eiche n die Mittwoch, 28. Februar Sezugspreiſe: In mannheim und umaebung frei ins Hans und durch die poſt e ne Seſtellgeld monatlich Mar' Söod.— halbmonatlich mark 18c0—. Hachforderung verdehalten. Einzel dis s Seiten Mark 30.— über Stiten Mart 100.—. Poſtſcheckkente nummer 17800 Karis⸗ rube. Bauptgeſchäftsſtelle Manndeim, E 6. 2. Seſchäfte⸗ Nebenſtelle Neckorſtadt, Waldpefſtraße Ar. 6. Fernſprecher Aummer 70ft. 702, 7043. 7e44, 705. CTelegremm⸗Ròreſſe: Stueralanzeiger Manuheim. Erſcheint wöchentuch zwöljmal. Rurze Aeberſicht Der Juteralllierten Nheinlandkommiſſion wurde eine deutſche RNote übergeben, die ſich mit den franzöſiſchen Eingriffen in den Eiſenbahnverkehr im Bezirk Trier und mit den franzöſiſchen Ge⸗ walltaten beſchäftigt. Die VBerantworkung falle auf die Rhein⸗ ſandkommiſſion. * Der Präſident des Reichsarbeiisamkes Dr. Sirup iſt auf der Rückreiſe von in Köln geleiteten Schlichtungsverhundlungen nach Berlin in Vohwinkel von den Franzoſen verhaftet worden. * Ein Kurier der Regierung in Münſter iſt in Reckling · hauſen von den Franzoſen verhaftet worden. * Bis zum 26. Jebruar waren im altbeſetzten Gebiel 550 Per⸗ ſonen von der Rheinlandkommiſſion ausgewleſen. 1* Der franzöſiſche und der belgiſche Oberkommiſſar für die Rhein⸗ lande haben mit Geueral Degoutte, Ingenieur Coſie und Finanz⸗ inſpektor Schweißgulh in Koblenz eine Konferenz über Eifenbahn⸗ und Jollweſen, über Ausfuhrbewilligungen, über Kohlen⸗ förderung und Vertellung abgehalten, die heute fortgeſetzt werden ſoll. * Die geſtrigen Pariſer Abendbläkter, vor allem der Inkrun⸗ ſigeant“, ſpielen mit dem Gedanken einer Beſetzung Elber⸗ felds, wenn die Verhandlungen mil England wegen der Ueber⸗ laſſung der rechtsrheiniſchen Eiſenbahnlinie nichk zu einem Abſchluß führen. ** Nach einer Ordonnanz der Rheinlandkommiſſion wird ſortab den Generalen der Beſatzungsarmee die Entſcheidung überlaſſen, ob von den Ariegsgerichten verhängte Strafen über 5 Jahren ſtatt in den deulſchen Gefängniſſen der beſetzten Gebiete in einem franzöſi⸗ ſchen, engliſchen oder belgiſchen Gefängnis abzu⸗ büßen Iſt. 5 *2 8 124* Wie die Agence Belge“ aus Brüſſel meldet, haben die belgi⸗ ſchen Milliärbehörden die Beamten des belgiſchen Staats⸗ und Poſt⸗ dienſtes elnberufen, um Dienſt in dem beſetzten Gebiet Deutſch⸗ lands zu lun. ——ů— ̃§—..̃7§7ß˖,7,¾——— ſé6 die Ausdehnung des Einbruchs Zu dem franzöſiſchen Vormarſch gegen Limburg wird mitgeteilt, daß die Franzoſen von Diez aus bis zu den Blockſtellen zwiſchen Freiendiez und dem Vahnhof Limburg etwa 800 Meter nördlich vom Bahnhof Limburg vorgedrungen ſind. Die Stadt und die Bahnhofsanlagen Limburg ſind frei, dagegen haben die Fran⸗ zoſen den Ort Kirberg füdlich von Limburg beſetzt und damit die Strecke Limburg—Frankfurt unter ihre Ueberwachung gebracht. Die Franzoſen haben ſich ſeit Montag vormittag in weitem Umkreis von Limburg eingegraben und Maſchinengewehr⸗ neſter angelegt, als befürchteten ſie, daß die etwa 20 Mann ſtarke Polizei in Limburg einen Angriff auf die Veſatzungsmacht un⸗ ternehmen würde. Der Eiſenbahnverkehr zwiſchen Höchſt(Main) und Limburg iſt ſeit geſtern unterbunden. 5 Bei der Beſetzung von Asbach im Siegkreis nimmt man an, daß ſie aus ſtrategiſchen Gründen erfolgte, um die Grenze des neubeſetzten Gebietes zwiſchen den Brückenköpfen Köln und Koblenz durch eine Eiſenbahnlinie bilden zu laſſen. Auch in Neuwied feien franzöſiſche Truppen eingetroffen. In Neuwied iſt geſtern vormittag eine Abteilung franzöſiſcher Kolonfoltruppen eingetroffen, für die imStadtteil Heddes⸗ dorf Quartier geſtellt werden mußte. Im Büro der Rheinſchiffergewerkſchaft in Caub haben die Franzsſen eine Hausfuchung vorgenommen, wobei 12 Millionen Mark Reichsunterſtützungweggenommen wurden. Ddie Lage im Kuhrgebiet Die Polizeiverhältniſſe in Eſſen General Degoutte hat eine Verordnung erlaſſen, durch die die Schutzpolizei in Eſſen, Stadt und Land, aufgefordert wird, die Waffen, Dienſtpferde und Ausrüſtungsgegenſtände unver⸗ züglich an die franzöſiſchen Militärbehörden abzuliefern. Die Be⸗ amten aller Dienſtgrade der aufgelöſten Schutzpolizei werden aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſen. An ihrer Stelle ſoll eine Ge⸗ meindepolſzei von höchſtens 600 Mann gebildet werden, die ſich nur aus Einheimiſchen zufammenſetzen darf. Die aufgeſtellte 85 dieſer Polizei iſt von der Zuſtimmung des Kommandierenden Generals abhängig. Die Poliz'ſten dürfen eine blaue oder andersfardige, ledoch keine grüne Uniform tragen. Ein Akkionsausſchuß in Necklinghauſen In Recklinghauſen hat ſich nach den franzöſiſchen Ausſchrei⸗ tungen ein Aktionsausſchuß gebildet, dem die Verwaltung, Ar⸗ beltnehner und Arbeilgeber aller Richtungen ange⸗ hören. Der Aktionsausſchuß hat durch fein entſchiedenes Auftreten Zurchgeſetzt, daß der franzöſiſche Befehlshaber ſeine ſchärfſten Maß⸗ nahmen gegen die Verkehrsfreiheit zurückgenommen hat. Jetzt haben unſere Gegner im Ausland die Meldung verbreitet, in Reck⸗ Unghauſen herrſche die Rätedikratur, verſchweigen aber, daß der Akkionsausſchuß aus der völligen Einmütigkeit Per Bevölkerung hervorgegangen iſt. Beerdigung von Todesopfern in Bochum und Oberhauſen 8 Unter gewaltiger Beteiligung der Bepölkerung des beſetzten wmochum wurde geſtern der in der letzten Woche von franzöſiſchem ſicler erſchoſſene Bauarbeiter Robert Roſe zur letzten Ruhe be⸗ kattet. Die Glocken ſämtlicher Kirchen läuteten. Als der rieſige Leichenzug bei der Wache am Hauptfriedhof vorüberkam, präſentier⸗ drel dort ſtehenden Soldaten und die belden franzsſiſchen Wittag⸗Ausgabe Gadiſche Neueſte Nachrichlet Beilagen: Der Sport vom Sonntag Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Sett u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗Jeitung u. Mannheimer Mufike⸗Jeituns 5———.ñhů—m᷑i——.. Die Erweiterung der Beſetzungszone Abbau der Eiſenbahntarife: Berlin, 28. Jebr. In einer tabinektsſitzung beſchäf⸗ kigte man ſich mit den Tarifender Reichsbahn und den Kohlenprei⸗ ſen. Die Erhöhung der Perſonenkarife bedinge nicht gleich⸗ zeltig eine Erhöhung der Gükertariſe. Kichtig ſei vielmeht, daß man die Frage prüfe, inwieweil man einen Abbau der Eiſenbahn ⸗ karife vornehmen kann. Offiziere ſalutierten. Am Grabe ſprach der katholiſche Pfarrer er⸗ hebende, ſchlichte Worte. Beſonders eindrucksvoll war ſeine Mah⸗ nung, einträchtig zuſammenzuſtehen und bis zum guten Ende Be⸗ ſonnenheit und Selbſtbeherrſchung zu bewahren. In Oberhauſen wurden geſtern nachmittag die beiden er⸗ ſchoſſenen Polizeibeamten unter gewaltiger Beteiligung aus allen Bevölkerungskreiſen zu Grabe getragen. die Rnute! Beſchlagnahme von Lebensmitteln Wie die„Voſſ. Zig.“ aus Eſſen meldet, gehen die franzöſiſchen Truppen nach der Konfiskation von Lohngeldern nunmehr zur Beſchlagnahme von Lebensmitteln über, vorausſichtlich, um die Ar⸗ beiterſchaft mürbe zu machen. In Wirklichkeit jedoch werde ſich der Widerſtand der Arbeiterſchaft nur ſteigern. Die Belgier drangen in Stolberg bei Aachen in eine Holzhandlung ein und ſchafften 15 mit Holz beladene Wag⸗ gons fort, die Privateigentum ſind. Ausweiſungen aus der Pfalz Von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde ausgewieſen wurde der Sohn des Speyerer Juweliers Fritz Völcker, Rudolf Völcker. Bei der Ausweiſung des Zweibrücker Bürgermeiſters Fritz Röſinger, eines Schwagers von Rudolf Völcker, war dieſer mit ſeinem Vater zur franzöſiſchen Kommandantur gegangen, um ſich von ſeinem Verwandten, der vor der Ausweiſung von Zweibrücken nach Speyer gebracht worden war, zu verabſchieden. Als das franzöſiſche Auto, in dem ſich Bürgermeiſter Röſinger befand, fortfahren wollte, ſprang Rudolf Völcker an das Auto heran, um ſich von ſeinem Schwager zu verabſchieden. Er wurde ſofort verhaftet und ſpäter ausgewieſen, weil er„Hurra“ gerufen habe. Ferner wurden ausgewieſen Bürger⸗ meiſterſekretär Pfirrmann von Zweibrücken und der Cafetier Hoß⸗ mann, Pächter eines Kaffees in Zweibrücken. Die Knebelung der Preſſe Vom franzöſiſchen Militärpolizeigericht Kobleuz wurde der verantwortliche kiftleiter der ſozialdemokratiſchen„Nbein. Warte“ Piccard, zu 1 Monagt Gefüngnis und 50 000 Mark Geldſtrafe verurteilt, weil er in einem„Drei Tage auf dem Index“ überſchrie⸗ benen Aufſatz gegen die Unterbindung der Preſſefreiheit durch die Franzoſen Verwahrung eingelegt hatte. Der verantwortliche Schrift⸗ leiter der demokratiſchen„Rhein. Rundſchau“ Pauls erhielt 30 000 Mark Geldſtrafe wegen der Aufnahme einer Warnung der Kölner Reichsbahndirektion an die Bevölkerung, keine von den Franzoſen gefahrenen Züge zu benutzen. die Franzoſenherrſchaft in der Ortenau zeigt ſich töglich fühlbarer in neuen Maßnahmen und Anordnungen. ür die Orte Schutterwald, Bolsbach und Walters⸗ weier hat die—5 Behörde die Abliefer ung von Waffen angeordnet. wurde mit Hau⸗ſuchungen gedroht. Der Ablieferung ſoll prompt Folge geleiſtet worden ſein. Der Oberbürgermeiſter von l hat die vom franzöſiſchen Befehlshaber verlangte Unterſtellung der Polizei unter franzöſiſchen Befehl rund abgelehnt. Ebenſo wurde auf das Verlangen der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde, auch die Gen⸗ darmerie dem franzöſiſchen Befehl zu unterſtellen iſt, überhaupt keine Antwort erteilt. Jetzt haben die Franzoſen ſofort die Gelegenheit wahrgenommen, ein„Exempel zu ſtakuieren“. Der Gendarmerieoberwachtmeiſter Kaiſer hatte ſich wiederholt ge⸗ we gert, einem Befehl, vor dem franzöſiſchen Oberbefehlshaber zu erſcheinen, nachzukommen. Daraufhin wurde er von drei fran⸗ zöſiſchen Gendarmen dem franzöſiſchen Oberbefehlshaber vorge⸗ führt. Als er dort gefragt wurde, ob er die ihm eröffneten Beſehle wolle und er dieſe Frage verneinte, erklärte ihn der fran⸗ zöſiſche Offizier för nerhaftet. Gendarmerieoberwachtmeiſter Kaiſer nahm ſeine Verhaftung mit den mannhaften Worten ent⸗ gegen:„Recht und Macht kann man uns nehmen, aber meine Ehre niemals. Ich wandere mit Stolz ins Gefängnis, ehe ſch mich als ehrloſer und eidbrüchiger Schurke anſehen laſſe.“ Wie die Franzoſen für ihre Spione ſorgen Eeine dieſer Tage in Offenburg angeſchlagene Bekanntmachung beſagt, daß die belgiſche und die franzöſiſche Regierung ſich feier⸗ lich verpflichten, in der Gegenwart und in der Zukunft die Lag: und die materiellen Intereſſen aller Beamten und ſm all⸗ gemeinen aller Bürger der befetzten Gebiete, die ungeachtet der Weiſungen der deutſchen Behörden, die Befehle der alliierten befolgt haben, zu perbürgen und ſie gegen jede Gegenmaß⸗ nahme zu ſchützen. Dieſe Vekanntmachung ſoll wohl den Erfolg haben, daß alle unſauberen Elemente, die von der Offenburger Schutzmannſchaft aufgegriffen werden, die Hilfe der Franzoſen anrufen können. Die Richtigkeit dieſer Auffaſſung wird beſtätigt durch die von den Franzoſen durchgeſetzte Befreiung eines wegen ſchweren Spionagenver dachts verhafteten Schneiders Johann Gaſch aus Ettlingen. Gaſch war wiederholt wegen ſchwerer Ver⸗ gehen zu Gefängnis. und Zuchthausſtrafen verurteilt; zuletzt ſaß er im Landesgefängnis in Freiburg, wo bekannt wurde. daß er einen franzöſiſchen Spionagevertrag beſithe. Nach ſeiner Haftentlaſ⸗ ſung reiſte er nach Villingen und Konſtanz, wo er über die deulſche Militärſtärke Erkundigungen einzog. Bei ſeiner Verhaftung wurden bei ihm einige Eiſenbahntelegramme gefunden; weiterhin Adreſſen von Franzoſen mit dem Wohnſitz in Straßburg. Bei ſeiner Feſtnahme in Offenburg rief Gaſch franzöſiſche Poſten um Hilfe an, dieſe reagierten nicht; ſpater aber erſchienen zwei franzöſiſche Offi⸗ ziere mit zwei franzöſiſchen Gendarmen und befreiten unter Widerſpruch der deutſchen Behörden mit Anwendung von Zwang dieſen Edelknaben. Auch eine Volksjuſtiz Ein an ſich nicht gerade bedeutender Vorfall, der aber bezeich⸗ niend iſt für die Stimmung der Bepölkerung, ſpielte ſich im neu⸗ beſetzten badiſchen Gebiele dieſer Tage in Offenburg ab. Dort wurde einem Mädchen, das ſich mit einem Franzoſen eingelaſſen hatte, von unbekannter Hand die Zöpfe abgeſchnitten. Die Zöpfe befinden ſich auf der Polizei in Offenburg. * ————— Finzeigenpreiſe: dei vorauszablung gte kl, Jetis Me. 289.— Stellengeſ. u. Sam.⸗Rngeig. aus Msunbtimermäßiste preiſe Reklamen Mk. 1206.—. Annahmeſchluß: Mittagslan vorm. 6% Uhr, Abendbl. nachm. 2/ Ahe. gür Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgaden wies keine erantwortung übern. Bödere Sewalt, Streies, detriedsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen—4. ſprüchen üür geſallene eö. beſchränkte Zus⸗ den oder für verſpüätete Rufnahme von Nnzeigen. Auftröge Larch Lernſprecher ohne Gtwühr. Scrichts ſtand mannbeim. Dder Lump am Pranger Dr. Hector, das„deutſche Mitglied der Saartegierung entlarvt! Ein politiſcher Senſationsprozeß, der in ganz Deutſchland das größte Intereſſe erwecken muß, ſpielt ſich zurzeit in Saarbrücken ab. Es handelt ſich um einen Beleidigungsprozeß des ſaarländiſchen Mitgliedes der Regierungskommiſſion, Miniſter Dr. Hector, gegen den politiſchen Redakteur Franke von der„Saarbrücker Zeitung“. Dr. He ctor war früher Bürgermeiſter von Saarlcuis und iſt gegen den Willen der leardtah en Bevölkerung von den Franzoſen in die Stellung des ſaarländiſchen Mitgliedes der Regierungskommiſſion gebracht worden, weil er ſich als ein dienſtwilliger Knecht der Fran⸗ zoſen erwies. 2 Die Verhandlungen begannen am Samstag und brachten ſofort eine große Ueberraſchung. Nachdem der Zeuge Goergen, früher Redakteur der„Saarzeitung“ in Saarlouis, erklärt hatte, 1920 vorübergehend zwei landesverräteriſche Schreiben Hectors in Hän⸗ den gehabt zu haben, erhob Dr. Steegmann und erklärte: Ach abe die beiden Schrelben hier zur Hand“ und verlas die Schreiben in franzöſiſchem Wortlaut. Eine ungeheure Erregung folgte der Verleſung. Die Briefe lauten in deutſcher Uezerſezungt „Der Bürgermeiſter der Stadt Saarlouis“ Saarlouis, 24. Juli 1919. Aller Wahrſcheinlichkelt nach ſteht die Stadt Saarlouis davor. zum zweitenmale in ihrer Geſchichte der Belohnung für ihre Treue zu Frankreich beraubt zu werden, und dieſe Stadt, die nach der Anſicht ihres Gründers die gegebene Hauptſtadt der Saarprovinz war, iſt bedroht, durch die unbeſtreitbat preußiſche Stadt Saarbrücken aus ihren ten verdrängt zu werden. Tief getroffen von dieſer Ausſicht, wendet ſich der Stadtrat und der Bürgermeiſter der Stadt Saarlouis an Sie, um Sie zu beſchwören, gütigſt Ihren e en geltend machen u wollen, um den gerechten Forderungen unſerer Stadt zum Ttumph zu verhelfen. Wir geben uns die Ehre, Ihrem unpartei⸗ iſchen Urteil dieſe in der beiliegenden Broſchüre niedergelegten Forderungen zu unterbreiten, und„ir bitten, gütigſt einige Augen⸗ blicke Ihrer ſo koſtbaren Zeit dem Leſen dieſer Broſchüre widmen zu wollen und den Inhalt den zuſtändigen Stellen mitteilen zu wollen. Wir hegen die unerſchütterliche Ueberzeugung, daß dank Ihres Einfluſſes die 5 uns Gerechtigkeit widerfahren laſſen wird und daß Frankreich die Stadt Ludwigs XIV. nicht in politiſche und wirtſchaftliche Iſolierung gera⸗ ten laſſen wird. Indem wir im voraus unſeren Dank bleiben wir phochachtungsvollſt und ergebenſt Der Bürgermeiſter der Stadt Saarlouis W e en, Heetoen * Der Bürgermeiſter der Stapt Sagrloufs. Sgarlouis, 15. Jan. 1920. e van. Saarlouis, Dr. Heetor an den Herrn Miniſterpräſidenten, Kriegsminiſter * in Paris. Im Augenblick, wo der Völkerbund ſich anſchickt, den Saarſtagt zu errichten, nimmt ſich der Stadtrat von Saarlouis die Freiheit, ich an Sie zu wenden, um Sie 3 bitten, bei der Errichtung dieſes Staates gütigſt energiſch die Intereſſen ſeiner Stadt verteidigen zu wollen. Der Bürgermeiſter und der Stadi⸗ rat geben der ſicheren Hoffnung Nusdruck, daß Frankreich ihrer Stadt, die über ein Jahrhundertlang wegen ihres Urſprungz und ihrer A. be für Frankre ich von Preußen boy⸗ kottiert wurde, helfen wird, wieder in ihre hiſtoriſchen Rechte ein⸗ geſetzt zu werden. f · Hochachtungsvollſt und ergebenſt ˖ 8 gez. Dr. Hector. Dr. Hector ſagte unter Eid aus, daß der größere Brief nicht an Clemenceau abgegangen ſei. Im übrigen müſſe er erklären, daß ihm„dieſe Briefe vollſtändig(Hector ſtockt)— zunächſt unbe⸗ kannt“(i) ſeien. Die Enthüllungen ſcheinen aber Dr. Hector die Rede ver zu haben, denn in der Montag⸗Sitzung ließ ſich Dr. Hector auf Grund eines ärztlichen Atteſtes wegen Krankheit entſchuldigen. Der Vorſitzende teilte mit, daß die am Samstaß abend in den ſtädt. Archiven von Saarlouis veranſtaltete Durchſuchung das von Dr. Hec⸗ tor in Abrede geſtellte eigenhändige Schreiben mit Aktenzeichen zu Tage Das Schreiben iſt in den Händen des Vorſtgen en. Der Verteidiger Dr. Hectors legte darauf die Verteldigung des Miniſters nieder. Dier Oberſtaatsanwalt beantragte Vertagung, wogegen der Ver⸗ teidiger des angeklagten Redakteurs Proteſt erhob und beantragte 1. Berhaftung des Miniſters wegen Meineids und Fluchtver⸗ ts; 2. Beſchl me der Privatkorreſpondenz Dr. Heckors in fei⸗ ner Wohnung, der Verdacht vorllege, daß noch weiter belaſtend Material vorgefunden werden könne. 8 Nach eineinhalbſtündiger Beratung wurde folgender Beſchluß verkündet: 1. Der Antrag auf Durchſuchung der Wohnung Hectokes wird abgelehnt, da Dr. Hector im Hinblick auf die Beſtimmungen des Verſailler Vertrages und des Saarſtatuts in Exterritorialität als Miniſter iſt. 2. Da dem Nebenkläger nach den Beſtimmungen der Prozeßordnung das Wort zu einem Schlußwort erteilt werden muß, iſt ſeine Anweſenheit unentbehrlich bei der Weiterberatung. Er ſoll deshalb durch einen beamteten Arzt in ſeiner Wohnung unterſucht werden, um feſtzuſtellen, b ſein Erſcheinen vor Gericht unmöglich iſt Der Miniſter hätte als Mitglied der Regierungskommiſſion an ſich keine Verpflichtung gehabt, vor Gericht zu erſcheinen, aber er habe durch ſein Erſcheinen am Samstag zu erkennen gegeben, daß er auf dieſes Recht verzichtet, und er müſſe num wie ſeder andere er⸗ ſcheinen Die Weiterverhandlung wurde darguf auf Mittwoch vertagt. Die bisherigen Lehren des Prozeſſes finden in der„Saarbr. Landesztg.“ ſolgenden Ausdruck: „Mit Dr. Hector ſißen auf der Anklagebank der Völker⸗ bundsrat und die geſamte Regierungskommiffion. Sowohl der Völkerbundsrat wie die Regierungs kummiſſion ſend nicht nur einmal, ſie ſind des öfteren vor Herrn Lector gowarnt worden. Schon im Weißbuch der deutſchen Negiereng vom Jahre 1921 it Herr Hector des La udegverrats beſchuldigt worden. Derſelbe Vorwurf iſt des öfteren in öffentiichen Berſamuungen des Suar⸗ gebiets wiederholt worden. Die Denkſchrift ber Parteien, die zum Anlaß des jetigen Prozeſſes wurde, 5al Deſen Boxwurt mit urkunbg. er Dor dagen- Deite.„. 8 maunieemer Genetai-unzeiger(Mittag-Ausgabe) Mittwoch, den 28. FJebruar 1923 lichem Material belegt. Alle Warnungen haben nichts gefruchtet. Der Völkerbur srat hat Herrn Hectox im vergan⸗ genen Herbſt auf ein weiteres Jahr beſtätigl. Beide Inſtanzen, der Völkerbundsrat und die Regierungskommiſſion, können ihre Hände nicht in Unſchuld waſchen. Es wäre außerdem doch höchſt verwunder⸗ lich und ſonderbar, daß die Herren, die in Paris bei den maßgeben⸗ den Stellen nach Belieben ein⸗ und ausgehen können, nichts von dieſen belaſtenden Briefen gewußt haben ſollten. Wenn die Regie⸗ rungskommiſſion und der Völkerbundsrat Wert darauf legen, ihre durch den Fall Hector aufs ſchwerſte in Mitleidenſchaft gezogene Autorität zu retten, dann bleibt ihnen nur der einzige Weg, kurz entſchloſſen ihrebisherige Politik der Entdeutſchung aufzugeben und ſich auf eine Politik der Volkswohl⸗ fahrt und Gerechtig keit umzuſtellen. Wir müſſen verlangen, daß ſetzt endlich der Forderung der Bepölkerung Genüge getan wird, das ſaarländiſche Mitglied der Regierungskommiſſion in einer all⸗ gemeinen Volktswahl zu wählen.„Nur bei Erfüllung dieſer Forderungen iſt auch die reſtloſe Sicherheit für die perſönliche. Lauterkeit und Geeignetheit des ſaarländiſchen Mitglieds gewähr⸗ leiſtet.“* Aus der Vorgeſchichte der Neparationskriſis Angaben des franzöſiſchen Gelbbuches Die Dokumente über die letzten Reparationsverhandlungen, die in London als Blaubuch veröffentlicht worden ſind, ſind geſtern abend vom Duai d Orſay in einem Gelbbuch veröffentlicht worden, das den Titel trägt:„Das deutſche Morutoriumsgeſuch— Die Konferenz von Londen— Die Konferenz von Paris.“ Das Intereſſanteſte an die⸗ ſem Gelbbuche iſt, wie der Korreſpondent der„Voſſiſchen Zig.“ be⸗ hauptet, die Notlzen über die Konſere nzſitzungen, die Sitzungsberichten gleichkämen und die früher veröffentlichten An⸗ gaben ergänzlen. In dieſen Notizen wird berichtet, daß Bonar Law am 10. Dezember die Kritik Poincares an der deutſchen Note vom 9. November mit dem deutſchen Eventualplan für eine proviſoriſche Regelung im allgemeinen gebilligt hätte. Freilich hat dann Bonar Law hinzugefügt: Er halte es für richtig, die Note nicht auf ihre Fehler, ſondern auf dasſenige was ſie den Berbündeten biete, anzuſehen. Dann hat Bonar Law, auch nach dieſer Quelle, die deut⸗ ſchen Vorſchläge für die innere Anleihe verteidigt, mit dem Bemer⸗ ken, daß nur auf dieſe Weiſe die ins Ausland gebrachten Kapitalien nach Deutſchland zurückgeführt werden könnten. Die deutſchen Jor⸗ derungen auf Wiederherſtellung der handelspolitiſchen Gleichberech⸗ tigung hätte Bonar Law indes rundweg abgelehnt. Immerhin hätte er die Auffaſſung vertreten, daß die deutſche Note„vielleicht eine mützliche Grundlage für einen Gegenvorſchlag der verbündeten Regierungen abgeben könnterr Das iſt dann von Mufſolini ſowohl wie von Theunis abgelehnt worden, worauf dann Poincare mit ſeiner Anſicht hervortrat, daß„eine Löſung am ſicherſten zu erreichen wäre, wenn die Berbündeten Eſſen und Bochum beſetzten“. Pann hat Poincare nach dieſem Gelbhuch erzählt, eine Reihe von deutſchen In⸗ duſtriellen, u. a. Stinnes, Peter Klöckner und Silberberg hätten wie⸗ derholt bei ihm Schritte unternommen„buchſtäblich hinter dem Rücken der Verbündeien Frankreichs“, um mit ihm über die Kohlenfrage, die Ausführungen der Verſailler Wirtſchaftsbeſtimmungen und ein Wirt⸗ ſchaftsabkommen zu ſprechen. Aber Poincare— dieſes Wunder von Loyalität!— würde ein derartiges Abkommen mit Deutſchland nie⸗ mals ohne Verſtändigung mit den Verbündeten Frankreichs in Aus⸗ ſicht genomimnen haben. LTord Curzon erklärte, wie dem„Lokalanzeiger“ aus London gemeldet wird, in einer Rede über die politiſche Weltlage, die er geſtern hielt, zu dem deutſch⸗ranzöſiſchen Konflikt im Ruhrgebiet: Er glaube, daß im all⸗ gemeinen die öffentliche Meinung Englands die von der Regierung eingeſchlagene Politik billige. Das deutſche Volk ſtimme ſeiner Mei⸗ nung nach mit der Regierung darxin überein, daß die milttäriſche Be⸗ ſetzung des Ruhrtales, ob ſie zu Recht oder Unrecht erfolgt ſei, jeden⸗ falls eine unkluge Handlung bedeute und daß England Recht habe, nicht daran teilzunehmen, aber die Stel⸗ jung ſeiner Truppen am Rhein ſo lange als möglich aufrecht erhalte; denn England ſei ebenſo wie die anderen an der Löſung des Repa⸗ rationsproblems intereſſiert. Die Löſung des Reparatlonsproblems könne nicht Frankreich, Belgien und Italten altein vorbehalten bleiben es ſei ein internatlonales Problem, das alle gleichermaßen angehe. Alle erſehnten den Tag, an dem es durch eine internationale Aktion ſeine Löſung fünde. Franzöſiſch⸗belgiſcher verkauf deutſchen VEaeparationskohle In einer amtlichen deutſchen Mitteilung wird darauf hinge⸗ wieſen, daß die Verkäufe von Reparationskohlen durch Frankxreich und Belgien in den letzten Jahren nicht aufgehört haben, obwohl dieſe Kohlen ausſchließlich zur Deckung des eigenen Bedarfs der Empfangs⸗ mächte nach Sinn und Wortlaut des Verſailler Vertrages dienen ſoll⸗ ten. In den Jahren 1921 und 1922 ſeſen nicht weniger als 32 Ange⸗ bote auf Lieferung von deutſcher Reparationskohle ergangen, ſogar durch Inſerate in einer neutralen Zeitung. Die tatſächliche Ausfuhr von deutſchen Reparationskohlen aus Velgien und Frankreich nach dem Ausland iſt in 59 füllen mit insgeſamt 1587 026 Tonnen in den beiden letzten Jahren feſtgeſtellt worden. Dabei iſt natürlich nur ein Teil der Angebote zur Kenninis der deutſchen amtlichen Stellen ge⸗ langt. Der Ausfuhrhandel erſcheint umſo eigenartiger, als die maß⸗ loſen Kohlenanforderungen der Entente durchweg mit der dringenden Notwendigkeit der Lieferung für den eigenen Bedarf der Empfangs⸗ mächte begründet wurde, ohne auf die in Deutſchland herrſchende Kohlennot Rückſicht zu nehmen. Deutſcher Keichstag Schluß der Reichswehrdebatle. 7J Berlin, 28. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Reichstag hat geſtern Reichswehrminiſter Dr. Geßler ſich in einer zwei⸗ ten größeren Rede gegen den vereinigten Anſturm der Linken zur Wehr geſetzt, und zwar wie man wird feſtſtellen dür⸗ fen, mit klugem Geſchick und entſchiedenem Erfolg. Erſt hatte nämlich der fraktionsloſe Herr Ledebour furchtſame Ge⸗ müter mit dem Monarchiſtenſchreck graulich zu machen verſucht, in⸗ dem er alle Belaſtungsmomente zuſammentrug, die irgendwie gegen die Zuverläſſigkeit des republikaniſchen Heeres Zeugnis ablegen konnten. Daß der Watter⸗Prozeß und das Altentat auf die „Münchener Poſt“ darunter nicht fehlten, verſteht ſich von ſalbſt. Auch der Sprecher der vereinigten Sozialiſten, Abg. Künſt⸗ ler, ſchlug in dieſelbe Kerbe. Er führte zur Unterſtützung der Lede⸗ bourſchen Theorie von der monarchiſtiſch verſeuchten Reichswehr allerhand Einzelfälle an, die ſpäter allerdings Dr. Geßler als ſtark tendenziös entſtellt nachzuweiſen gelang. er Sozialdemokrat be⸗ tonte als das Ziel derer, die den Krieg Frankreich herbei⸗ fehnen, die Wiederaufrichtung der Monarchie und erkläre mit er⸗ hobener Stimme, daß in dem Augenblick, da dies offenbar würde, zugleich auch die Einheitsfront dahin ſei. Man wird dieſer bedingten Drohung, die im Augenblick, da ſie fiel, ein kleinwenig ſenſationell wirkte, wohl keine übertriebene Bedeutung beizumeſſen brauchen, immerhin zeigte ſich für eine Se⸗ kunde das Kritiſche der Lage. In 90 b Leleuchtung ward er⸗ kennbar iſt, wie groß die Gefahr iſt, daß der„törichte deutſche Streit“, der im Rücken der Ruhrfront ſich in den letzten Tagen wieder er⸗ hoben hat, unverſehens zur geſchichtlichen Tragik für uns werden könnte, wenn nicht die Einſichtigen auf allen Seiten ſich recht⸗ zeitig bemühen, ihn immer und immer wieder nach Kräften zu loka⸗ liſieren. Der ſozialiſtiſchen Aufforderung, eine offene Erklärung darüber abzugeben, ob noch immer Verbindungen von Offigieren zu verbobenen Geheimorganiſationen beſtehen, hat Dr. Geßler ohne ſteifleinene Formulierung und mit allem nur wünſchenswerten Frei⸗ mut entſprochen. Da ſich nun aber wirklich geheimnisvolle Vorgänge iim deutſchen willen ſcheitett grankreichs Raubzugl Darum gebt zum Deutſchen volksopfer! im Reichswehrmimiſterium nicht abgeſpielt haben, ſo konnte er im Grunde nur wiederholen, was offitziös zu dieſer Angelegenheit be⸗ reits geſagt wurde. Dann aber hat der Miniſter ſich nicht verſagen können, die Herren von links einmal mit allem Nachdruck darauf aufmerk⸗ ſam zu machen, daß die Reſchspolitik ſo unſagbar ſchädlichen Kriegs⸗ nicht bloß im Bereiche derer um He⸗ und Gräfe und r noch weiter rechts ſtehenden nationaliſtiſchen Gruppen Nahrung und Förderung finde, ſondern daß doch auch in der Arbeiterſchaft, die ſich nicht gerade zu den Kommuniſten zählt, ſenem andern Rat⸗ „ willig Ohr leihen wird, das von einer Waffengem der roten Garde ſo verlockend zu er⸗ zühlen weiß. Und ſe die Wundergläubigen ihres Traumes Erfünlung weniger in der Befreiung von franzöſiſchem Joch als viel⸗ mehr in der Hoffnung mit Sowjethllfe die deulſchen Kapftaliſten ſieg⸗ reſch aufs Haupt zu ſchlagen. Beide Machtideen, die proletariſche wie die nationaliſtiſche ſind gleichwertige Gefahren, denen Dr. Geßler die Fortentwicklung auf verfaſſungsmäßiger Grundlage als ſein und aller ſtaatsmänniſch Denkenden Bekenntnis wirkſam entgegenſetzte Die Rede des Reichswehrminiſters hat keinen neuen Sturm ent⸗ ſſelt und wir ſind non einer Krile verſchont geblieben. Der Wehretat wurde nach belangloſer Debate in zweiter Sitzung ver⸗ abſchiedet, die Entſcheidung über das Preſſenotgeſeß, die als erſter Punkt auf der Tagesordnung ſtand, iſt neuerdings hinaus⸗ geſchoben worden. Man konnte ſich über die durch den Einſpruch des Reichsrats entſtandene veränderte Sachlage goch nicht ſchlüſſig werden und betraute den Ausſchuß damit, hier klärend zu wirken. der Oehme⸗Skandal Je] Berlin, 28. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Vernehmung der Redaltion tellten der Deta⸗Korreſpondenz auf dem Ber⸗ liner Polizeipräſidium in Sachen Oehme haben auch geſtern de 9 Tag angedauert. Dehme leugnet nicht, wie wir dem „Vorwärts“ entnehmen, die heberschaft von einem nach dem Ausland weitergeleiteten Bericht über angebliche Meutereien inner⸗ halb der Reichswehr in Münſter, Er hat bekanntlich auch zuge⸗ geben, ſenen verlogenen und fenfationellen Bericht über angebliche Beratungen im Reichswehrminiſterium unter Vor⸗ ſitz des e Seeckt der„Roten Fahne“ gegeben zu haben. Auf alle Fälle ſteht jetzt feſt, daß Dehme alle dieſe und ühnliche Informationen an eir Nachrichtenbüro in Scheyeningen weitergegeben hat, das ſehr übel beleumundet iſt und wie die politiſche Polizei annimmt, Spionagezwecken dient. Schließlich iſt Dehme nachgewieſen worden, daß er Sitzungsberichte des Reichswirtſchaftsrats an ein Mitglied des Berſliner franzöſiſchen Generalkonſulats verkauft hat. iſt es nach dieſen Feſtſtellungen, warum man dieſen ſauberen Herrn noch nicht feſtgeſetzt hat. Baoͤiſche Politik Eine ſchwere Blultat mit politiſchem Hintergrund hat ſich in der Samstag Nacht in Höllſtein bei Steinen ereignet. Die Nationalſozialiſten hatten dort eine Verſammlung ab⸗ Unterwegs kam es zu einem Zuſammenſtoß zwiſchen Kommuniſten, wobei der Kommuniſt und Gemeinderat Rudiger dem National⸗ in den Leib verſetzte, daß die Eingeweide herausdrangen und Dr. Winter am Montag im Lörracher Krankenhaus an den Folgen der Verletzung geſtorben iſt. verletzt, der ſetzt am Wundfieber darniederliegt. die Lörracher Staatsanwaltſchaft keine Anſtalten machte, den Rudiger zu verhaften, nahm die Bepölkerung von Steinen eine ſehr erregte Haltung ein und drohte mit Lynchjuſtiz. Darauf wurde Rudiger am Sonntag abend in Schopfheim, wohin er ſich be⸗ geben hatte, in Schutzhaft genommen. Dr. Winter, der eine junge Frau und ein halbjähriges Kind hinterläßt, wird als ruhiger Mann Er ſollte am Montag in das Gefängnis in Lörrach verbracht werden, um drei Monate abzubüßen, zu denen er verurteilt wor⸗ den war, weil er bei dem kürzlichen Skreik in der Spinnerei Höll⸗ ſtein den Fabrikdirektor in den Ofer werfen wollte. Kurz vor der Tat zeigte er ſeinen Dolch und ſagte dabei, bevor er ins Gefängnis wandere, müſſe noch ein anderer daran glauben. Am Montag abend zogen nun die Nationalſozialiſten, denen ſich zahlreiche Einwohner aus Steinen angeſchloſſen hatten, vor das Rathaus und zwangen den Bürgermeiſter, ſofort eine Sitzung des Gemeinderats einzuberufen, dem die Forderung auf ſpfortige Abſetzung des Verbrechers als Gemeinderat unterbreitet wurde teiligten Mannes namens Adolf Ritter. Nach langen Verhand⸗ lungen kam es zu einer Einigung, wonach den Forderungen ent⸗ ſprochen werden ſoll. deutſches Reich *Der„Parleitag' der Unentweglen. Die kleine politiſche Gruppe, die im Reichstag durch Ledebour und Wegmann repräſentiert wird, beruft, wie wir in der Roten Fahne leſen, auf den 30. März (warum nicht auf den 1. April?) einen richtigen„Parteitag“ nach Berlin ein. Theodor Liebknecht wird den Rechenſchaftsbericht geben, Ledebour über die politiſche Lage berichten. Ein Nachklang zum Hermes-Prozeß. Wie der Vorwärts mit⸗ zuteilen weiß, hat der im Hermes⸗Prozeß verurteilte frühere Redak⸗ keur der„Freiheit“, Hentzel, mit Rückſicht auf die politiſche Ge⸗ ſamtlage die Reviſion zurückgezogen, die am 15. März vor dem Reichsgericht hätte verhandelt werden ſollen. ftillinger und Roßbach. Das Reichsgericht hat die Frei⸗ ſprechung des Kapitänleutnants von Killinger durch Verwerfung des Reviſionserſuchens der badiſchen Staatsanwaltſchaft beſtätigt⸗ Killinger war bekanntlich wegen Begünſtigung der flüchtigen Mör⸗ der Erzbergers angeklagt.— Das vor dem Reichsgericht ſchwebende Ermittelungsverfahren gegen Oberleutnant a. D. Roßbach hat zur Eröffnung der Vorunterſuchung wegen Geheimbün⸗ delei geführt. Letzte Meldungen Zuſammenſtöße in Memel Eine mehrere tauſend Perſonen zähtende Menge, die durch Ar⸗ beiter verſchiedener Betriebe verſtärkt wurde, und gegen die vom Landesdirektorium verfügte Entziehung der verbilligten Brotkarte proteſtiexte, ſang das Deutſchlandlied, worauf ſie von litau⸗ iſchem Militär zerſtreut wurde. Die Lage vor Smyrna ihre im Hafen von Smyrna liegenden Kriegsſchiffe zurück. Fran⸗ zöſiſcherſeits ſoll nur noch der Kreuzer„Mülhauſen“ in Smyrna ver⸗ bleiben. Die Türken wollen dafür die zwei engliſchen Flieger frei⸗ laſſen, die ſeit ihrer Notlandung in den türkiſchen Linien von ihnen gefangen gehalten wurden. eJ Berlin. 27. Febr.(Von unſ. Berl. Bürvd.) Wie der„B..“ aus Budapeſt gedrahtet wird, hat ſich General Liman vön kurzem dort kennen gelernt hatte. DL] Berlin, 28. Febr.(Von unſ. Berl. Büro.) In Berlin erſcheint ſeit einigen Tagen als Organ der italieniſchen Kolonie eine Zeitung unter dem Titel„Gagliadetto“ in italfeniſcher Sprache. Sie ſoll alle 14 Tage den italieniſchen Arbeitern und Angeſtellten, denen aus der Heimat bringen. Kirchheimbolanden, 28. Febr. Bei einem Einbruch in die Schuhfabrik Coblitz und Waltgenbach wurden Schuhwaren im Werie von über einer Million Mark geſtohlen. *** Die Verhandlung gegen den Oberbürgermeiſter von Pirmaſens und Vorſitzenden des pfälziſchen Kreistages Strobel findet am Freitag, vor dem Kriegsgericht in Mainz ſtatt. „Wer gute Menſchen ſtebt, kann wenigſtens nicht ganz derborben in ſe 5 Lessing. das Grab des Pharao Die Ausgrabungen in Luxor. Wenn man Zeſtungen lieſt, ſo bemerkt man, daß das Londoner Publikum f 3 Augenblick nur für zwei intereſ⸗ ſiert. Nicht etwa für die Ruhr und für die türkiſchen eerengen, ſondern für die Verlobung des Herzogs von York und für den —— Tutankhamen. Wir haben bereits ausführlich über den lücklichen Fund des Lords Carnavon in Luxor berichtet, der die otenkammer des Aegypterkönigs der wiſſenſchaftlichen Forſchung PPPP Am letzten Freitag iſt, wie die„Times“ berichten, die wichtigſte Entdeckung in der geſamten Geſchichte der Aegyptologie gemacht worden: vor einer geladenen Geſellſchaft von— 2 engliſchen und ägyptiſchen Beamten und vor Vertretern der Forſchung wurde das Grab Tutankhamens geöffnet. 928 95675 Der offizielle Bericht ſchildert den überwältigenden Eindruck, den die enthülkten Schätze nach dreitauſend Jahren Grabesruhe auf die Nachfahren machten. Ein Schaß 0— ſich, wie ihn die phan⸗ taſtereichſten Forſcher nur in Traumviſtionen ahnen konnten. Das Grabmal ſteſlt eine geräumige, 85 chmückte Kammier dar, die vollkom⸗ men durch einen ungeheuren rein ausgefüllt wird. Blau und gold ſind die Farben, die ſich in der ägyptiſchen Sonne dem Be⸗ chauer aufdrängen; denn der Schrein iſt über und über mit Gold bedeckt und iſt blauer FJayence eingelegt. Er reicht faſt bis an die Decke und füult auch ſeitlich das große Mauſoleum bis auf einen kleinen Zmiſchenraum an den vier Wänden. Seine ſind mit religiöſen Te Pen Symbolen des Todes bedeckt, und ſeine Decke iſt ein herrliches Geſims Am öſtlichen Ende des eins ſind zwei ungeheure Türen geſchloſſen und verſiegelt. In dieſem Schrein befindet ſich ein zweiter, wiederum geſchloſſen und verſiegelt An dieſem inneren Schrein hängt ein mil Gold beſätes Leichentuch, und dem Papyrus Ramſes IV. zufolge muß ſich noch eine Reihe ſolcher Hetligenſchreine im Innern befinden, die König Tutankhamens Uleberreſte in ſeinem Sarkopha einſchließen Um den äußeren Baldachin ſchlingen ſich große 98 von myſtiſchem Typus, herrlich geſchnitzt und vergoldet, und auf dem Boden liegen die ſieben Ruder, die der König in den elyfiſchen Gewäſſern ge⸗ brauchen ſoll. Am Ende der Oſtmauer dieſer Grabhalle befindet ſich ein offener Torweg. Er führt zu einem zweiten Raum, zum Vorrateraum des Mauſoleume. Dort ſteht ein neuer Schrein, wiederum geſchnitzt und vergoldet, von unbeſchreiblicher Schönheit. Reihen von Königs⸗ ſchlängen ſchmücken ihn und ſeine Seitenwände fragen Golhellen 75 zmit offenen Armen, deren trauernde Geſichter ſich über die Schultern dem Eintretenden zuwenden. Unmittelbar am Eingang zu dieſer Kammer ſteht der ſchakalköpſige Anubis, ſchwarz und gold auf ſei⸗ nem Schrein auf einem ſeltſamen Schlitten. Hinter ihm reckt ſich ein Bullenkopf als Sinnbild der Unterwelt, am Südende der Kammer ſtehen 1 e Käſten in allen Größen, alle geſchloſſen und verſie⸗ gelt, deſſen offene Tür eine goldene Bildſäule des Königs zeigt, wie er 11 Leoparden ſteht. Am Ende der Kammer deht man eine Reihe von Miniaturſärgen, die zwar noch verſiegelt ſind, aber ohne Zweifel Bildſäulen enthalten, Diener des Toten für ſeine zu⸗ künftige Welt. An der Südſeite des Anubis⸗Schreins entdeckt man eine Reihe wundervoller Elfenbein⸗ und Holzſchränke von verſchie⸗ dener Größe, alle mit Gold beſät und mit Fayence eingelegt. Der Raum zwiſchen dem Schrein und der Wand des Mauſo⸗ leums umfaßt nur achtzehn engliſche Zoll. Dieſer Zwiſchenraum enügte für den Durchgang altägyptiſcher Arbeiter. Halbnackt und ſchmöchtiger als wir, konnten ſie ſich durch einen Raum zwängen, der für bekleidete Europäer faſt unpaſſierbar ſcheint. Die Tür des Schreins hat ſchwere Bronzeſcharniere an der Oſtſeite und ließ ſich nur mit Mühe öffnen. Hinter ihr erſchien ſofort eine neue Holz⸗ tür, die wiederum die Außenſeit: eines neuen Schreins darſtellte — alſo ein Kaſten im andern. Die Innenwände der Mauer ſind mit religiöſen Texten geſchmückt, und ein Augenzeuge beteuert, daß er kaum die Gefühle der Ehrfurcht, des Staunens und des Myſteriums beſchreiben könnte, die das Schauſpiel des geöffneten Grabmals einflößten. An der Tür des inneren Tabernakels ſind die urſprünglich angebrachten Siegel heute noch unverletzt. Räuber haben das Heiligtum alſo nicht geplündert. Sichtlich kann ſich die innere Tür erſt öffnen, wenn die Außenmauer entfernt iſt. Sie Mauer rundherum errichtet wurde. Deshalb wird es nötig ſein, die Außenwand niederzulegen, bevor der Schrein ſich öffnen läßt. Außzer den Rudern für den perſönlichen Gebrauch des Pharao im Jenſeits entdeckte man einige Alabaſtervaſen von Jechltem Kunſt⸗ wert und ein Juwelenſchmuckſtück, das auf dem Boden lag, als ob 779— hätten. Die Konſtruktion der Schreine macht eine ſchnelle Oeffnun unmöglich. Deshalb wird der Anblick des 5 Aönigs Tutankhamen den Forſchern verläufig noch nicht vergönnt ſein. Seine lange und einſame Grabesruhe hat ihr Ende noch nicht ge⸗ funden Deſto begeiſterler begrüßen die Gelehrten den Schatz in der Vorratskammer. Dieſer Raum iſt gleichſam nur aus dem 5 aß A been und ohne Tür von der Grabkammer aus ngli Schrein mit den vier Gottheiten, die ihre Geſi tenden zuwenden, als ob ſtei ihn FFFFFTCC 2 mals nicht zu ſtören. nicht durch das Alter gelb geworden. durch ihre Schönheit, und die ungeheure Zahl der noch uneröff⸗ neten Schränke mit ihren unverletzten Siegeln verſpricht eine un⸗ abſehbare Ernte von Koſthbarkeiten. Selbſt wenn das Grabmal de⸗ Königs ſelbſt noch nicht ſo bald erreicht werden wird, ſo belohnt die Ausbeute aufs reichlichſte die Mühen der Entdecker, des Lord Carnarvon und Carter s. Die belgiſche Kömgin und Prinz Leopold, die als Graf und Gräfin de Rethy reiſen, kamen mit einem Sonderzug aus Alexandria herbei, um dem feierlichen Moment der Grabesöffnung beizuwohnen. Kunſt und Wiſſenſchaſt Norbert Jaques Chinavortrag, der unter allerlei Unzuträg⸗ lichkel ten im Verſammlungsſaal ſtatt im Muſenſaal gehalten wurde, war eine kleine Enttäuſchung. Was Jaques gab, war eigentlich nicht viel mehr als ein paar Worte der Erläuterung zu den jeweiligen recht ſchönen Lichtbildern. Vorgetragen mit Humor; im Plauderton; oft nicht mehr als Notizen im Tagebuch; Aphorismen ohne die Ge⸗ ſchliffenheit, die für dieſe kleinen Kunſtwerke nötig iſt. Immerhin: es waren Anmerkungen und Notizen eines wachen Kopfes, der ſieht und erfaßt und Zuſammenhänge herſtellt(die ſeinem aphoriſtiſchen des Seltſamen, des Hochkultivierten(aber auf einer Stufe der Ver⸗ gangenheit) wehte uns an. Aber zuletzt: doch mehr Ueberblicke als Einblicke. Die phonographiſchen Aufnahmen chineſiſcher Geſänge waren intereſſant. Von den pfalmodierenden Klängen der ſakralen latte waren Tonfolgen von großer Schönheit feſtgehalten— als manche warteten, kam den ganzen Abend nicht vor. HS· Kleine Chronik. Berlin hat ein öffentliches Denkmal ſeine⸗ großen Malers und Zeichners Adolf v. Menz E2 ſteht N 7 755 8 n den an⸗ enkmälern der Träger pre er Kunſt, Chodowi a⸗ dow, Schinkel. Das von Pe Helfen in i ſchaft hält ihre diesjährige aupiperſammlung am 22. 4 in Weimar ab. 3 1 5 Deutſchen Nationaltheater wird der Macbeth“ na der kürz⸗ en. 7 925 0 gehalten und begaben ſich 1 J0 Mitternacht nach Steinen zurück. Weiter wurde ein Mann namens geſchildert, während Rudiger ein mehrfach vorbeſtrafter Menſch iſt. Ferner verlangte die Menge die Feſtnahme eines bei der Tat be⸗ Paris, 28 Febr. Auch Frankreich und Italien ziehen Sanders mit einer jungen Ungarin vermählt, die er erſt vor die Bezugspreiſe der italieniſchen Zeitungen zu groß ſind, Nachrichten Die Alabaſtervaſen ſind weiß geblieben und Die Statuetten entzücken ökonomen Dr. Winter mit einem Dolch zwei derartige Stiche Vortrag zuweilen ſehlten). Immerhin: der Hauch des Fremdartigen, Männergeſän i i a Rei 2 muß alſo verſchloſſen und verſiegelt worden ſein, bevor die äußere Delünce aing em ſenkere. Relz aus zu d dwein von dem Miauen der Sing⸗Sing⸗Mädchen. Dr. Mabuſe, auf den 0 ter Breuer geſchaffene Denkmal ſtallt rmor die kleine Exzellenz dar in charakteriſtiſchen 2 tracht, im langen Rock, und mit einer Haltung und einem Ausdruck, die dem Leben abgelauſcht ſind.— Die Deutſche arae den Den Feſtvortrag wird der Generalſekretür der Deu⸗ Am ſtärkſten wirken auf den Beſchaner der erwähnte— Schilerſtitung in Weimar, Dr Heinrich Lilienfeirn, halſen. 1 anflehten, die Rube des Grab⸗ nch vollendeten Ueberſaßung von Dr Hans Nolhe aufgeführt wer⸗ Mittwoch, den 28. Februar 1923 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag-Ausgabe) 3. Seile. Nr. 99 Städtiſche Nachrichten vom Monat März In den beiden erſten Monaten des Jahres hat die Tageslänge bereits ſehr merklich zugenommen. Im Laufe des dritten Monats, des März, dauert dieſe Erſcheinung an und am 12. März iſt der Tag der Frühlings⸗Tag⸗ und Nachtgleſche erreicht. Mit dieſem Zeitpunkt beginnt der aſtronomiſche Frühling, der ſeinen Abſchluß am 22. Juni, dem längſten Tage des Jahres erhält. In meteorolo⸗ giſcher Hinſicht gehört der März vollſtändig zum Frühling, er tſt ein Uebergangsmonat vom Winter zur warmen Jahreszeit. Freilich gibt es manchma empfindliche Kälterückſchläge und auch Schnee⸗ fälle ſind im März nicht gerade ſelten. Der Landwixt kann ſich mit Schneefall im März nicht befreunden und eine Bauernregel lautet:„Märzenſchnec tut der Saaten weh.“ Auch ein naſſer März iſt ber den Leuten nicht beliebt, denn es heißt:„Märzenregen bringt wenig Sommerſegen“. Dagegen ſchätzt der Bauer einen ſonnigen März ſehr hoch, wie die Wetterregel:„Heiterer März erfreut des Landmanns Herz“ zeigt. Andere Bauernregeln, in der die gleiche Meinung zum Ausdruck kommt, ſind„Märzenſtaub, Aprilenlaub, Maienlachen das ſind drei gute Sachen“ und„Märzen⸗ ſtaub bringt Gras und Laub“. Weil der März der erſte Frühlings⸗ monat im neuen Jahr iſt, lautet ſein bekannteſter deutſcher Name Lenzmonat oder kurz Lenz auch die Form Frühlingsmonat kommt vor. Der amtliche giltige Name März iſt abzuleiten vondem Namen srömiſchen Kriegsgottes Mers Der März ſchließt das erſte Vierteljahr ab. Unter ſeinen 31 Tagen ſind in unſerem Jahre vier Sonntage. Auf den 30. fällt der Karfreitag, ſodaß alle Märzſonntage in die Paſſions⸗ und die Faſtenzeit fallen. Am 25. März pflegt in der katholiſchen Kirche das Feſt der Mariä Ver⸗ kündigung begangen zu werden. Da aber in dieſem Jahre auf den 25. März der Palmſonntag fälit, wurde das Feſt auf den 9. Avril verleat. Der 3. März verdient in un erem Jahre deshalb Beachtung, weil ſich an ihm die einzige in Mitteleuropa ſichtbare Finſternis, eine partielle Mondfinſternis ereignet. 8 das Geſchäftshaus der Lirma E. Weil& Keinhardt.⸗G. Am Bahnhofsplatz befindet ſich ſeit kurzem der Sitz einer un⸗ ſerer bedeutenöôſten Handelsfirmen. Die Großhandlung für Eiſen und Metalle L. Weil u. Reinhardt.⸗G., hat in dem früheren Hotel Lehn ihr Geſchäftszentrum errichtet. Das frühere Hotel wurde als Geſchäftshaus für genannte Firma umgebaut Und aufgeſtockt, der an dem Suezkanal noch vorhandene freie Platz für die Erweiterung mit hinzugezogen und mit einem Neubau verſehen. Vor 2 Jahren wurde von der Firma mit den Architekten J. Huge u. H. Voll, B. D. A. und D. W. B. das Bauprogramm aufgeſtellt. Dieſes wurde von den Architekten zu einer Anloge gebracht, die im prakt ſchen, wie künſtleriſchen Sinne wohl ein⸗ wandfrei bezeichnet werden kann. Der Haupteingang zum Gebäude befindet ſich am Bahnhofsplatz. Der Vorraum iſt niedrig gehallen, um die ſolgenden Raume, die Haupthalle und das Haupitreppen⸗ haus räumlich impoſant auf den Beſucher wirken zu laſſen. Ueber die Haupttreppe kommt man in die Vorhalle des 1. Obergeſchaſſes, in das Verwartungsgeſchoß. An der Vorhalle liegt das Sitzungs⸗ immer, zwei Geſchäftskommiſſionszimmer und die anſchließenden Direktions⸗ und Verwaltungsräume. In dem 2. Obergeſchoß be⸗ finden ſich außer Büros noch 2 Direktionsräume, im 3. Obergeſchoß und Dachgeſchoß befinden ſich Büroräume für die verſchiedenen Abteilungen. Im Kellergeſchoß ſind de Herren⸗ und Damen⸗ garderoben untergebracht; ferner ein großer Speiſeraum für die Angeſtellten, wie eine große Kochküche mit Wärmeſchränke. Ein Perſonenaufzug verbindet die Stockwerke, ein Bücheraufzug die Buchhaltung mit den Bücherräumen. Ueber die Ausbildung der Räume iſt mit kurzen Worten fol⸗ gendes zu ſagen: Die Vorräume und Vorhallen, wie das Haupt⸗ treppenhaus ſind in Stein und Eiſen gehalten. Holz wurde nur bei den Türen verwendet; kräftig im Ton um einen wirkungs⸗ vollen Gegenſatz zur Wand zu geben. Die Fußböden ſind in Soln⸗ hoferplatten ausgeführt, die Decken farbenfreudig abgetönt. Eire beſondere Ausſtottung hat das Sitzungszimmer erhalten, das mit einer in Eichenholz ausgeführten Wandvertäfelung bis zur Decke ausgeſtattei ſt. Die Decke iſt in Stuck, in großer Linienführung und zum Ganzen paſſend abgetönt. Der Fußboden iſt mit Teppich ausgelegt. Der Sitzungszimmertiſch und das Geſtühl iſt mit grünem Stoff bezogen und gibt dem Raum mit der kräftig grünen arbe ſeinen Charakter. Die beiden Geſchäftskommiſſionszimmer und die Direktionszimmer ſind als vornehme Arbeitsräume ausge⸗ ftattet. Alle übrigen Arbeitsräume ſind zweckeneſprechend durch⸗ gebildet Das Haus iſt von unten bis oben voll ausgenutzt und alle Räume ſind für den Geſchäftsbetreb verwendet. Zum An⸗ denken ihrei im Weſekrieg gefallenen Angeſtellten und Arbeiter iſt in der Erdgeſchoßhalle eine Ehrentafel angebracht. Stiliſtiſch iſt das Innere des Hauſes in einem ſtrengen Emvire gehalten. Mann⸗ imer Handwerker und Firmen waren faſt durchweg an dem Zu⸗ ſtändekommen dieſes Geſchäftshauſes tätig. 57 Warnung an die palmkätzchenmarder! Das Ausplündern der Anlagen und Wälder durch Ausflügler Wurde ſchon oft gerügt. Aber alle Mahnungen blieben erfolglos. Wenn dann die Behörde einſchritt, ſetzte die Kritik ein. Wir er⸗ zunern nur daran, daß der Waldpark noch jedes Jahr nahezu voll⸗ ſtändig ausgeräubert wurde, indem Blumen und Zweige büſchel⸗ weiſe heimgetragen und dann— wenn nicht ſchon vorher— achd⸗ los beiſeite geworſen werden. In Weinheim ſcheint die gleiche Unſßete zu beſtehen, wo man es hauptſächlich auf Palmkätzchen abgeſehen hat. Gegen dieſen Unfug wird jetzt entſchieden einge⸗ ſchriten, wie aus nachſtehender Meldung unſeres Weinheimer Mitarbeiters erſichtlich: Die„Bergwacht Odenwald“(Sitz Weinheim) nahm am Sonn⸗ tag auf dem baſben Bahnhof durch Jugkontrolle eine Razzia Aben die Palmkätzchenmarder vor. Es wurden zahlreiche zusflügler, und ſogar ganze Vereine aus den benachbarten Großſtädten feſtgeſtellt, die in großen Mengen Büſchel von Palm⸗ kätchen, jungen Fichtenzweigen und Trieben mit ſich ſchleppten. Auch wurde ſelgeent daß manche Perſonen die Palmkätzchen bündelweiſe in annheim zu je 200 bis 300 M. verkaufen. Die betr. Touriſten wurden namentlich feſtgeſtellt und verwarnt. m Wiederholungsfalle erfolgt Strafanzeige. ˖ ktonſulariſche Vertrelungen. Der zum Vizekonſul der Vereinig⸗ en Staaten von Amerika in Stuttgart ernannte Herr Erik W. tagnuſon und der zum Braſilianiſchen Konſuk in Baden⸗Baden ſchrannte Herr Carlos Renaux wurden zur Ausübung konſulari⸗ er Funktionen in Baden zugelaſſen. .“ Enkſchädigungen bei Verluſten durch Viehſeuchen. Die nach 11 des Viehſeuchen⸗Entſchädigungsgeſetzes für die Anmeldepflicht der Pferdebeſitzer maßgebende Entſchädigungsgrenze iſt mit Verordnung des Miniſterium des Innern von 100 000 Mark guf eine Million Mark hinaufgeſetzt worden. Pferdebeſitzer, 9 bei entſchädigungspflichtigen Seuchen unter ihrem Beſtand eine öhere Entſchädigung als eine Million Mark in Anſpruch zu nehmen koabſichtigen, müſſen ihre Pferde daher mit dem für ſie in Betracht ommenden Wert beim zuſtändigen Bezirksamt anmelden. da⸗ 5 für den die geſetzliche Entſchädigungsgrenze überſteigenden Mehr⸗ ert Rückverſicherung genommen werden kann. läte. Schüler-Fahrkarten für ordentuche Studierende der nmwerſi⸗ en techniſchen Hochſchulen, Akademien der bildenden Künſte, ſowie der Schüer der öffentlichen(ſtaatlichen und ſtädtiſchen) Schulen und ſtaatlich genehmigten priveten Schulen werden an Studierende 8 d Schüler, deren Eltern(Erzieher) im alt⸗ und neubeſetzten Gebiet Ahnen. oder die in dieſen Gebieten Schulen beſucken und in die ſſehat reiſen wollen. anläßlich des bevorſtehenden Semeſter⸗ Abluſſes und der Oſterfeiertage ſchon jetzt ausgegeben. cebnahmsmeiſe iſt zugelaſſen, daß ſolche Karten, wenn ſie am 28. gelöſt werden, bis zum 3. März 1923 gelten, damit die ſeit⸗ erigen billigeren Fahrpreiſe den Studierenden und Schü⸗ Dollarkurs und Preisgeſtaltung Eine Anzahl von Zuſchriften aus Verbraucherkreiſen, in denen angeſichts des zurückgegangenen Dollarkurſes ein weiterer Preis⸗ abbau verlangt wurde, veranlaßte uns zu einer Rundfrage bei angeſehenen hieſigen Geſchäftsinhabern über die Preisgeſtal⸗ tung. Erfreulicherweiſe haben die Firmen unſerer Bitte entſprochen und ihre Ausführungen unter Beilegung der Verkaufsbedingungen und Aufſchläge ihrer Fabrikanten und Groſſiſten noch beſonders be⸗ gründet. Aus dieſen Aufſtellungen ging hervor, daß ſich die Preis⸗ bewegung durchaus in normalen Bahnen hielt und daß von einer Preisüberforderung nicht geſprochen werden kann. Da die uns zugegangenen Zuſchriften der Geſchäftsinhaber von allgemeinem Intereſſe ſind und nicht nur zur Beruhigung, ſondern auch zur Aufklärung deskaufenden Publikuma beitragen, geben wir ſie im Wortlaut bekannt: Texlilbranche und Konfeklion „Als der Rückgang am Deviſenmarkt eintrat, war es klar, daß dieſer Vorgang von einſchneidender Bedeutung für die Preisbildung ſein mußte und daß die Konſumentenſchaft den dringenden und be⸗ rechtigten Wunſch nach ſofortigem Preisabbau der nötigſten Bedarfs⸗ artikel(Lebensmittel und Bekleidung) äußern wird. Dieſer Wunſch kam neben zahlreichen Artikeln aller Volkskreiſe in den Tageszeitun⸗ gen, vor allem durch die pöllige Zurückſtellung der Einkäufe zum Ausdruck. Dieſe Maßnahme traf natürlich auch die Händlerſchaft, in⸗ dem ſie bei ihren Lieferanten um Preisabſchläge nachſuchte oder zum Mindeſten Einſtellung der enorm geſtiegenen Teuerungszuſchläge auf die laufenden Orders, die ſeit Jahren ja nur zu freibleibenden Preiſen angenommen werden, forderte. Wie es mit den Preisreduktionen durch die Fabrikanten aus⸗ ſieht, ſo iſt mitzuteilen, daß ſich trotz des Deviſenrückganges dieſe Preiſe auch heute noch über den Preiſen, zu denen das Publikum heute in jedem Konfektionsgeſchäft ſeinen Bedarf in der gleichen Ware deckt, bewegen. Nun wäre es jedoch falſch, lediglich dem Fabrikanten die Schuld für den nicht erfolgten reſp. nur ungenügend erfolgten Preisabbau zuzuſchreiben. Bei Beurteilung der Frage des Preisabbaus muß zu⸗ nächſt feſtgeſtellt werden, wieviel ausländiſche Rohſtoffe der Artikel nötig hat, und wieviel Löhne und Speſen des Inlan⸗ des während der Verarbeitung darauf ruhen. Daß Einfuhr⸗ produkte, die ohne Weiterbehandlung verbrauchsfertig ſind, abſchla⸗ gen müſſen, und zwar bedeutend, liegt auf der Hand. Ganz anders verhält es ſich jedoch bei Artikel, die teilweiſe von ausländiſchen Rohſtoffen beſtehen und einen langen Veredelungspro⸗ zeß durchmachen müſſen. Das trifft gerade für die Bekleidungs⸗ induſtrie, wie für kaum eine andere Branche zu.(Spinnerei— Weberei— Kleiderfabrikant— Einzelhändler). Hier wird der durch das Sinken der Wollpreiſe verurſachte Preisrückgang durch die ſtei⸗ genden Löhne und Geſchäftsunkoſten(Licht, Kraft, Kohle, Transport uſw.) zum größten Teil wieder ausgeglichen, ſodaß demnach eine ſo augenfällige Reduzierung, wie an den Deviſen, nicht ſo raſch zu Tage treten kann. Schließlich wird vom Laien ganz außer Acht gelaſſen, daß der Einzelhändler ſeine Preiſe noch lange nicht den höchſten Kurſen angepaßt hatte, ſondern daß er nachgewieſener Ma⸗ ßen ſeine Waren höchſtens zum Dollarkurſe von 25 000 veräußerte, um ſie dann ſehr viel teuerer wieder einzukaufen. Es iſt ein unbilli⸗ ges Verlangen, nur vom Einzelhändler, ohne Rückſicht auf ſeine Ab⸗ hängigkeit von ſeinen Vorlieferern, Preisabbau zu verlangen. Trotz der Tatſache, daß billige Angebote in der Konfektions⸗ branche nicht vorliegen, und trotzdem ſich die bisherigen Verkaufs⸗ preiſe ſtets unter dem Wiederanſchaffungspreis hielten, haben auch die hieſigen Konfektionäre ihre Preiſe bedeutend herabgeſetzt, um auch ihren Teil beizutragen, weiteſten Kreiſen die Anſchaffung gediegener Kleidung wieder zu ermöglichen und unſer Volk im Kampfe gegen den Feind zu ſtützen und zu kräftigen.(Es kam zu einem Beſchluß der hieſigen Konfektionäre, wonach die Ver⸗ kaufspreiſe bis zu 25 Prozent ermäßigt wurden. Was die Rückſtellung von Waren anbelangt, ſo trifft dieſes für die Textilbranche nicht zu. Es ſind heute alle Artikel des Bekleidungsbedarfs in genügender Menge in allen Geſchäften zu haben. Kleine Reſerven wird ſich jeder weitblickende und ver⸗ antwortungsbewußte Kaufmann, nicht zuletzt im Intereſſe ſeiner Kundſchaft halten müſſen, wie dies auch ſchon vor dem Kriege der Fall war. Im Uebrigen verbieten ſchon die Geldknappheit und die ſcharfen Zahlungsbedingungen der Lieferanten größere Beſtände dem Verkauf zu entziehen. Daß ſelbſtredend Spekulationskäufe gewiſſer Kreiſe vom Kauf⸗ mann unterbunden werden,(z. B. im Sommer Winterulſter— und im Winter Lüſterſaccos) liegt ebenfalls nur im Intereſſe der Ver⸗ braucher. Es iſt ſicher, daß der Einzelhandel es mit Freuden begrüßen wird, wenn er ſeine Kundſchaft wieder mit billiger Ware verſorgen kann, denn er weiß ſelbſt am Beſten, wie ſehr ſein alter Kündenkreis zuſammengeſchmolzen iſt.“ Aus dem Texlil⸗Kleinhandel „Der Exlaß des General⸗Staatsanwalts, Karlsruhe, ſpricht von einer Preisbildung, die ſich auf Dollarbaſis M. 50 000 im Verkauf gerausgebildet hätte, und daß jetzt, nachdem der Dollar auf die 9211 e wäre, die Preisſenkung dementſprechend nicht gefolgt ſei. lern noch zu gut kommen. Eine Verlängerung der viertägigen Gel⸗ tungsdauer über den 3. März hinaus tritt nicht ein. Studierende und Schüler, die nachweisbar ihre Angehörigen im beſetzten Gebiet nicht aufſuchen können, dürfen Schülerferienkarten nach anderen Orten benützen, wo ſie die Ferien zuzubringen beabſichtigen. Die Reichsbahn und die Verſorgung des beſetzten Gebiets. Zur Verſorgung des beſetzten Gebietes hat der Reichsverkehrsminiſter die Reichsbahndirektionen dafür verantwortlich gemacht, daß alles ge⸗ ſchieht, um den Betriebsſchwierigkeiten infolge der Stillegung zahl⸗ reicher Bahnhöfe und ganzer Strecken zu begegnen. Insbeſondere ſollen die Direktionen dafür ſorgen, daß die Rückhalt⸗ und Annahme⸗ ſperren ſowie deren Ausnahmen, Umleitungsbeſtimmungen und der⸗ gleichen nicht nur an die Aemter und Dienſtſtellen weitergegeben, ſon⸗ dern nötigenfalls auch durch Beiſpiele erläutert und ihre Durchfüh⸗ rung ſcharf überwacht werden. Einzelne Dienſtſtellen dürfen nicht aus Unkenntnis die Beförderung von Lebensmitteln nach den beſetz⸗ ten Gebieten ablehnen oder erſchweren. Zweifel ſind telegraphiſch durch Rückfrage ſchleunigſt aufzuklären. Der Reichsminiſter empfiehlt beſondere Auskunftsſtellen für die Eiſenvahndienſtſtellen und Ver⸗ kehrtreibenden. Den Verſendern ſoll mit Rat und Tat entgegengekom⸗ men werden, um Sendungen auch nach Orten zu bringen, nach denen ſonſt keine Beförderungsmöglichkeit beſteht. »Eine neue Serie der 10 000-⸗Mark-Banknoten. In den nächſten Tagen wird, wie wir erfahren, eine II. Serie der Reichsbanknoten zu 10 000 Mark ausgegeben werden. Dieſe Serie unterſcheidet ſich von der bisher umlaufenden I. Serie in folgender Weiſe: Der in wein⸗ roter Farbe gedruckte Kennbuchſtabe auf der Vorderſeite iſt weggefal⸗ len. Der Rückſeitendruck beſteht aus zwei Seitenguillochen, die oben durch die Worte„Zehntauſend Mark“ und unten durch den Strafſatz verbunden ſind. In der Mitte befindet ſich auf leicht angedeutetem Adlerbilde die große Wertzahl„10 000“; darüber ſtehen die Buch⸗ ſtaben„R. B..“, darunter das Wort„Mark“. Der Druck iſt oliv⸗ rel Durch die Mitte geht der deutlich ſichtbare orangerote Faſer⸗ ſtreifen. Nachahmenswert. Ein Beiſpiel, das wohl von allen Gymnaſien Deutſchlands nachgeahmt werden wird, haben die Abiturienten des größten Gymnaſiums Bayerns, des Thereſtengymnaſiums in Mün⸗ chen gegeben. Die Abiturienten haben nämlich die Bevölkerung Mün⸗ chens zu einem vaterländiſchen Abend aufgerufen, deſſen Programm die Abiturienten ſelbſt beſtritten. Der Andrang war ungeheuer und die Begeiſterung tat ſich dadurch kund, daß über eine halbe Mil⸗ lion Mark in einer Stunde für die vaterländiſche Notkaſſe beiſam⸗ men war. Der Herr General⸗Staatsanwalt hat überſehen, oder iſt nicht dahingehend orientiert, daß eine Preisbemeſſung auf einer Dollar⸗ baſis von 50 000 3. B. im Textil⸗Kleinhandel niemals beſtanden hat. Die Preisbildung in Textil⸗Artikeln z. B. ſich in letzter Zeit auf Baſis 20—25 000, alſo etwa zu jenen Kurſen, die heute vorhanden ſind. Es kann deshalb eine Preisſenkung über⸗ haupt nicht eintreten. Trotz alledem hat der Text l⸗Kleinhandel eine Preis⸗ ſenkung vorgenommen, um mitzuwirken, daß ein allgemeiner Preisabbau erfolgen ſoll. Erſchwerend für den Preisabbau im Kleinhandel war, daß im gleichen Moment die Rohſtoffe im Aus⸗ land um 20 Proz. hinaufſchnellten, und die deutſchen Arbeitslöhne, Gehälter uſw etwa 70 Proz. ſich erhöhten. Bei der Stadtgeme nde wurde Gas, elektr. Lcht und Straßenbahn durch die teueren Kohlen weiter erhöht, und ſo haben die Geſchäftsſpeſen ſtatt etnen Abbau faſt einen 100prozentigen Zuwachs erfahren. Für das Publikum iſt es von Wichtigkeit zu miſſen, daß ſich nach amtlichen Feſtſtellungen die Preiſe des Kleinhandels um min⸗ deſtens 2—30 Proz. unter den Preiſen des Großhandels bef nden. Die Vertreter des Kleinhandels haben ſchon des öfteren Gelegenheit gehabt, der Staatsanwaltſchaft und den Preisprüfungs⸗ ſtellen dieſe Verhältniſſe zu unterhreiten und zu belehren, ſodaß an der Tatſache nicht zu zweifeln iſt. Anders verhält es ſich mit Artikeln rein ausländ. Urſprungs. Bei dieſen Artikeln wie z. B Schmalz, drückt ſich der Preis ſofort mit der Verbeſſerung der Deviſe aus. So gibt es eine weilere Anzahl von Artikeln, die ohne weiteres werden könmen, und dem Publikum aber Verarlaſſung geben, zu ſagen, warum ge⸗ ſchieht dies nicht mit allen and⸗ren Artikein. Sobald deutſche Ar⸗ beitslöhne, Transportſpeſen, Weiterverarbeitung uſw. in Betracht kommen, ſo kann das Sinker der Preiſe nur für den aus dem Ausland kommenden Rohſtoff in Betracht kommen, nicht aber für die in Deutſchland zu zahlenden Löhne, Gehälter, Umſatzſteuern und ſonſtißen Geſchäftsſpeſen Zu bemerken iſt noch, daß in der Textil⸗ branche von einein Zurückhalten der Warxre nicht die Rede ſein kann. Es kann jeder im Rahmen ſeines Bedarf⸗ haben, was er will. Die Geldknappheit allein zwingt jetzt zu einem faſt forciert zu nennenden Verkauf. Der Kleinhandel hat nunmehr die notgedrungene Pflicht, aus ſeiner ſeither bewahrten Reſerve herauszutreten und das konſumierende Publikum zeitweiſe von dem tatſächlichen Zuſam⸗ menhange der Preisbewegung zu unterrichten.“ Aus der Warenhausbranche Von einer Firma der Warenhausbranche wird uns geſchrieben: „die Kalkulation in unſerem Hauſe war, als der Dollar auf 20 000 ſtand, auf einer Baſis von 10—12 000 und dei dem Dollax⸗ ſtand von 40—50 000 auf einer Baſis von 20—22 000 aufgebaut. Die Ermäßigung der Verkaufspreiſe kann aus dieſem Grunde nie ſo in die Erſcheinung treten wie es in den Verbraucherkre ſen er⸗ wartet wird. Preisbildend entſcheidend ſind für uns unſere Vor⸗ lieferanten, Groſfiſten und Fabrikanten, von denen wir abhängig ſind. In Artikeln, die aus überſeeiſchem Material hergeſtellt wer⸗ den und die ſich, bis ſie in den Handel kommen, nicht viel von ihren Urprodukten entfernen, z. B. Rohneſſel, Hemdentuch uſw., ſind die Preisrückgänge ſchon ganz bedeutend und hat ſich der Detail⸗ handel in dieſen Arkikeln ſofort der veränderten Situation ange⸗ paßt. Hingegen ſind Artikel, die aus deutſchem Urſtaff fabriziert werden und bei dem die Kohlenpreiſe, Arbeitslöhne und Frachten die Hauptrolle ſpielen, trotz geſunkener Deviſen im Preiſe bedeutend geſtiegen. So erhielten wir vom Ver⸗ band der Deutſchen Porzellangeſchirrfabriken, Verband der Glas⸗ induſtriellen, Emaillier⸗Werke Verband der deutſchen Kinderwagen⸗ fabrikanten Mitteilung über ganz bedeutend erhöhte Auf⸗ ſchläge. Der Verband Deutſcher Porzellangeſchirrfabriten teilt uns am 5. 2 einen Mult plikatoraufſchlag von 180 und am 16. 2. einen ſolchen von 250 mit, trotzdem der Dollar am 16. 2. niederer ſtand als am 5. 2. Es iſt natürlich ausgeſchloſſen, daß der Detail⸗ handel in dieſen Artikeln, die auch mehr oder weniger zu den not⸗ wendigen Bedarfsartikeln zu zählen ſind, eine Preisreduzierung vor⸗ nehmen kann. Das Publikum iſt durch das zeitweiſe Sinken der Fettpreiſe der Anſicht, daß ſich dies auch auf die anderen Artibel begſehen muß. Amerilaniſches Schweinefett iſt ein ausgeſprochener Devſſen⸗ artikel, der in den großen Tranſitlagern in Hamburg liegt und ſofort der Deviſe folgen muß, ein Vorgang, der ſich auf alle Artikel logiſcherweiſe nicht übertragen läßt. dDie Speſen in unſerem Betrieb haben ſich trotz der ſinkenden Valuta im letzten Monat derartig geſteigert, daß wir un⸗ mit dem Gedanken tragen, größere Betriebseinſchränkungen vor⸗ zunehmen. Die Speſen an Strom. Gas, Porto, Frachten und Gehälte ren haben uns einen Speſenaufſchlag von über 100 Preo z. allein im Monat Februar gebracht. Durch die Ver⸗ doppelung der Gebühren der Poſt und Etſenbahn wird ein großer Teil der preisſenkenden Wirkung der Markbeſſerung zu nichte gemacht. Von einer Zurückhaltung von Waren durch den Detailhandel kann in der jetzigen Zeit überhaupt gar keine Rede ſein, da erſtens bei rückgängiger Konjunktur das Riſiko viel zu groß wäre und zweitens die enorme Geldknappheit einen Spenden für die Mannheimer Notgemeinſchaft und die Nuhr⸗ hilfe. Vom Bezirkslehrerverein Mannheim wurden zugunſten der Ruhrhilfe 1 701 170 abgeliefert. Die gleichzeitig ein⸗ geleitete Sammlung für die hieſige Nothilfe hatte das erfreuliche Ergebnis von 323 035.— Ferner ſtellte die Badiſche Bank, Mannheim für die Ruhrhilfe 500 000 und für die hieſige Not⸗ gemeinſchaft weitere 100 000 zur Verfügung. »Das Schneeglöckchen. Der erſte Frühlingsbote, das lieb⸗ liche Schneeglöckchen, iſt ſeit alter Zeit beliebt bei groß und kiein. Bei mildem Wetter blüht es bereits im Februar, und darum nannte man es im Mittelalter allgemein„Hornungsblume“. In der Schweiz bezeichnen es die Kinder als„Amſelblümli“, denn wenn es erſcheint, dann läßt auch bald die Amſel ihren Geſang erſchallen. Aus dem früheren oder ſpäteren Verwerlken der Pflanze ſchließt man in Süddeutſchland auf einen kurzen oder langen Sommer Sinnbildlich deutet die Blume die Demut an. * Auch das Heiralen wird keurer. Während bisher ſtandesamt⸗· liche Trauungen gebührenfrei waren, wurde geſtern vom Reichsrat ein Geſetz angenommen, wonach für jede Eheſchließung vor dem Standesbeamten künftig 1000., und wenn die Trauung außerhalb des Amtsraumes erfolgen ſoll, 5000 M. bezahlt werden müſſen. Von dieſer Gebühr ſoll nur Abſtand genommen werden bei feſt⸗ geſtelltem Unvermögen der Beteiligten. „Iloprozentige Schuldverſchreibungen der Stadt Mannheim. Der Stadt Mannheim iſt durch Entſchließung vom 24. Februar im Einvernehmen mit den Miniſtern der Juſtiz und der Finanzen die Genehmigung zur Ausgabe von zu 10% verzinslichen Schuldver⸗ ſchreibungen auf den Inhaber im Nennwert von 150 Millionen 1 ſowie zur Ausgabe der zugehörigen Zinsſcheine erteilt worden. ch. Kehraus des Monats Jebruar. Der Februar war ein Regen⸗ monat. Von zwei oder drei ſchönen Tagen abgeſehen, regnete es vom erſten bis zum letzten Tage. Durch das ſchlechte Welter ſind die Arbeiten in Feld und Garten weit zurückgeblieben. Außer Regen brachte der Februar an drei Tagen Schnee und geſtern noch ein Gewitter, dem mehrere kurze Gewitterregen vorangingen. Zwi⸗ ſchezdurch ſtrahlte die Sonne, ſo daß es einen ſchönen Regenbogen gab. Kurz vor 5 Uhr nachmittags blitzte es. Dem Blitz folgte ein. einmaliges heftiges Donnergrollen. Vorübergehend hellte ſich der Himmel etwas auf, bis es abends wieder zu regnen anfing. Gewitter im Februar hot man nicht gern. Schon im Hundertfährigen Kalender heißt es„Früher Donner, ſpäter Hunger.“ Das Barometer ver⸗ zeichnete heute früh nach viel Regen. Rhein und Neckar beginnen langſam zu ſteigen. Zigarren — Jahrgang war mit 19 4. Seite. Nr. 99 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mitlmoch, den 28. Jebruar 1923 veranſtaltungen AKonzert Walter Rehberg. Einen einzigartigen Abend wird Walter e 2 am Donnerstag, den 8. März veranſtalten. Drei Konzerte von W. A. Mozart für Klapier mit Begleitung eines Kam⸗ merorcheſter in Originalbeſetzung werden von ihm und 19 Herren vum Nationaltheatexorcheſter zum Vortrag gelangen. Diolinabend Kudolf Polk. Nach ſeinem erfolgreichen Ein⸗ führungskonzert im Dezember wird Rudolf Polk zum zweiten Male om Sonntag, den 4. März Proben ſeiner Kunſt geben. Mit Walde⸗ mar Liachowsky am Flügel gelangen Werke für Violine von Nar⸗ dini, Mozart, Dvorak⸗Kreisler, Smetana, Wagner⸗Wilhelmi und Paganini zum Vortrag. Elternabend im B. W. A. Die Jugendgruppe im Verband der weiblichen Handels⸗ und Bureauangeſtellten veranſtaltete am Sonn⸗ tag, den 25. Februar in den Kaiſerſälen einen Elternabend. Ein wohlvorbereitetes Programm, das faſt durchweg von der Jugend ſelbſt beſtritten wurde, ſorgte für einige genußreiche Stunden. Der ahlreiche Beſuch war ein Beweis, daß die Beſtrebungen der V. W..⸗ Jugend bereits in einem großen Kreis Anklang gefunden haben. Von dem erzielten Ueberſchuß wurde ein Teil der Ruhrhilfe zur Verfügung geſtellt. Küuſtlertheater Apollo. Morgen, Donnerstag, beginnt Dir. Sandbichlers Bauerntheater ſein auf kurze Zeit berechnetes Gaſt⸗ ſpiel mit einem ausgezeichneien, wechſelnden Spielplan. In den erſten Tagen geht das von Benno Hirtreiter nach einer alten Idee bearbeitete Luſtſpiel„Der hohe Beſuch in Wurzelhofen“ unter der Spielleitung des Bearbeiters in Szene.(Näheres ſiehe Anzeige.) Stenographie-Kurſe. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, eröffnet der Bad. Lehrerverband für Stenographie Stolze⸗Schrey, E.., am Freitag, 2. März, abends 7 Uhr, in der K 2⸗Schule 322 6) einen neuen Stenographiekurs, Syſtem Stolze⸗Schrey, für nfänger. Aus dem Lande 8 Karlsruhe, 27. Febr. In letzter Zeit wurden bei der Poſt „fortgeſetzt aus dem Auslande eintreffende Briefſendungen entwendet und des einliegenden Geldes beraubt. Vier Poſtbedienſtete wurden als Täter ermittelt und feſtgenommen. ( Allmanusweier bei Lahr, 27. Febr. Der Landwirt Andreas Heimberger und ſeine Frau von hier konnſen am Samstag ein ſelbenes das diamantene Ehejubiläum, 5— Il Freiburg, 28. Febr. Die Gemeinde Biengau, A. Freiburg, verſteigerte vor einigen 4— einen Farren im Gewicht von rund 17 Zentner. Mehr als ein Dutzend Steigerungsliebhaber hatten ſich eingefunden, darunter drei Metzgermeiſter aus Freiburg und ein Viehhändler B. aus Breiſach. Die erſteren gaben ſich Mühe, den zum Schlachten für Freiburg zu erſteigern, während B. ihn ̃ delszwecke wollte und erklärte, er ſteigere bis auf 4 Millionen „Darauf einigte ſich die ſonſt uneinige Händlerſchar dahin ⸗ gehend, daß ſie den Freiburger Metzgermeiſtern keine Konkurrenz n, wenn jeder 125 000— in Worten hundertfünfundzwanzig⸗ Mark— erhalte. Der Farren wurde für 2 016 000 dem Meßgermeiſter.⸗Freiburg zugeſchlagen. Ueber Million Schmiergelder an einem Stück Viehl Da kann man ſich über die hohen Fleiſchpreiſe nicht wundern. Kachbargebiete eudwigshafen, 28. Fehr.„Billige“ Zigarren gab es geſtern nachmittag in der Ludwigſtraße. Ein 21 Jahre alter angetrunkener Burſche aus Neuhofen, der aus einem Zigarrengeſchäft ein Kiſtchen hlen hatte, warf die A als er von dem Ge⸗ ſchaftst verfolgt murde, auf Straße. Die Zigarren wmurden teils von den Paſſanten aufgehoben und mitgenommen, teils von der Elektriſchen überfahren. Der Dieb wurde feſt⸗ mmen. )(eudwigshafen, 28. Febr. Ein 13jähriges Mädchen, dem ein Reiſender am Lokalbahnhof ſeinen Ruckſack mit Leibwäſche uſw. Aufpaſſen übergeben hatte, verſchwand unter Mitnahme des 3. Diebin konnte noch nicht ermittelt werden. 8 X& Grünſtadt, 28. Febr. Die erſte Frühjahrsverſteigerung von Wein in der Pfalz, die für die Preisbüldung des 1921er und 1922er Weines eine gewiſſe Bedeutung hat, fand geſtern unter außerordentlich großem Andrang von Intereſſenten, beſonders aus der Vorderpfalz ſtatt. Zum Angebot kamen zirka 80 Fuder 1921er und 1922er Weine von 17 Mitgliedern des Grünſtadter Weinmarkts. Die Verſteigerung fand verhältnismäßig früh im Jahre ſtatt, um verſchiedene ckerungsbedürftige 1922er Weine vor Ablauf der Juterungsfrüf Ende März in den Handel zu bringen. Der 22er ißweinen und 10 Portugieſern vertreten. Für Großkarlbacher Weißweine(1922er) wurden 1 430 000 und 1510 000 4, für 1922er Großbockenheimer Hald 1570 000 4 und für Großbockenheimer Bergpfad 1 550 000 erzielt. 1922er Sauſen⸗ heimer Meer erbrachte 1510 000 l. Bubenheim, 28. Febr. Infolge Kurzſchluß brannien zwei Scheunen und der Stall der Landwirte Jakob Kiſſinger und David Oßwald nieder. Hirſchhorn a.., 26. FJebr. Geſtern nachmittag trug man unter zahlreicher Beteiligung der hieſigen Einwohnerſchaſt und des N die ſterbliche Hülle unſeres Ülteſten Veterans von 1870/71, des Landwirts Joſef Kohler zur letzten Ruhe. Der Genannte ſtand hoch in den Siebzigern und war noch bis vor wenigen Tagen munter und rüſtig, als eine plötzlich entretende Kraukheit ihn dahinraffte. Trauermuſik begleitete den Kämpfer um Deutſchlands Ehre von 1870/71, wo er ſich durch Mut und Tapfer⸗ keit das eiſerne auf ſeinem letzten Wege. Damit man dem Dahingeſchiedenen dieſe wohlverdiente Ehre konnte ange⸗ dethen laſſen, veranſtalteten die z. 355 infolge der Einſtellung der Rheinſchiffahrt hier befindlichen heiunſch fier unter ſich eine Geldſammlung, die ein Ergebnis von nahezu 50 000 M. hatte. Der aus der Sammlung verbleibende Reſt wurde unter die noch leben⸗ den fünf Veteranen: Joh. Joſ. Weber, Heinrich Kumpf, Joſef Bur⸗ kard, Adam Dänniger und Franz Karl Weiß verteilt. Es ent⸗ fielen auf jeden M. 4400.— Der hieſige Turnverei“ veranſtaltete bei ſeinem kürzlichen Familienabend eine Sammlung für die not⸗ leidende Ruhrbevölkerung, die das Ergebnis von nahezu M. 20 000 hatic. Des weiteren ſtellte dei Verein die Hälfte ſeiner Einnahmen aus Eintrittsgeldern zur Verfügung, ſodaß er in der Lage war, Regelmässige Verbindung von Bremen Über Scuthampton, Cherbourg nach New Vork dutch die pracitvollen amerikanischen Regierungsdampfer XAcRHSTE ABTARHRTEN: Fresident Arhuir. März 11. April Plesident Pillmore 4. März 18. April Ptęsldent Harding„21. März 25. April George Washingtorm 28. März 2. Mai Presſdeut Rooscveilt. 4. April 9. Mai Abfahrt von Southampten und Cherbourg 1 Tug später erlangen Sio Prospofte and Segellisten Vr. 162 BERLIN S MANNHEIM Uunter den Lindlen 1 Hansahaus, D 1, 7/8 General-Vertretung: Norddeutscher Lloyd, Bremeͥm Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Die ge für laufende und große Inſtandſetzungsarbeiten wurden vom Karlsruher Stadtrat mit Wirkung vom 1. März auf 4000 und 2000 vom Hundert der Grundmiete feſtgeſetzt. in Durlach bet mit Wirkung vom 1. Jebr. der Waſſer⸗ 25 Mark je Kubikmeter für die Stadt Durlach und 165 Mark emeter für die Gemeinde Grötzingen.— Der Gaspreis muß auf 600 Mark je Kubikmeter bei einem Gasverbrauch bis zu 80 Kubikmeter erhöht werden Für den über 80 Kubikmeter hinaus⸗ gehenden Gasverbrauch wird ein Gasverbrauch von 800 Mark je Kubikmeter erhoben. Für die Gemeinde Grötzingen wird der Gas⸗ preis auf 600 Mark je Kubikmeter feſtgeſetzt. In Freiburg wurde an Daxlehensvorſchüſſen für Woh⸗ nungsbauzwecke ſeit der endgültigen Beſchlußfaſſung über die Weiterführung eines eingeſchränkten Bauprogramms am 24. Januar 1923 insgeſamt 90 380 000 Mark neu bemilligt. Der für die in Be⸗ tracht kommenden Objekte bisher entſtandene bezw. zur Abdeckung fällige Geſamtaufwand beziffert ſich aüf 273 400 000 Mark. Hiervon entfallen nach den derzeitigen Beſtimmungen 219 080 000 Mark auf die Stadtgemeinde, 29 360 000 Mark auf das Land bezw. Reich und 24 960 000 auf Arbeitgeber und andere Zuſchüſſe von dritter Seite. Der Ausſchuß für Mietzinsbildung in Frankenthal hat für den Monat März 12 700 Prozent Zuſchläge zur Grund⸗ miete oder das 96ſache der Friedensmiete und vom 1. April ab 17 500 Prozent oder das 132fache feſtgeſetzt. Der Zuſchlag für lau⸗ fende Inſtandſetzunasarbeiten beträgt für März 87 Prozent, für April 88 Prozent der geſetzlichen Miete. In Frankfurſt ſind für den laufenden Monat die Preiſe für eleltriſche Energie unter Zugrundlegung eines Kohlenpreiſes von 122 704 Mark für die Tonne für Beleuchtungszwecke auß 1043.20, für Kraft⸗ und Heizzwecke auf 613.60 Mark die Kilowattſtunde feſt⸗ geſetzt. Die von dem Hauyptausſchuß bereits genehmigten neuen Straßenbahnarife(Mindeſtfahrpreis 250 Mark) ſollen vor⸗ erſt noch nicht in Kraft treten, dagegen wurde ein Antrag auf Ein⸗ führung erhöhter Straßenbahnfahrpreiſe für Ausländer ange⸗ nommen. Bei der Abſtimmung über die Sparmaßnahmen im Schulweſen fanden die Anträge des Schulausſchuſſes An⸗ nahme, die die vom Magiſtrat geforderte Erhöhung der Klaſſenfre⸗ quenz, ſowie die Reduktion der Unterrichtsſtundenzahl an den Fach⸗ ſchulen auf 6 bezw. 4 Stunden ablehnen. Der Vorſchlag des Schul⸗ ausſchuſſes, die Verlängerung der Oſterferien um eine Woche einhett⸗ lich für alle Schulen am Ende der regulären Ferien vorzunehmen, wurde angenommen. 5 UNaeues aus aller Welt — Tragödie der Gattenliebe. Der 30 Jahre alte Schreiner Jo⸗ hann Winkler verletzte am Sonntag nachmittag in ſeiner Wohnung an der Steinſtraße in München ſeine 46 Jahre alte Frau Marie durch einen Kopfſchuß tödlich und bereitete dann ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. Das Ehepaar lebte in guten Verhältniſſen und, obwohl kinderlos, in glücklicher Ehe. In den letzten Jahren fiel ein ſchwerer Schatten auf das Glück, die Frau erkrankte an einem Ma⸗ genleiden und der Arzt mußte feſtſtellen, daß es für die Frau keine Rettung mehr gab. Dies brachte den Mann zur Verzweiflung, er be⸗ ſprach mit der Frau, wie ſie gemeinſam aus dem Leben ſcheiden 22 könnten. Vor 14 Tagen ließ Winkler die Schweſter der Frau zur Pflege der Kranken aus Salzburg kommen. Am Sonntag mittag redete Winkler der Schwägerin zu, bei dem ſchönen Wetter einen Spaziergang zu machen. Als ſie zurückkehrte, war die Tragödie voll⸗ endet. Im Bette lag anſcheinend leblos die Frau mit einer ſchweren Kopfſchußwunde, an einem abgelegenen Ort hatte ſich der Mann er⸗ hängt. Frau Winkler erlag, ins Krankenhaus gebracht, kurz darauf ihrer Verletzung. 7 — Mieterſtreik in Berlin. Am Sonntag fand in der Viehhofbörſe eine Mieterverſammlung ſtatt, die von etwa 6000 Perſonen beſucht wurde. Nach keilweiſe recht ſtürmiſch verlaufenen Beratungen be⸗ ſchloß man, ab 1. März in den Mieterſtreik einzutreten. — Der falſche„Jürſt Sapieha“ verhaftet. Der Hochſtapler„Fürſt Sapieha“, der in Berlin ein Haus, das ihm nicht gehörte, dreimal zu verkaufen verſtand, und mit dem Millionenerlös geflüchtet war, wurde in Danzig verhaftet. Er hatte unter ſeinem falſchen Namen und der Angabe, in Danzig eine Weißrutheniſche Geſandtſchaft einrichten zu wollen, in einer Zeitung eine Wohnung geſucht und als ſeinen Auf⸗ enthaltsort ein Danziger Hotel genannt. Da mittlerweile ſein Name und die Berliner Tätigteit durch die Tagespreſſe bekannt geworden, verhaftete die Berliner Kriminalpolizei den Mann. Es handelt ſich um einen polniſchen Landarbeiter, der ſeinen Namen aber immer noch beharrlich verſchweigt. — 180 Eiſenbahnwaggons mit Cumpen und Papier verbraunt. In der Stettiner Papier⸗ und Pappenfabrik brach aus unbekann⸗ ter Urſache ein Schadenfeuer aus. Eine Reihe großer Lagerſchuppen iſt niedergebrannt, ebenſo 180 Eiſenbahnwaggons, die mit Lumpen und Papier gefüllt waren. — Jliegerunglück. Wie aus Stockholm gemeldet wird, fand bei Boden ein ernſtes Flugunglück ſtatt. Fliegerleutnant Lillienhöök wurde auf der Stelle getötet, während Leutnant Bang ſich ſehr ſchwere Verletzungen zuzog. 5 — Eine ſchwäbiſche Jamilientragödie im Ausland. Der von Vafhingen a. F. gebürtige, in Cannſtatt beſchäftüigte Monteur Her⸗ manm Elſäßer war por. Jahr von ſeiner Firma auf Montage nach Portugal geſchickt worden. Im Januar Reß er ſeine Frau und ſein dreivierteljähriges Kind nachkommen. Das Chepaar über⸗ nachtete in einem Hotel. Nachts hörte man Schüſſe aus dem Zim⸗ mer. Man brach die Türe auf und fand beide Ehegatten mit töd⸗ lichen Kopfſchüſſen leblos im Bette. Eme unheilbare Krankheit ſoll den Mann zu der entſetzlichen Tat getrieben haben. Das kleine Kind hatte nur einen Streifſchuß erhalten und ſoll durch Vermitt⸗ lung des Roten Kreuzes zu ſeinen Großeltern mütterlicherſeits nach Kaltental verbracht werden. 0 Sportliche Rundſchau Winterſport Das internationale Skiſpringen, das am Sonntag auf der Lichtenſteinſchanze auf dem Semmering abgehalten wurde, ging unter Beteiligung von 27 der beſten Springer aus der Schweiz, Deutſchland und Deutſch⸗Böhmen vor ſich. Den Sieg ſerrang Edler von Planitz(Chemnitz) mit der Note.567, der drei geſtandene Sprünge von 38,5, 42,5 und 48,5 Meter ausführte. Den Sonderpreis für den ſchönſten Sprung erhielt auch v. Planitz, Zweiter wurde Dr. Baader⸗Freiburg mit der Note.789 mit drei Sprüngen von 38, 42,5 und 48,5 Meter. Pferdeſport Alrich von Oertzen Der Senior des deutſchen Rennſports, Oberregierungsrat Ulrich v. Oertzen, iſt in der Nacht vom 22. zum 23. Februar in einer Ro⸗ ſtocker Klinik ſeinem mit mannhafter Energie ſo lange bekämpften alten Leiden erlegen. Tieferſchüttert ſteht die geſamte Sportgemeinde am Totenbett dieſes aufrechten deutſchen Sportsmannes. Als Herrenreiter, als Rennſtallbeſitzer, als Züchter und ſchließlich als der Organtſator und Führer deutſcher Zucht und deutſchen Rennſports durch Jahrzehnte ſteht das Bild des von allen Verehrten feſt in der Geſchichte. Waſſerſtandsbe bachtungen im Monat Februar Abein-Beael 27 27.25, 26 27 2[Lesar- Heaei Schr rhten gf. l8 18%u 60 Maundem 400 E Magan 1581.88..4249.58 Mannheim 401/4.,09,67 31.80.9˙ Kaub 3˙12 .7883.60 62.99 Heilbronn.05 7.67.² „ 310 .* An:: 38 3 a8s) Weſtwiud, Trüb? 28 Mannheimer Wetterbericht v. 28. Febr. morgens 7 Uhr Barometer: 742,6 mm. Thermometer: 5,5 C. Niedrigſte Temperatur nachts:.0. Höchſte Temperatur geſtern: 1,30 C. Ni au. eibed. Ferfi, Sednerſc. ee — Deutsche und französische Ein- und Aus- fuhr vorschriften Wie uns die Außenhandelsabteilung der Handelskammer kür den Kreis Mannheim mitteilt, bleiben nach einer Ent- scheidung der Interalliierten Rheinlandkom, mission vom 12. Februar 1923 alle Erzeugnisse, die auf der nachstehenden Liste aufgeführt und nach dem deutschen Zolltarif vom Eingangszoll pefreit sind auch weiterhin von jeglichem Eingangszoll bei der Einfuhr vom Ausland in das unbesetzte und besetzte Gebiet befreit. Nr. des deutschen Zolltarifs: 24. Futterrüben, Möhren, Wasserrüben u. sonst. Feldrüben 25. Zuckerrüben, auch zerkleinert 26. Zichorie(Zichorienwurzel), nuch zerkleinert 1. Roggen 2. Weizen und Spelz 3. Gerste 4. Hafer 5. Buchweizen 6. Hirse 7. Mais 9. Malz 0. Reis 1 11. Speisebohnen, Erbsen, Linsen 12. Futterbohnen, Lupinen, Wicken 27. Grünfutter, Heu, getrockneter Klee und andlerweit nicht genannte Futtergewächse 33. FErische Küchengewächse 103. Rindvieh 104. Schafe 106. Schweine 109. Schweinespeck 116. Gesalzene Heringe 126. Schmalz und schmalzartige Feite 127. Schweine- und Gänsefett, ron 128. Flomen 129. Talg von Rindern und Schafen, roh oder geschmolzen 131. Eischspeck und Robbenspeck, Fischtran u. Robhentran 132. Tierfett, anderweit nichf genannt 134. Butter, frisch und gesalzen 135. Käsearten 136. Eier 137. Eigelb 162. Mehl, auch gebrannt un! geröstet 163. Reis, poliert 166—167. Fette, Oele 70. Baumwollstearin 171. Palmòöl 178. Stärke 176. Rohr-, Rüben- und sonsliger Zucker 205. Morgarine 206. Margarinekäse 207. Kunstspeisefett 208. Milch, eingedickt. Auch die zur Aus fuhr Erzeugnisse der deutschen Ausfuhrfreiliste sind nach den französischen Be⸗ stimmungen vom unbesetzten und besetzten Gebiet auch im Durchgangsverkehr ausfuhr- und abgabefrei. Da die französischen Vorschriften jedoch willkürlich ge⸗ handhabt werden, stellt die Handelskammer diesbezügliche Bescheinigungen aus. *Herabsetzung der Ausfuhrabgabe. Wie uns die Außen- handelsabteilung der Handelskammer für den Kreis Mann- heim mitteilt, ist die Ausfuhrabgabe für Poliersteine, Schleif- und Wetzsteine, auch Probiersteine der Tarifnummer ee mit Wirkung vom 1. März 1923 auf 196 herabgesetrt worden. *Cosag Continentale Stiekstoffwerke.-., München. Die Verwaltung der Cosag Continentale Stickstoffwerke.-G. in München teilt uns mit, sie wolle die vielseitigen Anfragen von Aktionären dahin beantworten, daſl sie den Kurs- treibereien in Cosagaktien vollkommen fern⸗ staht und ausdrücklich ihre Mißbilligung gegenüber der⸗ artigen unbegründeten Treibereien zum Ausdruck bringi. * Preiserhöhung für Handarbeitsgarn. Die Vereinigung Deutscher Fabrikanten von Baumwoll-, Strick- und Hand⸗ arbeitsgarnen e. V.(Strihaga) hat, wie die Textil-Woche mit⸗ teilt, die Preise ihrer Liste vom 4. Derzember v. JS. mit Wirkung vom 28. Februar er. ab für Strick-, Stopf- und glenzloses Häkelgarn von 270 auf 33096. für Stick-, Perl. un Glanhakelgarn von 300 auf 350 erhöht. Neue Richtpreise in der Schokolade-Iudustrie. Die Interessengemeinschaft deutscher Kakao- und Schokolade- kabriken G. m. b. H.(Ideka) Berlin gibt die für Schokoladen- und Kakaerzeugnisse heute gültigen Richtpreise wie ſolg! bekannt: Kakaopulver, schwach entölt 16 400—18 400 l p. kg desgl. stark entölt 12 000—14000 p. kg: Schmelz-Schoko- lade 50/50 1450—1650; desgl., bitter 60/0 1550—1750. Milch-Schokolade 1600—1800 je 100 g. Deulsenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 28. Febr. Es notierten àm hiesigen Platze(alles Geldkurse): New Vork 22600(22 600 HGolland 8950(87/5), London 106250(105000, Schweir 4245 4250 55 1885(1400), Brüssel 1210(278), Italien 1090(100), Prag 670 ). Tendenz: Völlig geschäftslos bei unverändert stabilen Kursen. New Fork. 27, Februar.(WS) bevisen, 27 28. 27. 26. J, Frankreſen.10 83 Schweltr—.— 18080 Spanien—.—. Selglen—.— 88[ Enuglang 270.71 ſtallen—.—.62 X New Vork, 7. Febr. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,0044%½(0,0044%) Cents. Dies entspricht einem Kurs von 22 472(22 472) für den Dollar. Amerikanischer Funkdienst New Lork. 27. Februar,(Wa) Funkdienst.(Machdruck vorboten). 26. 27 zut. zus, lebe0 100e] ieng zu, 1 0 425 Kafſe looo 13— 12.85 Slektroſyt 1685 1875 Sred. al. 48 12 Aür: 11.01 11. Llan loko 44 25 46 2 Zuoker centr!.J 6. Hal 11˙25 11.178ſei.22.22 fFerpentin 154.— 152— zul 10 57 10.47 Eink 17355 755] Savannah 147.25 155.— Oktober 307.88 Eisen 20 25 W 50, Ori 8aum 29.81 30.— dezemoer 9 87 929 Weibbiech 475.— Welzen rot—— Saumm. 000 28.85 30 80 Schmafg 13 87 13.0 dart o 188.— 109 5 Tebrün7—— al 90 8 15 gaſe ſ0ko 27.25 89.5 eee 9 57 J% de aee, „ ee e Ma— ol. oases r. En zun 29.38 28 50 fante in 9— 10. Chieago, 27 Februar.(Wa) Funkulenst,(Maohdruck verboten). 28 27 Welzen Mal 117.28 116 65 Zull 83 45 84.— Schwelne „ i 113.50 118.45 Scnmaiz Mrz J157 1 80 ſelont nleor..— Hals NMa 7868 74.25„ Gal 113 11.575 nöehst. 330 * Ju 74.85 75 50 Pork—.——. schw. niedr.70 Hafer Hst 44 25 44 68 ſppen Mal 10.72 10.75 böchat. 785 5 zul 43.88 44 4 Speck nledr. 10 08 10 12] zuf. Obloage 8100⁰ nodden nal 86.50 84.85 nöohst. 11.08 11.12 Westen 170⁰0 —— Mittwoch, den 28. Jebruar 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mitag⸗Ausgade.) 5. Seile. Nr. 99 Druck auf Devisenkurse und Rrediteinschränkungen der Reichsbank Der Zentralausschuß der Reichsbank trat gestern zu einer Sitzung zusammen, von der Gerüchte behauptet hatten, sie Werde eine Disconterhöhung von 12 auf 16% beschließlen. In Wirklichkeit ist die Diskontfrage garnicht berührt worden, dagegen gab Reichsbankpräasident Havenstein eine Ueber- sicht über die ohne Beispiel dastehende Anspannung der Reichsbank durch Staat und Private und betonte, daß die Banken angewiesen seien, noch schärfer als vor kurzem das zum Diskont eingereichte Wechselmaterial zu prüfen, nicht nur auf Bonität, sondern auch auf Verwendungszweck bin. Wir haben diese Auf. lassung der BReichsbankleitung bereits in unserem Artikel über den deutschen Geldmarkt in der Samstag-Abendnummer gestreifkt. Sie zielt darauf ab, die Aufspeicherung von Devisen oder Waren zu verhindern und den Handel zur Herausgabe, auch unter Verlusten zu zwingen. Zu der Ausgabe der Goldschatzanweisungen erklärte der Präsident, die Emission erfolge und werde von der Reichsbank unter selbstschuldnerischer Bürgschaft aus allgemein wirtschaftlichen Notwendigkeiten heraus unter- stükzt. Durch einen Druck auf dle Devisenkurse müsse das Wirtschaftsleben vor schweren Gefahren bewahrt werden, namentlich auch an der Ruhr. Die Mitglieder des Zentralausschusses möchten auch in ihren Kreisen dahin Wirken, daß der Umtausch von Devisen in Goldschatz- anweisungen in größtmöglichem Umfange erfolge. Beim Ver· fall der Schatzwechsel am 15. Mai 1926 erfolgt die Rück. zahlung mit 120 Dollars für je 100 Dollars, Wobei das GoId der Heichsbank bis zu 240 Millionen Goldmark ha f. tel. falls das Reich den Betrag nicht in Devisen flüssig hat. Abermalige Erhöhung des Zeitungspapierpreises Das Zeitungspapier kostet ab 1. März 140 je kg mehr, sodaß sich der Preis auf 1550„ je kg erhöht. Die Südseephosphat-.-G. seit 1913 Die Deutsche Südseephos phat-.-G. in Bre- men veröffentlicht einen Bericht über den Geschaftsgang seit 1913 und den Vermögensstand per 31. Dezember 1921. In der o..-V. wurde der Abschluß einstimmig genehmigt und mit 661 gegen 2 Stimmen die Ausgabe von 500 000 Vor-⸗ zugsaktien, die auf den Namen lauten und an ein Kon, sortium begeben werden und 9 faches Stimmrecht und 626 Vorzugsdividende haben, beschlossen. Gegen diesen Beschluß legte eine aus nur zwei Stimmen bestehende e Pro- test ein. Die Ausgabe. wurde mit der Gefkahr einer Ueberfremdung begründet. Der Aufsichtsrat stellte seine Aemter zur Verfügung. Er wurde in seiner Gesamtheit wieder- und Bankdirektor Paul Heinz-Leipzig neu hinzu- gewählt. Ferner wurde eine Reihe Satzungsänderungen ge- nehmigt. E Nach den Mitteilungen der Verwaltung Wwurde der Eruben- betrieb 1914 durch militarischen Eingriff stillgelegt. Wieder- aufnahme des Betriebes ist nicht möglich gewesen. Sämtliche en sind von der japanischen Marine beschlagnahmt Eine Rückgabe ist bisher nicht erfolgt und auch kaum zu erwarten. Nach dem Friedensvertrag ſet das Reich für den verlorenen Besitz entschädigungspflichtig. Bisher ist eine Vorentschädigung von nicht ganz 2 Mill. 4 gezahlt worden, die im Jahre 1921 verrechnet ist. Die Verhand- lungen sind noch nicht beendet, und ęs ist zu fürchten, daß der Goldwert der schließlich ausgezahlten Entschädigung, mit der ein Wiederaufbau erfolgen müßte, nur gering sein wird. Die vorliegende Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung per 31. Dezember 1921 umfaßt die Geschaftsjahre 1914 bis 1921. Da die Anlagen auf Angaur verloren sind, mußten alle Bau- lichkeiten und Betriebswerte abgeschrieben werden, so daß der Abschluß einen Verlust von 2112 935 ausweist. Inzwischen ist diese Unterbilanz gedeckt durch zugefallene Entschädigungen von anderer Seite, mit denen sich ein Wiederaufbau im Auslande, wenn auch zunächst in beschei- denen Grenzen, ermöglichen lassen dürfte. Auf der nächsten o..-V. soll der Abschluß für 1922 vorgelegt werden. Im einzelnen zeigt der Abschluß folgendes Bild: Zinseneinnahme 0,38 Mill.&, Reichsentschädigung.93 Mill„, Handlungs- unkosten und Abschreibungen 4,45 Mill. K. Bilanz: Bank- guthaben und Debitoren 1,14 Mill. 4, Wertpapiere 1,71 Mill., Kreditoren 175 353 l1. XMannheimer Versicherungsgesellschaft in Mannheim. Zwischen dieser Gesellschaft und Kronos Deutsche Lebensversicherungsgesellschaft in Berlin ist unter Ueberführung der Aktienmehrheit des„Kronos“ an die Mannheimer Gesellschaft ein Vertrag zustandegekom- men, der hauptsächlich folgendes vorsieht?„Kronos' über⸗ nimmt die ganze Berliner Organisation der Berliner Gesell- schaft(die neue Fassung einer Organisation hätte beträcht- lich gekostet). Errichtung einer, eigenen Gesellschaft in Berlin. Der„Kro- nos“ gibt 10 Mill. Mk. alte Aktien her und erhält dafür 2 Millionen Aktien der Mannheimer Gesellschaft jeweils unter Dividendenanspruch für 1922½3. Außerdem zahlt die Mann- heimer 10 Mill. Mk. in den Organisationsfonds des„Kronos“ kond perdu. Weiter übernimmt die Mannheimer die in der heutigen.-V. des„Kronos“ genehmigten 20 Nill. Mä. mit 5 Prozent einzuzahlenden Namensaktien zu Pari plus einem noch festzusetzenden Unkostenzuschlag. Damit erhöht sich das Kapital des„Kronos“ auf 40 Mill. Mk., während die Mannheimer Gesellschaft über 12 Mill. Mk. Kapital ver- kügt. Gleichzeitig wurden folgende zur Gruppe der Mann- heimer Gesellschaft gehörende Herren in den Aufsichtsrat des„Kronos“ gewählt: Geh..-R. Dr. Brosien,.-R. R. Post- Heppenheim, Gen.-Dir. H. Haltermann-Mannheim, Dir. Dr. Weiß-Mannheim und.-A. Dr. Zapf M. d..-Zwej; brücken. In den Vorstand des„Kronos“ tritt Dr. W. Büring. krüner Lübeck-Schweriner Lebensversicherung.-G. Zur Lage des„Kronos“ wurde noch ausgeführt, daß infolge der Kursgewinne, die sich aus der Verwertung eines Teiles der zum Kursstand von Ende 1921 von der Newyork Life Insu- rance Co. übernommenen Mündelwerte ergeben, ein Ergebnis zu erwarten sei, das wahrscheinlich das aller anderen Lebensversicherungen übertreffen werde. Von den beschlos- senen Satzungsänderungen ist noch zu erwähnen, daß der „Kronos“ seine Geschäfte auch auf den Freistaat Danzig ausdehnt. Verein für Zellstoffindustrie.-., Berlin. Die aoc. .-V. beschloß die Erhöhung des Aktienkapitals um 22 auf 62 Millionen Mark. Den Aktionären soll später ein günstiges Bezugsrecht angeboten werden. In den Aufsichts- rat wurde August Fürst zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein Mannheim verzichfet auf die beabsichtigte neu gewählt. Bisher habe die Gesellschaft günstig gearbeitet und sei noch in sämtlichen Fabriken voll beschäftigt. Llieratur X Die amtlichen Bewertungsrichtlinien zur Zwangs- anleihe und Vermögensteuer vom 23. Dezember 1922 nebst Zwangsanleihenovelle vom 22. Dezember 1922 mit Erxläute- rungen und Beispielen. Von Rechtsanwalt Dr. Fritz Koppe, Berlin und Steuersyndikus Dr. Beuck, Berlin.— Industrie- verlag Spaeth& Linde, Fachbuchhandlung für Steuerliteratur, Berlin C2. Die lang erwarteten und oft umstrittenen amt- lichen Bewertungsrichtlinien zur Zwangsanleihe u. Vermögen- steuer sind soeben erschienen. Sie sind für jeden Steũer- zahler, einerlei, ob Einzelperson oder Gesellschaft, zum Zwecke der richtigen Zeichnung der Zwangsanleihe bzw. der riechtigen Steuererklärung zur Vermögensteuer schlechthin unentbehrlich. Am 28. Februar läuft die Frist zur Voraus- zeichnung der Zwangsanleihe bzw. Steuererklärung zur Ver- mögenstener ab. Fristversäumnis und verkehrte Zeichnung ziehen Zuschläge nach sich. Die Kenntnis der neuen Be⸗ Wertungsvorschriften, die ſede Art von Vermögen betreffen, ist also ebenso für den Kaufmann und Industriellen, wie für den Landwirt, Kapitalisten, Beamten und Rentner unbedingte Notwendigkeit. Schiffahrt * Schiffsnachrichten der Hamburg-Amerika Linie. New Vork: D.„Mount Clay“ am 22. Februar. D.„Thuringia“ am 1. März. D.„Mount Carroll“ am 8. März. D.„Hansa am 15. März. Philadelphia-Baltimore: D.„Hessen“ am 17. Februar.— Boston-Baltimore: D.„Emden“ am 10. März. — Cuba und Mexiko: D.„Holsatia“ am 27, Februar. D. „Toledo“ am 27. März.— Westküste: D.„Tezan am 24. Februar.— Ostasien: M. S.„Ermland“ am 3. März.— Waren und Märkie Preiserhöhlung für gummiisolierte Leitungsdrähte. Mit Wirkung von heute ab sind die Multiplikatoren von 3,1 auf 38,6 und von 3,4 auf.0 erhöht worden. Berliner Metallbörse vom 27. Februar Prelse in Mark für 1 Kg. 2. 27. Aluminium Elektrolytkupfer 3542.— 36650— in Barren 8441—— Raffinadekupfer 7200-7300 73200 7400 Einn, ausiünd. 22000.22400 21706.2000 Blel 3050-3200 3050-3200 Huttenrinn 21500. 21000.2140 Rohrink(Vb.-Pr.) 3975 03 3865.99 Mlakel 12500•1 12800.1270 do.(fr.Verk.) 3600-700 3800-3700 Antimon 2500- 2500.2800 Plattenzink 2800-3000 Sllber für 1 Gr. 40.455 440.4 Aluminlum 9416.— 8363.— Platin p. Ar.—— London, 27. Februar.(WS) metallmarkt.(in Let. für d. engt. t. v. 10is Kg. 286. 27. destseleet, 78 50 71.80 J Sie 2 28.85 KupferKass 71 85 71.— WNickel 180.— 130.— Tink 28.50 30 15 da. 3 Honat 72 50 71.25 inn kassa 199 65 200.65 Gusoksiiber 10.28 0. 60. Elektrot 77.50 77.80 201.85 202.48[ Antimon Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeimer General⸗Anzeiger, G m b 5 Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredafteur: Kurt g Verantwortlich für den palitiſchen und volkswirtſchaftlichen: Kuxt Aiherz für das Feuilleton: Dr. Fri es; für Kommunalpolitik⸗ ard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Mütler: für Fandels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inbalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel [Billige aAngebofe aus allen Abfeilungen Manfel covercoaf deutsche Drr 3 Dallkleider gesne m vielen modernen Furbstehungen Tricolseidenkleider vrima qualuet in schönsten Farbstellungen Seidenfumper m zangen germeln, in vlelen Furben Kosflm-Rücke cgeuiot geine Wone, plisslerf marine Hemdenblusen veiis 2900⁰ 3900⁰ 35900⁰ 270⁰⁰ 1380⁰ 72² —̃ 4 1 2„%„ 1„ 6 32%„„„»„„„ 0 ‚— p ⏑ Nicht für Wie derverkaufer. Herren-Socken%. 690 Berren-Socken c en I22 Damen-Sfrümpfe α TA⁰ Einsatz- Hemden H e S CCCCC00bTT0T0b Schlupfosen 3. 3J372. Gesfr. weigeUnferfuchchen lanqe dermee AAx. Amerik. Hemden e en cen. I2. Jumper ann ee 69 „„„„„„„„„4„ Konflrmandensemd: 8ag⸗ Konirmanden-Krawaffe 400 Farbioe Servieurs οοοο 17 Sporikragen 490 Srickbinder ecenten sweben bt. 075 Damen- Jaggemdenfge Sag Damen Beinkleider-eεe 592⁰ Unferſaillen eee ee e Demen-· Nacipbemdensfe1172 NMengenabgabe vorbehelten. Noppensfoffe 130 em bren ſur Sport. und Reise · ostimnnem Anacca cd 110 cnn e. Drj,ee Quol¹ fur Kielder und Schurzen.. me 85 60⁰ Damasſ- Jiscfücg er c. iοι;õ,ν eim groß, bol welg geble“. Froſffler-Handfücher soꝰiοο ι weigs mit roter Ku Efamin-Halbsfores 10 enb: Imtt. Fllet· oder Klerpeleinsdten 4 Nx. Mafras-Garnifur ees 19 Iiscdecheroeemeir eslent.. 879 Cembrequinbordenben 673. Kinder-Cobercodi-Münfel deuische Lolle borrälig in GO-iOO im Schoſten- Kinder-Kieider voνν—jỹů-100 cu Kinder-Seiden-Tricoſ- Jumper Kaufaus Schlafdecke οο en ore.. Slepndecheen. 8 mir: 11500 98300 29530 Te 1 dehpοεui¹s oclenne, usfer, sohõ, l Dreenm gross 2O ounmn gross 638 105D% Eerstge 60 mn 393⁰00 Jede welfere Grcße Mk. Z280 meßr Srege Gs ο 1Z500O Jede Dellere Größe Mx. laoo meyr ) ã Maenngeim Au len Dlanken 5 e ee eeeee JI. I1, Eue Breiiestr Insere Schuhe sind im herhälinis zum Nursstand der Mark Sehr preiswert Wir haben, der heutigen Marki- lage Rachnung tragend, die ſetzigan Preise lailwaise erheblich Rerabgesetzt! —— eeeeteeb aikges nttze ktdtattes üittathet:e at iegesSuznltenges ünttüttsdetekUetuee tete Beachien Sis unsere Auslagen“ Besichtigen Sie unser Warenlager! Ueeereeeenen eeeeeeee eeeeee e mlneemüne nunneuneununsu 5 Sugelen Erzeugnisse künstlerischier Eigenart von Derblin, 2 B. H. D. W. B. CI, 2 gegenũber Raufnaus C 2 Herabgeseizie Preise füdt An ffäet 161 wird angenommen. Eumm.-Sonlen,„Ahsätze ſtrate 8 III.— ¹ Rernleder-Ausschnite Frauringe ng und andere Schuh-Artikel bei auch bei Goldzugabe Gross, Q 3, 1. 8 2 e 1 Trauerbriefe Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., E 6, 23 — Geſetz und Recht. Nr. 3 Maunnheimer General⸗Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Mittwoch, den 28. FJebruar 1923 I ef enßg u n dd R echk Die Nbãnderung des 6. m. b..⸗Geſetzes Im Reichsgeſetzblatt vom 5. Januar 1923 iſt die Novelle zum G. m. b..⸗Geſetz veröffentlicht worden, die mit dem Tage der Ver⸗ kündung, alſo dem 5 Januar 1923, in Kraft getreten iſt. Nur zwei Beſtimmungen ſind es, die eine Aenderung erfahren haben. Die eine betrifft die Höhe des Mindeſtſtammkapitals, die andere den Mindeſt⸗ betrag der Einzahlung auf die Stammeinlagen, der vor der Anmel⸗ dung der G m. b. H. zum Handelsregiſter geleiſtet werden muß. Bis⸗ her mußte das Stammkapital mindeſtens 20 000„ betragen, der Mindeſtbetrag jeder Stammeinlage war auf 500 feſtgeſetzt. Die Anmeldung einer neu errichteten G. m. b. H. zum Handelsregiſter durfte nur erfolgen, nachdem von jeder in Geld zu leiſtenden Stamm⸗ einlage ein Viertel, mindeſtens aber ein Betrag von 250 eingezahlt war. Das iſt durch die neuen Vorſchriften geändert worden. Das Stammkapital muß jetzt mindeſtens 500 000 betragen. Die Be⸗ ſtimmung, daß vor der Anmeldung zum Handelsregiſter ein Viertel jeder Stammeinlage eingezahlt ſein muß, iſt beſtehen geblieben, aber der Mindeſtbetrag der Einzahlung iſt von 250 1 auf 5000 A erhöht worden. Der Mindeſtbetrag des Stammkapitals iſt alſo um das 25fache, der Mindeſtbetrag der Stammeinlageeinzahlung auf das 20fache des früheren Satzes geſteigert. Es kann kein Zweifel beſtehen, daß die früheren Beträge, die im Jahre 1892 feſtgeſetzt waren, den neuen Verhältniſſen nicht mehr ent⸗ ſprachen. Schon ſeit längerer Zeit hatten manche Handelskammern darauf hingewirkt, daß im Intereſſe der wirtſchaftlichen Sicherheit das Stammkapital erhöht werden müſſe. Ob es erforderlich war, den Betrag von 500 000 als Mindeſtkapital anzuſetzen, kann jetzt dahin⸗ geſtellt bleiben. Bei einer Errichtung einer G. m. b. H. müſſen ſich demnach die Beteiligten mit der Tatſache abfinden, daß Geſellſchaften m. b. H. mit einem geringeren Stammkapital nicht mehr errichtet werden können. Damit iſt auch in der Praxis ſchon gerechnet worden. Es war nur die Frage, ob das neue Geſetz auch bei ſchon vorhandenen Geſellſchaf⸗ ten Anwendung finden würde, ob alſo G. m. b.., die bei Erlaß des Geſetzes bereits beſtanden, verpflichtet ſein würden, ihr Stammkapital den neuen Vorſchriften gleichfalls anzupaſſen. Das würde eine ſchwere Undbilligkeit bedeutet haben, die ſedoch vermieden iſt. Denn die Frage iſt zu verneinen. Die beſtehenden Geſellſchaften werden von dieſer Geſetzesvorſchrift nicht derührt. Die G. m. b. H. mit einem geringe⸗ ren Stammkapital als 500 000 Mark iſt alſo nicht gezwungen, ihr Stammkapital auf Grund des neuen Geſeßes zu erhöhen; ebenſowenig wird für dieſe der Mindeſtbetrag der Stammeinlage erhöht. Das Geſetz geht ſogar noch weiter, da es auch noch nicht eingetragene Ge⸗ ſellſchaften, die vor Inkrafttreten der neuen Vorſchriften(5. Januar 1923) zur Eintragung in das Handelsregiſter angemeldet ſind, die Anwendung der bisherigen Vorſchriften zuſichert, ſofern vor dieſem Zeitpunkt beſtimmte Vorausſetzungen erfüllt ſind, d. h. ſofern ſie ein⸗ tragungsfähig waren. Für alle bis zum 5. Januar 1923 zur Eintra⸗ gung bereits angemeldeten Geſellſchaften gilt deshalb das bisherige Recht; die nach dieſem Tage angemeldeten G. m. b. H. werden nach dem neuen Recht beurteilt. Dieſe Vorſchrift findet auf die Herab⸗ ſetzung des Kapitals entſprechende Anwendung. Wenn alſo eine Ge⸗ ſellſchaft im Wege der Sanierung ihr Stammkapital herabſetzen will ſo kann ſie dabei nicht unter den Betrag von 500 000 4 herabgehen Die Novelle hat nicht überall Beifall gefunden. Man weiſt darauf hin, daß die Bedürfniſſe des Verkehrs nicht genügend berück⸗ ſichtigt ſind. Denn die Form der G. m. b. H. wurde in zahlreichen Fällen für Verſuchs⸗ und Uebergangsunternehmungen gewählt und außerdem dann, wenn es galt, eine Sache auf eigene Füße zu ſtellen. Jetzt muß bei jeder Geſellſchaft ohne Rückſicht auf den Unterneh⸗ mungsgegenſtand durch die Annahme eines Mindeſtkapitals von 500 000 K& ein Gründungsſtempel von 37 500 entrichtet werden, wozu dann noch die ebenfalls ſtark geſtigenen Notariats⸗ und Ge⸗ richtskoſten kommen. Der hohe Gründungsaufwand dürfte ſicher der Beliebtheit der G. m. b..⸗Form Eintrag tun. Es iſt ferner nicht mit Unrecht darauf hingewieſen worden, daß eine Aktiengeſellſchaft bereits mit einem Grundkapital von 5000 ins Leben gerufen wer⸗ den kann, wenn die Aktiengeſellſchaft fünf Inhaberaktien à 1000 ausgibt, die mit Leichtigkeit von Hand zu Hand gehen können, wäh⸗ rend es ungemein ſchwierig iſt, den Geſchäftsanteil einer G. m. b. H zu veräußern. wer hat die 10% Rusfuhrabgabe zu fragen? Mit der Frage, wer die 10 9% Ausfuhrabgabe bei der Verſendung von Waren aus dein beſetzten Gebiet nach dem unbeſetzten zu tragen hat, beſchäftigt ſich Juſtizrat Dr. Fuld in der„D. B..“ Da die Aus⸗ führungen auch für Mannheim von großem Intereſſe ſind, ſeien ſie hier auszugsweiſe mitgeteilt. Dr. Fuld ſchreibt: „Soweit es ſich um Diſtanzgeſchäfte handelt/ treffen den Verkäu⸗ fer nach§ 448 BGB. die Koſten der Uebergabe, insbeſondere die Ko⸗ ſten des Meſſens und Wägens, während dagegen die Koſten der Ab⸗ nahme und der Verſendung nach einem anderen Ort als dem Erfül⸗ lungsort dem Käufer zur Laſt fallen. Erfüllt der Verkäufer in dem unbeſetzten Gebiete, wie regelmäßig, an ſeinem Wohnſitz bezw. an dem Ort, an dem ſich der Sitz ſeines Gewerbebetriebe befindet, ſo fallen die Koſten der Verſendung der Ware an den Wohnort des Käufers bezw. den von dem Käufer beſtimmten ſonſtigen Ort dieſem zur Laſt. Es iſt alſo zu prüfen, ob Ausfuhrabgaben zu den Koſten der Verſendung oder der Uebergabe gehören. Das Erſte iſt der Fall. Die Verſendung der Ware nach einem anderen Ort als dem für den Verkäufer maßgeblichen Erfüllungsort kann ohne die vorherige Ent⸗ richtung des Ausfuhrzolles nicht bewirkt werden, der Verkäufer in dem beſetzten Gebiet iſt nicht in der Lage, die Ware dem Verkäufer in dem unbeſetzten Gebiet zuzuſenden, falls er nicht vor Ueberſchrei⸗ tung der Grenze zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet die nunmehr beſtehenden Zollabgaben entrichtet. Selbſt wenn der Be⸗ griff der Uebergabe, wie dies den Anſchauungen des Handels ent⸗ ſpricht, im weiteſtgehenden Sinne aufgefaßt wird, können derartige — Verſendung bedingenden Abgaben nicht darunter begriffen wer⸗ en. Mit vollem Recht hat ſich ſeinerzeit die Rechtſprechung des Reichs⸗ gerichts auf den Standpunkt geſtellt, daß zu den Verſendungskoſten in dieſem Sinne auch die durch die Verwendung des Fracht⸗ urkundenſtempels erwachſenden gehören, RGZ. 68 S. 43. Nicht anders verhält es ſich mit den Ausfuhrzöllen. Daß aus der Verſendungspflicht des Verkäufers ſich nicht die Pflicht desſelben ergibt, die Ausfuhrſteuer ſelbſt zu tragen, hat der 2. Zivilſenat des Reichsgerichts durch Entſcheidung vom 8. März 1918,„Recht“ 1919 Nr. 908. in zutreffender Weiſe entſchieden. Es iſt für die Frage gleich⸗ qültig, ob die Verſendung auf einer beſonders vereinbarten Vertrags⸗ pflicht des Verkäufers beruht oder ob ſie in Gemäßheit der handels⸗ rechtlichen Uebung erfolgt. Die Verſendungsvflicht iſt bekanntlich in dem einen wie in dem anderen Falle keine Hauptverbindlichkeit des Verkäufers, ſondern eine Nebenverbindlichkeit. Die Fälle, in welchen durch ausdrückliche Vereinbarungen dieſe Nebenverbindlichkeit den Charakter einer Hauptverbindlichkeit erhält, ſind außerordentlich ſel⸗ ten und bedürfen auch keiner beſonderen Berückſichtigung. Hierau: ergibt ſich, daß entgegen der pielfach vertretenen Auffaſ⸗ ſung in Handelskreiſen der aus dem beſetzten Gebiet nach dem unbe⸗ ſetzten verſendende Verkäufer nicht vervpflichtet iſt, den Ausfuhrzoll zu zahlen, ſondern dieſer zu Laſten des Käufers geht. Anders verhält es ſich dann, wenn der Verkäufer an einem in dem unbeſetzten Gebiete befindlichen Orte zu erfüllen oder wenn er ſich verpflichtet hat, die Verſendungskoſten zu tragen. In dieſen Fäl⸗ len kann die Verpflichtung des Verkäufers zur Tragung dieſer Abga⸗ ben nicht beſtritten werden. Die Vereinbarung der üblichen Franko⸗ lieferungsklauſel an den Wohnort des Käufers bezw einen anderen Ort hat alſo die Wirkung, daß der Verkäufer die Ausfuhrabgabe ſelbſt zu tragen verpflichtet iſt. Ein Rücktrittsrecht von dem Vertrage wird durch die Einführung des Zolles für die Regel für den damit Belaſte⸗ ten nicht begründet. Einfluß der Geldentwertung auf langfriſtige 6rundſtücksberträge Beekanntlich billigt die Rechtsſprechung die Berückſichtigung der beſtehenden wirtſchaftlichen Verhältniſſe zu, wenn durch den Um⸗ ſchwung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe bei langfriſtigen Verträgen auch die eigentliche Vertragsleiſtung derart verändert würde, daß ſie nicht mehr als die beim Vertragsſchluß erwartete und gewollte Leiſtung zu erachten war. Trotzdem hatte das Reichsgericht durch Entſcheidung vom 16. April 1921 bei einem Vorkriegsvertrage über ein Grundſtück die Anwendung der clausula rebus sic stantibus deshalb verneint, weil es ſich bei einem langfriſtigen Grundſtücks⸗ kaufvertrage nicht um das wirtſchaftliche Durchhalten handle, ſondern nur um die Geldentwert und weil auch bei Kaufverträgen von längerer Dauer, ſoweit nicht beſondere Umſtände hervortreten, an dem Grundſatz der Vertragstreue feſtgehalten werden müſſe. Dieſes Urteil iſt in der Literatur heftig bekämpft worden. Auch die Praxis einzelner Oberlandesgerichte wich von dieſer Auffaſſung ab. Nunmehr auch das Reichsgericht in einer Entſcheidung vom 31. 1. 1923(V 246/22) mit dieſer Rechtsauffaſſung gebrochen. Es 925 nunmehr die Berückſichtigung der Geldentwertung auch auf Vorkriegsverträge über Grundſtücke zu. Der Juwelier P. m Köln übernahm 1913 von dem Erblaſſer der Beklagten ein Juweliergeſchäft. Gleichzeitig wurde ein zweiter Ver⸗ trag über das Grundſtück und zwar follte R. das Recht haben, bis zum Jahre 1923 die käufliche Ueberlaſſung des Grundſtücks, in dem 50 das Geſchäft befand, zum von 200 000 Mk. zu verlangen. Jahre 1920 trat R. mit dem Verlangen hervor. Die Erben des D. beanſpruchten jedoch eine Nachzahlung von 350 000 Mk., alſo ins⸗ geſamt 550 000 Mk., worauf R. nicht eingehen wollte. Auf ſeime Klage wurden die Erben von Land⸗ und Oberlandesgericht verurteilt, in die Uebertragung des Grundſtücks zum Preiſe von 200 000 Mk. eimzuwilligen. Das Reichsgericht hob das Urteil des Oberlandes⸗ gericht auf und wies die Sache zu anderweitigen Verhandlung und Eniſcheidung zurück, weil der Satz des Oberlandesgerichts, wonach die veränderten Verhälniſſe unter keinen Umſtänden ein Recht geben, einen höheren Preis zu fordern, nicht haltbar iſt. Das Oberlandes⸗ gericht ſoll die Sache erneut prüfen und den Pateien Gelegenheit zum Vergleich geben. Der Streitwert der Reviſionsſumme wurde auf 1 150 000 Mark feſtgefetzt. Vielleicht ſollte dies ein zarter Wink für die neue Entſcheidung ſein. Steuerfragen Der Lohnabzug für Hausangeſtellte Die Lohnabzugspflicht der Hausangeſtellten hat ſeit der Ein⸗ führung des Steuerabzugsverfahrens wiederholt gewechfelt. Sie änderte ſich je nachdem durch das zuſtändige Landesfinanzamt die Naturalbezüge der Hausangeſtellten(Koſt und Logis) der Geld⸗ entwertung angepaßt wurden oder durch dieſe überholt waren. Mit dem 1. Januar 1923 waren ſeitens des Landesfinanzamtes Karlsr die Naturalbezüge für weiblſche Hausangeſtellbe auf M. 6900 pro Monat feſtgeſetzt. Steuerfrei war ſeit dem 1. 1. 23 bei jedem Steuerpflichtigen M. 200 und M. 1 für Werbungs⸗ koſten. Dieſe M. 1200 Steuerbetrag entſprachen einem Einkommen von M. 12 000. Rechnet man hierauf die—— mit M. 6900 an, ſo ergibb ſich eine Reſtſumme von M. 5100. Bis zu dieſer Höhe war alſo ein etwa gewährter Barlohn pro Monat ab⸗ zugsfrei. Erſt bei einem Barlohn von mehr als M. 5100 beſtand für die Monate Januar und Februar 1923 eine Lohnabzugspflicht. Laut Bekanntmachung des hieſigen Finanzamts hat das Lan⸗ desfinanzamt Karlsruhe mit Wirkung vom 1. März 1923 an die Wertanſchläge, mit denen die Sachbezüge bei der Berechnung des Steuerabzuges zu berückſichtigen ſind, neu feſtgeſetzt. Gleichzeitig treten aber auch vom 1. März 1923 hinſichtlich des Steuerabzuges Aenderungen ein. Die Ermäßigungen des einzubehaltenden Steuer⸗ betrages belaufen ſich ſeſt dem 1. 3. 23 für jeden Steuerpflichtigen auf M. 800 zuzügl. M. 4000 für Werbungskoſten. Dieſe M. 4800 entſprechen M. 48 000 ſteuerpflichtigem Einkommen. Für weibliches Dienſtperſonal ſind die Wertanſchläge für Verköſtigung mit Wohnung ab 1. 3. 23 auf monatlich M. 14 400 feſtgeſetzt. Die Reſtſumme (48 000—14 400) bearägt M. 27 600. Daraus ergibt ſich, daß vom 1. März 1923 ab eine Lohnabzugspflicht für weibliches Dienſtper⸗ ſonal erſt bei einem monatlichen Barlohn von mehr als Mark 27 600 beſteht. Rechtsfragen des flltags Die Berückſichtigung der Geldenkwerkung beim Verzug des Schuldners. Die Geldentwertung verlockt den Schuldner, das Zahlungsziel zu überſchreiten, um hieraus Nutzen zu ziehen. Es beſteht aber kein Zweifel, daß der, der ſich im Verzug befindet, auch für deſſen Folgen und Schäden haftet. Zweifelhaft konnte es nur ſein, wie ſich die Gerichte zu der Frage des Schadens ſtellen, der durch die Geldentwertung entſteht. Wir veröffentlichen nachſtehend aus der Jur. Wochenſchrift 1922 Heft 24 ein Urteil des Oberlandesgerichts Karlsruhe vom 18. Okt. 1922 U. 161/21, das den in Verzug befind⸗ lichen Schuldner verpflichtet, allen dem Gläubiger durch die Geld⸗ entwertung entſtehenden Schaden zu erſetzen. Es heißt dort: 58 Anſpruch auf Verzugsſchaden iſt dem Grunde nach be⸗ rechtigt. Sachlich iſt der Anſpruch nach der Ueberzeugung des Gerichts ſicher nicht ganz unbegründet. Zwar genügt es nicht, wenn die Klägerin auf die ſeit Beginn des Rechtsſtreits eingetretene Geld⸗ entwertung für ſich allein hinweiſen wollte. Denn die Klägerin, die einen beſtimmten Merkbetrag zu verlangen hat, iſt zunächſt be⸗ friedigt, wenn ſie Geldſtücke in der von ihr zu fordernden Höhe er⸗ hält, einerlei ob der innere Wert dieſer Stücke ſich feit Eintritt des Verzuges des Beklagten änderte oder nicht. Soweit aber die Klä⸗ gerin bei rechtzeitiger Leiſtung des Beklagten das als Zahlung an ſie gelangte, in einer Weiſe verwertet hätte, der zufolge ſie in ihrem Vermögen heute beſſer geſtellt wäre, als wenn ſie heute Zahlung erhielte, iſt der Klägerin ein Schaden erwachſen, für ihn muß der Beklagte aufkommen. Ein ſoſcher Schaden muß aber von der Klägerin näher dargelegt werden. Sie hat dann uach behauvket, ſie würde als ſchweizeriſche Geſellſchaft das an ſie gezahlte deutſche Geld in Schweizer Franken angelegt haben und infolgedeſſen von der Markentwertung nicht betroffen worden ſein. Ohne weiteres überzeugt dies nicht. Bei Ausländern. die im Ausland ihren Sitz und ihr ganzes regelmäßiges wirtſchaftliches Betätiaungsfeld haben, iſt allerdinas davon auszugehen. daß ſie regelmäßig eingehende Gelder in der Währung ihres Heimatlandes anlegen. Aber für die in der Schweiz anſäſſige Klägerin afkt beſonderes. Sie hat in Deutſchland einen Teil ihres Geſchäftsbetriebes mit ſelbſtändiger Vertretung. Gelder, die innerhalb dieſes deutſchen Geſchäfts⸗ betriehes eingehen, werden aller Regel nach gewiß in erſter Reihe zur Erfüllung von Markverbindlichkeiten benutzt und darum wohl in geringerend Umfange in Schweizer Franken umgeſetzt. Daß ent⸗ gegen dieſer aus der beſonderen Sachſage zu entnehmenden tatſäch⸗ lichen Verhältniſſe die Klägerin den vom Beklagten geſchuldeten Betrag, wenn ſie ihn empfangen hätte, in Franken angelegt haben würde, will nun aber die Klägerin durch Vorlegung ihrer eine entſprechende Geſchäftsübung klarſtellenden Bücher beweiſen. Das muß ihr offen gehalten werden. Sollte aber auch der angebotene Beweis mißlingen, ſo iſt doch dem Gericht nicht zweifelhaft, daß der Beklagte im Zuſammenhang mit der außerordentlich ſtarken ſeit Jahren eingetretenen Markentwertung ein Schaden erwuch⸗. Für ihn muß der der ſeit Klagezuſtellung in Verzug iſt, aufkommen. Daß der Klägerin ein aden in noch zu beſtim⸗ mender Höhe entſtanden iſt, iſt deshalb ſicher, weil kein größeres kaufmänniſches Unternehmen bei der ſeit langem klar zutage liegen⸗ den ſteten Verſchlechterung des Markkurſes deutſche Geldbeſtand längere Zeit unverwendet läßt. Das Gericht iſt deshalb ohne weiteres auf Grund allgemeiner Erfahrung davon überzeugt, daß die Klägerin, wenn ſie die vom Bekeagten geſchuldeten, im Jahre 1920 noch einen recht erheblichen inneren Wert darſtellende Geldſumme von mindeſtens mehreren 1000 Mark rechtzeitig empfangen habe, falls nicht in Schweizer Franken ſo doch irgendwelche Sachwerte angeſchafft hätte, wie ſie das behauptet. Darum ſcheint als bewieſen, daß dieſer Verzug des Beklagten der Klägerin Schaden brachte. Der Schaden freilich bedarf noch näherer Erläuterung.“ Das Weſentliche bei dieſer Entſcheidung liegt darin, daß in ihr im Gegenſatz zu der bisherigen Praxis, bei der der inländiſche Gläubiger den durch den Verzug ihm erwachſenen Geldentwertungs⸗ ſchaden beweiſen mußte eine Vermutung zugunſten des Gläubigers aufgeſtellt wird, daß er als Kaufmann das empfangene Geld wer!⸗ beſtändig anlegt. Bemerkt ſei zu dem Urteil noch, daß in allen Fällen, in denen bereits in den Konditionen die Regelung des Ver⸗ zuges durch Vereinbarung hoher Verzugszinſen vorgeſehen iſt, die Grundſätze nachſtehenden Urteils kaum Anwendung finden werden. Da gegen das Urteil Reviſion eingelegt iſt, wird man auf den Spruch des Reichsgerichts geſpannt ſein können. Verkragsabſchluß mit Vorbehalt der Genehmigung der Geſell ſchafterverſammlung Zwei Geſchäftsführer einer G. m. b. H. gingen einen Kauf⸗ vertrag ein und zwar unter der Bedingung,* die Geſellſchafter⸗ verſammlung ihre Zuſtimmung hierzu gibt. ie wieſen wieder⸗ holt darauf hin, daß dieſer Vorbehalt eine bloße Formalität dar⸗ ſtelle und daß an der Genehmigung von dieſer Seite nicht zu zweifeln ſei. Die Geſellſchafterverſammlung trat aber dem Ver⸗ trage nicht bei, worauf die Gegenpartei klagend das Zurecht⸗ beſtehen des Vertra behauptete. Das Gericht wies jedoch die Klage ab. In der Vegrünzung heißt es: Schließen die Geſchäfts⸗ führer einen Vertrag unter dem Vorbehalt ab, daß die General⸗ verſammlung die Abmachung genehmigt, dann wird der Vertrag erſt mit der Genehmigung gültig. Wird ſie wie hier verwelgert, ſo iſt damit der Vertrag endgültig beſeitigt. Auch einen Widerruf der Verweigerung, um den Vertrag wieder aufleben zu laſſen, gib: es nicht. Allerdings haben die Geſchäftsführer beim Kaufabſchluß die Verſammlungsgenehmigung als bloße Formſache bezeichner und dadurch den Kläger veranlaßt, den Vertrag ſo wie geſchehen abzu⸗ ſchließen. Damit haben ſie aber die G. m. b. H. nicht gebunden; denn der ausdrückliche Vorbehalt gab zu erkennen, daß auf die Ge⸗ nehmigung der Geſellſchafterverſammlung nicht verzichtet würde. Die Bezugnahme der Geſchäftsführer auf die Entſcheidung der Ge⸗ ſellſchafterverſammung konnte alſo nur den Sinn haben, das Riſiko, das der Kläger einging, als denkbar gering 5 nicht aber dieke Gefahr als ausgeſchloſſen zu erklären. Der Geſellſchafts⸗ vertrag kann zwar die Vertretungsmacht der Geſchäftsführer ein⸗ ſchränken, insbeſondere zu beſtimmten Rechtsgeſchäften die Geneh⸗ migung anderer Geſellſchaftsorgane z. B. Geſellſchafterverſammlung fordern. Iſt dies geſchehen, ſo wirkt eine ſolche Beſchränkung nur nach inner, aber nicht nach außen Ein ohne vorherige Befragu der Geſellſchafter eingegangenes Geſchäft wäre giltig(vergl.§ G. m. b..⸗Geſetzz. Um einen ſolchen Tatbeſtand handelt es ſich aber im vorliegenden Falle nicht, denn die Geſchäftsführer haben die Zuſtimmung der Geſellſchafterverſammlung zur Vorbedingung für das Zuſtandekommen des Vertrages gemacht. * Die Rechtslage hinſichtlich des Jugehens einer ielegrayhiſchen Annahmeerkldrung bei ſog. zugeſprochenen Telegrammen Nach der Allgem. Dienſtanweiſung für Poſt und Telegraphis beſteht die Möglichkeit, ankommende Telegramme durch den Fern⸗ ſprecher übermitteln zu laſſen. Derartig mitgeteilte Telegramme nennt man zugeſprochene Telegramme. Der Kaufmann., der von dieſer Einrichtung Gebrauch gemacht hatte, hatte dem B. den Abſchluß eines Vertrages angetragen. B. hatte darauf ſeine An⸗ nahme delegraphiſch erklärt. Ddie Annahmedepeſche war am 25. Auguſt beim Poſtamte des A eingetroffen, wurde dem A. aber erſt am folgenden Tage bei der Morgenpoſtbeſtellung vom Briefträger überbracht. B. behauptet, das Telegramm habe mtt der Ankunft im Wohnort des A. als dem A. zugegangen zu gelten. Der Ver⸗ trag ſei alſo ordnungsgemäß zuſtande gekommen. Dieſer Auffaſ⸗ ſung ſind die Gerichte entgegengetreten. Denn die Juſtellung eine⸗ Telegramms durch Fernſprecher ſteht der durch beſonderen Boten völlig gleich. Mit ihr muß jeder Abſender eines— namentlich eines nach einem Landorte gerichteten— Telegramms rechnen. Zugegangen im Sinne des§ 130 B..B. iſt dem Empfänger eine Depeſche erſt dann, wenn ihm ſeitens des Telegraphenamts die Möglichkeit eröffnet iſt, von ihr Kenntnis zu nehmen. Das iſt freilich auch ſchun dann der Fall, wenn der Inhalt der Depeſche einem am Fernſprecher des Empfängers befindlichen Familien⸗ oder Haushaltsmitgliede zugeſprochen wird. In der Tatſache, daß jemand ſich von der Poſtanſtalt die dort für ihn eingegangenen Telegramme durch Fernſprecher übermitteln läßt, kann nicht liegen, daß er damit das Poſtamt zu ſeinem Empfangsvertreter erheben wollte, ſo daß es eines weiteren Zuganges des Telegramminhalts um Eintritt der Wirkſamkeit nicht mehr bedürfe. Die telephoniſche 'ebermittlung iſt dazu noch in derſelben Weiſe notwendig. wie beim gewöhnlichen Telegrammverkehr die Zuſtellung durch Boten. Durch dieſe Forderung wird der Abſender nicht ſchlechter geſtellt, als er ohne ſolche Anordnung ſtehen würde und der Empfänger hat keines⸗ wegs durch die Einrichtung des Zuſprechers der Telegramme das einer unzulänglichen Fernſprechübermittlung auf ſich nehmen wollen. Trotz dieſer verneinenden Ausführungen hat das Gericht den Vertrag als zuſtandegekommen erklärt. obgleich A. am 26. Aug. dem B. ſchriftlich mitgeteilt hat, er halte ſich an dem Vertrage nicht mehr gebunden, denn mit einer ſolchen Mitteilung konnte er ſein Angebot nicht entkräftigen. Sie konnte anuch die im§ 149..B. vorge⸗ ſchriebene Verſpätungsanzeige nicht erſetzen. Die Rückſicht auf Treu und Glauben verlangt. daß derſenige, welcher mit der rechtzeitigen Ankunft ſeiner Annahmeerklärung rechnen darf, ohne ſchuldhaftes Zögern davon in Kenntnis geſetzt wird, daß ſeine nach dem ge⸗ wöhnlichen Lauf der Dinge berechtigte Annahme infolge des Ein⸗ tritts unvorherſehbarer regelwidriger Umſtände im Einzelfalle nich! zutrifft. Er muß alſo zu erkennen in der Lage ſein, daß deshalb der Vertrag nicht zuſtande gekommen iſt. Dieſer Mitteilungspflicht genügt der Vertragsantragende dadurch nicht, daß er unberech⸗ tigberweiſe ſeinen Antrag infolge irgend eines unerheblichen Ereig⸗ niſſes für erloſchen erklärt, das bei rechtzeitiger Ankunft der An⸗ nahmeerklärung den Vertraaſchluß nicht a⸗hindert hätte. Denn da⸗ durch wird für den annehmenden Teil nicht die darin llegende Ge⸗ fahr beſeitiat, daß er in berechtigtem Vertrauen auf den friſt⸗ gerechten Eingang ſeiner Annahmeerklärung und auf das Zuſtande⸗ kommen des Vertrages weitere geſchäftliche Maßnahmen trifft. Schuldhafte Unterloſſung der Nerſpätunasanzeige hat zur Folge⸗ daß der Antrag nich, als erloſchen, ſondern unter Nichtbeachtung der tatſächlichen Verſpätung der gegneriſchen Erklörung als recht⸗ zeitig angenommen gilt. Stellung ist dauernd und gut bezahlt. Ausführl. Bewerbungen mit Lebens- lauf, Zeugnisabschriften und Refe- renzen unter IL. C. 5 11—— erbeten. Stenotypistin a0 öl. en Mittwoch, den 28. Jebruar 1923 7. Seite. Nr. 99 Christine geb. Roß im Alter von 64 Jahren. nachm. 3 Uhr statt. Statt besonderer Anzeige. Gestern nachm.verschied nach kurzem Leiden unsere liebe Mutter, Großmutter.Schwiegermutter Frau Friedrich Lehr WWe. Mannheim(Augartenstr. 38), 28. Februar 1923. Die trauernden Hinterbliebenen. 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