Dienstag, 27. Februar Sezugspreiſe: In Mannheim und umaebung frel ins aus und durch die poſt odne Seſtellgeld monatlich Mar: 3000. halbmonatlich mark 1880—. nachforderung dorbehalten. Einzelinummer dis 8 Seiten Mark 80.— über Seiten Mark 100.—. Poſtſcheckkonto nummer 17800 Karis⸗ tube. Bauptgeſchäftsſtelle Mannbeim, E 6. 2. Seſchäfts⸗ Nebenſtelle Neckarſtadt, Waldhofſtraße ur. 6. Fernſprecher nummer 7031, 70%%2, 79438, 74, 795. Telegramm-⸗Noreſfe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Wittag⸗Ausgabe 1923— Nr. 97 rGGeneml Anzeiger Badiſche Neueſte Nachrichlen nzei reiſe: Sei vorauszgablung die kl. Zeile Mk. 300 —7— Samil.⸗Anzeig.— mannheim ermäßigte preſſe Reklamen mk. 1200.—. Annahmeſchluß: Mittagbla vorm. 8½ Uhr, Abendbl. nachm. 2½ Uhr.— Anzelgen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgaden wird keine verantwortung übern. Böhere Sewalt, Streiks, Setriebsſtbrungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ür gefallene ob. deſchrünkte Rus⸗ jaben oder für verſpätete Rufnahme von Anzeigen. Rufträge — Fernſpeecher ohne Sewühr. Steichts ſtand Mannheim. Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Sett u. Leben mit Mannheimer Frauen-Jeitung u. Mannheimer Muſik⸗Jeitung PPCCCCCCCcpCCCpGcßGCã VdddddpdbdGdGpdpbpdbpdpGGdbGGG/ãã ã ũ¶ãõdpppfpffpp ͤPPPPPPPPPPPPPPGGPGPGoGGGGGPPGGGGPPPVVVVVVVVVVVVVVVVVVUVUVUUUVUVUPPUTUTIlilriiIlIlIlI!'̃ ů ͤwꝛꝛꝛ. ĩ˙—ꝛm» ꝓ.—J—— Lortgeſetzte ſchwere Gewalttaten Rurze Aeberſicht Die Franzoſen ſchoben geſtern ihre marokkaniſchen Beſatzungs⸗ kruypen in den„Flaſchenhals“ zwiſchen den Brückenkopf von Koblenz und Köln bis an die Linie Hhonne—Asbach vor und beſetzten die Ortſchaften Aceralh und Asbach. * Bonar Law erklärte auf eine Anfrage im Anterhaus, die britiſche Regierung habe Frankreich nahegelegt, in der britiſchen Jone keine weiteren Berhaftungen Deutſcher vorzunehmen, ohne daß vorher die briliſche Regierung zu Rate gezogen worden ſei. * Die Inkeralliierte Rheinlandkommiſſion veröffentlicht eine Ver⸗ ordnung, nach der ſich nach ihrem Befehl jeder deuiſche ausgewieſene oder noch auszuweiſende Beamte auch gleichzeitig als ent⸗ laſſen zu betrachten habe. * In Cudwigshafen kam es zu einem Prokeſtſtreik wegen der Beſchlagnahme einer Lokomokive durch die Franzoſen. Sämtliche Arbeiter der Eiſenbahnbetriebswerkſlätten haben den Be⸗ krieb verlaſſen. * In Oberſtein haben ſich die Beſatzungskruppen ſchwere Aus⸗ ſchreitungen gegen die Bevölkerung zu ſchulden kommen faſſen. * Der„Temps gibt zu, daß die Vorgänge in Boch um in eng⸗ liſchen und holländiſchen Zeitungen mit Enkrüſtung beſprochen worden ſind. Anter den neuen Ereigniſſen wird auch aufgezählt, daß ein Jtaliener von einem Wachtpoſten erſchoſſen wor⸗ den ſei. * Der volksparteiliche Abgeordn. Dr. Hugo wurde in Scharn⸗ hor ſt aus dem Zuge geholt und erſt nach längerer Zeit wieder freigelaſſen. * Die engliſche Regierung hat dem Vertreter von Angora mitteilen laſſen, daß ſie beabſichtige, die engliſchen Kriegsſchiffe vor sSmyrna zurückzuziehen. verwüſtungen, Diebſtähle, Ausſchreitungen Aus dem„Ehrenregiſter“ der„friedlichen“ Kulkturträger feien heute folgende Heldentaten gemeldet: Bei ber Beſetzung des Bahnhofs Fintrop wurden von den Franzoſen 97 Waggons mit Kohle, 150 Waggons mit Kalk ſowie 18 Lokomotiven beſchlagnahmt. Sämtliches Fernſprechmaterial wurde mitgenommen. Das Verwaltungsgebäude bietet ein Bild troſtloſer Verwüſtung. Bei der Beſetzung des Bahnhofs Wanne wurden in den Büros fämtliche Schränke erbrochen, der Inhalt durchwühlt und herumgeworfen. Aus den erbrochenen und durchwühlten Kleider⸗ chränken der Beamten und Eiſenbahnarbeiter fehlen viele Klei⸗ dungsſtücke; verſchiedene Schranktüren wurden abgeriſſen und mit⸗ genommen. Ein Schrank der Bahnhofsbuchhandlung wurde er⸗ brochen und ausgeraubt. In der der Telegraphie wurden ie Streifen von den Rollen geriſſen und umhergeworfen, ebenſo die Akten, von denen ein Teil fehlt. Auf dem parkähnlich ausge⸗ bauten Rathausplatz ſtellte die Kavallerie Pferde auf, die die Rinde r Bäume total abfraßen. Sämtliche Räume des Polizeireviers e ſind von den Franzoſen beſetzt und beſtlos ausgeräumt worden. Die Bilder und Spiegel wurden zerſchlagen und die Schreibtiſche auf⸗ gebrochen. Hierauf wurden die ſämtlichen Beamten entlaſſen. ., Dem Landwirt Haſſe in Buer, der ſchon mehrfach von den Belgiern zur Abgabe von Kartoffeln gezwungen worden war, wurden am 21. Februar wieder 8 bis 10 Zentner Kartoffeln ge⸗ waltſam ohne Bezahlung abgenommen. Auf Schloß Berge ver⸗ langten die Franzoſen von einem dort wohnenden Beamten mit Kindern die Räumung der Wohnung innerhalb zwei Stunden. In der Samstagnacht wurde ein— in der Wellingſtraße in Eſſen von einem franzöſiſchen Soldaten überfallen und ihm ſeine hr mit Kette abgenommen. Außerdem wurde ein ngenieur überfallen und ihm 60 000 M. geraubt. Als er ſich ———— ſetzen wollte, wurde er außerdem noch blutig ge⸗ agen. In Wetter wurden 4 Arbeiter verhaftet, weil ſie einer deutſchen Frau, die mit Franzoſen umgegangen war, die Haare ab⸗ geſchnitten hatten. Die Zerſtörung der Bochumer Handelskammer Die Handelskammer Bochum, die von den Franzoſen, wie bereits demeldet, vollſtändig zerſtört wurde, hat an ſämtliche Handelskam⸗ mern folgendes Rundſchreiben gerichtet: Im Dunkel der Nacht zum 24. Februar haben franzöſiſche Trup⸗ ben unter Führung von Offizieren das Geſchäftsgebäude der Handels⸗ ammer zu Bochum vollſtändig ausgeraubt. Was in jahr⸗ tehntelanger Arbeit aufgebaut wurde, hat ſinnloſe Zerſtö⸗ Akngswut ir einer Nacht vernichtet. Nicht nur das Aktenmaterial, ſondern auch die ganze, über tauſend Bände umfaſ⸗ lgde Bibliothek und ſämtliche Einrichtungsgegenſtände, ſämtliche ren und alle Wertſachen wurden mitgenommen. Außerdem wur⸗ en die Geldſchränke erbrochen und ausgeraubt. In per Handelskammer fand man nur leere Räume, in denen Papier⸗ en. zerbrochene Weinflaſchen, die aus Privatkellern geraubt und zerbrochen waren und Telerhonapparate zwiſchen den zerſchnit⸗ nen Delbildern der früheren Präſidenten umherliegen. Dieſe eue Gewalttat der Franzoſen iſt ſo unerhörk und das Vorgehen gegen eine nur dem allgemeinen Wohl und den Intereſſen von Hondel und Induftrie dienenden Organiſation der Kaufmannſchaft ſo einzig zaltehend. daß wir es uns verſagen müſſen, ihre Urheber auch nur eines Proteſtſchreibens zu würdigen. Der geſamten ziviliſierten Welt Uberlaſſen wir das Urteil über einen ſolchen Vandalismus, der nur en Zweck haben konnte, in das Wirtſchoftsleben eine gewaltſame törung hineinzutragen.“ Engliſche Beſtätigung franzöſiſcher Schandkaten Die„Pall Mall and Globe“ veröffentlicht eine Meldung des Sonderberichterſtatters von Havas in Düſſeldorf, worin die Nachrich⸗ ten über die von den Franzoſen in der Handelskammer von Bochum veranlaßten Zerſtörungen als Erfindungen bezeichnet werden. Das Blatt ſtellt jedoch Havas die Meldung des Kölner Berichterſtat⸗ ters der„Times“ entgegen, worin es heißt, daß die nach Bochum entſandte franzöſiſche Expedition eine Orgie der Zerſtörung veranſtaltet, alle Einrichtungsgegenſtände von Wert weggenom⸗ men und ſie in Laſtkraftwagen fortgebracht haben. Die Telephonein⸗ richtungen ſeien zerſtört, die Schränke gewaltſam erbrochen, die Pa⸗ piere und Bilder zerriſſen und auf die Straße geworfen worden. Die Bilder Bismarcks und anderer hervorragender Männer ſeien mit den Bajonetten zerſtört, der Weinkeller aufgebrochen und eine Anzahl von Flaſchen herausgenommen und auf Wagen fort⸗ geſchafft worden. Außerdem meldet Reuters Sonderberichterſtatter aus Eſſen über die Vorgänge in Bochum: Nach der Weigerung der Bochumer Han⸗ delskammer, mit jemand anderem als mit den führenden franzöſiſchen Behörden zu verhandeln, haben franzöſiſche Truppen das Gebäude der Handelskammer völlig geplündert, die Gemälde an den Wänden weggenommen oder aufgeſchlitzt, die Möbel weggeſchafft, die Tele⸗ phone, Teppiche uſw. und die Archive zu wüſten Haufen aufgetürmt. Deufſcher Proleſt gegen die Gewalttaten Der deutſche Geſchäftsträger in Paris hat den Franzoſen eine neue Note über die Gewalttätigkeiten der franzöſiſchen und belgi⸗ ſchen Truppen gegen die Bevölkerung des Ruhrgebietes überreicht. Die militäriſchen Befehlshaber gingen ſyſtematiſch darauf aus, die Bevölkerung zu terroriſteren. In dem der Note beigefügten Anhang wird insbeſondere auf die Gewalttaten in Oberhauſen, Bochum und Gelſenkirchen, auf die Vorfälle auf dem Bahnhof Wanne und auf die Mißhandlung, Verhaftung und Ausweiſung deutſcher Polizei⸗ beamten eingegangen. verſchärſung der Lage in Bochum Die Vorfälle in der Handelskammer und im Landratsamt haben zu einer bedenklichen Zuſpitzung der Lage geführt. Der Telephon⸗ und Telegraphenverkehr mit Bochum iſt völlig unter⸗ brochen. Der franzöſiſche General hat einen Befehl erlaſſen, der in der geſamten Innenſtadt den Verkehr auch bei Tage nur den⸗ jenigen Perſonen geſtattet, die in den betreffenden Straßen wohnen oder dort etwas zu tun haben. Hierzu ſind beſondere Ausweiſe nötig. Sämtliche Geſchäfte mit Ausnahme der Apotheken müſſen geſchloſſen bleiben. Die Straßenbahnen dürfen wohl fahren, aber keine Paſſa⸗ giere mitnehmen und nicht halten. Um 8 Uhr abends haben alle öffentlichen Lokale zu ſchließen. Die Erregung der Bevölkerung iſt aufs höchſte geſtiegen. Derhaftung eines Reichstagsabgeordneten Die franzöſiſche ege in Scharnhorſt hat den Reichstagsabgeordneten Dr. Hugo bei ſeiner Ausreiſe aus dem Einbruchsgebiet aus dem D⸗Zug herausgeholt und unter bewaff⸗ neter Bedeckung zur Wache gebracht, wo ſich Dr. Hugo einer Ver⸗ nehmung und einer Durchſuchung ſeines Gepäcks unterziehen mußte. Nach dreiſtündiger Haft wurde dem Abgeordneten geſtattet, ſeine Reiſe fortzuſetzen. Seine Feſtnahme erfolgte auf Grund eines fran⸗ Rulcze Befehls, wonach alle deutſchen Abgeordneten, die in das uhrgebiet reiſen, als„agents provocateurs“() behandelt werden ſollen. Die Ingenieurkommiſſion nutzlos Der ſachlich urteilende Korreſpondent des„Journal des Debats“ tritt für eine Abberufung der Ingenieurkommiſſion ein, die nach der Verlegung des Kohlenſyndikats nach Hamburg nutzlos ge⸗ worden ſei. Die Prüfung der Geſchäftsbücher der Kaufleute iſt nach genannter franzöſiſcher Zeitung vom Rechtsſtandpunkt aus nicht gut zu begründen. Der Jugverkehr im Einbruchsgebiet General Payot hat in einem Tagesbefehl die 156 Züge auf⸗ gezählt, die angeblich im Einbruchsgebiet unter Führung franzöſi⸗ cher Eiſenbahner täglich verkehren ſollen. Von deutſcher Seite wird dagegen darauf hingewieſen, daß z. B. auf der Eiſenbahnlinie nach Trier ſeit dem 15. Februar nur 900 Franken für den Perſonenver⸗ kehr vereinnahmt wurden. Gegen die Unterbindung des Fernſprechverkehrs Die Franzoſen gehen dazu über, auch internationale Fernſprech⸗ leitungen, ſo die Leitung Dortmund—Rotterdam außer Betrieb zu ſetzen. Die deutſche Poſtverwaltung hat Einſpruch erhoben und die holländiſche Verwaltung erſucht, auch ihrerſeits Schritte gegen die Lahmlegung internationaler Fernſprechleitungen zu tun. Die Franzoſen gegen badͤiſche Eiſenbahner und Polizei Die Verſuche der Franzoſen, die Eiſenbahn auf der ſtillgelegten Strecke Appenweier—Offenburg wieder in Gang zu bringen, ſind bisher mißglückt. Es war ihnen zwar am letzten Freitag gelungen, eine(9 Lokomotive in Fahrt zu ſetzen, aber da ſie den komplizier⸗ ten Weichenmechanismus nicht handhaben konnten, ſo waren alle weiteren Bemühungen zur Betriebsaufnahme vergeblich. Die Fran⸗ zoſen haben nun Merkblätter in deutſcher Sprache verteilt, in denen mitgeteilt wird, daß alle Beamten künftig der alliierten Rheinland⸗ kommiſſion unterſtellt ſeien, daß die deutſche Gerichtsbarkeit für ſie nicht mehr gelte und daß Strafen von deutſchen Gerichten nichtig ſeien. Die Bahnbeamten rechnen danach mit Maſſen⸗Aus⸗ weiſungen. Sodann haben die Franzoſen ein Ultimatum an die Offen⸗ burger Polizei und die Bezirksgendarmerie gerichtet, worin gefordert wird, daß dieſe Beamten nur beſtimmte Waffen führen und nur in Uniform die Straßen betreten dürfen. Sie hätten die franzöſiſchen Offiziere zu grüßen und ſich täglich beim Komman⸗ danten zu melden. Natürlich ſind dieſe Forderungen abgelehnt worden. Die Folge dürfte Amtsentſetzung und Ausweiſung ſein. AHonkrolle der Rheinbrücken. Die Franzoſen haben ſich im Frie⸗ densvertrage von Verſailles das Recht ausbedungen, ſämtliche Rhein⸗ brücken am badiſchen Oberrhein auf das Vorhandenſein von Sprengladungen zu unterſuchen und dieſe entfernen zu laſſen. Mit der Woldshut—Koblenzer Eiſenbahnbrücke wurde lt.„Säckin⸗ ger Tagblott“ der Anfang gemacht und, wie man hört, ſoll nächſtens auch die Säckinger Rheinbrücke an die Reihe kommen. Die Sorge um Polen (Von unſerem Mitarbeiter) O Paris, 24. Februar. Poincare läßt in ſeiner Preſſe verkünden, daß die Beſetzung des Ruhrreviers ein„Glück für Frankreich bedeute. un wir auch keine Kohle erhalten, ſo bedeutet die Invaſion an und für ſich eine große Präventivtat, um den deutſch⸗ruſſiſchen Angriff auf rankreich zu erſticken, ſo erklärt das militariſtiſche Organ des Herrn Herbette,„Le Temps“. Auch im Kammerausſchuß hat Poin⸗ care von dieſer„Wendung“ Gebrauch gemacht, um ſich die Oppo⸗ ſition Tardieus und Herriots vom Leib zu halten. Ob ihm das voll⸗ ſtändig gelungen iſt, läßt ſich zur Stunde noch nicht feſtſtellen, denn die Kommiſſion befaßt ſich bis zur nächſten Woche mit dem Expoſe des Miniſterpräſidenten und wird, nach Prüfung der Erklärungen, ihre Rückfragen aufſtellen. Tatſache iſt, daß ſich infolge der Vorgänge im Oſten, dem litau⸗ iſchen Vorſtoß auf Wilna und der Note Moskaus, eine kennzeich⸗ nende Neueinſtellung der franzöſiſchen„Ruhrdiplomatie“ vollzieht. Man kann deutlich erkennen, daß die offiziöſen Blätter von oben den Wink erhalten haben, Moskau mit allerlei Lockungen und An⸗ erbieten freundlich zuſtimmen. Polen wird zu größter 15 rückhaltung aufgefordert. Im„Excelſior“, einem Blatte, das der Warſchauer Regierung naheſteht(der Beſttzer dieſes Blattes, Lafitte, hat in Polen Konzeſſionen erworben), wird ſchmerzlich mit⸗ eteilt, Poincare habe dem diplomatiſchen Vertreter der öſtlichen epublik nahegelegt„mit der größten Entſchiedenheit“ in Warſchau darauf hinzuweiſen, daß die franzöſiſche Regierung auf Erhaltung des Friedens außerordentlichen rt lege. Dagegen die eitungen halbamtlichen Anſtrichs ganze Spalten über wirtſchaft⸗ liche Verſtändigungsmöglichkeiten mit Rußland. Kürzlich genehmigte Poincare das Anſuchen des hieſigen kom⸗ merziellen Vertreters der Sowjet⸗Republik, daß die fuſiſcen Koope⸗ rativ⸗Vereinigungen in Paris ein Bankdepot und Verrechnungs⸗ Guthaben einrichten können,— aus dieſen Geldern keine Ein⸗ künfte für gewiſſe Kreiſe in Frankreich gezogen werden. Außer⸗ dem machte der Finanzminiſter de Laſteyrie dem Sowjet⸗Vertreter den unverbindlichen Antrag, die im Haag abgebrochenen Unterhand⸗ lungen über die Frage der ruſſiſchen Vorkriegsanleihen und deren Tilgung wieder aufzunehmen, und zwar getrennt don den Alliierten. Schließlich tauchen wieder Gerüchte über Beſprechungen zwiſchen franzöſiſch⸗belgiſchen Finanzgruppen und Moskau auf, die ——. 75 Naphtagruben betreffend. Der„Temps“, deſſen Intereſſe an finanziellen Tronsaktionen mit Rußland ſehr groß iſt. ſchreibt, man möge in Moskau an der Aufrichtigkeit Frankreichs nicht zweifeln.„Wir werden uns wieder nähertreten und uns ver⸗ ſtehen,“ verſtchert Herbette in ſeinem heutigen Leitartikel. Indeſſen werden die Kommuniſten, die man bei Bezinn des Ruhrkrieges ins Gefängnis werfen ließ, hinter Schloß und Riegel getaſſen, well ſie mit den Ruſſen unter einer Decke ſtecken.— Was 57 5 t droben im Memelland und im Krels Wilng er⸗ eignet, wirb ſelbſtverſtändlich auf Konto der Berliner„Nationgliſten“ geſtellt. In der Kammexſitzung, die ſich mit dem verfehlten Finanz⸗ projekt Laſteyries(eine Lokterie⸗Anleihe an Stelle direkter Steuern) beſchäftigt, brüllte der Gardiſt Poincares, Leon Daudet:„Die Deutſchen haben im Oſten Brand geſtiftet, um ſich von unſerer Kralfe loszureißen. Die Regierung muß jetzt ſoviel Truppen wie möglich ins beſetzte Gebiet werfen, denn die Deutſchen fühlen im Oſten eins Hoffnung auf Revanche aufglimmen. Dieſe Hoffnung zu vernichten, iſt nötig, wenn wir den Feldzug an der Ruhr gewinnen wollen.“ Ein anderer Deputierter, Provoſt de Launay,—0 die Frage, ob man ſich in der der ernſten Lage J0 eng, das von den Ruſſen überrannt werden könne, auch maen wäre.“„Polen ifk unſer Bundesgenoſſe. Wir müſſen ihn unterſtützen.“ Kriegsminiſter Maginot erwiderte:„Das werden wir auch tun.“ Nach dieſer Sitzung fand eine Beſprechung in der Heereskom⸗ miſſion ſtatt; Maginot erklärte, daß Deutſchlands„Neutralität“ im Falle eines Konfliktes im Oſten durch die Beſetzung des Ruhrdiſtriktes geſichert ſei. Man verändert alſo die Reparationspolitik in eine rein militäriſch⸗ſtrategiſche Angelegenheit. Mit Recht ſchreibt„Ere Nouvelle“:„Poincare hat gegenüber Deutſchland ebenſo gehandelt, wie die kaiſerliche Regierung bei Ausbruch des Krieges. Herr von Schön erhielt den Auftrag, von uns Toul und Verdun als Pfand für die Neutralität zu verlangen. Poincare machte es noch brutaler: er ließ die Truppen in das wehrloſe Deutſchland einmar⸗ ſchieren. Ddem Lande ſagte er: Um Kohle zuholen. Heute ge⸗ ſteht er ſelbſt zu, daß er es getan hat, um Polenzuretten. Wir fragen, ob dies die beſte Art war, unſern öſtlichen Verbündeten vor Schaden zu bewahren. Poincares Kriegspolitik beſitzt nur die Zu⸗ ſtimmung der Verblendeten. Wir wiſſen, daß weder Foch, noch Pe⸗ tain mit dieſem Auftreten des Miniſterpräſidenten einverſtanden ſind. Wer macht bei uns eigentlich Politik? Wer entſcheidet über militä⸗ riſche Unternehmungen? Die Herren Millerand und Poincarel“ Das Regierungsblatt„Echo de Paris“ tritt ſeſt für eine mili⸗ täriſche Unterſtützung Polens ein. Es prophezeit den Vormarſch der Deutſchen und Ruſſen auf Danzig. lles wird Schwarz in Schwarz gemalt. Die Sorge um Polen drückt auf die militariſtiſchen Gemüter. Zudem fehlt der Kontakt mit London in. wünſchenswertem Maße. Wird der Völkerbund, den Frankreich in der Reparationsfrage ablehnt, Rettung bringen? Man bezweifelt es. Deshalb ſucht man die Zuflucht zu einem Liebeswerben in Moskau und den denkbar ſchärfſten Drohungen gegenüber Deutſch⸗ land. Eine Verſchärfung der Lage im Oſten wird die franzöſiſchen Machthaber zur Steigerung ihrer Gewaltmaßnahmen im Rheinland und in Weſtfalen veranlaſſen. General Degoutte erhält friſche Sok⸗ daten.„Wir helfen Polen am beſten, wenn wir den deutſchen Widerſtand raſch und gründlich brechen,“ meint der„Temp“ ** 2. Jum polniſch-litauiſchen Konflikt. Die polniſche Regierung hot an die Botſchafterkonferenz eine Note gexichtet, in der ſie um die end⸗ gültige Feſtlegung ihrer Grenzen im Oſten gegen Litauen, Sowfei⸗ rußland und die Urkraine erſucht. Ddie Beſetzung der„Flaſchenhälſe“ geht planmäßig weiter. U ckerath und Asbach wurden geſtern beſetzt, dagegen iſt Hon nef entgegen den bisherigen Gerüchten noch nicht beſetzt worden. Es iſt allerdings heute vormittag in Honnef die für morgen bevorſtehende Beſetzung angekündigt worden. Der„Temps“ gabt folgende Rechtfertigung für die Beſehung von Caub, Lorch und Königswinter: Auf Grund des Waffen⸗ ſtillſtandsvertrags vom 11. Nopember 1918, beſtätigt durch den Ver⸗ lailler Friedenspertrag balten die allſtetten Truppen das geſamte, auf dem linken Rheinufer gelegene deutſche Gebiet ſowie die drei rechts⸗ rheiniſchen Brückenköpfe Köln, Koblenz und Mainz mit einem Radius von 30 Kilometern beſetzt. Darnach hätten ſich auf dem rechten Rhein⸗ ufer Schwierigkeiten im Eiſenbahnbetrieb ergeben, der auf dieſent Gebiet ſich abwechſelnd durch beſeztes und unbeſetztes Gebiet vollzog. Deshalb hätten die franzöſiſchen Truppen die Beſetzung vorgenon⸗ men, um dieſen Schwierigkeiten ein Ende zu machen. platz.“ 2. Seite. Ar. 97 Mannheimer General-Anzeiger(mittag-Ausgabe) Dienstag den 27. Jebruar 1923 Das„Journal“ ſieht den neuen Gewinn dieſer Vertragsverletzung nicht nur in der Erleichterung der franzöſiſchen Verſorgung, ſondern in der Verſtärkung der franzöſiſchen Kontrolle auch auf politiſchem Gebiet. Die Beſetzung von Caub, Lorch und Königswinter wird die beſſere Ueberwachung der politiſchen deutſchen Agitation am Rhein ermöglichen 5 Schwere Kusſchreitungen in Gberſtein Am Sonntag abend kam es in den Straßen Oberſteins zu ſchweren Ausſchreitungen der Beſatzungstruppen. Soldaten mit aufgepflanztem Bajonett gingen auf die wehrloſe Menge vor und ſchlugen blindlings auf ſie ein. Eine Zivilperſon wurde durch Bafonettſtiche erheblich verletzt, andere Perſonen wurden mit Gewehrkolben niedergeſchlagen. Die Erregung der Be⸗ völkerung iſt ungeheuer. Geſtern mittag wurde der Oberbürgermeiſter Berge und der Stadtſyndikus Schwarz ausgewieſen, da ſie angeb⸗ lich nicht genügend dafür geſorgt hätten, dieſe Vorgänge in den Straßen zu unterbinden. Eine gewaltige Menſchenmenge umſäumte die Straßen am Bahnhof und brachte dem ſcheidenden Bürgermeiſter Ovationen dar. Die ſtädtiſchen Beamten ſind als Zeichen des Pro⸗ teſtes in einen 24ſtündigen Proteſtſtreik eingetreten. Zwiſchen Oberſtein und Idar iſt eine militäriſche Kontrollſtelle eingerichtet worden. Vorbeifahrende Autos und Straßenbahnwagen werden angehalten und durchſucht. Den Paſſan⸗ ten werden ohne Grund größere Geldbeträge abgenommen. Die Idarer Zeitung wurde von den Beſatzungsbehörden auf 3 Tage verboten. Ein Grund iſt nicht angegeben. Auch weitere Ausweiſungen werden noch erwartet. Tapfere Worte eines Bergarbeiters Unter ungeheuerer Beteiligung fand, wie berichtet, vor einigen Tagen die Beerdigung des von den Franzoſen auf der Zeche„Prinz⸗ regent“ ermordeten Bergmanns auf dem Friedhof in Bochum ſtatt. Ein endloſer Zug bewegte ſich unter den Klängen des Berg⸗ mannsliedes, während die Sirenen der Zechen ertönten und die Glocken läuteten, von der Zeche durch Weitmar, der Wohnſtätte des Ermordeten, nach dem Friedhof in Bochum, wo der Sarg beigeſetzt wurde. Am Grabe hielt der Vertreter der chriſtlichen Gewerkſchaft Wiedfeld eine kurze Anſprache. 8 „Wir Bergleute ſindgewohnt, zu ſterben“, ſo führte er aus,„aber noch nie haben wir einem Kameraden, deſſen Körper mit Kugeln durchbohrt iſt, das letzte Geleit gegeben. Wir Bergarbeiter ſind nicht gewohnt, auf unſerer Zeche ermordet zuwer⸗ den, wenn uns auch manches Schlagwetter und ſonſtige Gefahren bedrohen. Beſonders ſind wir nicht gewohnt, daß unſere Arbeiter ermordet werden von Truppen einer Nation, die ſich mit Huma⸗ nität, Freiheit und demokratiſchen Prinzipien brüſtet. Wir wol⸗ len keinen Krieg, aber wir deutſchen Bergarbeiter und Beamten ſind keine Sklavennaturen und werden uns niemals dem Joch eines fremden Bajonetts unterwerfen. Das beſchwören wir am Grabe unſeres jungen Kameraden. Sein Blut iſt nicht umſonſt ge⸗ floſſen. Es iſt für die Arbeiter und für das Vaterland gefloſſen. Du ſollft uns ein Vorbild ſein; ſo lange werden wir durchhalten, bis Friede und Recht wieder in der Welt Einkehr halten.“ Als ob die Franzoſen ſich in ihrer ganzen Glorie zeigen wollten, jagten ſie den Zug der Trauerteilnehmer bei der Rückkehr vom Grabe mit Bajonetten auseinander. Sämtliche Gewerkſchaften haben an General Degoutte ein Proteſtſchreiben gerichtet, in dem es u. a. heißt:„Die Uebergriffe des Ihnen unterſtellten Militärs gegen friedliche Bergarbeiter mehren ſich von Tag zu Tag. Wir fra⸗ gen deshalb, wo bleibt die zugeſicherte Gewährleiſtung der friedlichen Arbeit? Als Vertreter von über 550 000 Bergarbeitern des ganzen zu Unrecht überfallenen Ruhrgebiets halten wir uns verpflichtet, hier⸗ mit auf das ſchärfſte gegen eine derartige Beſchießung der Bergarbei⸗ ter und ihrer Arbeitsſtätten zu proteſtieren. Unſere Kohlenzechen ſind Stätten friedlicher Arbeit und kein Kriegsſchau⸗ Ein andesverräterp J Berlin, 27. Febr.(Von unſ. Berliner Büro.) Bei dem der⸗ zeitigen Herausgeber der Deta⸗Korreſpondenz, Walter ODehme, iſt geſtern eine Hausſuchung abgehalten worden. Alles vorhandene ſchriftliche Material wurde, wie das 8 Uhr⸗Abendblatt zu berichten weiß, beſchlagnahmt. Oehme ſelbſt iſt im Laufe des geſtrigen Tages auf dem Polizeipräſidium vernommen worden. Dieſer Herr Dehme iſt eine der typiſchen Revolutionserſcheinungen. Um die Zeit der Volksbeauftragten tauchte er, ein abgebrochener Student durchaus bourgeoiſen Urſprungs eines Tages plötzlich in der Reichskonzlei auf. Damals ſchien ODehme ſich den Mehrheits⸗ ſozialiſten zuzurechnen, ſpäter, nachdem er die Reichskanzlei hatte verlaſſen müſſen, gab er ſich als Unabhängiger und zwar gern als einen der radikalſten aus, bis er dann, wohl weil man in ihm die Quertreibereien eines findigen und aufdringlichen Reporters ent⸗ deckt zu haben glaubte, von der Deta⸗Korreſpondenz, die ſich damals noch Dena nannte, übernommen wurde. Immer aber und zu allen Zeiten ſah man Herrn Oehme in der engſten Verbindung mit den ausländiſchen Zeitungskorreſpondenten auch mit ausge⸗ ſprochenen ier Die Vermutung läge nahe, daß Oehme, der fortgeſetzt über ſehr reichliche Geldmittel zu verfügen ſchien, ihnen als Schlepper gedient hat. Die Deta hat im der letzten Zeit vielfach Nachrichten gebracht, die beabſichtigt oder nicht, wie Börſenmanöve- wirkten, beſtimmt, unſeren Ab⸗ wehrkampf an Ruhr und Rhein zu hemmen. Auch noch andere „Falſchmeldungen dieſer Tage glaubten Eingeweihte auf Herrn Ein volk ohne Muſik Don Profeſſor D. hermann Schuſter(Hannover) Wir entnehmen dieſen vorzüglichen(von uns gekürzten) Aufſatz über eine ſchwere Kulturbedrohung Heft 3 der von G. Streſemann herausgegebenen „Deutſchen Stimmen“. Bei Kriegsausbruch 1914 wurden viele Menſchen von einer Angſtpfychoſe oder auch von einem falſchen Geiſt der Afkeſe er⸗ griffen: wir müſſen ſparen und uns einſchränken, alſo beſtellen wir den Muſikunterricht unſerer Kinder ab. So radikal geht das Publi⸗ kum heute nicht vor. Aber die Wirkung für die Muſiklehrer iſt ähnlich. Man ſteigert ihre Bezahlung nicht entfernt nach dem Maßſtab des Teuerungsindex oder auch nur nach dem Maß der Beamtengehälter, die ihrerſeits auch weit, zumal bei den oberen Stufen, hinter dem Indeér zurückbleiben. Im allgemeinen bewegen ſich(bei Jahresanfang) die Honorarſätze, ſelbſt bei guten und voll⸗ beſchäftigten Lehrkräften, zwiſchen dem 20—50fachen ihres üblichen Friedenshonorars. Um dieſe Zahlen in ihrer erſchreckenden Sprache recht zu ver⸗ ſtehen, muß man daneben bedenken, daß ein 20jähriger ungelernter Handarbeiter in derſelben Zeit einen Stundenlohn von etwa 300 J, d. h. gut das 700fache ſeines Friedenslohns erhielt, daß er die Indexzahl von 685 überſtieg, während der reife Künſtler nur einen winzigen Bruchteil von ihr erreicht. Aber es gilt noch ein anderes zu beachten Die angeführten Honorare ſind nur Brutto⸗Ein⸗ nahmen. In ihnen ſtecken verhältnismäßig überhohe Werbungs⸗ koſten. Der Muſiklehrer muß entweder den Weg zu ſeinem Schüler machen und viel unbezahlte(1) Zeit verſäumen, oder er muß ein Zimmer mieten, reinigen, heizen und beleuchten. Er muß ſein Inſtrument oder ſeine Inſtrumente inſtand halten, muß Noten und Literatur kaufen u. dgl. Auch erwartet man von ihm ſtandesgemäße Kleidung. Würden dieſe Koſten alle nach kaufmänniſchen Geſichtspunkten berechnet, d. h. die Koſten für ein Klavier mit Abſchreibungen für Verzinſung und Amortiſa⸗ kion, etwa in Höhe der Ausgabe für die Miete, ſo würde bei den Allermeiſten ehrlicherweiſe überhaupt kein Reingewinn mehr übrig bleiben. Sie alle leben vom Kapital, vom Kapital ihrer In⸗ ſtrumente und Noten; ihrer Geſundheit und künſtleriſchen Aus⸗ bildung; denn auch das iſt eine traurige Tatſache, daß für künſt⸗ leriſche Weiterbildung faſt niemandem mehr Zeit und Geld bleibt. Ein wirkliches Exiſtenzminimum, etwa wie eine beamtete Lehrerin in GBruppe? erreichen nur ganz wenige Muſtklehrer (innen), wenn ſie ngämlich unverhältnismäßig gut bezahlt und bis en den Hals mit Stunden zugedeckt ſind. Es gibt einzelne, die Oehme und ſeine Inſpiratoren zurückführen zu müſſen. Wie weit das zutrifft, wird die nunmehr eingeleitete Unterſuchung zu ergeben haben. Wie zu dem Fall Oehme noch von anderer Seite gemeldet wird, liegt gegen ihn der Verdacht des Landesverrats vor: Oehme ſoll Dienſte für die franzöſiſche Regierung getan haben. Nach ſeiner geſtrigen Vernehmung iſt er einſtweilen moch entlaſſen worden. Die bei der Hausſuchung gefundenen, Herrn Oehme ſchwer belaſtenden Akten ſollen, wie die D. A. Z. hört, zum⸗ teil veröffentlicht werden. die produktionsſteigerung der Landwirtſchaft Berlin, 27, Febr.(Von unſ. Berl. Bürg.) Im preußiſchen Landtäg wurde geſtern die Agrardebatte fortgeſetzt. Als Kernſtück ſchälte ſich aus der Erörterung, wie ſtets ſo auch diesmal die Fag heraus: Wie iſt eine Prodüktionsſteigerung der Land⸗ wirtſchaft zu erreichen? Daß allein erhöhte Mroduktion uns allmählich zu erträglichen Daſeinsbedingungen verhelfen kann, da⸗ rüber ſind wir uns ja alle einig und Meinungsdifferenzen beginnen 05 wenn es heißt, die Mittel und Wege zu ergründen, die am erſten geeignet ſind, uns dem allſeits erſehnten Ziel e. zu bringen. Der Volksparteiler Graf Stolberg⸗Wernigerode betonte als unumgängliche Vorausſetzung für eine Sein der Landwirtſchaft dreierlei: Einmal verbilligte Stickſtoffliefe⸗ rung an die Landwirtſchaft ſodann eine verſtändige Geld⸗ wirkſchaft und ganz beſonders— und darin ſtimmt wohl jeder Einſichtige ihm zu— Scheuklappen eines beſchränkten Reſſortpartikularismus zu befreien weiß, wie er heute im Reich durch die Herren Gröner und Stingl ſehr Schaden unſerer geſamten Volkswirtſchaft vertreten wird. er Landwirtſchaftsminiſter Dr. Wendorff ließ ſich eingehend über die gegenwärtige übrigens durchaus nicht roſige Lage der Land⸗ wirtſchaft aus, ſowie über die Pläne der Regierung, die zu beſſern und zu helfen; er erklärte, daß alles im Rahmen des Möglichen ge⸗ — ſollte, um die Nahrungsverſorgung der Bevölkerung, insbe⸗ ondere unſerer bedrängten Volksgenoſſen an der Ruhr zu ſichern. Man weiß, daß die preußiſche Regierung verſucht hat, neue Wege zu gehen und daß ſie in einem Entwurf vorgeſehen hat, eine Produk⸗ tionsſteigerung durch die Erſtattung des Gegenwertes für das Getreide nicht in Geld, ſondern in Düngemitteln zu erreichen. Indeß iſt dieſe Anregung, wie weiter bekannt iſt, nicht eben beifällig aufgenommen worden, zum Leidweſen des Herrn Wendorff, der für dieſen Reformgedanken auch das Reich zu gewinnen gehofft hatte. Im übrigen bekannte der Miniſter, daß er keineswegs für die Zwangswirtſchaft ſchwärme, daß unter normalen Umſtänden die Ge⸗ treideumlage zum Abbau reif ſei, daß aber, wie die Dinge zur Zeit nun einmal liegen, ohne ſchwere Gefährdung der Volksernährung daran nicht gedacht werden könne. In der Ausſprache traten Sozialdemokraten und Kommuniſten für eine Beſſerſtellung der Landarbeiter ein. Ein Zentrumsredner vom linken Flügel fand die Erhöhung des Umlagepreiſes ungerecht⸗ fertigt und der Demokrat Barteld mahnte den landwirtſchaftlichen Großgrundbeſitz, das nötige Land für Siedelungszwecke bereit zu ſtellen. Letzte Meidungen Ein Anſchlag gegen die„Münchner Poſt“. München, 27. Febr. In der Nacht von Sonntag auf Montag wurden die Bewohner des Altheimer Ecks durch einen donnerähnlichen Knall aus dem Schlafe geweckt. Zugleich fiel ein Schuß. Als heute früh die Fenſtergitter der„Münchner Poſt“ geöffnet wurden, ſtellte ſich heraus, daß bei einem Fenſter von der Straße hereingeſchoſſen worden war. Gegen ein anderes Fenſter war eine Handgranate geworfen worden, ein drittes Fenſter war eingeſchlagen. Die Unter⸗ ſuchung iſt eingeleitet. Die Folgen der„wilden Jüge“ Eſſen, 27. Febr. Auf der von den Franzoſen von der eng⸗ liſchen Beſatzung neu übernommenen Strecke Düren—Aachen ereig⸗ nete ſich am Samstag ein zwiſchen einem Militär⸗ ug mit einem Güterzug. ach glaubwürdigen Angaben ſind 40 ranzöſiſche Soldaten dabei ums Leben gekommen. AKoblenz, 27. Febr. Geſtern nacht zwiſchen 11 und 12 Uhr er⸗ eignete ſich auf der militariſierten Strecke von Koblenz bei dem Bahn⸗ hof Königsbach ein Unfall, wobei die Lokomotive und ſieben Wagen eines Zuges entgleiſten. Beide Geleiſe waren mehrere Stun⸗ den hindurch geſperrt. Nachdem ein Gleis für den Verkehr wieder frei geworden war, ereignete ſich geſtern nachmittag ein neuer Un⸗ fall, wobei die Lokomotive und fünf Waggons entgleiſten und erheb⸗ lich beſchädigt wurden. Ob Perſonen dabei zu Schaden gekommen ſind, iſt nicht bekannt. Oſterfeld, 27. Febr. Ein ee Offizier geriet bei Durchſuchung des Transformatorenhäuschens an die Stark⸗ ſtromleitung und wurde getötet. 4 * Ein ikalieniſches Grünbuch. Muſſolini übermittelte der Kammer ein Grünbuch über die Konferenzen in London im Dezember 1922 und in Paris im Januar 1923. Insbeſondere werden die Noten Deutſchlands an die Reparationskommiſſion und die Projekte der interalliierten Finanzſachverſtändigen wegen Konſolidierung der Mark veröffentlicht. Im zweiten Teil befindet ſich vor allem das italieniſche Projekt, das die Grundlage der Konferenz von London bildete. Der dritte Teil des Grünbuches gilt der Pariſer Konferenz. * Obligakoriſcher Religionsunterricht in Eſtland. Bei einer all⸗ gemeinen Volksabſtimmung in Eſtland wurde die Frage des obliga⸗ toriſchen Religionsunterrichts in den Schulen bejahend entſchieden. Die Stimmenmehrheit war ſehr groß. eine Tarifpolitik, die ſich von den Wirtſchaſtliches und Soziales die Lage des Arbeitsmarktes in Baden Die Verſchlechterung der Arbeitsmarktlage häl an. Innerhalb der letzten Berichtswoche kam es erneut zu einel Reihe von Betriebseinſchränkungen. Abſatzmaagel Mangel an Rohſtoffen in der metallverarbeitenden Induſtrie, ſind die weſentlichen Gründe dafür. Im beſonderen äußert ſich die Verſchlech terung im Baugewerbe und in der Tabakinduſtrie. An⸗ gebot an Arbeitskräften beſteht in allen Berufsgruppen. Ungelerne Arbeiter ſind ſo gut wie gar nicht unterzubringen Die Nachfrage beſchränkt ſich a1 einige Spezialarbeiter der Mannheimer Metalk induſtrie. Ebenſo konnte auch der Mangel an weiblichen Hausang⸗ ſtellten bislang in keiner Weiſe ausgeglichen werden. * Die Tragödie des Alters Es gibt nichts traurigeres in unzeren leidvollen Tagen als Die ſtille, ſtumme, hoffnungsloſe Verzweiflung der alten Leute. Al Anfang des Krieges revete man viel von bem rätſelvollen Ausdrul in den Augen der aus hölliſchem Schlachtenfeuer geretteten Ve? wundeten und der Schwerverletzten in den Lazaretten. Er griff anß Herz. Als dann die Gefangenen heimkehrten, beobachteten wil wieber einen gar eigenen Ausoruck in den Augen der glücklich del Heimat Wiedergegebenen. Auch dieſer griff ans Herz. Aber in all' dieſen Augen leuchtete bei all dem Jammer eine ſtille, frohe Hoffnung auf die lindernde Hand der Zeit. Wie ganz anders blickt das Auge der alten Leute, die elnem von Teuerung, Not und Hunger umorandeten Leben keine Kraft, keine Kämpfernatur mehr entgegenſetzen können. Wer die ſtumme, vernichtende Verzweiflung dieſer Leute noch nicht geſpürt und ge⸗ fühlt hat, der verſteht den Blick nicht zu deuten. In erſchütternden Klagen bricht es aus innerſtem Herzen hervor: Nach einem Leben voll Fleiß, Arbeit und Sparſamkeit ein Alter voll Jammer, vol Hunger und düſteren Sorgen. Es bleibt nur eins:„Entweder lang ſam verhungern oder ein entſchloſſenes Hinausgehen aus dieſem Leben durchs dunkle Todestor“, klagte jüngſt ein altes Mütterlein⸗ Wie da richtig helfen, wie Brot ſchaffen? Eine Altrentnerin klagte neulich:„Jetzt muß ich auch noch den Ehering verkaufen, den bereits fünfzig Jahre getragen habe. Wie wehe tut mir die leere Stelle am Finger. Wie lange wird der Betrag bei der fortſchrel“ tenden Teuerung reichen und was dann?“ Es iſt ein herzerſchüt terndes Elend. Dieſe dumpfe Hoffnungsloſigkeit, der Hunger un das Elend der alten Leute, die den Tod als Erlöſer herbeiſehnel, ergreift jedes fühlende Herz und füllt es mit namenloſem Jamme. Unſer Land, alle jungen arbeitsfähigen Menſchen, ſe ſollten täglich der Not des Alters gedenken und einen feſten Bund ſchließen. Keine Woche, keinen Zahltag ohne Dan für den Segen der Arbeit, ohne Unterſtützung der armen, alten Leute. Immer wieder muß es der Jugend eingepra werden, daß wir das Al ter am beſten und ſchönſten ehren, wenn wir es helfen ernähren! Es darf im deutſchen Lande nicht volr⸗ kommen, daß alte Leute überwältigt von Not und Hunger, Hand an ſich legen. Alle Stände müſſen ſich zu einem ſeſten Bund der Hilfe zuſammenſchließen. Da erlebte ich jüngſt etwas Erfreuliches: Kam da eine alte Siebzigjährige klagend und um Rat bittend. Sie müſſe ihl Häuschen verkaufen oder verhungern. Was aber dann?„Unſet Herrgott hat mich in meinen alten Tagen in die verlorene Ec geſtellt und mich vergeſſen“ klagte ſie mit heißen Tränen. Nein nein, nur irs Warteſtübchen geſetzt, tröſtete ich ſie und betrachtel die unbezahlten Steuerzettel, die ſie nicht zahlen konnte. Der Mann iſt tot und von ihren Kindera iſt keines mehr am Leben. Sie bat mich, an ihre Verwandten zu ſchreiben und mit ihnen zu beraten, was geſchehen könne für ſie, ob einer ſie zu ſich nehmen könne. Ich dat es. Kurze Zeit darauf erſchien die arme Frau wiebet in Begleitung einer jüngeren und rief aus: Unſer Herr, gott hat mich aus dem Warkeſtübchen erlöſt— Hilfe iſt gekommen Ein heller Freudenſtrahl voll Menſchenglückes traf mein Herz in ſtiller Mitfreude. Eine im Auslande ledende Nichte hatte ſich del alten Tante erinnert und. für ſie Geld geſchickt, ſodaß ſie ihr Steuer zahlen, die Reparaturen im Hauſe ausführen, ſich Brol kaufen konnte und nicht zu verhungern brauchte. Die alte Frau kann nun, wie ſie wünſcht, in ihrem Häuschen ſterben, denn ſie kann nicht mehr daraus vertrieben werden. Solche Freuden“ flammen ſah ich noch ſelten in alten, vergrämten Augen au leuchten, wie an dieſem Tage, als ich Einblick in unſeres Herr⸗ gotts geheimer Werkſtätte tun durfte. Das war Freude und Lab⸗ ſal für das Herz, das ſo viel Jammer täglich miteriꝛebt. Not im Lande, ganz beſonders für unſere Alten und zuſammen⸗ Nber und die Notgemeinſchaft durch reichliche Spenden ördern. den drohenden Hungertod unſerer alten Schweſtern und die in Ehren ergraut und um das Ende ihres Daſens die ſchmerz⸗ lichſte Tragödie durchleiden müſſen, verbinden. Das Land, das ſie geboren, dem ſie gedient, ſoll und darf ſie nicht verſinken laſſen in Nacht und Elend, in hoffnungsloſer Verzweiflung. Die Jugend muß ſparſam und wuünſchlos erzogen und gewöhnt werden, ſtatt zu naſchen, ſich der alten Leute erinnern, was ſich namentlich die jungen Mädchen und Burſchen merken ſollen. Ihr Mültel gewöhnt eure Kinder daran, daß ſie den alten Leuten Gutes er' weiſen. Deutſche gedenket der Not der Alten! Elisabeth W. Trippmacher-Ladenburg a. N. — —8 Stunden den Tag geben. Dabei müſſen ſie künſtleriſch ver⸗ dorren. Der Reichsfinanzminiſter würde ſich ein Verdienſt erwerben, wenn er die Finanzämter anwieſe, die Steuererklärungen der Ton⸗ künſtler mit etwas mehr Verſtändnis zu beurteilen. Sie wagen die Werbungskoſten gar nicht in genügender Höhe anzugeben, weil man]ſch ihnen immer entgegnet: Ihre Netto⸗Einnahme muß doch höher ſein, Sie leben jal Freilich aber ſo wie unſere Kleinrentner, vom Ver⸗ rauf entbehrlicher und un entbehrlicher Beſitzſtücke. Künſtler von Namen und Rang ſuchen ihr Brot in Kinos und Kaffees. Wenn es den Schaffenden ſo übel geht, ſo mag man an die Verſor⸗ — der Alten überhaupt nicht denken. Neuerdings wächſt die 7 5— Muſiklehrenden, die aus bitterer Not in andere Berufe übergehen. Ueber zwei Mißſtände wird beſonders geklagt. Die Muſik⸗ lehrer, auch die im freien Beruf ſtehen, müſſen außer ihrer Ein⸗ tolamenſteuer noch Umſatzſteuer zahlen und zur Angeſtell⸗ tenverſicherung beitragen. Ueber den Widerſinn und die Un⸗ gerechtigkeit dieſer Doppelbeſteuerung haben ſie ſich beim Reichs⸗ finanzminiſter vergeblich beſchwert. Die zweite Klage gilt der Schmutzkonkurrenz. Ueberall wird geklagt, daß ungeeignete Elemente in unwürdiger Weiſe die Preiſe unterbieten. Sie ruinieren infolge ihrer mangelnden Vorbildung den Unterricht und durch ihre Preisdrückerei die Muſiklehrenden. Abhilfe wird erwartet von einer reichsgeſetzlichen Regelung, nach der niemand ohne amtlichen Be⸗ fähigungsnachweis Muſikunterricht erteilen darf. Die Muſtikſchulen ſeufzen noch unter einigen beſonderen Laſten. Man fordert von ihnen nicht nur Umſatz⸗, ſondern auch Gewerbeſteuer. Viele Inhabe“ brachen unter dieſer Doppelſteuer vollends zuſammen. Viele Muſikſchulen ſind außerſtande, ſchadhafte Inſtrumente auszubeſſern, geſchweige unbrauchbar gewordene durch neue zu erfetzen. In Berlin klagt man mit Recht über die unver⸗ hältnismäßig hohen Abgaben für Waſſer, Müllabfuhr u. dgl., die nicht nach dem tatſächlichen Verbrauch des Wohnungsinhabers, ſon⸗ dern nach dem Mietwert der Wohnung umgelegt werden. Uner⸗ ſchwinglich werden jetzt für ſolche Inſtitute die Kohlenpreiſe. Ihr Tod vollends muß die Wohnungsbauabgabe ſein, wenn ſie in der ge⸗ planten Form einer 15, oder 30fachen Verdoppelung der Friedens⸗ miete durchgeführt wird. Sehr einfach, aber ſehr ungerecht und umſozial. Der Ruin für alle kinderreichen Familien, die große Wohnungen haben müſſen und für alle ſchwerringenden Kultur⸗ inſtitute, die nur in einer größeren Zahl von Räumen arbeiten können. Es wäre ein Jammer, wenn ſie ihre Pforten ſchließen müßten; denn gerade unter dieſen privaten Muſikſchulen waren ein⸗ zelne muſikpädagogiſch bahnbrechend. Sie hatten erkannt, daß zu einem guten, fruchtbaren Muſikunterricht nicht nur eine gediegene künſtleriſche und techniſche, ſondern auch eine ſpezifi ädage⸗ giſche Ausbildung gehört. ee Den Muſikſchulen wird man nicht aufhelfen dürfen durch eine weſentliche Erhöhung der Honorare, die ſie von den Muſik⸗ hülern nehmen. Deren Lage iſt ſowieſo ſchon troſtlos genug. Kein Wunder deshalb, daß im Seminar der Muſikgruppe Berlin in einer einzigen Klaſſe von 15 Seminariſtinnen 7 das Studium aufge ben mußten, darunter verſchiedene hervorragend begable Schilerinnen. Andere ſind genötigt, ihre Ausbildung vorzeitig ab⸗ zubrechen, und auch die qualitative Ausbildung leidet Schaden, teils weil die beſten Lehrkräfte wegen der unzureichenden Bezahlung den Unterricht aufgeben, teils weil die Schülerinnen nicht imſtande ſind, ſich die nötigen Ausbildungsmittel zu beſchaffen, Was iſt die Folge aus dieſem geſchilderten Tatbeſtand? Der Muſikunterricht im deutſchen Mittelſtand, der ihn bisher beſonders pflegte, geht mehr und mehr zurück. Faſt jeder Muſiklehrende kann an dem Wechſel in ſeiner Schülerſchaft dieſe Umſchichtung feſtſtellen. Gewiß kommen einzelne erfreuliche Ele⸗ mente als Muſikſchüler neu hinzu. Aber im ganzen iſt es eine Umſchichtung zum Schlechteren. der gute alte Mittelſtand bringt die Koſten nicht mehr auf, weder die beſcheidenen Koſten für den Unterricht, noch für Noten oder gar für Inſtrumente. Wer aus dem Mittelſtande kann heute für 17% Millionen ein Klavier oder für—3 Millionen einen Flügel kaufen! Heute haben noch viele ein Inſtrument geerbt, neu kaufen können dieſe Schichten nicht, wen ſie ihren Hausſtand begründen. Dauert dieſe Teuerung noch jahrelang weiter, ſo bringt ſie uns das langſame, aber ſichere Ende der Hausmuſik. Aber es ſteht mehr auf dem Spiel, Unſere Kunſt an ſich iſt ſchwer gefährdet. Wenn ein junger Muſikliebhaber kürzlich bei einem Heidelberger Muſi⸗ kalienhändler feſtſtellen mußte, daß er von ernſten Klaſſikern nut wenige Werke vorrätig hatte, aber Hunderte der neueſten Schla⸗ ger, Tänze und Gaſſenhauer, ſo bedeutet das eine traurige Degenerierung des muſikaliſchen Geſchmacks. Was die übermäßig bezahlte moderne Jugend in Kinos und Kaffees und minderwertigen Operettentheatern zu hören bekommt, die Schiebetänze, mit denen ſie die Nächte durch ſich amüſiert, doß will ſie zu Haus auf dem Klavier nachklimpern. Das wird gebruckt, denn es wird gekauft. Aber Beethovens Sonaten ſind bald ebenſo ausverkauft, wie die Werke unſerer klaſſiſchen Dichter. Neue große Kompofitionen werden nicht mehr gedruckt. Sie bleiben im Schreibtiſch der Künſtler liegen wie die meiſten Werke unſerer deutſchen Gelehrten. Deshalb ſin auuch Aufführungen neuer Kompofitionen ni mehr möglich, es ſei denn, daß der Künſtler eigenhändig alle einzelnen Stimmen ausſchreibt. Die muſikaliſche Tradition bricht Wir müſſen unſere Herzen und Hände offen halten für alle Beſonders wir Frauen ſollten uns zur doern, rüdern „ N Dienskag, den 27. Jebruar 1923 Mannheimer General-Anzeiger[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seike. Nr. 97 Die verkehrslage in Baden Auf der Freiburger Handelskammer fand aufgrund der von Regierungsſeite erhobenen Vorſtellungen eine längere Beſpre⸗ chung zwiſchen Vertretern der Reichsbahndirektionen Karlsruhe und Stuttgart einerſeits und Vertretern Oberbadens andererſeits über die durch die Beſetzung Offenburgs geſchaffene Verkehrs⸗ lage ſtatt. Im großen und ganzen dürfte wenig Ausſicht be⸗ ſtehen, die gegenwärtigen ungünſtigen Verhältniſſe durchgrei⸗ fend zu beſſern. Trotz der offenſichtlichen Bemühungen, die ge⸗ rade die Reichsbahndirektionen Karlsruhe und Stuttgart in dieſer Richtung unternahmen. Es wurde betont, daß die württembergiſchen und badiſchen Umgehungslinien, da ſie in der Hauptſache eingleiſig ſeien, völlig überlaſtet ſind. Hierzu komme der Steigungsunterſchied, namentlich auf der Strecke Immendingen— Waldshut. Auf dieſer Strecke verkehre zwar nach dem regelmäßigen Plan ein Güterzugspaar. Jetzt werden deren nicht weniger als 22 be⸗ fördert. Auf ſämtlichen Umgehungsbahnen wird auch nachts gefah⸗ ren. Man wolle verſuchen, von Freiburg aus, einen zweiten Zug in Richtung Karlsruhe abzufertigen, der etwa 212 Uhr von Freiburg abgehe und abends 7 Uhr den Anſchluß in Karlsruhe an die Nacht⸗ ſchnellzüge Frankfurt—Berlin erreichen werde. Das Hauptgewicht müſſe gelegt werden auf die Aufrechterhaltung des Güter⸗ zugsverkehrs. Bei der Beſprechung kamen auch Wünſche wegen beſſerer Ver⸗ bindung zwiſchen Freiburg und Emmendingen und dem Elztal zur Sprache. Ueber die Frage der Frankenzuſchlagserhebung für die Strecken, die auf Schweizer Gebiet laufen, wurde betont, daß deren Notwendigkeit durch den badiſch⸗ſchweizeriſchen Staatsvertrag von 1852 begründet ſei, der der Schweiz ein Mitſpracherecht für die Preis⸗ verrechnung der auf Schweizer Boden liegenden Strecken einräumt. Die Angelegenheit ſolle aber nochmals in Bälde der zuſtändigen Stelle vorgetragen werden. Die franzöſiſche Sprache im Schulunterricht Nach Blättermeldungen haben Sozialdemokraten, Zentrum, Deutſchnationale, Volkspartei und Demokraten im Reichstag bean⸗ tragt, ſtatt des Franzöſiſchen in den höheren Schulen ganz allge⸗ mein Engliſch und Spaniſch mehr zu pflegen. Anhalt hat bereits beſchloſſen, die franzöſiſche Sprache aus ſeinen Schulen zu entfernen, und Württembergs Kultusminiſter hat im Landtag zu⸗ nächſt für die Seminarien denſelben Schritt angekündigt. Vom bayeriſchen Kultusminiſterium wird demnächſt eine Verordnung er⸗ laſſen werden, durch die in allen Mittelſchulen die engliſche Sprache an die erſte und die franzöſiſche Sprache an die zweite Stelle geſetzt wird. Danach wird in den humaniſtiſchen Gymnaſien Engliſch Pflichtfach, Franzöſiſch Wahlfach In den realiſtiſchen Anſtalten wird der engliſche Unterricht ſchon in der erſten Klaſſe begonnen, während das Franzöſiſche erſt von der vierten bezw. ſechſten Klaſſe an gelehrt wird. Die Frage, das Engliſche ſtatt des Franzöſiſchen als erſte Fremdſprache an deutſchen Schulen beſchäftigt die ffentlichkeit ſchon länger. Für einen Verſuch mit der engliſchen als erſte Fremdſprache und deren Förderung durch die Unterrichts⸗ behörden iſt auch der Allgemeine Deutſche Realſchulmännerverein auf ſeiner letzten Tagung in Hildesheim(1921) einſtimmig einge⸗ treten und es iſt bereits feſtgelegt, daß im Reich an der deutſchen Oberſchule das Engliſche den Vortritt vor dem Franzöſiſchen er⸗ hält. Ein Vergleich beider Sprachen hinſichtlich ihres Wertes für die Schulen ergibt, ſo ſagt der Steiermärker Dr. Fritz Karpf in einem dieſe Frage behandelnden Aufſatz, ſofort die weitaus größere praktiſche Notwendigkeit des Engliſchen. Womit man den Vorrung des Franzöſiſchen bisher meiſt rechtfertigte, daß es nämlich im Oſten ungemein verbreitet ſei braucht und darf für den Deutſchen aus vielerlei Gründen nicht mehr in Betracht kommen. K. Voßler, der feinſinnige Münchener Romaniſt. ſagt daher mit vollem Recht: „Welches Intereſſe haben denn wir Deutſchen, daß das Franzöſiſche als internationale Umgangsſprache erhalten bleibt? Wir haben alles Intereſſe, daß es aus dieſer Rolle verſchwindet. Wenn ſich ihm zweimal 70 Millionen Ohren im Herzen Europas verſchließen und wir nein ſagen zu dem Anſinnen: Parlez vous frangais?, ſo iſt es ein Gewinn für die Sache unſeres gequälten Vaterlandes.“ (Siehe auch„Briefe an den Generalanzeiger“). *Ein Hirkenſchreiben des Erzbiſchofs. Am nächſten Sonntag wird Crzbiſchef 5 an die Gläubigen ein Hirtenſchreiben richten, in dem er e ene der ſcen e Bedrängnis des deutſchen Volkes, insbeſondere unſerer badiſchen Heimat zur Einigkeit mahnt und Ur alle an genanntem Tage eine allgemeine Kirchenkollekte zu Gun⸗ ſten des großen Hilfswerkes, das der deutſche Caritasverband über⸗ nommen habe, anordnet. Ein Teil des Erträgniſſes ſoll im Notfall für die beſeen badiſchen Gebiete Verwendung finden. Ausbildung von Jorkbildungsſchullehrerinnen. Am 2. Mal dieſes Jahres wird in Karlsruhe ein Kurs zur Ausbildung von Ele⸗ mentarlehrerinnen zu F tinnen beginnen, der vorausſichtlich bis Ende März 1924 dauern wird. Für dieſen Kurs werden ſolche Elementarlehrerinnen, die bereits im Schuldienſt tätig ſind, zunächſt berückſichtigt. die Jahresberichte der Schulen. Der badiſche Unterrichts⸗ miniſter hat angeordnet, daß im Hinblick auf die hohen Herſtellungs⸗ koſten auch für das Schuljahr 1922/23 die früher übliche Kedruckter Jahresberichte durch die Schule unterbleiben muß. Jede uſtalt hat nur einen Akten zu nehmen. handſchriftlich abgefaßten Jahresbericht zu den! Rhein⸗, Studenten⸗ und Volkslieder.(Näheres ſiehe Anzeige im *Ein naſſer Jebruar bringt ein fruchtbar Jahr! So belehrt uns eine alte Bauernregel. Und wenn dieſe Weisſagung zutrifft, dann könnten wir mit dem bisherigen Verlauf des Februars zufrieden ſein, denn er hat es an Näſſe nicht fehlen laſſen. Im übrigen war er auch ein milder Monat. Langſam kommt der Frühling näher. Als erſter Frühlingsbote erſcheint das Schneeglöckchen. In den Hecken und am Waldesrand blüht der Haſelſtrauch. Noch herrſcht im Walde Winter⸗ ſchweigen, ſieh, da fällt Goldſtaub auf den Schnee von den blühenden Haſelzweigen. Auch das Feld ſchickt ſeinen Frühlingsboten, den Huf⸗ lattich. Im Garten gibt der Safran von neuem wieder Kunde, in Feld und Heide wird bald die erſte Lerche trillern. Denn„im Februar muß die Lerch' auf die Heid', mag ſie es lieb oder leid!“ Im Hornung ſoll es noch ſtürmen und ſchneien.„Wenn's ſtürmt und ſchneit, iſt der Lenz nicht mehr weit, wenn's aber im Hornung nicht tüchtig ſchneit, dann kommt die Kälte zur Oſterzeit.“„Iſt im Hornung ſchlechtes Wetter, iſt auf ein gutes Jahr zu hoffen“. Schlechtes Wetter haben wir hier im Mannheimer Bezirk den ganzen Monat hindurch gehabt. Hoffentlich bewahrheitet ſich auch jetzt die Bauernregel, daß wir einem fruchtbaren Jahr entgegen gehen. Pb. Jundunterſchlagung. Ein 20 Jahre alter Dreher aus Lud⸗ wigshafen hat auf der Friedrichsbrücke ein Paket mit 3 Meter grau⸗ und gelbkariertem Damenſtoff verloren, der noch nicht ab⸗ geliefert, ſomit unterſchlagen wurde. Erhöhung der Muſikunterrichtshonorare. Der Verband der Mannheim⸗Ludwigshafener Muſiklehrkräfte veröffentlicht gemeinſam mit der Direktion der Hochſchule für Muſik im Anzeigenteil den für den Monat März feſtgeſetzten Teuerungszuſchlag. Wenn man be⸗ rückſichtigt, daß die Teuerung der geſamten Lebenshaltung für den vergangenen Monat laut dem amtlichen Index etwa das 2500fache beträgt, während die Muſikunterrichtshonorare für den kommenden Monat erſt auf das 600fache geſtiegen ſein werden, ſo muß man, wie uns geſchrieben wird die Erhöhung als unbedingt berechtigt anerkennen, insbeſondere da ſich im kommenden Monat wichtige Po⸗ ſten der Lebenshaltung(ſtädtiſche Gebühren, Kohle uſw.) weſentlich höher ſtellen.(Näheres ſiehe Anzeige.) Sängerbeſuch im Iſolierſpital. Die Patienten des Jöſolier⸗ ſpitals erlebten am Sonntag vormittag eine beſondere und ſeltene Freude durch den Beſuch der Aktivität des Männergeſangvereins „Concordia“ Mannheim, Die Sänger brachten in den drei Hauptbaracken verſchiedene Chöre zum Vortrag, die ebenſo wie der im Freien geſungene Schlußchor die dankbarſte Anerkennung der Zuhörer fanden. Möchte dieſe die Kranken für eine Stunde ihre Leiden vergeſſen machende warmherzige Tat Nachahmung finden. 30jähriges Dienſtjubiläum. Vorarbeiter Joſeph Kolb, wohn⸗ haft Langſtraße 16, iſt am 1. März ununterbrochen 30 Jahre bei der Firma Mannheimer Knieblechröhren⸗Fabrik Wildberg u. Co. tätig. cJ 40jähriges Dienſtjubilaum. Direktor Auguſt Heinrich in Firma Oberrheiniſche Induſtriegeſellſchaft Joſeph Vögele u. Co. Mannheim feiert am 1. März 1923 ſein 40jähriges Dienſtjubiläum. Direktor Heinrich trat 1883 in das Werk Joſ. Vögele ein. Er hat drei Jahrzehnte hindurch, von den 90er Jahren an, als Prokuriſt durch ſeine reichen Kenntniſſe und ſeine hervorragende Arbeitskraft dem Unternehmen große Dienſte geleiſtet. Während der Kriegsjahre hat er das Unternehmen als bewährter Mitarbeiter der Inhaber über ſchwierige Zeiten hindurchführen helfen. Bei Gründung der Schweſtergeſellſchaft, der Oberrheiniſchen Induſtriegeſellſchaft Joſeph Vögele u. Co., trat Direktor Auguſt Heinrich in dieſe über, wo er noch jetzt in körperlicher und geiſtiger Friſche mit unermüdlichem Fleiße tätig iſt. Der Jubilar erfreut ſich allſeitiger Sympathien. Wie die teueren Fleiſchpreiſe entſtehen. Zu dem Kapitel „Viehaufkäufer als Volksausbeuter“ wird uns aus Schwetzingen gemeldet: Kürzlich wurde in der Gemeinde Reilingen ein Farren verſteigert, den ein Viehhändler für 760 000 erſtand. Das Tier wurde an die Heil⸗ und Pflegeanſtalt für 1 120 000% weiterverkauft. Der Viehhändler„verdiente“ alſo innerhalb weniger Stunden 360 000„, ohne daß er ſich angeſtrengt hatte. Die Gendarmerie hat dieſen edlen Menſchenfreund, der Vieh aufkauft, ohne Handels⸗ erlaubnis zu beſitzen, hinter Schloß und Riegel gebracht. veranſtaltungen e Thegternachricht. Die Aufführung der dramatiſchen Dichtung „Der Landſtreicher“ von Fritz Droop am Sonntag, 4. März im Nationaltheater beginnt pünktlich um 11.30 Uhr vormittag und dauert eine Stunde. Der Reinertrag iſt für das deutſche Volksopfer(Ruhr⸗ 55 die Notgemeinſchaft und die Unterſtützungskaſſe des Schrift⸗ tellervereins beſtimmt. Richard⸗Wagner⸗Abend des B. V. B. Der Bühnenvolksbund veranſtaltet am kommenden Freitag im Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens für ſeine Mitglieder ein ſchon für den Todestag Wagners (13. Februar) vorgeſehenes Konzert mit dem Orcheſter des National⸗ theaters unter der Leitung Erich Kleibers. Neben der Holländer⸗ Ouvertüre enthält die Vortragsfolge die Fauſt⸗Ouvertüre, das Sieg⸗ fried⸗Idyll und das Meiſterſinger⸗Vorſpiel.(Näheres Anzeige.) Künſtlerſpiele Libelle. Der heute ſtattfindende Ehrenabend für Werner Groß, den ſchnell beliebt gewordenen Tanzhumoriſten, erhält noch dadurch eine beſondere Zugkraft, als ein Singſpiel des gleichfalls zurzeit in der Libelle gaſtierenden Vortragskünſtlers Hans Lederer zur Aufführung gelangt.„Am Rhein, am ſchönen Rhein“ nennt ſich dieſes Spiel; es enthält eine Reihe unſerer ſchönſten geſtrigen Abendblatt.) 2 ab. Auch die Aufführung alter Sachen leidet not. Große Konzert⸗ einigungen können Aufführungen kaum mehr veranſtalten, wenn ſie nicht ein eigenes Orcheſter beſitzen. Die Valuta ſchneidet uns vom Ausland ab. Und doch, ſo reich wir muſikaliſch ſelber ſind, die alte Schule Italiens, die Anregungen neuer franzöſiſcher Muſik wird unſere Kunſt ſchwer vermiſſen. Ich weiß, es gibt viele, die rührt ders geſchilderte Notſtand wenig. Ihnen iſt die Kunſt noch mehr wie die Wiſſenſchaft ein Luxus, den wir uns zurzeit verkneifen müſſen und verkneifen können. Aber die Kunſt iſt tein Lup us, ſie iſt elemen⸗ ares Lebensbedürfnis, wenm anders wir als Men⸗ zen und nicht als Tiere leben wollen. Wir hatten ſie niemals nötiger als heute. Denn niemals war die Gefahr größer, daß wir in feigen und rohen Materialismus verſinken. Niemals brauchten 5 mehr Erhebung und löſende Freude als in dem Elend und er zerreißenden Seelenſpannung dieſer Tage. Wir brauchen Freude zum Leben wie das tägliche Brot. Wenn wir keine Kunſt mehr aben, die unſerem Volk wahre Freude bereitet, ſo ſucht es ſich mit richtigem Inſtinkt, aber unter Verfehlung des Zieles, rohes deergnügen in Alkohol, Tanz und Tingeltangel, ein Vergnügen, as viel Geld koſtet, wirtſchaftlich unproduktiv iſt, und die Geſund⸗ heit von Leib und Seele verdirbt. Kunſt oder Afterkunſt, das iſt 20 Frage, ſie iſt nicht nur den Künſtlern, ſondern dem ganzen olke vorgelegt Tua res agitur. Du biſt verantwortlich. Theater und Muſik ˖ Der Ausſchuß für Volksmuſikpflege ließ am Montag die Vor⸗ wigsfolgs des erſten Akademiekonzertes, den Mozartabend, iederholen. Erich Kleiber dirigierte, und die Herren Max Füh⸗ 0 r(Flöte) und Johannes Stegmann(Harfe) waren die Soliſten. beds man befürchtet hatte, daß die Töne des kleinen Mozartorcheſters. calonders in dem Konzert für Flöte und Harfe, von dem Rieſen⸗ 85 5 des Nibelungenſaales verſchluckt würden, trat erfreulicherweiſe ein. Nachdem die„Figaroouvertüre“, köſtlich zu hören wie Bemer, vorbeigehuſcht war, entzückte dieſes herrliche Konzert(1778 in Laris entſtanden) in ſeiner ganzen Schönbeit und Anmut. Herr Füh⸗ ein Künſtler von hohen Graden. Bei ihm iſt— man beachte m ſeine vollendete Atemtechnik— die Technik pöllig über⸗ — en und der, dabei niemals ſchmachtende, Ton hat eine Süße und 0 Ausdruck. die man hingeriſſen bewundern muß. Herr Steg⸗ Sür iſt dm auf ſeiner Horfe ebenbürtig. den Beſchluß machte die 8 nie 38 in-Dur in vier Sätzen, wie die vorhergegangenen Nn eeine Schöpfung aus Mozarts glücklichſter Schaffenszeit. Das eſte zltbeaterorcheſter ſpielte unter Kleibers ruhiger und in der Eberußerſt beherrſchter Stabführung prachtvoll abgetönt. Karl rts machte zu Beginn ein paar Anmerkungen zu dem an muſi⸗ kaliſchen Wund Vundern unausſchöpfbar reichen Mozart. Es war ein un⸗ getrübt ſchöner Abend. hs. Friederike von Sadler⸗Grün, ſächſiſche Kammerſängerin, ein Mannheimer Kind, geb. 14. Juni 1836, ſtarb in den letzten Tagen in ihrer Vaterſtadt, wohin ſie die Sehnſucht getrieben, nachdem ſie viele Jahre in Rußland verlebt hatte. Ihre Künſtlerlaufbahn begann ſie hier als Choriſtin zur Zeit Vinzenz Lachners. Nach ihrer Aus⸗ bildung übernahm ſie Solopartien in Frankfurt, 1863 war ſie in Kaſſel, 1866—1869 in Berlin verpflichtet und feierte hier große Triumphe. 1869 verheiratete ſie ſich mit dem ruſſiſchen Baron von Sadler, ſtudierte dann bei Lamperti in Mailand, gaſtierte mit großem Erfolg in Bologna. 1876 war ſie Wagners erſte Fricka in Bayreuth. Mit Wagner ging ſie dann nach London und verſchaffte ſeinen Werken dort Eingang. Sie lebte bis zum Tode ihres Mannes in Petersburg und überſiedelte dann nach Pernau; dort gab ſie Ge⸗ ſangsunterricht bis in die letzten Jahre hinein und überwies den Ertrag ihrer Konzerte wohltätigen Zwecken, beſonders der deutſchen Schule. Es war der Künſtlerin vergönnt, bis zu ihrem Tode in voller geiſtiger Friſche auch an dem Kunſtleben unſerer Stadt teil⸗ zunehmen. 4e Theaterrundſchau. Albert Noetzels Oper„Meiſter Guido“ fand bei ihrer Schweizer Uraufführung im Zürcher Stadttheater eine begeiſterte Aufnahme. Seit mehreren Jahren hatte keine Urauffüh⸗ rung ſo ſtarken Erfolg.— Der in der deutſchen Theaterwelt wohl⸗ bekannte Intendanzrat Georg Stollberg, lange Jahre erſter Direktor des Münchner Schauſpielhauſes, hat dieſer Tage mit ſeinem 70. Geburtslag zugleich das Jubiläum ſeiner 50jährigen Bühnen⸗ tätigkeit gefeiert.— Das Klara⸗Ziegler⸗Theatermuſeum in München iſt jetzt unter die Aufſicht des Generaldirektors des Bay⸗ riſchen Nationalmuſeums geſtellt worden.— Die Schauburg in Hannover, die von der Stadt Hannover als zweites ſtädtiſches Theater übernommen und dem Intendanten Grunwald übertragen wurde, wird im Mai eröffnet. Im ſtädtiſchen Opern⸗ und Schauſpiel⸗ haus ſollen dann nur mehr Opern gegeben werden.— Direktor Mordo vom Oldenburger Landestheater will unter dem Namen„Olden⸗ burger Kgammerſpiele“ ein zweites Theater in Oldenbürg er⸗ richten. Als Bühne will er den großen Saal des Schloſſes benutzen. — Das Württembergiſche Landestheater hat das fünfaktige Schau⸗ ſviel„Cigentum“ des bisher noch nicht aufgeführten Dichters Paul Altenberg zur Uraufführung angenommen.— Die Stutt⸗ garter Uraufführung des Schaufpiels„Dasgelbe Zelt“ von Max Mohr kommt am 3. März heraus Mar Mohr hat ſoeben ein neues Stück vollendet:„Cyrill am Wrack“— Eine neue Art der wirtſchaftlichen Sicherſtellung künſtleriſcher Arbeit wollen Berthold Viertel und Dr. Bruck in dem von ihnen geplanten Theater „Die Truppe“, für das allerdings der Raum noch nicht gefunden iſt, erproben. Sie wollen in Berlin nur drei Monate ſpielen, ſechs Monate im Jahre Valutareiſen unternehmen und das letzte Viertel⸗ jahr Filmvorſtellungen geben. Fritz Kortner, der das Berliner Staatstheater verläßt, ſoll für das Enſemble ſchon gewonnen ſein. 58 Vorkrag Norbert Jaques. Heute Dienstag abend 8 Uhr wird der bekannte Schriftſteller Norbert Jaques einen ſeiner feſſelnſten Reiſeberichte,„3000 Kilometer den Jangtſekiang hinauf“ einen Vor⸗ trag mit Lichtbildern und phonographiſchen Aufnahmen chineſiſcher Geſänge im Muſenſaal geben. Norbert Jaques iſt nicht nur durch ſeinen berühmten Roman Dr. Mabuſe bekannt geworden, ſondern ſeine Anerkennung verdiente er ſich auch durch wertvolle Mitarbeit an vielen deutſchen Zeitungen, in denen wir immer wieder auf Schil⸗ derungen von Land und Leuten ſtoßen, die feinen Veſchauer und Kenner der Gebräuche und Sitten verraten. ANus dem Lande )( Wiesloch, 27. Febr. Der Polizei iſt es gelungen, in Rei⸗ lingen bei Schwetzingen die in dem Juweliergeſchäft Peveling in Wiesloch geſtohlenen Gold⸗ und Silberwaren im Werte von un⸗ gefähr 3 Millionen Mark zu beſchlagnahmen. Drei Perſonen, die mit dem Diebſtohl in Zuſammenhang ſtehen, wurden verhaftet, da⸗ gegen iſt der Verbrecher ſelbſt, der den Diebſtahl ausgeführt hat, flüchtig gegangen Die Aufklärung des Diebſtahls iſt unter ſehr merkwürdigen Umſtänden erfolgt. In dem Augenblick, als die Bruch⸗ ſaler Gendarmerie eine Hausſuchung in Forſt wegen eines Dieb⸗ ſtahls in Bruchſal abhielt, kam der Johann Bayer aus Forſt mit einem ſchweren Ruckſack nach Hauſe. Der Ruckſack wurde auch unter⸗ ſucht und es fanden ſich darin Uhren, die aus dem Wieslocher Dieb⸗ ſtahl herrührten. Zwei Hehler in Hockenheim, die auf das ge⸗ ſtohlene Gut ſchon warteten, um es über den Rhein zu ſchaffen, wurden ebenfalls verhaftet. Wiesloch, 26. Febr. In der vergangenen Nacht wurde in das Uhren⸗ und Goldwarengeſchäft von Auguſt Peveling eingebrochen und zahlreiche, ſehr wertvolle Gegenſtände geſtohlen. *fklarlsruhe, 26. Febr. Ein ſchwerer Einbruchdiebſtahl iſt in der vergangenen Nacht in einem Herrenbekleidungsgeſchäft in der Waldſtraße ausgeführt worden. Die Diebe hatten ſich durch An⸗ bohren der vom Hausgang in den Laden führenden Tür Eingang in die Ladenräumlichkeiten verſchafft und erbeuteten Herrenſtoffe im Werte von insgeſamt 50—60 Millionen. Die Stoffballen wurden auf einem Wagen weggeſchafft.— Geſtern nachmittag wurde auf dem hieſigen Bahnhof einem Schweizer die goldene Taſchenuhr und einer Kontoriſtin ſchweizeriſches und deutſches Geld von Taſchen⸗ dieben entwendet. Kachbargebiete Heilbronn, 26. Febr. Ein Schiffsunglück hat vorgeſtern mittag die Neckardampfſchiffahrtsgeſellſchaft betroffen: Das Motorboot „Schwaben“, das den Dienſt zwiſchen Mannheim und Heilbronn verſieht, kam, nachdem es die Schleuſe paſſiert hatte in eine Wirbei⸗ ſtrömung, legte ſich bald darauf auf die Seite und faßte Waſſer. Es liegt jetzt gekentert oberhalb der chemiſchen Fabrik. Das Boot war beladen mit Stückgut aller Art, namentlich mit größeren Sendungen Kaffees der Firma Seelig, mit Nahrungsmitteln von Knorr, Oer⸗ fäſſern der Firma Hagenbucher und Hahn, Landesprodukten u. e. Ebenfalls auf dem Schiffe befand ſich der Sarg des in dieſen Tagen an der Schleuſe ſo tragiſch ums Leben gekommenen Schiffers Raad aus Hirſchhorn, der aber ſogleich, als das Unglück bemerkt wurde, geborgen werden konnte. Noch nicht feſtgeſtellt iſt die Urſache dieſes verluſtreichen Unfalles. Es heißt, daß die Steuerung verſagt habe und durch die Schwankungen in der Ladung Lockerungen oder Ver⸗ ſchiebungen derſelben einſeitige Belaſtung verurſachten, die das Schiff ſchließlich zum Kentern brachte. Zuerſt kam die über deck befind⸗ liche Ladung ins Rollen, beſchwerte eine Seite und rutſchte ins Waſſer, wo ſie zum Teil unterging, zum Teil neckarabwärts trieb. Nach dieſem treibenden Gut enkſpann ſich eine ziemlich aufregende Jagd das Ufer entlang bis nach Neckarſulm, wobei eine Anzuhl Stücke geborgen werden konnte. Es ſoll dabei auch zu Diebſtählen gekommen ſein. Da das Gut rings am Ufer längere Zeit liegen bleiben mußte, wurde eine polizeiliche Ueberwachung des Ufers ein⸗ gerichtet. Der Schaden beläuft ſich nach Abſchäßung auf über 300 Millionen Mark, da das, was ſich auf dem Schiffe ſelbſt befand, zum größten Teil verloren iſt. Der Schaden dürfte aber durchweg durch Verſicherung gedeckt ſein. Zur Zeit ſind die Arbeiten zur Bergung der etwa noch vorhandenen Ladung im Schiffsinnern, ſowie zur Rettung des Schiffes ſelbſt im Gange. Ettlingen, 26. Febr. Wie dem„Mittelb. Kurier“ geſchrieben wird, wurde am Donnerstag abend um.45 Uhr ein wunderbares Meteor, in der Richtung von Süden nach Norden fliegend, bemerkt. Y Immendingen, 26. Febr. Beim Anzünden der Lichter wurde der 21 Jahre alte Heizer Heinrich Scharpf von Hintſchingen von einer heranfahrenden Lokomotive ſo ſchwer verletzt, daß in wenigen Augenblicken der Tod eintrat. Kommunale Chronik Kleine Mittetlungen In Heidelberg wurde mit Wirkung vom 15. Februar der Einheitspreis für den Kubikmeter Gas auf 780., der Einheits⸗ preis für Lichtſtrom auf 1400., für Krafiſtrom(gewöhnlicher Tarif) auf 900., beim Doppeltarif außerhalb der Sperrzeit auf 850 M. und während der Sperrzeit aüf 1400 M. feſtgeſetzt. Die Direktion der ſtädtiſchen Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerke be⸗ gründet die Erhöhungen u. a. mit dem durch die Ruhrbeſetzung notwendig gewordenen Pezug engliſcher Kohlen. Wir können dies nur noch für diejenigen engliſchen Kohlen gelten laſſen, die zum hohen Dollarkurs bezogen werden mußten. Bei dem heu⸗ tigen Stand des engliſchen Pfundes ſtellt ſich die Tonne engliſcher Kohlen um cund 400 M. billiger als die deutſche.— Ein Kubik⸗ meter Waſſer koſtet nunmehr ungefähr 80 M. Von einer Erhöhung der Gebühren für das Hallenbad hat man aus hygieniſchen Grün⸗ den Abſtand genommen Die Gebühren der Abfuhranſtalt werden um 40 bis 50 Proz. erhöht. f Auch ein Zeichen für die durch die Reparationsleiſtungen her⸗ vorgerufene Not Deutſchlands iſt es, daß auch der Stadtrat Kai ſerslautern den Vetrieb des Stadtbades einſtellen ſorde weil das Bad einen täglichen Zuſchuß von 50 000 Mark er⸗ ordert. In Berlin hat der mit der Feſtſetzung der ſtädtiſchen Werk⸗ tarife betraute Ausſchuß beſchloſſen, von der Standaufnahme im März ab' den Preis für elektriſchen Strom auf Grund der Kohlenklaufel von 275 auf 800 M: je Kilowattſtunde zu erhöhen. — Der Vertrag zwiſchen der Stadt Berlin und dem Konſortium der Firmen Schenker u. Co. und J. Buſch u. Co. G. m. b.., das die Berliner Häfen gepachtet hat, iſt bereits formell ab⸗ geſchloſſen und die darin vorgeſehene erſte Entſchädigung von 17= Milliarden an die Stadt gezahlk worden. Der Aufſichtsrat der noch zu gründenden Berliner Hafen⸗ und Lagerhausgeſellſchaft ſoll aus 24 Perſonen beſtehen von denen die Stadt gemäß ihrer 25⸗Prozent⸗ Beteiligung an der Hafenge ellſckaft 6 Mitglieder ſtellt. Vorſitzender des Aufſichtsrats ſoll der Mitinhaber der Firma Schenker, Generat⸗ direktor Holzer, ſtellvertretender Vorſitzender Oberbürgermeiſter Boeß werden. Neben Vertretern des Magiſtrats ſollen auch 2 Ver⸗ treter der für die Häfen m Betracht kommenden Bezirke Spandau und Neukölln als ſtädtiſche Mitglieder in den Aufſichtsrat gewählt werden. Generaldirektor der Berliner Hafengeſellſchaft wird Kapitan a D Olderop, der bei der Hamburg⸗Amerika⸗Linie tätig war. Die Hafengeſellechaft beabſichtigt für den Betrieb der Hafenantagen vier Untergeſellſchaften zu bilden und zwar je eine für den Weſt⸗ hafen, den Oſthaſen, den Hafer Spandau und die Ladeſtraßen, zu denen auch die Neuköllner Anlagen gerechnet werden. ————ůů—————Ü— * ⸗ als Zahlung eingehändigten Schecks gesperrt. 4. Seite. Nr. 97 Mannheimer General-⸗Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Dienstag, den 27. Jebruar 1923 Handelsblatt des Nannbeimer Generel Anzeiger Die Dollar-Anleihe Der Entwurf des Gesetzes über die Aufnahme einer 50 Millionen Dollaranleihe ist im Wortlaut fertig- gestellt worden und dem Reichsrat zugegangen. Den Blättern zufolge ist damit zu rechnen, daß die Vorlage spätestens am Donnerstag den Reichsrat beschäftigen und noch im Laufe dieser Woche verabschiedet werden wird. Auch die Vor- bereitungen für die Ausführungsbestimmungen sind bereits getroffen. Die Schatzanweisungen laufen von 1923—1926 und werden zum jeweiligen Dollarkurs eingelöst und zwar 1926 einschließlich der Zinsen zu etwa 118 bis 120%. Mit den Haupteinzahlungen wird nicht vor Anfang oder Mitte April zu rechnen sein. Die Unterbringung eines Teils der Anteilscheine auf dem schweizerischen und hol- ländischen Geldmarkt ist gesichert. Es soll beabsichtigt sein, die Reichsanleihe-.-G. mit heranzuziehen, deren Aktionäre sämtliche Banken sind, die sich zur Uebernahme der Anleihe bereit erklärt haben. Bisher haben die Banken die Verpflichtung übernommen, für 25 Millionen Dollar, also für die Hälfte des Anleihebetrags, Anteile zu übernehmen. Durch das Publikum, Industrie und Handel wären also noch 25 Millionen Dollar zu zeichnen. Maschinenfabrik Badenia vorm. Wm. Platz Söhne.-., Weinheim Der lebhaftere Geschäftsgang hat das ganze Jahr 1922 angehalten. Die Unsicherheit in der Kalkulation machte ein Festhalten am Verkauf zu gleitenden Preisen notwendig. Dem Absatz nach dem Ausland konnte durch die fremde Kon- kurrenz kein Abbruch getan werden, besonders gut war der Absatz von Lokomobilen im Auslande. Der Inlands- bedarf, besonders in Dreschmaschinen, war groß und konnte man diesem trotz Zurückhaltung im Auslandsgeschäft nicht nachkommen. Die Preiserhöhungen konnten bei den sich überstürzenden Rohmaterial- und Lohnsteigerungen nicht immer schnell genug mitkommen. Die Arbeiterzahl hat sich Weiter exrhöht, die Doppelschichten wurden beibehalten. Zweeks Erweiterung des Kleinmaschinenbaues wurde ein Werk in Weinheim mit Wasserkraft, genannt Talwerk, auf eine Reihe von Jahren gepachtet und für die Zwecke der Gesellschaft umgebaut. Man sei jetzt im Begriff, die Her- stellung der Kleinmaschinen darin aufzunehmen. Die Gesellschaft steht zur Zeit in Unterhandlung wegen Angliederung eines Werkes in Norddeutschland, zwecks Er- Weiterung des Pressen- und Dreschmaschinenbaues und um den norddeutschen Abnehmern niedrigere Frachten, bieten zu können. Das Kapital wurde zur Stärkung der Betriebsmittel qurch Ausgabe von 15 Mill. I Stamm- und 500 000 Vorzugs- oktien mit 10 fachem Stimmrecht mit Dividendenanspruch ab 1. Juli 1922 auf 30 000 000 erhöht. Der Rohgewinn betrug 253,67(10,43) Mill. 4, der Reingewinn wird bei 108,60(6,01) Mill. 4 Handlungs- unkosten mit 131.49(3,06) Mill. I ausgewiesen, hat sich also mehr als vervierfacht. Er findet folgende Verwendung: 509% (15%) Dividende auf 14(4) Mill. Stammaktien für ein volles und auf 15 Mill. A für ein halbes Jahr, 6% Dividende auf 500 000 Vorzugsaktien für ein ganzes und 125 000% für ein halbes Jahr, Sonderabschreibungen auf Einrichtungen 45(.73) Mill., Zuweisung für Arbeiterunterstützungskonto 15 Mill. A, für Angestelltenunterstützung 10 Mill. 4(i. V. Arbeiter- und Angestelltenunterstützungskonto und Barver- gütungen 0 60 Mill.%), Verfügungsgelder des Aufsichtsrates 5(.20) Mill., des Vorstandes 5(.05) Mill., Zuweisung an die Förderungsgesellschaft der Handelshochschule Mann- heim 500000(10 000). Verein der Hochschulfreunde in Karlsruhe 750 000(20 000), Studentenhilfe Karlsruhe 250 000 l. Staatstechnikum Karlsruhe 250 000. Kleinrentner- hilfe in Weinheim 1 Miil. 4. Rückstellung für Krankenunter- stützungen 5 NMill.. für Werkswohnungen 5 Mill. 4(i. V. Zuweisung zum Verein f. Kaufmannserholungsheime 50 000 A, zur Baugenossenschaft Weinheim 50 000) und Rückstellung füör Werkerhaltungskonto 25 000 000, wonach 2,91(i. V. 0,44) Mill. 4 Vortrag verbleiben. Die Bilanz verzeichnet die Forderungen der Lieferer und Sonstiger einschl. Bankschuld mit 46036(.62) Mill. 1, laufende Akzepte mit 84.20(—) Mill. A. andererseits die Gut- haben bei den Abnehmern mit 195.88(.02) Mill. A. hei Reichs- bank und Scheckamt mit.18(.49) Mill. A4. den Wertpapier- hestand mit.19(.18) Mill, ½ die— vorsichtig bewerteten— Vorräte mit 456.01(31.88) Minl. 4. Die vorliegenden Auf- tröge sichern eine lohnende Beschäftigung bis gegen Ende dieses Jahres. Die weiteren Aussichten werden günstig beurteilt, sofern nicht eine plötzlich einsetzende starke Besserung der Mark die dentschen Verkaufspbreise über die Weltmarktpreise freiht und die deutsche Landwirt- schaft zablungsmächtig bleibt. Die französische Rheinzollinie und die pfrälzische Industrie Die Errichtung der französischen Rheinzollgrenze hat auch für die pfälzische Schuhindustrie, die sich schon vorher in einer Krise befand, die nachteiligsten Wirkungen. Nach Bekanntwerden der französischen Ausfuhrverbote und der Beschränkungen und Verkehrshindernisse haben eine ganze Anzahl von Schuhkäufern aus Breslau sofort Pirmasens verlassen, Sie haben von ihrer Heimat aus teilweise für die persönlich gekauften und übernommenen und ganz oder teilweise abgelieferten Waren die den Käufern Da die Ver- käufer diese Schecks entweder ihrer Bank oder einem Liefe- ranten bereits in Zahlung gegeben hatten, so kommen diese Schecks jetzt wieder unhonoriert zurück und die betreffenden Verkäufer geraten durch dieses rechtswidrige Verhalten solcher Firnien in Anbetracht der schon bestehenden schwie- rigen Lage in harte Bedrängnis. Der Geschäftsführer des pfälzischen Schuhfabrikantenvereins Pirmasens nimmt in einer öflentlichen Erklärung gegen diese Firmen mit vollem Recht scharf Stellung. Schuh- Kapitalerhöhung bei badischen Aktiengesellschaften im Jahre 1922 In welch zunehmendem Umfang Handel und Industrie unseres Landes unter der zunehmenden Geldentwertung leiden, zeigt eine soeben veröffentlichte Untersuchung des Badischen Statistischen Landesamts über die im Jahre 1922 von Aktien. gesellschaften vorgenommenen Kapitalerhöhungen. 38% aller badischen Gesellschaften waren genötigt, ihr Aktienkapital zu erhöhen; der Gesamtbetrag der Erhöhungen beträgt 1332 Mill. 4. Aus der Statistik geht deutlich hervor, daß der Bedarf nach Kapitalerhöhung bei den Kleinfabriken nur unbedeutend ist, aber mit der Größe des Aktienkapftals zunimmt. Von den 11 badischen Aktiengesellschaften, deren Aktienkapital 40 Mill.& und mehr beträgt, haben sämtliche ihr Kapital erhöht, von den Aktiengesellschaften mit einem Aktienkapital von 10—20 Mill. 4 dagegen die Hälfte, von den 60 Aktiengesellschaften mit unter 1 Mill. Kapital munn. 16f Rund .-G. für Zigarrenfabrikation in Mannheim Die Verwaltung beantragt eine Erhöhung des Grund- kapitals um 5 auf 15 Mill. 4. Ferner soll das Stimmrecht der vom 12 fachen auf das 20 fache erhöht werden. * Holzeinkaufs-.-G. in Karlsruhe /B. Die Gründung dieser Gesellschaft erfolgte am 22. Februar durch die Deut- sche Wald und Holzindustrie-.-G. München und 19 holz- verbrauchende Industrie-Gesellschaften. Das Grundkapital beträgt 100 Mill. 4. Zweck der neuen Holzeinkaufs-.-G. ist, durch den Konzern der Deutschen Wald und Holzindustrie- .-G. den Holzbedarf der übrigen Aktionäre kommissionsweise zu decken. Da mit dem weiteren Beitritt einer Reihe von holzverbrauchenden Industrie-Gesellschaften gerechnet wird, so Wurde zunächst nur die Hälfte der vorgesehenen Aufsichts- ratsmitglieder bestellt. Zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats wurde Herr Direktor Ludwyig Henrich(Junker& Ruh- werke.-., Karlsruhe), zum stellvertretenden Vorsitzenden Graf Eugen von Quadt zu Wykradt, Vorstand der Deutschen Wald und Holzindustrie-G. München gewählt. Ferner treten in den Aufsichtsrat ein die Herren: Dr. jur. Paul Bauer(Schiele& Bruchsaler Industriekonzern, Baden- Baden), Direktor Albert Geissler(Heddernheimer Kupfer- werk und Süddeutsche Kabelwerke.-G. Mannheim), Direktor Ludwig HonoId(Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe.-., Karlsruhe) und Generaldirektor Oskar L. Kraus(Deutsche Wald und Holzindustrie.-G. München). Zum Vorstande der Gesellschaft ist Herr Georg Sohn, bisher Direktor der Deutschen Wald und Holzindustrie.-G. München bestellt. Die Büroraàume der Holzeinkaufs-.-G. befinden sich im Hause der Handelskammer Karlsruhe. Müllheim- Badenweiler Eisenbahn-.-G. in Müllheim (Baden). In der auf den 19. März einberufenen.-V. soll auch über die Fortführung oder Stillegung des Betriebs Be- schluß gefaßt werden. Bremer Tabak-Fabrik Lloyd.-G. in Bremen. Der Aufsichtsrat beantragt die Genehmigung des mit der Bremer Tabakindustrie.-G. abgeschlossenen Fusionsvertrages, wo- nach letztere ihr gesamtes Vermögen überträgt, wobei eine der Bremer Tabakindustrie.-G. nicht stattfinden soll. Ferner soll zwecks Durchführung dieser Fusion das Grundkapital auf 4 Mill.& verdoppelt werden. X Dampfkessel- und Gasometerfabrik vorm. A. Wilke & Co. in Braunschweig. Die Verwaltung beantragt die Kapitalerhöhung auf 12 Mill. durch Ausgabe von 5 Mill. 4 Stammaktien und 2 Mill. 4 Vorzugsaktien unter gleichzeitiger Umwandlung Zugsaktien in Stammaktien. * 19 Goldpfennige als Gewinnanteil bei Filz-Giengen. Die gestrige Aufsichtsratssitzung der Ver. Filzfabriken Giengen an der Brenz beschloß, der auf 15. März einzuberufenden.-V. vorzuschlagen, aus einem Reingewinn von 22 150 264% (4524.835) den satzungsgemäßen Vorgewinnanteil von 59% auszuschütten, weiterhin aber einen Anteil von 19 Gold- pfennigen für jede 1000-er Aktie, bzw. 9,5 Goldpfennige für jede 500-er Aktie, sowie für jeden Genußschein. Die Um- rechnung erfolgt unter Zugrundelegen eines Kurses von 5000„= 1 Goldmark. Der diesjährige Gewinnanteil beträgt also in Papiermark 1009% gegen 45% in 1921. 805 Anglo- Continentale(vorm. Ohlendorff'sche) Guano- Werke in Hamburg. Die ao,.-V. hat, die Erhöhung des Aktienkapitals um 16 Mill. AStammaktien auf 33 Mill. genehmigt. Den Antrag auf Schaffung von Vorzugs- aktien zog die Verwaltung zurück, da die Gefahr von Veberfremdung nicht mehr zu befürchten sei. Ein Berliner Aktionär hatte den Antrag gestelit, das Aktienkapital um 80 Mill. zu erhöhen; doch wurde dieser Antrag abgelehnt. Die neuen vom 1. Januar 1923 ab an der Dividende teil- nehmenden Stammaktien werden von einer Gruppe unter der Führung der Norddeutschen Bank in Hamburg zu 5250% mit der Verpflichtung übernommen, sie den bisherigen Aktionären :1 zu 6000 anzubieten. Das Ergebnis des verflossenen Geschäftsjahres bezeichnete die Verwaltung als günstig. In den Aufsichtsrat wurde Generaldirektor Dr. Jakob Haßblacher ODuisburg) neu gewählt. Schweizer Einfuhrerleichterungen. Mit Wirkung vom 26. Februar ab hat, wie dem Konfektionär aus Bern berichtet wird, die Schweizer Bundesregierung die Einfuhr für Hand- schuhe und Seidenstrümpfe vollkommen freigegeben. Börsenberichte Mannheimer Effektenbörse Mannheim, 26. Febr. Der heutige Börsenverkehr verlief bei anziehenden Kursen recht lebhaft. Es notierten von Bankaktien: Bad. Bank 25 000 bez. u.., Rhein. Creditbank 8500 bez. u.., Süddeutsche Disconto 9500., * der bestehenden 2 Mill. 4 Vor- Rheinische Hypothekenbank 4000 bez. u. B. und Pfälzische Hypothekenbank 7000 B. Von Industriewerten wurden gehandelt: Anilin zu 34 500%, Rhenania zu 27 7509%, Benz 2u 15 500%, Fahr zu 29 000%, Heddernheimer zu 18 000%, Braun Konserven zu 87009%, Mannheimer Gummi zu 14 00026, Neckar- sulmer zu 18 5002%, Unionwerke zu 15 000%, Freiburger Ziegelwerke zu 80009%, Zuckerfabrik Frankenthal zu 16 00096 und Zuckerfabrik Waghäusel zu 15 0002 und zu 15 50026. Ferner standen im Verkehr: Frankona zu 28 000„4 und Ober⸗ rheinische Versicherungs-Aktien zu 18 000„ pro Stück. Deuisenmarki Mannheimer Devisenmarkt, 27. Febr. Es notierten am hiesigen Platze(alles Geldkurse): New Vork 22500(22700½ Holland 8910(9000), London 105750 06750, Schweiz 4220(4275 85727 1385(1375), Brüssel 220(225), Italien 1090(f100, Prag 665 J. Tendenz: Unverändert stabil, bei fast völliger Geschäfts- losigkeit. New FVork, 28 Februar.(WS] bevisen. 2³ .10 0 24. 25. 15 75—.— .82 —.— — 2⁴ 24. 26. Frankrelon.06 Sohwelz 18 77—.—] Spanſen Belgien.31 Englan:.70 470[ itallen New Vork, 26. Febr. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,0044%(0,0044) Cents. Dies entspricht einem Kurs von 22 472(22 727) für den Dollar. Waren und Härkie *Neuer Mehlpreis. Der heutige Richtpreis für Weizenmehl, Spezial 0, wurde auf 195 000(gestern 200 000) für die 100 kg, mit Sack ab Mühle, festgesetzt. Berliner Metallbörse vom 27. Februar Prelse In Hark für 1 Kg. 23. 26. Aluminlum 23. 25. Elektrolytkupfe7ß 38190— 8542.— in Barren 9509.— 8441.— Baffinacſekupfer 7200 7300 7200-7300 Zinn, ausſänd. 21100-21500 22000-22400 Blel 3000-3100 3050-3200 Huttenzinn 20000.20800 2150022000 Rohzink(Vh.-Fr.) 3904.48 3675.03 Hickel 12300.12500 12500.12700 do.(fr.Verk.) 3700-3900 3800-3700] Antimon 2450-2550 25002800 Flattenzlnk 2900-3100 2800.3000 Süber für 1 fr. 450.435 450-485 Aluminlum 9464.— 9416.— Flatin p. Ar.—— London, 28. Februar.(WS) netallmarkt.(in Lst. für d. engl. t. v. 1018 Kg. +. 288. bestseleot. 71.50 73 50 Blei 29.85 29 75 KupferKass 7I.— 71 85 Niokel 130.— 130.— Tink 35 15 35.50 do. 3 Monat 71.25 72 50 J Zinn Kassa—2* 199.68 dueoksüber 10.25 J0.25 do. Elektrol 77.50 77.50 do. 3 Monat 202.45 201.65] Antimon 24.— 34.— Amerikanischer Funkdienst New Tork, 26. Februar.(WS) Funkdlenst.(Maohdruck verboten). 2⁴ 28. Zuf. zus. 10000 18000 atand t 1350 13.50 Kaffe looo 13.25 13.— Slektroſyt 16 15 16 65 Ored. Sal..25 425 März 11.90 11.61] Zinn loko 337 425] zuoker gentr! 728.15 Mal 11.81 1125 Slel.12.22 Terpentin 151— 154.— Iufl 10.65 10 57 Eink 7145 71.85 Savannah 147.25 147 25 Oktober.78.07 Elsen 28 25 25 25 f. Ori Saum.75 29.8 vezember.46 937] Welsblech 475.75 Welzen 1.—.——.— Baumw. jooo 29 75 29.85 Sohmalz wW. 12.45 12 87 Hart ſoko 130.— 129.— Februar—.——— Taig 915 9 50 NMale loko 89 80 67.25 HMürz 29 46 29 74 Badmwsatꝭ 10.90 1087 Nehl niedr.Pr.50 559 April 2 61 2979 4 1123 1122 nbohst Fr. 3 50 53.69 nal 250 2 7 Feirol. dases 18.50 ſ6 0 getrüfr. Engi. /8 ½8 Junl 29 20 29.36 tanks.—.— Kontinent.—.— Chlengo, 28 Februar.(WS) Funkdlenst.(Machdruck vorboten). 24 2³ Welren Maf 117.75 117.25 Roggen full 84 80 83 45 Schwelne 5 zull 114 15 113.50 Sohmalz Mrz 11 47T 1137J leleht nledr. 810 68.— uals fa, 24 15 76„ ial 11.50 1145 nöchst. 325 380 „ lull 75.25 74.85 Pork———= Sohw. nledr.25.70 Hafer Mal 44 15 44 25 Rippen Mal 10 77T 10 72 böchst. 7 85 795 * Jul 43 75 43.85 Speok niedr. 10 12 10 08 Zuf. Ohloago 15000 86 Roßnen Ma 66 25 64 50 höchat. 1i 12 11.05 Westen 75000 171000 erere nrw.———— eeeee Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Rbein⸗Pegel[22.28. 21. 25.] 26 27. Recar- Begel 22. 28. 24. 25 28 2,. Schu lerinſel⸗).53.5101.40.45.50.88 Mannbeim.25.20.73.14491.04 Kehl...77.782.63.60.54.83 Heilbronn 183.05.57.57 Maxau..70 484.58.514.42 440 Mannbeim.12.014.09.57.84.80 Kaub.„ 298 3 10.12 Köln.25.58.74 e) Weſtwind, Träbe 4˙ Mannheimer Wetterbericht v. 27. Febr. morgens 7 Uhr Barometer: 741,0 mm. Thermometer: 5,5 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 5,00C. Höchſte Temperatur geſtern: 11 20 C. Niederſchlag:.4 Liter auf den am. Südwind 5, Bewölkt. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m b Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt e Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt iſcher; für das Feuilleton: Dr.*8 Hammes; für Kommunalpolitik: ſtichard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller; für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher: für Anzeigen: Karl Hügel. Die neuen Damenhuüfe. Der Cherektfer urid Stfil der neuern Dernermiuife zeigt uns rezvoll urd Scher die Aussfellurig der Firrne Hirschlerd. AuUsserorderulich rmarmigfelfiq ist fur dieses Fruhahr des Bid der Dernermuife. OCrepe Georgeffe durffe als fomerigeberd fur cie Mocde geltfer. NMem sjehi dieses duffige Gewebe auch in Verbiridurig rrüt Liseref- urd Pedal- Stroh nehezu eni jeclern Mocdell. Als Weiftere Neuheif siebf ren HuUfe aus Sirbern: glrZenden Sfrohsfoff, die sehr elegeru wirkern. An Ferben frefen Neber dern bellebfer Schwyarz, Durkelbreum urd NMarine, vor allern rnitfel- breume Teme m den Vverscriedensfen Scheffierurigen, sowie greu Hervor. Forrnen rrit KUhr geschwyungeren Ràricern Weftfeifern rrut Hufforrnen Vom ruhiger Eirufeactmeif. Die Gerriuren sieht rnemi ir allen Arferi; elegerte Deue Reibergesfecks, flofte Berdschileiferi und duffige Blurnergarruturer.. Die Vorliebe des Schlelers wirktf sich ir den versctuederen urd Kleiddsernen Verlafionen àAus. Lengherebhengende Garruureri zarter Spitfzerisctleier Werden gern gefregen. BEime Sebr kokeffe fasf orlieralische Nofe bririgf der relzvolle Kkleine Augerischleier. Der iri he,Hje6nn eparfen Forrnen vertrefene Lederhuf Vlrcl quch iru diesern Frufjehr semen bevorzugfen Pletz beibeheltfer.. Nicru merwöbi sollen die Klemen relzencden Hufe eus fUrkisch ge · rrusferterm Crepe und Prokef, soie geflochfener verschlederferbiger Strohn- borde blelber, die sich sſcherlich eberiells ir den Rorrrnercen Fruruisfeen grosser Beliebfſheitf erfreuen werdler. NMem slehf em lebheffes doch ructhit grelles Bild, das cie Hufelussfellumg cder Firrne Flirsctlend rit der sehr scheben Noceschepfumger verrmittelt. 5 2 1 8 0 he en un ar⸗ er 96 288 18 Dienstag. den 27. Februar 1923 Mannheimer General-Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) 5. Seite. Nr. 97 Gerichtszeitung Millionenunkerſchlagungen beim Wiesbadener Reichsvermögensamt. Wiesbaden, 23. Febr. Durch einen anonymen Brief an die Wiesbadener Kriminalpolizei kam man umfangreichen Diebſtählen und Unterſchlagungen bei der Biebricher Filiale des Wiesbadener Reichsvermögensamtes auf die Spur. Der Lagerhalter und Haus⸗ wart beim Reichsvermögensamt Schmeißing, ſeit 25 Jahren in beamteter Stelle tätig, der Bürohilfsbeamte beim Reichsvermögens⸗ amt Otto Block, der Händler Heinrich Eiſenbach aus Biebrich und die Ehefrau Schmeißing ſtanden wegen Diebſtahls und Hehlerei vor der Wiesbadener Strafkammer. Block und Eiſenbach faßten im März 1922 den Plan, in der Biebricher Filiale Diebſtähle auszuführen. Sie holten aus den Beſtänden alles mögliche und ver⸗ kauſten es, ſogar auf dem Güterbahnhof wurden von ihnen Waren, die für das Reichsvermögensamt beſtimmt waren, abgeholt und in die Wohnung des Eiſenbach Heſttoſtz Dort fand man bei einer Hausſuchung große Mengen Bettwäſche, Gardinen, Decken, Möbel und dergleichen. Vor der Verhandlung hatte ſich der Hauptange⸗ klagte Elſenbach an der Heizungsröhre ſeiner Zelle erhängt, konnte jedoch nach ſofort angeſtellten Wiederbelebungsverſuchen vernommen werden. Die Strafkammer verurteilte Schmeißing wegen fort⸗ Bkbzen gemeinſchaftlichen Diebſtahls zu einem Jahr Gefängnis, lock aus demſelben Grund zu drei en Gefängnis, Eiſen⸗ bach wegen gewerbsmäßiger und gewohnheitsmäßiger Hehlerei zu zwei Jahren 4 Monaten Gefängnis. Nach der Verhandlung gelang es Eiſenbach, dem Gefängniswärter zu entfliehen; er konnte noch nicht feſtgenommen werden. Nachklänge aus der Zeit der Soldatenräte Köln, 24. Februar. Das Schwurgericht perhandelte gegen einen Soldatenrat, der am 4. Dezember 1918 in Ichendorf in den frühen Morgenſtunden bei einem Bürger unter dem Vorwand. er ſei be⸗ auftragt, nach Waffen zu ſuchen, eingedrungen war, dieſen im Falle des Widerſtandes mit Erſchießen bedroht und 32 Paar Strümpfe, 11000„ Bargeld und Lebensmittel beſchlagnahmt hatte und der infolge zahlreicher Zwiſchenfälle erſt jetzt vor Gericht gebracht wurde. Der Verteidiger machte geltend, daß nach vier Jahren der Tatbeſtand nicht mehr klar feſtgeſtellt werden könne und daß der Angeklagte ſich nach den verworrenen Rechtsbeſtimmungen der damaligen Ueber⸗ gangszeit zu einer ſolchen Beſchlagnahme vielleicht für berechtigt gehalten habe. Die Schuldfrage auf ſchweren Raub wurde beſaht, dem Angeklagten aber mildernde Umſtände zugebilligt. Mit Rück⸗ ſicht auf das Vorleben des Angeklagten wurde auf 3 Jahre Gefängnis und 5 Jahre Ehrverluſt erkannt. Neues aus aller Weit Ein franzöſiſcher„Heeresbericht“ aus dem Ruhrgebiet Der Kampf im Ruhrgebiet, ſo hart und ſo ſchwer er iſt, wird, abgeſehen von den ſonſtigen Abwehrwaffen, auch mit gutem Humor geführt. Wer Soldat war, der weiß, daß uns der gute Humor unſerer Truppen über manche ſchwere Lage mit hinweggeholfen hat. Einen ſchlagenden Beweis für die Kampf⸗ und Abwehrſtimmung, die überall die Bevölkerung im Ruhrgebiet beherrſcht, kann man in einem Anſchlag ſehen, der am 22. Februar an allen Straßenecken Eſſens zu leſen war: Heeresbericht Mittlerer Kriegsſchauplatz Geſtern gelang es unſeren ſiegreichen Truppen in Stärke von drei Panzerautos und einem Bataillon Infanterie die inneren Be⸗ feſtigungen der Stadt Eſſen— Theater, Rathaus und Polizeipräſi⸗ dium— zu ſtürmen. Bei der Einnahme des Polizeipräſidiums fiel] J uns große Beute in die Hände, u. a. drei gebrauchte Uniformſtücke, Sie ſind auf dem Wege nach Paris, um unſerer Heimat Kunde von den Heldentaten unſerer Tapferen zu geben. Wiederum iſt es die Fliegertruppe, welche an dem Gelingen dieſer Aktion in hervorragendem Maße beteiligt war. Ihr gelang es, ganze Stadtteile mit Flugblättern zu verſchütten. Der ſich von jugendlicher Seite entgegenſtellende Widerſtand wurde leicht durch Ohrfeigen und Reitpeitſchen gebrochen. Unſere Verluſte waren außer einigen Deſerteuren gering. Die Verluſte des Gegners ſteigen ins Unermeßliche. Ein an der Mauer ſtehender Hund brach im.⸗G.⸗Feuer zuſammen. Wirtſchaftliche Lage Mit beſonderem Stolze kann ich die großen Erfolge der mir zum Schutze anvertrauten Ingenieurkommiſſion melden. Es gelang, mit einer Feldbahnlokomotive einen Kohlenzug von 100 Achſen auf ein anderes Gleis zu verſchieben. 8 Degoutte. — Perhaftung eines gewerbsmäßigen Großhehlers. In Frank⸗ furt wurde der Althändler Wilhelm Lotz von der Polizei als gewerbsmäßiger Hehler allererſten Ranges ent⸗ larpt und feſtgenommen. Lotz hat in der letzten Zeit geſtohlenes Metall jeder Art in größten Mengen von den Dieben aufgekauft und als ſeine Räume nicht mehr für die Aufbewahrung der Sachen ausreichten, bei Nachbarn neue Unterbringungsmöglichkeiten geſchaf⸗ fen. Dadurch entzog er ſich aber der Kontrolle der Polizei, wie er überhaupt kein Trödlerbuch führte. Der Wert der bei ihm vorgefun⸗ denen Metallgegenſtände wird auf viele Millionen Mark geſchätzt. 15 Bleirohrdiebe, die die Polizei verhaftete, hatten ſeit Wochen ihre Diebesbeute an Lotz verkauft. — Vollſtreckung von Todesurteilen. Der bayeriſche Miniſterrat hat das gegen die beiden Raubmörder Chriſtian Lederer und Fritz Neufeld wegen Ermordung und Beraubung des Kaufmanns Engelmann aus Amſterdam ausgeſprochene Todesurteil des Volks⸗ gerichts beſtätigt und eine Begnadigung abgelehnt. Freitag vormit⸗ tag wurde infolgedeſſen im Hof des Strafvollzugsgefängniſſes Nürn⸗ berg die Exefution veroenommen. Die Verurteilten wurden von 20 Mann der Landes polizer erſchoſſen. Sie waren bis zum letzten Augenblick ruhig und gefaßt. — Ein muſtergültiger Jugenderzieher. In einer der großen Fa⸗ briken in Linden bei Hannover waren in den letzten Monaten wie⸗ derholt Treibriemen von ſehr hohem Werte auf rätſelhafte Weiſe ver⸗ ſchwunden. In dieſen Tagen gelang es nun den Ermittelungen der Kriminalpolizei, als Dieb den Leiter der kommuniſtiſchen ugend⸗Erziehung in Kloſter Wennigſen, Arbeiter ., feſtzunehmen. Er mußte eingeſtehen, acht große Treibriemen ent⸗ wendet zu haben. Einen Teil hatte er in einem Korbe nach Salzder⸗ helden gebracht. Als er dort am Bahnhofe von den Beamten nach dem Inhalte des Korbes gefragt wurde, flüchtete er und ließ den Korb im Stiche. Auch Blitzableiter⸗Spitzen gus Platin bot er einem Händ⸗ ler zum Kaufe an. — Eine nette Geſchichte wird aus dem Dorfe Overath im Kreiſe Mülheim berichtet. Im Jahre 1913 hatte ein Bauersmann dort mit einem Hauſierer einen Kauf in Stoffen abgeſchloſſen und auf einen Hundertmarkſchein ein Zwanzigmarkſtück zurückerhalten. Der Zufall wollte es, daß das Goldſtück zwiſchen die Kartoffel⸗ ſchalen fiel und einem Zugochſen in die Krippe geriet. Und als man das Goldſtück vermißte, hatte es der Ochſe ſchon längſt im Magen. Der Beſitzer des Tieres ſtellte natürlich in den folgenden Tagen eifrige Nachforſchungen nach dem Wiedererſcheinen des Goldfuchſes an, freilich ohne Erfolg. Als nun der Goldträger dieſer Tage ge⸗ ſchlachtet wurde, da fand ſich in dem Magen des Tieres auch das Zwanzigmarkſtück vor. Da nun Gold Gold bleibt, ſo hatte der glück⸗ liche Finder ſeine 140 000 Papiermark. Und wenn die nette Ge⸗ ſchichte das Märchen irgend eines Geſchichtenerfinders iſt, ſo ſoll er ſich's patentieren laſſen. —.Lawinengefahr. Wie der„Tiroler Anzeiger“ meldet, iſt beim Spulerſee⸗Berg eine Lawine niedergegangen, die 13 Arbeiter ver⸗ ſchüttete. Alle wurden lebend geborgen, doch ſind drei ſchwer und neun leicht verletzt. Ueberall beſteht noch große Lawinengefahr, wodurch der Baubetrieb gehemmt iſt. Durchgfeffencde Lergung ſummule 5 I7500 aletessofte felhllg res- 28000 Echt Markbesserung leh kaufte viele Tausende Meter Frottes zu niederen Preisen, darunter Posten doppeltbreit 7150⁰ 2 Posten einfachbreit 8830 Mace panana blau, eee e nbel 4 indanthren Pollalz tür Herren- farbige Hemden Mtr. Oroge Celegenheit Kleiderstoffe Sehr verhilliei: Hemdentuche, Bettdamaste, Inlett, Drelle, Koperflanelle. Vergleichen Sie Preise mit Oualitaten. 21 28 380⁰ für Föcke dlüsen, Nloider 55⁸⁰ Mousselin— 2⁴⁰⁰ 3500 flebeFpeise84480 Cheuiot-r. 12500 Mengenabgabe vorbehalten. 130 em Gabhardine 19⁵⁰⁰ M. aus la Cheviot-Material. Reine Wolle, alle Farben Tlosze MaclasrVegteperuag I. am Donnerstag, 1. März 1923, vormitt. 10 uhr u. nachm. 2 Uhr im großen Saale des„Grünen Hauſes“, U 1, 1: 1 franz. Bett, 1 Nachttiſch u. 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Seitz sowie für die trostreichen Worte des Herrn Stadtpiatrer Renz, dem außerordenuich angreifenden Cellosolo des Herrn FEritz Lorbeer, dem erhebendeh Gesang des Herin Ouo, der Kranzniederlegung der Gesellschaft,, Olymp“ und dem zum letzten Geleit arschienenen, spreche ich hermit auf diesem Wege im Namen der trauernden Hinterbliebenen den herzlichsten Dank aus. 1063 5 MANNHEIM, den 26. Februar 1923. 1 5 Fritz Appel. Herren Stoffe Reine Kernseife, Doppelriegel Flammer-Seife, Doppelriegel rernln. Flammer-Seifenpulver Upana-Seifenpulver, 20%ig Schuck-Seifenpulver, 20%ig mit Salmiak und Terpentin. 75 Schmierseife. Toilettenseife Tarkaule 1n am Hn en mie un falcht: Sunlicht-Seife, 250 gr. Doppelriegel Sunlicht-Seife, Achteckstück..„ Paket, Haushaltkerzen, Paket 6 Stuck„ Bohnerwachs, Schuhereme d 1n ful. Blgen Prben. 5 Späf, Heirat Wohn. u. Ausſt. vorhand. Zuſchriſten u. H. 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