— —4 — Montag, 19. Februar Bezugspreiſe: In mannh und umaebung frei ins gaus und durch die poſt o ne Seſtellgeld monatlich Mar 3000.— balbmonatlich Mark 15. o Kachſorderung vorbebalten. Einzeinummer bis s Seiten Mark 80.— über 8 Seiten Mar 100.. poſtſcheckkento nummer 17500 flaris. ruhe. Hauptgeſchuftsſtelle Mannbeim, L. 6. 2. Seſchäfte⸗ nebenſtelle neckarſtadt, wWalopofſtrae Ur. 6. Fernſprecher Knummer 7ogl. 7042, 7043, 703, 7035. Telegramm⸗oreſſe: SOenergtanzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. aunheimore Wittag⸗Ausgabe ſenom! Auze —— 1923— Nr. 83 ſiger nzeigenpreiſe: oei v 830 ¹ die ki. Zeite Mt. 38. 829 ga 50 Za preiſe 9* Stellengeſ. u. Sam.-Anzeig Reklamen me. 1200.. Runahmeſchluß: mittagbiaa verm. 8½ Uhr, Abendbdi. nachm. 8% Uhr. Lür Rinzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rustzaben wird keine verantwertung übern. göhere Sewalt. Streiks, Setriebs ſtörun gen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ür ausgeſallene od. beſchränkte Rus⸗ ben sder für verſpätete Rufnahme von imeigen. Ruftengt — Fernſprecher ohne Sewühr. Gerichts ſtans Raunheim Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannbermer Frauen-Jeitung u. Mannbeimer Muſik⸗Jeinma ——ͤ—— Die engliſch-franzöſiſchen Verhandlungen Die Stiadt Jülich iſt am Sonnkag von den Belgiern be⸗ ſetzt worden. 1* Der Düſſeldorfer Kegierungspräſidenk Dr. Grützner iſt verhaftet und ausgewieſen worden. * Der franzöſiſche General Payok iſt in Köln eingetroffen, um mit dem engliſchen Oberbefehlshaber General Godley über die Eiſenbahnfrage zu verhandeln. * Als Geſamkergebnis des Samskags berichtet Havas, daß den Bahnhof Weddau 3 Kurszüge für Frankreich und 1 Kohlenzug für Belgien verlaſſen haben. 1* General Nollet wird in den nächſten Tagen der deulſchen Regierung eine Jorderung auf eine der heuligen Geldentwertung in Deutſchland enkſprechende Erhöhung der Bezüge der in der interallnierten Militärkontrollkommiſſion befindlichen Enkente⸗ ffiziere vorlegen. Von den Deutſchen in Valparaiſo ſind für die Nuhrhilfe 130 Millionen Mark zur Verfügung des Reichskanzlers eingegangen. *. Die Schweiz hal mit überwälkigender Mehrheit die Ab⸗ machung belr. die Beſeitigung der zollfreien Zone am Genfer See und deren Erſetzung durch ein anderes Abkommen abgelehnk. Die engliſch⸗franzöſiſchen Eiſenbahn⸗ verhandlungen Auf dem Wege zum Kompromiß Wie der„Frankf. Ztg. aus London gedrahtet wird, nehmen dort unterrichtete Kreiſe an, daß betreffend der engliſchen Zone ein Ko m⸗ promiß zu erreichen ſei, wenn Frankreich mit der Freigabe der Nordweſtecke der engliſchen Zone für die Kohlendurchfüh⸗ rung ſowie mit der Beſchränkung militäriſcher Transporte über Köln auf das vor der Ruhrokkupation übliche Maß einverſtan⸗ den und Deutſchland bereit iſt, an der Ausführung dieſes lanes mitzuwirken. Lehne Paris oder Berlin ab, ſo ſei die Räumung der engliſchen Zone ſicher. In jedem Falle wäre höchſt fraglich, wie lange ſolche Kompromiſſe möglich ſind, weil man es hier nicht für zweifelhaft hält, daß diejenige Pariſer Partei, die England vom Rhein verdrängen und die Rheiniſche Re⸗ publik ausrufen will, jeden Augenblick die Oberhand gewinnen kann. Anderſeits würde der Abſchluß dieſes Kompromiſſes hier weite Kreiſe, darunter auch viele Konſervative, ſehr enttäuſchen, weil ſie reinen Tiſch haben wollen. 5 Beſprechungen in Köln Pariſer Blätter melden, daß in der engliſchen Beſatzungszone zwiſchen dem Oberkommandierenden der engliſchen Armee am Rhein, eneral Godeley und den franzöſiſchen Generälen Degoutte und Payot Unterhandlungen ſtattfinden werden.„Echo de Paris“ kennzeichnet die Lage wir folgt: „Die franzöſiſche Regierung beſteht nicht auf ihrem erſten Ver⸗ langen, daß General Degoutte drei mehr oder weniger mit dem Rhein parallel laufende Eiſenbahnlinien zur Verfügung geſtellt werden, aber ſie kann das was Bonar Law ihrem Unterhändler angeboten hat, nicht als befriedigend anerkennen, nämlich die Beſchränkung unſerer Transporte auf den Stand vom 11. Januar, wo wir nur den edürfniſſen der Garniſonen von Düſſeldorf, Duisburg und Ruhrort zu genügen hatten. Das Mindeſte deſſen, was uns befriedigen kann, iſt die Erſetzung des beſchränkten Verkehrs auf den drei Linien durch einen unbeſchränkten Verkehr auf einer von ihnen. Die Herren in er Downing⸗Street haben ſich gegen die Erſetzung der deutſchen Eiſenbahner durch franzöſiſche ausgeſprochen, ſich jedoch vorbehalten, die Erſetzung durch enaliſche Eiſenbahner ins Auge zu faſſen, ſobald m Verlauf der Ereigniſſe das deutſche Perſonal gezeigt habe, daß man auf es nicht zählen könne.“ „Ere Nouvelle“ über die Haltung Englands Zu der ernſten Lage, die durch die engliſch⸗franzöſiſchen Verhand⸗ lungen der letzten Tage herbeigeführt wurde, ſchreibt die„Ere Nou⸗ velle“, man verzeichne in Paris ſorgfältig alle Sympathiekundgebun⸗ gen von jenſeits des Kanals und lege ſie als Zuſtimmung zu der fran⸗ zöſiſchen Auffaſſung aus. In Wirklichkeit handle es ſich aber nur um ußenſeiter die ſich pon dem dichten Haufen der Gegner der Ruhr⸗ eſetzung losgelöſt hätten. Weit überwiegend, ſagt„Ere Nouvelle“, billi gt die öffentliche Meinung Großbritanniens das Vorgehen unſerer Regierung nicht. Dr. Cuno zur Frage einer engliſchen Intervention Berlin, 19. Feb.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Berliner Kerreſpondent der Sunday Times hatte eine Unterredung mit dem Kanzler über die Ereigniſſe im Ruhrgebiet. Auf die Frage, ob er an Friedensmöglichkeiten glaube, erklärte der Kanz⸗ ler, die Franzoſen hätten die Initiative in Händen. Auf die rage, ob das heißen ſolle, daß er auf irgendeine Intervention von dritter Seite rechne, antwortete der Kanzler bejahend und fragte dann den Journaliſten, ob er die Anſicht vertrete, daß England etwas tun ſolle. Auf deſſen Gege e:„Was erwarten Sie enn von England?“, antwortete der Kanzler:„England ſoll zmen Druck auf die Franzoſen ausüben, um ſie zum Rückzug aus dem Nußrgebiet zu bewegen. Der Kanzler fuhr fort:„Die fran⸗ zöſiſche Inpaſton iſt der erſte enlſcheidende Schritt zu einer wirtſchaftlichen und politiſchen Hegemontie. Die bewaffnete Be⸗ ezung des größten Kohlen liefernden Geblets durch eine Macht, eauf Grund des Friedens von Verſaſlles bereits das größte eiſen⸗ ugende Land des Kontinents iſt, hat die deutſch⸗frenzöſiſche Teſe in ein Problem verwandelt, deſſen Folgen ſo ſchwer und Kerndlegend ſind, daß die öffentliche Meinung der ganzen Welt „ aagcgenüber nicht gleichgültig bleiben dar“ Auch Jülich„erobert“ Am Sanmtstag morgen iſt Jülich von den belgiſchen Truppen beſetzt worden. Das Eiſenbahnbetriebsamt in Jülich teilt dazu mit: Infolge der Beſetzung des Bahnhofs Wuerſelen iſt die be⸗ abſichtigte Wiederaufnahme des Zugverkehrs Aachen⸗Nord—Kirch⸗ berg unmöglich geworden. Belgiſche Truppen überſchritten am Sonntag die Brücken bei Dorſten und beſetzten mit ſtarken Kräften die Bahnhöfe Dorſten und Holſterhauſen. Damit iſt auch die Eiſenbahn⸗ ſtrecke Weſel—Haltern—Münſter aus dem Durchgangsverkehr nach Holland ausgeſchiden. Von der Beſatzung wurde beſtimmt, daß täglich ſechs Kohlenzüge von Dorſten nach Holland durchgelaſſen würden. Das Gewaltreziment über das Kuhrgebiet ſetzt ſich aus einer endloſen Kette von brutalen Handlungen zuſam⸗ men, die vollzählig üßerhaupt nicht aufgeführt worden können. Unter den üblichen Ausweiſungen, die ſich diesmal beſonders gegen Ober⸗ beamte und Journaliſten richten, iſt die 0 Ausweiſung des Regierungspräſidenlen Dr. Grützner beſonders beachtenswert. Aus Düſſeldorf wird darüber gemeldet: Regierungspräſident Grützner iſt geſtern nachmittag 4 Uhr in ſeiner Wohnung in Gegenwart zweier von der Völker⸗ bundstagung zurückkehrender ſchwediſcher Reichs tags⸗ abgeordneter verhaftet worden, die ihn über die Lage im Einbruchsgebiet befragen wollten. Von der franzöſiſchen Polizei wurde er vor General Simon gebracht. Dieſer eröffnete ihm, daß er auf Befehl Degouttes ausgewieſen werde. Dder Grund der Aus⸗ weiſung beſteht darin, daß der belgiſche Oberkommandant in Brüſſel die Ausweiſung bei Degoutte beantragt habe wegen eines Proteſt⸗ ſchreibens, das der Regierungspräſident an den belgiſchen Gene⸗ ral in Duisburg richtete wegen der neuen Verhaftung des Oberbür⸗ germeiſters Jarres anläßlich deſſen Rückkehr nach erfolgter Auswei⸗ ſung. Grützner wurde im Kraftwagen von zwei franzöſiſchen Gen⸗ darmen und einem bewaffneten franzöſiſchen Soldaten nach Weſel gebracht. Die Verhaftungen gehen ebenfalls unausgeſetzt vor ſich. In Herne wurde der mehr⸗ heitsſozialiſtiſche Stadtverordnete Hölkeskemp von den Be⸗ ſatzungstruppen feſtgenommen. Franzoſen drangen der„Köln. Volksztg.“ zufolge in die Wohnung des Direktors der chemiſchen Fabrik Theodor Coldſchmidt in Eſſen, Dr. Goldſchmidt, mitten in de er Nacht ein, trieben ihn und ſeine Frau aus den Betten und nahmen das Schlafzimmer des Ehepaares in Benutzung. Dr. Goldſchmidt wurde verhaftet und an einen unbekannten Ort verſchleppt. Bei der Beſetzung des Polizeipräſidiums in Eſſen ſind u. a. auch die politiſchen Akten der rechts⸗ und linksgerich⸗ teten Parbeien und der Jugendorganiſationen beſchlagnahmt worden. In Bochum erſchienenen franzöſiſche Soldaten im Landgerichtsgebäude und wollten dem Staatsanwaltſchaftsrat Schulte⸗imbeck einen Sngef überreichen. Der Staatsanwaltſchaftsrat weigerte ſich, den Brie anzunehmen. Abends um 5 Uhr erſchien abermals ein Truppen⸗ auſgebol vor dem Landgerichtsgebäude und drang in das Gebäude ein, obwohl von der Putzfrau erklärt wurde, daß niemand mehr anweſend ſei, und verhafteten den Staatsanwaltſchaftsrat Erzmich, den Aktuar Gerlach und den Kanzliſten Haaſe. Gerlach und Haaſe wurden wieder freigelaſſen. Staatsanwaltſchaftsrat Erz⸗ mich ſoll ſolange in Haft behalten werden, bis der Staatsanwalt⸗ ſchaftsrat Schulte⸗Limbeck ſich der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde ſtellt. Die Franzoſen ſuchten ferner noch den Staatsanwaltſchafts⸗ rat Harmann. Auf der Zeche Prinzregent, die zur Deutſch⸗Luxemburg A. G. gehört, trafen franzöſiſche Soldaten ein, um Holz zu beſchlag⸗ nahmen. Sie beluden einen Waggon mit dem requirierten Material. Die Belegſchaft der Zeche verhinderte jedoch das Heraus⸗ fahren des Waggons indem ſie das Zechentor ſchloß. Die Franzoſen entfernten ſich darauf, kehrten aber bald mit Verſtärkung 1 Nunmehr feuerten ſie blindlings durch das ge⸗ chloſſene Tor. Hierbei wurde ein 15jähriger Arbeiter ſo ſchwer verleßt, daß er nach ſeiner Einlie erung ins Kranken⸗ haus ſtar b. Ein. anderer Arbeiter erhielt einen Streifſchuß am Hals. Der Markenkontrolleur Berghäuſer, der den Schlüſſel zur Zeche nicht herausgeben konnte. weil er nicht in ſeinem Beſitz war, wurde feſtgenommen. Die franzöſtche Beſatzunosbehörde in Bochum fährt fort, Waren in Geſchäftslokalen zu beſchlagnahmen. An einer Suale wurden 50 Mafratzen requirtert, an einer anderen Stelle zwei Herde zwei Zimmeröfen, zehn Waſchkeſſel uſw. im Werte von 5 Millionen Mk. An einer dritten Stelle nahmen ſie 10 leere Weinfäſſer fort. eaee e e in Gelſenkirchen Der Bahnhofsvorſteher in Gelſenkirchen wurde von den Fran⸗ zoſen verhaftet. Sieben Millionen aus der Stationskaſſe wurden beſchlagnahmt. Telegraphenamt und Bahnhof wurden beſetzt und der perſchärfte Belagerungszuſtand verhängt. Laut Mitteilung der Be⸗ fatzungsbehörde iſt die erneute Beſetzung Gelſenkirchens deshalb er⸗ folgt, weil die Geldbuße von 100 Millionen Mk. noch nicht bezahlt worden ſei. Eine deulſche Prokeſtnoke Der deutſche Geſchäftsträger in Brüſſel iſt beauftragt worden, der belgiſchen Regierung eine Note zu überreichen, in der gegen die Mißhandlung des Eiſenbahnſekretärs Gropaß durch emen belgiſchen Offizier anläßlich der Beſetzung des Bahnhofs Ober⸗ hauſen Proteſt erhoben und volle Genugtuung vorbehalten wird. Der Verkauf der Jertiafabrikate Das„Journal“ meldet, der belaiſche Miniſterpräſtdent Theu⸗ nis habe einen Plan des Verkaufs der Fertigfabrikate aus dem Ruhrgebiet zuaunſten der Reparationskommiſſton ausgearbeitet, der Mitte dieſer Woche in Paris voreleat werden ſoll. Das„Journal“ beſtätigt ferner, daß die fran⸗Fſiſch-beleiſche Sachverſtändigenkommif. ſton die Einführung es rheiniſchen'alers vorſchlatzen werde, der durch eins Bank ausgegeben werden würde. Der ſchechiſche Finanzminiſter Raſchin iſt en den Folgen des Attentats geſſerben, des em 5 Janvar auf ihn verübt worden war. Anſer Abwehrkampf und ſelne Methoden Man wird den Sinn der Londoner Debatten wohl ſe auslegen dürfen: helft Euch ſelber, ſo wird Euch Gott helfen. Wobei man, wenn man will, für Gott auch Schickſal ſagen kann. Ungefähr ſo haben, wenn bürgerlicher Kleinmut ſie mit Fra⸗ gen beſtürmte, die ernſthaften Beurteiler Ablauf und Ausgang dieſes Kampfes um Rhein und Ruhr ſich auch von Anbeginn gedacht. Die Welt da draußen, vielfach in wirtſchaftlichen und politiſchen Bezie⸗ hungen mit Frankreich verſtrickt und in ihren Entſchließungen keines⸗ wegs frei und unbehindert, ſchaut abwartend, doch nicht teilnahmslos dem Ringen zu. Vermag Deutſchland in dem ſich zu behaupten, zeigt es, daß troß allem Druck und allen Verkürzungen noch beachtliche Kräfte in ihm leben, ſo wird zu irgend einer Friſt es auch an der Un⸗ terſtützung von außen nicht fehlen. An Sachen, die von vornherein verloren ſind, verſchenkt die durch Krieg und Frieden der letzten neun Jahre gegangene Staatengeſellſchaft kein Mitgefühl: weshalb denn auch alle Appelle an das Mitleid, ſelbſt an die internationale Klaſſen⸗ ſolidarität ſo ausſichtslos waren. Den Stürzenden wird niemand hal⸗ ten. Wer ſich aber als Potenz erweiſt, die zu reſpektieren lohnt, dem werden eines Tages auch in der Fremde mehr oder weniger freund⸗ willige Helfer erſtehen. Denn auch im Leben der Staaten gibt es ein Memento wo die klugen Leute haufenweis dem Rathaus entſtrömen und erklären: wir haben es ja gleich geſagt. Die Londoner Parlamentsdebatten, ſo wenig ſie im Augenblick ſich in praktiſche Außenpolitik umſetzen laſſen, ſcheinen uns zweierlei zu predigen: Fortſetzung des Widerſtands und Aus⸗ harren in Geduld. Man ſoll in dieſen Tagen nicht mit dem Terminkalender herumgehen und ausrechnen(oder anderen vorrech⸗ nen): bis dann und dann werden wir es geſchafft haben. Vielleicht, vielleicht auch nicht Wir wollen doch nicht in die Fehler der Uboots⸗ zeit zurückfallen, wo auf den Ueberſchwang der Anfänge und das allzu gläubige Hoffen, ſchließlich die grenzenloſe Enttäuſchung folgte. Die Dinge liegen heute zwar genau umgekehrt wie im Krieg. Den⸗ noch wird man in dem einen oder anderen Stück die Erfahrungen iener Jah:e mit Nutzen heranziehen können. Das gilt nicht zuletzt auch von der Bearbeitung der öffentlichen Meinung, von allen den Proble⸗ men, die unter den Begriff der Propaganda zuſammengefaßt zu werden pflegen. Gerade in der Beziehung ſcheinen die Spuren uns zu ſchrecken. Wir werden nicht wieder ein Büro nach Methode und Art des Erzbergerſchen auftun dürfen. Und wir werden ſorglich uns zu hüten haben, trotz allen Erfolgen, die dem edlen Brüderpaar dabei erblühten, in eine Greuelpropaganda nach dem Muſter der North⸗ cliffe und Rothermere zu geraten. Mitunter hat man faſt den Ein⸗ druck, als ob Franzoſen und Belgier es darauf anlegten. Als ob ſie durch verkommene und feile Subjekte, deren es natürlich auch unter unſeren Landsleuten gibt, derlei Meldungen an deutſche Nachrichten⸗ ſtellen heranbringen ließen, um dann das unausbleibliche Dementi mit allen Attributen ſütlicher Entrüſtung in die Welt hinauszutrompeten: ſeht her, ſo lügen die Deutſchen, ſo ſchneiden ſie auf! Solchen Mög⸗ lichkeiten wollen wir uns doch lieber nicht ausſetzen. 8 Sicherlich wird es nützlich ſein, was man geiſtige Offen⸗ ſive 1 hat, nicht außer Acht zu laſſen. Nſo planvoll und ſyſtematiſch darzulegen(und ſo lange, bis es den in dem Be⸗ lang noch ziemlich unberührten breiten Schichten in England und Amerika, aber auch in Neutralien, aufzugehen beginnt), was in Wahrheit ſeit dem Waffenſtillſtand und ſogen. Friedensſchluß von uns geleiſtet und ſchon„repariert“ wurde. Auch in den Publika⸗ tionen über die Kriegsanfänge, die, je länger je mehr, das Verſailler Sündenbekenntnis in Schall und Rauch auflöſen, wird felbſtverſtänd⸗ lich fortzufahren ſein. Aber wegen der neueſten franzöſiſch⸗belgiſchen Aktion bedarf es kaum einer geſteigerten Propaganda. Die beſorgt für Heimat u Fremde, für Freund u. Feind die welſche Soldateska ſchon ſo wirkſam, daß wir dieſen Teil der Aufklä⸗ rungsarbeit im weſentlichen ihr überlaſſen dürfen. Was uns dann noch zu tun bleibt, iſt in der Hauptſache die Abwehr N örenmens e die Abwürgung aller der Enten, die mit Vorliebe in der ſchweizeriſchen und tſchechoflowakiſ hen, gelegentlich wohl auch in der anglo⸗amerikaniſchen Preſſe aufzuflattern pflegen. Dieſe Dinge wären halb ſo ſchlimm, wenn nicht eine ruchloſe, leſder nicht bloß kommuniſtiſche Sonſationsjournaliſtik bei uns aufgriffe und weitertrüge. Gerade das aber macht auch die Bekämpfung des Uebels ſo mißlich. Man kann nicht, wie das dieſer Tage mit Uage ſtüm in einem Berliner Blatt verlangt wurde, weil ein paar räudige Schäflein in ihrer Mitte traben, alle Korreſpondenten der amerikant⸗ ſchen Zeitungen mit Krieg überziehen. Denn die überwiegende Mehr⸗ Fn von ihnen bezeugt uns eine würdige und durchaus erfreuliche uympathie. An manches Fälſcherneſt aber kommt man überhaupe 155 heran, weil der letzte, der zwingende Beweis kaum zu führen Auch von dieſem ganzen Bereich gilt, daß wir zuvor uns ſelber helfen müſſen wenn das Schickfal uns helfen ſoll. Machen wir uns zunäch einmal immun gegen die Lügengeſpinſte, das Ge⸗ raune und Geflüſtere und alle diche ur Trübung der Sinne und Gemüter beſtimmten Gerüchte und Hiſtörchen werden uns nicht an⸗ fechten. Daß wir einen ſchweren Gang gingen, war von vornherein klar. Daß mit der Länge des Wegs die Laſten und die Prü⸗ fungen ſich mehren mußten, ſollte wenigſtens jetzt uns aufgedä n⸗ mert ſein. Wer ihn mit Ruhe und Beſonnenheit geht und ſener —— Entſchloſſenheit, die in Ueberlegungen des Verſtands, nicht in em Strohfeuer zerflatternder und darum immer von neuem auf⸗ zupeitſchender Hurraſtimmung ihr⸗ Wurzel hat, wird trotzdem wohl an das glückliche Ende gelangen. Es iſt eben, trotz manchen äußer⸗ lichen Analogien, in Wirklichkeit alles anders als im Krieg. Wir ringen nicht um irgend etnen„Siegfrieden“, ſondern ſchlechthin um das Racht auf Daſein und freie Arbelt. Wir ſtehen zudem mit dem Rücken an der Wand und kämpfen, weil wir müſſen und man keine andere Wahl uns ließ. Und weil wir den Krieg nicht ein zweites Mal und dann endgültig verlberen dürfen Juſt um deswillen iſt der Streit um die ſogenannte Ver⸗ handlungsbereitſchaft der Regierung von einigen ſozialiſtiſchen Stiliſten leider nicht bloß unabhängiger Züchtung, mit nicht immer lauterer Feder geführt, ſo hervor⸗ ragend töricht die Frankfurter Zeitung“, in dieſem Fall gewiß eine unverdächtige Zeugin, hat dieſer Tage gemeint: das erinnere an den Hader um den beſten Frieden. der im Krieg die Not on auseinanderriß und uns ſchließlich das Dittat von Verſailles bereitete Zum Verhandeln gehören zwei. Daß unſer Partner zu ſolchen Berhandlungen geneigt wäre unter Bedingungen, die für uns zu tragen möslich ſind. iſt bisher nicht betaunt geworden K. 1. —— DBerlln. 19. Fetr.(Bon unſ. Berl. Büre) Der deutſche H6 ſchukring veranſtaftete geſtern in der neuen Tula der Undverſtitzt eine große deuiſche Kundgebung, bei der Regiergungsrat Dr. Czagun die Hauptrede hielt. Nach ihm ſprachen Vertreter verſchtedener be⸗ drohter Grenzgebiete, non denen den tiefften Eindruck machten die Sendboten aus Oeſterreich und Saarlond. VTCCCCTCCCTFPbPTFbCCCCCCCCTTTT ·w0T0T000T0T0b0b0bTbTbTbTTb dat uns Erich 52 Intentionen ſehr nahe kommen. Denn wie der Dramatiker 2. Seite. Nr. 83 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Monkag, den 19. Jebruar 1923 Die Lage im deſetten badiſchen Gebiet hat ſich ſeit Samstag weſentlich verändert. Nachdem in den letzten Tagen die franzöſiſchen Truppen aus einer ganzen Reihe von Ort⸗ ſchaften zurückgezogen worden waren, iſt auch in Offen⸗ burg ſelbſt an verſchiedenen Stellen eine Zurücknahme der Wache erfolgt. Seit heute mittag kann man beobachten, daß die noch ver⸗ bliebenen Wachen an den ſtaatlichen Verkehrsgebäuden ohne Ge⸗ wehr Poſten ſtehen, während ſie bisher mit aufgepflanztem Bajo⸗ nett ihren Dienſt verſahen. Man will anſcheinend die Beamten und Arbeiter für die Wiederaufnahme des Verkehrs, die von den Franzoſen angeſtrebt wird, geneigt machen. Zurzeit befin⸗ den ſich hier auchſ elſäſſiſche Eiſenbahner, die von mor⸗ gen ab den Verkehr von Appenweier nach Kehl einrichden wollen. Wie berichtet wird, bemühen ſich die Franzoſen, auf das deutſche Perſonal einzuwirken, daß es den Dienſt wieder aufnimmt. Es be⸗ harrt aber nach wie vor auf der reſtloſen Zurückziehung der Beſatzung von den öffentlichen Verkehrsanſtalten. Zur Ein⸗ richtung einer Zollinie werden die erforderlichen Maßnahmen getroffen. Das verkehrschaos Die Folgen der„wilden Züge“ Eſſen, 19. Febr. Geſtern morgen hat ſich auf dem Bahnhof in 88 ein Eiſenbahnunglück ereignet. Auf der Bahnſtrecke unweit Krefeld iſt ein von belgiſchen Militäreiſenbahnern geführter 8⁰ mit einem anderen zuſam nengeſtoßen. Ein belgiſcher oldat wurde dabei gelötet. Bei Dahlhauſen bei Bochum ereignete ſich geſtern ein zweites Eiſenbahnunglück. Ein von franzöſiſchen Ehenbahnern geführter Zug mußte vor einer ein⸗ frorenen Weiche halten; in dein Zug befand ſich eine Kompagnie ſanzöſicche Pioniere. Während des Haltens fuhren 5 zuſammen⸗ gekoppelte Lokomotiven, die gleichfalls wöſißcero geführt wurden, auf den Zug auf. Deei franzöſiſche Soldaten wurden getötet, 8 ſchwer verletzt. Anfähigkeit oder Täuſchungsmanöver? Wie von zuſtändiger Stelle gemeldet wird, fuhren die Franzoſen im Bezirk Trier ſchon ſeit einigen Tagen einen Kohlenzug mit achtzehn Wagen Koks zwiſchen Gehrau—Karthaus und Trier immer im Kreiſe herum. Die Meldung beweiſt entweder die Unfähigkeit des franzöſiſchen Perſonals den Eiſenbahnbetrieb im be⸗ ſetzten Gebiet auch nur notdürftig aufrecht zu erhalten, oder es han⸗ delt ſich bei der Angelegenheit auch um eines der bekannten franzöſi⸗ ſchen Schwindelmanöver, arrangiert zum Zwecke, ſtarke Kohlentrans⸗ porte nach Frankreich vorzutäuſchen. Weitere Miniſterreiſen J Berlin, 19. Febr.(Von unſ. Berliner Büro.) Am Samstag hat ſich der preußiſche Innenminiſter Severing in Dort⸗ mund aufgehalten, wo er vor Vertretern der Induſtrie, der Ge⸗ werbchaften und Behörden zu einigen wichtigen Fragen der Be⸗ ſetzung Stellung nahm. Von Dortmund iſt Severing nach Solingen wo er mit Genehmigung der engliſchen Beſatzungsbehörde geſtern abend in einer öffentlichen Ver⸗ ſammlung geſprochen hat. Gleichzeitig. iſt auch der Reichsver⸗ zehrsminiſter Gröner im Ruhrgebiet geweſen, um mit den Eiſen⸗ bahnerorganiſationen die gegenwärtige Lage des Betriebs zu be⸗ ſprechen. Vertreter ſämtlicher Organiſationsrichtungen erklärten dem Miniſter, daß ſie die ihnen von dem Präſidenten der fran⸗ zöſiſchen Feldeiſenbahn überreichten Reverſe, in denen ſie erklären ſollten, ob ſie unter franzöſiſcher Oberhoheit arbeiten wollen oder nicht, nicht unterſchreiben würden. Ferner wurde dem Verkehrsminiſter ein franzöſiſcher Befehl an die Reichsbankſtellen unterbreitet, wo dieſen verboten worden iſt. Eiſenbahn⸗ bedienſteten Gehalt auszuzahlen. Miniſter Grdner konnte mitteilen, daß auch dieſe Gewalkmaßnahme durch ent⸗ ſprechende Verfügungen illuſoriſch gemacht worden iſt. Auch die Frage der eventl. bevorſtehenden Uebergabe eines Teils der Eiſen⸗ dahn in der engliſchen Rheinlandzone an die Franzoſen wurde ge⸗ ſtreift. Dazu würde gleichfalls im Einvernehmen ſämtlicher Partei⸗ richtungen eine Entſchließung gefaßt in der betont wurde, der Be⸗ trieb ſei bis zum äußerſten weiterzuführen, doch keineswegs unter franzöſiſcher Oberhoheit. Mannhafte Pfälzer! Im Bahnhof Ludwigshafen ereignete ſich vor einigen Tagen folgender Zwiſchenfall: Franzöſiſche Eiſenbahner waren mit einem ſogenannten wilden Zug von Mainz bis in den Bahnhof Lud⸗ wigshafen vorgedrungen und wollten nun wieder nach Mainz zurück⸗ fahren. Im ganzen Bahnhofe Ludwigshafen fand ſich aber kein Eiſenbahner, der ſich zum Drehen der Lokomotive zur Verfügung ſtellte, keine Hand war bereit, die Weichen zu ſtellen und kein Fin⸗ gerrührte ſich, um die Signale zu ziehen. Das franzöſiſche Zugs⸗ perſonal bat nun, nach Ludwigshafen Rangierbahnhof fahren zu dürfen, aber wieder erfolglos. In dieſer Not riefen ſie ihre be⸗ waffneten Landsleute zu Hilfe. Drei bewaffnete franzöſiſche Offiziere drangen zuſammen mit dem techniſchen Zugsbeamten in die Befehlsſtelle(Fahrdienſtzimmer) ein und befahlen, innerhalb 20 Mi⸗ nuten freie Fahrt für den Zug. Als der Fahrdienſtbeamte ſich wei⸗ gerte, dieſem Befehle nachzukommen, zog einer der Eindringlinge ſei⸗ nen Revolver, warf ihn auf den Tiſch und erklärte, den Beamten niederzuſchießen, wenn er nicht innerhalb 5 Minuten den Zug ab⸗ Unbekümmert um dieſe Drohung erklärte darauf der fahren laſſe. pfälziſche Beamte, daß er dieſen Befehl nicht ausführen könne, da er nur den Anweiſungen ſeiner Dienſtſtelle zu folgen habe und nur dieſe befolgen werde. Man ſchleppte hierauf den Fahrdienſtbeamten vor den Bahnhofvorſtand, wo ſich die Franzoſen die gleiche Abfuhr holten. Nach weiterer Verhandlung mit der Reichsbahndirektion Ludwigshafen vereinbarte man, die Fremdlinge mit deutſchem Eiſen⸗ bahnperſonal abzuführen. Frankreich und die Schweiz Eine charakteriſtiſche Volksabſtimmung Das Schweizer Volk hat mit ſtarker Wucht in der geſtrigen Volksabſtimmung das Abkommen mit Frankreich über die Genfer Zonen, das ihm vom Bundesrat und der Bundes⸗ verſammlung zur Annahme empfohlen war, verworfen. 401 741 Nein ſtehen nur 91371 Ja gegenüber. Die deutſch⸗ſchweizeriſchen Kantone haben ſämtliche mit außerordentlicher Mehrheit abgelehnt; dagegen haben die welſchſchweizeriſchen Kantone unter dem Einfluß politiſcher Stimmungen und wirtſchaftlicher Intereſſen das Abkommen mit Ausnahme von Genf, das mit kleiner Mehrheit ab⸗ gelehnt hat. CTagung des Keichslandbundes Die Frankfurter Tagung des Reichslandbundes wurde mit einer Begrüßungsanſprache des geſchäftsführenden Vorſitzenden, Reichstagsabgeordneten Dr. Röſicke, eröffnet, der zunächſt darauf K daß vor 30 Jahren der Bund gegründet wurde. Damals ei die Landwirtſchaft in großer Not geweſen. Auch die diesjährige Tagung ſtehe im Zeichen großer Not, und zwar in erſter Linie der Not des Vaterlandes. Die deutſche Landwirtſchaft habe verſprochen, die Produktion auf das Möglichſte zu ſteigern, ſa ſogar die Friedens⸗ produktion zu 3 Dazu müſſe die Landwirtſchaft aber frei ſein. Dadurch, daß der Landwirt für die Umlagelieferungen nicht bezahlt bekomme, was unbedingt wäre, werde die Landwirt⸗ ſchaft in ihrer Produktion gelähmt. Die Vorſchläge, die in Preußen wie im Reich vorlägen, würde auf eine Monopoliſierung des Ge⸗ treides und des Stickſtoffes hinauslaufen, während freie Wirtſchaſt gefordert werden müſſe. Hinſichtlich der Steuergeſetzgebung ſei die Landwirtſchaft unnatürlich überlaſtet. Auf das Vorgehen der Fran⸗ zoſen eingehend, wies der Redner darauf hin, daß 10 offenbar ein neuer Geiſt in Deutſchland entwickeln wolle. Die Landwirtſch aft ſei ſich ihrer Verpflichtung bewußt, den Kämpfern am Rhein und an der Ruhr mit allen Kräften zu helfen, damit ſie nicht vor Hunger chließlich willenlos würden. Mit dem Gelöbnis, dieſe vaterländiſche 0 t. unter allen Umſtänden zu erfüllen, ſchloß der Redner ſeine mit ſtürmiſchem Beifall aufgenommenen Außzführungen. ittergutsbeſitzer v. Natzmer(Brandenburgiſcher Landbund) gab einen Bericht von einer Orientierungsreiſe im beſetzten Gebier und hob die entſchloſſene Stimmung der Rührkämpfer hervor. Dom⸗ Martin wies auf die Notwendigkeit hin, das Geſchick des aterlandes über das eigene Geſchick zu ſtellen, während Reichstags⸗ abgeordneter Hepp dem Wunſche Ausdruck gab. daß das Hilfswerk für die Ruhr Stadt und Land einander näher bringen möge. So⸗ dann wurde von der Verſammlung eine Entſchließung angenommen, in der der Reichslandbund ſich bereit erklärt 500 000 Kinder aller Berufsſtände und Schichten aus dem Einbruchsgebiet aufzunehmen, die Zuführung von Futtermitteln an Landwirte, die unter equiſitionen zu leiden haben, beſchließt und die allgemeine Opfer⸗ bereitſchaft ſowie die Stützung der Regierung in dem Kampf un Deutſchland Recht und Ehre zuſagt. Auf wirtſhaftlichem Gebiet ver⸗ langt die Befreiung von der Uralage für die die Lei⸗ ſtaer kübige überſteigenden Mengen. en möglichſt hoher Abſchlagszahlungen und eine umgehende Erklärung der Regie⸗ rung über die endgültige Beſeitigung jeder Zwangswirtſchaft land⸗ wirtſchaftlicher Erzeugniſſe. Baoͤiſche Politik der Abgeorònete als Schilderſtürmer Der Badiſche Landtag hatte, wie berichtet, in ſeiner Sitzung vom 1. Februar die Ausſetzung eines Strafverfahrens gegen den ſozialdemokratiſchen Abgeordneten Maier⸗Heidelberg be⸗ ſchloſſen. Nach dem jetzt erſchienenen amtlichen Bericht über die Landtagsverhandlung führte der Abg. Wittemann als Bericht⸗ erſtatter folgendes aus: „Im Gefolge des Erzberger⸗Mordes im Sommer 1921 erſtanden an verſchiedenen Plätzen Demonſtrationen, insbeſondere der Arbeiter⸗ ſchaft. Auch in Heidelberg fand eine ſolche Demonſtration am 31. Auguſt 1921 nachmittags ſtatt. Dieſe hatte einen Schilder⸗ ſturm im Gefolge. Nachdem in der Stadt verſchiedene den Hof⸗ lieferantentitel führende Schilder abgenommen und zerſtört waren, wurde auch von einem gewiſſen Karl Wolf aus Heidelberg abends zwiſchen 7½ und 8 Uhr im Hauſe des Kaufmanns Hoflieferant Hens Haſſemer, Weinhandlung, Bergheimerſtr. 5, die ſchmiedeiſerne Krone über dem über der Einfahrt angebrachten Faſſe herunter⸗ geſchlagen. Wolf iſt wegen Sachbeſchädigung hierwegen durch Urteil des Schöffengerichts Heidelberg vom 11. Februar 1922 rechtskräftig verurteilt. Durch eine anonyme Anzeige wurde nun gegen den Stadtrat Emil Maier die Beſchuldigung erhoben, daß er, ſtatt zu beruhigen und zu dämpfen, Jugteilnehmer zur Schilder⸗ Fürmung aufgefordert habe, indem er nachmittags 5 Uhr auf dem Marktplatz zu etwa 15 Nachzüglern des Demonſtrationszuges, der ſich wieder in Bewegung geſetzt hatte, mit lauter Stimme ſagte:„Draußen in der Bergheimer Straße hängt auch noch einer, der ärgert mich, wenn ich vorbeigehe, der muß auch herunter.“ Es wurde gegen Maier das Strafverfahren eingeleitet. Der Staatsanwalt in Heidelberg ſtellte jedoch das Verfahren ein, wel ein urſächlicher Zuſammenhung zwiſchen den bei dem Demonſtrations zua begangenen Sachbeſchädigungen, insbeſondere der Zerſtörung des Haſſemer Firmenſchildes und den aufreizenden Redensarten des Be⸗ ſchuldigten beim Abmarſch des Zuges auf dem Marktplatz nicht feſt⸗ geſtellt werden könne Auch der Generalſtaatsanwalt lehnte ab, wel er das Tatbeſtandsmerkmal des 8 111 des Strafgeſetzbuchs, nämlich Aeußerung„vor einer Menſchenmenge“, verneinte. Das darauf an⸗ gerufene Obe rlandesgericht Karlsruhe verfügte auf Antrag des Weinhändlers Haſſemer die Erhebung der öffentlichen Klage wegen Vergehens gegen§ 111 des Reichsſtrafgeſetzbuchs, 11 dem es einmal durch die eidlich vernommenen Zeugen für zunächf ausreichend feſtgeſtellt anſah, daß Maier die aufreizen⸗ den Worte gebraucht habe, und zwar vor einer Menſchen“ menge, die in einem Rudel von etwa 15 Leuten, die in der Nä der übrigen Zugsteilnehmer waren, gefunden wurde, und indem e⸗ weiter trotz der Erklärung des verurteilten K. Wolf, niemand habe ihn zu ſeiner Tat beſtimmt, den urſächlichen Zuſammenhang zwiſchen deſſen Tat und den Worten Maiers noch nicht für widerlegt anſah⸗ jedenfalls aber auch, wenn dieſer unerweislich bleibe, eine Aufforde rung nach§ 111 Abf 2 des Str.⸗G.⸗B., das einen Erfolg nicht vol ausſetze, für gegeben fand. Das Oberlandesgericht iſt der Meinung, daß die takſächlichen Verdachtsgründe mindeſtens zur Erhebung der öffentlichen Anklage ausreichten.“ Wie üblich, wurde gegen Maier die Strafverfolgung für die Dauer der Taguna ausgeſetzt. Maier iſt Vizepräſident de⸗ Landtags; er wird neuerdings von den Heidelberger Sozialdemokraten für den Poſten des vierten Bürgermeiſters vorgeſchlagen. Die Lage in der pfalz Ergebnisloſe Holzverſteigerungen Die erſten von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde in der Pfalz vorgenommenen Holzverſteigerungen aus pfälziſchen Staatswal“ dungen auf Grund der durch die Sonderordonnanz der Rheinland⸗ kommiſſion erfolgten Beſchlagnahme der Staatsforſten in der Pfalz iſt vollſtändig ergebnislos verlaufen, da von keinem einzt gen der anweſenden Holzhändler und Vertreter der Holzinduſtrie ein Kaufangebot abgegeben oder ein Kauf abgeſchloſſen worden iſt. Aufnahmeſtellen für Ausgewieſene und Flüchtlingee Für Ausgewieſene und Flüchtlinge aus der Rheinpfalz ſind zwel Aufnahmeſtellen errichtet, in Mannheim, G2, 16, parterre, in Heidelberg, Klingenteichſtraße 3. Den Ausgewieſenen iſt es zu⸗ nächſt freigeſtellt, die ihnen zunächſt liegende Auskunftsſtelle aufzu“ ſuchen, es wird aber bemerkt, daß die Aufnahme in Mannheim zu Zeit weniger Schwierigkeiten bereitet als in dem mehr in Anſpruch genommenen Heidelberg. Die Mannheimer Hotels haben ſich in dankenswerter Weiſe bereit erklärt, Ausgewieſenen und Flüchtlingen mit Ausweis der Flüchtlingsſtelle in jeder Weiſe entgegenzukommen. Tetzte Meidungen Dr. Luther für die„freie Ruhr“ DBerſin, 19. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) In der Wandelhalle des Reichstags fand geſtern nachmittag ein Konzert ſtatt, zu dem ein von Frau Ebert und den Damen der Miniſter geladener Ehren⸗ ausſchuß eingeladen hatte. Umrahmt von muſikeliſchen Vorträgen, ſprach der Reichsminſſter Dr. Luther, im Nebenamte noch Ober“ bürgermeiſter von Eſſen, der warm um die Dankbarkeit und Liebe des ganzen deutſchen Volkes für das Ruhrgebiet bat. Das Nüchr⸗ gebiet ſtehe auf Vorpoſten für ganz Deutſchland.„Wit müſſen mit Taten der Dankbarkeit und Liebe unſeren Volksgenoſſen an der Ruhr zeigen, daß wir eins ſind mit ihnen im Leid und Leben. Der Miniſter ſchloß mit einer Variction des bekannten Rheinliedes“ „Sie ſollen ſie nicht haben die freie deutſche Ruhr.“ Der Feiet wohnten der Reichspräſident, der Reichskanzler, die Reichsminiſter und faſt ſämtliche preußiſchen Miniſter mit ihren Frauen bei. Auch neutrale Diplomaten waren erſchienen. Lärmſzenen im kanadiſchen Parlament Im Unterhaus des. kanadiſchen Parlaments brachte Woods“ worth eine Entſchließung ein, die beſagt, Kanada ſolle auf alle Reparationsanſprüche gegenüber Deutſchland verzichten. Deutſchland ſei nicht verantwortlich für den Krieg. Großbritannien und die anderen Länder hätten die Pläne für einen militäriſchen Angriff geſchmiedet. Wöhrend dieſer Ausführungen kam es zu großen Lärmſzenen Der Arbeitsminiſter und ein Vertreter der Oppo⸗ ſition bezeichneten Woodsworth als Freund der roten Revolutionäre⸗ Der Vorſitzende erklärte daß die von Woodsworth beantragte Emi⸗ ſchließung nicht auf die Tagesordnung geſetzt werden könne. Herne, 19. Febr. Der Rhein⸗Herne⸗Kanal iſt wele einer Senkung, die in der Nacht von Freitag auf Samstag eingetreten iſt, für den Verkehr vollkommen geſperrt. 11 Trier, 19. Febr. Die Beſatzungsbehörde hat den zweiten 1 5 des Filmes„Sterbende Völker“ verboten, da er geeignet ſei, Sicherheit der Beſatzungstruppen zu geföhrden. Der franzöſiſche Bergarbeiterſtreik hat ſich un Becken von Calais und Beſſeges ausgedehnt. In Martinet iſt der Ausſtand allgemein. Sogar die Waſſerpumpen werden nicht mehr bedient. National⸗Theater Mannheim Der Freiſchütz. Er war wirklich neu einſtudiert, denn das Studium, wie es ziiſer Operndirektor Erich Kleiber betrieben hatte, förderte etwas Zanz Neues zutage: die romantiſche Oper Freiſchütz als Vorklang von Kichard Wagners„Fliegender Holländer“. Der Verſuch, Karl Maria von Webers Muſik aus dem alten Zauberſtück zu A e aus der dramatiſterten Sage vom Freiſchützen und der Jägersbraut, konnte natürlich nur aus der na 7 1 ſen Zeit heraus unternommen werden. Und ſo erübrigt ſich die Frage, ob hier nicht wagneriſiert und muſikdramatiſtert worden ſei. Denn keiner kann aus ſeiner eigenen Zeit heraus; die alte Ueberlieferung iſt uns verloren gegangen — ſchon um 1840— und eine neue hat ſich, wenn wir den Bauern⸗ walzer nach Felix Mottls„Versio lenta“ ausnehmen wollen, annoch zaum gebildet... Mit den älteren Romantikern der Muſik hat es ſeine beſondere Bewandtnis: Weber iſt ein naiver, Spohr ein ſentimentaler Künſtler. Spohr ein Ariſtokrat, Weber ein volkstüm⸗ lich ſchreibender Tondichter. Die Vereinigung des Tondichters mit dem Volkskomponiſten gibt Webers Werken die Prägung. Aus ſeinen Schriften kann man die klare Einſicht gewinnen, denn Webers „Künſtlerleben“(1809) und Novalis kurz vorher erſchienenen „Hymnen an die Nacht“ ſind gleichſam Nord⸗ und Südpol der da⸗ maligen Romantik, Theodor Hoffmanns Erzählungen aber ge⸗ —— einer ſpäteren Zeit an. Abwärts wendet ſich Nopalis zu der iligen, unausſprechlichen, geheimnisvollen Nacht. Tiefe Wehmut weht in ſeinem Herzen. Der Kindheit Träume, die Jugend, Fernen der Erinnerung, kurze Freuden und lange Leiden, kommen in grauen Kleidern wie Abendnebel nach der Sonne Unter⸗ g. Ganz anders Weber. In herrlich ruhiger Größe entfaltet ich ihm die kommende Pracht des Tages. Das„heilige Crescendo r Natur“ im lichtbringende Aether erhebt ſein Gemüt zu fromm heiterem Ahnungsregen. Mit froher Zuverſicht wendet ſich Weber u dem, der ihm das Kunſttalent als Pfand ſeiner Huld anvertraute. In feinem magſſchen Kreiſe“ iſt er durchweg naip, die Anſchauun emer Gegend iſt ihm die Aufführung eines Maffftnas Er fühite das Ganze Tuen wir ſo wie Weber; erfühlen wir nämlich das Ganze, Keiber vorgeſtern geſchenkt hat, ſo werden— Perſonen ſeiner Handlung in großen Linzen et, ſo euch Erich Kleiber getan: er hatte Max unb ench, aen und Samiel, den Fürſten und den Eremiten zunächſt dramatiſch teſehen, alsdann erſt muſikaliſch erfühlt, Kuno und Aennchen ein⸗ Feortnet und dem Auftritte der Brautſchweſtern neuen, naiven Reiz ünſche der gegeben. Auf dieſer Grundlage war das neue Studium des Dialogs aufgebaut, denn wir hörten nicht mehr Opernproſa, ſondern eine —— Schauſpielgeſetzen entwickelte Handlung, aus der dann die Muſik hervorwuchs. Der Spielleitung Eugen Gebraths gebührt ein Teil unſeres Dankes, dem Orcheſter der andere. Das Ganze aber auch Erich Kleibers Prachtausgabe von Webers Freiſchütz, und als der letzte Ton verklungen war, ſagten wir uns:„Ja, ſo hat Weber ſein Finale gemeint.“ Nicht ſingſpielhaft, wie neue Muſikologen meinen, ſondern mit erhebendem Ausklang. Der Schluß der Duverture(im weſentlichen ſo, wie ihn Wagner wieder⸗ hergeſtellt hat) und der 155„Abgefang“ waren wahrhaft redlich und rein dargelegt, der lußjubel und die zahlreichen Hervorrufe alſo gerechte Anerkennung. Es war, wie geſagt, eine wirkliche Neu⸗ einſtudierung, denn auch der Chor war nach den neuen Geſichts⸗ punkten(unter Robert Erdmanns ſach⸗ und ſtilkundiger Lei⸗ kung) in ein neues Studium einbezogen worden. Hier möchte ich freilich in zwei Punkten eine alte, obwohl fragliche Ueberlieferung vertreten, denn der Spottcher war m. E. zu derb untermalt, und der Jagdchor wirkt flotter als Ausklang der alten„Gigue à la chasse“, die man im 18. Jahrhundert liebte, die man aus Bachs Klavierſuiten und aus Mozarts Klavierkonzerten in B(1784) und Es(1785) noch heute entziffern mag. Hier fehlte in E das Grazioſo der Urſchrift, dort der fröhliche Finalton.. Nichts mehr von Einzelheiten, alſo auch nicht von Heinz Gretes Bühnenbildern Neu beſetzt waren Agathe und Aennchen, dann der Fürſt. Weber ſchrieb die kleine Partie für einen kleinen,„zweiten“ Tenor. Ein erſter Bariton wie Joſeph Burgwinkel tritt mit Stimme, Ge⸗ ſangsweiſe und Darſtellung ganz natürlich in den Vordergrund, aber dieſen ſollte nach Webers Tendenzen doch wohl der Eremit einnehmen. Denn vor 100 Jahren mußten Overn einen„befriedi⸗ genden Ausgang nehmen, während nach der Sage Max die Braut mittels der ſataniſchen Kugel tötet. Nun, Herr Frank, unſer lang⸗ jähriger Eremit, ſang die Partie in neuer Durcharbeitung ſo ſchön wie nie. Eine wahre Prachtausgabe des frommen Klausners, der dem Ganzen auch die höhere Idee vermittelt. Das helle Licht, das nun auf Max fiel, machte Herrn Varkling ſeine Aufgabe leichter: ein leidenſchaftlicer Menſch, kein Schwächling. Ein frommer Jäger, der 3 Liſt erlieot. Die neue Durchführung der Geſangs⸗ partie entſprach dieſem Bilde und mar im fenten Finale von aus. gezeichneter Wirkung. Wie denn überhaubt die Fortſchritte, die dieſer warmi empfindende und mit ſchöner Stimme ſingende Künſt⸗ ler neuerdings macht eine wahre Freude bedeuten. Eine wahre Freude waren auch Aenne Geier und Juſſa Heiten, die den zweiten Akt neu beleben. Hier war alles Konkardanz: Erſcheinung, Spiel und Geſang. Agathes große Szene und Aennchens Arie mii der obligaten Bratſche waren Höhepunkte, und der Terzettſatz in — As wäre ein ſolcher Gipfel, wenn man nicht in die althergebrachte, allzu dicke Tongebung geraten wäre. Vielleicht unbewußt? Nun, ſo wird dies Andantino demnächſt„weberiſcher“ klingen Was noch zu ſagen wäre, bedarf nur weniger Zeilen; denn die Hrren Fenten, Voiſin und Landory ſtanden an gewohnter, bewährter Stelle, und die Brautſchweſtern ſangen ihr Lied alle liebſt, mit kindlichem Sinn und anwutigem Ausdruck. Daß Samie letzt weniger laut, doch dämoniſch⸗kälter ſpricht, war ein Vorzug, den wir Hans Godeck gerne in Rechnung ſtellen. Vergeſſen win aber aller derer nicht, die ſich als Soliſten des Orcheſters verdi emacht haben; Webers Klarinette und ſein Violoncello(zu Agat 5 ebet) ſeien neben Aennchens treuem genannt. Eigentlich müßte man alle nennen A. Bl. Nicolaus Coppernicus Zum 450. Geburtstag Am heutigen 19. Februar wird eines der größten Gelehrten aller Zeiten in der ganzen Welt gedacht werden: Zum 450. Male jährt ſich der Tag, an dem Coppernicusin Thorn geboren wurde. Sein Vater, ein aus Frankenſtein in Schleſten ſtammender Großhändler ſtarb ſchon ſehr früh und zwei Oheime mütterlicherſects übernahmen die Erziehung des vaterloſen Knaben. Nikolaus Cop⸗ pernicus bezog im Jahre 1401 die Univerſität Krakau und gab ſi vor allem der theologiſchen Studien hin. 1499 ging er zum Studium der Rechte nach Bologna und erhielt ein Jahr ſpaler eine Stelle al⸗ Kanonikus in Frauenburg. Es wurde ihm jedoch zur Vollendung ſeiner Studien ein mehrjähriger Urlaub gewährt, den er in Bologna und in Rom verlebte Während des Jubeljahres 1500 hielt Kopper⸗ nicus Vorträge in Rom über Mathematik und Aſtronomie. 2 folgenden Jahre gab er ſich auch mediziniſchen Studien in Padua hin. 1505 kehrte er endgültig nach ſeiner Heimat zurück und lebte nun echs Jahre am Biſchofsſitz auf dem Schloß zu Heilsberg, wo er de Grundzüge ſeines Lebenswerkes, in welchem die neuen kosmiſchen Lehren niedergelegt ſind, ſchuf. Daneben betätigte er ſich in der Verwaltung des umfangreichen Landgebietes des Bo kiftes auf dem Schloß in Allen tein und in der Zeit von 1522—1529 vertrat Cop⸗ pernicus das Kapitel auf den preusiſchen Landtage d woer namentlich für die Negult des Mzrweens fatig Auc⸗ el⸗ praktiſcher Arzt half er wicderholt ſeinen Mitme über den engeren Kreis ſeiner Freunde hinaus Im Sahre 181 mube er ſo⸗ gar vom Herzog Albrecht von Königsberg als Arzt zu Hilfe gerufen. Die Coppernicus vielfach zugeſchriebene Anlage von Waſſerbetunger eee dagegen hiſtoriſch nicht degründet und als Legende ſrückzuweiſen. Das Hauptintereſſe Coppernicus“ lag jedoch auf aſtronemi- — — — ſchem Gebiete und die aſtronomiſchen Arbeiten waren es auch,—4 —— — Der veil ns⸗ des 2 2 geil lich an⸗ rag en in⸗ ſt n⸗ en· be“ en 1 + 10, et ie es en l⸗ de⸗ * j in ei in u⸗ u⸗ in n 1 erfe einen zur Deckung der marten zu erfolgen hat. Montag, den 19. Februar 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Selte. Nr. 83 Städtiſche Nachrichten Gedenktage der Woche 19. 1837 Büchner— 21. 1852 Gogol— 22. 1732 George Waſhington— 1788 Schopenhauer— 1903 Hugo Wolf 7— 23. 1685 Händel— 1781 Sofie Schröder Ein Schneeſonntag Der geſtrige Sonntag bra hde wider Erwarten einen recht empfindlichen Kälterückſchlag. Als man in der Frühe auf⸗ wuchte, waren Tacher und Streaßen mit einer dünnen Schneedecke überzogen. Auf den Straßen ſchmolz der Schnee ſehr bald. Ter Schloßgarten wie der Waldpark waren in eine prächtige Winter⸗ landſchuft perwandelt, die jeden Naturfreund entzückte. Da in den Nachmiitagsſtunden die Kälte etwas nachgelaſſen hatte, ſah man außerhalb der Stadt viele Spaz ergänger. Insbeſondere war der Walopark recht belebt. Im Schwarzwald ſetzre der Schneefall ſchon iy den letzten Tagen der vergangenen Woche ein, während hier, wie z. B. am Freitag nachmiitag ſtarker Regen niederging. In der Nacht von Sonntag auf Montag ſetzte der Schneefall von neuem ein und zwar in etwas ſtärkerem Maße als geſtern. Die Frühzige kamen mit erheblichen Verſpätungen hier an. Auch bei der Elek⸗ triſchen gab es heute früh zwiſchen 6 und 8 Uhr verſchiedene Störungen. Durch den ſtarfen Schneefall bietet die Stadt auch heute ein ſchönes Winterbild. Trotzdem aber herrſcht Sehnſucht nach dem Frühling in der Natur, wie auch nach dem Frühling. der dem deutſchen Votke ein Wiedererſtarken und neues Leben bringt Hier heißt es, die Hoffnung und den Glauben an Deutſchlands Zukunft nicht zu verlieren. Insbeſondere wenden wir uns mit dieſer Mahnung an die Frauen, damit ſie den ver⸗ ſchiedenen Einflüſterungen nicht erliegen, wenn die Preiſe für die Lebensmittel noch mehr in die Höhe gehen. Die Not des Reiches hat das deutſche Volk zu einer großen Notgemeinſchaft zu⸗ ſammenge dyvenßt. Dieſe tritt nicht nur äußerlich in Erſcheinung durch reichliche Spenden für die Ruhrhilfe und, wie in Mannheim, für die Mannheimer Notgemeinſchaft. Auch innerlich finden ſich die Menſchen wieder zuſammen und zwar an den Orten, die bei Kriog zausbruch am meiſten beſucht wurden, in den Kirchen. In den evangl. Gotteshäuſern wurde geſtern des Todestages von Dr. Martin Luther(18. 2. 1548) gedacht, während in der Jeſuiten⸗ kirche der Caritasſokretär Franz von Ludwigshaften die Faſten⸗ predigt hielt. ch Die En'richtung von Gerichtskoſten in Koſtenmarken Durch eine am 15. Februar d. Js. in Kraft tretende Novelle zum Reichsgerichtskoſtengeſetz erfährt das Geri htskoſtenweſen eine Reihe von Aenderungen und weſentliche Vereinfachungen der Ge⸗ bühren. Die wichtigſte Aenderung beſtebt darin, daß das Gericht in bürgerlichen Rechtsſtreitigkeiten Termin dur mündlichen Verhand⸗ lung erſt nach Entrichtung der Prozeßgebühr beſtimmen und in Aebeeingenechen keine gerichtliche Handlung vor Entrichtung eines ebührenvorſchuſſes vornehmen ſoll. Ebenſo ſoll das Gericht den 32 hlungsbefehl erſt nach Entrichtung der die Hälfte der Pro⸗ Häebubr betragenden Gebühr für das Mahnverfehren erlaſſen. eber die Höhe der Gebühren wird von der Gerichtsſchreiberei Aus⸗ Lunft erteilt. Die Vorauszahlung der Koſten iſt in der Regel nicht derlich, wenn dem Kläger, Berufungskläger, Privatkläger oder ler das Armenrecht bewilligt iſt oder Gebührenfreiheit zu⸗ ſteht öoder wenn eine Verzögerung ihm einen nicht oder nur ſchwer zu erſehenden Schaden bringen würde. Außerdem wind die Vor⸗ auszahlung in bürgerlichen Rechtsſtreitigkeiten erſter Inſtanz nicht gefordert, wenn dem Schuldner die alsbaldige Zahlung der Gebühr mit Rückſicht auf ſeine Vermögenslage Schwierigkeiten bereiten würde Bei jedem Antrag auf Vornahme einer Handlung, mit der bare Auslagen verbunden— hat der Antragſteller, der nicht das Armenrecht bewilligt erhalten hat oder Gebü— 7 5 genießt, uslagen ausreichenden Vorſchuß zu zahlen. Nach der bezeichneten Novelle können die Landesjuſtizverwar⸗ tungen anordnen, daß die Entri htung von Keſten in Koſten Von dieſer Ermächtigung hat das bad. Juſtizminiſterium in einem in der letzten Nummer des veröffentlichten Erlaß Gebrauch gemacht. Darnach ou eine Reihe von Koſten, insbeſondere die Prozed⸗ ebühr, die Gebühr für das Mahnverfahren, der Gebührenvor⸗ chuß des Privattlägers und der uslagenvorſchuß in Koſten⸗ marken entrichtet werden. Die von der badiſchen Juſtizverwaltung ausgegebenen Köſtenmarken können auch zur Bezahlung ſolcher Ju⸗ ſtizgefälle verwendet werden, für die die Entrichtung in Koſtenmar⸗ len nicht vorgeſchrieben iſt; ausgenommen ſind jedoch die Koſten in Grundbuchſachen. Die Koſtenmarken ſind bei den Juſtizkaſſen der badiſchen und Markenverkaufsſtellen der badiſchen Amtsgerichte und Markenverkaufsſtellen der badiſſhen Notariate käuflich. Die bei der einzuceichenden Koſtenmarken ſollen am oberen Rand der Vorderſeite des einzureichenden Schrißt⸗ eiſe aufgeklebt werden. Wird das Schriſtſtück in Urſchrift und Av⸗ chrift eingereicht, ſo ſind die Koſtenmarken der für die Akten der Behörde beſtimmten Schriſt aufzukleben. Vor der Einreichung es Schriftſtückes ſoll der Koſtenſchuldner die Koſtenmarken mit einem Namen oder ſeiner Firma voll oder abgekürzt verſehen, doch darf dadurch der Wertbetrag nicht untenntlich gemacht werden; bel ibm ſeinen Weltruf begründeten. Wohl hatten auch im Altertum und in Mittelalter ſchon vereinzelte Gelehrte die Hypotheſe aufgeſtellt, die Sonne Mittelpunkt des Weltalles ſei, um den ſich alle andern Weltkörper, alſo auch die Erde drehe. Dieſe Anſchauung war aber ummer nur Hypotheſe geblieben, für die die Gelehrten keinerlei Be⸗ weis beizubringen vermochten. Das Veidienſt des Coppernicus iſt es nun die riſche Lehre durch die heliozentriſche er⸗ ſetzt und wiſſen chaftlich begründet zu haben. Daneben macht er aber noch andere wiſſenſchaftliche Entdeckungen don größter Bedeu⸗ tung auf aſtronomiſchem Gebiete Der Ruf der Gelehrſamkeit des Coppernicus war ſchon zu ſeſnen Febselten ſehr groß und im Jahre 1516 wurde er von der päpſt⸗ ichen Kommiſſion aufgefordert, an der damals geplanten Verbeſ⸗ Miung des Kalenders awetzuarbeiten. Copperhteus aber lehnte die nfitarbeit ab, da er von dem Ergebnis ſeiner Forſchungen noch nicht voll befriedigt war und ſeime wiſſenſchaftlichen Arbeiten nicht unter⸗ Deftben wollte. Er weigerte ſich auch, Jahrzehnte hindurch, die weitere E ffentlichkeit mit ſeiner Enkdeckung bekannt zu machen, daß nicht die rde, fondern die Sonnte Mittelpunkt des Weltalls ſei. Schließlich aber fetzten es einige Freunde durch, daß Toppernicus ſeine Auf⸗ Bebnungen zur Veröffentlichung frei gab. Die Herausgeber des 8 erkes Tiedemann Gieſe und Joachim Rheticus ſetzten jedoch eigen ⸗ Lachtes an die Spitze des Werkes ein Vorwort, in welchem ſie die — des Coppernicus als einfache Hypotheſe bezeichneten. Es ge⸗ h dies offenbar aus Furcht vor dem Sturm, der von kirchlicher Seite gegen die neue umſtürzleriſche Lehre einſetzen würde, bezeich⸗ doch ſogar Luther und Melanchthon ſie als anſtößig. Die dath ilche Kirche wurde vorerſt dadurch beſchwichtigt, daß das Werk em Papſte Paul III. gewidmet wurde. Drei Jahre nach ſeinem Verſche men fiel es aber trotzdem dem Index zum Opfer und war on 1616—1757 für die gläubigen Katholiken verboten. ſes Cappernicus iſt ein deutſcher Gelehrter, Deutſch waren Mae Eltern und im Dienſte des Deutſchordens verbrachte er ſeine ſtannesjabre und ſeinen Lebensabend. Trotzdem nehmen die Polen 15 mit edler Dreiſtigkeit für ihre Nation in Anſpruch und veran⸗ wilten zu ſeinem 450. Geburtstage gewaltige Kundgebungen. Sehen ir über die hierin liegende Anmagung hinweg, ſo kann es uns 8 nur recht ſein, wenn man auch im Auslande den wiſſenſchaftlichen erdienſten eines Deutſchen gerecht wird. 35 Klſeine Chronik. Ein Gelehrter, Dr. Hans Koegler, Salervator am Baſeler Mufeum, hat Jebs im Sigmaringer 3 ein bisher unbekanntes Werk Hans Halbeins des Urtetren wiedererkannt. Es handelt ſich um eine Darſtenlung des 8 Is des Salomon in reicher Renagiſſoncearchitertur. Das Bild. das in Sigmaringen irrig als Werk des Tobias Stimmer hing, iſt — Koeoſer in das Jahr 1521/2 beſtimmt worden. gleichzeitia mir Neb Baſeler Rathausfresken.— Stabibaurat Bruns Taut in 1 5 urg, der Schöpfer des„Bunten Magdeburg“ het einen Nuf als zo öſchullehrer für Archite⸗tur der Univerſität Cordela in Argen⸗ ſnden angenommen.— Thomas Manns„Buddenbrocks“ von einer Filmgeſellſchaft angekauft worden. der petſönlichen Uebergabe der Koſtenmarken kann dieſe Kennzeich⸗ nung unterbleiben. Zur Erlei hterung des neuen Verfahrens können die Juſtizlaſſen an Rechtsanwälte Koſtenmarkendarlehen abgeben. Die Verwendung von Koſtenmarken dient nicht nur der Verein⸗ fochung der Staatsverwaltung, es liegt auch im Intereſſe des reiht⸗ ſuchenden Publikums. Im Falle nichtrechtzeltiger Entrichtung müſſen die Koſtenmarken nachgefordert werden; dadurch erwachſen dem Zahlungspflichtigen nicht allein Portoauslagen, ſondern auch Ver⸗ denemgen in der geſchäftlichen Vehandlung ſeiner heiten... * 85 090 Mark für ein Jwanzigmarkſtück. Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und die Poſt erfolgt vom 19. Februar ab bis auf weiteres zum Preiſe von 85000 M. für ein Zwanzigmarkſtück und von 42 500 M. für ein Zehnmarkſtück. Für ausländiſche Goldmünzen wirl der entſprechende Preis bezahlt. Der Ankauf von Reichsſilbermünzen durch die Reichsbenk und Poſt erfolgt vom 19. Februar ab zum 1500fachen Betrag des Nennwerts. In der Vorwoche wurden für ein 20⸗Markſtück M. 140 000 und für ein 10⸗Markſtück M. 70 000 bezahlt * Das Jeſt der ſilbernen Hochzeit feiert am heutigen Montag Bäckermeiſter Auguſt Köemei mit ſeiner Ehefrau Sophie geb. Mathern, Heinrich⸗Lanzſtraße Nr. 5. *Sein 25ſähriges Dienſtjubiläum beging dieſer Tage der ſtäd⸗ tiſche Bürodirektor Fritz Veitenheimer. Der Jubilar war vor ſeinem Uebertritt in die Dienſte der Stadtverwaltung als Staals⸗ beamter(Amtsgericht und Bezirksamt) tätig Im Sekretariat des Oberbürgermeiſters, dem er heute als Bürodirektor vorſteht, hat er vor 25 Fahren ſeinen Dienſt als Gemeindebeamter aufgenommen. Wir wünſchen dem verdienten Beamten, der ſich bei Vorgeſetzten und Kollegen infolge ſeiner beruflichen Tüchtigkeit und ſympathiſchen per⸗ ſönlichen Eigenſchaften allgeweiner Wertſchätzung und Beliebtheit er⸗ freut, noch ein recht langes Wirken. 8 155 2 FCCCCCCCCCCCCTTCTb¼TéTéTé....... Keinigt die Sehwege von den Schneereſten, um euch vor Strafe und die Mitbürger vor Unfall zu ſchützen! Die Reinigung der Gehwege iſt ortspolizeiliche Vorſchriſt. . ——— „Rückgängige Reispreiſe. Zu unſeren Angaben der Reispreiſe in der Samstag⸗Abendausgabe teült uns eine Mannheimer Firma, die ein großes innehat, mit, daß ſie ſchon in ver⸗ gangener Woche Burmah II mit 1600—1500 Mk. und ſchönen Bruch⸗ reis mit 1300—1200 Mk. das Klogramm im Großhandel verkauft hat. Die Forderung für 50 Kilagr. Burmah ab Lager Hamburg ſtelle ſich auf 14 Sh. Vei einem Pfundpreis von 90000 Mk. entſpricht dies 126 000 Mk. für die 100 Kilogr.= 1260 Mk. für das Kllogr., wozu noch erwa 100 Mk. für Fracht und Speſen zu rechnen iſt. Unſere Hausfrauen werden gewiß gerne von dieſem ermäßigten Preis Kenntnis nehmen.* *Ueber die Boiksoyferfreimarken für die Rhein⸗Ruhr⸗Hilfe wird uns mitgeteilt: Zugunſten der durch die Beſetzung des Rhein⸗Ruhr⸗ gebiets geſ hädigten Deutſchen ſollen beſondere Volksopfer⸗ marken herausgegeben werden, die zum Freimachen von Poſt⸗ ſendungen im inneren deutſ hen Verkehr wie im Verkehr mit dem Ausland zugelaſſen ſind; jedoch empfiehlt es ſich ni ht, ſie zur Frer⸗ machung von Sendungen nach Frankreich und Belgien zu verwer. den. Es ſich um folgende drei Marken, die den Aufdruck „Rhein⸗Ruhr⸗Hilfe“ tragen und dazu den Betrag der Spende angeben: 5 Mark, Bergarbeiter, organge, Spende 100 Mark; 25 Mt., Landarbeiter, braun, Spende 500 Mi.; 20 Mark, Pflüger(Kupfer⸗ druck), blau, Spende 1000 Mark. Der Verkaufswert beträgt 105, 525 und 1020 Mark. Als Freigebühr gilt nur der Nennwert der Freimarken von 5, 25 und 20 Mark. Bei Sendungen, die mit dieſen Marken unzureichend freigemacht ſind, iſt die Nachgebühr ent⸗⸗ ſprechend feſtzuſetzen. Der 1 der Aufſchläge gilt als Spende fur das deutſche Volksopfer. Von der Marke zu 5 Mark werden bis zu 10 Millionen Stück hergeſtellt, von der Mark zu 25 Mark bis zu 5 Millionen und von der Marke zu 20 Mark bis zu 1 Million Stück. Der Verkauf der Marken wird in den nächſten Tagen beginnen. Der Streit um die Bezeichnung Dentiſt. Die Vadiſche Zahn⸗ ärztekammer ſchreibt uns: In den einzelnen Zeitungen Badens iſt ein Bericht über die Tagung des Badiſchen Dentiſtenverbandes erſchie⸗ nen, in der in mehr oder weniger ſcharfer Form die Badiſche Zahn⸗ ärztekammer angegriffen wird. Es iſt zunächſt zu berichtigen, daß nicht 170, ſondern etwa 300 approbierte Zahnärzte in Baden anſäſſig ſind. Weiterhin handelt es ſich nicht um Angriffe zahnärztlicher Or⸗ ganiſationen gegen die Zahntechniker, ſondern um die Eingabe der Zahnärztekammer an den Badiſchen Landtag zur Beſeitigung der von allen deutſchen Freiſtaaten allein in Baden durch Verordnung der Regierung eingeführten Berufsbezeichnung„Dentiſt“. Gerade in den jetzigen Zeitläuften ſallten doch Deutſche eine Berufsbezeichnung in eigener Sprache einem franzöſiſchen Worte vorziehen. Aber„Den⸗ tiſt“ bedeutet in faſt allen romaniſchen Sprachen„Zahnarzt“. Es liegt auf der Hand, daß die ſlaatliche Standesvertretung der Zahn⸗ ärzteſchaft darauf dringen muß, daß durch irreführende„Titel“ nicht der Unterſchied zwiſchen handwerksmäßig ausgebildeten Zahntech⸗ nikern und dem wiſſenſchaftlich vorgebildeten Zahnarzt, von dem das Reifezeugnis einer höheren Lehranſtalt und achtſemeſtriges Univer⸗ ſitätsſtudium verlangt wird, verwiſcht werden kann. Das preußiſche Wohlfahrtsminiſterium ſchließt ſein Gutachten vom 27. Auguſt 1922 in dieſer Frage mit dem nachfolgenden zuſammengefaßten Urteil: „Ein nicht approbierter Zahnheilkundiger, der ſich„Dentiſt“,„geprüf⸗ ter Dentiſt“ oder„Staallich geprüfter Dentiſt“ nennt, verſtößt gegen § 147, Abſ. 1 der Gewerbeordnung. veranſtaltungen Beranſtallungen der Volksmufttyflege. Die Leitung des nächſten Volksſinfoniekonzerts am Montag, 26. Febr., bei der das Mozartprogramm der erſten muſikaliſchen Aka⸗ demie dieſes Winters mit den Herren Stegmann und Füh⸗ ler als Soliſten zur Wiedergabe kommt, hat in liebenswürdiger Weiſe Herr Erſter Kapellmeiſter Erich Kleiber übernommen. Die einführenden Worte ſpricht Karl Eberts.— Für die Kam⸗ mermuſikgemeinde findet am kommenden Freitag ein Konzert in der Harmonie ſtatt, bei dem der Mannheimer Volkschor, ferner Luiſe Schatt⸗Eberts, Konzertmeiſter Heſſe und Kammermuſiker Schellenberger mitwirken. Dieſes Kammerkonzert iſt zugleich das letzte Auftreten des Herrn — R. Hernried, da dieſer unſere Stadt demnächſt verläß'.— 2 +4 Norbert Jaques, der ſich durch ſeinen aufſehenerregenden Roman und den gleichnamigen Füm Dr. Mabuſe in kurzer Zeit einen Namen geſchaffen hat, wird am Dienstag, den 27. Februar, abends 8 Uhr, im Muſenſaal einen Vortrag mit Lichtbildern und phonographiſchen Aufnahmen chineſiſcher Geſänge über das Thema „3000 Kilometer den Jangtſekiang hinauf“ halten. Jrancis E. Axanyi, von dem die Preſſe anläßlich ſeines Konzertes mit den Philharmonikern in Berlin unter Leitung Paul Scheinpflugs die vollendete Technik, die feine Tongebung und ſeinen feurigen Impuls rühmt, wird am Mittwoch, den 21. Februar mit Dr. Wilhelm Groß einen Violinabend in der Harmonie ver⸗ anſtalten Nena. Der Experimentelvortrag des Hypnoſeforſchers und Pſychologen H. R. Nena wird heute Montag, den 19. Februar, abends, kurz wiederholt und erweitert werden. 5 Apollotheater. Im Mittelpunkt des neuen Spielplanes ſteht „Fridolin König“ und ſeine Partrerin mit dem preisgekrönten Kraftakt, der alles in Staunen ſetzt. Die Leiſtungen, die Beide voll⸗ bringen, grenzen faſt ans Unmögliche. Jeder Tric iſt erſtklaſſig. Das Zerſorengen einer Ciſenkette von öz mm Stärke, Biegen eincs dzölli⸗ gen Nagels mit der Kand und Durchſcklagen von Nägeln in ein 22ö1⸗ liges Brett werden von König mit Leichtigk it auegeführt. Dies be⸗ durfte wohl moratclargen Trairings, bis dieſe Vollkommenheit er⸗ reicht wurde. Aber auch ſeine Partnerin ſtreckt die Exranter⸗Apparate bis 300 Pfund Srannkraft, was bisher von einer ame noch nie ge⸗ zeigt wurde. Auch ſie muß wohl ein fleißiges Studium hinter ſich haben, um zu dieſem Ergebnis zu gelangen. Im Heben von ſchweren Laſten iſt König kaum zu übertreffen; ſo trägt er z. B. 3 Mann mit zuſammen etwa 5 Ztr. Gewicht mit einem Arm frei über die Bühne. Die weiteren neuen Nummern des Programms paſſen ſich hübſch in das Ganze ein. Es ſind namentlich die Geſchwiſter„Worcheſter“, zwei junge Mädchen und ein Herr, die durch ihre equilibriſtiſchen Künſte vielen Beifall erzielen Auch„Facon“(G. Schneider) als Da⸗ men⸗Imikator mußte immer wieder vor der Rampe erſcheinen, um den wohlverdienten ſtarken Beifall entgegenzunehmen. Wer Jacon nicht kennt, wird erſt zum Schluß gewahr, daß dieſer nicht das iſt, für das ihn die meiſten anſchen.„Prinz“, das lebende Schauk⸗ loferd, ein italieniſches Ponny, macht ſeine Aufgaben recht gut. Seinem Lehrmeiſter, der ihm die ſchwierigſten Fragen ſtellt, kann man mit Recht gratulieren, einem Tier ſolch ausgezeichnete Leiſtungen beige⸗ bracht zu haben. Sämtliche Rechenaufgaben werden fehlerfrei von „Prinz“ gelöſt. Der ganze Spielplan beſteht aus einem erſtklaſſigen, ſehenswerten Programm. „Abendländiſche und morgenländiſche Geiſteshaltung“ lautet das Thema eines Vortrags. zu dem der Moniſtenbund für den näch⸗ ſten Donnerstea, den 22 ds. Mts., einlädt. Der Redner des Abends, Dr. Kayſer. wird hauptſöchſich die Frage behandeln, wie weit die Verſuche, geiſtige Inhalte des Morgenlandes der Bildung unſerer Weltankchauung nabe zu brirzen. berechtiat und fruchtbar ſind: das bedeutet Stellungnahme zu einem geiſtigen Kernproblem der Gegen⸗ wark. Nus dam Zandòe. )( Heidelberg, 19. Febr. Ein angeblicher Techniker aus Kaſſel hatte ſich in einem hieſigen Hotel eingemietet und verſchwand bei der Dunketheit mit der geſamten Bettwäſche im Wert von über 300 000 Mark. (Radolfzell, 16. Febr. Zu geradezu ſkandalöſen Radauſzenen und Ruheſtörungen iſt es in der Nacht zum Aſchermittwoch hier ge⸗ kommen. Trotz des ſchweren Kampfes, den Deutſchland auszufechten hat urd trotz der behördlichen Verbote und Ermahnungen, hatten eine Bande von jungen Leuten, die über zu viel Geld verfügten, Faſtnacht gefeiert. Auf dem Heimweg ging es geradezu toll zu. Die Prügeleien und Ruheſtörungen dauerten bis zum Morgen. Lilm⸗Nundſchau Im Anion-Theaker hat die Spielplanänderung das neut Schauſpiel„Bigamie?“ nach den Tolſtoiſchen Motiven gebracht. In 6 Akten zeigt ſich ein Stück Lebensgeſchichte in Liebe und Leid, in Freude und Fraurt keit. Es führt auf die Höhe des Lebens wie in deſſen Tiefe, vom Palaſt in die Kaſchemme. Vorzügliche Photo⸗ graphien, großartige Bilder wie eine gewiſſenhafte Regie hoben die lebensvolle Handlung weit über den Durchſchnitt der üblichen Filmrealiſtik hinaus. Tolſtois Stärke liegt in ſeinen tieſen Wienſchheitsrälſeln. Seine Probleme drängen nach Löſung. Lang⸗ ſam lichtet ſich das Dunkel. Nach Sturm und Regen leuchtet die Sonne wieder in aller Pracht So auch bei Tolſtoi. An den Füßen einer Sphinx in der Wüſte treffen ſich zwei Menſchen, die mimoſen⸗ hafte Liſa und Fed,a, der reichſte Mann von Moskau. Letzterer hat zu Haus ein Zigeunermäodchen, erſtere einen aufrichtigen Freund, der ihre Hand begehrt. In 6 abwechſlungsreichen Arden vollz' ehen ſich nun die Geſchehniſſe. Fedja täuſcht einen Selbſtmord 55 damit der Freund die Liſa glücklicher macht. Der Schluß iſt wie übrigens das ganze Spiel von dramatiſcher Stärke. Ohne weifel gehört der Film zu den beſhen Kinovorführungen. Eduard von Winteztein war ein ausgezeichneter Staatsrat, Alſred Abel ein tiefgründiger Fedja, während Margit Barnay die Liſa in mädchen⸗ hafber An nut mimte. Reinhold Schünzel interpretierte den bos⸗ haften Alexandroff mif viel Geſchick. Das Zuſa nmenſpiel verdient uneingeſchränkte Anerkennung, wie auch die Begleitmuſik der Haus⸗ kapelle des U. T. Wie aber die Leitung des U. T. noch die Bur⸗ leske„Wurſtmaxe“ als Dreinigabe kurbeln ließ. iſt unverſtändlich. Dieſer Blödſinn rfh nicht auf„Bigamie?“ und noch weniger in ein Kino von dem Anſehen des U. T. * In der Schauburg iſt dieſe Woche der waghalſige Meiſterdetek⸗ tiv Max Langa daran, einen myſteriöſen Kriminalfall aufzuklären und den Verbrecher in Nummer Sicher zu bringen.„Der Paſſa⸗ gier von Nr.“, eines amerikaniſchen Exvreßzuges wurde er⸗ mordet aufgefunden. Ein Rentier Brown hat wegen verfehlter Spe⸗ kulationen ſeinen Freund, den Bankier Galton, in der Kabine ermor⸗ det, ſeine Papiere und Ausweiſe mit denen des Ermordeten vertauſcht, wodurch es ihm möglich iſt, eine Zeit lang als Bankier Galton ein luſtiges und luxuriöſes Leben zu führen, während mian den ermorde⸗ ten Galton als Rentier Brown rekognoſziert. Der Film verzichtet erfreulicherweiſe faſt bis zum Schluß auf die kintöppiſche„Verfol⸗ gung“, die ja in der Regel durch alle möglichen und unmöglichen Um⸗ ſtände faſt„keine Ende“ finden kann. Man findet ſich hier einer alücklichen Regie gegenüber. Der Film bewegt ſich auf der epiſchen Breite des Kriminalromans. Die Verdachtsmomente irrlichtern lange um zwei Unſchuldige und führen dazu, daß ſich das eine für das andere opfern will. Statt einem Täter ſtehen nun zwei vor dem Un⸗ terſuchungsrichter und dieſer iſt nicht wenig erſtaunt, als im letzten Augenblick durch einen freiwilligen Zeugen der Nachweis erbracht wird, daß Brown lebt. Wie in den meiſten Kriminalromanen endet auch hier die Handlung mit der Entlarvung des Verbrechers und einer— Verlobung. In der dreiaktigen Groteske„Der neue Ge⸗ neraldirektor“ werden die Auswüchſe unſerer heutigen Zeit perſifliert. Die Kritik des Unperſtandes.„Ja, wenn ick der Jeneraldirektor wäre, hätte die Mißwirtſchaft bald ein Erde“, feiert hier Orgien der Wider⸗ legung. Hohe Anforderungen werden an die Lachmuskeln geſtellt und trotzdem überſieht man nicht den ernſten Kern, daß hier eine Schwäche unſerer Zeit an den Pranger geſtellt wird. Dieſes Programm wird der Schauburg einen ſtarken Beſuch ſichern. dt. *Das Palaſt-Theater bietet dieſe Woche viel: den Sittenfilm „Die Tochter der Madame Debuſier“, den amerikaniſchen Senſations⸗ film„Knickerbockers Irrfahrten“ mit Douglas Fairbanks in der Hauptrolle und die zweiaktige Groteske„Fatty als Liftboy“. Douglas Fairbanks iſt ſchon ein Programm für ſich. Was dieſer Künſtler un⸗ ternimmt, ob er im Sattel ſeine verwegene Reitkunſt zeigt, ob er ſchwimmt, oder taucht, ob er ſeine Widerſacher im„Anſprung“ oder Nahkampf niederarbeitet, oder ob er eine ſeiner kühnen Kletterpartien macht, immer hat er die Lacher auf ſeiner Seite. Es iſt aber auch kein Wunder, wenn einem ein ſo gutmütiges Jungengeſicht ſeine im Tatendrang leuchtenden Augen zeigt. Es iſt ganz gleichgültig, was für eine Handlung ſich um die Attraktionen dieſes urwüchſigen Men⸗ ſchen rankt: Douglas Fairbanks iſt für ſich eine Nummer und ver⸗ dient es, daß er in„Knickerbockers Irrfahrten“ die ſchöne Mexikanerin Rita als Braut heimbringt. In Fatty als Liftbon wird ein Stück Variete gegeben, das Schlag auf Schlag Ueberraſchung an Ueberraſchung reiht und in dem präziſeſte Arbeit geleiſtet wird. Lachſalve auf Lachſalve quittiert Nummer für Nummer. Den ernſten Teil des Programms bildet„Die Tochter der Madame Dubuſier“. Hier zwingt ein vornehmes und abgerundetes Spiel feden, dem Schickſal dieſer ſchwergeprüften Dame an allen Klippen der Verführung vorbei zu folgen und man freut ſich zum Schluß, daß dieſe arme Nora trotz aller Anfechtungen dem Schickſal ihrer Mutter, einer Lebedame, nicht verfällt, ſondern durch einen ernſten braven Menſchen die Sicherung in der ſittlichen Geſellſchaft findet. In dieſem Programm wird ficher jeder etwas für ſich finden. dt. Die Kammer-Lichtſpiele bringen dieſe Woche den 2. Teil des Zirkus⸗Senſationsfilms mit Eddie Polo als Haupt⸗Darſteller. In ſechs ſpannenden Akten ſehen wir Bu in allen möglichen[Ywie⸗ rigen und intereſſanten Epiſoden. unächſt kommt er als Führer eines Kaſtenwagens, der in ſchneller Fahrt über Berg und Tal fährt und ſchließlich über Felſen abſtürzt und zuſammenbricht, fedaß Eddie unter den Trümmern ſeines Wagens begraben wird. Mit großer Mühe arbeitet er ſich wieder herans. Auc einen Abſturz in die Manege vom hohen Trepez, der durch Abſ zneiden eines Seiles veranlaßt wurde, iſt ein ſehr aufregen der Moment Verſchiedene Bor- usd Ringlämpie mit mehreren feiner Feirde urd zum Sluß einen Ningkampf mit einem zwen zeigen von der Bieſſeitigkeit des Kenſtlers. Der Haupttrick iſt ſedoch, wenn er mit einem vere Töl ſſezen Zirkuswegen ins Meer geworfen wird weſelbſt er denn durch Einſ lagen der Wagendecke und ſhwinmend ſich auf ein Mo⸗ torboot rettet. Aber euch dohin verf⸗Igen ipn 7 8 Feir de. Doch durch ſeine phönomenale Kraft und Gewandtheit entwindet er 85 wieder den Schlingen. Ein ſpannendes Filmdrama„Des nächſten Weib“ kommt dann in der zweiten Hälfte des Programms mit Darn Holm, Gerta Ferrn und Ernſt Nückert in den Hauptrollen. H. — wald ſolle unverzüglich beim Deutſ 4. Seite. Nr. 83 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) Sportliche Kundſchau Hauptverſammlung des Ski⸗Rlub Schwarzwa d Wie bisher alljährlich, hat der Ski⸗Klub Schwarzwald im Rehmen der Verbandswettläufe auf dem Feldberg ſeine au Ber⸗ ordentliche Hauptperſammlung abgehalten, die am erſten Renntag abends im Hebelhof ſtattfand. Die Tagung iſt in den ſchon veröffentlichten Rennberichten kurz geſtreift worden, jedoch liegen etliche Beſchlüſſe ſportlicher und nation⸗ler Natur vor, die weitere Kreiſe intereſſieren, weshalb ſich ein Zurückkommen auf einige Einzelheiten rechtfertigt. Das eine hat, ganz allgemein betrachtet, die diesjährige Feldbergtagung ſicher erwieſen, daß der Gedanke, dieſe Tagung fallen zu laſſen und die Beſprechung all der inzwiſchen auf⸗ getauchten Fragen der Herbſtverſammlung zuzuſchieben, ſich für ab⸗ ſehbare Zeit nicht wird durchführen laſſen. Denn die Fülle des Stof⸗ fes und ſeine Wichtigkeit ergeben einfach die Notwendigkeit der Ein⸗ ſchiebung bezw. Aufrechterhaltung dieſer außerordentlichen Tagung, die außerdem den Vorteil bietet, daß ſie wie nicht eine andere die Leitung und Ortsgruppenvertretungen auf dem Feldberg bei den Rennen faſt lückenlos zuſamm⸗nführt. Die Verſammlung wor außerordentlich ſtark beſucht, faſt alle Orts⸗ gruppen, von einigen kleinen abgeſehen, weren vertreten. Von den heſſiſchen Ortsgruppen hatten Darmſtadt und Worms in alter An⸗ hänglichkeit an den Ski⸗Klub Schwarzwald Vertrezer entſandt, Mainz fehlte ſeit langer Zeit zum erſtenmal. Unter dem Vorſitz von Prof. Kohlhepp⸗Karlsruhe wuroen die zwei Stunden dauernden Be⸗ ralungen glatt abgewickelt. Verſchiedene kleine Satzungsänderungen betrafen einmal die Schaffung eines erſten und zweiten Schriftführer⸗ poſtens im Verband, weil die Arbeitsbeſt ſich außerordentlich gehäuft hat. Als erſter Schriftführer wurde Dr. Baumberger⸗Karlsruhe, als zweiter Eiſenbahnoberſekretär Fries⸗Karlsruhe, beide in der Materie bereits tätige und um die Sache verdiente Herren, gewählt. Weiter wurde eine kleinere Aenderung bezüglich der gerichtlichen Vertretung vorgenommen. 5 Die Arbeit des Sportausſchuſſes wird ſich in der näch⸗ ſten Zeit weſentlich erweitern, weil wichtige Aufgaben wie die Löſung der Sprunghügelfrage auf dem Feldberg vor der Tür ſtehen. Um hier eine breitere Baſis zu ſchaffen, wird der Sport⸗ ausſchuß unter dem Vorſitz von Herrn Kei m⸗Freiburg durch die Herren Romberg⸗Triberg, Dr. Villinger⸗Freiburg und Direktor Maier⸗Freiburg ergänzt. Der bevorſtehende Sprunghügelbau auf dem Feldberg enifeſſelte eine längere Unterhaltung. Es handelt ſich um mehrere Pläne. Zunächſt wird die grundſätzliche Frage zu entſcheiden ſein, ob der große Hügel an der jetzigen Stelle als Waldhügel erhalten bleibt, wobei dann gewiſſe Umbauarbeiten vorzunehmen ſein wer⸗ den, oder ob eine gänzliche Verlegung vom alten Platz für zweck⸗ mäßig erachtet wird. Die Behandlung der ganzen Angelegenheit wird dem Sportausſchuß übertragen, der die Vorarbeiten unverzüglich in Angriff zu nehmen hat. Die geldliche Seite der Frage iſt durch Stiftungen und Sammlungen von verſchiedenen Seiten als günſtig zu bezeichnen. Es folgten dann aus der Mitte der Verſammlung eine ganz erhebliche Zahl von Anregungen und Anträgen fruchtbarer Art, von denen die wichtigſten, ſoweit ſie eben die Oeffentlichkeit be⸗ rühren, hier erwähnt ſeien. Zunächſt wurde der Zuſammen⸗ ſchluß mehrerer benachbarter Ortsgruppen zu Ortsgruppen⸗ verbänden oder Bezirksverbänden innerhalb des Ver⸗ bandes, wie ſie bereits ſeit etlichen Jahren im mittleren Schwarz⸗ wald(Triberg, Schönwald, Schonach, Furtwangen, St. Georgen) unter kräftiger Lebensäußerung beſteht, wärmſtens empfohlen und auch zu einem entſprechenden Antrag erhoben. Der Zweck iſt eine Stärkung ganzer Gebiete in ſportlicher Hinſicht einmal und zum anderen eine Vermeidung unnützer kleiner Ortsgruppenrennen, die eine Zerſplitterung mit ſich bringen können. Die Ortsgruppen ſollen dann ihre internen Rennen vor allem auf die Jugend zuſchneiden. Der Antrag wurde dahin angenommen, daß den in Frage kom⸗ menden Gebieten des Verbandes Schritte in der obigen Richtung bis zum 1. April 1923 als dringlich und zur Meldung an den Hauptvorſtand empfohlen werden. Der Antrag des Hauptvorſtandes auf Nationaliſierung der Meiſterſchaft des Skiklubs Schwarzwald ſtieß angeſichts der felbſt im neutralen Ausland noch aufgetrebenen Behandlung des deutſchen Winterſports auf erheblichen Widerſtand innerhalb der Verſammlung. Wenn auch die Unfreundlichkeiten nicht dem Ski⸗ ſport galten, ſondern einem anderen Winterſportzweig, ſo kam doch die Gemeinſchaft mit anderen Winterſportarten in ſolchen Fragen zum Ausdruck. Jedenfalls iſt die Lage ſo, daß deutſcherſeits keine Veranlaſſung beſteht, Meiſterſchaften oder dergleichen irgend⸗ wie weiter zu faſſen und von Begrenzungen zu befreien und damit dem Ausland ein Eindringen zu erleichtern. Die bisherigen Ver⸗ hältniſſe geſtatten es ohnehin, befreundeten Ausländern Möglich⸗ keiten für Rennteilnahme zu geben. Der Antrag des Hauptvor⸗ ſtandes wurde* zurückgezogen und die Frage zurückgeſtellt. Auf ähnlicher Baſis, nur noch ſchärfer ausgeprägt, bewegte ſich ein förmlicher Antrag aus der Verſammlung, der Ski⸗Klub Schwarz⸗ n Skiverband beantragen, daß der für Prag einberufene Internationale Ski⸗ kongreß nicht vom Deutſchen Skiverband beſchickt werde. Die Gründe dafür tiegen ſo offen, daß eine weitere Begrün⸗ dung ſich erübrigt. Der Ankrag wurde unter Beifall einſtimmig angenommen. Die Beſchaffung von Ausrüſtungen durch den Ver⸗ band und die Ortsgruppen, eine Frage, die immer ſchwieriger wird, wurde eingehend beſprochen und unter Namhaftmachung verſchie⸗ dener noch preiswerter Bezugsquellen, mit denen einzeine Orts⸗ gruppen gute Erfahrungen gemacht haben, wertvolle Anregungen gegeben, denen nachzegangen werden wird. Die Markierungs⸗ frage der Skiwege im Schwarzwald iſt nach wie vor eine bren⸗ nende Frage da ſo manche Strecke den Anforderungen nicht ge⸗ nügt. Die hohen Koſten dieſer Markierung erſcheinen wohl als ſchwerſtes Hemmnis in der zufriedenſtellenden Löſung dieſer Frage, deven Bearbeitung weiterhin dem Ausſchuß für Touriſt k dringend ans Herz gelegt wird. Eingeſchaltet ſei hier, daß auch im Feld⸗ berggebiet oberhalb der Waldgrenze die Stangenmarkierung nicht überall genügt, ſo am Baldenwegerbuck und am Feldbergturm. Weiter wurde noch die Frage der Bildung der„Skizunft Feldberg“ als Ortsgruppe innerhalb des Verbandes eingehend beſprochen. Es handelt ſich dabei um eine Zuſammenfaſſung vor allem aktiv zqtiger Läufer, die in beſonderer Sorge um die Schaf⸗ fung und Erhaltung einwandfreier Sportanlagen auf dem Feld⸗ berg ſich in ſich zuſammenſchließen wollen und als inaktive Mit⸗ Aieder zahlreiche ſportlich wertvolle ſtändige Gäſte des Feldberger⸗ hofes ſich angliedern. Es wird zweifellos manche kräftige Quelle für ſnorkliche Zwecke erſchloſſen und dienſtbar gemacht, die bisher verſch'oſſen ſag. Do in der Frage noch einige Punkte interner Natur zu klären ſind werden weitere Beſprechungen innerhalb des Haupporſtardes gepflogen werden. Mit Bedauern wurde weiter zum Schluß nach die geringe Berückſichtigung des Schwar zwaldes und ſeines Skiſports im Verbandsorgan„Der Winter“ feſtgeſtellt, ein Moment, das die Bemühunqgen, für die Zeitſchrift im Schwarz⸗ wold zu werben und damit ihre Lebenskraft zu ſtärken, faſt him⸗ fällig macht. Wilhelm Romberg Die ſonntägigen Lußballwettkämpfe Der Endkampf um die Meiſterſchaft von Süddeutſch⸗ land nahm 88 5 ſeinen Anfang. Vier Bezirksmeiſterf trafen guſeinander. In Pferzheim unterlag unfer Bezirksmeiſter Phönix Ludwigshafen mit:2. Bereits bei Halbzeit ſtand dieſes Ergebnis feſt. Nach dem Wechſel war unſer Bezirksmeiſter ſichtlich überlegen, aber wie immer mangelte es an Durchſchlagskraft und die Blauweißen konnten das Unheil nicht mehr abwenden und mußten geſchlagen die Heimkehr antreten. In Fürth empfing die Spielvereinigung den Mainmeiſter Fußballſportberein Frankfurt. Die Frankfurter befriedigten nicht die Erwartungen und mußten eine hahe:0 Niederlage hinnehmen, nachdem der Alt⸗ meiſter bereits bei Holbzeit 310 in Führung log. In Kafferslau⸗ tern wurde der fünfte Bezirksmeſſter feſtgeſtellt. Boruffta Neunkirchen fertigte diesmal Sportverein Wiesbaden mit:0 ſicher ab. Im RH pnhe irk fand die 2. Pokolrunde ihre Erledigung. An Ueberraſchungen fehlte es nicht. So wirkt der 8ꝛ0 Sieg Pfalz gegen V. f. L. Neckarau ſenſationell. Auch die :2 Niederlage von 1903 Ludwigshafen gegen V. f. R. Frie⸗ ſenheim wurde nicht erwartet. Die anderen Spiele verliefen er⸗ wartungsgemäß. Im Privatſpiel ſchlug Waldhof in veränderter Auf⸗ ſtellung Helvetia Frankfurt hoch mit:1. Den Frankfurtern muß man allerdings zu Gute halten, daß ſie am Samstag ein ſchwe⸗ res Pokalſpiel in Frankfurt burchzuhalten hatten. So erkläct ſich das ſtarke Nachlaſſen der Elf in der zweiten Halbzeit. 8. Pfalz Ludwigshafen— B. f. O. Neckarau:0(Ecken:0) In der zweiten Pokalrunde trafen ſich die beiden Verlreter der benachbarten Kreiſe. Die Begegnung endele mit einer hohen Niederlage der Neckarauer Elf, die aber nach dem Spielverlauf beſonders in der zweiten Halbzeit vollauf verdient iſt. Neckarau trat allerdings mit einigen Erſatzleuten an, was immerhin kein Entſchuldigungsgrund bedeutet. Pfalz bis auf Albert komplett. Nur in der erſten Halbzeit konnte V. f. L. das Spiel offen geſtalten, mußte aber trotzdem zwei Tore des Gegners hinnehmen, ſo daß mit 2ꝛ0 die Seiten gewechſelt wurden. Nach Wiederbeginn wurde Pfalz drückend überlegen, ſo daß V. f. L. nur auf die Verteidigung beſchränkt wurde. Die Pfalz⸗ ſtürmer waren geſtern äußerſt torhungrig; noch ömal mußte der Neckarguer Torwart das Leder paſſieren laſſen. Als der bewährte Mittelläufer V. f. L. infolge Verletzung ausſcheiden mußte, kla gte die Mannſchaft vollſtändig zuſammen. Zwei weitere Spieler wur⸗ den wegen unſportlichen Verhaltens des Feldes verwieſen und als ein dritter, ohne jeden Grund unſportlich die Kampfſtätte ver⸗ ließ, hatte die Elf nur noch 7 Mann im Felde. Nach den Regeln hätte der Schiedsrichter nun den Kampf abbrechen müſſen. Der übrige Teil der Mannſchaft hielt ſich bis zum Schluſſe recht wacker, konnte aber das Ehrentor nicht erringen. S. Verein für Raſenſpiele Mannheim— V. f. T. u. R. Jeuden⸗ heim:1(:). Zum fälligen Verbandspokalſpiel trafen ſich auf dem Brauerei⸗ platze vor ungefähr 3000 Zuſchauern obige Mannſchaften. Es war ein typiſches Spiel, gleich einem Punktkampf, bei dem es hart auf hart ging. Feudenheims Elf kam ſtark verfüngt heraus, die gegen⸗ wärtige Aufſtellung ſcheint aber nicht die richtige zu ſein. Die Stür⸗ merreihe iſt das Schmerzenskind. Hier fehlt Geſchloſſenheit, Durch⸗ ſchlagskraft und Schußvermögen jedes einzelnen. Wenn man ſich ſchon zu einem Torſchuß aufrafft, dann muß man aber auch die Rich⸗ tung aufs Ziel kennen! Die Läuferreihe genügte, auch die Verteidi⸗ gung war in bekannter Form. V. f. R. hatte ſeinen zwar als tech⸗ niſch beſſere Mannſchaft verdienten Sieg, erſt kurz vor Schluß richtig unter Dach und Fach. Nur der Unbeholfenheit der Feudenheimer Stürmer vor dem Tore und nicht zuletzt einer aufmerkſamen Vertei⸗ digung verdankten die Raſenſpieler, daß es beim Stande:1 nicht zum greifbar naheliegenden Ausgleich kam. Mit nur 10 Mann führ⸗ ten die Platzbeſiter die letzte halbe Stunde das Spiel durch und ver⸗ mochten es dennoch, wenige Minuten vor Schluß das Ergebnis auf :1 zu erhöhen und damit den Enderfolg ſicherzuſtellen. Allerdings auf Koſten der Feudenheimer reichlich ſcharfen Spielweiſe. Das Spiel war in ſeinem ganzen Verlauf ziemlich verteilt, wobei abwechſelnd jede Partei zeitweiſe eine kleine Ueberlegenheit zeigte. Beide Tor⸗ wächter hatten gleichmäßig Gelegenheit, rettend eingreifen zu müſſen. Das Feldſpiel der Feudenheimer war wohl ganz gefällig, aber eben kein rationelles Spiel. Sie ſpielten im Sturm entſchieden zu weich, um ſich gegenüber einer Verteidigung vom Schlage des V. f. R. durch⸗ ſetzen zu können. Dagegen fand ſich V. f. R. im Sturm zweifellos zurecht und lieferte ſein gewohntes Spiel. 8. Weitere Ergebniſſe: 1 Am die Süddeulſche Meiſlerſchaft Fürth: 8— Fußballſportverein Frankfurt 6˙0(:0) Pforzheim: 1..C.— Phönix Ludwigshafen:2(:). Um die Bezirksmeiſterſchaft Kaifſerslautern: Boruſſia Neunkirchen— Sportverein Wies⸗ baden:0(:). Pokalſpiele V. f. B. Mannheim— Feudenheim 31. Pfalz Ludwigshafen— V. f. L. Neckarau 810. 1903 Ludwigshafen— V. f. R. Frieſenheim 12. F. B. Weinheim—.C. 1908 Mannheim:2. F. V. Hockenheim— Phönix Mannheim:7. Hanau 93— Groß⸗Auheim 83:1. Fe B 4 ickers— Eintracht Frankfurt 6: Helvetia Frankfurt— Sportfreunde Frankfurt:2 nach Verl.) 1. F. C. Nürnberg e 3 .C. rn—.V. Nürnberg:2. Wacker München— M. T. B. München 910. Privatſpiele Sp.s u. T. B. Waldhof— Helvetia Frankfurt:1. T. V. Augsburg— 1. F. C. Bamberg 12:2. Jahn Regensburg— M. T. B. Fürth 721. 61 Regensburgi— 46 Nürnberg:7. Phönix Karlsruhe— Sportfreunde Stuttgart! Sportfreund Frankfurt— Höchſt:4. Union Niederrad— V. f. R Frankfurt:8. Boruſſia Frankfurt— F. C. Mühlburg:3. Wien: Herta— Rapid:4. Vienna— Wacker:2. Rudolfshügel— Sportklub 118. Simmering— W. A. C. 22. Florisdorf— Admira:1. Foxen sr. Breikenſträfer ſtegt in Budayeſt. Seit langer Zeit zum erſten Male wieder erſchien der Deutſche Schwergewichtsmeiſter im Ring. In Budapeſt hatte er den Ddänen Jörgenſen zum Gegner, der gegen den Deutſchen jedoch nicht aufkommen konnte. Schon in der zweiten Runde legte ihn Breitenſträter für die Zeit zu VBoden. hHockey .⸗V. 1846 Mannheim 1— 2 Mannheim I:2. .⸗B. 1846 Mannheim II—.⸗Geſ. Mannheim II:3. .⸗V. 1846 Mannheim III—.⸗Geſ. Mannheim III 9t0. Neues aus aller Welt — Ein Rieſenfeuer brach in Lübars bei Hermsdorf auf einem großen Lagerplaß aus. as Feuer griff ſehr ſchnell um ſich und zerſtörte nicht nur die rieſigen Holzvorräte, ſondern auch mehrere auf dem befindliche Gebäude. Der Schaden dürfte nach oberflächlicher Schätzung etwa 1 Milliarde Mark betragen. — Schließung der Gaſtſtätten. Der Zentralverband der Gaſt⸗ und Schankwirte von beſchloſſen, ſämt⸗ liche Gaſt⸗ und Schankwirtſchaften vom 1. März an als Proteſt 45— Beſtimmungen über den Alkoholausſchank und Lokalſchluß zu chließen. Der Verband hat feit längerer Jeit in dieſer An elegen⸗ heit mit dem hamburgiſchen Senat Verhanblungen geführt, die bis⸗ her ergebnislos verlaufen ſind. Dem geſamten erſon iſt zum 1. März gekündigt. L die heringe ſind da. In der Lübecker Bucht ſind die erſten Heringsſchwärme in dieſen Tagen erſchienen. Die Rix.g⸗ wadenfiſcher, die ſchon ſeit längerem auf die üge warteten, waren vorbereitet, ſodaß ein reicher Fang geborgen werden konnte. In Bremerhaven ſind die erſten engliſchen Fiſcher mit Heringen einge⸗ troffen. Ob dadurch die Heringe bei uns weſentlich billiger werden? — Anwetterkataſtrophe in Amerika. Auf dem amerikaniſchen Kontinent wütete in den letzten Tagen ein heftiger Stur m, der zahlreiche Todesopfer forderte und zu aſſer und zu Lande großen Scheden verurſachte Mehrere iffe ſind geſtrandet. Das Holzſchiff„Mika“ iſt bei Kap Flattery ausgebrannk, die Beſatzung konnte gerettet werden. Ebenfalls bei Ka Flattery iſt der britiſche Dampfer Duncan Prince“ mit vierzig Mann Beſatzung unterge⸗ gangen. Er ſandte folgenden Funkſoruch:„Schiffbruch. Wir ertrin⸗ ken.“ Der e Dampfer„Moncenſio“ befand ſich 13 Meilen öſtlich von Kap Lemy(Virgina“ Zuſtand. Weite Strecken des Landes haben durch ſtarke chneeſtürme gelitten, die eine Anzahl Menſchenleben gefordert haben. Der Eiſenbahn⸗ und lenſtige Verkehr iſt behindert. Handel und Industrie Die Lage der Textil-Industrie (Von unserem fachmännischen Mitarbeiter.) Die letzten Tage standen wieder im Zeichen weiterer Erhöhungen der Gewebepreise, obwohl der Dollarkurs und damit auch die Bremer Rohbaumwollnotierungen nach, gegeben haben. Die Textilwarenpreise können aber nich mit dem Dollarkurse wieder heruntergehen, weil eben die höchsten Kurse und Notierungen überhaupt nicht in Erschei, nung getreten sind. In den Tagen, da die Devisenkurse un damit auch die Notierungen der Baumwollbörsen immer böher gingen, zogen die Webereien ihre Angebote von Markte zurück, weil es ihnen ganz unmöglich war, für eventuelle Verkàufe in Garnen und Rohstoffen e Gegendeckungen zu finden. Erst nachher, als sich der Markl wieder etwas beruhigte, in der Hauptsache also erst 2 u Beginn dieses Monats, kam man wieder mit An⸗ geboten heraus. Die seit der Ruhrbesetzung einset-ende ge- waltige Teuerung hat aber auch die Arbeitslöhne mit sich nach oben gerissen, die Kohlenpreise sind wesentlich erhöhl worden, an Stelle der fehlenden deutschen Ruhrkohle muß vielfach die fast unerschwinglich teuere englische Kohle treten, Wwas die Herstellungskosten auf eine ganz unverhält⸗ nismäßige Höhe bringt. Wo man früher für je 10 Prozent Lohnsteigerung bei Lieferungsaufträgen einen Warenpreis- aufschlag von 2½ bis 4 Prozent berechnete, rechnet man heute für je 10 Prozent Lohnsteigerung einen Aufschlag von 5 bis 8 Prozent. Eine leichte Ware 78 em Rohnessel kostete Anfang Januar 750„, Ende Januar 3000 und a 6. Februar etwa 4000 pro Meter. Ein dopnelt breites Bett- tuchhalbleinen mittlerer Oualität kostete z. B. am 7. Januar 5100 1, am 15. Januar 6800, am 22. Januar 10 100 und Anfang Eebruar 18 000 per Meter. Den meisten Webe⸗ rejen fehlt es sehr an Auffträgen, Weil eben durch die herabgeminderte Kaufkraft der deutschen Verbraucher der Absatz sehr zurückgegangen ist. Der weiteren Ausbrei- tung des Ausfuhrgeschäftes stellen sich überall großbe Schwierigkeiten entgegen. Französische und deutsche Aus- und Ein- fuhrvorschriften Ein hiesiges Blatt hat dieser Tage französische Aus- und Einfuhrvorschriften kommentarlos wiedergegeben; wodurch der Eindruck erweckt wurde, als ob es sich dabei um rechtsgültige Vorschriften handle. In Wirklichkeit ist deren Befolgung von der deutschen Regierung streng ver- boten. Die Handelskammer Mannheim übermittelt uns des- halb nachstehende Zusammenstellung: 1. Verkehr vom unbesetzten Gebiet nach den besetzten Gebiet. a. Deutsche Vorschriften: Keine Ausfuhrbewilligung, keine Abgaben. b. Französische Vorschriften: Keine Einfuhrbewilligung, keine Abgaben. 2. Verkehr aus dem unbesetzten Gebiet nach dem Saargebiet. a. Deutsche Vorschriften: Ausfuhr- bewilligung durch die dem Reichskommissar unterstellten deutschen Außsenhandelsstellen, bzw. durch den Delegierten des Reichskommissars für Aus- und Einfuhrbewilligung in Saarbrücken(Pagenstecher), keine Ausfuhrabgaben. b. Fran- zösische Vorschriften: Keine Ausfuhrbewilligung, keine Ein- fuhrbewilligung, keine Abgaben. 3. Verkehr aus dem unbesetzten Gebiet durch beseztes Gebiet nach dem Auslaund. a. Deutsche Vorschriften: Ausfuhrbewilligung der dem Reichskommissar unterstellten deutschen Auflenhandelsstellen, Zahlung der Ausfuhrabgaben an deutsche Kassen. b. Französische Vor- schriften: Keine Ausfuhrbewilligung(wird trotzdem öfters verlangt), Erhebung der deutschen Ausfuhrabgabe durch kranzösische Behörden an der Grenze des besetzten Gebiets- 4. Verkehr aus besetztem Gebiet nach dem unbesetztem Gebiet. a. Deutsche Vorschriften: Keine Einfuhrbewilligung, keine Abgaben(Ausnahmezulaufsgeneh- migung für die aus dem Ausland nach dem besetzten Gebiet verbrachten Waren wie bisher). b. Französische Vorschrif- ten: Gesperrt, nur gestattet gegen Ablaufsbewilligung des Bureau Interalljèe de derogations in Ludwigshafen. Gesuche in 4 facher Ausfertigung auf umfangreichem roten Formular an die französische Stelle, ioeige Ausfuhrabgabe. Voll- kommene Sperre für Kohlen, Koks, Braunkohle und andere mineralische Brennstoffe, Benzol, Steinkohlenteer, sowie alle aus der Steinkohle gewonnenen Erzeugnisse und metallurgi- sche Erzeugnisse. 5. Verkehr aus besetztem Gebiet nach d e m Saargebiet. a. Deutsche Vorschriften: Ausfuhrbewilli- gung durch die dem Reichskommissar unterstellten deutschen Ausfuhrstellen bzw. dem deutschen Delegierten in Saar- brücken, keine Ausfuhrabgaben. b. Franzôsische Vorschrif- len: Ausfuhrbewilligung des Aus- und Einfuhrkomitees der Rheinlandkommissjion Koblenz(Comité Directeur des Licences 'Importation et'Exportation), keine Ausfuhrabgabe. 6. Verkehr aus dem besetzten Gebiet nach dem Ausland. a. Deutsche Vorschriften: Ausfuhrbewilli⸗ gung durch die dem Reichskommissar unterstellten deufschen Ausfuhrstellen, Zahlung der Ausfuhrabgabe an deutsche Kassen. b. Französische Vorschriften: Ausfuhrbewilligung des Aus- und Einfuhrkomitees der Rheinlandkommission Koblenz. Zahlung der Ausfuhrabgabe an französische Stellen. nEenenn: führende NMaReE verwenden Sie zum Anfertigen Ihrer Drucksachen: R0ODERTAL.-Typenschneldrucker fDERTAL-Setzmaschine PRINTATOR-Frkattendruckmasehine EFKA-Druckroller flür Ein- und Mehrfarben-Orucke. Unerreiehte beis-ungen u. Verwen- dungsmögſionkeit ſa. RSeferenzen. Angebote und Vorführung durch: Robxgrl-Bümmaschnen-Vertieb G. m. b. H. 8²³ Mannheim, 0 6, 14. Fernruf 3862. ...——————— AATAASEAEEAESAAEGEZAass 75 * —— 5 * 2 er0e — — Monkag, den 19. Februar 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 83 7. Verkehr aus besetztem Gebiet durch un- bdesetztes Gebiet nach dem Ausland a. Deut- sche Vorschriften: Wie unter 6a. b. Französische Vorschrif. ten: I. Ausfuhr nach solchen Ländern, Wwo keine Ableitung von den gewöhnlichen Beförderungswegen stattfindet(öst⸗ liche Gebiete und dergl.): Auskuhrgenehmigung durch das Aus- und Einfuhrkomitee der Rheiulandkommission Koblenz, keine Ausfuhrabgabe. II. Ausfuhr unter Ableitung von den gewöhnlichen Beförderungswegen(westliche Gebiete): Aus- zuhrgenehmigung durch das Aus- und Einfuhrkomitee der Rheinlandkommission, Koblenz, Sicherstellung der deutschen Ausfuhrabgabe bei Jranzösischen Behörden, 8. Verkehr aus dem Ausland ins besetzte Gebiet. a. Deutsche Vorschriften: Einfuhrbewilligung für die dem Reichskommissar unterstellten deutschen Außen- handelsstellen, Entrichtung der Zölle an deutsche Kassen. b. Französische Vorschriflen: Einfuhrbewilligung durch das Aus- und Einfuhrkomitee Koblenz, Eutrichlung der deut- schen Zölle an französische Kassen. 9. Verkehr aus dem Ausland durch besetztes nach unbesetztem Gebiet. a. Deutsche Vorschriften: Siehe 8 a.(Zulaufsgenehmigung falls die Ware aus dem be- Iizlen nach dem unbesetzten Gebiet gebracht wird.) b. Fran- „sische Vorschriften: Keine besondere Einfuhrbewilligung, lung der deutschen Einfuhrzölle an die Kassen der frem- Gewalthaber. U 0. Verkehr aus dem Auslanddurch unbesetztes wetnhndembesetzten Gebiet. a. Deutsche Vorschriften: „he 8 a. b. Französ. Vorschrift.: I. Einfuhr von solchen Län- dern, wo keine Ableitung von den gewöhnlichen Beförde- rungswegen stattfindet: Einfuhrbewilligung durch das Aus- und Einführkomitee der Rheinlandkommission, keine Abgabe, wenn mit einem Ursprungszeugnis und einer von deutschen Behörden ausgestellten Bescheinigung über Bezahlung der Zölle versehen. II. Einfuhr von solchen Ländern, Wwo Ab- lenkung von den gewöhnlichen Beförderungswegen stattfindet (Westliche Gebiete). Einfuhrbewilligung durch das Aus- und Einfuhrkomitee der Rheinlandkommission, Sicherstellung der deutschen Zölle bei Behörden der fremden Gewalthaber. Obige Ausführungen enthalten lediglich die heute geltenden französischen und deutschen Vor- Schriften. Eisenbahn- und Postsperren, die aus technischen Gründen fast täglich wechseln, sind nicht berücksichtigt. Auskunft über sie erteilen die amtlichen Stellen und die Außenhandelsabteilung der Handelskammer(Börse, E 4, 12/16, 3. Stock, Zimmer). Bei der Durchführung obiger Verordnungen ist ganz be- sonders darauf zu achten, daß sämtliche französischen Vor- schriften von der deutschen Regierung für rechtsungültig er- klärt worden sind, daß die Zahlung von Zöllen und Abgaben an die Kassen der fremden Gewalthaber streng verboten ist und daß diejenigen Deutschen, welche dem deutschen Verbot zuwiderhandeln. in Höhe der bezahlten Abgaben gegenüber dem Reiche nach wie vor Schuldner bleiben. Wer die frem- den Vorschriften beachtet, unterstützt nach dem Erlaß des Reichsministers der Finanzen den Willen und die Macht derer, die Deutschland vernichten wollen, und macht sich strafbar. Devisenkurse und Warenpreise Die Preispolitik der Süddeutschen Mühlenvereinigung Wir haben uns in unserer Samstag-Mittagausgabe ein- gehend mit den Richtpreisen der Süddeutschen Mühlen- vereinigung und den Mehlverkäufen der zweiten Hand be- schäftigt. Von der genannten Vereinigung wird uns nunmehr zu dem gleichen Thema geschrieben: „Die Preispolitik der Süddeutschen Mühlenvereinigung richtel sich nicht nach dem Dollarkurse, sondern nach den Gelreidepreisen und dem Getreideangebot überhaupt. Da die Mühlen entgegen den Gepflogenheiten aller anderen Indu- strien im Interesse der Brotversorgung zu festen, d. h. von den Schwankungen der Rohmaterialpreise unabhängigen Preisen auf Lieferung verkaufen, so können sie diese Ver- käufe zur Vermeidung schwindelhafter Spekulationen natur- gemäß nur bei gleichzeitiger Eindeckung mit Getreide vor- nehmen, dessen Preisgestaltung somit allein für die Mehl- preise maßgebend ist. Die Getreidepreise werden zwar selbst- Verständlich ebenfalls durch den Dollarkurs in gewissem Grade beeinflußt. im wesentlichen aber durch auſſerhalb der Devisenentwicklung liegende Ursachen. Infolge dieser im all. gemeinen Interesse liegenden und jede Spekulationsgewinne der Mühlen von vornherein ausschließenden„Preispolitik“ der Mühlen. sind die Mühlen imstande, noch heute auf Grund älterer Verkäufe an den Mehlhandel zu Preisen abzuliefern, die zum Teil die Hälfte und weniger der heutigen, auf den heutigen Getreidepreisen beruhenden Tagespreise betragen. Lediglich auf diesem Umstande beruht die Möglichkeit des Handels— soweit es sich nicht um spekulative Zurückhal- tung früher bezogener Mehlmengen handelt— heute die Müh- len durch deren eigene Ablieferungen als sog. zweite Hand unterbieten zu können. Nach einer Feststellung der der Süddeutschen Mühlenver- einigung angeschlossenen Mählen hatten diese z. B. im August v. Js., nachdem die Getreidepreise sprungweise gestiegen Wären. noch Mehlmengen an den Handel abzuliefern. deren Gesamtdurchschnittspreis um rund 1 Milliarde, 249 Mihlionen Mark billiger War, als der sich aus dem gleichzeitigen Getreidemarkipreis ergebende durchschnittliche Mehlpreis am gleichen Tage. Alle diese Lieferungsverträge sind trotz der einsetzenden enormen Steigerung der Rahmaterialpreise und unbekümmert um die Sprünge des Dollarkurses von den Mihlen resflos erkfüllt worden! Des soviel umstrittenen Wiederanschaffungspreises haben sich die Mühlen bei ihren Verkaufskalknlationen also grnundsätzlich niemals bedient und niemals haben sie die Differenz zwischen den Preisen am Tage des Verkaufs und dem Preise am Tage der später erfolgendden Ablieferupg etwa für sich in Anspruch genam- men. Die Meinung, daß die Müöhlenpreise fber den Wieder- beschaffupgsbreisen ständen, etbehrt also ſeglichen Ju- zammerhanges mit den fatsächlichen Verhälfyissen und be. ruht außerdem noch auf dem grundsätzlichen Irrfum. daß die henfigen Forderungen der zweiten Hand“ mit dem Wieder- anschaffupgspreise“ gleichhedentepd seien. während in Wirk. lichkeit die zweite Hand ihre Möclichbeit. beute hiſſioer ab- deben zu hi5nnen. als die an die heutigen Getreidenreise ge- bunAonen Mablen Jadielieh Aen Muaplen zn verdanben hat Markbesserung!! Die Mamheneruag zoll meen Aunden Sokort uon Huben Joln. Möbeſkattune Herrenstoffe 140 breit, gute Qualitat Billigere Preise für Webwaren! Hemdentuche 200 Mengenabgabe vordehanem nur Qualitätsmarken, feinfädig, 2930, Mk. Ab heute 3 Uhr! Sehr billig! Musseline(iegante. Groge Preisermäßlgung für: Tausende Meter 115 em breit, iür alle Zwecke. Metes 5³5 Mk. Statt besonderer Azeige. Todes-Anzeige. Schwägerin geb. Vogt im schönsten Alter von 34 Jahren. 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Stamm- aktien:1 zu 25026 angeboten werden.* Dinglersche Maschinenfabrik.-., Zweibrücken. Der Aufsichtsrat schlägt einer auf 12. März einberufenen ao. .-V. Kapitalerhöhung um 30 auf 40 Mill.„ Stamm- aktion var, daneben bestehen noch 1 Mill. Vorzugsaktien, deren Stimmrecht in den bekannten drei Fällen auf das zwanzigfache erhöht werdel, soll. Die Begebungsmodali- täten sind noch nicht bekannt. Deuisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 10. Fehr. Es not'erten am hiesigen Platze(alles Briefrurse): New Tork 19400(10200, Holland 7675(7600, London 91000 90000, Schwei 3650(3600 Paris 1160(1150), Brüssel 1020 f018). Italien 930(920), Prag 575 5758). Tendenz: Unentwickelt und zurückhaltend New Lork. 17 Februar(Wa] vensen 16 17. 10 77 18.88 Spanlen .89 460 ſitallen 16 17 16 17. 6—.97 1582 15.83 .29.28.87.78 Waren und Härkte *Neuer Mehlpreis. Der heutige Richtpreis für Weizen⸗ mehl, Spezial 0, wurde auf 175 00%0„(Samstag 180 000 4) kestgesetzt.* Neue Nähgarnpreise. Die Vertriebsgesellschaft Deut- scher Baumwoll- Nähfadenfabriken(Nähgarnvertrieb) hat, wie der Konfektionär erfährt, mit Wirkung vom 16. Februar den Aufschlag auf die Preisliste vom 17. Januar 1923 von 23009% auf 1700% herabgesetzt. 0ͤ ³— Waſſerſtandsbeodachtungen im Monat Februar Rbein⸗Begel[14 Jis J16 17 is ſſs TTecar- Begeſſ id is ſſs ſſ7 Nis ſis. Sohwelz Frankreloh Englan! Schu erinſel“).531 481.40.481.88 Mannbeem 397.80 3 81.70 3 7•.8 Kehl..772.722.68.38.60 Heilbronn.58.4.8.85 Maxau..574.54.45487.85 Mannbeim.81.80.71 380 593.66 Kaub.. 301 285.87.2 Röln..50.30.27 8 0³ Windſtill, Negen Ile. Mannheimer Wetterbericht v. 19. Febr. morgens 7 Uhr Barometer 741,5 mm. Thermometer—.2 C. Niedrigſte Temperatur nachts—.6˙0 Höchſte Temyveratur geſtern 0 8 C. Niederſchlag 68 Liter au den om Windſtill. Schnee. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Mannheimer SGeneral-Anzeiger. G in d., Mannheim E 8. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— fredafteur. Kurt + 55 Verantwortlich für den bolitiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt »Fiſcher; für das Feuilleton: Dr.*8 Hammes: für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder: für Gericht und Sport: Willy Müller für Handels⸗ nachrichten. Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. 420⁰ —* Mk. 12⁰ D3.7 8758. Leinen, Halbleinen, Damaste, flanelle, Bettuchstoffe, Satins, Bettzeuge, BgBlaue Arbeiteranzugstoffe. Köper- 13˙*⁰ Rechtsanwalt 36⁴ Bank ſucht ſofort —. eietten eeeeeeeeeee chge Beame f. Zimmermädehen 4 ieeeeee* bteilg. Nur degsüber J. ſof. geſucht. — ͤ— ²˙ dtnlge Wiesbafen 8. 5lf uner— 11** Für die Abtellung E... E¹⁸ ord N Presserei einer Kammfabri aft N Alonat Alleinmädchen den Fa V. Mannheim. tücdhtiger Meister für mod, einger. für bald. Emiritt geſucht. Nachruf. 5 14en Mitgliedern bringen wit hier- ee gur Kenntnis, daß ünser Kollege 5 Angebote unter R. K. 184 an die eſchäftsſtelle dieſes Blattes. Sehr hohe Bezahlung, N u. 115 uhreparaluren. 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Mannheim(., 13,), den 18. Februar 1923 Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet am Mittwoch nach- mittag /½2 Uhr von der Friedhofskapelle aus statt. Das grösste Stoff-Geschäft! 2 scharfe wachsame Hunde zu kaufen gesucht. Angebote an Spiegolmanufaktur Waldhof.-6. Mannbheim-Waldhof. 1812 1296 lltare Mantol. Mper NTT zu kauf. geſucht. 2527 Nullmeher, J 2. 18. Ili ee F 855 Jeleilgung. Erfahren. Kaufmann möchte ſich an kl. beſteh. Unternehmen beteiligen. Monatl. Einzahlungen v. ca, 100 Mille an. An⸗ gebote unt. V. H. 20 an die Geſchäftsſtelle. 4538 5000 Mx. Selohnong dem. der mir nachweiſt, wem mein Hund zuge⸗ laufen iſt oder ihn wiederbringt. 2544 Gelblzon foter Fox weiße Bruſt u. Pfoten, kurzer Schweif, Rufnam. „Prinz“. Bellenſtr. 28, 2. Stock rechts. Metalle, Eisen Fe kauft S10 I. Wachtel, S4. 6 Dezimalwage Doppelleiter zu kaufen geſucht. 507 Weber, Landteilſtr. 6. 4. St. reis Tel. 8153 Immobilien Rüro Heilmann decss Seckenh'ſtr. 36 Tel 4573 permitt. An u. Verkauf v. 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Montag. abds. 8 Uhr Wiederholung und Fortsetzung des Experimental- Vortrags des bekannt. Hypnoselorschers u. PSychoſo g. H. R. Nenas Muglied der indischen Geheimloge Telepathle— Suggestion— Hypnose u àa das Problem Dr. Mabuse Kart. zu M. 300-, 600-, 750-, 900- u. Steuet bei Heckel. i. Mannh. Musikh. u à d. Abendkasse. Knickebockers lrrfahrten Ein überaus fesselnder Sensationsfilm in 5 Akten mit Douglas Fairbanks Fatty as e N e in 2 Akten. 8192 Tragödie aus dem Leben in 4 Akten mit der bildschönen Magda Elgen Aulang 47½ Uür, lstrts Vorsteun; 75/. mu. Wir mach n nochmals datauf aufmerk- sam, deß die Fatty-Giotesken von uns n Allein-Aufführungsrecht für ganz Mannheim erworben wurden. Kein anderes Theater ist imstande, auch nur einen Film davon zu bringen. Also AuzLzu sehen im Palast- Theater Köflngah Fihein E. G. m. b. H. Mittwoch, 21. Februar 1923 im 917559 Saale des Rodensteiner. O 2, 16 123 gencralver Sammiung Tagesordnung: 1. Geſchäfts⸗ und Kaſſenbericht für das 1. Halbjahr. 2. Bericht über die ſtat.gefundene eſetzliche Reviſton. 3. Statutenänderung. Hierbei Erhöhung der Ge⸗ ſchäftsanteile. Zutritt nur gegen Vorzeigung des Mitgliedsbuches. Der Aulsichtsrat: G. Zimmermann. Aaelhale aagaagel ilindang D. K.. N. I. J. f. P. a. Sroß Neuheit des tägl. Bedarfs an Kapi⸗ taliſten zur Au beutung im In⸗ u. Ausland gegen Kaſſe abzugeben. 553 Evtl. kann Laden mit 3 Zimmer u. Küche 5—5 in Tauſch gegeben werden tlangebote unt. v. R. an die Geſchäftsſt. Nur solange Vorrai. Hemdenfucgße n nur guten Qudldien Flockköbper schẽne gerauhte Quqiiilflkkik Vmr 2900.- Beffucß-Crefonne resonders schwere Gebruuchsquqltat d. 150 em breit mi 7500.— Befidamasf ca 130 om breit mit gohem seidengiannzn mfr 7500. Hanũfuchsfoffe u grosger ausmwal]]) Der Markbesserung Rechnung Mannßeim an den Dlanken tragend, haben wir unsere Preise entsprechend ermässiqat. 1288 eng r Ulllum fetdesuche Wohnungstauschl Gesucht werden: —5 Zimmer mit üblichem Zubehör in guter Lage. 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