Serkaufspreis M. 150.— 1923— Nr. 109 Bezugspreiſe. Jn zaunngeem aneo gett, gaus und durch die poſt ohne Beſtellgeld . monatlich Mark 6doo. halbmonatlich Mark 3000.—. Nachforderung vorbehalten. poſtſcheckkonto Nr. 17890 Rarlsruhe.— Haupt⸗ geſchäftsſtelle Maunheim, E 6. 2.— SGeſchüfts⸗Rebenſtelle Neckarſtadt, waldhofſtraße Ur. 6. Fernſprecher Rummer 7941 7932, 7933, 7033, 7045. Telegro. im⸗fdroſſe: Seneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal „„„„46 Badiſche eueſte Aachrichlen ingelgenpree: Sei vocausz. 3 ene M. 600. Stellengeſ. u. Sam.⸗Anzeig aus mannheim ermäßigte pren Reklamen Me. 2400. Annaymeſchl.: Mittagbl. vorm 8: Uhr Abendbl. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtemmien Tageg. Stellen u. Rusgab. wird keine verantwort übern Höh. Sewall Strelks, Setriebs ſtörung. uſw. derechtig. zu keinen Erſatzanſp⸗. üür ausge all. od. beſchränkt. Rus gab. od f. verſp. Rufnabm. v. ameig. Ruftr. d Lernſpr. obh Oewäbr. Gerichtsſt Manubeim Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Nocht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen-ZJeitung un Mannheimer Muſik-Geitung — der Kampf um die Jechen Kurze Ueberſicht Der Vorſtand des Poſtamts in Appenwei er, Oberpoſtmeiſter Sommer, iſt von den Franzoſen ausgewieſen worden, weil er ſich weigerke, Anfragen der Beſatzungsbehörde zu beankworken. *5 In den letzten Tagen wurden in der Trierer Gegend insgeſamt 75, im Clever Bezirk 1s und im Ludwigshafener Bezirk 12 Joll⸗ beamte ausgewieſen. Die Kriminalpolizei in Buer ſtellte ihren Dienſt ein. Die Leichen der beiden erſchoſſenen Schupobeamten ſind bisher noch nicht freigegeben worden. 4 die Bahnhöfe Düſſeldorf⸗Grafenberg, Düſſeldorf-Ehrenfeld, Düſſeldorf⸗Elle ſind geſtern von den Franzoſen beſetzt und das deutſche Eiſenbahnperſonal verſagt worden. 2* Anker Berufung auf den Verſailler Verkrag iſt von Frankreich bei der Reparakionskommiſſion Einſpruch gegen die deukſche Dollaranleihe erhoben worden. * In Karthaus bei Trier wurde ein deutſcher CTiſenbahner von einem franzöſiſchen Offizier erſchoſſen. * Die gondoner Beſprechungen über die fñürkiſchen Gegen ⸗ vorſchläge werden am Dienskag, 20. März, beginnen. ——————— rͤ——..—«—mKp—— Die Beſetzung der deutſchen Fechen durch die Franzoſen geht weiter. Bei Bottrop ſind drei dicht am Rhein⸗Herne⸗Kanal liegende Schächte von den Franzoſen beſetzt wor⸗ den. Ob es ſich dabei um Zwangsmaßnahmen der Ingenieure wegen Nichtzahlung der Kohlenſteuer handelt, oder ob die Franzoſen Kohlen und Koks von den Halden abbefördern wollen, konnte noch nicht feſtgeſtellt werden. Auf der Zeche Weſterholt ſind den Franzoſen etwa 500 000 Tonnen Koks in die Hände gefallen, deren Abbeför⸗ derung jedoch bei dem jetzigen unzureichenden Verfahren Monate dauern wird. Das iſt übrigens noch nicht einmal die Menge, die vor dem Einbruch der Franzoſen in den regelmäßigen Reparations⸗ lieferungen täglich abgeliefert wurde. Neue Drohungen Die franzöſiſche Kohlenkommiſſion hat den Zechen ein neues Schreiben zugehen laſſen, in dem es heißt, daß, da inzwiſchen kein Einſpruch gegen die Kohlenſteuer erfolgt ſei, dieſe als richtig an⸗ genommen werde. Sollte bis zum 1. April eine Zahlung der Koh⸗ lenſteuer. nicht erfolgt ſein, ſo würde zu Verhaftungen der ver⸗ antwortlichen Leitungen der Zechen geſchritten werden und zwar zu⸗ nächſt des Aufſichtsrates, des Direktoriums und dann der Prokuriſten. Wenn den Direktoren jetzt auch eine längere Bedenkzeit zuge⸗ billigt wird, werden die Franzoſen unter keinen Umſtänden in den Beſitz der Kohlenſteuer kommen. Auch der Druck auf die nachgeord⸗ neten Beamten wird ſich als ein Fehlſchlag erweiſen. Ein unmöglicher Plan Deie franzöſiſche Propaganda ſpricht jetzt davon, man wolle die deutſchen Bergleute durch Fremde erſetzen. Dieſer Mlan foll wohl nur ein Schreckmittel ſein; denn er iſt nicht durch⸗ führbar. Ohne Inſtruktionen der Betriebsleiter können auch die ge⸗ ſchickteſten Bergleute nicht in einem ihnen unbekannten Schacht arbeiten. Bei fremden Arbeitern würden Jahre vergehen, ehe ſie ſich orientiert haben, um einen ordnungsmäßigen Betrieb aufrecht⸗ erhalten zu können. Mit peitſche und Kevolver Wieder ein Deutſcher erſchoſſen! Die„Deutſche Allg. Ztg.“ meldet aus Trier: In einer Gaſtwirt⸗ ſchaft in Marthaus verl. agte am Mittwoch abend ein franzsſiſcher Offizter, der von Marokkaner begleitet war, die Räumung des rokals, obwoßzl die Polizeiſtunde noch nicht eingetreten war. Als ihm ein Eiſenbahner erwiderte, es ſei noch nicht Polizeiſtunde, wurde er von dem Offizier nach vorhergehender Mißhandlung mit einer Reitpeitſche mit dem Revolver erſchoſſen. Der Zwiſchenfall von Buer Die Gewaltmaßnahmen der Franzoſen gegen die deutſchen eugen in der Mordſache nehmen ihren Fortgang. Sie ſind zum U ſchwer mißhandelt worden, und zwar beſonders der Gaſtwirt Sandmann, vor deſſen Lokal die beiden Offiziere erſchoſſen wor⸗ den ſind. Dieſem Zeugen iſt übrigens ein Schriftſtück zur Unter⸗ zeichnung vorgelegt worden, deſſen Sinn er nicht verſtand. Da ihm das Schreiben nicht überſetzt wurde, hat er die Unterzeichnung verweigert. Das Beſtreben der Franzoſen gehen nun dahin, die CFat den Belgiern zuzuſchieben So ſollte Sandmann erklären, der Zeuge Bergmann Winking habe ihm gleich nach der Tat geſagt, belgiſ eiligſt nach der Tat davongelaufen. Geſtern mittag erſchienen franzöſiſche Kriminalbeamte und Soldaten in der Wohnung des Zeugen Winking und erklärten der Ehefrau, ihr Mann habe die Tat bereits eingeſtanden. Sie möge einen in ihrer Wohnung beſindlichen Revolver, womit die Offiziere ih. Aen worden ſeien, herausgeben. Da die Frau erklärte, daß ihr unmöglich der Tüter ſein könnne und niemals einen Re⸗ Soldaten ſeien ionskommiſſion lag, wie aus Paris gemeldet wird, geſtern der Ein⸗ volver beſeſſen hätte, durchfuchten die Franzoſen die ganze Woh⸗ nung, ohne jedoch eine Waffe zu finden. Die Kriminalpolizei ſtellte wegen der fortgeſetzten Behinderungen durch die Franzoſen ihren Dienſt ein. Der Beamtenausſchuß der Stadt Buer regt für den Dienstag nächſter Woche einen allgemeinen Trauertag mit Kirchenfeier an als Proteſtkundgebung gegen die Beſtattung der am Sonntag erſchoſſenen Deutſchen, die wie gemeine Verbrecher in aller Stiile vor Tagesanbruch beerdigt werden mußten. Im Keller des Gymnaſiums in Kaſtrop werden nicht weniger als neun deutſche Journaliſten gefangen gehalten. Die meiſten von ihnen ſind verhaftet worden, weil ſie über die Vorgänge in Buer Meld ungen verbreiteten, die den Fran⸗ zoſen mißfielen. Die Kriegsgerichtsverhandlung gegen dieſe Journa⸗ liſten iſt auf Montag angeſetzt worden. In Paris iſt es über die Mordtat in Buer merkwürdig ſtillgeworden, nachdem die deutſche Erklärung vorliegt. Von der deutſchen Darſtellung iſt allerdings nur ein verſtümmelter Satz in die Zeikungen aufgenommen worden. Das übrige unterdrückt man als„deutſche Fälſchung“ Von den franzöſiſchen Gewaltaten gegen Deutſche erfährt man ſo gut wie nichts. Verhaftung von 40 Kriminalpoliziſten Die Franzoſen haben in Eſſen 40 Beamte der Kriminalpolizei verhaftet und anſcheinend in das Zuchthaus nach Werden gebracht, das bereits wieder von deutſchen Gefangenen überfüllt iſt. Die Franzoſen in Baden Die Franzoſen, die nun ſeit acht Tagen im Gebiet des Rheinauhafens ſitzen, trachten auch dort darnach, die Zoll⸗ linie möglichſt lückenlos durchzuführen. Seit einigen Tagen ſind ſogar an den Bahnübergängen bei Rheinauhafen und Rhe nau Poſten mit aufgepflanztem Seitengewehr aufgeſtellt, die Wagen und Aulos auf„Bannware“ kontrollieren. Die Ver⸗ ſendungsmöglichkeit iſt damit für alle im Rheinauhafen⸗ gebiet liegenden Werke ſo gut wie ausgeſchaltet, da ſelbſt⸗ perſtändlich keine der Firmen daran denkt, die Franzoſen um einen Paſtierſchein zu bitten oder gar die 10prozentige Abgabe zu zahlen. Es iſt klar, daß die franzöſiſchen Truppen auch im Rheinauer Hafengebiet bei den durch aufgezwungene Wachkommandos beſon⸗ ders in Mitleidenſchaft gezogenen Firmen mit allerlei Wünſchen auf den Plan treten. So haben die Franzoſen an die Sunlicht⸗ Geſellſchaft neuerdings die Forderung auf Ueberlaſſung eines Waſſerturms zur Einrichtung einer Signalſtation, den Bau von Abort⸗ und Waſchanlagen gerichtet was von der Direktion mit dem Bemerken zurückgewieſen wurde, daß weder ſie noch die Ar⸗ beiterſchaft für die franzöſiſchen Truppen arbeiten würden. Als das letztere von dem Vertreter der Arbeiterſchaft beſtätigt wurde, entſchloſſen ſich die verhandelnden Offiziere, den Abort durch ihre Mannſchaften bauen zu laſſen. Das geſamte Material dazu haben ſie, geſtützt auf ihre Bajonette ſelbſtverſtändlich„requiriert“. Ueber die Auskreibung des Bahnperſonals auf der Strecke Appenweier—Kehl wird u. a. noch folgendes hekannt: Die Franzoſen kamen teils zu Fuß, teils auf einer Lokomotive an die einzelnen Warteſtationen auf der Strecke Appenweier—Kehl heran und forderten die Bahnbeamten auf, ſich innerhalb einer eintägigen Friſt in Kehl zur Aufnahme des Dienſtes unter franzöſiſcher Verwaltung zu melden. Mit welcher Rückſichts⸗ loſigkeit dabei vorgegangen wurde, geht daraus hervor daß ein Eiſenbahnbeamter, Vater von 7 Kindern im Alter von 14 bis 2 Jahren mit einer kränklichen Frau ſofort ſeine Wohnung räumen mußte, nachdem er ſich geweigert hatte, in franzöſiſche Dienſte zu treten. Die Aufregung über die rückſichtsloſe Ausräumung hat der kränklichen Frau derart geſchadet, daß ſie noch an demſelben Tage in das Krankenhaus gebracht werden mußte. Die Rontrollkommiſſion wird wieder kontrollieren Zwiſchen dem Auswärtigen Amt und der Interalliierten Kon⸗ trollkommiſſion hat während der letzten Wochen ein Schrift⸗ wechſel ſtattgefunden. Es iſt nicht gelungen, die franzö⸗ ſiſchen und belgiſchen Offiziere während der gegenwärtigen kritiſchen Perfode von der Kontrolle zurückzuhalten. Dieſe Offiziere ſollen ſich von jetzt ab an ſchon angeſagten Kontrollhandlungen beteiligen und ſogar teilweiſe in Uniform erſcheinen. Die Reichsregierung iſt nicht in der Lage, die Kommiſſion an der Ausführung dieſes bedauerlichen Beſchluſſes, über deren pfycho⸗ logiſche Wirkung ſie nicht im unklaren gelaſſen worden iſt, zu ver⸗ hindern. Es bleibt der Reichsregierung daher nur übrig, die Oef⸗ fentlichkeit nochmals mit allem Nachdruck darauf hinzuweiſen, daß auch die franzöſiſchen und belgiſchen Kontrolloffiziere für uns nicht als Organe ihrer Regierungen ſondern lediglich als Organe einer interalliierten Körperſchaft zu gelten haben, in der auch diejenigen Hauptmächte vertreten ſind, die ſich an der Ruhr⸗ gebietsaklion nicht aktiv beteiligen. Jede Ausſchreitung gegen einen dieſer fremden Offiziere iſt geeignet, der Reichsregierung unab⸗ ſehbare außenpolitiſche Schwierigkeiten einzutragen. dbanzöſiſcher Einſpruch gegen die deutſche Dollaranleihe Berkin, 17. Mürz.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Repara⸗ ſpruch der franzöſiſ hen Abordnung gegen die Ausgabe einer deut⸗ ſchen Dollar⸗Anleihe vor. Die Franz ſen machen geltend, daß der Friedensvertrag von Verſailles den Alliierten für die Ent⸗ ſchädigungs⸗Zahlungen eine Generalhypethek über ſämtliche deutſchen Einnahmequellen einräume. Dieſer Generalhypothek aber wider⸗ ſpreche die neue Anleihe Die Angelegenheit wurde dem juriſtiſchen Komitee zur Prüfung überantwortet. Innern Schwarz— rot— gold 1848— 18. März— 1925 Die morgige 75. Wiederkehr des Tages der Berliner Barri⸗ kadenkämpfe weckt die Erinnerung an eine Zeit, die viele Jahre hindurch die umſtrittenſte der jüngſten deutſchen Geſchichte geweſen iſt. Den einen war ſie das„tolle Jahr“, den anderen der„Völker⸗ frühling“. Erweckte ſie Haß, Hohn und Spott bei den Gegnern, ſo erntete ſie Anerkennung und Dank bei den Freunden. Nun, da wir heute in einer deutſchen Republik leben, deren Fahne die deutſchen Farben von 1848/49 trägt, iſt es ſelbſtverſtändlich, daß Rückerinnern zum Vergleiche ziehen reizt und vor allem die Frage aufwirft, ob 1918, das 70. Jahr nach der Repolution. dem deutſchen Volk ſoviel geben hat, daß es im 75. Jahre von der Erfüllung der Hal agen, Bewegungen, Kämpfe und— Träume von 1848 reden ann. Eine Bemerkung voraus: nichts wäre falſcher, törichter, ja ver⸗ derblicher, als wenn man jetzt den Streit um die Staatsform von neuem beginnen wollte. Die Stunde des Beſinnens, die uns jeder Gedenktag unſerer Geſchichte beſchert, darf nicht durch den Streit der Meinungen des Tages oder der Parteien getrübt wer⸗ den. Geſchichtliche Ereigniſſe müſſen geſchichtlich gewertet werden, wobei der philoſophiſche oder ſoziologiſche Standpunkt gewahrt blei⸗ ben mag. Vergeſſen wir nicht, daß zwiſchen dem Deutſchland von damals und dem von heute das Bismarckſche Reich und das Kaiſer⸗ tum der Hohenzollern liegen, und der Weg von der Frankfurter Paulskirche zum Theater in Weimar, den Schauplätzen der erſten und zweiten Deutſchen Nationalverſammlung, über Epochen poli⸗ tiſcher und wirtſchaftlicher Wandlungen und Umformungen führt, auf deren Grundlagen die heutige deutſche Republik auch jetzt noch ruht. Vergleichbares kann nur mit gleichen Maßſtäben gemeſſen merden. Haben wir ſie? Oder wie können wir ſie finden? Gewiß, den Anhängern des demokratiſch⸗parlamentariſchen Gedankens von heute mag äußerlich das Ideal von 1848— und wahrlich nicht die ſchlechteſten bekannten ſich damals zu ihm!— erfüllt ſein. Aber auch innerlich? Die Vorfrage ergibt ſich von ſelbſt: was war das Ziel damals und wo iſt es heute? Auf die kürzeſte Formel gebracht, kann man die Forderungen der Paulskirche in die Worte: Volksſouveränität, Volkekalſerbum und Parlament(mit allen ſeinen Vorausſetzungen, Zuſammenhängen und Folgerungen) zuſammenfaſſen. Die zweite iſt heute durch den Gang der Geſchichte geſtrichen oder beſſer erledigt worden, die anderen bleiben beſtehen. Dennoch ſind ſie nicht gänzlich erfüllt worden. Konmten ſie das überhaupt, waren Zeit und Volksſtruktur 1918 bis heute in der Lage, ſie in die Form von 1848 zu preſſen? Um dieſe Fruge zu beantworten, muß man die Quellen auf⸗ ſuchen, aus denen politiſche und geſchichtliche Erkenntniſſe fließen. Da gehört zu den politiſchen Büchern, die gleich den Apokr n aützlich und gut zu leſen ſind, auch das arte m der Paulskirche vom Jahre 1849, in dem ſich ſämtliche Ab⸗ geordnete der erſten deutſchen Nationalverſammlung verewigt haben. Der alte Erfahrungsſatz, daß ſich die Geſchichte zwar nie⸗ mals wiederholt, aber wertvolle Parallelen bietet, bewährt ſich auch hierbei: man glaubt ein Bild unſerer Tage zu ſehen, wenn man die Ausſprüche oder politiſchen Glaubensbekenntniſſe der da⸗ maligen Erwählten des deutſchen Volkes durchlieſt. Neben mancher Spreu findet man auch viele fruchtverheißende Weizenkörner, zu denen u. a. das Autogramm des Abg. v. Radowitz gehört:„Es gibt Zeiten, in denen die Staatsverfaſſung eines Volkes weder beſtehen kann wie ſie iſt, noch auch ſo um ge⸗ ſtaltet werden könnte, daß ſie zu beſtehen vermag. Das ſind die Zeiten, wo das Alte mit dem Neuen, der bisherige Zuſtand der bürgerlichen Geſellſchaft mit einem anderen, noch un⸗ entſchiedenen und von der Entſcheidung weit entfernten im Kampfe liegt. Wehe dem Fürſten, wehe dem Staatsmann, deſſen Leben in ſolche Zeiten fällt! Was er auch tue, er tut's entweder 3 u [pät oder zu frühz er fieht vielleicht das Ziel, aber er kann es nicht erreichen.“ Nach der Weimarer Verfaſſung iſt der Fürſt Deutſchlands da ſouveräne deutſche Volk, der Cbeade a len ſchen Regime ein Mitglied des aus den Parteien gewählten Aus⸗ ſchuſſes, der Regierung genannt wird. Spricht ſchon Radowitz ſein Wehe über die Einzelperſönlichkeit aus, der in ſolchen Zeiten das Ruder des Staatsſchiffes anvertraut iſt, um wiepſel ſchwerer drückt dann der Fluch auf eine Vielheit von Köpfen, ja, über das ganze Volk! Schon in dieſem einem unterſcheidet ſich das Deutſchland von heute von dem des Jahres 1849. Die Männer der Paulskirche hatten in der Einigung und Einheit Deutſchlands ein Ziel, dem ſie, wenn auch auf verſchiedenen Gelſe und mit teilweiſe unzulänglichen Mit⸗ teln doch inſ einem Geiſte zuſtrebten. Wir aber zerfleiſchen uns 1 5 de— der Geiſt des ismarckſchen Werkes vernichtet wo iſt, wen äuß Form noch notdürftig hält. ee e 5 18 iſt 1 heute Deutſchlands oviel Sinne! Auf der einen Seite die Wiederherſtellu monarchiſchen Status quo ante, auf der andern 755 Reich 25 Sowietſterns, zwiſchendrin eine ſoziale oder eine bürgerliche Repu⸗ blik mit einigen Abſtufungen in der Form eines erblichen Präſidenten eines konſtitionellen Königs oder eineg Volkskaiſertums, das den deutſchen Herzog⸗ und Führergedanken mit der demokratiſchen Idee verſchmelzen will. Der Kampf der Geiſter, der noch in der Pauls⸗ kirche mit blanken Waffen ausgefochten wurde, wird heute vielfach mit brutalen Mitteln durchzuführen verſucht. Mit Blauſäure und Revolver propagiert man einen nebelhaften monarchiſchen Abſolu⸗ tismus und mit Geißelmord und Terror wird der Welt das rote Moskauer Evangelium verkündet. Zwiſchen dieſen beiden Mühßhl⸗ ſteinen befinden ſich deutſcher Idealismus, ehrliches Streben und Begeiſterung, aber auch deutſche Rechthaberei, Kleinlichkeit und Herab⸗ ſetzungsſucht. Würden dieſe zerrieben, wäre es ein Glück, gingen jene zu Grunde, wäre es unermeßlicher Schaden. Hätte nicht durch Kriega und Revolution, vor allem auch durch die franzöſiſche Drang⸗ ſalierung die deutſche Seele ſo unendlich gelitten, niemals wären Mord⸗ und Sprengorganiſationen oder blindwütiger Terror und Ziel? Soviel Köpfe, Wirtſchaftsſabotage deutſche Eigengewächſe geworden. Innerer Hader und Zwiſt und wü! deutſches Nationalunglück. Noch immer iſt unſere Lage die einer belagerten Stadt, noch mmer ſteht der Feind vor den Toren, zum Teil iſt er in die Breſchen gedrungen und wütet bereits im Wie anders das Beiſpiel des deutſchen Volkes in ſenen Iihren als die Not Schleswig⸗Holſteins eine Einheit der Herzen und Hände hervorrief die uns jetzt, da das Ruhrgebiet unſere heutige Schleswig⸗Holſteinſche Wunde iſt, ein nachedee⸗ rungswürdiges Vorbild ſein ſollte Aber auch eine Mahnung! 208 und Kapitu⸗ ati Dieſes Ereignis eſchi ſich ni i zweites Mal wiederholen! 8 e ende Selbſtzerfleiſchung iſt 2. Selte. Ar. 129 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Samskag, den 17. März 1923 Heute wiſſen wir eines: ohne 1848 kein 1871. Vorſtufe und norläufige Erfüllung, dann ein Uebergang und heute die abermalige Forderung nach Erfüllung. Die Paulskirche ſchuf die Verfaſſung für Groß⸗Deutſchland, Weimar konſervierte die Reſte des kleindeutſchen Reiches ohne die Deutſchen Oeſterreichs! Deswegen iſt die letzte Er⸗ füllung die Löſung der deutſchen Frage im großdeutſchen Sinne. Das iſt m. E. das höchſte und hehrſte Ziel der jetzigen Re⸗ publik. Erreicht ſie es, hat ſie ihr Lebens⸗ und Daſeinsrecht bewieſen. Sie verlange aber nicht immer Begeiſterung für eine Form, ſo⸗ lange der Geiſt umdüſtert iſt. Abermals fällt der Blick in das Parla⸗ nentsalbum und trifft die Eintragung des Abgeordneten Dr. A Jalk:„Nur dieſenige Staatsform iſt einzig klug, für die man ſich begeiſtern kann.“ Unſere wirtſchaftlichen und ſeeliſchen Nöte ſind ſo groß, die äußeren Gefahren ſo dräuend, daß man beim beſten Willen nicht Begeiſterung für eine Form verlangen kann, ſolange der Inhalt dieſes Rahmens wechſeln kann. Heute handelt es ſich über⸗ haupt nur noch um den Staat an ſich. Das höchſte Gut, das uns geblieben iſt, die Reichseinheit, ſteht auf dem Spiel. Deshalb iſt die Froge der Staatsform in ſolchen Zeiten der Not, wie wir ſie exleben, ſekundärer Natur. Abermals ſchenkt uns das Parlaments⸗ album eine politiſche Wahrheit:„Jede Staatsverfaſſung ſoll nicht mehr und nicht weniger ſein als die Form, welche der Geiſt eines Bolkes ſich ſchafft, danit ſein inneres Weſen, welches Sittlich⸗ keit iſt, zur Wahrheit und Wirklichkeit werde.“ Der Ab⸗ geordnete Ehrlich, der dieſe Worte ſchrieb, vertrat den Kreis Ino⸗ wraslaw. alſo eir Stück deutſchen Bodens, das heute nicht mehr zum deutſchen Mutterlande gehört. Auch darin liegt eine Mahnung, daß die Sittlichkeit des heutigen Deutſchlands nur Vajerlands⸗ ltebe heißen darf um, mit Ehrlichs Worten, zur Wahrheit und Wirklichkeit zu werden. Streſemann hat der Frage im Reichstag die glückliche Präqung gegeben, daß es ſich jetzt nur noch um Staats⸗ hefſahung oder Staatsverneinung handeln kann. Und in der Tat, ob Deutſchland durch die phrygiſche Mütze der Republik oder durch eine Königs⸗ oder Kaiſerkrone geziert wird, iſt vollkommen gleichgültig, ſolange ſein einziger Schmuck eine Dornenkrone iſt. So nehmen wir derm die Lehren dieſes Gedenktages in unſere Herzen: deutſcher Idealismus legte 1848— trotz manchem Trüben und Grotesken der damaligen Tage— den Grundſtein, auf dem Bismorck 1871 aufbaute. Iſt auch jetzt das Dach geborſten, noch hält der Bau zuſammen. Und ſo nehmen und lieben wir das Reich, wie es iſt, ja, in ſeiner Not und Trauer nun erſt recht. Ob Republik oder nicht,„Deutſchland“ iſt die Parole und„Vater⸗ land“ die Loſung. Wie ein mahnendes Ausrufungszeichen ſteht daher dieſer 18. März nor uns: Heraus aus dem Zwiſt und der Uneinigkeit, ſchließt die Reihen gegen die Anſtürme von draußen! Wie wahr waren einſt die Worte, die Bismarck an Leo⸗ pold von Gerlach ſchrieb, daß es ein für Preußen⸗Deutſchland auf die Dauer unmöglicher Zuſtand ſei, immer nur die Steine zu entfernen, die uns in den Garten geworfen würden und den Schmutz abzubürſten, der uns von außen beſpritzt. Wie ſollen wir überhaupt aktive Außenpolitik treiben können, wenn wir zu den Steinen und dem Schmutz von außen auch noch im Innern uns gegenſeitig theoretiſche Felſen vor die Füße rollen oder uns gar mit ſchmutzigem Geifer beſudeln. Reinheit und Klarheit nach innen und der Weg zum Ziel nach außen iſt frei! K. F. Deutſchenausweiſungen aus Tſchechien Berlin, 17. März.(Von unſ. Berl Büro.) Im Laufe des geſtrigen Tages hat, wie aus Mähriſch⸗Oſtrau gemeldet wird, eine Reihe reichsdeutſcher Staatsbürger, die im Revier und zwar zum⸗ teil ſeit vielen Jahren als Ingenieure, Beamte oder Arbeiter ſeß⸗ haft ſind, von der Polizeidirektion den Befehl erhalten, das tſchechi⸗ ſche Staatsgebiet binnen drei Tagen zu verlaſſen. In Oderberg wurden vier Ingenieure eines Röhrenwalzwerkes als „läſtige Ausländer“ ausgewieſen. Den Herren, die zumteil ſchon 10—20 Jahre in Oderberg beſchäftigt ſind, wurde mitgeteilt, daß ſie die„öffentliche Ruhe gefährden“. Die tſchechiſche Regierung ſcheint dies damit begründen zu wollen, daß ein paar tſchechiſche Studenten mit Semeſterſchluß aus Berlin ausgewieſen worden ſind. Vielleicht geht die deutſche Regie⸗ rung nun daran, die„läſtigen Ausländer“ beſonders die Häuſerauf⸗ käufer aus der Tſchechei endlich auszuweiſen. Deutſchenhetze im Sejm Berlin, 17. März.(Von unſ. Berl. Bürv.) Das polniſche Parlament war, wie dem Berſiner Tageblatt aus Warſchau gemeldet wird, geſtern her Schauplatz ſtarker Angriffe gegen die an⸗ * 295 den Staatsintereſſen feindlichen Organiſationen Jder Deutſchen in Polen In die von Deutſchſeindlichkeit über⸗ ſchäumenden Reden teilten ſich einträchtlich Redner der Regierungs⸗ partelen mit dem nationaliſtiſchen Herrn Korfanty. Es geht um die Frage der Ligulidation der deutſchen Anſied⸗ lungen, wobei natürlich die frühere preußiſche Polenpolitikl nach Herzensluſt gegeißelt wurde. Auf die zahlreichen Zwiſchenrufe der Ukrainer und Weißruſſen, die mit Recht an die jetzige polniſche An⸗ ſiedlungspolitik in den Oſtgebieten erinnerte, fand man keine Ant⸗ wort. chließlich wurde beſchloſſen, die Regierung aufzufordern, unverzüglich gegen die deutſchen Anſiedler die ihr aus dem Ver⸗ ſgiller Friebensvertrag zuſtehenden Rechte auszuüben. Deutſcher Keichstag Um die Herabſetzung der Kohlenſteuer Berlin, 17. März.(Von unſ. Verliner Büro.) Der Reichs⸗ tag erwog geſtern die Möglichkeit einer Herabſebzung der Kohlenſteuer. Schon im Ausſchuß hatte die Regierung ſich grundſätzlich bereit erklärt, die er Forderung zu entſprechen. Vor⸗ her jedoch ſoll noch die oberſte fach nänniſche Inſtanz, der Reichs⸗ kohlenrat, ſein gewichtiges Urteil kundtun. Die vorgeſchlagenen Maßnahmen liegen ja auf der Linie der von der Reichsregierung mit Recht erſtrebten allgemeinen Preisſenkung. Geſtern wiederholte vor dem Plenum Finanzminiſter Hermes ſeine Er⸗ klärung, die er im Ausſchuß abgegeben hatte. Er beſtät'gte erneut, daß die Regierung gewillt fei, die Initiative zu ergreifen, aber er knüpfte noch eine Bedingung daran, nämlich die, daß auch der Bergbau ſeinerſeits zu der Verbilligung der ſchwarzen Dlamanten ſein Teil beitragen möge. Ein Wunſch (oder war es mehr?), der auf der Linken lebhaft begrüßt wurde. Bei allen wirtſchaftlichen Berechnungen ſtellt ja die Kohle einen ſo ausſchlaggebenden Faktor dar daß eine Preisregu⸗ lierung nach unten einen wirklich ſichtbaren Erfolg nur verſprechen kann, wenn dieſer dominierende Faktor gleichfalls eine Wertver⸗ Freier Rhein, ſreie Ruhr! willſt du das: Dann gib zum Deutſchen volksopfer! minderung erfährt. Iſt doch, wie von ſozialdemokratiſcher Seite feſtgeſtellt wurde, im Laufe ven 7 Monaten der Preis für Kohle um das, ſage und ſchreibe, 81fache geſtiegen. Man wird nun abwarten müſſen, ob die Regierungsaktion zum Ziel führt. Der Reichstag hat jedenfalls der Regierung freie Hand gelaſſen und ſeiner Forderung auf Nachprüfung der Steuerſätze lediglich durch eine Eutſchließung Ausdruck gegeben. In ihr wird außerdem die Bereitſtellung billigen Hausbrandes für gemeinnützige, charitalive und kirchliche Anſtalten, wie auch für Minderbemittelte befürworlet und weiterhin verlangt, daß die den Zechenbeſitzern geſtundeten Beträge der Kohlenſteuer nunmehr ſofort einkaſſiert werden ſollen. Die Kommuniſten verſuchten die Abſtimmungen über die ein⸗ zelnen Paragraphen des Geſetzes durch Obſtruktion zu ver⸗ eiteln indes es gelang ihnen nicht. Der Entwurf und die Ent⸗ ſchließung paſſierten ungefährdet die dritte Leſunig. Zum verbot der nationalſozialifliſchen partei BBerlin, 17. März.(Von unſ. Verl. Büro.) Der Staats⸗ gerichtshof hat, wie bereits mitgeteilt, die Beſchwerde der natio⸗ nalſozialiſtiſchen Arbeſterpartei über Verſammlungs⸗ verbote und Auflöſungsverfügungen in nichtbayeriſchen deut⸗ ſchen Ländern verworfen. In der Begründung des Spruches wird, wie der„Vorwärts“ mitzuteilen weiß, darauf hingewieſen, daß znicht nur Hitler und mit ihm ſeine Parkei die Republik fortge⸗ ſetzt beſchimpfen und herabſetzen, wird auch§ 7 des Geſetzes heran⸗ gezogen, der ſich gegen Vereinigungen wendet, die eine Unfergrabung der verfaſſungsmäßigen Grundlage der deutſchen Republik be⸗ zwecken“. Damit, ſagt der Vorwärts, hat der Staatsgerichtshof als höchſte richterliche Inſtanz die Staaksfeindlichtelk der na⸗ tionalſozialiſtiſchen deutſchen Arbeiterpartei feſtgeſtellt. Der„Vor⸗ wärts“ fragt:„Ob die bayeriſche Regierung und die deutſche Frei⸗ heitspartei ihre Konſequenzen daraus ziehen?“ Deutſches Keich Ernährungskonferenz in Frankfurt. Der bayeriſche Land⸗ wirtſchaftsminiſter begab ſich nach Frankfurt a.., wo eine Zu⸗ ſammenkunft mit dem Reichsernährungsminiſter und den be⸗ teiligten Ländern ſtattfindet zum Zwecke der Beſprechung der Fragen der Ernährung in den beſetzten Gebieten. Der Müunchener Putſchplan. Frhr. v. Cramer⸗Klett ht, wie ſich der Vorwärts aus München melden läßt, plötzlich von dart abgereiſt, und der Bezirksoberamtmann Graf Soden am Freilag nachmittag aus dem Staatsdlenſt entlaßſen worden. Das ſoz'a⸗ liſtiſche Blatt folgert daraus, daß die be'den Herren doch tieſer in die Hochverratsſache Fuchs—Machaus uſw. verſtrickt geweſen wären als dies bisher den Anſchein hatte. Wie dagegen aus München gemeldet wird, iſt das Geſuch Sodens un Entlaſſung aus dem Staatsdienſt ſchon älteren Datums und die Entlaſſung erfolgt zu beſonderen Zwecken. Mit der Putſch⸗Affaire ſteht ſie in keinem Zuſammenhang. * Der Prozeß gegen den Kapitänleutnant Ehrhardl, den Grün⸗ dear und Leiter der Organiſation Conſul ſoll, wie aus Leipzig gemel⸗ det wird, in etwa 3 Wochen, ſpäteſtens uber in der erſten Mai⸗ woche verhandelt werden. Man will verſuchen, den Zeugenapparat auf das äußerſte zu beſchränken. 5 Auslanòsrundſchau “Jranzäſiſche Rüſtungskredite für Rumänien. Die franzöſiſche Regierung het der Kammer ein Anleiheprojekt von 100 Millionen Franken fur Rumänien zugehen ſaſſen. Die Anleihe ſoll mit 5 Pro⸗ zent verzinſt werden, * Japan behält Port Arthur. Im japaniſchen Parlament hat der Außenminiſter Uſchida erklärt, Japan werde ſich beſtimmt weigern, den chineſiſch⸗apaniſchen Vertrag zu revidieren oder abzu⸗ ändern, wodurch ihm das jepaniſche Pfandrecht über Kwangtung [Port Arthur⸗Halbinſel) um 50 Jahre verlängert wurde. Badiſche Politik Der Arbeitsplan des Landiags Der Landtag wird ſich in der nächſten Zeit mit dem Für⸗ ſorgegeſetz für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte, mit dem Bürgerrechtsgeſetz, dem Sparkaſſengeſetz und der Abänderung des Gebäudeverſicherungsgeſetzes, ſerner mit dem Hinterlegungsgeſetz mit dem Geſetz für die Zuſtändigkeit der Gemeindegerichte zu be⸗ faſſen haben. Auch der Geſetzentwurf über den Aufwand für die Volksſchulen ſoll bald verabſchiedet werden. Zur Beratung ſtehen dann ferner vor allem der 3 Nachtrag zum Staaks⸗ haushalt, die Aenderung des Grund⸗ und Gewerbeſteuergeſetzes, das Beamtengeſetz und die Aenderung des Gebäudeverſicherungs⸗ geſetzes. Vom Arbeitsminiſterium wird eine Vorlage über die Neckarkanaliſation und vom Unterrichtsminiſterium eine Denkſchrift über die Lehrerbildung erwartet. Durch den Einbruch der Franzoſen in die Ortenau und die Stillegung des Bahnverkehrs zwiſchen Offenburg und Appenweier iſt der Verkehr auf der Landſtraße außerordentlich geſtiegen. Durch dieſe ſtarke Verkehrsſteigerung ſind die Landſtraßen ausgefahren und in ſchlechten Zuſtand ge⸗ kommen. Aus dieſem Grunde ſind beſonders umfangreiche Unter⸗ haltungsarbeiten nötig. Um dieſe durchführen zu können, fordert die Regierung im dritten Nachtrag zum Staatsvoranſchlag 200 Millionen Mark. Letzte Meidungen Aus der„Arbeit“ der Rheinlandkommiſſion Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion hat eine neue Ordon⸗ nanz erlaſſen, die für Sabotageakte an den Telephon⸗ und Tele⸗ graphenleitungen ſchwere Straſen bis zu lebenslänglicher Zwangs⸗ arbeit vorſieht. 5 Wegen Veröffentlichung eines Artikels„Inanſpruchnahme der franzöſiſchen Außenhandelsſtelle“, in dem von amtlicher Stelle die Firmen mitgeteilt wurden, die das Ausfuhramt in Ems benutzt haben, iſt die Bernkaſteler Zeitung nach einem vorausge⸗ gangenen Verbot von drei Tagen von der Rheinlandkommiſſion vom 15. März ab auf drei Tage verboten worden. In den beiden letzten Tagen ſind wiederum 225 Perſonen aus⸗ gewieſen worden. Auslandsſpenden * Berlin, 17. März. Die Damen der deutſchen Kolonie Tepic in Mexiko überwieſen einen Betrag von einer Million zum Beſten notleidender Kinder in Deutſchland.— Der langjährige frühere deutſche Generalkonſul in Bergen, Konrad Mohr, machte +1 Spende von 500 000 Mark zur Unterſtützung deutſcher Ge⸗ ehrter. Heidelberg, 16. März. Wie wir erfahren, hat der Vertreter der Muſikwiſſenſchaft an der Univerſität Heidelberg, Prof. Dr. Theodor Kroyer, einen Ruf an die Univerſität Leipzig als Nachfolger Aberts erhalten. Eine erfolgreich begonnene Reform⸗ arbeit würde durch Kroyers Weggang plötzlich abgebrochen werden. Es dürfe erwartet werden, daß Unterrichtsminiſterium wie die philoſophiſche Fakultät alles tun werden, um den hervorragenden Gelehrten der Univerſität zu erhalten. * Donaueſchingen. 17. März. Am Montag, 19. März wird hier eine Fahrplankonferenz ſtattfinden, die ſich mit dem badiſchen Durchgangsverkehr vom Bodenſeegebiet und vom badiſchen Ober⸗ land nach Mittel⸗ und Nordbaden beſchäftigen wird. An der Ve⸗ ſprechung ſollen Vertreter des Badiſchen Verkehrsverbandes, der Reichsbahnd'rektionen Karlsruhe und Stuttgart, zahlreiche Handels⸗ kammern und andere wirtſchaftliche Körperſchaften, ſowie zahlreiche und von ſich aus allgemein auf die Holzpreisbildung einwirken. Berlin, 17. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Der amerikaniſche Dollarkönig Schwab wurde in dieſen Tagen im Ruhrgebiet erwartet. Er hat ſedoch, wie ſich die Voſſiſche Zig. aus Eſſen melden läßt, von der Reiſe nach Deutſchland Abſtand gen⸗mmen und iſt von Paris aus direkt nach Newyork zurückgekehrt. Man nimmt an, daß die Abſage des Beſuches im Einverſtändnis mit der amerikaniſchen Regierung erfolgt ſſt. *.* a1* *Aus der Jentrumspartei ausgeſchloſſen. Nach einer partei⸗ amtlichen Mitteilung hat der Reichsausſchuß der deutſchen Zentrums⸗ partei auf den Vorſchlag des Vorſtandes der Partei einſtunmig be⸗ ſchloſſen, den Chefredarteur Dr. Franz Geucke von der„Rhei⸗ niſchen Volkszeitung“ in Wiesbaden aus der Zentrums⸗ partei aus zuſchließen. Der Grund iſt in der Tätigkeit Dr. Geuckes für die Beſtrebungen Dortens und ſeiner Hintermänner zu ſuchen. Eine engliſche Inlervention in Rußland. Der Unterſtaats⸗ fekretär des Auswärtigen Mac Neill erklärte im Unterhaus, es würden alle Bemühungen unternommen, um das Leben des römiſch⸗ katholiſchen Erzbiſchofs von Petersburg und der vierzehn andern Prieſter, die in Moskau gefangen gehalten werden, unter der Beſchuldigung, daß ſie ſich weigerten, die Kirchenſchätze auszuliefern, zu retten. Der engliſche Vertreter in Moskau habe amtliche Schritte bei der Sowjetregjerung unternommen. Der ruſſiſche Handelsvertreter in London ſei erſucht worden, ſein Mög⸗ lichſtes zu tun, um ein Todesurteil zu verhindern. ..... ˙ ccccccccccccccccccccccccccCccccccccccc Nur einen Feind ſeiner Selbſtändigkeit, ſeiner Sittlichkeit, ſei⸗ nes Fortſchreltens in der Nationalentwicklung hat Deutſchland, da⸗ iſt Frankreich, und es bereite ſich zu einem fortdauernden, hartnäcki⸗ gen Kampf mit dieſer unruhigen, eitlen, herrſchſüchtigen, ihr eigenes und ihrer Mitvölker Glück ſeit Jahrhunderten zerſtörenden Nation. Frhr. vom Stein(1808). * Frankreich und der Nhein Bei Strecker und Schröder, Stuttgart läßt Hanns Martin Elſter ein Buch erſcheinen„Helmuth von Moltke, Ein Lebensbild nach ſeinen Briefen und Tage⸗ büchern“. Wir entnehmen dem inhaltreichen aktuellen Buche einen Abſchnitt aus einer 1841 erſchienenen hiſtoriſchen Arbeit Moltkes„Die weſtliche Grenzfrage“. Mit ver⸗ blüffender Deutlichkeit geht daraus hervor, daß das Frank⸗ reich von heute das gleiche iſt wie das Frankreich vor 80 Jahren; auch nicht ein Wort braucht an Moltkes Worten geändert zu werden, um ſie der Lage und Stim⸗ mung unſerer Tage anzupaſſen. „ Wir glauben, in den vorhergehenden geſchichtlichen Er⸗ rr zur Genüge gezeigt zu haben, daß Frankreich nicht den rechtlichen Anſpruch auf die Rheingrenze hat. Aber wir wiſſen auch ſehr wohl, daß alles, was man den Franzoſen darüber ſagt, in den Wind geredet iſt. Sie wollan nicht hören. Je klorer alle Zeugniſſe der Ge⸗ ſchichte und der Natur und alle Gründe der Vernunft und Moral gegen ſie ſprochen, um ſo weniger wollen ſie davon hören. Es kommt alſo nur noch darauf an, ob Deutſchland ſtark genug iſt und bleiben wird um die widerrechtlichen Anſprüche Frank⸗ reichs un er allen Umſtänden mit Gewalt zurückzuweiſen? Es iſt eigentlich klägiich, daß wir nach einer zwe tauſendjährigen Nach⸗ barſchaft, nachdem wir ſo vpiele Schläge von den Franzoſen empfangen und ihnen ſo viele wieder zurückgegeben habea, ſie doch imme: noch nicht dahin bringen köngen, ſich über ihre wahre Stellung zu uns zu verſtändigen. Das Studium der Geſchichte büßt en Fra kreich we bei uns, taufend Mittel und Wege des Verſtändniſſes ſtehen ofſen, und doch beerſch. bei den Franzoſen ſo ſehe die blinde Leidenſchaft ror. daß ſie ſich abſichelich in eine Auſion hineinlügen und die Wahrheit zu ſehen, auch in ihrem hellſten Tagesglanz, verſchmähen. Beſonnene Erwägung, Vernunft, Gerechtigkeit und Billigkeit, die im Verkehr zweier ſo alter und ſo mächtiger Nachbarn ſtatt⸗ finden ſollten und die wir immer bereit ſind einzuhalten, werden von den Franzoſen verſchmäht. Nur Gewalt ſoll entſcheiden; ſo oft ſie anderer Meinung ſind als wir, gleich ſchlagen ſie an den Säbel. Rückwärts und vorwärts ſoll die Geſchichte verſchwinden vor der Leidenſchaft des Augenblicks. Wie die Erfahrungen der Vergangenbeit, ſo werden die Geſahren der Zukunft verachtet. Allem trotzen d, ſtürzt ſich die Begierde auf ihren Gegenſtand, gleichriel mer dabei zugrunde gehen wird. 0 Es iſt immerhin traurig, nach ſo vielen Erfahrungen und im Jahrhundert des klarſten Bewußt eins wieder die Finſternis roher, barbariſcher Triebe und das Reich der un⸗ vernünftigen Gewalt hereindrohen zu ſehen, ſelbſt wenn wir ſtark genug ſind, Gewalt mit Gewalt zu vertreiben. Aber wer ſteht uns dafür, daß uns nicht irgend einmal eine Schwäche anwandeln wird, daß wir nicht in Konflikte der inneren oder äußeren Politik geraten werden, wobei unſere Wachſamkeit und unſere Kraft erſchlaffen? Was haben wir dann von einem Nach⸗ bar zu fürchten, der kein Recht anerkennt als die Ge⸗ walt und der ſich nicht ſchämt, dffen zu bekennen, daß er heute noch wie in den Jahrhunderten des Fauſtkampfes nur darauf lauere, uns einmal ſchwach, uneinig oder unachtſam zu finden, um uns aufs neue räuberiſch anzufallen? Unſere Aufgabe iſt daher, wenn wir den alten böſen Nachbar nicht belehren können, wenigſtens uns ſelbſt unſer gutes Recht vollkommen klarzumachen, im ganzen Umfange deutſcher Nation zum Bewußtſein zu bringen. Keinem Deutſchen darf es verborgen oder gleichgültig bleiben, daß, wenn Frankreich und Deutſchland je mit⸗ emander abrechnen, alles Soll auf feiner, alles Haben auf unſerer Seite ſteht. Nur wir haben an Frankreich zu fordern, was es uns widerrechtlich entriſſen. Frankreich da⸗ gegen hat nichts von uns zu fordern, nicht ein Dorf, nicht einen Baum. Der Rhein iſt, wie Arndt kurz und gut geſagt hat, Deutſch⸗ lands Strom— nicht Deutſchlands Grenze. Geht man vom hiſto⸗ riſchen Recht aus, ſo iſt alles, was Frankreich ſeit dem dreizehnten Jahrhundert an ſeinen öſtſichen Grenzen gewonnen hat, ein Raub an Deutſchland geweſen, ſo ſind alle burgundiſchen und lothringiſchen Lomde unſer altes, uns widerrechtlich entriſſenes Eigentum, und wir hätten demnach noch welt mehr zu reklamieren als die Sprachgrenze. Geht man vom nationolen Stardpunkt aus urd macht die Spraue zur potürſichen Grenze der Noti⸗nen, ſo gehört ums der ganze Rbein mit ſeinem ganzen linken wie rechten Ufer, denn im ganzen Flußgebiet des Rheins wird ſeit vierzehn Jahrhun⸗ gen anzuſprechen. Geht man endlich vom poſitiven Recht aus, wie es durch die letzen Verträge feſtgeſtellt iſt, ſo hat Frankreich dadurch allerdings ſeinen unrechtmäßigen Beſitz Lothringens und Elſaſſes ge⸗ heiligt, aber dieſelben Verträge ſchließen Frankreich von jedem An⸗ ſpruch an die übrigen Teile des ünken Rheinufers aus. Wenn nun aber Frankreich jene Verträge von 1814 und 1815 nicht mehr aner⸗ kennt, die einzigen Rechtstitel, die ihm ſeinen alten Raub an Deulſch⸗ land geſichert haben und noch ſichern, und die wir immer redlich an⸗ erkannt haben, obgleich ſie uns ſehr nachteilig ſind— wenn Frank⸗ reich ſelbſt dieſe Verträge bricht und Krieg beginnt, ſo ſollten wir un⸗ in dem feſten Enſchluß vereinigen, ſo Gott will und der gerechten Sache den Sieg verleiht, jene Vertrüge nie wieder zur Baſis eine⸗ neuen Friedens zu machen, ſondern das Schwert nicht eher in die Scheide zu ſtecken, bis uns unſer ganzes Recht geworden iſt, bis Frankreich ſeine ganze Schuld an uns bezahlt hat. Unſere Aufgabe iſt ferner, den politiſchen Verſtand, der nach und nach unter uns zurückzukehren ſcheint, nachdem wir ihn jahrhundertelang verloren hatten, immer beſonnener und gründlicher auszubilden, das heißt alle Fragen des Tages, es mag um ein Prinzip oder um ein Partikularintereſſe geſtritten wer⸗ den, aus dem höheren nationalen Geſichtspunkt anzuſehen und über inneren Zwiſtigkeiten nie die auswärtige Politik zu vergeſſen. All unſer Unglück hatte nur dieſe Vergeſſenheit zur Quelle. Nur weil wir Deutſchen untereingnder haderten um Meinungen oder um Provinzialintereſſen und edarüber verſäumten, ſeſe Grenzen nach außen zu wahren, konnten die Nachbarn uns berauben und ſchwächen. Vieles iſt geſchehen, um die Wiederkehr ſo heilloſer Zerwürfniſſe in Deutſchland für die Zukunft zu verhin⸗ dern. Nur der Strejt um Meinungen und Ueberzeugungen, um Verfaſſungs⸗ uned Kirchenfragen iſt noch lebhaft rege und ſeiner befriedigenden Löſung noch nicht nahe. Iſt es aber zuviel verlangt von einer ſo großen, alten, erfahrenen und durch und durch gebil⸗ deten Nation wie die deutſche, wenn man ihr zumutet, ſich nicht in ſich ſelbſt zu verfeinden, ſo lange ihr noch ſo viele Feinde von außen drohen? Dder Gegenſtand, über den man ſich verfeindet, ſei, welcher er wolle, der Erfoſg wird inmer ſein, daß jeder unfererinneren Zwiſte vom Auslande zu unſerem Verderben benutzt werden wird. Wir müſſen uns. ſelbſt mitten im Frieden, immer wie ein aroßes Heer im Feldlaager und im Angeſicht eines mäch⸗ tnen Feindes betrochten. In ſelcher Lage ziemt es uns nicht. aus moſchem ſhesinhar ſehe vatſirſihen und gerechten Anlaß es auch ag⸗ ſchehe, uns einonber ſelbſt ſeindluch gegenüberzuſtellen. Wir müſſen immer nur Front machen gegen den Feind von derten deutſch geſprochen, demnach hätte nicht Frankreich das linke außen.“ Rheinufer von uns, ſondern wir hätten von ihm Elſaß und Lothrin⸗ 3 2 2 22——— 25 15 21 — Seite. Nr. 129 ett an cu.-en,eig⸗—.ttuag-Husgu 0 —5 22 8 2 5 2—— Samskag, den 17. März 1923 Städtiſche Nachrichten zus ber Siabica.sſigun bom 15. März 1923 Ablehnung der Gemeindeſatzung über die Verwaltung des VWaſſer-, Gas- und Elektrizitätswerkes durch das Minifterium des Innern Der Miniſter des Innern hat mitgeteilt, daß er Bedenken trage, die vom hieſigen Bürgerausſchuß am 3. Januar 1923 beſchloſſene Gemeindeſatzung über die Verwaltung des Waſ⸗ ſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerkes gemäß 8§ 6 der Ge⸗ meindeordnung für unbeanſtandet zu erklären. Dieſe Stellungnahme wird damit begründet, daß in einer Gemeinde jeweils nur ein ge⸗ miſchter beſchließender Ausſchuß im Sinne des§ 68 der Gemeinde⸗ ordnung gebildet werden könne. Der Oberbürgermeiſter vertritt den entgegengeſetzten Standpunkt und beantragt deshalb, den Miniſter um einen förmlichen Beſcheid zu erſuchen und, wenn dieſer, wie zu erwarten, ablehnend ausfalle, Klage bei dem Verwaltungsgerichts⸗ hof zu erheben, da die Sache zum grundſätzlichen Austrag gebracht; werden ſollte. die Mehrheit des Stadtrats beſchließt indes, daß die Sache nicht weiter zu verfolgen ſei, weil die Ausſicht auf Erfolg nicht groß ſcheine. Infolgedeſſen wird die erwähnte Ge⸗ meindeſatzung zurückgezogen und nunmehr geprüft werden, wie der darin verfolgte Zweck auf andere Weiſe erreicht werden kann. Aufgehen des ſtädtiſchen Arbeitsamties in einen gemeinſamen öffenklichen Arbeitsnachweis Nachdem in der Verſammlung der Amtsbezirke Mannheim und Schwetzingen der Errichtung eines dieſe beiden Amtsbezirke umfaſſenden gemeinſamen ö 1 lichen Arbeitsnachweiſes in Mannheim zugeſtimmt worden iſt, wird das hieſige ſtädtiſche Arbeitsamt mit Wirkung vom 1. Februar 1923 in einen gemeinſamen öffentlichen Arbeits⸗ nachweis aufgrund der Vorſchriften des Arbeitsnachweisgeſetzes überführt. Unberührt davon bleiben die dem Arbeitsamt ange⸗ gliederten Einrichtungen der Erwerbsbeſchränktenfürſorge(Schreib⸗ ſtube, Nähſtube, Schreinerwerkſtätte), die auch weiterhin als Ein⸗ richtungen der Stadtgemeinde betrieben werden. Sparverſuche bei der Verabfolgung freier Lernmittel an Volks⸗ und Fortbildungsſchüler. Die Verabfolgung freier Lernmittel an Volks⸗ und Fortbil⸗ dungsſchüler wurde für das nächſte Schuljahr trotz der von der Schule vorgeſchlagenen weſentlichen Einſchränkungen, insbeſon⸗ dere Einführung der Schiefertafel für das erſte Schuljahr einen Aufwand von mindeſtens 250 Millionen Mark verurſachen. Es iſt deshalb im Hinblick auf die ungünſtige Finanzlage der Stadt ge⸗ prüft worden, ob nicht, wie früher, die Abgabe freier Lernmittel von der Prüfung der Bedürftigkeit abhängig zu machen iſt. Von dieſer Maßnahme wird jedoch vorläufig abgeſehen in der Erwartung, daß alle Eltern, deren Verhältniſſe eine Bedürftigkeit zum Bezug freier Lernmittel nicht begründen, die Lernmittel für ihre Kinder ſelbſt beſchaffen. Für die Eltern beſteht dabei die Mög⸗ lichkeit, die Lernmittel von der Stadt ſelbſt zu ermäßigtem Preis (Selbſtbeſchaffungspreis) zu beziehen. Das Nähere wird in den Schulen noch bekannt gegeben werden. Wiederaufnahme des Arbeitsunterrichts in den Schülerwerkſtätten der Volksſchule Nach dem Antrag des Schulausſchuſſes wird vom neuen Schul⸗ jahr an der Arbeitsunterricht in den Schülerwerk⸗ ſtätten der Volksſchule und zwar in den 8. Knabenklaſſen wieder aufgenommen werden Von den Teilnehmern wird ein Materialgeld von 4000 M.(das 1000fache des früheren) mit der Maßgabe erhoben, daß bei weiterer Geldentwertung eine ent⸗ prechende Erhöhung einzutreten hätte. *** Der Termin zur Wahl des II. beſoldeten Stadtraks wird vom 13. auf 20. April verlegt. Zu der demnächſt in der Geſellſchafterverſamm⸗ lung der Rhein⸗Haardtbahn ſtattfindenden Neuwahl des Aufſichtsrats werden die Vertreter der Stadt Mannheim vorge⸗ ſchlagen. Für den Beſuch der Kindergärten des Fröbel⸗ ſeminars iſt im Monat April ein Entgelt von 1500 M. für ein erſtes Kind, 1200 M. für ein zweites Kind und 800 M. für ein drittes Kind zu erheben. Die Einſchreibegebühr beträgt 300 M. für ein Kind. 5 Vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes werden von dem kürzlich erworhenen Baugelände in Neuoſtheim 2 Bauplätze zur alsbaldigen Bebauung verkauft. Städtiſches Elektrizitätswerk und Schlammkohle Eine Erklärung des Stadtrats Der Stadtrat hat ſich in ſeiner am Donnerstag abgehaltenen Sitzung ſehr eingehend und ſtürmiſch mit der von unſerem P. E. S. Mitarbeiter dem Urteil der Oeffentlichkeit unterbreiteten Kohlen⸗ offaire des ſtädtiſchen Elektrizitätswerkes beſchäftigt. Das Ergebnis der Beratungen iſt in folgender offiziöſen Erklärung enthaſten, die in den amtlichen Stadtratsbericht eingefügt wurde: Zur Kohlenverſorgung des Elektrizitätswerks iſt von der Direktion der ſtädtiſchen Werke mit Bezug auf einen in Nr. 120 des Generalanzeigers erſchienenen Artikel ein aufklären⸗ der Bericht erſtattet worden. Es wird davon Kenntnis genom⸗ men, daß nach dem Ausfall der Ruhrkohle infolge der Ruhrbe Berliner Theaterbrief Hermann Kienzl lunſer geſchätzter Berlimer Theaterreferent), deſſen dramatiſches Gedicht„Im Tal der weißen Lämmer“ in dem Berliner„Theater in der Kommandantenſtraße“ zur Erſtauf⸗ führung kam, iſt ein Oeſterreicher. Das iſt in dieſem Falle nichts Aeußerliches, denn auch ſein Talent als Theaterdichter, wie es ſich in dieſem Stück entfaltet, ſtammt ganz und gar aus Oeſterreich.— aus der keineswegs verächtlichen Wiener Tradition des Volksſtückes, des Zauberſtücks mit realiſtiſch⸗pſychologiſchen Hintergedanken. Auf den Klaſfiker dieſer Richtung, auf Ferdinand Raimund verweiſt Kienzl durch die Erwähnung von„Moiſaſur's Zauberfluch“ ſelber. In einem märchenhaſten, ohne große ethnographiſche Sorgen gezeich⸗ neten Indien, foll die unverbeſſerliche Torheit der armen glück⸗ durſtigen Menſchenkinder durch eine rechte Märchenfabel gezeigt wer⸗ den. Zwei Liebesleute, die vor 60 Jahren einander Leben zur Hölle machten, bis der Mann entfloh, werden nach langem Leiden und Bereuen von dem gütigen Gott noch einmal zuſammengeführt; ſie flehen ihn noch einmal um Leben und Jugend an und er ſchenkt ihnen im Zauberbad Verjüngung. Aber ſofort beginnt der alte Zwiſt, das alte Elend von Neuem, und ſie müſſen ſchließlich froh ſein, wenn der Gott ſein Wunder zurücknimmt und ihnen den Tod Zönnt, in dem allein ſie friedlich vereint ſein können.— Um für die Dauer eines Abends Glauben und Mitgefühl zu finden, müßte bleſe Fabel ganz und gar auf einen Ton leichten, halb⸗ernſten Spiels geſtimmt ſein. Kienzl hat mancherlei Anſätze deſer Art, aber im Ganzen bleibt er zu zahm, zu ſchwerflüſſig in ſeiner Luſtigkeit und zu freigebig mit lyriſch gedanklichem Pathos. So trat nur ſtückweiſe eine rechte Gefühlswirkung ein; aber die eingeſchlagene Richtung iſt durchaus gut und wer ihr mit ſorgloſem Schwung folgen wollte, würde, wenn nicht zu Epoche machenden Meiſterwerken, doch zu einer Theaterkunſt kommen, die an Reiz und Wert den Durchſchnitt der heutigen Thaterware weit überragt.— Die von Clemens Schubert geleitete Aufführung war durchaus ſorgfältig und liebevoll, aber ge⸗ rade für ein Stiick dieſer Art. bei dem der ſinnliche Zauber der Szene von entſcheidendem WMert hätte ſein können, iſt die Aermlichkeit der auf dieſer Biihne zur Verfügung ſtehenden Mittel verhängnisvoll Schauſpieleriſch wurde in den Hauptrollen von Sonja Bogs und Florian Kienzl, dem Sohn des Dichters, von den Herren Baldermann und Krüger recht Achtbares geboten, und der Beffall des Publikums war außerordentlich lebhaft. J. Bab(i..). Gemeindevertreter der — 1 der Reichskohlenkommiſſar den bisher mit Ruhrkohle ver⸗ ſorgten Gas⸗ und Elektrizitätswerken ihr Kontingent durch Kohlen aus den ſchleſiſchen Kohlengruben erſetzt hat. Dieſe vom Reichs⸗ kohlenkommiſſar zugeteilte, nicht von der Werksleitung be⸗ ſchaffte Kohle iſt zum Teil mager, aſchenreich und zur allei⸗ nigen Verfeuerung auf Wanderroſten ſchlecht ge⸗ eignet, ſie verurſacht ſchwierigere Arbeit, aber ſie iſt auch pro Tonne um 120 000 Mk. billiger, als engliſche Kohle. Die durch Zwangszuweiſung gelieferten minderwertigen ſchleſiſchen Kohlen koſten zuſammen 450 Millionen Mark, für die gleiche Menge eng⸗ liſcher Kohlen hätten 810 Millionen Mark bezahlt werden müſſen. Trotz der Mehraufwendungen für Löhne wird, auf die Kilowattſtunde ausgerechnet, der Strom bei Verwendur der ſchle⸗ ſiſchen Kohle immer noch billiger hergeſtellt als wenn engliſche Kohle verfeuert wird Solange es nur irgend möglich iſt, deutſche Kohle zu kaufen, muß vermieden werden, durch Ankauf von fremden Deviſen zwecks Ankaufs ausländiſcher Kohle den Wert der Mark herabzudrücken. Zu dieſer offiziöſen Auslaſſung ſchreibt uns unter P. E..⸗Mit⸗ arbeiter: Die Erklärung im Stadtratsbericht bringt eine volle Be⸗ ſtätigung meiner erſten Veröffentlichung, nur könnte ich, ſofern ich eine weitere Polemik wünſchte, noch vieles anfügen. Wenn ich das heute nicht tue, ſo aus Gründen, die mit der allgemeinen Lage zuſammenhängen. Nur ſei erwähnt: Die Zahlenzuſammenſtellung im Stadtratsbericht berückſichtigt zwei Dinge nicht: Nämlich, daß von der„billigen“ Kohle wenigſtens 50 Proz. glatt verloren gehen, und von den andern 50 Prozent noch ſehr viel. Weiter, daß die nur für 40 Millionen gekauften(nicht bereits gelieferten, ſondern gekauf⸗ ten) Mengen noch ſehr der Nachforſchung bedürfen. Auch die Zu⸗ weiſung durch den Reichskohlenkommiſſar kann nach einer andern Seite hin noch viel klarer beleuchtet werden und zwar ſowohl nach der rein tatſächlichen Seite als auch nach der Seite hin, wie man ſich demgegenüber praktiſcher verhalten könnte. Mit Beiſpielen könnte ich dienen, da ich genau unterrichtet bin. Zweck meiner Ver⸗ öffentlichung war nur, die Stadtverwaltung darauf hinzuweiſen, daß ihr Eingreifen notwendig iſt. Das erſcheint mir auch heute noch notwendig. Würde meine Veröffentlichung dazu gedient haben die Stadtverwaltung zum Eingreifen zu veranlaſſen, ſo iſt der Zweck meiner Zeilen erfüllt. Prote ſtverſammlung des Gemeinnützigen vereins Rheinau Am Donnerstag abend fand im Ratskeller in Rheinau eine ſehr gut beſuchte Proteſtverſammlung des„Gemeinnützigen Ver⸗ eins Rheinau“ ſtatt gegen den Stadtratsbeſchluß vom 1. März 1923, der lautet, daß ab 1. April 1923 der Stadtteil Rheinau die gleichen Kanalgebühren zu entrichten hat, wie die Innenſtadt. Nach Eröff⸗ nung der Verſammlung durch Herrn Schäfer, wallte, ſo wird uns ge⸗ ſchrieben, Entrüſtung über dieſe Zumutung auf. Man ſchil⸗ derte den Verlauf der Eingemeindung, deren Vedingungen und er⸗ innerte an das ſeinerzeit vom Oberbürgermeiſter Martin den Man⸗ danten Rheinaus gegenüber gegebene Verſprechen, das beſagt, daß die Rheinauer nur zu den Kanalgebühren herangezogen werden kön⸗ nen, wenn eine vollgültige großzügige Kanaliſation ge⸗ ſchaffen ſei. Man hat dies nicht getan. Was hätte man für die Mil⸗ lionen, die damals die Ausbaggerung des Bellengrap⸗ pens gekoſtet hat, in Rheinau machen können? Die Geſundheits⸗ bedingungen ſind in Rheinau noch die gleichen, wie damals vor 10 Jahren, wo man mit Epidemien, Schädigung der Volksgeſundheit und anderen Schlagworten fonglierte, nur um den damals fetten Biſſen zu bekommen. Eine Volksabſtimmung heute, für oder wider, würde eine für Mannheim ungünſtige Ziffer ergeben. Die Rheinauer wehren ſich mit aller Macht gegen ſolch eine Behand⸗ lung. Die Stadt verlangt jetzt von uns zwar Kanalgebühren, von einer Kanaliſation aber will ſie nichts wiſſen! Ein Verlangen, das nach den oben angeführten Eingemeindungs⸗Bedin⸗ gungen völlig unbegründet iſt. In der Verſammlung wurde folgende Entſchließung angenommen: „Der Gemeinnützige Verein Rheinau erhebt ſchärfſten Proteſt gegen den Beſchluß des Stadtrats vom 1. März 1923, wonach der Vorort Rheinau vom 1. April 1923 die Kanalgebühren in der glei⸗ chen Höhe wie die Altſtadt zu entrichten hat. Wir proteſtieren des⸗ halb, weil die in Rheinau beſtehende Kanaliſierung nur eine halbe iſt. Die Stadt verſprach ſ. Zt. bei der Eingemeindung für eine vollgültige Kanaliſierung zu ſorgen und jede Erhebung von Kanalgebühren auszuſetzen, ſolange dies nicht der Fall ſei. Heute ſetzt man ſich kaltblütig über dies Verſprechen hinweg und dik⸗ tiert einfach. Man hat nun zwei Notausgänge bei der Stengel⸗ hofſtraße fertiggeſtellt, die aber das Uebel noch vergrößert haben und gleichſam eine Abortanlage vor den Häuſern bilden. Auch heute noch dringt das Waſſer in die Keller der Neuhoferſtraße ein. Wir verwahren uns ganz energiſch deshalb gegen den willkür⸗ lichen Beſchluß des Stadtrats und berufen uns auf das uns gemachte Verſprechen, das durch dieſen ominöſen Be⸗ ſchluß gebrochen worden iſt. Die betr. Verſprechung lautet wörtlich: Die an bereits fertiggeſtellten Straßen und Kanäle An⸗ grenzende werden zu Straßen⸗ und Kanalkoſten und zu eventl. weiteren Beiträgen nicht herangezogen. Wir glauben, vorſchlagen zu dürfen, durch Notſtandsarbeiten dem Uebel abzuhelfen, um auch damit gleichzeitig der Arbeitsloſig⸗ keit zu ſteuern und empfehlen, ſich deshalb mit dem Arbeitsmini⸗ ſterium in Verbindung zu ſetzen.“ Eine Phiioſophie des Weitbewußtſein Dieſes Buch Dr. Theodor Alt's(Logos, Philoſophie des Welthewußtſeins, im Selbſtverlag des Verfaſſers, Mannheim) hätte eine eingehendere Würdigung verdient, als auf dem zur Verfügung ſtehenden Raum möglich iſt, und zwar nicht allein wegen ſeiner Vorzüge, ſondern auch wegen ſeiner Mängel. Der Verfaſſer bekennt ſich zum Monismus und will beweiſen, daß dieſer mit dem Gottesglauben vereinbar iſt. Die Erkennbarkeit alles Wirklichen ſteht für ihn feſt. Mechaniſche Kraft und Geiſt ſind die Beſtandleile des Weltalls. Geiſt iſt die Kraft, die alle organiſchen Weſen aufbaut und belebt und die ſich als Gefühl und Bewußtſein zu erkennen gibt. Als geiſtbeſeelte Weſen kommen wir zur Welt. Die Anlage unſeres Geiſtes zum kauſalen Verſtändnis aller Zu⸗ ſammenhänge des Weltganzen iſt die Vernunft, die wir dem Geiſt verdanken. Das Weltganze lebt und fühlt ſich ſelbſt. Das menſchliche Bewußtſein ſtammt aus ihm, unſer Gehirn iſt ſein höchſt entwickeltes Erzeugnis, das uns Bewußtſein verleiht. Geiſt und Materie ſind untrennbar. Gott iſt der einige Geiſt des Geſamtweltalls, das ſein materieller Träger iſt. Das ſetzt vor⸗ aus, daß es überindividuelles Seelenleben gibt; die Volksſeele be⸗ weiſt ſeine Wirklichkeit. Die eingehenden Ausführungen über dieſes Problem ſind ausgezeichnet. Iſt auch eine Weltſeele wirklich, alſo nicht nur möglich? Und hat ſie Bewußtſein, Perſönlichkeit, iſt ſie Gott? Zwar ein Zentralorgan, das in Begriffen zu denken ver⸗ mag, wie unſer Gehirn, dürfen wir für die Weltſeele nicht ſuchen; aber ſie bedarf eines ſolchen vielleicht nicht. Immerhin bleibt die Frage nuch der Exiſtenz eines perſönlichen Gottes offen, aber aus der Zweckmäßigkeit der Natur folgt, daß die Weltſeele vernünf⸗ tig iſt. Die Frage nach dem Verhältnis der menſchlichen Seele zu ihr führt den Verfaſſer auf das tiefe Problem der Willensfreiheit deſſen Behandlung ich aber nicht für geglückt halte. Die Kritik an Kant iſt verfehlt, und die Pietätloſigkeit, mit der ſie geſchieht, tief bedauerlich. Da der Körper des Menſchen Träger ſeines Geiſtes und das Weltall Träger des Weltgeiſtes iſt, ſo bezeichnet der Ver⸗ faſſer ſeine Weltanſchauung als Theomonismus. Zur Begründung ſeiner Anſichten bringt der Verfaſſer erfreu⸗ licherweiſe viel naturwiſſenſchaftliches Material bei, das er aber nicht ganz beherrſcht. In aller Kürze einiges Kritiſche darüber. Die Kluft zwiſchen lebenden Weſen und toter Materie wird durch die übrigens ſehr unwahrſcheinliche Hypotheſe einer Materie, in der die Elek⸗ tronen nicht in den Atomen kreiſen(nicht um die Atome, wie der Abänderung des Gebäudeverſicherungsgeſetzes Die Handelskammer für die Kreiſe Heidelberg und Mosbach richtet zu dem Entwurf eines Geſetzes über die A b⸗ länderung des Gebäudeverſicherungsgeſetzes an die zuſtändigen Stellen eine Eingabe, die folgenden Wortlaut hat: „Die Handelskammer Heidelberg erkennt gerne an, daß die Badiſche Feuerverſicherungsanſtalt lange Jahre hindurch in hervor⸗ ragender Weiſe der ihr geſtellten Aufgabe gerecht geworden iſt. Auch die jetzt vorgeſchlagenen Aenderungen des Geſetzes beweiſen in ihrer Geſamtheit auf ſeiten der Anſtaltsleitung eine klare Er⸗ kenntnis der durch den Krieg und ſeine Folgeerſcheinungen verän⸗ derten Sachlage ſowie das Streben, der Allgemeinheit beſtmöglich zu dienen. Nur in einem Punkt vermögen wir den gemachten Ab⸗ änderungsvorſchlägen nicht zu folgen. Offenſichtlich in der Abſicht, bei Umlegung der Koſten dem ſtädtiſchen Hausbeſitz eine an und für ſich wünſchenswerte Ent⸗ laſtung zuteil werden zu laſſen, will der Entwurf die Möglich⸗ keit einer beſonderen ſreiwilligen Teuerungsverſiche⸗ rung ſchaffen. Damit würde die Zielſetzung der Gebäudever⸗ ſicherungsanſtalt eine grundlegende Aenderung erfahren. Bis in die erſten Kriegsjahre hinein erſetzte die Gebäudeverſicherungsanſtalt grundſätzlich im Schadensfall die geſamten Koſten der Wiederher⸗ ſtellung. Selbſt in den letzten Jahren noch geſchah dies in weitaus den meiſten Fällen. In Zukunft ſoll dagegen dem Zwangsver⸗ ſicherten grundſätzlich nur ein Teil der Wiederaufbau⸗ koſten erſetzt werden. Die allgemeine Erſatzleiſtung wird dann um ſo geringer werden, je ſtärker das Streben, den ſtädtiſchen Haus⸗ beſitz zu entlaſten, in Erſcheinung tritt. Anſcheinend rechnet man damit, daß die Angehörigen derjenigen Gruppen der Verſicherungs⸗ nehmer, die erfahrungsgemäß mit einer erhöhten Gefahr zu rechnen haben(Landwirtſchaft und Induſtrie), zum weitaus größten Teil freiwillig eine Teuerungsverſicherung nehmen wer⸗ den. Bei der großen Kreditnot, unter der heute viele Induſtrie⸗ und Handelszweige ſchwer zu leiden haben, iſt dies jedoch nicht anzu⸗ nehmen. Viele werden die hohen Koſten der freiwilligen Teue⸗ rungsverſicherung ſcheuen. Die Folge einer diesbezüglichen Aen⸗ derung des Geſetzes wird alſo ſein, daß gerade diejenigen, die am wenigſten in der Lage ſind, ein abgebranntes Gebäude aus eigenen Mitteln wieder aufbauen zu laſſen, im Schadensfall nur eine völlig unzureichende Entſchädig ung erhalten werden. Die dem ſtädtiſchen Hausbeſitz zugedachte Entlaſtung wird falſo auch für dieſen ſelbſt ein recht zweiſchneidiges Schwert ſein. Wenn man ſchon die Ausübung eines Verſicherungszwanges für im Intereſſe der Allgemeinheit gelegen erachtet, ſo iſt es doch wohl nicht das Richtige, auf halbem Wege ſtehen zu bleiben. Hingegen haben auch die von der Handelskammer vertretenen Kreiſe des Handels und der Induſtrie gegen eine gerechtere Ver⸗ leilung der von der Allgemeinheit aufzubringenden Koſten durch Abſtufung des Beitragsfußes nach Gefahren⸗ kleſſen, ſoweit ſich eine ſolche Neuerung in einer Zeit, wie der Meenden mit Ausſicht auf Erfolg durchführen läßt, nichts einzu⸗ wenden. Ingendwandern und Jugendͤherbergen An alle Freunde der Jugend! Ueberallher tönen uns täglich die bewegteſten Klagen entgegen über die Verelendung unſerer Jugend, ihren körper⸗ lichen und ſittlichen Verfall. Wie werden wir Herr über dieſe Not unſerer Zeit in einem Augenblick, wo das ganze Volk in der größten Gefahr iſt? Staat und Gemeinden bemühen ſich um dieſe Lebensfrage unſeres Volkes. Es mag manchen Weg geben, zum Ziel zu ge⸗ langen, aber keinen näher liegenden, billigeren und ſicheren als Rückkehr zur Natur. Durch ſie ſoll das heranwachſende Ge⸗ ſchlecht zu Einfachheit, Sittenſtrenge, frohem Lebensmut und Ge⸗ meinſinn erzogen werden. „Das allgemeine Jugendwandern ſcheint aber durch die Eiſenbahnpreiſe und die allgemeine Teuerung unmöglich gemacht zu ſein. Die Jugendherbergen ermöglichen es trotzdem. Das Jugendwandern wird in Zukunft ein Wandern von Herberge zu Herberge werden. Dieſes Herbergswerk iſt aber in der größten Gefahr, von der Teuerung aller Sachwerte verſchlungen zu werden. Man beachte: ein einziger Strohſack koſtet 15—20 000. Nur die Unter⸗ ſtützung aller Freunde der Jugend kann hier helfen. Das Mini⸗ ſterium des Innern hat daher für Baden eine Hausſammlung für die Jugendherbergen geſtattet. Dieſe Sammlung ſoll in Mannheim in den nächſten 14 Tagen durch Schüler und Schülerinnen und Mitglieder hieſiger Jugendvereine durchgeführt werden. Alle Freunde der Jugend mögen hierbei zeigen, daß ſie dem Jugendherbergswerk, das der geſamten Jugend ohne Rückſicht auf Partei oder Konfeſſtion zugute kommt, helfen wollen! Größere Be⸗ träge bittet man der Rheiniſchen Creditbank Mannheim auf Konto W. Schmeichel, Mannheim, Charlottenſtraße 10 (Ortsgruppe Mannheim des Verbandes für deutſche Jugendherber⸗ gen), überweiſen zu wollen. 20 beste R Verfaſſer irrtümlich ſagt), ſo daß die lebendige Materie(mit krei⸗ ſenden Elektronen) die Brücke zum ſeeliſch Lebendigen herſtellen ſoll, nicht ausgefüllt.— Der Daxwinismus iſt zuſammengebro⸗ chen, der Entwicklungsgedanke dagegen berechtigt, aber voller Probleme.— Semons Gedächtnislehre erklärt nicht die Ganzheit des Bewußtſeins, jedes Ganze iſt aber weit mehr als eine Summe von Teilen.— Das Gehirn iſt lediglich ein Inſtru⸗ ment, auf dem der Geiſt ſpielt; es hat, wie alle Materie, nur mit Bewegungen zu ſchaffen, denkt alſo nicht. Geiſt und Körper ſind nicht eins, und eine geiſtbeſeelte Materie iſt kein moniſtiſcher Ge⸗ danke, ſondern verkappter Dualismus. Das iſt kein Vorwurf, denn ſolange es Irrtum, Zufall und Böſes in der Welt gibt, iſt der Monismus als Weltanſchauung unmöglich.— Dieſe Einwürfe, deren Begründung der Leſer in Drieſchs„Philoſophie des Organiſchen“ findet, ſollen und können den Wert des Buches von Alt nicht herab⸗ ſetzen, das zur Ueberwindung des törichten Materialismus in ſeiner Weiſe beiträgt. Dr. Otto Heinichen. Kunſt und Wiſſenſchaſt 4e klleine Chronik. Der berühmte Berliner Bakteriolo Serumforſcher Geheimrat Profeſſor Dr. v. Wafferann 2 öffentlicht in der Deutſchen Mediziniſchen Wochenſchrift einen Auf⸗ lag, worin er darlegt, daß man, wenn man die Tuberkelbazfllen mit einem chemiſchen Stoff vorbehandelt und alsdann mit einer phosphorhaltigen Fettſubſtanz in gewiſſer Menge zerſetzt, ein Prä⸗ pärat erhält. das ausſchließlich mit dem Blutſerum von wirklich tuberkulös Erkrankten einen poſitiven Ausſchlag gibt. Dieſe neue Waſſermannſche Reaktion erlaubt es alſo, akkive Tuberkuloſe einwandfrei feſtzuſtellen.— König Alfons von Spanien hat Profeſſor Einſtein den Titel eines ausländiſchen Korreſpondenten der Akademie der Wiſſenſchaften verliehen. Der Unterrichtsminiſter hielt beim Empfang eine Anſprache, in der er erklärte, daß ſich Spanien, da die durch den Krieg heimgeſuchten Länder dieſe Aufgabe nicht erfüllen könnten, eine Ehre daraus mache, das Geld für die Forſchungen Einſteins auf⸗ zubringen. Der König ſtimmte dieſer Erklärung zu.— Kirchen⸗ zräſident Dr. Muchow in Korlsruhe wurde anläßlich ſeines 60. Geburtstages von der theologiſchen Fakultät der Univerſität Hei⸗ delberg zum Doktor der Theologie ehrenhalber ernannt.— Eine bedeutende Sammlung ſeltener armeniſcher und ſyriſcher Schriften und Bücher hat der verſtorbene Geh. Reg.⸗ und Schul⸗ 3 rat Dr. Bauer von der Univerſitätsbibliothek in Göttingen vermacht. — — 4. Seife. Nr. 129 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Samsfag, den 17. Mär; 1923 Zum Preisabbau Von„Einem aus der guten alten Zeit“ wird uns geſchrieben: Das Kapitel„Preisabbau“ iſt überhaupt ſo umfangreich, daß man wochenlang darüber ſchreiben könnte, namentlich da immer neue Fälle dazu kommen. Heute bekam ich, zum Glück erſt nach einem einfachen, aber guten Mittageſſen, die ſtädtiſche Rechnung über Müllabfuhr, Kanalgebühr, Wohnabgabe für März, Gas⸗ und Stromverbrauch für Februar. Ich war ſo verblüfft, daß ich zuerſt nicht einmal mehr ſchimpfen konnte, dann, nachdem einige Zeit vergangen war, fand ich erſt die Sprache wieder und habe dann eine Zeit lang eine Rede gehalten, die nicht für jedermanns Ohren beſtimmt war. Nachher habe ich meine Ge⸗ ganken zuſammengeſtellt und gefunden, daß die Stadt mit dem Preisabbau einen bvielverſprechenden Anfang ge⸗ macht hat. Bei der Straßenbahn mußte der Schaffner ſeither auf einen Tauſendmarkſchein M. 800.— herausgeben, die Stadt baut nun die Preiſe ab, ſodaß wir nur noch M. 700.— herausbekommen. Im Januar war der Gaspreis noch M. 200.— pro Kbm., alſo mußten auf M. 1000.— noch M. 800.— herausgegeben werden; jetzt iſt der Preisabbau ſchon ſoweit fortgeſchritten, daß auf M. 1000.— nur noch M. 390.— herauszuzahlen ſind. Demnächſt werden die Preiſe weiter und ganz abgebaut, ſodaß auf den nächſten größeren Geldſchein überhaupt nichts mehr herauszugeben iſt— das iſt dann der richtige Preisabbau. Ein Bekannter von mir hat ein Sprichwort, lautend:„Der Stadt und den Doktoren werden auch ihre Fehler bezahlt.“ Ich will dabei den Herren Doktoren nicht zu nahe treten. Aber wenn die Privatbetriebe und Geſchäftsleute alle ſo arbeiten wollten, wie manche ſtädtiſchen Betriebe zu arbeiten ſcheinen, dann würden die jetzt wieder „abzubauenden“ Gewerbeſteuern die Arbeit der Erhebung nicht verlohnen. Aber die Stadt hat einmal das Monopol in ver⸗ ſchiedenen Sachen, und wenn es dabei nicht reicht, dann fällt es dem Stadtrat oder Bürgerausſchuß ein, daß im Jahre 1921, vielleicht auch 1910 oder noch beſſer 1880, die Gewerbeſteuer noch nicht ſo hoch war wie heute und es verträgt, daß für dieſes Jahr noch ſo und ſoviel Prozent Zuſchlag erhoben werden kann, wobei man dann bedauert, nicht unter dem Satz von— wie jetzt bei der neuen Be⸗ ſchlußfaſſung— 30 Prozent im ganzen heruntergehen zu können. Als weitere Mittel zum Preisabbau zähle ich auf die Er⸗ höhung der Gasmeſſermieten von monatlich M..50 auf M. 750, der Waſſermeſſermieten, Straßenreini⸗ gungskoſten und dergleichen ſog. ſtädtiſche Abgaben, die in anderen Gegenden vollſtändig unbekannt ſind, die alle paar Tage eintretende Verdoppelung der Schlachthaus⸗ und anderer Gebühren. Kurz und gut, es wäre doch am allerbeſten, die Stadt würde alles bewegliche und unbewegliche Vermögen ihrer Einwohner in ihre eigene fürſorgliche Obhut nehmen und dann ſagen: morgens an⸗ treten mit einem Eßnapf, wie beim Militär früher, 1 Treffer hoch Kafſee abholen, um 12 oder 1 Uhr wieder einen Treffer hoch dicke Bohnenſuppe oder Milchreis mit Blutwurſt, abends Gewärmtes von morgens oder mittags, alle 6 Tage ein Einpfünder Brot und zur Vertreibung etwaiger Hungergefühle dann täglich 18 Stunden Ar⸗ beitszeit. Als Nachtlager für jeden einen Strohſack, der auch mit oberſchleſiſcher Schlammkohle gefüllt ſein kann, auf der man noch weicher ſchläft als auf Stroh, und anſtelle von Gas und Strom Kienholzſpäne, geliefert von der Ortskohlenſtelle. Dann brauchten wir um Gas-, Waſſer⸗, Müllabfuhr⸗, Wohnungsabgabe und wie dieſe ſchönen„Abgaben“ alle heißen, gar nicht zu ſtreiten. Die Stadt brauchte keine Steuer zu erheben und könnte dann den Verwaltungs⸗ apparat ſo abbauen, daß wir als Aufſichtsperſonen für die aus vor⸗ ſtehender Regelung ſich ergebenden Aemter wenigſtens die zehnfache Zahl der heutigen benötigten. Vor einiger Zeit hat die Stadt jeden⸗ falls das Beſte geleiſtet und bewieſen, wie ſehr ihr das Wohl und Wehe ihrer Einwohner am Herzen liegt. Sie hat gleichzeitig bei einer Erhöhung der Gas⸗ uſw. Preiſe auf ungefähr das Doppelte an die Regierung in Karlsruhe eine Adreſſe gerichtet und damit gebeten, die Bevölker ung gegen Bewucherung und Ausbeutung zu ſchützen. In Bayern betet man:„Heiliger Florian, verſchon' mein Haus, zünd andere an!“ Hier iſt es doch ſchwer, eine Satire nicht zu ſchreiben. 9 Doch nun genug der Scherze— die Behörden in Stadt und Staat hängen jeden Geſchäftsmann auf, der nach ihrer Anſicht be⸗ züglich der Preisverordnung ſich irgendwie verfündigt, ſchla⸗ gen felbſt aber in einer Art und Weiſe auf, daß einem ob ſolcher Rülckſichtslofigkeit ein Grauen überkommt. Die Induſtrie, die Ge⸗ ſchäftsleute werden in einer Weiſe herangezogen, die als eine Beſteue⸗ rung nicht mehr bezeichnet werden kann, ſondern eine glatte Kon⸗ fiskation oder zu deutſch Beſchlagnahme des Ver⸗ mögens darſtellt. Heute ſcheint bei vielen Städten der Grundſatz zu herrſchen:„Nur Geld her, egal woher und wie und wieviel! Dieſer Tage die Stadt nun die Umlage vom Liegen⸗ ſchafts⸗ un f bebauert, nicht unter dieſen Satz heruntergehen 90 können. 30 des ganzen etriebsvermögens in einem Jahre, dazu vorläufig noch— 20% für den Staat. Die wenigſten, die das ſo leſen, werden +* was das eigentlich heißt, deshalb ein kurzes Beiſpiel: Wenn ein Betrieb im Jahre Mk. 100 000 Nettogewinn hat k. 1500 000 unbezahltem Lager und Mk. 500 000 maſchineller 70 — bei mrichtung, ſo muß er nach dem neuen Voranſchlag von Mark 1250 000 6—— Mk 1 500 000 Mk. 750 000 Mt. 500 000) 30 Prozent= 375 000 Mark allein an die Stadt Mannheim eigent⸗ li 1— als Gewerbeſteuer. Dazu ſollen noch die für die Ab⸗ —— erfolgten Abſchreibungen ebenfalls mitverſteuert und außer⸗ dem noch eine Steuer auf die monatlich zur Auszahlung kommen⸗ den Löhne und Gehälter erhoben werden. Und damit auch das neueſte von allen Neuerungen, die Steuer auf die Beſteue⸗ rungen nicht fehle, bemerke ich, daß dieſe Gewerbeſteuerbeträ e für die Veranlagung zur Kö erſchafts⸗ und Einkommenſteuer nicht abgezogen— dürfen, ſondern nochmals als Einkom⸗ men zu verſteuern ſind. Seither war der Höchſtbetrag der Ge⸗ werbeſteuer auf 20 Prozent des durchſchnittlichen Einkommens der letzten 3 Geſchäftsjahre feſtgeſetzt, nach dem neuen Vorſchlag ſoll nun bis 30 Prozent des jährlichen Ertrages erhoben werden dürfen (dazu 20 Prozent der ganzen Summe als e ee und weitere 15 Prozent auf den verteilten Gewinn bei juriſtiſchen Per⸗ ſonen). Nach anderen. Nachrichten iſt ſogar eine Grenze nach oben nicht gezogen, ſodaß alſo nach dem Wortlaut mancher unſerer Steuergeſeße die Steuer bis zu 100 Prozent des Einkommens er⸗ hoben werden dürfte. Dazu käme dann noch die durch den Staat u erhebende Gewerbeſteuer. 5 hieſigen. wird erzählt, daß ſich um das Aufheben der Schutzbeſtimmuig Gec 20 Prozent des durchſchnittlichen Einkommens der letzten 3 Geſchäftsjahre) unſer Oberbürgermeiſter die größte Mühe egener habe. Nach Notizen in gieſſgen Zeitungen gelegentlich verſchiedener Bürgerausſchußſitzungen erföhrt die Tätigkeit des genannten Herrn um das Wohl der Stadt, der Bevölkerung, der Induſtrie und des Gewerbes im allgemeinen eine ſehr verſchiedenartige Veurteilung. Wenn vorſtehende Angaben zutreffend ſind und es in abſehbarer Zeit dazu kommen wird, daß diele Betriebe wegen der Unerſchwinglichkeit dieſer Stuern nicht mehr exiſtieren können und zugrundegehen, dürſte der Herr Ober⸗ bürgermeiſter wegen ſeines großen Verdienſtes um die Aufhebung 1 Schützbeſtimmung viefleicht anderer Anſicht werden. Daß mit dieſen neuen großen und unerträglichen Beſteuerungen die Materia⸗ len, Fabrikate, Skoffe, Lebensmittel, Kleidung uſw. nicht billiger wer⸗ den können trotz niedrigerem Dollarkurs, liegt auf der Hand. Dazu baut die Ortskrankenkaſſe ihre Wochenbeiträge von ſeither Mk. 2160 ab 15. März auf Mk. 6480 pro Mann in der Höchſtklaſſe ab, und die Stadt baut das VBer waltungsgebäude für das Gaswerk, das ſtatt veranſchlagter 14 Millionen wenig⸗ ſtens 300 Millionen koſten wird. Ein Verwaltungsgebäude iſt doch heute auch eine furchtbare wichtige Sache, beſonders wenn ein Großkraftwerk mit eigenem Biiro erbaut wird und bei den in Ausſicht ſtehenden wirtſchaftlichen und politiſchen Verhältniſſen in den nächſten Jahren eine Vergrößerung des Verwaltungsappa⸗ rates genannter Werke normalerweiſe nicht zu erwarten iſt. Nach Vorſtehendem kann ſich Jeder ein kleines Bild machen, ob und mie ein nennenswerter Preisabbau möglich iſt und was die Geſchäftsleute und Induſtriebetriebe in der nächſten Zeit an Steuern als Zeichen des allgemeinen Wohlwollens und der ſtädti⸗ ſchen und ſtaatlichen Unterſtütung zu erwarten haben, in der Haupt⸗ juche alles aus dem einfachen Gründe, weil die Städte— es iſt nicht allein Mannheim— ihre Monqpolſtellungen auf den verſchiedenſten Hehieten in einer nicht mehr zu ertragenden Weiſe ausnutzen. etriebsvermögen auf 30% feſtgeſetzt und 2 Rommunale Chronik gen ſeine goldene Uhr geſtohlen: der Verdacht lenkie ſich *Einführung von Einkrittskarten zur Bürgerausſchußſitzung. Wie aus der Anzeige in dieſer Nummer hervorgeht, iſt der Zutritt zur Galerie des Bürgerausſchußſitzungsſaales im Rathaus nur noch gegen Eintritiskarten geſtattet, die auf den Namen ausgeſtellt wer⸗ den. Für einen Dritten wird nocheine weitere Karte ausgehändigt. Dieſe Vorſichtsmaßregel iſt zweifellos auf das rüpelhafte Benehmen von Galeriebeſuchern in der letzten Sitzung zurückzuführen. * Judica. Wir eilen raſch dem Oſterfeſt zu, denn der nächſte Sonntag iſt bereits der fünfte und damit der vorletzte Faſtenſonntag. Im Kirchenkalender heißt der Sonntag Judica, d. h. Richte; nach dem Bibelwort Pfalm 43, Vers 1:„Richte mich Gott und führe meine Sache wider das unheilige Volk und errette mich von den böſen und falſchen Leuten“, das in der alten Kirche als Eingangsſpruch verleſen wurde. In vielen deutſchen Gegenden iſt in den proteſtantiſchen Kir⸗ chen Judica der Konfirmationsſonntag, der Tag, an dem die fungen Kirchenglieder, nachdem ſie den Kinderjahren entwachſen ſind, das von den Paten einſt gegebene Taufgelübde ſelbſt erneuern. Darauf werden die Konfirmierten zum Genuſſe des heiligen Abend⸗ mahles zugelaſſen. Für viele Kinder iſt der Konfirmationsſonntag auch ein wichtiger Zeitpunkt im bürgerlichen Leben. Er fällt zuſam⸗ men mit ihrem Ausſcheiden aus der Schule und dem ECintritt in das praktiſche Leben zur Erlernung eines Berufes. *Konfirmalionsfejern finden morgen in folgenden Kirchen ſtatt: Trinitatiskirche: Pfarrer Roſt; Konkordienkirche: Kirchenrat von Schöpffer: Chriſtuskirche: Pfarrer Dr. Hoff; Friedenskirche: Pfarrer Gebhard; Johannis⸗ kirche: Pfarrer Sauerbrunn; in der Lutherkirche von Pfarrer Huß und in Neckarau durch Pfarrer Lam b. Die Feier beginnt jeweils um 410 Uhr. In Feudenheim beginnt die Kon⸗ firmation um 9 Uhr. * Die Mittelſtands⸗Selbſthülfe hat ein neues Heim bezogen und zwar in der ehemaligen Dragonerkaſerne in M 3. Nur acht Tage waren Annahme und Verkauf unterbrochen. Mittlerweile wurde der Umzug bewerkſtelligt und am Montag werden ſich die Räume dem Publikum wieder öffnen. Gelegentlich einer Vorbeſichtigung gewann man den Eindruck, daß die Neugeſtaltung der Einrichtung ſehr zur Vorteil gereicht. Eine überſichtliche Anordnung erleichtert den Kauf⸗ intereſſenten und auch den mit dem Verkauf betrauten Damen die Abwicklung und gibt gleichzeitig die Möglichkeit der Annahme einer größeren Menge von zu verkaufenden Gegenſtänden. Man kann Ge⸗ brauchs⸗ und Schmuckgegenſtände aller Art dort finden und jeder hat ſeine Geſchichte. Wer einmal bei der Annahme zugegen geweſen, der weiß, wie ſchwer es den meiſten Leuten fällt, ſich von dem und jenem lieben Stück zu trennen und die doch dorüber hinwegkommen müſſen, weil die harte Not vor der Füre ſteht. Um das Allernotwendigſte zu kaufen, muß Entbehrliches geopfert werden. Die Mittelſtands⸗Selbſt⸗ hilfe konnte hier ſchon ſegensreich wirken und wird dies auch weiter⸗ hin tun. Sie hat ſich das Vertrauen weiter Kreiſe ſchon errungen und gerechtfertigt. pp. 3 Wiedereröffnung des Friedrichspark. Wie wir erfahren, werden mit dem morgigen Sountage die Tore des Friedrichparks für den allgemeinen Beſuch wieder geöffnet ſein. Dieſe Mitteilung dürfte in weiteſten Kreiſen der Stadt mit großer Freude aufge⸗ nommen merden. Beſonders willkommen wird es der Jugend ſein, daß ſie ſich wie in früheren Jahren, auf dem ſchönen Spielplatz wieder tummeln kann. Die Preiſe für Abonnements ſind aus dem Inſeratenteil erſichtlich. Die beliebten Sonntag⸗Nachmittag⸗Kon⸗ zerte werden mit den Oſterſetertagen beginnen. Näheres ſiehe nzeige. veranſtaltungen führung von Julius Bittners Legende„Das Roſengärt⸗ lein“. In den Hauptpartien ſind beſchäftigt Hans Bahling, Irene Eden, Wilhelm Fenten, Aenne Geier, Fritz Bartling, Philipp Maſ⸗ ſalsky, Hugo Voiſin. Die muſikaliſche Leitung hat Erich Kleiber, die ſzeniſche Eugen Gebrath. Die Bühnenbilder ſind von Heinz Grete geſtaltet. Chriſtuskirche. In dem liturgiſchen Goktesdienft am Sonn⸗ tag, den 18. März, abends 6 Uhr(Eintritt frei) wirken folgende Künſtler mit: Fräulein Lena Heſſe(Violine)„Aadagio“ aus der -Moll Sonate von Reger; Frau Rocke⸗Heindl mit ihrem Frauenchor, 3 Geſänge von Paleſtrinag, 2 Geſänge von Lotti und den 23. Pſalm von Schubert(letzteres für Chor und Orgel): Herr Arno „Phantaſie“ über den Choral„Herzliebſter Jeſu“ für Orget, eigene Kompoſition des Künſtlers. Konzerk des Lehrer wegen der Ludwigshafener Uhr beginnen. gvereins. Die Veranſtaltung muß eſucher heute abend pünktlich um 7½ Kleine Mitteilungen Der Bürgerausſchuß von Neckarbiſchofsheim be⸗ ſchloß, zu der ſtagtlichen Hundetaße einen Zuſchlag von 1000.4 zu erheben. Ein außerordentlicher Holzhieb bis zu 100 Ster Brenn⸗ holz wurde genehmigt. Für einen Jagdbogen der Gemeindejagd wurden von Notar Jakoby 52 000„ geboten. Mit der Summe er⸗ klärte ſich der Bürgerausſchuß einverſtanden. Der junge Gemeinde⸗ farren koſtet 2 700 000 A. Der Triberger Bürgerausſchuß hat den Voranſchlag für das Jahr 1922/23 genehmigt. Der Voranſchlag, der ſich mit 53 Millionen&A ausgleicht(1915: 264 000„ 1921/22: 2 500 000), ſieht einen ungedeckten Aufwand von 2000 000„ vor(1915: 107 000, 1921/22: 403 000). Die Umlage beläuft ſich ſetzt auf 10 4(1915: 42 Pfg., 1921/22; 2). In Berlin mußte der Gaspreis der Gemeindegeswerke mit Wirkung von der Standaufnahme im März auf 700 Mk. für den Kubikmeter feſtgeſetzt werden. Gaswerke hätte gern den Preis nicht erhöht, zumal in der Ver⸗ braucherſchaft mit Recht auf die Stabiliſierung der Mark und das Herabgehen der Deniſen hingewieſen wurde. Die Erhöhung ſieß ſich diesmal noch nicht umgehen, weil nach der Gagpreisſeſtfetzun Anfang Februar, die Kohlenpreiſe ganz außerordentlich erhöht An wurden. Konnte der Gasprelsfeſtſetzung Anfang Februar noch ein Kohlengeſtehungspreis von 98 600 M. zugrunde gelegt werden, ſo ſtellte ſich der Kohlengeſtehungspreis Anfang d. auf über 180 000 M.— Der zur Vorberatung der Magiſtratsvorlage über die Abwäſſergebühren und die Entwäſſerungs⸗ gebühren eingeſetzte Stadtverordnetenausſchuß hat die Er⸗ höhung der Entwäſſerungsgebühren auf 5073 Proz. mit großer Mehrheit abgelehnt, Angenommen wurde eine neue Berechnungs⸗ art, die für die privaten Mieter inſofern eine finanzielle Ent⸗ laſtung herbeiführen ſoll, als ihr nur die hauswirtſchaft⸗ lichen Abwäſſer zugrunde gelegt werden, während die aus gewerb⸗ lichen Unternehmungen herrührenden von den Inhabern dieſer Betriebe ſelbſt zu entrichten ſind. Für gewerbliche Abwäſſer ſoll je Raummeler der jeweils für Wirtſchaftsabwäſſer gültige Ein⸗ heitsſatz zuzüglich 10 v. H. Zuſchlag erhoben werden. Aus dem Lande * Heidelperg, 17. März. Wegen unerlaubten umſfangreichen Handels mit Klavieren iſt ein Agent von Eppelheim bei der Polizei zur Anzeige gekommen. Pforzheim, 17. März. Der 16ſährige Sohn des Maurer⸗ meiſters Eugen Oelſchläger in Birkenfeld wird ſeit 1. März vermißt. Von dieſem Tage an kehrte er nicht mehr von der Pforzheimer Gewerbeſchule zurück. Am Samstag darauf drang er zu einer Zeit, wo er wußte daß niemand zu Hauſe war, ins Elternhaus ein, packte ſeine Kleider zuſammen und entfernte ſich unter Mit⸗ nahme ſeiner Geige. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. Nach⸗ forſchungen nach ihm blieben erfolglos. Es wird befürchtet, daß der ſonſt ſo ſtille und biave Menſch verführt und möglicherweiſe ein Opfer der zur eworden iſt. Nillingen, 16. März. Einem ſehr uerlichen Juſt! irrtum, der für die Staatskaſſe fühlbare Folgen haben dürſte, 15 leider der ledige Schreiner Karl Ketterer von hier zum Opfer gefallen. Vor einigen Monaten wurde einem hieſigen Geſchäftsmann auf Ketterer. Theaternachricht. Der morgige Sonntag bringt die Urauf⸗ Landmann„Toccata chromatica“ von J. K. Kerl(1627—95) und Die Direktion der ſtädtiſchen Obwohl derſelbe ſeine Unſchuld beteuerte, wurde er verhaftet, aßer dann vom Schöffengenicht Villingen freigeſprochen, dagegen vom Landgericht in der Verufungsinſtanz zu 5 Monaten Gefäng⸗ nis verurteilt. Davon hat Ketterer bereits 3 Monate verbüßt. Nun iſt der richtige Dieb ermittelt und die Uhr bei demſelben, einem früheren Angeſtellten des Beſtohlenen, gefunden worden, worauf die Verhaftung des Langfingers erfolgte; Ketterer wird ſofort auf freien Fuß kommen. Das Wiederaufnahmeverfahren iſt eingeleitet. Der Unſchuldige wird allgemein bedauert. * Freiburg, 16. März. Die Wucherabteilung der Polizeidirektion befaßte ſich in der vergangenen Woche mit 35 neuen Fallen des unerlaubten Handels und der Preistreiberei. 22 Fälle der letzten Woche wurden an die Staatsanwaltſchaft hier weitergeleitet. kenzingen, 17. März. Die 62jährige Wagnermeiſterswitwe Brucker wurde in ihrem Bett verbrannt aufgefunden. Allem Anſchein nach wollte die Frau vom Bette aus Licht machen, wobei das Bett in Flammen aufging. Gerichts zeitung Diebſtähle und Anterſchlagungen Eine große Butterſchiebung, die im Jahre 1918 hier großes Aufſehen erregt hatte, führte erſt heute zu einer Erörterung vor Gericht. Angeklagt waren der jetzt 26 Jahre alte Kaufmann Karl Hammel aus Frankfurt und der Wirt Chriſtian Stock war als Landſturmmann beim hieſigen Proviantant verwendet und trotz ſeiner Jugend mit der Leitung des Verſands betraut. Eines Tages verabredete er mit St. die Verſchiebung eines Waggons mit 17 000 Kalogramm Zucker, der an das Feldmagazin Billon abrollen ſollte Er wurde aber nach dem Depot„Erfakraft“ dirigiert und St. ſollte als Transportmann mitgehen, um ihn in Brüſſel zu verkaufen. St. kehrte aber ſchon in Neuſtadt a. d. H. wieder um und ließ ſich von H. einen Schein für einen regulären Transport geben. Trotzdem ver⸗ ſuchte er den in EGrfakraft abgelehnten und im Güterbahnhof Brüſſel ſtehenden Wagen an einen Brüſſeler Bahnhofswirt zu verkaufen, was aber nicht gelang. Darauf ließ er den Wagen durch ein ge⸗ fülſchtes Telegramm nach Mannheim zurückgehen, wo der Zucker wieder aufs Lager genommen wurde. Eine andere Schiebung hatte die ſchon erwähnte Butter zum Gegenſtand. Es waren 1 Mil⸗ lion Tagesrationen im Werte von 275 000 Mk., die an hieſige Fabriken für ihre Arbeiter abgeſetzt worden war. Die Kri⸗ minalpolizei kam dahinter, die Butter und 40 000 Mk. bei Hammel wurden beſchlagnahmt. Da die Diebſtähle amneſtiert ſind, ſo war heute nur wegen den mit den Schiebungen im Zufammenhang ſtehenden Urkundenfälſchungen abzuurteilen. Hammel wurde von der Strafkammer Mannheim zu 1 Jahr 2 Monaten, Stock zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt, 6 bezw. 5½ Monate der Unterſuchungshaft werden aufgerechnet. Das Urteil berückſichtigte die bisherige Strafloſigkeit der beiden Angeklagten, bei H. deſſen Jugend, die ihn für den verantwortungsvollen Poſten eines Ver⸗ ſandtleiters hätten ungeeignet erſcheinen laſſen müſſen. Stock hätte als Aelterer die Tragweite ſeines Tuns beſſer erkennen und dem Jüngeren den Standpunkt klar machen ſollen. Weiter wurde in Betracht gezogen, daß inzwiſchen ſchon eine Reihe von Jahren ver⸗ floſſen iſt und die Angeklagten ſich feither gut geführt hätten. Ueber die Gemeinheit der Tat an ſich ſei kein Wort zu verlieren. Der Berliner Giftmordprozeß Berlin, 17. März.(Von unſerm Berliner Büro.) In dem Gift⸗ mordprozeß gegen die beiden eng befreundeten Frauen Klein und Nebbe, von denen die Klein ihren Mann durch fortgeſetzte Verab⸗ reichung von Gift tötete, die Nebbe einen Giftmordverſuch bei ihrem Mann mit Salzſäure unternahm, wurde geſtern nach mehrtägiger Verhandlung das Urteil gefällt. Frau Klein wurde wegen Tot⸗ ſchlags zu 4 Jahren Gefängnis verurteilt, Frau Nebbe wegen Beihilfe zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus. Neues aus aller Welt — der Spielklub der Erwerbsloſen. In einer Wohnung am Geiſtpförtchen in Frankfurt hob die Polizei eine aus 25 Per⸗ ſonen beſtehende Spielergeſellſchaft aus, die beim Glücksſpiel„Meine Tante— Deine Tante“ ſaß. Unter den Spielern befanden ſich nicht weniger als 20 Perſonen, die Erwerbsloſenunterſtützung beziehen. Es wurden ſehr namhafte Geldbeträge beſchlagnahmt. — Wohltätigkeitsſammlung während der Leipziger Meſſe. Eine von deutſchfreundlſchen Spaniern während der Leipziger Meſſe veranſtaltete Smnmlung zugunſten der Bedürftigen Leip⸗ zigs erbrachte 2,3 Millionen Mork. — Ein würdiger Bürgermeiſter. In Gruppenſtätt wählte die linksgerichtete Mehrhelt der Stadtverordnetenverſammlung den wegen Verleitung zum Meineid im Auguft vorigen Jahres zu einem Jahr Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteil⸗ ten Kohlhardt zum Bürgermeiſter. — der falſche Korpsſtudent. In München wurde ein Kutſcher verhaftet, der ſich in verſchiedenen Städten Deutſchlands als Kapi⸗ tänleutnant und Korpsſtudent ausgegeben hatte. Er wurde feſtge⸗ nommen, weill er in einem Fremdenheim einer Dame 250 000. geſtohlen hatte. Der Verhaftete hatte mit falſchen Papieren eine auswärtige Hochſchule beſucht und es war ihm ſogar gelungen, Char⸗ gierter eines Korps zu werden. Wenn dem Mann das Geld aus⸗ ging, dann arbeitete er in Holland als Bergarbeiter und kehrte donn wieder nach Deutſchland zurück, un den, vornehmen Herrn zu ſpielen. — Mühlenbrand in Harburg. Durch Großfeuer wurde die im Harburger Seehafengebiet belegene Grütze⸗ und Nährmittelfabrit von Arthur Helms, ein großangelegtes Fabrikgebäude, faſt voll⸗ ſtändig eingeäſchert. Es iſt dieſelbe Fabrik, die im Jahre 1915 ſchon einmal niederbrannte und danach wiederaufgebaut wurde. Das 45 brach in den unteren Räumen des Lagerhauſes aus. Nach urzer Zeit wurde auch die angrenzende große Mühle vom Feuer ergriffen, ſa daß beide Gehäude bhald iyn hellen Flammen ſtanden. Die Mühle iſt mit furchtbarem Getöſe in ſich zuſammengeſtürzt. Außer den beiden Gebäuden ſind gewaltige Mengen Mais Hafer vernichtet worden. Der entſtandene Schaden geht in die Milliarden. — Diebſtähle in der Hypuoſe. Aus Rathenow in der Mart kommt eine ſonderbare Meldung. In der dortigen Rhinower Straße iſt ein junges Mädchen in Stellung, das vor einer Woche von ihrem Geliebten, einem angeblichen Artiſten, hypnotiſiert und in dieſem zu Diebſtählen verleitet worden iſt. Das junge Mädchen liegt ſeitdem apathiſch da und iſt vernehmungsunfähig. Es iſt bisher nicht gelungen, den Bann der Hypnoſe zu brechen. Hach dem Täter ſucht die s riminalpoligei Der Vorgang wird dem„.⸗A.“ im allgemeinen von ärztlicher Seite in Rathenow als zutreffend geſchildert — das Wrack der„Magdeburg“. Die in den oſtländiſchen Ge⸗ mäſſern geſunkenen und geſtrandeten Schiffe, etwa 50, ſollen im Mai oder Juni dieſes Jahres einzeln oder auch gruppenweiſe meiſt⸗ bietend durch die Hauptverwaltung für Schiffahrt verkauft werden. Bei einigen dieſer Schiffe muß aber vorher das Beſitzrecht klargeſtellt werden. So macht gegenwärtig die deutſche Regierung ihr Beſitz⸗ recht auf das Wrack des während des Weltkriegs geſtrandeten deuk⸗ ſchen Kreuzers„Magdeburg“ geltend. Es wird damit gerech⸗ net, daß bei der Verſteigerung der Wracks reichlich Käufer vorhan⸗ den ſeien und mindeſtens die Preiſe für altes Eiſen erzielt werden. Se Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Abein-Pegel J2 i[14. 15. 16. i7 TRefar-Feaefſ 2 1. ſß. ſſß ſſ/. aaN 968.57 Mannbeim Hellbronn Schn lerinſel“.881. fre.2 Magan„.75 Mannbelim..07 Keud. Abin Mannheimer Werterbericht v. 17. März morgens 7 Uhe Barometer: 780,4 mm. Thermometer: 3,8 C. Niedrigſte Temperelur nachts: 2,200. Höchſte Temperatur geſtern: 11.10 C. Nisverſchlag: 0,0 Kter 2 auf den qmnm. Windſtiſt, heiter. Samskag, den 17. März 1923 manuheimer Generul · Anzeiger(Mitiag · uus gabe) 5. Seite. Nr. 129 Die Lage der süddeutschen Märkte An den Warenmärkten wirkten die in den beiden Vorwochen geschilderten Verhältnisse weiter, d. Ii, um es kurz zu wiederholen, das Fallen des Dollars hemmte den Warenhandel, der Versand hat sich verlangsamt, die Bar- geldbestände sind ausgetrocknet. Diese Ursachen genügten, um manche Märkte nahezu in ein Verkalkungsstadium ein- treten zu lassen. War bisher die Kalkulation einfach auf eine weitere Markentwertung und damit ein automatisches ensteigen der Verkaufspreise eingestellt, so hat das Be- harren der Mark auf ihrem durch das Eingreifen der Reichs- bank erreichten(leider noch so ungünstigen) Stand, doch Kingereicht, die Verhältnisse auf den Kopf zu stellen, d. h. dlie Preise sinken zu lassen. Unter diesen Umständen hält man sich von neuen Abschlüssen nach Möglichkeit zurück. Dies galt namentlich für den Getreidemarkt. Welche Gefahren mit dem Getreidegeschäft verknüpft sind, wenn es spekulativ betrieben wird und nicht, wie es die alt- eingesessenen Mannheimer Großfirmen in den Gegenwart Vorziehen, als reines Kommissionsgeschäft, das hat der aus Sorau gemeldete Fall Feaptigt, bei dem eine Getreidefirma durch ihre jüngeren Teilhaber zu spekulativen Maisgeschäften veranlaßt wurde und daran enorme Beträge verlor. Zu den allgemeinen Ursachen der Geschäftsruhe kam in Mannheim noch die besondere, daß der größte Teil der als Abnehmer in Betracht kommenden Großmühlen im Mannheimer Indu- triehafen-Gebiet liegt, das von den Franzosen beselzt ist. Diese Mühlen haben kein Interesse zu Weizenkäufen, da sie ur Meh! nicht herausschaffen können, ohte mit der deut- schen Behörde oder mit der französischen Okkupationsmacht in Konflikt zu geraten. Sie haben noch reichlich Mehle lagern, mit denen ihre Abnehmer in Verzug sind, die das Mehl„ab Mühle“ gekauft haben und jetzt zahlen sollen, ohne ebenso wie die Mühlen) die Möglichkeit zu haben, es aus dem Industriehafen herausschaffen zu können. Wohl aber Onnten sie es in dem vorhendenen Lagerhaus einlagern. Die Mühlenforderung für Weizenmehl Spezial 0 wWuürde in dieser Woche auf 170 000 die 100 kg erhöht(Vorwoche 65 000), während bei der zweiten Hand noch mit 140 000 4 Vorwoche 130—135 00 anzukommen ist. Ab Mittel- deutschland wurde 65%iges Mehl gleichguter Beschaffenheit 2u 135 000 ½ die 100 kg. angebofen. Nachmeh! sollte 7000%0, Futtermehi 60000, Weizenkleie 40000 bis 15 00%0, bei der zweiten Hand 33 000.—40 000 A, kosten, lär Weigweizengriel lautete die Forderung auf 175 000 4 die 100 kg. Die Getreidepreise entwickelten sich ungleich-⸗ mäßig. Weizen hat sich gegenüber der Vorwoche befestigt auf 95 000% die 100 kg bahnfreie Ware gegen 80—85 000 in der Vorwoche. Roggen war in der Vorwoche nicht angeboten gewesen; diesmal lagen Angebote zu 88 000 vor, doch vollzogen sich nur geringe Abschlüsse. Gerste iet Wweiter nach unten geglitten, obwohl die nicht im besetzten Jebiet liegenden Malzkaffeefabriken Käufer blieben und der Bedark der Brauereien auch keineswegs voll gedeckt ist. Inlandgerste war zu 73—83 000„(Vorwoche 80—88 000 4) erhältlich, ischechische Gerste ab Grenze zu 166 Tschechen- kronen die 100 kg, Ponaugerste, in Mannheim disponibel, 2u 930—9,50 fl. Inlandischer Hafer blieb unveräandert. aus- zändischer zog von 85 000 auf 90—95 000 an, auf dem Rheine chwimmender Donauhafer wurde bei 51½2 kg hl-Gewicht, mit 10.30 fl. cik Mannheim angeboten. Mais kostete 95 000 bis 100 000(Vorwoche 95 000), Platamhis, gesackt, blieb ſrei Hamburg mit fl. 10,05 angeboten, ab Bremen lagen An- nobote zu 70—85 000 vor. Manifoba-Weizen wurde auf Kbladung mit 12,80 fl. cit Rotterdam, 79 kg-Plataweizen mit 12,25 fl. eik Rotterdam angeboten, Amerfkanfscher Roggen war mit 10 fl. cif Seehafen bezahlt. Rauhfufter hatte festeren Markt als in der Vorwoche. Eür Luzerneklecheu muflten 48—50 000(Vorwoche 46 000)% die 100 kg bezahlt werden. Preßstroh kostete 40—42 000 Vorwoche 38—40 00%0%) und gebundenes Stroh 40 000 4 38 000 40, Man sprach davon, daß wieder größere Posten tür die besetzten Gebiete geliefert werden muflten. Der Holzmarkt zeigte ruhige Haltung bei abge⸗ geschwächten Preisen. Bei einer Versteigerung in Dossen- beim wurden zwar die geschätzten Preise noch bis um das 75 fache überboten, im aligemeinen ist es jedoch bei Ver- steigerungen im Walde ruhiger geworden, da die verschärf ten Kreditbedingungen der Banken und die Geldknappheit mre Wirkung ausüben. Auch spricht das Ausblelben der tellungen aus dem Ruhrgebiet mit. Hinzu kommt, dab die Zellstoff- und Papierfabriken angesichts der jetzigen Holz- preise und der gestiegenen Markwährung auf dem Auslandls- markt nicht mehr konkurrieren können; so zeigte sich mehr Angebot in Papierholz, Schnittwaren und Stockholz. Brennholz allerdings blieb noch stark gesucht. Für Papier- holz waren Abgeber zu 83 000 f. jeerm Vorhanden, frei Bahn- station Süddeutschland. 7 Auch am Brettermarki Waren die Preise rück⸗ angig. Billiger war namentlich dann anzukommen, wenn ito 15 von Geldbedarf Verkaufszwang sich einstellte. Der Croßhandel verlangte für den ebm Ausschußbreiter noch 300—330 000, bel den Sagemüllern aber war, frei ihrer Verladestation, schon zu 250 000 ½ anzukommen. lu Mann- eim selhst zeigte sich darin keinerlei Angebof. Halbreine Bretter kosteten etwa 3094, gute Breiter 10% mehr und Xhretter 106 weniger als Ausschußbretter. Soweit der gleine Bedarf an Bauhölzern über Barmittel verfügt, deckt er sich gegenwärlig direkt bei den Sägemüllern ein, die Geld brauchen, weil sié teuer im Walde erstandene Hölzer abzunehmen haben. Der Tabakmarkl verkehrte in nachgiebiger Hal- lung. Die auf etwa 220 000% und aufwärts ſautenden orderungen für fermentiertes Umblatt und Schneide- Zut der 1022er Ernte wurden nur noch zögernd für den Lentner bewilligt, da man an eine weilere Preisabschwüächung laubl, zumal die Krise in der süddeutschen Zigarrenindustrie dieh entschieden verschärft hat. Im Bezirk Lahr wurden von der Schließung einer Reihe von Ligarrenfabriken allein 1388, meist weibliche. Arbeitskräfte betroffen. Pie gesamte badi- dche Zigarrenindustrie befindet sich in einer trostlosen Lage; de beschäftigt nur noch 10% der sonst in ihr lätigen etwa 40000 Arbeitskräfte voll. 259 sind ganz arbeilslos, der Rest arbeitet mit verkürzter Arbeitszeit bis herunſer zu 8 Stunden in der Woche. Die Rauchwarenhersteller sind Agegen noch in auskömmſicher Weise beschäftigt, weil sich der Verbreuch mehr den immerhin noch billigeren Rauch. kabaken zugewendet hal. „ Am Häutemarkt vollzogen sleh nicht unwesentliche 5 reisrückgänge, Gegenüber dem Slande von Ende Januar betragen diese Rückgänge am Rohhäutemarkt 25—5096. Bei en Versteigerun zen in Frankfurt, Stuttgart, Karlsruhe und erlin gaben die Preise nach. Das hat sich auch am Leder- arkt ausgewirkt, an dem die Fabrikanten ihre Preise um 1 Nara 40—45% gegenüber den Höchstsätzen von Anfang bedruar ermäßigt haben. Es igt zu hoffen, dah sich diese Stelsermaſigungen des Ledermarktes alsbald auf die ehubindustrie übertragen, die schon seit einiger Zeit en Mangel an Absatz zu klagen hatte, da die Preise sn Hendelspleff de. Mennh 200 TTTTT0T0000 stark hinaufgeschnellt waren, daß der Konsum darunter leiden mußte. Auch auf der Leipziger Messe war das Schuh- geschäft ziemlich ruhig und Aufträge konnten nur zu er- mäßigten Preisen hereingenommen werden. Im allgemeinen ist die Lage am Häute- und Ledermarkt keine erkreuliche, zumal der Handel auf diesem Marktgebiet starke Kredite in Anspruch nehmen mußfte. Georg Haller. Verband südwestdeutscher Industrieller Am 14. März fand in Karlsruhe die zahlreich besuchte Jahresversammlung des Verbandes statt. Als Vertreter der Regierung waren erschienen: Staatsrat Schulz, Präsident der Reichsbahndirektion Karlsruhe, Oberregierungsrat Rectanus u. Oberregierungsrat Dei B. ler von der Reichsbahndirektion Karlsruhe, ferner als Ver- treter der badisch. Regierung Ministerlalrat Dr. Scheffel- meier und Oberreglerungsrat Kohlmeier vom Mini- sterium des Innern, Regierungsbaumeister Dr. Buntru von der Wasser- und Straßenbaudirektion Karlsruhe und Regie- rungsrat Vierling von der Badischen Gebàudeversiche- rungs-Anstalt Karlsrühe. Der Generalversammlung ging am Vormittag die 49. ordentl Plenarversammlung des Direktoriums im„Schloß-Hotel“ vorauf,. Zunächst Wurden als weitere Mitglieder in das Direktorium aufgenom- men: Direktor Jacobsen /Fa. Maschinenfabrik Badenia .-., Weinheim, Fabrikant Bruno Lauble /Fa. Büche, Lauble& Co., Triberg und Brauereibesitzer Höpfner /Fa. Bierbrauerei Fr. Höpiner, Karlsruhe. Nach Erstattung des Berichtes über den Geschäftsabschluß des Verbandes pro 192½2 und über die derzeitige Finanzlage des Verbandes durch Fabrikant Dr. Ernst Schulze-Ladenburg erfolgte 1 Erledigung einer Reihe interner Verbandsangelegen- eiten. Den Hauptheratungsgegenstand bildete:„Die Tarifpolitik ller Reichseisenbahn, Rohstoff-Versorgung und Absatz-Er- schwerung der badischen und südwesfdeulschen Industrie.“ Hierzu erstattete zunachst Verbandssyndikus Dr. Mieck⸗- Mannheim ein eingehendes Referat. Anschließend nahmen die Vertreter der einzelnen Industriezweige und darauf der Präsident der Reichsbahndirektion Karlsruhe, Staatsrat Schulz, ferner Oberregierungsrat Rectanus und Ober⸗ regierungsrat Kohbmeler zu dieser 80 wWichtigen Frage in ausführlichen Darlegungen Die mehrstündigen Verhandlungen ergaben die dringende Forderung des Ver- bandes, daſh unbedingt eisenbahntarifarische Erleichterungen kür die badische und südwestdeutsche Industrie geschaffen werden müßten, um ihre Konkurrenzfähigkeit aufrecht zu erhalten. Weitere Verhandlungen führten zu der Forderung baldmöglichster genereller eeee der Ausfuhr- abgabe,„‚Ueber den derzeitigen Stand der Elektrizitäts- versorgung Badens im Zusammenhang mit dem Ausbau der Wasserkräfte“ referierte Regierungsbaumeister Dr. Buntru von der Wasser- und Straßenbaudirektion Karlsruhe, Nach- mittags begann unter Vorsitz von Kommerzienrat H. Stoeß. Ziegelhausen bſtleidelberg im„Friedrichshof“ zu Karlsruhe die X. ordentl. Generalversammflung des Ver⸗ bandes. Nach Begrüßungsworten des Vorsitzenden sprach Dr. Sasse-Berlin über„Aufnahme von Wirtschafts- und Handelsbeziehungen mit Sowietrulland, insbesondere der Vkraine.“ Veber„Geldentwerfungsgesetz, Einkommensteuer Vermögenssteuer und Zwangsanleihe“ referierte Dr. H ö p- nar-Berlin. Hierauf sprach Fabrikdirektor L. Henrfeh /Fa. Junker& Ruh-Werke.-., Karlsruhe in selir inter- essanten Darlegungen„Zur Abänderung des badischen Ge- bäudeversicherungsgesetzes“, An sämtiliche Referate schloß sich eine eingehende Piskussion an. Zum Schluß der Tagung hielt Dipl-Ing. Dreßler iFa.„Antenne“.-G. für Fern⸗ meldetechnik einen Lichibildervortrag über das Thema: „Hochfrequenztelephonje auf Starkstromleitungen.“ Badische Tabakmanufaktur„Roth- Händle“.-G. in Frankfurt a/M. Die Gesellschaft erzielte im ersten Ge- schäftsjahr 1922 einen Bruttogewinn von 23 972 393 fl. Nach Abzug der Unkosten von 11 202 401, Abschreibungen von 447 793, Gründungskosten von 1 708 488 A, des Er- neuerungskontos von 2500 000% und des Debitorehreserve- kontos von 1 164 195 verbleibt ein Reingewinn von 8 949 515, Woraus 20½ Dividende zur Verteilung ge- langen. In der Bilanz erscheinen u..: Warenbestand 34 809 223, Debitoren 41571 041, Konzernbeteiligungen 5 500 000 und Kreditoren 52 013 229. PFeldmühle, Papier- und Zellstofftwerke.-G. in Stettin. Die Verwaltung schlägt der zum 17. April einzuberufenden GeV. vor, auf das Stammkapital eine Diyvidende im Werte von rund 60% Goldpfennig(errechnet nach dem Dollarkurse der Berliner Bérse vom 13. Marz 1923) gleich 3000 für jede Aktie von 1000 zu verteilen. Die Aus⸗ schüttung an die Aktionäre beträgt also 3009% gegen 2596 im Vorjahre. * Aktienziegelei Augsburg in Augsburg. schalt beantragt auf 17952520(142 25 Reingewinn (bei einem Aklienkapital von 550 000) 50%(25% Divi- dende und 50%(0) Bonus auf die Stamm- und 696 auf die Vorzugsaklien unter von 14,82 Mill. 4 an ein Werkerhaltungskonto, und von 1 484 000 an eine Dividen- denreserve. Der Vortrag steigt auf 534(81(14 5). Baumwollspinnerei Kolbermoor. Der Reingewinn des abgelaufenen Geschaftsjahres beläuft sich nach Erhéhung des Werkinstandhaltungskontos von 8 auf 40 Mill. und nach 172(i. V. 0,6) Mill.& Abschreibungen auf 18,16(4,45) Mill.. Hieraus sollen 50%(30326) Gewinnanteil und 50%%(0) Sopder. vergütung ausgeschüttet, 6(1) Mill. den Unterstützungs- kassen zugewiesen, 35(0) Mill. für Werkwohnungsbaufen zurückgestellt und 066(0,05) Mill. 4 vorgetragen werden. Die Erhöhung des Aktienkapitals von 8 auf 25 Mfll. wurde durehgeführt. Wie bekannt, hat die Gesellschaft jetzt einen ausschlaggebenden Einfluß auf die Mechanische Baum- Wollspinnerei und Weberel Kkempten, von der Ende des vorigen Jahres 6,6 Mill. neue Aktien über⸗ nommen Wurden. In der Bilanz erscheinen im Zusammen- hang damit Beteiligungen mit 61,15(16,81) Mill. 4. Es erden, auſlerdem ausgewiesen Baumwolle, und. Fabrikate 959.31(27,10) Mill. 4, Materialvorräte 9,27(.71) MIill. 4, Schuldner 114,67(2,10) Mil. 4, Glaubiger 98642(21.88) Mill.„. Die Aussichten seien sehr ſrübe. Börsenberiehte Mannheimer GUttelrtenbörse annheim, 16. Marz. Die beutige Börse verkehrte in etwas rnhigerer Tendenz. Abschlüsse erfolgten in Anilin zu 2200096, in Seilindustrie zu 880026, Benz zu 12 000% und zu 12500%6, in Dinglersche Maschinenfabrik zu 26 0006, Fahr zu 9200 4, Braun Konserven zu 60006, Mannheimer Gummi zu 10 50076, Neckarsulmer zu 11 00094, Ptalzische Nähmaschinen zu 11000%, Wayss u. zu 10 750% und zu 10 900%, Zellstofffabrik Waldhof zu 1900026, Zuckerfabrik Franken- thal zu 11 000% und Zuckerlabrik Wagbäusel zu 11 00054. In Rheinischen Creditbank-Aktlen war lebhaftes Geschäft zu 490026. Von Brauereien notlerten Sinner 11 000 bez. und Eich. baum 12000 6. ferner von Versicherungs-Aktien: Frankona Die Gesell- 20000 be⸗. eimer General-Anzeiger Deuisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 17. März. Es notierten am hiesigen Platze(alles Mittelzurse): New Vork 26900(20900, Holland 8250(8245), London 98000 98000, Schwei⸗- 3900(3890), Paris—(—), Brüssel——9, Italien 010(100, Prag 625(620). New Fork, 16 Rärz(Wa] Devisen. 15 16. 15. 16. 15 16. Frankrelch.23 ,24 Schwelr 19.61 1860 Spanlen 15.41 15 46 Beigien.394.37 England 4183.69 talien.81.62 *New Vork, 16. März. Kurs der Reichsmark bei Börsen- schluß 0,0048(0,0018) Cents. Dies entspricht einem Kurs von 20 833(20883) für den Dollar. Kurse der Federal Heserve Bank, New- Lork kür Repatationsſielerungen m eien Verkem nach KRranstsich Da Goold uaes 1 Goldma k Geldmam ddmark 16 ium= französ. dewische=poftugles. apermgr 9011 923 tanlen Franken Eskudos 5. 3..892 4455 ,92 38414007„438 10293815 6. 3. 3,912 44% 58,)%/ 5414007 desgi. 7. 3..931.520 5,005 59962.839 desg!. 8. 3. 3,931.537 5,00 5 952,839 desgl. Waren und larkie * Baumwolle.(Bericht von Knoop& Fabarius.) Bremen, 9. März. Nach mancherlei Schwankungen schlossen die Märkte am 8. ds, ruhig wie folgt: Bremen, fullymiddling g. C. u. st. loko 14 906 L nom. per kg. mid. disp. Mal Juli Oktober Derbr. Lwerpoo.— ·. 16.25 d 46 05 d. 14 61 a. 14240. New-Vork 30 95 c8. 30.90 C 30 07 Cd. 26 52 e8. 206.— e8 New-Orleans 31—es. 30 58 es. 29 99 ol. 26— cs. 25 60 Cc0 Zeitweilig beherrschte eine außerordentliche Fesligkeit die Märkte, unter deren Einklußb die Preise bis zum 7. ds. um einen vollen Cent in die Hôhe gingen. Es folgte dann eine ganz natürliche Reaktion, durch welche Cent dieses Auf- schlages wieder verloren gingen. Die Grundstimmung bleibt indessen nach wie vor dürchaus fest. Veber die Lage in Bezug aul die alte Ernte ist neues nicht zu sagen. Die statistische Position ist und bleibt anerkannt stark, und diese Tatsache nutzen die Amerikaner begreiflicherweise fort- gesetzt aus, um so mehr, als Unsummen Kapitals zur Ver- fügung stehen, das nach„Betätigung“ sucht. Was die neue Ernte anbelaugt, so bewegen sich die Gedanken hierüber in einem gewissen Wellengange auf und ab; iw allgemeinen kann man sich noch kein klares Bild über die weitere Ent⸗ Wieklung machen. Die neuesten Meldungen über die voraus- sichtliche Arealzunahme geben ca. 159% an. Man wird wegen der neuen Ernte schon bald, und dann auf Monate hinaus, mit sogenannten Wettermärkten rechnen müssen, die sich beherrschen lassen durch die Witterungsmeldungen aus dem Süden. Und'de die Welt einer großhen Ernte bedarf, um vor einer länger dauernden Baumwollnot geschützt zu werden, ist damit zu rechnen, daß ungünstige Wettermeldungen einen gröheren Einfluß auf die Preisbewegung nach oben aus⸗ üben werden als günstige nach der anderen Seite hin. Alexandrie durchweg stetig bzw. fest. Sakellaridis 130. Ashmouni 115 Punkte höher. Unsere Freunde melden starke Nachfrage aus Amerika und England und außerordentlich ſeste Stimmung kfür Sakellaridis. Bombay fest und 60 Punkte höher. Berliner Metallbörse vom 16 März Preise in Nark für f kg. 16 Aluminlum 15. 16. Elektrelytkupfer 700.— 500— in Barren 9398—— 9407. Raffinadekupfer 3925-6875 7050-7100 Zinn, ausländ. 22000-22800 23200-2810 Blel 2778.2825 250J-28.0 Ruttenzinn 21700 22000 22700.23000 Roheink(Vn.-Pr.) 35516 84 3628.92 Niokel 11000.11300 11000.11500 do.(fe, Verk.) 38409-3450 34100.-3450 Antimon 2880.2750 2650-2750 Plattenzink 2700-2800 2700-2800 Siiber fur 1 Gr. 389.393 337 3900 Alaminlum 8849.—E 9357.— Platin p. 60.— 630⁰0 Loudon, 16. Mürz.(Wa) Vetallmarkt. ein Lst. für d. engl.. v. 1015 K 18. 10. destseleet. 78.50 77.—] Siel 28.75 28 75 Kupferkass 24.25 75 5] Riokel 180.— 130.—] ink 37 65 37 75 40. 3 Nanat 74.83 585 inn Kassa 231.85 232 18][ Ausorsiiber 12.— 12.— d0. Slektrol 81.75 82.50 do. 3 Monat 232.45 282.23[ flegulos 3 388 Amerikanischer Funkdienst New Vork, 16. Nürz.(WS) Funkdlenst.(Machdruck verhoten). 15 16. Zuf. zus. 10000 10000 stand wt 1350 1381 Kafſe loss 13.— 1— Flektroſſt 17— 175 Hred. Bal. 425 15 Wa 190 128 inn loko 51 90 8 87 Zuoke Oentr! 740 740 Zull 10.35 10 25 Slet.37 887 ferpentin 184 153.— Zeptbr..40.6 Llnk 19 290 Vavannah 147.50 145 25 Oktober—.——.— Elsen 30 80 30 50., Oel Saum 31.25 31.25 bezemoer.20 9 35 Weldblooh.—.10 Welzen rot—— Eaumw. oco 31 05 31.05 Sohmal- wt 13 25 13 25 nart oke 134 25 188.— EArz.,83 30.87 Taig 965 965 Nals ioko 99— 69.75 April 31.—.02 Saumwsatöl 11.89 1187 tehl aiedr.fr.50 370 Nai 31— 31 02 Mal 12.03 12 13 dohst Pr. 5 75.75 zun! 0 65 30 65 Petrol. oases 16.50 16 50 Getrdfr. En! ½8 17 Julz 30 30..27 tanks—.— Kontinent 11.— 11.— Chieago, 16 Räez(W3] Funkdlenst.(Rachdruck verhoten). 75 18 186 woſzen Nai 118 15 121.15 Rozgen Jul 82 15 64.25 Sohwelne Jun 11 4 116.85 Hoßmalr Hrz 12 25 1e 35 ſeloht nledr. 650 865 neis n 2 05 f%„ 137/ 235 abonst. 370 385 4 Jull 75 85 77.— Fork——= Schw. niedr 8 10 8 25 Hater da. 4466 45 28 Fippen Nal 11.12 11 12 döchst. 6.80 2 Jult 44 46 14. Speck nledr. 10.50 10 62 Zuf. Ofioage 38000 1020 0 Roßgen aat 83.16 85.— höcnst. 11 50 11..]„ Westen 130000 142000 Schiftahr. Schiffsnachrichten des Norddeutschen Lloyd, Bremen Bremen—New Tork: D.„resident Fillmore am 8. 3. in Bremerhaven. D.„Seydlitz“ am 28. 2. ab New Vork voraussichtlich am 12. 3. in Bremerhaven. D.„Hannover am 8. 3. Bishop Rock passiert. Bremen— Baltimore: more am 7. 3. Dover passiert. Bremen— Australien: D.„Göttingen“, heimkehr,, am 8. 3. ab Antwerpen. Bremen—Ostasien: P.„Schlesien“, heimkehrend, am 9. 3. an Rotterdam, D.„Pfalze, ausgehend, am 9. 3. ab Schanghai. D.„Weser“, heimkehrend, am 8. 3. ab Belawan. Verschiledene Reisen: D.„Westfalen“ am 10. 3. ah Emden. Schifisnachrichten der Hamburg-Amerika Linie NewW Vork: D.„Hansa“ am 15. März. D.„Brasilia“ am 21. März. D.„Bayern“ am 29. März. D.„Mount Clay“ am 5. April.— New Lork—Philadelphia: P.„Brasi- Ua“ am 21. März.— Philadelphis—Baltimore Norfolk: P.„Fürst Bülow“ am 6. April.— Cuba un d Mexiko: Pass.-D.„Toledo“ am 27. März.— Westküste Nord-Awerika. D. M. S.„Missourian“ am 22. März. Ostasien: Post-M.„Münsterland“ am 7. April.— West⸗ Indien: D.„Amassia“ am 7. April.— Süd-Amerika: Pers.-D.„Rugia“ am 27. Mar-. P.„Poseidon“ am 1. April.— Westküste Südamerika: D.„Wasgenwald“ am 12. März.— Levante: Pass.-D. Livadia“ am 20, März. Pass.-D.„Durazzo“ am 20. März.— Windau: P.„Coblenz“ am 18. Mar⸗K⸗- D.„Eisenach“ nach Balti- Herausgeber Trucker und Verleger: Druckere“ Di Hoas „Jenergl.Anzetger Gam d§. Maanbeim f 6 „Drreftion Jerdinand Heume— Fbeſredaltene Kurt Fiſch⸗ Serammwortlich für den oolitlſchen und volkswirtichgnlichen Tenl Mannbeimeꝛ Kurt Fiſcher: für das Feuiſteten: Ir Fritz Hammes: ſiir Kommunalpokizſt: Richard Schönfelder: für Gericht und Sport: Winv Müller: für Handels⸗ nachrichten. Lokafet und den Übrigen redaktioneſlen Inbalt: Franz Kircher; 5 für Anzeigen: Karl 1 6. Seſte. Nr. 129 Mannheimer Generai-Anzeiger.(Mitag-Ausgabe.) Samstag, den 17. März 1923 Mooebeilage zu m„Mannheimer Seneral⸗Anzeiger Au46107 46196 enn der März ins Land gekommen iſt, atmet man auf. Man freut ſich über die merklich länger werdenden Tage, läßt die Sonnen⸗ ſtrahlen durch weit geöffnete Fenſter herein, verſucht auch mal einen Tag lang ohne Heizung auszukommen und ſagt erleichterten Herzens:„Gottlob, der Winter wäre mal wieder überſtanden!“ Man weiß, es werden noch kalte, regneriſche, trübe Tage kommen, die nimmt man gern in Kauf; eins iſt gewiß: der März iſt da und die ſonnige Zeit nicht mehr fern.— Die vorſorg⸗ liche Hausfrau und Mutter hat ſchon an langen Winter⸗ abenden überlegt, wie ſie für ſich und ihre Kinder ohne allzu großen Koſtenaufwand die Sommerkleidung geſtalten wird Da iſt getrennt, gewendet und probiert worden, gilt es doch, heutzutage, wo die Preiſe der Stoffe mit denen der Schneiderrechnungen eine ſchwin⸗ delnde Höhe erreicht haben, alles möglichſt ſparſam MAs! Düdingens Kuranstalt in Konstanzer Hof,Konst Di. 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Die Hausfrau kann ſie nachmittags im Haus und im Garten tragen, auch eignen ſie ſich ſehr gut I due ul Malnah üun e Neues für den Sommer als praktiſches Sommerkleid für den Ferienaufenthalt auf dem Lande. Abb. K36180 zeigt ein hübſches Kleid in Dirndlart, das durch ſeine Schlichtheit wirken muß. Die Farben ſtellt ſich jede Frau nach eigenem Geſchmack zuſammen. Zum weißen Batiſthemd würde z. B. ein goldbraunes Leinenmieder und ein Rock aus Beider⸗ wand oder roſa⸗ſchwarz kariertem Gingham ſehr gut ausſehen. Erforderlich zu dieſem Kleide ſind: 1,50 m Batiſt, 80 em Leinen, 2 m Beiderwand, je 80 om breit. Beyer⸗Schnitte für 44 und 48 om Oberweite.— Abb. K36181 bringt ein Sommer⸗ kleid aus Batiſt mit Garnitur aus weißem Leinen. Die Bogen ſind entweder aus eingerolltem Lackband herzuſtellen oder mit dickem Perlgarn in einer mit dem Kleide harmonierenden Farbe zu ſticken. Erforderlich: etwa 3 m Stoff, 80 om breit. Beyer⸗Schnitt für 46 em Oberweite.— Eine ganz andere Art ſtellt K 36184 dar. Das ſehr hübſche und zugleich praktiſche Kleid aus tütenblauem Leinen iſt mit bulgariſcher Zopfſtichſtickerei verziert. Kragen und Aermelpuffen beſtehen aus weißem Batiſt und ſind blau umhäkelt. Die bunte Stickerei auf hellem Grunde macht freilich Arbeit, doch wird ſie nach Vollendung alle Mühe reichlich lohnen. Erforderlich 2,60 m Leinen, 110 em ßreit Reyer⸗Schnitt für 46 om Oberweite. —— 8 8 2 2 E 3%⸗˙ 2 4 0 1 9 U 4 5 77 %½ 15 4 4 70 8181815 70%, E + 7470— N 4% 215 77 % 46— ff 8816⁰& KGGSG& K36184 X. KRR 46211 Beyer⸗Abplättmuſter Nr. 90223/ IV.— Auch für unſere Schulmädchen bringen wir zwei Kleider: ein praktiſches Schulkleid und eins für feſtliche Tage. Beide ſind ein⸗ fach in der Machart und darum den Müttern zur Nachahmung beſonders zu empfehlen. Das Schulkleid MK46196 iſt aus kariertem oder gewürfeltem Waſchſtoff gearbeitet und mit abſtechendem Latz und Taſchen⸗ blenden verſehen. Zu Kragen und Aufſchlägen iſt weißer Batiſt verwendet. Erf.: et'va 3,50 m Stoff, 80 om breit. Beyer⸗Schnitte für 10,12 u. 14 Jahre. Das Feſtkleidchen MK 46197 aus ſandfarbenem Schleierſtoff iſt mit bunt⸗ gemuſtertem Kretonne beſetzt. Erf.: 2,35 m Schleierſtoff, 110 om breit, 35 om gemuſterter Stoff, 80 em breit. Beyer⸗Schnitte für 9, 11 u. 13 Jahre. Zum Schluß führen wir unſeren Leſerinnen noch zwei ſchmucke Knabenanzüge vor, denn wir glauben, daß manche Mutter ſich auch daran wagen wird. Zum Schiller⸗ hemd des Schul⸗ oder Sportanzuges KK 46194 iſt ocker⸗ farbener Zephir, zum Beinkleid brauner Drell ver⸗ wendet. Erf.: etwa 2,15 m Zephir und 1,50 m Drell, je 80 om breit. Beyer⸗Schnitte für 8, 10, 14 u. 16 Jahre. Der Jackenanzug KK 46211, für größere Knaben paſſend, beſteht aus einreihig ſchließender Jacke, Weſte und Knie⸗ beinkleid. Erf.: etwa 2,70 m Stoff, 120 om breit. Beyer⸗ Schnitte für 12, 14 u. 16 Jahre. Zu allen Vorlagen ſind, wie bemerkt, Beyer⸗Schnitte erhältlich, wo keine Schnittverkaufsſtelle am Ort, zu beziehen durch „Beyer⸗Schnitte“, Leipzig, Rathausring 13. 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Neuesfrheaterm Rosengarten Samstag, den 17. März 1923 Freie Volksblihne 3351—5700. Bühnen-Volksbund 6671—6770 und 8221—-8320. Der Waffenschmied Komische Oper in 3 Akten von A. Lortzing. Spielleitung: Karl Marx. Musikal. Leit. W. v. Bülow. Anfang 7 Uhr. Ende 9¾ Uhr. ans Stadinger, Waffenschmied. Karl Mang Marie, seine Tochter. Flisab. Trautmann Jraf von Liebenauu Josef Burgwinkel Georg, sein Knappe„„ Phil. Massalsky Adelhof, Nitter aus Schwaben Hugo Volsin 1 rmenträut, Mariens Erzieherin. Betty Kofler Brenner, Gastwirttzzz Alfred Landory Städdt. Konzerte im fosengarten Nibelungensaal Sonntag, 97 18. März 1923, abends 8 1 2 5. Veranſtaltung ſs Fünsebene . Marart. Tanzzpiel„Bie bekehrte Prinzeg aenn Alie„Tlas“— Davertüre. egie des Tanespiels: Frieda Ursula Back. Karten zu Mk. 700.—— bis 1800.— im Roſen· garten, Verkehrsverein, Muſikhaus u. bei Heckel, Tageskaſſe im Roſengarten am Sonntag 11—1 und ab 3 Uhr.— Kein Wirtſchaftsbetrieb. 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