1 — „— Freitag, 9. Mär; Vezugspreiſe: n munndenm ane umgebung frei ins Zaus und durch die peſt odne Seſtellgeld monatlich Mark boes. dalbmonatlich mark 3008.—. Uachforderung vorbedalten poſſcheckkonte Ar. 17590 Rarlaruhe. Haupt⸗ geſchäftsſtelle Mannbelm, E G. 2.— Geſchäfts⸗Rebenſtelle neckarſtadt, Waldbofſtraße Nr. 6. Fernſprecher uummer 7981, 79, 703, 70, 708. Telegramm⸗Roreſſe: Seneralanzeige; mannbdeim Erſcheint wöchentlich zwölfmal Beilagen: Oer Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Gadiſche Meueſte Nachrichlen Mannheimer Srauen-Jeitung u. Mannheimer Muſik-Jeitung Verkaufspreis M. 90.— 1923— Nr. 116 Anzeigenpreiſe: dei vorauszuung die kl. Jeile Mk. 406.— Stellengeſ. u. Sam.⸗Anzeig. aus Mannuhelm ermüßigte preifs Reklamen mk. 1890.—. Annahmeſchl.: Mittagdl. verm. 6% Ahr, Adendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Rnzeigen an beſmmten Tegen, Stellen u. Rusgab. wirs keine verontwoert. übern Höh. Semalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erfatzanſp:. ſür ausgelgll. od. beſcheünkt. Nus gab. od f. verſp. Rufnabm. v. Anzeig. Ruftr. ö. gernſpr. oh. Gewühr. Serichtsſt. Manndeim Die Franzoſen in Baden Wie aus Rammersweier gemeldet wird, haben die Jranzoſen am Mittwoch nachmittag das Rathaus und Schulhaus nach Waffen durchſucht. Sie zogen ohne Erfolg wieder ab. In Offenburg ſind am Fiſchmarkt u. a. zwei Plakate angeſchlagen, von denen ſich das eine mit der Ruhrſpende, das andere mit Schlagworten befaßt. In erſterem heißt es, die Ruhr⸗ ſpende komme nur den Beamten, die ſtreiken müſſen, zugute, wüh⸗ rend die Arbeiter, die arbeitslos werden, von der Ruhrſpende nichts erhalten und deshalb ſchlechter geſtellt ſeien. Auf dem an⸗ deren warer Schlagworte vermerkt, z..:„1900: Ich führe Euch herrlichen Zeiten entgegen!“„1923: Siegreich wollen wir Frank⸗ reich ſcragint Als Ueberſchrift heißt es:„Der Glaube macht —— Die Plakate werden von der Bepölkerung überhaupt nicht beachtet. Zur Beſetzung der Mannhelmer Nheinauhäfen Bei der Beſetzung des im Rheinauer Hafengebiet gelegenen Zollamtes durch die Franzoſen, die die deutſchen Zollbeamten für abgeſetzt erklärten und ihnen den Zutritt zu den Dienſträumen unterſagten, erklärte der franzöſiſche Offizier auf die Frage des Vorſtandes des Zollamtes, auf welche Anordnungen hin das Zollamt beſetzt würde: Auf Befehl der Interalliierten Rhein⸗ landkommiſſion.“ Da der Zollamtsvorſtand erklärte, daß er lediglich den Weiſungen ſeiner Behörde Folge leiſten und nur der Gewalt weichen würde, wurde das Zollamt von den Franzoſen beſchlagnahmt. Revuiſion im Prozeß gegen Sänger und Arieg Die von den Verteidigern der vom franzöſiſchen Kriegsgericht in Mainz verurteilten Oberbahnhofsvorſteher Sänger und Poſtdirek⸗ tor Krieg aus Offenburg eingelegte Reviſion wird u. a. damit be⸗ gründet, daß aus formalrechtlichen Gründen eine Beſtrafung der Angeklagten nicht erfolgen könne, weil der Bepölkerung des neu⸗ beſetzten Gehiets von Ofſenburg die Ordonnanzen der Rheinlandkom⸗ miſſion bis jetzt noch nicht bekannt gemacht worden ſeien. Die Note der Rheinlandkommiſſion, wonach das neubeſetzte Gebiet von Offen⸗ burg dem Brückenkopf Kehl einverleibt und danach der Juxisdiktion der Rheinlandkommiſſion umterſtellt ſei, genüge nicht. Nach inter⸗ nationalem Recht habe ein Geſetz nur dann Rechtskraft, wenn es ſeinem ganzen Inhalt nach publiziert ſei. Die Angeklagten hätten in der Berhandlung erklärt, daß ihnen die der Verurteilung zugrunde liegenden Ordomanzen der Rheinlandkommiſſion nicht bekannt ge⸗ —— ſeien. Wird die Reviſion verworfen, ſo ſoll die Rechtsfrage dem Kaſſationshof in Paris vorgekegt werden. Die Juſtizſchande Wie die„ritterliche“ Nation deulſche Frauen behandelt Caudral Schwebel von Meiſenheim iſt durch das fran⸗ zöſiſche Kriegsgericht Mainz wegen Nichtbefolgung der neuen Ruhr · Ordonnanzen und wegen Beteiligung an einem Beamkenproleſt zu fünf Jahren Gefſängnis und fünfzehn MRilllonen Mark Geldſirafe verurtellt worden. der Gattin des Landrals wurde, als ſie den Berhandlungsraum betreten wollte, von einem franzöſi ⸗ ſchen Gendarmen der Auswelſungsbefehl wegen Gefährdung der Sicherheit(1) der Deſatzungskruppen überreicht. Es wurde Frau Schwebel nicht mehr geſtaktet, der ver⸗ handlung beizuwohnen, von ihrem Manne Abſchied zu nehmen. obwohl er ſeit dem 27. Jauuar im franzöſiſchen Gefängnis ſitzt, oder ihn auch nur noch einmal zu ſehen. Jrau Schwebel wurde ſofort zum Gendarmeriekommando gebracht und von dort im Auto an die Grenze geſchafft. Jhre Bitte, ſie erſt noch nach Meiſenheim zurückzubringen, damit ſie wenigſtens ihre drel kleinen Kinder ſim Alter von zwei, vier und ſechs Jahren) abholen und mitnehmen könne, fand kein Gehör. In den letzten Wochen harle Frau Schwebel ihren Mann nur wöchenllich einmal beſuchen und ihn dabei nur ſedesmal zehn Minuten ſehen dürfen, gelrennt durch ein eiſernes Gitfer und in Anweſenheit eines franzöſiſchen Sol⸗ Eine beſondere politiſche Bedeutung erhält dieſer Fall dadurch, daß Landrat Schwebel Mitglied der Internationalen Kommiſſion für die Feſtſetzung der Saargrenze iſt und deshalb das Recht der Exterritorialität in Anſpruch nehmen kann. Darüber hat ſich das Gericht hinmeggeſetzt, ebenſo üher die ein⸗ fachſten Pflichten des Anſtandes in der Rückſichtnahme auf Frauen, „Ritterlich“ bis zum Reitpeitſchenſtiel!“ Die Zeit der Milde iſt vorbei! Nach der„Köln. Volksztg.“ iſt in Krefeld ein neues belgi⸗ lches Kriegsgericht gebildet worden, das am erſten Tage über 20 Deutſche vor die Schranken geladen hatte und hohe Straſen ver. hängte.„Die Zeit der Milde iſt vorbei,“ ſagte ein belgiſcher Richter Das Gericht fällte dementſprechend harte Urteile. Es ſtanden u. a. Journaliſten vor dem Gericht, die zu Strafen von 100 000 Geldſtrafe bis zu 6 Monaten Gefängnis und 100 000 Geldſtrafe bei ſofortiger Verhaftung beſtraft wurden. In einem Falle wurde als Strafverſchärfung die Weigerung betrachtet, den Namen eines Artikelſchreibers zu verraten(); das Gericht erklärte: Kriegs⸗ recht bricht Preſſerecht. Es ſtehen noch drei weitere Redakteure, fer⸗ ner mehrere Gewerkſchafts⸗ und Zollbeamte unter Anklage. Die ausgewleſenen Staatsforſtbeamten Im Hauptausſchuß des preußiſchen Landtags teilte bei Vor⸗ beratung des fforſthaushalts der Landwirtſchaftsminiſter Dr. Wen⸗ opff mit, daß bis ſetzt ausgewieſen ſeien 8 Regierungsforſtbeamte, Oberförſter, zwei Forſtaſſeſſoren, zwei Referendare, zwei Rent⸗ meiſter und ſechs Betriebsbeamte. Kein einziger Beamter und Wald⸗ —— habe ſich bereit erklärt, den Befehlen der Franzoſen zu fol⸗ Im Juchthaus iſt kein Platz für aufrechie Deutſche! Der Direktor des Zuchthauſes in Verden proteſtiert in einem Schreiben an Degoutte dagegen, daß man 62 Perſonen im Zuchthaus untergebracht habe, die nach deutſchen Geſetzen nicht auf⸗ genommen werden dürften. Im Zuchthaus dürften nur rechtskräftig wegen gemeiner Verbrechen Veurteillte untergebracht werden. Die jetzt Untergebrachten aber hätten nichts weiter getan, als der eigenen Regierung unter ſchwerſten Berhältniſſen Gehorſam entgegengebrach * Ae* Düſſeldorf, 8 März. Die Femitie des vor etwa drei Wochen aus ewieſenen Regierungspräſidenten Dr. Grützner hat dtern Sbenfalle den Ausweiſungsbefehl erhalten und muß das beſetzte Gebiet bis Samstag verlaſſen. entgleiſte heute früh 5 Frankreich wirbt Rigger für die Kuhrbergwerke LE Berlin, 9. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Die„B..“ erfährt aus Newyork: Die öffentliche Meinung in Amerika iſt ſehr erregt durch die Entdeckung, daß von franzöſiſcher Seite Perhandlungen mit amerikaniſchen Arbeiter⸗ agenten eröffnet worden waren, um amerikaniſche Reger als Arbeiter für die Ruhrbergwerke zu engagieren. Ein Amerikaner hatte von dieſem ſauberen Plan gehört und veröffent⸗ lichte ihn ſogleich nach ſeiner Rückkehr nach Newyork. Staatsſekretär Hughes erklärte daraufhin, daß ihm nichts von einem ſo verwerf⸗ lichen Plan bekannt ſei. Nun gibt der amerikaniſche Arbeiteragent in den Zeitungen bekannt, daß er im Auftrag des franzöſiſchen Ar⸗ beitskommiſſars Louis Janean 2500 bis 5000 Neger für die Ruhrgruben zu engagieren verſuchte. Dieſen Auftrag habe er ſchon am 16. Januar erhalten. Er habe den Plan aber endgültig aufgegeben, weil ſich noch nicht 100 Mann gemeldet hatten. Farbige Truppen zur Durchſſihrung der„friedlichen Miſſion“ und Nigger zur Förderung der Kohlen! Wer zweifelt nun noch daran, daß die Franzoſen an der Spitze der Ziviliſation ſtehen? Der Terror Berlin, 9. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Heute vormittag um II Uhr haben die Franzoſen Cronenberg bei Elberfeld be⸗ ſetzt. In Witten a. d. Ruhr iſt die Schupo entwaffnet und aufgelöft worden. Ferner wurde der Oberbürgermeiſter von Buer mit 10 Millionen Mark Geldſtrafe beſtraft, weil er Gas, Waſſer und Kohlen verweigert hatte. Die Franzoſen haben in Eſſen unter anderem 66 Wagen mu Kohle für Italien und 15 Wagen, die nicht der Siaatsbahn gehören, fortgeführt. Nach der„K. Itg.“ haben die Franzoſen in Kray⸗ Nord große Verwüſtungen im Pahnhofsgebäude angerichtet. Sie haben die Schrünke erbrochen, die Kleider der Beamten und Ar⸗ beiter in den Räumen zerſtreut und Farbe und Petroleum darüher 80 oſſen. In VBochum iſt die Lage unverändert. Die Franzoſen haben Kaſinos eingerichtet und große Bagage nachkommen laſſen. Beſchlagnahme einer Kirchenkollekte Die am vergangenen Sonntag bei der Kollekte in der evar⸗ 97 75 Kirche in Rüſſelsheim geſammelten Gelder für die ſtuhrhilfe wurden von der franzöſiſchen Beſotzungsbehörde beſchlag⸗ nahmt. Die Folgen! Die Zahl der in Lothringen und im öſtlichen Frankreich tätigen Hochöfen iſt ſeit dem 1. Januar von 88 auf 46 gefallen, ſo⸗ daß gegenwärtig in ganz Frankreich nur nach 110 Hochöfen gegen⸗ über 152 ab 1. Januar unter Feuer ſind. Ruhrhilfe ausländiſcher Sozialiſten J Berlin, 9. März.(Von unſerm Perliner Büro.) Die Hilfs⸗ aktion der däniſchen Sozialdemokratie iſt erweitert worden, anſtatt der urſprünglich in Ausſicht genommenen 1000 Kinder ſollen nach einer Mitieilung des„Vorwärts“ jetzt 2000 Kinder auf die Dauer von drei Monaten in Dänemarkunter⸗ gebracht werden. Wie der ſozialdemokratiſche Parlamentsdienſt erfährt, hätte Poincare die däniſche Regierung wiſfen laſſen,„daß Frankreich die Aufnahme deutſcher Kinder in Dänemark nicht gerade als ein Zeichen von Neutralität anſehen könne“.(Neutralität ſind nur Handlungen, die zugunſten Frank⸗ reichs geſchehen, wie ſ. Zt. die Entſendung von Streikbrechern nach dem Ruhrgebiet.)— Der Vorſtand der deutſchen ſozialiſtiſchen Partei der Tſchechei hat, wie wir im„Vorwärts“ leſen, dem ſozialdemo⸗ kratiſchen Parteivorſtand 5000 tſchechiſche Kronen zur Unterſtützung der Ruhrbevölkerung überwieſen. Den gleichen Betrag überſandten die ſozialiſtiſchen Abgeordneten und Senatoren aus Prag. Freier Rhein, ſreie Fuhr! Willſt Du das! Dann gib zum Deutſchen Volksopfer! Enkgleiſung eines franzöſiſchen Zuges in der Pfalz Ludwigshafen, 9. März. Da die Franzoſen das deutſche Gſen⸗ bahnperſonal auch von den Lokalbahnſtrecken der Pfalz verdrängt haben, perſuchen ſie auf den ebenfalls militariſterten Lokalbahnſtrecken durch franzöſiſches Perſonal den Betrieb aufrecht⸗ zuerhalten. Der von Perſonal gefahrene Lokalzug hr in dem Vorort Frieſenheim beim Ueberfahren einer Weiche. Einer von den drei Wagen des Zuges fiel um und ſchlug eine Bretterwand zuſammen. Der umgefallene Wagen iſt ſchroer beſchädigt. Auch ſonſt wurde großer Material⸗ ſchaden angerichtet. Da durch die Entgleiſung das Straßenbahn⸗ ſeleiſe geſperrt iſt, iſt der Straßenbahnbetrieb geſtört. Paſſagiere Naaden ſich nicht in dem entgleiſten Lokalzug, ſodaß kein Per⸗ ſonenſchaden entſtehen konnte. Die März⸗Beſoldungsverhandlungen geſcheilert Berlin, 8. März Da die Verhandlungen im Reichsfinanz ⸗ miniſterium über eine Erhöhung der Beamtengehälter und der Reichsarbeiterlöhne zu keine: Einigung führten, wird die Vorlage der Regierung ſetzt dem Reichsrat überwieſen werden. Die„Würde“ der voltsvertretung eJ Derlin, 9. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Das Berliner Stadtparlament war geſtern abend erneut der Schauplatz von Tumultſzenen Auch diezmal knüpften ſie an das ſozialiſtiſche und kommuniſtiſche Begehren nach Neubenennung von Straßen und Plätzen an. Gegen die Forderung, eine Straße nach Erzberger zu benennen, erklärte ſich ſogar das Zentrum. Nach Walter Rathenau ſoll eine Straße benannt werden, ſobald eine neue geſchaffen wird. Königsplaz in„Platz der Republik“ umzutaufen. Als die Abſtimmung zu ungunſten der Antragſteſter ausgefallen war, 51 in den kenunmnſti hen Reihen ein toſender Lärm, der die Jortführung der Sitzung unmöglich machte. Als dann nach einiger Vertagung der Stadtverordnetenporſteher Dr. Caſpari den Verſuch machte, die Sitzung wieder zu eröffnen, ſetzte der Lärm von neuem ein. Die Kommuniſten veranſtalteten ein wüſtes Kon⸗ zert mit den Tiſchſchubladen, ſelbſt Hausſchlüſſelpfiffe tönten durc die Verſammlung und ſo blieb ſchließlich nichts anderes übrig, als die Sitzung zu ſchließen. Der Skandal aber ſetzte ein bei dem ſozialiſtiſchen Antrag, den Ein neuer engliſcher Reparationsplan Die Namnenn des Unterhauſes hatte für geſtern eine Konſerenz ins Unterhaus einberufen, um die Frage der interalliierten Kriegsſchulden und der Reparatlonen zu prüfen. Es war dabei die Frage einer Einberufung einer in⸗ ternationalen Konferenz zur Beratung vorgeſehen: Deutſchland, Rußland und Amerika ſeien einzuladen. n der Frage der Kriegsſchulden ſchlägt der Bericht vor, daß Deutſch⸗ land 920 Millionen Pfund Sterling an England, 767 Millionen an Frankreich, 391 an Italien, 185 an Belglen und 391 an die übrigen Allſi⸗rten zu bezahlen hätte, d. h. im ganzen 2663 Millionen (rund 250 Billionen Papiermark). England hätte die 920 Mil⸗ lionen an Amerika abzutreten. Amerika und England hätten auf alle ihre Kriegsguthaben zu verzichten. Deutſchland ſoll ein Maratorium von zwe! erhalten. Es hätte be⸗ ſtimmte Pfänder zu leiſten. die Nationen würden die Sicherheit der franzöſiſchen Oſtgrenze garantieren. Frankreich hätte ſich aus dem Ruhrgebiet zurückzuziehen. Die Reiſe Poincarés nach Brüſſel Der franzöſiſche Miniſterpräſident wird von Le Troquer, vom Kriegsminiſter und vom Direktor für politiſche Angelegenheiten, Perretti de la Rocca, begleitet ſein. Es verlautet ferner, daß ſich der Oberkommiſſar Tirard und General Degoutte gleichzeitig in Brüſſel einfinden werden. Dies bedeutet, daß es ſich bei den Be⸗ ſprechungen mit Theunis und Jaſpar um eine eingehende Prüſung der Lage handeln würde, Der Rampf der Denkſchriſten Die deutſche Regierung hatte, wie erinnerlich ſein dürfte, an die am nicht beteiligten Mächte eine Denkſchrift ge⸗ richtet, in der die Rechtswidrigkeit der Ruhraktion eingehend darge⸗ legt worden war. Daraufhin iſt von franzöſiſcher Seite eine amtliche Exwiderung erfolgt, die ſich im weſentlichen darauf be⸗ ſchränkt, das in der deutſchen Denkſchrift zitierte Werk von Robm, dem Mitglied der franzöſiſchen Geſellſchaſt für internationales Rechi, ſeiner Bedeutung zu entkleiden. In der Antwort, die jetzt von der deutſchen Regierung auf dieſe franzöſiſche Darſtellung ge⸗ geben wird, begrüßt die Reichsregierung es zunächſt mit Genugtuuntz, daß die franzöſiſche Regierung ſich endlich herbeigelgſſen habe, die deutſche Veröffentlichung nicht wie bisher in den Papierkorb ver⸗ ſchwinden zu laſſen. Die wegwerfende Verleumdung des Robin⸗ ſchen Werkes durch die franzöſiſche Regierung wird in der dem⸗ chen Erwiderung als„Produkt arger Verlegenheit“ bezeichnet und es mird darauf hingezwpieſen, daß Profeſſor Jouis Renault, der bis zu ſeinem Tobe Juſtitiar des franzöſiſchen Außenminiſterijum⸗ war, dem Robinſchen Buch ein Vorwort gewidmet hat, das die Arbeit des„obſkuren Studenten“ mit den Worten höchſter Anerkennung Jachmännern und Dinlomaten zur Venutzung em⸗ pfiohlt. Aber, ſo heißt es in der deutſchen Exmiderung weiter: Die deutſche Denkſchrift erwähnt das Buch nur nebenbei und nur in demjenigen Teil, der ſich mit den von den Franzoſen und Bel⸗ giern während der Okkupation getroffenen Einzelmäßnahmen be⸗ ſchäftigt, nicht dagegen in dem Teil, der die in erſter Linie in Be⸗ tracht kommende grundſäßliche Rechtswidrigkeit des Ein⸗ marſches ſelbſt nachweiſt. In dieſer Hauptfrage begnügt ſich das franzöſiſche Kommunſque wohlweislich mit der einfachen Wieder⸗ holung des Wortlautes des bekannten§ 18. Man darf geſpannt da⸗ rauf ſein, mit welchen Gründen Herr Poincare die deutſche Aus⸗ legung dieſes Paragraphen zu entkräften ſuchen wird.“ deutſches Keich Sllddeutſche Jälle vor dem Staatsgerichtshof In Leipzig fand am Donnerstag die erſte Sitzung des ſüd⸗ deutſchen Senats des Staatsgerichtshofs zum Schutz der Repuhlik ſtatt. Senatspräſident Schmidt, als Vorſitzender, vereidigte die ſüddeutſchen Mitglieder des Gerichtshofs. Verhandelt wurde gegen die Studenten Manfred Bacherer und Hans Gruhl aus Hei⸗ delberg. Beide hatten am 9. Juni 1922 von einer Kirche in Donaueſchingen die ſchwarz⸗rot⸗goldene Fahne heruntergehol und verbrannt. Das Ganze ſtellte ſich als ein unüberlegter Studenten⸗ ſtreich heraus, der nach reichlſchem Alkoholgenuß ausgeführt woör⸗ den war. Da die Tat vor Erlaß des Schesere erfolgte, kamen beide mit elner Geldſtrafe danon. Sie erhielten je 100 000 Geld⸗ trafe ader 1 Jahr Gefüngnis. Weiter hatten ſich der Archivar Karl Laun, der Kaufmann Karl Ehrenpfort und der Bäcker Andreas Stadler wegen Beleldigung des Reichspräſidenten zu verantworten. Ein von Laun verfaßles, den Reichspräſidenten verunglimpfendes Gedicht wurde von den beiden Angeklagten in Füſſen angeſchlagen. Laun ging nach der Hinterlegung einer Kaution non 3000 flüchtig, er konnte noch nicht wieder feſtgenommen werden. Ehrenpfort und Stadſer wurden zu je 5 Wochen Gefängnis verurdeiſt, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. Die Verwertung und Erfaſſung von Heeres gul Der Rechtsausſchuß des Reichstags beriet heute in kurzer Sitzung den Geſetzentwurf über die Verwertung von Militärgut, das die Exfaſſung von Heeresgut, das erſt jſetzt im Beſitz von Schieber⸗ kreiſen feſtgeſtellt wurde, möglich macht. Das Geſetz wurde mit einer nicht ſehr weſentlſchen Abänderung in erſier und zweiter Leſung an⸗ genommen. Letzte Meidungen London, 9. März. Nach einer Reutermeddung erregt ein Brief Lloyd e Aufſehen, worin er verſichert, er beabſichtige nicht, die Bildung einer neuen Zentrumspartei und die Bereitſchaft hervorheht, mit den unabhängigen Liberolen zu⸗ ſammenzuarbeiten. Er lädt Asquith ein, gemeinſam über die beſten Methoden einer Wiedervereinigung der beiden liberalen Parteien zu beraten. Peking. 9. März. Das Kabinett iſt zurücgetrelen, sw. Jriedberg. 8. März. Der 20jährige Schuhmacher W. Schu⸗ ſter aus Frankfurt gebürtlg, hat es verſtanden, einer hieſigen älieren Dame Gold⸗ und Silberſachen im Werte pon 27 Millionen Mart zu erſchwindeln. Sch. wurde verhaftet * 5 60 * Anterſchlagungen im polniſchen miniſterium. Im ſiebenten Departement des Kriegsminiſteriums ſind, wie„Robetnik“ meldet, Unterſchlogungen von über 100 Millinnen Mark aufgedecgt worden. Die + Höhe der Unterſchſagn igen läßt lich nicht feſtſtellen, da die Vertretungen ſeit längerer Zeit andauern. Ntugblätter von quswärts. 1 das Zweihundert · Markſtück 2. Seite. Nr. 116 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Stadtiſche Nachrichten Gas⸗ unòd Strompreis „Entſprechend der neuerlichen Steigerung der Kohlenpreiſe wurden“, ſo wird uns von der Direktion der Städt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke geſchrieben,„die Gas⸗ und Strompreiſe für die Ableſungszeit für den Monat Februar auf Mk. 610.— per Kubikmeter und Mk. 1750.— per Kilowattſtunde Lichtſtrom erhöht. Es ſtellt ſich hiernach der ſtündliche Verbrauch: eines Normal⸗Hängelichtbrenners(100 kerz. Helligkeit) ca. 140 Liter ca. 85 Mk. „ Normal⸗Stehlichtbrenners(80/100 kerz. Helligk.)„ 160„„ 97„ Hängelicht⸗Zuwelbrenners(50 kerz. Helligkeit)„ 60„„ 36„ Stehlicht⸗Juwelbrenners(35/40 kerz. Helligkeit)„ 50„„ 30„ Mikro⸗Stehlichtbrenners für Treppenhaus⸗ beleuchtung(14 kerz. Helligkeit))„ 20„„ 12„ Zwergbrenners Hängelicht für Treppen · hausbeleuchtung(30/35 kerz. Helligkeit)„ 40„„ 24„ „ Gasherdflamme bei vollem Brand„ 400„„ 244 „ Gasherdflamme kleingeſtellt(Sparflamme)„ 50„„ 30 „ Badeofens zur Bereitung vou 150 Liter Warmwaſſer von 12 auf 350% ũ„ 1500„„ 915 „ Metallfadenlampe von 16 kerz. Helligkei 20 Watt„ 35 53 8 8 525 929„0 8 2222 * 1** 1** 30** 1* 3 40* 0 70 „ 50„ 2 7 100„ 2 Kohlenfadenlampen haben den 3½fachen Stromperbrauch. We berückſichtigt, daß die Kohlenpreiſe gegenüber vor dem Kriege um das 12700fache in die Höhe gegangen ſind, während Gas und Strom nur eine 4690 bezw. 4605fache Steigerung gegenüber vor dem Kriege erfahren haben, wird erkennen, daß er bei Benützung von Gas und Strom nicht nur die mannigfaltigen Annehmlichkeiten für ſich har, ſondern vor allen Dingen dem Verbraucher von Kohlen gegenüber Geld ſpart.“ Aktuell wäre die vorſtehende Berechnung aufgrund der März⸗ Gas⸗ und Strompreiſe, die den Verbrauchern ſchon vor Wochen mitgeteilt wurden. Oder will ſich die Stadtverwaltung der allge⸗ meinen Preisabbaubewegung anſchließen und den Mär z⸗Gas⸗ und Strompreis rückwärts revidieren? Die Verbraucher wären dafür ſehr dankbar. Wie ſtehts übrigens mit der Voraus zahlunz für Februar und März. Neuerdings verlautet, daß die Stadtverwar⸗ tung von der Erhebung einer weiteren Vorauszahlung abſehen wolle. Eine diesbezügliche amtliche Mitteilung würde ſehr zur Be⸗ ruhigung derjenigen beitragen, die in den nächſten Tagen die Feb⸗ ruar⸗Rechnung zu erwarten haben. Sch. Aus der Arbeit der Wucherpolizei Von der Wucherabteilung der Fahndungspolizei Mannheim wurden in den Monaten Januar und Februar wegen Preis⸗ treiberei 23, Kettenhandel 7, unerlaubten Handel 106, unterlaſſener Preisauszeichnung 26, Vergehens gegen die Milchverſorgung 4 und unerlaubten Kartoffelaufkaufs 2 Perſonen zur Anzeige gebracht. 26 Täter mußten bis zur vollſtändigen Aufklärung des Tatbe⸗ ſtandes in Unterſuchungshaft genommen werden. Unter den Angezeigten befinden ſich 18 Althändler, 10 Viehhändler, 3 Pferdehändler und 3 Landwirte. Ferner konnte drei Perſonen das Handwerk gelegt werden, die hier Butter, Kleiderſtoffe, Stiefel uſw. aufkauften, um ſie auswärts an den Mann zu bringen. Einer Butteraufkäuferin wurde füür 1350 000 Mark Butter beſchlagnahmt, die dem Kranken⸗ Daus hler überwieſen wurde. verhaſtung zweier Jettelankleber oͤurch Franzoſen 5 Zwei Zettelankleber, die in den geſtrigen Abendſtunden iin der Nähe der Hildaſchule Flugblätter in franzöſiſcher und deutſcher Sprache anklebten, wurden von den Fran⸗ zoſen beobachtet und ſofort feſtgenommen. 2 Anſcheinend waren die Flugblätter für die franzöſiſchen Mann⸗ ſchaften beſtimmt; vermutlich ſollten ſie in die Hildaſchule hinein⸗ geſchmuggelt werden. Die Verhafteten wurden umter militäriſczer Bedeckung nach Ludwigshafen transportiert. Wie wir erfahren, ſtammen die von den Franzoſen konfiszierten Tägliche Herſtellung von 2 000 000 Stück Seit einigen Tagen hat man in der Münze mit der Prägung 1 ** „der neuen 200 ⸗Stücke begonnen. Die Münze iſt 73 ſo dick wie das 50 Pfg.⸗Stück und ebenſo groß. Es trägt auf der Vorderſeite die Bezeichnung„Deutſches Reich 200 1923“ in der üblichen Anordnung, unter der Jahreszahl ein A zwiſchen zwei Eichel⸗ zweigen. Auf der Rückſeite ſieht man den Reichsadler mit der Um⸗ ſchrift: Einigkeit und Recht und Freiheit. Es iſt die erſte Münze, die ſeit dem denkwürdigen Verfaſſungstaler in Deutſchland her⸗ geſtellt wird. Die ſtaatliche Münze hat in der Zwiſchenzeit ſchwere Monate durchgemacht, in denen der vollkommene Arbeitsmangel ur Annahme von Privataufträgen zwang. Jetzt hat man die Her⸗ ſtellung in größtem Umfange in Angriff genommen. Man hört, daß die Ausprägung von 200(⸗Stücken im Geſamtwerte von 60 Mil⸗ liarden beſchloſſen worden iſt. Die Berliner Münze hat an dieſer Produktion einen Anteil von 51,95. Es werden vorläufig täglich 2 000 000 Stück hergeſtellt und, ſobald man ungefähr 15 Millionen für Berlin zur Verfügung hat, d.., in ungefähr—10 Tagen, wird man das neue Geldſtück dem Verkehr übergeben. Es iſt zu hoffen, daß unſere Währung auch fernerhin ſtabil bleibt, damit das 200 ⸗Stück nicht ebenſo ſchnell überwertet wird wie der Taler. Im übrigen wird es wohl kaum bei der Herſtellung dieſes einen vereinzelten Geldſtückes bleiben und man wird in abſehbarer Zeit an die Herausgabe anderer Sorten gehen müſſen.— Vielleicht findet das neue 200 ⸗Stück ſeinen Weg dann auch nach Mann⸗ heim. Von den Verfaſſungstalern, die man hier und auch ander⸗ wärts ja nur dem Namen nach kennt, waren in Mannhbeim über⸗ haupt bald keine in den Verkehr gelangt, da ſie von Sammlern gleich weggeſchnappt wurden. * Anſchlußſchnellzüge nach Berlin. Nachdem die Tagesſchnell⸗ züge Berlin—Stuttgart wieder eingelegt worden ſind, fahren, wie man uns mitteilt, bis auf weiteres auch die beiden Anſchlußſchnell⸗ züge von Mannheim und Heidelberg nach Oſterbur⸗ ken—Würzburg wieder. fkieine Ermäßigung der Kohlenſteuer für Hausbrand. Der Berliner Magiſtrat iſt auf Veranlaſſung der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung mehrfach an die Reichsregierung mit der Bitte heran⸗ etreten, die Frage zu prüfen, ob nicht in irgend einer Form die Kohlenſteuer für die Hausbrandkohle aufgehoben oder ermäßigt werden könnte. Schon früher waren in dieſer Richtung Verhandlungen geführt worden, die aber ergebnislos verlaufen ſind. Auch der Reichsfinanzminiſter hat auf den erneuten An⸗ trag des Magiſtrates einen ablehnenden Beſcheid erteilt. Darin heißt es u..:„Die Frage des Erlaſſes oder der Ermäßigung der Kohlenſteuer für Hausbrandkohle iſt wiederholt eingehend geprüßt worden. Eine bevorzugte Behandlung einzelner Verbraucherkreiſe auf dem Gebiete der Kohlenſteuer iſt aber aus ſchwerwiegenden Gründen nicht angängig. Die Durchführung einer ſolchen Maß⸗ nahme würde auch einen unverhältnismäßig großen Aufwand an Beamtenkräften und damit eine beträchtliche Vermehrung der Ver⸗ waltungskoſten erfordern, ohne mit Sicherheit zu dem gewünſchter Ergebnis zu führen.“ Eine Hilfe wenigſtens für die am meiſten not⸗ leidenden Gruppen der Hausbrandbezieher ſei nur auf dem Wege der ſozialen Fürſorge möglich. In dieſer Hinſicht ſeien mit der ausgeſprochenen Abſicht, u. a. auch gerade die Beſchaffung des Haue⸗ brandes zu ermöglichen, namhafte Beträge aus Reichsmifteln für die : er, Kleinrentner, Kriegsbeſchädigten für die Rechnungs⸗ 9 en worden und nach dem Umfange der Leiſtungsfähigkeit des Reiches auch weiterhin vorgeſehen.— Für die meiſten Angehörigen des Mittelſtandes iſt dieſer Beſcheid ein ſehr magerer Troſt, denn uniter ihnen ſind viele, die ſolche„Sozialunter⸗ Sozialreu jahre 1922/23 aus ſtützungen“ nicht beziehen. Gerade eine ſtaatliche Aktion zur direk⸗ ten Herabminderung der Preiſe für die Hausbrandkohle, ſei es durch Steuern und Frachtermäßigung, würde als eine beachtenswerte Hilfe für die notleidenden Schichten des Bürgertums zu betrachten ſein. die Entlohnung in Naturalien. In neuerer Zeit iſt es zum Schaden der Landwirtſchaft wie der ganzen Volksernährung Uebung geworden, daß alle möglichen Berufskreiſe(Geſchäftsleute, Dienſtboten, Aerzte, Tierärzte uſw.) für die Dienſtleiſtungen aller Art an Stelle von Geld Lebens⸗ und Futtermittel von der Landwirtſchaft verlangen, wodurch ſich einzelne trotz der Volks⸗ not übermäßig mit Lebensmitteln eindecken, während weite Schich⸗ ten hungern. Eine gemeinſame Entſchließung der Miniſterien des Innern und der Landwirtſchaft erklärt nun, daß mit dieſem Unfug gründlich aufgeräumt werden muß, bevor er die ganze Volkswirt⸗ ſchaft untergräbt. Die Polizei⸗ und Strafverfolgungsbehörden wer⸗ den aufgefordert, mit aller Strenge dem Handel mit Lebens⸗ und Futtermitteln derjenigen Kreiſe entgegenzutreten, die in der oben erwähnten Weiſe Naturalien, insbeſondere Getreide, in Mengen fordern, die den Bedarf ihres eigenen Hausweſens überſteigen. In dieſen Fällen iſt auch vom geſetzlichen Recht der Beſchlagnahme dieſer Waren Gebrauch zu machen. 4. Opferkag der deulſchen Bahnhofsmiſſion. Am Samstag und Sonntag wird auf allen Bahnhöfen der deutſchen Reichseiſenbahnen ein Opfertag zugunſten der Bahnhofsmifſion veranſtal⸗ tet. Alle Perſonen, die an dieſen beiden Tagen eine Reiſe antreten, ſollen um eine Spende für die idealen und ſozialen Zwecke der Bahn⸗ hofsmiſſion erſucht werden. Der Opfertag iſt vom Reichsverkehrs⸗ miniſterium geſtattet. Alle Mannheimer, die am morgigen Samstag oder Sonntag eine Reiſe mit der Bahn antreten, werden um Unter⸗ ſtützung dieſes ſchönen und edlen Werkes der Nächſtenliebe erſucht. Franzöſiſche Konkrolle im Induſtriehafen. Nachdem urſprüng⸗ lich nur die nach der Neckarſpitze fahrenden Elektriſchen von den franzöſiſchen Poſten angehalten und kontrolliert wurden, iſt die Kon⸗ trolle auch auf die Wagen der Linie 5 ausgedehnt worden. Die zwi⸗ ſchen dem ſtädtiſchen Elektrizitätswerk und der Diffeneſtraße(End⸗ ſtrecke) verkehrenden Wagen werden ſeit geſtern von den Franzoſen ohne Angabe der Gründe durchſucht. *Der 70. Geburkstag des letzten Mannheimer Turmwächters. Seinen 70. Geburtstag beging heute der Hausmeiſter der D 7⸗ Schule, Michgel Volk, in voller körperlicher und geiſtiger Friſche. Am 9. März 1853 in Rippberg bei Walldürn geboren, kam der jetzt 70⸗Jährige im Jahre 1873 nach Mannheim, wo er zunächſt in einer Eiſengießerei, ſpäter von 1881—1896 auf dem Gaswerk Lindenhof beſchäftigt war. Ende 1896 wurde er zum Turmwächter auf dem Turm des Alten Rathauſes am Marktplatz beſtellt. Der verſtorbene Oberbürgermeiſter Beck übertrug ihm dieſes Amt mit den Worten: Sie ſind jetzt Mannheims„hoͤchſter“ Bürger!“ Zu den Aufgaben des Turmwächters gehärte es, in erſter Linie nach etwaigen Feuersbrünſten Ausſchau zu halten. Entdeckte er irgendwo ein Feuer, ſo hatte er die Berufsfeuerwehr durch ihre im Rathaus befindliche Wache benachrichtigen zu laſſen. Die Richtung des Feuers wurde bei Nacht durch Aushängung einer roten Laterne, bei Tag durch eine rote Fahne gezeigt. Das Publikum kam nach dem Marktplatz, um ſich auf dieſe Weiſe zu unterrichten, wo es brennt. Wurde die Berufsfeuerwehr des Brandes nicht Herr, ſo wurde auf dem Turm Sturm geläutet ünd dadurch die Freiwillige Feuerwehr alarmiert. Als durch die Feuermelde⸗ einrichtungen der ſtändigen Berufsfeuerwehr die Aufgabe des Wäch⸗ ters hinfällig wurde, kam der letzte Mannheimer Turmwächter als Schuldiener nach dem K 5⸗Schulhaus, wo er bis 1905 tätig war. 1905 wurde er Schuldiener, ſpäter Hausmeiſter im D 7⸗Schulhaus. Herr Volk iſt vielen Generationen Mannheimer Schulkinder ein guter Bekannter geworden. Sie ließen es ſich ſamt ihren Leh⸗ rerinnen auch an anen 70. Geburtstag nicht nehmen, den Jubilar in Scharen zu beglückwünſchen. Er mußte in die Klaſſenzimmer kommen, woſelbſt aus jungem Munde Vorträge gehalten wurden. Im Lehrerkonferenz⸗Zimmer erfolgte durch Oberkehrer Schmitt eine Anſprache und in anderen Schulzimmern erfreute man den Jubilar durch den Geſang der Schulkinder, von deren Eltern ſich heute gleichfalls viele ſeiner erinnern werden.* Pb. Vermißt wird ſeit 31. Januar der 19 Jahre alte Kaufmann Jakob Gottmann, Sohn des Bahnhofvorſtehers Paul Gottmann⸗ Bahnhof Käfertal. Wer über den Verbleib des ſungen Mannes An⸗ gaben machen kann, möchte ſich bei der Kriminalpolizei oder bei den Eltern des Vermißten melden. »Brandausbruch. In einem Speicherabteil des Hauſes E 3, 3 entſtand geſtern nachmittag kurz nach 4 Uhr auf unaufgeklärte Weiſe ein Brand, wobei eine Treppe und verſchiedenes Gerümpel teil⸗ weiſe verbrannte. Das Feuer war bis zum Eintreffen der Wache durch Hausbewohner bereits gelöſcht. Der entſtandene Schaden wird auf 50 000 geſchätzt. EEin Pferdegeſpann geſtohlen. Am 3. März wurde vor dem Hauſe Werfiſtraße 35 ein mit einem Pferde beſpannter Wagen, ein ſogen. leichter Einſpännerbordwagen geſtohlen. Das Pferd, ein Oldenburger Fuchs, iſt 10 Jahre alt und von großem Wert. Jahrrad⸗Diebſtähle. Bald keine Woche vergeht, ohne daß nicht Fahrräder geſtohlen werden. Nach dem Polizeibericht wurden folgende Fahrräder entwendet: Aus dem Finanzamt ein Adler⸗Rad, aus der Toreinfahrt des Hauſes Karlksſtraße 65 in Sandhofen ein Pfeilrad, aus der Kurfürſtenſchule ein Rad unbekannter Marke, aus dem Hauſe Seckenheimerſtraße 11 ein älteres Fahrrad, aus dem Flur des Hauſes P 1, 3 ein Preſtorad. Diebſtahlschronik. Entwendet wurde u..: Aus dem Hoſe Stengelhofſtraße 28 in Rheinau eine Gans, ein grauer Haſe und eine rote Häſin, im Hauſe Sandhoferſtraße 247 in Sandhofen drei rebhuhnfarbene Hühner, aus dem Wartezimmer eines Arz⸗ tes ein Herrenmantel, im Hauſe L 14, 2 ein Damenſtoffmantel, aus einem Kohlenlager in der Senge etwa 10 Zentner Stück⸗ kohlen, aus einem beim Schützenhaus in Feudenheim gelegenen Garten eine Partie Arbeits⸗ und Sommerkleider. In den letzten Tagen, vermutlich am 1. März, nachmittags zwiſchen 1 und 2 Uhr wurden aus dem verſchloſſenen Lager des Baugeſchäfts J. B. Brück an der Waldhofſtr. bei der Humboldtſchule, 10 J⸗Schienen und 1.⸗ Schiene im Geſamtwert von 1 500 000 Mark geſtohlen. Die Schienen haben ein Gewicht von 20 Zentnern und wurden von 5 bis 6 unbe⸗ kannten Männern auf eine mit 2 Pferden beſpannte Rolle verladen, die Fahrtrichtung Waldhof hatte. Auf die Wiederbeibringung hat die Firma eine Belohnung von 10 Prozent ausgeſetzt. *Die 109%ige Ausfuhrabgabe.(Berichtigung.) In Nr. 99 wurde in der Beilage„Geſetz und Recht“ vom 28. Februar 1923 ein Artikel über die 10% Ausfuhrabgabe veröffentlicht. Die rechtlichen Ausführungen dieſes Artikels haben, namentlich in Handelskreiſen, zu Mißverſtändniſſen Anlaß gegeben. Es ſollte mit der abgabe geſtattet ſei. Die Berechnung der Abgabe kommt praktiſch auch nicht in Frage, da Handel und Induſtrie im beſetzten Ge⸗ biet einmütig die Leiſtung der Abgabe abgelehnt haben. Damit iſt die theoretiſche Erörterung, wer die 10 7 Ausfuhrabgabe zu zahlen hätte, überflüſſig. VAbhaltung eines Sporkkurſes für Lehrer aller Schulgaktungen. Auf Veranlaſſung des Kultusminiſteriums findet an der Landes⸗ turnanſtalt in Karlsruhe vom 16.—28. April ein Sportkurs für Lehrer aller Schulgattungen ſtatt. Die Anmeldung muß bis zum 20. März erfolgen. Die Teilnehmer, denen über ihre Zu⸗ laſſung beſondere Nachricht zugehen wird, erhalten Fahrtkoſtenerſatz 3. Klaſſe Perſonenzug, wie freie Unterkunft und Verpflegung im Lehrerſeminar 1. veranſtaltungen Konzerk in der Chriſtuskirche. Bei dem geiſtlichen Konzert, das am Sonntag, den 11. März abends 6 Uhr in der Chriſtuskirche bei freiem Eintritt ſtattfindet werden mitwirken: Organiſt Land⸗ mann, Konzertmeiſter Heſſe und Konzertſänger Seefried. Pfarrer D. Klein wird einleitende Worte über„Die Er⸗ löſungsidee im Parſival“ ſprechen vor dem Vorſpiel zu Parſival, das Organiſt Landmann zu Gehör bringen wird Jührerkurſe der freiwilligen Jeuerwehren des 9. Kraisfeuer⸗ wehrverbandes Mannheim. Am Sonntag, den 4. März wurden die vom 9. Kreisfeuerwehrverband eingerichteten Führerkurſe durch einen Vortrag des Leiters der Kurſe Brandinſpektor Baulant über die Veröffentlichung keineswegs der Eindruck erweckt werden, als ob die f Befolgung der franzöſiſchen Vorſchriften über die 10 9 Ausfuhr⸗ K verſchiedenen Arten der Brände, wie über die moderne Brand⸗ bekämpfung zu Ende geführt. Brandinſpektor Vaulant ſprach in 6 Vorträgen über die feuergefährlichen Rohſtoffe heupiſlchich über Benzin, Oele, Chemikalien, über da⸗ Rettungsweſen, die verſchte⸗ denen 7 7 der Leitern, der Spritzen, Hydranten, über die De⸗ handlung der Geräte, insbeſondere auch über die Pflege de⸗ Schlauch⸗ materials Die Vorträge wurden durch Experimente, pie durch prak⸗ tiſche Uebungen, die von den Kameraden der Berufsfeuerwehr in ſelbſtloſer Weiſe vorgeführt wurden, erläutert Nach Schluß de⸗ letzten Vortrages begaben ſich die Teilnehmer des Kurſes in ge⸗ ſchloſſenem Zuge in den Saal des Gaſthauſes zur Konkordia in Mannheim zu einer kleinen, der heutigen Zeit angepaßten Schluß⸗ feier. Hier begrüßte der 1. Kreisvokſitzende des 9. Kreisfeuerwehr⸗ verbandes Kommandant Agricol a⸗Ladenburg die Kursteilnehmer und gab einen Rückblick über die Entſtehung, die Bedeutung und den Verlauf der Führerkurſe. Die Einrichtung der ſei aus dem Gedanken entſtanden, in der heutigen Zeit der Wohnungsnot wie im Intereſſe der Erhaltung der Sachwerte die Schlagfertigkeit der freiwilligen Feuerwehren auf eine höhere Stufe zu bringen Der einzige Weg hierzu wäre, die bei der Berufsfeuerwehr angewandten Methoden guf die freiwilligen Feuerwehren ſoweit dies möglich iſt, U 1 Daß dieſer Weg gangem iſt und Erfolg verſpricht, dätte der Verlauf des Führerkürſes bewieſen. Man habe, um ein Veiſpiel über den Vorteil der von der Berufsfeuerweh⸗ angewandten Methoden anzuführen, gelernt, einen Kaminbrand auf einfache Art, ohne daß der geringſte Sachſchaden angerichtet wird, durch Anwen⸗ dung einer Löſchpaltone zu erſticken. Dieſe Löſchpatronen müßten von jeder Gemeinde auf den Polizeiwachen der Rathäuſer bereitge⸗ halten werden. Man habe geſehen, daß Schläuche, die von der Be⸗ rufsfeuerwehr im Jahre 1912 angeſchafft wurden, infolge der ſorg⸗ fältigen ice heute noch in jeder Beziehung gebrauchsfähig ſind. Eine richtige Wartung und Pflege des Schlauchmaterials bedeute für die finanziell ſchwer leidenden Gemeinden eine große Erſparnis, ohne daß der Feuerſchutz hierdurch beeinträchtigt würde. Er dankte der Stadtverwaltung Mannheim, den Gemeindeverwaltungen der einzelnen Gemeinden für die teilweiſe Uebernahme der Reiſekoſten der Kursteilnehmer, was faſt reſtlos geſchehen ſei, mit Ausnahme von zwei Gemeinden im Bezirksamt Schwetzingen. Er dankte ferner den Direktoren einer Reihe von Fabriken die Feuerwehren haben und dankte Brandinſpektor Vaulant für die in ſelbſtloſer und opfer⸗ freudiger Weiſe übernommene Leitung der Führerkurſe. Die frei⸗ willigen Feuerwehren hätten in Herrn Vaulant einen erſtklaſſigen Fachmann auf dem Gebiete des Feuerſchutzes kennen gelernt. Er ſet nicht nur ein vorzüglicher, tüchtiger Praktiker, ſondern auch ein aus⸗ gezeichneter Wiſſenſchaftler. Es liege nun an den Kursteilnehmern, das Gelernte in die Praxis zu übertragen. Brandinſpektor Baulant dankte in herzlichen Worten für die ihm gewordene Anerkennung und verſicherte, daß er jederzeit bereit ſei, den freiwilligen Feuer⸗ wehren mit Rat und Tat zur Seite zu ſtehen. Die Schlußfeier wurde von geſanglichen und muſikaliſchen Darbietungen umrahmt. Gerichtszeitung Diebſtahl zur Geſchäftsgründung Zur Gründung einer eigenen Werkſtätte ſoll ſich der Dreher Georg Hammer in der Fabrik Benz eine Menge Werkzeug und Spiralbohrer zuſammengeſtohlen haben, die er aber zum Fee⸗ Teil wieder verkaufte, und zwar an den Händler Markus Weis⸗ berg aus Lodz, der ihn aufgefordert haben ſoll, ihm weitere Bohrer zu liefern. Der ſchon vorbeſtrafte Hammer wurde von der Strafkammer Mannheim zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr 9 Manaten, Weisberg zu einer ſolchen von 1 Jahr 3 Monaten verurteilt. Bei Hammer wurden 5 Monate, bei Weisberg vier Monate der Unterſuchungshaft angerechnet. Wegen Hehlerei wurde gegen zwei Angeklagte auf je 1500, gegen einen Angeklagten auf 2000% Geldſtrafe erkannt, verbüßt durch die Unterſuchungs⸗ haft, und zwei Angeklagte ee Beſtrafter Kohlenwucher. Eine empfindliche Strafe erhielt der Kohlenhändler as Wilmersbori vom Wucher⸗ gericht des Landgerichts III Berlin wegen Preistreiberei und der Kohlen. Er hatte mehrere Waggon ohlen bekommen, aber nur einen Teil davon in ſeinen Luden bringen laſſen, die Hauptmenge dagegen auf einen befonderen Lager⸗ platz untergebracht. 25 an der Tür das übliche Plakat„Ausverkauft!“ Auf den Einwand, daß doch im Laden noch Kohlenvorräte ſeien, wurde erwidert. daß ſie beſtellt ſeien. Am nächſten und am übernächſten Tag wurde der gleiche Beſcheid gegeben. Darauf wurde Anzeige erſtattet. Da merkwürdigerweiſe in dieſen Tagen eine Erhöhüng der Kohlenpreiſe eingetreten war, ſo war das Gericht der Ueberzeugung, daß der An⸗ geklagte lediglich eine Preistreiberei beabſichtigt habe, und verurteilte ihn zu einem Monat Gefängnis und 100000 Mk. Geld⸗ ſt rafe. 36 Waldshut, 7. März. Das hieſige Schwurgericht verhandelte gegen den Wilhelm Prinkler aus Darkehmen und Paul Graßhof aus Halle, zwei jugendliche Burſchen im Alter von 21 und 22 Jahren, wegen Raubs und Tatſchlagperſuch⸗ Die Beiden unternahmen im Nopember v. J. einen Raubverſuch auf die Bank des Tr. Vogt in Bonndorf und verwundeten auf der Flucht einen Wachtmeiſter. Der dritte Komplize namens Göhl iſt noch flüchtig. Das Urteil lautet für Prinkler auf 3 Jahre 3 Monote, Graßhof zu 2 Jahren 3 Monaten Ge⸗ ängnis. Die Unterſuchungshaft von drei Monaten wird beiden aneiage angerechnet. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihnen auf 5 Jahre aberkannt.— Weiter verhandelte es gegen den Landwirtsſohn Albert Thomann in Wallbach wegen Tot⸗ ſchlags. Die Verhandlung entrollte ein Bild ſchwerſter Fami⸗ lienzerwürfniſſe, aus denen heraus die Tat zu erklären iſt. Der Vater des Angeklagten hatte ſein abgebranntes Anweſen in Wall⸗ bach an den Sohn Albert verkauft, mit der Bedingung, daß die Eltern im Hauſe Wohnung erhielten. Hiermit war ein ſtändige⸗ Streitobſertt gegeben. Am 18. November v. Is. nahmen die Aus⸗ einanderſetzungen einen tätlichen Charakter an. Der Angeklagte griff dabei zur Armeepiſtole und ſchoß ſeinen Bruder, den Tele⸗ graphenarbeiter Peter Thomann auf der Stelle nieder. Die Ge⸗ ſchworenen nahmen an, daß der Angeklagte aus Fahrläſſigkeit ge⸗ handelt habe. Das Urteil war deshalb ein ſehr mildes und lautete auf 6Monate Gefängnis. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen babiſcher Wetteritellen(7e² morgens“ 75 Vuft⸗] Tem E 5 Fuft-] Femeſg z SZ 9660 druck pora⸗ 88 E Win 3 e⸗ 1 12 72 885 8 Michn. Slarte 8 5 8 ne Wertheim—— 21 8 1No ſte cht Rebe“ 0 önigſtuhl.563758.5 1 6 1N0(eicht ſbe⸗ arlsruhe..1277587 4 10 4JN0 ſleicht baisd 4 Baden⸗Baden213 753.1 3 10 380 ſleicht kedel.8 Villingen 78075900 1—0 8 lleicht detrect 0 5 Feldberg. Hof1281645 0——1—4— ſtill Fauef.5 Badenwelle—--!-——— St. Blaſien—— ·f 2—NwW. leicht baen 3 Das Tiefdruckgebiet hat ſich nach dem Mittelmeer verlagert, wäh⸗ rend der Einfluß des nordeuropäiſchen Hochdruckgebietes zunimmt. Dadurch gelangt Deutſchland in den Bereich kalter öſtlicher Luft⸗ ſtrömungen, die bei längerer Dauer neue Kälte und Schneefall, be⸗ ſonders im Gebirge bringen werden. Bei nächtlicher Aufheiterung ſind ſtellenweiſe auch in tieferen Lagen des Landes leichte Fröſte zu erwarten. Votausſichtliche Witlerung für Samskag bis 12 Uhr nachls: Wolkig ſtellenweiſe Niederſchläge(im Gebirge Schnee) noch etwa⸗ kälter, vereinzelt Nachtfröſte, auch in tieferen Lagen, öſtliche Winde. Schneeberichte. Jeldberg: 147 Zentimeter pulvriger Neuſchnee,—3 Gr., windſtik, Schneefall, Skibahn gut. 18825 Ankerſtmatt: 120 Zentimeter, davon 30 Zentimeter pulvriger New⸗ ſchnee,—1 Gr., trüb, Skibahn gut, fahrbar bis Ruhſtein: 120, Zentimeter, davon 20 Zentimeter Neuſchnee, windſtilf, Nebel,—2 Gr., Skibahn gut. 55 Hundseck: 50—80 Zentimeter, davon 10 Zentimeter Neuſchnee, wind⸗ ſtill, Skibahn gut, fahrbar ab 750 Meter. 5 Zuflucht:(v. 8. März): 80 bis 110 Zentimeter, danon 20—30 Zenti⸗ meter Neuſchnee, Skibahn gut, fahrbar ab 550—600 Meter. 4 2 reitag. den 9. märz 1222 Als eine Kundin Kohlen kaufen wollte, prangte reresdese re aossee Seroe eeer e. SSerensd weosgdg oecoeemmoSer ee 2 ee — — IJreitag, den 9. März 1923 4. Seite. Nr. 116 Börsenberichtie Frankfurter Wertnaplerbörse Frankfurt, 9. Marz.(Drahtb.) Die schwache Haltung, Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) schen Verhältnisse bestehen, so daß das Geschäft einen größberen Umfang nicht annahm. Teilweise traten im Ver- laufe Schwankungen ein, Wobei leichte Kursrückgänge über⸗ die die Effektenmarkle in den letzten Tagen aufzuweisen Wogen. hatten, scheint, nachdem die Kursrückgänge zunachst durch Abgaben der Börsenspekulation hervorgerufen worden Waren, das Publikum zu weiteren Verkäufen zu veranlassen. s kam Angebot an den Markt und die Rückgänge erfuhren daher eine weitere Fortsetzung. Allerdings hielten sich die zusätze in engen Grenzen. Fast auf allen Märkten zeigte sich von neuem, daß der Umfang der Kursermäbigung in erster Reihe durch die geringe Aufnahmefähigkeit bedingt Wird. Im Verlauf der Börse, schon in erster Stunde, liel das Angebot etwas nach und allmählich war die Börsen- Spekulalion geneigt, etwas Ware aus dem Markt zu nehmen. S soll sich hierbei um Deckungskäufe zum Wochenschluß gehandelt haben. Dollarnoten bewegten sich zwischen 0600—20 300—20 750. Im Freiverkehr war anfänglich die Realisationslust noch ziemlich stark. Im Verlaufe hatte das angebotene Material wieder bessere Aufnahme gefunden, de Kursbewegung blieb aber unregelmäßig. Benz 10 500, Knorr Heilbronn 13 000, Brown Boveri 5500, Hansa Lloyd 6000, Krügershall 12 500, Becker Stahl 10 000, ecker Kohle 10 500, Ufa 6000. lagen Uicht einheitlich. Niedriger traten in den Verkehr Buderus und Harpener. Sonst bemerkte man mäßige Kurserholungen. nter den Maschinen- und Metallaktien standen ingwerke bei Beginn im Angebot,— 1000%, Maschinen- kabrik Karlsruhe— 1000%; Hirsch Kupfer und Neckarsulmer sind besser bezahlt, Daimler schwankend. Von chemi- Schen Aktien wurden niedriger Badische Anilin und dchster, sowie Scheideanstalt und Holzverkohlung genannt. ütgerswerke leicht anziehend. Elektro Licht ünd Kraft as gefragter, sonst schwankend. Unter den sonstigen dortlaufend notierten Werten herrschte schwache Haltung für augesellschaften, besonders Hoch- und Tiefbau an- geboten. Am Rentenmarkt lagen Türken und Bagdad Mfangs niedriger, Norddeutscher Lloyd und Hupag etwas kester. Der Markt der Einheitswerte zeigte eine un- regelmäßige Tendenz. Soweit die Börsenspekulation das an- ebotene Material aufnahm, traten Kurserholungen ein, doch kehlt es auch nicht an Rückgängen. Der über wiegende Teil er Papiere notierte niedriger. Berliner Wertpapierbörse Berliu, 9. März.(Drahtb.) Nach den Kursabschlägen letzten Tage machte sich heute an der Börse eine igere Stimmung geltend. Seitens des Publikums lagen doch ziemlich groſſe Verkaufsaufträge vor, die jedoch keinen neuen Kursdruck bewirkten, da die Börsenspekulation die Ware willig aufnahm. Die Kursbildung war unter diesen Imstanden noch ungleichmäßig, ein fester Unterton der Ummung aber unverkennbar. Jedenfalls wWaren Kursbesse- rungen von durchschnittlich 2000—30009%(Phönix, Rheinische Braunkohle bis 70009 und Scheidemandel sogar 10 00096) in der Mehrzahl, wenn auch für eine ganze Anzahl Industrie- dapiere erneute Kursrückgänge von 2000—3000 96 festzu- stellen sind. Valutapapiere stellten sich wegen der am Devisenmarkt wieder eingetretenen mäßigen Befestigung üurchw-ꝗeg etw-as höher. Ungar. Goldrenten stiegen um 7000%, Nährend Canada um 30 0009 gewann. Für die zu Einheits- kursen gehandelten Industriepapiere lagen noch ziemlich unkangreiche Verkaufsaufträge vor, deren wesentlicher Teil „Soweit übersehbar, von der Börsenspekulation aüfge- aommen werden dürfte. Im allgemeinen blieb die Zurück- Devlisenmark: Mannheimer Devisenmarkt,. März. Es notierten am hiesigen Platze(alles Geldzurse): New Tork 20750(20450), Holland 8200(8085), London 97500 96250, Schwei 3880(8815) Paris—(—), Brüssel——), Italien 900(975/, Prag 620(610, Die Tendenz ist schwach und langsam abbröckelnd. Der New Vorker Anfangskurs stellte sich auf 0,0048, wWas einer Parität von 20 500„ entspricht. Frankfurter Devisen Frankfurt, 9. Marz.(Drahtb.) Im Frühverkehr lagen die Preise zunächst etwas schwächer. Als sich Nachfrage einstellte, trat eine Befestigung ein, die am offiziellen Markte Weitere, wenn auch mäßige Fortschritte machte. Im freien Frühverkehr wurden felgende Kurse genannt: London 96 000 (97 900), Paris 1235(1265), Brüssel 1060(1070), New Lork 20 400(20 800), Holland 8077(8162½), Schweiz 3800(32627), Italien 960(905). .. 1. Amtilod D ne Amtllon 0. g. S.;. klolland. 7580 7719 8142 8182Norwegen 391 330 3715 3781 Belglen.. 10½ 1012 1057 1972 Sohweden. 3037 5032 3516 5373 London„ 91146 91603 97655 98141 felslngfors———— Parls.. 1172 1177 1261 1268dew-Vork. 19328 19423 20718 20852 Sohwelz.. 3623 3848 33352 3372 Men, abg.. 28.68 28.82 28.53 29.69 Spanlen. 3004 3020 38229 3245 zudapese. 393 801 68,85.51 Itallen 925 929 982 987[raz 571 87 61¹5⁵ 518 Dänemark. 360 3659 3385 3981[Ahramm——.— 2200 221,50 Berliner Devisen Amtiob„ ee ee Amtiied(.8..0.9 8 8. Holland.. 1830 7889 8211 9255 Faris. 1152 1187 1248 1283 Buon.-Alres 7182 7218 7555 7691 Sohwsle. 3815 38.4 3881 3383 Brussel.. 10832 1037 1057 1072] Spanlen. 3014 300 318 9228 Ohristlanis 301 3518 3720 278 lapan 9276 8323 6975 10025 Kopenhagen 35³⁰ 38950 3919 Kio de lan. 22d 2416 2291 2308 Stookholm 3137 5162 5596 3523 Wlen abg. 23 89 27.03 29 42 28 58 Helsingfors 537 540 3870 573 frag 578 561 615 618 Italen 928 931 947 892 Sudapest.33 637 683 68/ London.. 91271 917 8 872586 97703 Sofla. 112 06 112 64 119.20 119.80 New-Vork. 19351 19488 20618 20852] lugoslavlen 198.50 137,50 218.48 218.55 Zellstofffabrik Waldhof Die Zellstofffabrik Waldhof kündigt jetzt ihreeigenen Anleihen von 1901 und 1908 per 2. Januar 1924 bzw. per 1. Dezember 1923, die beide keine hypothekarische Sicherheit haben. Außerdem aber auch die frühere Anleihe. der Zell- stofffabrik Tilsit von 1907, die eine Sicherungskypothek von 5,25 Mill. auf diese Fabrik genießbt. Die Frankfurter Zeitung bemerkt hierzu: Wenn der Antrag Düringer beim Reichstag und bei der Regierung Anklang finden sollte, würde sich die Möglichkeit ergeben, daß die Inhaber dieser hypothekarischen Anleihe bzw. die als Treuhänderin kungierende Berliner Handelsgesellschaft nicht ohne Weiteres verpflichtet sind, die Rückzahlung per 15. November 1923 an- zunehmen. Die angebotenen, genau vertraglich gehaltenen Rückzahlungspreise betragen für die Tilsiter Anleihe 10596, für die 1900er und 1908er Anleihe je 1029. Außerdem kündigt die Zellstofffabrik Waldhof als Garantin der in 1913 aus- gegebenen 5% Obligationen der russischen-G. in Pernau den Restumlauf dieser Anleihe, die an zweiter Stelle hypo- thekarisch auf Pernau eingetragen ist, per 1. August 1923. Die Gesellschaft entgeht hiermit der Zinsbogenerneuerung, die am 1. Februar notwendig werden würde. Diese Pernauer — ̃——————.— Handelsblaff des Mannheimer Generel-Anz haltung wegen der unsicheren wirtschaftlichen und politi- Resth u. Co. A. G. in Eins warden per 1. Juli 1923 zu 10226 gilt iger Obligationen will Waldhof auf Wunsch jetrt sofort einlösen. Jener Hinweis auf den Antrag Düringer und seine möglichen Folgen für Hypothekarobligationen gilt übrigens auch hin⸗ sichtlich der kürzlich von der Bemberg.G. in Ber- men vorgenommenen Obligationenkündigung. Auch für eine soeben herauskommende Kündigung der 0,75 Mill. othekaranleihe der Schiffswerft J. Frerichs dasselbe. KRKeiniger, Gebbert& Schall-., Erlangen. Die Ge- sellschaft schlägt einer auf den 28. Marz einberufenen 30. .-V. eine Kapitalerhôöhung um 75 Mill. Mk. Stamm- aktien auf insgesamt 125 Mill. Mk. vor. Gleichzeitig soll das Stimmrecht der 2 Mill. Mk. Vorzugsaktien von 10 auf 25 Stim- men erhöht und die Aufsichtsratssteuer auf die Gesellschaft übernommen werden(letzte Dividende 40 Proz., Börsenkurs am Mittwoch 10 000 Proz.). Zentrale der landwirtschaftlichen Lagerhäuser=G. in Tauberbischofsheim. Die Gesellschaft beantragt die Erhöhung des Aktienkapitals um 525 Mill.& auf 84 Mill durch Ausgabe von 30 Mill.& Stamtmiaktien und 25 Mill. 4 Vot- zugsaktien mit 20 fachem Stimmrecht Zzwecks Erwerbs einer größeren Anzahl Lagerhäuser in der Umgebung.(Grünsfeld, Hardheim, Königshofen, Krautheim, Osterburken, Seckach, Tauberbischofsheim, Unterschüpf, Walldürn ung Wittig⸗ hausen). Die ao..-V. wird auf den 4 April einberufen. * Bremer Linoleumwerke Deimenhorst. Die Gesell- schaft beantragt eine Dividende von einer halben Gold- mark zum Kurse von 5000„ gleich 2509%(40%), ferner Kapitalerhöhung um 13 auf 45 Mill. 4 Stammaktien. geboten, die restlichen 5 Mill. 4 im Interesse der Gesellschaft Verwertet werden. Weiter sollen 45. Mill. 10% Worzugs⸗ a ktien mit einfachem Stimmrecht geschaffen werden.“ „ gGüterverkehr aus der Schweiz. Der Güterverkehr von der Schweiz nach allen deutschen Stationen, soweit sie nicht gesperrt sind, ist ab 7. Marz Wieder zugelassen. Für den Verkehr von Deutschland nach der Schweiz bleibt dagegen die Sperre aufrecht erhalten. Waren und Märkie Berliner Froduktenmarkt ̃ Berlin, 9. Marz.(Drahtb.) Am Produktenmarkt vweigte sich nach den scharfen Preisrückgängen der lætzten Zeit eine leichte Erholing. Für Weizen, dessen Preise stark unter der Weltmarktparität stehen, sind schon gestern nachmittag Käufe erfolgt, denen sich heute die Mühlen, wenn auch nur in geringem Umfange aunschlossen. Für Roggen Stellten sich die Notfizen infolge der Kàufe der Reichsgetreidestelle Wieder über die Umlagepreise. Auch Gerste und Hafer Waren bei teilweise knappem Material und bei anziebhenden Preisen ziemlich gefragt. Die Erholung teilte sich auch den Weizen- und Mehlpreisen mit, wogegen Hülsen- früchte und Futtermittel zunachet nur in geringem Umfange von ihr Nutzen zogen. 1 7 Herausgeber, Drucket und Verleger: Druckeref Dr Haae. Mannhefmer General⸗Anzeiger. G m b., Mannheim f 6. 2 Direktion: Ferdinand Feyme— Cbefreda'teur Kurt Flſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teilt Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommmmalpolieik⸗ Richard Schönfelder; für Gerich: und Sport: Willy Müller; für Sendels⸗ nachrichten. Lokales und den übrigen redaktionellen Inbalt: Franz Lercher: für Anzefgen⸗ Karl Sügel Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktlen. 7. Aere aeeet e e negr-r 408 20h Laat 15000—„ eders-.— eisyp-SK. 2000 2100 aene 8 0 z. Verelnenk.— dee 8. brs. M.-ör. 7—[Sleo.-Gesells. 8800 8250 J Südd.öis.-Ges. 6400 8200 N Ryp. d. WW. 8800— Dresdnerßank 3500 6800 J Wiener Bank, 3800 3600 nsTdaau 3500 250 Frkf Hyp.-Sk. 380 2ttdg. f. Angt.— 9 Randg. 34000 38000.-B. d..-G. Sl0 30200„ otenbank 22000 20000 Nar 8. Pr. 2900 6000 J Aitteld. Cr.-. 4600 4250„ Verelnsbk. 3000 2700 Deur. U. Mt. t 6700 6800 Aurndg..-S.— 27500annh.-des.— dackegank 18000 18000 Oest. Gr.-Anst. 3575 7100 Frankf. Alig. V. 83000 80000 Aelet sen—— Fiz.-Bank. 4400 Oberck.V. s. 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März 1923 Georg Freiberg Roman von Igna Maria 31,(Nachdruck verboten) (Foriſetzung) „Silentium für Georg Freiberg!“ Hans Weſterland ſchrie es über den Tiſch und ſchob ſeine bunte Mültze ins Genick. „Nur am Rhein, da möcht' ich leben, Nur am Rhein begraben ſein, Wo die Berge tragen Reben Und die Reben gold'nen Wein!“ „Bravo!“ brüllte der Chor,„Proſt Freiberg, ſollſt leben! Der Freiberg iſt ein feiner Kerl,“ lallte Fritz Baret und lächelte mit blöden Augen zu ihm hinüber,„wenn er auch wie'n Penſionsmädel ſich von allem zurüchält. Nicht mal mit nach Mainz iſt er gefahren. Und was für Mädcher gibt's im goldenen Meenz, ui je!“ „Das nächſte Mal muß er mit,“ rief der dicke Heydebrand,„da hilft nix, den wolle mir ſchon uffdrehe.“ „Schön iſt die Ju—ugend—“ aber die Stimme knaxte, denn der Sänger war mehr trink⸗, denn taktfeſt.„Ich mein', mir petze noch en Schoppe, Kinner. So jung komme mir net widder beiſamme. Babett, goldig Mädche, bring uns noch Stoff. Proſt, Freiberg, ſteig' in die Kann'!“ „Proſtt!“ Georg tat Beſcheid. „Wann ich den ſchon ſo hochdeutſch redde hör'. Menſch, man meint als,„Du kimmſt gerad' von ner Audienz mit nem Ferſcht!“ ⸗Ich kann Deinen Dialett nicht. Dau kannſt ok nich vertellen, wie man bei öſek proahlt.“ Hör' uff, des verſteht kein Deiwel. Ueberhaupt, alles was net am Maa oder am Rhein liest, is Hinterindie un Türkei.“ „Nur am Rhein, da möcht' ich leben—“ Hör auf,“ flehte Georg,„mir dreht ſich alles, wenn Du ſingſt, das tut dieſelbe Wirkung wie ſaurer Wein. Aber wollen wir nicht die Fenſter öffnen, man erſtickt!“ Ehrſame Bürgersleute ſpazlerten das Gäßchen hinab zum Rhein, ſchauten durch die geöffneten Fenſter die feuchtfröhliche Geſellſchaft mit den bunten Mützen und lächelten; ja, die Schüler vom Techni⸗ kum! Und der große Blonde ſaß auch am Tiſche und hecherte. Das hielt wohl ſchwer, bis der endlich lachte! Man ſah ihn immer allein, mit einem Buche in den Rheinanlagen ſitzen, Mädel kannte er nicht, kümmerte ſich wohl auch nicht um ſie. Rheiniſch Blut war das nicht. TTT—TCTCTFTCTTT Dae Die Stimmung unter den angehenden Technikern wurde immer fröhlicher und ausgelaſſener, der junge Wein ſtieg ins Blut und machte warm. Georg ſaß ernüchtert unter ihnen und betrachtete die erhitzten, weingeröteten Geſichter. Iſt das Jugend? Heißt das jung ſein, ſolange zu trinken, bis die Natur ſich widerſetzt, und renommieren von ſeinen Heldentaten, die vielleicht nur in der Phantaſie exiſtier⸗ ten! War es da nicht tauſendmal ſchöner, man ſaß, ein gutes Buch nor ſich, in einer Laube am Rhein und trank mit Behagen ſeinen Wein? Wie mauchmal hatte er in ſeinem verſchwiegenen Winkel geſeſſen und geträumt, mit offenen Augen von der Zukunft und ſeinen Hoffnungen, und hatte in die unkergehende Sonne geſchaut, die ihre weiten, blutroten Schleier von den Höhen raffte und ſich noch ein allerletztes Mal in den klaren Wellen des Rheines ſpiegelte. melodienreiche Symphonie und hatte dem ſtillen, kühlen Abend die Herrſchaft überlaſſen. Der zauberte Stern um Stern am weiten dunkelblauen Firmament herauf, der machte die ſtolze Germania auf dem Niederwald zu einer wunderſamen Märchengeſtalt, der ſetzte grünlich⸗geſpenſtiſche Lichter auf hurtige Wellen und der Rhein rauſchte leiſe ſein uraltes Lied. Lichtchen flammten auf am anderen Ufer, gleich einem verwunſchenen Feenreiche lag die Welt. Kaum, daß man den alten trotzigen Mäuſeturm erkennen konnte, und dann der Heimweg am Rhein entlang! Durch ſchlafende Gäßchen, daß man ſich nicht getraute, aufzutreten, hin bis in ſein Stübchen, das Ausblick auf den Rhein und die gegenüberliegenden Berge freigab. Wie manches liebe Mal hatte er gewünſcht, Paul Trebitzſch möge dies alles miterleben. Von allen denen, die hier ſaßen, konnte kelner ihm Freund ſein. Sein ſchwerblütiges Naturell hielt dem leicht⸗ lebigen rheiniſchen Temperament nicht ſtand. Sie verlachten ihn ob ſeines Eifers, er fühlte ſich in ihrer Geſellſchaft wie ein Fremder, er fand nicht den leichten, heiteren Ton, er machte die geſelligen Abende mit, hatte ſich eine bunte Mütze aufſtülpen laſſen, nur um nicht abſeits zu ſtehen; aber ihre lärmende Fröhlichkeit konnte ihn nicht mitreißen, er blieb fremd in ihrer Mitte. Der dicke Heydebrand hatte allzutief ins Glas geblickt und fing an, ſeine Abenteuer zum Beſten zu geben. Georg winkte der Kell⸗ nerin und zahlte, ſein Fortgehen fiel nicht auf. Er ging zum Rhein hinab, ein erfriſchender Wind ſtreifte vom Fluſſe herauf, nahe der Kaimauer ſchaukelte ein Boot, leiſe klatſchten die Wellen gegen das Ufer. Auf der anderen Seite zagte ein D⸗Zug mit hellerleuchteten Fenſtern durch die friedvolle Stille. Zwei grelle Augen erhellten ——— Und dann war langſam der Tag verklungen wie eine harmoniſche, blanke Schſenenſtränge, feuriger Rauch lohte aus dunklem Schorn⸗ ſteinſchlund empor, dann war das Geſpenſt vorüber, ſchwaches Echo hallte von den Felswüänden. 4 Schritte knirſchten über den kiesbeſtreuten Weg.„Guten Abend! ſagte eine tiefe Stimme,„es ſtört wohl nicht, wenn ich mich zu Ihnen ſetze? Es iſt meine Lieblingsbank.“ „Durchaus nicht!“ Georg bemühte ſich vergebens, das Geſicht des ſpäten Wanderers zu erkennen. „Sie ſind der große Blonde vom Technikum, ich höre es an der Ausſprache. Sie ſingen und feiern nicht mit den andern?“ „Nein, ich bin fortgegangen, ſie vermiſſen mich auch nicht. Es iſt zu ſchade, den herrlichen Abend in der verqualmten Stube zu ſitzen.“ „Sind Sie nicht gerne fröhlich?“ „O doch, aber ich kann mich nicht recht an den rheiniſchen Ton gewöhnen.“ „Ich habe Sie alſo richtig eingeſchätzt. Glauben Sie mir, junger Freund, Sie haben den beſſeren Teil erwählt. Sie wachen wenig⸗ ſtens morgen früh nicht mit Kopfſchmerzen auf. Ich beobachte Sie ſchon lange, Sie lieben die Einſamkeit, und es freut mich, daß Sie Freude an der Natur und Büchern haben. Was leſen Sie— Romane?“ „Es waren meiſt Lehrbücher, auch Klaſſiker.“ „Wenn Sie mal Mangel an Leſeſtoff haben, kommen Sie zu mir, ich habe eine ganz nette Bibliothek. Eine Bedingung iſt dabei, kein Buch weiterleihen.“ 7 „Gewiß nicht. Verzeihen Sie, ich vergaß— Georg Freiberg. „Sie können mich auch ohne Grund beſuchen, ich wohne dort oben in dem kleinen Roſenhaus, fragen Sie nur nach Ferdinand von Rentloff, den kennt jedes Kind. Ich bin hier ſo'n bißchen als Sonderling verſchrien. Ich habe ein gutes Weinchen im Keller, und Sie erzählen mir dann aus Ihrem Leben, wenn Sie Ihre Zeit mit dem alten Mann vertrödeln mögen.“ „Ich komme gern, da ich weiß, daß mein Beſuch Ihnen ange⸗ nehm iſt.“ „Wundern Sie ſich nicht, daß ich Sie mir nichts dir nichts ein⸗ lade, ich kenne Sie, Sie fallen nicht aus der Rolle wie die Andern. dazu hat mir die Babett aus der Krone allerlei von Ihnen erzählt, und die kennt ihre Leute. Das Mädel hat einen ſcharfen Blick und weiß ſofort, was an ihren Gäſten dran iſt.“ Er ſtand auf.„Gule Nace, Deorg Frelberg, freut mich, daß ich Sie nun kenne. Auf Wiederſehen!“ (Fortſ. folgt.) Ceneral-Vertreter ſochkundige, tücht. Kraft per ſofort oder ſpäter t. mein Spezial⸗Wäſche⸗, E für erstklassigen technisehen Errpſeliunen erforder· Artikel(D. R..) für Mannheim lich. Die Stelle an⸗ bezw. größeren Bezirt geſucht. sehr benehm, dauernd u. gut hohe Verdienstmüglichkeit. 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