illuſtrierten Monatsſchrift (Verlag Erich Reiß, Berlin) gruppiert eine Reihe von philoſop iſchen und hiſtoriſchen Eſſais, Gedichten und Geſchichten um das Thema der Liebe; Mitarbeiter ſind Lou, Andreas⸗Salome, Rud. G. Binding, Anton Mayer u. a. Die zweite Hälfte des Bandes bildet, wie üb⸗ lich,„Das Sammlerkabinett“. Eine anregende Zeitſchrift von guter Geſamthaltung. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rbein⸗Pegel[ g. 10.[.I1. 12. 15[Ti. Iecar-Feaelſ gj. ſq ¶ ĩi. i⁊ ſĩaſii Schuſerinſel“).88.86.80.67.601.53] Mannbeim.29,4 26,4.364.164.02397 Fehl...862.74.75.6.89(.77 Heilbronn.20.78.68 Maxau..59.88 42.58.574.5 Mannbeim.104.03.13.99.85.54 Naub.. 383 333332 315 Abn...66 3833.67„ Nord, trütb— J0. Mannheimer Wetterbericht v. 14. Febr. morgens 7 Ahr Barometer: 759,7 mm. Thermometer:—.7 C. Niedrigſte Temperatur nachts:—2,2%. Höchſte Temperatur geſtern:.60 C. Niederſchlag:.0 Liter auf den qm. Windſtill, bedeckt. Farmilien-Anzeigen wmuie Herlobungs,⸗, Lermählungs⸗. Geburfs. Todes-Anzeigen finden durch den Mannheimer General- Anzeiger meifesfe Verbreifungt eeee Ermäßigfe Preise auf Memmneimer Anzeigen Mitkwoch, den 14. Februar 1923 Maunheimer General-Anzeiger.(Mifſag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 75 Handel und Strie d Industrie Deuischlands Handelsbilanz 1922 um mehr als 2 Milliarden Goldmark passiv Zu den Mitteilungen über den Außenhandel im Dezember vom 2. Februar werden vom Stalistischen Reichsamt nach- btehende Erganzungen bekannt gegeben: Wie bereits in den Vormonaten, so würden auch im Dezember zur Berechnung der W erteergebnisse der Einfuhr Schätzungswerte er⸗ mittelt. Dabei stellte eine weitere Anzahl von Sachverstän- en aus Handel und Industrie ihre Mitwirkung zur Ver- ung, so daß die Zahl der geschätzten statistischen Num- rn von 183 im November auf 2 324 erweitert werden konnte. Der Anteil der geschätzten Werte an dem Wert der Gesamt- oinfuhr, der nach den Deklarationen im Vormonat 799% be⸗ rr ug, ist allerdings sogar etwas gesunken(77%). Dies dürfte dlarauf zurückzuführen sein, daß zufällig im Dezember gegen- über dem Vormonat bei den nicht geschätzten statistischen Nummern eine verhältnismäßig größere Einfuhr zu ver- zeichnen war als bei den geschätzten. In Ermangelung eines besseren Verfahrens ist wiederum für den restlichen Teil der Wertdeklarationen ein Schätzungs- Wert derart gewonnen worden, daß man die deklarierten Werte mit dem Koeffizienten. der aus dem Verhältnis der geschätzten Werte zu den deklarierten Werten errechnet Wurde, multtplizierte. Danach ergah sich für den Dezember ein Gesamt-Einfuhrwert von 589,8(im Vormonat 336,2) Millionen Goldmark. Rechnet man wie bisher den eklarierten Ausfuhr- Wert über den Dollarkurs des Dezember in Goldmark um, so ergibt sich ein Gesamt-Ausfuhrwert von 423,0(im Vormonat 255,2) MIillionen Goldmurk. Pie Zunahme der Einfuhr erklärt sich daraus, daß von einer Reihe hochwertiger Rohstoffe, vor allem Baumwolle, Flachs, Hanf, Jute, Felle und Häute, Oelfrüchte und Säme- reien usw. größere Mengen eingeführt wyurden als im Vor- monat, Während dagegen die Einfuhr von Steinkohlen und anderen geringerwertigen Waren so stark abnahm, daß da- durch auch die Menge der Gesamteinfuhr gegenüber dem Vormonat erheblich herahgedrückt wurde(43,2 Mill. dz, gegen 45.5 Mill. dz im November). Die Zunahme des Ausfuhr- wertes— auch die Ausfuhrmenge stieg nicht unerheblich(auf 17.6 Mitll. dz, gegen 15.5 Mill. dz)— erklärt sich zum größten Teil aus der Aufarbeitung einzelner Rückstände, die vor allem bei Stab- und Formeisen, Blech und Draht, Maschinen usw. eingetreten waren. Für das Gesamtjahr 1972 kann man mit den folgen- den innäherungsw- erten rechnen: Einfubr: 62 Miniarden Goldmark; Ausfuhr:.0 Milliarden Goldmark. Mithin weist die Handelsbilanz des Jahres 1922 eine Passivität von mehr als 2 2 Milliarden Goldmark auf. Neue Kapitalserhöhung bei Daimler Die Daimler- Motoren.-G. in Stuttgart- Untertürkheim beruft zum 10, März eine ao..V. ein, der die Erhöhung des Aktienkapitals um 200 Mill Mk. vorgeschlagen wird. Wie Verlautet soll ein Bezugsrecht für die Aktionäre nicht in Frage kommen, da die Absicht bestehe, dureh die Kapitalserhöhung der Gesellschaft möglichst viel Betriebskapital zuzuführen(was sich aber wohl auch bei Ausnutzung des Agios in genügen- dem Umfange 4 ließe) und Neil man den Schut⸗ gegen Veberfremdungsgefahr verstärken Wolle. Die Gesell- schaft erhöhte- iht Aktienkapital zuletzt im Dezember 1922 durch Ausgabe von 104 Mill. Mk. Stammaktien und 4 Mill. Mark Vorzugsaktien, wodurch das Grundkapital auf 400 MilI. Mark Stammaktien und 16 Mͤillionen Mark Vorzugsaktien gebracht wurde. Durch die jetzt Forgesch! agene Erhöhu ng steigt das Grundkapital sonach auf 616 Mill. Mk. 90 *** *Fellstofffabrik Waldhof. Auf Grund des in Nr. 12 vom 8. Januar I. J. abgedruckten Prospektes sind 40 000 000 neue auf den Inhaber lautende Stammaktien(Nr. 60 001 bis 100 000) und 30 000 000% 59% von 1. Februar 1927 ab zu 102% rückzahlbare Anleihe von 1922 eingeteilt in 15 000 Teil- schuldverschreibungen über je 1000 Nr.—15 000 und 3000 Teilschuldverschreibungen über je 5000 Nr. 15 001—18 000 der Zellstofffabrik Waldhof zu Mannheim-Waldhef zum. Handel und zur Notiz an der Frankfurter und Mannheimer Zörse zugelassen worden. * Die Rührbesetzung und die Deutsche Ostmesse Königs- berg Pr. Es besteht vielfach in deutschen Handelskreisen die Anschauung, daß die Unruhen des Ruhrgebiets die Ver- anstaltung der Heutschen Ostmesse Königsberg Pr. gefährde, ja sogar unmöglich mache. Wie wir von dem Mehamt Königsberg Pr. hierzu erfahren, üben die Verkehrstockungen des rheinisch-westfälischen Industriebezirks auf die Ostmesse keinerlei Einfluß aus. Die meisten Fabriken und W erke, die große Messegüter wie Maschinen zur Messe zu transportieren haben, haben diese bereits abgeschickt. Zum Teil befinden sich diese Maschinen auf dem Gelände der Ostmesse in Montage. Die andern Aussteller aber, die nur leichte und schnelſe Transporte wie Musterkollektionen von Texlilerzeug- nissen und Kleineisenwaren haben, dürften auf keine Schwie. rigkeiten stoßen. Bisher sind nur 3 Absagen aus dem In- f erfolgt. Die Sechste Deutsche Ostmesse Rönigs- berg Pr., die vom 18., bis 23. Februar stattfindet, vird eine lückenlose Beschickung aufwelsen. Devisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 14. Febr. Es notierten am hiesigen Platze Briefurse): New Lork 26250(28200, Holland10300(450), London 123000 f23000, Schw'ei, 490 5300) 120 Paris 1600(1720), Brüssel 1400 1510), Italien 1250(1180, Prag 775 (840). Tendenz: Weiterrückgüngig New FVork, 13 Februar.(WS) bevlsen 10 13 10. 13. 10 13 Frankreſoch 6 27.11 Sohwelz 18 75 18.78 Soanlen 15.68 15.67 Zelglen.45.38[ Fagfan!.68 460] Itaſten.92.00 * New Verk, 13. Febr. Kurs der Reichsmark bei Börsenschluß 0,00387%(0,0034) Cents. Dies entspricht einem Kurs von 25 974(29 412) Mark für den Dollar. Umrechnungskurse fur dle Bereohnung der Ausfuhrabgabe nach dem Stunde vom 12. Februar 1923 gtig fur die Zelt vom 11. Februar his 20 Fenruar 1323. Hollandg 8800[Itallen 1100 Zudapest.80 Zuenos Alres F. 9300 England.. 101200 aulgarlen* 140 Buenos Alres G. 18700 Amerlka 22200 Fumfnlen 4 110 Belglen fere 1400 ſJugoslamen 2⁴0 Norwegen 42009 SohwWol 42⁰⁰(tur 100 bjnar) Dänomark 4200 Spanlen 3300 Luxemburg 1 Sohweden 5900 Neu-WMWen.30 FLokohama 10700 Flnnfangd 500 Frag 670 Rio de Janelro. 2800 Ueber London ermittelte Kurse. Athenn„„ 360 Valparalso P. 3800 Llssabon 1300 155 86. 7000 Alexandrlen. 1400 Hontevides. 24100 Waren und Märkte X Kalipreiserhöhung um 709%. Der Reichskalirat be- schloß durch seine Sechserkommission einstimmig und unter Zustimmung des Reichswirtschaftsrats, eine Kalipreis- erhöhung um 70%. Jédoch wird auf alle bis zum 26. Februar einlaufenden Aufträge ein erheblicher Preisnachlaß gewährt, ein kſeinerer auf die zwischen dem 27. Februar und 5. März einlaufenden. Diese Mengen sind beschränkt. Preiserhöhung für Gardinen. Die Vereinigung Deut scher Gardinenwebereien e. V. hat, Wie die Testil-Woche er- rt, mit Wirkung ab 8. Februar 1923 bis zum Ablauf des genwärtig gültigen Lohntarifs auf der Grundlage von 5000 4 gleich 1 Pollar einen Teuerungszuschlag von 809“ tür Rohw are und 100% für appretierte Ware festgesetzt. *Neue Richtpreise in der Schokolade-Industrie. Die Interessengemeinschaft deutscher KRakao- und Schokolade- fabriken G. m. b. H.(Ideka) Berlin gibt die für Schokoladen- und Kakaoerzeugnisse heute gültigen Richtpreise wie folgt Kakaopulver, schwach entölt 18 400—20 400 per Kakaopulver, stark entölt 8400—.9400 per kg; Schmelz- belade 50/60 1750—41950; Schmelz-Schokolade, bitter 60/0 1900—2100%; Milch-Schokolade 1950—2150, je per 100“ g. *Bremen, 13. Febr. Baumwolle. Fully middling American g. e. 28 mm loko per 1 kg 19 110 l. Berliner Metallbörse vom 13. Februar Preise in Mark für 1 Kg. alvminlum 12. 12 Elektrolytkupfen 9759— in Earreg 116904— 11549.— n 7900-310%0 7909.8100 Zinn. ausländ. 24500-24990 24300.25000 gle 3180-385) 3J00-3600 Huttenzinn 24000 24200 24000.24200 Rohaink(Vb.-Pr.)—.— 4305.32 Hloke! 16000-16500 16000-16500 do.(kr. Vork.) 4500-4700 400-4600 Antimon 3000-3200 Plattenzlak 3400.-3800 3400-3500 Silber für 1 ör. 76.—770 595.5⁰0⁵ Aluminium 11579.— 11521.— Plaun p. Ar.— London, 13. Febeuar.(WI) Metallmarkt.(n Let. für d. engl. t. v. 1977 kg. . 13 bestsoleot. 185— 70.— Ble] 27.85 28.— Kupterkass 65 73 60— Miokol 130.— Zinx 34.45 34 45 do. 3 Monat 65 30 68.75] Einn Kassa 158 15 18685] Ausoksliber 10.50 10.50 do. Elektroi 72.30 72.75 do. 3 Mona: 188.—. 183.30] Antimon 33.— 34.— Amerikanischer Funkdienst New Vork, 13. Fehruar.(Wa) Funkglenst.(Machdruck vorboten). 10 13. Tuf. zus. 10000 33000 stand wt 1325 13 25 Kaffo looo 12 90 13 25Elektrolyt 15.— 15.25 Ored. Bal..— 4— Hürz 12.12 12 60[ lnn loko 40 50 4 50 Zucker Centrt!' 603.15 Mal—.——— Slel.12 812J Terpentin 151— 150.— Juii 1095 1133 Zinz 705 7 10 Savannah 143 50 142.50 Oktoher 9 83 10.40 Eisen 20— 23— J. Oel Baum 50—.— enamoer 9 59 10— Weigbleoh 475 475 Welzen rot 139 75 14.— Zaumw. loo% 28 28 606] Schmalz WwW. 1215 1215 Hart lokos 135 75 137.— Fobruar 27.81 2786 Taig 8— 9— Kals loko 91.— 91.— Härz 27 0. 27 98 Baumwsatg! 10. 1090] Konl nledr. Pr.50.50 April 23 07 28 12 Mal 1137 1137 göchst Pr. 560 5 60 Hal 23 23 28 26 Petrol. dases 16.50 18 30 Getrafr. Engl. 17 108 zum 13—.— tanks.—.— Kontinont.—.— Chicago, 13 Februar.(WS) Funkdiens:,(Nachdruck verboten). 10 13 Wolzen Mal 122 83 123.45 Roggen Zul 87 25 88.— Sohwoelne Ju 715.25 116.13 Sohmalz 17 z 11.25 1125 leiobt niedr. 8 35⁵ 790 nals Ha! 76.75 75.75* Mal 11.40 11 40 höchst. 9 7⁵ 8 15 Jull—.— 786.75 Pork———=Ischw. niede 185.50 nafer Mn! 46 15 46 45 Rippen Hal 1092 10 87 höchst. 8 10 77⁰ „ Juli 44 30 45.50 Spook niedr. 10 25 10 25 Zuf. Chioage 70 0 1320975 ftognen na! 99 25 99•75 höohst. 11.25 11.25 Weaten 43000 383000 Drucker und Verleger: Pruderel Dr. Daab General⸗ Anzeiger, G. m b 85 Mannheim, E 6. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher Verantwortlich für den 19 87 und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitif: Richard Schanſelder; für Gericht und Sport: Willy Müller, für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den en Franz Kircher; 2 Herausgebeg, Die Kurse sind jetzt sämtlich auf die Bindelt berechnet. Von hiesiger größerer Maschinen- fabrik tüchtiger gewissenhafter Büchbalter möglichst sofort gesucht. Angebote Fülr hieſiges, größeres Induſtrieunter⸗ nehmen wird durchaus bilanzſicherer „Huchhater mit a dn Erfahrungen Fabrikbuchhaltung, nicht über 40 Jahre alt, zum baldmoͤglichſten Eintritt geſucht. Gntempfohleneg Aeumähen in kleinen Haushalt(ein Kind) geſucht.*22 Frau Engel Wwe., P g. 11, Stellenvermittl. mit allen Vüroarbelten vertraut, der perfekt ſteno⸗ graphieren u. Maſchinen⸗ ſchreiben kann, per ſofort in der gesucht. Schriſtliche Ehrliches. Angebote erbeten, 427 15 10 Friedr. 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