i ˖⸗ 17 Montag, 12. Mär; Begugspreiſe: In mianngeim ane umgedung frei in⸗ Haus uns durch die poſt ohne Heſtellgeld monatlich Mark sooo. halbmonagtlich Mark 3009.—. nachforderung borbehalten Hoſtſcheckkonto Nr. 17890 farisruhe. Baupt⸗ geſchäſtsſtelle NMannheim, E 6. 2. Seſchäfts⸗nedenſtell⸗ Reckarſtabt, waldbofnraße Nr. 6. Fernſprecher nummer 7031. 7962, 703, 70ag, 705. Celegramm⸗ fiòreſſe: Generalanzeiger Mannbeim Erſcheint wöchentlich zwölfmal 2 Mittag⸗Ausgabe Badiche eneſteachrichen Verkaufspreis M. 120.— 1923— Nr. 119 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszabung die kl. Zelle me. 400.— Steilengeſ. u. Sam.⸗Anzeig. aus Mannheim ermäßigte preiſe Reklamen Mk. 1000.—-. finnahmeſchl.: Mittagbl. vorm. 3/ Uhr, Abenddl. nachm. 2½ Uhr. Für finzeigen an beſtimmten Cogen, Stellen u. Rusgab. wird keine verantwort. üdern Höh. Sewalt, Streiks, Seteiebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. lür ausgefall. od. beſchrünkt. Rus gab. od f. verſp. Rufnahm. v. Rnzeig. Ruftr. ö. Fernſpr. ob. Gewähr. Serichtsſt. mannheim Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Technik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗Seitung u. Mannheimer Muſile⸗Zeitung Kurze Aeberſicht Aeber Buer iſt wegen der bisher noch nicht aufgeklärten Er⸗ mordung eines franzöſiſchen Offiziers und eines franzöſiſchen Eiſenbahners ſchwere Strafmaßnahmen verhängt worden. * Die Franzoſen haben das Wiesbadener Telephon⸗- und Telegraphenamt beſetzt und jeglichen poſtaliſchen Verkehr unterbunden. * Die Ende voriger Woche beſetzten Bahnhöfe und Block⸗ ſtellen von Dortmund, Herne, Wanne und Recklinghauſen ſind wieder freigegeben worden. * Die engliſche Regierung genehmigke die zwiſchen dem fran⸗ zöſiſchen und engliſchen Militär getroffene Regelung beir. den Gebrauch der Eiſenbahnen in der britiſchen Zone des Rheinlandes durch Frankreich. 0 Der Geſamtbetrag der amerikaniſchen Beſatzungs koſten iſt auf 250 Millionen Dollar feſtgeſetzt worden, die in 12 Jahren abgetragen werden ſollen. ———— ͤn—.—.—— Ermordung zweier Franzoſen Zu Buer ſind am Samskag ein franzöſiſcher CLeuknank und in Eiſenbahnbeamterermordei worden. Von dem Täler ſhlt bis jetzt jede Spur. Einzelheiten über die Ermordung liegen noch nicht vor. Nach einer Lesart ſoll der Mord von z wei Bel⸗ giern begangen worden ſein, die mit dem Offizier in Streit ge⸗ raten waren. Nach anderer Lesart ſoll ein Offiziersburſche den Mord begangen haben. Trotz des Dunkels, das über der Tat liegt, ſind geſtern der Bürgermeiſter von Buer und zwei hervorragende Perſönlich⸗ keiten als Geiſeln verhaftet worden, außerdem wurde der Stadt zunächſt eine Buße von 100 Millionen Mark auferleg⸗ Weitere Strafmaßnahmen werden angekündigt für den Fall, daß der Arheber des Mordes nicht binnen kurzem feſtgenommen wird. Nach einer weiteren Meldung aus Buer haben die Franzoſen die ſchärfſten Wiedervergeltungsmaßregeln gegenüber der Berölkerung ergriffen. Alle Wirtſchaften ſind bis auf weiteres e e Aus der Kirche kommende Bür⸗ ger wurden von Trupps bewaffneter Franzoſen auseinandergejagt, mit Kolbenſtößen und Reitpeitſchen übel zugerichtet und gezwungen, Plakate anzukleben, die die franzöſiſchen Vergeltungsmaßregeln ankündigen. Da die Plakate von der Bevöl⸗ kerung faſt ſämtlich wieder abgeriſſen wurden, verhafteten die Fran⸗ zoſen eine Reihe von Bürgern, nahmen ihnen die Päſſe weg und Jwangen ſie, die ganze Nacht bei den Plakaten Wache zu Für den Fall, daß die Plakate dennoch abgeriſſen würden, würden die Zivilpoſten erſchoſſen werden. Der Fronvogt von Eſſen Der Kommandant von Eſſen Fournier hat eine neue ſehr ſcharfe Verordnung erlaſſen, nach der jeder, der ſich im franzöſiſch⸗ belgiſchen Einbruchsgebiet aufhält, die Inſtruktionen und Befehle der Franzoſen genau ebfolgen muß. Alle Handlungen beleidigender rt gegen die Armee, gegen die Ingenieurkommiſſion, gegen die Fa⸗ miltenangehörigen und Bedienſteten ſind ſtreng verboten. Gruß⸗ pflicht beſteht für alle uniformtragenden Deutſchen. Verſtöße wer⸗ den mit Gefängnis bis zu 5 Jahren und einer Geldſtrafe bis zu 10 Millionen Mark oder mit einer dieſer Strafen belegt. Milch für Offizier und Zund Aus dem Ruhrgebiet wird berichtet, daß nicht nur für den franzöſiſchen Offizier drei Liter Vollmilch, ſondern auch für leden franzöſiſchen Hund ein Liter Vollmilch für den Tag beanſprucht wird. Für das deutſche Kind wird ein Liter Magermilch() als ausreichend(II) bezeichnet. Inſpektion mit Sirenenbegleitung Von einem belgiſch⸗franzöſiſchen Truppenaufgebot mit Panzer⸗ wagen wurden am Sametag in Hamborn die Eingänge der Auguſt Thyſſen⸗Hütke beſetzt. Mit mehreren Offizieren drang eine franzöſiſch⸗belgiſche Ingenieurkommiſſion in das In⸗ ſpektionsgebäude ein und verlangte von dem Generaldirektor Langris Angaben über die Beſtände an Waren und Rohſtoffen. r Generaldlrektor verweigerte die geforderten Angaben und Pproteſtierte. Auch der inzwiſchen herangezogene Betrie bsrckt ſchloß ſich dem Proteſt an und verlangte die ſofortige Zurückziehung des Militärs. Nachdem die Kommiſſion erklärt hatte, daß ſie auf Veranlaſſung der franzöſiſchen Regierung eine Aufnahme der Be⸗ ſtände des Werkes zu machen habe, begab ſie ſich unter militäri⸗ ſcher Bedeckung in die Werke, die ſie ſpäter wieder verließ. Als die Ingenieurkommiſſion die Werke betrat, begannen ſämtliche Sirenen der Hütte zu heulen und verſtummten erſt wieder, als die Ingenieure das Werk verließen. Tauſende von Arbeitern eilten von ihren Arbeitsſtätten zum Inſpektionsgebäude, das ſie umringten. 5 5 die engliſch⸗ ranzõſiſchen Eiſenbahnverhandlungen Die franzöſiſch⸗engliſchen Vereinbarungen über den Durch⸗ gangsverkehr durch die engliſche Beſatzungszone enthalten folgende Zunkte: 1. Die franzöſiſchen Behörden dürfen höch ſtens.0 Züge täglich durch den Abſchnitt legen. 2. Die Züge dürfen micht zur Verſtärkung, ſondern nur zur Verſorgung und A b⸗ klöſung der Truppen dienen. 3. Die Züge dürfen keine Ver⸗ wendung für die Beförderung von Ruhrkohle nach Frankreich finden.— Die engliſche Regierung hat dieſem Abkommen bereits zugeſtimmt. verſchärſte Maßnahmen im Ruhrgebiet Jur Beſetzung der badiſchen häfen Die Bedeutung der Mannheimer Hafenanlagen Die wirtſchaftliche Bedeutung der von den Franzoſen am 3. bezw. 9. März militäriſch beſetzten Mannheimer Hafenanlagen gehr daraus hervor, daß in dieſen Häfen im Frieden 50 Prozent der Gütermenge des größten deutſchen Seehafens, Hamburg, umge⸗ ſchlagen wurden. Der Umſchlagsverkehr in Mannheim, der im Jahre 1917 10,75 Millionen Tonnen betrug, während des Krieges natürlich ehr zurückgegangen war, war im Jahre 1920 ſchon wieder auf 9,07 Millionen Tonnen geſtiegen. Die neuen Mannheimer Hafenanlagen haben bei 47,9 Kilometer Uferlänge zuſammen 293 Hektar Waſſer⸗ fläche und 766 Hektar Landfläche. Im Geſamthafengebiet umfaſſen die Lagerungseinrichtungen 1621000 Quadratmeter Lagerplätze im Freien, 96 Stück Werfthallen und 77 Lagerhäuſer, 239 Krane, 22 Elevatoren, 3 Elektrizitätswerke, 187,7 Kilometer Eiſenbahnen. Dieſe dienen 135 Umſchlagsbetrieben und 157 Induſtriebe⸗ trieben. VBerſchärfung der Lage im Karlsruher Rheinhafengebiet Die ſtädtiſchen Hafenarbeiter haben am Samstag früh die Arbeit im Rheinhafen niedergelegt, da ſie nicht unter franzöſiſcher Aufſicht arbeiten wollten. Für den Verkehr am Rhein⸗ afen iſt von der franzöſiſchen Beſatzung der Beſitz von Paß⸗ oder erſonalausweiſen verlangt worden. Ohne dieſe Ausweiſe ſtehen mancherlei Schwierigkeiten für die das Hafengebiet betretenden Per⸗ ſonen bevor. Neuerdings ſind die Sen Aent dazu übergegangen, die Arbeiter der im Hafengebiet gelegenen Induſtriewerke nach Lohngeldern zu durchſuchen. Am Freitag wurden die Arbeiter mehrerer Betriebe auf Lohngelder durchſucht. Das Ergebnis war aber gleich Null, da die Entlohnung in einer 335 geſchieht, die eine Veſchlagnahme der Lohngelder durch die Franzoſen unmöglich macht. In der Gemeinde Knielingen haben die Franzoſen ange⸗ ordnet, daß nach 8 Uhr abends und während der Nachtzeit nie⸗ mand die Straßen betreten darf. Der Briefträger Bechtold iſt von den Franzoſen verhaftet und über den Rhein abtransportiert worden Der Grund iſt nicht genau bekannt, man nimmt an, daß der Verhaf⸗ dete den Franzoſen nicht entgegenkommend genug war. Dr. Streſemann über die politiſche Lage In einer von vielen tauſend Perſonen beſuchten öffentlichen Verſammlung ſprach am Samstag der Führer der Deutſchen Volks⸗ partei Dr Streſemann im Frankfurter Saalbau über die allge⸗ meine politiſche Lage und führte dabei u. a. aus: Bei ſeinem in England iſt der Abgeordnete Er⸗ kelenz auf ſtarke engliſche Kritik angeſichts der Lei⸗ leh keit Deutſchlands in der Reparationsfrage ge⸗ toßen. Man dat die engliſche Leiſtungsfähigkeit und Steuerpflicht derjenigen der deutſchen Wirtſchaft gegenübergeſtellt. Hier liegt ein großer pſychologiſcher 1 vor. Der Engländer befindet ſich in feſten Verhältniſſen und weiß ganz genau, daß ſeine Steuerleiſtungen der e ngliſchen Wi rtſchaff für den i e⸗ deraufbau nach dem Kriege zur Verfügung ſtehen. Man gebe uns feſte Verhältniſſe und ſage uns, was Deutſch⸗ land endgültig an Reparationsleiſtungen aufzubringen 09 ſo daß wir genau 5 was Deutſchland darnach noch zur Verfügung bleibt und wir werden eine ganz' andere Möglichkeit im Staat be⸗ ſitzen, Steuern aufzubringen, als wie ſie bisher geweſen iſt. Man überſehe auch nicht, daß die in der deutſchen Wirtſchaft liegenden Entwicklungsmöglichkeiten ausgenützt werden können, wenn die deutſche Wirtſchaft mit ſteten Verhältniſſen rechnen kann und nicht fortgeſetzt vor den ee der Beſchlüſſe neuer internationaler Konfernzen, neuer Sanktionen oder neuer Ein⸗ brüche auf deutſches Gebiet ſteht. Solange dieſe feſten Verhältniſſe nicht geſchaffen ſind, wird jede Regierung daran ſcheitern, die letzte Wirtſchaftsmöglichkeit und damit die letzte Steuermöglichkeit aus Deut chland herauszuholen. In der inneren Politik ſteht das Kabinett Cuno heute feſter da als je. Bei ſeinem Amtsantritt ſah es ſich noch einer teilweiſe ſtarken Oppoſition gegepüber. Die letzte Reichstagsſitzung hat ebenſo gezeigt, daß der politiſche Abwehrwille bei allen Parteien derſelbe iſt, wie inzwiſchen auch die innere Feſtigkeit der Regierung gewachſen iſt. Man hat ſich auch in den Kreiſen der Parteien, die nicht zur Regierung gehören, davon über⸗ zeugt, daß die Regierung allesgetanhat, um den Ruhrkonflikt zu verhindern und ſtimmen deshalb umſomehr mit ihr überein in dem moraliſchen Widerſtand, den ſie gegen die Ruhrinva⸗ ſion leiſtet. Man hat geſehen, daß ſie auch auf dem Gebiete der inneren Wirtſchaft nicht untätig geweſen war und wenig⸗ ſtens auf Jetztzeit ſtabile Währungsverhältniſſe geſchaf⸗ fen hat. Dazu kommt das große perſönliche Anſehen, das der Reichskanzler ſelbſt im In⸗ und Auslande beſitzt. Wenn Frank⸗ reich deshalb mit einer kurzen Lebensdauer des Kabinetts Cuno rech⸗ net, dann würde es gut tun, dieſe neue falſche Hoffnung auf einen innerpolitiſchen Konflikt möglichſt bald aus ſeiner Bilanz zu ſtreichen. In der äußeren Politik vertrat Dr. Meſemann die Ge⸗ ſichtspunkte ſeiner Reichstagsrede vom 7. März. Seine Ausführungen wurden mit langanhaltendem ſtürmiſchen Beifall aufgenommen. 7 Eine Rede Oeſers Am geſtrigen Sonntag ſind in den verſchiedenen Städten Deutſchlands wieder bedeutſame politiſche Reden gehalten worden Außer Dr. Streſemann hat u. a. Reichsminiſter des Innern ODeſer bei einem parlamentariſchen Tee der demokratiſchen Partei in Ham⸗ burg ſich über die gegenwärtige politiſche Lage ausgelaſſen und u. a. erklärt, daß ſelbſt, wenn der Widerſtand an der Ruhr nicht nach unſeren Wünſchen ausgehen ſollte, die Tatſache unſeres Widerſtandes von dauerndem moraliſchem Wert bleiben würde Wie die Dinge ſich weiter entwickeln würden, ließe ſich natürlich nicht ſagen. In⸗ deſſen ſei die Reichsregierung überraſcht über die Stärke, auch die wirtſchaftliche, die der Einbruch der Franzoſen ausgelöſt hat. Es ſei den Franzoſen noch nicht einmal gelungen, die Eiſenbahnen richtig in die Hand zu bekommen, eine Kohlennot ſei bisher nirgends ein⸗ getreten. Eine für Darmſtadt vorgeſehene Rede des Reichswirtſchafts⸗ miniſters Dr. Becker mußte wegen Sanktionsbefürchtun⸗ gen der heſſiſchen Regierung für die Stadt Darmſtadt ausfallen. Im Zeichen der Brüßeler Konferenz In Brüſſel kommen heute die politiſchen und militäriſchen Vertreter der franzöſiſchen Regierung mit den gleichgeſinnten bel⸗ giſchen Vertretern zuſammen, um zweifellos ſehr wichtige Beſchlüſſe zu faſſen. Der franzöſiſche Kriegsminiſter war vorher im Ruhr⸗ gebiet, um dort den franzöſiſchen Truppen durch ſein Erſcheinen eine gewiſſe Herzſtärkung zu geben, und um vielleicht auch nach außen hin jenen Eindruck zu erzielen, auf den es Frankreich jetzt ankommt: Wir ſind die Herren des Ruhrgebiets. Auf dieſen Ton wird auch die Brüſſeler Beſprechung abgeſtimmt ſein. Eingeſtandenermaßen will man ſich in Brüſſel über die beſte Methode unterhalren, durch die das Ruhrgebiet ausge⸗ beutet werden kann. Der Wunſch iſt hier der Vater des Ge⸗ dankens. Wir zweifeln nicht daran, daß Frankreich und Belgien den Beutezug des Krieges fortſetzen und auf die gewaltigen Leiſtungen, die Deutſchland bereits aufgebracht hat, nun auch noch den Schlußſtein auftürmen möchte, den die wirtſchaftliche und poli⸗ tiſche Beherrſchung des Ruhrgebiets darſtellt. Wenn man ſich aber den Anſchein gibt, als handle es ſich in Brüſſel⸗ ungeſähr darum, die beſte und eleganteſte Art zu finden, wie dieſersSchlußſtein auf⸗ geſetzt werden könne, ſo liegt darin ein ganz grober Täuſchungs⸗ berſuch. Die Konferenz von Brüſſel wäre unnötig, wenn die Fran⸗ zoſen und Belgier ſchon ſoweit wären. Tatſächlich ſtehen ſie à och immer an der Schwelle des Ruhrgebiets, wenn ſie auch ſchon ſeit Wochen dort wie die Wilden haufen. Die Schätze der Ruhr ſind ihnen nach wie vor verſchloſſen. Die Ruhrbevölkerung hütet ſie durch ihren paſſiven Widerſtand als ihren treuen Wächter und die Franzoſen gewinnen auch nichts dadurch, daß ſie jetzt noch ein paar Züge täglich laufen laſſen können. Von dieſem Geſichtspunkte aus iſt die Brüſſeler Konferenz und das Geheimnis, mit dem man ſie umgibt, der Ausdruck fran⸗ zöſiſch⸗belgiſcher Ratloſigkeit. Und man mag Be⸗ ſchlüſſe faſſen, welche man will— an der Lage im Ruhrgebiet wird ſich dadurch nichts ändern. Franzoſen und Belgier kämpfen dort gegen eine feſte Mauer des Widerſtandes und es wird ihnen nicht gelingen, durch geheime Konferenzen auch nur einen Stein davon abzubröckeln. Die Konferenz geht aber nicht nur Deutſchland, ſondern auch die anderen etwas an. Zum erſtenmal unternehmen es Belgien und Frankreich trotz der Geheimhaltung ihrer Beratungen, in aller Offenheit zuſammenzutreten, um angeblich bindende Beſchlüſſe über eine Angelegenheit oder über eine Frage zu faſſen, die die An⸗ gelegenheit der ganzen Entente iſt. Die anderen Unterzeichner des Verſailler Vertrages müſſen es als eine Verhöhnung ihrer Rechte empfinden, wenn ſich Poincare mit Theunis darüber unterhält, wie ſie ihren Vertragsbruch beſſer fundamentieren ſollen. Stimmen aus England und Italien beweiſen, daß man die Brüſſeler Konferenz in dieſen beiden Ländern tatſächlich auch als einen Schlag ins Ge⸗ ſicht empfindet. Trotzdem aber wird man ſehr zweifelhaft ſein kön⸗ nen, ob ſich Poincare und Theunis dadurch irgendwie in ihrer Konferenzruhe ſtören laſſen werden. Es gewinnt vielmehr den An⸗ ſchein, als ob die Verhandlungen über die Verkehrsregelung in der engliſchen Zone England und Frankreich einander etwas näher gebracht hätten. Frankreich ſcheint klug genug zu ſein, den eng⸗ liſchen Handelsintereſſen Rechnung zu tragen und den Engländern ihren Weg für den Handelsverkehr mit Deutſchland freizugeben. Wie weit man dem italieniſchen Auftrumpfen gegen Frankreich trauen darf, iſt auch eine ſehr große Frage. Weder in Italien noch in England dürfen wir irgendwelches aktive Intereſſe an Deutſch⸗ lands Wohlergehen vorausſetzen. Hier wie dort handelt es ſich immer noch um die Wahrnehmung der eigenen Intereſſen, die man durch das geſonderte Vorgehen Belgiens und Frankreichs gefährdet ſieht. Unter dieſen Umſtänden müſſen wir immer mit der Möglich⸗ keit rechnen, daß ſich eine Vereinbarung über die widerſtreitenden Intereſſen erzielen läßt und daß wir dann die Geprellten ſind. Deshalb werden wir gut daran tun, die engliſchen und die italieniſchen Preſſekommentare zu der Brüſſeler Konferenz nicht allzu ernſt zu nehmen. Wir brauchen nicht außer Be⸗ tracht zu laſſen, daß ſich in der Welt überhaupt und in England und Italien im beſonderen eine wachſende Strömung gegen die fran⸗ zöſiſche Raub⸗ und Gewaltpolitik geltend macht Aber wir werden uns nie darauf verlaſſen dürfen, daß dieſe Strömungen uns zu einem rettenden Ufer tragen. In der amtlichen engliſchen und italieniſchen Politik zeigt ſich auch heute noch nirgends ein Zug des Umſchwunges trotz aller gelegentlichen biſſigen Be⸗ merkungen und feindſelig klingenden Ausfälle. Deshalb werden wir, während die Brüſſeler Konferenz tagt, immer an dem Bewußtſein feſthalten müſſen, daß wir unſeres Schickſals Sterne in unſerer eigenen Bruſt tragen und daß es von uns allein abhänat, ob wir die neuen Räuberpläne, die in Brüſſel geſchmiedet werden, vereiteln. Wir haben nicht den geringſten Zweifel, daß auch die vor uns liegende Zeit im Zeichen des bis⸗ herigen unbeugſamen Widerſtandes ſeben wird. Anwachſen der franzöſiſchen Spionage Berlin, 11. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Der„Lokal⸗ anzeiger“ bringt Mitteilungen über das ungeheure Anwach⸗ ſen der franzöſiſchen Spionage, die gleichzeitig zeigen, wie notwendig die Ausnahmeverordnung des Reichspräſidenten war. Das franzöſiſche Spionageſyſtem iſt darnach ſtändig ausgebaut worden. Die Franzoſen haben es nicht nur auf Polen und die Tſchechei aus⸗ gedehnt, ſondern ſind gerade in letzter Zeit dazu übergegangen, vor allem auch imunbeſetzten Deutſchland in vielen größeren Städten Spionageagenturen einzurichten. Die Oberleitung hat ihren Sitz in Mainz. Eine große Anzahl von Zweigſtellen iſt über ganz Deutſchland verbreitet, teilweiſe werden die Agenten mit Einbre⸗ cherwerkzeugen(ſiehe den Ueberfall auf die deutſche Votſchoft in Roml) und falſchen Papieren ausgerüſtet. Die Agenten ſind, wie leider feſtgeſtellt werden muß, meiſtens Deutſche und ihre Zahl iſt erſchreckend groß. Eine ſehr ſtarke Gruppe von Spionen beliefert die Meldeſtelle zur Fremdenlegion. In letzter Zeit kam es vielfach vor, daß Agenten Reichsmehrſoldaten kurzer⸗ hand auf der Straße anſprachen und in ein Reſtaurant einluden. Einigewale arbeiteten die Agenten mit narkotiſchen Zigaretten, unter deren Wirkung die Betäubten dann in das beſetzte Gebiet geſchafft wurden, wo man ſie ſich zum Vaterlandsverrat leichter gefügig machen konnte. Seit dem 1. Januar, alſo innerhalb von 9 Wochen, ſind in Deuiſchland nahezu 40 Spionagefälle mit über 50 betei⸗ ligten Perſonen aufgedeckt worden. *** Die Polizei verhaftete in Karlsruhe die Frau eine⸗ Heizers Wilhelm, die anſcheinend. den Franzoſen als Spitzel diente. Sie hatte einem Fabrikanten mit Denunziation gedroßt. ee — — 1— — — — — 812. Seite. At. 119 Mannhmeier General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Montag, den 12. März 1923 b e Nechtswiörigkeit der Sanktionen ein 6 offiziöſen Verlautbarung zu der von der Zirkularnote der franzöſiſchen Regie⸗ deutſche Denkſchrift über die Rechts⸗ und der franzöſiſch⸗belgiſchen Maßnahmen zu wider⸗ Wir entnehmen der deutſchen Veröffent⸗ eisſtücke: ſche Regierung will das Argument Deutſchlands, e bei den Holz⸗ und Kohlenlieferungen in keinerlei 1 d anzöſiſch⸗belgiſchen Sanktionen ſtehen, mit der g entkräften, daß Deutſchland den Vertrag von Ver⸗ dem Inkrafttreten an nicht vorſcheiftsmäßig jieſe iptung geht ſchon deshalb fehl, weil die fran⸗ Regierung ihren Entſchluß zum Ein⸗ uhrgebiet nach ihrer amtlichen Notifikatton Regierung nicht auf das allgemeine Verhalten der Erfüllung des Friedensvertrages, ſondern aus⸗ )auf die beiden Beſchlüſſe der Reparationskommiſſion ſtände bei den Holz⸗ und Kohlenlieferungen ſtützt. ar für ſie auch eine andere Möglichkeit, ſich des nicht gegeben. Ueberdies ſind aber die von der ng zum Nachweis der mangelnden Vertrags⸗ s angegebenen Zahlen völlig irrefüh⸗ e geringfügigen Rückſtände traten nur deshalb ein, weil ten Abnahmekommiſſare die von Deutſchland angelieferten engen auf Grund unberechtigter Qualitätsforderungen zu⸗ 1 I. + igeren ung ihrer Befugnis, ohne Zuſtimmung der anderen 1 Deutſchland vorzugehen, will die fran⸗ fden Beſchluß der britiſchen Regie⸗ 1920 berufen, wodurch dieſe darauf verzichtete, um in England auf Grund des§ 18 zu be⸗ ſe Argumentation der franzöſiſchen Regierung eine andere Bezeichnung als die eines ſchlechten ßerdem muß aber hervorgehoben werden, daß die gkeit des britiſchen Verzichts nicht auf eine n kann mit der jetzt zur Erörterung ſtehenden aliierte Macht auf eigene Fauſt Sanktionen hland durchführen darf. Wenn den Franzoſen ſich über die Stellungnahme der alliierten Regierungen ge der letzteren Art zu vergewiſſern, ſo können wir einen Vorgang nennen: Im Auguſt 1919 richtete der der. Alliierten eine Rote an die rumäniſche Regierung, es in ſchärfſten Worten als eine Verletzung der Grund⸗ pien des Reparationsſyſtems bezeichnete, daß die rumäniſche ohne Zuſtimmung der übrigen alliierten Regie⸗ ngariſches Eigentum auf ungariſchem Territorium beſchlag⸗ itik, welche die deutſche Denkſchrift an den während der troffenen Maßnahmen der franzöſiſchen und belgiſchen übt, wird in der Zirkularnote mit allgemeinen Behaup⸗ et, die nirgends den Kern der Sache treffen. Da⸗ nd auf Grund des 8 18 verpflichtet, nicht nur Ge⸗ ebigen Umfangs ohne Gegenwirkung über ſich zu laſſen, ſondern auch die von den Okkupationen auf deut⸗ biet für gut befundenen Eingriffe in das deutſche Wirt⸗ en mit allen Kräften zu unterſtützen. Eine derartige Theſe keiner Widerlegung. Noch willkürlicher iſt die Behauptung, daß die neuen Or⸗ donnanzen der Rheinlandkommiſſion regelrecht nach dem Rheinland⸗ abkommen erlaſſen ſeien. Auf die Ausführungen der deutſchen Denk⸗ ſchrift, welche die Rechtswidrigkeit der Beſetzung von Offenburg und Appenweier darlegten, geht die Zirkular⸗ note mit keinem Wort ein. Als Geſamtergebnis können wir hiernach feſtſtellen, daß die Ausführungen der franzöſiſchen Zirkularnote in allen Punkten unhaltbar ſind. Sie können die deutſchen Argumente nicht er⸗ ſchüttern, tragen vielmehr durch ihre Oberflächlichkeit, Ungerechtig⸗ nd Unwahrhaftigkeit lediglich dazu bei, den franzöſiſchen Rechtsbruch bloß zuſtellen. Die geforderten KRohlenſteuern Bei der Forderung des Generals Degoutte auf Zahlung der an⸗ geſtundeten Kohlenſteuern handelk es ſich insge⸗ um ungefähr 14 Millionen Dollar. Alle Bergwerks⸗ toren haben bekanntlich eine gleichlautende Ankündigung über die Strafen, die ſie bei Nichtabführung zu gewärtigen Bis zum 15. März muß die Kohlenſteuer an die Beſatzungs⸗ 11 Im Weigerungsfalle ſoll auf Geldſtrafen, Kon⸗ 18K en und Freiheitsſtrafen erkannt werden. Wie das„B..“ hierzu bemerkt, datieren die geſtundeten Be⸗ träge nach der Behauptung des franzöſiſchen Schreibens vom Oktober bh. Das Blatt weiſt darauf hin, daß eine im Reichsgeſetzblatt ver⸗ te Verordnung vom 15. März 1923das Kohlenſyndi⸗ t als den g ichen Schuldner für die Steuer bezeichnet und da⸗ mit den Anſpruch der Beſatzungsbehörde gegenüber den Bergwerks⸗ direktoren der Boden entzogen wird. ge 1 3 p 2* *Eine italſeniſche Luftflotte. Der Miniſterrat beſchloß die Bil⸗ dung einer regelrechten Luftflotte, die von dem Kriegs⸗ und Marine⸗ miniſterium unabhängig iſt. Nus dem Keichstag Dder Kampf um die Steuergeſetze Berlin, 11. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Heute mittag beginnt im Reichstag der Entſcheidungskampf um die Steuergeſeßze, einſtweilen iſt eine ESinigung noch nicht erzielt. Am Samstag ſind, obſchon wegen der Ausſchußberatungen die Männer, auf die es ankam, im Reichstag anweſend waren, die Ausgleichsverhandlungen zwiſchen bürgerlicher Mehrheit und So⸗ zialdemokraten'noch nicht einmal eröffnet worden. Dennoch möchten wir an unſerer Auffaſſung feſthalten, daß es im Laufe des heutigen Vormittags, ſicher im Laufe des Tages, gelingen wird, eine Ver⸗ tändigungsbaſis zu finden. Wer die Haltung des„Vor⸗ wärts“ in dieſen Tagen verfolgt hat, gewann nicht eigentlich die Ueberzeugung, daß die Sozialdemokratie es durchaus auf Biegen oder Brechen ankommen laſſen will. Selbſt ein Leitartikel des frü⸗ heren Unabhängigen Dr. Hertz in der Sonntagsnummer klingt er⸗ heblich weniger demagogiſch, als es ſonſt die Art dieſes Herrn iſt. Unter ſolchen Umſtänden ſollte es nicht ſo ſchwer ſein, übereinzukom⸗ men. Natürlich haben die Sozialdemokraten, die es neuerdings nicht mehr vertragen, im Schatten zu ſtehen, wieder einmal ihre Unent⸗ behrlichkeit zeigen wollen, zudem iſt der Druck des unabhängigen Flügels ſehr ſtark. Die Auseinanderſetzungen in der Fraktion ſind, wie wir beſtimmt wiſſen, ungemein lebhaft geweſen. Aber auch die bürgerliche Mehrheit wird zu einigen Abſtrichen ſich verſtehen dür⸗ fen. Es wäre mit Rückſicht auf die Geſamtlage bedenklich, wenn die Steuergeſetze gegen die Stimmen der Sozialdemokraten verabſchiedet werden müßten. Das Loch im Weſten Im Haushaltsausſchuß des Reichstages wurde beim Etat des Reichswirtſchaftsminiſteriums der ungeheure Schmuggel von Waren in das beſetzte Gebiet infolge der Ausweiſung der deut⸗ ſchen Zollbeamten beſprochen. Dieſer Schmuggel bildet eine Gefahr für den reellen Handel des ganzen beſetzten und in der Zukunft vor⸗ ausſichtlich auch des Gebietes. Reichswirtſchaftsminiſter Dr. Becker erklärte gegenüber dem Hinweis auf Schmuggel im beſetzten Gebiet, daß dies die traurige Folge der Ausweiſung der deutſchen Zollbeamten durch die Gewalt⸗ maßnahmen der Franzoſen ſei. Die Einrichtung eines Auffang⸗ gürtels für unverzollte Ware im unmbeſetzten Gebiet ſei in Erwägung ziehen. Was die Ausfuhrfragen betreffe, ſo ſei es ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß die Reichsregierung die deutſche Ausfuhr in weiteſtgehen ⸗ dem Maße zu fördern das Beſtreben habe, ſofern es ſich nicht um Waren handle, die im Inlande dringend nötig ſeien. Jetzt brauche die Wirtſchaft mehr als je Deviſen, die eben nur der Export in zu⸗ reichender Weiſe verſchaffen könne. Angenommen wurde ein Antrag des Abg. Dr. Reichert(DN.), daß die in den Ausfuhrabgaben für den Export liegenden Hemmun⸗ gen ſofort abzubauen ſeien. Ferner wurde ein Antrag des Abg. Dr. Hugo(DV.) angenommen, wonach zur Beſchränkung weiterer Arbeitsloſigkeit dieſenigen Waren, deren Geſtehungspreiſe die Welt⸗ marktpreiſe erreicht haben, und deren Inlandsabſatz notleidet, auf die Ausfuhrfreiliſte geſetzt werden ſollen. Badiſche Politik Kommuniſtiſche Selbſiſchutzorganiſationen Die Ortsgruppe Mannheim der kommuniſtiſchen Partei gab in der Mannheimer Arbeiterzeitung bekannt, ſie beabſichtige im Hinblick auf die fortdauernden Drohungen der Nationalſozialiſten eine Organiſation von Selbſtſchutzorganiſationen zu bilden. In einer amtlichen Notiz bird darauf hingewieſen, daß Selbſtſchutz⸗ organiſationen in Baden ſeit 1920 verboten ſind und nicht ge⸗ duldet werden können. ollten trotzdem kommuniſtiſche Selbſt⸗ ſchutzformationen erſtehen und dieſe ihrer Form nach gegen die be⸗ ſtehenden Geſ verſtoßen, dann werde gegen ſie ſtrafrecht ⸗ licheingeſchritten werden. Deutſchnationaler Parteitag Die Deutſchnationale Volkspartei Badens hielt am Samstag und Sonntag in Pforzheim ihren Landesparteitag ab, der mit Sitzungen des Geſchäftsführenden Ausſchuſſes und des Landesvor⸗ ſtandes eingeleitet wurde. Hierbei wurde der bisherige 2. Landes⸗ vorſitzende Landtagsabgeordneter Geheimer Oberkirchenrat D. Mayer zum erſten Vorſitzenden der Partei gewählt.(Der frühere erſte Vorſitzende, Reichstagsabgeordneter Miniſter a. D. Dr. Düringer iſt vor Monaten zur Deutſchen Volkspartei über⸗ getreten.) Nicht nur aus allen Teilen Badens, ſondern auch aus Württemberg, Heſſen und Bayern und aus Norddeutſchland waren Vertreter zu der Tagung erſchienen. In ſeiner Begrüßungs⸗ anſprache gedachte Vorſitzender D. Mayer aller Volksgenoſſen im alt⸗ und neubeſetzten Gebiet, beſonders än der Ruhr und in Baden, denen er ſeine Hochachtung und Anerkennung für ihre Haltung 35 nationalen Einheitsfront übergehend, erklärte D. Mayer, die Deutſchnationale Volkspartei könne der Hitlerſchen Bewegung in München nicht beipflichten. Dieſe rtei ſel eeh für das deutſche Volk, noch für das deutſche Reich not⸗ wendig. Nach weiteren Begrüßungsworten der Vertreter der bay⸗ riſchen Mittelpartei, der württembergiſchen und heſſiſchen Vertreter erſtattete Landesgeſchäftsführer Major a. ling den Jahresbericht, wobei mitgeteilt wurde, daß in den Orts⸗ gruppen Heidelberg, Freiburg. Karlsruhe und Pforzheim die Ver⸗ hältniſſe für die Partei ſehr gut ſeien. daß ſie aber weniger günſtig Dem Frauenausſchuß wurde für in Konſtanz und Lörrach lägen Die weiteren Ver⸗ ſeine Arbeit beſondere Anerkennung gezollt. handlungen waren vertraulicher Natur. * Ein ſonderbarer Auftrag! Eine Freiburger Fahnenfabrik und Paramentenſtickerei er⸗ hielt lt.„Freiburger Tagespoſt“ dieſer Tage aus Kehl eine Poſt⸗ karte, in der ſie um ſofortige Lieferung von 6franzöſiſchen Flaggen blau⸗weiß⸗rot für die Beſatzung erfucht wird. Merkwür⸗ diger Weiſe war die Karte mit dem Stempel des Reichsver⸗ mögensamtes verſehen. Die Firma hat natürlich die Lieferung die„ſehr dringend“ bezeichnet wird, abgelehnt. Das fehlte gerade noch, daß wir unſern Bedrückern noch die Trikoloren zu ihren „Siegesfeiern“ liefern! Letzte Meidungen Ludendorff⸗Klatſch. Berlin, 12. März.(Von unſ. Berl. Büro.) General Luden⸗ dorff ſoll ſeit 5 Tagen in Berlin ſein, und zwar, wie die„Rote Fahne“ aus„gut bürgerlichen Kreiſen“ ſich ſchreiben läßt, um durch Helfferichs Vermittlung mit dem Kanzler zu verhandeln. Viele Stun⸗ den am Tage verhandle er mit dem bekannten Oberleutnant a. D. Roßbach. Um den Ausgleich der einſtigen Gegenſätze zwiſchen Ludendorff und Seeckt bemühe ſich ernſthaft Graf Reventlow. Von unterrichteter Seite wird dazu mitgeteilt, daß Ludendorff tatſächlich vor einiger Zeit auf einen Tag hier geweſen ſei, inzwiſchen aber Berlin längſt wieder verlaſſen habe. Alles andere iſt natürlich ſchönſter Klatſch. Franzöſiſche berhaftungen in der britiſchen Sone Einen bezeichnenden Vorgang meldet das„Solinger Tageblatt“ Danach verſuchten drei franzöſiſche Offiziere und mehrere Mann⸗ ſchaften, die die Stadt in der Richtung Krahenhöhe paſſierten, meh⸗ rere junge Leute feſtzunehmen, die ihnen Auskunft über den nach Wermelskirchen verweigerten. Während einer der jungen Leute flüchten konnte, wurde ein anderer, Karl Wirtz aus Solingen, von den Franzoſen mißhandelt und im Auto bis zur Burger Land⸗ ſtraße mitgeſchleppt. Hier wurde er wieder ausgeſetzt. Die britiſche Behörde, zu deren Bezirk Solingen bekanntlich gehört, hat eine ſofortige Unterſuchung des Falles angeordnet. Aenderungen in der Beamtenbeſoldung Berlin, 12. März. Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, er⸗ höhen ſich die Beamtengehälter im Monat Mörz noch inſo⸗ weit, als außer den Vorauszahlungen auch noch Erhöhungen der örtlichen Sonderzuſchläge gewährt werden ſollen. Die Verhand⸗ lungen darüber beginnen am Dienstag, Die Beſatzungszulage ſoll für alle Beamten gleichmäßig um 10 000 und die Kinder⸗ zulage für Beamte im beſetzten Gebiet gleichmäßig um 2000 erhöht werden. Preisſenkungen auf der Breslauer Meſſe Berlin, 11. März.(Von. Berl. Büro.) Die Zahl der Ausſteller auf der Breslauer Meſſe, die 11 5 eröffnet wurde, beläuft ſich bisher auf etwa 2000. Wie auf den anderen Meſſen machte ſich auch in Breslau die Unſicherheit der Preisbildung bemerkbar. Selbſt da, wo der Fabrikant oder Großhändler ſich zu ſtarken bis zu 25 Prozent, teilweiſe 50 Pro⸗ zent verſtand, kam noch kein rechtes Geſchäft in Gang. Aus dem Auslande waren vor allem Polen und Tſchechen vertreten. — J Berlin, 12. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Die internationale Konferenz der deutſchen und franzöſiſchen Kommuniſten findet, wie die„Rote Fahne“ mitteilt, vom 17. März ab in Frank⸗ furt a. M. ſtatt. Mainz, 13. März. Bei einem Laſtautounglück zwiſchen Gon⸗ ſenheim und Finthen am Donnerstag nachmittag wurden zwei Per⸗ ſonen getötet. Ein dritter, ſchwer verletzter Mann ſtarb alsbald im Krankenhaus. Zwei weitere Perſonen wurden erheblich verletzt und — 8 75 ſich im Krankenhaus. Das Laſtauto, das mit fünf Perſonen beſetzt war, wurde zertrümmert und geriet in Brand. :: Kaiſerslautern, 11. März. Durch die Einſtellung des Eiſen⸗ bahngütetverkehrs in der Pfalz iſt die Milchverſorgung der Städte hart betroffen. Die Städte organiſteren bereits einen Fuhrwerks⸗ verkehr, der die Milch auch aus den entfernteren Gebieten her⸗ beibringen ſoll. Die Kreisbauernkammer richtet die dringende Bitte an die Landwirtſchaft, die im Intereſſe unſerer Kleinſten und der Kranken mit vielen Koſten getroffenen Einrichtung dadurch zu unter⸗ ſtützen, daß ſie ihre Ueberſchußmilch reſtlos den errichteten Sammel⸗ ſtellen zuführt. In Blankenburg wurde der Rentner und Chemiker Ernſt Koennemann unter dem Verdacht des Landesverrats verhaftet und in das Amtsgericht eingeliefert. * Der Achlſtundentag in Italien. Der italieniſche Miniſterrat nahm das Geſetz betr. den Achtſtundentag an. Ueberſtunden ſind unter gewiſſen Vorausſetzungen bei 25 prozentigen Zuſchlägen zu⸗ D. Freiherr von Schil⸗ läſſig. Das Geſetz gilt auch für die Landwirtſchaft mit beſtimmten Saiſonausnahmen. ütſchland iſt mir das Heiligſte, das ich kennel Deutſch⸗ iſt meine Seele! Mein Halt, mein Alles iſt Deutſchland. Es iſt, was ich bin und haben muß, um glücklich zu ſein! Das Schöne in den Augen der Kinder iſt doch Deutſchland, es iſt die Treue, die Ehrlich⸗ keit, der Fleiß der ſtillen Tat, die Anſtändigkeit, der Ruhepunkt im zielloſen Herumſuchen, Deutſchland iſt das, was mich gut macht! Die alten verträumten Schlöſſer, die lieben windſchiefen Häuſer, die hoch⸗ giebeligen Städte, unſer Hausrat, die Spinnenwinkel, die mooſigen, klappernden Mühlen, die Sägen, der Chriſtbaum, der Pfefferkuchen, ſt, der Winter da draußen, die Schlittenſchellen, die ſo ſegnend en, dies alles iſt Deutſchland! Unſere Liebe iſt deutſch, mmenhaltenmüſſen, unſer Aneinandergebundenſein! Wenn ſtirbt, ſo ſterbe auch ich.“ Königin Luiſe. ** —.— Deutſchland * Ronzert des Mannheimer Liederkranzes 5 zweite Konzert dieſes Vereins hob ſich ſchon durch die ge⸗ tragsfolge vorteilhaft von dem Durchſchnitt der üblichen Der Anfangschor„Tröſterin Muſik“ mit ner, noch mehr„Das Mädchen von Kola“ zer Tonmeiſter Hugo Kaun ſtellen aber hohe, ſehr ngen. Daß der Liederkranz es unternahm, dieſe Auf⸗ war an ſich anerkennenswert; aber unter der Voraus⸗ 5 doch auch ungeſchulte Stimmen unter dem Chor ſind, 0 5 problematiſch bleiben und der Hörer mit dem guten Uvorlieb nehmen. Hugo Kaun's Chor iſt von ergreifender Wirkung, wenn die g von leidenſchaftlicher Erregung zur tiefſten Trauer bis nnen der Machtloſigkeit in dramatiſch bewegten, nach Far⸗ ing, Melodit und Rhythmik packenden Geſang dem Hörer ßtſein gebracht wird. Die Klavierbeglei von Herrn Joſef Oeſtreicher verdient volle Anerkennung, ſeinem Taktgefühl iſt es zu danken, daß der Chor ſich immer wieder zurechtfand. Die zweite Hälfte, des Programmes war der Erſtaufführung eines Männerchors a capefla„Der Landsknecht“ von Erwin Lendval, ferner unter Mitwirkung von Blechbläſern, Pauken und Orgel eines von Joſef Marx geſchriebenen Männerchors„Morgengeſang“ ge⸗ widmet. Erwin Lendvai, der in ganz bedeutendem muſikaliſchem Können ein vorzüglich Rüſtzeug für die Darſtellung beſitzt, gelang es mit viel Geſchick die Dichtung zu vertonen. Was den rein muſikaliſchen Gehalt anlangt, ſo zählen die bei⸗ den Chöre ſicher zu dem Teil' der Männerchorliteratur, der künſt⸗ leriſch ernſt zu nehmen iſt. Aus der Partitur von Joſef Marx ſpricht zwar kein Idiom von ausgeſprochener Eigenart, wahrt aber, an Wagners und Strau⸗ ßens Tonſp erſtarkt, doch eine gewiſſe Selbſtändigkeit und läßt durchweg formale Sicherheit und einen gewählten Geſchmack erken⸗ nen. Daß Marx einen vorzüglichen Chorſatz ſchreibt, ſtand zu er⸗ warten; daß er, wie namentlich das rein inſtrumentale Vorſpiel zeigt, auch die Orcheſterfarbe mit Glück zu verwenden weiß und den Orcheſterſatz beherrſcht, iſt ihm beſonders anzurechnen. Die Auffüh⸗ rung wäre auch gut geweſen, hätten die Tenöre es verſtanden, die hohen und ſtarken Töne durch Decken von dem Schreibeiklang zu ſchützen. Es wären noch manche Fehler zu korrigieren, und Kapell⸗ meiſter Mar Sinzheimer wird noch viel an der Ausbildung des Chores zu arbeiten haben. Als erſtes müßten die Unſicherheiten im Tonanſaß und Toneinſatz beſeitigt werden, die Bäſſe tonal ſicherer ſein und mehr rhythmiſche Disziplin verraten, die Sänger nicht nur der muſikaliſchen Kurve folgen, ſondern auch auf die Textbetonung achten. So hätten die Worte:„— Ihr ſollt nun ſagen,— ihr ſollt nun wagen,— es will nun tagen“ eine dramatiſchere Wirkung ge⸗ habt, hätte man ſie crescendo genommen.—(Dies nur ein Veiſpiel.) Als Mitwirkende ſind Anna Karaſek, Konzertmeiſter Paul Hindemith aus Frankfurt und Muſikmeiſter Bartoſch zu nennen. Die Stimme von Fräulein Karaſek wirkt vom Konzert⸗ podium anders als von der Bühne, die Grenzen ihres Tonumfangs treten ſtärker in Erſcheinung, dennoch bleibt der Eindruck eines wohl⸗ gebildeten und recht beweglichen, farbenreichen Organes, dem nament⸗ lich Leo Blechs„Lieder, einem Kinde vorzuſingen“, ihres ſchalkhaft liebenswürdigen Charakters wegen günſtig lagen. Das Lied„an die Hoffnung“ von Reger hatte nicht ganz den gewünſchten Erfolg, weil den meiſten Mhörern der Text unbekannt war. Im Mittelpunkt des Intereſſes ſtand ohne Zweifel Paul Hindemith. Seine Suite für Bratſche allein op. 131c8l von Reger ſpielte er mit ſolcher Sicher⸗ heit und Ueberlegenheit, daß er in ein übermütig burſchikoſes Muſi⸗ zieren hineinkam. Im Andantino jedoch lockte er mit Sirenenklän⸗ gen und wurde nach Andante sostenuto, das er im Allegrotempo ſpielte, begeiſtert gefeiert. Seiner Sonate op. 11 No. 3 für Bratſche und Klavier war er der beſte Interpret. Sie trägt den Stempel der Genialität und iſt ein untrüglich Zeichen ſeiner Meiſterſchaft. Am Flügel begleitete ihn Frau Lübbecke⸗Job mit ſolcher Reife, daß das Ganze zu idealer Einheit verſchmolz. H. Lz. Theater und Muſik Theaterrundſchau. Carl Stang, Dramaturg des Deutſchen Nationaltheaters in Weimar, wurde als Oberregiſſeur der Oper an das Badiſche Landestheater in Karlsruhe berufen.— Der Fehl⸗ betrag der Dresdner Staatstheater wird ſich im laufenden Staats⸗ haushaltsjahr auf etwa 350 Millionen Mark belaufen. Davon hat die Stadt Zresden 35 Prozent aufzubringen.— Unter den Mitglie⸗ dern des Wiener Burgtheaters herrſcht große Erregung in⸗ folge der Ankündigung, daß die ablaufenden Verträge nurmehr auf ein Jahr verlängert werden. Bisher war es Gepflogenheit, die ad⸗ laufenden Verträge auf fünf bis zehn Jahre zu erneuern. zeichnungen zum Gebetbuche Kaiſer Maximilians. der Bücherfreunde, Berlin. Zum erſtenmal wird ul mittelalterlichen deutſchen Volksliedes Schwierigkeiten aus dem Wege geräumt. Frauenſchickſal, von Minne und Mai, Liebesluſt und Leid, von 12 998 und heiligen Legenden klingt es hier anmutig und tark: a Leben in Glanz und Not, e und Alter, Kämpf und Spiel, breitet ſich aus. Buch ein ſtilgerechtes Gewand gegeben, bekannte Randzeichnungen aus dem Gebetbuch Kaiſer Maximilians überraſchen durch die Friſche, die 0 vergänglichen Liedern gewinnen. Literatur G. E. Jaulh. Die Leute von Hadborn. Von unſeres Volkes Märe und Mythe. Holzſchnitte von Anton Wendling. Franz Schneider, Verlag, Berlin. Altgermaniſche Sage, Mythe und wer⸗ dende Geſchichte ſind von Faut in das eigenartige Gewand einer ſehr umfangreichen Erzählung gekleidet worden, die mit der ſchweren Sprache voll teutſcher Anklänge und Wendungen nur langſam vor⸗ anſchreitet. Phantaſievoller Bilderreichtum deckt ſich breit und far⸗ big über alles 1 und zwingt den Leſer tjef in ſeinen Bann, will er nicht in flüchtigem Darüberhinweggleiten aller Tiefen des Werkes verluſtig gehen. Dem, der in unſerer Zeit urgermaniſchem Weſen und Werden beſonders zuneigt, wird das Buch eine willkom⸗ mene Gabe ſein. Deutſche Lyrik ſeit Goethes Tode bis auf unſere Aus⸗ gewählt von Maximilian Bern. 18. Auflage.— Maximilian Berns vielgerühmte Anthologie liegt nun in weſentlich verbeſſerter, bis auf unſere Tage fortgeführter, völlig neuer Ausgabe vor. Au über 600 Seiten werden uns durch mehr als tauſend Dichtungen nicht weniger als 350 Lyriker Deutſchlands, Oeſterreichs und der Schweiz vorgeführt, die größtenteils mit ihren beſten Verſen ver⸗ treten ſind. Der Verlag hat Berns Buch, das ein getreues Bild deutſcher Lyrik und ihrer Entwicklung von 1832—1923 bietet, ſo würdig und geſchmackvoll ausgeſtattet, daß es ſich auch als Ge⸗ ſchenkbuch für jung und alt empfiehlt. Deutſche Volkslieder des Mittelalters. Herausgegeben von Prof Dr. Fritz Kern. Mit 20 Bildern nach Albrecht Dürers Rand⸗ Volksverband in dieſer Sammlung des Bonner turhiſtorikers der Schatz des in zeitgemäßer Weiſe ge⸗ hoben. Bisher hatten wir entweder gelehrte unhandliche Ausgaben, nur dem Fachkenner. genießbar, oder fälſchende Moderniſierungen und Nachdichtungen. Hier dagegen iſt alles echt geblieben; nur hat der Herausgeber bei aller Treue, bei allem mittelalterlichen Duft, den er den köſtlichen wahrt, doch mit faſt unmerklicher Kunſt auch dem ungelehrten Freunde alter deutſcher Dichtung alle Von Manneswerk Gottesminne und dem Teufel im Hauſe, von Rittern. Bürgern Zechern und Landsknechten, von fahrendem Volt in Trauer und Frohſinn, in Jugend Der Verlag hat dem und Dürers viel zu wenig ſie in Verbindung mit jenen un⸗ —+— 1—* · c Monkag. den 12. März 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seike. Nr. 119 Wirtſchaſtliches und Soziales vorſtandsſitzung des Badiſchen Städteverbandes Der Vorſtand des Badiſchen Städteverbandes hielt in Karls⸗ ruhe eine Sitzung ab, zu deren Beginn der Vorſitzende zunächſt des in franzöſiſcher Gefangenſchaft weilenden Oberbürgermeiſters Holler von Offenburg gedachte und ihm wie dem zur Sitzung er⸗ chienenen aus Offenburg ausgewieſenen Bürgermeiſter Dr. Buhrer 2 Teilnahme und den Dank der Städte für ihre mannhafte Haltung ausfprach. Den Hauptpunkt der umfangreichen Tagesordnung bildete die Froge der Durchführung des Beamtenbeſoldungs⸗ [perrgeſetzes, worüber noch mit der Regierung Verhandlun⸗ gen ſtattfinden. Der Vorſtand ſprach ſich dann ferner für eine ſchnellere Ueberweiſung der vom Reich den Gemeinden zu erſtatten⸗ den Beſoldungszuſchüſſe zu den Beamtengehältern aus, damit die Gemeindebeamten zu gleicher Zeit wie die Staatsbeamten in den Bezüge gelangen können. erner wurde die Notlage der Straßenbahnen er⸗ örtert u. betont, daß, menn ſchon das Reich weiterhin eine allgemeine Unterſtützung der notleidenden Straßenbuhnen ablehne, auf alle Fälle bei rückwirkenden Gehaltserhöhungan die entſprechenden Mehrauf⸗ wendungen für die Straßenbahnen den Gemeinden vom Reich voll erſetzt werden müſſen, da dieſe Mehraufwendungen durch Ge⸗ bührenerhöhungen nicht mehr eingebracht werden können. Des weiteren beſchäftigte ſich der Vorſtand des Städteverbandes mit Fragen der Durchführung des neuen wobei verlangt wurde, daß, nachdem die Städte ſechs Zehntel von dem Perfonalaufwand für die ſtaatlichen Polizeibeamten zu tragen haben, dieſe Beamten den Städten für Erhebungen, Zählungen und dergl. wie auch zur Erfüllung andrer Aufgaben ohne Gewährung emner beſonderen Vergütung zur Verfügung geſtellt werden müſſen. Weiter wurde noch die Feſtſetzung des Schulgeldes an den höheren Lehranſtalten, die Erhöhung der Gemeindeverwaltungsge⸗ bühren, die Einführung ſtandesamtlicher Gebühren, die Regelung der Kaſſeneinbußgelder, ſchlag zur Hundeſteuer beraten. die Fremdenſteuer und der Gemeindezu⸗ Städtiſche Nachrichten Eine aufgehobene Beſchlagnahme Die Beſchlagnahme von 47 Sack Mehl bei einem Backofenbauer aus Wieslach, über die wir Ende voriger Woche berichteten, wurde, wie uns von beteiligter Seite mitgeteilt wird, von der Staatsanwalt⸗ ſchaft ſofort wieder aufgehoben, da keine der Vorausſetzungen zutraf, die die Beſchlagnahme des Mehles durch die Wucherpolizei gerechtfertigt hätte. er Sachverhalt iſt kurz folgender: Ein Bäckermeiſter in Mann⸗ heim ließ en von dem betreffenden Backofenbauer einen neuen Dampfbackofen erſtellen— heute ein Objekt von mindeſtens 15 Mill. Mark— und machte dabei zur Bedingung, daß er den Kaufpreis nicht in bar, ſondern in Mehl erlegen dürfe. Es iſt dies eine Regu⸗ lierung, die heute in den beteiligten Kreiſen ſehr häufig eingegangen wird. Der Verkäufer ging auf dieſes Angebot auch anſtandslos ein, da er außerdem die behördliche Genehmigung 1255 Mehlhandel be⸗ ſitzt. Er lieferte das Mehl an einen Bäckermeiſter in Baden⸗Baden zu einem weſentlich billigeren Preis als er es an Zahlungsſtatt über⸗ nommen hatte, da inzwiſchen der Dollarſtand erheblich gefallen war. Er machte ſomit nicht nur kein 1 00 mit dem Mehl, ſondern hatte einen ſehr erheblichen Verluſt bei der Transaktion, ſo daß jede Vorausſetzung für eine Behandlung der Sache durch die Staats⸗ anwaltſchaft fehlte. Bedauerlich iſt, daß die beteiligten Geſchäftsleure unnötigerweiſe einer ſtrafbaren Handlung geziehen wurden. Der letzte Avignon⸗Geſangene über ſeine heimkehr Intereſſant iſt, wie Otto Reuter die Eindrücke über ſeine Heimkehr zuſammenfaßt. Er ſchildert dieſe in einem Briefe an die Ehrenpräſidentin Frl. E. W. Trippmacher⸗Ladenburg a.., in dem es u. a. heißt: „Dank, heißen Dank für Ihre lb. Worte und die Gaben, die Sie mir haben zukommen laſſen. Bin glücklich in die Heimat ge⸗ kommen und fühle mich mit meiner Familie wieder wohl. Meine Frau kam mir bis Mannheim entgegen, der Empfang war dort, wie auch in Stuttgart und Chemnitz und meiner Heimatſtadt über⸗ wältigend. Gott ſei Dank, daß ich nun erſt mal aus dem Feindesland heraus bin; es hätten mir ſchließlich noch Schwierigkeiten gemacht werden können, wenn ich einige Wochen noch hätte zurück⸗ bleiben müſſen. Lang war der Leidensweg, aber Gott hat mich erhört und mich der Heimat zugeführt. Soweit habe ich mich wieder eingelebt, aber doch iſt noch verſchiedenes, was mir ganz fremd vorgekommen iſt. Trotzdem ich immer auf dem Laufenden gehalten, konnte ich mir doch nicht die richt ig e Vorſtellung machen, wie es in der Heimat in Wirklichkeit ausſah. Nun habe ich zur Genüge geſehen und habe den Eindruck gewonnen, als befände ich mich in einer ganz neu geſchaffenen Welt. Ich freue mich nun, mitwirken zu können am Wiederaufbau unſeres bedrückten Vaterlandes. Daß in Süddeutſchland ein ganz anderer Geiſt herrſcht und die Beyölkerung einiger iſt wie im übrigen Deutſchland, habe ich erfahren müſſen. Sie haben mir genug Freude bereitet. Nochmals bringe ich der Bepölkerung Mannheims meinen wärmſten Dank zum Ausbdruck. J nz er 2 Otto Reuter nebſt Familie.“ Der geſtrige Sonntag war ſeit Otokber v. J. endlich wieder einmal ein Sonntag, an dem man hinaus ins Freie und Spaziergänge und Touren unter⸗ dehmen konnte. Wohl herrſchte eine winterliche Friſche; als aber in den Nachmittagsſtunden die Sonne + zog es die Menſchen mit aller Macht hinaus. So war der Kaiſerring den ganzen Nach⸗ mittag über dicht bevölkert, ebenſo der Schloßgarten. Nach dem Wa park war ein ſolcher Andrang, daß es einer Völkerwanderung wie in den Hochſommertagen gleichkam. Und doch leben wir noch im Vorfrühling. Im Waldpark fingen in den letzten Tagen die erſten Frühlingsboten, die Hain⸗Windröschen(anemone nemorosa) wie die zweiblättrige kleine Sternhyazinthe Cellla bifolia) zu blühen an. Erſtere hat eine weithin leuchtende, ſechsblättrige weiße Blüte mit 3 eingeſchnittenen gezackten Blättern, letztere hat prächtig blaue, ſechsblättrige Blüten, die ſternförmig ſind und einen ſchwarzblauen Staubbeutel wie zwei lanzettförmige lätter haben. Die zweiblättrige Sternhyazinthe iſt ein reizendes keines Bliunchen, das mit ſeinem leuchtenden Blau als Verkün⸗ gern des nahenden Frühlings ſich beſonderer Vorliebe erfreut. Lelder gab es aber geſtern wieder Spaziergänger, die der Meinung waren, daß die Blumen für ſie allein gewachſen ſind, und ſie bün⸗ delweiſe heimtrugen. Wenn dieſe Untugend nicht aufhört, ſo wird der Waldpark wie im vorigen Jahre ſo auch heuer wieder wohl ſd ausgeplündert und ohne Blumen ſein. Gegen die Mit⸗ nahme eines kleinen Sträußchens, das auch vollkommen genügt, niemand etwas einzuwenden; aber die Blümchen büſchelweiſe herauszureißen und mitzunehmen, iſt verboten. Der Ausflugsverkehr nach Heidelberg und nach der Bergſtraße war nur mittelmäßig. Sowohl der teure Fahrpreis wie die Un⸗ ſicherheit der Lage laſſen keine Luſt am Reiſen aufkommen. In den deigniſſen der letzten Woche ſind über Sonntag keine Verände⸗ rungen eingetreten. Abends 6 Uhr fing es dann noch zu regnen an. Stellenweiſe kieſelte es kurz. Heute früh war der Regen mit Schnee vermiſcht. ch. Anveränderker Goldankaufspreis. Der Ankauf von Gold für das Reich durch die Reichsbank und Poſt erfolgt bis auf weiteres unberändert zum Preiſe von 85 000 Mark für ein Zwanzigmarxk⸗ ſtück, 42 500 Mark für ein Zehnmarkſtück. Für ausländiſche Gold⸗ münzen werden entſprechende Preiſe bezahlt. Der Ankauf von Reichs⸗ ſilbermünzen durch die Reichsbank und Poſt erfolgt bis auf weiteres verändert zum 1500 fachen Betrade des Nennwertes. Erſatz für verlorene Poſtpakete. Die Poſtverwaltung hat vom 1. März ab den Erſatzbetrag für verlorene Poſtpakete ohne Wertan⸗ gabe auf 2000 Mark für jedes Pfund der ganzen Sendung und für eingeſchriebene Sendungen auf 8000 Mark erhöht. 10 Prozent Einkommenſteuer bis 4 Millionen. Die Grenze für den niedrigſten Steuerſatz von 10 Prozent wird am Schluſſe des Ka⸗ lenderjahres erhöht. Der Reichsminiſter der Finänzen erklärt, daß hierauf mit einiger Beſtimmtheit gerechnet werden könne. Er hat deshalb die Finanzämter ermächtigt, Anträge auf Erſtattung von einbehaltenen Steuerbeträgen beim Vorliegen der ſonſtigen Voraus⸗ ſetzungen auch dann ſtattzugeben, wenn das ſteuerbare Jahreseinkom⸗ men den Betrag von 4000 000„ vorausſichtlich nicht überſteigen wird. Bisher betrug dieſe Grenze 1 000 000. *Frachtermäßigung für friſches Obſt. Bis 31. März 1923 war auf den deutſchen Reichsbahnen ein neuer Ausnahmetarif für fri⸗ ſches Obſt(ausgenommen Südfrüchte und Weintrauben) zur Ver⸗ wendung im Deutſchen Reich in Kraft getreten. Bei Stückgut in Wagenladungen, ſowohl als Eilgut wie auch als Frachtgut aufgege⸗ ben, beträgt die Frachtermäßigung 50 Prozent der regelrech⸗ ten Frachtſätze für friſches Obſt. Frachtbriefe haben den„Vermerk friſches Obſt zur Verwendung im Inland“ zu tragen. Es darf an⸗ genommen werden, daß dadurch der Obſtmarkt neu belebt und die 5 noch lagernden Obſtmengen an die Verbraucher geleitet wer⸗ en. *Die Milchpreiſe in den größeren Städten Süddeutſchlands. Anfang März 1923 betrug der Preis für einen Liter Milch in Mün⸗ chen 600 Mk., Nürnberg 600 Mk., Stuttgart 680 Mk., Karlsruhe 568 Mk., Heidelberg 600 Mk., Mannheim 600 Mk., Frankfurt 720 Mark, Ludwigshafen 800 Mark. Aus Lebensüberdruß erhängk. Geſtern früh hat ſich ein in der Neckarſtadt wohnender 56 Jahre alter lediger Händler aus Lebensüberdruß in ſeiner Wohnung erhängt. Schutz der einheimiſchen Pflanzenwelt. Das Miniſterium für Kultus und Unterricht hat an die Schulen einen Erlaß gerichtet, in dem auf die Schonung der Pflanzenwelt hingewieſen wird. Insbeſondere ſollen die Schüler über die Bedeutung der blühenden Salweide für die Vienenzucht belehrt werden. Ueber die volks⸗ wirtſchaftliche Wichtigkeit dieſer biologiſchen Zuſammenhänge zwi⸗ ſchen Pflanzen⸗ und Tierwelt ſoll eine eingehende Unterweiſung moöglichſt bei allen Altersſtufen ſtattfinden. Die Geſundheit der deutſchen Großſtädte hat ſich in der Woche vom 11. bis zum 17. Februar im Durchſchnitt wenig nerändert. Die Sterblichkeit, ohne Ortsfremde auf 1000 und aufs Jahr berechnet, iſt in 22 Orten geſtiegen, in 21 gefallen, in 2 gleichgeblieben und ſehlt aus Mannheim. Sie ſtieg in ganz Berlin auf 14,6, Altberlin 16,2, Neuberlin 13,1, Köln 13,9, Eſſen 15,7, Dortmund 14,2, Duisburg 14,4, Barmen 14,2, Gelſenkirchen 15,2, Elberfeld 12,2, Bochum 17,0, Krefeld 17,6, Mühlheim 15,9, Buer 15,0, Altong 13,8, Magdeburg 15,9, Braunſchweig 19,1, Dresden 13,6, Chemnitz 15,6, Mann⸗ heim 15,6, Wiesbaden 19,7, München 15,6, Karlsruhe 14,6. Sie fiel in Düſſeldorf auf 12,4, Hamborn 10,3,.⸗Gladbach 12,8, Münſter i. W. 15,4, Hamburg 12,6, Bremen 11,9, Königsberg i. Pr. 24,9, Stettin 14,0, Kiel 14,6, Lübeck 12,7, Breslau 17,8, Hannover 13,9, Kaſſel 12,5, Erfurt 8,8, Leipzig 12,9, Plauen 9,4, Lu d wigs⸗ hafen 11½1, Stuttgart 9,3, Augsburg 16,0. Sie blieb gleich in Aachen mit 17,1 und Frankfurt a M. 10,0. Von den Großſtädten des rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriebezirks hatten 12 eine ſteigende Sterblichkeit. * Zunahme der Feuerbeſtalktungen. Da die Einäſcherung von Leichen erheblich weniger Koſten verurſacht, als die Erdbeſtattung, iſt die Zahl der Feuerbeſtattungen erheblich in die Höhe gegangen. So wird uns z. B. aus Stuttgart gemeldet, daß dort die Feuer⸗ beſtattungen z. St. 40 Prozent der Geſamtſterbefälle gegen 12—15 Prozent in der Vorkriegszeit betragen. Mannheim am Wochenende. Durch ein techniſches Verſehen ſind in unſerem Artikel„Mannheim am Wochenende“ im Samstag Abendblatt in der zweiten Spalte Verwirrungen angerichtet worden, die wir richtig ſtellen möchten. Der letzte Satz des zweiten Abſatzes muß folgendermaßen lauten: Und da niemand die 10prozentige Aus⸗ fuhrabgabe bezahlen darf und wird, von der die Ausſtellung der Ausfuhrbewilligung abhängig gemacht wird, ſo ſtehen wir vor der Tatſache, daß die Verſorgung des unbeſetzten Teiles der Stadt völlig von dem guten Willen der Franzoſen abhängig iſt, wenn es nicht gelingt, den offenſichtlichen Wirrwarr, der bei den Franzoſen in der Behandlung der Ausfuhrfragen zutage tritt, durch die Beſtimmung zu beſeitigen, daß alle diefenigen Warenmengen, die für den Lebens⸗ unterhalt der Mannheimer Bevölkerung unbedingt notwendig ſind, abgabenfrei aus dem beſetzten Stadtgebiet ins unbeſetzte durchgelaſſen werden. Der dritte Abſatz beoinnt mit folgendem Satz: Führende Perſönlichkeiten der Induſtrie und des Gewerkſchafts⸗ lebens, denen die Frage vorgelegt wurde, wie ſich die Einbezie⸗ hung des Mannheimer Hafengebiets in die franzöſiſche Zollinie wirtſchaftlich auswirken wird, haben ſich durchweg opti⸗ miſtiſch geäußert. veranſtaltungen Thealer⸗Nachricht. Julius Bittner, der Komponiſt und Textdſchter der am nächſten Sonntag(18. März) im Nationaltheater zur Aufführung gelangenen Oper„Das Roſengärtlein“, iſt bereits in Mannheim eingetroffen, um an den letzten Proben ſeines Werkes teilzunehmen. Theater⸗Kultur⸗Berband, Julius Bittner, Einführung zum „Rofengärtlein“. Anläßlich der Uraufführung von Julius Bittner „Roſengärtlein“, die für den 18. März im National⸗Theater vorgeeſhen iſt, wird der Dichterkomponiſt am Freitag, den 16. März im Harmonieſaal im Rahmen einer Veranſtaltung des Theater⸗ Kultur⸗Verbandes eine Einführung in ſein neueſtes Werk geben. Vor und nach den einführenden Worten wird ſeine Gattin, Emilie Bittner, Lieder von ihm ſelbſt zum Vortrag bringen. * Volkskunſtabend im Nibelungenſaal. Zu der nächſten ſtädt. Sonntagsveranſtaltung im Nibelungenſaal, die als Volkskunſtabend u. a. die Uraufführung von A. Rudolphs Tanzſpiel„Die bekehrte Prinzeß“ mit Mozartſcher Muſik bringt, erhalten beide Theater⸗ gemeinden gemüß Nummernaufruf im Anzeigenteil eine bedeutende Ermäßigung, falls die Karten Dienstag und Mittwoch in den Ge⸗ ſchäftsſtellen der Theatergemeinden bezogen werden. Näheres ſiehe Anzeige. Der Vorkrags⸗Abend von Charlolte Lofink, der am Samstag Abend in dem Harmonieſaal ſtattfand und deſſen Ertrag der Mann⸗ heimer Notgemeinſchaft zufloß, hätte ſich in Anbetracht des guten Zwecks und nicht zuletzt mit Rückſicht auf die wirklich guten Dar⸗ bietungen der Künſtlerin eines noch beſſeren Beſuches erfreuen dür⸗ fen. Die Künſtlerin brachte 5 und heitere Sachen. Neben der anſprechenden Vortragsweiſe verſtand es die Vortragende durch ſehr gute Miaik den Eindruck des Gebotenen noch zu erhähen. Bei einem ernſten Gedicht„Vier bei der Garde und einer Huſur“ ſay man verſchiedene Frauen verſtohlen die Tränenſpuren entfernen, ſicher der beſte Beweis für die gediegene Art des Vortrages. Nicht minder groß war der Beifall bei den heiteren Gedichten, unter denen köſtliche Sachen waren. Die Künſtlerin kann in jeder Hinſich: manchem ihrer männlichen Kollegen als Vorbild dienen.—v. . Deulſcher Volksliederabend im Sängerbund Mannheim E. B. Der Sängerbund Mannheim E.., gegr. 1849, veranſtaltete am Samstag abend als zweites Vereinskonzert einen deutſchen Volksliederabend. Wenn etwas geeignet iſt, uns über die ſchwere Zeit hinwegzuhelfen und die Deutſchen wieder zu einem „einig Volk von Brüdern“ zu machen, ſo iſt es das deutſche Lied und vor allem das deutſche Volkslied. Der Volksliederabend des Sängerbundes war in dieſer Zeit der vaterländiſchen Not ein glau⸗ bensſtarkes männliches Bekenntnis zum Deutſchtum und zum deut⸗ ſchen Liede, das uns die Liebe zur Heimat erhält. Die Auswahl der Lieder wie die Vortragsfolge war geſchickt und zweckentſpre⸗ chend. Es waren Lieder ernſter wie heiterer Art. Mit dem weihe⸗ vollen Volksgebet von Janoske und der alten Kirchenweiſe„Der alte Gott, er lebet noch“ von Hugo Jüngſt ſang der Sängerbund gleich einleitend einige mit tiefer Empfindung beſeelte Lieder, die eine ausgezeichnet geſchulte und wohldiſziplinierte Sängerſchar of⸗ fenbarten. Obwohl die Bearbeitung von Jüngſt wie alle alten Kirchenweiſen etwas monoton erſchien, ſo anſprechend erklang die charakteriſtiſche Melodie unter der verſtändnisvollen Stabführung des Chormeiſters, Muſikdirektor Guggenbühler.„Jägers Mor⸗ genbeſuch“, nach einer Volksweiſe aus dem 15. Jahrhundert, zeich⸗ nete ſich durch Tonſchönheit, prächtige Nuancierung und flotten Vortrag und das„Ständchen“ von Joſ. Haydn durch große Ge⸗ fühlswärme und innige Beſeelung aus, Auch die nun folgenden heſſiſchen und badiſch⸗pfälziſchen Volksweiſen, wie z. B.„Horch, was kommt von draußen rein“ von Wolfrum und„Mädchen mit den blauen Augen“ von Wohlgemuth zeichneten ſich durch muſterhafte Ausſprache und verſtändnisinnige Wiedergabe aus. So kann der Volksliederabend des Sängerbunds als ein voller und ſchöner Erfolg angeſprochen werden. Die zahlreichen Zuhörer geich⸗ neten die Sänger durch lebhaften Beifall aus. Als Soliſt trat der bekannte kriegsblinde Lautenſänger Dr. phil. Hans Ebbecke⸗ Heidelberg auf, über den wir ſchon wiederholt berichteten. Seine Lieder zur Laute reihten ſich würdig den übrigen Darbietungen an und errangen ſtarken Beifall. ch. Kommunale Chronik )(Freiburg, 8. März. Die ſtädtiſchen Kollegien ſtimm⸗ ten heute der vom Stadtrat geforderten Erhöhung der Woh⸗ nungsabgabe von dem bisherigen monatlichen Satz von 3 95 auf 10 57 zu. Das entſpricht einem Jahresſatz von 120 96, während er nach der im Januar ds Js. beſchloſſenen Feſtſetzung der Woh⸗ nungsabgabe nur 42% betrug. Gleichzeitig wurde ein Antrag an⸗ genommen, der eine Aenderung des Geſetzes über die Zuſammen⸗ ſetzung der Wohnungsverbände verlangt. Kleine Mitteilungen Der Karlsruher Bürgerausſchuß ſtimmte in der Sitzung vom vergangenen Dienstag, in der die am Vortage abge⸗ brochenen Beratungen zu Ende geführt wurden, dem Nachtrag zum ſtädtiſchen 0 bege 8 für 1922, der 468 Millionen Mark erforde te, mit 63 gegen 32 Stimmen zu. Zur Deckung des Mehrerforderniſſes wird die Umlage um 30 Mark für Gebäude ſowie gewerbliche u. land⸗ und forſtwirtſch. Betriebsverm., 45, Mark der einzeln geſchätzten Grundſtücke und 60 Mark der klaſſifizierten Grund⸗ ſtücke erhöht. Zu Beginn der Sitzung legte Oberbürgermeiſter Dr. Finter gegen die Seeen des Karlsruher Rheinhafens feierlich Verwahrung ein. Zwiſchen der Regierung und der Stadtgemeinde Baden⸗ Baden ſoll ein Vertrag über die Abtretung von Gelände, das dem Staat gehört, an die Stadtgemeinde abgeſchloſſen werden. Es handelt ſich um Straßengelände und Teile der Fuhranlagen. Der Staat gibt das Eigentum an Straßenkörpern an der Lichtentaler Allee, ferner Waldgelände und das alte Theater an die Stadt ab und erhält dafür die Befreiung von den velen Millionen Mark jährlich betragenden Unterhaltungskoſten der Fuhranlage. Die er Vertrag muß noch vom Landtag genehmigt werden; der Haus⸗ haltsausſchuß des Landtags hat ihm bereits zugeſtimmt. Bei dem Pferdemarkt, der allmonatlich am erſten Monat in Pforzheim abgehalten wird, kam es zu einer großen Ueber⸗ raſchung. Das ſeitherige Standgeld war von 1000 auf 5000⸗Marr erhöht worden, was zur Folge hatte, daß alle anweſenden Landwirte und den Markt verließen(darunter mehrere Großhändler von Karlsruhe), um die Tiere teils wieder nach Hauſe zu bringen oder ſie an anderen Stellen zu veräußern. Die neuerlichen Tariferhöhungen der Frankfurter Straßenbahn haben abermals eine ſtarke Alwanderung der Fahrgäſte mit ſich gebracht, ſo daß ſich die Betriebsdirektion genötigt ſah, ihren Perſonalbeſtand um 500 Mann der jüngeren Altersklaſſen zu verringern. Ferner iſt die Einführung des„Cinmann⸗ wagens“ geplant. Zurzeit befindet ſich im Hauptbetriebswerk ein Motorwagen zwecks Umbaues für den geplanten Betrieb, der ver⸗ ſuchsweiſe zuerſt auf der Linie zwiſchen Dornbuſch und Ginnheim eingeführt werden ſoll. Der Stadtrat Landshut hat mit überwiegender Mehrheit beſchloſſen, wegen der bedeutenden Defizite den Betrieb der ſtädtiſchen Straßenbahn ab 20. März etnzuſtellen. Gerichtszeitung Karlsruhe, 9. März. Ein Konig des Fahrraddiebſtahls ſtand heute in der Perſon des Metallſchleiſers Karl Krüger aus Kol⸗ mar i. E. vor den Schranken des Gerichts. Faſt mit der Schläue und Offenheit eines profeſſionellen Verbrechers, ſtahl er innerhalb 9 Mo⸗ naten 59 Fahrräder zuſammen, ohne diejenigen, die ihm nicht nach⸗ gewieſen werden konnten(die Zahl dürfte im Re iſter der Fahrrad⸗ marder einen Rekord darſtellen). Die belebteſten Orte, Bankhäuſern, Rathaus, Poſt und ſonſtige öffentliche Gebäude waren das Eldorado ſeiner Streifzüge, die ſich auch in die Treppenhäuſer der Privat⸗ gebäude erſtreckten. Die Räder waren natürlich nicht immer prima Ware, doch hatte er als kluger Geſchäftsmann natürlich auch ſeine „Abnehmer“. Der Hauptkunde war der Packer Karl Kern aus Edenkoben, an den er mit der Zeit 59 Räder verkaufte. Dieſer ver⸗ ſchob ſie wieder an den Fahrradhändler Nik. Gerbig in Ludwigs⸗ hafen, der ſie wieder in ſeinem Geſchäft feil bot. Die beiden Kunden waren deshalb der gewerbsmäßigen Hehlerei angeklagt. Das Gericht erkannte für Krüger als rückfälligen Dieb und für Kern als ge⸗ werbsmäßigen Hehler auf eine Zuchthaus ſt ra fe von je vier Jahren 2 Monaten, abzüglich 9 Monate Unterſuchungshaft. Im Hinblick auf die Gemeingefährlichkeit ihrer Dieb tähle wurden ihnen die bürgerlichen Ehrenrechte auf 5 Jahre aberkannt. Ger⸗ big wurde, da als Pfychopath belaſtet, mit drei weiteren Ange⸗ klagten freigeſprochen. 5 Die Jirkus⸗Buſch⸗Krawalle in Berlin ̃ Die Beweisaufnahme ergab im allgemeinen das bekannte Bild über die Ausſchreitungen vor dem Zirkus Buſch. Eine Reihe von Polizeiwachtmeiſtern bekundete, daß ſie ſchwer mißhandelt worden ſeien. Der Zeuge Frank erkannte Wandke als denſenigen wie⸗ der, der ihn mißhandelt habe. Ueber die Beteiligung der Ange⸗ klagten an den Ausſchreitungen gingen die Zeugenausfagen erheblich auseinander. der Staatsanwalt Grau beantragte, beide An⸗ geklagte als Rädelsführer ſchuldig zu ſprechen, die Geſchworenen verneinten jedoch nach zweiſtündiger Beratung das erſchwerende Moment der Rädelsführerſchaft und fprachen beide Angeklagte nur des einfachen Landfriedensbruchs ſchuldig. Entſprechend dem An⸗ trag des Staatsganwalts wurden Wandke zu acht Monaten, Abraham zu ſechs Monaten Gefängnis verurteilt. Je⸗ dem der Angeklagten wurden vier Monate auf die Unterſuchungshaft angerechnet. Die Haftbefehle wurden aufgehoben. Regelmässige Verbindung von Bremen über Southampton, Cherbourg nach New vork durch die prachtvollen amerikanischen Regierungsdampfer NACHSTE ABTAHRTEN: President Eillmore. I4. März 18. April President Harding 2I. März 25. April George Washingtoen 28. März 2. Mai President Roosevelt.. 4. April 9. Mai Presideni Arthur 11. April 16 Mai Abfahrt von Southampton und Cherbourg 1 Tag epiter Verlangen Sie Prospekte und Segellisten Vr. 142 ——2 BERLIN WS MANNHEIX nter den Linden2 8 Hansahaus, D 1, 7/8 General-Verirelung: Norddeutscher NAoyd, Bremen 65¹4 4 D 4. Seite. Nr. 119 mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Montag, den 12. März 19238 Sportliche Rundſchau Städtewettkampf im Schwimmen Darmſtadͤt⸗Mannheim Der Schwimmverein Mannheim veranſtaltete, der Not der Zeit gehorchend, um ein Scherflein zur Linderung der Drangſalen in den beſetzten Gebieten beizutragen, einen Wettkampf gegen den Schwimmklub Jung⸗Deutſchland Darmſtadt. Jeder, der im Schwimmſport einigermaßen orientiert iſt, wird wiſſen, daß Darmſtadt mit an der Spitze der deutſchen Schwimmerei marſchiert und im vergangenen Jahr der erfolgreichſte ſüddeutſche Verein war. Für Mannheim war der Kampf ſomit ziemlich ausſichtslos. Es hieß daher für die Mannheimer Schwimmer Hergabe des Aeußerſten, um ehrenvoll zu beſtehen. Wie vorauszuſehen war, konnte Darmſtadt den Sieg an ſeine Farben heften und zwar mit einem Punktverhältnis von 80 zu 75. Die Niederlage für Mann⸗ heim war jedoch gegen einen derartig ſtarken Gegner ehrenvoll:; der Wettkampf hat gezeigt, welche Arbeit im vergangenen Winter geleiſtet wurde und daß es nunmehr auch im Mannheimer Schwimmſport gewaltig aufwärts geht. Herr Dr. Ru gel, der 1. Vorſißende des Mannheimer Vereins, begrüßte die Erſchienenen und wies in markanten Worten auf den Wert der Veranſtaltung hin. Von Seiten der Stadtverwaltung waren Geh Rat Prof. Dr. Sickinger, Stadtoberverwaltungs⸗ rat Prof. Dr. Brehm und Stadtbaurat Römer erſchienen. Im Anſchluß an die Begrüßungsanſprache des 1. Vorſitzenden brachte die Geſangsabteilung des Vereins„Den Frühling am Rhein“ und den deutſchen„Schwimmergruß“ zum Vortrag, die der Veranſtaltung ein würdiges Gepräge gaben. Hierauf fanden die einzelnen Wettkämpfe ſtatt, die folgendes Ergebnis erbrachten: Herrenlagenſtaffel(42 Bahnen): 1. Mannheim.40,1. 2. Darm⸗ ſtadt.40,3. Damenjugendſtaffel(bel. 32 Bahnen): 1. Darmſtadt.23. 2. Mannheim.23,3. Jugendlagenſtaffel(4ĩ2 Bahnen): 1. Darmſtadt.55,2. 2. Mannheim.58,2. Springen: 1. Bahnmayer 39 Punkte. 2. Waitlinger 37,2 Punkte (beide Mannheim). Große Staffel für Herren(bel. 2, 4, 6, 4, 2 Bahnen): 1. Darm⸗ ſtadt.11,3. 2. Mannheim.29,3. 70 78577 Waffel(bel. 3& 2 Bahnen): 1. Darmſtadt.54,3. 2. Mann⸗ im.59,4. Damenjugendlagenſtaffel(442 Bahnen): 1. Mannheim.29. 2. Dar. nſtadt.29,3. Damenſugendbruſtſtaffel(3K 2 Bahnen): 1. Darmſtadt.51,1. 2. Mannheim.53,3. (3* 2 Bahnen): 1. Mannheim.80. 3. Darm⸗ ſtadt.31,2. Herrenſtaffel(bel. 5“ 2 Bahnen): 1. Darmſtadt.59. 2. Mann⸗ heim.06,2 Baſſerball: 7: 4 für Mannheim. Punktverhältnis: 80: 75 für Darmſtadt. Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe Um die ſüddeutſche Meiſterſchaft Fürth: Spielvereinigung Fürth— Boruſſia Neunkirchen:0(:0) Frankfurt a..: Fbſpv. Frankf.— 1. F. C. Pforzheim:2(:2) Weitere Ergebniſſe: Pokalſpiele: V. f. R. Heilbronn— Germania Durlach:1. Sportklub Stuttgart— Pfeil Gaisburg:0. To. Augsburg— M. T. V. Ingolſtadt:1. Bayern München— Neuhauſen:0. Ty. 60 München— Wacker München 31. 60 Fürth—. Pfeil Nürnberg:4. Johannis Nürnberg— 1. F. C. Nürnberg:9. 1. F. C. Bamberg— Ty. 46 Nürnberg 21. K..V.— Kickers Stuttgart:8. Verbandsſpisl: (Entſcheidungsſpiel der Befähigungsliga im Odenwaldkreis) Germania Friedrichsfeld— Spielvereinigung Sandhofen:2. Privalſpiele: B. f. R. Mannheim— Pfalz Ludwigshafen 30. .F. C. o8— Sp.- u. To. Waldhof 21. Sportvereinigung Darmſtadt— Eintracht Frankfurt:8. Viktoria Aſchaffenburg—.⸗ u. Raſenſportverein Feudenheim 30. Phönix Karlsruhe— Phönix Mannheim:1. 08 Schwetzingen— V. f. R. Mannheim(Privatmannſchaft):2. B. f. R. Kaiſerslautern— Olympia Kaiſerslautern:1. Saar Saarbrücken— Ty. Burbach:1. * »Die füddeulſche Mannſchaft gegen Oeſterreich. Für das am 18. März in Wien ſtattfindende 7. Länderſpiel Süddeutſchland— Oeſterreich gibt nunmehr der Spielausſchuß des ſüddeutſchen—.— verbandes folgende Mannſchaft amtlich als ſeine Vertretung bekann: Tor: Stuhlfaut(1..C. Nürnberg); Verteidiger: Dr. H. Neu(Bo⸗ ruſſig Neunkirchen), Roller(1..C. Pforzheim); Läufer: Riegel 1. F. C. Nürnberg), Riecker(.f. B. Stuttgart), Wetzel(1..C. „ ſon engh Stürmer: Wunderlich Kaene Kickers), 825(1. F. „Nürnberg), Hartmann(Sp. V. Feuerbach), Maneval(Stuttgarter Kickers), Kaufmann(Boruſſia Neunkirchen). Erſatz: Schmidt(1. F. E. Mürnberg). sr. Engliſche Jußballer von Holländern geſchlagen. Eine empfindliche Niederlage erhielt die bekannte Fußballmannſchaft der engliſchen Univerſität Oxford von einer aus Studierenden der hollän⸗ n Univerſitäten eN ee. Amateur⸗Mannſchaft. Mit 51 waren die Holländer leichter Sieger, worüber in engliſchen Fuß⸗ ballkreiſen große Aufregung herrſcht. Winterſport Oſterſkikurs auf dem Feldberg. Im Zuſammenhang mit den Oſterwettläufen auf dem Feldberg wird in der Woche vor Oſtern unter der Leitung des amtlich als Skilehrer geprüften Schriftführers des ſkitechniſchen Ausſchuſſes der hereinigten Orts⸗ gruppen auf dem hohen Schwarzwald, Herrn W. Romberg, Triberg, ein Tourenkurs(mit ſpezieller Anleitung im Geländelauf, in Geländeausnützung, Touriſtik, Kartenleſen) im Feldberggebiet ab⸗ gehalten, der auch als Vorbereitungskurs zur Ablegung der Skilehrer⸗ prüfung dienen ſoll. N Deutſche Eisläufer in Helſingfors ſiegreich. Der Berliner Schlittſchuhklub hatte in Helſingfors bei den internationalen Ve⸗ werben bedeutende Erfolg zu verzeichnen. Die deutſche Meiſterin Frau Brockhöfft gewann das internationale Damenlaufen, indem ſie die gute nordiſche Konkurrenz aus dem Felde ſchlug. Eilers gewann mit der beſten Kürleiſtung den Wanderpreis des Helſingfors⸗Eisklubs. Leichtathletik Neue Leiſtungen amerikaniſcher Leichlathleten. Die Leicht⸗ athletik⸗Hallenmeiſterſchaften Amerikas ſowie der verſchiedenen Städte und Univerſttäten brachten eine ganze Reihe neuer Rekords. Der Finne Rito.la verbeſſerte in Newyork den amerikaniſchen Hallenrekord über 500 Meter auf:01,2. Ralph Hills von der Univerſität Princeton näherte ſich dem Rekord im Kugelſtoßen mit einer Leiſtung von 14,86 Metern bedeutend. In Wellington ſiegte der amerikaniſche Champion Kirkſey in der Halle über 100 Meter im der ſenſationellen Zeit von 9,8 Sek. gegen den auſtraliſchen Mei⸗ ſter E. W Carr. S. K. Groynerß von der Univerſität Har⸗ ward triumphierte im 110⸗Meter⸗Hürdenlaufen in 15,4 Sekunden über Wilſon, den Champion von Neuſeeland. Boxen sr. Der italieniſche Heuafgewiglaborer Guiſeppe Spalla, der bereits ſeit langer Zeit in Deutſchland weilt, hat ſeine Naturaliſation deantragt und es ſteht zu hoffen, daß die Formalitäten in aller⸗ nächſter Zeit erledigt ſind. Spalla will ſich dann auch um die deutſche Schwergetwichtsmeifterſchaft bewerben, um die demnächſt bekanntlich ein Herausforderungskampf zwiſchen dem Verteidiger Hans Breiten⸗ ſträtter und dem Duisburger Wagener ſtattfindet. Weltrekord um 1,8 Sekunden. als Amerikaniſche Hallenbeſtleiſtung Anerkennung finden. Schwimmen sr. Deutſche in Holland. Bei dem internationalen Damenſchwimmfeſt des Rotterdamſchen Dameszwemcelub konnten die Damen des Hannoverſchen Schwimm⸗Vereins, Frau Wild⸗ hagen⸗Rasncerg, Frl. Grüning, Frl. Stindt und Frl. Pflüger vier erſte und drei zweite Preiſe erringen. Frl. Stindt gewann die 100 Meter in 1: 32,4 vor Fr. Wildhagen überraſchender⸗ weiſe. Die deutſche Meiſterin war in einem anderen Lauf geſtartet und erreichte nur 1: 33,4. Sie entſchädigte ſich dafür in der kurzen Strecke über 40 Meter, die ſie ſich überlegen in 28,9 Sek. holte. Das Rückenſchwimmen, 40 Meter, ſah die holländiſche Meiſterin Frl. de Bent vor Fri. Pflüger als Siegerin und im Streckentauchen war Frl. Stindt erfolgreich. Den größten Erfolg feierten die deutſchen Damen in der 4 mal 40 Meter⸗Lagenſtaffel, die ſie überlegen gegen den Veranſtalter in 2: 23,2 nach Hauſe brachten. Flugſport sr. See-Segelflüge ſind demnächſt vom oſtpreußiſchen Verein für Luftfahrt bei Roſitten auf der Kuriſchen Nehrung ge⸗ plant. Für die Tage vom 15. bis 22. Mai ſoll eine Segelflug⸗ woche ausgeſchrieben werden, deren nähere Bedingungen demnächſt bekannt gegeben werden. Das Protektorat über die Veranſtaltung hat die Wiſſenſchaftliche Geſellſchaft für Luftfahrt Berlin über⸗ nommen. Die Genehmigung des Deutſchen Luftfahrer⸗Verbandes iſt bereits eingeholt. Allgemeines Sr. Neuer ausgezeichneter amerikaniſcher Hallenrekord. Eine her⸗ vorragende Leiſtung zeigte der finniſche Läufer Ritola bei einem kürzlichen leichtathletiſchen Hallenſportfeſt in Newyork. Ritola durch⸗ lief 3 engliſche Meilen(4827 Meter in der wunderbaren Zeit von 14 Minuten 15,8 Sekunden und unterbot dabei ſogar den von dem ſpäteren engliſchen Berufsläufer im Freien aufgeſtellten 3 Meilen⸗ Ritolas Leiſtung wird jedoch nur »Ruhrbeſetzung und Pariſer Olympiade.„Göteborgs Handels⸗ tidning“ befaßt ſich mit dem Einbruch der Franzoſen in das Ruhr⸗ gebiet und ſchreibt, daß es wünſchenswert wäre, wenn die öffent⸗ liche Mejnung in Frankreich über die faſt einſtimmig verurteilende Stimmung der nichtfranzöſiſchen Welt gegenüber dem Ruhraben⸗ teuer aufgeklärt werden könnte. Zum Schluß macht das ſchwediſche Blatt folgende Bemerkung:„Vielleicht würde die franzöſiſche Jugend doch zum Nachdenken veranlaßt werden, wenn die neutrale Sport⸗ welt Bedenken vernehmen ließe, ſich zu den Olympiſchen Spielen in Paris einzufinden. Die franzöſiſchen Sportleute haben ſelbſt den Weg für derartige an ſich gewiß nicht gerade ſympathiſche Mei⸗ nungsäußerungen gewieſen. Sie haben immerhin das Gute, daß ſie ſich nicht totſchweigen laſſen. Man muß ja auch ſagen, daß die durch die Eroberung der Ruhr geſchaffene Lage ſowieſo die Be⸗ gehung einer Olympiade in Paris ausſchließt.“— Die deutſche Sportwelt hat Urſache, in Ruhe abzuwarten, ob wirklich von ſeiten der Neutralen etwas geſchieht. Es war von vornherein eine Sünde gegen den olympiſchen Gedanken, im Jahre 1920 nach Antwerpen und im Jahre 1924 nach Paris zu gehen. Für uns hat ja eine Teil⸗ nahme in Paris bei ernſthaften Sportleuten nicht einen Augenblick zur Erwägung geſtanden. Literatur Schwerathlelik, Gewichtheben von Jakob Dirſcher l.(Verlag Grethlein u. Co., G. m b.., Leipzig und Zürich). Der erſte Vor⸗ — N des Deutſchen J. Dirſcherl givt in em Bändchen eine zuſammenfaſſende Darſtellung der Schwer⸗ athletik. Zuerſt ſchildert er leicht verſtändlich die Entwicklung dieſes Sportes und gibt dann praktiſche Winke. Einen großen Raum nimm: die Beſchreibung der Uebungen ſelbſt ein. Höchſtleiſtungen und Er⸗ zählungen allerlei ſtarker Männer ſchließen das Werkchen ab. Durch verſchiedene Bilder und Uebungsdarſtellungen wird der Wert des Buches noch erhöht. Wie wird FJußball geſpielt? 42 neue Lehrbilder für Alle zur Einführung in die Technik des Fußballſpiels. Von W. Kneſebeck Fußball⸗Lehrer an der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen(Dieck und Co., Verlag der Stuttgarter Sportbücher, Stuttgart). Mit 42 Kunſtdrucktafeln und 2 Bogen Text. In zweifarbigem Künſtlerum⸗ ſchlag. W. Kneſebeck hat es verſtanden, mit kleinen Werk das Intereſſe für den Fußballſport auch bei den Kreiſen zu wecken, die dieſem Sport bisher etwas ferngeſtanden haben. In klarer, leichtverſtändlicher Weiſe erläutert der Verfaſſer das Fußballſpiel, ſo⸗ wohl im Angriff wie in der Abwehr. Beſonders ee behandelr er die verſchiedenen Uehungsarten, die zur vollſtändigen Erlernung des Sports unbedingt nötig ſind. Die ſehr guten Momentaufnahmen zeigen aus der Praxis heraus die FJußtechnik, Kopftechnik, Körper⸗ kechnik, Torſchutztechnik und Spieltechnik. Jeder, auch der beſte Spieler findet in dieſem Büchlein etwas, was er in der Praxis ver⸗ werten kann. Es iſt ſo recht ein Buch aus der Praxis für die Praxis, das ſicher überall Anklang findet. Neues aus aller Welt — Im klampf gegen einen Keiler. Ein ſchweres Jagdunglück hat ſich in Rüttlingen(Elſaß) ereignet. Ein Förſter ſchoß einen Keiler an. Das— 850 Tier ſtürzte ſich auf einen Jäger und verletzte ihn ſo ſchwer, daß er hoffnungslos darniederliegt. Holz⸗ hauer eilten herbei und töteten das Tier, das zuvor einen Holzhauer noch ſo ſchwer verletzt hatte, daß er ſtarb. — Ein haarſträubender Fall des Kettenhandels mitl Lebens⸗ und Fultermitteln iſt der des Großhändlers Joſef Huber in Trude⸗ ring(Bayern), der ſchon in einem Mehlſchieberprozeß wegen Kettenhandels zu 300 000 Mark Geldſtrafe verurteilt worden war. Es handelt ſich um einen Waggon Hafer, der am 19. Januar 1923 mit 17 500 Mk. pro Zentner eingekauft, am 7. Februar an eine Malz⸗ fabrik in Erfurt um 42 500 Mk. pro Zentner weiter verkauft wurde. Dabei haben ſich fünf Großhändler in die normale Handelskette ein⸗ geſchoben und an dem Waggon Hafer rund 7 Millionen Mk. berdient. Huber allein hat innerhalb weniger Minuten und ohne einen Pfennig Kapital aufzuwenden einen Gewinn von 300 600 Mark genommen. Zu erwähnen iſt noch, daß es ſich bei dieſem Waggon Hafer um eine ſo ſchlechte Qualität handelte, daß er nicht zur Pferdefütterung, ſondern nur für Induſtriezwecke verwendbar war. — Haeußer im Hungerſtreik. Haeußer, der von Konſtanz nach der Strafanſtalt Vechta im Oldenburgiſchen über⸗ führt worden iſt, und ſich zurzeit unter ärztlicher Beobachtung befin⸗ det, iſt in den Hungerſtreik getreten. Seine„Jünger“ und Freunde ſtellen den Beamten Drohungen und Todesurteite zu, um die Entlaſſung Haeußers zu erwirken. — Löffelſchlucker. Der Hoteldiener, der in München in der Unterſuchungshaft ſich im Löffelſchlucken verſuchte, hatte, wie nun⸗ mehr feſtſteht, drei Löffel, ein Stück Draht und eine Schraube zu ſich genommen. Die Gegenſtände wurden durch eine lebensgefährliche Operation aus dem Magen entfernt. Kampf mit Verbrechern im Theater. In Kattowitz wurde ein Polizeibeamter, als er zwei Verbrecher im Zuſchauerraum des Theaters verhaften wollte, durch einen Revolverſchuß ſchwer verletzt. Die Verbrecher entkamen; die Vorſtellung wurde abgebrochen. — FJaſſadenklektever. Für 60 Millionen Silberzeug und Tep⸗ piche erbeuteten Einbrecher, die an der Faſſade eines Hauſes in der Burgſtraße in Berlin ſich den Weg in eine Wohnung bahnten. Die Türen zu den hinteren Räumen, in denen die Bewohner ſchliefen, wurden abgeriegelt und fünf Vorderzimmer ausgeräumt. — Waſſerſtandsbeodachtungen im Monat Februar Kbein-Begel I8 7... 10 1 fecar-Feaefſ c f 7Aiſõ ſſi. Schu erinſel⸗ ſ1. 70 fl.69.60 1 60 f1l. 571.56 Manndemm.78.085 0504 4—-— Febl..22 0742.91 497.74 Heilbronn.05f 861.78/—— Maxau:..7 516.0097.075 Mannbeim.94.76.52.56.30.07 Taub...15.75 Röln.,80.89.88 Mannheimer Wecterbericht v. 12. März morgens 7 Uhr Barometer: 757½5 mm. Thermometer:.2 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 0,8%, Höchſte Temperatur geſtern:.80 C. Niederſchlag: 1,0 Liter Handel und industrie Ruhreinbruch und Europas Rohlen· und Eisenindustrie II. Die französische Kontrolle erstreckt sich, teils durch streckt sich aber die französische Kontrolle, teils durch politische, teils durch Kapitalistische Einflußnahme in Bel- gien sowie in der Tschechoslowakei und dem Polen zuge⸗ teilten Ost-Oberschlesien, auf Kohlengebiete, die sich auf etwa 228,2 Milllarden t belaufen, d. h. ein Drittel der ge- samten europäaischen Kohlenvorräte umfassen. Darüber hinaus strebt nun Frankreich durch den militärischen Ein- bruch in das Ruhrgebiet auch noch die Herrschaft über die deutsche Kohle an. Von den Deutschland verbliebenen Kohlenvorkommen im Gesamtumfange von 252 Milliarden t liegen über 225 Milliarden t im besetzten und nur 27 Milliar⸗ den t im unbesetzten Deutschland. Würde es der französi- schen Schwerindustrie gelingen, die mit der militärischen Ruhraktion verfolgten Ziele zu erreichen, so würde Frank- reich von den gesamten europäischen Kohlenvorräten im Betrage von 759 Milliarden t über 450 Milliarden t oder drei Fünftel teils unmittelbar besitzen, teils mittelbar beherrschen- Es würde damit über 2½ mal so große Kohlenreserven ver- kügen wie England. Solange Deutsch-Lothringen zum Reich und Luxemburg zur deutschen Zollgemeinschaft gehörte, bildeten Ruhr⸗ koks und lothringische Minette in wechselseiti- ger Ergänzung die natürliche Grundlage für die darauf auf⸗ Nan und kräftig entwickelte Eisenindustrie an Rhein, uhr, Saar und Mosel. Die Lothringer und Luxemburger Minette wurde mit Hilfe des Ruhrkoks teils an Ort und Stelle verhüttet, teils wurde sie nach dem Ruhrgebiet ver- schickt, um dort zusammen mit anderen deutschen und aus- ländischen Erzen verhüttet zu werden. Auch mit Französisch- Lothringen fand ein solcher wechselseitiger Austausch- verkehr von Minette und Koks statt. Die von Natur ge- wiesene und durch Deutschland in den letzten vier Jahr- zehnten vor dem— kräftig entwiekelte wechselseitige Ergänzung zwischen Ruhrkoks und Lothringer Minette wurde durch den Versailler Vertrag gewaltsam zerrissen. Diese Zerreissung versucht Frankreich nunmehr in der Weise auszugleichen, daß es durch den militärischen Ein- bruch in das Ruhrgebiet das zentrum der deut- schen Schwerindustrie in seine Hand zu be- kommen sucht und damit die Frage des wirtschaftlichen Ausgleichs zwischen zwei politisch auseinandergerissenen; wirkschaftlich aber aufeinander angewiesenen Gebieten mit politischen und militärischen Machtmitteln in einseitiger Welse entscheiden will. Durch die von ihm angestrebte politische und wirtschaftlieh- kapitalist“ sche Beherrschung der deutschen Schwerindustrle an der Ruhr würde Frankreich als Eisenmacht in Europa eine Vormachtstellung erlangen, wie sie weder Eng- land besitzt, noch Deutschland oder irgend ein anderes europäisches Land je besessen hat. Damii würde das Wirt⸗ schaftliche und zugleich das machtpolitische Kräfte- verhältnis der europälschen Staaten völlig umgestoßen werden. Frankreich würde, wenn die Ruhraktion zu dem von ihm angestrebten Ziele führen würde, eine vorkriegsmäßige Roheisenproduktion von 26 Mill. t, d. 8. drei Fünftel der gesamten europäischen Leistungsfähigkeit beherrschen. Es würde mit dem zweileinhalbfachen der eng- lischen Produktionsfähigkeit weit an der Spitze Europas stehen und selbst der amerikanischen Roheisenproduktion ernsthafte Konkurrenz machen. Die Kapitalerhöhung bei Daimler und des Vorzugsaktienkapitals von 16 auf 24 Mill. 4 wurde in der ao..-V. genehmigt. Es werden 80 000 Stück auf den Inhaber lautende Stammaktien, ferner 8000 neue, auf Namen lautende Vorzugsaktien ausgegeben. Die neuen Stamm- un Vorzugsaktien sind mit den alſten Stamm- und Vorzugsaktien leichgestellt und ab 1. Januar 1923 dividendenberechtigt- 1e Skamm- und Vorzugsaktien werden unter Auschluf des gesetzlichen Bezugsrechtes der Aktionäre zu 10026 ausge- geben. Die weiteren Bedingungen der Kapitalerhöhung Werden von Vorstand und Aufsichtsrat bestimmt. Umsatzsteuerausfuhrkurse für Februar 1923 Für die an der Berliner Börse amtlich notierten aus- ländischen Zahlungsmittel sind nach einer Bekanntmachun des Reichsfinanzministers nach Anhörung der Reichsban kolgende Durchschnittskurse für den Monat Februar 1923 festgesetzt worden: Belgien: 1 Frank= 1430; Bulgarien: 1 Lewa= 155; Dänemark: 1 Krone 5000; England: Pfund Sterling= 124 000; Finnland: 1 finnische Mark= 690; Frankreich: 1 Frank= 1630; Holland: 1 holländischer Gulden 2 10 500; Italien: 1 Lira= 1270; Jugoslawien: 1 Dinar= 4 Kronen= 260; Norwegen; 1 Krone= 4900; Deutschòster- reich: 100 Kronen= 37; Rumänien: 1 Lei= 125; Schwedent 1 Krone= 7000; Schweiz: 1 Franken= 5000; Spanien: 1 Peseta 4150; Tschechoslowakei: 1 Krone= 780; Ungarn: 100 Kronen= 98; Japan: 1 Ven 12 700; Argentinien: 1 Papierpeso 9800; Brasilien: 1 Milreis 3000; Vereinigte Staaten: 1 Dollar 26 500.— Die Festsetzung der übrigen, an der Berliner Börse amtlich nicht notierten Kurse erfolgt Mitte dieses Monats. führende NMaRNE verwenden Sie zum Anfertigen Ihrer Drucksachen: RODERTAL-ypenschnelldrueker föDERTAIL-Setzmaschine pHINTATOR-Efkettendruckmasehine EFKA-Druckroller für Ein- und Mehrfarben- Orucke. 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Im einzelnen stiegen Getreide und Kartoffeln vom 2085 fachen auf das 3814 fache, Fette, Zücker, Eleisch und Fische vom 2642 fachen auf das 4810 fache, Kolonialwaren vom 4593 fachen auf das 8580 fache, Lebensmittel zusammen vom 2300 fachen auf das 4308 kache oder um 8026. Ferner Häute und Leder von Textilien vom 5320 auf das 5130 auf das 7548 fache, 11079 fache, Metalle und Eisen vom 2831 auf das 7288 fache. Industrie- stoffe zusammen vom 3523 auf das 7291 fache oder um 126¾ö106. Mit der Senkung des Dollarkurses setzte der im Februar eingetretene Rüeckgang der Großhandelspreise sich bis zum Märzumfang fort. Die auf den 5. März berechnete statistische Indexziffer der Großhandelspreise ist gegen den Stand vom 24. Februar vom 5257 fachen auf das 5120 fache oder um 6½09 und gegen den bisherigen Höchststand vom 5. Februar um 149% gewichen. Schiftspfandrechte in ausländischer Währung Eine Vèrordnung des Wirtschaftsministers über die Eintragung von Schiffspfandrechten in aus⸗ ländischer Währung vom 13. Februar bestimmt im Anschluß an das Gesetz vom 26. Januar 1923: 1. der Schutz- verband deutscher Schuldner holländischer Binnenschiffs- pfandrechte hat mit folgenden niederländischen Schiffs-Hypothekenbanken: Hollandsche Scheeps⸗ verband Maatschappij, Amsterdamsche Scheepsverband Bank, Maatschappij Voor Scheepsverband Amsterdam, Needer- landsche Hypothek Bank Rotterdam Abkommen 8e schlossen, durch die den Mitgliedern des Schutzverbandes Stundung gewährt wird, wenn sie die Umwandlung der Währung des eingetragenen Pfandrechts und etwaiger Nebenleistungen in die niederländische Währung bewilligen. Sokern Schuldner dieser Schutzhypothekenbanken Mitglieder des Schutzverbandes sind, ist ihnen die nach 8 1 des Gesetzes über die Eintragung von Schiffspfandrechten in ausländischer Währung erforderliche Einwilligung zu erteilen. wenn nicht besondere Bedenken der Erteilung der Einwilligung ent⸗ gegenstehen. Eine 12%ige Stadtanleihe. Wie aus der Bekannt- machung im Anzeigenteil hervorgeht werden von einer mit 1 Milliarde vorgesehenen 129%gen Anleihe der Stadt zu 1009% zur Zeichnung aufgelegt. Die Rückzahlung der Anleihe erfolgt ab 1928 innerhalb 12 Jahren zu 1029“ durch Auslosung, Rückkauf oder Ajähr. Kündigung. Die Zinsen und die Tilgung der Anleihe, deren Erlös zur Förde- rung des Wohnungsbaues dient, werden aus dem Er- lichen Zuschlags zur reichsgesetzlichen Wohnungsbauabgabe bestritten. Auberdem haftet die Stadt Ludwigshafen mit ihrem gesamten Vermögen, ihren Einkünften und ihrer Steuerkraft. Die Anleihe soll an den Börsen zu Frankfurt 20M., Mannheim und München eingeführt werden. * Süddeutsche Beamtenversorgungs- und Kreditgesell- schaft, Kommanditgesellschaft auf Aktien in Mannheim. Die ao..-V. genehmigte die beantragte Kapitalerhöhung um bis 90 auf bis 100 Mill.% durch Ausgabe von bis 3 Mill.% Inhabervorzugsaktien Ser. D mit 15 fortan Stimmrecht und von bis 87 MIIl. Inhaberstammaktien Ser, B, sämtlich mit Dividendenberechtigung ab 1. Januar 1923. Die jungen Aktien werden von einem Konsortium unter Führung der Bankfirma A. Falkenbürger& Co., das sich verpfllchtet, sämtliche Kosten zu tragen, zum Mindestkurs von 1009“ übernommen und an die der Gesellschaft nahestehenden Beamtenversorgungsgesellschaften weiter begeben. Wie die Verwaltung mitteilte, hat die Gesellschaft in der zweiten Hälfte des abgelaufenen Geschäftsjahres sehr große Waren- umsätze gehabt und ihre Mitgliederzahl sehr beträchtlich erhöht. Die Gesellschaft vereinigt in sich andere Gesell- schaften, an denen wiederum die süddeutschen Beamten- verbände beteiligt sind. Für das am 31. Dezember 1922 ab- gelaufene Geschäftsjahr wird nach umfangreichen Rück⸗ stellungen eine Dividende von 2596 vorgeschlagen. In den Aüfsichtsrat gewählt wurden Direktor Langer (Frankfurter Allgemeine Versicherungs-Bank). Lan rat Pr. Otto Müller-Mannheim, Dr. Kutterer, Syndikus des Badischen Städteverbandes und Großindustrieller Gustav Kramer, Hartmannsdorf 1. S. Kapitalerhöhungen. Fr. Hesser Maschinen- kabrik.-., Stuttgart-Cannstatt. Um bis 28 auf bis 40 Mill. durch Ausgabe von 350 726ige Vorzugsaktien und bis zu 27 650 Stammaktien(ao..-V. am 24. März).— Norddeutsche Automobil-Fabrik.-., H a m- bur g. Um bis zu 52 000 000 durch Ausgabe von bis zu 50 000 auf den Inhaber lautenden Aktien über je 1000 4 und 2000 auffden Namen lautenden Vorzugsaktien über je 1000 unter Ausschluß des gesetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre(o..-V. am 24. März).— Kapitalverdo ppe- lung der Nährmittelfabrik Neuenstadt-G. in Neuenstadt am Kocher. Die Dezember 1921 mit 6 Mill. I Kapital gegründete Gesellschaft schlägt der.-V. am 24. März eine Verdoppelung des derzeitigen Kapitals von 12 auf 24 Mill. vor, darunter weitere 800 000.-A. mit 20 fachem Stimmrecht. Von den neuen Aktien sollen 6 Millionen den alten Aktionären:1 zu 3009 angeboten Werden. Die restlichen 5,20 Mill. sollen zum besten der Gesellschaft verwertet werden. Da in Neuenstadt geeignetes Baugelände an der Bahn nicht zu erwerben ist, soll ein Teil des Betriebes nach auswärts verlegt werden. 5 Meurer'sche.-G. für Spritzmetallveredelung(Meag) zu Berlin. Wie wir hören, handelt es. sich bei der angekün- digten Kapitaltransaktion um elne Erhöhung kleineren Umfanges, welche ausschließlich dazu bestimmt sein dürfte, eine seitens der Verwaltung geplante wertvolle Erweite- rung des Fabrikationsprogramms unter gleich- zeitiger Vebernahme entsprechender Sachwerte zu sichern. Die in Frage kommenden jungen Aktien sind zur Begebung trägnis des jeweils entsprechend hoch bemessenen gemeind- an eine Gruppe bestimmt, welche hlerdurch ein dauerndes Mengenabgabe sämtlicher Artikel vorbehaſten. welß, feingewebt 3900, 3 600 Hemdenflanelle 3800 Abteilung Schürzenstoffe prachtvolle dichtgewebie Mousseline Interesse an der„Meag“ in ganz bestimmter Höhe zu nehmen gesonnen ist. 5 Verlünffachung des Kapitals der Oberrheinischen Bank- anstalt.-G. in Konstanz., Die a0..-V. beschloß die Er- höhung des Grundkapitals von 16 auf 80 Mill. 4 durch Ausgabe von 64 Mill.& ab 1. Juli 1922 gewinnberech- tigten Inhaberstammaktien. Von den neuen Aktien werden 32 Mill. den alten Aktionären:2 zu 450%6 zum Bezuge angeboten. Von den übrigen Aktien sollen 12 Mill. frei- händig verwertet werden. Der Rest von 20 Möl. 4 wird von einer aus Aufsichtsrat und Vorstand gebildeten Gruppe ebenfalls zum Kurse von 450% zur Sicherung gegen drohende Veberfremdung mit 2596 Einzahlung des Aüsgabekurses übernommen. Der Vorstand begründete die Notwendigkeit der Erhöhung des Aktienkapitals teils mit der allgemeinen Geldentwertunz, teils mit der außerordentlich grogen In- anspruchnahme der Banken und dem riesigen Kapitalbedarf von Gewerbe, Handel und Industrie. Aus den weiteren Aus- führungen des Vorstandes ist hervorzuheben, daß die Ent- Wicklung des Institutes eine sehr erfreuliche ist sowohl im Hinblick auf die erzielen Umsätze als auch der Gewinne. Das durch die Erhöhung sich ergebende Ag10 fließt voll-⸗ ständig dem Reservefonds zu, sodafß diesen und das Aktien- kapital nach vollständiger Durchführung der Transaktionen zusammen 310 000 000 4 betragen. Deuisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 12. März. Es notierten am hiesigen Platze(alles Geldkurse): New Fork 20850(20900), Holland 8275(8250), London 98250 989000, Schwei 3900 8900) Paris—(—), Brüssel——). Italien 1000(990), Prag 620(620). Tendenz: Ziemlch stabil bei geringem Geschäft. Waren und Märkte Amerikanischer Funkdienst New Tork, 10. März.(Wa) Funkdlenst.(Machd ruck verboten). 9. 10 Zuf. zus. 14000 12000 stand wt 13.50 13 50 Kaffe looo 13 15 13.05 Elektroſyt 16.88 18.85 Ored. Bal..25.25 Mal 1168 11.20] inn loko 49— 48— Zuoker gentrt.40.28 zull 1101 11.02 Slel.42.42 Terpentin 151.— 152— Zepthr. 10.14 10.18 Zlax 775 785 Savannah 144.85 148.28 Oktober—.——.— Elsen 29.50 29 50 N. Orl Saum 31.— 30.75 Dezember 9 92 982 Welsbleeh.—.—] Welzen rot—.——.— Baumw. loco 39.25 30 75 Schmalz wt. 12 92 13.— Hart ſoke 134.80 134.80 März 30 55 335 Taig 950 9 80 Kals loke 88.50 88 50 April 30 70 30 83 Saumwsatal 11.40 11.40 Mehf niedr.fr.50.50 Malf 30 70 30 83 Mal 11.22 11.78 höchat Pr..60.80 Jun! 39 25 30 20Petrol. oases 16 80 16.50 detrdfr. Engi. 17 17 Juli 29.80 29 61 tanke.—.— Kontinent 10.— 10.— Chiengo, 10 März(Wa) Funkdlenst.(Machdruck verboten). 9. 10 Welzen Hal 119 68 119 4 Roggen iul 82.25 82.— Soebwelne ull 115.15 114.25 Sobmalz Mrz.95 97 leſoht aſedr,.80 12 5 nele fa 74.4 2 26%„ fle 117 13.— nöchet. 380 9, 5 zul! 76.2 76 45 Pork—.——.= 0hbw. niedr..90.88 Hafer Ral 44 75 44 88 Ripped kHal 14.10 11.18 dö ohet..185 880 10 Zull 44.50 44 65 Spaok niedr. 10 62 10 62 Lut. Ohioage 35000 7000 ſtoggen Mal 83 75 83 65 11.50 11 50* 12000 51000 hächst. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckere! Dr. Haats, M General⸗Anzeiger, G. m. b., Mannheim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredafteur: Kurt Fiſcher. Berantwortlich für den ae und volkswirtſchaftlichen Teil: Ziſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: ranz Kircher; 130 breite Damaste in vorzüglicher Ware für Anzeigen: Karl Hügel. Bettdamaste Ia. Qualitäten in Streifen auck Dirndel⸗Stoſſe 24⁰⁰ 75⁰⁰ Wusdie · Macco Konsumpreis: reſzende neue Muster. 3200, ausgesuchte Qualität F 305⁰ kräftige, echtfarbige, 120 ctm. 9500 Möbelkattune N 5 Panama, welss, für Sport- 3600 a, Wüscke. 9e, Attè 000 und 0 cin. 100 mietes drelle, galſns, Blaudrucl A 90ö Voilecrèpe Lnguge, Nü% ſgeg. ausgesuchte Qualitt aumwollschotten diar Große Posten 1 3 lang entbehrter Rodsuw die SKTaobe. 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März, abends 8 Uhr im Nibelungensaal 25. Veranstaltung. Jolks-Hunstabend W. A. Mozart: Tanzspiel„Die bekehrte Prinzess“, Violinkonzert, Arie„Titus““ Ouvertüre Regie des Tanzspiels: Frieda Ursula Back. 20 Ermäßßigung für beide Theatergemeinden: Von den M˖itgliedern beider Theatergemeinden sind die Nummern von jeweils 1— 3000 berechtigt, am Montag und Dienstag in ihren Geschäftsstellen Karten für numerierte Sitzplätze, soweit ver üg- dat, mit bedeutender Ermäßigung zu beziehen. Der allzemeine Verkauf im Rosengarten, Verkehrs- verein, Musikhaus u an der Konzertkasse Heckel beginnt am Donnerstag. 81 Runsfleriheaier, Apollo“ Heute, morgen, Hittwooa 8208 is düs Iit geadhagen Kaplan Risch: B. Hirtreiter. d Hroge orzenlalische unkn kin Werk von aus erlesener Prachtenffaltung. 1001 Nachit Ein drientalisches Liebes-Abenteuer aus der Stadt der schänen Frauen in 5 Akten. Ilie Aufnabmen erfolgt. an Originalstätten I. Orient In die-Uhr-Jorskellungdtassenoinung 2˙½ Unt) Dietel Gewäbr fur guie Plähe. 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Mannheim, San-Francisco, den 11. März 1923. Im Namen der tieftrauernd Hinterbliebenen: Artur Brunnhild u. Frau Cläre geb. Cann Hugo L. Cahn. Die Beerdigung findet Dienstag, den 13. März, vormittags 11 Uhr vom israel. Friedhof aus statt. Von Kondolenzbesuchen bittet man höfl. Abstand zu nehmen. längerem mit Geduld er- 1874 nicht ausgeſchl. 2055 Zuſchr unt. A. C. 90 an die Geſchäftsſtelle. Weelbidönn Aader lehede alan vom qahre 1923 im Besamtbetrage von 1000 Millionen Mark innerhalb 12 Jahren zu 102%. 1. Zinsschein fällig 1. Oktober 1923. gesetzlichen Wohnungsbauabgabe bestritten. anfallenden Zinsen und Tilgungsbeträge voll gedeckt sind. Ausserdem haftet die Stadt Ludwigshafen mit ihrem gesamten Vermögen, ihren gesamten Einkünften und ihrer ganzen Steuerkraft. Die Stadt hat neben gut rentierenden Werken(Oas-, Elektrizitäts- und Wasser- werk, eigene Ziegelei ete.) wertvoſen Grund- und Hausbesitz. beträgt im Stadtbezirk allein nahezu 300 ha. darunter sehr wertvolles Wald-, Wiesen- und Weinberggelände. Die Anleihe soll an den Börsen von Mannheim, Frankfurt a. M. und München zur Einführung gelangen. Die Anleihe dient zur Förderung des Wohnungsbaues. Zinsen und Tilgung der Anleihe werden aus dem Erträguis des gemeindlichen Zuschlags zur reichs- Dieser Zuschlag wird jeweils 30o hoch bemessen, dass die ahalelzn J. de A. Mobübcog— Aaaänitte u A. 00000.— Podl.— Wabd.— And Joobl— Die Nückzahlung nach Auslosung, Rückkauf oder ¼ jähriger Fündigeng erfolgt vom jahre 1928 ab Von seiten der Inhaber der Schuldverschreibungen ist die Anleine unkündbar. Zinslauf April-Oktober. Das Acker-, Wiesen- und Bauplatzgelände 8 In fremden Gemarkungen besitzt sie über 100 ha Gelände, Diese Anleihe bringen die Unterzeichneten bei ihren samtlichen Niederlassungen zu 100% unter Verrechnung der Stückzinsen, solange der Vorrat reicht, freihändig zum Verkauf. Mannheim und Ludwigshafen am Rhein, den 9. März 1923. Badische Girozentrale Mannheim, Bayerische Girozentrale, Bayerksche Hypotheken- und [Wechselbank, Fillale Ludwigshafen a. Rh., Bayerische Staatsbank Ludwigshafen a. Rh., Darmstädter- und Natlonalbank Kommanditgesellschaft auf Aktien, Flliale Mannheim und Ludwigshafen a. Rh., Dresdener Bank, Filiale Mannheim und Geschüftsstelle Ludwigs- hafen a. Rh., Marx& Goldschmidt Mannheim, Rheinische Creditbank Mannheim und Filiale Ludwigshafen a. Rh., Süddeutsche Bank, Abteilg. der Rheinischen Creditbank Mannheim, Süddeutsche Diskontogesellschaft.-G. Mannheim und Fliiale Ludwigshafen a. Nh., Stüdtische Sparkasse Ludwigshafen a. Rh. Friedrichsring 4 Fernruf 130. 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