—— reitag, 9. März uns Umgedung frei ins Baue und durch die poſt obne Seſtellgeld monatlich mar cood. daldmonatlich Mark 3000.—. Rachforderung dorbehalten doſſcheckkonto Nr. 17800 farlerube. haupt⸗ geſchäftsſtelle Manndeim, k 0. 2.— Seſchäfts⸗Nedenſtelle neckarnadt. waldpofſtragße Nr. 6. Lernſprecher nummer 7031, 2032, 703, 7oas, 70886. Celegramm- òreſſe: Generalanzeiger manndeim Erſcheint wöchentlich zwölfmmal Bezugspreiſe: on mannd Witkag⸗Ausgabe zenoml Aweiger Badiſche Neuoſte Nachrichlen 1922.—. Anzeigenpreiſe: gei vorauszatung oie cl. Zeiie me. 400.— Stellengeſ. u. Kamil.⸗Nnzeig. aus mannheim ermäßigte prelſe Reklamen Mk. 1000.—. Runahmeſchl.: Mittagbl. vorm. 6% Uhr, benddl. nachm. 3/ Uhr. Für finzeigen an beſtimmten Fegen, Stellen u. Nusgab. wird keine verantwort. Udern 58bh. Sewalt, Streiks, Oetriebsſtörung. uſw. derechtig. zu kelnen Erfatzanſpr. ſur ausgeall.oò.deſchrünkt. Nns gqad.od.verſp. Rufnahm. v. Anzeig. Ruftr. ö. Sernſpr. oh. Stwühe. Serichtsſt. Maundelm Beilagen: Der Sport vom Sonmag. Aus der Welt der Cechnik. Seſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen-Jeitung un. Mannheimer Muſik⸗Jeitung — Rurze Aeberſicht Die Sammlungen für die Ruhrſpende haben bisher einen Betrag erbracht, der die 10. Milliarde bereits überſchritten hat. Zunächſt ſollen 3 Milliarden für das alt⸗ und neubeſetzte Gebiet zur Verteilung an die Landeszentralen abgeführt werden. * Im Bergiſchen Cand wurden geſtern die Orte Engelskirchen und Lindlar durch franzöſiſche Kavallerie beſetzt. * Die brikiſche Regierung hal bei der franzöſiſchen auf Rechts⸗ gründe geſtützte Vorſiellungen erhoben, die ſich hauytſächlich mil der Beſetzung der zwiſchen den Brückenköpfen liegenden Gebiete durch die Franzoſen beſchäftigte. General Degoutte hal eine VBerfügung„zur Regelung des Zei⸗ kungsweſens, der Theater, Kinos uſw.“ erlaſſen, die eine völlige Anebelung des geiſtigen Lebens des neubeſetzten Gebiets bedeutet. Die Rheinlandkommiſſion hal am 5. und 6. März 250 Aus⸗ weiſungen verfügt. Es handelt ſich hauptſächlich um Be⸗ amten des Joll- und Forſtdienſtes. Insgeſamt ſind bisher 1185 Ausweiſungen erfolgt. Die vom Oberbürgermeiſter von Oberhauſen Havenſlein gegen ſeine Verurteilung zu drei Jahren Gefängnis eingelegte Re⸗ viſion iſt kurzerhand verworfen worden. Die militäriſchen Operationen der Franzoſen haben geſtern eine Ueberraſchung inſofern gebracht, als die Bahnhöfe Bochum⸗Nord und Langendreer wie⸗ der freigegeben wurden. Die geſtern früh aus Dortmund ge⸗ meldeten Beſetzung des dortigen Hauptbahnhofes iſt von den Fran⸗ zoſen nicht durchgeführt worden. Die Umzingelung und Beſetzung der Innenſtadt hat ſich nur als eine Maßnahme zur Erfaſſun der Schupo herausgeſtellt. Die Schupobeamten wurden na Brakel transportiert und dort ausgeſetzt. Von den Polizeioffizreren Werden noch 15 in Brakel in Häft gehalten. Der Verwalter der Dortmunder Polizei, Regierungsrat Kielhorn, iſt wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Die innere Stadt iſt zum Teil, das Rathaus wieder völlig geräumt. Bei Lünen haben die Franzoſen ihre Beſatzungszone um 3 Kilometer nach Oſten vorgeſchoben. Hierdurch ſind die Schacht⸗ anlagen—3 der Zeche Preußen in das neue Einbruchsgebiet ein⸗ zogen worden. Der Dortmunder Leiter der„Telegraphen⸗Union wurde verhaftet. In Bochum iſt eine Kompagnie Marokkaner eingerückt. Der Magiſtrat der Stadt Bochum, die nunmehr ſeit über einer—5 durch die Straßenabſperrung von der Außenwelt abgeſchloſſen iſt, bei dem General Ory gegen die Hungerblockade proteſtiert. Magiſtrat will ſich ferner an den amerikaniſchen Botſchaſter in Berlin mit einem Proteſt wenden. Die Jerſtörung des Herner Dolkshauſes Der„Vorwärts“ meldet aus Herne: Seit dem 17. Januar war das Volkshaus, das ſchönſte und größte Verſammlungsheim der ſozialdemokratiſchen Arbeiterſchaft im weſtlichen Weſtfalen, von kranzöſiſchen Automobiltruppen in Stärke von etwa 120 Mann eſetzt. Am letzten Sonntag wurden die franzöſiſchen Truppen in dadere Quartiere verlegt. Sie haben das Volkshaus als Stätte er Verwüſtung und der Troſtloſigkeit zurück⸗ delaſſen. Aus dem großen Saal iſt alles Inventar ver⸗ ſchwunde n. Es ſehlen 63 große Soaltiſche, 481 Soalſtühle, 24 delüdte mit Lederſitz und 138 andere Stühle. Weiter ſind verſchwun · * 427 Stück Bierkrüge und 26 Lichtbirnen. Die Franzoſen haben duuch ſtändiges Brennen die Gasöfen vollſtändig un⸗ dauchbar gemacht. Die Prüfung der Licht⸗ und Gaszähler einen Verbrauch von über 5 Millionen 4 an Gas 0 elektriſchem Licht. Der große Saal befindet ſich in einem kaum ſtnrſtellbaren verſchmutzten Zuſtand. Den noch vorhandenen Stühlen —5 die Armlehnen oder die Beine abgeſägt worden; ſie ſind ſeden⸗ alls in der Feldküche verfeuert worden. Auch die Klappſitze ſind Aam größten Teil zum Heizen gebraucht worden. der Bühnen⸗ aum iſt faſt vollſtändig ausgeplündert. Die mit 15 ſſerſpülung verſehenen Aborte boten einen ekelerregenden An⸗ — Photographiſche Aufnahmen werden die Zerſtörungsakte der deanzoſen bildlich darſtellen und zeigen, daß ein Zeltungsbericht en Vandalismus der franzöſiſchen Truppen gar nicht wie⸗ ergeben kann. Maßnahmen gegen die Gewerkſchaften 9 Vom Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbund wird dem au wärts mitgeteilt, daß die Maßnahmen der Beſatzungsbehörden rü Ahein und Ruhr ſich immer ſtärker gegen die Gewerkſchaften Achten. Die Beſatzungsbehörden haben alle Gewerkſchaften und Vrbeitervereine aufgefordert, ihre Statuten und die Namen der arſtandsmitglieder mitzuteilen. Ei Die Arbeiterorganiſationen, Angeſtellten und Beamten mit cbuſchluß der polniſchen Arbeiter haben daraufhin eine Erklärung liezegeben, die das Verlangen der Beſatzungsbehörden als ungeſetz⸗ ach bezeichnet und es ablehnt. Kein Gewerkſchaftsfunktionär arf den Forderungen der Beſatzungsbehörde Folge leiſten. Engliſche Vorſtellungen und Proteſte 9 Reuter erfährt: Es ſei nicht aucdg, daß ein förmlicher britiſcher roteſt wegen der Beſetzung des Gebietsſtreifens zwiſchen den ha abrückenköpfen erhoben worden ſei. Die britiſche Regierung * aber Vorſtel lungen bei Frankreich erhoben und auf die tonſten Unzuträglichkeiten hingewie ſen, die den britiſchen Behörden E0 beinland durch das franzöſiſche Vorgehen, das das von den gländern beſetzte Gebiet vollſtändig abſchließt, erwachſen ſind. Die britiſche Kaufmannſchaft hat energiſch proteſtiert gegen die Ausfibrung des Zollgürtels, da hierdurch zugunſten der franzöſiſchen amfleute die britiſchen geſchädigt würden. Die Londoner Handels⸗ reichmer fordert energiſche Maßnahmen gegen dieſes Vorgehen Frank⸗ el chs.— Auch die engliſchen Großinduſtriellen haben nach mer Londoner Drahtung der„V..“ gegen den Zoſlgürtel an der bei der engliſchen Regierung proteſtier. Die Franzoſenherrſchaſt in Gaden Jur Beſetzung der Kheinauhäfen Bei der weiteren Beſetzung Mannheimer Gebietes durch die Franzoſen handelt es ſich ebenſo wie bei der am 3. März erfolgten Beſetzung des alten Mannheimer Hafengebietes um eine mili⸗ tär— Aktion mit wirtſchaftlichen Zielen. Das beweiſt die ſofortige Beſetzung des Zollamtes Rheinau, deſſen Be⸗ amten von den der Befehl ben wurde, ſich unter lie.Seen Befehl zu ſtellen oder das Zollamt zu räumen, ſowie die ung des Güterbahnhofes Rheinau.(einzelhelten der Beſetzung 7 20 Seite). Dadurch, daß die Franzoſen den auf der Strecke Mannheim—Karlsruhe llegenden Güterbahnhof Rheinau in die Hand bekommen haben iſt es ihnen möglich, den ge famten Eiſenbahngſterverkehr der Rheinauhäfen an der Einmündung in die Hauptlinle zu unterbinden. Sie ſchnüren damit das geſamte Rheinauhafengebiet ab, das dadurch ebenſo wie das alte Mannheimer Hafengebiet in die franzöſiſche Rheinzollinie einbezogen wird. Der Vorort Rheinau, der ſüdlichſte der Mannheimer Vororte, liegt etwa 9 Kilometer vom Jentrum der Stadt Mannheim ent⸗ fernt. Die Rheinauhäfen umfaſſen vier große Hafenbecken. An einem dieſer Hafenbecken, dem ſogenannten Thyſſenhaſen, de⸗ findet ſich eine Niederlaſſung der Firma r in Mülheim⸗Ruhr; dieſes Becken dient in erſter Linie als Kohlenumſchlags⸗ platz. Da die Beſetzung des Wer ban bes erwartet wurde, weil die inauhäfen die einzigen bisher von den Franzoſen noch nicht beſetzten Rheinhäfen ſind, ſo wur den in den letzten Tagen die inner. halb des Rheinaugebietes lagernden Waren und Güter zum ößten Teil abtransportiert. In Rheigau befinden ſich große Induſtrie⸗ werke, u. g. viele chemicche rke und die Sunlicht⸗A.⸗G, Inwie⸗ weit die Induſtrie in Rheinau von der Beſetzung betroffen wird, kann noch nicht geſagt werden. Am Güterbahnhof inau iſt der Güterverkehr von den Franzoſen geſperrt worden. Ueber die Beſetzung Kehls tellt die„Kehler Zeitung“ folgendes mit: Am Dienstag nach⸗ mittag iſt die in Eiſenb ihnkreiſen ſeit einigen Tagen erwartele erneute ung des hieſigen Bahnhofs eingetreten. An den Ein⸗ gängen zum Bahnhof und den verſchie Büros wurden Poſten aufgeſtellt, ebenſo an den Bahnübergängen und Stellwerken, die Eine Regelung des Zeitungaweſens General Degoutte hat eine Verfügung Regelung des Zel⸗ tungsweſens, der Theater und Kinos erlaſſen. Die neue Aee bedeutet eine vd Knebelung des geiſtigen Lebens im Ein⸗ bruchsgebiet und iſt durch ihre ſcharfen Beſtimmungen ſtcherlich ohne aleichen. Urheber beanſtandeter Artikel werden von den Militär⸗ gerichten verfolgt und mit Gefängnis bis zu 5 Jahren und Geld⸗ ſtrafen bis zu 10 Millionen Mark belegt. Die Redakteure und Ver⸗ leger werden verpflichtet, alle offiziellen Bekanntmachungen und Befehle der Behörden zu bringen. Theater und Kinos dürfen keine Vorſtellungen„provokatoriſchen Charakters“ geben, ſonſt wird Schließung auf Jeit oder Dauer angedroht. Holland gegen die Eingriffe in die Rheinſchiffahrt Nach einer Drahtung des„Dally Telegraph“ aus Amſterdam hat Holland bei der franzöſiſchen ierung Vorſtellungen über die Einmiſchung der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde in die Rheinſchiffahrt erhoben. In der Beſchwerde wird darauf hingewieſen, daß die internattonale Rheinkommiſſion, ſowle die internationalen Bindungen bezüglich der Rheinſchiffahrt vollkommen ignoriert wer⸗ den, was außerordentlich bedauerlich ſel. deutſcher Proteſt gegen die Todesſtraſenandrohung Gegen die berüchtigten Ordonanzen 145 und 147 hat die deurſche Regierung in Paris, Brüſſel und London eine Proteſtnote über⸗ geben laſſen. Die Note wendet ſich zunächſt gegen die Begründung der Ordonanz uned zwar gegen den die Geſetzgebung in den meiſten Ländern die für Anſchläge gegen Eiſenbahnen vorſehe. Des weiteren wird die„Lebchtfertigkeit“ bloßge⸗ ſtetll, mit der die Interalliierte Rheinlandkommiſſion über To d oder Leben befinde, die ſogar ſoweit gehe, daß ſie die Todes⸗ trafe an Tatbeſtände knüpfe, deren Dehnbarkeit der Willkür ür und Tor öffnet. Was der Beamte tue oder laſſe, er ſchwebe ſtändig in der Gefahr, ſich in den Maſchen Gefetzgebung fangen. Der gleiche Geiſt, ſo heißt es in der Note weiter, ſpreche aus der rdnung 147, die jedem Armeeoberbefehlshaber das Recht bers⸗ zu beſtimmen, daß die verhängten Strafen nicht in Deutſch⸗ and, ſondern in Frankreich oder Belgien abzubüßen ſeien. Ferner gewähre die Ordonnanz jedem Armeeoberbefehlshaber volle Freiheit in der Vollſtreckung der Todesſtrafe. Durch dieſe Beſtimmung, ſo ſtellt die Note feſt, werde die Strafvollſtreckung im beſetzten Gebiet jeder geſetzlichen und gerichtlichen Sicherung entzogen und der Will⸗ kür der Militärbefehlshaber überliefert, denen es ſogar frei ſteht, Deutſche zur Deportation zu verurteilen. Was die Art der Voll⸗ ſtreckung der Todesſtrafe betrifft, ſo könne die Ordonnanz nur dahin ausgelegt werden, daß ſie die Exekution von all den Rückſichten be⸗ freien wollte, die die Humanität und das Gerechtigkeitsgefühl einer modernen Zei auch dem ſchwerſten Verbrecher in ſeiner leßten Stunde gewährte. An den Pranger! Die im beſetzten Gebiet bekannte große Speditionsfirma Gon⸗ drand u. Mangili, die in verſchiedenen Städten des Rhein⸗ landes Filialen unkerhält, hat ſich in Schreiben, die noch dazu in ſchlechtem Franzöſiſch abgefaßt waren, mehrfach an die franzöſiſchen Bewilligungsſtellen gewandt, um Ausfuhrerleichterungen für ihre Auftraggeber zu erreichen. Die Speditionsfirma Eckſtein in Coblenz hat ſich an die fran⸗ zöſiſchen Ausfuhrſtellen gewandt, um Ausfuhrbewilligungen zu er⸗ halten. Das undeutſche Verhalten dieſer Firmen wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht. Vielleicht befaßt ſich der Verein deut⸗ ſcher Spediteure einmal mit der Seite dieſer Vorfälte, damit derartigen Speditionsfirmen das Handwerk gelegt wird Erſt vor einigen Tagen war berichtet worden, daß noch eine andere Speditionsfirma, die Firma Clemens Erben in Coblenz, ſich an das franzöſiſche Ablaufbüro in Mainz und an das Aus⸗ und Ein⸗ fuhramt in Ems gewandt hat, um von den Franzoſen Ausfuhr⸗ bewilligungen zu erhalten. mit elſäſſtſchen Eiſenbahnern beſetzt wurden. Die Maßnahmen 7 n damit zuſammen, daß der in Appenweier und Offenburg lagnahmte Güterwagenpark t unter Führung elſaß⸗loth⸗ ringiſcher Elſenbahner nach Straßburg verbracht wird. Die Be⸗ ſetzung ſoll als Vorſichtsmaßnagme gegen Sabotageakte dienen. Das Ei nbahnperſonal hat ſoweit es nicht weggeſchickt wurde, nach der Beſetzung der Bahnhofsanlagen nicht weiter Dienſt„Auf der Bahnbauinſpektion wurden Akten beſchlagnahmt. er Zugs· verkehr nach und von Legelshurſt ruht. Die franzöſiſche Beſatzung in Anielingen iſt im Laufe des Donnerstags um 30 Mann verſtärkt worden, die im alten Schulhaus untergebracht wurden. Im Ort ſelbſt ſind bis fetzt keinerlei Poſten aufgeſtellt worden. Verurteilungen und Ausweiſungen Vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht in Mainz hat die Verhand⸗ lung gegen den Vorſtand der Offenburger Betriebsinſpektion, Regie⸗ rungsrat Hermann Sänger und gegen den Vorſteher des Offen⸗ burger Poſtamts, Poſtbirektor Krieg, ſtattgefunden. Regierungs⸗ rat Sänger wurde wegen Nichtbefolgung militäriſcher Befehle hin ⸗ ſichtlich des Zugverkehrs zu 50 Tagen Gefängnis verurteilt. Die Un⸗ terſuchungshaft wird angerechnet. Das Urteil gegen Poſtdirektor Krieg lautete auf 1 Jahr Gefängnis wegen Nichtbefolgung milſtäri⸗ ſcher Befehle. Gegen das Urteil ſoll Reviſion eingelegt werden. Die Familie des ausgewieſenen Oberamtmanns Schwörer und ebenſo die Familie des ausgewieſenen Bürgermeiſters Dr. Bülh⸗ rer haben Ausweiſungsbefehle erhalten. Die beiden Wohnungen, die Dienſtwohnungen ſind, ſind von den Franzoſen beſchlagnahmt worden. Die Familie des Oberbürgermeiſters Holler iſt bis ſetzt nicht ausgewieſen, anſcheinend weil Frau Holler erſt kürzlich meder⸗ gekommen iſt. Weiter wird berichtet, daß die Franzoſen in den letzten Tagen ein Plakat angeſchlagen haben, in dem die Behauptung aufgeſtellt wird, nur ein Teil der Beamten und Angeſtellten ſei auf höhere Weiſung freiwillig in den Streik getreten, die anderen ſeien als Opfer der Verzweiflungspolitik der Regierung Cuno zu betrachten. Das Plakat beabſichtigt, Verwirrung zu ſtiften, denn es beſchäfti ſich auch mit der Ruhrhilſe, deren Unterſtützungsſätze als zu webelg bezeichnet werden. Um die deutſchen Aungebote Das fronzöſiſche Auswärtige Amt berbreitet als Erwiderung auf die Kanzlerrede eine Darſtellang ber die deutſchen Angebete in London und Paris, aus der daß Havas noch immer an der Verſion feſtzuhalten verſucht, als hätten deutſcherſelts keine ſchriftlichen Vorſchläge vorgelegen. Die„Zeit“ detont, im Anſchluß an die Reichstagsrede Dr. Streſe⸗ manns, daß tatſächlich ſchriftliche Vorſchläge vorhanden ſind. Man müſſe auch ohne weiteres annehmen, daß Poineare in allen Einzel ⸗ heiten über die Tragweite des deutſchen Angebots unterrichte: war, da dieſes der Reparationskommiſſion unterbreitet war. die verkeheslage In der Pfalz Wie wir von zuſtändiger Seite hören, hat die Lage im Eiſen⸗ bahndirektionsbezirk Ludwigshafen a. Rh. ſich nicht voränderk Die vorläufige Unterbringung der verdrängten Beamten iſt, ſowelt erſichtlich, in erträglicher Weiſe durchgeführt worden. Im Bahnhof Ludwigshafen geben die Franzoſen Fahrkarten aus den Reichsbeſtänden durch angeworbene Mädchen aus, während in Kaiſerslautern Blankokarten bezw. beſchriebene Karten zur Aus⸗ gabe gelangen. Die Schnellzuüge ſind im allgemeinen gut beſeßt, jedoch in der Hauptſache durch franzöſiſches Militär, da deutſche An⸗ gehörige nur in ganz dringenden Fällen von den Fahrgelegenheiten Gebrauch machen. Die Perſonenzüge ſind durchweg faſt völlig leer. Frankfuri—Dormſtadt Die Franzoſen haben ſeit geſtern vormittag das weſtliche Gleis der Strecke Frankfurt—Darmſtadt beſetzt u. verhindern die Strecken⸗ reviſion. Es iſt auch beobachtet worden, daß die Franzoſen ſich an den Gleiſen zu ſchaffen machten, doch konnte Näheres nicht feſtgeſtellt werden. Der Zugverkehr mußte auf dem bezeichneten Schienenſtrang eingeſtellt werden. Dadurch, daß die Strecke Frankfurt—Darmſtadt nur noch auf einem Gleis befahren werden kann, erleiden die Jüge Verſpätungen. die Kohlenverſorgung Im Haushaltsausſchuß des Reichstags machte Reichskommiffar Stutz Mitteilungen über die Kohlen⸗ und Koksverſorgung Deutſch⸗ lands. Er erklärte, daß die Kohlenverſorgung imallgemeinen gut ſei. Dank den großen Reparationskohlenmengen, die in den erſten Wochen der Ruhrbeſetzung nicht nach Frankreich und Belgien, ſondern in das unbeſetzte Deutſchland gingen, dank ferner der gro⸗ ßen Einfuhr von engliſcher Kohle im vergangenen Jahre, verfügten ſowohl die Eiſenbahn, Gasanſtalten und Elektrizitätswerke als auch der private Verbrauch in Induſtrie und Hausbrand über ausreichende Beſtände. Außerdem habe die Belieferung des unbeſetzten Deutſch⸗ land aus den nicht beſetzten Kohlenrevieren ſich dadurch gebeſſert, daß in dieſen Revieren bis auf Sachſen Ueberſchichten verfahren wer · den. Endlich habe die Einfuhr engliſcher Kohle ſtark zugenommen. Für Bezirke und Verbraucher, die lediglich auf die Ruhrkohle ange⸗ wieſen waren und weniger gute Beſtände hatten, iſt durch Erſatz⸗ lieferungen aus dem ſchleſiſchen Revier ausreichend geſorgt. Die Kohlenſteuer an Deutſchland gezahlt Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt die bis zum 28. Februat fällige Kohlenſteuer des Bergbaus im beſetzten Gebiet bereits reſtlos an die zuſtändigen deutſchen Stellen abgeführt. Damit entfällt für Frankreich und Belgien die Möglichkeit einer Beſchlagnahme ſtaatlicher Kohlenſteuereinnahmen. Die künftige Kohlenſteuer wird vom Aheiniſch⸗Weſtfäliſchen Kohlenſyndikat in Hamburg bezahlt. Verſuche, Steuern zu erlangen, wären deshalb nichts anderes als ein Anſchlag auf das Privateigentum. ſchreiten und mit dem Zufluß der neuen allem für die ſteuer beſchloſſen worden. .Seite. Nt. 115 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Freitag, den 9. Mär; 1928 Aus dem Keichstag Das Geldentwertungsgeſetz Berlin, 9. März.(Von unſ. Berliner Büro,) Der Reichs⸗ tag rat geſtern in die zweite Beratung des Geldent⸗ wertungsgeſetzes ein. Wie gemeinhin nach einer großen politiſchen Ausſprache machten ſich im Hauſe, das zudem äußerſt ſchwach beſucht war, alle Anzeichen einer ſtarken Ermüdung bemerkbar. Träge ſchleppte ſich die Debatte dahin, der Saft und die Kraft fehlten. Das Geſetz hat den Ausſchuß einen Monat hindurch beſchäftigg und das Plenum wird ſich nun daran halten -müſſen, wenn der 30. April als Veranlagungstermin in Frage kommen ſoll. Darüber, daß im Ausſchuß nur etwas höchſt un⸗ zulängliches geſchaffen worden iſt, ſind ſich wohl alle Parteien einig, und mehrſach deuteten die Redner in der geſtrigen Sitzung an, daß früher oder ſpäter der Entwurf einer gründlichen Umarbeſtung wird unterzogen werden müſſe. Gleichzeitig drangen die Vertreter der bürgerlichen Mehrheit, die ſich nach langem Hängen und Würgen auf das Allernotwendigſte geeinigt haben auf möglichſt ſchleunige Verabſchiedung des Geſetzes, damit das Reich endlich an das ſchwere Geſchäft der Peranlagung Steuern ſeine leeren Kaſſen füllen könnte Um nicht den Anſtoße zi einer uferloſen Debatte zu geben, verzichtete ſogar Dr. Helffeeich für ſeine Partei auf jede Diskuſſion. Auch die übrigen bürgerlichen Sprecher faßten ſich kurz. Dr. Moldenhauer von der Deutſchen Volks⸗ partei vertröſtete auf die Zukunft, die uns vielleicht in organiſcher Entwicklung jene Notwährung beſcheren werde, um deren Zuſtande⸗ kommen ſich der Ausſchuß vergebens bemüht hat. Herr Herold vom Zentrum betonte das große Kreditbedürfnis. das ſowohl in der Landwirtſchaft als auch in der Induſtrie ſich gebe⸗ teriſch geltend mache und Herr Merck von der bayriſchen Volks⸗ partei bat ſchließlich, das Reich möchte doch die Steuern, aus denen es für ſich nichts mehr herauspreſſen könnte, den nicht minder geldbedürftigen Gemeinden zur beſcheidenen Nutznießung überlaſſen. Auch der Regierungsvertreter, Staatsſekretär Zapf, erſuchte flehentlich um raſche Verabſchiedung des Entwurfs und räumte auch ſeinerſeits ein, daß es ſich nur um eine Art Notgeſetz handle, beſtimmt, die größten Schädigungen zu beſeitigen, die ſich aus der Vernachläſſigung der Geldentwertung in der bisherigen Steuergeſetzgebung ergeben haben. Ueber die Einzelheiten des Entwurfs und über die wechſel⸗ vollen Verhandlungen im Ausſchuß erſtattete der demokratiſche Ab⸗ geordnete Keinalh einen eingehenden Vericht. Im allgemeinen iſt, wie ſich als wichtiges Ergebnis herausheben läßt, eine Ver⸗ plerfachung der Bewertungsgrundlage, ſo vor Zwangsanleihe und die Vermögens⸗ Die ſozialdemokratiſche Oppoſition, die ſchon im Ausſchuß angekündigt worden war, kam geſtern durch den alten Bernſtein zu Wort, der den Entwurf vor nahezu leeren Bänken zerpflückte. Den Beſchluß machte Herr Könen, aber ſelbſt er war nicht in Form und nützte de Gelegen⸗ heit, ſeine antikapitaliſtiſchen Phrafen an den Mann zu bringen, zur Erleichterung der weniger Zuhörer nur mäßig aus. Ddie Münchner Putſchpläne Mit franzöſiſcher Unterſtützung 2 Berlin, 9. März.(Von unſ. Berl. Bür.) Der„Lokalanzeiger“ in dieſem Falle eine an ſich unverdächtige Quelle, bringt eine Dar⸗ ſtellung der Münchner Putſchpläne, die ihm, wie er ſchreibt, aus Kreiſen zuging, die über das vorläufige Unterfuchungsergebnis gegen die Verſchwörer genau unterrichtet ſeien. Es wird da geſagr, die deutſchen Verſchwörer ſeien allerdings nicht ernſt zu nehmen ge⸗ weſen, wohl aber die Franzoſen, die hinter ihnen ſtan⸗ den. Die Verhafteten ſeien bei einer Zuſammenkunft feſtgenommen worden, zu der auch ein franzöſiſcher Emmiſſär erwartet wurde, dem es aber gelang zu entwiſchen. Man hatte den Beamten geraten, mit der Verhaftung des Franzoſen noch zu warten, und der Lokar⸗ anzeiger deutet an, daß vielleicht dieſenigen, die dieſen Rat gaben, ein Intereſſe an dem Entweichen des Franzoſen gehabt hätten. Auf⸗ grund des beſchlagnahmten Materials wurden Waffenſen⸗ duüngen von unzwejfelhaft franzöſiſcher Herkunft beſchlagnahmt, darunter ſogar angeblich Geſchütze in nicht ganz geringer Anzahl. Die politiſche Polizei in München ſei durch einen ehemaligen bayeriſchen Generalſtabsoffizier, der vor 1% Jahren auch der Reichswehr angehörte, davon unterrichtet wor⸗ den, daß die nun verhafteten Verſchwörer mit einem franzöſiſchen Agenten dann und dort zuſammenkömmen würden. Darauf hätte die Polizei eingegriffen und gleichzeitig bei allen, die an der Be⸗ ſprechung beteiligt waren, eine berde veranſtaltet, bei der dann umfangreiches Matertal zutage gefördert wurde. U. a. auch voll⸗ kommen fertige Proklamationen einer neuen Regierungs⸗ gewalt, Aufrufe an die Bevölkerung, Verordnungen und dergl. mehr. Ziel und Zweck der erſt von Alize, dann von Dard geförderten Be⸗ ſtrebungen bei Schaffung eines katholiſchen Staates im deut⸗ ſchen Süden aus Bayern und Deutſch⸗Oeſterreich beſtehen. Der Lokar⸗ anzeiger meint: Auch unter den e Monarchiſten kard⸗ 5700.75 Schlages in Wien gebe es Kreiſe, die ſolchen Plänen nicht abhold ſeien. *Die Grenzziehung zwiſchen Oeſterreich und Angarn iſt mit dem geſtrigen Tag, ſoweit ſie mit der Uebergabe des Burgenlandes zu⸗ ſammenhing, in allen ihren Teilen durchgeführt. Wies gemacht wird Als die Friedenskonferenz in Paris zuſammentart und den Staatsmännern von jenſeits des großen Teiches die europäiſche Geo⸗ graphie nahe gebracht werden mußte, bemühte ſich Herr Clemen⸗ ceau eifrig um die Herbeiſchaffung von Aufklärungs⸗ material. Wilſon wurde auseinandergeſetzt, daß das Saargebier von rechtswegen franzöſiſch werden müßte, denn die geſamte Be⸗ völkerung des Saargebiets empfinde die ſtärkſten Sympathien für Frankreich und habe dies in einer Adreſſe an die Friedenskon⸗ ferenz zum Ausdruck gebracht. Clemenceau wies das Schriftſtück vor mit aee Anlagen, die mit tauſenden und abertauſenden von Unterſchriften bedeckt waren, und in dieſem Schriftſtück wurde der Anſchluß des Saargebietes an Frankreich verlangt. Erſt nach In⸗ krafttreten des Verſaller Schanddokumentes erfuhr man, daß dieſe und ähnliche Ergebensheitsadreſſen von franzöſiſchen Schreibern in mühevoller Arbeit in verſchwiegenen Kammern hergeſtellt worden waren. Ein weiteres Beweisdokument Clemenceaus waren die Fäl⸗ ungen des meineidigen Mitgliedes der vom Völkerbund ein⸗ geſetzten Saarregierung Dr. Hector. Clemenceau iſt aus ſeinem Amte geſchieden, Poincare ſteht jetzt an ſeiner Stelle., Die. Fälſchermethod en ſind aber die gleichen geblieben. Augenblicklich iſt man dabei, die Unterſchriftenſammlung für die„Rheiniſche franzöſiſche Republik“ herzuſtellen. Und das macht man ſo. Die deutſche Bevölkerung proteſtiert im beſetzten und im Einbruchsgebiet durch den Boykott gegen die Militariſierung der Eiſenbahnen und die Vertreibung der Eiſenbahnbeamten. Nur wer ganz unaufſchiebliche Geſchäfte hat, ſtürzt ſich in die Lebens⸗ gefahr, einen von franzöſiſchem Perſonal gefahrenen Zug zu benutzen, denn mit einer gewiſſen Wahrſcheinlichkeit muß der Reiſende mit einem Eiſenbahnunglück rechnen. Die Franzoſen haben nun auf ver⸗ ſchiedenen Bahnhöfen keine Fahrkarten verkauft, 0 ein Bu ch zur Eintragung ausgelegt und dann Freifahrt geſtattet. Was ſteht aber auf der erſten Seite des Buches, die natürlich kein Menſch lieſt?„Unterzeichneter erklärt ſich hierdurch als Anhänger der rheiniſch⸗franzöſiſchen Republik!“ Nun wird Poincare demnächſt met einem dicken Buch unter dem Arm die Rednertribüne der franzd⸗ ſiſchen Kammer beſteigen und erklären, die friedliche Ingenieurkom⸗ miſſion habe auch die Aufgabe, die unterdrückten Rheinlande vom deutſchen Joch zu befreien. Elmenceau aber wird gelb werden vor Neid. Er fälſchte wie ein ewöhnlicher Verbrecher mit unechten Unterſchriften, Poincare aber ogar mit echten! Ddie Teuerung im Februar Die RNeichsinderziffer um 136 v. 5. geſtiegen Die Reichsindexziffer für die Lebenshaltungskoſten(Ernäh⸗ rung, Wohnung, Helzung, leuchtung und Bekleidung) beträgt nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts im Durchſchnitt des Monats Februar 2643(1913/14 1) gegenüber 1120 im Januar; ſie iſt demnach gegenüber dem Vormonat um 136 Pro⸗ ent geſtiegen. Ohne die Bekleidungsausgaben ſtellt ſich die ndexziffer auf 2408, ſomit um 132,9. Prozent höher als im Januar. Die Ernährungskoſten ſind um 133 Prozent auf das 3183fache, die Bekleidungskoſten um 147,6 Prozent auf das 4164ſache der Vorkriegszeit geſtiegen. Die außerordentliche mit dem Einbruch in das Ruhrgebiet einſetzende Preisſteigerung hat ſich bis in die Mitte des Monats Februar fortgeſetzt. Seltdem macht ſich ein Stocken in dem Preisauftrieb bemerkbar, für eintge, beſonders die unter unmittelbarem Einfluß der Valuta ſtehenden Lebensmittel ſogar ein Rückgang. Das deutſche vermögen in Amerika Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, beträgt das deutſche Vermögen in Amerika, das nach dem neuen Beſchluß des ameri⸗ kaniſchen Kongreſſes bis zur Höhe von 10 000 Dollar freigegeben werden ſoll, etwa 40 Millionen Dollar. Da das in Amerika beſchlagnahmte geſamte deutſche Privatvermögen rund 340 Mill. Dollar beträgt, ſo bleiben demnach noch 300 Millionen Dollar als Pfand in den Händen der amerikaniſchen Regierung zurück. Dazu kommen noch die beſchlagnahmten deutſchen Schiffe, deren Wert verſchtieden geſchützt wird. Die Schätzungen ſchwanken zwiſchen 50 und 200 Millionen Dollar. Die türkiſchen Gegenvorſchläge Nach einer„Times“⸗Meldung aus Konſtantinopel liegen fol⸗ gende abgeänderten kürkiſchen Vorſchläge zur Laufanner Kon⸗ ferenz vor: 1. Abſchaffung der und finanziellen Kapitu⸗ tionen; 2. Aufſchub einer Regelung der Moſſulfrage; 3. Annahme der Abtretung von Karagatſch, Forderung nach Reparationen für den von Griechenland in Anatolien Schaden; 4. Räu⸗ mung der beſetzten Gebiebe durch die Alliierten nach Abſchluß des Friedens. Letzte Meldungen IJ Berlin, 9. März.(Von unſ. Berliner Büro.) Die Pariſer Abendblätter berichten einer Drahtung der eee Ztg. zu⸗ folge, daß man in Brüſſel„ein bolſchewiſtiſches Komplott“ gegen die Sicherheit des Staats aufgedeckt habe. Ueber 40 kommuni⸗ ſtiſche Führer ſeien in Brüſſel, Antwerpen, Lüttich und Gent feſt⸗ genommen worden. Die Kommuniſten hätten„Geld aus Deutf land(?7) und Rußland“ erhalten. * Die polniſche Mark in Oſtoberſchleſien. In Oſtoberſchleſien ſollen die Löhne vom 10. März an in polniſcher Mark erfolgen und zwar zu einem Satz von 1,75 für eine polniſche Mark. — Städtiſche Nachrichten Aenderung der Satzung über die Benützung der Kanäle, der Müllabfuhß und Straßenreinigung Dem Bürgerdusſchuß liegt für ſeine Sitzung am 21. März der ſtadträtliche Antrag vor, den Gemeindebeſchluß über die Penützung der Kanäle, Müllabfuhr und Straßenreinigung vom 27. März 1922 wie folgt zu ändern:„§ 2 erhält an Stelle des erſten Abſatzes fol⸗ gende Faſſung: Die Gebühr wird erhoben von den für die Woh⸗ nungsabgabe nach dem badiſchen Wohnungsabgabegeſetz vom 6. Okt. 1921 maßgebenden Steuerwerten der beitragspflichtigen Grundſtücke und Gebäude. Bleibt dieſer Steuerwert für eine Woh⸗ nung oder ſonſtige Nutzräume hinter dem Zwanzigfachen der Frie⸗ densmiete zurück, ſo iſt er auf dieſes Zwanzigfache zu ergänzen; recht⸗ fertigen beſondere Umſtände eine Ermäßigung der Friedensmiete, ſo kann auf Antrag anſtelle des Zwanzigfachen ein entſprechend ge? ringeres Vielfaches treten. Iſt ein Steuerwert überhaupt nicht er⸗ mittelt, ſo wird er unter Angleichung an die Steuerwerte gleichartiger Grundſtücke und Gebäude feſtgeſetzt. Die erforderlichen Auskünfte müſſen von den Pflichtigen gegeben werden. Als§ 5 wird beigefügt: Ergeben ſich bei Anwendung dieſer Grundſätze Härten, ſo kann der Stadtrat die Gebühren ermäßigen. Der Stadtrak trifft die für die Durchführung dieſer Satzung erforderlichen Anordnungen. Als 8 wird beigefügt: Dieſe Satzung tritt in ihrer geänderten Faſſung am 1. April 1923 in Kraft.“ Zur Begründung der Vorlage wird u. a. folgendes ausgeführt: Am 27. März 1922 hat der Bürgerausſchuß einer Satzung zuge⸗ ſtimmt, durch welche einheitliche Grundſätze für die Erhbung der Kanal⸗, Milllabfuhr⸗ und Straßenreinigungsgebühren aufgeſtellt wurden. Die Grundlage— Gebührenerhebung nach dem Mietwer — wurde damals nicht geändert, jedoch ausdrücklich vorbehalten, daß je nach der Wirkung des Reichsmietengeſetzes vom 24. März 1922 oder der Art der Durchführung der Wohnungsabgabe eine andere Grundlage gewonnen werden ſollte. Nachdem ſich jetzt die Einwir⸗ kung des Reichsmietengeſetzes und des Wohnungsabgabegeſetzes er⸗ kennen läßt, iſt es zur Vereinfachung der Gebührenerhebung und zur Erzielung einer gerechteren, von den Zufälligkeiten der Mietenrege⸗ lung unabhängigen Verteilung der Gebühren geboten, anſtelle der Mieten den Teil des Steuerwertes, der auf die Wohnung oder ſon⸗ ſtige Räume entfällt. zur Grundlage der Gebllerenarhebung zu machen, und dabei von den Vorarbeiten Gebrauch zu machen, die für die Erhebung der Wohnungsabgabe geleiſtet ſind. Eine Reihe von Mängeln des bisherigen Syſtems ſoll durch die neue Erhebungs⸗ art beſeitigt werden. Die wirklichen Mietwerte nach dem Stande vom 1. Dezember 1921 werden, je weiter die Zeit fortſchreitet, um ſo ſchwerer feſtgehalten werden können. Die Mietbeträge des bisherigen Kataſters beruhen zunächſt auf den Angaben der Beteiligten. Das Intereſſe, die Zahlungen niedriger zu halten, verleitet zu unrichtigen Angaben; das Perſonal der Mietwertkontrolle iſt nicht in der Lage, für eine durchgängig gleichmäßige Erfaſſung der wirklichen Miet⸗ werte für die im eigenen Hauſe wohnenden Eigentümer leiden durch⸗ weg an dieſem Fehler. Verſchiedenheiten ergeben ſich aus der größeren oder geringeren Geſchäftstüchtigkeit der Vermieter. Man⸗ cher 1 89 75 ſich am 1. Dezember 1921 mit geringeren Mieten, während es einem anderen gelang, ſchon zu dieſem Zeitpunkt zeit⸗ gemäße Mieten zu erzielen. Dazu kommt, daß am 1. Dezember 192¹ vielfach noch liefen, deren Vertragsſumme für die da⸗ maligen Verhältniſſe viel zu gering war, was einen großen Ausfall an Gebühren zur Folge hatte. Ein beſonders nachteiliger Umſtand, der für das Jahr 1022 ſchon große Ausfälle zur Folge hatte, iſt die ungenügende Heranziehung der Villen und induſtriellen oder ge⸗ werblichen Gebäude, für die immer noch, wie im Jahre 1907 einmal beſchloſſen worden iſt, 4 bezw. 5 Prozent des Steuerwertes als Miete in den Regiſtern der Werke eingetragen iſt, obwohl die Mie⸗ ten der Wohnungen am 1. Dezember 1921, ganz abgeſehen von den Läden uſw., nicht mehr wie im Jahre 1907 5 Prozent, ſondern un⸗ gefähr 10 Prozent des Steuerwertes ausmachen. Ju denſenißen Mieträumen, für welche trotz der allgemeinen Niederhallung der Mle⸗ ten ſchon frühzeitig eine den Teuerungsverhältniſſen entſprechende Steigerung der Mieten eingetreten war, gehören vornehmlich Läden, Wirtſchaften, Kaffeehäuſer und ähnliche gewerbliche Räume. Wenn nun auch hier eine gleichmäßige Belaſtung ſolcher Räume im Ver⸗ hältnis untereinänder erzielt wird, 15 werden ſie dennoch im Vergleich zu den eigentlichen Wohnräumen nach wie vor ſtärker ge⸗ troffen, da der Steuerwert auf die Läden und Wohnräume im ein⸗ zelnen Hauſe nach dem Stand der Miete vom 1. Dezember 1921 ver⸗ teilt wird; zu dieſer Zeit waren aber 17 7 gewerbliche Räume ſchon mit verhältnismäßi höheren Mieten belegt als Wohnungen. Daintt aber Wohnungen, die in ſolchen ſtark gewerblich ausgenützten Häu⸗ ſern liegen, nicht zu günſtig behandelt werden(da ja die Steuerwerte der Vorkriegszeit, nicht der Gegenwark aufgeteilt werdenh, wird vorgeſehen, daß der anteilige Steuerwert mindeſtens dem zwan⸗ 11 etrage der Friedensmiete muß. Dieſe Er⸗ öhung ſoll aber da nicht in volle Wirkſamkeit treten, wo ſeither Wohnüngen durch Veränderungen im Hauſe, Umbauten, Verkleine⸗ rungen, Einrichtung von Läden und Werkſtätten gegenüber dem Frieden an ihrem Gebrauchswert eingebüßt haben. Wie ſich die Neuregelung im einzelnen auswirkt, ergibt ſich au⸗ folgendem: Die Geſamtſumme der Mietbeträge nach der letzten Schätzung der Direktion der Werke vom Monat Dezember 1922 be⸗ trägt etwa 68 Millionen Mark. Unter Berückſichtigung der in Be⸗ tracht kommenden Befreiungen von der Gebührenpflichf in den eiſt⸗ zelnen Vororten(wo teils von der Straßenreinigung kein Gebrauch gemacht wird, teils von der und Müllabfuhr) 5 ein Satz von 100 Prozent der Mieten bei der Müllabfuhr: 59 Mik. Mark, bei der Kanalbenutzung: 63 Millionen, bei der Straßenreink⸗ Naturwiſſenſchaftliche Rundſchau Phyſikaliſche Wünſchelruten Von Dr. Fr. Scheminzky, Phyſiologiſches Inſtitut⸗Wien. Obwohl die neueren Unterſuchungen über die Wünſchelrute ge⸗ zeigt haben, daß es Menſchen gibt, welche unterirdiſche Subſtanzen zu ſpüren vermögen, wird man doch von den Rutengängern keinen allzu ausgedehnten Gebrauch machen, weil die Verwendung eines menſchlichen Individuums an Stelle eines phyſikaliſchen Apparates immerhin eine große Reihe von Fehlerquellen einſchließt. Daher hat man ſchon ſeit langem Verſuche gemacht, phyſikaliſche Wünſchelruten zu konſtruieren, d. h. Apparate, welche Er⸗ kennung und Unterſuchung unterirdiſcher Subſtanzen von der Oberfläche her geſtatten. Dieſe phyſikaliſchen Wünſchelruten ſollen die koſtſpieligen Bohrungen erſetzen, oder wenigſtens ausſichtsloſe Vohrungen verhindern. Verſchiedene Methoden geben Anhalts⸗ punkte über die in der Erde vorhandenen Stofſe. Die Dichſe würde von Etpös, einem ungariſchen Phyſiker, zur Bodenunter⸗ ſuchung herangezogen. Schon Helmert hat die Beziehungen zwiſchen Aufbau des Bodens und örtlicher Schwerkraftsgröße unterſucht, unter der Vorausſetzung, daß Differenzen dann wahr⸗ zunehmen ſein werden, wenn in eine leſchtere Maſſe eine dichtere eingelagert iſt, und umgekehrt. Dieſe Differenzen können nur mit anem ſehr ſeinen Inſtrument gemeſſen werden. Dies hat nun Etnös mit ſeiner Drehwage getan. Aus den verſchledenen Ab⸗ lenkungen der Wage läßt ſich die Störung in Größe und Richtung genau beſtimmen und Schlüſſe auf die unterirdiſchen Maſſen Nehen. Schmendar hal mit der Drehwage in Deutſchland einen Saſsborſt gemeſſen, und die erhaltenen Werte wurden durch Kon⸗ trollboheungen auf das genaueſte beſtätigt. Im Jahre 1911 wurde non Prof. Koch an der technſſchen Hochſchule zu Stuttgart ein Waſſerfinder konſtrulert, welcher die Strömungsgeräuſche des Waſſers verſtärkt wiedergeben ſoll. Die Koch'ſche Anordnung be⸗ nützt ein Inſtrument, welches als Phonendoſkop den Aerzten wohl⸗ bekannt iſt und vlelfach ur Auskultation der Patienten verwendet wird. Dieſer Apparat veſteht aus einem unten ausgehöhlten Metallkloß, über deſſen Höhlung eine Hartgummiſcheibe geſpannt iſt. Von der Hühlung führen zwei Röhrchen mit Schläuchen zu auel Oliven, welche in beide Ohren geſteckt werden können. Durch Fehlen und Auſtreten non Strömungsgeräuſchen ſowie nach Stärke und Varlation derſelben bei Bewegen des Apparates, kann man auf bie unterirdiſchen. Waſſerverhältniſſe ſchließen, Als der Er⸗ finder in der Nähe von Dornbirn im Bregenzerwald ſeine Kapfel auf den Boden legte, war er erſtaunt über die Stärke der Ge⸗ räuſche und des Brauſens, das er vernehmen konnte. Nachträg⸗ liche Bohrungen konnten ſeine Angaben über das Vorkommen von 5 Waſſerläufen an den betreffenden Stellen be⸗ ſtätigen. Eine weitere Eigenſchaft, welche gewiſſe Meſſungen ge⸗ ſtattet, iſt die Elaſtizität. Aus den Beobachtungen über den Ver⸗ lauf von Erdbebenwellen iſt ſchon ſeit längerer Zeit bekannt, daß verſchiedene Geſteine die Wellen je nach ihrer Elaſtizität mit ver⸗ ſchiedener Geſchwindigkeit durchlaſſen. Wenn nun nach Mintrop große Maſſen auf den Boden fallen gelaſſen, oder an beſtimmten Stellen kleine Dynamitpatronen 5 Exploſion gebracht werden, ſo entſtehen künſtliche Erdbebenwellen im kleinen, welche von ver⸗ ſchiedenen außerordentlich empfindlichen Seismometern aufge⸗ nommen werden können. Werden ſolche Apparate im Umkreis um die Exploſtonsſtelle an verſchiedenen Orten aufgeſtellt, ſo kann man aus den regiſtrierten Daten auf die Elaſtizität in den verſchiedenen Richtungen ziehen. Die am meiſten erfolgverſprechenden Methoden ſcheinen aber die elektriſchen zu ſein. Man mißt entweder die im Erd⸗ boden kreiſenden Ströme, oder leitet ſolche mit einer Hüilfsbatterie in den Boden ein, um ihren Verlauf zu unterſuchen. Der automatiſche Quellenfinder von Schmid in Bern beſteht aus einer Spule aus weichem ausgeglühten Eiſendraht, welcher Über einem gläſernen Hohlzylinder aufgewickelt iſt. Ueber der Spule ſchwingt möglichſt reibungslos eine—— magnetiſierte Nadel, welche ſich natürlich ſtets in die Nord⸗Südrichtung einſtellt. Wenn durch Erd⸗ ſtröme, welche der größeren Leltfähigteit halber die waſſerführenden Schichten bevorzugen, in der Spule eine Induktion von Strömen erfolgt, ſo ſoll die Nadel abgelenkt werden und ſo Schwankungen zeigen. Treten alſo Schwankungen der Nadel auf, ſo kann daraus auf Waſſernähe geſchloſſen werden. Schon im Jahre 1830 wurde hingegen eine andere Art des elektriſchen Schürfens von W. Frox in den Kupfergruben von Cornwall verwendet. Man leſtet Ströme in den Boden ein und mißt nun durch ein eingeſchaltetes Meßinſtrument die durchgehende Stromſtärke. Bel Anweſenheit guter Leiter, waſſerführender Geſteine und Erze wird mehr Strom durch den Boden gehen, als wenn dieſer aus ſchlechten Leitern be⸗ ſteht. Man kann an Stelle dieſer Anordnung auch zwel Metall⸗ platten in den Boden einſenken und durch dieſe den Hilfsſtrom ein⸗ führen, der hier allerdings ein Wechſelſtrom ſein muß. Dann ſteckt man zwei Drähte welche zu einem Telephon führen, in den Poden und verändert die Lage des einen Drahtes immer ſo, daß das Telephon nicht ausſpricht. Die Linie, welche der bewagte Draht auf dem Erdboden beſchrieben hat, entſpricht dann der Linie gleicher Potentigle, und aus dieſen Potentiallinien kann ebenfalls die Verteilung ſchlechter und guter Leiter erſchloſſen werden. An Stelle des elektriſchen Stromes werden auch elektriſche Wellen und Schwingungen verwendet. Eine hinreichende Fundierung der Methode, welche die elektriſchen Wellen verwenden, ſtammt aber erſt von Löwy und Leimbach. Die Möglichkeit einer Auffindung Subſtanzen in dem Gewirre der Bodenbeſtandteile beruht auf der Tatſache, daß die Richtleiter dez elelkriſch Stromes wellendurchläſſig ſind, während die Leiter des elel⸗ triſchen Stromes den Dürchgang der Hertz'ſchen Wellen ver hindern. Es hat ſich nun 4185 daß die 1 Geſteine⸗ im waſſerfreien Juſtand, als 5 atoren die elektriſchen Wellen durchlaſſen, während die Erze und alle waſſerführenden Schichten den Gang derſelben hemmen; an Grenzflächen ſolcher Subſtanzen tritt dann eine Reflexion der Wellen auf. Löwy und Leimba der nun z. T. gemeinſam oder einzeln eine Reihe von Ver⸗ ahren ausgearbeitel, welche patentlert wurden und heute vielfach angewendet werden. Eines der einfachſten Verfahren, das beſonders leicht in Berg werken angewendet werden kann, iſt das Abſorptionsver? fahren, das eben einfach auf der ſoeben erwähnten Tatſache der Durchläſſigkeit oder Undurchläſſigkeit beruht. Das Reflexionsver⸗ fahren, das Anwendung finden kann, wenn Grenzflächen von Metallen, Erzen, Laugen und Waſſer beſtimmt werden ſollen, ver wendet zwei Antennen. Die eine fungiert als Sendeantenne, die andere als Empfangsantenne. Werden nun die Winkel, welch⸗ Sende⸗ und Empfangsantenne mit der Erdoberfläche bei maſ. maler bilden, gemeſſen, ſo kann die Tieſe der reflektierenden Oberfläche gerechnet werden. Schließlich werden auch die magnetiſchen Eigenſchaften 1 Jeſtſtellung ihres Vorhandenſeins verwendet. Es iſt wiederha obachtet worden, daß Salzſtöcke die Verteilung der Kraſlinten des Erdfeldes ſtören, und wenn der Verlauf der Störung ſeſtgeleſ wird, ſo kann daraus ſehr wohl auf die räumlichen Verhältniſſe des Salzſtockes geſchloſſen werden, Auch in der Nähe von großen Lagern magneiſſcher Eiſen⸗, Nickel⸗ und Kobalterze können lolcht Aenderungen in der normalen Vertellung der Kraftlinten beobachle werden. Solche Meſſungen ſind in den letzten Jahren vor allem in Schweden gemacht worden und haben gute Reſultate ergeben. „ Als nieſte Methode, den Erdboden zu erforſchen un ihn über ſeine Schätze zu befragen, muß noch die Beobachtung des radioaktiven Zuſtandes erwähnt werden. Dieſe Unter⸗ ſuchungen ſind in den letzten Jahren von dem Göttinaer Phyſe Ambronn gemacht worden. Bei der Entſtehung der Geſteine ſin in dieſe Mutterſubſtanzen und Umwandlungsprodukte der rabio⸗ aktiven Stoffe aufgenommen worden. Del Aebergang von einen Schicht zur anderen macht ſich nun oft durch Aenderungen im radioaktiven Perhalten geltend. Dieſes Verhalten und ſeine Aenderung kann in Laboratorlen an Geſteinsproben oder Terrain durch Meſſung der radſoaktjpen Strahlung beſtimm merden, woraus man wichlige Auſſchfüſſe über die vorhandenen Stoffe gewinnt. * — — Freitag, den 9. März 1923 Mannheimer General⸗Aneiger(mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 115 ung: 65 Millionen. Es iſt alſo durchſchnittlich zur Erztelung von 92 Midlonen die Erhebung einer Gebühr von 100 Prozent der Mie⸗ ten erforderlich. Legt man die Steuerwerte zugrunde, die nach den ſetzt vorliegenden Schätzungen insgeſamt etwa 840 Millionen Mark ergeben, und berückſichtigt man wegen der Befreiungen in den einzelnen Vororten davon nur etwa 766 Millionen Mark für die Gebührenerhebung, ſo genügt eine Gebühr von knapp 8 Prozent des Steuerwertes, um den gleichen Ertrag, nämlich 62 Millionen Mark zu erbringen, den bisher 100 Prozent der Mieten erzielten. Statt 1 Prozenk der Mieten(des Mietwertes) vom 1. Dezember 1921 wird demnach der einzelne Gebührenpflichtige 0,08 Prozent des an⸗ teiligen Steuerwertes zu entrichten haben. Es iſt von uns neuerdings wiebder feſtgeſtellt worden, daß wir die Berechnung und Erhebung der Gebühren nach dem Einkommen für die allein gerechte Art halten. In dieſer uffaſſung werden wir auch durch die vorſtehende ſtadträtliche Begründung nicht wankend gemacht Es wird infolgedeſſen auch ſernerhin unſere Auf⸗ gabe ſein, darauf hinzuwirken, daß die Reichs⸗ und Landesgeſetze die Aenderungen erfahren, die die Gebührenerhebung nach der wah⸗ ren Leiſtungsfähigkeit, alſo nach dem Einkommen, zulaſſen. Sitzung der Mannheimer preisprüfungskommiſſion Die Lebenshaltungskoſten: das 2805fache.— Die Mehl⸗ und Back⸗ warenpreiſe.— Das goldne Ei. Regierungsrat Dr. Hofmann eröffnete die ſtarkbeſuchte Sitzung mu der Feſtſtellung, daß die Koſten der Lebenshaltung auf das 2805fache geſtiegen ſind. Nimmt man in der üblichen Weiſe die fünfköpfige Familie(Eheleute und 3 Kinder) als Norm, ſo ergibt ſich nach dem Stande vom 7. März für den Zeitraum von vier Wochen ein Aufwand von 321 472 Mark gegen 204 407 Mark am 21. Februar, 262 198 M. am 7. Februar, 157 417 M. am 16. Januar und 91910 M. am 10. Januar. Setzt man die Friedenszahl von 114.59 M. gleich 1, ſo erhält man folgende Indexziffern: 10. Januar 802, 24. Januar 1374, 7. Februar 2288, 21. Februar 2560, 7. März 2805. In den letzten 14 Tagen erhöhten ſich die Koſten der Lebenshaltung um 9,2 Prozent, in der Zeit vom 7. Februar bis 7. März um 22,6 Prozent. Die Preisſteigerung hat ſich zwar ſeit Mitte Januar verlangſamt, aber das Endergebnis der Index⸗ berechnungen bleibt eben immer noch eine Steigerung. Intereſſieren dürfte, daß vom 10. Januar bis 7. Februar die Steigerung 85,3 Prozent, vom 7. Februar bis 7. März 22,6 Prozent und vom 21. Februar bis 7. März 9,2 Prozent betrug. Ein Vertreter der Mehlhändler⸗Vereinigung war der Einladung gefolgt, um Aufſchluß über die Verhältniſſe im Mehlhandel zu geben. Nach ſeinen Darlegungen iſt die Lage dieſes Handelszweiges z. Z. keine roſige. Ein Kampf gegen den Ring der Großmühlen ſei ausſichtslos. Der Handel ſei oft gar⸗ nicht in der Lage, zu dem von den Großmühlen ausgegebenen Richt⸗ preis zu kaufen, weil dieſer Preis meiſtens um mehr als 20 000 M. übertroffen werde. Andererſeits müſſe zugegeben werden, daß die Lage der Mühlen auch nicht beneidenswert ſei. reagiere zu allererſt auf das Fallen oder Steigen des Dollars. Der Handel könne ſich bei zu hohen Preiſen nur reſerpiert verhalten, wenn er aber die Ware unbedingt haben wolle, müſſe er eben die ver⸗ langten Preiſe zahlen. Die größten Differenzen entſtehen zwiſchen den Forderungen der Mühlen und denjenigen der zweiten Hand. Es iſt vorgekommen, daß an einem beſtimmten Tage Mehl auf vier Vochen lieferbar von einer Mühle gekauft wurde und daß am andern Tage ein Zirkular herauskam, das die Erhebuna eines Zuſchlages von—5000 M. anzeigte. Früher erkundigte man ſich bei der be⸗ freundeten Mühle nach dem Preis und geſtaltete darnach den Wieder⸗ verkaufspreis. Heute haben die Mühlen Einheitspreiſe. Die ver⸗ änderten Verhälkniſſe haben dazu geführt, daß den Bäckern die frühe⸗ ren Lieferungsbedingungen nicht mehr eingeräumt werden können und daß in den Läden ganz verſchiedene Preiſe gefordert werden. Bei Schreiber war z. 5 E. e zu—500 M. zu haben, das im Ein⸗ kauf bereits—900 M. koſtete. fHer Vorſitzende gab im Anſchluß daran bekannt, wie ſich die Steigerung des Brotpreiſes(155 M. für einen Dreipfund⸗ laib) zuſammenſetzt. Auf die Brennſtoffpreiſe entfallen 41., auf Licht, Kraft und Waſſer 20., Gehilfenköhne 70., Unternehmer⸗ gewinn 10., Unkoſten des Kommunalverbandes 6., kleinere Unkoſten 8 M. daß Lohn und Kohlen den Brotpreis am meiſten vertdeuern. Als der Wendepunkt im Dollarſtand eintrat, ſollte der Brötchenpreis d von 100 auf 125 M. erhöht werden. Man hat aber den bisherigen Preis N um in dieſem Augenblick nicht der Preistreiberei verdächtigt zu werden. Der Meylpreis ſei inzwiſchen zwar zurſick⸗ gegangen, er habe aber ſeinen Ausgleich wieder durch die Er⸗ höhung der Hefepreiſe gefundeg. Dazu kommt, da der Spitzen⸗ lohn auf 71000 M. in der Woche Heiche iſt. Licht, Kraft, Holz und Kohlen ſind ebenfalls beträchtlich teurer geworden. Die Krankenverſicherung iſt auf das—öfache geſtiegen. Wenn der Preisrückgang des Mehles anhält, dann wird der Bäcker in den näüchſten Tagen in der Lage fein, mit den Preiſen der Weißwaren zurückzugehen. Von einem Vertreter des Einzelhandels wurde darauf aufmerkſam gemgcht, daß eine Bewucherung der Be⸗ völkerung durch den unreeklen Mehlhandel zweifellos ſtatt⸗ findet. Es ſel ihm ein Fall bekannt, wonach bei einer Mehl⸗ lieferung von 10 Millionen eine Million Mark verdient wurde. Dabei beſtehe der Verdacht, daß von dieſem enormen Gewinn nicht einmal die volle Umſatzſteuer gezahlt wurde. Die Vereinigung der ehlhändler ſollte alle unreellen Elemente ausmerzen. Der Ver⸗ treter der Mehlhändler bemerkte, es ſei garnicht möglich, mit dem Mehipreis genau nach dem Dollarſturz zurückzugehen, weil —— Mozartabend von Walter Rehberg Drel Alavierkonzerte mit kleinem Ortcheſter. »Es macht viel Vergnügen, ein Kunſtgenie dieſer Art einen leltenen Gang mit Leichtigteit nehmen zu ſehen, wobei man die Ahnung hau, daß es Andern die ungeheuerſte Anſtrengung koſten würde.“ Dieſe Worte, die ſich anno 1701 auf Mozart und ſeine damals funkelnagelneuen Klavierkonzerte bezogen haben, dürfen wir ute mit kleinen Veränderungen auf Walter Rehberg umdeuten. un Mozart iſt für jeden Künſtler ſehr ſchwer, der Meiſter verlangt zen ſeinen Pianiſten nicht nur die„ruhige, ſtete Hand“, welche alle Jiguration„wie Oel hinfließen läßt“— eigene Worte des Meiſters 55 ſondern ebenfoſehr den geſangreichen Vortrag. In allem verlangt Nezart die volfe Muſttalilct(pon der heute ſo viel gerebet wird), Karheit und Geiſt, Deutlichzeit und Seele. Es ſind Sympho⸗ nien mit obligatem Flügel, ſie geben dem Taſtenhelden und Podiumkomödianten kaum die rechte Gelegenheit zu glänzen. di un Mozarts ſchönſte Wirkungen ſind rein ſymphoniſche. Wie hier bleStreicher den Klavierklang heben und tragen, wie dort die Holz⸗ läſer den Ausdruck ſteigern, wie das volle Orcheſter dem Klavier genüber tritt, wie Orcheſter und Klavier ſich zu ſymphoniſchen Ge⸗ wlden abrunden: dies alles iſt auch heute noch neu und ſchön. Mo⸗ garts Klavierkonzerte ſind die Vorläufer des Symphonikers Wethoven: aber wer kennt ſie wirklich in ihrer ganzen Schönheit ann hört man ſie„richtig“? Geſtern haben wir ſie richtig gebört. Zunächſt einmal räumlich richtig, in der rechten Klangwir⸗ ng. Die Konzerte des 18. Jahrhunderts ſind nämlich für die ketammer“ geſchrieben, für einen kleinen Saal. So die Klavier⸗ donzerte von Vach und Händel, aber auch die Violinkonzerte von Viotti. In ſolchen kleinen Sälen klang alles groß und bedeutend, keiner der vielen feinen Züge ging verloren, die Holzbläſer klangen 2 em kleines Orgelwerk, Hörner und Trompeten gaben Pracht und dald Und die Pauken dramatiſchen Aecent! Das Ganze hatte der zeſtlichen Glanz, bald zartes Dämmerlicht, bald fröhliche Laune: Sei Wirtuoſe(der Meiſter ſeiner Kunſt) hatte ſich alſo nach drei Aueen zu betätigen. Die dreiſätzige Form hatte tiefere Bedeutung 9 es dies empfanden wir geſtern mit holder Freude im Saale der Harmonie. Vechſtein⸗Flügel aus dem Lager von K. Ferd. Jeckel blieg et und wurde durch die Kunſt 5 itweiſe außer Betrieh—dem aßt. Dies Orcheſter war ungeführ das Begleit⸗ wenngleich die Vermutung erlaubt iſt, daß nen Wiener Akademien etwas mehr Streichinſtrumente ing hatte und mit dem„italieniſchen“ Klang rechnen Der Die Mehlbranche⸗ Ein Vertreter der Bäckerinnung beſtätigte, E das Getreide in dem Augenblick bezahlt werden müſſe, in dem es verladen ſei. Die Mehlhändlervereinigung bekämpfe mit aller Energie die unreellen Elemente. Die allerſtrengſte Kontrolle ſei eingeführt. In den letzten Wochen ſeien mehrere Händler aus der Börſe ausgewieſen worden. Es ſei zu bedenken, daß das Getreide ein Vierteljahr unterwegs ſei, bis es in den Beſiß der Mühlen komme. Eſne Vertreterin der Hausfrauen beſchwerte ſich über das Mindergewicht der Brötchen, das bis zu 20 Gramm be⸗ trage. Der Vertreter der Bäckerinnung beſtritt, daß das Mindergewicht ſo groß ſei. Es ſei nicht möglich, jedes einzelne Brötchen auf die Goldwage zu legen. Es ſeien ihm in der letz an Zeit auch keine Klagen über zu leichte Brötchen mehr zu Ohren gekommen. Es könne ſehr leicht vorkommen, daß bei der maſchi⸗ nellen Herſtellung der Brötchen— die Teigmaſchine macht eine ganze Anzahl Brötchen auf einmal backfertig— Ungleichheiten vorkommen. In dem Augenblick in dem in einer Hausfrauenver⸗ ſammlung ein Vertreter des Hefeverbandes erklärte, daß 20 Gramm Hefe zu 80 M. abgegeben werden könnten, wurde der Hefepreis von 700 auf etwa 2000 M. eryöht. Wenn das Pfundpaket aus der Fabrik beim Bäcker anlangt wiegt es nur noch 480 Gramm, nach einigen Tagen ohne Papier 420—430 Gramm. Unter 150 Mark könnten infolgedeſſen 20 Gramm Hefe heute nicht abgegeben werden. Es gebe aber Bäcker, die die Hefe unter dem Einkaufs⸗ preis verſchleuderten, um Kunben zu fangen. Der Mehlpreis von 1000 M. ſei angemeſſen Es müſſe zugegeben werden, daß in einzelnen Läden der Preis geringer ſei, aber dabei ſei die Qualität zu berückſichtigen. Norddeutſches 70prozentiges Mehl ſei mit 900 Mark teurer als ſüddeutſches Mehl zu 1000 M. Regierungsrat Dr. Hofmann veranlaßte alsdann eine aus⸗ führliche Beſprechung über den Eierpreis, der in den letzten Tagen wieder angezogen hat. Für ein friſches Ei mußten auf dem geſtrigen Wochenmarkt bis zu 420 angelegt werden. Mit Recht bemerkte Dr. Hofmann, daß es die Bevölkerung nicht verſtehen könne, daß die Eierpreiſe in einer Zeit derart anziehen, in der die Hühner wieder zu legen beginnen. In einem Schreiben des Be⸗ zirksamts Boxberg heißt es, daß eine wirkſame Bekämpfung des Eierwuchers nur möglich ſei, wenn von hier aus auf die Preiſe eingewirkt werde. Die Städter und Händler böten dem Landwirt bereits 200—300 für das Stück. Bis vor kurzer Zeit habe kein Landwirt daran gedacht, mehr als 150 zu fordern. Ein Vertreter des Eiergroßhandels gab über die Verhältniſſe im Eier⸗ großhandel Auskunft. Darnach kommt der Bezirk Boxberg für die Verſorgung der Mannheimer nicht ausſchlaggebend in Betracht. Wenn im Taubergrund die Eier zu 200 eingekauft werden, dann können ſie hier zu 300 4 abgeſetzt werden. Der hieſige Eiergroß⸗ handel iſt gezwungen, aus Schleſien und Norddeutſchland zu be⸗ ztehen, weil Bayern durch das Syſtem der Richtpreiſe, die nicht überſchritten werden dürfen, einen Bezug im großen unmöglich macht. In Schleſien koſtet ein Ei an Ort und Stelle 295—300. Dazu kommen 50 Frachtſpeſen. Wenn die leeren Kiſten zurück⸗ geſchickt werden, wird das Ei um 15—20/ teurer. In der vorigen Woche betrug der Verkaufspreis dieſer ſchleſiſchen Eier 330—350.4. Dabei wurde nichts verdient, viel eher noch zugeſetzt. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß die Preiſe in den nächſten Tagen um etwa 50% zurückgehen, wenn die Zufuhr aus Bayern und Württemberg etwas beſſer wird. Es iſt aber zu befürchten, daß dieſe Ermäßi⸗ gung nicht lange anhalten wird, da ſich bei den hohen Fleiſchpreiſen eine große Nachfrage nach Eiern bemerkbar macht. Die bayeriſchen Eier könnten heute ſchon zu 300„ verkauft werden. „Der Vorſitzende ſtellte feſt, daß auch hier nur ein ein⸗ heitliches Vorgehen preisdrückend wirken könne. Ein Vertreter der Arbeiterſchaft bezeichnete es als einen Unfug, daß der Auf⸗ käufer in Bayern Gefahr laufe, wegen Preistreiberei angeklagt zu werden, wenn er mehr als 200 bezahlen wolle, während in Schleſien ungeſtraft 295 verlangt werden können. Auf dem Markte ſollte die Wucherpolizei einſchreiten, wenn der Kleinhänd⸗ ler 400 für ein Ei fordere, da dieſe Eier ſedenfalls nicht aus Schleſien ſtammten. Der Vertreber des Ejergroßhandels mußte zugeben, daß Wucher vorliegt, wenn die aus Baden, Würt⸗ temberg und Bayern ſtammenden Eier zu 400 verkauft werden VBei einem Einkaufspreis von 220„ und 20 Speſen beträgt die Händlerſpanne 160. Diejenigen Markthändler, die in den Läden kaufen, verdienen ſehr wenig, deſto mehr diejenigen, die die ier in größeren Mengen in Süddeutſchland kaufen. Der waggon⸗; weiſe Bezug iſt zu riskant, weil die Verluſte zu groß ſind, wenn er Eierpreis auch nur um einige Mark zurückgeht. Ein anderer Vertreter des Handels ſtellte feſt, daß ſich in den Elerhandel in den letzten—6 Wochen eine Anzahl Frauen eingeſchlichen haben, deren Männer ſich in gut bezahlten Stellungen befinden. Zon dieſen unreellen Elementen ſind ſchon vor 14 Tagen die Eier mit 320—340 aufgekauft worden. In der weiteren Ausſprache wurde auf die Verpflichtung dez Großhandels hingewieſen, durch größeren Bezug bayeriſcher Eier preisdrückend zu wirken. Der Vorſitzende ſtellte zum Schluß die Tatſache feſt, daß in Würt⸗ temberg und Bayern Richtpreiſe zu dem Zwecke feſtgeſetzt ſind. die Eierausfuhr zu verhüten. Dabei ſind dieſe Richtpreiſe ſo niedrig gehalten, daß der reelle Aufkäufer keine Eier bekommt. Das tägliche Steigen der Käſepreiſe iſt auf den Milch⸗ mangel zurückzuführen. Im Algäu werden 3400 für das Pfund Limburger verlangt. Für drei Schweizerkäſe und 3 Kiſtchen Lim⸗ burger mußten dieſer Tage 38 000 für Verpackung bozahlt wer. den. Unter dieſen Umſtänden iſt der Käſebezug unmöglich geworden. Den Nochrichten, daß der Zuckerpreis veedoprelt werden muß. wird kein Glauben beigemeſſen. Die Handelsgärtner ſind bereit, mit der Kommiſſion zuſammenzuarbeiten. Mit der neuen Berech⸗ nungsart der Preiſe— die Gemüſeerzeuger wollen einen Multi⸗ durfte. Geſtern atten wir zu einer Flöte, zwei Oboen, zwel Fa⸗ gotten und zwei Hörner— zu denen noch zeitweiſe zwei Trompelen und zwei Pauken kamen— nur neun Streichinſtrumente. So vornehm der einzige Kontrabaſſiſt ſeine Stimme ausführte, ſo ſchien mir dennoch ein kleiner Ouerſtand obzuwalten. Dagegen iſt die ſinnvolle, warme und edle Form der Geſamtausführung den 19 Herren von unſerem ſtädtiſchen Orcheſter mit ehrenvoller Erwäh⸗ — 5 anzurechnen. Die Art, mit der Walter Rehberg vom Flügel aus leitete, gab unſeren Muſikern den natür⸗ lichen fabf und ſo wurde aus deutſchen Herzen recht gut muſiziert. Wie ſelbſt Trompeten und Pauken kammermuſikaliſch mitwirken können, wäre wohl einer kleinen Ausführung wert. Es genüge die Andeutung, daß das rechte Tempo dem echten Muſiker den rechten Vortrag„von ſelbſt“ gewährleiſtet. und Walter Rehberg kennt Ueberlieferung und Stil, er wägt die drei Sätze gegen einander ab, er trifft— im Preſto die Grenzlinie überſchreitend, das Echte. Denn ſein Mozart iſt echt, ohne fade„Roccoco⸗Grazie“, geſund in der Leidenſchaft des Allegro, voll zarter Jünglingspoeſie in den übri⸗ gen Mittelſätzen, heiter und anmutig im Rondo⸗Allegretto. den Klavierpart ein wenig„retouchiert“ hat, iſt m. E. nicht allem erlaubt, ſondern ſogar erforderlich. Im Krönungskonzert(D⸗dur, 1788) gingen die kleinen Aenderungen übrigens duͤrchaus nicht wei⸗ ter, als Jerdinand Hiller und Karl Reinecke in alten Zeiten taten; zitaten aber wie ſie die Ausgabe Cotta uns anbot, hat Walter Reh⸗ ergs guter Geſchmack nicht geduldet. Sein guter Geſchmack waltete auch in den Kadenzen und in den kleinen ſogenannten„Eingängen“. Es war ein großer Abend voll reiner Genüſſe. Ob man in neuerer Zeit jemals ſo ſchön, ſo echt und wahr, ſo einfach und ſo klar, ſo empfindungsreich Mozart gehört hat? Ich weiß es nicht, die Begeiſterung aller wahren Kunſtfreunde ſpricht aber für ein deutliches Nein Wir hörten übrigens zwei der ſeltenen Klapierkonzerte, nämlich das OCadur⸗Konzert vom Dezember 1786— zwiſchen Figaro und don Juan die Mitte haltend— und ein Jugendwerk, das Mozart noch in Salzburg ſchrieb, um dies Werk auf ſeiner nächſten Kunſtreiſe ſelbſt vorzuführen. Dies Es⸗dur⸗ Konzert— mit dem ſchmerzlichen Andantino in C⸗moll und den gedämpften Violinen— hat übrigens nur zwei Paar Blä er: Oboen und Hörner, wirkt alſo mit kleinſten Mitteln groß. Es war wahl die alte Kammer muſik der kleinen Reſidenz Salzburg wührend dus Dedur⸗Konzert uns in die Zeit verſetzt, da Mozart ſich zur Krönungsfeierlichkeit rüſtete und es mit dem ſogenannten Allegret'o auf ein Paradeſtück abgeſehen hatte. Als ſolches nahm es Walter Rehberg. aber mit dein berühmten Larghetto— das Karl Re necke als Klavierſtück umſchrieben hat— gab er uns die unvergeßliche Erinnerung. A. Bl. auch bezogen. Daß erf piikator anwenden, nach dem B. ein Stuck Kopfſalat 390 koſten würde— kann ſich die Kommiſſion 1be: nicht emvernonden erk.ären. Die Sitzung endigte mit der üblichen Feſtſetzung der Richtpreiſe. Darnach ſollen in der kocmenden oche koſten: Karſoffeln 35„(35 44), Rote Rüben bis 50(50), Gelbe Rüben bis 60 ½(60), Zwiebeln 50—60(50—60), Erd⸗ kohlraben bis 40„(40), Obſt(ausgeſchauten) vis 50&(50.40), Aepfe! und Birnen bis 250(180 4) das Pfund, Lauch bis 20„1(20 4) das Stück. Deh Die Franzoſen in Rheinau Beſetzung des Rheinauhaſens— Verbotene Kohlenausfuhr— Beſchlagnahme von Räumlichkeiten Wie bereits durch Sonderausgabe und im geſtrigen Abend⸗ blatt gemeldet, haben die Franzoſen geſtern nachmittag 3 Uhr den Rheinauhafen beſetzt. Sie fuhren von Ludwigshafen ſtromaufwärts mit dem Dampfer„Loreley“, der früher der Köln⸗ Düſſeldorfer Dampfſchiffahrts⸗A.⸗G. gehörte und durch die Schiffs⸗ abgabe an Frankreich überging. Bekanntlich lag der Dampfer ſonſt auf der Ludwigshafener Rheinbrückenſeite. Nun beförderte er geſtern nachmittag die Truppen nach Rheinau, wo die Ausſchiffung in Höhe der Altriper Fähre erfolgte. Obwohl die Ankunft der ungebetenen„Gäſte“ ſich raſch ver⸗ breitete, ſo wurde dieſen keinerlei Aufmerkſamkeit geſchenkt. Ein Teil der Mannſchaften war geſtern abend in dem zum Elektrizitãts⸗ werk Rheinau gehörenden und dem Werk gegenüberliegenden Hof einquartiert. Ein anderer Trupp ſtand am Stationsamt Rheinau. In der Zwiſchenzeit verſuchten Offiziere in den an der Nhenanta⸗ ſtraße gelegenen Fabriketabliſſements heizbare Unterkunfts⸗ räume für die Mannſchaften zu erhalten. Der Ort Rheinau ſelbſt blieb von der unerwünſchten Ein⸗ quartierung verſchont. Die Beſetzung erſtreckte ſich daher allein auf den Hafen mit ſeinen Kohlenvorräten. Die Ko h⸗ lenausfuhr aus dem Hafengelände wurde bereits geſtern abend noch von den Franzoſen verboten. Die Franzoſen kamen geſtern nachmittag.15 Uhr zum Sto⸗ ttonsamt Rheinau und verlangten, daß binnen zwei Stunden die unteren Räumlichteiten des Güterabfertl⸗ gungsbureaus der Güterabfertigung Rheinau für ſte frei⸗ gemacht werden müſſen. Um.15 Uhr haben ſie dieſe Räumlichkeiten Beim Stellwert 3 gegenüber dem Güterbahnhof Rheinau ſtellten die Franzoſen ſodann Poſten aus, damit aus dem Hafengebiet nichts herauskommt. Sowohl das öſtliche wie das weſtliche Hafenbecken ſind durch Gleisanſchluß mit der Gũterabſerti⸗ tigung Rheinau verbunden. Der Bahnbetrieb mit dem Hafenbecken wurde noch abends eingeſtellt. Die From⸗ zoſen begannen ſodann, die von Mannheim nach Rheinau und zurlit fahrenden Güterzüge zu kontrollieren. Die Schnell⸗ und Perſonenzüge in der Richtung von Manndeim—Kartsruhe un Karlsruhe—Mannheim werden nicht angehalten. Sämtliche Privatgleiſe der Induſtrie nach Rheinau⸗ hafen wie nach Neckarau ſind von den Franzoſen geſpeert: eine Verladung iſt nicht möglich. Im Zollamt Rheinau wurden die Bureauräumſichkelten be⸗ ſchlagnahmt, die noch geſtern abend ausgeräumt werden mußten. In der Sunlichtſeifenfabrik wurde trotz des Proteſtes der Direktion der Speiſeſaal der Arbeiter zur Unterbringung von 30 Mann beſchlagnahmt. Im Elektrizitätswerk Nhelnau wurde die Kantine beſchlagnahmt. Die Situation war heute früh noch ungeklärt. Auf die Frage, ob die Franzoſen für längere Zeit im Hafengebiet verweilen, wurde von den Offizieren erwidert, daß ſich dieſes ihrer Kenntnis entziehen würde. Die Franzoſen deſichtigten auch eine Reihe anderer Fabriketabliſſements in der Rhenanio⸗ ſtraße, ohne jedoch für ihren Zweck geeignete Näume zu finden. 1 4 fortgeſetzte Rechtsbrüche und Vergewaltigungen r Franzoſen gegenüber dem wehr⸗ und en Wir können nichts anderes machen, als ſchicken. An die Einwohner des Vorortez Rheinau richten wir die Mahnung, ſich nicht zu Unbeſonnenheiten hinreißen zu laſſen, ſon⸗ 5 die Entwicklung der Dinge abzuwarten. enn man ranzofen aus dem Wege ge rät in keinen Konflikt mit ihnen. ee eeen der Warenverkehr und die franzöſiſche Geſetzung Wie uns die Handelskammer für den Kreis M mitteilt, iſt die Ausfuhr aus dem beſetzten Haſengebiet in das al t⸗ beſetzte Gebiet(Pfalz uſw.) ebenſo wie aus dem unbeſetzten Deutſchland ohne Formalitäten oder Zahlung geſtattet. Jedoch wird im erſten Falle das freie Paſſieren der Poſtenkette im Hafen beim Verbringen der Ware nach Ludwigshafen von einem Paſſter⸗ ſchein der franzöſtſchen Zollverwaltung abhängig gemacht. Nähere Auskunft erteilt die Außenhandelsabteilung der Handelskammer Börſe, Zimmer 7. 65 Blitfunktelegrammverkehr. Nach einer Mitteilung der Han⸗ delskammer hat die hieſige Poſtverwaltung die Annahmezeit für Blitzfunktelegramme auf werktäglich von 9 Uhr vormittags bis 8 Ühr nachmittags feſtgeſetzt. Die Annahmegeit iſt demnach um eine Stunde verlängert worden. Die badiſchen Lehrerinnen zur Nolgemeinſchaft. Die Abtei⸗ lung Mannheim des Vereins bad. Lehrerinnen hat als Ergebnis ihrer erſten Sammlung für die Ruhrhilfe die Summe von M. 500 000 abgeſandt. Für die Mannheimer Nothilfe wurden M. 200 000 zu der vom hieſigen Ortskartell des Deutſchen Beamtenbundes eingeleiteten Sammlung abgeliefert Anterſtützung bedürftiger Erfinder. Für die 3. Deutſche Erfindungs⸗, Neuheiten⸗ und Induſtrie⸗Meſſe Mannheim 1923. die vom 27. April bis 3 Mai d. J. in ſämtlichen Räumen des Mannheimer Roſengartens ſtattfindet, gewährt der veranſtaltende „Reichsverband Deutſcher Erfinder“ E. V. Mannheim bedürftigen und kriegsbeſchädigten Erfindern Freiplätze. Außerdem können dieſe Unterſtützungen aus dem Fonds für unbemittelte Er⸗ finder erhalten, den dieſer Verband bei ſeiner vorjährigen Meſſe 125 kerſlelſch *Gefrierfleiſch. Von der Einkaufs⸗ und Verwertungs⸗Genoſ⸗ ſenſchaft der Fleiſcherinnung Mannheim wird uns geſchrt„Das aſt einzige Mittel, die für weite Kreiſe unſeres Volkes unerſchwing⸗ lichen Vieh⸗ und Fleiſchpreiſe herunterzudrücken, iſt das G efrier⸗ fleiſ ch. Nachdem der Dollar billiger geworden iſt, kann nunmehr das Gefrierfleiſch wieder hereingebracht werden. Die alten abgela⸗ gerten Beſtände ſind ausverkauft. Die Hausfrau hat die Gewähr, nurmehr ein Stück erſtklaſſiges, kurz eingefrorenes Gefrierfleiſch zu erhalten, das dem Friſchfleiſch kaum nachſteht, dabei aber in Qualität dieſes erheblich übertrifft und— was die Hauptſache iſt— billiger zu ſtehen kommt. Wenn da und dort bei mancher Hausfrau noch eine gewiſſe Voreingenommenheit beſtanden hat, ſo mag ein Verſuch in den nächſten Tacen üb⸗r⸗eugen, daß das Fleiſch nur primg iſt.“ her hat das Recht, dae Role greuz zu fühcen? Das Necht zur Weiterführung des Roten Kreuzes war bei den deutſchen Unter⸗ organiſctionen in Zweifel geraten. Der Reichsminiſter des Innern hat deshalb im Einvernehmen mit den Landesregierungen und in llebereinſtimmuna mit dem Kommiſſar der freiwilligen Krankenpflege für das ganze Reichsgebiet einheitliche Beſtimmungen dafür getrof⸗ fen. Der erneuten Erteilung der Erlaubnis bedarf es bei ſolchen Vereinen und Organiſationen des Deutſchen Roten Kreuzes nicht mehr, die ſie ſchon bisher beſeſſen haben. Das Recht ſteht ihnen ohne weiteres zu. Auch neu gehründele Unterverbände, Zweiavereine und Unterorganiſationen ſind allgemein als berechtigt zum Gebrauch des Roten Kreuzes onzuſehen und von der Vorlaage eines beſonderen Genehmigungsantrages befreit, wenn ſie ſich auf die Satzungen der „„ Dagegen haben die Vorleihungen deſonders zu beantragen Vereinigungen, die dem Deu ̃ Kreuz nicht angeſchloſſen ſind. ae ————————————— ee davon nach Berlin mitgenommen. wo ihnen Waren im Werte von einigen Millionen in die fallen ſind Eine Schreibmaſchine ſowie Medikamente konnten wie⸗ 4. Seite. Nr. 115 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Freitng. den 9. Mürz 192 veranſtaltungen Theaternachricht. Am Sonntag, den 11. März, vormittags, findet die erſte Wiederholung der dramatiſchen Dichtung„Der Landſtreicher“ von Fritz Droop ſtatt. Die Maunheimer Volks⸗Singakademie gibt ihr letztes dies⸗ winterliches Sinfonie⸗Konzert mit dem Nationgltheater⸗Or⸗ cheſter unter Leitung von Prof. Schattſchneider am Sonntag, den 11. und Dienstag, den 13. März, im Nibelungenſaal. Auf dem Programm ſtehen Smetana mit der ſinfoniſchen Dichtung„Die Moldau“ u. Franz Liſzt mit der Fauſt⸗Sinfonie mit Schlußchor Das Tenor⸗Solo ſingt Fritz Bartling, an der Orgel ſitzt Arno Landwonn. Künſtlertheater„Apollo“. Heute findet die Erſtaufführung der ausgezeichneten Komödie„Fünf Gockel, oa Henn“ von S. Sand⸗ bichler ſtut. Das luſtige Stück iſt in den Hauptrollen mit den Damen Stürzel, Staller, Wurm und Braun, den Herren Hirtreiter, Moos⸗ hofer, Sandbichler und Fröhlich beſetzt. Spielleitung Herr Hirtreiter. (Näheres ſiehe Anzeige). Aus dem Lande (Karlsruhe, 9. März. Der von uns gemeldete größere Stoff⸗ diebſtahl in der Nacht zum 24. Februar in der Waldſtraße, wo für über 50 Millionen Mark Waren erbeutet wurde, konnte durch die Kriminalpolizei aufgeklärt werden. Als Täter wurden feſt⸗ genommen der 24 Jahre alte Schloſſer Fuul Görke aus Berlin und der 27 Jahre alte Rohrleger Paul Jordan aus Feyerland. Die beiden hatten die Stoffe in einem Handwagen nach einem Hauz in der Bürgerſtraße zu einem Kaufmann verſchleppt und einen Tel Sämtliche Stoffe wurden dem Eigentümer wieder ausgehändigt. Weiter werden beiden Tätern zwei ſchwere Einbrüche in einem hieſigen Geſchäft zur 90 Felen, ände ge⸗ der beigebracht werden. Wegen Begünſtigung wurden vier Perſonen in Haft genommen. Aus der Pfalz AKuſel, 8. März. Der geſamte Verkehr iſt von dem nach allen Richtungen hin funktionierenden Poſtautobetrieb beherrſcht. Aber auch hier muß man lt.„Pfälz. Rundſchau“,; noch weitere Ein⸗ ſchränkungen mit in Kauf nehmen, da nach Kaiſerslautern und Lau⸗ terecken keine Paſſagiere befördert werden, nur ganz dringende Fälle ausgenommen, weil die Wagen vollauf für die Verſchickung der bei den einzelnen Stationen abzuliefernden und mitzunehmenden Poſt⸗ ſachen in Anſpruch genommen ſind. Es verkehren jetzt Poſtautos in Richtung Kaiſerslautern über Landſtuhl, Kufel ab 5 Uhr früh, Kai⸗ ſerslautern an 8,15, dort ab 10,15, Kuſel an 1,30 Uhr. In Richtung Lauterecken: Kuſel ab 2 Uhr nachmittags, dort an 3,30 Uhr, dort ab 4 Uhr nachmittags, Kuſel an 5,30 Uhr. Die übrigen Linien verkeh⸗ ren wie bisher. Neues aus aller Welt — Kommerzienral Adolf Ceuze 7. Unerwartet raſch iſt am Samstag in Heidenheim im Alter von 63 Jahren Kommerzien⸗ rat Adolf Leuze geſtorben. Der Verſtorbene, am 12. Januar 1860 geboren, hat in der württembergiſchen und füddeutſchen Textilindu⸗ ſtrie eine führende Rolle geſpielt. Er war Mitglied des Verbandes ſüddeutſcher Textilarbeitgeber in Augsburg, ſowie des dortigen Ver⸗ eins ſüddeutſcher Baumwollinduſtrieller. Seit Mai 1918 führte er den Vorſitz im Landesausſchuß der württ. Textilinduſtrie. In der Sektion 3 der ſüddeutſchen Textilgenoſſenſchaft bekleidete er ſeit 1897 verſchiedene Ehrenämter; ſeit Oktober 1922 führte er ihren Vorſitz. In Anbetracht ſeiner hohen Verdienſte um die Studentenhilfe war ihm am 5. Februar d. J. die Würde eines Ehrendoktors der Tech⸗ niſchen Hochſchule verliehen worden. — Tragiſches Ende einer Hochzeitsfeier. Einen tragiſchen Aus⸗ gang nahm eine Vermählungsfeier, die in dem pommerſchen Dorfe Altſtüderitz(Kreis Dramburg) abgehalten wurde. Dort hatte der Pfarrlandspächter Utke ſeiner Tochter eine Hochzeit angerich⸗ tet, bei der die Gäſte noch bis in die frühen Morgenſtunden hinein zufammenblieben. Während der Tafel verſchwand der Ehemann, und die ſunge Braut wartete vergebens⸗auf ſeine Rückkehr. Schließ · lich wurde der Vermißte nach längerem Suchen im Pferdeſtall tot aufgefunden, wo er ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende bereitet hatte. — Eine blutige Ehetragödie ſpielte ſich in Berlin ab. Vor einem Hauſe der Urbanſtraße ſtreckte der Arbeiter Adolf Sell aus der Alexandrinenſtraße ſeine von ihm getrennt lebende Ehefrau auf offener Straße durch einen Bauchſchuß zu Boden. Dann jagte er ſich zwet Kugeln in den Kopf, ſo daß er ebenfalls ſchwer verletzt zuſammenbrach. Beide Eheleute wurden noch lebend nach dem Urban⸗Krankenhaus geſchafft. Frau S. lebte ſeit einiger Zeit ge⸗ trennt von ihrem Manne. Da ſich alle Bemühungen des., ſeine Frau zur Rückkehr zu bewegen, erfolglos erwieſen, machte er den letzten Verſuch, ſie zur Rückkehr bewegen. Als ihm dies nicht gelang, griff er zur Waffe und ſtwecke bie Frau und ſich durch Revolverſchüſſe nieder. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Februar Abeln-Pegel].] 5..] 7..g. Kedar-Heaelſ d. 8. 6. 7..l8. Schu erinſele).181.92.70.80 fl.60.60 Mannbeim 4 324.38.78.09 8 08.40 Kenin.40.50.22 077.842.84 Heilbronn..91.05.88.75 Magau. 65.,8.80.57.16.00 47 Mannbelm..58.83.94.78.524.36 Kaub. 415 Aön 5 1 50 4. Mannheimer Wetterbericht v. 9. März morgens 7 UAhr Barometer: 7508 mm. Thermometer: 2,4 C. Niedrigſte Temperatur nachts:.%C. Höchſte Temperatur geſtern: 8,6 C. Niederſchlag:.4 Liter aut den am. Nard 2, bedeckt. Aus Hande Ruhreinbruck und Europas Kohlen- und Eisenindustrie 1 Durch die Abtrennung Elsaß-Lothringens vom Deutschen Reich hat Deuischland sein wichtigstes Eisenerzgebiet mit einem abbauwürdigen Vorrat von 1,8 Milliarden t ver- loren und verfügt heutè nur noch über einen Eisenerzvorrat von 0,7 Milliarden t= 7% desjenigen Europas. Das vor- wiegend agrarische Frankreich mit 30 Millionen Einwohnern verkügt in seinem jetzigen Staatsgebiet— nach den Förde- rungsverhältnissen des Jahres 1913— über das 6 fache der deukschen Eisenerzproduktion und einschl. der von ihm kontrollierten Erzproduktion in den westlichen und öst- lichen Grenzstaaten Deutschlands über rund die Hälfte der europäischen Eisenerzproduktion. Frankreich ist damit auf dem Gebiete der Eisenerzproduktion Europas das aus- schlaggebende Land. Seine Froduktionsfähigkeit ist etwa dreimal so groß wie die Englands, und sie kann— nament- lich bei weiterer Aufschließung der reichen Erzlagerstätten Wesentlich anders als bei den Eisenerzvorräten und der Eisenerzproduktion gestaltet sich die Verteilung der K o h- lenvorkommen und der Kohlenproduktion in Nach den heutigen politischen Grenzen verteilen sich die europàischen Kohlenvorräte nach einer Aufstellung der vom Statistischen Reichsamt herausgegebenen Zeitschrift Wirt- schaft und Statistik wie folgt: Braun· zusammen Steinkohle kohlen(in Steinkohlenwert) Millard.t Millard. t Millard. t v. H. Deutsches Reich 247 13 252 33 Saarbecken ohne Lothringen 15— 15 2 Frankreich mit Lothringen 16 1 17 2 Belgien 11— 11 1 Tschecho-Slowakel 4 12 12 1 Polen 169— 169 22 Großbritannien und Irland 189— 189 2⁴ Europàisches Rußland 60 12 6⁴ 8 Uebriges Europa 2⁵ 6 27 8 Europa 739 85 759 100 Deutschland, das nach dem Kriege im Osten sieben Achtel des oberschlesischen Kohlengebietes mit einem Steinkohlen- vorrat von 146 Milliarden t an Polen abtreten und im Westen außer der Abtretung des lothringischen Anteils am Saar- becken(0,8 Milliarden t) noch das ganze übrige Saarbecken (15,7 Milliarden t) ohne Gegenleistung auf 15 Jahre an Frank- reich zur Ausbeutung überlassen muſßte, besitzt gegenwärtig eine Steinkohlenreserve von 247 Milliarden t und(bei Ein- rechnung der Braunkohle) einen gesamten unterirdischen Kohlenvorrat von 252 Milliarden t Steinkohlenwert. Frank- reich verfügt heute einschließlich des Saarbeckens über ein Kohlenvorkommen von 33 Milliardn t, d. j. doppelt s0 vlel als es vor dem Krlege hatte. Unbestätigte Schecks bei Fracht- und Nachnahmezahlungen Um den aus Wirtschafts- und Handelskreisen wiederholt geäußerten Wünschen auf Erleichterung in der Annahme ünbestätigter Schecks an Zahlungsstatt, namentlich bel Fracht- und Nachnahmezahlungen, entgegen- zukommen, erklärte der Verkehrsminister zur weiteren Förderung des bargeldlosen Verkehrs sich mit der zunächst versuchsweisen Anwendung des Verfahrens einverstanden. Selbstverständlich bilden dle Zuverlässigkeit, die Vertrauens- würdigkeit und die hinreichend sichere wirtschaftliche Lage der in Frage kommenden Firmen dle Voraussetzung für die Zulassung zu dem erleichterten Verfahren, damit die Reichs- kasse vor Ausfällen gesichert bleibt. Zollherabsetzung Wie üns die Handelskammer Mannheim mittellt, sind durch eine Verordnung vom 19. Februar die Zollsätze für Obst und Südfrüchte, verschledene Oele, Korb- welden und dergleichen mit Rückwirkung vom 10. Januar d. J. vorübergehendherabgesetzt worden. Nähere Auskunft erteilt die Aufenhandelsabteilung der Handels- kammer Mannheim(Börse, E 4, 12/16, 3. Stock, Zimmer.) Dus Konsortium für die Dollarschatsanweisungen Die Bildung eines Konsortlums für die Doltarschatz- anwelsungen ist der Deutschen Zig. zufolge nunmehr ab- epeee. Ihm gehören eine groſe Anzahl hervorragender anken und Bankiers an, welche nicht nur als Zeichnungs- stellen mitwirken, sondern, wie bekannt, auch für die Hälfte des aufgelegten Betrags. von 25 MIll. Doflars die Zeichnungs- garantle übernommen haben. Eine Dollaranleihe zum Ausbau des Rhein-Main-Donau- Unternehmens. Wie uns die Rhein-Main-Donau-Aktiengesellschaft schreibt, wird sie zur Erreichung ihres Bauzieles eine weitere Finan- zlerungsaktion durchführen und eine Dollaranleihe auf den Mark bringen. Es werden zunächst 6 Millionen Gold- mark in einzelnen Serien ausgegeben und mit 5 Prozent lu in der Normandié— noch ganz gewaltig gesteigert werden. verzinst. Die Einzahlung erfolgt in Papiermark zum Dir. Oesttom. Klasse 2 a closse 490 wurde am 28, 2. in den Schwed. Elstennen bel stockhoim aufgestellt. „„% R%%//////( mlt funr im Nekotciouf ober 1 łm mit 141 Em stundengeschwindigkelt Femer wurden nochstehende Enolge etrungen: Sleger: ſmssel. Suf FRat Sleger: kcaplten Mesener guf Stocwer Segert güteler. eüf Steyr. Orittschnelster der Sesomteſessen wurde Fted Wogner auf Stocwer Dollarkurs des Zeichnungstages. Die gleiche Umrechnung erkolgt bei der Das Reich und Baxern haben die. selbstschuldnerische Bürgschaft für die Dol⸗ laranleihe übernommen, auperdem hat das Großkraftwerk Franken sein Dampfkraftwerk als dingliche Sicherheit der Gesellschaft während der Bauzeit geboten. Die eingehenden Gelder werden sofort wertbeständig angelegt. Renta- bilität und Baukosten sind gleichfalls nach Dollarwert be⸗ rechnet, wobei eingehende Sachverständigen-Untersuchungen ergeben haben, daß die wirtschaftlichen Erträgnisse aus- reichen um die Verpflichtungen der Gesellschaft gegenüber ihren Gläubigern zu erfüllen. Rheinische Hypothekenbank Mannheim. Der Aufsichis- rat hat beschlossen, der.-V. wie seit 22 Jahren wiederum eine Dividende von 99% vorzuschlagen. *X Brown Boveri& Cie.,.-., Mannheim-Käfertal. Die Gesellschaft beantragt neue Kapitalerhöhung um 40 auf 180 Mill. 4 Stammaktien, a denen alsdann noch 35 MIII. Vorzugsaktien bestehen(letzte Dividende 1596). (ao..-V. 26. März in Waldshut i/B.) Weitere Ermäßigung des Goldzollaufgeldes. Das Gold- zollaufgeld beträgt vom 14 bis 20. März 5⸗5 000%(593 00096). Deulsenmark! Mannheimer Devisenmarkt, 9. März. Es notierten àm hiesigen Platze(alles Briefkurse): New Lork 20450(21000) Holland 8085(8300), London 96230 98500, Schweiz 3815(3920 Paris—(—). Brüssei—(—), Italien 975(1000), Prag 610(625). Im Geschäftsverkehr mit fremden Valuten war dle Hal- tung gestern rum Spätabend noch etwas fester gewordem nachdem zuvor weite Kreise ihr Devisenmaterlal„bestens abgegeben hatten, um mit dem Gegenwert ihre Waren- bestände zu halten. Es gewann den Anschein, als ob im Hinblick auf die vorgestrigen Ausführungen Cunos Reichstag auch Blankoabgaben vorgenommen worden selen, denn zum Schluß des Verkehrs waren mehrfach EIin- deckungen zu bemerken. Da die Parität aus New Lork jedoch dieser Bewegung nicht das Geschäft heute 17 unentwickelt un e Haltung wieder* u- sicher. XNew Tork, 8. Marz. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß.0048;(.004935) Cents. Dies entspricht einem Kurs von 20 619(20 202) 4 für den Dollar. New Tork, 8 Arz.(WS) bewisen. Sohwolx England 7. 8. 18.60 18 85 4(.70 7 8. Frankreſch.05.08 Belglen.27.27 Waren und Närkie Neuer Richtpreis für Mehl. Der heutige Richtpreis für Welzenmehl, Spezial 0, wurde auf 160 000„(gestern 165 000 4) für die 100 kg, mit Sack, ab Mükle, festgesetzt. Berliner Metallbörse vom 8. Mürz Prelse in Hark für 1 Kg. 1 351 Spanlen 18.2 15 Itallen* 4 7. 8. Aluminium. 8. Slextrelytkupfer 6215— 781b.— in Barren 8838. 8045— Ralflnadekupfer 6200-7000 6200.-8300 Zinn, ausländ. 21300.21500 19200.-19500 20el 2750.2850 2530.2830 flttenzinn 20800.21500 18500-18700 fohrink(Vb.-Fr.) 3958.88 3816 64 Niokel—— 105⁰0•10890 do.(.Vork.) 3600-3700 3200.-3 00 Antimon 2300-2400 2200.200 piattenzink 500-2800 2800.-2600 Ilider fur 1 ar. 360-385 316-350 Aluminlum 8485.— 7998.— J Platin p. Br.—— London, 8. BArz.(W3S) Metallmarkt.(in Lst. für d. engl.. v. 1018 K3. bestssleot. 78.— 75.— Siel 29.— 29 15 Kupferkass 71.50 7243 Mlokel 10.— 130.— inx 28 45 38.65 40. 3 Monat 72.25 78 1] Einn Kases 212.— 2 5 dueoxenber 10.50 10.50 do. Elektrol 79.50 79.50 de à Honat 213.— 214.88[ Antimon 84.— 34.— Amerikanischer Funkdienst New Tork, 8. AArz.(WS) Funkalenst.(Machdruck verboten). Zut. fun. 14000 10 etuns„t 13 80 13 52 Kafte looe 13.— 18.— Flektroyrt 17.—.—- Fred. 8al. 48 4 0l 1170 11.80 Tian ſoks 477 47 80 zucker dentrt.is 7 zull 10 70 10.84 Siel.42.42 Terpentin 183.— 155— Septbr..81.87 Tink 1785 780 Cavaanah 148.— 148.— Oktober—.——.—] Elsen 29.80 29.50 k. Ori Baum 31.— 31.— Derember.88.67 Weldbleoh.—.— Welzen rot—.— 2— Saumw. 1000 31.20 30 88 Sohmair wW. 12 88 12.87 fHart loko 133.80 134.7 Hür: 31.— 30.7Taig 850 850 nals ioo 88.— 85 20 April 31.25 20 0 Gaumwsatél 11.40 11.4 denl aledr fr.80.19 Nal 31 2% al 165 11.70 dsehet Fr..50 68.00 zuni 20 80.46 FPetrel. bases if 80 16.80 getrdfr. Engzi. 1½ ½% Jull 30.34 30.08 tanks.—.— Kontinent 10.— 10.— Chiengo, 8. MArs(WS]) Funkdlenst.(Machdruek verboten). 28 Welren Hal 118.25 118.88 Keggen zull 91.48 81.75 Sohwelne „ fuli 114.ſ8 114.50 Sosal: Are J. 11.57J ksloht gledr..48 3 nels Aa 78˙88%„ a 11.80 13.— nbohst. 80 82 „ AJull 78.78 75 48 f.——eechw. niedr. 785 7 nater Mal 44 75 44 75 Rippen Aal 11.08 11.17 höchst..885 8 „ znf.25 4 50 Speck gledr. 10 27 10 682 zut. Oheage 2700 480 nchgen dal 62 50 88.— nöchet. 11.28 11.80 Westen 184000 185000 Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckeret Dr. Haas, Maunheimer General⸗Anzeiger, G. m b N Maunheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt a Verantwortlich für den polftiſchen und volfswirtſchaftlichen Teil. Kurt Fiſcher:; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes, für Kommunglpolitil⸗- Richard für Gericht und Sport: Willy Müller, für nachrichten. Lokales und den übrigen vedaktionellen Indalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. er Schwedlischer Rekor Continentsl-Cord „ mt Continental- cerd „ mit Continental-cCorei „ mtt Continental⸗C S Freitag. den 9. März 1923 Mannheimer Generul- Angeiger. Miſtag⸗Ausgabe.) 5. Seile. Ar. 115 Feuer— E. D.— Aufrunr. Zur ſelbſtändigen Leitung dieſer Zweige ſucht Fed Geſellſchaft rührigen*1828 züngeren Fachmann im Innen⸗ und Außendienſt. Weitgehende Voll⸗ machten werden gegeben. Angebote erbeten unter W. K 27 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. 1808 Tüchtiger Schlosser-Meister kür Teilschlosserei möglichst sofort nach Darmstadt in größeres Werk 1 ee e Dipl-Kaufmann mit Praxis im Speditionsweſen, auch internatlonal, u. Kenntniſſen des Speditionsrechtes ſucht Stellg. als Expedient in Speditionsbetrieb oder Speditionsabteilung in⸗ duſtrieller Unternehmungen. Gefl. Angebote unt. W. 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Nr. 115 Wülona-fnenzef annneim. Freitag, den 9. Haärs 1923 34. Vorstellung in Miete E Madame Zutierfiy Tragische Oper in diel Akten von L. Illica und G. Gincoss.— Spielleitung: Eugen Gebiath.— Musikalische Lenung: Paul Breisach. Anlang Uht Ende gegen 9½ Uhr. Cho-Cno-San, genannt Butterfly Aenne Geier Zuzuki, Cho · Cho-· Sans Dienerin Ida Schäffer Kate Linkerton Margarete Zlel Lingerten,. Leutnant in der ameri- kanischen Marine Frite Bartling Shargplegß, Konsul der Vereinigten Staaten in Nagasaki losef Burgwinke! Goro Philipp Massalsky Der Fürst Vomadori Alfred Landory Ou el Bonze Mathieu Frank Vakufidẽ Robert Walden Der kaiserliche Staatskommissar Carl ZSiler Der Standesbeamte Adolf Karlinger Die Mutter Cho-Cho-Sans L. Böttcher-Fuchs Die Base Margarete Ziehl Wüts Tncater ſai ösen drien. Freitag, den 9. UMürs 1923 Frele Volksbühne 2281—2880.— Bühnen-Volks- 5 dund Nr. 1056—1215 u 4101—4200 u. 4026—4975 Der Biberpelz 4⁰ Diebeskomödie in 4 Akten von Gerhart Hauptmann Spielleitung: Eugen Felber. Antang 1 Uhr. Ende gegen 9½ Uhr. Petsonen siehe Nr 103 des General-Anzeigers. Nafllonal-Theaier. Die für 1922/23 angeforderten Platzmieten ſind zur Zahlung fällig Die Platzmieter befinden ſich im Verzuge, wenn bis 20 März keine Zahlung erfolgt. Dieſe Aufforderung tritt an die Stelle perfönlicher Mahnung Der Intendant. Volks-Singakademie Mannheim.V. do As Leſtung: Prot. Arnold Schattsohnelder. Sonntag, 11. Marz 1923, nachmittags ½3 Uhr im Nibelungensaale des Rosengarten Sinkonie-Konzert mit dem vetstärkten Natlonaltheater- Orchester. ollst. Fritz Bartling, Tenor/ Orgel: Arnolandmann hor: Der Männerchor der Volks-Singakad emle. Smetana: Die Moldau— Liszt Faust— Sinlonie mit Schlusschor. 1818 Dienstag. 13. März, abends 7% Uhr: Wiederholung Karten bei Heckel O 3, Mannh. Musikhaus P 7. Parteibuchhandlung 82, 1. An den Konzertiagen an der Rosengattenkasse. Sonntags von 11 Uht ab. Rünsfleriheaier, Apollo“ Freitag bis einschl. Sonntag 8208 Fünf Cochl da Henn! Sonntag. 11. Mirz, 3½ Uhr „Tuni Godi oa RHenn Morgen Samstagabend, 7½ Uhr, Harmonle Zugunsten der Maunheimer Notgemeinschaft: Vorxtragsabend charlotie Lofink Karten bei Hleckel, O 3, 10, 1 Mannh. Musikhaus, P 7, 14a, und an der Abendkasse. 1816 Der grade orlentallsde drunkfim tin Werk mn utssent Pradtentaltung Bilder von bezaubernder Schönheii aus dem Orient. Nordafrixa, Wiüste Sahara, dem Kaukasus, der Kaliſen- stadt Bagdad. Stambul, mit seinen Moscheen und Minaretts. Die Sitten und Gebrauche der Orlentalen werden in lebenswahren Bildern geschildett 1001 Nacht enn miechlachtz Ilebrabenter Imö der gall ler Wlnen Fratmn i b Aiün. Die Aufnahmen erfolgten an Originalstätten Im Grient. In den Hauphollen: Die schönste Fllmschauspielerin der Erde Nathalle(Moskau) Das Ideal von Anmut ünd Grazie. Nicolas Rimski(Moskau). Dle Presse saxt: Berlin: 3 Unr- Abendblatt:„Der Pilm ist ein Piachtwerk— und erst die Bilder! Strahlend im Glanze dierösvichen Sonne erscheinenpaldste, Moscheen, Minaretts, eindrucksvoll in krer Echtheit, sieht man Bazare. EkKatawanenzüge. Szenen an orien- dalischen Fürstenhöten, in Harems usw. Der Regisseut war ein Meister Groge Betliner Illustrlerto:„Die Hauptdarstelletin Natnane Kowanko. eine der schönsien Prauen, die ſe im Fum gereigt wurden und Nicola imsky ihr Partner wateſtern um den :ſolg: Der Film ist mit seltener Prachi- Enifaſtung in Szens gesetzt. Elnzelne tene der Bülder slod koloriert.— agaucder, cie man nicht vergißt— ein· drucksvolle Bilder“. 8 ber Flim Auft nur 1 Woche ietzu ein gutes Beprogramm Naur die-Uhr-Verstellung(Kassen Siinung 3½ Uhi) bietet Gewähr r gute Flätze. eweiliger Beginn 4. 6 u. 8(letzte borst) Freikar̃ten u. Ehrenkarten un ältig. Einlaß 3½ Uhr. 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Wir ertüllen hiermit die traurige Pilleht, von dem nach kurzer Krantheſt erfolgten Ableben unseres früheren Direktors des Herrn Karl Hesser Kenntnis zu geden. 1814 Der Entschlafene hat in über 30 fähriger, treuester Pflichterfüllung unserer Pirma zur Seſte gestanden, sowohl als Angestellter, wie als Prokurlst und Oeschäftafährer. Seln durch strengste Pillehtorfülllung, gepaart mit grösster Liebenswürdigkelt und Güte gekennzelchnetes Wesen er- warb ihm dle Achtung seiner Vorgesetzten, dle Liebe und Verehrung seiner Kollegen Sein Qeist und seln Andenken leben in unserer Firma fort. Brunzwelg& Hartmann ſ N. l.. Druokerei Dr. Haas, G. m. b. H. E 6,.5 Freiiag, den g. März 1923 fööie tencungen der Sadtgemends uckerverſor: Die Marke„B“ der Brotfarte iln 8 den 10. März 1923 ab für die Entnahme don Ptund Zucker 81 Für die am Sonntag, den 25. April 1923 be⸗ ginnende Mannheimer Frühjahrsmeſſe werden am Dienstag, den 27. März, vormittage 9 Uhr. im alten Nathaus, 2. Stock, die Meßbuden⸗ und Ge⸗ ſchirrverkaufsplätze für die Zeughausmeſſe und anſchließend die kleineren Verkaufsplätze der Schaubudenmeſſe auf dem Meßplatz an den Meiſt⸗ bietenden verſteigert. Steigerungsbetrag u. Sicher⸗ nach dem Zuſchlage zu bezahlen. Nach der Verſteigerung werden an Auswörtige auf der Schaubudenmeſſe keine Plätze mehr ab⸗ gegeben.(9) Der Oberbürgermeiſter. AünNAEAEHAAABE Wonhnangnelts- Schauschwimmen ver dunden mit 1882 Sfädtewsttkamgf Darmstadt-Mannhelm Sonntag. 11. Mrz 1928. nachm. 3 Uhr im T erschelbad. Nüäheres durch Plakatanschlag Vermäügen. Einrichtungen Scheckamt Aufwaud. Weinheim, den 5. März 1928. Der Aufsichtsrat: R. Nicolai. Gelände und Gebäude. M. 2455315.77 Abſchreibunnnuga¶˙hà 567 235 28 N 1888 880.70 Neuanſchaffung 2½ 7435 80.07 9323 580 56 Laufende Zinsſcheine 8 48048 997 19228242— 6179972 „195878530 15.94 Neuanſchaffung 2 43048981 63 Deih!!!,, 8 Barbeſtand, Guthaben bei der Reichsbank und Guihaben bei den Abnehmeen Vorausbezahlte Feuerverſicherungs⸗Beiträge I Schictechte 8 520 Vorſchuſſeee 8 Vorräte an Rohſtoffen, Hilfsrohſtoffen, fertigen und halbfertigen Erzeugniſſen u. Futtermitteln Wertpapiere Paul Baus⸗Stiftung 5 85 228 S188 456 012465 10000 Verpflichtungen. Aktien⸗Kapital.. 4% Schuldverſchreibung 5 00 I. u. I. 222* —k— ͤ2 Guthaben der Lehrlinge aufende Akzepte 87 Vorausſichtl. Unfallver ch.-Beilra 1622˙ unſerer Lieferer u. Sonſtiger. Rücklage für Gewinnanteile u. beſondere Zwecke Rücklage für etwaige Verluſtee Rückſtellungen für Arb. u. Melſter⸗Unterſtützungen Spareinlagen der Angeſtellten und Arbeiter Ausſtehende Gewinnanteilſcheinre Paul Baus⸗Stiftunnng Arbeiter⸗Ruhegehälteruõurr 87 Beamten⸗Ruhegehälten —Verfügungsgelder 32 Gewinn⸗Vortrag.. M. 443910.50 Reingewinn 42 2131052683 93 Maschinenfabrik Badenia“ etses“ vorm. Wm. Platz Söhne,.-., Weinheim i. B. Vermögensübersicht am 31. Dezember 1922. 29«„ 22 699„5 2 6„ 2 9«« 22525„*“Ü5ö5.ö Satzungsmäßige Nücklage einſchl. Sonderrücklage 14——— 136516 Nur K 261l lil eee Hauade C ˙·.AAAAAAAA —— 5 Ganz erstaunt ist ſede Hausfrau, wenn sie ihre Betten im gereinigten Zustand zurũck erhält, s0 488085 dass alle Erwartungen übertroffen sind Darum 888 888 —228 I Zu der am Samstag. 10. März 1923. abends 8 Uhr, im Nebenzimmer des„Habereckl“ ſtatifindenden Mitglieder-Nersammiung. Tagesordnung: Vorbeſprechung zur verſammlung. Der Einberufer: Wolf. In Helidelberg iſt das Reſtaurant mMm. Nodensteiner“ auf 1. April ds. Is. n verpachten. Kapitalkräftige, erſahrene Wirtsleute belieben ſich an Brauerei Sinner.-G. Karlsruhe-Grunwinkel zu wenden. 1740 versdume keine Hausfrau diese günstige Gelegen- 131 406 89443 heit und lasse ihre Betten teinigen. Jedermann kann der Reinigung beiwohnen. 1883 782012 71785 30 828 10315 173 108 002 661 551 199 1747948 70² 580 671155 131406 504 Abſchreidemgen Zinſen auf Echulbverſchteibungen M. 414820.— Wechſel und Buchzinſen„ 9900 353 85 29„«„„„ —*2 Gewinn- und Verlust-Rechnung. 2ĩ'.!:—— ᷑—ôtrt........... ̃euenend eingegen Achtungsvoll 4 Ertrag. Gewinn⸗Vortrag Nohgewinn 192222m2m:iQ»um::„4„ 254.118 141 ASSS88 15 78201271788 Die Betten werden am gleichen Tage Flx und fertig gemacht. duch uim dia Häberti unt fiicarbeit auf Tanrch desergt. Bestellungen nimmt in den nächsten Tagen noch eie c5 Reinhold flessel, Meckarau, Tuchmsk. 27 „ 253674 230080 Danpihetkledem-Reiaigung mit elektischem Batried, Feinstes Tafeldl 6005: ankhauſern: eren Zwelgulederlassungen, beide iu Franktfurt a.., Der Vorstand: W. Platz. A. v. Arndt. E. Jacobsen. Relnes Kokosfett. 3200. Blütenmel!l! 850.-— Welzenmehl n. Sorte„ 7350. Kernseife.-stenr). 850. 284 118141/0 Schmierseife 500. — Gemũsenudelnn. 1150.- ufolge Beſchluſſes der Generalverſammlung vom 8. ds. 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