V 5 .5 Donnerstag, 18. Mär: Oezugspreiſe: In Rannbeim und Umgedung frei ine Baus und durch die poſt ohne Beſtellgels monatlic Mork soo.— halbmonatlich Mark 3000.—. Aachforderung vorbebalten. poſtſcheckkonto Rr. 17890 Rarisruhe. Haupt⸗ geſchüäfts ſtelle Mannhelm, E 6,.— Eeſchüfts⸗nebenſtelle Heckarſtast, waldbofſtraße Nr. 6. Leruſprecher Rummer 7941, ,, 7944, 7ess. CelegrammeRöreſſe: Seneralanzeitzer m. erſcheint wöchentlich zwölfmal 3222„„6„ iſche Neueſte Nachrichlen Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Weſt der Cechnik. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Jeit u. Le ben mit Mannheimor Frauer Verkaufspreis M. 90.— 1923— Nr. 125 Anzeigenpreiſe: gei vorouszabiung die kl. Jeile Mk. 309.— Stellengeſ. u. Samil.-Anzeig. aus Monnheim ermäüßigte Preiſe Reklamen Mk. 200.—. flunahmeſchl.: Mittagbl. vorm. 8/ Uhr, Abendbl. uachm. 2½ Uhr. Lür Auzeigen an beſtimmten Tagen Stellen u. Rusgab. wlrd keine verantwort. übern. Höh. Gewall, Streils, OSctriebsſtörung. uſw. derechtig. zu keinen Erſatzanſpr. für ausgefall. od. deſchrünkt. Rusgab. od. ſ. verſp. ufnahm. v. Aunzeig. Ruftr. ö. Fernſpr. oh. Grwähr. Serichtsſt. Manndelnn n⸗Oeitung u. Mannheimer Muſik⸗Jeitung rĩĩ ðĩVvyVu0ꝙ0 ðͤvcccccc Ein engliſcher Fühler! Berfün. 15. März.(Von unſerm Berliner Blüro.) Es liegt eine Meldung der Agentur Havas vor, daß in dem geſtrigen engliſchen Miniſterrat unter dem Vorſitz Bonar Laws ein Beſchluß gefaßt worden ſel, an die deutſche Regierung eine Anfrage zu richten, ob ſie bereit ſei, im Anſchluß an die Brüfſſeler Konferenz Vor⸗ ſchläge der engliſchen Reglerung, der Vereinigten Staaten oder einer anderen Macht entgegenzunehmen, oder ob ſie gegebenenfalls ihr Einverſtändnis zur Veranſtaltung einer Wirt⸗ ſchaftskonferenz mit dem Zweck der Feſtſtellung der Reparationszah⸗ lungen erteilen würde. Eine ähnliche Meldung wird von dem Eve⸗ ting Standard verbreitet. Es muß zunächſt abgewartet werden, ob ſich dieſe Meldungen beſtätigen und ob ſie ſich als authentiſch erweiſen werden. Wie wir non zuſtändiger Stelle erfahren, iſt auf diplomatiſchem Wege eine ſolche Anfrage bisher nicht nach Berlin gelangt. Engliſche Slimmen zur Ankerhausdebatte Die engliſchen Blätter befaſſen ſich eingehend mit der Debatte im Unterhaus.„Dafly Mafl“ betont, daß in den Wandelgängen des Parlaments die geringe Regierungsmehrheit ernſtlich beſprochen wurde.„Times“ ſchreiben: Keiner der Redner trat für eine Verlän⸗ gerung des paſſiven Kurſes ein. Man könne ohne Uebertreibung ſagen, daß die Unzufriedenheit des engliſchen Volkes über ſeſne Re⸗ gierung, die untätig zuſieht, wie Eüropa in Flammen aufzugehen droht, von Tag zu*9 wäch ſt.„Mancheſter Guardian“ fragt Bonar Law, ob er auf die Aktion der beſetzten deutſchen Gebiete warte. Lloyd George ſprach ſich bei einem Frühſtück der National⸗ überalen dahin aus, es ſei ſein Vergnügen zuzuſehen, wie in Europa Konferenzen abgehalten würden, als ob das engliſche Reich über⸗ haupt nicht vorhanden ſei. Anter der Franzoſenknute In Witteh ſetzten die Franzoſen eine Belohnung von 200 000 auf den Kopf jedes Schupobeamten aus. Die Ingenieurkommiſſion hat den Plan gefußt, zwecks Ueber⸗ nahme des Betriebs von Bergwerken bei etwaiger Weigerung der deuiſchen Arbeiter dieſen ein Ultimatum zu ſteſſen, das ihnen im Falle nes Vehärrens in der Weigerung die Aüsweiſung oon der Zeche und aus ihrer Wohnung androht. Derwerfliche Methoden Wie wenig wähleriſch die Franzoſen und Belgier in den Mit⸗ eln zur Durchführung ihrer„friedlichen“ Miſſion im Ruhrgebiet ind, geht aus einer Meldung aus Bottrop hervor: Einer An⸗ zühl von Kindern der Schule Weſt wurden von der belgiſchen Be⸗ ſazung Beträge in Höhe von 10000 und 20 000„ und ein Sack Kartoffeln verſprochen, wenn ſie Angaben über Plakat⸗An⸗ (leber und etwaige feindliche Kundgebungen der Lehrperſo⸗ zen machen würden. Es iſt bezeichnend für den kultureklen Tief⸗ ſtand der franzöſiſch⸗belgiſchen Soldaten, daß ſie die Schuljugend in den Dienſt ihrer Sache ſtellen zu müſſen glauben. Das An⸗ zinnn wurde überall energiſch zurückgewieſen. Eine Störungsſtelſe auf dem Eiffelturm Auf der Funkſtation des Eiffelturms iſt durch eine Verfügung des franzöſiſchen Außenminiſters eine beſondere Stelle eingerichtet Worden, die alle deutſchen drahtloſen Propagandameldungen beob⸗ Achten und ſofort durch ſtärkere Ströme unverſtändlich machen muß. Die„Deutſche Ztg.“ bemerkt dazu, dieſe Maßnahme würde alle Staaten ſtören, die ſich vermutlich dagegen zur Wehr ſetzen würden. Franzöſiſche Werber in Leipzig Nach einer„..“⸗Meldung aus Leipzig ſind in den letzten Tagen bei den Erwerbsloſen Leute aufgetreten, die Arbeiter für die Franzoſen im Ruhrgebiet werben. Ddie Werber konnten noch nicht dingfeſt gemacht werden. Dem Erwerbsloſenrat wurde von amtlicher Seite mitgeteilt, daß eine Aufforderung zur Arbeits⸗ leiſtung für die Franzoſen als Hochverrat behandelt wird und daß diejenigen, die zur Arbeitsleiſtung ins Ruhrgebiet abreiſen, bei ihrer Rückkehr verhaftet und wegen Landesverrats ſchwer beſtroft würden. Transporte von Erwerbsloſen nach dem Ruhrgebiet wür⸗ den aufgehalten. 1575 Degoutte über den Rampf für die Wahrheit Bei der Beerdigung der beiden getöteten franzöſiſchen Offiziere in Buer hat General Degontte eine Rede gehalten, in der er ſagte: Die, die den Arm der Mörder bewaffnet haben, auch die In⸗ ſpiratoren, hätten ſich ſchwer getäuſcht, wenn ſie geglaubt hätten, eine gute Berechnung zu machen. Derartige Verhrechen, die zu allen Zeiten verurteilt worden ſeien, würden immer die Strafe finden, die ſie verdienten. Die franzöſiſche Uniform und die franzöſiſcho Fahne müßten reſpektiert werden. Man könne ihm glauben, mehr wolle er nicht ſagen. Wenn man ſich eingebildet habe, man werde der Furcht zugänglich ſein, dann kenne man die ffranzoſen nicht. Die Franzoſen müßten kämpfen, damit das letzte Wort nicht die Lüge, der Verrat, * Mord, ſondern die Wahrheit, die Gerechtigkeit und der Reſpekt hätten. Alle Drohungen Degouttes können doch darüber nicht hinweg⸗ täuſchen, daß die Tat von Franzoſen an Franzoſen began⸗ gen wurde. Das weiß der tapfere General natürlich auch ſelbſt, aber die jämmerliche Scheinkomödie muß bis zur Leichenrede durchgeführt werden. Im Theater ſpielen waren allerdings die Franzoſen immer groß! Eine Strafexpedition gegen ein Gymnaſtum Am Montag morgen gegen 9½ Uhr fuhr ein großes Laſtauto mit bewaffneten Franzoſen vor dem Gymnaſium in Buer vor. Nach Schluß der zweiten Unterrichtsſtunde trieb ein Trupp bewaffneter Soldaten die Schüler, die gerade Pauſe quf den Hof 900 m wollen, durch Kolbenſchlüge in das Gebäude zurück und legte die entſicherten Gewehre guf die Kinder an, Dann drangen die Bewaffneten in das Gebäude ein, v eln en ſämtliche an⸗ weſenden Lehrer und brachten ſie zur Kommandantur. Hier wurden ſte in der unwürdigſten Weiſe durch eine Anzahl 555 ſore einem Verhör unterzogen. Die zum Teil beſahrten mußten ſich wie Rekruten in Reih und Glied gufſtellen. Vor ihnen poſtierten ſich die franzöſiſchen Mannſchaften und die Offtziere, in der einen Hand die brennende Zigareite, in der anderen die Nil⸗ Aete Der Wortführer fragte die Studienräte, ob ſie über die Vorgänge in der Stadt unterrichtet ſeien, und ob ſie von dem Gerücht wißten, wonach franzöfiſche Soldaten die Offiziere 14* hätten. Afs dies beſaht wurde, brauſte der Wortführer auf, da ſehe ——— 5 2 Badiſche Beamte vor franzöſiſchen Kriegsgerichten Das franzöſtſche Krlegsgericht in Landau verurteilte den Oberbürgermeiſter Holler von Offenburg zu 6 Monaten Gefängnis und 100 000% Geldſtrafe und den Gendarmeriewacht⸗ meiſter Kaiſer aus Offenburg zu 1 Jahr Gefängnis und 100 000/ Geldſtrafe. Die badiſchen Amtmänner Ludwig Mayer und Walter Mul⸗ ler aus Offenburg waren vor dem Krlegsgericht Mainz des Ge⸗ neralſtabs der franzöſiſchen Rheinarmee angeklagt, Befehle der franzöſtſchen Beſatzungsbehörde in Offenburg, Plakate zit Ver⸗ ordnungen der Rheinlandkommiſſian in Offenburg zum Anſchlag zu bringen, nicht befolgt zu haben, die ihnen unterſtellten Beamten in einem Rundſchreiben zum Ungehorſam gegen die Verordnungen 133—136 der Rheinlandkommiſſion aufgefordert und ſo der Aus⸗ führung der genannten Ordonnanzen im neubeſetzten Geblet bei Offenburg wiſſentlich und vorſätzlich Hinderniſſe bereitet zu haben. Amtmann Mayer wurde zu anderthalb Jahren Gefängnis und 30 Milltonen ⸗1 Geldſtrafe, der Amtmann Müller zu 1 Jahr Ge⸗ fängnis verurtellt. *** Verurteilte Poſtbeamte 15 höhere und mittlere Poſtbeamte aus Mainz, die vor dem franzöſiſchen Kriegsgericht unter der Anklage ſtanden, anläßlich der Verhaftung des Poſtdirektors Klingelhöfer in Mainz ihren Poſten verlaſſen un ddie ihnen unterſtellten Beamten und Arbeiter zum Streik verleitet zu haben, wurden zu 7 Monaten Gefängnis- und 25 000 Mark Geldſtrafe bis zu 1 Jahr Gefängnis und 100 000 Marr Geldſtrafe verurteilt. Die Familien der meiſten Angeklagten ſind bereits aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſen worden. mim wfeder die deutſche Lügenbande. Es ſei einfach unmöglich, daß ein framzöſiſcher Soldat die Hand gegen einen ſeiner Offiziere erhebe. In der franzöſiſchen Anmes herrſchten Kameradſchaft, gegenſeitige Liebe und das beſte Einvernehmen zwiſchen Offizleren und Mann⸗ ſchaften. Die deutſchen Lehrer erzögen die Kinder zu Lug und Trug, zu Haß und Revanche. Dieſe Gefinnung müſſe man mit Stumpf und Stielausrotten. In der Nacht hätten eigeni⸗ lich 1000 Deutſche umgebracht werden müſſen zur Sühne für dqas furchtbare Verbrechen, das man an franzöſiſchen Offizieren begangen habe. Gerade dſe Lehrer ſejen verantworflich für den Mord und ſie müßten eigentlich ſamt und ſonders an die Wand geſtellt und niedergeknallt werden. Dabei ſchlug einer der franzöſt Offigiere einen grauhaarigen Herrn ohne jede Verankaſſung mit der Reitpeitſche. Eine andrer Stu⸗ dienrat, ein Kriegsinvalide, dem das rechte Bein amputiert iſt, wurde gefragt, ob er 1* geweſen ſei. Auf ſeine beſahende Antwort wurde ihm unter Kolbenſtößen Befehl gegeben, bis nachmitbags 4 Uhr die 2 ſüämtlicher erte Lehrperſonen den Franzoſen zu über⸗ mitteln. Das Verhör dau hernd dreiviertel Stunden. Der Dolmetſcher, der der d»Sprache nicht ganz möchtig zu ſein ſchien, mäßigte umwillkürlich die franzöſiſchen Kraftausdrücke, von denen die ünmer wiederkehrenden Wendungen„Cochons“ und „Baches“ noch die harmloſeſten waren. Die Profeſſoren wurden, nach⸗ dem an ihmen eine Leibesvſſitotion vorgenommen worden war, ent⸗ laſſen. Man drohte ihnen mit weiteren Verhaftungen bei der ge⸗ ringſten Verfehlung.„Es wäre jetzt Krieg!“ Die Verhafteten, Dr. Weber und Freibueter, wurden ſogleich mit unbekanntem Ziel abgeführt, ohne daß ſie vorher ihren Angehörigen Mitteilumg machen konnten. Das Gymnaſium iſt geſchloſſen. Treugelöbnis der Arbeitgeberverbände Berlin, 15. März.(Von unſ. Berliner Bitro) Im großen Sitzungsſaale des ehemaligen Herrenhauſes trat geſtern mittag die Vereinigung der deutſchen Arbeitgeberverbände zu einer ordentlichen Mitgliederverſammlung zuſammen. Zahlreiche Vertreter des Reichs, der Länder und der Gemeinden waren erſchienen, an ihrer Spitze Reichskanzler Dr. Cuno und Reichsarbeitsminiſter Dr. Brauns, Reichstagsabgeordneter Dr. Sorge eröffnete die Verſammlung und hieß beſendesz den Reichs⸗ kanzler und den Reichsarbeitsminfſter herzlich willkommen. Der Redner ſprach der Bevölkerung im Rheinland und Weſtfalen den Dank aus für den heroiſchen Mut und die Vaterlandsliebe mit der ſie gegenüber der Brutalität der Feinde einen bewundernswerten Widerſtand leiſten. Vaterlaudsverrat bedeute jeder Verſuch, die Klaſſengegenſätze dort zu ſtärken. Die Arbeitgeberverbünde haben ſtets das Zlel des Ausgleichs im Auge gehabt. Heute iſt es Pflicht mehr als je. Wir richten jetzt ſchon den Appell an die Arbeiter⸗ ſchaft, lügneriſche Gerüchte nicht zu glauben, ſondern Klärung von uns herbeizuführen. Auch unſere Mitglieder müſſen alles vern meiden, was den Arbeitern Anlaß zu Mißtrauen geben kann.“ Der Verſammlung wurde eine Entſchließung vorgelegt, in der es u. a. heißt:„Die deutſchen Arbeitgeber danken ihren Brildern im beſetzten Gebiet für das, was ſie in dieſen ſchweren Tagen flülr Deutſchlands Ehre und Wohl tun und leiden. Sie geloben in un⸗ erſchütterlicher Treue zu ihnen zu ſtehen und ihnen jede nur mög⸗ liche wirtſchaftliche Erleichterung zu gewähren. Ueber eine Ab⸗ trennung oder wirtſchaftliche Abſchnürung dieſes das Herzen des deutſchen Wirtſchaftsleben bildende Kernſtück des deutſchen Landes, über eine dieſes Gehlets teils unter fremde Anord⸗ nungen und Gewalt, kann es keine Erörterung, keine Verhandlung geben. Die deutſche Arbeitgeberſchaft tritt in treuer Kameradſchaft mit der deutſchen Arbeiter⸗ und Angeſtellten⸗ ſchaft hinter die kümpfenden und duldenden Brüder im beſetzten und e te iſt ſich deſſen bewußt, daß es gilt, unter den größten Schwierigkeiten und monatelang durchzuhalten und daß die letzten Reſerven daran gegeben werden müiſen, um Frei⸗ heit und Recht zurückzugewinnen. Sie vertraut der Regierung, daß ſie der deutſchen Wirtſchaft die Durchführung dieſes Kampfes in zweckmäßiger und Rroßſlicr Weiſe erleichtert und wird ihrer⸗ eits der Regzerung ſede Unterſtützung gewähren, wo es gllt, das nrecht von ſullles mieder gut zu machen, durch eine auf Recht und Gerechtigkeit fußende Verſtändigung freier Völker. Von der Nuhr ertönt der Aufruf dorkliger Verbände an das deutſche Volk. Wir nehmen ihn auf: Wir wollen Euren Abwehrkämpfen aus nicht verſiegenden Juell immer neue Kräfte zuführen; wir wollen die geſchloſſene Heimatfront bilden, die Euch in Euvem Kampfe ſtärkt.“ —— Köln, 15. März. 5 In den Hafenanlagen von Ruührort wurden nach der„Köln. ſäßlch verſchlöſſe. Zig.“ Kontrollſtellen fſir den Umſchlagsver⸗ kehr errichtet. 20 verhandlungen? Man kann ſeit einiger Zeit in ver franzöſiſchen Preſſe die an⸗ ſcheinend ganz planmäßigen Verſuche beobachten, Nachrichten über die Verhandlungsbereitſchaft oder, beſſer und genauer, über die Ver⸗ handlungsneigungen deutſcher Perfönlichkeiten zu lancieren. Dieſe Meldungen laufen nebenbei nicht nur durch die franzöſiſchen Blät⸗ ter. Gelegentlich wurden die Kuckuckseier auch ſchon da und dort in neutrale Neſter gelegt. Im allgemeinen iſt der Zweck aller dieſer Uebungen ungemein durchſichtig. Man wird in Frankreich des ge⸗ fährlichen Abenteuers je länger je überdrüſſiger. Aus einer Aktion, die mühelos zu ſchnellem Siege führen ſollte, wurde ein ſehr koſt⸗ ſpieliges und, troz der inneren Schwäche und den zußeren und äußerlichen„Wohlwollen“ der Alliterten, auch politiſch überaus peinliches Unternehmen. Man iſt ſichtlich verlegen, ſo verlogen, daß, im großen Durchſchnitt, die Pariſer Blätter nur noch nebenher von den Geſchehniſſen zwiſchen Ruhr und Rhein zu berichten lieben; So läßt man denn dieſe Entlein von den unentwegt nach Verhand⸗ lungsmöglichkeiten ausſchauenden deutſchen Politikern aufflattern. Sie ſollen ſinkende Hoffnungen von neuem beleben, den mißmutig Gewordenen die frohe Botſchaft künden, daß dies verhaßte und int FIrtieden bekriegte Deutſchland min wirklich aus dem letzten Loch zu pfeifen begann. Es wäre bei der Buntſchetkigkeit der deutſchen Preſſe zu vfel verlangt, daß ſie den franzöſiſchen Fühlern ihre Spalten grun d⸗ Umſo mehr wird es Pflicht der nicht auf die Senſation geſtellten, ihrer vaterländiſchen Veramtwortlichkeſt bewußten Organe, immer von neuem„auszuſprechen, was iſt“. Nämlich, daß ſeit dem vorigen Dienstag, wo der Kanzler über dieſe Dinge im Reichstag ſprach, Weſentliches ſich nicht geändert hat. Das Ziel der deutſchen Abwehr bleibt: wenn es zur Reviſion des Verſailler Vertrages kommt, ſich nicht eine ſolche nach fran⸗ zöſtſchen Wünſchen, die mit deſſen Verböſerung und Verewigung gleichbedeutend wäre, aufzwingen zu laſſen. Im übrigen aber über wirtſchaftliche Forderungen nüt den Gegnern nach den Maximen wirtſchaftlicher Vernunft ſich zu vergleichen. An einen „Jusqu'au boutismus“ denkt in Deutſchland kein ernſthafter Menſch, den die Vorſehung mit der Fähigkeit ausrüſtete, Weſtlage und Wirklichkeit nüchtern abzuſchätzen. In franzöſiſchen Augen mag es ein Zugeſtändnie ſeln, daß Poincare eben ſetzt zu Brüſſel rein theoretiſch und in Konditſonaf⸗ ſätzen von der Räumung des neubeſetten Gebiets zu ſprechen an⸗ gefangen hat. Der Deutſche wird aus ihnen nur eine Umſchrei⸗ bung oder auch einen 3977 jener eigenartigen„Bedingungen“ herausleſen, die vor ein paar Tagen Herr Millet der Oeffentlichkeit unterbreitet hat. Nach dieſer Richtung ſcheinen in Wahrheit die franzöſiſchen Pläne ſich zu bewegen. Uind die ſind, ſofern wir uns nicht ſelber aufgeben wollen, einfſach inakzeptabel. Wir können nicht in den„etappenweiſen“ Abmarſch aus dem Ruhr⸗ und Rhein⸗ gebiet willigen, der uns nach wie vor in der Hand der Feinde lteße. Nicht in die wucheriſche Forderung, daß die Räumungs⸗ friſten überhaupt noch nicht zu laufen begonnen hätten. Und die ſagenannte Herausgabe des Saarlands wäre kein Gewinn wenn ſie mit der Internationaliſierung des ganzen Rheinlands, d. h. mit feiner tatſächlichen Loslöſung vom Reich verknüpft wäre. So⸗ lange man aus Frankreich uns nichts anderes zu bieten weiß, iſt man dort noch nicht verhandlungsreff. Uns aber bleibt das harte, doch ernſte Mu ß, rotz allen Herausforderungen, die vermutlich nun ſich mehren werden, Selbſtbeherrſchung zu wahren und auszu⸗ harren im Widerſtand. Es geht, ganz ſchlicht und un⸗ mißverſtändlich ausgedrückt, ums Ganze. * 8.* Franzöſiſche Berhandlungswünſche Eigentſimlich iſt es, ſo ſagt der Pariſer Korreſpondent des „Lok.⸗Ang.“ daß plötzlich alle Pariſer Blätter Deulſchland den wohlmeinenden Rat geben, es möge endlich um Verhand⸗ lungen bitten. In Brüſſeler offiziellen Kreiſen werde be⸗ merkt, daß man auf Verhandlungen mit deutſchen Vertretern Wert lege. Poifcare möchte ſchriftliche deutſche Vorſchläge ſehen, um ſie zu prüfen. Der elſäſſiſche Senator Weiler ſchlägt vor, Bergmann folle nach Paris kommen.„Intranſigeant“ ſagt, eine Stadt nach der andern, ein Bergwerk nach dem andern würden geräumt, ſo⸗ bald Deutſchland zahle oder Ruhraktien abgeben würde. Die Sicherheiten für Frankreich Das„Echo“ ſtellt die Frage, ob im Laufe der Verhandkungen, die die Ruhraktion früher oder ſpäter auslöſen müſſe, auch die Frage der Sicherheft Frdankreichs behandelt werde. Die Verlaut⸗ barung von Brüſſel unterſage das nicht, ſie erkläre nur, daß die allenfallſige Rämmmg des Ruhrgebietes nicht abhängig gemacht werde von der Erfüllung der Entwaffnungsklauſeln, aber ſie ver⸗ hindere nicht die franzöſiſche Regierung, die milſtäriſche Frage zu gleicher Zeit mit der finanziellen zu erörtern und zu orklüren, welche Blülrgfchaften ſie auf dem linken Rheinuſer haben könne, ſolange der milſtäriſche Zuſtand zu ernſten Unruhen Anlaß geben könnte. Der Artikel 432 des Friedensvertrages von Verfailles erkläre, die die Be⸗ ſetzung betreffenden Fragen, die durch den vorliegenden Vertrag nicht geregelt ſeien, könnten den Gegenſtand ſpäterer Abmachungen bilden und Deutſchland verpflichte ſich, jetzt dieſe Abmachungen zu erfüllen. Dieſer Artikel ſei alſo ſo gefaßt worden, daß neue Vereinbarungen möglich ſeion, ohne daß man ſich dem Vorwurf ausſetze, daß das In⸗ ſtrument vom 28. Juni 1919 in Frage geſtellt werde. Angeſichts der inneren Gärung Deutſchlands würde die von Berlim aus durch die interallüierte Kontrollkommiſſion ausgeübte Kontrolle notwen⸗ digerweiſe auf immer ernſtere Hinderniſſe ſtoß en. Eine ſolche Lage könne nicht länger unabgeändert bleiben. Kritik an den franzöſiſchen Sonderbeſtrebungen Der ſtalieniſche Abgeordnete Bevſone polemiſiert in der„Ga⸗ zetta del Popolo“ gegen Pertinagz. Weder England noch Jlalien würden eine einſeitige deutſch⸗franzöſiſche Löfung der Reparationsfrage hinnehmen. Auch Belgien, ſo äußert ſich MNuovo Paeſe, ſei durchaus nicht einig mit Frankreich ülber die Ruhraktion. Frankreich wünſche die Vormachtſtellung in Europn Belgien dagegen mur Garantien für die Zukunft. — München, 15. März. Der Kraftwagenführer Profſer, der ſchon einmal wegen verſuchten Landesperrats verurteilt worden iſt, erhielt geſtern vom Volksgericht München J wegen verſuchten Hochverrats neuerdings 14 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehr⸗ verluſt.— Am Mlttwoch wurde der kommiuniſtiſche Stadtrat Welgel in München wegen Landesverrats verhaftet. Das Ver⸗ brechen wird erblickt in einem Artikel, der unter der Verantwortung Weigels in dem 8 kommuniſtiſchen Blatt„Die rote Bayernfahne“ erſchienen iſt. 5 5 1 0 10. 0 J2ͤ ĩͤ2ä 2. Seite. Nr. 126 Mannheimer General · Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 15. März 1923 Städtiſche Nachrichten Städtiſches Elektrizitätswerk und Schlammkohle Unſer P. E..⸗Mitarbeiter ſchreibt uns: In Nr. 62 des„Neuen Mannheimer Volksblattes“ befindet ſich ein Artikel, der ſich mit meiner Veröffentlichung über obige Tatſache befaßt. Der Artikel ſollte meine aufgrund von Nachforſchungen feſt⸗ geſtellten Behauptungen entkräften, er erwirkt aber das Gegenteil, nämlich er beſtätigt— zwar indirekt, aber doch— daß etwas faul iſt im Staate Dänemark. Dabei unterlaufen dem Verfaſſer der⸗ artige Schnitzer, daß es ſich lohnt, dieſen„Artikel“ einmal näher zu betrachten. Der Schreiber, das ſei zuerſt betont, hat ſeine Sache ſchlecht an⸗ gefangen. Er gibt ſich den Anſchein, als ob die ganze Kohlengeſchichte unmöglich ſei, und dann... dann offenbart er ſeine ganze Er⸗ kenntnis, und aus der iſt zu erſehen, daß er mitten drin zu ſitzen ſcheint in den ſtädtiſchen Werken. Es wäre ihm alſo elne kleine Mühe geweſen, ſich von der Richtigkeit meiner Angaben überzeugen zu können. Noch beſſer wäre geweſen, wenn der Schreiber ſich vor Abfaſſung dieſes aggreſſiven Artikels an ſeine Partei gewendet hätte. Dieſe hätte ihm ſicher geraten, nichts zu ſchreiben, weil der Tatbeſtand als ſolcher beweisbar feſtſtehe. So ſei denn auch die Tonart die⸗ ſes Verlegenheitsartikels abgelehnt. Dann heißt es:„Soweit wir über die Preispolitik der Werke unterrichtet ſind, erhöhen ſich die Gebühren ganz unab⸗ häͤängig von guter oder ſchlechter Kohle.“ Dieſe Behauptung iſt ein klar erkennbarer Pferdefuß. Ich will nicht behaupten, daß die⸗ ſer Grundſatz wider beſſeres techniſches Wiſſen aufgeſtellt wurde; aber dann zum Wenigſten ohne Benutzung dieſes techniſchen Erkennens. Ob der Schreiber dieſer Weisheit wirklich der Meinung iſt, daß ſchlechte Kohle genau ſo viel leiſtet wie gute Kohle? Aber ich will ihm aushelfen. Vielleicht renne ich eine offene Türe ein, aber trotz⸗ dem. Es gibt in Mannheim noch ein Elektrizitätswerk, und dieſes Werk verfügt in der Regel über gute Kohle und verbraucht pro Kilowattſtunde hergeſtellten Strom 1,12 Kilogramm Kohle. Das ſtädtiſche Elektrizitätswerk verfeuert in der Regel ſchlechte Kohle— freilich nicht immer Schlammkohle— und ver⸗ braucht für eine Kilowattſtunde hergeſtellten Strom 1,50 Kilogramm Kohle. Das andere Werk arbeitet alſo infolge ſeiner beſſeren Kohle um 34 76 beſſer als das ſtädtiſche Elektrizitätswerk. Ich glaube daher, daß mit beſſerer Kohle die Stromkoſten niedriger ſind als mit ſchlech⸗ ter Kohle. Wie man ſolchen Tatſachen gegenüber von„einem Trei⸗ ben des General⸗Anzeigers“ ſchreiben kann, das wird wohl auch den Leſern des„Neuen Mannheimer Volksblattes“ unverſtändlich ſein. Schlechte Kohle hat aber noch einen Nachteil. Es wäre dem Schreiber des„Neuen Mannheimer Volksblattes“ ein Leichtes ge⸗ weſen, ſich beim ſtädtiſchen Elektrizitätswerk nach dem zu erkundigen, was ich ihm jetzt ſagen muß. Schlechte Kohle verzehrt die Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Arbeiter, die die Heizkörper bedie⸗ nen. Daraus folgen Krankheitstage, die den Arbeitern ſchädlich ſind und der Stadtkaſſe nicht zuträglich. Infolge des Schlammkohlenver⸗ brauchs ſind ſolche Dinge beim ſtädtiſchen Elektrizitätswerk ſehr ſtark eingetreten. Wenn in dieſem Zuſammenhang davon abgeſehen wer⸗ den ſoll, von Arbeiterfürſorge zu ſprechen, ſo darf doch die Frage auf⸗ geworfen werden: Verteuern ausfallende bezahlte Arbeitstage und Arbeitswochen die ſtädtiſchen Gebühren nicht? Das alles hätte der Artikler des„Neuen Mannheimer Volksblattes“ wiſſen müſſen, ſonſt hätte er ſchweigen ſollen. Der Artikler des„Neuen Mannheimer Volksblattes“ verſteigt ſich dann zu folgendem:„Es hat faſt den Anſchein, als ſäßen in den ſtädtiſchen Kommiſſionen nur Menſchen, die mit Blindheit geſchlagen ſind, die für die Bedürfniſſe der Bevölkerung abſolut kein Verſtändnis haben.“ Das habe ich nie behauptet, das hat auch mit der Schlamm⸗ kohle nichts zu tun. Die ſtädtiſchen Kommiſſion iſt kein Betriebsleiter und kein Privatdetektiv. Wenn aber die Betriebsleitung verſagt und die ſtädtiſche Kommiſſion erfährt das nicht oder kann infolge der Schwerfälligkeit des ſtädtiſchen Apparates nicht eingreifen, was dann? Dann hat die Heffentlichkeit ein Recht, ſich der Sache anzu⸗ nehmen. Und die Preſſe iſt lediglich das Sprechorgan der Oeffent⸗ lichkeit. Wenn ſie das nicht wäre, und wenn ſie ſich deſſen weigern würde, wäre ſie überflüſſig. Glaubt aber der Artikler des„Neuen Mannheimer Volksblattes“, daß irgend eine ſtädtiſche Kommiſſion die Gelder, die für die unbrauchbare ſchleſiſche Schlammkohle ausge⸗ geben wurden, wieder hereinbringen kann? Wie ſtellt er ſich das vor? Die für das Elektrizitätswerk maßgebende ſtädtiſche Kommiſ⸗ ſion— vor allem aber der Stadtrat— ſind im„General⸗Anzeiger“ auf dieſe Dinge hingewieſen worden, damit die Zuſtände dort, die über die Diagnoſe„akut“ hinaus bald„chroniſch“ ſind, endlich einmal geordnet werden. Am Schluſſe ſeiner Ausführungen prägt der Artikler des„Neuen Mannheimer Volksblattes“ den Satz:„Wir hoffen, daß zu dieſen un⸗ glaublichen Ausführungen des„General⸗Anzeigers“ in Kürze Stel⸗ lung genommen wird, damit die Oeffentlichkeit endlich von dieſer Aufpeitſchungspolitik befreit wird.“ Das lautet ähnlich wie der Ruf gewiſſer verfolgter Leute:„Haltet den Dieb.“ Schließlich iſt noch der„General⸗Anzeiger“ ſchuld daran, daß im ſtädtiſchen Elektrizitäts⸗ werk ſchleſiſche Schlammkohle zu verbrennen verſucht wird. Es würde viel beſſer geweſen ſein, der Verfaſſer des Artikels im„Neuen Mannheimer Volksblatt“ hätte nichts geſchrieben und würde ſtatt deſſen ſeinen vorhandenen Einfluß aufbieten, den„unglaublichen“ Zuſtänden, die ich gekennzeichnet habe, ein für allemal ein Ende zu bereiten. P. E. S. Zur Beſetzung des alten Mannheimer Hafengebietes Die Lage in dem von den Franzoſen beſetzten alten Mann⸗ heimer Hafengebiet hat ſich nur inſoweit verändert, als die Fran⸗ zoſen einen Poſten vor die Wache, die ſich an der dem Altrhein zu gelegenen Seite der Induſtrieſtraße befindet, und zwar vor die Süd⸗ euſchen Kabelwerke an der Waldhofſtraße(Luzenberg) vorgeſchoben haben. Dadurch wird das Ein⸗ und Ausführen von Waren aus den Süddeutſchen Kabelwerken von den Franzoſen verbindert. Die Kontrolle durch die franzöſiſchen Poſten iſt neuerdings wie⸗ der verſchärft worden. Sie halten nicht nur jedes Fuhrwerk, ſendern auch einzelne Radfahrer an, die aus dem Hafengebiet durch die In⸗ duſtrieſtraße nach dem Stadtinnern wollen, und zwingen ſie zur Umkehr über den Luzenberg. Auch die Fußgänger werden darauf kontrolliert, ob ſie keine Waren bei ſich führen. So wurde eine Ar⸗ beiterin eines innerhalb des beſetzten Hafengebietes gelegenen Be⸗ triebes, die ein größeres Paket trug, von und zur Wache gebracht. vorſchußzahlungen für Geamte Im Reichsfinanzminiſterium haben am Montag nachmittag neue Beſprechungen über die Vorſchußzahlungen für die Beamten ſtattgefunden. Bekanntlich hat die Reichsregierung erklärt, daß angeſichts der Stützungsaktion für die Mark eine Er⸗ höhung der Beamtengehälter nicht möglich ſei, ſich dann aber bereit erklärt, den Beamten ein Monats⸗ oder Vierteljahrs⸗ gehalt als Vorſchuß zu zahlen, um ihnen über die augenblick⸗ lichen Schwierigkeiten hinwegzuhelfen. In den Beſprechungen wurde von den Gewerkſchaftsvertretern ausgeführt, daß die Be⸗ amtenſchaft die Vorausbezahlung des Gehaltes nur als einen Not⸗ ſchaſſen empfinde und daß nach Möglichkeit ein Ausgleich ge⸗ ſchaffen werden müſſe, um die Beamten nicht in noch größere Not geraten zu laſſen, falls etwa in den kommenden Monaten eine neue Teuerung ſich bemerkbar machen ſollte. In dieſem Sinne wurde eine Vereinbarung getroffen.— Die Verhandlungen im Reichsfinanzminiſterium ergaben, daß den Beamten am 19. März das laufe Monatsgehalt gezahlt wird. Die quartalsweiſe auszuzahlenden Gehälter werden am gleichen Tage ausgezahlt werden; ebenſo werden die Reichs⸗ und Staatsarbeiter am 19. März einen Vorſchuß in der Höhe von zwei Wochenlöhnen ausbezahlt erhalten. Am 10. April ſoll im Reichsfinanzminiſterium ſind neue Zuſammenkunft mit den Gewerkſchaftsvertretern ſtatt⸗ inden. en Franzoſen angehalten Neue Darlehenskaſſenſcheine zu ein und zwei Mark. Der neue Darlehnskaſſenſchein zu 1„ iſt 59.85 mm groß und auf grünlichem Waſſerzeichenpapier mit dem bisherigen Vierpaßmuſter gedruckt. Die Vorderſeite trägt in dunkelgrüner Farbe die Beſchriſtung in deutſchen Buchſtaben. Als oberſte geſchwungene Zeile ſteht das Wort„Darlehenskaſſenſchein“, darunter die Wertbezeichnung„Eine Mark“. Dieſe beiden Wörter ſind durch die Wertziffer„1“ getrennt, die nach oben und unten über die Zeile hinausragt. Die untere Hälfte der Voderſeite„enthält den Ausfertigungstag: Berlin, den 15. September 1922, die Zeile„Reichsſchuldenverwaltung“ und die Unterſchriften. Die Rückſeite trägt ebenfalls in dunkelgrüner Farbe eine kreuzförmige Guilloche, die ſich in ihren Ausläufern auf eine eirunde, den Strafſatz umſchließende Linie ſtützt. Der einzeilig im lateiniſchen Schriftſchnitt gehaltene Strafſatz beginnt rechts neben der oberen Spitze der Guilloche und endet auf der anderen Seite. Die deutſchen Schriftzeichen und die Wertziffer„1“ tragen tiefe Schatten. — Der Darlehenskaſſenſchein über 2 Mark vom 15. September 1922 mit den Ausmaßen 645490 mm iſt auf rötlichem Waſferzeichen⸗ papier mit dem bisherigen Vierpaßmuſter gedruckt. Die Vorder⸗ ſeite trägt die bräunlich⸗rote Beſchriftung in deutſchen Buchſtaben. Als oberſte geſchwungene Zeile ſteht das Wort„Darlehnskaſſenſchein, darunter die Wertbezeichnung„Zwei Mark“. Zwiſchen dieſen bei⸗ den Worten iſt als Wertziffer eine arabiſche„2“ eingeſchaltet. Die Rückſeite trägt in gleicher Farbe eine länglich abgerundete Guilloche, in deren oberem Teile halbkreisförmig in deutſcher Schrift das Wort„Darlehnskaſſenſchein“ und im unteren Teile ebenfalls als Halbkreis der Strafſatz in lateiniſchen Buchſtaben auf lichtem, in Spitzen endenden Bande ſteht. Dazwiſchen befindet ſich hellfarbig die Wertzeile„Zwei Mark“, die wiederum durch die eine große ara⸗ biſche„2“ getrennt iſt. Die deutſchen Schriftzeichen, die Wertziffer„2“ und das Band des Strafſatzes zeigen tiefe Schatten.— Näheres ſiehe Anzeigenteil. B. Schiedsſpruch im Friſeurgewerbe. Unter dem Vorſitz von Prof. Dr. Erdel wurden am Dienstag, 13. März vor dem Schlich⸗ tungsausſchuß Mannheim für die Tarifgemeinſchaft im Friſeur⸗ gewerbe, die Städte Mannheim, Ludwigshafen, Worms und Fran⸗ kenthal umfaſſend, die Wochenlöhne für den Monat März neu ge⸗ regelt. Dieſe bewegen ſich von 20 000—28 000. Die Arbeit⸗ nehmer haben den Schiedsſpruch angenommen: die Arbeitgeber haben ihre Erklärungsfriſt bis Samstag, 17. März abzugeben. ee Demonſtranten. Heute vormittag verſammelte ſich ein Trupp jugendlicher Arbeitsloſer vor dem ſtädtiſchen Ar⸗ beitsamt in N 6, um ſodann über die Breite Straße am Marktplatz vorbei in Hü1 in Richtung nach dem Jungbuſch einzuſchwenken. Im Zuge wurden zwei Plakate getragen, die die Aufſchrift trugen: „Nieder mit dem Wucher!“ und„Wir wollen nicht verhungern“. Es handelte ſich um ungefähr 130—150 Burſchen im Alter von 17—20 Jahren. In dem bekannten Lokal„Zur Eintracht“ in H fand dann eine Verſammlung dieſer jugendlichen Weltverbeſſe⸗ rer ſtatt. Brandausbruch. In A 3, 7 brach heute Mittag ein Brand aus, weil die zum Trocknen aufgehängte Wäſche mit dem heißen Ofen in zu nahe Berührung kam. ee Nicht Schlachtgeſänge ſind Zeichen der Kernhaftigkeit eine⸗ Volkes, ſondern die Art, wie die Niederlagen ertragen und die Siege genoſſen werden. Jean Paul. * 5* 2 2 Kunſt und Wiſſenſchaſt Die Kunſthandlung Graßmück(am Luiſenring) bringt in ihrer zweiten Ausſtellung in einer ſtattlichen Anzahl von Bildern repräſentativer Künſtler einen Querſchnitt durch die gegenwärtige Karlsruher Malerei. Es ſind Bilder von unterſchiedlicher Güte und recht unterſchiedlicher maleriſcher und geiſtiger Haltung. Das verwiſcht etwas den Eindruck unbelebter Gleichförmigkeit, den die Karlsruher Nachfahren Schönlebers, Baiſchs— von dem eine ſehr feine kleine Landſchaft zu ſehen iſt—, Thomas und Trübners leicht erwecken. Es iſt die Neigung zu erſtarrender Tradition, die leider die Solidheit im techniſchen Können(gewiß auch heute die Grundlage alles künſtleriſchen Schaffens!) in der Wirkung ein wenig beeinträchtigt; man iſt mehr als verſucht, an die größeren Vor⸗ bilder zu denken, deren Art ſich hier totläuft. Die Karlsruher Pro⸗ feſſorenſchaft iſt faſt vollzählig, größtenteils mit bezeichnenden Bil⸗ dern, vertreten. Wir ſehen von Göhler Landſchaften voll ſom⸗ merlicher Wärme, von Dill Stücke in der bekannten Geſchloſſenheit der Töne(der Johanna Dill⸗Malburg nacheifert), von Fehr einen ſchönen Pferdekopf, von Volkmann eine gute Landſchaft, be⸗ ſeelter Trübner etwa, von Bühler ein ſtimmungsvoll roman⸗ tiſches Märchenbild, von G. Wolf eine literariſche Allegorie„Der Prophet“(auch ſeltene Graphik dieſes Künſtlers iſt da); Conz bringt ein hellfarbiges, doch nicht ſehr ſelbſtändiges Stilleben; W. Volz farbenkräftige Naturausſchnitte; W. Nagel, A. Hau⸗ eiſen, Caſp. Ritter fehlen nicht. Ein größeres Bild des ver⸗ ſtorbenen Mannheimers G. W. Münch ſagt nichts Neues über die ſtille Art de⸗ Malers: Zabotin, ſonſt von moderneren Allüren und beachtlichem Können, wirkt diesmal beſcheidener. Carl Blum iſt mit einer hellen friſchen Marine und einer größeren Landſchaft, die in der Geſchloſſenheit der Fonn, in der flächigen Behandlun und in der Stimmung ihre Reize hat, glücklich vertreten. Sonf ſallen noch Grimm, Hempfing, Hausammann, Brenn⸗ eiſen, Pfefferle auf. Von den Holgplaſtiken Profeſſor Schreiyöggs gebe ich der lieblichen Mädchenfigur den Vorzug vor dem gequälten„Hiob“; Volz hat Caſpar Ritters Kopf ein⸗ drucksvoll modelliert und Wermer gibt eine ſeiner kompakten, mehr auf Ausdruck als Realiſtik ausgehenden Porträtbüſten. Man vermißt in der Ausſtellung Prof. Babberger ungern. Iis. Wiesbadener Theater. Hebbels Tragödie„Herodes und Marianne“ erfuhr unter Dr. Wolff von Gordons Leitung eine ſehr eindrucksvolle ſzeniſche Neugeſtaltung. Das Bühnenbild unter⸗ ſtrich in knappſter Einfachheit und monumentaler Schlichtheit das typiſch Menſchliche der weltgeſchichtlichen Vorgänge und gab dem Ideengehalt der Dichtung, ganz auf Wort und Sinn konzentrierend, kriſtallklare Durchſichtigkeit. Vor dieſem Hintergrund erſchienen über⸗ lebensgroß die Geſtalten, zugleich ganz menſchlich in ihren Kämpfen und Nöten, in der extremen Problematik der Lebensanſchauungen: Momber ein Herodes von titaniſch aufſtürmender Kraft und Lei⸗ denſchaft, Thila Hummel eine Marianne von Seelengröße und ſtiller Verhaltenheit. Von den künſtleriſchen Ereigniſſen der laufen⸗ den Spielzeit war dieſe Neuinſzenierung in ihrer prachtvollen Ge⸗ ſchloſſenheit wohl das Bedeutſamſte.— Dem beliebten, oft abgewan⸗ delten Motiv der geprellten gierigen Erben hat Bernhard Schuſter, zugleich Komponiſt und Textdichter, in ſeiner komiſchen Oper„Der Dieb des Glücks“ eine neue Seite abgewonnen. Die Szenenfolge aber, welche die Wiederkehr des totgeglaubten jungen Schloßherrn von Treufels zum Mittelpunkt nimmt, bleibt befangen in vielerlei Un⸗ klarheiten und techniſchen Ungeſchicklichkeiten, der Humor quillt nicht ſaftig und urſprünglich genug, um mit dieſen textlichen Mängeln auszuſöhnen. Wie der Handlung fehlt auch der Muſik die große ein⸗ heitliche Linie. Der Komponiſt zeigt ſich als Eklektiker, der über ein⸗ dringliche Kenntnis der modernen Muſik und vielfältige techniſche Mittel der Orcheſtrierung verfügt, deſſen Geſtaltungskunſt jedoch, allzu bewußt und gedanklich, das eigentlich Perſönliche, Schöpferiſche und Intuitive vermiſſen läßt. Häufig machen ſich Anklänge, insbeſon⸗ dere an Richard Strauß, bemerkbar; melodiöſen Partien folgen in jähem Köntraſt grelle Disharmonien, und beide Gegenſätze fügen ſich letzten Endes nicht zu einer höheren Einheit. Das Erfreulichſte des Werkes bleibt die zum Teil freilich äußerſt reizvolle Klangmalerei in melodramatiſchem Stil. die Uraufführung am Wiesbadener Staatstheater, die mit viel Liebe und Sorgfalt vorbereitet war, hob die Vorzüge und muſikaliſchen Feinheiten wirkungsvoll hervor, ein farbenſchönes und ſtilgerechtes Bühnenbild, von Lothar Schenck entworfen, gab den paſſenden Rahmen. Unter Kapellmeiſter Ro⸗ thers einfühlſamer und energiſcher Stabführung leiſtete das Or⸗ cheſter Vorzügliches; in den Hauptrollen bewährten Roffmann als Junker von Treufels, Th. Müller⸗Reichel als Adelheid ge⸗ ſanglich und darſtelleriſch eine reife Künſtlerſchaft. Der Komponiſt durfte ſich am Ende mehrmals zeigen, doch ließ ſich nicht verkennen, daß der Erfolg der Aufführung in der Hauptſache darſtelleriſchen Kräften zu danken war einrich Leis. »Das 25jährige Beſtehen des Lulſen-⸗Inſlituts wird am kom⸗ menden Samstag durch einen Feſtgottesdienſt im der Jeſuitenkirche begangen. Durch ſeine ſtille, ſegensreiche Tätigkeit auf dem Gebiete der Mädchenerziehung hat ſich das Inſtitut im Laufe der 25 Jahre einen guten Namen erworben. * Marktbericht Der Frühling macht ſich auch auf dem Wochenmarkt immer mehr bemerkbar. Palmkätzchenſträuße wurden reichlich zum Verkauf geſtellt, obwohl von uns erſt neulich mit Nachdruck davor gewarnt worden iſt, die Bienen durch die Plünderung der Kätzchenträger wichtiger Produktionsquellen zu berauben. Aber da die Kätzchen ein reizender Zimmerſchmuck ſind, ſo wurden ſie heute von den Hausfrauen ſehr gern gekauft. Göttin Flora hatte ferner Veilchen und Prime! geſandt, die zu zierlichen Sträußchen vereinigt waren. Auf einem Gärtnerſtand prangten weiß⸗ und gelbblühende Zweige, die ſich in langſtieligen Vaſen ebenfalls ſehr dekorativ ausnehmen. Von Topfpflanzen waren Alpenveilchen und Primel dominierend. Von den Frühlingsgemüſeſorten, die ungemein wichtig für die Ernährung ſind, war der Spinat am ſtärkſten vertreten. Die Pfälzer hatten allein vier Wagen über die Brücke geſandt. Es iſt zu bezweifeln, daß die Zufuhr aus der Pfalz in dieſer Stärke andauert, da ohne die 10prozentige Abgabe nichts über den Rhein gelaſſen wird. Die meiſten Händler ſcheinen nicht orientiert geweſen zu ſein. Und da ſie an der Sperre nicht um⸗ kehren wollten, ſo haben ſie diesmal die Abgabe bezahlt. s iſt zu begreifen, aber nicht zu entſchuldigen. Am Samstag werden die Pfälzer wohl ganz ausbleiben. Die e wird dadurch ungünſtig beeinflußt, aber das iſt wohl das kleinere Uebel. Wir müſſen uns damit abfinden. Der Preis des Spinats iſt mit 600 bis 650 M. das Pfund ungefähr der gleiche geblieben. Zu Spinat ſchmecken Ochſenaugen vorzüglich. Wer heute die hierzu notwen⸗ digen Produkte kaufen wollte, der mußte 430—450 M. für ein friſches Landei anlegen. Es bedarf keiner langen Ueber⸗ legung, wenn man ausrechnen will, wieviel ein Mittagsmahl für eine vierköpfige Familie koſtet, wenn auf den Kopf nur zwei Eier gerechnetr werden. Für Feinſchmecker war Blumenkohl zu haben, das Stück zu 2500 M. Zu den begehrten Küchenfrühlings⸗ boten gehört auch der Schnittlauch, der büſchelweiſe zu 20 bis 50 M. und ſtückweiſe zu 150—250 M. abgegeben wurde. Aber es war noch mehr für Feinſchmecker vorhanden. An einem Stand am Denkmal entdeckten wir vier Schnepfen, die zum Preiſe von 4500 M. zu haben waren, aber nicht etwa zu⸗ ſammen ſondern im Stück. Daneben hingen Geisböckle zu 3500 M. das Pſund Lebende Kaninchen wurden zu 18—20 000 Mark, lebende Gänſe zu 12—22 000 M. das Stück ausgeboten. Mit den Eiern iſt übrigens auch wieder die Butter im Preiſe ge⸗ ſtiegen. Süßrahmtafelbutter war nicht unter 7600 M. das Pfund zu haben gegen 7400 M. am Montag. Landbutter blieb auf dem alten Preis von 6800—7500 M. Sehr umdrängt waren wieder die Stände und Bottiche der Fiſchhändler. Während die lebenden Flußfiſche für die breiten Maſſen unerſchwinglich im Preiſe ſind, iſt der Abſchlag bei den Seefiſchen erfreulicherweiſe bedeu⸗ tend. So koſtete Cabeljau, für den am Montag 12—1300 M. ge⸗ fordert wurden, heute nur noch 900—1000 M. das Pfund. Der Kartoffelpreis iſt dafür wieder enorm in die Höhe geſchnellt. Die ſtädtiſche Ware lagert im beſetzten Hafengebiet. Die Groß⸗ händler haben für Erſatz geſorgt, mußten aber ſchon beim Erzeuger im Bauland und in der Würzburger Gegend 2800 M. für den Zentner anlegen. Infolgedeſſen konnte heute das 2 nicht unter 60 M. abgegeben werden. Das iſt ein nahe zu 100⸗pro⸗ B Aufſchlag. Nachſtehend die amtlich feſtgeſtellten reiſe: Kartoffeln 60 M.(gegen 35 M. am Montag), Weißkraut 320 bis 350 M.(320—340.), Rotkraut 400—420 M.(300—420.), Wirſing 320 M.(200—320.), Roſenkohl geſchloſſen 600—700 Mark(600—700.) offen 250—350 M.(200—500.), Gelbe Rüben 80—100 M.(80—100.), Karotten 80—120 M.(90—120 Mark), Rote Rüben 80—120 M.(60—120.), Zwiebeln 60—80 Mark(40—90.), Erdkohlraben 90—100 M.(60—100.), Feld⸗ ſalat 500—1000 M.(800—1200.), Spinat 600—650 M.(600 bis 700.), Aepfel 200—450 M.(150—400.). Birnen 300—400 M. (250—400.), Eier 390—450 M.(360—440.), Süßrahmbutter 7600—8400 M.(7400—8000.), Landbutter 6800—7500 M. (6800—7500.), Cabeljau 900—1000 M.(1200—1300.), Schell⸗ fiſche 800—900 M.(1200—1400.), Bratheringe 750—800 M. (900—1000), Hecht 4000 M.(3500.), Barben 3000—4000 Pö. (3500.), Backfiſche 2000., Zickel 3000—3500 M.(3000—3500 Mark) das Pfund, Tauben 1500 M. das Stück, lebende Hähne und Hühner 10—12 000 M. das Stück. veranſtaltungen ic Beim fountäglichen Volks-Kunſtabend im Nibelungenſaal wird ein Tageskaſſenpreisaufſchlag nicht erhoben. Den Konzertteil dirigiert Mar Sinzheimer, den Orcheſterpart des Spiels„Die bekehrte Prinzeß“ leitet Karl Eberts. In den Hauptrollen dieſer von Frieda Urſula Back inſzenierten Pantomime werden außer Gertrud Runge und L. Puſchacher, als den Vertretern der beiden Sprechrollen, die Damen Elſa Simons, Annelieſe Ko p⸗ pel, Irmgard Meyer und Mali Georgi mitwirken, außerdem acht weitere Studierende des Backſchen Inſtituts für rhythmiſche Gymnaſtik.(Näheres ſiehe Anzeige im heutigen Mittagsblatt.) c. Landory—fKapper und Delank werden am Sonntag, den 18. März in der Harmonie, D 2, 6 abends 8 Uhr einen heiteren Abend improviſieren. Die Namen der drei Künſtler bürgen für eine genuß⸗ bialt) frohe Veranſtaltung.(Siehe Anzeige im heutigen Mittags⸗ att. Philharmoniſcher Verein. Das Konzert Moodie⸗Erd⸗ mann muß infoflge Verkehrsſchwierigkeiten vom 19. März auf einen noch bekannt zu gebenden Tag in der zweiten Aprilhälfte ver⸗ legt werden. Die gelöſten Karten behalten ihre Gültigkeit. Künſtlerlheater„Apollo“. Heute und morgen geht als zweiter Anzengruber⸗Abend„Der Meineidbauer“ mit Franz Fröhlich in der Titelrolle in Szene. Am Samstag erfolgt die Erſtaufführung des ausgezeichneten oberbayeriſchen Schwanks„Stutzl als Detek⸗ tiv“. Den Stutzl ſpielt Benno Hirtreiter.(Näheres ſiehe Anzeige im Mitagsblatt.) Aus dem Lande Aus dem Oberland, 15. März. In einer Müllheimer Zeitung wird auf die unerträglich gewordenen Preiſe in den Gaſtwirt⸗ ſchaften hingewieſen und daran die Frage geknüpft, wer dieſe Eſſens⸗ preiſe auf die Dauer aufbringen ſolle. Es wird dann an die Stadt Müllheim das Erſuchen um Einrichtung einer öffentlichen Küche für alleinſtehende Perſonen gerichtet.— Die Stadt Lörrach hat be⸗ reits Vorbereitungen zur Einrichtung einer Suppenküche getroffen und auch in Waldkirch wird in nächſter Zeit eine Volksküche eröffnet. Aus der Pfalz »Ludwigshafen, 15. März. Am letzten Samstag wollten einige Frauen von Ludwigshafen und Frankenthal nach Worms fahren, um billig einzukaufen. Die Franzoſen fuhren aber mit Volldampf mit dem Zug durch die Station Worms hindurch und hielten erſt in Mainz. Zurückfahren konnten die Frauen an dieſem Tage nicht mehr, weshalb ihnen nichts anderes übrig blieb, als entweder in Mainz zu übernachten, oder zu Fuß nach Hauſe zu gehen. „St. Ingbert, 14. März. Einen tötlichen Ausgang nahm ein Stteit, in dem der Bergmann Wilhelm Hübner von Elversberg und ſeine beiden ihn auf dem Heimweg begleitenden Kameraden ver⸗ wickelt wurden. Die dret Bergleute wurden in der Dunkelheit von zwei Männern angerempelt. Als Hübner den Streit ſchlichten wollte, gab ſein früherer Arbeitskollege, der Bergmann Heinrich Gräber non Elversberg zwei Schüſſe ab, von denen der zweite Hübner am Hals ſo ſchwer verletzte, daß er bald darauf ſtarb. Der Schwerver⸗ letzte hatte noch die Kraft, die Täter mit Namen zu bezeichnen. Gräber, der mit ſeinen Kumpanen ſofort nach der Tat flüchtete, wurde am nächſten Tage werhaften Donnerskag, ben 18. Adef 1826 4. Selte. Nr. 128 7 Wald 5 Hees verhandelte ut, 14. 1z. S uꝛ⁰ e e ee Dog uspte 810 den franzöſiſchen Staatsangehörigen Andreas Berat, Kaufmann in Paris. Berat iſt von der franzöſiſchen Truppe während des Kriegs nach der Schweiz—— beſuchte Itallen und kam über die Tſchechoflowakei nach Deutſchland, wo er ſich in mehreren Städten aufhielt. So kam er auch in das Wieſental nach Brombach zu einem hier wohnenden Franzoſen, mit dem er Geſchäfte zu machen ver⸗ ſuchte. Mit einem Ruckſack voll künſtlicher Zähne, die offenbar ge⸗ ſchmuggelt werden ſollten, lief er mit ſeinem Kameraden Ende vori⸗ gen Jahres einem Wachtmeiſter in die Hände, der ſie feſtnahm. Der Angeklagte benutzte aus Angſt einer etwaigen Auslieferung an Frank⸗ reich einen günſtigen Augenblick und gab einen Schuß auf den Gen⸗ darmeriewachtmeiſter ab, der dieſen ſchwer verletzte. Berat wurde zu einer Geſamtſtrafe von vier Jahren Gefängnis unter Anrechnung von drei Monaten Unterſuchungshaft verurteilt. Die bürgerlichen Ehrenrechte wurden ihm auf fünf Jahre aberkannt. Beſtrafte Milchfälſcherinnen *Aachen 15. März. Wegen gewerbsmäͤßiger Milch⸗ fälſchung wurden im Berufungsverfahren die wegen des gleichen Vergehens bereits zweimal vorbeſtrafte Frau Petry und deren Tochter Frau Jakob Leuchter, beide aus Sörs bei Aachen, zu ſe Monaten Gefängnis und 100 000 Mark Geldſtrafe verurteilt. Wegen des hohen Alters der Frau Petitz wurde dieſer Strafaufſchub gewährt, wenn ſie ſechs Millionen Mark Buß bezahlt. Das Ürteil muß in allen Aachener Zeltungen zweil⸗ mal veröffentlicht werden. Kommunale Chronik Wallſtadt, 14. März. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ ſigung iſt felgendes mitzuteilen: Von den Koſten an und für die Zuchtttierhaltung ſollen jeweils 755 von den Nutz⸗ nieſern zurückerhoben werden. Es daher für eine Kuh oder ein Zuchtſchwein 4000 4, für eine Ziege 800 4 für 1922 zu ent⸗ richten. Der Waſſergeldtarif vom 16. November 1921 w ab 1. März 1923 den 108fachen Betrag der Grundmiete erhöht. Ur 1 wird eine vporläufige Umlage von 100, 180 und 00 4 pro Hundert erhoben. Die Ausſchellgebühren wurden auf 400 erhöht. Eine Fuhre Sand koſtet 1000 4. Die Waggebühren entner 100 4, für jeden weſteren Zentner 5 1 Zentner k wird mit 100 4 beſaſtet. Pfunde werden gufgerundet auf den nüchſten Zentner. Die Sprunggelder betragen für Kühe und Schweine 50„1, Ziegen 20. Dem ffaſſel⸗ und Fuchttl erböhe fur 2— 200 4 für Gber eu 1000 5 ert„ 6 ter Barth werden prn Zabe 00h. vergütet. Zum Bürgermeiſterſtellvertreter wird gemäß 8 46.0 der dienſtälteſte Gemeinderot u Mitgliedern der Ort daukommiſſion wurden— erbel Martin Schorr ernannt. Dem Geſangverein German aſſet egenb 5 de ee Seer ge deen e vom.—11. Julſt der Spo die ganzen Einnahmen aus Buden ete. Elaſſen. Den eihern vom Wohnungsamt werden pro Sitzung 500 4 bezahlt. Bon der Auf.⸗ löſung der Wohnungskommtſſion dat der Gemelnderat Kenntnis ge· nommen, vom U des Pachtelnigu s Mannheim, wonach für 1922 45 000 zu zahlen ſind. Künftig werden zu allen Gemeindeſporteln die Auslagen eſſen, Briefhüllen und Porto zugeſchlagen. An Gärtner wird das Waſſer⸗ turmhaus Nr. 2 um ſein Höchſtgebot von 4 530 000—— Der Betrag Tll aller Gemeindeſchulden aus. An elf illi euerwehr wird am 18. hieſigen willigen 51 von 13 890% ab 1. März 1923 neu feſt 5 2 Heddesheim, 12. MRärg Gemineeab ad FJath(Landwiet) wurde mit 32 Stimmen zum Bürgermeliſter Möge es dem neuen Ortsvorſtande gelingen die Geclche unſerer Ge. meinde glücklich zu leiten. I hHeidelberg, 14. März. Wie die die Wohnabgabe au Proz. Man hofft aus dieſem Ertrag der erhöhden Wohnabgabe enpa 180 bis 200 Millionen Mark derauszuf. Betrieb des Heidelberger Stadttbeaterg umer der Direktion von Johannes Meißner wird auch im Winter 1928/ù24 weitergeführt. Die Einnahmen waren in den letzten günſtig, daß der ſtädtiſche Zuſchuß unter Berlückſichtigung der eingehenden Luxus ⸗ ſteuer ſehe gering war. Kleine Mlitteilungen In Manurheim iſt trotz bes unglentblich hohen Strump ——— ſſieren, wie die ee romverbraucher pf e wir in einem Berlimer Blatt:„Die Stabt demüht valent 1 e des Mark für Kflowattſtun fort Zäbler ebühren kommt Es ſſt obel, aber man ſieht die Liebe. Man: in Mannheim koſtet die Kilowattſtunde Lichtſtrom 2000 Mk. ohne Bo Infolge der ſeit dem Vorfahre ganz außerordent⸗ Achen entwertun 57 ich die Stadtverwaltung Eſſen ge⸗ ungen, daß Schulgeld bei den höheren Schulen und ent⸗ den„„ denen 4— +. w u erhöhen. Es mu emer Erhd t mehr als dem 25fachen des ſetztgen Betrages gerechnet 8 Neues aus aller Welt — verunglückte Turmkletterei. Ein 15fähriger Schiiler ver⸗ an die Frankfurter Paulskirche zu eltern. Auf halber Höhe verließen ihn die Krüfte. Er ſtürzte ad und trug erhebliche Verletzungen on. 1 58 ile — Der — Virtoria Luiſe von Braunſchweig elner dedend an Fenmden an Serdd an Cen Ferben.d. en worden. — Was heukzutage möglich iſt! In einer Bücherausſtellung der „Arbetterju ende wurbe die Bibel unter der Schundliteratur r — Qudle nie ein Tier. Im Frankfurtet Zoologliſchen Jarten reizte ein 16jähriger Shler mit ſeinem ch elnen Tiger. Die Beſtie griff plötzlich mit ihrer Tatze durch das Gitter, zerſchlug dem jungen Mann die linke Hand und en dann 4. de⸗ an das Gitter. Nur dem raſchen Zugreifen des Wärters hatte der Schüler es zu verdanken, daß er vor Schlimmerem bewahrt blieb. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7e morgens) ———— rrr——— Lüft⸗Tem⸗ 2 9 5085 2 5 pera⸗ 588 29 2 Wind 8 + 5 Be⸗ n um Micteirt 2 8 werkngen Werthem.—— 2 5 20 1 Königſtuhl.563 762.6—1] 2—1No ſleicht— Karlsruhe...127 782.9 2 5 2NO ſleicht 2 Vaden⸗Baden 213 761. 2 4 2 O ſeicht 3 Blllingen.. 780 762.6—0 1 8 c 2 Jeldberg. Hof 1281647.2—5—3—5 0 ſleicht 2 Badenweilert-»———-—--— St. Blaſien.———0—1— 2 Der Luftdruck iſt in faſt ganz Mitteleuropa ziemlich„ kür eine Beſſerung der Wetterlage iſt er aber ſehr ungünſtig verteilt. Die Heineren Randwirbel des füdlichen Tiefdruckgebietes geben vielfach Regen⸗ und Schneefällen Anlaß und bedingen fortdauernd nörd⸗ e Luftzufuhr, bei der es ſehr kühl bleibt. Ueber Nacht herrſcht noch Froſt bis— 5 Grad. Der Hochdruckkern wird durch die vom hoben Norden füdwärts ziehenden Luftwirbel weſtwärts verdrängt. Eine Beſſerung der Wetterlage bedeutet dies aber nicht. Vorausſichtliche Witterung für Freilag bis 12 Uhr nachts: Noch keine weſentliche Aenderung. 72 2 25fä D Mienn un 98 ee entſprechend dem Zuſchlag EFriedrich Kraft, Kaufm Direktor, Mannheim. Vors Im unbesetzten Deutschland herrscht verginzelt die An- sicht, daß trotz des französisch-belgischen Raubeinfalls in das Ruhrgebiet Waren nach Frankreich und Belgien geliefert werden könnten, weil auch derartige Lieferungen dazu bei- trügen, das Wirtschaftsleben des unbesetzten Deutschland aufrechtzuerhalten und die Beschäftigung der Arbeiter zu sichern. Eine solche Auffassung entspricht nicht den derzeitigen Notwendigkeiten. Schon dſe vaterländische Pflicht gebietet, jegliche Handelsbeziehungen mit Feinden ab- zubrechen, die mitten im Frieden unter Verletzung des Völkerrechts, des Friedensvertrages und des Rbeinland- abkommens in das wirtschaftlich und differenzier- teste Geblet des Deutschen Reilches eingebrochen sind, die deutsche Wirtschaft zerschlagen, das Reich zerstückeln wollen und mit farbigen Truppen eine friedliche, arbeitsame Bevölkerung in unerhörtester Weise knechten, schinden und demütigen. Eine derartige Auffass bedeutet aber auch die Durchbrechung der 8SolIdarität mit demn Ein- bruchsgebiet und den übrigen besetzten Gebieten, die Waren nach diesen Ländern nicht liefern wollen und können. Sie ist somit eine Durchbrechung der einheitlichen Abwehr- front. Ferner kann dadurch nur zu leicht der Eindruck erweckt werden, als wollten Firmen des unbesetzten Deutschland auf Kosten der besetzten Gebiete ihre Geschäftsbeziehungen erweitern. Endlich aber besteht die ergeld Gefahr, daß etwafge deutsche Guthaben, die durch derartige Ausfuhrgeschäfte entstehen, von den Franzosen und Belglern beschlagnahmt werden, wenn nicht Vorausbezahlung auf eine deutsche oder neutrale Bank erfolgt ist. Der Grund- satz„Kein Handel mit den Feinden, keine Waren aus dlesen Ländern“ muß auch im unbesetzten Deutschland strengstens zur Durchführung gelangen. Im Übrigen hat der Reichsverkehrsminister verboten, daß im besetzten Einbruchsgebiet Güter befördert wer- den, die zur Erlangung der Ausfuhrgenehmigung den neu- errichteten französischen oder belgischen Ausfuhrstellen vor- geführt oder mit der Einfuhrbewilligung einer französischen oder belgischen Bewilligungsstelle eingeführt worden sind. Dem Vernehmen nach sollen einzelne Firmen des besetz- ten Gebletes in unverantwortlicher Weise sich an die völker- rechtswidrig eingerichteten französischen Bewilligungs- stellen gewandt haben und nach Bezahlung einer 1026igen Abgabe in deren Kassen versuchen, mit französischer Unter- stütrung Waren nach dem unbesetzten Gebiet zu verbringen. Aufseſten der deutschen Behörden besteht die Absicht, der- artige Waren, die mit Unterstützung der französischen Be- Willigungsstellen oder nach Bezahlung von Abgaben in französtsche Kassen in das unbesetste Gebilet gelangen, beim Eintritt in das unbesetzte Geblet vorbehaltlich einer weiteren strafrechtlichen Verfolgung der Absender zu beschla g- nahmen und zugunsten des Reiches für verfallen zu orklären Die Namen der landesverràterischen Absenderflirmen werden auſlerdem veröffentlicht werden. Großhandels-Aktiengesellschaft für Mühlenfabrikate, Landes- produkte und Futtermittel in Mannheim Unter obigem Namen wurde heute in Mannheim eine neue Firma mit einem Aktlenkapital von 20 Mill.& exrichtet. Den ersten Aufsichtsrat bilden u..: Friedrich August Schmidt, Rechtsanwalt, Heidelberg, als Vorsitzender; Rarl Theodor RBal Direktor, annbeim und Wilhelm Ma n n, der Aktiengesellschaft ist Kaufmann und Mühlenbesitzer Karl 8et zSchriesheim. Das Unternehmen wird in allernächster Zeit auf 100 MIII 4 Aktienkapftal gebracht und wWird der Aufsſchtsrat noch aus Interessenkreisen erweitert. Es dies das erste Unternehmen dieser Art am Platze und bestehen ähnliche bereits in Berlin, Düsseldorf und München. Die Geschäftsrüume befinden sieh Max-Josephstraße 1. Greſtwerke vorm. Peter Kohl-Gd.(Motoren- und Apparate- kabrik) in N Die von der.-V. am 8. da. Mta. genehmigten neuen Aktſen werden mit 400027 von der Bankfirma Schwab, Noelle& Co., Essen, übernomm ein Bezugsrecht in der Weise leten Wird, daß auf zwei alte Aktlen eine neue Aktie zu 415076 entfällt. Nachdem der erste Aufsſchtsrat entsprechend der gesetzlichen Vorschrift zurũckgetreten war, wurden, wie ergänzend mitgeteilt sei. in den Aufsichtsrat gewühlt: 1. Rechisanwalt Dr. Herzfel Essen; 2. Bankier Eduard Noelle, Essen; 3. Rechtsanwal Dr. Eder, Mannheim; 4. Rentier Eugen Zimmermann, Mün- chen; 5. Direktor E. Huesselrath, Bad omburg v. d. Hf.; 6. Direktor Mar Vester, Essen. Pfälzische Preſlhefen- u. Spritfabrik, Ludwigshafen affch. Nach dem Geschäftsberſicht ergab sich für das abgelaufene Jahr ein Brutto-Ueberschuß von 14,5 MilIl. 4, dem 12,4 Mill. für Betrlebsunkosten, 0,32 Mill. 4 für Ab- schreibungen und 1 Mill.& als Werkzerhaltung gegenũber- stehen. inschließlich 96 508 4 er aich ein Rein- gewinn von 712 170 K. Nach den üblichen Rückstellungen 8275 eine Dividende von 309“ gegen 126 1. V. zur ertellung, während 103 317„ auf neue Rechnung vorge- tragen In der BIlanz stehen bei 2 Mill. 1 Aktienkapital die Kreditoren mit 10,9 Mill. 4 zu Buch, denen 9,34 Mill. 4 Debitoren, 3,69 Mill. 4 Warenvorräte, 1, 48 Mill. A. Maschinen und Einrichtungen und 749 000„ an Gebaude und Grund- stücken gegenüberstehen. ch. Jean Schotthöfer, Wagen- und Maschinenfabriu.-., hifferstadt In der heute vormittag 10 Uhr im Hotel National statt- efundenen o..-V. für das abgelaufene 1. Geschäftsjahr der ean Schotthöfer.-., Wagen- und Maschinenfabrik, Schifferstadt, hervorgegangen aus der 1864 gegründeten Schotthöferschen Fabrik, waren 5 Aktionäre mif zusammen 1775 Stimmen anwesend. Die wurden einstimmig genehmigt und konnte trotz des als Bauſahr anzusehenden 1. Geschäftsjahres eine Dividende von 252½ ausgeschüttet werden. Dem ersten Aufsichtsrat Wurden für seine Tätigkeit 500 000 als Ver- und eine Million 4 für zeitgemäſe wecke überwiesen. Der neue Aufsichtsrat besteht aus Generaldirektor Dr. Schlosser-Düsseldorf, Generaldirektor Willy Hof. Frankfurt aM., Oberingenfeur Olschenka-Elberfeld, Ritt- meister Ewald Liebrecht-München und Exporteur van Doorn- Montreal. Es wurde mitgeteilt, daß das Werk z. Zt. voll beschäftigt ist. d* Wirtschaftsbericht der Commerz- und Privaſtiank.-U. Der für Februar erstattete Wirtschaftsbericht der Bank be- 2 sich mit Deutschlands Außenhandel im Jahre 1922 und behandelt ferner folgende Punkte: Discontsätze, Stand der schwebenden Schuld, Entwicklung des Notenumlaufs von 1914, 1919 bis 15. Februar 1923, Eisenbahnindex, die Ent- wieklung des Großhandelsindex, zur Kohlenlage, deutscher und englischer Kohlenpreis, die Lage der Kleineisen-, der Landmaschinen-, der deutschen Automobilindustrie. Markt- berichte, Preisentwicklung im Ausland, englischer Außen- handel und die Passivität des französischen Außenhandels. und stelly, Vorsitzender; die den alten Aktlonären adIndusirle Vereinigte Schuhfabriken Berneis- Wessels.-G. in Augsburg-Nürnberg. Die Gesellschaft, die ihr Aktienkapital im abgelaufenen Jahr von 40 auf 84 Mill. erhöhte, schließt das Jahr 1922 ab nach Abschreibungen von 37 513 798 (5 570 691)% mit einem Reingewinn von 110 516 047 (9 902 141). Hieraus sollen 15(1) Mill.„ für Werk⸗ wohnungsbauten, 10 Mill.(800 000)„ für Unterstützungs- und Wohlfahrtszwecke, 30(1) Mill. A als Gratifikationen für Beamte und Arbeiter verwendet, sowie 5 Mill(300 000) 4 zur Verfügung des Vorstandes gehalten werden. Die Divi- dende Wird mit 45%(20%) Zuzüglich Bonus von 2596(0) auf die Stammaktien, mit 89% auf die Vorzugsaktien A und und mit 69% auf die Vorzugsaktien B in Vorschlag gebracht. Börsenberichte Frankfurter Wertpapierbörse Frankfurt, 15. Marz.(Drahtb.) Am Devisen- und Notenmarkt vollzog sich das Geschäft recht lustlos. Der Dollar eröffnete im Vormittagsverkehr mit 20 800. Dieser Stand blieb auch weiterhin bestehen. Im freien Effekten- verkehr von Büro zu Büro wurden nur wenige Umsätze auf größtenteils ermäßigtem Niveau getätigt. Es hat den Anschein, daſ sich an der Börse wieder ein Stimmungs- wechsel vollzieh, denn die genannten Kurse lauteten tell- weise behauptet, teilweise schwächer. Die Spekulation war zu Gewinnsicherungen bereit und sehr zurückhaltend. Die starke Inanspruchnahme der Reichsbank in der ersten März- woche verstimmte. Auslandsrenten vernachlässigt, ungari- sche Kronen schwächer. Bei dem äußerst stillen Verkehr hörte man nur wenige Kurse. Schiffahrts-, Montan-, und Elektroaktjen waren verschiedentlich angeboten. Am Markt der unnotierten Werte ließen sich ebenfalls Abschwächungen feststellen. Die genannten Kurse geben Wir wie folgt unter dem üblichen Vorbehalt wieder: Gesucht blieben Uno-Werke auf Kapitalerhöhung, 2600, ferner Rothen- berger Zigarrenfabrik.-G. Frankfurt mit 7600; niedriger angeboten waren Benz 13 000, Elberfelder Kupfer 8500—9000, Rastatter Waggonfabrik 6000, Becker-Stahl 11 500. Deuisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 13. März. Es notierten am hiesigen Platze(alles Geldkurse): New Tork 21000(20800), Holland 86275(8200), London 98000 98000), Schweiz 3870(8870), Paris—(—) Brüssel——), Italien 1000(1000), Prag 620(620). Frankfurter Notenmarkt 15. März. aeld Brlef Geld Brlef Amerikanische Noten 20775.— 21000.— desterr.-Ungar., alte—.——.— Belglsocho„„. 1089.— 1101.— docweglschs— 3738.— Dänlschs. 338655.— 3935,.— fumänfsohbe 90.— 93.— Englisobe„„. 927473.— 98475.-Spanlsche.. 3190.— 3260.— Franzüsieche„. 128f.— 1278.— Sohwelzer..3925.— 3900.— Hollündtsohe 8163.— 3285.— Sohwedlsohe;„„. 5400.— 5500.— Itallenlsche 979.— 991.— Teoheche-Slovk. 500.— 525. Oesterreloh abges 28.23 28.75[ Ungarlschee—.——.— Frankfurter Devisen Frankfurt, 15. März.(Drahtb.) Der Devlsenmarkt lag Still bei kaum veränderten Preisen. Das Geschäft beschränkte sich auf einige wenige Umsätze. Im freien Frühverkehr Wurden folgende Kurse genannt: London 98 000(90 000), Paris 1250(12775), Brüssel 1090(1095), New Lork 20 850 923 0097 8250(824775), Schweiz 3875(3880), Italien Amiionk.. f.. f...„ AmHon 8. N. b...th⸗ 8. f. Hollend 6224 68265 9228 3268 Norwegen 3753 371 ½ 3756 Beiglen 1082 1067 1052 1097 Sohweden. 558 5863 3588 5568 London 97755 96245 97755 982415 Jelsingfors.78.79—.—ꝗ Farls. 1252 1259 1274 1230[New-Vork. 20797 20992 20780 20984 Sohwelr 3070 30898 387 3889wien, abg. 28.87 29.01 28.63 23.97 Spanlen.. 3187 3203 3216 3233 Zudapest.78 6..43.46 Itallen. 93 1000 895 1000PFrag 610 62² 618 62² Dünemark. 3885 3981 3999 4020 Agram. 209.50 210.50——. Berliner Devisen Amtiten b. U. B. ü..l5. k. 15. Amtiled f. M. f. HM. b. B. B. U kHollang. 9221 8288 38221 8263 Faris. 125 1285 1275 1292 Zuen.-Alres 7705 77½ 7700 7733 Sohwelz.. 3375 3894 3876 3895 Brülssei. 1032 1097 1092 1097] Spanlen. 3204 3220 3207 3221 Ohristlanla 370 2789 3785 3804 Japan 9975 10025 9975 10025 Kopenbhagen 3375 3994 3997 4017] Rlo de lan.. 2294 2305—— Stöogkhoſm. 3531 5558 5541 5580 Wien abg.. 28.900 29.97 877 88 Heleingkors.798.61.27.80 Prag 616 621 817 820 Itaſlen 990 995 935 1000 Zudapest.53.57.33.87 Londen.. 97256 90242 87755 98&45 Sofla.. 132.60 133.31 128.43 129.08 New-Vork. 20792 20787 20822 20927 J Jugoslavlen 213.48 214.54 213.46 214.54 Waren und Märkte Mannheimer Produktenbörse m. Mannheim, 15. März. Die Tendenz gestaltete sich heute sehr ruhig. Käufer, wie Verkäufer nahmen eine ab- Wartende Stellung ein. Man nannte: Weizen mit 90000, Roggen mit 88 000 4, Gerste mit 75—80 000 hafer mit 50—75 000, Auslandhafer mit 96-5 000 4, Mals mit 95—100 000 die 100 kg bahnfrei Mannheim. Für Miredmais, in Bremen greifbar, verlangte man 70 000 4 ab Bremen. leie war zu 38—40 000„ und Weizen- kuttermehl zu 55—60 000 die 100 kg ab süddeutschen Mühlenstatlonen am Markte. Für Mehl, Basis 0, verlangen de Mühlen 170 000, Wwogegen zweithändig 135—140 000 verlangt wird. Bei einem öffentlichen Verkauf durch Handelsmakler einer Partie Rotklee von 17,70 Zentnern nach 8 wurden 134 000 für die 100 kg ab Station Waldshut erlöst. Offiziells Preiss der Mannheimer Produktenborse per 100 kg waggonfrei Mannheim, ohne Sack netto Kasse Preisnotlerungen vom 15. März 1923 Welzen 95000— Wiesenneu, lose 41000 40⁰⁰ 5 auslündiseher——— Rotkleeheu—— Rogge—— Tuzerne-kleeben 48000 50000 Bräd-Gerete 75000— 65000 Press-Stroh 40000—42000 Hater(inikndlsoher) 50000— 75000 Gebundenes Strob 40⁰0⁰0—— „ kausiündlsoher) 90000— 35000 BSlertreber——— Nnale, gelbes(mit Sabk) 95000—0000 Welzenmehl Sper.0 Mühlenpr 12000⁰— Erdsen(intändisohe) Welzenklele mit Sack Vertellungspreis vom 12. bis 15. März: Hafer 75 00% A, Inlan d- Mals 80 000 1. Tendenz stetig, Mehl zweithändig 140 000. Mannheimer Viehmarkt Zum Viehmarkt am 15. März wurden aufgetrieben: 65 Kälber, 100 Schweine, 694 Ferkel und Läufer. Preise für 50 kg Lebendgewicht: Kalber: 1. Kl. 250—200 000 4, 2. Kl. 240—250 000, 3. KI. 230—.240 000 ½, 4. KI. 220—230 000, Schweline: 1. Kl. 280—290 000, 2. Kl. 280—290 000, 3. Kl. 270—280 000, 4. Kl. 260.—270 000, 5. KI. 240—250 000, 6. Kl. 240—.250 000„f; Ferkel und Läufer: 50—140 000. Marktverlauf: mit Kälbern ruhig, langsam geräumt, mit Schweinen ruhig, nicht geräumt, mit Ferkel und Läufer ruhiß 7 ie Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche 5 esen des Handels ab Stall für Frachten, Markt. und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, sowie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesent⸗ Herausgeber, Druckerei Dr. Haas. General⸗Anzeiger G. m. 5.., Mannheim. E 6. 2. Direktion: Jerdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Vorantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen 1 für Anzeigen: Karl Hügel Mannheinter für Gericht und Sport: Willy Müller: für Handels⸗ Inhalt: Franz Kircherz; — 1 10 1665 193 15 1* 14 — —— — — 1 Lete. Nr. 126 Nammdetmer Generaſ. Augeiger. ¶Abend- Ausgube) Donnerstag, den 15. März 1923 Georg Freiberg Roman von Igna Maria 30 Nachdruck verboten) (Fortſetzung) Jeorg überkam es wie ein Rauſch.„Morgen vielleicht erklingt Sterbegeläut— Drum laßt uns fröhlich ſein—.“ Er ſah nur noch die grauen faſzinierenden Augen—„Heute iſt heut'!“ Aufatmend hielt er inne. Baret drehte ſich erſtaunt um.„Da hör' einer den ſtillen Freiberg an. So haſt Du noch nie geſungen! Man meint, Du wäreſt es garnicht.“ Georgs Begeiſterung verflog.„Es macht das Lied.“ „Phantaſteren Sie ein wenig,“ gebot Truta Fritz Baret, der ſich hocherfreut weiter betätigte. Eine weiße, zartgliedrige kühle Hand lag auf Georgs Rechte. „Ich danke Ihnen, Herr Freiberg.“ Georg verhielt den Atem, die Hand riß alle Nerven in ihm hoch.„Wenn es Ihnen gefallen hat,“ aber es lag Abwehr in ſeinen Mienen.„Ich mag das Lied nicht.“ „Nein—?“ Die Hand zog ſich zurück,„es iſt Ihnen wohl zu leicht?“ „Ja. Heute iſt heut und das Morgen—“ „Laß die Zeit kommen wie den Tod, dran vorzudenken, wäre ſchreckhaft, möchte ich mit Klärchen ſagen. Jede Stunde nützen, keine Freude vorübergehen laſſen; man kann es auch gut auslegen, Sie ſchwerfälliger Junge!“ „Es behält doch den leichtſinnigen Unterton.“ „der Ihnen zuwider iſt. Lange habe ich keinen Menſchen mehr getroffen, der ſo denkt wie Sie. Es iſt ſchön und ſtimmt zum Nach⸗ denken.“ „Und iſt auf die Dauer langweilig,“ ſpottete Georg. Sie ſah ihn erſtaunt an.—„Wie kommen Sie zu dem Freund? Man merkt ſofort, daß Sie nicht harmonieren.“ Er iſt nicht mein Freund. Ich beſaß nur einen wirklichen Freund, der ſtudiert an der techniſchen Hochſchule in Verlin.“ „Beſaß—— Iſt er tot?“ „Nein, er lebt, aber weiß man denn, ob die Freundſchaft unſerer gemeinſamen Lehrzeit nicht von der Gegenwart beiſelte geſchoben mird?“ „Dann war es keine Freumdſchaft.“ Beſchreibung der Darſehnskaffenſcheine über 1 Mark vom 15. Seplember 1922. Der neue Darlehnskaſſenſchein zu] J/ iſt 59& 85 mm lichem Daſſerzeichenpapier mit dem bisherigen Dierpaßmuſter Die Vorderſeite trägt in dunkelgrüner Jarbe die Beſchriftung in deutſchen Buchſtaben. Als oberſte geſchwungene Zeile ſteht das Wort„Darlehnskaſſenſchein“, darunter die Wertbezeichnung„Eine Mark“. Dieſe beiden Wörter ſind durch die Wertziffer„1“ getrennt, die nach oben und unten über die Wertzeile hinausragt. Die untere hälfte der Dorderſeite enthält den Ausfertigungstag: Berlin, den 15. September 1922, die Zeile„Reichsſchuldenverwaltung“ und Halle Dieregge Dickhuth Springer v. Drenkmann Mücke Moll ſtein Erbes. Rechts und links hiervon ſteht ein ebenfalls in dunkelgrüner Farbe gedruckter Kontrollſtempel mit dem Reichsadler und der Umſchrift„Reichsſchulden⸗ verwaltung„ 1„. Die Rückſeite trägt ebenfalls in dunkelgrüner Tarbe Guilloche, die ſich in ihren Kusläufern auf eine eirunde, den Strafſatz umſchließende Linie ſtützt. Der einzeilig im lateiniſchen Schriftſchnitt gehaltene Strafſatz beginnt rechts neben der oberen Spitze der Guilloche und endet auf Innerhalb der Guilloche ſteht oben halbkreisförmig in heller Farbe das Wort „Darlehns- und unten ebenfalls als Halskreis die Fortſetzung„kaſſenſchein“. In gleichen Schriftzugen befindet ſich in der Mitte die Wertzeile„Eine Mark“, die wiederum durch die große gleichartige Ziffer„1“ getrennt iſt. Die deutſchen Schriftzeichen und bie Wertziffer„17 tragen tiefe Schatten. Berlin, den 8. März 1925. „Doch; aber was ſollen wir über Freundſchaft ſtreiten.“ „Recht ſo, bleiben wir bei der Gegenwart. Wann kommen wieder nach Goarshauſen?“ „Wenn Sie Zeit und Luft haben, uns wiederzuſehen,“ „Die Mehrzahl dürfen Sie das nächſte Mal zu Hauſe laſſen, kommen Sie ohne den Freund Baret. Wenn man plaudern will, iſt der Dritte überflüſſig und unbequem.“ „Wann darf ich kommen?“ Georgs Augen ſtrahlten, ihn wollte ſie wiederſehen, ihn allein—1 „Nächſten Mittwoch. Dielleicht erwarte ich Sie an der Dampfer⸗ anlegeſtelle, ſonſt trinken Sie bei mir Tee.“ „Darf ich?“ Georg war verwirrt. „Beruhigen Sie ſich, wenn ich Sie einkade, dürfen Sie.“ „Sie machen ſich über mich luſtig.“ Aber nein, ich freue mich nur, daß es noch ſo große liebe Kinder gibt. Es bleibt dabei, Sie werden meine Villa, in der ich wohne, leicht wiederfinden.“ „Bravol“ rief ſie laut zu Baret hinüber.„Mein Komplimenk! Wer ſo ſpielen dann!“ Der lächelte geſchmeichelt. „Nun, meine Herren, muß ich zum Abendbrot. Dankl“ „Dürfen wir Sie begleiten?“ Von den beiden Kavalieren flankiert, trat Truta Twerſteen den Heimweg an. Fritz Baret ſuchte ſich angenehm zu machen, Georg blieb ſchweigſam. Vor einer hübſchen Villa mit verregneten roten Geranien und Fuchſien vor den Fenſtern machte Truta Halt. Hier bin ich zu Hauſe. Es iſt wie ein kleines Paradies, verwunſchen ſchön. „Auf Wiederſehen, ſie reichte ihnen die Hand, öffnete das eiſerne, von verregneten japaniſchen Kletterroſen überſponnene Gartentor, winkte noch einmal freundlich zurück und ſchritt dem Hauſe zu. Georg zog Fritz Baret mit ſich,„oder willſt Du Lots Weib markieren.“ „Ein nettes Puſſelchen, die Truta Twerſteen.“ Er kramte in ſeinen Taſchen.„Freiberg, ich hab mein Feuerzeug liegen laſſen, gehſt Du noch mal mit um—“ Das Feuerzeug lag friedlich auf dem Klayier. Georg bemerkte es ſofort, und während er ſich im Zimmer umſchaute, gewahrte er in der Sofaecke ein weißes zerknülltes Etwas. Ein ſpitzenbeſetztes kleines Taſchentuch mit einem großen quergeſtellten Namenszug „Truta“. Ein feiner, ſcharfer Duft eniſtrömte ihm, haſtig barg Georg den Fund in der Bruſttaſche. Nun hatte er einen Grund, ſie Mitt⸗ woch zu beſuchen, wenn ſie nicht an der Anlegeſtelle wartete. Sie Haben Sie 2SAZimmer Mit gder dne Kizche gegen zeitgemäße Miete und Ausführung ſämtl. Reparakuren uſw. im Hauſe geſucht. Eotl. Haus⸗ verwalterſtelle. 2904 W. Rletheimer, RK 7, 32. Tel. 3094. 5 Er KAuscht schzne 2 Zimmer- Wohnung, 2. Stock, Augartenſtr gelegen, geg. Z evtl. 4 Zim.-Wohng. Angeb. unter E. B. 89 an bie Geſchäftsſtelle. 2306 Student eeeeeeee aue den ee-3 Timmer- Wohnung gemäße Bezahlg, 22815 geſuczt. Ummg kann 5 groß und auf grün⸗ gedruckt. die Unterſchriften: Hientzſch Schulzen⸗ Angeb unt. E. D. 91 an die Geſchäftsſtelle. bergütet werden. 22 Angeb. unt E. N. 100 Heschäftsführer ſuchz gang od, teilweiſe an dfe Geſchäftsſtelle. eeeee eee A 2 Zimmor. für 2 Ae ne en, Angeh unt. 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September 1922, die Zeile„Reichsſchuldennerwal⸗ tung“ und die Unterſchriften: Halle Dieregge Dickhuth Springer v. Drenkmann Rechts und links hiervon ſteht ein ebenfalls in bräunlich-roter Farbe gedruckter Kontrollſtempel mit dem Reichs⸗ Mücke Moll Hientzſch Schulzenſtein Erbes. abler und der Umſchrift„Reichsſchuldenverwaltung„ 2. Die Rückſeite trägt in gleicher Farbe eine länglich abgerundete Guilloche, in deren oberem Ceile halbkreisförmig in deutſcher Schrift das Wort„Darlehns⸗ Raſſenſchein“ und im unteren Teile ebenfalls als Halbkreis der Strafſatz in latei⸗ niſchen Buchſtaben auf lichtem, in Spitzen endenden Bande befindet ſich hellfarbig die Wertzeile„Iwei Mark“, die wiederum durch die eine große arabiſche„2“ getrennt kſt. Die deutſchen Schriftzelchen, und das Band des Strafſatzes zeigen tiefe Schatten. Berlin, den 6. März 1925. Hauptverwaltung der Darlehnskaſſen. Zu verkaufen: Id. flb bähskagt Maschinensonauben 16/50 mit Mutter li. 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Gehſte mit zur Kneipe?“ „Nein, ich muß nach Hauſe ſchreiben.“ „Wenn man einmal von Dir eine Zuſage bekäme. Die Babelt hat ſchon gefragt, weshalb Du ſo ſelten des Abends zu ſehen ſeieſt.“ „Die Babeit geht nicht aufs Technikum, folglich braucht ſie des Abends nicht zu lernen.“ „Deine Kinder kommen mal gleich mit Büchern auf die Welt, und die werden, wenn ſie dem Vater nachſchlagen, derartig klug ſein, daß die Lehrer in der Schule von ihnen lernen können. Menſch, wenn Du Dich nicht änderſt, Deine arme Frau, die tut mir jetzt ſchon leid!“ „Mir nicht. Sie braucht mich ja nicht zu heiraten. Zwingen werde ich keine!“ Fritz Baret unterdrückte kaum das Gähnen.„Gott⸗ lob, wir ſind da. Bei der Babett wirds allerhand Unterhaltung geben.“ 1 Der Dampfer ſchlingerte ergeben zum Anlegeplatz, Fritz eilte an Land.„Auf Wiederſchen, Freſberg,“ und verſchwand in der däm⸗ merigen Rheinallee. Georg atemte tief auf, endlich allein! Langſam ging er durch die mäßig belebten Straßen nach Hauſe. „Schon wieder zurück?“ begrüßte ihn ſeine Hauswirtin.„Die anderen waren vor knapp einer halhen Stunde hier und wollten Sie mitnehmen zur Kneipe. Gehen Sie noch hin—?“ „Um Gotteswillen!“ wehrte er.„Ich bin heilfroh, daß ich ſtilt auf meinem Zimmer bleiben darf. Zur Kneipe gehe ich nur, wenn ich muß. Schöner iſts auf der Stube, allein zu ſein, arbeiten oder Modernesſ. leſen.“ rrfetz Hauskauf mit demnächſt freiwerd, Wohnung in guter Lage geſucht. 4 Zimm.⸗Wohn. kaun zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden. 32390 Angebote Poſtſach 396 kfens Teler-Jors ſherung. Tüichtiger erſter Entwerter Heirat Mädchens ſuche ich p. od. 1. April ein ſelbſt. Aacl, Maachen Maunheim. u faete f ür Küche u. Haushalt. zu laufen für Induſtriegeſchäft zu Peher Lohn, Sußſohl. Teltbahn geſucht. baldigem Eintritt 721 7 IAa: Hausſchürz., Vergütung elektr. Kleinb. bei Aus⸗ gana und Vorſtellung. Frau Dr. Ing. 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