Donnerstag, 22. März . Bezugspreile: In maunbenn und umgebung frel ins gaus und durch die poſt ohne Heſtellgels monatlich Mark 6000.— halbmonatlich Mark 3000.—. Uachforderung vorbehalten. poſtſcheckkonto Ar. 17890 Karlsruhe.— Haupt⸗ geſchäftsſtelle Mannbeim, E 6. 2.— Geſchäfts⸗Nebenſtelle Aeckarſtadt, waldhofſtraße Ne. 6. Fernſprecher Rummer 7041, 70, 793, 70½, 70386. Lelegramm-Ròreſſe: Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal Verkaufspreis..——— 1923— Nr. 138 FFTFCT eigenpreiſe: dei vorauszahtung die kl. Zeile Mk. 60e.— Facl ** Stellengeſ. u. Famil.⸗Anzelg. aus Maunheim ermüßigte preiſe Reklamen mk. 2200.. nnahmeſchl.: Mittagbl. vorm. 8¼ Ahr. Abenddt. nachm. 2½ Uhr. Kür Anzeigen an beſtimmten Tagen, Stellen u. Rusgab. wird keine verantwort. übern. Höh. Gewalt, Streiks, Oetriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. ſür ausgefall. oö. beſchrünkt. Rusgab. od. f. verſp. fufnahm. v. finzeig. Ruftr. d. Sernſpr. oh. Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Cechnik. Geſetz u. Recht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗eitung u. Mannheimer Muſik⸗Seitung Der Keichskanzler in München Berlin, 22. März.(Von unſ. Berl. Büro.) Reichskanzler Dr. Cund iſt, wie der„B. Zt.“ aus München gemeldet wird, mit halbſtündiger Verſpätung in Begleitung der Reichsminiſter Geß⸗ ler und Stingl, Staatsſekretür Hamm und dem bayeriſchen Geſandten v. Preger heute früh in München eingetroffen. Auf dem Bahnhof hatte ſich zu ſeiner Begrüßung eingefunden Miniſter⸗ präſident v. Knilling, Miniſter des Innern Dr. Schweyer, der preußiſche Geſandte v. Haniel und andere Herren. Vor dem Bahnhof, um den eine vieltauſendköpfige Menge Aufſtellung genont⸗ hatte, beſtiegen die Herren die bereitgehaltenen Wagen und fuhren unter den brauſenden Hoch⸗ und Heilrufen und Tücherſchwenken der Menge nach dem Hotel Continental, wo ein kurzes Frühſtück ein⸗ genommen wurde. Die heutigen Morgenblätter widmen dem Kanz⸗ ler überaus herzliche Begrüßungsartikel. c München, 22. März.(Eigener Bericht.) Gegen 11 Uhr fuhr der Reichskanzler mit dem Miniſterpräſidenten und den Reichs⸗ miniſtern Dr. Geßler und Stingl vor dem Landtagsgebäude vor. Auch hier wurde er von dem Publikum mit Hochrufen begrüßt. Am Eingang zum Landtag empfing ihn der Präſident König⸗ baſter. Im Empfangszimmer der früheren Reichsratskammer hatte ſich das Direktorium und die Fraktionsverſtände der Parteien ſowie meherere Staatsminiſter eingefunden. Nach der Vorſtellung der Her⸗ ren durch den Präſidenten, nahm dieſer das Wort zu einer Begrü⸗ zung. Er führte aus: „Der Empfang, der Ihnen Herr Reichskanzler, heute von der Münchener Bevölkerung bereitet wurde, wird Ihnen gezeigt haben, mit welch herzlicher Freude Ihr Beſuch in der bayeriſchen Landes⸗ hauptſtadt erwartet wurde. Nehmen Sie auch in dieſem Haus namens der bayeriſchen Volksvertretung unſern verehrungsvollen Gruß ent⸗ gegen. Wir grüßen den Kanzler des Deutſchen Reiches und dan⸗ ken ihm, daß er in den ſchwerſten Skunden mutig und mit feſter Hand die Zügel der Reichsregierung ergriffen hat. Als der Feind die friedliche Bevölkerung an der Ruhr überfiel um ſeinem Ziel, der Vernichtung, näher zu kommen, haben Sie Herr Reichskanzler zur Einheit aller Stände und Stämme des Volkes aufgerufen. Sie haben die geknechtete und gequälte Vevölkerung im beſetzten Gebiet zum erfolgreichen Widerſtand geeint und mit aller Entſchloſſenheit und Klarheit in der Wahrung des deutſchen Rechtes und der deutſchen Ehre das Vertrauen zur Reichsregierung und die Zuverſicht des Volkes gefeſtigt. Doß im Norden und Süden volle Einigkeit und Opfer⸗ bereitſchaft für unſer großes deutſches Vaterland und der Glaube an die Befreiung und nationale Wiedergeburt unſeres Volkes herrſcht, dazu haben Sie Herr Reichskanzler weſentlich beigetragen mit Ihrer Verſicherung, die Rechte der Länder wahren und ſchützen zu wollen Ich bitte Sie, Herr Reichskanzler, für Ihre opferreiche Tätigkeit für uns den Dank des baneriſchen Volkes und die Verſicherung unſeres unbeſchränkten Vertrauens entgegennehmen zu wollen. Möge Ihnen Gott die Kraft und Ausdauer verleihen, das deutſche Volk zu einer beſſeren Zukunft zu führen.(Beifall.) Reichskanzler Dr. Cuno erwiderte:„Ich danke Ihnen auf⸗ richtig für die Worte des Vertrauens und Worte der Stützung der Reichsregierung. Wenn jemals in einer Zeit bei einem Volk das Volk ſelbſt Träger der Geſchicke des Landes war, ſo iſt dies heute beim deutſchen Volk der Fall. Wenn der Widerſtand an der Ruhr, in der Pfalz, im beſetzten Teil der Rheinlande herausgewachſen iſt aus der innerſten Seele des Volkes, aus der innigſten Liebe des Volkes zum Land, um zu einer friedfertigen Entwickelung, zur Wiedererlangung der Freiheit zu kommen, ſo iſt Träger dieſes Kampfes das ganze deutſche Volk im beſetzten und unbeſetzten Gebiet. Deshalb hat es beſondere Bedeutung, daß Sie als die gewählten und berufenen Vertreter des bayeriſchen Volkes und zu⸗ gleich als Vertreter aller Parteirichtungen mir Ihre Unterſtützung zugeſagt haben. Das Eine iſt klar, daß keine Regierung in der heutigen Zeit den Abwehrkampf gewinnen kann, wenn ſie ſich nicht auf die Volksvertretung ſtützen kann, wenn ſie nicht gewiſſermaßen die Volksvertretung einbaut in jhren Organismus, und wenn ſie ſich nicht dabei unmittelbar auf das ganze Volk ſtützen kann. Nur ſolamge das Volk einmütig zuſammenhält, ſolange es auch im un⸗ beſetzten Teil alle Klaſſenunterſchiede zurückſtellt und ſich einmütig mit der ganzen Kraft und mit dem ganzen Willen einſtellt auf die Abwehr des widerrechtlichen Einbruchs, ſolange können Sie als die Vertreter des Volkes, ſolange klönnen wir, als verantwortliche Leiter der Reichsregierung, den Abwehrkampf mit Ausſicht auf Erfolg weiterführen. Was darin geſchehen kann was immer in unſerer Kraft liegt, wird geſchehen, um die durch die Beſetzung hervorge⸗ rufenen Leiden zu lindern. Wir ſind bewußt, daß unſere aufopfern⸗ den Brüder und Schweſtern in Treue zu uns ſtehen. Wir müſſen uns durchſetzen! Wir müſſen den Weg, den wir betreten haben, gerade und unbeirrt weitergehen. Wir müſſen dem Volk klar machen, daß innere Ordnung und einmütige Einſtellung auf das äußere Ziel unſerer Politik das iſt, von dem das Schickſal des deutſchen Volkes und Landes abhängt. Sie verſichert, ich gehe von hier neugeſtärkt und gekräftigt fort, weil ich weiß, daß Bayern hinter der Reichsregierung ſteht. Der Reichskanzler drückte dann den einzelnen Herren die Hand und unterhielt ſich mit ihnen noch einige Zeit. Dann verließ er das Landtagsgebäude. verbot von Ausländerreden in Kommuniſten⸗verſammlungen Das württembergiſche Miniſterium des Innern hat das Stutt⸗ garter Polizeipräſidium beauftragt, das Auftreten aller aus⸗ ländiſchen Redner in Kommuniſtenverſammlungen mit Rückſicht auf die zu befürchtenden Störungen der öffentlichen Ruhe und Ordnung zu verbieten mit der Begründung, daß es eine Herausforderung des deutſchen Volkes in gegen⸗ wärtiger Zeit iſt, in der das deutſche Volk unter den unglaublichen Bedrückungen durch die Franzoſen zu leiden hat, gerade Ausländer und darunter auch noch einen Franzo.ſen als Agitatoren auf⸗ treten zu laſſen. Dieſer Standpunkt iſt eigentlich eine Selbſtverſtändlichkeit. Um ſo bedauerlicher iſt es daher, daß in Baden, insbeſondere in Mannheim derartige Dinge geſchehen können, ohne daß ſich das badiſche Miniſterium des Innern veranlaßt fühlt, eine folche Herausforderung von vornherein unmöglich zu machen. Oder empfindet Herr Remmelſe anders als ſein württembergiſcher Kollege? Ich danke Ihnen nochmals herzlich und ſeien Die Franzoſen in Baden Geſtern nachmittag wurde das Verſorgungsamt Offenburg, das ſeine Dienſträume in verſchiedenen Gebäuden der Stadt, ſo in der Kaſerne, in einem Saal der Wirtſchaft zur Michelhalle und im Turnſaale des Kloſters von den Franzoſen einer Durchſuchung unterzogen. Wie man hört, galt die Durch⸗ ſuchung der Perſon des Majors Seiler, der aber nicht verhaftet wurde. Er ſoll den Franzoſen die verlangten Auskünfte verwei⸗ gert haben. Auch ſeine Privatwohnung wurde durchſucht. Major Seiler gehörte dem früheren Offenburger Infanterie⸗Regiment 170 an, mit dem er auch den Feldzug mitmachte. Das Kloſter war während der Durchſuchung von allen Seiten umſtellt. Die neue Nachtſperre gilt auch für das Offenburger Gebiet. Die Offenburger Polizei, die ſich nach Gengenbach begeben hatte, iſt geſtern auf Anordnung der Regierung auf verſchiedene Orte des unbeſetzten Gebietes und zwar auf Wolfach, Vil⸗ lingen und Donaueſchingen verteilt worden. Zu der geſtern gemeldeten Verhaftung des Bürgermeiſters von Windſchläg iſt zu bemerken, daß er ſich unter dem Zwang der Franzoſen damit einverſtanden erklärt hat, die geforderten Räume im Bahnhof zur Verfügung zu ſtellen, und auf Koſten der Gemeinde möblieren zu laſſen. Nach dieſem Zugeſtändniſſe wurde der Bürgermeiſter wieder auf freien Fuß geſetzt. Franzöſiſche Propaganda in Oberbaden In den ketzten Tagen wurde der Verſuch gemacht, unter der badiſchen Bevölkerung im Oberrheintal ſchweizeriſche Blätter auf dem Abonnementswege zu einem Preiſe abzuſetzen, der noch nicht ein Fünftel des Bezugspreiſes der ober badi⸗ ſchen Preſſee beträgt. Objektiv betrachtet, kann es ſich hier nur um eine Mache des franzöſiſchen Preſſedienſtes handeln, da es zu dem geforderten Preiſe ſelbſt den ſchweizeriſchen Verlegern unmöglich iſt, ein Blatt herauszugeben. Es wäre zu wün⸗ ſchen, daß den ausländiſchen Zeitungsübermittlern durch Ent⸗ ziehung der Päſſe die Möglichkeit genommen wird, unſere Einheitsfront durch Einfuhr ausländiſcher Preſſeerzeugniſſe zu unter⸗ höhlen. Die Lage in der Pfalz Die in Ludwigshafen gefſlern in Verbindung mit Haus⸗ ſuchungen vorgenommenen Verhaftungen ſind wieder auf⸗ ehoben worden. Der Abg. Körner iſt jedoch noch nicht wieder auf freien Fuß geſetzt worden. Seinen Angehörigen iſt jedoch ge⸗ ſtattet worden, ihm Lebensmittel zu bringen. Der Grund der Feſtnahme iſt bis jetzt noch unbekannt. Im Laufe des heutigen Tages ſoll verſucht werden, die Freilaſſung des Abg. aus der Haft zu erwirken. Mit Rückſicht auf ſein Alter und ſeinen Geſundheits⸗ hofft die„Pfälz. Poſt“, daß dieſe Bemühungen von Erfolg ind. Der Vorſitzende der nationalſozialiſtiſchen Partei in Ludwigshafen, Bankbeamter Simon iſt von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde verhaftet und nach Mainz abtransportiert worden. Außer ihm ſollen noch ein gewiſſer Bullinger, ein Ingenieur Stein und ein gewiſſer Martin, die ebenfalls der nationalſozialiſtiſchen Partei angehören ſollen, von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde verhaftet worden ſein. Wie die„Pfälz. Poſt“ berichtet, ſollen auch einige andere Verhaftungen vorgenommen worden ſein unter dem Verdacht, daß die Verhafteten mit dem Deutſchen Offiziersbund in Verbindung ſtehen. Brutalſter Terror! Folgender vielſagende Befehl der franzöſiſchen Beſatzung wird Bezirk von Buer verbreitet: „Gewiſſe deutſche Zeitungen verbreiten rein erfunde ne(7) Nachrichten mit dem Zweck, der Bevölkerung klarzumachen, die Schuldigen an dem Mord der ſfranzöſiſchen Offiziere in Buer ſeien Alpenjäger geweſen. Der kommandierende General des be⸗ ſetzten Gebiets der 47. Dipiſion wird künftig alle Perſonen zur Verantwortung ziehen, die Zeitungen verkaufen, in denen ſolche er⸗ logenen Meldungen als wahrheitsgemäß wiedergegeben werden oder die im Beſitze einer ſolchen Zeitung ſind. Jeder Zeitungsverkäufer, jeder Inhaber eines Zeitungslokals, die im Beſitze einer derartigen Zeitung befunden werden, wird wegen Beleidigung der Be⸗ im ſatzungstruppen verhaftet und vor ein Militärgericht geſtellt.“ In Verfolg dieſes Befehls wurden im Laufe des geſtrigen Vor⸗ mittags in Gladbeck und Bottrop die Straßengänger nach Zeitungen durchſucht. Etwa 60 Perſonen, bei denen auswärts verbotene Blätter vorgefunden wurden, wurden der Kommandantur in Gladbeck vor⸗ geführt und in Haft geſetzt. Nach dem„Echo du Rhin“ wurde der Stadt Düſſeldorf eine Geldbuße von 20 Millionen auferlegt, weil angeblich Sabo⸗ tageakte an den Telegraphen⸗ und Telephonleitungen im Bannkreis der Stadt vorgekommen ſeien. Wieder ein Gpfer! 5 Der zwiſchen Hagen und Herdecke durch einen Bauchſchuß ſchwer verletzte Anſtreichermeiſter Asbeck iſt im Krankenhaus zu Herdecke ſeinen Verletzungen erlegen. verhaftung eines Journaliſten als vergeltungsmaßnahme Wie das„Echo du Rhin“ berichtet, wurde als Vergeltungsmaß⸗ nahme für die fFeſtnahme des franzöſiſchen Journaliſten Labou⸗ rel, des Berichterſtatters des„Intranſigeant“ in Berlin, durch die Interalliierte Rheinlandkommiſſion in Koblenz der Redakteur Dr. Meermann von der„Koblenzer Zeitung“ verhaftet. 184 neue Ausweiſungen „Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion hat 184 neue Aus⸗ weiſungen von Beamten verfügt. Von den Ausgewieſenen ſind 71 Zoll⸗ und 55 Eiſenbahnbeamte. Die Unterſuchung im Fall Smeets Im Verlauf der Unterſuchung im Fall Smeets hat, wie das „Echo du Rhin“ berichtet, die britiſche Polizei bei einer großen Anzahl von Perſonen, deren nationaliſtiſche und anti⸗ alliierte Geſinnung bekannt ſei, Durchſuchungen vorgenommen, ſo auch bei dem volksparteilichen Reichstagsabg. Dr. Molden⸗ hauer und in den Kreiſen des Jungdeutſchen Ordens. Man glaube die Komplizen des Attenäters zu kennen. In Köln wur⸗ den nach der gleichen Meldung 11 und in der franzöſiſchen Zone 9 Verhaftungen vorgenommen, in Köln ſei ein Deutſcher namens Albert Paß verhaftet worden, der als Gegner Smeats bekannt ſei. Nach einer weiteren Meldung aus Köln verhaftete die Polizei vier Perſonen, die in die Sache verwickelt ſein ſollen. Ein Arbeiterbrief aus dem Einbruchsgebiet Wie erinnerlich, haben die ſchwediſchen Biſchöfe in einem Schrei⸗ ben an Poincare den Ruhreinbruch entſchieden mißbilligt. Poincaxe hat es für notwendig gehalten, in einem Antwortſchreiben ſeine Ruhrpolitik zu verteidigen und die„Mäßigung“ des franzöſchen Militarismus beſonders den Arbeitern gegenüber hervorzu⸗ heben. Wie es mit dieſer Mäßigung beſtellt iſt, zeigt folgender Brief Eſſener Arbeiter an die ſchwediſchen Biſchöfe, den der Pol. gew. Zeitungsdienſt zu veröffentlichen in der Lage iſt: Die Arbeiter des Ruhrgebietes ſind den ſchwediſchen Biſchöfen herzlich dankbar dafür, daß ſie in einem Aufruf die Methoden der Gewalt, die Machtgier und die Selbſtſucht verurteili haben, unter denen zurzeit die Bepölkerung des Ruhrgebietes leiden muß. In ſeiner Antwort ſucht Poincare die Welt über den Charakter des bewaffneten Ueberfalls auf ein wehr⸗ und waffenloſes Land do⸗ durch zu täuſchen, daß er die Behauptung aufſtellt, daß Frankreſch und Belgien mit Mäßigung, nicht brutal und nicht gewalttätig vor⸗ gingen, beſonders ſoweit die deutſchen Arbeiter in Betracht kämen. Als deutſche Arbeiter des Ruhrgebietes proteſtieren wir gegen dieſe den Tatſachen hohnſprechende Darſtellung. Tatſache iſt, daß die Arbeiter im Ruhrgebiet unter einer Gewaltherrſchaft leben, die an Brutalität in der Geſchichte der ziviliſierten Welt ihresgleichen nicht hat. Die Arbeiter, wie auch die übrige Bevölkerung des Ruhrgebietes werden mit der Reit⸗ und der Hunde⸗ peitſche, mit Säbel, Stiefelabſatz und Gewehrkolben behandelt. Sie ſind ihres Eigentums, ihres Lebens nicht ſicher. Viele unſerer Arbeitskollegen ſind ohne Grund erſchoſſen, verwundet, mißhan⸗ delt worden. Frauen wurden und werden überfallen und verge⸗ waltigt. Kinder ſind getötet, gepeitſcht, unmenſchlich geſchlagen worden. Totkranke wurden aus den Krankenhäuſern gewieſen. Raub und Diebſtahl werden von der franzöſiſchen Soldateska unter den Augen der Vorgeſetzten auf offener Straße Tag für Tag verübt. Die Lä⸗ den, die Eiſenbahnzüge werden überfallen und geplündert. Unſere Preſſe wird unterdrückt. Es wird ihr verboten, die Wahr⸗ heit auch nur anzudeuten. Jeder Arbeiter und jeder Arbeiterführer, der ſich mißliebig macht, wird rückſichtslos ausgewieſen. Auch Ve⸗ richterſtatter des Auslandes werden nach Beſchlagnahme ihrer Auf⸗ zeichnungen, und photographiſchen Aufnahmen über die Grenze ge⸗ bracht, weil die Kunde über ihr Verhalten das Ausland erreichen könnte. Kurz, das Ruhrgebiet iſt infolge des franzöſiſchen Einbruchs auch für die Arbeiter zur Hölle geworden. Die Arbeiter des Ruhrgebietes weiſen darauf hin, daß die Quellenforſchung der letzten Jahre das Märchen von der Allein⸗ ſchuld Deutſchlands am Kriege gründlich zerſtört, dagegen die Miz⸗ ſchuld Frankreichs im allgemeinen und des Herrn Poincares im beſonderen klar erwieſen hat. Sie weiſen darauf hin, daß das Be⸗ kenntnis der Alleinſchuld mit vorgehaltenem Revolper von Deutſchland erpreßt worden iſt, daß eine ſolche Nötigung eine der denkbar unmoraliſchſten Handlungen darſtellt, und daß eine 12 auf eine erpreßte Erklärung ebenſo lächerlich wie unmora⸗ liſch iſt. 5 Die deutſchen Arbeiter des Ruhrgebietes wünſchen von Herrn Poincars keine Verzeihung. Sie klagen pielmehr den fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten vor der ganzen Welt an als einen Friedensbrecher, als den Urheber von Gewalttaten, von Raub, Mord, Diebſtahl und Vergewaltigung.“ Ein neutrales Zeugnis Der Berichterſtatter des ſozialdemokratiſchen Amſterdamer Blattes„Het Volk“ ſchreibt, der Geiſt des Widerſtandes bei der Bevölkerung der Stadt Eſſen ſei noch keineswegs ge⸗ brochen. Von einer Neigung zum Nachgeben habe er noch nichts bemerken können, beſonders nicht bei der Arbeiterſchaft. Die faſſe den Kampf noch immer als einen Kampf gegen Imperialismus und Militarismus auf. Das mache ſie unempfindlich ſowohl gegen⸗ über Drohungen, wie gegenüber den Freundlichkeiten der franzö⸗ ſiſchen Behörden. 5 Die Folgen des Kuhreinbruchs für die belgiſchen hãä,en Das Amſterdamer Blatt„Het Volk“ ſchreibt: Noch ſchwerer als in Rotterdam ſcheinen ſich die Folgen der Ruhrbeſetzung in den belgiſchen Häfen bemerkbar zu machen. Das gehe aus der erſchreckenden Zunahme der Zahl der Arbeitsloſen und der großen Verminderung des Verkehrs hervor. Die belgiſche Regie⸗ rung habe ſich mit der Beteiligung an der Ruhrbeſetzung ins eigene Fleiſch geſchnitten oder mindeſtens in das Fleiſch ihres eigenen Vol⸗ kes. Statt der verſprochenen Erhöhung der Baärzohlungen und der Sachlieferungen bereite die belgiſche Regierung der belgiſchen Bepöl⸗ kerung große Arbeitsloſigkeit und Teuerung. Letzte Meloͤungen Haumloſe„Privatreiſende“ Lord Ro bert Cecil iſt nach den Vereinigten Staaten abge⸗ fahren, wohin er ſich auf eine beſondere Einladung des amerikani⸗ ſchen Vereins für Außenpolitik begibt. Er erklärte vor ſeiner Ab⸗ reiſe, er habe keinerlei politiſche Sendung irgend welcher Art. Lord d' Abernon erklärte in einer Unterredung, ſeine Reiſe 1 London ſei in keiner Weiſe amtlicher, ſondern völlig privater ſmatur. Keine Slillegung der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik Ludwigshafen, 22. März. Entgegen auswärts verbreiteten Ge⸗ rüchten, die von einer Stillegung der Badiſchen Anilin⸗ und Soda⸗ fabrik wiſſen wollen, wird von unterrichteter Stelle mitgeteilt, daß eine Stillegung des Werles nicht erfolgt iſt. Es ſind lediglich wegen Kohlenmangels einzelne Betriebe des Werkes eingeſchränkt worden. Das Werk ſelbſt wird vorläufig nicht ſtillgelegt. Arbeiterent⸗ laſſungenfindennichtſtatt. Die Arbeiter der eingeſchränk⸗ ten oder ſtillgelegten Betriebe des Werkes werden von der Werkslei⸗ tung anderweitig, z. B. bei Aufräumungsarbeiten uſw. beſchäftigt. JZum deutſchen Geſandten in Budapeſt iſt Graf Johannes W̃ elezeck, ein gebürtiger Oberſchleſier, ernannt worden, der au⸗ der Preſſeabteilung des auswärtigen Amtes hervorging.— Zum neuen Dirigenten der Preſſeabteilung der Reichsregte. rung iſt Geh. Rat von Stohrer, der in Stuttgart geboren iſt und nacheinander in den Botſchaſten in Sofig, London, Brüſſel und Madrid tätig war, ernannt worden. Tokio, 22. März In den Marinearſenalen von Tokiv, Koioto und Kure wurden geſtern infolge der Herabminderung der Rüſtun⸗ gen zur See 7000 Arbeiter entlaſſen. Militär und Poſſzer wurden bereit gehalten, um Unruhen zu unterdrücken. ——— —— N ——— ——— —— 2. Seile. Nr. 138 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 22. März 1923 Städtiſche Nachrichten Nus der Arbeit der Wucherpolizei Die Wucherabteilung der Fahndungspolizei hat gelegentlich eine Kontrolle bei einem Altmaterialienhändler einen ledigen Zimmermann aus Haltingen betroffen, als er im Begriffe war, Kupferdraht im Werte von 120 000 M. abzuſetzen, den er bei einer Bauſtelle in O 4 von einem dort ſtehenden Fuhrwerk entwendet hatte. Ein Händler von hier gelangte wegen Preistreiberei zur Anzeige, weil er auf dem hieſigen Wochenmarkt Enteneier, die er zum Preiſe von 300 M das Stück eingekauft hatte, zu 600 Mark weiterverkauft hat. Wegen Preistreiberei gelangten zur Anzeige: Ein hieſiger Kaufmann, weil er einer Irrigator zum Preiſe von 12 200 M. verkaufte den er zum Preiſe von 79 Mark eingekauft hatte; ein Kurzmarenhändler von hier, weil er für 120 Meter Cre⸗ kotene, den er zum Preiſe von 63 M. das Meter eingekauft hatte, 2590 Mark pro Meter verlangt hat. Wegen unerlaubten Großhandels mit Konſerven wurde ein hieſiger ſediger Händler zur Anzeige gebracht. Wegen Unzuverläſſigkeit des Inhabers wurde eine Hardelserlaubnis mit Obſt⸗, Gemüſe⸗, Landesprodukten⸗, Kolo⸗ gial⸗ und Spezereiwaren, eine Großhandelserlaubnis mit Obſt und Wemüſe, eine Handelserlaubnis mit chemiſch⸗techniſchen Produkten und eine Handelserlaubnis mit elektrotechniſchen Maſchinen, Materialien und Induſtrieerzeugniſſen durch das Bezirksamt ent⸗ 30gen. Der Fahndungstrupp der Fahndungsabteilung hat gelegentlich einer Kontrolle bei einem hieſigen Althändler einen ledigen Tag⸗ löhner aus Oſtrowo feſtgenommen, als er geſtohlenen Kupfer⸗ leitungsdraht verkaufen wollte. Ein verheirateter Althändler wurde wegen Hehlerei feſt⸗ genommen weil er in den letzten Wochen geſtohlenes Zink auf⸗ gekauft hat. Ein lediger Schloſſer von Clausthal wurde feſtgenommen. weil er eine größere Anzahl chirurgiſcher Inſtrumente in einer hieſigen Herberge zum Kaufe onbot, die er in Speyer durch Ein⸗ bruch einem praktiſchen Arzt entwendet hat. Jur Sperrung der Rheinbrücke Luoͤwigshafen⸗ Mannheim Durch die geſtern von der interalliierten Rheinlandkommiſſion verfügte i über die Rheinbrücken von abends 8 Uhr dis morgens 5 Uhr wird bei dem regen Verkehr der zwiſchen den beiden Schweſterſtädten Ludwigshafen⸗Mannheim herrſcht, das wirtſchaftliche und geſellige Leben der beiden Städte ſchwer betroffen. Durch die Sperre iſt es z. B. dem theaterliebenden Publikum von Ludwigshafen und der näheren Umgebung un⸗ möglich, das Mannheimer Nationaltheater und die anderen künſt⸗ leriſchen Veranſtaltungen in Mannheim zu beſuchen. Das Mann⸗ heimer Kunſtleben erleidet dadurch eine ſtarke wirtſchaftliche Ein⸗ buße. Wenn auch die Sperre in die Abend⸗ und Nachtſtunden fällt, ſo wird durch ſie auch das Wirtſchaftsleben berührt, da viele Lud⸗ wigshafener in Mannheim und umgekehrt beſchäftigt ſind. Durch die ſpäte Ankündigung der Sperre, die etwa gegen 5 Uhr nachmittags bekanntgegeben wurde, und ſchon um 8 Uhr nachmit⸗ tags in Kraft trat, konnten wieder viele Ludwigshafener und an⸗ dere Pfälzer, die ſich im rechtsrheiniſchen befanden, nicht mehr rechtzeitig benachrichtigt werden, ſodaß ſie, als ſie ahnungslos zur Brücke kamen, dieſe geſperrt fand und die Nacht in Mann⸗ heim zubringen mußten. Kurz nach 8 Uhr ſammelte ſich eine größere Menge von Pfälzern auf der Mannheimer Seite an, denen die Rückkehr in die Pfalz bis morgens 5 Uhr verſperrt war. Berwaltungsaſſiſtentenprüfung. Die erſte Verwaltungsaſſiſten⸗ tenprüfung im Geſchäftsbereich der inneren Staatsverwaltung findet vorausſichtlich im September d. J. ſtatt. Von einer früheren Abhaltung der Prüfung wurde auf Wunſch des badiſchen Aſſiſtenten⸗ und Sekretärverbandes abgeſehen, um den Prüfungsteilnehmern ausreichend Zeit zur Vorbereitung auf die Prüfung zu laſſen. Der Milchpreis. Es muß erneut darauf hingewieſen werden, daß für Milch, die unmittelbar beim Kuhhalter abgeholt wird, nur der in der Gegend übliche oder feſtgeſetzte Erzeugerpreis gefordert und bezahlt werden darf. Wer höhere Preiſe, insbeſondere den Verbraucherpreis, fordert, hat Strafverfolgung wegen Preistreiberei zu gewärtigen. Um Irrtümer zu vermeiden, ſei noch beſonders darauf aufmerkſam gemacht, daß ohne Erlaubnis des Bürgermeiſteramts Milch nicht unmittelbar beim Kuhhalter abgeholt werden darf. Betätigung in verbolenen Vereinigungen. Die Strafverfol⸗ gungsbehörden und Polizeiorgane ſind darauf hingewieſen worden, daß, wenn eine Organiſation innerhalb eines Landes auf Grund der Republikſchutzgeſetze aufgelöſt und verboten iſt, jede Betätigung innerhalb dieſes Gebiets unzuläſſig und im Falle der Zuwiderhandlung nach Ss 14 Abſ. 2, 19 Abſ. 2 des Ge⸗ ſetzes vom 21. Juli 1922 ſtrafbar iſt. Die Tatſache, daß die Or⸗ ganiſation in anderen Ländern nicht verboten iſt, kann nicht dazu führen, daß innerhalb der Gebiete, in denen das Verbot beſteht, eine Propaganda für die nichtaufgelöſten Gruppen anderer Länder als erlaubt angeſehen werden kann. Eine ſolche erſcheint ohne Zwei⸗ fel als Umgehung des Verbots und mindeſtens als„Unterſtützung“ der aufgelöſten Vereinigung. In gleicher Weiſe bedeutet der Bei⸗ tritt zu der Ortsgruppe eines Landes, in dem die Organiſation nicht aufgelöſt iſt, innerhalb eines Gebietes, in dem das Verbot beſteht, eine Umgehung des Geſetzes, beſonders wenn das betref⸗ fende Mitglied ſich als ſolches für die Partei inherhalb des Verbots⸗ bezirks betätigt. 5 Kinderkuren auf Helgoland. Dem Verein für Ferienaufent⸗ halt und Kinderfürſorge, Mannheim(M 6, 14) ſteht eine Anzahl von Betten im Kinderheim auf Helgoland zur Verfügung. Die Kuren beginnen am 16. April, 1. Juni, 16. Juli, 31. Auguſt und 15. Okt. Kinder von Eltern aus dem Mittelſtande, die ärztlicherſeits als dringend erholungsbedürftig bezeichnet werden, ſind alsbald beim obigen Verein ſchriftlich anzumelden, wobei gleichzeitig angegeben werden ſoll, mit welchem Transport die Entſendung vorgeſchlagen wird und welcher Anteil an den nicht unbedeutenden Koſten für den ſechswöchentlichen Aufenthalt und Fahrtauslagen getragen werden können. * Wie wird das Welter in dieſem Sommer? Dieſe Frage taucht in jedem Frühjahr auf und kann dahin beantwortet werden, daß dieſes Jahr die Ausſichten gut ſind. Zwei Umſtände geben Anlaß zu Hoffnungen. Wir nähern uns wieder einer ſonnenflecken⸗ armen Zeit, in der die Sonnenwärme am größten zu ſein pflegt. Ferner folgen erfahrungsgemäß nach regneriſchen in der Regel trockene Jahre. Zwar pflegen die Niederſchläge kurz vor den gene ſten Sonnenflecken am ſtärkſten zu ſein. Aber dieſe Niederſchläge haben ſich bereits 1922 entladen, ſodaß wir mit mittleren Nieder⸗ ſchlägen rechnen können. Im beſonderen iſt alſo im kommenden Sommer mit etwas über normaler Bewölkung und mittleren Nieder⸗ ſchlägen, jedoch verhältnismäßig warmem Wetter zu rechnen. — Nach dieſer Prophezeiung der Wettermacher, die natürlich ebenſo unzuverläſſig iſt wie in früheren Jahren Falb's kritiſche Tage, be⸗ kämen wir alſo wieder einmal einen normalen Sommer! Das ſchöne Wetter, mit dem der Frühling geſtern ſeinen Einzug hielt, wurde heute durch Regen abgelöſt, der hoffentlich nicht lange andauern wird. * Die Stimme des Volkes. Man ſchreibt uns: Eine von metho⸗ diſtiſch⸗kirchlicher Seite in Verbindung mit anderen Organiſationen veranſtaltete Unterſchriftenſammlung für das z. Zt. den Reichstag be⸗ ſchäftigende Schankſtättengeſetz, in dem man das Gemeindebeſtim⸗ mungsrecht feſtgelegt wiſſen will, hat innerhalb einer Woche 460 000 Unterſchriften gefunden. * Boolsunglück. Die beiden Leute, die geſtern dadurch ertranken, daß ihr Nachen, von dem aus ſie am Luitpoldhafen Ludwigshafen Kohlen aus dem Waſſer aufgefiſcht hatten, durch den Wellenſchlag eines franzöſiſchen Zollbootes kenterte, ſind der 19 Jahre alte ledige Tagner Emil Stadl aus Neckarau und der 34 Jahre alte ver⸗ heiratete Maurer Martin Schubert aus Mannheim. Wäh⸗ rend die Leiche des Stadl geſtern abend gegen 7 Uhr in der Nähe der Unfallſtelle gelandet wurde, konnte die Leiche des andern Ertrunkenen bis jetzt noch nicht geborgen werden. Das Jeſt der goldenen Hochzeit feierte letzten Sonntag ein beliebter Mitbürger und durch ſeine Fibel bekannter Schulmann, Oberlehrer Karl Pfeiffenberger mit ſeiner Gemahlin Anna geb. Mercator. Wir wünſchen dem Jubelpaare nachträglich viel Glück und Segen! Marktbericht Der heutige Hauptmarkt zeichnete ſich durch eine unge w 55 n⸗ lich ſtarke Zufuhr aus, wozu in erheblichem Maße die Pfälzer beitrugen. Die Zeiskämer waren allein mit drei Wagen, in der Hauptſache gelben und roten Rüben, vertreten. Die Wucherpolizei prüfte dieſe an ſich erfreuliche Vermehrung der Zufuhr nach der Rich⸗ tung, ob die Ausfuhrabgabe bezahlt worden iſt, was von den Pfäl⸗ zern in Abrede geſtellt wurde. Von den Frühlingsgemüſen ſchlug diesmal der Feldſalat den Rekord, von dem eine Wagenladung allein von den Pfälzern zugeführt wurde. Die Preisſpanne— 200 bis 800 für das Pfund— iſt ungewöhnlich groß. Für Fein⸗ ſchmecker waren zum erſtenmal Radieschen zu 400 4 das Büſchel zu haben. Freilandskreſſe koſtete 800—1200 das Pfund, im Kaſten gezogen 1200—1600„. Für das Pfund Zichorienſalat mußte man 1200„ anlegen. Der Schnittlauchpreis iſt zurückgegangen. Der Stock koſtete heute noch 100—200„, während das Büſchel von 10. ab zu haben war. Wenig Nachfrage beſteht nach Kartoffeln, die ſich im Preiſe unverändert auf 60 halten, obwohl die Ware qualitativ ſehr gut iſt. Ebenſo unbeachtet blieben die ſtark vertrete⸗ nen gelben Rüben, für die 80—120 verlangt wurden. An das nehende Oſterfeſt erinnerte die ſtarke Eierzufuhr. Der Preis iſt ein wenig zurückgegangen— er bewegte ſich zwiſchen 390 und 440—, aber immer noch ungewöhnlich hoch und für Viele unerſchwinglich. In der elften Vormittagsſtunde beſtand in⸗ folgedeſſen noch ziemliches Angebot. Der Butterpreis klettert unbekümmert um den Stillſtand des Dollarkurſes weiter in die Höhe. Tafelbutter wurde zu 7600—9000, Landbutter zu—7800 das Pfund angeboten. Stark umdrängt wurden wieder die Stände und Bottiche der See⸗ und Flußfiſchhändler. Von Seefiſchen gabs diesmal nur Kabeljau zu 13—1400„ und Bratheringe zu —800 das Pfund. Umſo reichhaltiger war das Angebot in Fluß⸗ fiſchen. Die Pfundpreiſe bewegten ſich zwiſchen 2000 und 4500 Mark für lebende und 1500—3000 für nichtlebende Ware. Ein lebender Hahn war nicht unter 6000, eine Gans nicht unter 20 000 Mark zu haben. Unter dem geſchlachteten Geflügel nahmen ſich wie⸗ der zwei Schnepfen zu 3500 das Stück ſehr dekorativ aus. Für das Pfund Zickelfleiſch mußten 3200 angelegt werden, ein Preis, der in keinem Verhältnis zu den übrigen Fleiſchpreiſen ſteht. Die Nachfrage war infolgedeſſen nicht allzu rege. „Schmücke Dein Heim!“ riefen die zahlreichen Blumen⸗ ſtände. Veilchen⸗ und Primelſträuße dominierten. Ein winziges Veilchenſträußchen war nicht unter 80 zu haben, während für Wer ſeine Anſicht mit anderen Waffen als denen des Geiſtes ver⸗ teidigt, von dem muß ich vorausſetzen, daß ihm die Waffen des Gei⸗ ſtes ausgegangen ſind. 8 Bismarck. **— verein für klaſſiſche Rirchenmuſik Die Matthäus⸗paſſion von Heinrich Schütz Zum erſtenmal in Mannheim Mannheim iſt nun einmal in erſter Linie Theaterſtadt, die Kirchenmuſik ſteht zurück. Aber geſtern hatte ſie ihren großen Tag. Der Verein für klaſſiſche Kirchenmuſik— der demnächſt auf ſein 50. Jeihr zurückblicken darf— hatte den großen Wurf gewagt und die Paſſionsmuſik von Heinrich Schütz als kirchliche Feier dar⸗ geboten; die Konkordienkirche war bereits lange vor dem Beginne der Aufführung mit einer andächtigen Menge dicht beſetzt.„Die Ge⸗ ſchichte des Leidens und Sterbens Jeſu Chriſti nach dem Evange⸗ liſten Matthaus, in Muſik geſetzt von Heinrich Schütz“ war diesmal ein Gegenſtand andächtiger Betrachtung, kein Konzert. Wir dürfen alſo von einer Beſprechung abſehen und allen Beteiligten unſeren Dank ſagen. In ſolchen großen Dingen, bei ſolchen Neuland⸗Ent⸗ deckungen iſt bereits der gute Wille lobenswert. Wenn außerdem der Chor des Vereins ſein Beſtes gab wenn das Ganze unter Her⸗ mann Eckerts begeiſterter Führung in allem Weſentlichen wohl gelang. ſo erübrigen ſich Einzelheiten. Da der wichtigſte Teil des Ganzen, die generalbaßmäßige Orgel von Arno Landmann ſicher, gewandt und poeſievoll bedient wurde, da die Soliſten: Martha Gernsheim, Auguſte Schuhmacher., Dr. Nacke⸗ Heidelberg, Fritz Seefried und Otto Schmidt alle gerechten Anſprüche erfüllten, der Heidelberger Sänger und unſer vortreff⸗ licher einheimiſcher Baſſiſt ſogar bedeutſam hervortraten, ſo bleibt nur noch übrig, der Umbeſetzung zu gedenken, die mit Petrus und Pilatus vorgenommen werden mußte. Immerhin iſt erwähnenswert daß dieſe beiden Partien bei Schütz keine Baßpartien ſind(wie bei Bach), ſondern dem Tenor zufallen, während der Evangeliſt Bari⸗ tonlage hat. Ein Streichquartett, zuſammengeſtellt aus Künſtlern des RNationaltheaterorcheſters, gab den Worten des Heiland beſon⸗ dere Färbung, Herrn Seefrieds rundem Baßorgan aber die eigen⸗ artige Untermalung. Fügen wir den Knabenchor hinzu, ſo haben wir alle Faktoren gewürdigt. Nun aber die Porarbeit! Hermann Eckert hat auch mit der Feder ganze Vorarbeit geleiſtet, an dieſe möchte ich meinerſeits anknüpfen. Der Stammbaum der Paſ⸗ ſionen geht von Giovanni Gabrieli(F 1612) über Heinrich Schütz zu Seb. Bach, die große Linie des Oratoriums— zunächſt in lateiniſcher Sprache— wird von Cariſſimis Jephta, von Leonardo Leo und G. F. Händel gebildet. Halten wir dieſe Tatſache feſt, ſo werden wir gerade dadurch, daß wir alte Meiſter wie Schütz und Cariſſimi neu beleben, un⸗ ſern Großen den rechten Dienſt leiſten. Und in dieſem Sinne iſt der neue Schütz⸗Kultus zu verteidigen. Jedenfalls iſt der Ausgangs⸗ punkt Aut gewählt: die Matthäus⸗Paſſion des alten Meiſters iſt ein edles Kunſtwerk der Kirche. Nicht nur die akuſtiſchen Vorbeding⸗ ungen ſind die gegebenen, ſondern noch mehr die e Das Einfache, Einfarbige gehört zudem in jene Zeiten des dreißig⸗ jährigen Krieges, in die damaligen proteſtantiſchen Kirchen. Nun hat aber Heinrich Schütz gleichſam zwei Geſichter: ein veneziank⸗ ſches und ein deutſches. Sein Chorklang führt uns zurück nach Venedig um 1610, wo Heinrich Schütz bei dem jungen Gabrieli der Tonkunſt Meiſterſchaft erwarb, während ſein deutſches Erbteil aus dem alten Lande der Reformation kam. Seine Choräle ver⸗ langen nicht allein venezianiſchen Klang, ſondern auch den unbe⸗ gleiteten Vortrag. Man mag den Chorbaß mit Violoncellen ſtützen, ſollte aber die Orgel nicht weiter bemühen bei dieſen Stücken. Die Choräle verlangen auch ein bewegteres Tempo, denn in Sachſen und Thüringen hat man früher flotter und rhythmiſcher ge⸗ ſungen. Heinrich Schütz war bekanntlich ſeit 1615 Hofkapellmeiſter in Dresden; man täte alſo meines Erachtens gut daran, ſeine Choräle in dieſem Stil zu nehmen. Jedenfalls würden die Paſſionen von Schütz an Leben und Ausdruck gewinnen, wenn man ſo ver⸗ führe. Ich mache dieſen Vorſchlag, ohne gegen die Gelehrten ſtreꝛ⸗ ten zu wollen. A. Bl. Kunſt und Wiſſenſchaſt 2Kleine Chronik. In dem großen internationalen Wettbewerb für das Freiheitsdenkmal in Trupillo in Peru iſt dem Entwurf des Dresdener Bildhauers Edmund Moeller der Preis zugeſprochen wurde. Im ganzen waren über 100 Ent⸗ würfe eingegangen, aus Deutſchland 50, aus Frankreich 14, die übri⸗ gen aus Italien, Spanien und Belgien. Da ſich in letzter Zeit in Peru ſtarke deutſchfreundliche Beſtreubngen geltend machen, die ſich eine enge Verbindung mit Deutſchland auf geiſtigem und wirtſchaft⸗ lichem Gebiete zum Ziel geſetzt haben, gewinnt dieſer Sieg des Deutſchen eine ganz beſondere Bedeutung. Uebrigens wird das Denkmal Moellers das erſte deutſche Kunſtwerk nicht nur in Peru, ſondern an der ganzen ſüdamerikaniſchen Küſte des Stillen Ozeans ſein. Bisher hatte dort nur die Kunſt der romaniſchen Völker Fuß gefaßt. 6E¹ einen Primelſtrauß 300 gefordert wurden. Für einen Veilchen⸗ topf, der vor dem Kriege wenige Pfennige koſtete, mußte ein Tau⸗ ſendmarkſchein geopfert werden. Palmkätzchen waren wieder in Maſ⸗ ſen vertreten. Dieſenigen, die ein Gärtchen ihr eigen nennen, konn⸗ ten Stiefmütterchen und ſonſtige Erſtlinge des Frühlings zum Ein⸗ pflanzen erſtehen. Die amtlich ermittelten Preiſe lauten für das Pfund: Kartoffeln 60„(60), Weißkraut 340—350(340), Rot⸗ kraut 400—440(400—440), Wirſing 350—360(350), Ro⸗ ſenkohl geſchloſſen 650—750(700), gelbe Rüben 80—120 4 (100), Karotten 80—130(gegen 150), Spinat 400—700 4 (bis 650), Feldſalat 200—800(400—1200), Zwiebeln 50—90 Mark(60—90), Rote Rüben 50—120(80—120), Aepfel 200 bis 550(bis 500), Birnen 300—450„(300—450), Tafelbut⸗ ter 7600—9000„(bis 8800), Landbutter—7800(7800), Eier 390—440(400—450), Kabeljau 1300—1400,(1100), Bratheringe—800„(—800), Hechte lebend 4500(4500), nichtlebend 3000, Barben 4000, Bärſche lebend—4000, nichtlebend 2000(1100), Backfiſche lebend 2000 1(2000), nichtlebend 1500, Weißfiſche 3000%, Hahnen geſchlachtet 3500 1 (bis 4500), lebend—7000, Hühner geſchlachtet 3500—5000 (3500—4500), lebend(Stück) 10—12 000, Tauben lebend das Paar 4000, Gänſe(Stück) lebend 20—25 000„(20—25 000), geſchlachtet 3000 das Pfund, Zicklein 3200 l(3200), Stallhaſen lebend 20—25 000 das Stück. geſchlachtet das Pfund 2800 J. Aus dem Lande * Schwetzingen, 22. März. In Hockenheim ſind in der letzten Zeit acht Fahrraddiebſtähle verübt worden, ohne daß es bisher ge⸗ lang, den Täter ausfindig zu machen. * Erbach i. Odenwald, 22 März Im Tunnel bei Schöllenbach Babenhauſen aufgefunden worden. Der Verunglückte fuhr als Bremſer auf einem Güterzug. Im Tunnel riſſen mehrere Wagen ab. Der Zug fuhr zurück, um die Wagen zu holen. Nach der An⸗ kuppelung rief Zwilling noch:„fertig“. Da das Tunnel mit Kohlengaſen angefüllt war, iſt anzunehmen, daß Zwilling durch Gaſe betäubt wurde und abſtürzte. Ein weiterer Schaffner des Zuges iſt an Gasvergiftung erkrankt. * Gukach, 22 März. Beim Zerſägen einer ausgewurzelten Buche wurde der 20jährige Landwirtsſohn Hans Breithaupt durch den unerwartet umſtürzenden Wurzelboden totgedrückt. * Donaueſchingen, 22. März. Zu dem Einbruch in die fürſt⸗ liche Gruft bei Nendingen wird noch berichtet: Die Gendarmerie hat feſtgeſtellt, daß drei Meßkelche mit Patenen aus Silber, feuer⸗ vergoldet(ein Kelch von 1691, einen neueren Datums), ein Speiſe⸗ kelch mit Deckel, feuervergoldet; zwei Meßkännchen mit Teller, feuervergoldet, vom Jahre 1690; ein Meßkännchen, verſilbert: ein Rauchfaß von Silber geſtohlen worden ſind. Der oder die Täter müſſen mit den Verhältniſſen ganz vertraut geweſen ſein. * Engen, 22. März. Auf dem Friedhof in Weil ſpielten einige Kinder an einem Grabe, als plötzlich der Grabſtein um⸗ ſtürzte und das fünfjährige Töchterchen des Landwirts Simon Mayer erſchlug. Gerichtszeitung Diebſtähle und Anterſchlagungen Ueber einen Monatswechſel von 800 Mark verfügte der ſtud. med. Bruno Graf. Er ſuchte ſich Nebenverdienſt als Ver⸗ treter eines Feuerlöſchapparats und war als ſolcher die halbe Woche tätig. Wochenlang habe er, ſo ſagt er, es nicht zu einem warmen Eſſen gebracht und von Brot und Käſe gelebt. Er iſt der Sohn eines Beamten, der ſein Vermögen dazu verwendete, um eine Tochter ſtandesgemäß auszuſtatten und deshalb mußten die anderen Kinder Entbehrungen auf ſich nehmen. Zum Verhängnis wurde anſcheinend dem Studenten, daß er eine Studentin, Hildegard Gänger, kennen lernte, die im Drange ſich auszuleben, ihre Grund⸗ fätze über Bord geworfen hatte. Das hochentelligente Mädchen hatte in außerordentlich kurzer Zeit ihre Ausbildung zur Lehrerin vollendet, hatte ſich aber von dem Beruf bald angeödet gefühlt und ſich auf das Studſum der Medizin geworfen. Als Dritter trat zu Graf in Beziehungen der Zahntechniker Bruno Geibel ebenfalls wie die anderen einer geachteten Familie entſtammend. Ihre materiellen Nöte brachten die durch ihre Lebensweiſe ſchon moraliſch erſchüt⸗ terten Scholaren auf die Bahn des Verbrechens. Sie begannen zu ſtehlen und befolgten dabei das Syſtem geriſſener Ladendiebe. Zu dreien ſprachen ſie bei Schneidermeiſtern oder großen Maß⸗ geſchäften vor. Anzug anprobieren ließ oder mit einem Stück Stoff vor den Spiegel ging, um ihn ſcheinbar am Körper zu beſichtigen, und während deſſen ſtahl Hildegard von dem Dritten gedeckt ein Stück Stoff. So erbeutete das Kleeblatt in Heidelberg und Mannheim innerhalb weniger Tage Stoffe im Werte von 980 000., die zu guten Preiſen Abnehmer fanden. Ihre Operationen führten ſie aber auch nach München, Stuttgart und Heilbronn. Das Gericht verurteilte Hildegard Gänger zu 5 Monaten, Brund Graf zu 8 Monaten und Bruno Geibel zu 6 Monaten Ge⸗ fängnis. Der Staatsanwalt hatte Zuchthaus beantragt. Kriminalbeamte als Einbrechergehilfen Wegen igemeinſchaftlicher Diebſtähle waren vor der 4. Straf⸗ kammer des Landgerichts in Ham b urg angeklagt der Schmied Bo rmann, die Kriminalwachtmeiſter Johann Stuhrmann und Fritz Mette, die Zimmervermieterin Sofie Meyer und der Arbeiter Robert Thie le. Bormann, ein Spezialiſt auf dem Ge⸗ biete der Schaufenſtereinbrüche, räumte etwa 200 ſolcher Diebſtähle in allen Stadtteilen ein, bei denen er nach Zertrümmern der Schei⸗ ben die Auslagen ausraubte. Hierbei waren die beiden Kriminal⸗ wachtmeiſter und die andern Angeklagten ſeine Begleiter, die ent⸗ weder Schmiere ſtanden, damit B. ſeine„Arbeit“ ungeſtört ausfüh⸗ ren konnte, oder bei der Fortſchaffung der Beute behilflich waren. Natürlich partizipierten ſie auch an dem Erlös für die Beute. Zur Verhandlung ſtanden 6 Schaufenſtereinbrüche an. Die geſtändigen beiden Kriminalbeamten erklärten, ſie hätten ſich auf die Diebereien nur eingelaſſen, weil ſie von ihrem geringen Gehalt im Jahre 1921 ſich und ihre Familien nicht hätten ernähren können. Das Gericht verurteilte Bormann zu 12 Jahren, Stuhrmann und Mette zu je 4 Jahren, die Meyer zu 1 Jahr Zuchthaus und Thiele zu 6Monaten Gefängnis. — Regelmässige Verbindung von Bremen über Southampton, Cherbourg nach New vork durch die prachtvollen amerikanischen Regierungsdampfer NACRHSTE ABTARHRTEN. Qeorge Washingtoen 28. März 2. Mai President Roosevelft.. 4. April 9. Mai Ptesident Arthur I. April 16. Mai Presſdent Fillmore 18. April 21. Mai President Harding 25. April 26. Mai Abfahrt von Soutfiampton und Cherbourg 1 Tag später Verlangen Sie Prospehte und Segellisten Vr. 142 INITED STATES IINES BERLIN W8S MANNHEIM Unter den Linden 1 Hansahaus, D 1. 778 General-Vertretung: Norddeuischer Lloyd, Bremen iſt die Leiche des Eiſenbahnſchaffners Heinrich Zwilling aus Einer beſchäftigte den Meiſter, indem er ſich einen — Frrner — 2 529—esgebeern erreg. ee eoeggSS ro 0eere enee r—eee eeeeee 5 — Donnersiag ben 22. Makz 1925—— L. Walldorf, 20 März. Aus der Gemeinderatsſitzung iſt mitzuteilen: Die Vergütung der Gemeinderäte mit 500 M. pro Sitzung, die Erhöhung der Holzhauerlöhne auf 3500 M. für einen Ster Holz, ein Viertel Wellen und einen Feſtmeter Stammholz, die Erhöhung der Vergütung für das Aufziehen der Kirchturm⸗ uhren auf 20 000., die Zuſtimmung zu einem ortspolizeilichen Erlaß bezüglich des Aushangs von Preisverzeichniſſen in offenen Verkaufsſtellen mit lebensnotwendigen Gegenſtänden. Kleine Mitteilungen In Baden⸗Baden haben ſich die Aufwendungen für Müll⸗ abfuhr, Unterhaltung der Kanaliſation und Straßenreinigung auf einen ungedeckten Jahresbetrag von über 300 Millionen Mark ge⸗ ſteigert; die Gebühren müſſen daher für das laufende Vierteljahr entſprechend geſteigert werden. Es werden auch dann 20 Proz. zu Laſten der Stadt bleiben. Für ſpäter wird die Deckung der vollen Selbſtkoſten aus Gebühren in Ausſicht genommen. In der Freiburger Bürgerausſchußſitzung gab Oberbürgermeiſter Dr. Bender eine längere Aufklärung über die verſpätete Vorlage der Voranſchläge, aus der fol⸗ gende Punkte hervorzuheben ſind: Die Schwankungen der Valuta konnten im Voranſchlag nur in geringem Maße Berückſichtigung finden Die gebotene Sparſamkeit auf dem Gebiete der ſachlichen und Perſonalausgaben werde ſtreng geübt. Die Zahl der ſtädtiſchen Beamten iſt gegenüber dem Jahre 1914 mit 814 und dem Jahre 1920 mit 1027 im Jahre 1923 auf 873 herabgeſetzt worden. Dem⸗ entſprechend ſei auch der Perſonalaufwand geſtiegen und wieder zurückgegangen, betrage aber jetzt nach der Berechnung vom Februar 1923 noch mehr als 4 Milliarden Mark. Das Reich trägt etwa ein Drittel des ſtädtiſchen Aufwandes. Für die Straßen⸗ bahnen und andere Betriebe, die ſich ſelbſt rentieren können und ſollen, ſind keine Staatszuſchüſſe zu erwarten. Die Stillegung der Straßenbahn wird nur im alleräußerſten Notfalle beſchloſſen werden. Der Konſtanzer Stadtrat hat ſich in einer beſonderen Sitzung eingehend mit der Durchführung von Noſtandsarbei⸗ ten in Konſtang beſchäftigt. Vom ſtädtiſchen Tiefbauamt liegen ſechs Pläne zur Herſtellung und Kanaliſation von Straßen vor. Die Ausführung dieſer Pläne würde etwa 100 Arbeiter 8 Monate lang beſchäſtigen. Der Koſtenaufwand iſt nach der Preislage in der zweiten Hälfte des Februar auf 590 297 000 Mk. veranſchlagt, davon entfallen auf Arbeitslöhne 246 648 000 Mk., auf Bauſtoffe, Fuhr⸗ werke, Arbeitsgeräte uſw. 343 639 000 Mk. Ein von der Direktion der techniſchen Werke ausgearbeiteter Plan ſieht die Erweiterung des Hochbehälters von 1200 auf 6000 Kubikmeter Inhalt mit einem Koſtenaufwand von 580 000 000 Mk. vor. Auch vom Hochbauamt iſt Vorſorge getroffen, daß in kürzeſter Friſt mit der Ausführung der Baulücke Ecke Turnier⸗ und Richentalſtraße mit zuſammen 18 Woh⸗ nungen und der Baulücke Ecke Zaſius⸗ und Gartenſtraße mit zuſammen 15 Wohnungen begonnen werden könnte, wobei die Hälfte der Konſtanzer Bauhandwerker für ein halbes Jahr Arbeit finden könnte. Aus den Darlegungen des Oberbürgermeiſters über die neuen Ausführungsbeſtimmungen zu§ 15 der Reichsverordnung über die Erwerbsloſenfürſorge ergab ſich, daß die Zuſchüſſe von Reich und Land höchſtens ein Fünſtel des Geſamtaufwandes decken wür⸗ den, ſo daß die Stadt vier Fünftel aller Koſten zu tragen hätte. Vei dieſen gänzlich ungenügenden Zuſchüſſen ſei Konſtanz ebenſo wenig wie irgend eine andere Stadt im Stande, die zur Finanzierung von Notſtandsarbeiten erforderlichen Summen aufzubringen. Der Stadt⸗ rat beſchloß daher, die Regierung in einer dringenden Vorſtellung auf die Notwendigkeit ſtädtiſcher Notſtandsarbeiten hinzuweiſen und die Leiſtung ausreichender Reichs⸗ und Landeszuſchüſſe zu bean⸗ tragen. Der Strompreis muß mit Wirkung vom 1. März 1923 an erhöht werden, ſodaß ſich für die Verbrauchszeit vom 15. Februar bis 15. März ein Durchſchnittspreis von 900 Mk. für Lichtſtrom und 800 Mk. für Kraftſtrom ergibt. Neues aus aller We Nie verlegen Ein Journaliſt, die Zierde ſeines Standes, war geſtorben. Wo⸗ rauf er ſchnell mit ſeiner Seele gen Himmel fuhr Oben angekom⸗ men, klopfte er an die große Tür. Als ihn Petrus ſah, wurde er ſehr mißtrauiſch und fragte ihn, was er auf Erden geweſen ſei. „Journaliſt!“ ſagte der Journaliſt.„Journaliſt?“ rief Petrus ent⸗ ſetzt und ſchlug die Himmelspforte zu,„ausgeſchloſſen. Wir haben zwar noch ſehr viel Platz, aber einen Journaliſten nehmen wir prin⸗ ipiell nicht auf.“ Na, denn nicht, dachte der Journaliſt und notierte in ſein Notizbuch unter die Rubrik: Höflich⸗ 5 die 1 80 0 5 keit auf der Straße. Dann begab er ſich zur Hölle,, da er — nicht ſein Leben lang in den naſſen Wolken ſitzen wollte Kaunt hatte ihn jedoch der Teufel erblickt, als er ausrief:„Du biſt doch nicht etwa..?“„Journaliſt, allerdings!“ fiel ihm der Journaliſt ins Wort„Journaliſt?“ ſchrie der Teufel, daß die Hölle zitterte,„aus⸗ geſchloſſen! Alles beſetzt!“ Und er ſchlug ihm die Tür vor der Naſe zu. Na, denn nicht, dachte der Journaliſt und begab ſich auf einen unbewohnten Stern, wo er ſich niederkeß. Hier grün⸗ dete er zuerſt einmal eine Zeitung. Und vier Wochen ſpäter hatte er zwei Dauerkarten. Eine für den Himmel und eine für die Hölle. * — Der Zuſtand der ruſſiſchen Eiſenbahnen. Kürzlich tagte das Zentralkomitee der ruſſiſchen Eiſenbahnen, das von der Sowjetregie⸗ rung eingeſetzt iſt, um den ruſſiſchen Eiſenbahnbetrieb zu überwachen. Auf der Tagung wurde ein geradezu bejammernswertes Bild von dem Zuſtand der ruſſiſchen Bahnen entworfen. 70 Prozent des ge⸗ ſamten Betriebsmaterials ſind entweder unbrauchbar geworden oder ſo dringend der Reparatur bedürftig, daß es nur im Falle raſcher Ausbeſſerung weiter verwendet werden kann. Die Ausſicht, daß nach dieſer Richtung etwas geſchieht, iſt indeſſen außerordentlich gering. Auf der Tagung wurde Klage darüber geführt, daß alle Maßnahmen des Komitees zur Ausbeſſerung des rollenden Materials und des Bahnkörpers von der Sowjetregierung ſofort durchkreuzt worden ſind, da angeblich kein Geld für dieſe Ausgabe vorhanden war. Der Bericht iſt deshalb von großer Bedeutung, weil ohne eine ganz gründliche Beſſerung der ruſſiſchen Verkehrsverhältniſſe an die Wie⸗ derbelebung des ruſſiſchen Handels nicht zu denken iſt. — zZu Fuß über den finniſchen Meerbuſen. In dieſen Tagen ſind 12 in Finnland beſchäftigt geweſene eſtniſche Waldarbeiter zu Juß über den finniſchen Meerbuſen nach Reval gekommen. Als die Wanderer vom Leuchtturm aus geſichtet wurden, hielt man ſie für Schiffbrüchige und ſchickte ihnen eine Hilfsexpedition entgegen. Es erwies ſich aber, daß die Eisfahrer wohlauf waren und keiner Hilfe bedurften. Dieſer Vorfall iſt für die in dieſem Winter in der nördlichen Oſtſee herrſchenden Eisverhältniſſe bezeichnend. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7e morgens Füff⸗Temf f 5 8 2 55 0805 deuck pera⸗8 88 Wine 18 4 8 Be⸗ 155— 0—5 58 85 8 Nicht SStürte 8 merkungen Wertheim 2J 13 1J— ſtill dbeeck.“ 0 Königſtuhl 563764.11 5 11 5 8 ſſchw. beier 0 „HFarlsruge. 127 764.6 7 13 2— ſtill ſcolns— aden⸗Baden 213 764.0 6 11—1 Sw leicht ſl. beg.“ 0 illingen7807663 4 12 3 SwW leicht edec!!“ 1 Feldberg. Hof. 1281 652.44 2 5—1 8 ſleicht nebe! 1 adenweilen————————— St. Blaſten—— 2 9 2— ſtill 7 2 Der Einfluß des hohen über Polen lagert, bleibt im weſentlichen erhalten. Kleine Druck⸗ ſtörungen des franzöſiſchen Tiefdruckgebiets haben teilweiſe im Lande Trübung, vereinzelt auch unbedeutend Regen gebracht. Das Wetter iſt für die Jahreszeit ſehr mild. Stärkere Tiefdruckgebiete bewegen ſich ſüdlich Grönland und über dem Eismeer nördlich Rußland, ohne vorderhand Einfluß auf unſer Gebiet zu gewinnen. Vorausſichtliche Witterung für Freitag bis 12 Uhr nachts: Zeit⸗ weiſe heiter, meiſt trocken, ſehr mild. — Drucks, der jetzt in ſeinem Zentrum el und Industrie Reichsbankausweis vom 15. März Vermögen(in 1000 Mark) gegen die gegen die Vorwoche Vorwoche Metallbestand... 1474165 399824] foten ander. Sanken 204988 43 226 darunter Gold.... 1004832—- 1Weonselu. Soheck 2100 621 007 + 66 152275 P u. zwar Goldkassen- disk. Sohatzanw. 3755 736 583 239 405531 bestände 929 880— 1 Tombarddariehen 11236946— 16652401 Wertpaplerbestand 1396 270 173880 Golddepot(unbelast.) 8 Sonstig Vermögen 264673 547 + 65 189344 b. d. Bank v. England 64952(unver.) Relchs- u. Darlehens- kassen-Sohefne 787 781 437 + 54635320 Vorbindliohkeiten. Arundkapital. 180000(unver.) J Reichs-.Staatsgth.297 527779+ 63981 776 fücklagen 12/2061 Tunver.) Privatguthaben 1673884 736— 64737 084 Rotenumlauf.. 4272511 423 401 255255 Sonst. Verbindilonk. 678885 701+- 8757032 Die Inanspruchnahme der Reichsbank hat sich während Zweiten Märzwoche in beträchtlichem Umfange fort- gesetzt. Jedoch ist die Zunahme der Anlagekonten, wie der Bankausweis vom 15. ds. Mts. zeigt, nicht unwesentlich geringer als in den letzten fünf Bankwochen. Die ge- samte Kapitalanlage stieg um 289,1 Milliarden A4 auf 5869 Milliarden 4. Von dieser Erhöhung entfielen 66,2 Milliarden auf Handelswechsel und 239,4 Milliarden A auf Reichsschatzanweisungen; die Lombardforderungen gingen um 16,7 Milliarden zurück,. Da die neu beanspruchten Kreditbeträge der Bank in Zahlungsmitteln entzogen wurden, blieb der Bestand der kfremden Gelder fast unver- ändert; er weist eine kleine Verminderung um 0,8 Milliar- den auf 1971,4 Milliarden 1 aus. Der Neubedarf an Banknoten war zur Monatsmitte stärker als in der ersten Märzwoche. Die Banknoten- ausgabe mußte um weitere 401,3 Milliarden 4 auf 4272,5 Milliarden erhöht werden. Der Umlauf an Darlehns- kassenscheinen ging demgegenüber um 0,3 Milliarden auf 12,6 Milliarden 4 Zzurück. Die Darlehnskassen des Reichs dehnten ihren Darlehnsbestand in der Berichtswoche um 54, 2. Milliarden 4 auf 800,5 Milliarden ½ aus und führten einen diesen Neu- ausleihungen entsprechenden Betrag an Darlehnskassen- scheinen an die Reichsbank ab. Infolgedessen haben sich die Bestände der Bank an solchen Scheinen unter Berücksich- tigung des erwähnten Rückgangs im Umlauf um 54,5 Mil- Harden A auf 787,8 Milliarden% vermehrt. der ine Festmark-Bank Unter der Firma Deutsche Festmarkbank G. m. b. H. ist in Berlin ein neues Bankunternehmen mit einem Stamm- aktienkapital von 100 Mill. 4 und einem Garantiekapital von 110 000 Festmar k gegründet worden. Die Bank will sich zunächst der Verzinsung wertbeständiger An- leihen widmen und dem kurzfristigen wertbeständigen Anlageverkehr dienen. Die Leitung übernimmt der bisherige Präsident des Landesfinanzamtes Hannover, Bar- tel, der frühere Leiter und Gründer der Braunschweigischen Staatsbank. Hinter der Gründung stehen große Versiche- rungsunternehmungen und Kreise der Landwirtschaft und Landeskultur. Dampfkesselfabrik vorm. Arthur Rodberg.-G. in Darmstadt Nachdem wir über die.-V. und die von dieser be- schlossene Kapitalerhöhung bereits berichtet haben, entnehmen wir dem Geschäftsbericht noch, daß die in An- grifk genommenen Erweiterungsbauten naturgemäß auf die Gesamterzeugung störend einwirkten. Es sei aber doch mög- lich gewesen, die gleiche Tonnenzahl zu erzeugen wie im Vorjahr, trotzdem man in den ersten Monaten auch unter der bekannten Materialknappheit außerordentlich zu leiden hatte. Die Abwicklung einer Reihe von Festpreis- geschäften aus der ersten Jahreshälfte war auf das Er- gebnis nicht ohne Einfluß. Der Bruttogewinn belief sich mit dem in Werk II in Kaiserslautern erzielten Gewinn in Höhe von 443 288 auf 29 299 663, dem einschließlich 4 224 739% Abschreibungen 24 928 389% Unkosten gegenüberstanden, 80 daß sich zuzüglich, 323 591 Vortrag ein Reingewinn von 4 694 866 Argibt, Woraus bekanntlich 40% Di vi- dende auf die Stammaktien, davon auf die jungen.8 Mill. für 6 Monate, und 69“% auf die Vorzugsaktien verteilt und 380 866 vorgetragen werden. Die Bilanz verzeich- net die Kreditoren mit 60,43 Mill. A, die Akzeptverbindlich- keiten mit 1,70 Mill,, andrerseits die Debitoren mit 31,74 Mill. A4. und die Vorräte mit 42,70 Mill. 4. Die Kapital- erhöhung um.80 Mill. Aι zum Erwerb von Geschäftsanteilen der Maschinenbauanstalt und Dampfkesselfabrik.-G. Darm- stadt vorm. Venuleth& Ellenberger und Göhrig& Leuchs wurde durchgeführt. In das neue Geschäftsjahr wurde ein erheblicher Auftragsbestand übernommen, der den Betrieben für den gröberen Teil des Jahres ausreichende Beschäftigung gewährt. * Erweiterung des Scheidemandel-Konzerns. Der Scheide- mandel-Konzern veröffentlicht ein Communiqué, wonach er zwecks Zusammenfassung eines Teils seiner Auslands- und Spezialinteressen mit dem Liebig-Konzern und seinen ausländischen Freunden Fühlung genommen hat. Die eigentlichen industriellen und organisaforischen Ziele werden zwar nicht genannt, wohl aber die Bankver- bindungen, die für die Durchführung hinzugezogen wur⸗ den, nämlich die Dresdner Bank, die Kommandite der Dresdner Bank Poehl& Gutmann in Amsterdam, die Bank- häuser Mendelssohn& Co. und Hugo Oppenheim& Sohn in Berlin.* „Badenia“.-G. für Verlag und Druckerei, Karls- ruhe i/B. Pie Gesellschaft beantragt eine Kapitalerhöhung um 3,5 Mill. Stamm- und 0,5 Mill. Vorzugsaktien auf 5 Mill. A. * Das Bankgewerbe für Erhöhung des Pfandbrief- umlaufes. Der Ausschuß für Hypothekenwesen des Central- verbandes für das Bank- und Bankiergewerbe hat an das Reichsjustizministerium eine Eingabe gerichtet, in der er fordert, die Grenze des Pfandbriefumlaufes der Hypotheken- banken, die nach 8 7 des Hypothekenbankgesetzes den 15- fachen Betrag von Aktienkapital und Reserven erreichen darf. auf das 30 fache zu erhöhen. Die Notwendigkeit dieser Erweiterung ist von uns wiederholt betont worden. Schwie- rigkeiten dürften dem kaum enigegenstehen, da der Pfand- briefumlauf seine eigentliche Deckung in einem von Staats Wegen kontrollierten Hypothekenbestand findet und da ferner der 15 fache Satz seinerzeit ziemlich willkürlich als Er- fahrungssatz gewählt worden war. Verhandlungen sind bis- her noch nicht eingeleitet worden. Börsenberichie Frankfurter Wertpapierbörse * Frankfurt, 22. März. wieder die Umsatztätigkeit am Devisen- und Notenmarkt. Der Dollar verkehrte mit 20 850—20 900. Im Effekten- verkehr von Büro zu Büro sind die Aufträge außerordent- lich geringfügig. Die Tendenz sah etwas freundlicher aus, wenn gleich sich die berufsmäßige Spekulation im Hinblick auf die Nähe des Ultimos Zurückhaltung auferlegt. Die Geld- verhältnisse, die zwar eine Erleichterung erfahren haben, sind freilich noch dazu angetan, um eine allgemeine Er- holung der starr gewordenen Effektenkurse zu begünstigen. Drahtb.) Sehr ruhig War. Der Notenumlauf der zweiten Märzwoche hat für die Reichs- bank eine starke Beanspruchung gebracht. Dies gab Anlaß, daßß sich die Geschäftsunlust eher verstärkte. Einige Nach- lrage herrschte nach Industrieaktien, doch hielten sich die Umsätze in engsten Grenzen. Von Montan- apieren waren Deutsch-Lusemburger gesuchter, Otavi- Minen 160 000, Zolltürken 28 225, Diamond Shares 125 000. Man nannte ferner Benz 13 000, Elberfelder Kupfer 8750, Entreprise 97 000, Inag 13 500, BroWw˖n BOveri 7500, IUIfa 8000. Deuisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 22. März. Es notierten am hiesigen Platze(alles Mittelkurse): New Tork 20875(20875), Holland 8245(8240), London 98000(08000, Schweiz 3850(3850), Paris—(—), Brüssel——), Italien 1030(1050), Prag 620(620). Die Mark kam mit 0,0048 Cents aus New Vork, wWas einem Dollarkurs von 20 825 entspricht. Das Geschäft am hiesi- gen Platz war ruhig. Englische Pfunde, die heute morgen bis zu 67,75 in Paris heruntergegangen sind, waren heute Mittag mit 70,50 gesucht. Frankfurter Notenmarkt 22 März. geold Brief Geld Brlef Amerikanische NMoten 20925.— 21075.—Desterr.-Ungar., alte—.——. Belgiscge 1214.— 12286.— forwegischs.. 369).— 3760.— Dänlsche 3915.— 3935.—] Rumänfsohe 94.50 97.5⁰0 Englisohe 97500.- 98500.-Spanische 3175.— 3245.— Französisce 1401.— 1416.— Schweizer. 3300.— 3870.— Holländische 8165.— 8235.— Sohwedisoche.. 5500.— 5500.— Itallenische. 100f.— 1016.— Tschecho-SOVax. 603.— 623.— Oesterreich abgest. 28.30 29.80 J Ungarische— Frankfurter Devisen * Frankfurt, 22. März.(Drahtb.) Der Frühyerkehr, brachte nur geringe Veränderungen. Devise Paris fest auf die Stützung des französischen Franken vonseiten der Gläubiger von Frankreich. Devise Italien mäßig anziehend. Die amtlichen Notierungen zeigen wieder mäßige Ab- schwächungen. Sonst vorwiegend behauptet. Im freien Frühverkehr wurden folgende KRurse genannt: London 98 000 (98 000), Paris 1435—41440(1420), Brüssel 1160(1250), New vork 20 850(20 875), Holland 8250(8242), Schweiz 3875 (3852%), Italien 1050(1032%). Amtlioh 0. 21. b. 21.. 22. 3..] Amtlion 6. 21. 3. 21. n Holland., 3226 3268 8221 8263 forwegen. 3772 3796 3765 3781 Belglen.. 1192 1195 1246 1253 Sohweden 5538 5563 5544 5568 London. 97779 98270 97755 98245Helsingfors 5 61.64.63.86 Parlis... 1389 1396 1416 1423[Mew-Vork. 20835 20939 2 20927 Sohwelz.. 3835 3854 3342 3352 Wꝛen, abg.. 28.73 28.87 28.80 28.94 Spanlen.. 3214 3230 32186 3233 Zudapest.34.38.53.56 Itallen.. 1012 1017 1021 1035 Fraggg 618 62¹ 516 6²¹ Dänemark, 3972 3992 3990 4010[Agram—.—.— Berliner Devisen Amtlioh G. A. B. A Amtilon 6. A. B. A. 6. 22. 3. 22 Hollanct.. 3221 6235 9221 Paris... 1385 1392 1408 1416 Buen.-Alres 7693 7731 7693 7731 Sohwelz. 3850 3389 3847 3987 Brüssel. 1192 1187 1244 1250] Spanlen.. 3217 3233 3214 3235 Christlania 3792 3812 3765 3761] lapan.. 9975 10025 9975 10025 Kopenhagen 3930 3999 3999 4020 Rio de Jan. 2236 2305 2304 2315 Stookholim. 5543 5571 5546 5573] Wien abg., 28.89 29 05 28 93 29.03 Helsingfors.67.70 564.67 Prag 618 621 617 62¹ Itallen. 1009 1014 1024 1030 Sudapest.50.70.54.58 London. 97755 98245 97755 9845 Sofla.. 134.68 135.34 139.15 139 95 New-Vork. 20847. 20952 20880 20961] Jugoslavlen 211.37 213.53 214.21 215.29 Waren und Härkte Mannheimer PFroduktenbörse m. Mannheim, 22. März.(Eig. Bericht.) Die Stimmung an der heutigen Börse war sehr ruhig. Man nannte Weizen mit 93—95 000 l, Roggen mit 85—87 000, Gerste mit 73—78 000, inländischer Hafer, je nach Quali⸗ tät, 50—70 000, ausländischer Hafer mit 95 000, Mais, Mixed mit 92 000 und Plata mit 102 000 A, alles die 100 kg bahnfrei Mannheim. Futtermittel verkehrten ebenfalls in ruhiger Haltung. Weizenkleie kostet 38—42 000„ die 100 kg ab süddeutschen Mühlenstationen. Von Rauh- kutter wird Luzerne Kleeheu mit 50—52 000, Wiesenheu mit 44 000, Preß-Stroh mit 39—40 000 und gebundenes mit 35—36 000„ die 100 kg bahnfrei Mannheim offeriert. Für Mehl, Basis 0, verlangen unsere Mählen 170 000, Während aus zweiter Hand Angebote zu 140 000 vorliegen. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenborse per 100 kg waggonfrel Manrheim, ohne Sack netto Kasse Preisnotierungen vom 22. März 1923 Welxen 95000——[Wiesenheu, lose 440⁰⁰—— 1 ausländischer——— Rotkleeheu——— Roggen—— Luzerne-Klecheu 50000— 52000 Brau derste 75000—82000 Press-Stroh 39000—40000 Hafer(Inländlscher) 50000—70000 Gebundenes Stroh 35000—36000 „(ausländlscher) 90000—95000 Slertreber 45000.—50000 Nals, delbes(mit Sabk) 95000—105000 Welzenmehl Sper.0 Mubfenpr 170000— Erbsen Unländlache) Welzenklele mit Sack Verteilungspreis vom 19. bis 22. März: Hafer 75 000„l, Mais 80 000. Tendenz: ruhig, Mehl zweithändig 135 000 bis 140 000 l. Mannheimer Viehmarkt Zum Viehmarkt am 22. März wurden aufgetrieben: 23 Kälber, 61 Schafe, 145 Schweine, 520 Ferkel und Läufer. Kälber: 2. Kl. 240—.260 000 4, 3. Kl. 230—240 000, 4. Kl. 230—240 000 1, 5. Kl. 220—230 000„; Schafe: 1. Kl. 100—110 000., 2. Kl. 100—110 000, 3. Kl. 90—100 000, 4. Kl. 85—90 000, 5. KI. 70—80 000; SchwWeine: 1. Kl. 270—280 000 ½, 2. Kl. 270—280 000 4l, 3. KlI. 260—270 000, 4. Kl. 250—260 000, 5. Kl. 250—260 000 6. Kl. 250—270 000; Ferkel und Läufer 60—140 000 4. Marktverlauf: mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit Schweinen mittel- mäbßig, mit Ferkel mittelmäßig, geräumt. Die Preise sind Marktpreise für nüchtern gewogene Tiere und schließen sämtliche Spesen des Handels ab Stall für Frachten, Markt- und Verkaufskosten, Umsatzsteuer, so- wie den natürlichen Gewichtsverlust ein, müssen sich also wesentlich über die Stallpreise erheben.— * Vom Wachsmarkt. Die Verkehrsverhältnisse haben sich gegenüber der Vorwoche im Gebiet von Rhein und Ruhr durch organisierte Autotransporte gebessert. Die Grund- preise sämtlicher Produkte sind auf den Auslandsmärkten gestiegen und ist die Tendenz weiterhin fest. Im Großhandel galten für unverzollte Ware ab Lager Köln, Hamburg und Nürnberg folgende Preise bei einem Dollarkurs von 20000 bzw. einem Pfundkurs von 100 000: Paraffin, weiße Tafel- Ware 50/52 Gr. C.(andere Grade entsprechend) 1500—1530 Carnaubawachs, fettgrau 8500—8700 1; Carnaubawachs, courantgrau 8300—8500; Bienenwachs, je nach Her- kunft 9600—9800„; Japanwachs, Originalmarken 6900 bis 7200 4; Rindertalg, prima hellfabrige Ware(geringere Ware entsprechend) 4300—4400. Verzollte deutsche Veredelungs- Ware: Carnaubawachs, gebleicht 4800 ½; Carnaubawachs- Rückstände 4600; Ceresin, weiß 54/½56 Gr. C. 2370 l: Ceresin, naturgelb 54½6 Gr. C. 2350, alles per kg. Der gegenwärlige Zoll beträgt für Paraffin, Carnaubawacks und Bienenwachs 526, für Japanwachs 789. per kg. F. ͤ · Herausgeber, Drucker und Verleger: Drucker 0 i General⸗Anzeiger, G m b., Mounzeim 6 33 Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Berantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil? Kurk Fiſcher; für das Fenilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Wiliy Müller: für Handels⸗ nachrichten, Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel, — —̃— — —— „Dienſtwohngebäuden mit SHhoſſer Rolladenlieferung öffent⸗ lich zu vergeben. Zeich⸗ in Rruchsal, beſt. aus maſſiv. Wohnhaus, Nußfl., 1 Autoraum und gca. 1000 qm Obſtgarten Karlsruhe. E⁊⁊7 Manuheimer Seneral· Anzeiger. ¶Abend · Ausgabe) Donnerstag, den 22. März 1923 4. Seile. Nr. 138 Georg Freiberg Roman von Igna Maria 42(Nachdruck verboten) (Fortſegung) Kathrine ging durch die abendſtillen Straßen nach Hauſe. Jetzt wußte auch Georg, was Liebe war, bisher hatte er ſie nicht gekannt. Laß ſie ihm nicht zum Leid werden, betete ihr Herz, es tut ſo bitter weh, wenn die erſte Liebe enttäuſcht. Er ſoll nicht ſolche Stunden erſeben, wie ich ſie durchkämpft habe. Warum konnte er mich nicht liebenswert finden? Hätte er mich geliebt wie jene, wie glücklich wäre ich geworden! Was für ein hartes Geſchick, das den Menſchen nur Weh zufügt und ſie nicht glücklich werden läßt Sie durfte nicht mehr grübeln, wollte ſie ſich nicht elend machen. Georg mußte für ſie tot ſein. Wollte ſie denn ewig der verlorenen Jugendliebe nachtrauern und ſich weiter abſperren, wie ſie es bisher getan? Mancher gute, grundehrliche Burſche war ihr von Herzen zugetan—— Sie wollte wieder jung ſein mit den andern. Hier war ihre Heimat, hier würde ſie leben, hier einen Haushalt haben. Am näch⸗ ſten Sonntag wollte ſie wieder zum Tanzboden gehen, dem ſie ſeit Jahren fern geblieben; dann wußten die Burſchen, ſie denkt nicht mehr an den Georg Freiderg. * Georg ahnte nichts von alledem, er durchlebte die Tage wie ein Traumwandler, lernte, aß und ſprach mit den Kameraden, genau mie früher, aber ſein Herz wußte nichts davon. Sein Denken und Fühlen lebten in Goarshauſen. Stundenlang ſpazierte er des Abends allein, ging nicht mehr zur Kneipe, ſaß nicht mehr im Garten bei Liſettchen, arbeitete nicht mehr des Abends, verträumte in ſeliger Selbſtvergeſſenheit Tage und Stunden und wachte erſt auf, wenn er das Schiff beſtieg, um nach Goarshauſen zu fahren. Das mußte ſelbſt dem Harmloſeſten auffallen, und ſchließlich wußte das ganze Technikum: Freiberg iſt verliebt, und hatte einen Heidenſpaß daran. Aber keiner ahnte, wer die Herzallerliebſte war. „Freiberg kommt nie mehr des Abends zu uns,“ ſagte Liſettchen zu Baret, der jetzt auf Georgs Platz in der Laube ſaß.„Ob er nicht zufrieden war bei uns?“ „Ein komiſcher Kauz, der Freiberg, die Babett hat mich ſchon man mit ihm ſpricht, iſt er immer abweſend. Der Freiberg iſt verliebt!“ „Verliebt—?“ Liſettchen wurde blaß,„verliebt?“ „In wen, das weiß kein Menſch, vielleicht in die Loreley! Jch habe ihn oft beobachtet, er rennt allein umher, man ſieht ihn nie mit einem Mädchen.“ „Dann iſt er auch nicht verliebt!“ „Doch, Sie müßten ſeine Augen ſehen. So glücklich, ſo welt⸗ fern. Ich ſage Ihnen, er iſt verliebt!“ Rentloff fragte nach Freiberg und Liſettchen erzählte ihm von Barets Vermutungen. „Das könnte vielleicht der Grund ſein. Ich habe ihn immer für einen vernünftigen Menſchen gehalten, nun macht er die Eſels⸗ dummheit und verliebt ſich. Na, der ſegelt rein bis über beide Ohren.“ Liſettchens Fröhlichkeit ſchwand, dem Varet hatte ſie nicht ge⸗ glaubt, wenn aber Rentloff es ſagte— Eines Tages ſah ſie Georg in der Rheinpromenade, er ging an ihr vorüber, ohne ſie zu be⸗ merken. Da ſprach ſie ihn an.„Herr Freiberg, weshalb laſſen Sie ſich nie mehr blicken?““ Er ſchrak auf.„Fräulein Liſettchen, Sie haben mich vermißt? Weshalb ich nicht mehr komme? Ich weiß es nicht. Ich werde wiederkommen, gewiß.“ Ueber Liſettchen kam ein kindiſcher Trotz. ſeien verliebt. Nun glaube ich es.“ „Wenn er es ſagt, muß es wohl wahr ſein,“ grüßte und ließ ſie ſtehen. Sie ſtarrte ihm entgeiſtert nach, ſank auf eine der Bünke nieder und weinte. Georgs Zorn war verraucht. Wie häßlich von ihm, das Liſett⸗ chen ſo abzufertigen. Weshalb wurde er aufgebracht, wenn ſie ihm Barets Geſchwätz erzählte? Mit raſchen Schritten eilte er zurück, traf ſie noch auf der Bank, die Hand vor den Augen. Beim Näher⸗ kommen machte ſie Miene, davonzulaufen, ſein Wort hielt ſie zurück. Er ſah, daß ſie geweint hatte, die Tränen hingen an den Wimpern. Das entwaffnete ihn ganz. „Liebes Fräulein Liſettchen, verzeihen Sie mir. Ich war un⸗ gezogen, es tut mir ſehr leid. Bitte, ſagen Sie, daß Sie nicht mehr böſe ſind.“ „Nein,“ ſie lächelte unter Trämen. „Baret ſagt, Sie „Es war häßlich von mir. Ich war traurig, daß Sie gar nicht mehr zu uns kommen. Vater hat ſchon gefragt, ob ich gegen Sie ungezogen geweſen ſei?“ „Gewiß nicht, wehrte er erſchrocken ab.„Sie haben keine Schuld. Ich weiß es ſelbſt nicht und könnte Ihnen keinen Grund angeben. Ich hatte lediglich das Bedürfnis, allein zu ſein.“ „Ich weiß, Sie gehen nie mehr zur Kneipe. Auch Herr von Rentloff fragte nach Ihnen, er meinte auch,“ ſie brach ab und errötete. „Ich ſei verliebt,“ vollendete er ruhig.„Nun, wenn ein jeder ſo regen Anteil an meiner unwichtigen Perſönlichkeit nimmt, ich bin es wohl, und deshalb meide ich die Menſchen, weil ich es haſſe, von der Neugier ausgefragt zu werden, von der plumpen Vextrau⸗ lichkeit gute Lehren, von der Taktloſigkeit verletzende Späſſe zu hören. Das iſt es.“ „Fürchten Sie das auch von mir? Ich hätte Sie nie mit Fragen gequält, nicht mit Anteilnahme beläſtigt. Daß ich vorhin ſo häßlich wurde, war nur der verletzte Stolz, weil Sie an mir vurübergingen.“ „Ich komme wieder,“ verſprach er,„aber nur, wenn Baret nicht in der Laube ſitzt. Grüßen Sie Ihren Vater, und ich darf Sie wohl nach Hauſe begleiten?“ Mit freudigem Aufleuchten in den Augen nahm Liſettchen an. Fröhlich ſpazierten ſie durch die Straßen bis vor Vaters Haustür. „Auf Wiederſehen!“ grüßte er und ging den Weg zurück. Liſettchen traute ſich nicht, ihn hereinzubitten, ſo brennend gern ſie es auch getan hätte. Alſo hatte man ſich nach ihm erkundigt. Wie egoiſtiſch wird man, wenn man liebt. Früher war er dankbar, wenn er bei Fer⸗ dinand Rentloff verkehren durfte. Heute dachte er nicht mehr an ihn. Seine Bücher lagen in ſeinem Schrank, wie oft hatte er ſeine Gaſtfreundſchaft genoſſen, und nun—? Am ſelben Abend noch ſchellte Georg an der Rentloffſchen Villa.„Ich komme, mein ſeltſames Benehmen zu entſchuldigen, obwohl ich nicht einmal eine ſtichhaltige Entſchuldigung dafür wüßte.“ Rentloff ſchüttelte ſeine Hand.„Lieber Freiberg, das war ausgemacht, daß Sie nur dann zu mir kommen, wenn Sie den Wunſch haben, mit mir zu plaudern. Sie waren jedenfalls mit anderen Dingen beſchäftigt. Ich freue mich, daß Sie gekommen ſind, wenn Sie mögen, trinken wir zuſammen eine Flaſche. Etwas beſonderes: Liebfrauenmilch!“ Fortſ. folgt.) gefragt,, er erſcheint auch nicht mehr auf der Kneipe, und wenn Ich kann Ihnen gar nicht böſe ſein. Seifenpubvei ist sparsam im Gebraueh und biltig. AtrteiNtoertegeretres. 504 MENRKEAT& cis., oussRiDong Hochbauarbeiten Für die Herſtellung v. zwei Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, hekanntzugeben, daß unser langiahriger Mitarheiter Herr Drehermeister Aann Hechte im Alter von 65 Jahren, nach einem Leben treuer und vorbildlicher Pflichterfũllung heute vormittag ver- schieden ist. e 8 Dreizimmerwoh⸗ Anſtreicher⸗ Jnſtallations⸗ u. Tape-⸗ Zierarbeiten ſowie die nungen, Bedingnisheft u. Arbeitsbeſchriebe an Werktagen v.—12 Uhr Einſicht; dort auch Ab⸗ gabe der Angebotsvor⸗ drucke. Angebote ſind mit entſprechender Auf⸗ ſchrift verſchloſſen, poſt⸗ frei bis längſt. Sams⸗ tag, den 24. März d.., vorm. 10 Uhr bei uns einzureichen Zuſchlags⸗ friſt 3 Wochen 47 Mhm, 12 März 1923. Bahnbauinſpektion 2. Seim Andenken werden wir stets in Ehren hallen. 2118 Mannheim, den 22. Mürz 1923. Die Firmen: J. Münam Mten f..l. H. Kom.-Ges., Iuind a Hübner f. m..l. kun Iebel ½ſtöckig, bezb. Laden, ezb. erweiterungsf. Fa⸗ britgeb. mit 130 qm Für die vielen Beweise wohliuender Anteilnahme an dem herben Schicksals- schlage, der mich und meine lieben Verwandten getroflen hat, sage ich Allen, insbesondere Herrn Kirchenrat v. Schoepfler für seine trostreichen Worte, sowie Herrn Direktor Eisen, Ange- stellten und Arbeitern der Pirma und samtlichen Vexreinen meinen tieſgefühlten Dankr. 2788 ſofort preiswert zu 5 unter F. K. 4179 anm Rudolf Mosse, Neues Herrenrad umſtändeh. zu verk. bei Sonnet, Eiſenſtr 5g, ffau Anna Leutz WWVe. EIcenterpresse 175 ts Druck, ſofort ab Laſer B8392 zu verkaufen (unbeſetztes Gebiet). Engel& Biermeyer Maſchinenfabrik und Eiſengießerei, Hagen k. Weſtfalen. Iu verkaufen: „Flelar Motore Ca. 4000 KMg. Hadieisen Jager. E 3, 7. 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