Mittwoch, 14. März Bezugspreiſe! In munngeem and angevung frei inz Haus und durch die poſt ohne Beſtellgeld monatlich Mark dooo. haldmoenatlich Mark 3000.—. nachforderung dorbehalten. poſtſcheckkonte Rr. 17890 Rarisruhe. haupt⸗ geſchäftsſtelle Mannheim, E 6. 2.— Geſchäfts⸗nebenſtell⸗ Reckarſtadt, Waldhofſtraße Ar. ö. Fernſprecher Rummer 7031 7032, 7043, 70a3, 7945. Celegramm⸗Adreſſe: Generalanzeige: Mmannbeim Erſcheint wöchentlich zwölfmat WMitkag⸗Ausgabe Beilagen: Der Sport bom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen-Jeitung u. Mannheimer Muſik⸗Zeitung Verkaufspreis M. 150.— 1923— Nr. 123 Anzeigenpreiſe: Sei vorauszubtung die rl. Zelle Mk. 400.— Stellengeſ. u. Kamil.-Nnzeig. aus Mannheim ermäßigte preiſe Reklamen mk. 1600.—. nnahmeſcht.: Mittagbl. vorm.%/ uhr, Abensbl. nachm. 2/ Uhr. Kür Anzelgen an beſtimmten Tegen, Stellen u. Rusgab. wird keine verantwort. übern. höh. Sewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. für ausgelſall. od. deſchrünkt. Rusgab. ed. f. verſp. Rufnahm. v. Nunzeig. Nuftr. d. Kernſpr. oh, Sewähr. Serichtsſt. Mannheim Rurze Ueberſicht Die nunmehr abgeſchloſſenen behördlichen Jeſtſtellungen über die Tötung der beiden franzöſiſchen Offtziere in Buer haben zu dem Ergebnis geführt, daß an der Takkeine Deutſchen bekeiligk waren, ſondern die Offiziere offenbar von zwei franzöſiſchen Alpenjägern erſchoſſen wurden. * Der Nationalrat der evangeliſchen Keichskirchen Englands hat auf ſeiner Jahresverſammlung eine Enkſchließung angenommen, die die gegenwärkige Politik der franzöſiſchen Regie⸗ rung mißbilligt und ein Eingreifſen des Völkerbundes in der Nuhr⸗ frage fordert. * Der Eſſener Hauptbahnhof iſt ſetzt in das milikäriſche Netz einbezogen worden und ſcheidet damit für den Verkehr aus. In der Frage der Kohlenausfuhr für die neutralen Länder wurde bei den Brüſſeler Beſprechungen beſchloſſen, daß Lieferungsverträge, die vor dem 11. Januar in Geltung waren, neuerdings aufleben ſollen, aber die Neutralen müſſen die 26prozen⸗ tige Ausfuhrkarxe und die 40prozentige Kohlenſteuer enkrichken. ** Auf der kommenden Pariſer Konferenz ſoll nach engli⸗ ſchen Meldungen auch die Währungsfrage für das Ruhr⸗ gebiek beſprochen werden. Auch die ſetzten noch in Gelſenkirchen befindlichen Schupo⸗ beamten ſind ſetzt ausgewieſen worden. Buer Der Vorgang der Tat Die deutſchen behördlichen Feſtſtellungen über die Erſchie⸗ hung der beiden franzöſiſchen Offiziere am 10. März .50 Uhr abends auf der Hagenſtraße in Buer ergaben folgenden Tatbeſtand: Nach der Angabe eines franzöſiſchen Kapitäns vom Jägerbatail⸗ lon No. 17 ſoll ein Offizier von hinten einen Schuß durch die Bruſt erhalten haben. Die Kugel iſt durchgeſchlagen und wurde bei dem anderen Offizier vorn in der Bruſt gefunden, wo ſie ſich leicht herausziehen ließ. Die hierdurch entſtandene Ver⸗ letztung iſt nur unbedeutend geweſen. Der Offtzier hat einen zwei⸗ ten Schuß von hinten durch den Kopf erhalten; dieſe Ver⸗ letzung hat den Tod zur Folge gehabt. Nach der Ankunft des Ka⸗ pitäns wurde die Leiche des einen Offiziers an der Brücke Hoch⸗ und Hagenſtraße, am Paſtorat gelegen, gefunden und zwar mit den Bei⸗ nen auf dem Bürgerſteig, mit dem übrigen Körper auf dem Fahr⸗ damm. Der zweite Offizier hat auf dem Bürgerſteig vor dem Möbel⸗ haus von Schöſſer gelegen. Dort befand ſich auch eine große Blut⸗ lache. Eine weitere Blutlache befand ſich auf dem Bürgerſteig vor dem Eingang zum Bergmannſchen Zigarrengeſchäft. Auch lag der Mantel des zweiten Offiziers etwa drei Meter vor der Leiche auf dem Bürgerſteig. Die aufgefundene Kugel iſt eine Kugel mit Meſſing⸗ mantel, Kaliber 9 mm; ferner wurden gefunden zwei Patronenhül⸗ ſen und eine 9gmm⸗Kugel mit der Bezeichnung D. M. W. K. K. 480 C. Dieſe Hülſen lagen direkt an der Mauer des Paſtorats, dort, wo der erſte Offizier lag. Beide Hülſen lagen zuſammen. Das Ergebnis der Jeugenausſagen iſt folgendes: Nach den angeſtellten Ermittelungen dürften als Täter zwei franzöſiſche Alpenjäger in Frage kommen. Die Leichen der beiden erſchoſſenen Offiziere ſind von einem deutſchen Arzt nicht beſichtigt worden. Die Angaben über die Verletzungen be⸗ ruhen auf den Angaben des Kapitäns. Die Kugel iſt gezeigt worden. Es war eine 9 Millimeter⸗Kugel mit Meſſingmantel. Die Patronen fehlten und ſind am folgenden Morgen direkt an der Mauer des Paſtorats an der Ecke Hoch⸗ und Hagenſtraße gefunden worden. Sie lagen zuſammen Demnach muß der Alpenjäger, auf dem Bürgerſteige ſtehend, auf der Paſtoratſeite geſchoſſen haben, und nach Angaben und der Art der Verletzungen hat er einen Offizier von hinten erſchoſſen. Die beiden Offiziere ſtanden ſich gegenüber. Die Kugel iſt durch die Bruſt des einen Offiziers gegangen und beim zweiten Offizier vorn in der Bruſt ſtecken geblieben. Dieſer hat ſich zur Flucht gewandt, nun erhielt er den zweiten Schuß. Er lief dann quer über die Hagen⸗ ſtraße, um Bergmanns Zigarrengeſchäft herum, von dort quer über die Hochſtraße zur Wirtſchaft, die dem Bergmannſchen Zigarrengeſchäft gegenüber liegt. Dort zog er den Mantel aus, legte ihn ab und lief dann noch einige Meter weiter. Vor dem Möbelgeſchäft Schoſſer blieb er dann liegen. Die Schüſſe wurden von einer Anzahl Zeugen gehört. Nach Ausſage des Rechtsanwalts Kochmann war es.50 Uhr abends. Gleich nach den Schüſſen liefen die Zeugen Winking und Nehl aus der Stehbierhalle von Sandmann, die ſich unten im Gebäude der Tonhalle befindet, auf die Straße und wollen beſtimmt gehört haben, wie zwei franzöſiſche Alpenjäger aus der verlängerten Hagenſtraße über die Hochſtraße liefen. Danach ſahen ſie den zweiten Offizier an der Ecke des Paftorats gegenüber dem Berg⸗ mannſchen Zigarrengeſchäft taumeln. Durch den ärztlichen Befund werden die letzten Angaben der beiden Zeugen beſtätigt. Es er⸗ ſcheinen auch ihre Angaben über das Weglaufen der beiden Atten⸗ täter glaubhaft und zwar aus dem Grunde, weil ſie es von ihrem Standort aus ſehen konnten, der durch eine elektriſche Lampe hell erleuchtet iſt, und weil ſie ſofort in das Lokal von Sandmann zurück⸗ gekehrt ſind und ihre Wahrnehmungen dort erzählten. Ihre Angaben wurden auch, unterſtützt durch die Ausſage der Fran Rechtsanwalt Kochmann. Ddieſe wohnt am FTatort, in dem Hauſe, in dem ſich das Bergmannſche Zigarren⸗ e befindet. Sie hat ebenfalls die Schüſſe 6 Der und ſt daraufhin gleich ans Fenſter geeilt, und hat gehört, daß Perſonen: mit ſchweren Schuhen gelaufen ſind. Dieſe Wahrnehmung ſpricht dafür, daß es Soldaten waren. Sie hat weiter kurz vor dem Schießen eine erregte franzöſiſche Unterhaltung wahrgenommen und hiervon die Worte„oui, aui“ verſtanden. Kurz darauf fielen die Schüſſe Gewalttaten in Buer Hierdurch dürfte auch erwieſen ſein, daß es ſich um franzöſiſche Täter handelt. Die Angaben der Zeugen Winking und Nehl, daß ſie zwei franzöſiſche Alpenjäger nach den Schüſſen haben davor⸗⸗ laufen ſehen, werden voll beſtätigt. Da der Jägeroffizier die Ronde hatte, beide Soldaten alſo nach Zapfenſtreich außerhalb des Quar⸗ tiers antraf, ſo wird er ſie wohl angehalten haben. Daß es hier⸗ bei zu einer lebhaften energiſchen Unterredung gekommen iſt, ſteht feſt. Dieſes Anhalten mag die Soldaten zur Tat veranlaßt haben. Der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde wurde eine Abſchrift der Ver⸗ nehmungen übergeben. Daß die verfeuerte Munition deutſchen Urſprungs iſt, beweiſt nichts, weil den deutſchen Schupobeamten Waffen und Munition abgenommen wurden. Eine deutſche Proteſtnote Der deutſche Geſchäftsträger in Paris hat der franzöſiſchen Re⸗ 'erung eine Note überreicht, in der Stellung dagegen genommen wird, daß der Oberbürgermeiſter als Geiſel feſtgenommen und dem Magiſtrat bekannt gegeben wurde, daß der Oberbürger⸗ meiſter ohne Urteil erſchoſſen und weitere Repreſſalien angeordnet würden, falls fernere Gewaltakte an Franzoſen vorkämen. Zu den bereits erfolgten Erſchießungen harmloſer Paſſanten äußert ſich die Note dahin, daß ſich darunter Paſſanten befunden hätten, die von auswärts kamen und die Anordnung des Generals nicht kannten. Tötung der franzöſiſchen Militärperfſonen ſagt die Note wörtlich: „Die Tat iſt bis zur Stunde nicht aufgeklärt. Es ſteht keineswegs feſt, daß Deutſche an der Tat überhaupt beteiligt ſind. Ebenſowenig liegen Anhaltspunkte dafür vor, daß den ſtaatlichen und ſtädtiſchen Organen ein Verſchulden zur Laſt fällt.“ Die Anordnungen gegen die Bevölkerung ſeien ein Akt gro⸗ ber Willkür. Der franzöſiſche General ſtelle ſich durch ſie außerhalb aller Schranken von Recht und Geſetz. Die Be⸗ völkerumg des Ruhrgebietes habe bisher eine beiſpielloſe Selbſt⸗ beherrſchung bewieſen. Das ſei umſo bewundernswerter als der Sicherheitsdienſt durch die Beſeitigung der Schutzpolizei zerſtört ſei. Maßnahmen, wie ſie jetzt von dem franzöſiſchen General in Buer durchgeführt würden, ſeien jedoch dazu angetan, die Bevölkerung zur Verzweiflung zu treiben. Wolle die franzöſiſche Regierung das ver⸗ hüten, ſei es ihre Pflicht, dem militäriſchen Befehlshaber Einhalt zu völkerung. Ruhe in Buer Die geſtrige Nacht iſt ruhig verlaufen. Von den Franzoſen wurde eine außerordentlich ſcharfe Verkehrsſperre ausgeführt. Die erſten beiſpiellos ſcharfen Verordnungen des kommandierenden Generals ſind durch mildere erſetzt worden. Die Beſatzung der Stadt iſt erheblich verſtärkt worden. Vor dem Rathaus haben die Franzoſen ſechs Tanks aufgefahren. Die Beerdigung der von den Franzoſen in Buer ermor⸗ deten Deutſchen muß am Mittwoch früh 7 Uhr in aller Stille ſtatt⸗ finden. Nur die nächſten Angehörigen dürfen an der Veerdigung teillnehmen. Die Trauerfeierlichkeiten für die getöteten franzöſiſchen Offiziere ſollen dagegen mit größtem Pomp vor ſich gehen. Der Ortskommandant von Buer hat die Stadtverwaltung aufgefordert, ſofort eine neue polizei zu ſchaffen. Damit geben die Franzoſen ſelbſt zu, daß ſie mit der völligen Fortſchaffung der Schutzpolizeibeamten einen nicht wieder gutzumachenden Fehler begangen haben. Die Bildung einer neuen Polizei ſtößt auf außerordentliche Schwierigkeiten, da kein gelerntes Perſonal vorhanden iſt und da die Kriminalpolizei ſich bei der Er⸗ ſchießung eines Kriminalwachtmeiſters durch die Franzoſen keiner Lebensgefahr ausſetzen will. Der Sonderberichterſtatter der„Voſſ. Ztg.“ in Buer iſt von den Franzoſen verhaftet, ſpäter aber wieder freigelaſſen worden. Er beobachtete dabei, wie er ſeinem Blatt meldet, daß die Franzoſen außer ihren Gewehren Gummiknüppel und Totſchläger beſaßen. Was die Patrouille eigentlich wollte, ſei ihm nicht klar geworden. Beileidstelegramm des Reichsprüſidenten Der Reichspräſident hat an den Magiſtrat der Stadt Buer ein Telegramm gerichtet, in dem er den Hinterbliebenen der Erſchoſſenen herzlichſte Teilnahme übermittelt und verſpricht, daß alles geſchehen wird, um von den betreffenden Familien materielle Sorgen fernzuhalten. Der Eindruck im Ausland Ein Appell an die engliſche Vbölkerbundsliga Der Vorſtand der Deutſchen Demokratiſchen Partei hat fol⸗ gendes Telegramm an die engliſche Völkerbundsliga geſandt:„Fran⸗ zöſiſche Beſatzungsbehörde Weſtfalens hat den dortigen Obervürger⸗ meiſter Zimmermann als Geiſel feſtgeſetzt und droht deſſen Hin⸗ richtung an. Unerhörter, unmenſchlicher und grauſamſter Rechts⸗ bruch erfordert ſofortiges Eingreifen. Erwarten Aktion zwecks Befreiung unſchuldig Verhafteter und bedrohter Deutſcher.“ Die Ermordung der beiden Franzaſen ia Buer wird durch Vermittlung der Pariſer Korreſpondenten der Londoner Blätter in den engliſchen Zeitungen in großer Aufmachung gebracht. Daß drei deutſche Bürger von den Franzoſen ermordet wurden, wird aber ſtillſchweigend übergangen. Ein Engländer erklärte dem Londoner Berichterſtatter des„B..“, Deutſchland verſtehe nicht, die Aufmerkſamkeit der Welt auf das zu lenken, was ihm von den Franzoſen angetan werde. Deutſchland verſtehe ſich auf Propaganda nicht. Wenn die Franzoſen an ihrer Stelle wären, würde die Welt vor Wut ſchäumen. Entrüſtung in Schweden Das Auftreten der franzöſiſchen Soldateska in Buer erregt in Schweden die größte Entrüſtung. Man iſt vor allem entſetzt dar⸗ über, daß der zuſtändige General es wagt, mit der Erſchießung von Geiſeln zu drohen.„Aftonbladet“ ſchreibt:„Die hohe franzöſiſche Rechtskultur muß ſich ſchon damit abfinden wenn das neutrole Ausland feſtſtellt daß ſolche Methoden auf ein Haar den Methoden gleichen, die in Rußland am Schreckens⸗ und Jubeſtag des Bolſche⸗ wismus angewandt wurden. Das traurigſte an dieſen Orgien der Gewalt und der Willkür iſt, daß ſie überhaupt möglich ſind.“ gebieten. Die Verantwortung falle ſonſt nicht auf die deutſche Re⸗ gierung noch auf die deutſchen Behörden noch auf die deutſche Be⸗ Eine neue Orientkonferenz In Angora fand eine außerordentliche Sitzung der Kommiſſare unter dem Vorſitz von Reuf Bey ſtatt, die ſich mit der gegen⸗ wärtigen Lage befaßte Kemal Paſcha begibt ſich mit mehreren Regierungsmitgliedern nach Smyrna. Die Angoraregierung will zwei Hauptſtädte ſchaffen, eine politiſche in Anatolien entweder in Angora oder Konia die andere ſoll Konſtantinopel bleiben als wirtſchaftliche und geiſtige Hauptſtadt der neuen Türkei. Die neue Konferenz, die nach Konſtantinopel einberufen wird, dürfte nach Nachrichten aus Paris und London den türkiſchen Vorſchlägen gün⸗ ſtiger ſein. Nach einer Reutermeldung werden bereits mehrere bri⸗ tiſche Kriegsſchiffe aus den Dardanellen nach Malta zu⸗ rückgezogen. Reuter meldet: Die Abgeordneten der arabiſchen Völker haben auf ihrer Verſammlung in London den Beſchluß gefaßt, ge⸗ meinſam den Verſuch zu unternehmen, die Einheit aller arabiſchen Völker in Smyrna, in Paläſtina, dem Jrak, dem Hedſchas und anderen Gebieten zu verwirklichen und dieſes Ziel durch den Abſchluß von Abmachungen zu erreichen, in denen die Teilnehmer ſich gegen⸗ ſeitige Achtung vor ihrer Unabhängigkeit und Integrität zuſagen und gleichzeitig in ihrer Geſamtheit einen Staatenbund formen. Der Bundesrat ſoll für die gemeinſamen Intereſſen, beſonders aber für die auswärtigen Beziehungen, ſorgen. Die Frage der Beſetzung Frank urts Trotz aller Dementis wollen die Gerüchte über die angeblich bevorſtehende Ausdehnung der Beſetzung auf deer und andere Städte in Paris nicht verſtummen. So ſchreibt geſtern abend das „Journal de Debats“: Wenn auch das offizielle Communique über die Brüſſeler Kon⸗ ferenz es nicht erwähnt, ſo iſt doch in Brüſſel Geden auch die durch die jüngſten Zwiſchenfälle geſchaffene Lage, Gegenſtand der Be⸗ ratung geweſen. Mar kann nur hoffen, daß die Verſammlungs⸗ teilnehmer die ruhige Ueberlegung bewahrten und ſich vor allem nicht zu dem Beſchlußz einer neuen Ausdehnung der Be⸗ ſetzung haben hinreißen laſſen. Gewiſſe Perſönlichkeiten, heißt es weiter, träumen von einem neuen Einmarſch in Frankfurt. Wo⸗ zu ſollte das dienen? Frankreich hat im Gegenteil allen Grund, zu vermeiden ſich in den großen Zentren feſtzuſetzen. Es genügt, das Eiſenbahnnetz des Ruhrgebietes, d. h. die Schlagader Deutſchlands, feſt in der Hand zu halten, um den Gegner mit der Zeit zur Unterwerfung zu bringen. Die Einkreiſung der engliſchen Jone Von Gummersbach aus entſenden die Franzoſen ſtändig Patrouillen bis in die Gegend von Losberghauſen. Geſtern waren engliſche Offiziere in Gummersbach und erklärten, die Engländer würden nicht dulden. deeß die Franzoſen den einzigen Weg blockterten, auf dem die engliſchen Kaufleute ihre Waren noch in das unbeſetzte Gebiet entſenden könnten. Die engliſchen Kaufleute in Köln hätten bei der Interalliierten Rheinlandkommiſſion Proteſt gegen die Eigenmächtigkeit der Franzofen erhoben. Ritti über den Kuhreinfall Zum Einbruch in das Ruhrgebiet nimmt N itti, der ehemalige italieniſche Miniſterpräſident, in einem ſehr bemerkenswerten Aufſatz Stellung. Er erzählt, er hätte Gelegenheit gehabt, den Bericht einer franzöſiſchen Militärkommiſſion vom 25. Mai 1922 zu leſen. Darin ſtellte er feſt, daß die durch die Reparations⸗ kommiſſion zu erreichenden Ziele immer dieſelben geblieben wären: Loslöſung des Rheinlandes und Ruhrkontrolle. Seit drei Jahren hätte man bei allen Verſammlungen, allen Miniſterbegegnungen wie zufällig immer den Einfall in die Ruhr erwähnt und gleich von An⸗ fang hätte er, Nitti, begriffen, daß es ſich nicht um eine leere Dro⸗ hung handle ſondern um das Grundproblem der franzö⸗ ſiſchen Hütteninduſtrie. In die Ruhr einzufallen und Deutſchland zur Zahlung zu veranlaſſen, wäre töricht, es wäre, als ob man das Magazin und das Haus des Schuldners anzünden wollte, um ihn zum zahlen zu zwingen. Jedermann wiſſe, daß Deutſchland viel mehr gegeben habe, als ſeine Kräfte erlaub⸗ ten. Die Ruhrbeſetzung ſei die Politik der Kohle für das Monopol des Eiſens. Nitti reſümiert:„Die Beſetzung der Ruhr bezwecke alſo nicht, Deutſchland zu irgend einer Reparationsſumme zu zwingen, ſondern bedeute vielmehr Verzicht auf die Reparatio⸗ nen und Zwang auf die großen Ruhrinduſtriellen, zu kapitu⸗ lieren und Frankreichs Kontrolle anzunehmen.“ Nitti wendet ſich in dieſem Aufſatz hauptſächlich auch an Ame⸗ rika, dem er klar zu machen verſucht, daß, falls der franzöſiſche Kapitalismus ſiegt, Europa in den Zuſtand der Bardarei und der rohen Gewalt zurückfallen würde. 105 2* Eine Syumpathiekundgebung aus Finnland (J Berlin, 14. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Bei den deut⸗ ſchen Univerſitäten und Hochſchulen iſt eine Kundgebung ein⸗ gegangen, die die Unterſchriften von 117 Profeſſoren der Univerſi⸗ täten und techniſchen Hochſchulen von Finnland trägt. Die Kundgebung ſpricht den tiefſten Unwillen der finnländiſchen Gelehr⸗ ten über die franzöſiſchen Gewalttaten aus und bittet zugleich die Univerſitäten und Hochſchulen Deutſchlands den Ausdruck tiefempfun⸗ denen Dankes für alles entgegen zu nehmen, was die finnländiſche Wiſſenſchaft von ihnen empfangen habe. Rette Rhein Kuhr! Wie: 15 Durch deine Gibe zun Deutſchen Volksopfer. Spenden nehmen alle poſtanſtalten, Sparkaſſen und Banken an Poſtſcheckkonto: Deutſches Volksopfer Narlsruhe(Badem) 6500 Der Mannheimer Geueral⸗Anzeiger uimmt weiterhin Speuden entgegen. 8 8 R 15 2. Seiſe. Nr. 12³ N maunheimer General⸗Anzeiger(mittag · Ausgabe) Mittwoch, den 14. März 1923 Deutſcher Keichstag Kuf dem Wege zur Cöſung des Steuerkoeiin Berlin, 14. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Wir hatten dem Steuerkonflükt, der durch die Obſtruttion der Sozia demoleaten aus emem latenten in ein akutes Stadium verſetzt worden war, von vornherein die Prognoſe geſtellt: Wolken, die vorüber⸗ ztehen. Ddie Entwicklung der Dinge hat uns darin recht gegeben. Noch zu Beginn der geſtrigen Sitzung des Reichstugs ſah es nicht ſo aus, als ob die Fäden, die ſich zwiſchen den feindlichen Lagern anzuſpinnen begonnen, ſich zu einem Kompronuß zuſommen⸗ knüpfen laſſen würden. Doch im Laufe des Nachmittags klärte ſich der Horizont: Der Kompromiß iſt auf dem Marſch! Es lag mithin kem Anlaß vor, die ſo dringende Beratung des Geldentwer⸗ tungsgefetzes nicht mieder an dem Punkt aufzunehmen, an dem ſie ab⸗ gebrochen worden war.„Wozu denn der ganze Rummel?“ ertönte es aus den Reihen der Kommuniſten zu den ſozialiſtiſchen Vanken hinütber. Müller⸗Franken vertröſtete die Neugiertgen auf die dritte Lefung, bei der die Sozialdemokratie die Trophäen ihres Vor⸗ ſtoßes aufweiſen würde. In der Tat hat ſich die bürgerliche Mehr⸗ heit, mit Rückſicht auf die allgemeine politiſche Lage, nicht unzugäng⸗ lich gezeigt. Man darf alſo damit rechnen, daß die Entwertungs⸗ vorlage noch im Laufe dieſer Woche verabſchiedet wird und dag iſt ſchließlich das weſentliche und ein allgemeiner Erfolg. Der Finanzbedarf des Reiches kann keine weitere Hinauszögerung des Geſehes und damit der Veranlagung ſeiner Steuerzahler ertragen. Immerhin war es doch 7 Uhr geworden, ehe man wieder an die Steuerdebatte herantreten konnte, die ſich im übrigen nor leeren Bänken abſplelte und auch wirklich nicht viel Neues bot. So large hatte ſich die 2. Leſung des Geſetzes über die Wohnbauabgabe hingezogen. Nachdem am Montag von den Rednern faſt aller Paxteien betont worden war. daß die vom Ausſchuß vorgeſchlagene Erhöhung auf 3000 Proz. hart an die äußerſte Belaſtungsgrenze heranreiche. wirkte es einiger naßen niederſchmetternd, als im Laufe der geſtrigen Ausſprache der preußiſche Wohlfahrtsminiſter Hirtſiefer in ſchonungsloſer Offenheit dem Hauſe zu verſtehen gab, daß ſelbſt dieſer Satz bei weitem nicht 8 um das für 1923 geplante Bauprogramm auszuführen. Das klang wie ein Warnungsſignal, und es ſe nicht ganz ohne Wirdung bleiben zu ſollen, denn als die Abſtimmung kam und das Zünglein an der Wage ungewiß hin⸗ und herſchwankte, ſetzte ſich, wenn auch nur zögernd im letzten Augenblick noch ein Teil des Zentrums unter Marx und Fehrenbach für die Ausſchußfaſſung ein. Indes, die Auszählung ergab denn doch, daß dieſe Unterſtützung nicht aus⸗ reichte und da vorher auch der deutſchnationale Antrag auf Herab⸗ ſetzung der Abgabe auf 750 Proz.— die bayriſche Regierung unter⸗ ſtützte ihn warm— abgelehnt worden war, ſtand man nach zwei⸗ tägiger eingehender Beratung vor einem Vakuum und die ganze Hilfloſigkeit des Partaments dem Problem gegenüber ſpiegelte ſich in dem Beſchluß, die Wohnungsbauabgabe, deren Höhe noch gar nicht feſtſteht. für 1923 und 24 gelten zu laſſen. Der Reſt des Geſetzes wurde im allgemeinen im Sinne des Aus⸗ ſchuſſes angenommen. Die Einigung in der Steuerfrage bewegt ſich nach dem„Vorwärts“ auf folgender Grundlage: Bei der Beſprechung, die geſtern auf Veranſaſſung de⸗ Finanz⸗ miniſteriums zwiſchen der Reichsregierung und Mitgliedern der ſozla⸗ liſtiſchen Fraktion ſtattgefunden, ſei anerkannt worden, daß die Be⸗ denken der Sozialdemokratie gegen die Bewertungsrichtlinien zun; Teil berechtigt ſeien. Eine gründſätzliche Aenderung ſei in den⸗ jetzigen Stadiüm nicht mehr möglich, wohl aber in einigen Punkten noch eine weitere Klarſtellung der Beſtimmungen. Für die Veran⸗ lagung der Vermögensſteuer und zur Zwangsanleihe ſoll deshalb in den Bewertungsrichtlinien feſtgeſtellt werden, daß Jorderungen und Schulden in ausländiſcher Währung zunächſt gegeneinander aufgerechnet werden müſſen, dadurch würde nur für den bleibenden Saldo die Bewertung nach den allgemeinen Richt⸗ linien erfolgen. Für die Einkommenſteuer ſoll eine entſprechende Vor⸗ ſchrift ausdrücklich in das Geſetz aufgenommen werden. Die So⸗ zialdemokratie ſieht, weil ſie das aus Gründen der Taktik und Pro⸗ paganda nicht brauchen kann, ihre Bedenken zwar noch nicht als beſeitigt und wird deshalb in der Geſamtabſtimmung gegen das Geſetz ſtimmen, ſie wird aber, wie der„Vorwärts“ erklärt, und wie das ja auch ſchon aus dem Schluß der geſtrigen Sitzung hervorgehi, ſich nicht mehr in Obſtruktion üben. Alſo ein Kompromiß, das fre⸗⸗ lich öfſentlich nicht ſo genannt werden darfl Um die herabſetzung der Kohlenpreiſe Der Steuerausſchuß des Reichstages befaßte ſich mit dem Kohlen⸗ ſteuergeſetzentwurf. Auf Anfragen aus dem Ausſchuß erklärte Staatsſekretär Dr. Zapf, die Kohlenſteuer müſſe aufrecht erhalten werden, weil das Reich auf dieſe Einnahme angewieſen ſei. Die im Ruhrrevier entſtehende Kohlenſteuer habe nach der inzwiſchen er⸗ laſſenen Berordnung das Rheiniſch⸗Weſtfäliſche Kohlenſyndikat zu zahlen. Dies komme ſeinen Verpflichtungen bereits nach. Eine Herabſetzung des Steuerſatzes werde erfolgen, wenn Reichsrat und Reichskohlenrat das Moment für eine Ermäßigung gekommen fähen Von den Demokraten und der Deutſchen Volksparkei wurde eine Er⸗ mäßigung der Kohlenſteuer gefordert, während die Sozialdemo⸗ kratie und das Zentrum dem widerſprachen. Reichsfinanzminiſter Dr. Hermes erkannte die Notwendigkeit an, an einen Abbau der Kohlenpreiſe heranzugehen. Eine Beſprechung zu dieſem Zweck finde ſchon in den nächſten Tagen zwiſchen ihm und dem Wirtſchafts⸗ miniſter ſtatt. Reine Tariferhöhungen bei der poſt Im Jaushaltsausſchuß des Reichstages erklärte Reichspoſt⸗ miniſter Stingel, eine weitere Tariferhöhung werde in der mächſten Zeit bei der Poſt nicht mehr vorgenommen. Zum Austritt Seislers aus der volkspartei Berlin. 14. März. Die Reichstagsfraktion der Deut⸗ ſchen Volkspartei veröffentlicht eine Erklärung, worin ſie zu dem Schreiben des Abg. Geisler, in dem dieſer ſeinen Austritt aus der Fraktion damit begründet, daß die am 10. März veröffent⸗ lichte Erklärung des den der Fraßtion unrichtig, irreführend und geeignet fei, ihn in der öffentlichen Meinung herabzuſetzen, ein⸗ ſtimmig feſtſtellt, daß der Abgeordnete Geisler, der Erklärung des Fraktionsnorſitzenden zugeſtimmt hat. Ferner habe Geisler ſich ver⸗ yfichtet. in ſeinem volitiſ ſen Nerhalten die Grenzen einzuholten, die die Rückſicht auf die Partei erfordere. Hiernach ſei die Darſtellung, die Geisler gegeben habe. bewußt wahrheitswidrig. Das aleiche gilt für die von ihm gegen den Vorſitzenden erhobenen Vorwürfe. Badiſche Politik Aus bem Landtag Die Einführung der Frankenwährung auf den Schwei⸗ zar Strecken der oberbadiſchen Eiſenbahnen hat außerordentliche Erſchütterungen hervorgerufen. Auch der Landtag wird ſich mit dieſer Frage befaſſen müſſen. Zwei Fraktionen haben entſpre⸗ chende Eingaben gemacht, und zwar liegt zunächſt von der Zentrumsfraktion eine Förmliche Anfrage vor, in der von der Re⸗ gierung Auskunft erwünſcht wird, was ſie zu tun gedenke, um die deutſchen Reiſenden vor der durch die Zahlung des Fahrgelds in Frankenwährung hervorgerufenen übergroßen Ausgabe zu ſchützen. Die Fraktion der Deutſchnationalen Volkspartei hat in dieſer An⸗ gelegenheit einen Antrag eingebracht, wonach der Landtag beſchlie⸗ zen ſoll, daß die Regierung in Berlin ſchärfſten Widerſpruch gegen die Frankenwöhrung erhebt und auf die Wiederherſtellung der frü⸗ heren Tarife für die im Gebiet der deutſchen Reichsanſäſſigen und das Schweizer Gebiet nur durchfahrenden Bevölkerung mit aller Kraft hinzuwirken. Weiterhin haben die deutſchnationalen Abgeordneten einen An⸗ trag eingebracht, der Maßnahmen gegen Wucher⸗ und Schie⸗ bertum zum Gegenſtand hat. In dem Antrag wird vor allem gewünſcht, daß die Erlaubnis zum Handel und dieſer ſelbſt der ſtrengſten Prüfung unterzogen und daß für den Metallhandel ein Konzeſſionszwang eingeführt wird. Das Stammgütergeſetz Der Landtagsausſchuß für Rechtspflege und Verwaltung hat die vom Unterausſchuß vorgenommenen Aenderungen an dem Stamm⸗ gütergeſetz angenommen und dem Geſetzentwurf in erſter Le⸗ [ung zugeſtimmt. Ein ſozialdemokratiſcher Antrag, bei Auf⸗ hebung der Familienſtiftungen die weitere Verwendung des noch vorhandenen Stiftungsvermögens gemäß dem Stiftungsgeſetz dem Staatsminiſterium zu überlaſſen, wurde abgelehnt. Der erſte japaniſche Handelsverlrag mit Sowſetrußland. Eine japaniſche Firma hat jetzt den erſten Vertrag mit dem neuen Sowjetregime in Wladiwoſtok abgeſchloſſen, wonach das dortige revolutionäre Komitee eine Holzkonzeſſion auf zwei Jahre ver⸗ geben hat. Deutſchnationaler Parteitag Inm weiteren Verlauf des in Pforzheim abgehaltenen Par⸗ teitags der Deutſchnationglen Volkspartei verbreitete ſich in der am Sonntag vormittag abgehaltenen Sitzung Abg. Mager über Ge⸗ meindepolitik und forderte, daß die Gemeinden wieder grö⸗ ßeren Spielraum in der Erzielung von Einnahmen erhalten und alle Sozialiſierungspläne ausgemerzt werden müßten, danit die Städte wieder frei werden von unnötigen Experimenten. Abg. Hertle er⸗ klärte, die Landwirtſchaft werde auch in Zukunft der Partei treu ſein, die ſich deutſch und national nenne. Beklagt wurde dann, daß der Bericht der Treuhandgeſellſchaft über da. Hagenſchießunternehmen noch nicht veröffent⸗ licht ſei und gewünſcht wurde eine ſtärkere Auslandsprepaganda. Der preußiſche Landtagsabg. Dr. v. Dryander bemerkte, der ſeindliche Druck in Deutſchland müſſe zu dem gemacht werden, was der Kulturkampf für das Zentrum und das Sozialiſtengeſetz für die Sozialdemokratie geweſen ſind.— Auf Antrag der Ortsgruppe Frei⸗ burg wurde der badiſchen Landtagsfraktion der Partei Dank und Anerkennung für ihre Arbeit ausgeſprochen. Am Sonntag nachmittag fand dann eine öfſentliche Verſamm⸗ lung ſtatt, in der als erſter Redner Abg. Dr. Drygander ausf das deutſche Volk ſei heute eine Leidensgemeinſchaft. Alles was u⸗ heute im alt⸗ und neubeſetzten Gebiet ſehen, das wäre nicht möglich, wenn wir nicht augenblicklich ein Kabinett hätten, das nicht ſagt, der Feind ſteht rechts, ſondern das ſagt, ich brauche die letzten deutſchen Kräfte für die Erhaltung des Staates. Und deshalb haben wir ein ſtarkes Vertrauen zu der überparteilichen Regierung des Kanzlers Cuno. Die deutſchnationale Partei kann man vom Wiederaufbau nicht ausſchließen; wenn man aber nach uns ruft, dann wird der Karren des deutſchen Reiches tief in den Abgrund abgerutſcht ſein. Unſer Volk muß lernen deutſch ſein; erſt in zweiter Linie kommen die Unterſchiede ob Arbeitgeber oder Arbeitnehmer, ob Norddeutſch oder Süddeutſch, ob evangeliſch oder katholiſch.— In ſeinen weiteren Ausführungen berührt der Redner noch die Schulpolitik und forderte eee die Unantaſtbarkeit der deutſchen Vergangenheit für die deutſche Jugend und ihre Pflege in der Schule. Weiter verlangte er die Ueberwindung des kläglichen Parteigeiſtes in unſerem Volke und ſchloß mit der Hoffnung, daß der chriſtliche, nationale und ſaziale Gedauke ſich in unſerem Volke zu ſeinem Heil durchſetzen werde. Der nächſte Redner, Reichstagsabg. v. Gallwißz ſtellte feſt, daß auf dieſe Tegung der Wille, zur Einheit zu kommen, unverkenn⸗ bar ſei und Frau Studienra. Annogrete Lehmann, Mitglied d. preußiſchen Landtages, verbreitete ſich über die Aufgaben der Frauen in der jetzigen Notzein. Die Frau ſei in dem jetzigen Kampf gleich⸗ berechtigt mit dem Mann; ſi: ſell mitwirken am Boykott fremder Waren, gegen Verſchwendung auftreten und mithelfen, das tägliche Gebet zu verwirklichen:„Herr mach uns freil“ Am Schluß der Verſammlung ſprach noch Arbeiterſekretär Nüf⸗ fer, Mitgl. d. pr. Lendtages, der erklärte, die chriſtlich⸗natio ic le Arbeiterbewegung ma⸗s beſonders im Ruhrgebiet Fortſchrute md in Arbeiterbewegung mache beſonders im Ruhrgebiet Fortſchritte urd in der Etappe, im nichtbeſetzten Gebiet, möchten die Arbeiter nacheifern. Sämtliche Redner fanden mit ihren Ausführungen ſtarken Berfall der Vorſammlung. Kachtrag zum lokalen Teil Au geklärter Raubüberfall Der Naubüberfall auf die Angeſtellten der Kohlenfirma Adol, Linden, O 6, 9. am Abend des 14. Nov. 1922 iſt aufgeklärt. Die drei Räuber ſind verhaftet. Wie wir ſeinerzeit meldeten, drangen am 14. November abends .45 Uhr zwei maskierte Räuber in die Büroräumlichkeiten der Firme Adolf Linden in O0 6, 9 ein, hielten den Angeſtellten Revolver vor und raubten aus einem Kaſſenſchrank zirka 800 000 Mark Bargeld. Der Verdacht der Täterſchaft wurde ſchon am Abend nach der Taꝛ auf einen früheren Angeſtellten der Firma Linden und zwar auf der: 22 Jahre alten ledigen Kaufmann Ludwig Fiſcher von Ludwigs⸗ hafen gelenkt, der ſich zum Nachteil der Firma einer Unterſchlagung ſchuldig gemacht hatte. Die von der Staatsanwaltſchaft und Keiminalpolizei angeſten⸗ ten Ermittelungen und die Fahndung nach Fiſcher, der inzwiſchen nach Köln, bezw. Düſſeldorf flüchtig gegangen war, ermöglichten deſſen Feſtnahme in Düſſeldorf am 5. Januar 1923. Fiſcher wurde nach Mannheim transportiert und hat unterm 28. Februar 1923 dem Unterſuchungsrichter eingeſtanden, daß er zu⸗ ſammen mit zwei anderen Tätern und zwar dem 23 Jahre alten Glaſer Wilhelm Offermann und dem 20 Jahre alten Glaſer Peter Venedey, beide von Köln den Raub ausgeführt hat. Offer⸗ mann und Venedey ſind die, die in die Büroräume eindrangen und das Geld raubten, während Fliſcher angeblich Schmiere geſtanden hat. Offermann und Venedey wurden auf Erſuchen des hieſigen Unterſuchungsrichters am 12. März 1923 in Köln verhaftet. Das geraubte Geld haben die brei Täter unter ſich geteilt und in der Zwiſchenzeit verbraucht. TLetzte Meibungen Unter militäriſchem Schutz. Eſſen, 14. Märg. Die Franzoſen erſchienen mit etwa 100 Ar⸗ beitern auf den Staatsgruben Weſterhold und Scholpen, um Koks aufzuladen. Die Arbeiter waren durch große Militärkolonnen ge⸗ ſchützt. Es war nicht möglich, die Nationalität der Ar⸗ beiter feſtzuſtellen. Berlin, 13. März. Wie wir hören, ſind der Reichstagsabgeord⸗ nete Pfarrer Korell und der Mainzer Bürgermeiſter Adelung, die beide von den Franzoſen kürzlich aus dem beſetzten Gebiet aus⸗ gewieſen worden ſind, von der Univerſität Gießen zu Ehrenſena⸗ toren ernannt worden, um damit„die rheiniſch⸗heſſiſche Bevölke⸗ rung in anbetracht der großen gebrachten Opfer zu ehren.“ Berlin, 14. März.(Von unſ. Berliner Büro.) Ueber das Befinden von Frau Coſima Wagner waren in den letzten Tagen ſehr ſchlimme Nachrichten verbreitet. Siegfried Wagner telegraphiert nun dem Lokalanzeiger, daß das Befinden der alten Dame durchaus befriedigend ſei. JBerlin. 14. März.(Von unſ. Berliner Bürg.) Die Rote Fahne behauptet, auf ihr Bruderorgan die„Bergiſche Ar⸗ beiterzeitung“ ſei in der Nacht zum Dienstag ein „faſziſtiſches Attentat“»perübt worden. Ein Neben⸗ gebäude der Druckerei ſei in Flammen aufgegangen. Die Arbeiter⸗ ſchaft von Remſcheid hätte ſofort„ihre Hundertſchaft mobiliſiert“. Der Beweis für eine faſziſtiſche Brandſtiftung ſcheint einſtweilen noch auf ſehr ſchwachen Füßen zu ſtehen. Eſſen, 14. März. Auf der Eiſenbahnſtrecke Eſſen⸗Werden, unweit der Station Hügel, iſt ein Geleiſe durch Sprengung unfahrbar gemacht worden. Unter dem Verdacht, dieſe Sprengung vorgenom⸗ men zu haben, ſind 7 Bergleute, die in der Nähe der Sprengſtelle wohnen, von den Franzoſen verhaftet worden. Warſchau, 13. März. Nach amtlichen Angaben betrügt der At⸗ koholperbrauch Polens 81 Millionen Liter. Auf den Kopf der Be⸗ völkerung entfallen ſomit 3,1 Liter. Neuland der Wiſſenſchaſt Don Dipl.-Ing. Bermann Keller(Stuttgart) Das metaphyſiſche Bedürfnis liegt ſo tief im menſchlichen Weſen begründet, daß die Fragen nach dem Woher und Wohin nie auf⸗ ſehört haben, denkende Menſchen aller Zeiten und Länder be⸗ 1— 75 Die gewaltigen Fortſchritte auf dem Gebiete der Natur⸗ wiſſenſchaften hatten bis zum Beginn dieſes Jahrhunderts die mate⸗ xaliſtiſche Weltanſchauung einſeitig geſtärkt. Schon während und noch deutlicher nach dem großen Kriege machte ſich eine Gegen⸗ ſtrömung bemerkbar. Die einzige erfreuliche Begleiterſcheinung des Weltkrieges war ja die, daß allenthalben die Menſchen wieder an⸗ fingen, ſich auf ſich felbſt zu beſinnen. Aus dieſem unverkennbaren Zug nach Verinnerlichung heraus erklärt ſich das gegenwärtige rege Intereſſe für die Rätſel des Seelenlebens. Während im Ausland ſchon ſeit Jahrzehnten Parapfychologie und Paraphyſik zum Gegenſtand ſtreng wiſſenſchaftlicher Forſchung geworden ſind, enthielt ſich die deutſche Gelehrten⸗ welt faſt bis zur Stunde jeder Beteiligung am Löſen der ſog. okkulten Probleme. Als einer rühmlichen Ausnahme ſei hier des Münchner Nerpenarztes Dr. von Schrenck⸗Notzing gedacht, deſſen hervorragende Forſchungsergebniſſe noch lange nicht in ihrer gan⸗ zen Tragweite erfaßt werden. Nachdem in Frankreich Univerſitäts⸗ profeſſoren mie Richet⸗Paris, Boicac⸗Dijon, in England Sidgwick⸗ Cambridge, Miniſterpräſident Balfour, rett, Sir William Croo⸗ kes u. a. für die Echtheit gewiſſer parapſychologiſcher Erſcheinungen eingetreten ſind, ſollte man auch bei uns dieſe Tatſachen nicht mit Vogelſtraußpolſtik abtun. Iſt es doch geradezu charakteriſtiſch, wie berufene Fachleute jeder ſich bietenden Gelegenheit zum Erforſchen ängſtlich aus dem Wege gingen, oder abher, ohne ſich der Miihe zu unterziezen, näher darauf einzugehen, einfoch darüber weg⸗ Urteilten. Es gehört freilich außer gründlichen wiſſenſchaftlichen Kenntniſſen kein geringer Mut dazu, ſich für ſolche Fragen einzu⸗ ſetzen, mit denen ſich eingehend zu befaſſen übrigens Kant und Schonenhauer nicht unter ihrer Würde hielten. Denn mie zungeſtaltend ſchon die bisherigen Ergebniſſe auf das wiſſenſchaftliche Weltbild wirken, zeigt ein Werk(Spuk, Ge⸗ ſpenſter und ortuhänomene, von Studienrat Rudolf Lam⸗ bert Pyramidenverlag, Berlin 1923), deſſen Exſcheinen wir um ſo dankbarer zu begrüßen haben, als hier ein ganz beſtimmter Standvunkt mutjg verfochten wird. Das überaus reiche Tetſachen⸗ mcterial llegt hier zum erſtenmal ſyſtematiſch gegtiedert bor. Der Verfaſſer daut auf der teleoplaſtiſchen Theorſe o. Schrenck⸗Notzings weiter und bietet eine gründliche Kritik der weſentlichen Hypo⸗ theſen, ſo insbeſondere der e en und pfychometriſchen Deutung. Der Vergleich zwiſchen Erſcheinungen, die bisher als *11 grundſätzlich verſchieden betrachtet wurden und das Herausziehen der allen Verſuchen gemeinſamen charakteriſtiſchen Merkmale führt notwendig zum Sieg der ſpiritiſtiſchen Hypotheſe, die freilich bis jetzt bei uns noch wenig Anklang gefunden hat. Aber die deutſche Wiſſenſchaft wird auch hier umlernen müſſen, wie es hervorragende ausländiſche Gelehrte ſchon lange getan haben, denn nur die ſpiri⸗ tiſtiſche Hypotheſe genügt zur Erklärung der vorliegenden Beob⸗ achtungen. Neu in dem Buche ſind die erkenntnistheoretiſchen Perſpektipen, die ſich für die Philoſophie eröffnen:„Es iſt der Geiſt, der ſich den Kö baut.“ Unabſehbar ſind die Einflüſſe, die dieſe neuen Wiſſenſchaften auch auf andere Diſziplinen, ganz abgeſehen von der Philoſophie, auszuüben vermögen, man denke an das Verhältnis der organiſchen zu den anorganiſchen Stoffen in der Chemie, an die Behandlung Kranker in der Pſpychatrie. Verſuche auf dem beſprochenen Gebiet, vor denen mit Nach⸗ druck gewarnt werden muß, ſind geſundheitlich keineswegs ungefährlich; auch wird es manchem Neugierigen vor der erſchütternden Wahrheit grauen, und es wäre zu wünſchen, daß Experimente auf die Laboratorien der Wiſſenſchaft beſchränkt' blie⸗ ben. Wozu es führen kann, wenn Unerfahrene ſich in okkulte Dinge einlaſſen, das zeigt dem Unhefangenen mit erſchreckender Deutlichkeit die anthrovoſophiſche Bewegung. Es iſt das Verdienſt des Tübinger Univerſitätsprofeſſors Dr. T. K. Oeſterreich, den erſten Anſtoß zur Begründung eines Forſchungsinſtituts in Deutſch⸗ land gegeben zu haben. Mögen dem„Deutſchen Zentral⸗ äinſtitut für Parapſychologie“ in Tübingen recht viele Gönner und Mitarbeiter erwachſen! *. In dieſem Zuſammenhang ſei auf das kürzlich erſchienene Buch „Das große Geheimnis“, herausgegeben von Enno Niel⸗ ſen(Verlag Langewieſche⸗Brandt, Ebenhauſen) hingewieſen, in dem gahlreiche Fälle aus dem Gebiete des Ueberſinnlichen ohne Deutungsverft alſo unkritiſch ſchaftlichkeit dergegeben r ſch ſind. Bedürfnis(o Buch iſt aber Tage ſohr entg 0 unreiſe und ſuggeſtible ſchen gefährlich. Auf jefc iſt in der„Deutſch. Allg. Atg. eine Zuſchrift des Herrn J. Tews hin, die folgendes ausführt⸗ Wer das ganze Buch geleſen und ſeiren Inhalt überdacht hat. wird mit niir der Anſicht ſein, baß die Heransgabe und Nerbreit ung dieſes Buches in einer vortrefflichen und vielgekauften Sammlurg kein Verdienſt iſt. Gewiß kann man nichts dagegen haben, daß man die Großen im Reiche des Geiſtes und des öffentlichen Leben⸗ von Beiſpielen für Aber⸗ und Geſpenſterglauben„ohne Deutungs⸗ verſuche“ kann auf leicht zu beeinfluſſende Menſchen in unſerer—5 einen verderblichen Einfluß haben. Ja, ſie muß ihn haben. Die Wirkung des Buches würde eine ganz andere ſein, wenn von den nicht minder zahlreichen urkundlichen Zeugniſſen für harmloſe, übervaſchende Aufklärung„geheimnisvollen“ vermeintlichen Wahr⸗ nehmungen auch eine Anzahl abgedruckt worden wäre. So aber iſt es nicht mehr und nicht weniger als ein Werbebuch für Geiſter⸗ und Geſpenſterglauben. Dden meiſten Leſern werden ſehr viele, faſt alle darin vertretenen Perſonen zum erſtenmal in der Welt der überſiunlichen E und die heute zweifellos vorhan E ſtörken. Dem Verfaſſer und dem Verleger mö ht den Vorwurf machen, daß ſie das beab⸗ ö zen. ewiß nicht. Aber das iſt für die Wirkung des zes ohne Belang. Zu wünſchen, nein zu verlangen, iſt indeſſen. ſie die andere Seite des„großen Geheimniſſes“ möglichſt bald zen und ihre Leſer auch in das reiche Schrifttum der„Deutungs⸗ perſuche“, die vielfach mehr als„Verſuche“ ſind, einführen. Dann haben die Veröffentlichungen Wert. Daß man die gahlreichen Zeug⸗ niſſe für Geiſter⸗ und Geſpenſterglauben und anderen Wunder⸗ glauben unterſchlägt oder unbeachtet läßt, iſt in unſerer Zeit wohl nicht richtig. Aber ſie müſſen mit ihrem Widerpart Auge in Auge geſtellt werden. Dann können ſie viele kranke Geiſter von heute über innere Schwierigkeiten hinwegbringen. Und das iſt notwendig.“ 5 Wir geben dieſo Ausführungen wie die des Herrn Keller⸗ Stuttgart wieder, ohne ſie uns in allem zu eigen zu machen und ohne die Abſicht, öffentliche Auseinanderſetzungen damit einzu⸗ leiten. Wie ſind aber der Anſicht, daß die ernſte Wiſſenſchaft mehr als bisher auch auf dieſem Gebiete arbeiten muß. Ronzert zer volks⸗Singakademie Die beiden Aufführungen des Sinf che 2 ſen und zeigten Prof ekonzertes waren vorzüg⸗ chattſchneider und e. Er ſowohl tüchtig als Chor⸗ birigent. Eine echte Muſikantenſeele nennt eht die eigene Hingabe aus Werk mit Feuer⸗ Wenn man ein Werk mit von höchſtem ſtunlichen Klangzauber gefärbeer wis er wie als heſt er ſein eigen und verſt eifar auf Choy und Muſtker zu übertragen Muſik Smetanas„Noldau“ von einem erſtkl ſſigen Orcheſtar, wie es das verſtärkte Natlonaltheaterorcheſter iſt, ſo zu tönendem Leben weckt, kann die Wirkung gar nicht ausbleiben. Die reizvolle Orcheſter⸗ malerei, das Plätſchern der Quellen, die klangfriſche Bauernhachzeits⸗ auch einmoal im Nachthemde ſteht. Aber eine ſo reiche Sammlung muſtk, alles machte einen ſo vorzüglichen Eindruck und wurde in faſt woch, den 14. Mätz 1925 — Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 123 Städtiſche Nachrichten Der März⸗Juckerpreis In der letzten Sitzung der Mannheimer Preisprüfungs⸗ kommiſſion wurde die aus amtlicher Quelle ſtammende Meldung, daß der Preis des im Monat März zur Verteilung kommenden Zuckers verdoppelt werden müſſe, nicht geglaubt. Man hatle im Gegenteil die Ueberzeugung, daß das Reichsernährungsamt eine Verteuerung des Zuckers unter allen Umſtänden verhüten werde. Inzwiſchen iſt die hieſige Vereinigung der Lebensmittel⸗ händler davon überzeugt worden, daß unſere Meldung ihre Rich⸗ tigkeit hatte. Das dritte Pfund des Februarzuckers, das bis zum kommenden Freitag oder Samstag im Einzelhandel abgeſetzt wird, koſtet noch 760—810 M. Der März⸗Zucker, von dem vorläufig zwei Pfund zur Ausgabe gelangen, ſtellt ſich dagegen auf 15—1700 M. das Pfund. In München wird das Pfund etwa 1300 M. koſten. In der Berliner Sitzung, in der der neue Zuckerpreis feſt⸗ geſetzt wurde, iſt als Grund für die enorme Verteuerung des Zuckers die Weigerung der Landwirte angegeben worden, Zucker⸗ rüben in genügender Menge anzubauen, wenn der Preis ſich nicht der Entwertung der Mark anpaßt. Der Anbau von Zucker⸗ rüben und die dadurch bedingte Zuckererzeugung bewegte ſich im Deutſchen Reiche ſeit etwa Mitte des vorigen Jahrhunderts— von kurzen Unterbrechungen abgeſehen— in ſtark ſteigender Linie. Einem Andbau von rund 190 000 Hektar im Jahre 1880 ſtand ein Anbau von rund 540 000 Hektar im Jahre 1914 gegenüber. Aus dieſer Erhöhung der Produktion ergab ſich trotz des ſteigenden Inlandsverbrauchs ein erheblicher und wertvoller Ausfuhrüber⸗ ſchuß. Beiſpielsweiſe ſtand im Jahre 1913/14 einer Rohzucker⸗ erzeugung von rund 27 Millionen Doppelzentner eine Zucker⸗ ausfuhr in Höhe von etwa 11 Millionen Doppelzentner Roh⸗ zuckerwert gegenüber. In der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit iſt der Rüb enanbau außerordentlich ſtark zurückgegangen, was teilweiſe auf die allgemeinen Schwierigkeiten, teilweiſe auf die die freie wirtſchaftliche führen if hemmenden Wirkungen der Zwangs⸗ wirtſchaft zurückzuführen iſt. Zum Vergleich ſeien folgende Zahlen angeführt: Es betrug die Rübenanbaufläche im Gebiet des heutigen Deutſchen Reiches ſchätzungsweiſe(durch den Frie⸗ densvertrag hat Deutſchland etwa 20 Prozenkt ſeiner Rübenanbau⸗ fläche verloren): im Jahre 1914/15 rund 448 000 Hektar, im Jahre 1921/22 rund 340 000 Hektar, im Jahre 1922/23 rund 364 000 Hektar. Dieſe Gegenüberſtellung zeigt, daß die heutige Anbau⸗ fläche noch um über 18 Prozent hinder der Friedensanbaufläche im Gebiet des jetzigen Deutſchen Reiches zurückſteht. Der Zucker⸗ verbrauch der deutſchen Bevölkerung betrug im letzten Friedens⸗ jahre etwas über 19 Kilogramm auf den Kopf. Die im laufenden Jahre geſchätzte Ernte von rund 13 Millionen Doppelzentner Ver⸗ brauchszucker ergibt, auf den Kopf der Bevölkerung berechnet, etwa 21 Kilogramm. In beiden Zahlen iſt die induſtrielle Verarbeitung eingeſchloſſen. Es kann alſo geſagt werden, daß die diesjährige Zuckererzeugung ausreicht, um den Friedensverbrauch der deutſchen Bevölkerung zu decken. Es iſt die Pflicht der Reichsregierung, dafür zu ſorgen, daß der Zuckerrübenanbau eine weitere Steigerung erfährt, weil wir im Intereſſe der Beſſerung unſerer Handelsbilanz auf die Zucker⸗ Zusfuhr angewieſen ſind. Daß dieſe Steigerung nur durch die Erhö⸗ gung des Zuckerrübenpreiſes erzielt werden kann, liegt auf der Hand. Gleichzeitig wird von der Reichsregierung aber auch gefordert, daß der Zuckerpreis keine Erhöhung erfährt. Es wird ſchwer ſein, aus dieſem Dilemma zu einer beide Teile, Erzeuger und Ver⸗ daucher, befriedigenden Löſung zu gelangen. Die heutige wirt⸗ chaftliche und politiſche Situation verlangt gebieteriſch Still⸗ tand in der Zuckerpreiserhöhung. Wir geben uns der Hoffnung hin daß es den Bemühungen des Handels, die ſchon Berlin eingeſetzt haben, gelingen wird, wenigſtens die drohende Verdoppelung des Zuckerpreiſes zu verhüten, die auf die breiten Raſſen der Verbraucher zweifellos eine ſehr ungünſtige Wirkung ensüben würde. Sch. Arme Millionäre! Zu den der Menſchen zählte auch das Ver langen, möglichſt viel Geld zu beſitzen. Man malte ſich in der Zugend die ſchönſten und größten Luftſchlöſſer, die aber allzubald wie Seifenblaſen zerplatzten. Wie beneidete man in der Vorkriegs⸗ zeit die Leute, die über einen großen Geldſack verfügten, die früher mit ihren Goldfüchſen und Talern klimperten, als ob ſie die ganze Welt kaufen könnten. Es hatte faſt den Anſchein, als ob das Geld bei dieſen niemals„alle“ würde. War einer ein Millionär, ſo kam esin der Lokalpreſſe, daß die und die Stadt ſoviel Millionäre hat. Mannheim war vor zwei Jahrzehnten in der glücklichen Lage, eine große Anzahl Millionäre zu beſizen. In den Kreiſen der Bür⸗ ger-, der Beamten⸗ und Arbeiterſchaft war ein gewiſſer Wohlſtand vorhanden, wenn auch das Geld ſauer verdient werden mußte. Während des Krieges kam dann die bekannte Verſchiebung der Vermögensverhältniſſe. Dunkle Exiſtenzen, die vorher das Licht ſcheuten, ſchwammen plötzlich an der Oberfläche und machten durch ihren ſchnell erworbenen Reichtum von ſich reden. Es waren Schie⸗ ber und Volksausſauger, denen jetzt die Wucherpolizei etwas eneriſcher als früher an den Kragen geht und ihnen ihr unſauberes Handwerk legt. Für dieſe Leute iſt keine Beſtrafung ſtreng genug, denn es iſt empörend, wie raſch dieſes Schmarotzerpack auf Koſten — Allgemeinheit ſich bereichert. Hier gehört ein Radikalmittel iert. Von den Kriegsgewinnen ſagte einmal ein bekannter Indl⸗ ſtrieller in einer Roſengartenverſammlung ſchon während der Revo⸗ lutionszeit, daß dieſe bei den teuern Verhältniſſen ſchon längſt„ver⸗ buttert“ und„verwäſſert“ ſind und ſchon damals von dieſen Gewinnen nichts mehr vorhanden war. Unter den Schiebern zeichnete ſich wieder eine Spezies aus, die wie das Unkraut aus der Erde ſchoß: das waren die Neureichen, die Protzen, die aus der Fingerſchale tranken und ihre ſchmutzigen Nägel bei Tiſch manikürten. Wenn heute die Behörde wiederum eine Statiſtik über die Zahl der Millionäre herausgeben wollte, ſo käme ſie in eine gräßliche Verlegenheit. Soviel Papier iſt ja heute überhaupt nicht aufzutreiben, um die Keöſuſſe alle feſtzuſtellen. Ihre Zahl geht in die Legionen! Jeder Hausvater, der über eine gute bürgerliche 3 Zimmerausſtattung verfügt, iſt heute Millionär, wenngleich er ſonſt nichts zu nagen und zu beißen hat. Dies iſt die große er⸗ ſchütterndſte Tragik unſerer heutigen Zeit. Man verfügt über Suchwerte, die in die Millionen gehen und kann ſich ihrer nicht entäußern, weil ſie zum Leben gehören. Eine ſchöne Wohnung kann nur der richtig einſchätzen, der den Feldzug mitmachte und jahrelang in den Schützengräben kampierte. Uebrigens trennt ſich auch niemand gern von ſeinem Haushalt; nur die dringendſte Not zwingt zur Veräußerung der entbehrlichſten Stücke. Aber nicht allein durch die Sachwerte wurde man zum Millionär, ſondern auch durch die Einkommensverhältniſſe. Bald jeder erhält heute eine Million als Gehalt oder Lohn. Die kühnſten Träume und Hoffnungen der Jugendzeit, ſpäter einmal viel Geld zu haben, ſind gleichſam über Nacht erfüllt worden; aber der Unterſchied gegen früher iſt der, daß die Kauf⸗ kraft des Geldes ſo minimal iſt, daß ſelbſt der größte Verdienſt für den Lebensunterhalt nicht ausreicht. Tauſende von Familien, die einſt beſſere Tage geſehen, befinden ſich in den ſchlimmſten Verhältniſſen. Zu ihnen zählen auch die Kriegswitwen, denen die Penſion nicht zum Leben und Sterben reicht. So iſt uns ein Fall gemeldet, in dem die Witme eines gefallenen Offiziers die entbehr⸗ lichſten Stücke ihrer Ausſtattung teilweiſe perkaufte, den Reſt an ein junges Ehepaar vermietete und dieſem noch von ihrer Drei⸗ zimmerwohnung zwei Zimmer abtrat. Die Frau ſelbſt geht in ein Büro, während die Kinder von Freunden aufgenommen wurden⸗ So ſchlägt ſich die Frau einigermaßen durchs Leben. Wir fragen: Iſt das nicht auch ſtilles Heldentum. Ein anderer Fall: Ein tapferer Soldat kehrt als Schwerkriegsbeſchädigter nach Hauſe, kann infolg⸗ Unterernährung wie infolge ſeiner Verletzungen keine Anſtellung und keine Beſchäftigung erhalten. Er hat Frau und zwei Kinder und bekommt nach ſeinen eigenen Ausſagen ein tägliches Kranken⸗ geld von 90 Mark. Ein Kommentar iſt auch hier überflüſſig. Es ſind dies nur zwei Beiſpiele, die wir anführen, aber auch dieſe ſind Legion, wie die Zahl der armen Millionäre! ch. * Ernannk wurden Profeſſor Dr. Karl Durand an der Ober⸗ realſchule in Mannheim zum Direktor der Realſchule in Eberbach und Wachtmeiſter Peter Flamm in Mannheim zum planmäßigen Polizeiwachtmeiſter. Vom Jugverkehr. Ab Freitag, 16. März verkehren wieder regelmäßig Zug 1445 Konſtanz ab.08 nachm., Villingen an 10.42 nachm., Zug 1409 Villingen ab 5 vorm., Hauſach an.41 vorm. und an Werktagen Zug 1402, Villingen ab.55 vorm., Donau⸗ eſchingen an.19 vorm. Es verkehren von den im Fahrplan ab 16. März vorgeſehenen Zügen bis auf weiteres nicht: Zug 1438 Hauſach ab 10.25, Villingen an 12.17 vorm., Zug 1409 Donau⸗ eſchingen ab.30 vorm., Villingen an.54 vorm. Zug 1402 Donau⸗ eſchingen ab.30 vorm., Singen an.58 vorm., ferner an Sonn⸗ und Feiertagen der Zug 1402 zwiſchen Villingen und Donau⸗ eſchingen. Außerdem fällt der dem Perſonenverkehr dienende Eil⸗ güterzug 6067, Singen ab.32 nachm., Villingen an.35 nachm. vorerſt aus. * Fahrtumleitung ohne Mehrkoſten. Die infolge der Beſetzung deutſcher Gebietsteile bisher zugelaſſene gebührenfreie Umſchreibung der durchgehenden Fahrkarten und die Umleitung des Gepäcks über geeignete Hilfsſtrecken werden bis auf weiteres beibehalten. * Kroftpoſtfahrten. Zur Ergänzung der Verkehrsperbindungen mit dem beſetzten Gebiet werden vom 13. März ab zwiſchen Kloſter⸗ reichenbach und Raumünzach Kraftpoftfahrten zur Perſonenbeför⸗ derung ausgeführt. dieſe Kraftpoſtverbindungen ſind An⸗ ſchlüſſe zwiſchen den Bahnſtrecken Raſtatt⸗Raumünzach und Kloſter⸗ reichenbach⸗Freudenſtadt hergeſtellt. *Die Beikräge für die land⸗ und forſtwirlſchaftliche Anfall⸗ verſicherung. Infolge des Geſetzes über Zulagen in der Unfall⸗ verſicherung vom 12. Februar 1923 werden die vorgeſehenen Be⸗ träge für die Betriebsfonds um 350 000 000 erhöht. Hiernach ſind für das Jahr 1922 ſtatt 350 433 407= 700 433 407 von den Genoſſenſchaftsmitgliedern durch Umlage zu erheben. Demgemäß iſt vom Vorſtand der Berufsgenoſſenſchaft der zur Aufbringung der umzulegenden Summe zu entrichtende Beitrag auf 50 1 von je 100 Arbeitswert feſtgeſetzt, alſo auf das Doppelte des zuerſt vorgeſehenen Betrags erhöht worden. Allgemeine Orkskrankenkaſſe Mannheim. Wir machen auf die im Inſeratenteil enthaltene Bekanntmachung über die ab 11. ds. Mts. bedeutend erhöhten Beiträge aufmerkſam. Die Arbeit⸗ geber müſſen der Kaſſe für die Umſtufung der Verſicherten die der⸗ zeitigen Löhne innerhalb einer Woche melden. Im Unterlaſſungs⸗ falle erfolgt Strafanzeige wie Einſtufung der Verſicherten in die höchſte Lohnſtufe, ohne daß Anſpruch auf Rückerſatz der höher berech⸗ neten Beiträge beſteht. Auch wird die Kaſſe bei denjenigen Arbeitk⸗ gebern, die die Meldungen der Löhne unterlaſſen, die Einſichtnahme greifbarer Anſchaulichkeit geſpielt, daß der Wunſch wach wurde, wie⸗ r einmal eine Oper von Smetana oder— das ganze Werk„Vater⸗ land“ zu erleben. Als Hauptwerk des Konzerts iſt die Fauſt⸗Sinfonie“ von Liſzt zu erwähnen. Dieſe motivreiche Sinfonie beſteht aus drei Charakterbildern, deren jedes ebenſo epiſodiſch erzählt, wie ſeine ſinfoniſchen Dichtungen. Der Chorus myſticus am Schluſſe iſt un⸗ organiſch an den Mephiſto⸗Satz angehängt und kann auch wegbleiben Welch ein Unterſchied gegen Beethovens Neunte! Auch hier— Chor und Tenorſolo ganz prächtig von Fritz Bartling geſungen— das mit den Worten„das Ewig⸗Weibliche die liebliche Gretchen⸗Melodie des Adagio intoniert. Hier, noch mehr im erſten erſten Satz, erkennt man aber auch Liſzts ſchwache Seite: eine wirkliche Melodie zu finden. Und wenn er eine erfindet, was nicht häufig vorkommt, ſe iſt ſie zu kurz, zu abgebrochen und zu geſucht, wie die der ſieges⸗ froh ſchmetternden E⸗Trompete„im Anfang war die Tat“, oder etwas ängſtlich wie Gretchens As⸗dur Lyrik. Uneingeſchränktes Lob verdient Prof. Schattſchneiders Ausdeutung. Wie er die verſchiedenartigen Elemente der Sinfonie, die oft zerfließende Form kraftvoll zuſammenſchmiedet, den klanglich ſo diffieilen Gretchenſatz zu warmem Tönen zu bringen weiß und im Mephiſtoteil alle inſtrumentalen Teufeleien ſprühen läßt, um dann den vokalen Schluß zu einer befreienden Apotheoſe zu ſteigern, das ſtellt eine wahrhaft meiſterliche Dirigierleiſtung dar. Der Männerchor verriet eine vorzügliche Schulung, war ganz wundervoll in ſeiner Diſziplin und verdient volles Lob. Kunſt und Wiſſenſchaft es Hochſchulnachrichten. Die philoſophiſche Fakultät der Uni⸗ nerſität zu Bonn hat den ſeit 1907 in Ebenhauſen bei München anſäſſtigen Verlagsbuchhändler u. Schriftſteller Wilhelm Lange⸗ wieſche zu ihrem Ehrendoktor ernannt. In der Begründung heißt es: Dem wiſſenſchaftlich trefflich unterrichteten rheiniſchen Mitbür⸗ ger in. Anerkennung der ganz hervorragenden Dienſte, die er dem geſamten deutſchen Volke, nicht zuletzt der deutſchen akademiſchen ugend in ungewöhnlicher, ſchöpferiſcher Verlegertätigkeit uneigen⸗ nützig und weitblickend geleiſtet hat durch einheitlich angelegte, ziel⸗ bewußt auswählende und kundig deutende Ausgaben wichtiger Denk⸗ male deutſcher Dichtung und deutſcher Geſchichte, dem Urheber und Verfaſſer von Worken die dem Weſen des Deutſchen zu wahrem Verſtändnis und rechter Würdigung verhelfen und daher einen hohen volkserziehertſchen Wert in ſich trugen.— Profeſſor Konrad Guen⸗ dhber hat von der braſtlianiſchen Regierung eine Einladung zur Ausführung zoplogiſcher, auf die Landwirtſchaft angewandter Unter⸗ ſuchupgen im Stagte Pernambuco erhalten. in die Lohnbücher durch ihre Kontrollbeamten vornehmen laſſen. * Das Hebammenweſen. Die durch Verordnung vom 12. Januar 1923, das Hebammenweſen, feſtgeſetzten Gebühren werden mit ſofortiger Wirkung um 200 vom Hunderkerhöht. Darnach ftellen ſich die Koſten einer Entbindung bei minderbemittelten Leuten auf 35 000 M. freibleibend. Bei Geburten in beſſer ſituierten Kreiſen entſcheidet die Stellung wie das Einkommen der Eltern und die Tageszeit der Entbindung Auch die Dauer der Behandlung iſt aus⸗ ſchlaggebend. Die Gebühren betragen 65 000—70 000 M. freiblei⸗ bend, wovon die Hälfte ſofort bei der Geburt zu bezahlen iſt. Aebergang der Bau-, Wohnungs⸗, Feuer- und Geſundheits⸗ polizei auf die Städle. Amtlich wird mitgeteilt: Die da und dorr vertretene Auffaſſung, als ob die Handhabung der Ortspolizei auf den Gebieten des Wohnungs⸗ und Bauweſens, des Feuerſchutzweſens und des Geſundheitsweſens ohne weiteres mit dem 1. April 1925 von den Bezirksämtern auf die Städte im Sinne der neuen Ge⸗ meindeordnung übergehen, iſt nicht zutreffend. Nach§ 23 des neuen Polizeigeſetzes bleibt es vielmehr bis zum 1. Januar 1925 bei den: bisherigen Zuſtand, ſoſern nicht vorher durch entſprechende Vollzugsverordnungen und Anordnungen der zuftändigen Mini⸗ ſterien der Uebergang auf einen früheren Jund n angeordnet wird. Die erforderlichen Vollzugsperordnungen ſind in der Ausarbeitung begriffen, ſo daß mit der Möglichkeit des baldigen Uebergangs der Zuſtändigkeit auf die Städte gerechnet werden kann. An der Handels-Hochſchuſe Mannheim waren im abgelaufenen Winter⸗Semeſter eingeſchrieben: 777 Studierende(gegen 508 und 393 in den vorigen Semeſtern), 1620 Hörer(gegen 860 und 1180). Neuaufgenommen wurden 397 Studierende, abgegangen ſind 128(darunter 46 durch Abſchlußprüfeng). Unter den Studierenden befinden ſich 49 Damen. Die Zahl der ortsanweſenden Studierenden und der Hörer hat ſich im Winter⸗Semeſter 1922/23 auf 2368 erhöht. Das Sommer⸗Semeſter beginnt am 2. Mai. Der Vor⸗ leſungsplan enthält wiederum eine Reihe Reuer Vorleſungen, da⸗ neben ſind wieder Sprachkurſe vorgeſehen für Franzöſiſch, Engliſch, Italieniſch, Spaniſch und(neu) Portugieſiſch. veranſtaltungen Thegternachricht. Julius Bittners Legende„Das Roſen⸗ dufführung gelangt, iſt mufikaliſch geleitet von Erich Kleiber. Spielleitung hat Eugen Gebrath, die ſind von Heinz 4— Der Dichterkomponiſt wird der Porſtellung perſönlich bei⸗ wohnen. F. Der Geſangverein„Sängerbund“ mannheim⸗Sandhofen ver⸗ anſtaltete letzten Sonntag ſein diesjähriges Frühjahrskonzert. Treff⸗ lich waren die Leiſtungen des ca. 50 Mann zählenden Chores. Auf⸗ gärtlein“, die am nächſten Sonntag im Nationalthegter zur—— te faſſung, Rhythmik und dynamiſche Schattierungen ſind die Erfolge beſonderer Pflege des umſichtigen Dirigenten. Mit Ruhe und Sicher⸗ heit wurden ſelbſt ſchwierigere Stellen, wie Hegars„Morgen im Walde“ und Krämers„Andreas Hofer“, überwunden. Von den ſehr glücklich gewählten Volks⸗ und Scherzliedern gefiel„der Liebes⸗ ſchmied“ ſo gut, daß das Lied wiederholt werden mußte. Bei dem Jungmänner⸗Doppelquartett fehlt es etwas am Stimmengausgleich. Doch auch dieſes verſpricht die beſten Hoffnungen. Der Verein ver⸗ fügt über einen gutgeſchulten, wohlausgeglichenen Chorkörper. Der Beſuch ſtand leider weit hinter den vortrefflichen Leiſtungen der Sängerſchar. Kommunale Chronik *Billingen, 12. März. In der jüngſten Bürgerausſchuß⸗ ſitzung wurde der Voranſchlag für 1922/ 3 beraten. Bür⸗ germeiſter Lehmann ſtellte in ſeinen einleitenden Ausführungen feſt, daß das Bild des Voranſchlages, wenn man agells zuſammen⸗ faſſe, kein ungünſtiges ſei. Die Haupteinnahme bildet für Villingen der Wald, der geſchont und das Stahlgerippe der Finanzverſorgung bleiben müſſe. Man könne nicht mehr aus dem Wald herausholen, als jedes Jahr zuwächſt. An größeren Aufgaben liegen der Stadt u. a. vor: Schwimmbad, Wohnungsbau, Umbau des Kaufhauſes, Friedhofserweiterung und Erſtellung einer Leichenhalle. Das Schwimmbad käme auf 400 Millionen, 34 Millionen bedeuten 68 Mark Gemeindeumlagen. Der Notwendigkeit der Erſtellung von Wohnungen verſchließt ſich der Gemeinderat nicht. Der Reichstags⸗ ausſchuß will die Wohnabgabe um das 395fache erhöhen, das gäbe für Villingen 179 Millionen, wofür etwa 10 bis 12 Wohnungen, höchſtens 18 Wohnungen einſchließlich Kapitaliſierung echaut wer⸗ den könnten. Die Stadt wolle in dieſem Jahre etwa 18 Wohnungen erbauen. Die allgemeine Wirtſchaft der Stadt wird überaus belaſtet; es iſt ganz unmöglich, alles auf einmal auszuführen, man habe viel⸗ mehr den äußerſten Zwang, langſam zu tun. In erſter Linie müſſe man den wirtſchaftlich Schwachen Rechnung tragen, ihnen müſſe ge⸗ holfen werden. In der weiteren Ausſprache wurde von dem ſozial⸗ demokratiſchen Redner bemerkt, wenn 15000 Feſtmeter geſchlagen würden, könnte man eine Milliarde herauswirtſchaften. Forſtmeiſter Neukirch ſtellte demgegenüber feſt, daß der Zuwachs an Holz und Jahrzehnt 22 000 Feſtmeter betrage, herausgehauen würden aber 27 000 Feſtmeter. Den Vorſchlag eines außerordentlichen Holzhiebes könne er bei der oberen Forſtbehörde nicht befürworten. Es würden geſchlagen 60 Prozent Nutzholz und 40 Prozent Brennholz, alſo gewiß keine Lappalie. Vor dem Kriege wurden jährlich 5000 Ster Brennholz gehauen, von denen 4000 Ster gebraucht wurden, wäh⸗ rend jetzt infolge der hohen Kohlenpreiſe 10 000 Ster gebraucht würden. Kleine Mitteilungen In Köln nahm die jüngſte Stadtverordneten⸗ ſitzung wie in Berlin einen ſehr ſtürmiſchen Verlauf. Durch das Verhalten der Kommuniſten kam es zu Vorfällen, wie ſie Köln noch nicht geſehen hat. Bei Eintritt in die Tagesordnung be⸗ gannen die Vertreter der beiden linksradikalen Parteien laut zu ſchreien und gegen die Verweiſung eines Antrages auf die Neu⸗ regelung der Kontrollausſchüſſe in geheimer Sitzung zu proteſtieren. Der Vorſitzende konnte ſich kaum der Beſchimpfungen gogen die Verwaltung erwehren. Als dann auch auf der Tribüne eſchimpfungen gegen die Verwaltung laut wurden, ließ der Vor⸗ ſitzende röumen und ſchloß die Sitzung. Es wurde verſucht, eine Verſtändigung in der ſtrittigen Vorlage herbeizuführen, was aber nicht gelang. Als die Sitzung wieder eröffnet wurde, teilte der Vorſitzende mit, daß die Vorlage doch in öffentlicher Sitzung be⸗ handelt werden ſoll. Die Sladtverordneten von Remſcheid haben be⸗ ſchloſſen, die Straßenbahn ſtillzuſetzen. Verhandlungen, die mit der Induſtrie und anderen Erwerbskreiſen zum Zwecke einer Hilfsaktion für die Bahn ſchweben, ſind noch nicht abgeſchloſſen. Bei einem günſtigen Ergebnis ſoll die Wiederaufnahme des Betriebs er⸗ wogen werden. Dder monatliche Fehlbetrag der Straßenbahn iſt jetzt auf 20 Millionen Mark angewachſen. In ihrem Abſchluß für das laufende Rechnungsjahr wird, mit den Abſchreibungen, eine Un⸗ terbilanz von 70 Millionen Mark zu decken ſein. Der Einheitsſarg wird nächſtens auch in Duisburg eingeführt. Die Stadtverwaltung hat bei den in Frage kommenden Gewerbetreibenden für ihre Anregungen Verſtändnis gefunden. Man rechnet damit, den Einheitsſarg vom 15. März ab zum Ver⸗ kauf ſtellen zu können. Er wird etwa 25 Prozent billiger ſein als die jetzt meiſt üblichen e, weil er in ſeiner Ausſtattung ein⸗ facher(Holzſarg mit Oela iſt werden kann. Bei einer Beſprechung der Vertreter rheiniſch⸗weſtfäliſcher Städte über die Feſtſetzung der Mietpreiszuſchläge wurden als Unterlage für Belriebs⸗ und Verwaltungskoſten 2000 Prozent, für laufende Inſtandſetzungs⸗Arbeiten 5000 Prozent und als Vorſchüſſe für die umzulegenden Betriebskoſten 10 000 Prozent angegeben. Hierzu käme dann noch die Wohnungsbauabgabe. Dieſe ſoll nach vorliegenden Anträgen auf 10 000 Prozent bemeſſen werden, ſo daß insgeſamt an Zuſchlägen zur Friedensmiete 27 000 Prozent oder das 270fache der Friedensmiete zu tragen wären. In Berlin haben die mit der Feſtſetzung der ſtädtiſchen Werk⸗ tarife beauftragten Unterausſchüſſe der Werkdeputation mit Rückſicht auf die geſtiegenen Kohlenpreiſe folgende Erhöhungen feſtgeſetzt: für Waſſer von 200 auf 400, für Gas von 420 auf 700 l, für Strom von 800 auf 1200 ½. Die neuen Tarife gelten von der Standaufnahme im März ab. Die fortſchreitende Geldentwertung zwingt auch die Berliner Sparkaſſe, die Vergütungen und Entſchädigungen für die von ihr getätigten Geſchäfte der vermindenien Kaufkraft des Geldes an⸗ zupaſſen. Dabei kann auch vor der Einſchränkung einzelner Ge⸗ ſchäftszweige, für die die aufkommenden Gehühren in keinem Ver⸗ hältnis ſtehen, nicht Halt gemacht werden. Hierzu gehört in erſter Linie die Aufbewahrung und Verwaltung von Wertpapieren ge⸗ ringen Umfanges. koſten Löhne und Gehälter auch nur einigermaßen die entſtehenden trich) und in Maſſer hergeſtellt Unkoſten decken zu können, mußte die Sparkaſſe den Mindeſtſatz für jedes Depot auf 200 M. feſtſetzen. Dadurch werden die Zinſen. die den Hinterlegern aus den Depots zuſtehen, vielfach reſtlos auf⸗ gezehrt. Die Aufhebung des Depotzwanggeſetzes ſteht unmittelbar bevor. Dies gibt der Sparkaſſe Veranlaſſung, alle Hinterleger von Wertpapieren bis zum Geſamtnennwert von mindeſtens 5000 Mark aufzufordern, ihre Depots aufzulöſen. Die Aufbewahrung ſo geringer Werte kann jetzt durch die Beſitzer ſelbſt erfolgen, da ſte künftig in der Lage ſein werden, die Zinsſcheine wie früher bei jeder Sparkaſſe und Bank einzulöſen. Aus dem Lande * Hockenheim, 14. März. Am Samsgtag verhaftete hier die Gen⸗ darmerie zwei Männer, die als Täter der großen Tabakdiebſtähle in Höhe von 2,7 Millionen Mark in der hieſigen Zigarrenfabrik Halle u. Benſinger in Betracht kommen. Einer der Verhafteten war bis vor kurzer Zeit in der Fabrik als Lagerverwalter tätig. (heidelberg, 14. März. Zwei Volksſchüler im Alter von 11 und 8 Jahren aus Kirchheim haben vor wenigen Tagen am Kirchheimier Bahnhof zwei zum Aufladen von Zementröhren beſtimmte Eiſen⸗ rollen geſtohlen und an eine Althändlerin verkauft. *Heidelberg, 14. März. Am Montag wurde eine ledige Dame (Dr. phil.) von auswärts, die ſchon längere Zeit leidend iſt, nach ge⸗ waltſamer Oeffnung ihres Zimmers am Schreibtiſch ſitzend tot auf⸗ gefunden. Man glaubt, daß ſie ſich vergiftet hat. Seit 1818 -G/ Berlin C25 Seit 1818 n Um bei dem jetzt hohen Stand der Material⸗ ihr ſchändliches Handwerk fortzuſetzen. 5 4. Seite. Nr. 123 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 14. März 1923 : Kaſtatt, 14. März. Der hieſige Ziegenzuchtverein hat von hie⸗ ſigen Induſtriellen eine größere Summe Geldes erhalten, die dazu dienen ſoll, Armen und Kranken, Altereſchwachen, Tuberkulöſen und Wöchnerinnen, die ſich keine Milch taufen können, Ziegenmilch zu billigeren Preiſen zu liefern. Müllheim, 14. März. Bei einer Grundſtücksverſteigerung in Müllheim wurde eine ausgeſchriebene Wieſe von 20 Ar zu 2,8 Mil⸗ lionen Mark geſteigert. Dagegen blieben 6 Rebſtücke bis zur Hälfte r dem Anſchlag, der von den Verkäufern auf mindeſtens 40 bis 0 Mark angeſetzt war. Auch in Auggen ging es letzte Woche einer Rebverſteigerung nicht beſſer. Bieter waren nur wenige erſchienen und die Stücke gingen dadurch im Verhältnis zu ihrer Glite ziemlich billig ab. Das höchſte Gebot war 117000 Mark pro Ar, das niedrigſte dagegen 38 000 Mark. Waldshut, 14. März. Hier würde ein angebliches Patent⸗ büro aufgehoben, das ſich mit Schmuggel befaßte. Dem Inhaber des Büros, einem gewiſſen Maag, gelang es, bereits vor der Ent⸗ deckung ſich aus dem Staube zu machen. Säckingen, 14. März. Die Arbeiterſchaft der Geſellſchaft für Bandfabrikation Säckingen hat vereint mit der Firma eine Geld⸗ ſumme von 800 000 zu Gunſten früherer Arbeiter und Arbeiter⸗ innen, die infolge Alters nicht mehr arbeitsfähig ſind, geſtiftet. Nachbargebiete )6 Stuttgart, 14. März. Auch die württembergiſchen Brauereien erhöhten ab Montag, 12. März die Bierpreiſe. Als Richtpreiſe für den Verkauf wird den Wirten empfohlen: das 0,3 Liter⸗Glas Lager⸗ bier zu 280 /, das 0,3 Liter⸗Glas Spezialbier zu 350 zu verkau⸗ fen. Richtpreiſe für den Verkauf des Flaſchenbiers: die 0,5 Liter⸗ flaſche Lagerbier zu 425., die 0,6 Literflaſche zu 500, die 0,7 Li⸗ terflaſche Lagerbier zu 575 l, die 0,5 Literflaſche Spezialbier 525, die 0,6 Literflaſche zu 625 und die 0,7 Literflaſche zu 725 l. In Gaſtſtätten mit erhöhtem Aufwand können entſprechende Zuſchläge gemacht werden. * Pirmaſens, 14. März. Infolge der franzöſiſchen Rheinzoll⸗ grenze befindet ſich die Pirmaſenſer Schuhinduſtrie in einer ſchlim⸗ men Lage. Vom Rechtsrhein iſt ſie durch die Ordonnanz 143, die die franzöſiſche Ausfuhrbewilligung des Ausfuhrbüros Ludwigshafen gegen eine 10prozentige Gebühr verlangt, abgeſchloſſen und zwar ab⸗ geſchloſſen im wirklichen Sinne, weil die Benutzung einer Ausfuhr der Ausfuhrbüros von den Fabrikanten abgelehnt wird, von den deutſchen Behörden unter Strafe geſtellt iſt und auch die Boykottie⸗ rung ſolcher Waren erfolgen ſoll. Die Schuhinduſtrie wurde ganz beſonders betroffen dadurch, daß am 15. Februar plötzlich jede Aus⸗ fuhr geſperrt worden iſt und 16000 Pakete Schuhwaren im Werte von vier Milliarden in Pirmaſens wieder an die Schuhfabrikanten zurückgegeben werden mußten. Nach dem Rheinland iſt die einzige Beförderungsmöglichkeit der Autoverkehr. Die Einrichtung eines Poſtautoverkehrs ſtößt auf Schwierigkeiten aus verſchiedenen Grün⸗ den. Es iſt klar, daß unter dieſen Verhältniſſen die Kurzarbeit raſch zunimmt und ein großer Teil der Schuhinduſtrie vor der Stillegung ſich befindet. Gerichtszeitung Kleiderſchmuggler Jreiburg, 12. März. Am Samstag kam hier vor der Straf⸗ kammer eine große Schmuggleraffäre zur Verhandlung. Als Hauptangeklagte hatte ſich die 40 Jahre alte Roſalie Wuch⸗ nex aus Lörrach zu verantworten, die alle möglichen Gegenſtände nach der Schweiz ſchmuggelten. Außer ihr ſtanden noch 8 Perſonen wegen Beihilfe unter Anklage. Das Gericht verurteilte die Witwe Roſalie Wuchner zu 8 Monaten Gefängnis und 100 0004 Geldſtrafe oder ein weiteres Jahr Gefängnis, die 20jährige Näherin Marie Meyer aus Wehr zu 3 Monaten Gefängnis und 50 000 Geldſtrafe, den Metzger Adolf Leingruber zu 5 Monaten und 70 000 Geldſtrafe oder ein weiteres Jahr Gefängnis, den Fabrik⸗ arbeiter Karl Seyfritz zu 5 Monaten und 60 000 ½ Geldſtrafe oder ein weiteres Jahr Gefängnis, den Friſeur Hermann Keller zu 2 Monaten und 30 000%½ Geldſtrafe, die 39jährige Fabrik⸗ arbeiterin Anng Reitmeyer zu 2 Monaten und 20 000% Geldſtrafe und die Tochter des nicht vor Gericht erſchienenen Schnei⸗ dermeiſters Johann Muffler, der von der Baſter Polizei feſt⸗ genommen wurde, die 18jährige Anna Muffler, ſämtliche aus Lörrach, erhielten eine Geldſtrafe von 20 000. Ein Angeklagter war nicht vor Gericht erſchienen. Der Schneidermeiſter Johann Muffler aus Lörrach betrieb längere Zeit hindurch mit Hilfe anderer Perſonen einen einträg⸗ lichen Kleiderſchmuggel nach ſel, von dem ſchließlich auch die ſchweizeriſche Zollbehörde Wind bekommen hatte. Auf einer ſolchen Reiſe wurde er im badiſchen Bahnhof in Baſel von der ſchweize⸗ riſchen Polizei verhaftet und nach dem Baſler Gerichtsgefängnis abgeführt. Der Verhaftete befindet ſich jetzt in einer doppelten Zwickmühle, denn ſobald ihn die Schweizer laufen laſſen, erwarter ihn auf deutſcher Seite die Anklage wegen verbotener Ausfuhr, während er ſich bei den Schweizern wegen unerlaubter Einfuhr zu verantworten hat. Ein Wucherprozeß Die 2. Strafkammer Karlsruhe hatte ſich mit einer umfang⸗ reichen Strafſache zu befaſſen. Unter der Anklage des Wuchers ſtand der Privatier Theodor Denzle aus Pforzheim und unter der des Betruges und des Konkursvergehens der Fabrikant Adam Sittel aus Winnweiler. Denzle gewährte im Januar 1921 einem Schnelder⸗ meiſter Ernſt ein Darlehen von 25 000 Mark. Da Ernſt in geldlichen Schwierigkeiten war, bot er ſein ganzes Stofflager als Sicherheit an. Der Wert des Lagers überſtieg aber weit den des Darlehensbetrags. Denzle, der annehmen mußte, daß Ernſt ſich in ſchlechten Geldver⸗ hältniſſen befand, drang auf Aushändigung eines Wechſels in Höhe von 3000 Mark und Ernſt händigte auch dieſen Wechſel aus. Da Ernſte immer mehr in finanzielle Schwierigkeiten geriet, konnte er das Darlehen zur gegebenen Zeit nicht zurückzahlen und Denzle er⸗ ſchien eines Tages mit dem Gerichtsvollzieher und kurzerhand wur⸗ den die als Sicherheit gegebenen Gegenſtände gepfändet. Mit einem gewiſſen Burkhard trat Denzle ebenfalls in Geſchäftsbeziehungen, nachdem er ſchon früher mit Burkhard Prozeſſe geführt hatte. Dieſer ſoll auch in eine gewiſſe Zwangslage gegenüber Denzle gekommen ſein, denn er mußte ein Darlehen von 10 000 Mark für ein ſolches von 13000 Mark hinnehmen. Außerdem mußte Burkhard Denzle Maſchinen zu außerordentlich hohen Preiſen abkaufen. Der Mit⸗ angeklagte Sittler erhielt auch ein Darlehen von Denzle, doch ließ er ſich einen Betrug zuſchulden kommen, denn er verbürgte ſeine ganze Einrichtung als Sicherheit, obwohl ſie ſchon acht mal verpfändet war. Andererſeits nahm Denzle dem Sittler Silber weit unter dem Tages⸗ preis ab. Das Gericht fällte nach 1gſtündiger Beratung folgendes Urteil: Denzle erhält wegen Wuchers vier Monate Gefäng⸗ nis und 20 000 Mark Geldſtrafe, Sittler wegen Betrugs eine Geldſtrafe von 50 000 Mark. Grabſchänder vor Gericht Vor der Straflammer in Kaiſerslautern hatten ſich die Erbrecher der Familiengruft Jaeniſch zu verantworten. In. der Nacht vom 8. auf 9. Januar drangen die zwei Angeklagten Heinrich Fuchs, geb. 1902, und Oskar Heil, geb. 1889, beide Tagner, über die Kirchhofsmauer in den Friedhof von Kaiſerslautern ein, mit der Abſicht, das Familienbegräbnis Jaeniſch zu plündern, Unter Zuhilfenahme von Stemmeiſen räumten ſie die Randſteine, die die Grabſtätte einfaßten, hinweg, trugen die 30 Zentimeter hohe Erdſchicht ab, ſo daß die Metallplatte freilag. Dieſe rückten ſie ge⸗ meinſam zur Seite, um dadurch die Grube in halber Breite frei zu bekommen und in die Grube ſelbſt einſteigen zu können. Bei dieſem Vorhaben bemerkten die Verbrecher erſt, daß ſie vergeſſen hatten, eine Kerze zur Beleuchtung mitzunehmen. Sie kehrten deshalb noch⸗ mals in die Stadt zurück und verforgten ſich mit Licht, um dann nunmehr offenliegende Zinkſarg wurde mittels eines Meſſers in eſner Länge von 35 Zenti⸗ metern aufgeſchlitzt und die dadurch losgelöſte Zinkdecke belſelte ge⸗ ſchlagen. Den unter dem Zinkſarg liegenden Holzſarg bohrten ſie an. In die Bohröffnung führten ſie eine Holzſäge ein und ſchnitten eine große Deffnung in den Sarg, ſo daß die Leiche freigelegt wurde. Nun machten ſie ſich daran, die einzelnen Glieder abzuleuchten und zu betaſten, um Wertgegenſtände oder Schmuckſachen zu finden. Trotzdem ſie dieſe Suche aufs genaueſte durchführten, fanden ſie nichts. Sie verließen den Schauplatz ihrer gemeinen Tätigkeit, ohne ſich viel um die Unkenntlichmachung ihrer Spuren zu kümmern. Der an dem verſuchten Leichenraub noch mitbeteiligte Schemanek iſt flüchtig. In der Verhandlung gab Fuchs den Sachverhalt zu, während Heil überhaupt beſtritt, bei der Sache beteiligt geweſen zu ſein. Durch das Geſtändnis ſeines Komplizen wurde er ſedoch leicht überführt. Während Fuchs bisher noch unbeſtraft iſt, wurde Heil erſt vor kurzem aus dem Zuchthaus entlaſſen. Das Gericht verur⸗ teilte Heil wegen eines Verbrechens des verſuchten ſchweren Dieb⸗ ſtahls zu acht Jahren, Fuchs zu fünf Jahren Zucht⸗ haus. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden beiden auf die Dauer von zehn Jahren abgeſprochen und auf Zuläſſigkeit der Stellung unter Polizeiaufſicht erkannt. Die herrenloſe Untergrundbahn Man keynt den Begriff des herrenloſen Grundſtücks, das von ſeinem bisherigen Eigentümer aufgegeben wird, weil er die darauf liegenden Laſten nicht tragen kann. Dieſelbe merkwürdige Entwick⸗ lung haben die Eigentumsverhältniſſe der Dahlemer Untergrundbahn genommen. Die Bahn war von der Kommiſſion zur Aufteilung der Domäne Dahlem auf ihrem Grund und Boden als Einſchnittbahn gebaut und mit ihren Zuſchüſſen betrieben worden. Bei der Bil⸗ dung Groß⸗Berlins kam auch der Gutsbezirk Dahlem zur neuen Stadtgemeinde; es fragt ſich aber, ob damit auch die wirtſchaftliche Anlage der Dahlemer Untergrundbahn in das Eigentum der Stadt⸗ gemeinde übergegangen iſt. Heute, wo die Zuſchüſſe immer höher werden, will niemand Eigentümer der Bahn ſein und die Strom⸗ und Betriebskoſten bezahlen. Der Landwirtſchaftsminiſter als ober⸗ ſter Chef der Aufteilungskommiſſion weigert ſich grundſätzlich, die von der Stadt aufgewendeten Stromkoſten zu tragen. Der Magiſtrat ſchickte darauf dem Fiskus einen Zahlungsbefehl; der Fiskus erhob Widerſpruch und in der Verhandlung der Klage behauptete der Fis⸗ kus, er ſei nicht Eigentümer der Bahn und könne daher auch nicht verklagt werden. In erſter Inſtanz iſt jedoch der Fiskus vom Landgericht Berlin zur Zahlung verurteilt worden. Das Gericht entſchied, daß der Fiskus„paſſiv legitimiert“ und Eigen⸗ tümer der Bahn ſei. Zur Entſcheidung ſteht nur noch die Höhe der Forderung der Stadt an den Fiskus. Auch die Hochbahngeſell⸗ ſchaft hat den Fiskus wegen der Betriebskoſten verklagt, die er ſeit dem Februar 1921 nicht bezahlt hat. Auch in dieſer Klage iſt der Fiskus verurteilt worden. Es bleibt abzuwarten, ob ſich der Staat bei der Entſcheidung des Landgerichts Berlin be⸗ ruhigen wird. Die Hochbahn iſt inzwiſchen ſchon zu ihrem Gelde gekommen; denn auf ihre Ankündigung, daß bei Nichtzahlung der Betriebskoſten der Betrieb eingeſtellt werden würde, hat der Fiskus freiwillig den auf ihn entfallenden Teil gezahlt. Beſtrafte Wucherer Frankenthal. Der Viktualienändler Vetter wurde durch Urteil des Wuchergerichts vom 5. März wegen Preiswucher zu einer Geldſtrafe von 500 000% ev. 1 Jahr Gefängnis und Ein⸗ ziehung des Uebererlöſes von 17 800 verurteilt. Köln, 12. März. Das Kölner Wuchergericht verurteilte wegen Salvarſanſchiebungen, gefälſchten Salvarſans, einen Mann namens Humberg zu 1 Jahr Gefängnis und 300 000& Geldſtrafe, ferner den Schmied Wilh. Hoffmann und den Chauffeur Heinrich Hoffmann wegen Verſchiebung von 200 Zentner Schinken ins Ausland zu 1 Jahr Gefängnis und 500 000„ Geldſtrafe. Lebensmitleldiebe Im Oktober v. J. wurden in die Keller eines Mainzer Lebensmittelgeſchäftes eingebrochen und bedeutende Vorräte an Schweizer⸗ und Limburger +* geſtohlen. Der Käſe wurde hauptſächlich durch den Wirt und Metzger Klein in Amöneburg in Wiesbaden, durch die Vermittlung eines Kaufmanns in Sonnen⸗ berg, abgeſetzt. Als Diebe hatten ſich vor der Mainzer Strafkammer zu verantworten: der vorbeſtrafte Hauſierer Friedrich Kuhn in Bretzenheim, der inzwiſchen aus der Landes⸗Heil⸗ und Pflegeanſtalt in Alzey durchgebrannt iſt, und gegen den ſpäter deshalb verhandelt werden muß, den vorbeſtraften Arbeiter G. Blumenſchein aus Worms, in Mainz wohnhaft, den vorbeſtraften Fuhrmann Stephan Walter von Mainz, den vorbeſtraften Arbeiter Chriſt. Zörns aus Sachſenhauſen und den vorbeſtraften Fuhrmann K. Collet von Mainz. Blumenſchein und Becker wurden zu je drei Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht, Walter zu 2 Jahren Gefängnis und 5 Jahren Ehrverluſt, Collet wegen Beihilfe zum Diebſtahl zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt. Zörns wurde freigeſprochen. Der Wirt und Metzger Johann Karl Klein in Amöneburg wegen Hehlerei zu 9g Momaten Gefängnis, der Kaufmann aus Snun⸗ nenberg, weil er ohne Handelserlaubnis den Käſe in Wiesbaden abſetzte, zu 20 000 Geldſtrafe und Einziehung des Gewinnes von 12 000„ und ein Mainzer Händler, der 30 Pfund Käſe be⸗ zogen, zu 30 000 Geldſtrafe verurteilt. Sportliche Rundſchau Motorradſport Der Mokorfahrer⸗Club Mannheim als Mitbegründer des deulſchen Molorfahrerverbandes Schon einige Jahre machten ſich Beſtrebungen bemerkbar, die das Ziel verfolgten, die deutſchen Motorradfahrer zu einem feſtgefüg⸗ ten Verband zu vereinigen. Dieſe Bewegung war nicht unbegrün⸗ det. Der Allgemeine Deutſche Automobil⸗Club(A. D. A..) Mün⸗ chen, dem die meiſten Fahrer bisher angehörten, hat es nicht verſtan⸗ den, den berechtigten Wünſchen der Motorradfahrer Rechnung zu tragen— ja er hat ſich ſolchen hartnäckig verſchloſſen. Der A. D..“ ., der den Wagenſport ſein Lieblingskind nannte, ſetzte den Motor⸗ radfahrer bei jeder Gelegenheit hintan. So paradox es klingen möge: der mächtig emporblühende Motorradſport war ihm ein Dorn im Auge. Hierin witterte er Gefahr— er fürchtete die Entwicklung, die Machtgeltendmachung des„vernachläſſigten“ Kindes. Der A. D. A. C. hat ſich infolge ſeiner betriebenen Clubpolitik ſelbſt einen ſchweren Schlag verſetzt. Dazu kommt, daß ſeine Verwaltung am Jahres⸗ ſchluß auf ein Defizit von nicht weniger als 25 Millionen ſchauen konnte— die Frucht ſeiner Organiſation, die bekanntlich auf Einzel⸗ mitgliedſchaft baſiert. Die Motorradfahrer ſtrebten innerhalb des A. D. A. C. eine koordinierte Vereinigung an, um alles das unternehmen zu können, was dem Motorradſport not tut. Die Leitung des A. D. A. C. wider⸗ ſetzte ſich dem auf das Entſchiedenſte. Was Wunder, wenn den Mo⸗ torradfahrern ſchließlich die Geduld ausging, wenn ſie ſich der Be⸗ deutung ihrer Sportſtellung voll bewußt wurden und zur Gründung eines ausgeſprochenen Motorradfahrer⸗Verbandes ſchritten. Welchen Anklang ſie fanden, beweiſt die impoſante Gründungsver⸗ ſammlung zu Halle am 25. Februar. Dem deutſchen Motor⸗ radfahrerverbande traten ſofort 29 Clubs mit über 4000 Mitgliedern bei. Eine Reihe anderer Clubvertreter ſtellten nach Kenntnisnahme des Programms ihren Beitritt in ſichere Ausſicht. Für Mitglieder örtlicher Clubs gibt es nun keine zwei Beiträge mehr; ſie zohlen vielmehr nur ihren Clubbeitrag, wovon der Orts⸗ club 20 Prozent an den Verband abführt. Jedes Mitglied iſt wahl⸗ und ſtimmberechtigt— es gibt keine außerordentlichen Mitglieder im Verband, die weder wählen dürften noch gewählt werden könn⸗ ten. Auf das Sportprogramm wird noch zurückzukommen ſein. Es ſei nur erwähnt, daß für 1923 drei große Induſtrieveranſtaltungen vorgeſehen ſind, davon die erſte zu Pfingſten auf der Opelbahn um den großen Opelpreis. Turnen. Deutſche Turnerſiege in Finland. Der bekannte Mehrkämpfer Rudolf Kobs⸗Breslau hat mit beſtem Erfolg an turneriſchen Ver⸗ anſtaltungen in Finland teilgenommen. In Tammersfors und Wiborg belegte er in den Zwölfkämpfen jedesmal den erſten Plagz. In Helſingfors mußte er ſich, nur infolge eines Unfalls, mit dem zweiten Platz begnügen. Schwimmen Bekord eines Jugendſchwimmerg. Bei einem in Leipzig zum 21 Austrag gekommenen Jugendſchwimmen ſtellte zum erſtenmal ein Jugendſchwimmer einen deutſchen Rekord auf und zwar durch⸗ ſchwamm Eickner⸗Schwimmperein Rhenania Küöln 400 Meter freier Stil in:32. Der bisherige, von Heinrich aufgeſtellte Rekord betrug 5235. Kuderſport Südweſtdeulſche Ruderregalten im Jahre 1923 Im Ruderjahr 1923 ſind für Südweſtdeutſchland folgende offene Regatten vorgeſehen: Karlsruhe 3. Juni, Mainz 9. und 10. Juni, Worms 17. Juni, Frankfurt a. M. 24. und 25. Juni, Mannheim 1. Juli, Heilbronn 8. Juli und Heidelberg 15. Juli.— Wie wird es werden? So fragt ſich der Vereinskaſſierer angeſichts der ins ungeheuere gewachſenen Unkoſten. Für einen Rennachter müſſen z. Zt. über vier Millionen Mark bezahlt werden und andere Boote ſind nicht weſentlich billiger. Die Frachten zu den Regattaplätzen werden rieſige Summen verſchlingen, ganz abgeſehen von den Schwierigkeiten und Koſten der Unterbringung der Mann⸗ ſchaften. Vor gleichen Problemen ſtehen die Regattavereine, die wahrſcheinlich die Anlagen der Regattaplätze und den ganzen tech⸗ niſchen Apparat auf das allernötigſte einſchränken müſſen, um die Durchführung der Regatten mit einfachſten Mitteln möglich zu machen. Die Häfen von Karlsruhe und Mannheim mit ihren ſchönen Regattaſtrecken ſind von den Franzoſen beſetzt, die Durch führung von Regatten in Worms und Mainz angeſichts der Zoll⸗ ſperre iſt mindeſtens zweifelhaft. Wenn wir auch hoffen, daß ſich die Verhältniſſe bis zum Juni in grundlegender Weiſe ändern, ſo müſſen wir doch zunächſt mit den jetzigen Verhältniſſen rechnen. Der Mannheimer Regattaverein fände vielleicht den leichteſten Ausweg, indem er ſeine Rennſtrecke auf den Neckar verlegte, aber für die anderen genannten Regattaplätze käme eine ſolche Aushilfe nicht in Frage. Gemäß den derzeitigen Verhältniſſen iſt auch keine Möglich⸗ keit gegeben, Boote aus den beſetzten Gebieten zu Regattazwecken ins unbeſetzte Deutſchland zu bringen. Die ganzen Rennausſichten der ſüdweſtdeutſchen Rudervereine hängen alſo von einer Aenderung und Beſſerung der gegenwärtigen politiſchen Lage ab, und in dieſen Wün⸗ ſchen gehen wir alle einig.— Von dem Mannheim⸗Ludwigs⸗ hafener Regattaverein iſt z. Zt. die Mannheimer Ruder⸗ geſellſchaft beſonders hart betroffen, in deren Bootshaus am unteren Neckar die Franzoſen Räume für Bürozwecke beſchlagnahmt hahen. Der Mannheimer Ruderklub übt ſchon einige Zeit mit ſungen Mann⸗ ſchaften im Vierer und auch der Ludwigshafener Ruderverein bringt täglich Jungmannen in Uebungsbooten auf das Waſſer. Literatur Zehn Jahre„Echo-Continenkal“. Unter den Werbe⸗ und Haus⸗ Zeitſchriften namhafter Induſtrie⸗Unternehmungen nimmt das von der bekannten Weltfirma„Continental⸗Caoutchouc⸗ und Gutto⸗ Percha⸗Compagnie, Hannover“ herausgegebene„Echo⸗Continental“ von jeher eine Sonderſtellung ein, die ihm eine von Jahr zu Jahr wachſende große Leſer⸗ und Freundesſchar ſichert. Die Verbreitung der vornehm aufgemachten Zeitſchrift iſt inzwiſchen derart umfang⸗ reich geworden, daß ihr Fortbeſtand trotz der wirtſchaftlichen Schwie⸗ rigkeiten auch für das Jahr 1923 ſichergeſtellt wurde. So erſcheint jetzt die erſte Nummer des 11. Jahrgangs dieſes vielſeitigen Blattes mit künſtleriſchem Umſchlag und Bildſchmuck und mit denkbar um⸗ fangreichem Inhalt aufgemacht: Neben Kraftfahrzeug⸗ und Fahrrad⸗ weſen werden Winterſport und Segelflug behandelt, ſchönliterariſche Beiträge bekannter Schriftſteller, künſtleriſche Zeichnungen, Humor, Technik, Autorecht und ein Preisausſchreiben vervollſtändigen den Inhalt des Heftes, das wie alle früheren Ausgaben des„Echo⸗Con⸗ tinental“ weit über die Kreiſe der Intereſſenten hinaus überall Freunde und Anhänger finden wird. Ueber Bezugspreis und ⸗Be⸗ dingungen gibt der Verlag der Continental⸗Caoutchouc⸗ und Gutta⸗ Percha⸗Compagnie, Hannover, Auskunft. Neues aus aller Welt — FJranz Wichmann 7. Der bekannte Schriftſteller Fronz Wichmann iſt in München in den Iſaranlagen als Leiche aufge⸗ funden worden. Man nimmt an, daß dem 64jährigen bei einen: Spaziergang ein Unglück zugeſtoßen iſt. —. Stapellauf des größten Eiſenbeton-Binnenſchiffes. Auf der Mindener Eiſenbetonwerft lief das größte bisher in Eiſenbeton erbaute Binnenſchiff der Welt vom Stapel. Es trägt bet einer Länge von 67 Metern, einer Breite von 6,20 Metern und einem Tiefgang von 2,50 Metern 900 Tonnen. Mit ſeinem Leertief⸗ gang von 54„e hat es nahezu den der Eiſenſchiffe erreicht. Das Schiff wurde in dem Eiſenbetonſchwimmdock der Werft erbaut, das ſich in zweijährigem Betriebe außerordentlich gut bewährt hat⸗ Die beſonderen Vorteile der Eiſenbekonſchiffe ſind die bei weitem geringeren Bau⸗ und Unterhaltungskoſten, die nach Feſtſtellungen von Lloyd Liſt etwa ein Fünftel der Eiſenſchiffe betragen. Sogar die amerikaniſche Fachpreſſe hat zu dieſem Ereignis Berichterſtatter nach der Werft entſandt. — Der Schüler des Hauptmanns non Köpenick. In der Ge⸗ meinde Marzhauſen im Weſterwald erſchien dieſer Tage ein Herr, der um eine Unterredung mit der Gemeindeverwaltung er⸗ ſuchte und der ſchnell verſammelten Gemeindevertretung erklärte, daß bedeutſame Veränderungen in der Leitung der Ueberlandzentrate und dem Marzhauſener Ortsnetz notwendig wären. Die Gemeinde müſſe allerdings damit rechnen, einen Tag ohne Licht zu ſein, da die 2 dünnen abgenommen und durch ſtärkere erſetzt wer⸗ en müßten. Nachdem der Gemeinderat ſeine Zuſtimmung zu dieſen Arbeiten erteilt hatte, erſchienen tatſächlich kurz darauf einige Mon⸗ teure, die das geſamte Ortsnetz abnahmen und den über 1000 Meter langen Kupferdraht unter tätiger Mithilfe der Ein⸗ wohnerſchaft auf ein Fuhrwerk verluden und nach dem Bahnhof ab⸗ transportierten. Als einige Tage vergingen, ohne daß der abgenom⸗ mene Leitungsdraht erſetzt worden wäre, ging der Gemeindverwal⸗ tung, die im Dunkeln ſaß, ein Licht auf, daß ſie das Opfer eines eee Schwindels geworden war. Es wird geraume Zeit dauern, bis Marzhauſen den ihm zugefügten Schaden bei Licht beſehen kann. — Ein 15 Jahre alter Millionendefraudant wurde in Berlin am Alexanderplatz feſtgenommen. Einem Kriminalbeamten fiel dort ein junger Mann auf, der augenſcheinlich neu eingekleidet war und ſehr großes Gepäck mit ſich führte. Wie ſich herausſtelſte, wollte er nach Köln fahren. Die Unterſuchung ergab weiter, daß man es mit einem erſt 15 Jahre(1) alten Kaufmannslehrling zu tun hatte, der von einem Konfektionsgeſchäft, wo er in Stellung war, den Auftrag erhalten hatte, von einer Bank 275 Millionen abzuheben. Er hatte aber das Geld in ſeine Taſche geſteckt, ſich neu eingekleidet, mit einem großen Reiſegepäck verſehen und wollte nun nach dem beſetzten Gebiet fahren. Von dem veruntreuten Geld beſaß er noch 750 000. — der engliſche Hagenbeck geſtorben. Der größte engliſche Händler mit wilden Tieren, John Daniel Hamlyn, der in Groß⸗ britannien etwa dieſelbe Stellung einnahm wie bei uns Hagenbeck, iſt in London geſtorben. Bei ſeinem Tode hatte er vier Ele⸗ fanten, 50 Affen und 6000 Vögel in ſeinem„Laden“, die alle an Zoologiſche Gärten und Menagerien oder Privatſammler verkauft waren. Wohl das berühmteſte Tler, das Hamlyn je beſeſſen, war der als„John Daniel“ bekannte Gorilla, der einzige Gorilla, der längere Zeit in der Gefangenſchaft lebte, nachdem er in völlig er⸗ wachſenem Zuſtand nach Europa gebracht worden war. — England verbietet die Raubtierdreſſur. Dieſer Tage wird im engliſchen Unterhaus ein Geſetzentwurf eingebracht werden, der die Bedingungen für die Zuläſſigkeit der Schauſtellung von dreſſierten Tieren neu regelt. Unbedingt verboten iſt die Dreſſur und die Vorführung von Schimpanſen, ſowie von Löwen,, Tigern, Leo⸗ parden und Hyänen. Unterſagt iſt ferner die Anwendung von mecha⸗ niſchen und anderen Hilfsmitteln, die bei der Erlernung von Kunſt⸗ ſtücken angewendet werden u. deren Anwendung eine grauſame Be⸗ handlung der Tiere in ſich ſchließt. Waſſerſtandsbesbachtungen im Monat Februar Wbei ee.1 5Td iſiiã Schsr rerinſel⸗ f1.80.60.87 fl.5 fl.8l. Mannbeim J 06f 4%—— 4080381 42..54.50.242.722.83 Heildronn..88155—— 05 Magau„.00.97.1.75.6.83 Hannbein. 4. 20(% 484%%00 Jaud. 2³ un.0 4.f6 Mannheimer Wetterbericht v. 14. März morgens 7 Uhr Barometer: 758.2 wn. Thermometer: 3,5 C. Niedrigſte Temperatur nuchts: 30C. Höchſte Temperatur geſtern: 6,5 C. Niederſchlag? 0,0 Liler auf den qm. Oſt 3, bedeckt. 3 [Handelsbleff 8, Seike. Ar. 123 Mittwoch. den 14. März 1923 * Wockenpreisindex amerikanischer Export- waren l Steigerung um 1,22 gegenüber der Vorwoche Um die jeweilige Preislage der für den deutschen Import wichtigen Welkmarktwaren besser verfolgen zu können, Wird von der Industrie- und Handels-Zeitung seit 1. März d. J. ein amerikanischer Großhandelspreisindex a Is Wochendurchschnitt errechnet, der— gleich⸗ falls auf die letzte Woche des Jahres 1913 als Ausgangs- punkt bezogen— die wéchentlichen Preisveränderungen von 21 der wichtigsten von Deutschland aus den Ver- einigten Staaten bezogenen Importwaren wider- spiegeln soll. Die Auswahl der Waren wurde nach dem Anteil Deutschlands an der amerikanischen Exportstatistik der Jahre 1921 und 1922 vorgenommen, 80 daß die folgenden, kür Deutschland wichtigen Einfuhrgüter amerikanischer Her- kunft in ihrer Preisbewegung von diesem Wochenindex er- kaßt werden: Gruppe J. J Metall-, 1 Eisen-, 2 Oelpreise. Gruppe II. 1 Testilpreise(Baumwolle). Gruppe III. 3 Getreide-, 1 Mehlpreis. Gruppe IV. 2 Fleisch-, 2 Eette und 2 übrige Nahrüngsmittel(Zucker-, Kaffeepreise). Nicht einbezogen in einer der vier Gruppen wurde der Gummipreis, der erheblich unter seinem Vorkriegspreis- stande liegt; nicht so erheblich unter der Friedensparität steht ferner seit einiger Zeit der Preis für amerikanisches Schweinefleisch. Insgesamt sind also 241 Waren aufgenom- men; in Ermangelung der fortlaufenden Notierung eines Maschinenpreises wurde der Preis für amerikanische Gielereiroheisen II aufgenommen, obwohl direkter Import von Eisen aus den. Vereinigten Staaten kaum getätigt Wird. Ferner wurde von der Einbeziehung eines amerikanischen Kohlenpreises abgesehen, obwohl geringe Quantitäten, spexiell Bunkerkohle, von Hamburger Importeuren bezogen werden; der Preis für amerikanische Kohle, der sich in den letzten Wochen nicht zuletzt infolge starker europäàischer (französischer) Nachfrage stark verteuerte, wird künftig nebenher verfolgt werden. 80 verdoppelte sich der Preis für amerikanische Steamkohle von rund 3 Dollar je Tonne (ausschließlich Fracht) zu Anfang Januar auf 6 Hollar in der ersten Märzwoche, in der Steam-Kohle(eif Hamburg) mit 8,40—8,60 Dollars Hamburger Importeuren ungeboten wurde. Im Durchschnitt der ersten Marzwoche(.—-7. Mar-) er- reichte die Mebziffer der 21 Großhandelspreise 148,23 96 (Schlußwoche 1913), das bedeutet gegenüber der Vor- woche mit 140,449% eine Zunahme um 1,2%, gegenüber der ersten Januarwoche d. J. eine Zunahme um 79%. Die Be- wegung in den einzelnen Gruppen ergibt im Vergleich zum Gesamtindex folgende Tahlenreihe: 5 1 III. IV. Wochen-Durch- Metalle Tex- Getieide, Fleisch, General- schmiit USur. tihen Mehl Felte index Ende 1913 100 100 10⁰0 100 10 .— 9. Jan. 1923 137,3 196,57 129,9 117.90 136,24 22.—8. Febr. 1923 145,76 229,46 125,30 130,18 146,44 .— 7. Mäarz 1923 14804 236,14 125,97 128,90 148,23 Hiernach liegen besonders hoch die Lextilien, dann kolgt Gruppe J. Netalle, Eisen, Oele.— Getreide und Mehl liegt unter dem Durchschnitt der ersten Januarwoche d..; Fleisch, Fette usw. erheblich darüber, so daß alle diese Preissteigerungen auf dem amerikanischen Markte zur er- heblichen Verteuerung des deutschen Im- portes beitragen mußten. In der Gruppe I stieg Kupfer durchschnittlich um im Preise gegenüber der Vorwoche, der Preis für Gieße- rei-Roheisen von 28,35 Dollar je Tonne im Wochen- durchschnitt(22. bis 28. Februar) auf 28,83(1. bis 7. März) gegenüber 27,75 in der ersten Januarwoche d. J.—, In der II erhöhte sich der New Vorker Baumwollpreis Ing; 20⁰5 20 mi loko) von 28,61 Cents je Lb.(3. bis 9. Januar) auf 29,92 Cents(22. bis 28. Februar), auf 30,85 Cents in der ersten Märzwoche amstärksten. 9 stiegen zum Teil nicht unerheblich. Weizen(New Vorker HardwBreizen) stieg von 130 Cents je Bsh.(22. bis 28. Februar), auf 132,.54 Cents(1. bis 7. März). Zugker von 7708 Cents auf 720 je Lb. in der enisprechenden Zeit, während sich der New Vorker Schmalzpreis von 14,44 Cents je Lb. auf 1265 ermäßigte. Der Chikagoer Schweinepreis ver- teuerte sich von 8,20 Cents je Lb. auf 8,35 in der ersten Märzwoche, so daß dem 80,6 prozentualen Friedenspreis eine Mehziffer von 87,7% der Friedensbasis in der Berichtswoche gegenübersteht. Die Petroleumpreise lagen unver- andert, während der amerikanische Preis für Gummi(Crèpe- New Vork) seit einigen Wochen sich stark verteuerte, so daß er von 389g6 des Vorkriegsstandes zu Anfang des Jahres auf 47,6% in der Berichtswoche anzog. — Die Versteuerung der Dollar- Sckatzanweisungen Berlin, 13. März. Der Reichsrat hat auf Grund des § 108 Abs. 2 der Reichsabgabenordnung dem Entwurf einer Verordnung des Reichsfinanzministers zugestimmt, wonach die selbstgezeichneten Dollarschatzanwei⸗ sungen für die Veranlagung zur Einkommen- und Körperschaftssteuer mit demselben Wert eingesetzt Werden, mit dem die als Gegenwert hingegebenen Devisen einzusetzen sein würden. Darnach treten beim Umtausch von Devisen in Dollarschatzanweisungen nicht die steuer- lichen Folgen ein, welche gemäß der Einkommen- und Körperschaftssteuer bei der Veräußerung der Devisen sich ergeben Würden. Die Steuerpflichtigen, die Devisen besitzen, und sie jetzt in Dollarschatzanweisungen umtauschen, werden also nicht schlechter gestellt, als die Steuerpflichtigen, die Devisen besitzen und sie behalten. Die selbstgezeichneten Dollarschatzanweisungen werden mithin den Devisen, die die Steuerpflichtigen vorher besaßen, gleichgestellt. X Goldzollermäßigung kür Zellstoft und Papier. Der Wirtschaftspolitische Ausschuß des Reichswirtschaftsrats be- schäftigte sich mit einem Antrag der Verbände der Papier- Verarbeitung auf Aufhebung des Goldzollzuschlags für Zell- stofft, Papier und Pappe ausländischen Ursprungs, womit eine Preissenkung erzielt werden soll. Denn die Welt⸗ marktpreise cif deutscher Häfen für Zellstoff liegen etwa —1026, bei gewissen Papierserten bis zu 50%6 und dem- entsprechend auch für Pappe unter den deutschen Preisen. Dadurch ist die papierverarbeitende Industrie infolge der damit verbundenen Absatzstockung und des Weg⸗ kalls der Ausfuhr in eine schwere Krise geraten, die bexeits zu Beiriebseinschränkungen und Arbeitslosigkelt geführt hat. Der Vertreter der Zellstoffindustrie legte die Gründe für die nohen Inlandspreise dar, sprach sich gagen den Antrag und schutz seiner Industrie aus. Bemerkenswert ist aus seinen Ausführungen, daß die Löhne pur 69 des Prelses ausmachen. Nach kurzer Besprechung stellte sich der Aus-⸗ schuß auf den Standpunkt. daß zur Tegee e der augen- blfekeſich verkolgten Wirtschaktspolitlik auf dem Devisen- und 1 25——. 3 uch die Getreidepreise Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) des Nennheimer Generel-Anzeiger Warenmarkt eine Preissenkung auch des Zellstoffs und ver- Wandter Erzeugnisse sehr zu begrüßen wäre. In einer Ent⸗ schliellung wird die Reichsregierung ersucht, zu prüfen, ob angesichts der Ausdehnung der Besetzung deutschen Gebiets und der daraus folgenden Bedrohung der Versorgung des deutschen Marktes der Einfuhrzoll für Zellstoff, Papier und Pappe auf die Hälfte der autonomen Zollsätze vorübergehend herabgesetzt werden kann. M. Melliand, Chemische Fabrik,.-., Mannheim. Kuf; Grund der im Februar beschlossenen Kapitalerhöhung fordert die Mannheimer Bank die Aktionäre auf, das Bezugsrecht bei Vermeidung des Ausschlusses in der Zeit bis zum 27. Marz 1923 einschließlich bei der Mannheimer Bank .-., Mannheim, oder der Rheinischen Credit⸗ bank, Mannheim anzumelden. Auf 1000„ alte Stamm- aktien können 1000 4 neue Stammaktien mit Gewinnanteil⸗ berechtigung für das Geschaftsjahr 1923 zum Kurse von 130% zuzüglich eines Pauschalbetrages als Abgeltung für die Bezugsrechtssteuer und zuzügſich Börsenumsatzsteuer be- zogen werden. * Spinnerei und Weberei Offenburg. Der Abschluß für 1922 ergibt 15,11(1,02) Mill.„ Reingewinn, Worauf 50, (309%6) Dividende verteilt werden. Bei 3 Mill. Kapital betragen die Kreditoren 727,47(11,24) Mill. 4, Debitoren 457,84(7,89) Mill. 4, Vorräte 287,56(9,42) Mill.&. Nenue Aktiengesellschaft in Heidelberg. Mit einem vor- läufigen Grundkapital von 2 Mill. 4 ist in Heidelberg die „lemag“ Heidelberger Elektromotoren- un d Maschinen-.-G. in Heidelberg errichtet worden. Gegenstand des Unternehmens ist die Fabrikation und Reparaturen von Elektromotoren, Transkormatoren, Maschi- nen, Apparaten und Dampfkesseln aller Krt, die Errichtung und Beirieb von Elektrizitätswerken, Ueberlandzentralen, Auskührungen von Installationen aller Art, sowie Handel mit allen einschlägigen Maschinen und Materjialien. Gründer der Gesellschaft, die sämtliche Aktien übernommen haben, sind: Frau Mechtildis Heidelberg geb. Holtschneider in Düsseldorf, Frau Berta Willms geb. Hassinger in Heidelberg, Fritz Heuschele, Direktor in Heidelberg, Ludwig Diehl, Bücherrevisor in Heidelberg, Fränkische Treuhandgesell- schaft m. b. H. in Tauberbischofsheim, Zweigstelle Heidel- berg. Mitglieder des ersten Aufsichtsrates sind: Karl Heidelberg, Fabrikant in Düsseldorf, Dr. Heinrich Willms, Nationalökonom in Heidelberg, Hermann Bagusche, Haupt- schriftleiter in Heidelberg. „» Waggonfabrik Fuchs.-G. in Heidelberg-Rohrbach. Die Ortsgruppe Heidelberg- Mosbach im Reichsbund Deutscher Technik besuchte den Betrieb dieser inanziell nach Mannheim graviierenden Gesellschaft. Die Führung hatten Betriebsleiter Beyer und die Betriebs- ingenieüre Kuhn und Edinger. Die ausgedehnten Werke der Fabrik stellten sich den 40 Teilnehmern der Veranstaltung als ein Unternehmen dar, das den Stand höchster technischer Vollendung in jeder Hinsicht mit Er- kolg angestrebt hat und mit zu den hervorragendsten Be- trieben dieses Spexialgebiets gehört. Der Werdegang des Eisenbahnwagens vom rohen Holzstamm und von der un- bearbeiteten Eisenschiene und dem Eisenknüppel bis zum fertig dastehenden rollenden Fahrzeug kam bei dem Rund- gang durch die geräumigen Hallen der Fabrik in seiner organischen Aufeinanderfolge und seinem planvollen In- einandergreifen in übersichtlichster Weise zur Anschauung. Nach der Besichligung wies der 1. Vorsitzende, Diplom- Ingenſeur Prof. Dr. Mayr, auf die Ziele des Reichsbündes Deutscher Technik hin und beleuchtete die Aufgaben der deutschen Technik und der gesamten deutschen Techniker- kunst in Bezug auf die Gegenwart und Zukunft der deutschen Wirtschaft in eindringlichster Weise. *X Manulaktur Koechlin Baumgartner& Cie..-G. in Lörrach(Baden]. Die.-V. genehmigte den Abschluß für 1921/22. Der Reingewinn von 4110 510(706 47m) wWird wWie kolgt verteilt: Dividende(wie i..) auf die Stammaktien und 625 äuf die Vorzugsaktien, 879 319 ½ Zu- weisung zum Reservefonds und 231 191 4 Vortrag auf neue Rechnung. Im Geschäftsbericht führt die Verwaltung aus:„Der Geschäktsgang war im vergangenen Jahre zu- friedenstellend. Die Produktion Wurde nicht unwesentlich erhöht und unsere Waren fanden guten Absatz. Unsere Frankenschuld hat sich in der mit unserer Schweizer Baree vereinbarten Weise verringert. Mit Rück⸗ sicht aber auf die, wie früher erwähnt, erfolgte langfristige Verständigung konnten wir davon absehen, die Franken⸗ schuld zum Tageskurse einzusetzen. Die in der vorjährigen Bilanz ausgewiesenen verschiedenen Fonds haben wir zu- sammengefaßt und dem gesetzlichen Reservefonds zugeführt. Auch im neuen Geschäftsjahr bewegt sich die Produktion weiter in aufsteigender Linie. Die Verkaufs- organisstion im Ausland, wurde weiter ausgebaut. und ein gewisser Auskall im deutschen Geschäft konnte durch Export- Verkäufe reichlich ausgeglichen Nerden. Der Eingang von Aufträgen War bisher zufriedenstellend, sodaß wWir z. Zt. die Aussichten, falls nicht Unvorhergesehenes eintritt, als be- kriedigend bezeichnen können.“ In den Aufsichtsrat wurde Theodor Ernst Simon-Berlin neu gewählt. Aktienkapital-Erhöhung im Rheinland-Konzern. Nach- dem die ao..V. der Fenerversicherungs-Gesellschaft Rhein- land.-G. in Neuß am 28. V. Mts. die Erhéhung des Aktien- kapitals auf 120 Mill./ beschlossen hat. hat die.-V. des „Rheinischen Phönix, Allgemeine Versicherunss- Aktien- gesellschaft in Neuß am 7. ds. Mts, die Erhöhung ihres Aktienkapitals auf 150 Mill.„ beschlossen. Dauisenmarzi! Mannbeimer Devisenmarkt, I4. März kEs noterten am hiesigen Platze(alles Geldturse]: New Vork 20890(20825), Holland 8225(8240), London 96000 08000, Schweit 3880(3888), Paris—(—), Brüssel—=, Italien 995(995, Prag 625(625,f Tendenz; Ruhig bei kaum veränderten Kursen, Umrechnungskurse kür gie Rerecohnung der Ausfuhrabgabe nach dem Stande vom 12. März 1923 hultig für die Teit vom 14. März his 20 März 1823. Hollang 0 Egglane 78300 fumbnien 9⁰ Buenos Alres P. 6200 Amerlka 8 16700 lugoslaulen 180 Suenos Aires.. 14100 Faris 1100(Cur 100 binar) Aeſgien 870 Sohwelrr 3200(axemburg 1 370 Rorwegen 1 Spanlen 2500 Lokahama. 800 Danemarza% Reu⸗Wen 0 25 ia de laneira., 1900 Sohweden 450 Prag 500 Polen(Warechsu) 0 40 Finnlan. 470 Budapest.30 NMexike, Goidpeso 990 ſtallen Sulgarien 10⁰ Uober London ermittelte Kurse. 90 Valpsralso P. 2200 .issahen 750 3.. 4100 Alexandrlen 830 Montevides. 13000 Kurse der Federal Reserve Bank, New- Lork ilr Reparmtionstieterungen m üreſen Veteln nach ranereiah —— Lae Deee 1 Oeld neg Geldma ke Geldn e, osdmer⸗ ;!,! dagen Godmatn Goldmark um= Itanzös.=beiojsche portugies, oaner Dolldt 023 anen Franken Bekudds ermar Dolla, a. 3. 2s%%//%ĩ0 æ4½% dgs 44%00% c2882 10293 18 Neτ Tork. 13 Mücz(e derylsen Belgien 12, 13 75 12. 5 942 8 Frenkteſen..0f Sohweis ißs? 18.64 Spanien 15 47 15.41 .19.20 England..70 lealien 47.77 ——— * NowW Lork, 13. März. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,0048(0,0048) Cents. Dies entspricht einem Kurs von 20833(20 833)/ kür den Dollar. Bedingte Devisenbeleihung Auk Vorschlag des Reichsverbands der deul⸗ schen Industrie hat das Reichsbankdirektorium be⸗ stimmt, daß in allen Fällen, in denen die Verhältnisse einer Firma es unbedingt geboten erscheinen lassen, zum Zwecke der Lohnzahlung in Zeiten der Absatzstreckung eine Beleihung des gesetzmäbhigen Devisenbesitzes gerechtfertigt erscheinen kann. In jedem- derartigen Fall soll jedoch eine genaue Nachprükung der Verhältnisse. er- flolgen. Waren und NMärkte *Neuer Richtpreis für Weizenmehl. Der heutige Richi- preis für Weizenmehl, Spezial O, wurde auf 170 000„(Mon- tag 160 000) für die 100 kg, mit Sack, ab Mühle, festgesetzt. Metalle.(Bericht der Deutschen Metallhandel.-.). Berlin-Oberschöneweide, 9. März. Die Tendenz am deutschen Metallmarkt war in der heute zu Ende gehenden Berichtswoche weitler vorwiegend schwach. Der geringe Erfolg der Leipziger Messe veranlaßte den Konsum, einst- weilen weitere Zurückhaltung zu beobachten, so daß größere Abschlüsse nur in geringem Umfange getätigt sein dürften. Erst am heutigen lelzten Berichtstage machte sich eine etwas kreundlichere Stimmung bemerkbar. Die Umsätze waren ziemlich gering, da auch der Handel nur zögernd Materie kaufte. Der Altmetallmarkt war gleichfalls sehr ruhig. Die Preise mußten sich größere Abstriche gefallen lassen, 89 daß die heutigen Notierungen erheblich unter den Preisen am Ende der Vorwoche liegen, An der Londoner Metall- börse batte Kupfer größere Schwankungen aufzuweisen, wo⸗ durch der Preis vorübergehend um etwa 2 Lstr. per engl. Tonne herabgedrückt wurde. Am Ende der Woche war dieser Preisabschlag jedoch bereits wieder vollkommen eingehol!. Die übrigen Metalle sind bis auf kleine Schwankungen ziem⸗ lich unverändert. Für Altmetalle kommen für den Konsum ungefähr folgende Preise in Betracht: handlels- übliches tiegelrechtes Schwerkupfer 6800—7000% per 1 kg. desgl. Schwermessing 41600—4800„ per 1 kg, desgl. Rotguh 5600—5800 per 1 kg. Neue Zuschläge in der Wirkwarenindustrie. Aufgrund der Verhandlungen zwischen dem Verein Deutscher Wirke⸗ reien, dem Verband des Wirkwarengroßhandels und dem Reichsverband des Textil-Einzelhandels sind, wie die Textil- Woche erfährt, für Lieferungen im März folgende Zuschläge auf die mit Preisvorbehalt aufgenommenen Aufträge er hoben: für Aufträge aus der Zzeit vom April 1922 300096. Mai 270026, Juni 2400%, Juli 2100%, August 130096, Septem- ber 6509%, Oktober 45096, November 2509%, Dezember 100 L. Jauuar 1923 6673%, Februar 3006. Auf noch nicht gelieferte Aufträge, die vor April 1922 erteilt worden sind, bleiben die alten Vereinbarungen in Kraft, wonach diese über den Stand des Jahres 1922 hinaus nicht verändert werden dürfen. Der Großhandel gab die Erklärung ab, daß er auf Sonder- zuschläge seinerseits verzichte. Ende März wird erneut übe, die gesamten Zahlungs- und Lieferungsbedingungen in der Wirkwarenbranche verhandelt werden. *Kostenausgleich in der Damenwäsche- und Weißwaren- industrie. Der Verband Deutscher Damenwäsche-Fabrikan- ten hat nach der Textil-Woche als Kostenausgleich für Her- stellungs- und sonstige Kosten nach dem Verbandspreis- vorbehalt aufgrund der Lohnklausel gemäß den Berliner Löhnen folgende Preisaufschläge festgesetzt: für Verkäufe im November 212%, Dezember 12896, Januar 6196. Februar 896. Der Verband der Fabrikanten konfektionierter Weiß waren und verwandter Artikel hat gleichfalls entsprechend“ Preisaufschläge in Höhe von 107, bzw. 61, bzw. 89%6 fest⸗ gesetzt. Unabhängig von diesem Kostenausgleich für die Löhne ist der hierzu noch hinzutretende Wertausgleich für Material nach dem Dollarstand. Berliner Metallbörse vom 12. März Preise in Nark für 1 Kg. 12. 13. Aluminlum 12. 18. Elektrolytkupfer 7923— 7927.— in Barren 900.— 9008— Raffinadekupfer 6850-6950 6850-5950 Zinn. ausfänd. 21090-21800 21800.22000 Slel 2850.2950 28 50-29090 klüttenzinn 20500.20800 21300 2150) Rohrink(Vb.-Pr.) 3592.08 3592 08 NMickel 11000-11:00 11000-11500 do.(fr.Verk.) 3250-3450 3400.3500 Antimon 2600-2700 28650.2750 Plattenzink 2700 2650-2750 Silber für 1 dr. 400.405 405•-410 Aluminlum 3970.— 68358.— Platin p. Ar. 6⁴⁰0⁰ 6300⁰ London, 13. Rärz.(WS) Retallmarkt.(in Cst. für d. engl. t. v. 1015 Ka. bestseleot, 75 50 78.50 J Slel 20 75 28.75 Kupferkass 72 65 72.50 Nfokel 130. 130.—inx 36.25 36 7 do. 3 wonat 73 15 73.15 Einn Kkassa 224 65 284.45 aueoksliher 10.50 10.50 d0. Elektrol 60.50 80.50 do. 3 Monat 224.65 23.65 Regulus—.— 38⁰4 Amerikanischer Funkdlenst New Vork, 13. Aärz.(WSE) funkdlenst.(Maohdruck verboten). 12. 13 Zuf. zus. 15000 16000 stand wt 13 50 13 50 Kafte looo 13 15 13.15 Elektrolyt 12. 12— Ored. Bal. 4285 427 Wal 11. 1153Tinn loko 49 62 50 75 Zuckel Centrf 740 740 Jult 1105 10.81] Blei.42.42 Terpentin 151.— 151 Septbr. 10.20.99 Tink 1771 177 Sgvannah 147.— 147.73 Oktober—.—.— Elsen 29.50 29 50 l. Ori Saum 30.62 31.— veremder 9 88.64 Weldblech 5..— Welzen rot—.—— Zaumw. ooo 31.75 31 25 Sohmalzwt. 13 02 13 05 tlart loko 1385 50 184.— Rärz 3086 31.3 Talg 950 9 50 Maie toko 25 87 75 Aurli 30 82 31 25 Baumwsatdl 11.16 11.75 lehf niedr. Pr.50.0 Nal 30.82 31 25 Mal 1192 1183 nöokst Pr. 58.60.%0 zun 39 36 30 76 Petrol. oases 16 50 16.50 Getrdtfr. Engl. 17 1 Juli 29.91 30 23 tanks.—.— Kontinent 10.— 10.— Chieago, 19 März(WS) Funkdlenst,(Nachdrubok verboten). 12 13 Welzen Rai 120 45 110— Roggen Ju 62.— 81.15 Sohweine 71 Jul! 115 25 114.45 Soamalz Mrz 12 02 12 02 ſeloht nledr. 820 680 Rals da 78. 73 65 9 Mal 12 05 12.05 höonst. 8 25 8 00 Juli 78.75 75 75 Fork—.—— schw. nledr. 780.— Rater Ma 4485 44.50 glppen Nal 11.20 11.15 höonst..0⁵ 97 5 Iuli 44.50 44 15 Speck nledr. 10.28 10.70 Zuk. Chioazo 720% 3600 loggen af 61.— 62 65 höonst. 11.50 10.62 Westen 160009 140000 * Kaufmännische Bilanz, Bücherabschluß, Steuerbilan“. Von Prof. J. Chenaux-Repond, Oeff, beeidigter kaufhn,, Sachverständiger. Mit zahlreichen Buchungs- und Bilanz beispielen im Lext sowie 3 Buchführungs- und Abschlub⸗ takeln in Mappe. Muth'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgar!. Aufk die letzte vergriffene Auflage dieses praktischen Bilanz- ratgebers folgt nunmehr die fünfte überarbeitete und erwei⸗ terte Kuklage. Besonders der steuerliche Teil hat eine werl⸗ volle Bereicherung erfkahren durch die Ausführungen üben das Vermögensstenergesetz, das Vermögenszuwacksstener geselz, die LWwangsanleihe und nicht zuletzt durch die neue für Industrie und Handel so überaus Wichtigen Bewertfung richtlinien für diese neue Steuerveranlagung. Zahlreiche Buchungs- und Bilanzbeispiele zeigen dis praktische An⸗ wWendung. Verausgeber, Druckez und Verleger Druckere! I Haas. Manndeim.: General⸗Anzeiger. G m d., Mannheim 6 3 Drrektion: Ferdinand Heyme.— Gbefredafteut. Kurt Fiſcher. Brrantwortlich für den pol 1 und polkswiriſchatilſchen Teil: Kurr T. Fiſcher; mr das Fenilleton: Fritz Hammes; für Kommunalpoliti! Richard Schönfelder: für Gericht und Sport: Willy Müller; für Handels⸗ gachrichten. Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeſgen: Kark Hügel. 3 45 3 22 5 4 1 6. Seile. Nr. 123 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgade.) Mittwoch, den 14. märz 1923 An den Weibt der Technik Techniſches Allerlei Verkehrstechnik VBachſende Verbreitung der aukomatiſchen Telephonie. Bereits vor dem Kriege hatten Siemens u. Halske von der titalieniſchen Poſtverwaltung mehrere Aufträge auf Selbſtanſchlußämter erhalten. de Die beiden römiſchen Aemter Porta Salaria und Cola di Rienzi, die 1915 in Betrieb gekommen ſind, haben ſeitdem zufriedenſtellend gearbeitet, obgleich ſie während des Krieges von den Erbauern nicht überwacht werden konnten. Nun hat die italieniſche Poſtver⸗ waltung durch die Vermittlung der Societe Induſtrie Telefoniſche Italiano„Doglio“ auch für Mailand 4 Selbſtanſchlußämter mit zu⸗ ſammen 20 000 Nebenanſchlüſſen beſtellt. Einſchließlich der kürzlich eingegangenen Beſtellungen auf drei Selbſtanſchlußämter für die Schweiz(Lauſanne, Benens, Lutry) hat die Siemens u. Halske.G. bisher einhundert öffentliche Fernſprechämter in Auftrag erhalten, ſicherlich ein Beweis dafür, welche Anerkennungen die Leiſtungen dieſer deurſchen Firma finden. KHus der Werkſtatt Ein neuer Schraubſtock kommt unter der Bezeichnung„Prak⸗ tikus“ in den Handel. Er verbindet den Vorteil leichten Gewichts mit Dauerhaftigkeit urd Billigkeit. Die Backen ſind ſtatt aus Eiſen aus zähem Hartholz, alle anderen Teile aus Stahl und aus gutem Schmiedeeiſen. Die Feſtigkeit der eiſernen Backen des gewöhnlichen Schraubſtocks, die ihn ſo ſchwer und teuer machen, wird kaum zum 20. Teil beanſprucht. Sie können deshalb ebenſogut aus Holz her⸗ geſtellt ſein, vorausgeſetzt, daß ſie mit Eiſen⸗ und Stahlteilen zweck⸗ mäßig verbunden ſind und an den Verbindungsſtellen nicht nach⸗ geben. Der Klempner, der Inſtallateur oder der Schloſſer muß oft, wenn er auswärts arbeitet, ſeine Arbeit verlaſſen und zur Werkſtatt gehen, weil er keinen Schraubſtock an Ort und Stelle hat. Er kann den Eiſenklotz von 80 Pfund nicht mit ſich herumſchleppen und muß häufig ſeine Arbeit mit den primitipſten Hilfsvorrichtungen ausführen. Hier ſchafft der neue Schraubſtock Abhilfe. Sein leichtes Gewicht ermöglicht einen bequemen Transport in der Werkzeug⸗ taſche. Auch zahlreiche Hausväter, die auf einen gut ausgeſtatteten Werkzeugkaſten halten, werden die neue Erfindung begrüßen, da der Preis des„Praktikus“ auch dem Privatmann die Anſchaffung Materialienkunde Neues Verfahren zur Herſtellung von Ferronickel und Nickel⸗ ſtahl. Das bisherige Verfahren zur Herſtellung von Ferronickel und Nickelſtahl beſtand darin, dem fertigen Eiſen oder Stahl Nickel in metalliier Form, Reinnickel oder reiches Ferronickel beizulegieren. Dieſer Weg iſt zwar ſicher, aber teuer. Es wurde nun gefunden, daß die Verwendung von metalliſchem Nickel für den angegebenen Zweck nicht erforderlich iſt. Natürlich ſoll die vom chemiſch⸗metall⸗ urgiſchen Standpunkte aus allbekannte Tatſache, daß man Metall⸗ tegierungen nicht nur aus fertigen Metallen, ſondern auch durch reduzierendes Schmelzen der Metalloxyde herſtellen kann, nicht als etwas Neues in nachfolgendem dem Leſer vor Augen geführt wer⸗ den. Unbekannt war jedenfalls bisher, daß man auch aus unreinen, ermöglicht. insbeſondere durch große Mengen Eiſenoxyd verunreinigten Nickel⸗ oxyd durch einmaliges Schmelzen ein an Nickel hinreichend veiches Ferronickel und durch Vereinigung dieſer Arbeit mit der Fabrikation Stahl aus Roheiſen einen Nickelſtahl mit den üblichen Mengen Nickel verſchmelzen kann. Demnach kann man alſo mit totgeröſteten Nickelrohſtein, mit totgeröſteter Nickelſpeiſe, mit den als Hammer⸗ ſchlag, Nickelſpeiſe und Walzſinter bezeichneten Abfällen von Schmie⸗ n und Walzen des Nickelſtahls ebenſoviel erreichen als mit dem koſtſpieligen metalliſchen Nickel. Je nachdem das nickelreichere Ferro⸗ nickel oder der nickelärmere Nickelſtahl hergeſtellt werden ſoll, er⸗ fährt die in beiden Fällen gleiche Arbeitsweiſe kleine Aenderungen der Einzelheiten. Das neue Verfahren iſt von W. Borchers und Wagenmann ausgearbeitet und geſchützt. Bei der Herſtellung von Ferronickel kommen als Rohſtoffe geröſteter Nickelrohſtein, geröftete Nickelſpeiſe oder Walzſinter mit—1027 Ni, beſtehend aus Oryder des Nickel und des Eiſens in Betracht. Werkzeug- und Werkzeugmaſchinenbau Hubbegrenzung bei Werkzeugmaſchinen. Die Stromzuführung für die Schnellverſtellung von Maſchinenteilen erfolgt durch die be⸗ wegten Teile über Schienen, die nur innerhalb der Hubgrenzen unter Spanmung geſetzt werden können. Bohrmaſchine mit auf große Löcher beſchränktem Negelbereich. Zum Bohren kleiner Löcher wird eine elektriſche Handbohrmaſchine an Stelle des Bohrers in die ſtillſtehende Bohrſpindel eingeſetzt, um bei der großen Bohrmaſchine die Anzahl der Schnittgeſchwindigkeiten zu beſchränken und damit ihren Wirkungsgrad zu erhöhen, Oelgetriebe mit veränderlicher Aeberſetzung. Das Getriebe der Oilgear Comp. in Milwaukee beſteht aus Pumpe und Motor mit radialen Zylindern und gemeinſamen zentralen Steuerſchiebern. Die Ueberſetzung wird durch Verſtellen der Achſe oder des Gehäuſes ge⸗ ändert. Das Getriebe wird namentlich für den Antrieb bei Werk⸗ zeugmaſchinen verwendet. Abrahmſen⸗Aichtmaſchine für Rundſtäbe und RNohre. Die zu richtenden Stangen werden zwiſchen ſchräg geſtellten Walzen und entſprechend ſchräg ſtehenden Druckrollen ſo mitgenommen, daß ſie beim Durchgang durch die Maſchine eine ſtändige Drehung erfahren. Dadurch werden ſie nach einmaligem Durchgang genau gerichtet. Die Walzen werden von einer durchlaufenden Welle aus mittels Vor⸗ gelegen getrennt angetrieben. Reaktionsmaſchinenſchraubſtöcke. Die Beſonderheit dieſer Schraubſtöcke beſteht darin, daß ſie mit ſogen. Reaktionsbacken aus⸗ geſtattet ſind Dieſe Backen beſtehen aus Teilen, die ſich in verſchiedenen Formen verſchieben und beim An⸗ ziehen der Schraubſtockſpindel ſich dem eingelegten Werkſtück auto⸗ matiſch anpaſſen bezw. deſſen Form annehmen. Die Backen ſchmiegen ſich dergeſtalt dem einzuſpannenden Gegenſtande an, daß alle belie⸗ bigen unregelmäßigen Teile, ſtark profilierte oder faſſionierte Stücke feſt und ſicher eingeklemmt werden, ohne ein Verſpannen oder ein Verziehen fürchten zu müſſen. Sie kommen daher zum Einſpannen der verſchiedenſten Reparaturteile in Frage. einzelnen beweglichen Betriebstechnik Dauerſchmierung für Lager von Straßenbahnmotoren. Bei den amerikaniſchen Straßenbahnen hat man ſchon lange das Verfahren durchgeſetzt, die erheblichen Ausbeſſerkoſten dadurch zu vermindern, daß die Betriebsmittel regelmäßig in nicht zu großen Abſtänden durch beſondere Facharbeitergruppen ſorgfältig auf Mängel unter⸗ ſucht werden; denn deren Beſeitigung iſt bald nach dem erſten Auf⸗ treten weſentlich billiger und weniger zeitraubend als wenn ſie ſich durch andauernde Betriebsinanſpruchung zu ſchweren Beſchädigungen verſtärkt haben. Natürlich verurſacht auch dieſe Ueberwachung einen empfindlichen Ausgabepoſten, und das Beſtreben, die Ueberwachung zu vereinfachen, fördert die Anwendung von Konſtruktionen, die bei niedrigen Löhnen nicht wirtſchaftlich wären. Intereſſant iſt eine Schmiervorrichtung für Motorlager, die deshalb ein gutes Anwen⸗ dungsfeld findet, weil den Lagern der Straßenbahnmotoren erhöhte Aufmerkſamkeit geſchenkt werden muß; denn ein Warmlaufen dieſer Lager führt ſehr häufig zu Ankerbeſchädigungen. Die Vorrichtung paßt ſich der bei Lagern von Straßenbahnmotoren fehr verbreiteten Dochtſchmierung an. Das Dochtknäuel liegt hier über dem Zapfen. Die Vorrichtung wird auf dem Lagerdeckel aufgeſetzt. Sie beſteht aus einem kleinen, liegenden Oelzylinder von 75 oder bei einer größeren Ausführung für Motoren von mehr als 60 PS von 90 Millimeter l. W. und 250 Millim. Länge. In dieſen Oelbehälter taucht ein Dochtfaden aus Wolle, der ſtändig geringe Mengen des Schmiermittels auf das Dochtknäuel ſaugt. Der Saugfaden iſt von dem Dochtknäuel durch einen Pfrpfen hindurch aufwärts in das Zu⸗ führungsrohr gezogen, das in einem zweiten zur Beobachtung des Delſtandes dienenden Rohres ſteckt. Hierin iſt der Saugfaden in einer Schleife wieder abwärts in den Oelraum geführt. Durch drei Oeſen, die an dem Oelſtandrohr befeſtigt ſind, kann die Höhe der Fadenſchleife veründert und dadurch die Saugwirkung des Fadens geregelt werden. Die Befeſtigung durch einen Augenbolzen, der innen ans Dochtgehäuſe angeſchraubt wird, ermöglicht das An⸗ paſſen der Vorrichtung an Lagergehäuſe verſchiedener Abmeſſungen, da nur der an den Oeſzylinder angeſchweißte dünne Deckol bemoſſen werden muß. Neue Bücher. (Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des⸗uns zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbebolten Paul Steinmüller: Gottesnähe. Ebenda.(121ʃ) Friedr. Lienhard: Stimmen der Stille. Ebenda. W. Kneſebeck: Wie wird Fußball geſpielt? lichen Erläuterungen für Alle. Stuttgart.(123) Wilh. Thiele: Wiederbeſchaffungspreis und Preiswucher. Wirtſchaftsrecht und Wirtſchaftspflege. Heft IX. Induſtrieverlag Spaeth u. Linde, Berlin.(124) 8 Max Adler: Der Marxismus als proletariſche Lebenslehre. E. Laub'ſche Verlagsbuchhandlung, Berlin.(125) Rudolf Lambert: Spuk, Geſpenſter u. Apportphänomene. Werdende Wiſſen⸗ ſchaft, Bd. 7. Pyramidenverlag Dr. Schwarz u. Co., Berlin.(126) Otto Gyſae: Die Schweſtern Hellwege. Roman. Volksverband der Bücher⸗ freunde. Wegweiſer⸗Verlag G. m. b.., Berlin.(127) 7 (122) 42 Lehrbilder. Mit ausführ⸗ Franckhs Sportverlag Dieck u. Co., Druckerei Dr. Haas öbernimmt die Herstellung Sämtlicher Drucksachen für Buüro, Werkstatt und Betrieb. Fur Buro, Werksfait und Betrieb. Das Manaheimer Adressbuch Neueste Ausgabe Preis: 10000.—. 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Werry, Margareta——— 5 Uintenn Fugen, 1 J. 28.„ 2„ U. +.— geb. Kraus Hun 22„ Techn. e. J. 11 21 Scheuermann, Karl, Metalldreher u. Schmitt, Anna Len ac fn Bilz, Eliſabetha 1. Erkert, Karl Friedr. Heizer e. T Margareta Katb. Märs 1888 Oskar, Lokomotivfüh Kuß, Al 3 Deiß, Ernſt. Lagerit be eg Gallian], Bohn, Frdr 11 olgas— J1 ᷑ uilHlßß ⁊̃̃ ̃᷑ ̃᷑̃᷑̃᷑̃̃ñ 180 1. Kaunſer, Jakob, Schreiner u. Horn, Anna 3. Harras, Otto, Kfm u. Ries, Eliſa 100 2. Gehrig. Anton, Glaſer e. G. Anton 8 mon 51 J. 10 M. 1. Kühniein, Johann, Verlader u. Barth, Roſa 3. Juber, Friedrich. Wagnermſtr. u. Kropp. Anna.-Gehrig. Ant Glaße e. T. Lina 90 ſoſef Schrr 60 F. 9 M. 1 Kübniein, Johann, Ver u Nen eb 3. Kemnah, Konrad, Hetzer u. Adam, Eliſabeth ee ee ee 96 Johann Peter 17% Smunden 1. Fütnerfaulb. Reindard Arb. u. Merz, Jakobine Z. Kuhn Franz, Kfm. u. Kempf, Anna geb. Bauer 2. Binder, Emil, Wickler e. T. Giſela 28„Jebaun Peter, Stunden. 1 Heidlerſ Auguſt. Schloſſer u. Senk, Wilhelmine 3. Manz 15 e 0 M 1 2. Schumann, Heinr. Otto, Monteur e T. Luiſe 27. Muley geb. Hofmann, Ghriſine. 61 J. 8 1. 7. Ebert. Robert Lebrer u. Grimm, Antolnette di 2 Hiete eſſelſeated e e Eeni Beinnd 8.—5 e M. 27 T. 2. Vogt, Albert, Former u. Geiſinger, Johanna 3. Reichard, Adolf, Kellner u. Haas, Emma ies 3. Mauſer, Otto, Schloſſer e. S. Friedrich 27. Lehr geb. Roß, Chriſtine, 64 J. 1 M. 2. Tommer, Eugen, Magazinarbeiter n. Herkommer, 3. Sauer, Wilh. Kaſſier u. Leger, Charl. geb. Sries] 3. Kauffmann gkarl, Kſm. e. S. Hans Eberhard Karl] 27 Sator geb Kaltenhäuſer Barbara, 76 J. 10 M. Kath. geb. Schöfer 553— Inſtallateur u. Keck, Magdalena riedrich Albert 27. Bramm, Giſela A h 85 2. 2 f, Kf Krug, Elfriede„Werle Maf, Phil. Zimmer: 27. Krieſe pel, Kfm. 61 F. 7 M. 2. Jalthetee, Jlße, Eurtzononftuk! il. Bender Kath. 3. Suahl, Otta, Hauptlehrer u. Herz Margarete 2 Doll 15 oßer 2 5 e 1* 28 Sen e 2 97 10*. J. Hanert, Judwig. Fabrilarb. u. Keinmuth, duiſe. Stoha, Dermann, Kſm u. Grumbach, Frieda 3. Kappes, Roß. Bankdirektor e. S. Horſt Rud. Karl g Roſa Iydia, 9 M. 9 T. 2. Narquardt. Gg., Schreiner u. Eifenhauer, Eliſab. 3. Welz, Wilh., Zimmermann u. Bold, Helene 3. Arndt. Johannes. Maurer e T Eliſabeth Luiſe 20. Sackn Luiſe Margarete, 1 J. 1 M. f 3. Kölmel, Johannes, Verkehrsbeamter u. Ofter, Wil⸗ 3. Hofmann, Edmund, Konditor u. Brixius, Anna 3. Kofink, Friedr. Heinr. Georg. Bautechniker e T. de Saamaun, au Mathilde, 46 8 5 M belmine geb. Sigmann 3. Münz, Aug, Arb. u. Groh, Maria geb. Ludwig AIuns Eliſabeth Juiſe 2— 5 91—5 96 9 1* 2. Heubach, Wilb. Redarteur u. Zirkel Eliſabete 9. Neumann, Wolf, Kapellmeiſter u. Hördt, Eliſe 3. Velte, Friedr., Schuhmacher e. S. Friedrich Paul 1 1989 1 2 2. Heim. Peter Tr. rer. po. Kfm. u. König, Elſa 3. Schalk, Artur, Schloſſer u. Häußler, Frieda 3. Ruhmig, Joſef, Ardeiter e. S. Kurt Joſef 12 Seidenrei ch geb. Bickel, Eliſabeth, 77 g. 2. Kahn, Leopold, Kfm. u. Feibelmann, Elif 3. Schmitt, Karl, Hilfspoſeſchaffn. u. v. Steht, Maria 4. Haaſe, Kark, Eiſenbahnſekt e. S. Karl Heinz Maz 1 29 5 eee Maee e 2. Neumann. Wolf. Kapellmeiſter u. Hördt, Eliſe 3. Stuber, Paul, Lagerarbeiter u. Trunk, Frieda 4. Brendel, Paul, Malermſtr. e. S. Erich Hermann 1 Hörth geh Weiſer Mathilde 40 J. 1 NR 2* 2 33 er wnnde Dr. phil. 6. eee 4. Klein. Minius, Kfm. e. S. Alfred Georg Richard! 2 Michel ber 18 Tage dler, Kar oſſer u. Ziegler, Marie 6. Biedermann Alfr., Kſem. u. Levi, Marie, Dr. phil. 4. Si mund, Leo, Rangierer e S. Artu F iſe 48 7 M 5 inri Stei 70 Abger n„„ 2. Schild geb. Schork, Luiſe, 48 J. 7 M. n, Paneb, Wetger 1 b een een 4 Zigeraf, Michgel. Am. e. S. Kurt Heineich 2. Lind ged. Schott, Barbara, 76 J. 10 M. 8. Belbt, Nicharb, Kfm, u. Wolff, Math. Jebrnan 2028 en 4 Flanig Baptiſt, Eiſenglezer e. S. Alfons Erwin] F. Schubert geb, Brumm Magdalena, 36 J. 5 M. 5. Manner, Judwi Sattte u. Liitz, Luiſe 25. Waſſermann, Paul, Kfm. e. S. Heinz Dagobert Deinrich 2. Binder Gifela, Std. FFCCCCCC 26. Vogel, Eugen, Bankbeamt. e. T. Roſa Maria Ilſe] 5. Scherer, Andreas, Keſſelſchmied e. S. Werner 2. Becker, Heinrich, Privat J 5. Heckmann, Karl, Matroſe u. Nagler, Mina Vogel, Eugen, Roſa Ilſ 11 2. Becker, Heinrich, Privatmann, 82 J. 1 M. 8 Gerrg, Berw.⸗Gebilſe u. Zöller, Anna 28. Biegler. Friedr. Wilb., Prokurſſt e. S. Wolfgang Heinz Alfred 2. Rößler geb. Kaufmann, Dorotbea, 78 J. 2 M. 5 Herh, Velentin Borarbeiler u. Diehi Eliſabeth Frledrich Wilheim Maurer, Otto, Schloſſer e T Elſe Paula 2. Michelmichel geb. Wolff, Mathilde Emma Lina, 8 Jalob Tagl. 1. Voll. Sibile geb. Etten27. Brednich, Anton, Schloſſer e. T. Lieſelotte Elſa 5. Bröckel, Wilbelm, Küfer e. S. Karl Friedrich.9 87 5. Helfrich, Hermänn, Hilfspoſtſchaffner u. Wehner, 27. Eckert, Irz, Eiſenbahnſekr. e. S. Heinz Ludw. Frz. 13 3. Kramer, Alb. Ludw., led. Schneider, 21 J. 2 M. Johanna geb. Heres 28. Möndel, Max., Kriminalſekr. e. S. Hans Joſ. Ernſt 3—— eh⸗ e. 55 5 1 3. Schätte, Joh. Aldert, led. Schloſſer, 32 J. 8 M. 5. Senger, Franz, Kellner u. Knogler, Anna 28. Firnkes, Karl, Fabrikarbeiter e. T. Ellen„eenn eene ee 3. Seitz, Annelleſe Elfriede, 7 M. 10 T. 5. Burger, Johann, Schloſſer u. Landmann, Barbara 28 Lüddecke, Kurt Ing. e. S. Kurt Adolf 6. Drogatz, Hugo, Schloſſer e. S. Richard Hugo 3. Gehrig, Lina, 1 Tag 13. Std. geb. Sirl**„ 8. Keller, Wilh. Spengler e. T. Margot Herta ee, ee ee 3. Janſon geb. Martin, Roſa, 75 J. 2 M. 3. Leger. Franz. Kranenführer u. Böhm, Luiſe 28. Schimpf, Ludw., Eiſendreher e. T. Hildegard Anna 6˙ Kuhnfed of Kar 1 Poſtſchafen 70 Ant Emma.. Durler geb. Crämer. Cliſe. 66 J. 8 M. 3. Specht, Georg. Bäcker u. Maurer, Frieda 28. Ecker, Peter Joh. Maria, Arbeiter e. S. Romanus e eee, ee enn,, Ziegler geb. Haufler, Margaxeta, 77 J. 9 M. 5. Eck, Auguſt, Kfm. u. Malſch, Johanna Adam Raimund Februar 1929 Geſtorbene. 3. Beſt, Simon, Zugfüßrer a.., 77 F. 7 M. 5. Dilo, Otto, Kfm. u. Birkenmeier, Thereſia 28. Batzler, Georg, Mag.⸗Arb. e. T. Irma Hulda 73. Wahl, Karl Friedr., Schriftſetzer, 47 J 4 M. 4. Fellbauer, Jobann. Pfründner. 79 J. 8 M. 4 8—— Fan 2 Witheim, K* Eliſabech 16. 1 7 Bühler, Alfred Ludiwig, ſed. Meyger, 4. geb. Kroener, Karoline Erneſtine, 53 J. Müthlmeiſter, rmann u. Heft, Emma 4 enberger, Wilhelm, Kfm. e. T. Maria Eliſabet 18 J. 10 M. 6. Eckert, Karl, Arbeiter u. Nolf, Barb. geb. Wetzel.] 1. Thiele, Richard, Arbeiter e. T. Apollonſa Kath. 16. Puchinger, Franz, Helzer, 51 J. 7 M. 4. Gehrig, Anton, 2 Tage 1 Std. 82¹⁴ tbei Schmoller e Wohnungstausch. füdlelr Anne zu verkauſen. 42199 Preuß, Bellenſtr. 77. 7298 25 sgesucht werdent—3 Zimmer und Küche. Gegeben werden: 2 Zimmer, Küche u. Speiſe · Die kluge Hausfrau kau Offene Stellen Iaumalchen uchg Sielung n Hasziems Ponler durwalener 2 2 2 2 oder ähnliche Stellung bei cneabik in Andastpahafen Bank ader Großfirma. Habe Sprachenkenntnes, sucht zum baldigen Eintritt und Kaution in jed. Höhe kann geſtellt werden. Angebote unter B. 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Vorstellung in Miete B FPreie Volksbühne Nr. 12671 12970 Bühnen-Volksbund Nr 6421—6520 u. 7131—7230 Der Biberpelz 4¹ Diebeskomödie in 4 Akten von Gerhart Hauptmann Spielleitung: EBugen Felher. Anfang 1 Uhr. Ende gegen 9½ Uhr. von Wenthahn, Amtsvorsteher H. Herbert Michels Krüger, Rentier Fritz Linn Doktor Fleischer Robert Vogel Motes Oeorg Köhler Frau Motes Lene Blankenfeld Julie Sanden Hans Oodeck Elvira Erdmann Helene Leydenius Josef Renkert K. Neumann-Hoditz Frau Wolff, Waschfrau julius an, ihr Mann Adelheic eeee ihre Töchter Wulkow, Schiffer Glasenapp, Amtsschreiber Mitteldorf, Amtsdiener Alexander Kökert Philipp. Doktor Fleischerssohn.illy Münch NeussrheatermRosengarten Mittwoch, den 14. Härz 1923 18 Freie Voiksbühne Nr. 4601—4760 und 6401—6650 Bühnen-Volksbund Nr. 5016—5100 u. 8331— 8500 Der Zigeunerbaron Operette in 3 Akten. Nach einer Erzühlun M. Jokais von F. Schnitzler. Musik v. Joh. Straufl. In Szene ges.v. K. Marx. Musik. Leit.: Paul Breisach. Anfang 7 Uhr. Ende 9½ Uhr. Graf Peter Homonay, Ober- gespan d. Temeser omitats loachim Kromer Conte Carnero, kgl. Kommissar Adolf Karlinger Sandor Barinkay, ein junger Emigrant Kalman Zsupan, ein reicher Schweinezüchter im Banate Hugo Voisln Arsena, seine Tochter Elisabeth Trautmann Max Lipmann Mirabella, Erzieherin im Hause Zsupans.. Flise de Lank Ottokar. ihr Sohnn. Alfred Cxipra, Zigeunerin Ida Schäffer Safki. Zigeunermädchen. MinnyRuske-Leopold Restaurant Landhäusser Tel. 794 Bahnhofplatz 11 Tel. 794 Donnerstag, 15. d. Mts., abends 8 Uhr Schlacht-Fest Alit Hünstle-Ronzert und Uuartett-Vorträgen. Prelsausschrelben. Die Gemeinde Löfſingen ſchreibt z. Zt. einen Wettbewerb aus, zum Zwecke der Erlangung von Entwürfen für ein Schulhaus. Zugelaſſen ſind alle z. 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März 1923 bis auf/ 14 400.— pro Tag zu erhöhen. 701 Die Herren Arbeit⸗ geber ſind verpflichtet, innerhalb einer Woche die zur Berechnung der Beiträge exforderlichen Lohnangaben zu machen. Zuwiderhandlungen werden gleich Zuwider⸗ gegen 8 318 der.⸗V.⸗ O. beſtraft. Erſtattet ein Arbeit⸗ geber die Lohnmeldung nicht friſtzeitig, ſo ſetzt der Kaſſenvorſtand für ſeine Beſchäftigten bis zur ordnungsmäßigen Meldung den Grund⸗ lohn in der Höhe feſt, die für Verſicherte der gleichen Art in Betrie⸗ ben gleicher Art gilt, und erhebt, ohne Pflicht zur Rückerſtattung, die ent⸗ ſprechenden Beiträge. Hinſichtlich der Stufen⸗ einteilung, der Beiträge und der Leiſtungen ver⸗ weiſen wir auf dag ver⸗ ſandte Rundſchreiben u. Tabelle Mhm, 13. März 1923. Der Vorſtand. Fadaes U. Jordange ir xcuften bon einer der bedeulendsten Fabriken, welche nur die 8 Desfen Qualiciſen Hersfelll grosse Posten mit Kleinen Schönßeifsfehlern 8 Lederhandschuhe 1 90⁰⁰ IJan Tieferschüttert stehe ich mit meinen Ekindern und Verwandten an der Bahte meiner herzensguten Frau und treube- sorgten Mutter 2197 115 Iaang zun die uns im blühenden Ater von 30 Jahren genommen wurde. Wir bitten um stille Teilnahme. Mannheim-Neckarau, Münster i. Els., 18. März 1923. In tiefer Trauer: Wühelm Adolf Schmitt, Arohiteltt. Die Beerdigung findet am Donnerstag. nachm. 3 Uhr, vom Neckatauer Friedhof aus statt. Fdadt egene Msbelausstattungen füt Verlobte Taee IIh. Florschtz, P 2, 7. Mödeischreinerei und Möbelgeschält — Standuhren in ſeinsten Qualitäten finden Sie in bekannt grösster und 8 schönster Auswahl bei 2 (rudwigGregF2, empfiehlt 1688 Heinricn Harimann H 4. 27 4. 2¹ 3989 henen. U Damensfiafe sowie sämtliche Schuhwaren kauft man immer dilligst dei S36 nnecer. malanossranef7 „ fn aaneen Mannheim. Auf Grund der Verordnung des Reichsarbeits⸗ miniſters über„Grundlöhne⸗ in der Krankenverſiche⸗ rung vom 27. Februar 1923 hat der Kaſſenvorſtand den Grundlohn mit Wirkung vom .März d. J. ab bis auf, 14 400.— pro Tag 3 erhöhen. Den bisherigen 7 Lohnſtufen werden vom 11. d. M. ab 5 weitere Lohnſtufen angefügt, und zwar: S. Beiträge 2 Anteil des 2 Arbeitsverdienſt 5 15—. Ver⸗ yro Tag Gan⸗ beit⸗ ſich⸗ 8 zen geb. erten M. M. M. M. 8 v. M. 4000 bis 5999 5100 2295 765 1530 9 5„„ 6000„ 7999 7000 3150 1050 2100 10„„ 8000„ 9999 9000 4050 1350 2700 116„5„ 10000„ 12999 11000 4950 1650 3300 12„„ 13000 u. mehr 14400 6480 2160 4320 Die Herren Arbeitgeber ſind verpflichtet, für alle verſicherungspflichtigen Beſchäftigten, deren Arbeits sverdienſt über die bisherige höͤchſte Lohn⸗ ſtufe 7 hinausgeht, bei denen alſo der Arbeits⸗ Ferdieuſt höher iſt wie 3199.— pro Tag, die Lohnangabe innerhalb einer Woche an unſere Kaſſe einzureichen. Beſondere Aufforderungen ergehen nicht. Lohnmeldeformulare ſind am Schalter 14 unſerer Geſchäftsſtelle erhältlich. Gegen Arbeitgeber, welche die rechtzeitige Lohn⸗ meldung unterlaſſen, wird Strafanzeige erſtattet werden. Außerdem erfolgt Einſtuſung der Ver⸗ ſicherten in die höchſte Lohnſtufe, ohne daß dem Arbeitgeber Anſpruch auf Rückerſtattung der höhe⸗ ren Beiträge zuſteht. 1902 Mannheim, den 12. März 192g. Der Vorſtand. Rolzuersieigerung. Die Gemeinde Zotzenbach im Odenwald(Strecke Weinheim—Fürth) verſteigert am 20. Närz 1923, nachmittagz 1 Uhr, in der Wirtſchaft„zum Oden⸗ wald“ nachverzeichnetes Holz öffentlich meiſt⸗ bietend: 6 Buchen 51 Stſick.—IV. Klaſſe 59 Fſtm, Fichten 800 Stück III.—v. Klaſſe 108 Iſtm. Bau⸗ und Schnittholz. Zotzenbach, am 12. März 1923. Mannßeim An den Planken eneee Zotzenbach. er. Allererste Vertret. 2 Grösste Auswahl. L. Aiegel à Sohn v.. 0 7, 9, Heidelbergerstt, Uhren Jaller Art und billig repariert A. Ringer Uhrmacher 815 H 2, 16, neb. 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