— der Freitag, 23. Februar und b g frei ins Bezugspreiſe: In mannhel gaus und durch die poſt ohne Beſtellgeld monatlich Mark 3000.— halbmonatlich Mark 1500.—. RNachforderung vorbehalten. Einzelnummer bis s Seiten Mark 80.— über 8Stiten Mark 106.—. Poſtſcheckkonto nummer 17800 Rarls⸗ ruhe. Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim, E 6. 2. Geſchäfts⸗ Aebenſtelle Neckarſtast, Waldhofſtraße Ur. 6. FLernfprecher Nummer 7031, 704%2, 7945, 704g, 7035. Telegramm⸗Adreſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. adiſ cheN euoſte Aachrichlen Anzeigenpreiſe: sei vorauszablung die kl. Jeile mk. 300.— Stellengeſ. u. Famil.⸗Anzeig. aus Mannheim ermäßigte preiſe Reklamen Mk. 1200.—. Annahmeſchluß: Mittagblau vorm. 9½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Kür Rnzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Ruagaben wird keine verantwortung übern. Höherte Gewalt, Streiks, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene od. beſchränkte Aus⸗ aben oder für verſpätete ufnahme von finzeigen. Rufträge kurch Fernſprecher ohne Gewühr. Serichts ſtand Mannheim. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Jeit u. Leben mit Mannhenner Frauen⸗Jeitung u. Mannheimer Muſik⸗Zeifung wieder eine Bluttat in Bochum Kurze Ueberſicht Frankreich hal es abgelehnt, in internationale Er⸗ wägungen über die Wiedereinführung der ausgefallenen -Züge, die den Vorwand zum Einbruch in badiſches Gebiet ab⸗ gegeben haben, einzukrelen. * Gegen die fortgeſetzten Wilddiebereien franzöſiſcher Soldaten auf badiſchem Gebiet iſt von Deutſchland Proleſt tngelegt worden. * Die Reichsregierung hat allen Signatarmächten des Verſailler Vertrages mit Ausnahme von Frankreich und Belgien eine Denk⸗ ſcheift zugehen laſſen, in der die RNechtswidrigkeit der franzöſi⸗ ſchen und belgiſchen Sanktionsmaßnahmen ſeit dem Einbruch in das Ruhrgebiet ausführlich dargelegt, geprüft und bewieſen wird. * Der Reichsfinanzminiſter hat in einem Erlaß die von den Franzoſen und Belgiern im altbeſetzten Gebiet und im Einbruchs⸗ gebiet gewaltſam verſuchte Sleuerzahlung an Franzoſen und Bel⸗ gier verboken. * In Bochum wurde ein Arbeiter von den Jranzoſen erſchoſſen, zwei weitere Perſonen ſchwer verletzi. * Auch geſtern iſt wieder eine große Jahl von deuklſchen Zollämtern beſetzt worden; die Beamken wurden ver⸗ trieben. Nach Gelſenkirchen Zochum! Die Franzoſen haben anſcheinend der Strafexpedition nach Gel⸗ ſenkirchen ſoviel Geſchmack abgewonnen, daß ſie geſtern eine ähnliche nach Bochum in Szene ſetzten. Unter dem üblichen militäriſchen Aufwand wurde die Stadt„erobert“. Auch Beute wurde gemacht, denn es fielen den Franzoſen 28 Lokomotiven, 20 Packwagen, 176 be⸗ ladene Kohlenwagen, 75 leere offene Wagen, 11 Perſonenwagen und 2 Schlafwagen in die Hände, die nach Dahlhauſen abtransportiert wurden. Infolge des kalten Wetters waren die Beſatzungstruppen ſehr darauf bedacht, Kohle für ihre Quartiere zu erhalten. Da ſie von den Zechen nichts bekamen, beſchlagnahmen ſie die durch die Stadt fahrenden Kohlenwagen. Laut„L..“ drang ein franzöſiſches Truppenaufgebot in ein renhaus und die umliegenden Geſchäfte und requirierten, was ihnen in die Hände fiel. Die Requiſitionsſcheine ſind von dem General der 40. Diviſion unterſchrieben und beſagen, daß die beſchlagnahmten Waren zur Einrichtung eines Offizierskaſi⸗ nos()) dienen ſollen. Im Anſchluß daran drangen die Franzoſen ins Amtsgerichtsgebäude, beſchlagnahmten die Akten der Staatsanwaltſchaft und verhafteten den Staatsanwalt Eiteldinger. Dem„B..“ zufolge wurde in den erſten über Bochum der verſchärfte Belagerungszuſtand verhängt. Niemand darf, von 8 Uhr abends bis 6 Uhr morgens die Straße betreten. Die Truppen ſind im Laufe des Nachmittags abgerückt und haben nur einige Wachen zurückgelaſſen. Wieder Blutvergießen Bei der Beſetzung des Amis- und Landgerichts wurde ein junges Mädchen ut Kolbenſtößen vom Bürgerſteig geſioßen. Als die Menge darauf in Pfuirufen ausbrach, feuer⸗ len die Franzofen in die Menge. Der Arbeiter Robert Roſe wurde durch einen Bauchſchuß getötket. Zwei weitere Perſonen wurden ſchwer verletzt. Auf der Jagd nach Schreibmaſchinen Die Franzoſen verſuchen überall, in den induſtriellen Werken Schreibmaſchinen fortzunehmen. Beim Gelſenkirchener Aah und Eiſenwerk und bei der Gelſenkirchener Bergwerks⸗ -., Abteilung Hochöfen, ſtießen ſie auf Widerſtand, und auf das Eingreifen der alarmierten Arbeiterſchaft zogen ſie ohne bmaſchinen wieder ab. Daraufhin wiederholten ſie ihren Verſuch an keiner anderen Stelle. Vom Rathaus nahmen ſie im letzten Augenblick noch zwei Schreibmaſchinen mit. Auf den ein⸗ gelegten Einſpruch hin erklärten ſie, ſie brauchten die Maſchinen. Wie ſie ſtehlen! Wie die„Köln. Ztg.“ meldet, wurden einem Votenmeiſter der Geſſenkirchener„Allgemeinen Zeitung“ zwei Millionen Abonne⸗ mentsgelder weggenommen. Der Botenmeiſter wurde zur Unterſchrift eines in franzöſiſcher Sprache abgefaßten Protokolls deranlaßt, in dem ſtand, daß es ſich bei dem Betrag um auswärtige Unterſtützungen handele. Auf den dringenden Einſpruch des Ver⸗ legers wurde das Protokoll geändert und das Geld zurückbezahlt, mit dem beſchlagnahmten, alſo verfallenen Notgeld Stadt. Einer Arbeiterfrau wurden 20 000 Mk. aus ihrem Markt⸗ korb weggenommen, die ſie trotz vielfachen Bittens nicht zurück⸗ erhielt. Ein Eiſenbahngehilfe wurde nach dem gleichen Blatt derart ſchlagen, daß er beſinnungslos zuſammenbrach. Als er erwachte, tellte er den Verluſt ſeiner Brieftaſche mit 70 000 Mk., ſeiner Ühr 258 eines Ringes feſt. Einem Bergmanm wurde die Geldbörſe nebſt rauring abgenommen. In der Poſt wurde eine Reihe von Wert⸗ brzefen erbrochen. Warum? Das Aſyl für Obdachloſe in Eſſen, das neben der beſetzten Kaſerne der Schugpolizei liegt, il geſtern von den Franzoſen gleich⸗ lalls beſetzt worden. Die 173 Inſaſſen des Aſgls wurden feſtgeſetzt. Beamten des Wohlfahrtsamtes haben keinen Zutritt zu ihnen. Welchen weck die Franzofen mit der Beſetzung des Aſyls verfolgen, iſt noch nicht erſichtlich. Die Verhaftungen und Verurteilungen gehen unausgeſetzt weiter. Das Milttärgericht in Recklinghauſen berurteilte Bürgermeiſter Dr. Sudkamp und Zollinſpektor Bonnert, eide aus Herne, zu ſe 6 Monaten Gefängnis und 200 000 Mark Keaſe, In Leellent rchen wücden Bach krzer Berhacdang der en iſt. xat 111¹ L. l Oberbürgermeiſter von Gelſenkirchen, Wedelſtedt, Poſt⸗ direktor Bollermann und Fabrikbeſitzer Stern aus der Haft ent⸗ laſſen. Der verhaftete Oberbürgermeiſter Antkoni wird vor ein franzöſiſches Gericht geſtellt, weil er es abgelehnt hat, die An⸗ weiſung auf die 100 Millionen Mark Geldbuße auszuſtellen. Polizeipräſident Stiecker und die noch verhafteten Polizeibeamten bleiben als Geiſeln für die verwundeten Gendarmerieoffiziere in Recklinghauſen in Haft. Fabrikbeſitzer Böcker, Vorſitzender der Ar⸗ beitgebervereinigung Gelſenkirchen, iſt ebenfalls noch in Haft. Ein Aufruf der Bergarbeiler Laut„Vorwärts“ hat der Verband der Bergarbeiter Deutſchlands und der Gewerkverein chriſtlicher Bergarbeiter Deutſchlands, die pol⸗ niſche Berufsvereinigung, Abt. Bergarbeiter und der Gewerkverein Hirſch⸗Dunker, Abt. Bergarbeiter an die Arbeiter der Welt einen Aufruf gerichtet, in dem gegen die Mißhandlungen im Ruhr⸗ 85 Einſpruch erhoben wird und einige Beiſpiele angeführt werden. 2 2 Der franzöſiſch⸗belgiſche Rechtsbruch Eine amtliche deutſche Denkſchrift Das auswärtige Amt hat ſoeben die Denkſchrift herausgegeben, in der die Rechtswidrigkeit der franzöſiſchen und belgiſchen Sanktionsmaßnahmen aus führlich begründet und klar⸗ gelegt wird. Die Denkſchrift geht aus von der Feſtſtellung der deutſchen„Verfehlung“, die den Grund zum Einmarſch gegeden hat und kommt nach eingehender Unterſuchung der einſchlägigen Beſtimmungen des bekannten§ 18 des Verſailler Friedensvertrags zu dem Schluß, daß aus dieſem die Befugnis zum Einmarſch nicht herzuleiten war. Sie weiſt dann nach, daß die Vortäuſchung, es handle ſich lediglich um die Entſendung einer von Truppen be⸗ gleiteten Ingenieurkommiſſion, eine Verſchleierung des wahren Sachverhalts bedeute. Auch war das Vorgehen der Einmarſch⸗ mächte vertragswidrig, weil nicht einmal das Einverſtändnis aller an den Reparationen beteiligten Regierungen vorlag. Im zweiten Abſchnitt der Denkſchrift werden die von Frank⸗ reich und Belgien im Ruhrgebiet nach dem Einmarſch getroffenen Maßnahmen einer Kritik unterzogen. Die Anordnungen und Be⸗ fehle der Franzoſen und Belgier im Ruhrgebiet deſitzen darnach überhauph keine rechtsverbindliche Kraft. Das trifft ſo⸗ wohl zu auf die Kohlenvequiſitionen wie auch ganz beſonders auf die Verordnungen und Befehle, die deutſchen Beamten und Privat⸗ perſonen eine Mitwirkung an den Maßnahmen der Beſatzungs⸗ mächte zumuten. Vom völkerrechtlichen Standpunkt aus iſt es völlig unzuläſſig daß deutſche Staatsangehörige aus dieſem Grund vor franzöſiſche Militärgerichte gebracht und verurtellt werden, ganz abgeſehen davon, daß auch materielle Begründung dieſer Verur⸗ 0 gegen die Grundſätze der Haager Landkriegsordnung ver⸗ oßen. In einem dritten Teil werden die nach dem Einmarſch in das Ruhrgebiet im Rhein land getroffenen Maßnahmen behandelt. Durch die Verordnungen, die im Zuſammenhang mit der Ruhr⸗ aktion von der interalliierten Rheinlandkommiſſion er⸗ laſſen worden ſind, hat dieſe ihre vertraglich feſtgelegten Macht⸗ befugniſſe über ſchritten. Namentlich das Verfahren der inter⸗ alliierten Rheinlandkommiſſion, durch das ſie deutſche Beamte zur Mitwirkung an den von den Beſatzungsmächten des Ruyrgebiets verordneten Maßnahmen zu zwingen verfuchte und im Weigerungs⸗ falle ausgewieſen hat, verſtößt gegen die ſelbſt für den Kriegsfall geltenden Rechtsſätze. Endlich nimmt in einem 5. Abſchnitt die Denkſchrift Steuung zu der Beſetzung der badiſchen Städte Offenburg und Appenweier und liefert den Beweis, daß alle von der franzöſiſchen Regierung zur Begründung dieſes Gewaltaktes angeführten das franzöſiſche Vorgehen in keiner Weiſe rechtfertigen. Die Reichsregierung hat die Denkſchrift den Sig⸗ natarmächten des Verſailler Vertrags mit Ausnahme von Frankreich und Belgien und außerdem aber auch den übrigen Weltmächten zuſtellen laſſen. Deutſch⸗franzöſiſcher notenwechſel Das franzöſiſche Außenminiſterium hatte dem deutſchen Ge⸗ ſchäftsträger in lente eine Note überreicht, in der ausgeführt wurde, der franzöſiſche Konſul in Kattowitz habe ſich beſchwert, daß der deutſche Konſul polniſchen Arbeitern keine Sichtvermerke für die Durchreiſe nach Frankreich erteilt hätte, auch die Warendurchfuhr würde von den deutſchen Behörden verweigert. Deutſcherſeits iſt daraufhin der Ame en Regierung eine Note übermittelt worden, die darauf hinweiſt, daß die franzöſiſchen Angaben nicht ſtimmen. Der Generalkonſul in Kattowitz ſel ausdrücklich angewieſen, den Polen die Sichtvermerke auszuſtellen, wenn tatſächlich feſtſtehe, daß ſie für die Durchreiſe nach Frankreich beſtimmt ſeien. Auch die Warendurchfuhr unterliege nur jenen Stö⸗ rungen, die durch den Einbruch der franzöſiſchen und belgiſchen Truppen verurſacht ſeien. Die deutſche Regierung macht auf einen Widerſpruch aufmerkſam, der darin liegt, daß Frankreich auf einer minutiöſen Einhaltung der Durchreiſe⸗ und Durchführungsbeſtim⸗ mungen des Verſailler Vertrages beſtehen zu können glaubt, wäh⸗ rend Frankreich zu gleicher Zeit ohne jeden Rechtsgrund in den be⸗ ſetzten Gebieten durch Lahmlegung des Eiſenbahnverkehrs und durch den Erlaß von Ein⸗ und Ausfuhrverboten nicht nur den Güterver⸗ kehr unterbindet, ſondern es der deutſchen Regierung auch unmög⸗ lich macht, gegenüber anderen Staaten Deutſchland obliegende Ver⸗ pflichtungen einzuhalten. Holländiſche Befürchtungen In einem Leitartikel ſchreibt der„Nieuwe Rotterdamſche Cou⸗ rant“ zu dem 1 Ruhrabenteuer, die Ereigniſſe im Ruhr⸗ biet könnten für Holland angeſichts ſeiner friedlichen Beziehung u Deulſchland nicht gleichgültig bleiben. Hollands icherheit als Rheinuferſtaat ſei von den militäriſchen Opera⸗ tionen Frankreichs bedroht. Holland der Schlüſſel der Rheinfront. Eine widerrechtliche Beſetzung der Rheinfront in ee— ſtrategiſcher— ſozu⸗ ſagen automat n zu einer widerre mn ung der holländiſchen Neutralität in Kriegszeiten. ete e * Doumergue Senatspräſtdenk. Doumergue wurde geſtera zum Senatspräſtidenten gewählt. Er iſt der Führer der republikani⸗ ſchen Linken. * Das amerikaniſche Repräſentautenhaus hat das britiſche Schul⸗ dentilgungsgbkommen, das berelts bon Senat »nommen wor⸗ England und Frankreich Von Legationsrat Irhr. v. Rheinbaben, M. d. R. Nach engliſchem Brauch haben in Erwiderung der Thronrede bei Eröffnung der parlamentariſchen Seſſion ſowohl im Oberhaus wie im Unterhaus wichtige Debatten ſtattgefunden, die ſich mehr und mehr zu einer allgemeinen Stellungnahme Englands gegenüber Frankreich und Deutſchland verdichteten. Eine große Zahl bekannter engliſcher Politiker marſchierten als Redner auf. Man erſieht ſchon aus dieſer Tatſache, daß mehr als früher die engliſche politiſche Welt genötigt und gewillt iſt, im deutſch⸗franzöſiſchen Konflikt die eigene Haltung ſchärfer zu umreißen, da man fühlt, daß dieſer Konflikt ſich „früher oder ſpäter“ zu einer grundſätzlich neuen Geſtaltung der europäiſchen Dinge auswachſen muß. Der Ton liegt aber im ganzen doch auf dem Worte„ſpäter“; denn als Geſamtreſultat der politiſchen Ausſprache in London iſt feſtzuſtellen, daß zwar der überwiegende Teil des engliſchen Parlaments und des engliſchen Volkes das fran⸗ zöſiſche Unternehmen mißbilligt, daß die offizielle engliſche Politik jedoch unter ausdrücklicher Zuſtimmung einer großen Regierungs⸗ mehrheit im Unterhaus heute noch keine Mittel und Wege ſieht, um dem, was ſie ſelbſt ein„Unheil“ nennt, Einhalt zu gebieten. Der frühere Miniſterpräſident Lloyd George mußte ſich mit vollem Recht von ſeinem Nachfolger vorhalten laſſen, daß der augenblickliche Konflikt ja nicht erſt aus der jüngſten Zeit datiere, ſondern ſchon ſeit dem Waffenſtillſtand in Keim und Zielrichtung latent vorhanden ge⸗ weſen ſei. In der Tat müſſen wir uns in Deutſchland immer wieder gegenwärtig halten, daß gerade die ſchwankende opportuniſtiſche und unſtete Politik Lloyd Georges im Verein mit dem Zuſammenbruch von Wilſons Tiraden die Schuld an der heutigen Situation trägt. Darüber hinaus zeigt die jüngſte parlamentariſche Debatte in London mit aller Deutlichkeit, daß England ſolange wie irgend möglich an einer äußerlichen Zuſammenarbeit mit Frankreich feſthalten will, daß es den offenen Bruch mit ihm ſcheut, daß es den Augenblick für eine Intervention noch nicht für gekommen er⸗ achtet, daß es eine ſolche Intervention für ſpäter ins Auge faßt und dafür in erſter Linie nach Amerika, in zweiter nach dem— Völ⸗ kerbund ausblickt und daß Deutſchland verloren wäre, wenn es nicht zunächſt ſelbſt aus eigener Kraft die franzöſiſche Politik zur Umkehr zwingt. Während noch die letzten Reden vor der Abſtimmung, die der engliſchen Negierung eine große Mehrheit für die Fortführung der bisherigen Politik der abwartenden Neutralität brachte, in London gehalten wurden, erſchien Poincare zur Auskunftserteilung vor dem auswärtigen Ausſchuß der Kammer in Paris. In kei⸗ nem Parlamente der Welt gibt es wirkliche Diskretion und wohl am allerwenigſten in dem an der Seine. So brachte ſofort die franzöſiſche Preſſe eine Fülle von Mitteilungen über die angeblich geheime Be⸗ richterſtattung des franzöſiſchen Miniſterpräſtdenten. Uns intereſſiert zunächſt vornehmlich die Tatſache, daß Poincare den völligen Mißerfolg in mng auf die wirtſchaftlichen Ziele der Expedition offe n zugeben mußte. Es iſt uns ferner klar, daß der Augen⸗ blick für eine Erſchütterung der Stellung Poincares noch nicht gekommen iſt. Wir müſſen alſo auch aus dieſem Grunde weiter kämpfen. Denn ein richtiger Kampf iſt es ja, der an der Ruhr und am Rhein als Front und im unbeſetzten Deutſchland als Etappe ausgetragen wird. Hoffnungslos verſtrickt ineinander erſcheinen beide Länder und immer klarer wird es, daß, wie auch der Kampf aus⸗ gehen mag, ſein Ergebnis nicht durch die beiden beteiligten Länder allein feſtgelegt werden wird. Vorher ging es nicht um Reparationen und jetzt geht es nach dem ſichtbaren Mißerfolg Frankreichs nicht mehr um wirtſchaftliche Zwangsmaßnahmen und Ausbeute. Das höchſte, was die Franzoſen kennen, ihr nationales Preſtige, ſteht jetzt für ſie auf dem Spiel. Nun laufen ſie dieſem Gößen nach und werden erſt zur Beſinnung gelangen, wenn ſie ernſtliche Nachteile und Schläge am eigenen Leibe ſpüren und wenn dann in dieſem Augenblick ſich eine internationale Situation ergibt, die ohne grundſätzliches Verwerfen der franzöſiſchen Ziele ihnen vielleicht mit Hilfe eines neuen Schlagwortes die Möglichkeit gibt, dieſe auf ande⸗ 85 Wege und mit„anderen beſſeren Methoden“ zu erſtreben, als isher. Die neueſten Bemühungen der Franzoſen gehen jetzt auf den Beſitz der Eiſenbahnen und insbeſondere in der Richtung einer beſſeren Verbindung zwiſchen Heimat und Aufmarſchgebiet durch Ausnutzung der durch das engliſche Beſatzungsgebiet im Brücken⸗ kopf Köln führenden Linien. Es liegt auf der Hand, daß Frankreich allmählich auch auf rein militäriſchem Gebiet gewiſſe Sorgen haben muß. Die„friedliche Expedition der Ingenieuxe“ hat ſich ja längſt zu einem großen militäriſchen Einbruchsunternehmen ausgewachſen. Viel Blut iſt gefloſſen. Die Erbitterung der Vevölkerung iſt an einzelnen Orten ſo geſtiegen, daß trotz aller Mahnung zur Be⸗ ſonnenheit die Verzweiflung zu größeren Akten der Notwehr täglich greifen kann. Die Franzoſen merken und fühlen das. So wollen ſie einen militäriſchen Nachſchub größten Stiles einrichten und verlangen von den Engländern die volle Ausnutzung der durch das von ihnen beſetzte Gebiet führenden Zufahrtswege. In langwierigen und heiklen Verhandlungen hat ſich anſcheinend auch hier ein Kompromiß erge⸗ ben, der vorläufig und bis auf weiteres die Fortſetzung der engliſchen abwartenden Haltung mühſam geſtattet. Eine kurze Verbindungs⸗ ſtrecke auf der Linie Reuß— Düren iſt abgetreten und ein ge⸗ wiſſer beſchränkter Nachſchub ohne Truppentransporte auf den Haupt⸗ linien ſoll anſcheinend erlaubt werden, wobei angeblich die deutſche Eiſenbahnverwaltung Zuſagen dahingehend abgegeben hat, vorläufig dort in einen Abwehrſtreik nicht einzutreten. Wie geſagt, ein höchſt mühſames Kompromiß, das kaum ſehr lange vorhalten dürfte und mit dem die Franzoſen ſelbſt ſehr wenig zufrieden ſind. Immer wieder in dieſen ſchweren Wochen des Kampfes muß allen dieſen Vorgängen dem Ausland gegenüber das deutſche Volk zunächſt die Vorausſetzung für ſein Weiterbeſtehen als Staat und Na⸗ tion erfüllen: Einigkeit und Aushalten im Abwehrkampf gegen den Erbfeind. Dazu kann es neben allen Mitteln im Innern eine wachſame, beſonnene, aber auch aktive Politik nach Außen nicht entbehren. Das Schwergewicht liegt gewiß im Innern. Nach Außen gilt es wachſam zu ſein und vorzubereiten, dabei alle Kräfte und Strömungen aktiv zu denutzen, die in der gleichen Richtung mit Deutſchlands Exiſtenzforderungen liegen. Lernen wir aus den Fehlern der Vergangenheit, aus den bitteren Lehren jener Zeiten, da wir nicht imſtande waren, gemeinſame Ziele für das geſamte deuiſche Volk 1 wir 55 5 daed deene ns ſolcher Zie npolitik v W zielbewußt in un Abwehrkampf dineinn ee eemeeeeeeeeee aus den Keidbstogs-Ausſchüſſen Im Wohnungsausſchuß wurde gegen die Stemmen der Sozialdemokraten die Dauer des Ge bis 1. befriſ bel. — Die gemiſchte Kommiſſion des— der Getreideumlagepreiſe ſetzte den Preis füh e Tonnt ſen aut e He. nd K e 19 leſt— — 2. Seite. Nr. 91 Mannheimer General-Anzeiger(Mmittag-⸗Ausgabe) Freilag, den 23. Jebruar 1923 Aus dem badiſchen Einbruchsgebiet Die Beſetzung des Offenburger Bezirksamts ging in den uns nun ſchon bekannten Formen vor ſich: 50 Mann mit aufgepflanztem Baſonett, Abſperrung des Verkehrs, Vertreibung und körperliche Durchſuchung der Beamten. Die ſich anſammelnde Men⸗ ſchenmenge wurde durch Kavallerie zerſtreut. Das iſi beileibe keine „militäriſche“, ſondern eine eminent„friedliche“ Handlung. Die Verhaftung des Amtmanns Peter erfolgte, als ſich dieſer weigerte, jeglichem franzöſiſchen Befehl nachzukommen. Er wurde unter militäriſcher Bedeckung ins Rathaus verbracht, wo ein franzöſiſcher Offiztier die Beſtrafung Peters wegen der Nichtbefolgung des Vorladungsbefehls verlangte. Der Rheinlanddelegierte ging jedoch darauf nicht ein, ſondern eröffnete dem Amtmann Peter, daß er ausgewieſen ſei. Er ſolle der Badiſchen Regierung mitteilen, das Bezirksamt Offenburg ſei und bleibe beſetzt, bis die badiſche Re⸗ gierung einen Beamten ſchicke, der dem Befehl der Rheinlandkommiſ⸗ ſion Folge leiſte. Amtmann Peter erklärte hierauf dem Rheinland⸗ delegierten, daß dies niemals der Fall ſein werde. Darauf wurde Peter ausgewie en. Wie man in Straßburger Blättern lieſt, hat das franzöſiſche 31. Jägerbataillon den Kehler Brückenkopf verlaſſen und ſich zu Fuß nach Schlettſtadt begeben. Die Beſetzung von Offenburg und Appen⸗ weier wird jetzt ausſchließlich durch das 70. Infanterieregiment und das 8. Huſarenregiment beſorgt. f Prokeſt der Offenburger Bezirksbürgermeiſter Die in Gengenbach verſammelten Bürgermeiſter des Amts⸗ bezirks Offenburg haben einſtimmig gebung beſchloſſen: „Die Bürgermeiſter des Amtsbezirks Offenburg erheben ſchärf⸗ ſten Proteſt gegen die von den Franzoſen erfolgte gewalt⸗ ſame Beſetzung des Bezirksamts, gegen die Schließung des Amtes und die Vorenthaltung ſeiner Akten. Ganz beſonders pro⸗ teſtieren ſie gegen ie Verhaftung und Ausweiſung der Beamten und erklären, daß dieſe als deutſche Beamten nurihre Pflicht getan haben. Sie erblicken in der Schließung des Be⸗ zirksamts eine dauernde, ſchwere Schädigung aller Be⸗ völkerungskreiſe des ganzen Imtsbezirks, insbeſondere der Sozial⸗ bedürftigen die keinen anderen Zweck haben könne, als Unruhe zu ſchaffen und die Bevölkerung zu quälen.“ Regierungs at Sänger, Vorſtand der Betriebsinſpektion der Reichsbahn in Offenburg, wurde nach Mitteilung der Rheinlandkom⸗ miſſion an den Reichs⸗ und Preußiſchen Staatskommiſſar für die be⸗ ſetzten rheiniſchen Gebiete aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſen. Die Ausweiſung ſei erfolgt weil er ſich geweigert hätte, dem Befehl der Franzoſen zur Unterbrechung des Zugsverkehrs zwiſchen Appen⸗ weier und Offenburg zu gehorchen. Die Ausweiſung des Regierungs⸗ rats Sänger, der ſich zur Zeit noch in Gefangenſchaft in Mainz be⸗ findet, ſei erſt vollſtreckbar, nachdem das Urteil in dem gegen ihn an⸗ hängigen franzöſiſchen Gerichtsverfahren erlaſſen ſei und er die Strafe, zu der verurteilt würde, verbüßt habe. Gegen Poſtdirektor Krieg von Offenburg, der auch in Mainz in Haft gehalten wird, und gegen ſeine Familie wurde ebenfalls die Ausweiſung ausgeſprochen. Auch dieſe Ausweiſung ſoll erſt erfol⸗ gen nach Abſchluß des Gerichtsverfahrens. Referendar Emsheimer, deſſen Verhaftung in Offenburg ge⸗ meldet wurde, iſt ebenfalls ausgewieſen worden. Er wurde von einem franzöſiſchen Militärauto in Begleitung von zwei Gendarmen bis kurz vor Renchen gebracht und dort auf der Straße ausgeſetzt. Es wurde ihm hier erklärt, daß er ausgewieſen ſei und daß er bei einer Rückkehr in das beſetzte Gebiet ſofort wieder verhaftet würde. Die Verkehrsunkerbrechungen Die Relchsbahndirektion Karlsruhe teilt mit: Reiſende, die ſich auf den unterbrochenen Strecken der Reichsbahn Renchen—Nieder⸗ ſchopfheim und Ortenberg anderer Beförderungsmittel(Straßenfuhr⸗ werke, Kraftwagen, Fahrräder uſw.) bedienen, dürfen größeres Gepäck für den direkten Weg zur Umleitung über einen Hilfsweg nach dem Reiſeziel abfertigen laſſen. Die Umleitung erfolgt bis auf Weiteres ohne Mehrzahlung. Die Auslieferung kann erſt nach Ankunft des Zuges erfolgen, der unter Berückſichtigung des Hilfs⸗ wegs und etwaiger Umladungen für die Ankunft auf der Zwiſchen⸗ ſtation nach Maßgabe der Beſtimmungen der Eiſenbahnverkehrsord⸗ nung in Betracht kommt. Die Bekanntmachung der Interalliierten Rheinlandkom⸗ miſſion über das Verbot des ſtaatlichen Kraftwagenverkehrs nach Offenburg iſt in den beiden Offenburger Zeitungen nur in fran⸗ zöſiſcher Sprache veröffentlicht worden. Der Bekanntmachung war keine Ueberſetzung in die deutſche Sprache beigegeben. Zum Heſuch des Staatspräſidenten in Berlin Der badiſche Staatspräſident Remmele iſt geſtern von einem Beſuch beim Reichskanzler in Berlin nach hier zurückgekehrt. Der Chefredakteur der Karlsruher Ztg. erbat eine Unterredung mit 25 eeee e und erfuhr dabei über das Ergebnis der Reiſe olgendes: Die Beſprechungen, die in Fortſetzung der beim Karlsruher Be⸗ ſuch des Reichspräſidenten Ebert gepflogenen Verhandlungen in Ber⸗ lin zwiſchen Reichskanzler Dr. Cund und Staatspräſident Remmele ſtattfanden, bezogen ſich auf die Beſetzung badiſchen Lan⸗ des durch die Franzoſen und die dadurch hervorgerufenen Er⸗ ſchwerungen des Wirtſchaftslebens. Dabei wurde er⸗ wähnt, daß die Möglichkeit einer etwaigen Verſtändigung in — folgende Proteſtkund⸗ B Wiedereinführung der inkernatſonalen Jüge bereits Gegenſtand internationaler diplomatiſcher Erwägungen ge⸗ weſen ſel Die Gewalthaber in Frankreich haben es aber abge⸗ lehnt auf eine ſolche Erwägung einzugehen.(11)) Die Befatzungsbehörden terroriſieren auch im beſetzten badiſchen Gebiel die Behörden des Reichs, des Staats und der Ge⸗ meinden immer mer und mehr. Der Einſtellung des Poſtwagen⸗ verkehrs für die badiſche Bevölkerung ſchließt ſich neuerdings die Aufforderung auf Unterſtellung der Gendarmerie und der gemeindlichen Polizei unter franzöſiſchen Be⸗ fehl ebenbürtig an. Bevölkerung, Gendarmerie und Polizei haben ſich gegenüber den franzöſiſchen Behörden aber nicht das geringſte zuſchulden kommen laſſen. Gleichwohl gefällt ſich die Beſatzungs⸗ behörde in fortgeſetzten Demütigungen. Der Staatspräſident erhielt bei den Verhandlungen in Berlin die Gewißheit, daß die Reichsregierung, vor allem aber Reichskanzler Cuno ſelbſt für die Lage des badiſchen Landes als Grenzland vol⸗ les Verſtändnis bekundet. Die Auffaſſung der badiſchen Regie⸗ rung über die getroffenen und noch zu treffenden Abwehrmaßnahmen gehen mit der Reichsregierung durchaus einig. Die Beſprechungen zwiſchen Reichskanzler und dem Staatsprä⸗ ſidenten erſtreckten ſich auch auf ſonſtige innerpolitiſche Probleme. Der Beſprechung folgte eine ſolche mit dem Reichspräſidenten und ſpäter eine ſolche mit dem przußiſchen Miniſter des Innern Severing. Unerhörte kommuniſtiſche Sabotage Berlin, 22. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Die„Rote Fahne“ tiſcht heuie unter der Ueberſchrift„Seeckt bereitet den ürgerkrieg vor“, eine neue Räubergeſchichte auf. Im Reichswehrminiſterium hätte eine Sitzung ſtattgefunden, in der der General.Seeckt, der Kanzler, der Reichswehrminiſter, die preußi⸗ ſchen Oberpräſidenten und die ſozialiſtiſchen preußiſchen Miniſter Braun und Severing teilgenommen hätten. Dort hätte Seeckt berich⸗ tet, das Reichswehrminiſterium„baue die Orgeſchverbände aus und organiſiere ſie auf breiter Grundlage“. Dadurch werde eine Mobi⸗ liſation der innexen Kräfte erzielt. General Seeckt hätte nur gefor⸗ dert, daß die Zivilbehörden dieſe„innere Mobilmachung“ nicht durch von Reichswehroffizieren und Faſziſten⸗Häuptlingen töre. Man braucht dieſe Sätze eigentlich nur aneinander zu reihen, um es für jeden Denkenden klar zu machen, daß es ſich hier um einen un⸗ gewöhnlich bösartigen Unſinn handelt. Gewiß haben Be⸗ ſprechungen zwiſchen dem Reichswehrminiſterium und den für die preußiſche Verwaltung zuſtändigen Stellen ſtattgefunden. In der Lage, in der Preußen und Deutſchland ſich befinden, ſind derlei Be⸗ ſprechungen auch durchaus unerläßlich. Sie werden denn auch künftig hin, wie wir annehmen möchten, wiederholt werden und hoffentlich dieſelbe Einmütigkeit bewähren, wie ſie jetzt erzielt wurde. Alles andere aber iſt, wie wir nochmals unterſtreichen möchten, entweder glatte Erfindung oder böswillige Verdrehung. Ge⸗ neral Seeckt z. B. hat an dieſen Beſprechungen überhaupt nicht teil⸗ genommen. Eine Frage allerdings erhebt ſich: Wie lange wird die deutſche Volksgemeinſchaft ſich dieſes fortgeſetzte kommuniſtiſche lan⸗ desverräteriſche Verhalten noch gefallen laſſen dürfen? Es ergibt ſich übrigens immer deutlicher, daß die deutſchen Kommuniſten mit Poincaré Hand in Hand arbeiten. Daß dies aus reiner Verblendung, alſo in einer Art von Dämmerzuſtand geſchieht, wird man nach dem jüngſten empörenden Sabotageakt der„Roten Fahne“ gegen die Regierung Tuno kaum mehr annehmen dürfen. In Berliner politiſchen Kreiſen war man längſt davon unterrichtet, daß der infame Verſuch der Kom⸗ muniſten, in den deutſchen Abwehrkampf Verwirrung hineinzutragen durch das Geſchrei:„Seeckt rüſtet zum Bürgerkrieg!“ jeder tatſäch⸗ lichen Unterlage entbehrte. Das hinderte die ehrenwerten Herrſchaften jedoch nicht, zu Beginn der geſtrigen Reichstagsſitzung den Genoſſen Barg vorzuſchicken, der mit dem verlogenen Pathos des gekränkten Biedermannes Auskunft von der Regierung heiſchte, ob es wahr ſei, daß Deutſchland eine Mobilmachung vorbereite. Der höchſt törichte und unbedachte Zwiſchenruf:„Hoffentlich!“, der rauf hin irgendwo von den Bänken der Bayriſchen Volkspartei aufflackerte, trieb die Lage, die ſonſt wahrlich größerer Aufregungen nicht wert geweſen wäre, alſo gleich gefährlich auf die Spitze. Auf der linken Seite des Hauſes brach ein Empörungsſturm los, in den auch die Sozialdemokraten einſtimmten, und drüben auf dem rechten Flügel ein ebenſo lautes Echo auslöſte. Hermann Mülleris, der anriet, auf dieſe Dinge beim Heeres⸗ etat zurückzukommen, wurde indes die Ruhe verhältnismäßig ſchnell wiederhergeſtellt. ſei. Man darf wohl hinzufügen: eine der böswilligſten und Es wurde demgemäß die Beratung des Innenetats zu Ende geführt. Miniſter Beſer nahm Gelegenheit, ſich ſchützend vor die tech⸗ niſche Nothilfe zu ſtellen, die den üblichen Angriffen von links her ausgeſetzt war. Er begründete, wirkſam unterſtützt durch den Demo⸗ kraten Külz, die Notwendigkeit dieſer gemeinnützigen Einrichtung, der ſelbſt der ſächſiſche Miniſterpräſident Buck die Anerkennung nicht hat verſagen können. Als dann Herrn Stücklen ſeinen Bericht über den Heeres⸗ etat erſtattet hatte, erhob ſich Dr. Geßler und gab in wenigen Sätzen die Erklärung ab, daß der Artikel der„Roten Fahne“ von Anfang bis zu Ende eine Erfindung* Durch das Eingreilfen ſchädlichſten, die die kommuniſtiſche Partei auf dem Kerbholz hat. Abg Schöpflin von den Sozialiſten räumte denn auch ein, daß die Veröffentlichung der Roten Fahne mit teufliſchem Be⸗ dacht dorauf angelegt geweſen ſei, die Arbeiter gegeneinander zu verhetzen. Andererſeits glaubte er aus gewiſſen Erſcheinungen der letzten Zeit bcmekgen zu können, daß dunkle Kräfte am Werke ſeien, die mit dem hirnverbrannten Gedanken eines bewaffneten Widerſtandes ſpielen. Er verlangte deshalb vom Reichswehrminiſter den untrüglichen Beweis für die Unſchuld der Reichswehr an derlei Machenſchaften. Dr. Geßler hat, wofür man ihm Dank wiſſen muß, ſein Beſte⸗ getan, um dieſe Zweifel zu zerſtreuen. Aus ſeinen Dar⸗ kegungen ergab ſich zunächſt einmal, daß an die ominöſen Verhand⸗ lungen im Reichswehrminiſterium— daß ſolche Beratungen abgehal⸗ ten werden, wird nur einen Kindskopf in Erſtaunen ſetzen— Gene⸗ ral Seeckt überhaupt nicht teilgenommen hat, ſondern ſtets nur Dr. Geßler ſelbſt. Das Verſtändnis für die ſchwierige Lage in der ge⸗ rade unſere kleine Armee ſich unter den obwaltenden Umſtänden be⸗ und der lebhafte Beifall und das Händeklatſchen, das ſeine Ausfüh⸗ rungen wiederholt begleitete, kann wohl zum Beweis dafür genom⸗ men werden, daß in weiteſten Kreiſen man die nervenaufreibende Mühewaltung wohl zu würdigen und richtig einzuſchätzen weiß, die es koſtet angeſichts des furchtbaren Unrechts, daß er Tag für Tag erduldet, das Heer in Zucht, Ruhe und Ordnung zu halten. Ver⸗ rückte gibt es, da hat Dr. Geßler völlig recht, genug in Deutſchland, Phantaſten, die pon einem militäriſchen Vorgehen gegen unſere Un⸗ terdrücker träumen. Aber wir dürfen annehmen— und gerade die Rede des Reichswehrminiſters beſtärkt uns in dieſer Annahme— daß die Regierung ſich dieſer Gefahr bewußt iſt und ſie zu verhüten wiſſen wird. Die Haltung der Kommuniſten Natürlich handeln die Kommuniſten in dieſem wie auch in ableugnen, nichtseingeſtehen.“ Aus ſehr eindeutigen Er⸗ klärungen des Reichswehrminiſters zieht die„Rote Fahne“ den Schluß, man weiß, was vorgeht, und kündigt im gleichen Atemzug weitere ähnliche Enthüllungen an. Der Vorwurf des Landesverrats erſchreckt dieſe Geſellſchaft nicht.„Wir haben,“ ſo verſichert die„Rote Fahne“,„vereint mit unſeren franzöſiſchen Genoſſen den Kampf gegen den franzöſiſchen Imperialismus aufgenommen, mit einer Energie und einem Erfolg wie keine Partei.“ Vermutlich begreift die„Rote Fahne“ unter dieſem Erfolg die Energie, mit der ihre Parteigenoſſen an der Ruhr die Franzoſen um Waffen gebettelt haben.(!) Der Wiederagufbau der zerſtörten Sebiete Im Haushaltausſchuß des Reichstages erwiederte auf eine An⸗ frage des Abgeordneten Wienbeck(DN.), wie es mit dem Aufbau der zerſtörten Gebiete in Frankreich beſtellt ſei, Staatsſekretär Dr. Mül⸗ ler, daß der Gedanke, die zerſtörten Gebiete durch unſere Arbeiter wieder aufbauen zu können, nicht durch unſere Schuld zum Still⸗ ſtand getommen ſei. Die Lieferungen für Frankreich und Belgien ſeien infolge des rechtswidrigen Einmarſches ins Ruhrgebiet ein⸗ geſtellt worden, die Lieferungen nach Rumänien, Serbien und Griechenland gingen nach wie vor weiter. Geheimrat Cuntze machte ſtatiſtiſche Angaben über die vom Reichskommiſſar zur Ausführung von Bauarbeiten in den zerſtörten Gebieten getätigten deutſchen Reparationsſachleiſtungen. Im Jahre 1922 würde der geſamte Gutſchriftswert der von dieſer Behörde getätigten Sachleiſtungen ungefähr 159 Millionen Goldmark betragen. augenblicklichen Stand für dieſes Jahr noch angeforderten Repa⸗ rationsſachleiſtungen würden auf ungefähr 9 Millionen Goldmark ezu veranſchlagen ſein. Die im freien Sachlieferungsverkehr geſchloſ⸗ tenen Verträge bezifferten ſich auf ungefähr folgende Summen: Frankreich ungefähr 9½ Millionen Goldmark, Belgien ungefähr 8 Millionen Goldmark, Portugal ungefähr 21 Millionen Goldmark und Rumänien ungefähr 28/½ Millionen Goldmark. Cetzte Meidungen Wieder ein Eiſenbahnunglück Eſſen, 23. Febr. Am 18. Februar ſtießen im Bahnhofe Dahl⸗ haufen zwei Perſonenzüge, die von den Franzoſen gefahren wur⸗ den, auf einer militariſierten Strecke zuſammen. Die Züge beſtan⸗ den aus je einer Lokomotive und ſieben Perſonenwagen. Von dem auf dem falſchen Gleiſe aus Richtung Hattingen ankommenden Zuge wurden die beiden erſten Wagen faſt vollſtändig zertrümmert. Bis jetzt wurden fünf Tote und—10 Schwerverletzte geborgen. Am 21. Februar waren die Trümmer noch nicht beſeitigt. Geſtern mor⸗ gen erfolgte an derſelben Stelle äerneut ein Unfall. Wegen der Streckenabſperrung dieſes Bahnhofes ſind über dieſes Unglück keine zuverläſſigen Nachrichten zu erlangen, doch ſollen zwei Per⸗ ſonen getötet worden ſein. Eſſen, 23. Febr. Die Bahnhöfe Ober⸗ und Niederlahnſtein ſind geſtern abend wieder beſetzt worden. Der Verkehr iſt alſo wieder ſtillgelegt. Sonſt iſt die Verkehrslage unverändert.— In M o⸗ ſelweiß iſt die Stationskaſſe mit einer Summe von über 100 Millionen Mark, welche zu Lohnzahlungen beſtimmt waren, weggenommen worden. Leipzig, 23. Febr. Die Aufnahme von Franzoſen und Belgier in Leipziger Hotels bei der diesjährigen Frühjahrsmeſſe wurde vom Leipziger Hotelverband abgelehnt. 21 Naturwiſſenſchaftliche Kundſchau Die Kechtsſeitigkeit der Menſchen Der Menſch beſitzt zwei Arme, zwei Beine, zwei Augen uſw. und ſcheint, wenn man ihn ſich in zwei Hälften geteilt denkt, voll⸗ kommen ſymetriſch gebaut zu ſein. Dies iſt jedoch nur ſcheinbar. Taßhache iſt, daß die rechte Körperhälfte des Menſchen im allge⸗ meinen beſſer ausgebildet iſt als die linke. Nur das Bein macht eine Ausnahme. Hier pflegt das linke ſtärker zu ſein, als das rechte. Das wiſſen die Schuhmacher, die beim Anprobieren der Schuhe ſich den linken Fuß zeigen laſſen. Außerdem zeigt es ſich darin, daß wir, wenn wir uns in Bewegung ſetzen, unwillkürlich mit dem Voranſtellen des linken Fußes beginnen. Nicht ohne Grund wird auch beim Militär der Marſch mit dem linken Fuß begonnen und nach alter Erfahrung klappt auch die Linkswendung r als das„Rechtsum“. Die Ausnahme des Beins iſt aber auch nur ſcheinbar. Das linke Bein iſt wohl ſtärker als das rechte, dieſes dafür aber geſchickter. Man verſuche nur einmal mit dem Fuße Zeichnungen in den Sand zu machen und man wird ſehen, wie ſchwer ſich dies mit dem linken Fuße bewerkſtelligen läßt. Der normale Menſch bevorzugt die rechte Körperhälfte, angefangen vom Geſicht bis herab zum Fuß. In wie großem Umfange dies ſtatt⸗ findet, darüber finden wir im„Kosmos“ eine intereſſante Aus⸗ führung von Dr. Hermann Bekker. Die Bevorzugung der rechten Hand findet ſich bei allen Kultur⸗ völkern, und zwar auch ſchon im Altertum. Malereien der alten Aegypter beſtätigen dies ebenſo wie einige Stellen des alten Teſtaments, wo es ausdrücklich hervorgehoben wird, wenn jemand linkshändig war. Von den Römern und Griechen wiſſen wir das leiche aus zahlreichen Stellen ihrer Schriften und zudem gibt die ebereinſtimmung der Bezeichnung für rechts und geſchickt durch »dexter“ und für links und ungeſchickt durch„sinister“ auch einen direkten Bewels für die Rechtshändigkeit beider Völker aus der Sprache ſelbſt Rechtshändig ſcheinen aber auch die unkultivierten Völker zu ſein Wenigſtens ſind bisher noch kemne Völker nachge⸗ wieſen worden, in denen die Linkshändigkeit die Regel geweſen wäre. Der Durchſchnitr der Linkshänder in den einzelnen Völker⸗ ſtämmen ſcheint durch die Jahr underte hindurch der gleiche geweſen 7 ſein. Er beträgt etwa ein bis vier Prozent. Daß Linkshändig⸗ eit keineswegs ein Zeichen minderer Geſchicklichkeit überhaupt iſt, wird wohl am ſchlage dſten dadurch bewieſen, daß Holbein, Michel⸗ angelo, Leonardo da Vinei und Adolſ Menzel Linkſer geweſen ſind. Unter den Rechtshändern ſcheinen ſich allerdings eine größere An⸗ zahl ſolcher Perſonen zu befinden, die von Natur aus linkshändige Veranlagung beſitzen, denen aber der ſtändige Gebrauch der rechten Hand durch Erzietzung angewöhnt iſt. Ein Forſcher, der dieſer verdeckten Linkshändigkeit mit Eifer nachgegangen iſt, will 28 Proz. linkshändig veranlagter Menſchen gefunden haben. Alſo auch er beſtreitet nicht, daß die Rechtshändigkeit die Regel iſt. Es handelt ſich in der Tat um eine offenbar angeborene Eigenſchaft der Menſchen, denn ſchon das kleine Kind ſtreckt, wenn es irgend etwas erhaſchen will, inſtinktiv immer mit dem rechten Händchen nach dem begehrten Gegenſtand. Es iſt ſchon darauf hingewieſen worden daß nicht nur die rechte Hand des Menſchen geſchſckter als die linke iſt, ſondern daß dies auch auf die Beine zutrifft. Aber auch die rechte Geſichts⸗ muskulatur iſt geſchmeidiger als die linke. Schneidet der Menſch Grimaſſen, ſo wird er dies faſt ſtets auf der rechten Geſichtshälfte tun, während es ihm auf der linken Seite unbequem iſt und Schwie⸗ rigkeiten macht. Durchſchneidet man eine Photographie, ſo, daß man eine rechte und linke Geſichtshälfte erhält, ſo wird man mit Er⸗ ſtaunen wahrnehmen, daß der Ausdruck der linken Hälfte verhält⸗ nismäßig ſtupide erſcheint und daß der eigentlich lebensvolle Aus⸗ druck von der rechten Geſichtshälfte herrührt. Aber nicht nur daß der Menſch körperlich„rechtsſeitig“ einge⸗ tellt iſt. Er iſt es ſogar im gewiſſen Sinne ſeeliſch. Im vorigen Jahr ſind in einer Univerſität Beobachtungen über die Benutzung zweier Treppen gemacht worden, die zu dem gleichen Hörſale führten und genau den gleichen Zeitraum beanſpruchten. Es ſtellte ſich heraus, daß die rechte Treppe von der gewaltigen Mehrheit der Studenten benutzt wurde, trotzdem ſie infolge des verſtärkten Ver⸗ kehrs oft ſtark überfüllt war, während die linke Treppe faſt leer und unbenutzt dalag. In Wien ſcheiterte der behördliche Verſuch, das Linksgehen und Ausweichen anzuordnen, der vor Jahren vom gerufenen heilloſen Verwirrung. Die Natur des Menſchen iſt rechts⸗ ſeitig und kann durch papierene Verordnungen nicht beeinflußt werden. Pflanze und Tier Seit langen Jahren bemühen ſich einige Viologen um den Nach⸗ weis, daß es keinen grundlegenden, lebenswichtigen Undkerſchied zwiſchen den Angehörigen des Tierreichs und der Pflanzenweit gebe. Sicher iſt, daß auf der oberſten Stufe des einen und auf der niederſten Slufe des andern Gebietes der Unterſchied nicht groß iſt und einige Gelehrte verweiſen ja auch die gleichen Weſen deils in das Tierreich, teils in die Pflanzenwelt. In Amerika hat man den Nachwels geführt, daß auch Pflanzen eine gewiſſe Empfindlich⸗ keit beſißen. Eigenartige Experimente wurden z. B. mit der Mimoſa ausgeführt, die zeigten daß die Pflanze ſich gegen Stöße und Brandwunden wehrte. Es gelang auch bei der Mimoſa, eine richtige örtliche Betäubung durchzuführen. Es konnte feſtgeſtellt werden, daß die Reaktion der Mimoſa auf Schmerzempfindungen nur fünfmal langſamer war gls bei Fröf chen. grünen Tiſch aus gemacht wurde kläglich an der durch ihn hervor⸗ In letzter Zeit ſind nun einige weitere Experimente zur Aus⸗ führung gelangt, die die nahe Verwandtſchaft von Pflanze und Tier neu beleuchten. Bekanntlich verbeſſern die Weinbauer und Gärtner ihre Anlagen, indem ſie auf gewöhnliche Pflanzen Reiſer von ſolchen Pflanzen aufpfropfen, die ſich als be⸗ ſonders, ſchön oder beſonders reichtragend erwieſen haben. Aber das Aufpfropfen gelingt nicht immer. Gewiſſe Weinreben ſetzen den aufgepfropften Reiſern den energiſchſten Widerſtand entgegen und wollen ſich dieſem abſolut nicht angleichen. Die Pfropfſtelle heilt nicht zu. Es beſteht eben keinerlei Angleichungsmöglichkeit zwiſchen den beiden Pflanzen. Es iſt nun natürlich außerordentlich wichtig, ſchon im voraus zu w ſſen, welche Reiſer ſich zum Aufpfropfen eignen, um unnütze Arbeit und Beſchädigung der Pflanzen zu ver⸗ meiden. Ein Verſuch auf dem Wege der Anlegung großer Weinreben⸗ kulturen der verſchiedenſten Sorten experimentell alle Auf⸗ pfropfungsmöglichkeiten feſtzuſtellen, mußte wieder aufgegeben werden, da dies zu umſtändlich iſt und jahrelange Arbeit und Beobachtung fordert. Man überlegte daher, ob ſich die Verſuche nicht auf dem Laboratoriumswege ausführen ließen. Man— von der Vorausſetzung einer nahen Verwandtſchaft zwiſchen dem biologiſchen Aufbau von Tier und Pflanze aus. Nun ſtellt man be⸗ kanntlich die Verwandtſchaft zweier Lebeweſen dadurch feſt, daß nan das eine mit dem Blut des andern impft. Entnimmt man nun dem zeimpften Lebeweſen eine Blutprobe, ſo muß dieſe, falls es ſich im erwandte Weſen handelt, auf das Blut des zweiten Lebe⸗ laſten. die Wirkung ausüben Eiweißſtoffe fällen, d. h. gerinnen zu aſſen. Man hat nun verſucht, ähnliche Verſuche mit dem Saft der Pflanzen auszuführen. Man entnahm einer Weinrebe einige Tropfen Saft und impfte damit Verſuchstiere, und zwar benutzte man hierzu vor allem Kaninchen. Nach etwa 14 Tagen entnahm man dem Tier eine Blutprobe und vereinigte dieſe mit dem Saft eines Reiſes der Pflanze, die zur Veredelung benutzt werden ſollte. In der Tat bewirkte dietes Serum ein Gerinnen der Eiweißſtoffe der zweiten Pflanze wodurch ihre Verwandtſchaft nachgewieſen mar. Bei anderen Pflanzen dagegen übte dus Serum keinerlei Wirkung aus und in der Tat handelt es ſich hier um Reiſer, die ſich abſolut nicht aufpfropfen ließen Durch dieſe Exverimente iſt es möalich, in verhältnismäßla kurzer Zeit das für die Veredelung von Pflanzen wiſſenswerte feſtzuſtellen. Es iſt weiterhin aber auch durch ſie nachgewieſen, daß die Beziehungen, die zwiſchen den Säften der Pflanzen beſtehen, die gleichen ſind wie die ſeit langem für die Tierwelt bekannten Zuſammenhänge. Daß die mindeſtens inter⸗ eſſanten, wenn nicht epochemachenden Exverimente die vorſtehend geſchilderten ſind, wiſſenſchaftlich einwandfrei durchgeführt wurden 555 von einer Anzahl namhafter amerikaniſcher Gelehrten ver⸗ bürgt. findet, ſucht Geßler dann mehr vom Seeltſchen ausgehend zu wecken anderen Fällen nach dem altbewährten Verbrecherrezept:„Alles — Die ſeit dem 1. Januar 1923 ausgeführten und nach dem —— Sreitag. den 28. Jebruar 1923 Maunheimer General-Anzeiger(Miftag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 91 Stoß und Gegenſtoß in der Preisbewegung Sitzung der Mannheimer Preisprüfungskommiſſion Regierungsrat Dr. Hofmann leitete die geſtrige Sitzung der Maunheimer Preisprüfungskommiſſion, der auch zwei Vertreter der Wucherpolizei beiwohnten, mit der Mitteilung der Ergebniſſe der Feſtſtellungen über den neueſten Stand der Teue⸗ zung in Mannheim ein. Darnach hat ſich die Teuerungszahl für die fünfköpfige Familie, auf der die Berechnung baſiert, von 78 278 im Durchſchnitt Dezember auf 91 910 am 10. Januar, 157 417„ am 24. Januar, 262 198 am 7. Februar auf 294 407 aim 21. Februar erhöht. Setzt man die Friedensteuerungszahl gleich 1, ſo erhält man für Dezember einen Index von 639, am 10. Januar 802, 24. Januar 1374, 7. Februar 2288, 21. Februar 2569. Nimmt man den Durchſchnitt nach Monaten, ſo erhält man r Dezember 73 278, Januar 124 664 /, Februar 278 303 1. Vom Dezember auf Januar erhöhte ſich der Inder um 70,17% und don Januar auf Februar um 123,29%. Die Steigerung vom 7. Febr. bis 21. Februar, alſo in den letzter 14 Tagen, betrug 12,37 und bom 24. Januar bis 21. Februar 87%. Der Preis der Hauptartikel weiſt, wenn man der Be⸗ rechnung den vierwöchigen Aufwand für eine fünfköpfige Familie zugrunde legt, für die Zeit vom.—21. Februar folgende Unter⸗ ſchiede auf: Brot geſtiegen von 31 100 auf 33 114, Mehl(4000 Gramm) gefallen von 7800 auf 7600, Nährmittel(11 000 Gramm) gefallen von 27042 auf 23 833, Kartoffeln(70 000 Gramm) ge⸗ ſtiegen von 2520 auf 2800, Gemüſe(30 000 Gramm) geſtiegen don 10 680 auf 16 440, Fleiſch(3000 Gramm) von 17600 auf 24 400, Fett(3500 Gramm) iſt im Preiſe gleich geblieben. Eier 10 Stück) geſtiegen von 3500 auf 4200%, Vollmilch(28 Liter) geſtiegen von 9408 auf 16 800, Brennſtoffe(3 Zentner Briketts) geſtiegen von 14670 auf 22 590, Kochgas(15 Kubikmeter) ge⸗ ſtiegen von 4050 auf 9150„, Bekleidung(15 Bedarfsartikel) ge⸗ ſtiegen von 46 506 auf 56 983 l. Die Ausſprache über die Preisentwicklung war wieder ſehr ausgedehnt. Ein Vertreter der Arbeiterſchaft vertrat den Standpunkt, daß die Reichsindexziffer eine Irreführung der Affentlichen Meinung ſei, weil das Formular, das die der Berech⸗ nung zugrunde gelegten Artikel enthalte, die wirkliche Teuerung nicht richtig zum Ausdruck bringe. Regierungsrat Dr. Hofmann emerkte hierzu, einwandfreie Inderziffern gebe es nicht. Die Feh⸗ lerquellen ſeien bisweilen nicht ganz ſo groß, wie man meine, wenn man in Details gehe. Bei den bisherigen Auseinanderſetzungen habe ſich gezeigt, daß im großen und ganzen die Ergebniſſe mit⸗ einander übereinſtimmten. Die Reichsindexziffer für Februar, die erſt am 7. oder 8. März zu erwarten ſei, ſei nach ſeiner Schätzung um mehr denn 100% höher. Der Vertreter des Einzel⸗ handels ſtellte feſt, daß eine Anzahl Artikel eine Preis⸗ ermäßigung aufweiſen, die zum Teil nicht unbeträchtlich iſt. ein allgemeiner Preisabbau würde nur möglich ſein, wenn Indu⸗ ſtrie und. Großhandel billiger lieferten. Der Kleinhandel könne das Miſixo nicht allein tragen. Die Finanzkraft des Kleinhandels nehme dvon Tag zu Tag ab. Ein Vertreter der Arbeiterſchaft zertrat den Standpunkt, daß es dem Kleinhandel an dem vedlichen Billen zum Preisabbau fehle. Amtmann Dr. Müller legten den behördlichen Standpunkt als Leiter der Wucherpolizei dar. Vor einiger Zeit habe ihm eine führende Perſönlichkeit erklärt, dacß ſofort mit den Preiſen heruntergegangen werde, wenn der Dollar falle. Bis heute ſei davon nicht viel zu ſpüren. Die Viehhändler verlangten nach den jüngſten Vorfällen auf dem Mannheimer Viehmarkt, daß eine Kom⸗ aftern vorher gehört werde, wenn jemand wegen Wucher ver⸗ haftet werdgen ſolle. Ebenſo könnte man verlangen, daß die Ein⸗ brecherzunft vorher darüber gehört werde, ob eim Mitglied ihrer Gilde verhaftet werden dürfe oder nicht. Der Wucher ſei ebenſo verderblich wie jedes andere kriminelle Verhrechen. Dr. Müller brachte einige ganz kraſſe Fälle zur Sprache, die in den letzten Tagen aufgedeckt worden ſind. So hat ein Möbelhändler für eine Schlafzimmereinrichtung, die für etwa 700 000 eingekauft wurde, 19 Millionen/ verlangt. Für ein Paar Stiefel, die im Oktober v. J. mit 3000 eingekauft wurden, ſind jetzt 98 000 gefordert worden. Den Behörden ſei es bitter ernſt mit der Bekämpfung des Wuchers. Das notwendige Verantwortungsgefühl ſcheine nicht bei allen Kreiſen vorhanden zu ſein. Der ganze Handel hätte die Verpflichtung, die Preiſe im Intereſſe der Allgemeinheit unbedingt herabzufetzen. Die Wucherpolizei werde rückſichtslos vorgehen. Bon den Vertretern der Arbeiterſchaft wurde unter dem Ein⸗ druck dieſer Ausführungen der Antrag geſtellt, daß die Namen derſenigen, bei denen Wucherei einwandfrei feſtgeſtellt iſt, ſofort deröffentlicht werden. Regierungsrat Dr. Hofmann teilte mit, daß in einer Beſprechung, die dieſer Tage beim hieſigen Ober⸗ ſtaatsanwalt ſtattfand, einſtimmig die Meinung vertreten worden ſei, daß bei den Syndikaten und Truſts eingegriffen werden müſſe. In den nächſten Tagen werde in den hieſigen Zeitungen ein Artikel erſcheinen, der allgemeine Richtlinien für die Wucher⸗ beklämpfung aufſtelle. Er habe ſich ſelbſt davon überzeugt, daß der Großhandel und die Fabrikantenvereinigungen nicht mit den Preiſen entſprechend heruntergegangen ſeien. Induſtrie, Großhandel und Landwirtſchaft müßten ſich unbedingt der Aktion der Reichs⸗ bank anpaſſen, Es würe vo,! der Wucherpolizei aus zu prüfen, ob man nicht gegen die Butterpreisgeſtaltung vorgehen könne, da der Inlandsbutterpreis über dem Dollarkurs ſtehe. Bei der Feſtſetzung der Richtpreiſe, mit der die 3½ſtün⸗ dige Sitzung ſchloß, wurde erneut feſtgeſtellt, daß ſich die Richt⸗ preiſe abſichtlich in einem ziemlichen Abſtand zu den vorausſichtlichen Marktpreiſen halten, um preisdrückend zu wirken. Eine ab⸗ fällige Kritik der Taktik der Preisprüfungskommiſſion ſei daher nicht berechtigt. Bei Kartoffeln, die mit dem von der Stadt⸗ verwaltung vorgeſtreckten Gelde beſchafft ſind, darf der Preis von 20„ nicht überſchritten werden. Bis zum nächſten Donnerstag gelten folgende Richtpreiſe: Kartoffeln 20(bisher 15), Rote Rüben. bis 50(50 14), Zwiebeln bis 60„(50), Erdkohlraben bis 40(40), Obſt(ausgeſchnitten) bis 50(30%), Aepfel und Birnen bis 160„(140) das Pfund, Lauch bis 20 (10 ½) das Stück. Sch. Eine Entgegnung des badiſchen Einzelhandels auf die amtlichen Erlaſſe gegen Wucher und Schiebertum Von der Landeszentrale des badiſchen Einzel⸗ hamdels wird uns geſchrieben: Sowohl das Miniſterium des Innern, wie auch der badiſche Generalſtaatsanwalt, werfen der Kauf⸗ mannſchaſt vor, ihre Preiſe auf den erhöhten Dollarkurs von 50 000 Mark über Nacht eingeſtellt zu haben, wohingegen die Umſtellung auf den heutigen niedrigen Kurs von 20000 Mk. nirgends erſichtlich ſei. Dieſer Vorwurf enthält eine glatte Unrichtigkeit und iſt abſolut unberechtigt. Jedermann weiß, daß kaum ein einziger Ar⸗ tikel des täglichen Lebensbedarfes— abgeſehen von den Produkten der Landwirtſchaft, von deren Preisgeſtaltung aber der Einzelhandel vollkommen ausgeſchaltet iſt— überhaupt dem höchſten Dollarſtand von 50 000 Mk. auch nur nahegekommen iſt und daß die Preiſe im Eingelhandel ſich auf einem guten Mittel ſelbſt dann noch hielten, als die Fabrikanten und Groſſiſten längſt über dieſe Mittelpreiſe hinauf⸗ gerückt waren. Es iſt wohl ſelbſtverſtändlich, und ohne weiteres einleuchtend, daß es dem Einzelhandel angeſichts dieſer Tatſache auch nicht möglich war und iſt, ſeine Preiſe bei ſinkendem Dollarſtand ſo⸗ fort zu halbieren oder noch weiter herabzuſetzen, denn er müßte da⸗ bei meben ſeiner Arbeit und ſeinem Riſiko noch bares Geld zulegen. Hierzu kommt, daß erſt jetzt die ſtaatlichen Tarife ihre volle Wir⸗ kung als preisſteigernde Faktoren ausüben. Am 15. Februar wurden die Gütertarife abermals verdoppelt, am 1. März folgt eine Verdop⸗ pelung der Perſonentarife, wie des Poſttarifs. Ganz abgeſehen von den im Januar und Februar um über 140 Prozent erhöhten Kohlen⸗ preiſen, von den faſt allwöchentlich ſteigenden Gehältern und Löhnen und von den ins Unermeßliche gehenden Steuer⸗ und Umlageanfor⸗ derungen bedeuten dieſe Se allein ſchon eine gewaltige Erhöhung der Geſtehungskoſten in allen Betrieben. Es iſt ſehr bedauerlich, daß der Staat zwar täglich Mahnungen an die Kaußmanmswelt richtet, die Preiſe nicht den Deviſenkurſen anzupaſſen, aber ſelbſt mit dem denkbar ſchlechteſten Beiſpiel vorangeht. Warum greiſt da kein Miniſterium ein und kein Staatsanwalt, wenn die Eiſenbahn für Frachtgebühren das 7⸗tauſendfache der Friedenspreiſe erhebt? Warum nicht, wenn die Poſt und Telegraphenverwaltung trotz des angeblich gewaltigen Deviſenrückganges zum 1. März ihre Tarife abermals verdoppelt? Warum nicht, wenn ſich von Woche zu Woche die Gebühren für elektriſchen Strom, für Gas uſw. erhöhen, bis ſie für den nicht mit Millzoneneinkünften geſegneten Durchſchnitts⸗ bürger überhaupt nicht mehr erſchwinglich ſind? Die Staatsanwalt⸗ ſchaften wiſſen eben ganz genau, daß ſie hier ins Leere greifen wür⸗ den, denn gegen die Macht der Verhältniſſe können auch ſie nicht an. — 55 Erwägungen der Verwamft gelten nicht für den Eingel⸗ ndel. Wenn die Behörde ſchon gegen die derzeitigen Preiſe und die, die ſie fordern, Sturm laufen wollen, warum ſetzen ſie da wieder beim letzten Glied in der Verteilung der Waren, dem Einzelhandel ein und nicht bei der Produktion, bei den Fabrikanten und Lieferanten? Traut man ſich an die allmächtigen Lieferantenkartelle, die ihre Mit⸗ glieder mit Bindungsparagraphen an Kondittonen knebeln, daß dem Einzelhändler die Augen übergehen, wirklich nicht heran? Was würd dazu geſagt, wonn die Lieferantenfirma„Sternwollſpinnerei Bah⸗ renfeld, Altona“ einem Einzelhändler, der verſehentlich mit der Re⸗ gullerung einer Rechnung von 151 502 Mk. knapp vier Wochen im Rückſtand geblieben war, für Valutadifferenz, Zinſen uſw. nicht weniger als 739 655 Mk. Zuſchlag in Anrechmumg bringt und dabe! bemerkt, daß ſie durch ihre Verbandsbedingungen zu dieſem exorbi⸗ tanten Aufſchlägen gezwungen ſei? Wie ſoll der Einzelhandel da noch kalkulleren können, wenn derartiges heute möglich iſt? Soll tatſächlich der Einzelhandel, der doch nichts anderes will, als die Exaſtenzmöglichkeit für ſich und ſeine Familie und die Erhaltung ſeines Geſchäſtes, nach wie vor den Kopf hinhalten für all jene preisſteigernden Faktoren, die teils in den ganzen heutigen würtſchaftlſchen Verhältniſſen begründet ſind, teils auch der Nachprü⸗ fung durch die maßgebenden Behörden bisher trotz aller Hinweiſe entzogen blieben, weil Kräfte am Werk ſind, deren Bekümpfung weniger leicht iſt, als dſe Anfeindung des Einzelhandels? Der Einzelhandel glaubt ein Recht auf objektwe Prüfung der ganzen Sachlage zu haben und er proteſtiert deshalb aufs allerentſchie⸗ denſte gegen alle Angviffe öhnlöcher Natur, wie ſie in den jüngſten Erlaſſen des Mimiſterſums des Innern und des Herrn Generalſtaats⸗ anwalts enthalten ſind; ſolange dieſe auf gänzlich einſeitiger Infor⸗ mation beruhen und unter völliger Außerachtlafſfung der kieferen volkswirtſchaftluchen Verhältniſſe vor die breite Allgemeinheit gebracht werden⸗ Runſt und Wiſſenſchaſt Goldenes Doktorjubiläum. Geheimrat Profeſſor Dr. Karl v. Lilienthal, der weit über die engeren Grenzen der Heimat hinaus bekannte bedeutende Lehrer des Strafrechts in Heidelberg konnte am Montag das goldene Doktorjubiläum begehen. Am Sonn⸗ zag begaben ſich der Rektor der Univerſität und dei Mitglieder der luriſtiſchen Fakultät in ſeine Wohnung, um ihm mit der Diplom⸗ eneuerung die Glüickwünſche zu überbringen. In herzlichen An⸗ prachen würdigten der Rektor Geheimrat Anſchütz und der Dekan der juriſtiſchen Fakultät Geheimrat Thoma die wiſſenſchaftlichen Verdienſte des Doktorjubilars. Prof. Graf Dohna überreichte eine Jeſtſchriſt der Strafrechtslehrer, die gegenwärtig hier wirken oder küher hier tätig waren. Am Mittwoch fand eine Feier im Muſeum ſott, an der u. a. der badiſche Unterrichtsminiſter Hellpach teilnahm. Gnter Hellpach überbrachle dabel die Glücmünſche der Regierung Leheimrat v. Lilienthal ſteht im 70. Lebensjahre und ſtammt aus Eſberfeld, er kam 1806 nach Heidelberg. 3 Kleine Chronik. Der bekannte Komponiſt Pembaur, der Altere, Direktor der Innsbrucker Mufikſchule und atademiſcher Muſik⸗ Er iſt vor allem als Komponiſt großer Chorwerke mit 8 zahlreicher Meſſen und anderer Vokalwerke weit über Oeſterreich hin⸗ aus bekannt geworden. Seine Söhne ſind der berühmte Pianiſt Joſef Pembaur und der Dresdener Hofkirchenmuſikleiter und Direk⸗ tor des Dresdener Opernchors Carl Pembaur.— Der Hamburger Schriftſteller und Verfaſſer des Buches„Der deutſche Lausbub in Amerika“ Erwin Roſen iſt, wie uns drahtlich gemeldet wird, in Hamburg im Alter von 46 Jahren nach ſchwerer Krankheit ge⸗ ſtorben. Roſen war auch bekannt als Reiſeſchriftſteller und Be⸗ richterſtatter. Seine An inder Fremdenlegion hat er mehrfach auch dramati ch verwertet. in letztes Buch:„Allen Gewalten zum Trotz“ iſt erſt unlängſt erſchienen.— In Freiburg verſchied uner⸗ wartet an einem Herzſchlage Univerſitätsprofeſſor Dr. Guſtay Bu⸗ lius, einer der bekannteſten Spezialärzte für Frauenkrankheiten. 1862 zu Wittenberg geboren wurde er 1891 erſter Aſſiſtenzarzt an der Freiburger Univerſitätsfrauenklinik unter Geh. Rat Hegar, deſſen ausgezeichnete alte Schule er genoſſen hatte und hahilitierte ſich im gleichen Jahre als Privatdozent in der mediziniſchen Fakultät. ze Wilhelm Schäfers neues Werk:„Der deutſche Gott“, dem wir in der geſtrigen Mittagsausgabe die Leſeprobe„Das deutſche Schickſal“ entnahmen, erſcheint in dem Verlag von Georg Müller, München. Stadtiſche Nachrichten Hochhaus und Kleinhaus Aintlich wird uns geſchrieben: Das Kapitel Wohnungsbeſchaf⸗ fung beſchäftigt heute in gleicher Weiſe Behörden wie Allgemeinheit. An Vorſchlägen, zu einer Beſſerung zu gelangen, fehlt es nicht; jeder beleuchtet die Sache von ſeinem Geſichtsfeld, vielfach aber auch von ſeinem Intereſſentenkreis aus. So iſt auch neuerdings wieder da und dort die Frage des Hochbauens und des Flach⸗ bauens erörtert worden, leider aber nicht immer mit der wün⸗ ſchenswerten Klarheit und Sachlichkeit. Es iſt darum nützlich, daß auch im Lande, das ja durch geldliche Belaſtung die Beihilfen für den Wohnungsbau mitbeſchaffen muß, das Verſtändnis für die Wahl einer zeitgemäßen Hausform geweckt wird. Ein richtiges Urteil über dieſe Frage kann man nur dann ge⸗ winnen, wenn alle Umſtände, die für die eine oder die andere Haus⸗ art ſprechen, mitbewertet werden, und wenn das Urteil in keiner Weiſe von Sonderintereſſen beeinflußt wird. Daß aus geſundheit⸗ lichen wie wirtſchaftlichen und ethiſchen Flachbau— das ſind Häuſer mit einem oder zwei Vollgeſchoſſen— den Vorzug vor hohen Miethäuſern verdient, iſt heute wohl allgemein anerkannt. Die Vorteile, die für die niedere Hausform ſprechen, ſind ſchon ſo vielfach erörtert worden, daß es einer Wiederholung an dieſer Stelle nicht bedarf. Leider wird aber häufig nur die finanzielle Seite in den Vordergrund geſtellt und da ſchwanken die Meinungen hin und her, ob die Wohnung im Hochhaus oder im Flachhaus billiger iſt. Will man nun das Für und Wider gegen einander abwägen, ſo muß man das an Beiſpielen, die ſich ſehen laſſen können und bei denen alle Möglichkeiten, alle Erfahrungen und alle Konntniſſe ge⸗ nutzt ſind tun, und nicht Schlechtes mit Gutem vergleichen. Da iſt nun kein Zweifel, daß heute auf dem Gebiete des Kleinhauſes und des Flachbaues noch eine Menge nutzbarer Möglichkeiten un be⸗ nutzt liegen, teils weil man ſie nicht zu nutzen verſteht, teils weil man ſie nicht nutzen will. Sie liegen zunächſt in der Aufteilung des Geländes, in der Form der Grundſtücke, in der Straßenführung, Straßenbreite, Straßendeckung und Entwäſſerung, hier kann von vornherein im Großen geſpart werden. Das Mehr an Garten und Höfen beim Kleinhaus in Verbindung mit der niederen Bauweiſe berechtigt ſehr wohl aber auch auf größere Freianlagen, auf Er⸗ holungsſtätten in Form von Plätzen, Gartenanlagen und anderes zu verzichten, weil die lockere Bauweiſe der Kleinſiedlung an ſich ſchon einen geſundheitlichen Ausgleich bietet. Beim Hausbau ſelbſt liegen ſie in dem Ausnutzen baupolizeilicher Erleichterungen und der Wahr einer einfachen aber ſoliden Bauweiſe die ſich mit dem Kleinhaus verträgt und billiger ſtellt, als jene beim Hochhaus. Schließlich darf daran erinnert werden, daß ein Kleinhaus weit raſcher und ge⸗ fahrloſer erſtellt werden kann, als ein Hochhaus, und daß bei ihm die Mithilfe in Form der Selbſthilfe eher ermöglicht iſt, als bei jenem, 125 daß damit auch der Wohnungsnot raſcher abgeholfen werden ann. Damit ſoll nun jedenfalls nicht allgemein geſagt ſein, daß in allen Fällen das Kleinhaus billiger ſei, wie das große Haus; es können ſehr wohl auch gegenteilige Fälle auftreten. Wer aber die Fähigkeit und die Möglichkeit hat, die angegebenen Vorzüge auszu⸗ werten, der wird ſich ihnen nach ernſter Nachprüfung nicht ver⸗ ſchließen dürfen. Daß in der Großſtadt an fertigen Straßen in⸗ mitten der anderen hohen Nachbarbauten auf teueren Grundſtücken das Kleinhaus nicht am Platze iſt, verſteht ſich von ſelbſt. Wer da⸗ mht ſolche Fälle vergleichsweiſe heranzieht, kämpft gegen Wind⸗ mühlen. Wo heute die Frage auftritt, ob man hoch oder flach bauen ſoll, da erwäge man ſie bei Zeiten und eingehend; man entſcheide ſie nicht nach dem Urteil einzelner, mehr oder weniger Berufener oder In⸗ tereſſierter, ſondern nach dem Urteil ſolcher, die Verſtändnis für das Wohl der Menſchheit und die volle Befähigung für die Löſung der Aufgaben beſitzen. P. A. )( Aufhebung des Frachturkundenſtempels. In dem im Reichs⸗ tag zur Beratung ſtehenden Entwurf eines Geſetzes über die Be⸗ rückſichtigung der Geldentwertung in den Steuergeſetzen wird im Artikel IV auch die Aufhebung des Frachturkundenſtempels vorge⸗ ſchlagen, da die Sätze dieſes Stempels wegen ihrer Geringfügigkeit u der Geldentwertung und zu den geſteigerten Frachten außer Berhältnis ſtehen und der Frachtverkehr bereits durch die Beför⸗ derungsſteuer nach dem Geſetz vom 8. April 1917 getroffen wird. e. Aenderungen im Poſtſcheckverkehr. Im Poſtſcheckverkehr kreten mit Wirkung vom 1. März folgende Aenderungen ein: 1. Der Betrag der Stammeinlage wird auf 1000 M. erhöhl. 2. Die Einzahlungen mit Zahlkarte, die Ueberweiſungen und die Auszahlungen durch Poftſcheck müſſen auf volle Mark lauten. Im März werden noch Pfennigbeträge zugelaſſen, wenn ſie zur Abrundung des Poſtſcheck⸗ guthabens auf volle Mark dienen. 3. Der Einlieferer hat die Zahl⸗ kartengebühr bar zu entrichten. 4. Sammelaufträge werden nur noch zugelaſſen, wenn die Zahl der Empfänger mindeſtens 10 beträgt. 5. Die Meiſtbeträge werden für einen Poſtſcheck auf 1 000 000., für telegraphiſche Zahlkarten, Ueberweiſungen und Zahlungs⸗ anweiſungen auf 200 000 M. erhöht. 5Diebſtahlschronik. Entwendet wurden: Am 8. Febr. in einer Wirtſchaft in H 3 aus einem Mantel eine Brieftaſche aus Auto⸗ lack mit Bargeld, eine Beſcheinigung über Ablieferung von Steuer⸗ marken, eine Heiratsurkunde, ein Auslandspaß für Holland und Bel⸗ gien.— Am 12. Februar bei der 555. m, b. H.„Bayern“ in Kaiſerslautern ein Boſch⸗Magnet und ein en ür deren eine Belohnung zugeſagt iſt; am 15. bruar aus einem Dienſtbotenzimmer im Hauſe Mollſtraße 32 ein daar braune Damen eine ſilberne Halskette, zwei weiße aſchentücher und 1 Tauſendmarkſchein; am gleichen Tage aus dem Hofe des Hauſes Granſtraße 16(Sandhofen) ein vierrädriger Hand⸗ wagen; am 16. Februar im Vorplatz des Mieteinigungsamtes ein Damenregenſchirm aus blauer Seide; am 16. Febr. aus einem Fabrikgebäude in der Fabrikſtation eine ſilberne Herrenuhr; am ſlberne Tag aus der Wohnung des Hauſes Riedfeldſtraße 76 eine ilberne am 17. Febr. aus einem Laden in J 2, 12 eine ſchwarzlederne Handtaſche mit Geldbeutel mit 10 000 Mark und ein ſchwarzleberner Geldbeutel mit Nickelſchloß und 1000 Mark 15 in der Nacht zum 17. Febr. durch Einſchlagen der Glas⸗ ſcheibe im Storchenautomaten K 1, 4 11 Tafeln 8 okolade verſchiedener Sorten, 2 Schachteln Zigaretten zu je 20 und 25 Stück, wie 3 Bierwürſte zu je 3 Pfund; am 17. Febr. im Waſchraum des hieſigen Haupt e eine ſilberne Tullaarmband⸗ ühr; in der Nacht vom 18. auf 19. Febr. in Käfertal eine weiße Gans, ein weißer Hahn und ein weißes Huhnz am 18. Febr. in der Wirtſchaft zur Rennwieſe ein ſchwarzer Alaska⸗Fuchspelz mit Kopf und dickem Schweif nebſt 4 Füßen; am 19. Febr. in der Leſſingſchule 1 Knabenmantel aus braunem Wollſtoff; ant 20. Februar abends zwiſchen 7 und 8 Uhr auf dem Neckarvorland unterhalb der neuen Neckarbrücke am linken Ufer, eine ſilberne Herrenpräziſſions⸗Ankeruhr mit 16 Steinen. Airektor der Univerſität Innsbruck, iſt dort 75jährig, geſtorben. 2 ENEN iſt ein billiges und gutes Neinigungsmittel für Waſche, Hous und Küche; Blitzmädel Seifenpulver tann zum Waſchen und Neinigen nach jeder Methode, auch in Waſchmoſchinen, gebraucht werden. Es entſernt den Schmutz aus aller Art Wäſche ſpielend leicht, ohne üble Gerüche dabei zu entwickeln. Heeſtellerin. Sunlicht Geſellſchaſt A.., Naunßheim⸗Nheinan. 4. Seite. Nr. 91 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 23. Jebruar 1923 90 geine Poſtpakete aus der Rheinpfalz. Wegen der bevor⸗ ſtehenden Einrichtung der franzöſiſchen Rheinzollgrenze iſt der Paketverkehr aus der Rheinpfalz uſw. nach dem unbeſetzten Deutſch⸗ land bis auf weiteres eingeſtellt worden. * Jundunkerſchlagung. Am 14. Februar abends zwiſchen 729 und 9 Uhr wurde auf dem Wege von M 6 bis A 2 eine goldene Glashütter Damenuhr verloren. An der Uhr befand eine goldene 80 Zentimeter lange dünngliedrige mit 10 echten Perlen beſetzte Halskette. Die Uhr mit Kette wurde zweifellos gefunden und unterſchlagen. * Diebſtahl von Jahrrädern. Entwendet wurden am 15. Febr. aus dem Hofe P 4, 5 ein Damenfahrrad, Marke„Tiger“, am 16. Febr. aus dem Hausflur C 2, 19 1 Marke„Kayſer“, in der Nacht vom 16. auf 17. Februar aus dem Hausflur Q 7, 18 ein Herrenfahrrad, Marke„Badenia“, am 17. Febr. aus dem Haus⸗ ang S 2, 1 ein älteres Herrenrad, am gleichen Tage aus dem 8 F 2, 10 ein Herrenfahrrab. veranſtaltungen Künſtlerkheater„Apollo“. Heute wird das Speditionshaus Hch. Graeff II verſuchen, mit ſeinen zwei ſchwerſten Wagenpferden die von König ausgeſetzte Prämie durch Auseinanderziehen der Arme zu gewinnen. Die Sonntag⸗Nachmittagsvorſtellung, in der das volle Programm mit König arbeitet, findet bei ermäßigten Preiſen ſtatt. Näheres ſiehe Anzeige. Jugendgruppe Deutſche Volkspartei. Bei dem Politiſchen Arbeitsabend der Jugendgruppe der Deutſchen Volkspartei wird heute abend Frau Abgeordnete Dr. Bernays über„Die Ge⸗ ſchichtsauffaſſung des Sozialismus“ ſprechen. Wir machen auch an dieſer Stelle auf den Vortrag aufmerkſam.(Näheres ſiehe Inſerat in der geſtrigen Abendausgabe.) 4 Abſchiedskanzabend Margarete Rößler. Heute, Freitag, tanzt Margarete Rößler unter Mitwirkung des Nationaltheater⸗Orcheſters —9 von Werner von Bülow. Reinerlös zu Gunſten der rhilfe. Gerichtszeitung Das erwachle Gewiſſen. Der in der Langſtraße 73 wohnende Wirt Linus Schmitt wurde am 21. v. Mts. durch das Ertönen der Alarmglocke in ſeine Wohnung gerufen, wo er einen Einbrecher, den Schloſſer Friedrich Thiel⸗ mann, antraf, der ſich gerade entfernen wollte. Er hatte mit einem Bund Schlüſſel die Wohnung geöffnet, war aber offenbar durch die Glocke veranlaßt worden, ſeinen Plan zu ſtehlen, aufzugeben. Vor dem Schöffengericht, wo er ſich nun zu verantworten hatte, wollte er dem Gericht weiß machen, daß nicht die Glocke, die er gar nicht gehört habe, ihn zum Rückzuge beſtimmt habe, ſondern„ſein Gewiſſen ſei erwacht“, er habe an ſeine Mutter gedacht. In Anbetracht der Vor⸗ ſtrafen des Angeklagten hielt das Gericht eine derartige ſentimentale Anwandlung bei Thielmann nicht für gut glaubhaft und verurtelte ihn wegen verſuchten ſchweren Diebſtahls zu 5 Monaten Ge⸗ fängnis. Freiburg, 21. Febr. Das Schwurgericht verurteilte den 28jährigen ledigen Robert Ullmann aus Müllheim wegen Leiſtung eines falſchen Offenbarungseides zu 10 Monaten Gefängnis, abzüg⸗ lich 5 Monaten Unterſuchungshaft. Ullmann hatte in einem Zwangs⸗ vollſtreckungsverfahren, das als Folge eines Kindesunterhaltungs⸗ prozeſſes gegen ihn eingeleitet war, einen falſchen Offenbarungseid geleiſtet. Karlsruhe, 22. Febr. In Ittersbach wohnte ein Mann, der ſeinen Sohn ſehr kurz hielt. Dieſer, der 19jährige Maler Ra u, war darüber ſehr ungehalten, zumal ſein Vater durch allerhand erlaubte und unerlaubte Sächelchen als begüterter Mann galt. Nach einer anregend verlaufenen Turnſtunde wurde mit drei andern Geſellen der Plan gefaßt, dem alten Rau ein Rind zu ſtehlen. Geſagt, getan. Nachdem man ſich in die Maskerade eines Gendarmen ge⸗ worfen hatte, holte der beherzte Hilfsarbeiter Kling von Feldren⸗ nach das Tier aus dem Stall. Bei dem Goldſchmied K. Biſchoff wurde das geſtohlene Rind untergeſtellt u. gleich am andern Tage ver⸗ kauft. Der Erlös von 3000 Mark(es war 1920) wurde zum großen Teil in feucht⸗fröhlicher Stimmung umgeſetzt. Das Gericht erließ folgendes Urteil: Otto Rau aus Itterbach erhält wegen Beihilfe zum Diebſtahl 8 Monate Gefängnis, der Schloſſer O. Kappler aus Itttersbach 6 Monate Gefängnis, der Hilfsarbeiter Aug. Kling aus Feldrennach erhält wegen ſchweren Diebſtahls i. R. 1 Jahr 3 Monate e der Goldſchmied K. Biſchoff wegen Hehlerei 3 Monate efängnis. 5 Sportliche Kundſchau Sußball e VB. f. R.— J. C. Pirmaſens. Auf dem Sportplatz bei den Brauereien treffen ſich am nächſten Sonntag die Ligamannſchaften des V. f. R. und des.C. Pirmaſens. Pirmaſens repräſentiert pfälziſche Oberliga. Beide Mannſchaften ſpielen in ſtärkſter Auf⸗ ſtellung. Das Spiel findet zugunſten der Ruhrſpende ſtatt. Winterſport Amateur⸗Skilehrerprüfung des Ski⸗Club Schwarzwald auf dem Zeldberg. Im Anſchluß an die Verbandswettläufe auf dem Feld⸗ berg hatte der Ski⸗Club Schwarzwald wie im vergangenen Jahr wieder eine Prüfung zum Amateur⸗Skilehrer im Deutſchen Skiver⸗ band ausgeſchrieben. An der Prüfung, die ſich nicht allein auf die Beherrſchung der rein techniſchen Seite des Skilaufs erſtreckt, ſondern von den Prüflingen auch die Beherrſchung der Syſtematik der Ski⸗ technik hinſichtlich der theoretiſchen Wiedergabe verlangt, ferner Kenntnis der organiſatoriſchen Seite eines Skikurſes, weiter Ver⸗ trautheit mit verwandten Fragen, wie zweckmäßige Kleidung, Ver⸗ halten bei Gefahren und Unfällen, Vorbeugung gegen Unfälle durch Erfrierungen, Klarheit in der Lehrtätigkeit uſw. berückſichtigt, haben achtzehn Perſonen teilgenommen. Von dieſen konnten durch die Leitung der Prüfung das Mitglied des Sportausſchuſſes Romberg⸗ Tribera vierzehn Herren als zur Ausübung der Tätigkeit als Ama⸗ teur⸗Skilehrer im Deutſchen Skiverband befähigt zur endgültigen Er⸗ nennung an den Deutſchen Skiverband weitergegeben werden. Es ſind dies Dr. Geßner⸗Freiburg, Karl Roſch⸗Freiburg, Otto Klaus⸗ mann⸗Freiburg, Karl Klausmann⸗Freiburg, Oskar Maich⸗Triberg⸗ Freiburg, Heinz Bellinghauſen⸗Freiburg, Ludwig Schneyer⸗Freiburg, Pfalzgraf⸗Freiburg, Dr. Tauern⸗Freiburg, Karl Wilhelm Heß⸗Wald⸗ kirch i. Br., Adolf Mohr⸗Vöhrenbach, Dr. Mock⸗Feldbergerhof/ Bad Nauheim, Karl Schroth⸗Karlsruhe, Heiſter⸗Wiesbaden, wobei die Reihenfolge keine Gütebezeichnung darſtellt. Pferdeſport Internationale Rennen. Auf der am 27. Februar in Berlin ſtattfindenden Delegiertenverſammlung der deutſchen Rennvereine wird der Vertreter des Internat. Clubs Graf Arnim⸗Blum⸗ berg als diesjährige Renntage für die Internationalen Rennen in Vaden⸗Iffezheim den 24., 26., 28. und 31. Auguſt und 2. September in Vorſchlag bringen; man darf annehmen, daß dieſe Termine Zu⸗ ſtünmung finden werden. Die Ausſchreibungen für die Rennen kom⸗ men erſt nach der am 3. April hierſelbſt ſtattfindenden Generalver⸗ ſammlung des Internationalen Clubs heraus, doch ſteht es jetzt ſchon feſt, daß die Rennpreiſe eine weſentliche Erhöhung erfahren werden. hockey Turnverein 1846— Mannheimer Turn-Geſellſchaft 6· 2(2:). Auf dem Sportplatz im Schloßgarten trafen ſich am Sonntag bige Tuenverein 46 in ſtärkſter Aufſtellung, Turn⸗ geſellſhaft mit Erſatz. Turnverein führte ein techniſch gutes Spiel bar; bei Turngeſellſchaft ſah man nur pereinzelt ſchöne Leiſtungen. Kurz vor Seitenwechſel wurde ein Spieler von Mannh. T. G. ver⸗ letzt, womit das Schickſal dieſes Vereins bereits beſiegelt war. M. .⸗G. ſpielte mit 10 Mann aufopfernd weiter; beſonders die Hinter⸗ me leiſtete gehen die unermüdlichen gegneriſchen Stürmer energiſchen Widerſtand. Durch das weitere Ausſcheiden des linten Löufers von Turngeſellſchaft wurde das Spiel ziemlich einſeitig. Die beiden Schiedsrichter leiteten das Spiel einwandsfrei. I Rommunale Chronik Stkellungnahme des Frankfurter Magiſtrats zur Geldnot der Gemeinden. Der Magiſtrat von Frankfurt hat nach eingehender Verhand⸗ lung der Finanzfragen folgende Entſchließung gefaßt: „Der Magiſtrat der Stadt Frankfurt a. M. ford ert von den Regierungen und parlamentariſchen Körperſchaften eine unver⸗ zügliche Verabſchiedung des Finanzausgleichs⸗ geſetzes, durch welches die finanziellen Beziehungen zwiſch. Reich, Staat und Gemeinden geregelt werden ſollen. Im Sinne der vom Vorſtand des Städtetages wiederholt eindringlich erhobenen Vor⸗ ſtellungen fordert er insbeſondere eine weſentliche Erhöhung des Anteils an der Umſatzſteuer und die Gewährung eines namhaften Zuſchuſſes des Reichs zu den Erhöhungen der Arbeiterlöhne, ſoweit es ſich nicht um werbende Betriebe handelt. Es muß in der Oeffentlichkeit erklärt werden, daß die der⸗ zeitige Unſicherheit über die Auswirkung des Finanzausgleichsgeſetzes die blühendſten Gemeinweſen dem finanziellelln Ruin entgegenführen muß und die geforderten Maßnahmen noch vor Schluß dieſes Etat⸗ jahrs wirkſam werden müſſen, wenn weittragende Verwicklungen ab⸗ gewandt werden ſollen.“ Kleine Mitteilungen In Freiburg wurde der Straßenbahntarif für die einfache Fahrt von 100 auf 150 Mark erhoͤht. Der Straßenbahnverkehr nach den Vororten wird gleichzeitig erheblich eingeſchränkt.— Mit Genehmigung der Regierung wird die Stadt Freiburg 5000⸗Mark⸗ Scheine im Geſamtbetrage von 250 Millionen Mark herſtellen laſſen.— Für die Mittelſtandsnothilfe ſind dem Oberbürgermeiſter ſeitens der Firma Mez u. Söhne faſt 12½ Millionen Mark über⸗ ſcied. worden. Zu der Geldſpende kommen noch Warenſpenden ver⸗ chiedener Art, wie Tuche und Hemdenſtoffe. Der Stadtrat von Konſtanz bewilligte für das Deutſche Volksopfer vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes den Betrag von 2 Millionen Mark. Zur Verſtärkung der flüſſigen Mittel iſt die Stadt wie andere Städte bereit, von der Bürgerſchaft Dar⸗ lehen für ein halbes Jahr unkündbar egen 12 proz. Verzinſung aufzunehmen. Die Preiſe für die Säuglingsmilch wurden wie folgt erhöht: 1 Liter ſteriliſierte Vollmilch auf 630 Mark, 1 Liter Miſchungsmilch auf 900 Mark, 1 Liter Malzſuppe 800 Mark, 1 Liter Eiweißmilch auf 1150 Mark. In Stuttgart iſt der Gaspreis mit ſofortiger Wirkung um 190 auf 450„ für den Kubikmeter, der Lichtſtrompreis auf 960l1, der Kraftſtrompreis auf 650/ und der Strompreis nach Tarif 3 (Wohnungstarif) auf 600 ½ erhöht worden. Da dieſe Gas⸗ und Strompreiſe für manche Minderbemittelte und Notleidende nicht mehr voll erſchwinglich ſein werden, hat der Gemeinderat gleichzeitig beſchloſſen, für Zwecke der Unterſtützung der ge⸗ nannten Kreiſe künftig allmonatlich 25 Millionen mehr zur Ver⸗ fügung zu ſtellen. Als Urſachen der neuen Erhöhungen, die in gar keiwem Verhältnis zu den Mannheimer Rekordpreiſen ſtehen, wer⸗ den die am 9. d. M. erfolgten Erhöhungen der Kohlenpreiſe, die Steigerung der Fuhrlöhne, die Erhöhung der Arbeiterlöhne und der Gehälter, der Preiſe für Betriebsmaterialien und der allgemei⸗ nen Unkoſten angegeben. Dieſe Ausgabenſteigerungen erfordern beim Gaswerk für die Zeit von jetzt bis zum 31. März einen Mehr⸗ aufwand von 2,2 Milliarden, beim Elektrizitätswerk einen ſolchen von 2,6 Milliarden. Neues aus aller Welt — Weſtfalenkinder als Gäſte der Landwirkſchaft. Der Reichs⸗ landbund, der den großen und kleinen Grundbeſitz der landwirt⸗ ſchaftlich reichen Gebiete Nord⸗ und Oſtdeutſchlands umfaßt, hat führende Mitglieder ins Ruhrrevier entſandt, die ſich über die Lage der Bevölkerung unterrichten ſollen. Sie erklärten, daß die Mit⸗ glieder ihres Bundes bereſt ſeien, aus dem beſetzten Gebiet, beſonders aus dem Einbruchsgebiet, 500 000 Kinder in ihren Wirtſchaften aufzunehmen, um ſie vor Not zu ſchützen. Beſonders hervorzuheben iſt, daß ſowohl die Naturalliefevungen wie auch die Verpflegung der Kinder unentgeltlich erfolgt. — Der Traum in der Jelle. Einer Miniſterialratsgattin aus Wien wurde in einem Hotel der Altſtadt in München ein auf 12 Millionen Mark gewerteter Ring geſtohlen. Unter dem Ver⸗ dacht des Diebſtahls wurde am das Zimmekmädchen feſt⸗ ee das aufgeräumt hatte. Das Mädchen leugnete, die Haus⸗ uchung im Hotel war ergebnislos. Da nach den Umſtänden nur das Mädchen als Diebin in Betracht kommen konnte, wurde ihr erklärt, daß ſie keine Ausſicht habe, freigelaſſen zu werden, ſolange ſie nicht geſtehe. Am Montag früh ließ ſich die Verhaftete dem zuſtändigen Beamten vorführen, dem ſie erklärte, ſie habe in der Nacht einen ſeltſamen Traum gehabt, in dem ſie den Ring geſehen habe. Sie habe ſo deutlich geträumt, daß ſie überzeugt ſei, den Ring zu finden. Ein Beamter führte nun das Mädchen in das Hotel; es eilte in den vierten Stock, zog aus einer Ecke Gerümpel weg und und ſiehe da: in der Ecke glitzerte der Ring. Die Verhaftete hatte auch gleich eine Erklärung bei der Hand. Sie hatte im Zimmer im zweiten Stock aufgeräumt und dabei offenbar den auf dem Nachtkäſtchen liegenden Ring auf das Frottiertuch geworfen. Plötzlich ſchellte ein Gaſt im vierten Stock, ſie nahm das Frottiertuch und damit auch den Ring, begab ſich in den 4. Stock und warf dort das Frottiertuch, da ſie da⸗ mit nicht in das Zinimer des Gaſtes gehen wollte, in die Ecke. So müſſe es ſein, erklärte ſie, und nicht anders. Dummerweiſe war das Frottiertuch verſchwunden, und nur der Ring wartete in der Ecke, bis er der Verhafteten im Traum erſcheinen konnte. —. Schiffsunfälle. Dder in Magdeburg auf der Elbe vor Anker liegende Dampfer„Neinburg“(in Halle beheimatet), der mit Stückgut von Hamburo nach Halle unterwegs war, iſt aus unbekann⸗ ter Urſache geſunken. Die Mannſchaft konnte nur knapp das Leben retten. Es konnte nur ein Teil des Stückgutes geborgen werden.— 10 Kilometer ſüdlich von Bergen ſtieß der deutſche Erzdampfer„Weſtfalen“, der in dem engen Fahrwaſſer nicht ausweichen konnte, mit einem Fiſcherfahrzeug zuſammen und beſchä⸗ digte es ſo ſtark, daß es ſogleich unterging. 11 Mann der Beſatzung des Fiſcherfahrzeugs ertranken, acht wurden gerettet. Die„Weſtfalen“ iſt mit den Geretteten in Bergen eingelaufen.— Die Funkſtation Cullerocates meldet, daß ſich der deutſche Dampfer „Otto Fiſcher“ 90 Moilen nördlich vom Kap Vilane in ſinken⸗ dem Zuſtand befinde. Zwei Dampfer ſind zur Hilfeleiſtung unter⸗ wegs. — Der Brand der Wiederholung der Feſtvorſtellung, Bombenattentat geſtört worden war. Plötzlich ſchlugen Flammen aus den Kuliſſen hervor. Des Publikums bemächtigte ſich eine Panik. Es wurde jedoch der eiſerne Vorhang heruntergelaſſen und das Audl⸗ torium aufgefordert, zu bleiben, was auch geſchah. Nach kurzer Zeit ſchlugen die Flammen von der Bühne her in den Zuſchauerraum, der ſofort mit dichtem Rauch gefüllt war. Wilde Panik bemächtigte ſich der Zuſchauer. Einige Perſonen ſtürzten ſich vom erſten und zweiten Rang ins Parterre und erlitten Verletzungen. Schließlich konnte das Haus geräumt werden. Die Feuerwehr kam erſt eine halbe Stunde nach Ausbruch des Brandes, obwohl ſie rechtzeitig verſtändigt worden war, mit zwei faſt unbrauchbaren Spritzen und beſchädigten Waſſerſchläuchen und führte nur fünf Waſſerfäſſer mit ſich. Die Hydranten verſagten. Ddie Bühne und das neben dem Theater befindliche Gebäude, in dem ſich ein Depot von Dekorationen und Requiſiten und Garderoberäume befinden, fielen dem Brande zum Opfer. Der Schaden beträgt viele Millionen. Der Zuſchauer⸗ raum iſt beſchädigt. des Nationaltheaters in Sofia entſtand während die bekanntlich durch ein Waſſerſtandsbedbachtungen im Monat Februar Rbein⸗Pegel 18. 19, 20 21.22 23 Reckar-Wegelſ 18 18 20.2 28. Schu erinſel f. 8.86.2 85J.53.51J Manntem 373 80/ 92 385ʃ4 254.20 en. e8 eilbrenn ſ4hs f 81ſ.6 260.85 Nakau..8848490 70 764 Haunbeim. 3288837 44 45 gan 5829528 8% Köln 303 2862.6 3 05325) Weſtwind, Trüße.22 Barometer: 7408 mm. Thermometer:.5 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 3,00C. Höchſte Temperatur geſtern: 76C. Niederſchlag: 0 0 Liter auf den qm. Südweſtwind 2, Bewölkt. 125* 222* 1— 5— 7E7CCCCCC0C0ç00ͤ ͤ Handel und Industrie Die Auskunftspflicht der Banken * Berlin, 22. Febr. Der Steuerausschuß des Reichstages setzte heute die zweite Lesung des Gesetzentwurfes über die Berücksichtigung der Geldentwertung in den Steuersätzen bei den Bestimmungen über die Kapital- ertragssteuer fort. Reichsbankpräsident Havenstein legte in längeren Ausführungen dar, daß die Vorteile, Steuerhinter- ziehungen aufzudecken, weit überwogen würden durch die wirtschaftlichen Nachteile, die die Kuskunftspflicht der Banken mit sich gebracht haben. Die Reichsbank könne sich daher nur für die vorläufige Wiederherstellung des Bankgeheimnisses aussprechen. Der Staatssekretär des Reichsfinanzministeriums, Zapf, erklärte, die Steuerbehörden sollten von der Auskunftspflicht der Banken nur Gebrauch machen, wenn eine unbedingte Notwendigkeit dafür besteht. In längerer Debatte sprachen sich die Sozialdemokraten füt die Beibehaltung der Auskunftspflicht der Banken aus, wäh⸗ rend die Abgeordneten der bürgerlichen Parteien den Aus- kührungen des Reichsbankpräsidenten folgen wollen, ohne jedoch namens ihrer Fraktion schon bestimmt Stellung 2u nehmen. Die Erschliessung der Raligewerkschaſten Baden und Markgräfler Die Baukosten der badischen Kaliwerke haben sich infolge der riesigen Geldentwertung erheblich erhöhl. Die beteiligte Seite, insbesondere die Kaliwerke Krügershall; über deren.-V. wir berichtet haben, hat diesen Verhält- nissen vorausschauend Rechnung getragen und den gesamten Bedarf für das Abteufen eines Schachtes zunächst bis zum Wasserabschluß frühzeitig eingedeckt und die Arbeiten nach Kräften beschleunigt, sodaß nennenswerte Schwierigkeiten beim Abteufen nicht mehr zu erwarten sind. Ueber Tage liegen alle Maschineneinrichtungen für den Schachtbau bis zur Endteufe bereit und sind alle vorläufigen Betriebsgebäude errichtet. Ferner sind die Wohnhäuser für die Direktoren, Betriebsführer und Beamtenfamilien nahezu fertiggestellt, Der Bahnbau ist soweit fortgeschritten, daß Baustoffe und Materialien bereits zum Zechenplatz gefahren werden können. Als der Voranschlag für das Abteufen bis zum Wasser- abschluß durch die Geldentwertung überholt wurde, mußte an eine weitere Geldbeschaffung herangegangen werden. Die Gesellschaft machte dem badischen Staat den Vor- schlag, einen größeren Posten junger Krügershall-Aktien 2u übernehmen. Dieses Angebot nahm der badische Staat an er übernimmt 20 Millionen junge Krügershall-Aktien mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1923 zum Kurse von 10 000% Der Netkoerlös aus diesem Verkauf von etwa 1800 000 000% soll ausschließlich für die Beteiligung von Krügershall mit je 466 Kuxen an den Gewerkschaften Baden und Markgräfler gebraucht werden. Dabei hat Krügershall mit seinen Mitgewerken, dem badischen Staat und Oberkoks, Vereinbarungen getroffen, wWonach insgesamt fast 4 Milliarden Kapital für die badischen Werke beschafft wären. Die Beträge wurden von den Be- teiligten unverzüglich eingebracht und wertbeständig angelegt, so daß sie jetzt bereits Werte von 7% Milliar, den„ darstellen und somit die Krügershall-Aktien zurzeit als mit rund 20 000%% begeben gelten müssen. Mit den durch wertbeständige Anlagen für die badischen Werke gesicherten Summen ist aller Voraussicht nach der erste Schacht mit sämtlichen Tagesanlagen bis zur endgültigen Beteili⸗ gungsziffer her zustellen. Die ferner beschlossene Kapitalerhöhung bei Krügershall um 40 Millionen Stamm- aktien mit zunächst 25% Einzahlung dient lediglich zur un- bedingten Sicherung der Mehrheit angesichts der Verschie- bung im Besitz der Stammaktien, welche durch das Geschã mit dem badischen Fiskus eintritt. Von der Divi- dende dieser 40 Mill. sogen. Verwertungsaktien sowie von dem Erlöse bei einer etwaigen Veräußerung erhält Krügers“ hall 80%. Durch die Erhöhung des Stammkapitals um ins- gesamt 60 Mill.. die aber für den Markt tazsächlich nur eine Erhöhung um 20 Mill. darstellt, sichert Sch Krügers, hall also ohne Beeinträchtigung der Aktiongre die Majoritat und löst den allergrößten Teil der badischen Fragen. Zur Einschränkung der Reichsbankkredite Im wirtschaftspolitischen Ausschuß des Reichswirtschafts- rates fand eine Aussprache über die Einschränkun der Reichsbankkredite im Zusammenhang mit den Mafnahmen der Reichsbank gegen den Währungsausfall statt. Der Vertreter der Reichsbank führte dazu aus, daß Ver- kügungen an die Reichsbankstellen erlassen worden seien, die auf eine möglichste Beschränkung der Kredite auf das notwendige Maß hinzielten. In der Erörterung regten die Arbeitnehmervertreter die Erhöhung des Diskon 5 satzes und Bildung einer Devisenzentrale an, während von Arbeitnehmerseite die Förderung der Aus“ fuhr als das allernotwendigste bezeichnet wurde. Von einer Beschlußfassung wurde Abstand genommen. * Erhöhung des Goldzollaufgeldes. Für die Zeit vom 28. Fehruar bis einschließlich 6. März 1923 beträgt das Gol zollaufgeld 595 400(vorher 594 400%). Schwarzwälder Grundstücks-.-., Freiburg 1/B. Big im Februar 1922 errichtete Gesellschaft weist per Ende 1922 bei einem Gewinn aus Beteiligungen von 5,50 Mill. 4 0. Mill. 4 Reingewinn aus, der vorgetragen wird. Bei 50 Mill.%% Grundkapital betragen die Kreditoren 64,21 Mill. 4 gegenüber 16,79 Mill. Debitoren, 36,16 Mill. Bankguf- haben und Wertpapieren und 50 Mill.„ Immobilien. Die .-V. wählte Generaldirektor Biagio Mariano, Turin, neu in den Aufsichtsrat. Der Großhandel zum Gesetzentwurf über die Berück sichtigung der Geldentwertung. Der in Leipzig tagende Zentralverband des Deutschen Großhandels hat mit Bedauern davon Kenntnis genommen, daß der Steuerausschuß des Reichstages bei der Beratung des Gesetzentwurfes über die Berücksichtigung der Geldentwertung die Forderung der deutschen Wirtschaft nach Einführung des„Eisernen Bestandes“ nicht berücksichtigt hat. Sie fordert die Ab geordneten des Reichstages auf, mit allen Kräften bemüh zu sein, daß sich diese Forderung durchsetzt, um s0 die letzten Reste der Wirtschaft vor der Verkümmerung 2 retten. Bochumer verein für Bergbau und Gußstahliabrikatio. Der Reingewinn beträgt 70,4(i. V. 28,05) Mill. 4. Es eine Dividende von 80% und 10% Zusatzdividende auf Grun des Interessengemeinschaftsvertrages vorgeschlagen li. 20% und 109). 4 5 E18 das altbe 4 Nerven iſt in allen Apotheken und Orogerien erhältli heken ur 9 *. währte Kräftigungsmittel für Körper und e..e — ** Ar e Freitag, den 23. Februs, 1923 Maunheimer Genergi-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seife. Nr. 91 Die Leipziger Frühjahrs-Messe Ueber ihre ursprüngliche Aufgabe, der Sammelpunkt und Markt deutscher Waren zu sein, ist die Leipziger Messe angst hinausgewachsen. Sie ist der internaſlonale Groß- markt der Welt geworden. Manche Länder bedienen sich ller Messe als Absatzmarkt sogar in so starkem Maße, daß ur ihre Landesangehörigen eigene nationale Meßbhäuser entstanden sind, so für die Schweiz, Oesterreich-Ungarn und le Tschechoslowakei. Weit größer als die Zahl ausländi- cher Aussteller ist aber nafürlich die der ausländischen inkäufer. Sie beliefsich auf der letzten Herbstmesse 1922 auf rund 26 000. Zweimal im Jahre, im Frühiahr und Herbst, findet die Leipziger Mustermesse statt und zieht während ihrer ein- Wöchentlichen Dauer jedesmal mehr als 150 000 geschäftliche esucher an sich. Alle diese Besucher wollen verkaufen — . —ů— und in ihrer großen Mehrzahl einkaufen, und ihren An- sprüchen kann deshalb nur ein Angebot von Waren genügen, as sich nicht nur durch eine große Fülle und Mannigfaltig- eit, sondern auch durch Hochwertigkeit auszeichnet. Auf er Leipziger Messe wird diesen Anforderungen in jeder insicht genügt. Ueber 270 000 qm nutzbaren Ausstellungs- raums steht für die Messe zur Verfügung. Gegenwärtig um- aßt das Warengruppenverzeichnis der Allgemeinen Muster- messe rund 1200 verschiedene Bezeichnungen, das der Tech- mischen Messe und Baumesse rund 1000. Die Leipziger Messe rd als Reichsangelegenheit betrachtet und vom Reiche aher weitgehend gefördert. Mit der Organisation der Messe und ihrer Leitung ist eine Körperschaft des öffentlichen echts, das Meßamt für die Mustermessen in Leipzig, betraut. s unterhält in fast allen Ländern ehrenamtliche Vertreter, die zugleich sachkundige Berater für jeden sind, der zur esse nach Leipzig reisen will. Die nächste Leipziger rühjahrsmesse findet vom 4. bis 10. März 1923 statt. Gelsenkirchner Bergwerks-.-G. Der, Rohgewinn be⸗ lrägt 184 649 009(i. V. 72 265 668) 1, Abschreibungen 71 283 991 900 000), Dividende 809“(20%), Vortrag 3 973 725⁵5 015 089) 4.(.-V. 22. Marz in Berlin.) *Frankfurter Allgemeine Versicherungs-Aktien- Gesell- dchaft. Die Gesellschaft bringt jetzt die in der letzten ao. -V. beschlossene Kapitalerhöhung von 40 Mill. 4 auf 100 Mill. zur Durchführung. Im Dezember 1922 fand die Erhöhung auf 80 Mill. 4 staft und zwar wurden den Aktio- Viren die Aktien im Verhältnis von:1 überlassen. Die erwendung der restlichen 20 Mill.„ war der Verwaltung zum Mindestkurs von 1600„ an Hand gegeben. Nunmehr Lerden die 20 Mill. Aktien zu einem Kurs von.00 4 pro tück begeben, womit gleichzeitig die Verpflichtung ver- unden ist, die ausstehende 759%ige Einzahlung auf das ge- Samte Aktienkapital mit 75 Mill.% zu leisten. Die Aktien beerden zunächst noch trotz Vollzahlung als Namens-Aktien destehen bleiben, jedoch ist in Aussicht genommen, dieselben m Inhaber-Aktien umzuwandeln. Es sollen, um eine Ueber- remdungsgefahr zu vermeiden, noch Vorzugsaktien geschaf- en werden, über deren Höhe noch nicht Beschluß gefaßt Vorden ist. Um weiter einer Ueberfremdungsgefahr vor- zubeugen, wird die Gesellschaft die neuen Aktien zum größten eil an Gesellschaften begeben, die mit ihr in Intęressen- gemeinschaft verbunden sind. Durch die vollzogene Er- ˖ ung wird die Gesellschaft außer dem jetzt volleinbezahl- en Aktienkapital von 100 Mill.„ noch über eine Kapital- eserve von 120 Mill. verfügen. *Aufhebung des Vertragsverhältnisses zwischen Einzel- dandef und Schürzenindustrie. Der Verband deutscher Schür- en-, Unterrock- und Kinderkleider-Fabrikanten hat, wie die Textil-Woche erfährt, ohne Zustimmung der Abnehmerver- bände mit Wirkung vom 15. Februar ab das Zahlungsziel von 10 auf 5 Tage, die Respektsfrist von 4 auf 2 Tage verkürzt und den Zinssatz für Verzugszinsen von 5 auf 10% über Reichsbankdiskont erhöht. Infolgedessen hat der Verband Deutscher Wäschegeschäfte und Wäschehersteller zusammen mit dem Reichsbund des Textileinzelhandels das mit dem Fabrikantenverband abgeschlossene Abkommen mit so- kortiger Wirkung aufgehoben und seine Mit⸗ glieder angewiesen, keinerlei Aufträge unter dem bisherigen Preisvorbehalt zu den neuen verschärften Kon- ditionen zu erteilen, etwa in Unkenntnis derselben getätigte Aufträge als unter falscher Voraussetzung erfolgt, zu wider- rufen und sich auf Lagerkäufe zu beschränken. Die gemein- sam festgesetzten Aufschläge für Materialpreiserhöhung gel- ten nur bis zum 15. Februar. Die Verträge mit dem Verband deutscher Damenwäschefabrikanten und dem Verband der Fabrikanten konfektionierter Weilwaren bleiben nach wie vor bestehen. Devisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 22. Febr. Es not'erten am hiesigen Platze(alles Geldkurse): New Fork 22709(22800), Eolland 9020(9050), London 107000 107500, Schweiz 4280(4300) Paris 1400(1400), Brüssel 1230(250), Italien 1100(1100, Prag 670 (675f Bei geringfügigen Umsätzen blieb die Tendenz be h a u p- tet. Es scheint, daß der Warenhandel seinen dringend- sten Bedarf vorläufig befriedigt hat. * Die Valutaverpflichtungen in der Konfektion und im Tuchhandel. Die Deutsche Tuchkonvention hat, wie die Textil-Woche erfährt, nach eingehenden Verhandlungen miit den Abnehmerverbänden des Tuchgroßhandels und der Herrenkonfektion ein Abkommen über die Abänderung der reinen Währungskäufe in solche mit gebrochener Währung geschlossen, das im wesentlichen folgende Bé- stimmungen enthält: Der Auftrag muß bis zum 31. Oktober bestätigt worden sein. Es dürfen nur 30—40%% des Verkaufs- preises je nach Qualität in Papiermark umgewandelt werden. Die Abänderung erfolgt nach dem Kursstande am Tage der Auftragsbestätigung. Der umgewandelte Preis steht unter einem unbeschränkten Preisvorbehalt. Die Liefer- zeit darf für ein Viertel des Auftrages um höchstens zwei Monate verlängert werden. Der Verband Sächsisch-Thüringi- scher Webereien hat sich den Abnehmerverbänden gegen- über bereit erklärt, Währungskäufe in solche mit gebroche- ner Währung bis zu ½ des Verkaufspreises umZuwan- deln und die Abnahmeverpfliehtung für ½ der Ware um 2 Monate hinauszuschieben. Diese Zu- geständnisse beziehen sich jedoch nur auf Käufe in reiner Edelwährung, bei solchen in gebrochener Währung sind keine Zugeständnisse gemacht worden. Der Reichsbund des Textil- Einzelhandels und die Verbände der Damenkonfektion beab- sichtigen nicht, sich einem Abkommen auf dieser Grundlage anzuschließen, da ihnen die gemachten Zugeständnisse nicht ausreichend erscheinen. waren und Märkte * Die Preisbewegung auf dem Textilmarkt.(Stillstand der Aufwärtsbewegung.) Die vom Reichsbund des Textil- Einzelhandels als Grundlage für eine angemessene und not- wendige Kalkulation festgesetzten marktmäßigen Notierungen von ca. 90 verschiedenen Gegenständen des Leinen-, Baum- Wollwaren- Kleiderstoffe, des Wäsche-, Wirk-⸗ und Kurz- Warenfachs enthalten, wie die Textil-Woche mitteilt, folgende Preise: 80 em Rohnessel 3500—4600(in der Vorwoche 4300 bis 4500); 80 em Hemdentuch—5000(—4800); 80 em Perkal 4— 5000(4500—6500); 80 em Reinleinen, grobfädig—9000 (5500—8000), feinfädig—25 000(—25 000); Herrenoberhem- den 20—40 000(dto.); baumwollenes Herrentrikothemd 10 000 bis 12000; Kragen, Mako 2500—4500(2500—4000); Damen- strümpfe, Flor-Moussellne das Dutzend 60—120 000; baum- wollene Flanellhemdbluse 10—15 000(12—15 000); Voilebluse, einkarbig, Schalform 27—40 000(30—40 000); Hemdbluse aus Perkal oder Zephir 14—20 000(Ato.); Cheviotrock 20—.30 000 (25—30 000); Gabardinekleid 140—250 000(100—175 000); Voile- kleid 55—85 000(70—90 000); Gabardinekostüm 150—225 000 (170—245 000); Covercoat- oder Tuchmantel 85—.125 000 (100—150 000); Obergarn 1000 m 4 fach 3313(4968) 4. Die allwöchentlich regelmäßig in dem Bundesorgan des Reichs- bundes des Textil-Einzelhandels, der Textil-Woche, veröffent- lichten Preise sind auf Grund der Vergleichung einer größeren Anzahl marktgängiger Angebote ermittelt und be- ziehen sich auf Waren mittlerer Güte. Berliner Häuteauktion. Bei der gestrigen Berliner Häuteauktion war die Haltung abwartend und die Preise wurden um 20—30 niedriger: Ochsenhäut e 30—59 Pfund 2690—3080(am 30. Jan. 4410—4550), dto. 60 und mehr Pfund 3170—3320(4490—4915„), leichte Ochsenhäute 3320(3400), Bullenhäute durchschnittlich 2200—4050 4 (3700—5490). Aehnlich entwickelten sich die Preise für Kühe und Färsen. * Erhöhung des Nähgarnpreiszuschlages. Die Vertriebs- gesellschaft Deutscher BaumwollNähfaden-Fabriken hat, wie die Textil-Woche erfäbrt, den Aufschlag auf die Preisliste vom 17. Januar er. mit Wirkung vom 21. Februar ab auf 19509% erhöht. *Bremen, 22. Febr. Baumwolle. Fully middling American g. e. 28 mm loko per 1 kg 16 440 l. Berliner Metallbörse vom 22. Februar Prelse in Rark für 1 Kg. Alaminlum in Barren Enn, ausländ. 20300.20200 21000.27400 Huttenzlnn 20000.20200 20500 20709 Miokel 13000.13500 13000-13500 Antimon 2400.2300 2500.2800 2000-3100 Illher für 1 Gr. 475433 460-465 9572.— Platin p. ür.—— Februar.(V3) Getallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1018 kg.) bestselect. 71.50 71 50 J Slel 20 23 2 75 Hiokel 130.— 130.— Zin 35 85 35.85 inn Kassa 193 45 197.85 dueoksider 10.25 10.25 do. 3 Monat 185.15 199.25] Antimon 34.— 84.— Schliffahr! * Neueste Nachrichten über die Bewegungen der Dampfer der Hamburg- Südamerikanischen Dampfschifffahrts- Gesell- schaft, Hamburg. D.„Antonio Delfino“ am 9. 2. in Rotter- dam nachm.,, nach La Coruna, ausg. D.„Argentinia“ am 8. 2. nachm. von Bahia nach Tenerife, Santander, Valencia, Rotter- dam und Hamburg. D.„Santa Fé“ am 8. 2. vorm. von Bahia- Blanca nach Rotterdam und Hamburg(rück.) D.„La Coruna“ am 8. 2. nachm. von Buenos Aires über Montevideo nach Las Palmas, Vigo, La Coruna und Hamburg. 21. 9239— 8224.— 7100 7300 700072090 2909-3100 2909-3100 3808.39 3900-1000 Elektrotytkuple: Raffinadekupfer Blel Rohzink(Vh.-Pr.) do.(fr.Verk.) Plattenzink Aluminium London, 22. 2 22. Kupferkass 63.85 70 do. 3 Monat 69.65 70 75 do. Elektrol 75.50 76.50 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas. Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m b., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller: für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. WIII 22%%%%%%%%%%%%e Wir suchen für unsere Buchhalfune bine erste Nrattz (Dame oder Herr) dla-Jernderung Erstklassige, grofzügige Ge- sellschaft mit bedeutender Zeich- nungsmöglichkeit sucht erfahre- nen, tüchtigen Fachmann mit guten Verbindungen als zeich- nungsberechtigten Adl. Gut eingeführter Stadtreisender der Feinkoſtbranche geſucht. Angebote unter D. V. 58 an die Geſchäftsſtelle.*827 Taunfdeſcner Höſtſabchgroſhendtung ſucht zum Eintritt per Anfang April Lehrling Teftrele ezs Ffägen aus nur gut. Hauſe m. gut. Schulbildg z. 4⸗ u. 15jähr. Mädchen 511 gesucht. Sprachkennin bevorz. Gute Bez. Fam⸗Anſchl. Angeb. unk. 8. D. 153 an die Geſchäftsſtelle. — Laiüchtiges adden für alle Hausarbeit bei Meine liebe Mutter Frau nm Helgbeer Mn geb. Stoll ist heute früh im Alter von fast 80 Jahren sanft entschlafen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: die mit den einſchlägigen Arbeiten eines mit guter Mittelſchulbildung(Oberſekundareiſe). zeitgemäßem Lohn ſofort 8 Aagebote unter B. X. 10 an die Geſchäftsſtelle oder 1. März geſucht. ——1— Ler 522 dieſes Blattes erbeten. 15 88218 Frau M. Kuntler, 5 ftutlelf ramen Wwe. „ 2 2 4 Texulbrauche gleiche oder ähnliche Poſitionen für Mannheim. Für eine be· Perfe Kter— 15 eee Lbetleidet haben. 1426 6 stimmte Uebergangszeit wird evtl.. fleihi Die FPeuerbestatiung findet in aller g bewill faves fleltiges Stille statt. 878 Angebote unter S. O. 163 an die Ge⸗ Zuschuß bewilligt. Für Inspektoren 0 U ſchaſtsſtele dieſes günstigste Gelegenheit, selbstün- N*—— dig zu werden. Weitestgehende 0 0 U—!!!.000.0000000 —— Unterstützung wird zugesichert.— lletert mb Gescukschmiede sucht bei der In⸗ R zahlreiche ait gründiches Bachhaltengekenntuissen auf 1. März geſucht. raller T 2 schnell ll bim eingefüttten 28 eeee e ee die nicht über 21 Janre, von großem Konzern:.-Abein.8. 2. E. Druokerei Dr. Haas, G. m. b. H. E 6, 2. S werk der Maschinenbranche Vertreter Geschäktsstelle d. Bl. erbeten. 1420 per 1. April gesucht. zum Verkauf ihrer Rohlinge zu Rachenlehren ꝛc. 7 Angebote unter D Z. 62 an die Geſchäftsſtelle. Gewiſſenhafter, perfekter Tuverlässiger aftag für Caſtauto ſofort geſucht. E. L. 73 an die Geſchäftsſtelle. Ausführlicher Lebenslauf, Bild u. Zeug- nisabschriften unter S. S. 167 an die Ge- schäftsstelle d. Bl. erbeten. 1442 Jerireter Affange der Textilbranche zur Mitnahme von geſucht z. Erlernen dez Inſtallationsgeſchäfts. Strickwaren Robert Herrmann, fufabter Kngebote unter 851 duchhalter Wer gibt hell und geräumiges Fabrik-Anwesen an erstklassiges Unternehmen gegen günstige Beteiligung. Angebote Unter E. J. 71 an die Geschäftsstelle. Ag. Maucen 5 * tagsüber z. Hilfeleiſtung bei 2 kl. Kindern geſucht. 2854 Müller, Caſé Börſe. Tüchtiges NMädchen für klein. Haushalt geg. hohen Lohn per 1. März geſucht. Ernſt Kuhn, Lohnende 42813 B 2. 11 Kaiſerring 46.——7³ M Hi 8 1 0— 92 25 255 e.11. 5 dsbnien lc dl it als Vertreter des erſten Buch⸗ 8. Geſchäftsſt. 7870 2— Mäddien iſt dauernd zu vergeben unter S. G. 156 halters und für Journalführung Für fegistratur in klei shalt bei durch die Geſchäftsſtelle d. Blattes. 1404 gesucht von Großhandels⸗ NMaſchinenſabrit und 533 guter Koſ 255 März firma in Ludwigshafen Beſt empfohlene 1806 172 1 737 geſucht. 89 Für Fabriken usw. .8 H 12 zum ſofortigſe Postexpedition Webbeel.4. 2— wegen Liea des Jahrbeleiehs preiswer 0 Angebote erbeten unter S. J. 158 an die Dame oder eErr 733 wird zum baldigen Ein⸗ 100 Aaachen 4 Schnel-Latwagen 880 eſchäftsſtelle dieſes Blattes. 14⁰08 von erſter Firma für Buchhaltung und Kaſſe Iungefen lerrn tritt eine den, Peugeot 9920 5 8fſe zugträftig, de a er nz, ofſen, Wi gesucht 5 Dame—5 50 auf 1. Miörz— kpl. Bereif, elektr. Licht Anlaffe beider Wagen ir ſuchen einen ledigen, geſchäftsgewandten Konto-Korrent- ſucht. Näheres Kaiſer⸗ in gutem Albert Retteunmaier, Ausführliche Angebote erbeten u 8. C. 152 geſucht, mögl. mit Kennt.] ing. 8. dart. 535. Maunheim, Kartoffelgroßhandlung, Elſenſte. 83. B an die Geſchäſtsgelle dieſes Blattes. 9 h U gien n der Siene. Warenaus 7 N SAlm SEn l0 altef. erepb. u. Schreibmaſchine 80 kilter von 20—25 Jahren, der vorläufig in 7 ee Vester& Co. Jahne Klaſſe V oder VI eingereiht werden kann. 2 25 75 Lichtbile 5 5—. Aahnittbohnen Bezirks-Sparkasse Weinheim. a lt en die Ge: 6. M. b. H. HMangheln — ſchäftsſtelle dſs. Bl. Emil Heckelstrasse 28. Mannheim 2 Plund-Dose 0 Fleißiges u. ehrliches Hausmägchen im Kochen durchaus be⸗ wand., daſelbſt auch ein Hinderiräuleln oder beſſeres Hlindermädchen geg. gute Bezahlung per 1. März geſucht. 459 Frau Wolf, Richard Wagnerſtr. 38. Altere Wäschg-Dirgotrice die ein Ateller von 20—30 Perſonen ſelbſtändig leiten kann und in ähn⸗ lichen Stellungen bereits war, wird gesucht. Angebote mit Bild und Zeugniſſen unter 8. P. 164 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 1436 Pld.- Taſel Tüchifige Rontoristin mit längerer Büropraxis, in Stenographie und Maſchinenſchreiben perſekt, zum ſoſortigen Eintritt ſpät. bis 1. Aprll gesucht. Angeb. unt. D. V. 61 an die Geſchäftsſtelle. B8229 Hokosfett Bohnen.. Ptund 600.- Kakao Grieß Pld. 1000.-Malzkaffee. Piund 650. Merttuchlmarmelade pid. 650.- Rischobst. Puund 550.- Haferflocken piund 980.- Kunsthonig.. Piund 750. —— Mengenabgabe vorbehalten. Margarine eun 320b.- J000. ½ Plund 900. Maathen nicht unter 20 Jahren für alle Arbeiten in gut bürgerliches Haus(gure Stelle) bei höchſt Lohn nach Heidelberg ſofort geſucht 868 Zu erfragen 0 6, 9 .eeſtube. F. abends 6. Seite. Nr. 91 Nalional-Theafer Mannheim. Freitag. den 23. 3. Schülervorstellung für der oberen Klassen der Wilhelm Tell Sehauspiel in tünf Akten gesetzt von Heinz W. Voigt. Anfang 2% Thr. In Miete E. F. V. B. 7001—7170.— Zar und Zimmermann Komische Oper in 3 Aklen von A. Lortzing. Spielleitung: Karl Marx. Paul Breisach. Anfang 7 Uhr. Peter der Erste, Zar on R unter d. Namen Peter Michae · low, als Zimmergeselle Peter wanow, ein junger als Zimmergeselſe Van Bett, Bürgermstr. in Saardam Marie, seine Nichte Admirai Leford, Marquis von Chäteauneuf, esandter Witwe Brown, Ein Offizier Ein Ratsdiener Ein Bürger russisch. Gesandt. Lord Syndham, englisch. Gesandt. Zimmermeisterin Februar 1923 Schüler u. Schülerinnen hiesigen Volksschulen. von Sctuiller.— In Szene Eude 5½ Uhr. B. V. B. Nr. 7331—7480. Musikalische Leitung: 40 Eude 10 Uhr. ussland josef Burgwinkel Philli Massalsk ihD assalsky Karl 5 Zussa Hugo Voisin Mathieu Frank franz. Fritz Bartling Betty Kofler Fram Bartenstein Karl Zöller Hans Wambach Künstlertheater, Apollo' Heute abend 7½ Die Se Der Eisenkönig Heute wird das Speditionshaus Hch. Graeff II mit kren 2 dchwofgten pferen die Pramle von König zu gewinnen. Uhr nsation 8208 Wammer-Lichpiele. Mielplan won Friitag bis Donnerstag: Tirkus Gray 3. Episode von Feinden umringt Spannender Zirkus-Sensalions- u. Sport- Film in 6 Akten.— Hauptdarsteller: Eddie Polo. Dieser Film welst sportliche Leistungen auf, wie man sie noch nicht sah! Sensationen und Eine ergreifende 5 A Hoffnung auf Segen (Seemannsleid) Fischertragödie in kten. 818⁰ „Er“' in die Senstypistin Reizende Groteske mit Harald Lloyd Anfang 3 Uhr.— Sonntags 2 Uhr. N Sebastiano Martha EE Fieee Maria, seine Tochter Die Duenna Estrella Der Müller Der Müllerbursche bDer Pfarrer. Schwester Isabella — —U—— Der Hunde⸗ fänger! Lustspiel in 2 Akten mit der berühmten Dogge Browuie. Heute und folgende Tage um 4½,6¼u.9 ¼ Uhr:“ Nach der gleichn. Oper von Eugen'Albert Fersonen: „Lil Dagover Paul Hansen „Ilka Grüning lcda Perry Emil Heyse Hans Sternbeig Ausserdem: Michael Bohnen Juan Andrea Martha Angerstein Fritz Kampers Cecilie Denyse Aaerpele föchegien! Naturfilm. Sonntags: e Ab heute! — 6 Akte nach Reiuhold Eichackers Roman „e dhe Lieben des Gaston Meuer“ In der Titelrolle: deorg Alexander Weitere Mitwirkende: Harait Barnau. Fstmer Carena. Hia Dankau. Stella Arbenina und Ralph Arihur Noberis Die Handlung spielt in Berlin, Paris, Nizza, Venedig und Florenz. 8186 faceibandonkangte finden wegen Saalschwierigkeiten am Samstag, 24. Febr. im„Ballhaus“ statt. I. Mannheimer Boxklub Verein für Selbstverteidigung und Körperpfilege. Aaache Veröftentichungen der Stadtgemefnde. en Die Marke„A“ der Brotkarte gilt von Donnerstag ſucht Stellung als Bürodiener, Kassenbote oder sonst eine Vertrauensstellung Kaution kann eventuell unter B. N. 75 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. für die Entnahme von 1 Pfund Zucker. Ordentlicher, ehrlicher, 35 Jahre alt, verh., kinderlos, mit guten den 22. Februar 1923 ab 61 * Beiprogrammi lufang J Uhr. Letate Vorstellung 0 Ubr. E Anfang 2½ Uhr. e unrhilfe 85 Musensaal R Freitag, 23. Febr. Rosengarten Heule abends 7½ Uhr 5 Abschieds-Tanzabend Hargareie Nögler kung d fal.-Theater-Orchesters Werner v. Bülow Leitung: Kapellmeister Kart. z. M. 2000, 1500, 1000, 700, 500 u. Steuer b. Hieckel. 10, i. Mh. 55 140 u u. Abdkass Erstl. mod. des ene l J. Stündebeeck Unterrichtssäle: Wiener Restaurant, C, 10 u. 2 Café Kinzinger Hof, N 7, 8(Separ. Eingänge). Am Montag, den 26. Februar u. Freitag, 2. März, abends 8 Unr beginnen im unteren Saale, Kinzinger Hof“, N 7, 8(am Wasserturm) zwei sehr vor- nehme erstklassige 874 Mocle-Tanzkurse Gefl. persönliche oder schriftiche Anmeldungen werden im Unterrichtssaale C I, 10 enigegenge- nommen. Prospekt kostenlos. Telephonische Auskunft 2127 nur ab 5 Uhr. Vornehmer individueller Einzelunſerricht jederzeit Tene. J. Aaabenpellecgg kaufen Sie preiswert(auch unter Aene ung) auf der Etage für Herren⸗ u. e eee J. Bernhard, K J, 55 See 8 mit allen Schikanen verkauft billig 843 „nKtema“.n..f. in Mannheim 22 506. Werkesfafte Juwelen, 60d. Il. Silberwaren Trauringe, mit und ohne Goldzugabe. G. Rexin, Breitestr. H 1, 6, Hinterhaus. Tel. 8850. S46 Noch bifſige auch an Wiederverkäufer. 1102 Seschw. Strauss Mittelstrasse 35. Standuhren in feinsten Qualitäten finden Sie in bekannt grösster und 8 schönster Auswahl bei LucwigGroß F2, 45 A PS. Adlerl Aabl brrr Aur deig Moche zac Der Graf. Die Migß Der Onkel Der Sohn Der Maler Der Arzt. Der Wirt. Die Wirtin Der Zuschn Der Agent Die Witwe Die Etau des Malers Der Pfarrer 5 Der Antiquarrr. Der Hotelportier Der Kutscher in seinem neuesten Filmwerk Be Flirt Ein Spiel in 5 Akten von Bauer-Adamara und Else Schmid. Regie: Retzbach-Erasimy. Darsteller: 1— 8 Carola Toelle Eritz Schulz —2* Vera Hall Paul Otto Leonhard Ha Josefine Dora Paul Biensfel Rudolf Klein- eider Albert Paulig Zeit: it: Gegennart — chariv chanlin auf dem NMeskenball! Groteske in einem Akt. ü————ẽ——— Anfang 5 Uhr. Letzte Vorstellung.15 Uhr Gunnar Tolnaes Albert Steinrück Stella Arbenina . A. Retzbach-Erasimy Victor Plagge Hans Junkermann Wilh. Diegelmann skel d Rhoden 8192 Herrenstleiel un Lactteppen 90 Damenstieiel Hüazderstieiel starkes Leder Nr. 31—-32 „ Nr. 33—35 wan Waldhosl. I 1 Sie sparen Geld 98 Pia nedler. Goldberg Etagengeschäff Herren- u. Damen-Stoffe Waäsche, gegen Anz a Q25, 20 Rindbocx Dn Rahmenarbeit 36000, 38000, 42000 wenn Sie sich bei Strümpfe z urückle 1428 hlung Früchsachen Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., Mannheim e E 6, 24 „jJCCCCCCCCCCCCVCVPPCCTPTCCTCCTPCVCPCVPVVVVVVVV 42500 56000, 34000 65000 18900 20000 etc. gen lassen. Q25, 20 für die gesamte Indusirie Hefert pro m. gut geſinnter Mann, eſtellt werden. Angebote Kaufmann — 4 ſucht neben⸗ che Beſchaftigung, ——.— von Büchern, Korreſpondenz ete. gebote unter D. T. a. d. Geſchäftsſt. 2918 Kaufmann ſucht verdienſtmög⸗ liche kleine B8217 Nebenbeschäftigung gleich maeß Art. An⸗ gebote unt. U. 7 an dde Geſchnfteſtelke d. 8l. Für an Oſtern ſchul⸗ entlaſſ. Mädchen wird Lehrstelle auf Büro o. Schneiderei (Pevorz.) geſucht. Au⸗ unter C. T. 31 d. Geſchäftsſt ösſt. 768 für mm. krö äftig. Jungen, 15 J.., z. Zt. Untertertia, auf Oſtern Muln. Lengele Angeb. unt. V. W. 34 . d Veſchaftsſt. Ss8g Fräulein 10 B 5 iilger Lt eb. unt. D. U. 57 N Pescheslt 822 ſenotypistin wi. eigen. Maſchine ſucht Nebenbeſch., a. ſremdſp⸗; Angeb. unt. E. K. 22 d d. Geſchäftsſt. 850 Junge Dame e ausgebild., mit mehrjähr. Tätigkeit in erſtklaſſ. Firmen des 6Buchhandels, ſucht ge⸗ eignete Tätigkeit. 840 Angeb unt. E. D. 66 an die Geſchäftsſtelle. Fräulein aus ſehr gut Familie, anf. 30, fuch: Vertrauenspoſten als Eüällslame oder ähnliches in uur gutem Hauſe. B822² Angeb unt. C. V. 33 an die Geſchäftsſtelle. Verkäufe. Tauer dinde dlen Talde Hüchengen ſofort günſtig zu verkaufen oder gegen einen neuen Küchenherd umzutauſchen 1 altdeutscher Schrank (100 Jahre alt), gut er- 30halten, preisu/. zu verk. f. Shwalbach Sohne Möbelhaus 823 B 7, 4. Tel. 6505. Herrenrad fabrikneu, Ia. Marke, zu verkaufen. Heſichtigung —11 u.—4. 83²² Käſertalerſtr. 181, Rau. Gebrauchtes Herrenrad Umſtändehalber zu ver⸗ kaufen. 867 Schenk, E 6. 8, 2. St. Speisezimmer ſehr apart, faſt neu, preisw. zu verk. 826 Julius 1 Möbelgeſchäft, F 2. 4b. ſahhler- t Lcnefdemähmaschne wenig gebr., umſtändeh. zu verkaufen. Anzuſeh. Samstag und Sonntag vormittags. B8221 Hartung, Schwetzingen, Heidelbergerſtr. 23. 1 Bettstant m. Roſt + 7 Anzuf. —1 Uhr.& Seckenheimerſtr. 72. 841 ſchner, Heidland, O 7, 13, 2 2. Treppen. 529 Rodelschſſten verkauft B8206 Binzenhöter Möbellager u. Schreinerei Damen-Kleider m. reichl. Stickerei, für Brautkleid geeign., erſt⸗ klaſſ. Handarb., wie neu. billig zu verkauf. 857 Gremm, C 1. 14 1II I. Augartenſtraße 38. pfomenadenwagen blau, ſehr gut erhalten, preisw. zu verk. 837 zu verkaufen. Gebrauchter Magenschant Anzuſeh. Hettinger, Werderſtr. 34. N 7. 1, Büro. 849 DPhOI⁰ 13918, gut. Inſtr., mit Zubehör ſehr preiswert zu verkaufen. 853 Becker, Luiſenring 22. Sowie 2 Werkſtattiſche, 754050, zuſammenlegb. Tafal-Sefyice (Selb⸗Bavaria), 23 feil. 1 Stahl, 1 Gasbfgeleiſ. 1 Expander(4 Stränge), 1 gr. fein. Bilderrahmen mit Glas ſehr preiswert verk. Nachm. 3 Uhr ab. 850 K 7. 26 II. Großes weißes eiſernes Kinderhett zu verkaufen. 872 Hochufer⸗Siedlung An den Kaſernen Bäckerfiliale Weber. Füllofen für große Räume oder Büros geeignet, 1 Gläſer⸗ oder Warenſchrank, elektr. Lüſter 6 Flamm.(Bronze) 1 Uhr ſehr ſchön(Bronze), 1 Tiſch, 2 Stühle, Gas⸗ herd mit Tiſch ſof. zu verk. Seitz, U 5, 3 Telephon 9544. 678 Kauf-Gesuche. Stadtbekannt iſt, daß Sie bei mir für Gold- und Sülberwaren. Platin, alte Gebisse die höch ſten e erzielen. Mantel, O 5, 25 Alie Gebisse kauft zu den höchsten Tagespreisen. 827 Brym, G 4, 13, II Tr. Suche zu Kkaufen Dadefend Badevanngn auch defekt und reparaturbedürftig. Rietheimer, R 7, 32, Telephon er⸗ Zahle immer noch die höchsten Preise— alle Soiten sowie une⸗ andere AllWaren. E. Zwickler, 6 7, 48 Fel. 5483. Tel. 5483. 10 u. Eiſenbahnmaterlal jed. Art zu höchſten Preiſen Zu kKaufen gesucht. 3 Eduard brützner Mannheim Emil Heckelstr. 28. Brillanten alt Gold- u. Silbergegen⸗ stände. Zahngebisse kauft höchstzahl. E123 Hertdelm. T3,.le.6402 Miet-Gesülehe. — 15 185 2 od. 3 Zimmer- Wohnung mit Küche ſpäter von jg. beſſ. Ehe⸗ paar geſucht. Dringlich⸗ keitskarte vorh. 866 Angeb unt. E. P. 81 an die Geſchäftsſtelle. Mabl. U. Kere Immer in all. Preislagen ſucht u. vermittelt Wohnungs⸗ büro Schwetzingerſtr. 16, Tel. 5540.*871 Wohnungstaugch ebtl. Hauskauf. Gegeben: 4 Zimmer, Küche, Manſarde, Ring. Geſucht:—6 Zimm.⸗ Wohnung, gute Lage. Umzug wird vergütet. alngel unter A. X. 85 d. Geſchäftsſt. B8209 falden, Auhen, ae Gegen zeltgemäße Miete 5 ſofort oder Für ſoliden Anilinbeamten ſuche ab 1. April dad—5 Angebote unter E. dfie Inmel P. 77 an die ae — dieſes Blattes. gesucht bei zeit Gefl. Angebote erbeten unter R. V. 145 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes 1372 Tausche 9 meine ſchöne 3 Zimmer⸗ W zohnung mit Bad und Zubehör in guter freier Lage Lindenhof geg. gl. in der Neckarſtadt, wenn Umzug vergütet wird. Angeb. unt. E. P. 64 A. d. Geſchäftsſt. 836 abnungstauac. Gegeben: Schöne 6 Zimmer⸗Wohnung. Geſucht: Schöne 3 bis 4 Zimmer⸗Wohng. Angeb unt. a. d. Geſchäftsſt. 581 Mohnunpptancc Schöne 4 Zimm.⸗Wohn., welche ſofort bezogen werden kann, gegen 3 Zimmer⸗„Wohn mögl. Oſtſtadt zu tauſchen gef. EEE Wohnungstausch. 2 Zimmer und Küche 1 Lindenhof geg. ähnliche in Neuoſtheim zu tauſch geſucht. B8226 Angeb unt. D. J. 46 Angeb. unt. E. E. 67 4844 Uan die Geſchäftsſtelle. a. d. Geſchäftsſt. Tausche Zimmer und Küche, Speiſek.(freie Wohng. u. monatl. Vergütung, da Hausmeiſterſt. gegen 2 Zimmer und Küche. bei Kräuter, Für soliden kaufmänuischen Angestellten wird 1 15 II 8. N. 162d Ar en ſucht Sohün mödl. Aimmer in gutem Hauſe. An⸗ gebote unter D. B. 39 a. d. Geſchäftsſt. B8224 Beſſ. Herr(Akadem.) ſucht zum 1. März —2 möbl. od. unmöbl. Zimmer. in guter Lage. Angeb. 75 unter E. H. 70 an die Geſchäftsſtelle —17 Junger Weſtſchweizer, Volontär bei hieſ. Groß⸗ firma, ſuch: 852 ög. Anmg eptl. m. Klavier p. ſof. in gutem Hauſe. An⸗ gebote unter E. M. 74 an die Geſchäftsſtelle. I. 14. B8223 Aamenhadsde dce Ca. 2500 Kile kg⸗Waggon nach Fsler Hö ran cht. Ang u. E. G 2 Geſchaftsſt. 20 e eee Für 15 Mon. 22 Mädchen gute Pflegesielle Kesucht. 15 Angeb unt. E. O. an die Geſchäftsſtelle. ... K Lüster, Kronen Bi rolampen 1 Kocher, Bügeleise Juger, f 5 l. rel 230“ 469 ieſet! Trauringe bii auch bei Goldzugabe Ostar Selda, Goldſchrg eeee Talhweh mod. Fasson sowie sonstige aubmalen olferiert billig· üabhauz l, LA, 4 Frau ſucht e* Waschen U. Bügel B8228 J 2. 18, 4.