— (Montag, 26. Sebruar ſtrengungen 0 Vorſor Bezugspreiſe: In mannheim und umgebung ſrei ins Baus und durch die poſt ohne Heſtellgeld monatlich Mark 3000.— halbmenatuch Mark 1800.—. nachforderung vorbehalten, Einzeinummer bis 8 Seiten Maek 80.— über 8 Seiten Mark 100.—. Doſtſcheckkonto Nummer 17590 flaria⸗ rude. Hauptgeſchäftsſtelle Manndeim, E C. 2. Seſchäftes nebenſtelle Reckarſtast, Waldhofſtraße Ar. 6. Sernſpracher Nummer 7041, 702,%8,%43, 708. Telegramm-⸗ föreſſe: 8 iger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Beilagem Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Techuik. Seſetz u. Recht. Modezeitung. Abend⸗Ausgabe geig Anzeigenpreiſe: gei vorauszahlung die kl. Zeile Mk. 500.— Steltengeſ. u. Samil.⸗Rinzeig. aus Manuheim ermüßigte preiſe Reklamen Mk. 1200.—. fnnahmeſchluß: Mittagblatt vdorm. 8½½ Uhr, Abensbl. nachm. 2½ Uhr. Jür Ruzeigen an deſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgaben wird keine verautwortung u Höhere Gewalt, Streiks, Setrieb uſw. berechtigen zu Erſatzanſprüchen für od, deſchrünzts Rus⸗ gaben oder für verſpätete Rufnahme von inzeigen. Rufträge aͤurch Fernſprecher ohne Gewähr. Serichts ſtand Mannheim. 4011 Aus Jeit u. Leben⸗mit Mannhenner Jrauen-Seitung u. Mannheimer Muſile⸗Zeitung FFFFFFFFPPPCCCCCCCCCCTCT0TCVDCCT————————————— vor angelſächſiſchen Interventionen? Scharfe engliſche Kritiken Bonar Law ſoll in Paris eingreifen Die beiden bedeutenden Sonntagsblätter„Sundan Times“ und„Obferver“ üben Kritik an der unklaren Politik der eng⸗ liſchen Regierung gegenüber dem Ruhrſtreit. Die Sunday Times ſchreibt: Die Regierung würde einen großen FJehler begehen, wenn ſie ſich einhilde, daß die Mehrheit, die ſich im Unterhauſe für das franzöſiſche Ruhrunternehmen ausſpreche, die wahren Anſichten des Landes darſtelle. Man ſei nicht befriedigt von der Rolle, die Großbritannien in dieſer Frage ſpiele. Wenn ſie auch der An⸗ ſicht ſei, daß ſie im gegenwärtigen Augenblick nicht wirkſam intervenieren könne, entweder unmittelbar oder durch den Völkerbund, ſo könne ſie wenigſtens eines tun, ſie könne heraus⸗ finden, worauf die Franzoſen aus ſeien und könne ein freund⸗ ſchaftliches um Bericht über die Pläne und Abſichten der franzöſiſchen Regierung nach Paris richten. Saien die Reparationem der wahre und einzige Zweck dieſer langſamen Invaſion oder bilige ſich die franzöſiſche ierung ein, daß ſie damit Sicherheiſen er⸗ reiche, oder ſei ſie darauf aus, Deutſchland zu ſchwächen, vokarrgen zu laſſen und zu zerſtückeln? Wie ſtellen ſich die Franzoſen das endgültige Schickſal des Ruhrgebietes vor? Fyan⸗ ſl i oder deutſch? Oder Neutraliſier! und Entmitktari⸗ ſierung des Gebiets unter neutraler ader franzöſiſch⸗belgiſcher, Kon⸗ trolle? Dieſe Fragen, die von großer Bedeutung für Englaad und Frankreich und ganz Europa ſei, dürften, ſoweit es in der Macht der britiſchen Regierung liege, nicht einen Tag länger in Dunkel gehüllt bleiben. 27 ſchreibt, die britiſche Ehre und die britiſche Wohl⸗ fahrt ſtänden am Rhein auf dem Spiel. VBonar Law ſei verpflich⸗ Gendd handeln. England dürfe nicht hilflos in einer—— Wie ſie Großbritannien nie zunor gekannt habe, verharren. Frunkueich habe nicht den Schatten eines Rechtes darauf, nach Belleben über das Er⸗ ebnis des gemeinſamen ohne Kückſicht auf die Wünſche kroßbritanniens und Amerikas zu verfügen. Ohne die An⸗ und die Opfſer Großbritaumiens und Amexikas wäre Frankreich ſtatt heute am Rhein zu ſtehen, im Kriege vernichtet worden. Poincares Politik ſei eine un⸗ mittelbare Bebrohung des Erwerbskebens und der kom⸗ merziellen Wiederherſtellung Englands und einen Hohn auf jede Moral und jedes Ideal. England ſei Immer noch be⸗ reit, Frankreichs Wünſchen nach wirklichen jerhei en ugeben und einer eee e, it Frankreich nicht im ze zu ſtehen zur rzwin gerechter Reparationen, die durch einen unparteiiſchen Aichtshof feſtgeſetzt werden. Wenn dieſe Alternatiſze, die in ernſter und würdiger Galm inm Paris unterbreitet werden müßten, nicht au⸗ nehmbar ſei, dann müſſe England ſo entſchieden wie Frankreich ſeine eget u geſondertem Vorgehen geltend machen. Das Blalt iſt der icht, 8a5 der Ruhrſtreik nur durch N Permitt⸗ öſt werden könne und fordert, 2 Fritiſche Negierung mliche Erörterungen mit den Vereinigteyn Stagten hierüber ete. „Alles erfunden!— ſagt Paris Der Berichterſtatter des Echo erfährt, es ſei von zuſtändiger Seite mitgeteilt worden, daß die in den letzten Tagen lancierten Nachrichten über eine angebliche Verwickelung mit der eng⸗ liſchen, amerikaniſchen oder holländichen Regie⸗ rung erfunden ſeien. Die franzöſiſche Regierung gehe, be⸗ merkt das Blatt, ihren Weg weiter. Deer Augenblick werde kommen, in dem das Reich und die Induſtrüemagnaten nachgeben müßten.F„Dann werden wir endgülkig unſer Konto begleiten, indem wir die Pfänder ebenſolange aufrecht erhatten, bis unſere Sache gewonnen iſt. Aber wenn wir verhandeln ſollen, mu Reichskanzler Dr. Cuno oder ſein Nachfolger auf diplomatiſchem ege an Poincare oder an die Reparazionskommiſſion wenden. Man ſieht keinen anderen Weg.“ lung m eintr Dder franzöſiſche Solbar— der ſchlechteſte Gerichtsvollzieher! 56,5 milliarden Goldmark 2827 Billianen Papiermark(bei einem Dollarſtand non 20 000) betragen due Leiſtungen und Verluſte des deutſchen Staates auf Grund des Verſailler Friedensvertra⸗ ges bis 3⁰ September 1922. Milliarden Goldmark betragen davon die Koſten für Kohlen⸗ und Wiederaufbauleiſtungen. Milliarden Goldmark oder(bei einem Dollarſtand von 20 000 Mark) 17 000 Milliarden Papiermark betragen aber die Be⸗ ſatzungskoſten bereits bis zum 30. April 1922, das ſind 600 Millionen Mark mehr als die lgufenden Sachleiſtungen. „Von den von Deutſchland getätigten Sachleiſtungen haben demnach das zerſtörte Gebiet Frankreichs und der franzöſiſche Rentner bis heute noch keinen Pfennig erhalten, ebenſo wenig der engliſche und amerikaniſche Gläubiger. Alles iſt drauf gegangen für— die Stärkung des franzöſiſchen Mili⸗ karismus und Imperialismus. Für die Summe von 3,4 Milliarden Goldmark 17 000 Milliarden Papiermark. die hauptſächlich der franzöſiſche Soldat auf deutſchem Boden verzehrt hat, wäre Nardfrankreich moderner und beſſer als vor dem Kriege längſt wiederhergeſtellt worden. 2,8 die Lebensmittelverſorgung der pfalz 1 auf abſehbare Zeit hinaus ſichergeſtellt. Es beſinden ſich dee Brotgetreidevorräte in der Pfalz, ſodaß für die Brot⸗ lber daverlargung. obwohl die Pfalz als Zuſchußgebiet nicht ſelbſt 5 0 ene r, Broigetreide verfügt, keine Gefahr beſteht und 54 ei einer porübergehenden vollſtändigen Abſperrung vom rechts⸗ 3 iſchen Mutterlande eine. Stockung in der Protverſorgung nicht utreten wird. Auch für eine ausreichende Fettverſorgung e otr 5 2 8 0*. W ebenſo für die Verſorgung mit den übrigen ſich daher nor a Senſation oder Mahrheit! Angebliche Internentionsabſichten Hardings E Berlin, 26. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Der amerikaniſche Botſchyafter in London, Harvey, der ſeit Neufahr in Amerſkn weilt, um mit dem Prüſidenten Harding die europäiſche Lage zu beraten, hat am Samstag abend im Klub der engliſchen Zeitungs⸗ vertyeter in Newyork den Journaliſten eine Erklärung ab⸗ gegeben, die in der amerikaniſchen Preſſe die größte Senſation erregt hat. Er teilte mit, Präſident Harding bereite eine Intervention in Curopa Regierung beſprochen werde. Der Interventionsplan ſchlägt die Bil⸗ dung einer internationalen Finanzkontrollßommiſ⸗ ſion vor, deren Kontrolle Deutſchland vorbehaltlos annehmen müßte. Die Kommiſſion ſoll die tatſächliche Zahlungs⸗ fähigkeit Deutſchlands prüfen und die weiteren Zahlungsverpflich⸗ tungen Deutſchlands feſtſtellen. Auf der anderen Seite müßte Frank⸗ reich, wenn die Intervention angenommen wird, daß Ruhr⸗ gebiet gegen dieſe internationgle Garantie ohne Varzug räumen. Die amerikaniſche Regierung ſei gewillt, einen Druck auuf beide Länder, ſowohl auf Deutſchland wie auf Frankreich aus⸗ zuüben, um den Fryieden zu retten. Keinesfalls würden die Ver⸗ einigten Stagten und England jemals zugeben, daß Frank⸗ reich aus dem Nheinland einen unabhängigen Staat mache. Die Tondoner Morgenblätter enthalten Telegramme ihrer Newyorker Korkeſpondenten über die Mitteilungen des Botſchafters Harvey. Einige Blätter behaupten, daß der engliſche Miniſterpräſident Bonar Law den Plan Hardings warm unterſtütze. Wie wir zu dieſen Meldungen erfahren, iſt an hieſiger zu⸗ ſtändiger Stelle von einem ſolchen Vorhaben Amexikas bis zur nde noch nichts authentiſchbekannt. Man wird daher gut tun, die Nachrichten mit größter Vorſicht aufzunehmen. An ſich iſt es wenig wahrſcheinlich, daß die Vereinigten Staaten, falls eine derartige Vermittlungsaktion ernſtlich beabſichtigt wird, vorher etwas darüber verlauten laſſen und ihren Plan an die große Glocke hängen würden. Die Erinnerung hat jedenfalls bisher noch immer gelehrt, daß ſede Erörterung einer Intervention dieſer nur Schaden gehracht hat. Amerika und der Bölkerbund Präſident Harding hat an den Senat eine Botſchaft gerichtet, in der er vorſchlägt, daß die Vereinigten Stagten in das dauernde 11 ernationale Schiedsgericht des Völkerbundes eintreten ollen. Die Aufnahme, die der Vorſchlag bei den Senatoren gefunden hat. iſt ziemlich verſchioden. Viele demokratiſchen Senatoren erklärten, daß der Vorſchlag ihre Unterſtützung hätte. Das Senats⸗ komitee für auswärtige Angelegenheiten wird am Dienstag zuſam⸗ mentreten, um den Plan zu prüfen. Das Bedeutſame an Hardings Vorſchlag liegt darin, daß hier die Vereinigten Stgaten zum erſten Male mit dem Völkerbund Füh⸗ chlung nehmen, von dem ſie ſich ſonſt gefliſſentlich fern gehalten haben. Ob damit eine Aktion im Sinne einer Internvention über den Völkerbund geplant iſt, iſt vorerſt nicht erſichtlich. Man hüte lan voreiligen Kombinationen. e Nus dem Landtag Der Rechtsausſchuß des Landtags befaßte ſich letzter Tage mit dem Geſetzentwurf über die Einrichtung und die Beſugniſſe de⸗ Rechnungshofe; Und über den hierzu vorliegenden demokrati⸗ ſchen Antrag. der Sparwaßnahmen bei der Oberrechnungskam⸗ mer wünſcht. Nach dem Antrag ſoll die Stelle des Präſidenten des eingeſpart und die Zahl der Räte verringert werden. In der Ausſprache lehnte der Vertreter des Zentrums größere organiſatoriſche Aenderungen in gegenwärtigem Zeitpunkt ab. Bon demokratiſcher Seite murde der Geſetzesvorſchlag gebilligt, während der Abgeordnete der Deutſchen Volkspartei die Schaffung eines unabhängigen Rechnungshofes mit einem eige⸗ nen Beamten an der Spitze wünſche. Von ſozialdemokratiſcher Seite wurde angeregt, Baden möge ſeine Organiſation mit der der übrigen Länder in Eſnklang bringen. Von deutſchnationaler Seite verantwortlich iſt. Schließlich wurde der Geſetzentwurf über die Ein⸗ richtung und die Befugniſſe des Rechnungshofs mit allen Stimmen bei zwei Enthaltungen angenommen. Weiterhin beſchäftigte ſich der Rechtsausſchuß mit dem Zentrums⸗ antrag über das Rauchverbot der Schüher. Bekanntlich hat das Unterrichtsminiſterium vor einigen Wochen eine Verordnung er⸗ laſſen, wonach den Schülern unter 16 Jahren das Rauchen verboten iſt. Der Ausſchuß beſchloß aber einſtimmig, die Regierung wolle prü⸗ fen, ob nicht das Rauchverbot auf alle Schüler bis zu 17 Jahren aus⸗ gedehnt werden ſoll. Hamborn, 25. Febr. Am Samstag nachmittag Wurde aus dem Rudolf Thyſſen⸗Werk eine größere Menge Platin im Werte von etma 180 Millionen Mark geſtohtlen. Der im Lavoratorium aag⸗ weſende Leiter wurde geſeſſelt und mit einem Revolver bedroht. Als Täter kommt ein etwa 25jähriger Mann in Frage, der mit den örtlichen Verhältniſſen anſcheinend ſehr vertrauk war. Auf die Herbeiſchaffung des Platins iſt eine Belohnung von 8 Millionen ausgeſetzt wordeg. Mrünſter, 26. Febr. Jafolge fatſcher Weichenſtellung fuhr heute nacht der Eilzug Nr. 127 Köln—Osnabrück im Güterbahnhof Münſter auf eine Lokomotive mit Packwagen. Hierbei wurde ein Schaffner getötet. Der Zugführer und der Lolomotivführer wurden ſchwer, drei weitere Schaffner leicht verletzt. Acht Reiſende erlitten leichtere Verletzungen. Köln, 26. Febr. Die Eiſenbahndirektion Köln teilt mit, daß die in ihrem Gebäude perlangten elf Räume vorerſt der franzöſiſchen ch N. BJaung gaſe 1472 uui 8 L wor, die zurzeit zwiſchen der amerikaniſchen und der engliſchen wurde betont, daß der Rechnungshof auch künftig nur dem Landtag Beſetzung im Umherziehen Berlin, 26. Febr.(Von unf. Berl. Büro.) Gegen die Be⸗ ſetzung Königswinters und die anderen Orte wird die deutſche Regierung ſelbſtverſtändlich mit Entſchiedenheit proteſtieren. Dieſes Vorgehen der Franzoſen iſt bezeichnend für ihre neueſte Tak⸗= lik: Sie ziehen blindlings in deutſchen Landen umher und beſetzen was ihnen gefällt, ohne der deutſchen Regierung dies üder⸗ haupt noch anzukündigen. Nach einer Meldung des„Echo du Rhin“ aus Düſſeldorf ſind die rechtsrheiniſchen Geländeſtreifen zwiſchen den Brückenköpfen Köln und Koblenz(Königswinter uſw.) und den Brütkenköpfen Kob⸗ lenz und Mainz(Aßmannshauſen, Lorch uſw.) geſtern von franzö⸗ ſiſchen Truppen beſetzt worden, um einerſeits die ganze Eiſenbahn⸗ linie Köln⸗Mainz unter franzöſiſche Aufſicht zu ſtellen und die Zull⸗ kontrolle wirkſamer zu machen. 5 Auf eine Anfrage bei der Wiesbadener Regierung erfüährt das „Wiesbadener Tageblatt“ daß Limburg an der Lahn bisher ſelbſt nicht beſetzt iſt, wohl aber das ſüdlich davon gelegene Kirberg; beſetzt wurde ferner der zwiſchen den beiden Brückenköpfen Mainz und Koblenz gelegene ſchmale unbeſetzte Landſtrich Lorch, Caub, der ſogen.„Flaſchenhals“ Zur Beſetzung der drei Flaſchenhälſe und Brückenköpfe von Köln, Koblenz und Mainz ſchreibt der„Petit Pariſien: Die Ab⸗ ſicht iſt einfach. Im— dieſes Gebietes die geſamte Eiſen⸗ bahn, die auf dem rechten Rheinufer dem Rhein folgt, und die für die Ernährung unerläßlich iſt, unter den Befehl der Beſatzungsbe⸗ hörde zu bringen. Andererſeits aber ſcheint es, daß d Aus⸗ dehnung der Beſetzung vollkommen ſein würde, wenn auch nur infolße der allgemeinen Verfehlung Deutſch⸗ landes, die ja Frankreich und Belgien ermächtigt, jede Maßnahme zu ergreifen, die ſie für N erachten. Die Wahrheit iſt. daß die Ruhrbeſetzung, die auf dem rechten Rheinufer eine große Flaſche ge⸗ bildet habe, es imumgänglich notwendig gemacht habe, auf heiden Ufern das—— der von der Beſatzungsbehörde beſetzten Eiſen⸗ bahnen zu verſtärken, wenn man ernſte Berwickelungen hötte ver⸗ meiden wollen, Dieſe Verſtärkung ſei nunmehr eine vollendete Taf⸗ ſache geworden. Gegen die farbigen Truppen „Dailn Chronicle“ ſchreibt, die Erregung im Ruhrgebiet ſteige. Die Franzoſen ſchienen zu wollen, daß ſie ſteige. Wie anders könne man die Tatſache erklären, daß ſie ſchwarze Trup⸗ pen in das Ruhrgebiet ſchicken, oder wie anders derartige Apſchen⸗ lichkeiten wie die aus Bochum berichteten? Dies ſei nicht die Politik einer Behörde, die beſtrebt ſei, die Stimmung zu beruhigen, ſondern die darauf ausgshe, ſie herauszufordern. Die Verwendung ſchwarzer Truppen ſei eine widerliche Maßnahme, die jede zivili⸗ ſterte öffentliche Meinung verurteilen müſſe. Daln Chronicle fragt, ob Bonar Laws wohlwollende Neutralität, die Eng⸗ land verpflichte, Frankreich am Rhein gewähren zu laſſen, ſoweit gehe, daß einer Graufamkeit dieſer Art Vorſchuh geleiſtet werden müſſe. Abgelehnte Arbeitswillige Berlin, 26. Febr.(Von unſerm Berliner Büro.) Geſtern haben ſich 150 Arbeitsloſe aus Hagen nach Vorhalle begeben, un bei den Franzoſen Anſtellung zu ſuchen. Ihre Einſtellung iſt indeß nicht erfolgt.— Darnach zu urteilen, ſcheint es ſich nicht gerade um beſonders begehrenswerte Arbeitskräfte gehandelt zu haben. Die Beſchlagnahme der 12 Milliarden ! Berlin, 26. Febr.(Von unf. Berl. Büro.) Bei den von den Franzoſen beſchlagnahmten 12 Milliarden handelt es ſich, wie wir hören, ausſchließlich um Zahlungsmittel, die für Ver⸗ ſorgung der engliſchen Zone mit den unbedingt nötigen Geldbeträgen beſtimmt waren. Ein großer Teil dieſes Geldes iſt ſogar mmitkelbar für die Verſorgung der engliſchen Beſatzungstruppen mit Zahlungs⸗ mitteln beſtimmt geweſen. Der britiſche Delegierte in Köln hat deshalb auch ſofort gegen die Beſchlagnahme Einſpruch erhoben. Es ſollen inzwiſchen auch Verhandlungen eingeleitet worden ſein, die auf Freigabe des Geldes ahzielen. Dieſe Verhand⸗ lungen verſprechen, wie wir hören Erfolg. Neue Ausweiſungen und Verurteilungen Ausgowieſen wurde der der Zentrumspartei angehörende Land⸗ tagsabgeordnete und Landraß des Kreiſes Bitburg, Lodenargz Sein Stellvottreter Dr. Kroutz iſt ebenfalls ausgewieſen worden. Dis Interalliierte Rheinlandkommiſſian hat ferner ausgewieſen: den Bürgermeiſter Diſſe non Euskirchen, den Bürgermeiſter Becker von Gommern, den Redakteur Debus vom„Lok.⸗Anz.“ in Deides⸗ heim, den Verwaltungsgerichtsdirektor Kurten in Trier, den Poſt⸗ direktor Schmidt in Hochemmerich, den Poſtdirektor Schulz in Fremersheim, den Bahnhofsvorſteher Puklen in Xanten, den Bür⸗ germeiſter Wulff in Eleve, den Boigeordneten Baak in Cleve und den Bahnhofsvorſteher Schmidet in Rheinberg. Die Famitien haben vier Tage Friſt. Bor dem Mainzer Kriegsgericht ſtanden abermals neun Eiſenbahnbeamte und der Direktor der Dis⸗ kontobank in Wiesbaden unter der Anklage, 50 Millionen Mark Löhne und Gehälter für ſtreikende Eiſenbahnbedienſtete in Wies⸗ baden zur Auszahlung gebracht und dadurch den Eiſenbahnerſtreik begünſtigt zu haben. Das Kriegsgericht erklärte, mit Rückſicht darauf, daß trotz der vorhergegangenen gerichtlichen Beſtrafungen der Eiſen⸗ bahnerſtreik im Eiſenbahndirektionsbeziik Mainz fortgeſetzt werde, würde in Zukunft auf höhere Straſen erkannt werden. Es wurde auf folgende Strafen erkannt: Eiſenbahnoberinſpektor Adam Hamel 3 Monate Gefängnis, Eiſenbahningenieur Jafob Diel 3 Monale We⸗ fängnis, Eiſenbahningenieur Friedrich Verleger 3 Monate, Eiſenbahn⸗ ingenieur Joſeph Bopp 3 Monate, Eiſenbahnoberingenieur Johann Bernd 3 Monate, Eiſenbahningenjeur Georg Hofmann 3 Monate, Eiſenbahnſekretär Georg Eſch 3 Monate, Eiſenbahnſekretär Anguüſt Kilian 20 Tage und Eiſenbahningenieur Erich Lucke 3 Monate Ge⸗ fängnis und der Direktor der Diskontobank Wiesbaden, Karl Wol⸗ pert, 2 Monate Gefängnis. 5 Flecken auf dem Ehrenſchild Leider ſind neuerdings Fälle zu verzeichnen, in denen ſich der Geſchäſesegaſsmus gewiſſer deutſcher Firmen rückſichtslos über das vaterländiſche Intereſſe hinwegſetzt. So hat z. B. die Firnia Landguth in Traben⸗Trarbach, eine Weingraßhandlung, ſich an das franzöſiſche Autzfuhramt in Bad Ems gewandt mit der —4 n für Weine. Andere Firmen ſollen durch ausländiſche Vermittlung di illi⸗ bung kacherduche daben, diee Würnn an kann im Zweifel darüber ſein, welcher Weg, der direkte oder der über den ausländiſchen Vermittler, der dann noch ſeine Pro⸗ 7 51 llt. er-veee 2. Seite. Nr. 96 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Montag, den 26. Jebruat 1623 Stäoͤtiſche Nachrichten Erhöhung des Preiſes für das Umlagegetreide Mit einer weſentlichen Preiserhöhung für das Markenbrot zu rechnen. Der im Reichsernährungsminiſterium gebildete Ausſchuß von Produzenten, Konſumenten und Abgeordneten, der ſich über die Höhe des Preiſes für das Umlagegetreide zu äußern hat, faßte am Donnerstag nachmittag einen Beſchluß über das vierte und fünfte Sechſtel. Gegen 7 Stimmen wurde ein Antrag angenommen, den Preis für das Umlagegetreide auf 600 000 Mk. für die Tonne gegen⸗ über 165 000 Mk. für das dritte Sechſtel feſtzulegen. Auf Grund der Fortberechnung der Indexziffer hätte ſich ein Preis von 680 000 Mark ergeben. Die Vertreter der Landwirtſchaft gingen aber von ihrer Forderung ab, um eine Einigung zu erzielen. Die Minderheit von 7 Stimmen, zu der auch die Sozbaldmeokraten gehören, war bereit, das Dreifache des Preiſes für das dritte Sechſtel, alſo 480 000 Mark zu bewilligen. Der Unterſchied war alſo nicht ſo groß. Von allen Seiten wurde anerkannt, daß eine Erhöhung des Preiſes not⸗ wendig ſei im Intereſſe der Erhaltung unſerer Landwirtſchaft, da in⸗ folge der Entwerlumg des Geldes die Kaufkraft ſo ſtark geſunken iſt, daß die Landwirtſchaft, die im Dezember 1922 noch reichlich 60 Pfd. Ammoniak für den Erlös eines Zentners Umlagegetreide kaufen konnte, während ſie nach dem Durchſchnitt vom 1. bis 22. Februar nur noch 13 Pfund kaufen konnte. Bei dem Beſchluß des Ausſchuſſes handelt es ſich nur um ein Gutachten, auf das hin die Regierung die Höhe⸗des Preiſes endgültig feſtzulegen hat. Ueber die Auswirkun⸗ gen der Erhöhung auf das Markenbrot läßt ſich noch nichts ſagen, Sweil hierfür eine ganze Reihe anderer Faktoren maßgebend ſind, vornehmlich der Preis des Auslamdsgetreides und des im freien Markt gekauften Getreides. Immerhin wird damit zu rechnen ſein, deß in abſehbarer Zeit eine weſentliche Erhöhung des Markenbrotes erfolgt. Die ſtillgelegte Kheinſchiffahrt Der Rhein, die größte Binnenſchiffahrtsſtraße Europas, an der das Wirtſchaftsleben ſämtlicher Rheinuferſtaaten, außer Deutſch⸗ lands insbeſondere auch das der Schweiz und Hollands ſtark inter⸗ eſſtert iſt, liegt ſeit Beginn des franzöſiſch⸗belgiſchen Einbruches in das Ruhrgebiet faſt völlig brach. Der Zentralverband der Maſchiniſten und Heizer der Rheinſchiffahrt und der Deutſche Trans⸗ portarbeiterverband, dem das Deckperſonal der Rheinſchiffahrt an⸗ gehört, haben erneut erklärt, die Schleppſchiffahrt nicht früher wieder aufzunehmen, bevor Frankreich ſeine Forderung aufgibt, daß die Schleppdampfer, die durch den Verſailler Vertrag an Frankreich übergegangen ſind, aber deutſche Beſatzung Ruhrkohle für Frankreich und Belgien ſchleppen ſollen. Die Arbeitnehmerverbände haben auch erklärt, keine Schleppkraft für den Verkehr in die Schweiz oder für andere Transporte als die für franzöſiſche Zwecke zur Verfügung zu ſtellen, bevor nicht die Garantie gegeben ſei, daß die Rheinſchiffahrt von der Bedrohung mit Waffengewalt, Verhafung des Perſonals uſw. endlich verſchont bleibe, da der Rhein e 5 und weil a ganze ehr gegen gewaltſame Eingriffe ſeitens aller Uferſtaaten geſichert ſein 125 Die Verſuche der Franzoſen trotz des Generalſtreiks des Maſchi⸗ iſten⸗ und Deckperſonals, die Rheinſchleppſchiffahrt durch fran⸗ zöſtſches Marineperſonal und einige durch hohe Frankenlöhnung perlockte in deutſchen Betrieben Gemaßregelte wieder in Gang zu bringen, ſind geſcheitert. Nur ganz vereinzelt verkehrten einige 722 Seld die jedoch nur aus einem Kahn als Anhang beſtanden, oberhalb Mannheim. Sie ändern an dem Mißerfolg nichts. auch das deutſche Lotſenperſonal ſich dem Generalſtreik angeſchloſſen hat, ſo iſt die ſchwierige Gebirgsſtrecke zwiſchen Bingen und Mainz für die Franzoſen wegen Mangels eigenen kundigen Perſonals umpaſſierbar. Ein A Schraubendampfer, der im Binger Loch hoch auf dem Geſtein aufgefahren iſt, beweiſt die Erfolgloſilkeit jeden Verſuches, ohne deutſche Lotſen dieſes ſchwierige Fahrwaſſer zu befahren. iſt der Rhein faſt völlig verödet und wird es ver⸗ mutlich in kurzer Zeit noch weiter werden, da wohl auch die Güterſchiffahrt, die bisher noch aufrecht erhalten wurde, infolge der franzöſiſchen Zollmaßnahmen eingeſtellt werden dürfte. 3. Ernaunk wurde Kriminaloberinſpektor Karl Welgel in M zum Poltzei⸗Oberinſpektor und ihm die Leitung der Fahndungsabteilung übertragen. h. Die Exploſſon im Oppauer Werk. Wie uns von der Anilin⸗ fabrik mitgeteilt wird, hat die heute früh eingeleitete Unterſuchung über das Unglück ergeben, daß N— auf eine Delexploſion zurückzuführen iſt. Auf einer zur Probe laufenden und der Fabri⸗ kation noch nicht übergebenen Maſchine war ein Maſchinenteil heiß⸗ gelaufen, was die Urſache der Exploſion bildete. Vier in der Nähe der Maſchine befindliche Arbeiter wurden durch Brandwunden verletzt. Die Fenſterſcheiben des Gebäudes wurden zertrümmert. Sonſt iſt kein weſentlicher Schaden eingetreten. Aenderung der Poſtordnung. Zur Feſtſetzung der Neben⸗ gebühren der Poſt bedarf es nur einer Aenderung der Poſtordnung Wa durch eine Verordnung des Reichspoſtminiſters mit Zuſtimmung des Reichsrats! Für die Verdoppelung der Gebühren am 1. März iſt die Verordnung bereits ergangen. Die Poſtordnung erfährt bei dieſer Gelegenheit auch einige Ergänzungen. Im Leihverkehr der ſtaat⸗ lichen Bibliotheken dürfen auf den Druckſachen die Werke handſchrift⸗ lich oder mechaniſch bezeichnet und die gedruckten Mitteilungen ganz oder teilweiſe geſtrichen oder durchgeſtrichen werden. Die Druckſache muß aber den Stempel einer Staatsbibliothek und den Vermerk „Leihverkehr der Staatsbibliotheken“ tragen, zwei Beſtimmungen, deren Notwendigkeit nicht einzuſehen iſt, da beides ſo wie ſo aus dem Inhalt der Sendungen hervorgeht. Auch iſt nicht einzuſehen, warum dieſe Vergünſtigung nicht anderen öffentlichen Bibliotheken des Reichs, der Gemeinden uſw. zugute kommen ſoll. Iſt die Deutſche Bücherei eine ſtaatliche Bibliothek? Im Geldverkehr der Poſt wer⸗ den die Pfennige abgeſchafft. Warenproben, die den Beſtimmungen nicht entſprechen, unterliegen der Briefgebühr; Sendungen, deren Beförderung mit Nachteil oder Gefahr verbunden iſt, werden nicht befördert. )( Die Ausſtellung von Geſundheitszeugniſſen für Tiere. Die für die Unterſuchung von Tieren und die Ausſtellung von Un⸗ ſprungs⸗ und Geſundheitszeugniſſen feſtgeſetzten Gebühren ſind mit Wirkung vom 20. Februar 1923 auf den 250fachen Vetrag, die Ganggebühren der Fleiſch⸗ und Viehbeſchauer auf den 25fachen Be⸗ trag der in der Verordnung vom 29. November 1923 beſtimmten Sütze erhöht worden. Eine Fahrkarte für mehr als 2 Millionen Mark gibt die Reichsbahn vom 1. März an aus. Sie koſtet 2 597000 Mark. Es iſt eine Reichsbahnnetzkarte 1. Klaſſe für 45 Tage. Für 30 Tage koſtet ſie 1 733000 Mark. 2. Klaſſe iſt eine ſolche Karte ſchon für 1301000 Mark bezw. 869 000 Mark, 3. Klaſſe für 653 000 Mark bezw. 437 000 Mark zu haben.— Die Leihgebühr für ein Sitzkiſſen beträgt fortan 1000 Mark, für eine Garnitur Bettwäſche 2500 Mart, für ein einzelnes Kopfkiſſen 500 Mark, das Pfandgeld für ein Sitz⸗ kiſſen 1000 Mar“. Zinsbogen zu Reichs und preußiſchen Slaaksauleihen. Die Hauptverwaltung der Staatsſchulden und Reichs⸗ ſchuldenverwaltung teilt mit: Es wird im Intereſſe der Koſtener⸗ ſparung dringend empfohlen, ſich zur Erlangung neuer Zinsbogen zu Reichs- und preußiſchen Staatsanleihen der amtlichen Vermitt⸗ lungsſtellen zu bedienen, die die Beſorgung der Zinsbogen koſten⸗ los bewirken, während deren unmittelbare Ueberſendung von der Kontrolle der Staatspapiere in Berlin auf Koſten der Empfänger erfolgen muß. Vermittlungsſtellen ſind die Reichsbankanſtalten und, wenn eine ſolche nicht am Ort iſt, die Kaſſen der Hauptzollämter und der Finanzämter. *Brandausbruch. Durch das mutwillige Verſtopfen des Küchen⸗ kamins im Seitenbau des Hauſes J 7, 23 mit Seegras drang der Rauch in die Wohnungen. Außerdem entſtand ein Kaminbrand. Das Seegras wurde durch die Berufsfeuerwehr beſeitigt und der Täter Pb. Schwerer Diebſtahl. Entwendet wurde am 24. Februar in wohnung im Hauſe Meerfeldſtr. 64 mittels Einbruch: Ein Fünfzig⸗ tauſendmarkſchein, ein alter bhrauner Tauſendnarkſchein, eine ſilberne Jubiläumsmünze mit dem Völkerſchlachtdenkmal, zwei Einmarkſtücke, ein ſilberner Serviettenring mit der Aufſchrift„Johanna“, ein gol⸗ dener Herrenring mit ausgefallenen Steinen, ein goldener Damen⸗ ring mit drei weißen Perlen, ein goldenes Kollier mit einer roten —— weißen Perle und eine runde, verſchlungene, mattgoldene roſche. . 50. Geburtskag von Profeſſor Schükte. Wie wir erfahren, begeht heute der Erfinder des bekannten lenkbaren Luftſchiffſyſtems Schütte⸗Lanz, Profeſſor Schütte, ſeinen 50 Geburtstag. Das in Mannheim gut bekannte Geburtstagskind ch ſich zur Zeit in Zeeſen⸗ Wuſterhauſen auf, wo ſich früher eine Luftſchiffwerft ſeines Syſteme befand. Die von Profeſſor Schütte nach Kriegsende unternommene Amerikareiſe hat viel dazu beigetragen, daß das von ihm er⸗ Syſtem durch deutſch⸗amerikaniſche Zuſammenarbeit vertieft wurde. * Die Fleiſchpreiſe ſind in der heutigen Sitzung der Preisfeſt⸗ ſetzungskommiſſion der Fleiſcher⸗Innung nur bei Kalb⸗ und Schweine⸗ fleiſch etwas erhöht worden. Bei Rindfleiſch hat man die vor⸗ wöchigen Preiſe beibehalten. Es koſten demnach das Pfund: Rind⸗ fleiſch 1. Qualität 4000 M.(bisher 4000.), 2. Qualität 3400 M. (3400.), 3. Qualität 2400 M.(2400.), Kalbfleiſch 3600 M.(3400 Mark), Schweinefleiſch 4200 M.(4000.). Bei mittelmäßigem Zutrieb war der Geſchäftsgang auf dem heutigen Viehmarkt luſtlos. Es wurden nur die allernotwendigſten Käufe abgeſchloſſen. . Marktbericht Die Zufuhr war heute befriedigend; leider gingen die Preiſe einiger Waren nach oben. So mußten für Roſenkohl bis 700 gegen 500„ am Samstag bezahlt werden. Aepfel koſteten ſchönſte Ware 250 gegen 200 1, Butter unverändert, Eier etwas bil⸗ liger, Geflügel war heute etwa mehr angefahren, Hühner 8000 bis 15 000, Gänſe 28 000; lebende Fiſche waren nicht da. Was das Abwiegen von Perſonen mit dem Wochenmarkt zu tun hat, iſt nicht erſichtlich. Man konnte ſich nämlich für einen gewiſſen Betrag wiegen laſſen. Ob für den Beſu h des Wochenmarkts vielleicht ein beſtimmtes Gewicht vorgeſchrieben iſt, oder ob die Waren jetzt gar nach Gewichtsklaſſen verkauft werden? Weißkraut 250(250), Rotkraut 320(320), Rote Rüben 85(70), Gelbe Rüben 80(70%), Karotten 100(120 /¼), Roſenkohl bis 700 ½(bis 500), Feldſalat 350„(350), Zwiebeln 80 1(70), Grünkraut 100 A, Meerrettich 250 Gramm 200, Selleriewurzel 350, Tafelbutter 7400(7400), Land⸗ butter 6200„(6200), Eier 340—380„(bis 400), Gänſe 28 000(28 000), Hühner—15 000, Backheringe 950., Backfiſche 1300 A1, Seehecht 1500„, Fiſchkoteletts 1800 A. veranſtaltungen cDie Vereinigung der Nationalheaterſtatiſterie veranſtaltete am vergangenen Donnerstag in der Liedertafel einen Theater⸗ abend. Zur Aufführung gelangte Molieres Luſtſpiel in 5 Auf⸗ zügen„Der Geizige“. Das gut beſetzte Haus ſpendete bereits nach dem 1. Aufzuge ſtürmiſchen Beifall. Auf die einzelnen Lei⸗ ſtungen hinzuweiſen, würde zu weit gehen. So wollen wir allen Mitwirkenden wie vor allem dem Spielwart und Spielleiter ihre Anerkennung zum guten Gelingen des Abends ausſprechen. Wie wir hören, ſoll der Abend anfangs März wiederholt werden. Der Bunte Abend, der geſtern den Nibelungenſaal nahezu vollſtändig mit einer ſehr anſpruchsloſen und deshalb entſprechend beifallsfreudigen Menge füllte, war künſtleriſch ein vollſtändiger Verſager. Man drückt gern ein Auge zu, manchmal ſogar zwei, weil man weiß, daß das Sonntagspublikum in der Hauptſache nur unterhalten ſein will, aber was geſtern dem nicht völlig Kritikloſen zugemutet wurde, fordert zu ſchärfſtem Proteſt heraus. Das Auf⸗ treten Dora Wegners war— wir wollen keinen ſchärferen Aus⸗ druck gebrauchen— eine Dreiſtigkeit. Wir können uns nicht er⸗ innern, daß ſich eine derartig unfertige Tanznovize jemals auf dem Nibelungenſaalpodium getummelt hat. Die junge Dame iſt gut gebaut — der Berliner würde ſagen: ſie hat nette Benekens—, die Koſtü⸗ mierung iſt geſchmackvoll. Aber die Tanztechnik: Grazie, verhülle dein Hauptl Es war im allgemeinen ein Hopfem, ein Stelzen wie der Storch im Salat. Und doch hätte ein ganz wenig natürliche Anmut, ein ganz wenig Stilgefühl zu annehmbaren Leiſtungen genügt. Etwas ganz Unmögliches in Ausdeutung und Technik waren Griegs Tanz„An den Frühling“, der Walzer aus„Coppelia“ und ein Haremstanz, der uns unfehlbar in die Flucht getrieben hätte, wenn nicht noch die zweite Abteilung zu verdauen geweſen wäre. Hier verſöhnte der Geſangs⸗ und Tanzparodiſt Werner Groß, das ausgezeichnete Mitglied des Februar⸗Enſembles der Künſtlerſpiele Libelle, die Unzufriedenen mit ſeiner originellen, unwiderſtehlich wirkenden grotesken Tanzkomik, die ſelbſt in dieſem Rieſenſaal ſofort die Verbindung mit dem Publikum herſtellte. Der Künſtler ſang und tanzte im Schweiße ſeines Angeſichts, aber dafür war der Lach⸗ erfolg nicht zu übertreffen. Eine Enttäuſchung war Anton Gaugl. s er brachte, war entweder ſehr abgelagert oder wenig paſſend. Dabei ließ der Vortrag noch zu wünſchen übrig. Man ſollte doch einen ſo alten Ladenhüter wie das„Avancement“, nicht vom Blatt „abſingen“ müſſen. In die Leitung der Kapelle, die mit der Humo⸗ reske über„'s kommt ein Vogerl geflogen“ etwas muſikaliſch Ori⸗ ginelles bot, teilten ſich Ludwig Becker und Karl Eberts, der wenig mehr auf Niveau halten ſollte. UNaus dem Lande heidelberg, 26. Febr. Wegen Wuchers wurde eine Alt⸗ händlerin bei der Polizei angezeigt, die ein Paar Damenſchuhe für 9000% gekauft und die gleichen Schuhe 5 Minuten ſpäter zum Preiſe von 35 000% anbot. ? Von der Bergſtraße, 28 Febr. Die regenfreien Tage letzt⸗ vergangener Woche haben wieder mehr Leben in die ländliche Bepölkerung gebracht. Man getraute ſich aus dem Winterheime heraus, beſchaute ſich Garten und Flur. Manche Landwirte be⸗ gannen mit den ſchon längſt rückſtändigen Geſchäften, wie Dung⸗ führen, Ausputz der Obſtbäume uſw. oder dachten an die Früh⸗ jahrsſaat, die ausgeſtreut wird, ſobald der Boden nur einigermaßen trocken iſt. Manche Familien begaben ſich in die Wälder zum Holz⸗ leſen. So glaubte man den kommenden Frühling bald erwarten zu dürfen. Aber man hatte ſich wieder einmal getäuſcht: der raſche Witterungsumſchlag hat die frohen Hoffnungen zuſchanden ge⸗ macht, die begonnenen Arbeiten zur Einſtellung gezwungen. Der Milchpreis in unſerer Gegend wurde vorerſt auf 300/ pro Liter feſtgeſetzt, ſoll aber in nächſter Zeit auf 380—400„ erhöht werden. Ettlingen, 26. Februar. Infolge Bruchs der Fahrradgabel ſtürzte Gerichtsvollzieher Walter von Ettlingen auf der Straße zwi⸗ ſchen Auerbach und Langenſteinbach von ſeinem Fahrrad und erlitt ſo ſchwere Schädelbrüche, daß er kaum mit dem Leben davon⸗ kommen wird. :: Philippsburg, 24. Febr. Einen üblen Ausgang nahm ein Fuß⸗ ballſpiel, das der OHftersheimer Fußballverein 1911 am letzten Sonntag in Philippsburg austrug. Die Mannſchaften pflegen ſich in dem Gaſthofe„Zum grünen Winkel“ umzukleiden. Auch die Mannſchaften des Oftersheimer Vereins benutzten den Saal des ge⸗ nannten Gaſthauſes. Als die eine Mannſchaft nach beendetem Spiele in das Gaſthaus zurückkehrte, um die Sportkleidung abzulegen, fan⸗ den ſie den Saal verſchloſſen vor. Ein Spieler, der noch auf dem Platz weilenden zweiten Mannſchaft hatte den Schlüſſel in die Taſche geſteckt. Entgegenkontmender Weiſe ließ das Dienſtmädchen die Spie⸗ ler durch ihr Zimmer, das einen Zugang nach dem Saale hat, konnte ſich aber nicht weiter um die jungen Leute bekümmern, da im Gaſt⸗ haus eine große Anzahl Gäſte anweſend waren, die bedient werden mußten. Einige Fußballſpieler, die ſich während des großen Verkehrs im Gaſthaus ſicher fühlten, benutzten die Gelegenheit, das ganze 2 eeeeee der Zeit von nachmittags 3½ bis nachts 11½ Uhr aus einer Privat⸗ Heute wurden verlangt: Aepfel bis 250„(Samstag bis 200%), als„Verantwortlicher“ der Sonntagsveranſtaltungen wirklich ein zu durchſuchen. Aus dem Zimmer des Dienſtmädchens ſtahlen ſie laut„Schwetzinger Ztg.“ einen Geldbetrag in Höhe von 10 000 Mark. In der Wohnung des Wirtes fanden ſie einen Brillantring im Werte von 8 Millionen Mark, den ſie mitgehen hießen. Fer⸗ ner ſtahlen ſie eine goldene Ddamenarmbanduhr im Werte von etwa einer Million Mark und eine Damendouble⸗Uhr, die ebenfalls einen Wert von mindeſtens 100 000 Mark repräſentiert. Auch im Keller waren die Diebe und ſtahlen dort einige Flaſchen Schnaps. Die Gendarmerie, die mit der Unterſuchung dieſer Angelegenheit beſchäf⸗ üat—1 bereits 6 Perſonen verhaftet, die an dem Diebſtahl betei⸗ igt ſind. )(Konſtanz, 26. Febr. In dieſen Tagen ſind 80 Jahre ſeit der Erbauung des Konſtanzer Hafens vergangen. Für die Vollendung des Hafens waren im badiſchen Budget der Jahre 1842/43 1275 Gul⸗ den angefordert worden. X& Neuenbürg(A. Müllheim), 26. Febr. Vorgeſtern nachmittag hat ſich in der Nähe der Eiſenbahnbrücke ein aus München zu⸗ gereiſter Wagenbauer erſchoſſen. Zuvor hat er ſein 4jähriges Töch⸗ terchen zu erſchießen verſucht. Die Kleine hat man in ſchwer ver⸗ letztem Zuſtand in ein Freiburger Krankenhaus eingeliefert. Als Urſache der ſchrecklichen Tat müſſen die zerrütteten ehelichen Ver⸗ hältniſſe des Selbſtmörders angenommen werden, deſſen Frau in Mülhauſen wohnen ſoll. Kachbargebiete *Ludwigshafen, 26. Febr. Wie wir ſ. Zt. meldeten, wurde der wegen Erſchießung des deutſchen Beamten Attmann ange⸗ klagte franzöſiſche Sergeant Moulz von dem Kriegsgericht in Landau freigeſprochen. Wie nun verlautet, beteuerte Attmann vor ſeinem Hinſcheiden wiederholt ſeine Unſchuld und bekräftigte ſeine Ausſagen mit einem Eide. Vor dem Kriegsgericht in Landau ſollen, wie man uns mitteilt. die deutſchen Zeugen überhaupt nicht ver⸗ nommen worden ſein. Moulz ſagte ſelbſt aus, daß die Beſchuldi⸗ gungen, die gegen Attmann erhoben wurden, lediglich auf Aeuße⸗ Malſch, zurückzuführen ſind. Der Leumund dieſes Mädchens wird aber als nicht beſonders gur bezeichnet. (RNeuſtadt, 26. Febr. Wegen ſchwachen Verkehrs und zur Er⸗ ſparung von Betriebsſtoffen wird der Zugsverkehr auf den Strecken Neuſtadt⸗Monsheim, Grünſtadt⸗Altleiningen Grünſtadt⸗Offſtein und Dürkheim durch Ausfall von Zügen weiter einge⸗ ränkt. )( Kaiſerslautern, 26. Febr. Nach einer Mitteilung der Kreis⸗ bauernkammer Pfalz hat die Milchpreiskommiſſion einen Stallprets von 500 Mark ab 1. März als angemeſſen anerkannt. Sw. Darmſladt, 26. Febr. Ein Unglücksfall mit tödlichem Ausgan—— ſich Samstag Nachmittag auf dem Das Kjährige öhnchen des Arbeiters Beck hatte ſich an die Straßen⸗ bahn angehängt und ſprang ab, nach dem Trottoir, als von der Nieder Ramſtädter Straße ein Auto kam und dem Jungen direkt über den Kopf fuhr. Der Tod trat ſofort ein. SwW. Griesheim, 26. Febr. Die Einbrecher, die zu Anfang letzter Woche den Einbruch in das Warenhaus Löb verübten, konn⸗ ten feſtgenommen werden, als ſie verſuchten die Waren in Darmſtadt abzuſetzen. 85 8 2 3 1 Gerichtszeitung Diebſtähle und Unterſchlagungen 89 Klara Thees aus Haſenthal nahm, wo ſie hinkam, Stellung als Dienſtmädchen an, um nach wenigen Tagen mit einem Pack geſtohlener Kleider und Wäſche ſich aus dem Staube zu machen. So hielt ſie es u. a. in Munchen, in Stammberg bei Schriesheim, in Heidelberg und zuletzt in Ladenburg. Die Strafkammer Mann⸗ heim verurteilte ſie zu zwei Jahren Gefängnis. Zentnerweiſe ſtahl der Arbeiter Wilhelm Steffes aus den Unionwerken Rotguß. Als Grund gab er an, daß er nichts mehr lenen auf mehrere Hunderttaufend Mark. Steffes wurde von der Strafkammer Mannheim zu ſechs Monaten Gefängnis, zwei Abnehmer, die Althändler Barth und Orth, wurden zu ſe neun Monatem Gefängnis verurteilt. Einen Abſtecher ins Oberland machte vor einiger Zeit der be⸗ kannte Einbrecher Schiffer Artur Bohn. Er arbeitete eine Weile bei einem Bauern in Pfullendorf, kam aber in Unfrieden mit dieſem auseinander, der ihm deshalb einen kleinen Geldbetrag ein⸗ behielt. Zur Vergeltung ſdahl ihm Bohn mehrere Wertgegenſtände, die er dann in Mannheim im„Diamant“ verſchenkte. Eine Taſchen⸗ uhr erhielt das Dienſtmädchen Eliſe Veit, Silbermünzen andere Bekannte. Bohn erhielt von der Strafkammer Mannheim zu ſeinen anderen Strafen ein Jahr Gefängnis, wegen Hehlerei Heinrich Flur fünf Monate, Eliſe Veit u. Alexander Hammer je 4 Monate Gefängnis. Der Dreher Adam Wolf aus Frankenthal verſprach einer Frau Ehmann einen Stumpen Mehl zu beſorgen und ließ ſich 6000 M. darauf anzahlen. Sie wartet heute noch auf das Mehl. Wolf iſt gekennzeichnet durch 21 Vorſtrafen, weshalb das Schöffen⸗ ericht ihm am 18. Januar ein Jahr Gefängnis diktierte. Er legte rufung ein. Das Gericht berückſichtigte, daß er infolge ſeiner Verurteilung auch noch 136 Tage Gefängnis nachzuſitzen hat, die ihm auf Wohlverhalten geſtundet waren, und ſetzte deshalb(und nur deshalb) die Strafe auf acht Monate herab. — Exemplariſche Strafe eines Juckerſchiebers. Das Dort⸗ munder Wuchergericht verurteilte den Kolonialwarenhänd⸗ ler Franz Schuhmacher, der den ihm zum Kleinverkauf an ſeine Kundſchaft reichlich überwieſenen Inlandszucker an Zuckerwaren⸗ und Likörfabriken uſw. als Auslandszucker in großen Poſtem ver⸗ ſchoben hatte, zu einer Million Mark Geldſtrafe und ſechs Monaten Gefängnis bei ſofortiger Verhaftung. Der Kaufſmann Guſt. Dre⸗ wes, der bei dieſem unerlaubten Großhandel den Vermittler geſpielt hatte, erhielt eine Geldſtrafe von 50 000 Mark. Mannheimer Notgemeinſchaft Bereits veröffentlicht: 1 093 873 M. 198. C. D. 1000„ 199. Von einem gemütl. Abend 3 200. L. Abel, Mannheim 15 000„ 201. Ungenannt 1100„ 202. Betriebsangeſtellte des Lagers des Rhein.⸗ Weſtf. Kohlenſyndikats Rheinau 20 000„ 203. Dir. Brune, Mannheim 100 000„ 204. Thyſſen'ſche Handelsgeſellſchaft m. b.., Mannheim 500 000„ * Zauſammen: 1731 173 M. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwart Beobachtungen badiſcher Wetteritellen 4 morgens 7* 8 8 Inſi⸗JTem⸗Ze— 5. druck gera-- 88 8— 2 S Be. 9845 8 5 853 8 888 Nicht.Sturte 3 25 merkungen Wertheim.—— 66 6 3— ſtill ſegen 0,5 Königſtuhl 5637550——5—3Sw leicht lebel 4 Karlsruge... 127 755.5—7 8—6 Su, leicht beis“ 2 Baden⸗Baden213 754.9 8 8 2 NW„ belte! 4 Villingen.. 780 757.9—2 5—2 SW„ wl 4 eldberg. Hof 12816448—1—0—2 SwW ſchw. Aa 17 adenweilen—————————— St. Blaſien—— 2 3] 1 NW deicht nedel! 11 Beim Vorübergang einer von der Biskayaſee zur Oſtſee wan⸗ dernden Druckſtörung herrſchte geſtern in Süddeutſchland wieder meiſt trübes, milderes Wetter mit Regenfällen. Die Temperaturen liegen nur im Hochſchwarzwald noch etwas unter dem Gefrierpunkt, ſonſt hat ganz Baden ziemlich mildes Wetter. Heute iſt im Bereich eines Hochdruckrückens vorübergehend Aufheiterung eingetreten, morgen wird eine vom Kanal vordringende Druckſtörung wieder Trübung und Niederſchläge bringen. Vorausſichtliche Witterung für Dienstag bis 12 Uh nachts: Neuer⸗ Haus dings Trübung und Regenfälle, noch etwas milder, auch im ſchwarzwald Tuuwetter, dufftiſchende weſtlche Wine 0. ———— rungen ſeines Dienſtmädchens, der Maria Stephani Flotry aus anzuziehen gehabt habe. Dne Anklage ſchätzt den Wert des Geſtoh⸗ — . 1 bert. K Montag, den 26. Jebruar 1923 Mmannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 96 Handelsblatt de Börsenherichte Frankfurter Wertpapierbörse Frankfurt, 26. Febr.(Drahtb.) Dollarnoten stellten sich im Frühverkehr auf 23 500 und wurden später mit 23 000 gehandelt. Devis en lagen sehrstill. Der Effekten- markt zeigte nach der Erschütterung der vergangenen Woche ein freundlicheres Aussehen; es kam aber nur für einzelne Werle zu einer wirklich festeren Tendenz, für welche Erscheinung keine bestimmte Ursachen angegeben Waren. Es hatte den Anschein als ob sich die Spekulation zu Deckungskäufen bewegen ließ. Die Nachfrage brachte eine Kurserholung zustande, die aber nicht auf allen Gebieten zu beobachlen War. Die außerordentlich komplizierte, politische und finanzielle Lage Deutschlands gab schließblich wieder An- laß zur Zurückhallung. Im Freiverkehr war die Kurs- bewegung bescheiden. Für Benz bestand, Kaufneigung; sie Setzten 16 000 ein. Man nannte Inag 15 500, Rrügershall 19 000, Brown Boveri 9500, Stöckicht Gummi 5500 und Ufa 10 500. Valutapapiere vernachlässigt, was wohl in der Hauptsache auf die Devisenbewegung zurückzuführen ist. Türkenwerte schwächer. Die Montanaktien waren ge- suchter und vorwiegend höher bezahlt. Höher setzten ein: Mannesmann, Oberbedarf, Caro und Gelsenkirchen. Aschers- jeben und Westerregeln fester. Harpener— 10 000. Befestigt lagen einzelne Metall u. Maschinenfabrikaktien. Es gewannen bei erster Notiz Kleyer, Daimler und Heddern- heimer Kupfer. Auch die chemischen Werte vermoch- ten Kursbesserungen zu erzielen; es zogen an: Badische Anilin, Griesheim und Scheideanstalt. Von sonstigen In- dustrieaktien sind Z uck 7 LWerte höher und begehrter anzuführen. Zellstoff Ascllaffenburg lebhaft. Norddeutscher Lloyd und Hapag erfuhren Erhöhungen. Bei verschiedenen Bankaktien traten Kurserhöhungen ein. Schutzgebiets- anleihe schwankend. Die Haltung am Kassaindustriemarkt Nar nicht einheftlich; es konnte sich eine allgemein günstigere Stimmung nicht durchsetzen. Immerhin konnten sich ver- schiedene Papiere von ſhrem Kursstand erholen oder gut behaupten. Gefragter erschienen Albertwerke, Eisenwerk Mayer und Pfalzwerke, angeboten Gummi Peter. Lebhafte Umsatze verzeichnen Lahmeyer und Licht und Kraft. Im Welteren Verlauf hielt das ruhige Geschäft an. Die Tendenz blieb weiterhin vorwiegend gut behauptet. 4e%ige Bayern variabel 30096. * Berliner Wertpapierbörse Berlin, 26. Febr.(Eig. Drahtb.) Die Stimmung war Deute etwas zuversichtlicher, wenngleich noch er ein Unterton von Nervosität und Zurückhaltung sich Der Ultimo gilt als erledigt und die Gerüchte über Schwierigkeiten bei Waren und Fankfirmen der Provinz n sich als übertrieben herausgestellt. Geld war etwas leichter und die Börse selbst schritt hier und da zu Rück- Hufen, besonders in stärker zurückgegangenen Papieren. Trotzdem war die Haltung nicht ganz einheitlich. Am Devlsenmarkte herrschte wieder völlige Geschaàftslosig- keit. Der Dollar war unverändert 22 750. Am Montan- aktlenmarkt waren Bochumer, Laurahütte, Lothringer und Oberbedarf—4000% höher, Riebeck Montan + 10 0009%, auf der andern Seite setzten Hohenlohe, Ilse und Kattowitzer Stwa 1000“ niedriger ein. Kaliwerte waren durch Rück- kaufe 177 eutsche Kali + 8000%, Heldburg nannte Dan mit 50 000, Hallesche Kali mit 30 000, Krügershall mit 20000. Bel den chemischen Werten besserte sich das Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. . 88. 28. 23. 28. Nren. 8480 b.—— Edela. Or-Sk. 3200 8800 Baak 28000 25000„ Vedere.-5.— 370000 Hheln. yp.-Bk. 4000 3600 NiTdried. 6000 3100 Versinshk. 4800 4000 Sodd. B. ör.-8. Layr.-ör.—Sled.-Gesells. 17500 12.00 Südd.ols.-des. 8000 9500 Nyn a ud. 6100 6200 Oresdnergank 8000 8300 J Wiener Zanku 5680 6400 Wene 4000 FrET yp.-Af. 4200 4700 4tbg. 8. Alt. eriia. Hanäg. 38000 35000].-Bl. u..-Gl. 38000 4200„ Kotenbank 23000 22000 Lem- u. Fr.-5. 7300 7500 J Kitteld. Cr.-. 3500 6800„ Vereinsbk. 7300 7900 . t. 3500 8800 Auenbg.-s.—— Annk..-Ges.—— Dectachegank 20000 20000 Gest. Gr.-Anst. 2100 7800 Frankf. Alig. V. 38000 90000 AAiat Zank— idig9 Ptr. yp-Bank 7000 7000 Oberrh..-des-.—— d. Efekt- a. W 6800 6050 J Reſohsbank. 3000 8100 l Frkf. R. u. MV. 280 200 Bergwerk-Akti Bocb. Bh. u..— 4000„ adußst.—obsohl. Eb.-Ad.— 40000 Sader Beeama. 28000 280000 Harp. nergb. 12500 lt3 J00 40. E. Ind.(.“ 24800 29800 884 Bab-AJ.—— Kalfw. Aschrsl. 31800 37000 Shönſx Sergb. 48000 50000 kester, Bgw. S8899 Sas00 Call. Merter. 3060 37000 Ab. Sradn-C. 48809 45750 Fedun Bergw. 59000 60000 Lothr. Hütten- Salzw. Hellbr. 85000 860000 rledrichak.„— u. Bergw.-V. 4200— Tellus Bergb. 15000 1500 Seilsenk. Zgu) 50500 52000] Hasm. hr. W. 45050 54000 u K. Laurah. 28500 36000 Transport-Aktien. Adenbung„10100 10000 J Kordd. LIoys 23000 28800 J Salim.& Ohio 202000 & Paketf. 41000 47300] Oest.-U. St-8— Industrie-Aktlen. Abr gatgebr. 9800 10000 f Anglo-.-Ou.— IWerke Albert 60000 82000 Loh. g..f. apr. 3u 3800 Gad Anilin 29500 383900 Otsch. EIsenh. 18000 21000 do. Sraubaoh 16000 16000 Brookh. Ohem. 20000 20000 J. U. u. Sd. 8. A. 290⁰0 380⁰ Ohem. Goldenb. 22 Tn. Goldsohm 23000 27000 Chem. ursh.EI 26000 28000 — Farbw Höchst 24000 285.0 —— ffarbenf. Bay 230.0 300⁰⁰0 h. Bꝗübr.— 38000 Ohm. F. Auhl— 7— Sran zstoroh.— 9000 FPpr..-ter-d. 27000— Oran, Werger—— aAukohl. Konst. 23000 24509 — Heldeibg 15100 16500 Ch. fhenanla 25000 28000 a. Karlstadt 19800 19800 nütgerswerk 28500 30500 Oher, Lethring 14000 11000 Schrammtbr 14500 1250. am. AnnaW— uiteam Fabrik 3300— each. Kupfw 12109 17500 Frkf. Pok..W. 13000 13000 zunsdh Kupfer 30000 33500 asmot. Deutz 30000 2590) Lenbensdebr 18.00 13300 Gritzner, Ourl. 40300 33000 Komb. e. 03. 69090 13000 naldeu, Ah. 16000 16300 Aolere Sraun 2100 8700 Karisr Masoh. 15000 1509 138 Apph 38000 38000 Cuxsche ind. 20.00 1520 erfd Spler—— Aasch..Ar.Kl. 11100 11000 13355 Fahr 27000 3000, Aoenus 9325 9500 90 erw gothe 90000 80000 sfalz.NAhm. K— 150⁰⁰ ade Sudg. ingo. 23000 27000 Opfk. Rodberg 17892 18000 kokosplebarz 18500 12800 Sonnellor.fre 23900 19000 Laiemt Kraud— 16000 Vogtl. Masch. 22000— Ba em Ludwh.— schocke, Kitn 1100 11000 Soht. Kleyer 10500 11500 aingw. uurna 13000 1400⁰0 d. Hllpert 15000 6000 det. Oannn.—— o. 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Frankthal 14000 150⁰0⁰0 Euokrf Hellbr 1310) 14100 d0. Offstela. 1230) 15000 da. Rhelngau 12020 14200 do. Stuttgart 13300 15.000 drun& Bilfing 20500 28800 oh- u. Tlefb. 10700 9100 Slelsscpreyt. 21.00— eiclstft 1Fab. 30000 33000 kaand, Hannh,—“— empf. 3000 12000 — 10. daunedark 2590 9000 binaepmote 10300 11000 00 Zwelbr 34800 31000 2orz Fessel dürpfenersl. 15000 1400 59 2 24000 Basob. Söling. 718300 18300 Pf..-Fhr. ing. Sohllnock—— Sohneid.&Han. 17700 16900 Ergänzungs-Kurse. Holzma in, Ph 1010 12100 hein. Masch. Krumm, Otto. 8300 3300 TLed.Leudesd. 12000 15000 Tutz, nasch. 47950 43000 Verelaf ohem. Mlaq, Auhlb.. 12500 11100 indust. Nalnz 25000— lebeok Aont. 87000—[Vogti. aschfhr. 2200)— Nad. Elek es. 9500 8300 erhoff 4 reumenn 16000 16000 05 134000 120 000 e 14800 1066. Freiverkehrs-Kurse. Krelohg. MSohn.—. Iastatt. Wagg. Bansf. Bergb.—. 29700 Ufa Ler Söbne.. 107%0 10⁰00 Adu 14009 18500 0000 10500 e nnhei Niveau durchschnittilich um!—3000%, Riedel + 4000%, Scheidemandel +r 6000% Am Elektromarkte waren im allgemeinen Kursbesserungen von—2000% zu verzeichnen, Schuckert + 4000%, Siemens u. Halske 5000%6. Von den Schiffahrtswerten waren Hamburg-Südamerika-Linie 9500%, Hansa 4000% fester, auch Lloyd etwas höher. Am Bankaktienmarkt waren Handelsanteile und Bank für elektrische Werte 50009%, Deutsche Bank 3000% höher.“ Am Markte der Spezialwerte waren um etwa 30009% fester: Kraus, Deutsche Eisenhandel, Rhein. Metallwaren und Feld- mühle. Orenstein u. Koppel zogen um 4000% an. Niedriger Waren nur Hannoversche Waggon— 2500%, Deutsche Maschi- nen und R. Wolf— 1500%. Petroleumwerte waren wenig verändert, eher etwas schwächer. Am Markte der Valutapapiere erreichten Canada mit einer Kurssteige- rung von 3500% wieder den Kurs von 200 000, Baltimore + 5000, 5% Mexikaner + 10 000%, Bagdadanleihe 1 + 20009%, Ungarische Goldrente + 2500%. Die Schutzgebietsanleihe war mit 17 500% etwas abgeschwächt, Kriegsanleihe 90%, 39 Reichsanleihe— 1002% Kolonialwerte etwas fester bis auf Otavi— 25009%. Im Verlauf war die Stimmung zunächst ziemlich fest, bei ruhigem Geschäft. Höher, waren Riedel, Hammersen, Deut- sche Bank und vor allein Ungarische Goldrente. Später gaben die Kurse zumteil wieder leicht nach. Der Kass a- Iindustriemarkt wWar nicht einheitlich. Die Mark kommt aus Amsterdam mit.11, Zürich.36, Kopenhagen 2,30. Oesterreichische Noten 30%, polnische Noten 49½, rumänische Noten 109, ungarische Noten 4½. N Devisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 26. Febr. Es notierten am hiesigen Platze(alles Geldkurse): New Tork 22700(22700), Holland 9000(9000, London 106750(107000, Schweiz 4275(4275 Paris 1375(1375), Brüssel 1225(225), Italien 1100(1100, Prag 675 (675 Aus New Vork wurde der Markkurs bei Eröffnung mit 0,0044= 22 730 gemeldet, Der Geschäftsverlauf blieb anregungslos, die Kurse stabil. Frankturter Devisen Amtlios 24. f. 2..28 f. 26] Amtſloß U. 2u.. 24. 6. 28. l. 26. Holland.. 9077 9122 38927 3962 Norwegen 4189 4210 41398 4180 Beiglen.. 1197 1203 1197 1203 Schweden 6003 6049 5960 3989 bondon. 104231 107788 105735 106285 fdelsingfors 608 611— Paris.. q 1381 1383 1368 1373dew-Vork. 22634 22758 22483 22608 Sohwelr. 4284 4295 42285 4248 len, abg. 41.22 3 08 31.23 31.45 Spanlen. 3528 3346 3528 3546 Zudapest..98.02.43.52 Itallen... 102 1097 1077 1082 Cca: 67⁴ 677 666 6589 Dänemark. 4408 44 43780 4388[Aram—.— Frankfurt, 26. Febr.(Drahtb.) Die Kurse blieben ziem- lich behauptet. Bei großer Geschäftsstille haben sich die Preise auch im amtlichen Verkehr nur wenig verändert. Im freien Frühverkehr wurden folgende Kurse genannt: London 106 700(106 600), Paris 1375(1370), Brüssel 1200 (1200), New Vork 22 700(22 500), Holland 9000(8950), Schweiz 4275(423755), Italien 1080(1080). Berliner Devisen wer Gedere Amtllok. b5. 24.( 28.. 28. Amtilon 6 2. 5.. 6. 28 f 25 Holland. 3947 9022 8877 922 Parls 1271 1378 1383 1390 Zuen.-Alires 8379 3421 3379 34f2 Sohwelz. 4271 4295 4259 4280 Brüssel.. 1211 1218 121 218 Spanlen 3541 3888 3531 3340 Ohristianla 492.25 4t 416 lapan. 10872 10827 10872 10327 Kopenhagen 4413 4438 4398 4421 Kio de jan. 254! 2556 2518 2531 Stookholm. 6659 6990 6034 6065 Wien abg. 3211 32.19 3212 32 28 Helsingfors 65 619 6i0 613 Ffrag. 672 675 669 672 itallen.. 109f4 1100 1082 10097 Sudapest.38 742 773 777 kongon.. 106732 107257 106483 107016 Sofla. 132.3 138 67 130.17 130.83 New-Vork. 227Iß8 22881 22593 22906] lugoslavien 219.94 221 06 215.48 216.54 Berllner Dlvidenden · Werte. Transport-Aktlen. 23. 28. 28. 258. Arg.Dampfsochn.——[Nordd. Lloyd. 24000 25250 .Weir. oh. 58000 62000 oſang.Lnle.. 28000 392250 .-Amk. Paktf. 40000 39780 Ver. Eibesod. 33000 .-Süda.'sch. 0009 1100 0 Hans.'schiff 28050 31100 Bank-Aktien. Darmsl. u. Nall.-WM. 8250 9000 Zeutsgh. Bank 20000 24000 Oisk. Oomman. 10600 12000 wosdn. Bank 8100 850. Industrie-Aktlen. Aooumul. Fabrik 38900 35000 Galoke Hasch.. 15000 16900 30000 10 00 J. F. Bemberg. 30000 30000 Adlerwerke.. 9000 12000 dergmann Elek. 3100) 30000 .-G. Anll. Trept. 22000 28500 frt. Ank Masoh. 1600) 32000 Alexander werk 13100 13000 Serl Karls-Iad. 82300 88.00 Alig. Elektr.Ges. 15000 16700Seri. Aasohbau 25780 30500 Als.FPortid. Zem. 50000 49 50 zinz Müraberz 130 U 14730 —— 9. e 9000⁰ 25000 nglocontinent. ooh. gudstan 50000 Asdhaffb. Zzellst. 30000 37000 Jehr.Söhlerdo. 3800) 3420 Abd.-Mb. Masch. 22500 2800] Sraunk. u. rik. 55000 5200) Sadisohe Anliin 27000 33509 Br.-Besigb. Gelf. 30300 41000 D. aubstablkug. 60000 88000 Sisbach& 00. 205 0 1900 Deutschekallw. 49090 60000 Enzinger Filter 6230) 600⁰0 9. Steinzeug. 18100 17000 SsohWell Sergw 67000 75000 Oeutsone Wolle 25000— Faber Sielstift 4000 1035 Deutsoh. EIsenb. 19100 22000 Fahib. LIst& G0. 12000 13500 2000 20750 Feldmünle Pap. 1700) 2000) Ousseſd.silsend 17000 18750 Feiten& dulil. 2 003 2700) Dynamit Trust 23000 22600 fl. Fristor. 2230) 23500 lritzaer Hasbd. 33000 36000 Eokard Hasoh.— aggenau Vorz. 2700) 2300) irda& Alffazer 26000 28000 Stberkeld. Farb. 2100 3770—— 50259 55250Hacksthalbrabbt—- klektr..utraft 16500 18030 delsenk. Gufst. 2100 21875 Hammersen Sp. 42009 45000 28. 28. Sohantungd. 9750— Alig.Lok. U. Str. 32000 35000 Sudd. Elsend.—— Oe. Staatsels. 208000 21 1000 Zaltim. a. Ohlo 210000 214000 Bank f. el. Werte 22590 26250 Sarmer Bankv. 4500 5000 Serl. Hand. des. 35000 39000 Comm..Priybk. 7500 8000 Melnig. Hypotns.— 4000 5850 6750 ſelohsbank. Zremer Vulkan 85000 88000 Buderusklsenw 27500 30000 Ohemärloshelm 25000 27750 Onem. meyuen. 1900. 23007 Ohem. Weller. 25750 28000 Onem. Gelsenk J. 0000 101.000 Onem. Albert 65000 69000 Oalmler Rotor. 1010) 11800 Oessauer das, 16500 17000 Oeutsch-Luxb3. 51500 50500 0 Elsenb.-Sign 20509 18050 Dsutsohe Erddl 81000 8300⁰0 Zensohow A O0. 21609 22280 Jeorge Harlenn. Jermanla 300 20000 lerresk. dlas. 61000 62000 des. f el Untern. 18500 10000 doldsohmidt, Ta. 24000 26250 Jrespln. VJerke 92000 90500 Hann. M. Egest 91000 190000 loesohkEls.u,8t.— 71100J 1807. Köctiaj.—. 14990 Hang. Maggontv 12309 13380 kohenioh. Werk.— 28970 Coll u. 510 rdan 37280 34000 Harbawiendum. 2100 22250 Shii. folzmann— 12900] Costieln keilul.— 23000 darkort grgw.— 31300 ſumpoldt zason— 27000 Kyftbäus. Hütts 19090 18000 klarpen. Bergd. IIg. g 4w. C. W. Kayser—— Lan neyer&* Co. 30000 35000 Hertim. Masoh. 16009 120 0 lise Zergban. 7839 77009 Lauraiitts.. 31000 35000 Hedwigsbütte 40000 4000) 4. Jndel& Co. 1450) 12511 UInt. Els nasok. 20000 18000 Hllperk Aasch.— 15750 Kahia Porzeſlan— 3370 Garf Liaiströn 28000 26000 Hlndr.Agufferm.— 12290 Callw. As10rst— 33237/ LIszeiSonAhfur— 4900 Hirsoh Kupfer 35000 Larisr. Hasch.— 13270 Clnks-iofnaat 17000 18000 Hlrsohbg. Lader 52000 46000 Fattow. derb.— 3330) Cuf. CosveA 30. 3000%0 3500) 10ohst. Farby.— 2930)(öin Rottwellesß— 2303] Lotarinz. ddtts 43500 49500 Zlodsok lontai 99000 97000 Jo nbaoh. fdtt. 1990) 20000 Fosltz. Sraunk. 53000 46000 iositz. Zuocer 40 00 35000 idtzerswerses 23500 32000 Sabaseavfrte. 1630) 16300 3. Ju Jst. Oalen 45000 4800. Jarottt. 98190 9100 4u0 sonnelder 2150 21500 Sönadertksak. 26100 28000 Sdauocertkdd 3030) 36000 Slemens dalske 46000 53000 Zinnsr-G.. 12000 13500 Mesl. Tonw. 1750) 16000 Zellst. Verein 15000 15000 Tellst. Waldh. 22000 25000 Otsoh-Istafr. 2500) 230,0 NMeu-dulnea. 19300 21000 Ot. AIn. u. Eis. 16000) 187 500 Otsohs. Fetrof. 28000 840.0 Lothr. P. Cement 9500 110 Aordd.Wollkam. 73000 80000 Tüdensohel!. 11900 1500 J8sohi. S8b.-3d. 3600 409)) Lukau& Stöften 3309) 31000 J0. Slssniadustr 2530] 31903 Aagirus.-d. 11000 11100 10. KoxsWerge 705% 70001 Aaünesmannt. 49500 5000)0 Drensteln(033. 28010 3130) Kaxlmiltansau 13000 290700Caöniz 3erzbau 43310 81253 Aech. Ven.Lind 1630) 17000 teisaolePagter 173)7] 1770⁰ Fr. Aeguin& C0. 22250 21600 La. Jraunko ue 40053 1353] Aerkur Wollw. 30000 2700) ihein. Slextr. 1335) 17000 Aix& denest 16300 ,6200 71. fetall. Vore.— 2601 Motoren Deute 2400— ineln. Köbelst. 23991 2853) Aeokars. Fahrz.— 17000 ihenanla 23501 23005 Aledlaus. Kohle 55000 52) 0 tasia. Stahlw. 40250 41070 Stettiner Vulkan 66500 70000 J. O. Miokelw. 32399 3899) Stoehr Kammg. 123000 ledogo v. Glanzstokfe 72390 6393) Stoewer 45900 450J0 Schunt. dern.5 Nessel 16105 1805) Stolb. Einkk 6550) 65 00 J SeA 1 200 100 200000 Suüdd. Imodli.. 7400 680 J03. Teleg. Or. 1103) 1300) Tecklb. Schlff. 2000) 20000 Vogtid. Hason. 2100)— Celeph. Zerlln.. 10000 14500] NJaad-Verke 45 00 4000) 8 Tnale Elsenh.„es. Akt.-J0s. 50000 40%00 Fo nona A0U09 Unlon. Berl. Mh. 1800 28000] Jestisch. lute 21033 16000 Heldburg. 43000 53000 Jarziner Pap. 2500 23000] Vester. Alkall 3200f 38000 B3en- 14505 15000 V. Onh. Oharittb. 30100 26000 f. Eis.ubraht 32003 34000 Frelverkehrs-Kurse. 23. 26. 23. 28. Auler Kall. 25000 31000Hansa Lloyd. 8909 9690 Bonnenberg. 80000„0000 Api Allg.Pet. ind. 10500 Hochfrequen: 50000 50000 Rota Eiseng. alte—— Seoker-Kohle. 14000 18000 int Fetr Un,(Inu 112 500 140 000 d0. Jundge Beoker-Stahl. 15500 16000 Krügershall. 18000 Ziddof siohel& G60. 9003 Broyn.BOv.& Oo 11500 1000 Oons. Dlamond. J33 000 135 000 drobmann Tekt. Nansfeld.Bergb.——]Sudsee Fhosph. 35000 Textil. 4250 4500J Telchgräber. 11000 11000 Muſdenthal Fan. 6800 7000 Uf 0⁰⁰ fa„„„„ 26 1 Oast. Kred.-Anst 6780 6200 8500 8900 Waren und Märkte Offizielle Preise der Mannheimer Produktenborse per 100 kg waggonfrei Mannhe m. ohne Sack netto Kasse Preisnotierungen vom 26. Februar 1923 Welzen 118000 11c000 Wiesenheu, lose 44000 45000 4 ausläündischer 14031.—— Rotkiesneu 500⁰ 52.00 Roggen 100⁰⁰0—— Luzerne-Kkleehen—— Brau Gerste 9900—100000 Pfess-Stroh 430 0—46000 Bater(inlandisoher) 650%— Ba000 ge,undenes Stroh 40000—— „(ausländischer) 100⁰⁰-11%οι giertreber 0 65040— Mals. gelbes(mit Sack) 1150½0—— Kelzenmehl Spez.9 Müntenpr 200⁰,—. trbsen(nländische) Velze. klele mit Sack Tendenz: ruhig, Mehl zweithändig 160 000&. Mannbheimer Produktenbörse * Mannheim, 26. Febr. Der Verkehr bewegte sich an der heutigen Produktenbörse bei ziemlich reichlichem Angebot in ruhiger Haltung. Man nannte: Weizen mit 108—110 000 A, Roggen mit 94—100 000 4, Gerste mit 92 000—100 000, Hafer mit 58—70 000 4, Mais mit 105—108 000, alles per 100 kg bahnfrei Mannheim. Von Futtefmitteln war Weizenfultermehl zu 65—70 000 4, Weizenkleie zu 50—55 000 4, die 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen angeboten. Für Luzerne Klecheu verlangte man 50—52 000„, Wiesenheu 44 000—45 000, kür Preß-Stroh 43—46 000„ und für ge- bundenes 40 000 + Für Weizenmehl, Basis 0, verlangen unsere Mühlen 200 000„, Wwährend aus zweiter 55 2zu 165—170 000„ Angebote vorliegen. Bei einer Versteigerung von 150 Sack Weizenmehl, Spezial 0, Fabrikat Pfalzische Mühlenwerke, erfolgte der Zuschlag zu 150 000 4 per 100 kg zu den allgemeinen Mühlenbedingungen. In der Abteilung für Kolonialwaren war die Tendenz ruhig. Kaffee Santos Superior 16 900, gewaschen 19 900, heutiger Zoll 7741,50, Tee, mittel 32—35 000 A, gut 36—39 000, fein 40—45 000„, Kakao, holländischer 6800 1, inländischer 5500, Reis, Burma 1800, Zucker, Ausland 2350, alles per Kilo. * Mannbheimer vViehmarkt Zum Viehmarkt am 26. Februar wurden aufgetrieben: 551 Stück Großvieh, davon 89 Ochsen, 121 Farren, 341 Kühe und Rinder, ferner 149 Kälber, 41 Schafe, 444 Schweine. Preise für 50 kg Lebendgewich: Ocehsen: 115—240 000, Farren: 135—200 000 1 Kühe und Rinder: 1. Kl. 220245 000 A, 2. Kl. 200—220 000 l, 3. Kl. 155—180 000, 4. Kl. 120—150 000 K, 5. Kl. 95—120 000„; Kälber: 200—250 000 4 Schafe: 80—110 000 4; Schweine: 260—320000 4. Markt- verlauf: mit Großvieh ruhig, Ueberstand; mit Kälbern lebhaft, gerélumt, mit Schweinen ruhig, langsam geräumt. Die Preise sind Merktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Hahdels ab Stall kür Ffachten, Markt. und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, so- wie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druclerei Dr. Haas. Mannheimer General⸗Anzeiger, Gm b 925 Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chbefredafteur. Kur! Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Nicarz für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: ichard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller, für Handels⸗ nachrichten. Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher: für Anzeigen: Kark Hügel Kurszettel des Mannheimer General-Anzeigers Frankfurter Noteumarkt 26. Fepruar. deld Brlef Geld Brlef Amerlkanlsche Moten 22700.— 22950— desterr.-Ungar., ate—.——.— Zelgleode 1191.— 12986—- dorwegisches—.— Dünlsohe 4283.— 4333—] Kumänlsoche. 107 50 110.50 Engllschhe 108900.- 107300.- Sanisobe 3500.— 3570.— Französischs 134.— 1366.— Sobwelrer 4175.— 4245.— Holländisohe 8 8850.— 8790— Schwedlsche 3900.— 6000.— Itallenlso-ge 1054.— 10686— Techeoho-Stovax. 645.— 688.— Oesterreloh abgest. 30.% 31.% J Ungarlsche 400.— 510.— Frankfurter Festverzinstiche Werte. a) Inlindische. 2³ 20. 2 24. %% Hannb. ven 19234 80.——.—3% do. von 1896—.——— 4% 1902—.— 91.—% Bayr. Elsenb.-Anl. 300.— 200.— 3½%„„190%—.—— 13%/, do. 248.— 240.— 5% Stebh. Relehsanl. 90— 80— 3% 400. 40% do. unk. b. 1825 1100.— 1180.—1% Sayr.-Pf.Els. Prler.Ä„ 9¼1% Dsok. ftelohsanl. 650.— 670.—%% 40.—.— 315.— 3% 90. 4500.— 4400.—% Hessen v. 99 U. 08 144— 148.— 5%.Relohs-Schatza.—— 1395 abgest 1710?—; 189.— ½% IV. u. V. do. 97.— 96.—30% nessen 200.— 185.— 6005.-IX da. 81.— 84.804% 2. St.-Anl.v. 19—.——.— 6% H. Sohtegbtsanl.08 19000.——.— d0. Rente—.——— 4% do. 0. 1817———.—% Warttemb k. 1815 130— 140.— Sparprämlenanl.1919 400.— 301.—4% Frankt. a. H. 1508 280.——5 Sheefreuf Schakzane—.— 94.—4% Saden-Bad. 1908 101.——— 10% 40.—.——.—% Darmstadt—.——— 4% Preub. Konsele 283.— 290—4% Frelburg l. B. 1900— e.—.—% Heidelb 1501 ,0——.— 3¼%„ 190.— 191.—% Karisrubhe 1907—.——— % 7* 875.— 380.—4% Aalnz— 9% Rad. Anl. von 1919 200.— 132—% FPforzhelm—.— 3/% Bad. Anl. abg.—.— 150.— 1% Mesdbaden——— b) Auslündische. N 25. 28.. 28. 1¾% gr. NHonop. 1887—.— 2—% Turk.Bagdad 8.—.—— 55 at St-fl.. 1918 7500.— 8800.—% 3„ 38 1 27750— 28800— 4½ de Sobatraa,—.—.— f% Ug ddlscente 88000— 79900— 35½% da. Sliberrente 8000.— 7100—% do. St.-fte.v. 1910 18000.— 15500.— 9 da. Goldrente—.———%%Stfte.v. 1897—.— %% dd. eink. Bente—.——.— 5% Hexlkan am. Inn.—.——.— 40% Rumünten 1903—.— 2—%„ old—.——.— 4½% do. Gold am. 16900.— 16900.— 891 Irrig. Anlelhe——.— 70% d0. am. fit-Verw/ 7⁰⁰00.——.— 8% feßuantspeo 200000 210000 Berliner Festverziuslche Werte. a) Relchs- und Staatspaplere. 23. 28 25. 28. 5% DO. Schatza. Sor. lli——.½% Freug. Konsols 204.— 185.— 4¼½% d0. Ser. IV-V 96.— 96.5030% d0. 375— 35.— 1½% do. Ser. Vi-IX 89.— 33.50 4% Sadische Aalelle 135.— 125.— 4½% do. 1824er 95.— 35.—%% Bayer Anlene 280.— 290.— 50% Stsch. Hlelchsanl. 90.— 90.—J% fess, Anlelhe 200.— 118.— 4% do. 1120— 1125.—½ Ffranktf. Stadtanl. 300— 250.— 3¼% 40. 970.——4% Aünoh. stadtani. 250.——.— 3% d. 4500.— 4400.—4% frankft. RHypotk. 4% Freud. konsols 285.— 270.— bank-Ffandbriete—.——.— b) Ausläündlsche Rentenwerte. 23. 28, 23. 28 4½% Ossterreich. 4½%.St.-Bt. v. 1913 3400—— % Solbatedngels. 50000.— 680004/% o. 00. v 1914 34009.— 38888— 4% do. dol rento—.—.— 4% do. doldrente 65900.— 32500.— 4% do. sonv.fente—.— 10000.—4% do. Krone nrente—— 11005.— 5/%% Jest Sonatza. 3% Oester.-dngar Slloerrente—.— 10000— Staatsdank, alte 52000.- 34600. 4½% do. Papierrente.— 10000—3½% do. Secie——.— 4% Türk. Admin.-Anl. 3325).— 42000 3% da. Erg.-Autzen—.——.— 1% do. Bagdad- 4% d0. Ggidgrioritä“ 4800.— 8500.— kiseabahn 33000— 41000—.60% Südöst. Esb..“ 33000.— 42000.— 4% 4d0. Bagdad- 2,60% do, neue Prlor 34000.— 37000.— Eisenpahn!! 25000.— 29 000.—% do. Odligatione 31000.— 34780.— 4% do. untt. Antelhe—.———%% Anat. Ser i, 31000.— 34250.— 4% do. Z0llopl. 1911 27270— 29500.—%% do., Soris 29800.— 33500.— d0. 400.fos.-% 188000.- 144 000.- 455/¼. da. Seriei 2590d0.— 24500. 4. Seite. Nr. 96 Maungeimer General-unzeiger.(Adeno-Nusgabe.) Montag, den 26. Jebruar 1923 Seorg Freiberg Roman von Igna Maria 2¹0(Rachdruck verboten (Foriſetzung] Nein, ſie ſah mit einem Male klar; es war der unbändige Ehr⸗ geiz, der Georg gewandelt hatte. Es war das Verlangen, weiter⸗ Zzukommen und— ſie zweifelte keinen Augenblick— er würde es er⸗ reichen. Sie konnte ſich das Bild vorſtellen: Georg Freiberg als Herr über eine Fabtik. Für ſie ſelbſt war freilich kein Platz in dieſem Zukunftsbild; was hätte ſie ihm auch zu bieten vermocht? Eeine Köchin zur Frau? Nein, Georg brauchte eine Frau mit Geld, eine Frau, die engliſch und franzöſiſch ſprach, eine Frau, die Klavier ſpielte, eine Frau mit Samthändchen, nicht eine, deren Hände ſchwielig und verarbeitet waren. Das iſt eben ſo, daran ändetr Georg auch nichts, dachte ſie in tapferer Erkenntnis und konnte doch nicht hindern, daß heiße ſalzige Tropfen unabläſſig auf die verſchlungenen Hände rannen. Wenn ſie nächſtens allein in die Eilenriede ſpazierten, wollte ſie es ihm ſagen, es hatte keinen Zweck, ſich ſelbſt zu belügen. Daß Georg Freiberg ſich derweil mit bitteren Selbſtvorwürfen quälte, ahnte ſie nicht. Sie liebte ihn, weil er anders war als die ändert Georg auch nichts, dachte ſie in tapferer Erkengtnis und halten zu laſſen. Aber die erſte Liebe brachte ihr nur Leid. Da hatten die anderen Mädchen es beſſer, die mit ihren Burſchen des Sonntags über das Feld ſpazierten und deren ganzer Ehrgeiz darin gipfelte, ein eigenes Heim zu gründen und ein gutes Auskommen zu haben. *** Zu Oſtern, die dieſes Jahr Ende April fielen, fuhren Georg Freiberg und Kathrine Gleitz nach Hauſe. So ſehr Kathrine ſich auch vorgenommen hatte, eine Ausſprache herbeizuführen, ſo fehlte ihr doch im gegebenen Augenblicke der Mut. Sie bemüßte ſich, Georgs Gedankenwelt zu der ihren zu machen und wurde unbeholfen und verlegen. Sie litt unſäglich, aber ſie wollte die freien Nachmittage, an denen ſie ſich mit Georg traf, nicht miſſen. Es iſt das Einzige, was ich habe, dachte ſie, ehe ich Hannover verlaſſe, ſpreche ich mich mit ihm aus. Dieſe Ausſprache hing über ihr wie ein Damokles⸗ ſchwert, auch jetzt dachte ſie daran, als ſie mit Georg die Landſtraße fürbaß ſchritt. In den Gärten blühten bunte Primeln und liebliche Himmels⸗ ſchlüſſelchen, die Syringenbüſche ſtanden voller Knoſpen. Schon blühten die Pflaumenbäume, denn es war ein warmer, milder April. Auf den Feldern zu beiden Seiten der Chauſſee ſproßte die junge Saat. Georg atmete auf, das war ein Tagl Blaßblauer Frühlings⸗ himmel, den abſchießnehmende Sonnenſtrahlen im/ Weſten goldig umſäumten, überſpannte die ſchöne Heimat, und der junge Lenz machte das Blut warm und das Herz froh. Der Wind wehte den Klang der Kirchenglocken über die weiten Felder. Karfamstag! Morgen war Oſtern, Georg fühlte ſich ſo leicht, ſo beſchwingt, ſo frei von aller Erdenſchwere, daß er ganz ſeine Begleiterin vergaß. Fauſts Oſterſpaziergang kam ihm ins Gedächt⸗ nis, den würde er morgen früh leſen, ſich Ofterfreude holen und Oſterſtimmung. „Chriſt iſt erſtanden! Freude dem Sterblichen, Den die verderblichen, Schleichenden, erblichen Mängel umwanden—“ Oſtern—! Er hätte die Arme ausbreiten mögen, die ganze Welt zu umfangen. Wonnig war es zu leben, wonnig, ſeine Jugend, ſeine Kraft zu ſpüren! Zu wiſſen, das Leben liegt vor Dir, du mußt die Arme regen und es dir zimmern! Georg nahm den Hut ab, ſeine leuchtenden Augen grüßten die Heimatfluren, die ihm ſeit der früheſten Kindheit Tagen lieb und vertraut waren. „Vom Eiſe befreit ſind Strom und Bäche Durch des Frühlings holden, belebenden Blick, Im Tale grünet Hoffnungsglück. Der alte Winter, in ſeiner Schwäche, Zog ſich in rauhe Berge zurück——“ „Du dichteſt ja!“ Voller Erſtaunen blickte Kathrine ihren Be⸗ gleiter an. Georg zitierte nicht weiter.„Das iſt aus„Fauſt“, ich will Dir morgen früh daraus vorleſen.“ „Ja,“ ſagte ſie kleinlaut und beſchämt, weil ſie„Fauft“ nicht kannte, ſie hätte brennend gern gewußt, was es mit dieſem„Fauſt“ für eine Bewandtnis hatte, aber ſie wagte ihn nicht zu fragen. Was er doch alles wußte, wovon ſie keine Ahnung hatte! Nein, ſie paßten nicht zuſammen, und es bemächtigte ſich ihrer eine ſolche Traurigkeit, Kragen- Wistherd Schordp Endlich dehnte ſich die Landſtraße und ſchien kein Ende zu nehmen.„Wir werden das alles zuſammen leſen, Kathrine, ſollſt ſehen, wie ſchön das wird!“ Kathrine antwortete nichtt Ob es dazu kommt? dachte ſie. Die Kirchturmſpitze ihres Heimatfleckens reckte ſich empor, dann ſah man rote Ziegeldächer, und dann—— „Kathrinel“ rief Georg,„ſieh doch, den Rauchl“ Mit aufgeriſſenen Augen ſtarrte das Mädchen nach der Richtung. „Großer Gott, es brennt im Unterflecken!“ Dichte Rauchwolken ballten ſich gegen die glasklare, durchſichtige Luft.„Wir wollen laufen,“ ſie ſchlug ein ſchnelles Tempo an,„es wird doch nicht bei Euch hrennen—2“ Da rannten ſie beide die Landſtraße entkang dem Orte zu. „Warte nicht auf mich,“ keuchte ſie,„ich kamme nach. Vielleicht kannſt Du retten.“ Wie ein Rennpferd ſchnellte Georg vor. Inmmer ſdichter wurde der Qualm, der rötlich ſchimmerte, beißen⸗ der Brandgeruch lag in der Luft. Endlich hatte er das Weghaus erreicht, der Qualm⸗ trieb gerade auf ihn zu. Aus dem Hauſe ſtürzte ſchreckensbleich eine Frau.„Maria und Joſeph! Im Unterflecken brennt et. Hoffentlich nich bei Jök!“ Georg rannte vorwärts, die Straße war gefüllt von Menſchen, die Säcke und Hausrat aus den bedrohten Häuſern nach der Lindenallee abſchleppten. Laut tönten die Befehle des Feuerwehrhauptmanns, die Feuerſpritze ſandte un⸗ abläſſig breite Waſſerſtrahlen in das Flammenmeer. Georgs Eltern⸗ haus hatten die Flammen noch verſchont. Drei Häuſer weiter brannte alles lichterloh. Lina Damm ſtand vor dem alten Sekretär und packte die Wert⸗ ſachen zuſammen.„Junge, hilf,“ ſagte ſie ſtatt der Begrüßung. „Wenn der Wind umſpringt—l Und die Funken fliegen weit.“ Die hinaus und helfen.“ lich! an und eilte hinaus. hellen Tränen rannen über ihre faltigen Wangen. Leute! Daß uns der Herrgott ſo ſtraft und das zu Oſtern!“ „Taute Lina,“ tröſtete Georg,„wer wird verzagen. „Ja, ja,“ ſie packte emſig weiter. Diele ſtieß er mit Kathrine Gleitz zuſammen. Ich will den Deinen helfen. einen kleinen Handwagen habe ich mitgebracht.“ (Forfletzung folat.! „Die armen Ich will Auf der „Georg, wie entſetz⸗ Ihr ſollt alles nach uns bringen, Er ſah ſie dankbar n Stärkewäsche Herren- daß ſie müde und niedergeſchlagen vorwärts ſchlich. Oberhemden Leibwäsche nnahme- Stellen: N3. 17, U 1. 9, G& 5, 10, 88.8 Hindenhof: Eichelsheimerstt 24 Schwetzingerstraße 68 Mittelstraße 54 Kronprlnzenstr. 46 Lud wigs Prinzregentenstraße 17 Neckarau: Schulstr. 81. nafen: Heute morgen entschliel nach län- erem, schwelen Krankenlager unsere ebe Tante Frau 9 n * 1108 fiilin b U Todes-Anzeige. utxig Miekelwöe geb. Bohrmann im 73. Lebensjahre. Freiburg i. Br., den 23. Februar 1923. Schwimmbadstr, 26 In tietet Trauer: Karl Seitz und Familie. Die Einäscherung fand am Montag, den 26. Februar, vormittags 11 Uhr in Freiburg statt. wunme agee in, illt 1 STATTKARIREN! Die Geburt ihrer Tochter zeigen an ERIKA Wunelm Tatarsxy und Frau Cläre geb. Sohler Mannheim · Rheinau, den 24. Februar 1923. — 1 Sfammholz-Versteigerung! Am Montag, den 5. März d.., vormittags 9 Uhr aufangend, verſteigert die hieſige Cemeinde im Waſthaus zur„Roſe“ dahier aus dem Hoch⸗ wald fo 450 Fichte⸗ u. Tannenſtämme I1.—VI. Klaſſe, 52 Lärchenſtämme IV.—VI. Klaſſe, 8 Birke- u. 6 Eichenſtömme IV.-VI. Klaſſe, 5 Strebenſtämme II.—IV. Klaſſe, 1000 Fichte⸗, Lärchen⸗ u. Tannen⸗Bauſtangeil. I. und II. Klaſſe, 3 agſtangen, 800 Hoßfenſtangen.—III. Klaſſe, 250 5515 1 umpfähle 1075 aeneemmmm, — 1 Allin, inme, en⸗ nwaeem 600 Trudex, 280 Bohnenſtecken. 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