2— Montag, 26. März Bezugspreiſe: In mannheim und umgebung frel ins gaus und durch die poſt ohne Seſtellgeld monatlich Mark 6odo.— halbmonatlich Mark 3000.—. nachforderung vorbehalten. poſtſcheckkonko Nr. 17890 farlsruhe.— Haupt⸗ geſchäftsſtelle Mannheim, E 6. 2.— Seſchäfts⸗nebenſtelle Reckarſtadt, Waldhofſtraße Ur. 6. Lernſprecher nummer 7041, 7032, 7943, 704a, 7035. Celegramm-Nòreſſe: Generalangeiger mannheim.— Erſcheint wöchentlich zwölfmal⸗wͤlw„„. Mittag⸗Ausgabe eimor Genoml“ 5 4 Anzeigenpreiſe: sei vorauszahtung die kl. Zeiſe Mk. 600.— 8 Stellengeſ. u. Samil.⸗Anzeig. aus Mannheim ermößigte preiſe RNeklamen Mk. 2400.—. Annahmeſchl.: Mittagbl. vorm. 8¼ Uhr, Abendbi. nachm. 2½ Uhr. Für Anzeigen an beſtimmten Cagen, Stellen u. Nusgab. wird keine berantwort. übern. höh. Gewalt, Streiks, Setriebsſtörung. uſw. berechtig. zu keinen Erſatzanſpr. Verkaufspreis M. 120.— 1923— Nr. 143 ſür aus gefall. od. beſchrünkt. us gab. od. f. verſp. Nufnahm. v. Anzeig. flufte. d, Fernſpr. oh. Sewähr. Serichtsſt. Mannheim Beilagen: Der Sport vom Sonntag. Aus der Welt der Technilk. Geſetz u. Necht. Modezeitung. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗Jeitung u. Mannheimer Muſik-Zeitung Ein neuer franzöſiſcher Kurze Aeberſicht Nach einer Meldung der Agence Belge wird die bisherige Rege⸗ lung, wonach Erzeugniſſe beim Eintritt nach Deulſchland einem Zoll von 10 Prozent unterliegen, abgeſchaffi und der deutſche Zolltarif vom 25. März ab wieder in Kraft geſeizt. * Die Liller Bereinigung der Kohlenhändler hat feſtgeſtellt, daß in Nordfrankreich Kohlenmangel eingetreien ſei, ſodaß viele Jabriken ſtillgelegt werden müſſen. * Poincare wird noch vor den Oſterferien in der Kammer ausführ⸗ liche Erklärungen über die Beſetzung des Ruhrgebiets abgeben, auch wenn zu einer großen Debatte über die eingebrachten NReſolufionen keine Zeit mehr ſein ſollte. 4 Zwiſchen Verkalle und Bracht wurde ein 27jähriger Deukſcher von den Franzoſen erſchoſſen. * In Wetter a. d. Ruhr iſt ein franzöſiſcher Kotrporal erſchoſſen worden. Einzelheiten über die Tat fehlen. * Iwiſchen Vorhalle und Vollmarſtein iſt eine Unker führung der Eiſenbahnſtrecke geſprengkt worden. Die Franzoſen verhaf⸗ kelen den Amimann von Vorhalle und eine Anzahl Einwohner. Muſſolini hat am Sonntag die Botſchafter Deutſch⸗ lands und Frankreichs empfangen, die ihm den Slandpunkl ihrer Regierungen zum Kuhrkonflikt darlegten. — n.———— Ein unmöglicher Fahlungsplan Das„Echo de Paris“ lehnt das Londoner Zahlungsſtatut als Grundlage für die Neuregelumg der Reparationen ab und befürwortet einen Zahlungsplan, wonach die deutſchen Ver⸗ pflichtungen zu bemeſſen wären: 72 1. Nach den für den Wiederaufbau der verſchiedenen in Betracht kommenden Länder erforderlichen Summen. Teil der Reparationen wäre mit einer Priorität auszuſtatten 2. Nach dem Betrag der engliſchen Schulden bei den Vereinig⸗ ten Staaten zuzüglich des Betrages der franzöſiſch⸗dalteniſchen Schulden bei England und Amerika. 3. Nach der Höhe der Beſatzungskoſten, die auf Grund einer erſten Hypothek zu erheben wären. Wenn ſich ſpäter engliſche und amerikaniſche Finanzmänner finden, die den alten Streit über die deutſche Zahlungsfähigkeit wie⸗ der aufnehmen, würde Frankreich nicht mehr Gefahr laufen, die Koſten dafür zu tragen, aber es würde auch kein Grund mehr vor⸗ liegen, auf dieſen Streit wieder zurückzukommen. Desgleichen wäre eine gefährliche Kontroverſe über die alliierten Schulden, wovon Frankreich noch recht viele Schwierigkeiten erwarten könnte, wenn es ihr freien Lauf ließe, ein für allemal beſeitigt. Eine derartige Löſung bedürfe zur Ergänzung der vorübergehenden Unzuſtändig⸗ keitserklärung der Reparationskommiſſion. Die Regierungen müßten ſelbſt die neue Regelung übernehmen und in großen Zügen feſt⸗ ſetzen. Die Kommiſſion würde dann mit der endgültigen Jormulie⸗ rung und der praktiſchen Durchführung ſich zu befaſſen haben. Ablehnung der römiſchen Vorſchläge Die Entſchließung des römiſchen Kongreſſes der internationalen Handelskammern wird in Paris als eine rein platoniſche 2 2 dgebung von Leuten bezeichnet, die ſchöne Grundſätze ver⸗ treten, aber ſelbſt nicht zum Zahlen bereit ſeien. Die Meldung der „Tribuna“, daß amerikaniſche Finanzleute bereit ſeien, Frankreich ſofort 26 Milliarden Goldmark auszuzahlen, falls es ſich damit zufrieden gebe, wird am Quai d Orſay als„ſchlechter Witz bezeichnet. Reine Jahlungen an fremde Mächte Der Reichsfinanzminiſter weiſt erneut darauf hin, daß die Zahlung von Steuern, Zöllen und ſonſtigen Ab⸗ gaben, ſowie von Geldbeträgen. die als Abgaben von anderen als nach den deutſchen Vorſchriften zuſtändigen Stellen gefordert werden, an die Beauftragten oder Einrichtungen einer fremden Macht mit Gefängnis oder Zuchthaus bis zu fünf Jahren, ferner mit Geld⸗ ſtrafen und dem Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte beſtraft wird. Die Franzoſen in Baden Am Fiſchmarkt in Offenburg iſt von den Franzoſen eine Be⸗ e angeſchlagen, daß Arbeiter, die Kohlen verladen, geſucht werden. Als Lohn werden 800 M. pro Tonne gewährt. — Bei einer Durchſuchung des Gaſthauſes zum Anker wurde der Wirt und drei Bauſchloſſer verhaftet und in den Gaſthof zu den Drei Königen verbracht Zwei weitere verhaftete Arbeiter wurden alsbald wieder auf freien Fuß n der Angelegenheit des Bürgeemeiſters von Win 10185 wird leht Leriche daß der Bürgermeiſter gar nicht ver⸗ haftet geweſen ſei, ſondern nur von den Franzoſen, da er nicht in Appenweier gerade anweſend war, in einem Auto beigeholt worden iſt Nach einer andern Meldung ſoll ſich der Bürger⸗ meiſter unter dem Zwang der Franzoſen damit einverſtanden er⸗ klärt haben, die geforderken Räume am Bahnhof zur Verfügung zu ſtellen und auf Koſten der Gemeinde möblieren zu laſſen. Die gefährlichen Feuerwehrleute Bei der Beerdigung des Tierarztes Dr. Sieb in Appenweſer wurde dem Kriegerverein von der Beſatzungsbehörde verboten, mit der Vereinsfahne und den Ehrenzeichen an der Veerdigung teilzunehmen. Ebenſo durfte die Feuerwehr nicht mit dem zu ihrer Ausrüſtung gehörenden Beil()) zu der Beerdigung er⸗ ſcheinen. Jahlungsplan Aus dem Kuhrgebiet Im bergiſchen Lande ſind mehrere neue franzöſiſche Zoll⸗ kontrollſtellen eingerichtet worden. In Hattingen wurde wegen angeblicher Verteilung von gegen die franzöſiſche Beſatzung gerichteter Flugblätter vom 19. bis einſchl. 26. März der verſchärfte Belagerungszuſtand verhängt. In Caſtrop wurde die 11. Infan⸗ teriediviſion durch die 3. franzöſiſche Infanteriediviſion unter General Douchy abgelöſt. In einigen Orten des bergiſchen Landes ſind in den letzten Tagen Teile der dort untergebrachten Truppen abgerückt. Sie 92 5 angeblich nach dem Innern Frankreichs zurücktransportiert werden. In Eſſen fand eine halbſtündige erfolgloſe Durchſuchung der Dienſträume des Arbeitsamtes nach Geldern der Ruhrhilfe ſtatt. Am Samstag wurde unter großer Beteiligung der von den Franzoſen in der Nacht zum Sonntag erſchoſſene Buchdruckereibeſitzer Kurt Schulte auf dem Ehrenfriedhof zur letzten Ruhe beſtattet. Im Trauergefolge befanden ſich mehrere noch übrig gebliebene Beigeord⸗ nete der Stadt Eſſen ſowie Vertreter anderer Behörden. Die Bei⸗ ſetzungsfeier verlief ſchlicht und einfach. Wieder ein Todesopfer! Der 27 Jahre alte W. Bracht wurde geſtern an der Zugſtrecke zwiſchen Vorhalle und Vollmerſtein von einer franzöſiſchen Patrouille erſchoſſen. Bracht befand ſich auf der Reiſe von Hagen nach Bo⸗ chum und mußte wegen der Zugunterbrechung in Vorhalle ausſtei⸗ gen. Dabei wurde er von der franzöſiſchen Bahnhofswache beſchoſſen, als er ſeine Reiſe zu Fuß fortſetzen wollte und die militariſierte Bahn⸗ ſtrecke offenbar in Unkenntnis der erlaſſenen Beſtimmungen zu über⸗ ſchreiten ſuchte. Die Zeugenvernehmungen haben keinerlei Anhalts⸗ punkte für die von franzöſiſcher Seite verbreitete Darſtellung erge⸗ ben, daß man von deutſcher Seite auf die franzöſiſche Wache Schüſſe abgeben wollte. Trotz wiederholter Bemühungen von deutſcher Seite, iſt die Leiche bisher nichtfreigegeben worden. Bezeichnendes Sfillſchweigen Die franzöſtſche enagenturen veröffentlichen ſeit eini⸗ n Nachricht gen Tagen keine Ziffern mehr über die Quantitäten der täg⸗ lichen Kohlen⸗ und Kokstransporte aus dem Ruhrgebiet. Nach dem„Intranſigeant“ ſollen nunmehr auch die Vorräte aus den Gruben Rheinbabens und den nördlich von Buer gelegenen Stein⸗ kohlenbergwerken beſchlagnahmt werden. Im Laufe dieſer Woche werde auch der Rhein⸗Herne⸗Kanal auf einer Strecke von 10 Kilo⸗ metern frei. Auf dieſe Weiſe könnten 40 000 Tonnen Koks und Kohle nach dem Rhein befördert werden. Ferner meldet das Blatt, daß für Donnerstagneue Operationen vorgeſehen ſeien, über die man aber nicht ſprechen wolle. Eine engliſche Skimme über die Erfolgloſigkeil der Ruhraklion In einem Vericht des„Obſerver“ über die Lage im Ruhr⸗ gebiet heißt es: Die deutſche Regierung und das deutſche Volk hätten ihren Kampf mit bemekkenswerter Tüchtigkeit geführt. Napoleon habe die Ziele der deutſchen geſchaffen. Poincaré habe die Frage wieder entzündet. Die Franzoſen und Bel⸗ gier wüßten jetzt zweierlei: daß für die wirtſchaftlichen Zwecke die Beſetzung geſcheitert ſei und daß für militäriſche Zwecke die An⸗ ſichten der Welt gegen Frankreich ſtünden. Ein juriſtiſcher Mitarbeiter des„Obſerver“ legt dar, daß Frank⸗ reichs Aktion den Vertrag von Verſailles verletze. Belgiſche Sozialiſten im Ruhrgebiet Sieben i Sozialiſten hatten eine Rundreiſe durch das Ruhrgebiet reree e Ein Sonderberichterſtatter des„Tele⸗ graph“ gibt Aeußerungen des früheren belgiſchen Miniſters Grau⸗ kers wieder, der mit zu der Delegation gehörte. Grauters betonte den einmütigen Willen der Arbeiter, nicht vor den franzöſiſchen Bajonetten zu weichen. Er rät den franzöſiſchen Truppen, ſich möglichſt raſch aus den Fabriken, Bahnhöfen, Poſt⸗ und Telegraphen⸗ ämtern zurlickzuziehen. Grauters hofft, daß bald Verhandlungen den Streit beenden. Für Rhein und Ruhr Eine Kundgebung von 500 000 Menſchen Berſin, 26. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Königs⸗ platz vor dem Reichstagsgebäude war am geſtrigen Palmſonntag der Zielpunkt ungezählter Tauſender, die ſich zu einer impoſanten Treuekundgebung für Rhein und Ruhr, die vom Berliner Sängerbund mit ſeinen 4000 Mitgliedern veran⸗ ſtaltet worden war, zuſammenfanden. Die gewaltige Demonſtration, die bei herrlichſtem Frühlingswetter ſtattfand, nahm einen ähnlichen erhebenden und überwältigenden Verlauf, wie ſ. Zt. die Proteſtver⸗ ſammlung zu Beginn der franzöſiſchen Ruhraktion. Nachdem das philharmoniſche Blasorcheſter die Feier durch einen heroiſchen Marſch eingeleitet hatte, ſtimmte der Berliner Sängerbund, der nicht weniger als 40 Vereine umfaßt, das Lied an„Der Gott der Eiſen wachſen ließ“, das von der Menge mit begeiſtertem Beifall aufgenommen wurde. Dann ſprachen zu gleicher Jeit auf allen Ecken des gewal⸗ tigen Platzes Abgeordnete der verſchiedenen Parteien und zwar von der deutſchen Volkspartei Dr. Everling, von den Demokraten Heile, von den Deutſchnationalen Laverrenz und vom Zentrum Fleiſcher. Als Vertreter der weſtfäliſchen Bergarbeiterverbände ſprach der Sozialdemokrat Janc ze k. Der Ruhrflüchtling Dr. Krie⸗ ger, der wegen„deutſcher Propaganda“ von den Franzoſen verhaf⸗ tet und zu Gefängnis verurteilt worden war, der aber ſeinen Scher⸗ gen hatte entfliehen können, ſchilderte die Leiden unſerer Brüder und Schweſtern im Ruhrrevier. Daran ſchloſſen ſich weitere Muſikvor⸗ träge. Zum Schluß erklang das Deutſchlandlied. Eine Samm⸗ lung für die Ruhrhilfe ergab viele Millionen. Man ſchätzte die Zahl der Teilnehmer auf etwa 500 00 0. Leider kam es im An⸗ ſchluß an die Demonſtration zu einem Nachſpiel, das beſſere Achtſam⸗ keit der Schutzpolizei hätte leicht verhindern können. Mehreren hun⸗ dert jungen Burſchen gelang es, durch das Brandenburger Tor zum Pariſer Platz vorzudringen. Hier verſuchten ſie vor der franzö⸗ ſiſchen Botſchaft zu demonſtrieren, wurden aber ſpäter zerſtreut. Es iſt immerhin merdwürdig, daß der Vorfall nicht ver⸗ hindert werden konnte, obwohl doch für die Schutzpolizei erhöhte Alarmbereitſchaft beſtand. Im übrigen hat ſich geſtern in Berlin nichts ereignet, was irgend wie die umlaufenden Putſchgerüchte hätte rechtfertigen können. deln. in Gefahren für die innere Front Entſcheidungsſchwere Wochen liegen vor uns. Die militäri⸗ ſche Aktion, die Frankreich mit dem Einbruch in das Ruhrgebiet unternommen hat, iſt ſo gut wie abgeſchloſſen. Ihr Ergebnis iſt ein völliger Mißerfolg Poincares. Es werden zwar noch einmal 20 000 Mann in Bewegung geſetzt, um im Ruhrgebiet ein⸗ zugreifen. Dabei handelt es ſich aber entweder um Ablöſung„ab⸗ gekämpfter“ Mannſchaften, oder aber um die Abſicht, nach außen Eindruck zu erwecken. Tatſächlich iſt Poincare militäriſch am Ende ſeines Lateins. Das beweiſt auch mit aller Deutlichkeit die ſtür⸗ miſche Sitzung in der franzöſiſchen Kammer, in der der franzöſiſche Miniſterpräſident ſich weigerte, eine Debatte über ſeine Ruhraktion ur Zeit zulaſſen. Er hat allllen Anlaß, die öffentliche Kritik zu fürchten. Auf unſerer Seite ſpringt der Erfolg der tapferen Ab⸗ wehrfront im Rheinland und in Weſtalen in die Augen. Der Wider⸗ ſtand hat über die brutale Gewalt geſiegt und wenn Herr Poin⸗ care heute gezwungen wäre, eine endgültige Bilanz ſeines Aben⸗ teuers zu ziehen, 10 müßte ſie in das Eingeſtändnis ausklingen, daß ſie trotz aller Aufgebote von Reiter, Roß und Wagen der tap⸗ feren Weſtfalen nicht Herr geworden iſt. 5 Aber Poincare hütete ſich wohl, ſchon jetzt die Bilanz zu ziehen. Ganz im Gegenteil. Er verſucht nunmehr das, was er militäriſch nicht erreichen konnte, auf dem diplomatiſch⸗politiſchen Umwege zu erzielen. Seit einiger Zeit ſchon befinden wir uns in dieſem politiſchen Abſchnitt unſeres Abwehrkampfes. Und wie die Dinge heute liegen, wird hier zum mindeſten die Vorent⸗ ſcheidung in allernächſter Zeit fallen. Und hier muß offen ge⸗ Frn werden: So ſehr wir das Scheitern der militäriſchen Aktion rankreichs als gewiß betrachten können, ſo ungewiß ſteht es mit dem politiſchen Erfolg. In Brüſſel hat Poincare die Bilanz der militäriſchen Aktion 15 müſſen. Von jenen Tagen an da⸗ tiert die politiſche Parole der Franzoſen und Belgier. Bliebe Deutſch⸗ land auch jetzt unerſchütterlich in ſeinem Widerſtand, ſo könnte uns auch die politiſche Waffe nichts ſchaden. Aber leider hat dieſe Waffe ſchon ihre Wirkung getan. So unerſchütterlich wir der Ge⸗ walt Widerſtand geleiſtet haben, ſo wenig ſcheinen gewiſſe Kreiſe des deutſchen Volkes wieder einmal der politiſchen Liſt des Gegners gewachſen zu ſein. Die polttiſche Parole, die in Brüf⸗ ausgegeben worden 15 lautete auf die Forderung direkter deut⸗ cher Angebote an Fran 3 und Belgien. Und ſeit jenen Tagen krümmen und winden ſich leider% beträchtliche Teile der bis⸗ Fieg d i0 5 Einheitsfront, um ſich aus der Umklammerung zu öſen, dur ſchaft zuſammengehalten worden ſind. Reichskanzler Dr. CTCuno hat in München und Stuttgart den alten Wahlſpruch des ungebrochenen Widerſtandes erneuert. Er hat erklärt, daß Verhandlungen nur möglich ſind, wenn De bedingungsloſen Räumung des Ruhrgebietes als des Ver liches Echo gefunden. demo Die Sozia lich bereit der deutſchen Sozialdemokratie über den R eln. Es ſcheint, als ob die deutſchen Sozialdemokraten nicht mehr die Rückgratfeſtigkeit hätten, dieſer Abordnung mit der Parole der Reichsregierung entgegenzutreten. Es wäre ſonſt unerklärlich, daß ſich Hermann Müller berufen fühlte, den Reichskanzler und den Außenminiſter wegen der Münchener und Stuttgarter Reichs⸗ kanzlerrede gewiſſermaßen als Angeklagte vor den Auswärtigen Ausſchuß zu zitieren, ohne mit deſſen Vorſitzenden, Dr. Streſemann, der von Berlin abweſend war, Fühlung zu nehmen. Es wäre ſonſt unerklärlich, aus welchem Grunde die Sozialdemokratie und der Wig Innenminiſter gerade jetzt die Zeit für geeignet hielten, reußen eine ganz unnötige innere Konfliktsſpann⸗ nung hervorzurufen. s wäre ſonſt unerklärlich, daß ſie die Frage der Getreidezwangswirtſchaft ebenſo wie kurz vorher die Steuerfrage zu einem innerpolitiſchen Zankapfel machen. Alle dieſe Eindrücke wirken zuſammen, um die gegenwärtige innerpolitiſche Lage in einem bedenklichen Lichte erſcheinen zu 10 Es iſt Aan klar, daß mit dem Verhalten der ſozialdemokratiſ tei die innere Einheitsfront ſteht und fällt. Es iſt ebenſo klar, daß die Sozialdemokratie die Verantwortun 5 dafür trägt, ob ſie der Regierung Cuno das Durchhalten ihrer Widerſtandsparole er⸗ möglichen oder dem franzöſiſchen Plane Vorſchub leiſten will. Fältt die ſozialdemokratiſche Partei jetzt der Abwehrfront in den Rücken, fo bereitet ſie damit die deutſche Kapitulation vor. Nicht umſonſt ſieht man jetzt ſchon im Reichstage Dr. Wirt und Dr. Breitſcheid des öfteren in traulicher Zwieſprache Dieſer Anblick allein wirkt wie ein Warnungsſignal. Das deutſche Volk ſteht tatſächlich vor der Entſcheidung, ob es politiſch zuſammenbrechen will, nachdem der Abwehrkampf gegen die mili⸗ täriſche Gewalt ſiegreich beſtanden worden iſt. Wir haben heute noch keinen Grund, zu Cdn ſef denn wir ſind nach wie vor poffen daß die Regierung Cuno feſt und unerſchütterlich iſt und wir offen, daß ſie auch die Gefahr zu beſchwören verſteht, die von der unſicheren Haltung der Sozialdemokratie ausgeht. Das deutſche Volk aber hat allen Anlaß, auf der Hut zu ſein, nicht nur gegen die Ein⸗ brecher im Weſten, ſondern auch gegen die Frontverderber im eigenen Hauſe. e Sundesgenoſſen Wir entnehmen dem„Daily Expreß“ vom 7. und 8. März fol⸗ gende kleine Ausleſe freundſchaftlicher Handlungen Frankreichs gegenüber England: „Ein Engländer, von Düſſeldorf nach Köln kommend, Be⸗ ſitzer eines abſolut gültigen franzöſiſchen Ausweiſes, wurde ſeines ſilbernen Zigarettenetuis erleichtert. Er proteſtierte, bekam aber die Antwort:„Was wollen Sie, es iſt Krieg!“„Auch gegen England?“ Der Franzoſe zuckt mit den Schultern.“ „Ein engliſcher Offizier reiſt in Zipil von der franzöſiſchen in die engliſche Zone. Noch in der franzöſiſchen 8580 45 zwei franzöſiſche Offiziere in ſein Abteil und werfen ihn ohne Erklärung hinaus. Hielten ſie ihn für einen Deutſchen? Oder wollten ſie lediglich dae ganze Abteil für ſich haben? Sie könpen beide darüber nachdenken, da der engliſche Offizier ſie in der britiſchen Zone ſoſort verhaften ließ.“ „Eine engliſche Dame wird in Wiesbaden von elnem ſchwarzen Franzoſen angerempelt. Sie ſtellt ihn zur Rede, worauf er ſie kräftig ohrfeigt.“ Hier ſprechen engliſche Zeugen von der Brutalität und Rück⸗ ſichtsloſigkeit von den Franzoſen. Es iſt verſtändlich, baß die öfſent⸗ liche Meinung Englands die Abſchnürung der engliſchen Zone als eine ganz beſondere Beeinträchtigung empfindet, da hierdurch Eng⸗ lands Ohnmacht klar bewieſen wird. f die bisher alle Parteien in treuer Geſinnungsgemein⸗ 255 chland der ndlungs⸗ ergebniſſes gewiß ſein kann. Das Zeichen dieſer erfreulichen Stand⸗ haftigkeit hat in der 5 Preſſe ein höchſt bedauer⸗ ratie ſcheint inner⸗ 2 ſein, auf den Köder Poincares anzu⸗ beißen. Stie erwartet eine internationale ſozialiſtiſche Abord⸗ nung, die ſich kürzlich in Paris zuſammengeſchloſſen hat, um mit reinbruch zu verhan⸗ n Par⸗ — ::!.!!!.!!; ————————————— „Verſtöße gegen die beſtehenden Weiſungen ziehen ſchwerſte Diſzi⸗ plinarbeſtrafung nach ſich, insbeſondere Dienſtentlaſſungen und ſtraf⸗ Reichsverkehrsminiſters. b5 Proben wieder abgeſetzt hat, iſt unerfindlich. Er iſt nicht einmal mög⸗ 2. Seite. Nr. 143 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Monkag, den 26. März 1923 Die Lage in der Pfalz. Von der franzöſiſchen Kriminalpolizei wurden in Ludwigs⸗ hafen neue Verhaftungen vorgenommen. Verhaftet wurde Dr. Wolff, Chemiker der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik, Mitglied der Nationalſozialiſtiſchen Partei, Kaufſmann Wilhelm Schwerzer, der Kreisſekretär des Kriegerverbandes Ludwig Heſſer, ſowie Kaufmann Armin Fiedler, bei dem kürzlich eine Hausſuchung ſtattgefunden hat, weil bei ihm verbotene Zeitungen gefunden wurden. Die Verhaftung der übrigen ſoll, wie verlautet, wegen angeblichen Vergehens gegen die Ordonnanz Nr. 71 N der Sicherheit der Beſatzungstruppen) erfolgt ſein. ie Verhaf⸗ teten wurden ebenſo wie der gleichfalls verhaftete Kaufmann Franz Bullinger in den von der franzöſiſchen Beſatzungsbehörde be⸗ ſchlagnahmten Teil des Ludwigshafener Amtsgerichtsgefängniſſes eingeliefert. Die bereits gemeldete Verhaftung des Oberbürgermeiſters Dr. Baumann von Kaiſerslautern durch die franzöſiſche 478 behörde, erfolgte, wie verlautet, aus dem Grund, weil ſich Dr. Baumann geweigert hat, einem franzöſiſchen Requiſitionsbefehl zur Bereitſtellung von Wohnungen für franzöſiſche Zoll⸗ und Eiſen⸗ bahnbeamte nachzukommen. Die Beförderung von Privatperſonen in den Poſt⸗ autos mußte eingeſtellt werden. Dieſe Perſonenbeförderung durch Poſtautos war der pfälziſchen Bevölkerung nach der Still⸗ legung des pfälziſchen Eiſenbahnverkehrs infolge der Militariſierung der pfälziſchen Strecken ein willkommenes Verkehrsmittel. Lockköder für die Eiſenbahner Eine franzöſiſche Verordnung, datiert aus Düſſeldorf, 20. März, wendet ſich an die deutſchen Eiſenbahner mit der Aufforde⸗ rung, ſich unverzüglich wieder auf ihre Poſten zu begeben und den früheren Obliegenheiten nachzukommen. Zugleich wird bekannt⸗ gegeben, daß die Franzoſen neben dem Perſonenverkehr auch den kommerziellen Verkehr im Intereſſe des Wirtſchaftslebens wieder aufnehnien und zu dieſem Zwecke die geſamte Verwaltung der Eiſenbahnen in den beſetzten Gebieten übernehmen, und zwar auch den fimanziellen Betrieb. Zu dieſem Zwecke ſei eine„Regie für die Eiſenbahnen im beſetzten Gebiet“ eingerichtet worden. Das deutſche Perſonal unterſtehe ſomit allein dieſer Regie und nicht mehr der Reichsregierumg. Zuwiderhandlungen würden ſtreng be⸗ ſtraft. Den willigen Eiſenbahnern werden zu wiederholten Malen die vollen deutſchen Gehälter nebſt Zulagen uſw. verſprochen. Außer⸗ dem wird die Verſicherung gegeben, daß das Deutſche Reich kei⸗ nerlei Maßregeln gegenüber dieſen Bedienſteten verwirklichen dürfe, weder jetzt noch in Zukunft. Um die Verordnung den Beamten eher ſchmackhaft zu machen, wird betont, daß die Wiederaufnahme des früheren Bahnbetriebs nur zum Wohle der Bevölkerung in den be⸗ ſetzten Gebieten erfolgen ſoll. Unterzeichnet iſt die Verordnung: „Die Regie“. Anſcheinend auf Grund dieſer Bekanntmachung ſind in Worms bereits 38 Dienſtwohnungsinhaber die ſich den Franzoſen nicht ge⸗ fügig zeigten, innerhalb 24 Stunden aus ihren Dienſtwohnungen ausgewieſen worden. Auch in Karthaus ſind 14 Eiſenbahn⸗ bedienſtete, die unter den Franzoſen nicht arbeiten wollten, aus⸗ gewieſen worden. Ferner iſt der Vorſtand des Betriebsamts Worms 2, Regierungsbaurat Jordan, verhaftet und ausgewieſen worden. Seine Familie hat ihm innerhalb 4 Tagen zu folgen. Erneutes Derbot des Reichsverkehrsminiſters Die Errichtung der franzöſiſch⸗belgiſchen Eiſenbahnregie veran⸗ laßte den Reichsverkehrsminiſter zu einer Bekanntmachung an das Eiſenbahnperſonal im beſetzten und Einbruchsgebiet, die folgendes beſtimmt: Keiner Weiſung der Regie iſt Folge zu leiſten. 2. Jedes Zuſammenarbeiten mit der Regie wird unter⸗ ſagt. 3. Der Aufforderung der Regie, unverzüglich zu den früheren Poſten zurückzukehren und den Dienſt wieder aufzunehmen, iſt unter keinen Umſtänden und an keiner Stelle nachzukommen. 4. rechtliche Verfolgung. Die Anordrumg der Regie zeigt, daß Frankreich und Belgien ohme die deutſchen Eiſenbahner den Eiſenbahnbetrieb nicht in Gang ſetzen können. Deshalb kommt alles darauf an, daß jeder auch den neuen Verlockungen gegenüber ſtandhält. Voller Schadenerſatz wird allen durch die Maßnahmen der Franzoſen und Belgier betroffenen Eifenbahnern und ihren Familien zugeſichert. Sämtliche Großorganiſationen in Gemeinſchaft mit den Per⸗ ſonalvertretungem ſtellten ſich vollinhaltlich hinter das Verbot des Frankreich und die Schweiz Der Petit Pariſien meldet: Die franzöſiſche Regierung lehnte den Vorſchlag der Schweiz a b, die Frage der Frei⸗ zonen vor das Haager Schiedsgericht zu bringen. Sie ſtellt ſich auf den Standpunkt, es ſei bei der des Freizonen⸗ abkommens nicht vorgeſehen, daß dieſes der Ratifikation durch eine ſchweizeriſche Volksabſtimmung bedürfe. Es ſcheine jedoch, daß ſolange eine Verſtändigung nicht erzielt ſei, franzöſiſcherſeits nichts an dem in den Freizonen tehenden Zuſtand geändert werden ſolle. *Jeitungsverboke in Elſaß-Cokhringen. Neuerdings wurden durch Verfügung des Generalkommiſſariats der Mannheimer Generalanzeiger“ und die„Berliner Börſenzeitung“ ver⸗ boten. National⸗Theater Mannheim Ira Diavolo „Eines Tages wird alles, was nicht dem Stile der Dichtung entſpricht, vom 22 Publikum 1 werden.“ So faßte Gretry, der eigentliche Begründer der Pariſer komiſchen Oper, ſchon um 1800 den Fortſchritt auf. Und die Zeit kam, da Eugene Seribe für Aubor Operntexte ſchrieb, die wirkliche franzöſiſche Luſtſpiele waren. Ein ſolches Buch liegt der Oper„Fra Diavolo“ zugrunde; aber wer kennt den Urtext von 1830? Um es kurz zu machen: in Mannheim war die komiſche Oper bereits vor Jahren Poſſe mit Muſik von Aubor geworden. Der Engländer und die Banditen führten das große Wort, und war des Kalauerns kein Ende! Daß die Banditen aber Zerlines große Szene ſtören und den Reiz der anmutigen Muſik aufheben, dürfte doch an einem„beſſeren“ Theater nicht geduldet werden. Man ſollte meinen, das gebildete Publikum würde dergleichen ablehnen. Aber dies Publikum kennt ja nur die Verzerrung, und freut ſich an den platte⸗ ſten Späſſen. Ob es überhaupt noch nach der Dichtung fragt, ob ihm ein feines Luſtſpiel im Rahmen der komiſchen Oper noch zuſagen würde? Ein neuer Dirigent und eine neue Zerline waren ſehr erfreu⸗ lich. Werner von Bülow machte ſeine Sache vortrefflich, traf den Stil und leitete die 5 e mit leichter Hand, die Bühne beherrſchend, das Orcheſter gleichſam mit der Ausdruckshand führend. Wie ein Hofkapellmeiſter alter Zeiten; auch unſere neue Zerline Guſſa Heiken gab ſubtile Hoftheaterkunſt. Aber ſonſt war von dieſer ariſtokratiſchen Kunſtübung nicht mehr zu hören. Wir wollen das Syſtem tadeln, aber den Einzelnen mildernde Um⸗ ſtände zubilligen. A. Bl. — Neues Theater im Noſengarten Hans Brennert:„Bon Fünf bis Sieben“ Warum man dieſen Luſtſpiel genannten läppiſchen Schwank zur Aufführung angenommen hat, iſt unerfindlich. Er iſt nur in Berlin nicht unmöglich, weil nur dort überhaupt in der Filmzentrale Wir⸗ kungsmöglichkeiten aus dem Stoff herausgekitzelt werden können; und nur dort möglich, wo die allerbeſcheidenſten Anſprüche eines durch Kino und Operette verblödeten Publikums nicht durch das Was,(des Inhalts), ſondern höchſtens durch das: Wie(der Toiletten und Körper)! und das: Wer(nämlich himmliſch ſüß dieſe oder jene Rolle ſpielt) befriedigt werden. Nein, dieſes armſelige, witzloſe und dazu ſchwanktechniſch äußerſt ſchlecht gemachte„Luſtſpiel“, iſt auch als reine Unterhaltungsware vollſtändig wertlos und unzulänglich. Wa⸗ rum man dieſen Luſtſpiel genannten Schmarren nicht nach den erſten Deutſcher Reichstag Drei Sitzungen Das letzte Zuſammenſein des Reichstags vor den Oſterferien ge⸗ ſtaltete ſich zu einer Sitzung mit Hinderniſſen, Wie bereits berichtet, weifelte der Abgeordnete Leutheußer die Beſchlußfähig⸗ keit des„die dann auch vom Präſidenten ordnungsgemäß feſt⸗ eſtellt wurde. In einer neuen Sitzung, die bereits 10 Minuten päter begann, überhäufte man ſich gegenſeitig mit Vorwürſen, warf man ſich von rechts und links Ilopalität und ähnliche hübſche Dinge an den Kopf. Nach endloſen, höchſt unerquicklichen Zänkereien ſetzte der Präſident den Ernährungsetat von der Tagesordnung ab und be⸗ raumte eine dritte Sitzung an, die eines pikanten Veigeſchmacks nicht entbehrte: Herr v. Gräfe gab im Namen der Deutſchvölkiſchen Freiheitspartei eine Erklärung ab. Wer ſo etwas wie eine de⸗ und wehmütige Abbitte erwartet hatte, ſah ſich gründlich getäuſcht. Im Gegenteil: Herr v. Gräfe trat äußerſt forſch und ſelbſtbewußt auf und rief den geſamten Reichstag zum Schutz gegen Herrn Severing auf, der ſich dürch das Verbot der nicht nur in Preußen, ſondern über das ganze Reich verbreiteten Deutſchvölkiſchen Partei einen Verſtoß gegen die Verfaſ euchee zu Pere—— 1990 aggreſſive Haltung des deutſchvölkiſchen Parteihäuptlings verſetzte die Kommuniſten in einen wahren Paroxismus der Wut. Man drang auf den Abgeordneten ein und nur der Autorität des Präſidenten Loebe war es zu verdanken, daß ein Zuſammenſtoß vermieden wurde. Schließlich kündigten noch die Deutſchnationalen eine In⸗ terpellation an, die das Verbot der Freiheitspartei zum Gegen⸗ ſtand haben ſoll. Dann vertagte ſich das Haus auf den 11. April. Die Sitzung des Auswärtigen Ausſchuſſes die heute vormittag ſtattfinden ſollte, hat abermals verſchoben werden müſſen. Reichskanzler Dr. Cuno iſt leicht erkrankt, er hat ſich auf ſeiner Reiſe nach Süddeutſchland eine Erkältung zu⸗ gezogen und muß ſeit Samstag das Bett hüten. Geſtern empfing er den Vorſitzenden des auswärtigen Ausſchuſſes des Reichstags, den Abgeordneten Dr. Streſemann, mit dem er vereinbarte, daß die Sitzung des Ausſchuſſes am morgigen Dienstag abgehalten wer⸗ den ſoll. Der Kanzler hat zu tehen gegeben, daß ihm an dieſer Verſchiebung liege, weil er den Beratungen auf jeden Fall perſön⸗ lich beiwohnen möchte. Die„Welt am Montag“ des dem linken Flügel der Sozialdemo⸗ kratie nahe ſtehenden Herrn v. Gerlach ſucht der Sache heute einen anderen Dreh zu geben. Das Blatt behauptet, die Verſchiebung ſei erfolgt, weil die Sozialdemokraten darauf beſtänden, daß Dr. Cuno zu der Sitz erſcheint.— Dieſe Darſtellung trägt den Stempel tendenziöſer Entſtellung auf der Stirn. Wegen der Er⸗ krankung anzlers mußte übrigens auch der für geſtern in Aus⸗ ſicht genommene Empfang, um den die deutſchvölkiſchen Abge⸗ ordneten v. Grüfe, Henning und Wulle nachgeſucht hatten, nicht ſtattfinden. Ein neuer Termin iſt noch nicht feſtgeſetzt. Der Luftverkehrsausſchuß ſetzte die Beratung des Geſetzes über Verkehr mit Kraft⸗ fahrzeugen von 1909 fort. Ein Antrag Dr. Barth(DN.), der das ſogenannte unbefugte„Schwarzfahren der Kraftwagenführer“ mit Gefängnis bis zu einem Jahr oder mit Geldſtrafe beſtrafen will, wurde abgelehnt. Dagegen wurde ein Antrag Dr. Leermann (DVP.) angenommen, welcher die Kleinkrafträder von einer Anzahl Beſtimmungen des Geſetzes ausnehmen. Die Nuflöſung der deutſch⸗völkiſchen Freiheitspartei Die parlamentariſchen Vertreter der deutſchvölkiſchen Freiheits⸗ partei, die Abgg. v. Gräfe, Wulle und Henning haben an den Reichs⸗ mimiſter des Innern eime Ein gabe gerichtet, in der ſie unter Hin⸗ weis auf die vom preußiſchen Miniſter des Innern Severing ange⸗ ordnete Auflöſung der deutſchnationalen Freiheitspartei den Reichs⸗ miniſter des Innern erſuchten, die verfaſſungsmäßige Zu⸗ laſſung des Verbots einer parlamentariſchen Reichs⸗ tagspartei durch den Miniſter des Inmermn prüfen zu laſſen. Die Mitglieder der Reichstagsfraktion haben durch ihren An⸗ walt die Entlaſſung der in Haft befindlichen Mitglieder bean⸗ tragt, da die Beſchuldigung der ⸗ zu einem Geheimbund und des Hochverrats nicht zutreffe und Fluchtverdacht nicht vor⸗ liege. Die genannten Abgeordneten haben ferner beim Unter⸗ ſuchungsrichter in Moabit beantragt, am Nen Eid ver⸗ nommen zu werden, damit ſie, wie ſie erklären, die Haltloſigkeit der gegen die deutſch⸗völkiſche Freiheitspartei erhobenen Vorwürfe reſt⸗ los aufklären können. Die deutſchnationaſe Reichstagsfraktion hat eine Interpellaſſon eingebracht, in der ſie die Auflöſung einer politiſchen Partei mit par⸗ lamentariſcher Vertretung als eine ſchwere Gefährdung der Freiheit des politiſchen parlamentariſchen Lebens bezeichnet und die Reichsregierung fragt, ob ihr die tatſächlichen Unterlagen der preußiſchen Regierung bekannt ſei und ob ſie bereit ſei, zu den durch dieſes Vorgehen aufgeworfenen Fragen Stellung zu nehmen. In einer weiteren Interpellation wendet ſich die Fraktion gegen die An⸗ weiſung des preußiſchen Miniſters des Innern, gegen alle Selbſt⸗ ſchutzvorganiſationen einzuſchreiten und alle Verſammlungen, die ſich eines Saalſchutzes bedienten, zu verbieten oder aufzuldſen. Dieſe Anweiſung entbehre der rechtlichen Grundlage, ſoweit es ſich um be⸗ rechtigte Notwehr gegen Störungen ſowie gegen gewaltſame An⸗ lich, wenn man ihn um ein Drittel kürzt— was leider nicht geſchah. Wer iſt der verantwortliche Dramaturg? Man ſpielte drei, ſa, drei lange Stunden daran! Man hatte aber, ſoweit man nicht ſchlief, das Gefühl, es dauere von Morgens bis Mitternachts. Aber man konnte nicht viel ſchlafen, weil auf der Bühne faſt ununterbrochen Lärm war: bald klingelte die Flurglocke, bald klingelte das Telephon, bald quickte jemand, bald heulte ſemand, bald ſchrie und lärmte jemand. Am meiſten Herr Wittgen. Er ſchrie den ganzen Abend, faſt drei Stunden lang, laut und überlaut. Vielleicht von Schmerz, weil er dieſe Rolle des bayeriſchen Sepp aus Berlin ſpielen mußte und doch aus Mänz oder ſowo her iſt. Es iſt nicht zu verſtehen, daß man die⸗ ſen— man erlaube den in der Kritik ſonſt nicht üblichen Ausdruck— dieſen Dreck ſpielte, wenn man nicht wenigſtens Hoffnung haben konnte, ihn durch die Darſtellung zu retten. Dieſe konnte der Spielleiter Felber nicht haben. Alſo warum? Ich bedauere Herrn Wittgen, deſſen Begabung ſich in anderen Rollen und ernſten Auf⸗ gaben als ſehr erfreulich und in fortſchreitender Weiterentwicklung ganz unzweideutig erwieſen hat; aber er war unmöglich, unerträg⸗ lich. Auch Elvira Erdmann, die ſich ſehr tapfer hielt, hat man keinen Dienſt erwieſen, daß man ſie die Filmdiva ÜUte Rofen aus Huſum recte Grete Brietzen aus Werder a. d. Havel ſpielen ließ. Sie machte, was ſie machen konnte, geſchickt, und machte vieles geſcheit für ſich zurecht. Aber auch ihre Vegabung liegt auf einem anderen Gebiet. Immerhin ſah ſie entzückend aus. Und die verſchiedenen übrigen Perſonen? Man kondoliert ihnen; ſie haben aber ihre Sache brav gemacht. Retten konnten ſie nichts. Eine ernſte Anmerkung zum Beſchluß: man verbietet in Mann⸗ heim„höheren Ortes“ eine vaterländiſche Dichtung, vor dem Kriege geſchrieben, alſo ohne die aggreſſive Tendenz des Augenblicks. Man ſpielt aber einen internationalen Spielplan aus Nicodemi, Ibſen Shaw, Tolſtoi u. a. Und man fügt dem nicht ein deutſches Werk, auch nur von dem geringen Wert eines ſauberen Unterhaltungsſtückes neu ein, ſondern eine minderwertige Nichtigkeit, ein Nichts über⸗ haupt. Hier wird Kapital vergeudet, das ſchon an⸗ gebrochen iſt: der Ruf des Mannheimer Theaters als einer deutſchen Kulturſtätte und das Vertrauen zu leitenden Stellen Das öffentlich feſtzuſtellen war dieſe Samstagsaufführung, bei der das Publikum allmählich in merkbar unzufriedene Stimmung geriet, nur der letzte Anlaß. Us. 1* Wie wir erfahren, hat der„Erfolg“ der Roſengartenneuheit: „Bon Fünf bis Sieben“ die Theaterleſtung veranlaßt, das „Luſtſpiel“ vom Spielplan abzuſetzen. Warum hat man ſich da überhaupt die Mühe der Einſtudierung gemacht, warum hat man dazu die Kraft der Schauſpieler mißbraucht? Warum, warum?, griffe auf Eigentum und perſönliche Freiheit und Sicherheit handelte. Entſprechende Interpellationen ſind auch von der deutſchnationalen Fraktion des Landtages eingebracht worden; außerdem hat die Reichstagsfraktion einen Antrag geſtellt, die Reichsregierung aufzu⸗ fordern, dem landesverräteriſchen, zum gewaltſamen Umſturz auf⸗ reizenden Aeußerungen der kommuniſtiſchen Preſſe, insbeſondere der „Roten Fahne“, wie den milſtäriſchen Vorbereitungen und dem ge⸗ waltſamen öffentlichen Vorgehen linksradikaler Organiſationen ent⸗ gegenzutreten. e a. D. Roßbach übergibt aus ſeiner Haft heraus durch ſeinen Rechtsanwalt der Oeffentlichkeit eine Erklärung, in der er beſtreitet, daß die Deutſchvölkiſchen und die ihnen angeſchloſſenen Jugendverbände Beſtrebungen nach gehen, die mit irgendwelcher Gewaltandrohung verknüpft ſeien. Neue Verhaftungen In Grävenroda wurde der völkiſche Schriftſteller Artur Dia⸗ 7 und in das Amtsgefängnis nach Liebenſtein ein⸗ geliefert. Der Oberpräſident von Niederſchleſien hat zuſammenhängend mit den Erklärungen Severings Haftbefehle erlaſſen gegen den Ingenieur Erich Witt, gegen den Ingenieur Heinz Wiſtinghauſen, Frau Irmgard von Reichenau, den Kaufmann Hans Werner Stirius, faͤmtlich in Breslau, den Kaufmann Johann Toeller in Trebnitz und den früheren Leutnant Horſt v. Tettenborn in Berlin. Die Polizei nahm ferner eine Reihe von Hausſuchungen vor. *** Berlin, 26. März.(Von unſerm Berliner Büro.) Um Weih⸗ nachten wurde, wie man ſich erinnern wird, in ſenſationeller Auf⸗ machung von amtlicher Seite in Altona über die Aufdeckung eines geheimbündleriſchen Neſtes in dem Kontor einer Scho⸗ koladefabrik berichtet; die Polizei gab bekannt, was alles an verdächtigem Material beſchlagnahmt worden ſei. Inzwiſchen hat der Staatsgerichtshof zum Schutz der Republik das Belaſtungsmate⸗ rial der Altonager Poligei geprüft und nunmehr auf Antrag des Ober⸗ reichsanwalts den hauptbeſchuldigten Direktor der Fabrik und die übrigen 22 Angeklagten außer Verfolgung geſeßzt. Kachtrag zum lokalen Teil Diebſtahl im Mannheimer Altertumsverein In letzter Zeit, vermutlich in den letzten drei Wochen, an einem nicht mehr näher zu bezeichnenden Tage, wurde hier in den im Schloß befindlichen Ausſtellungsräumen des Mannheimer Alter⸗ tumsoereins an einem Tiſch, in dem verſchiedene Uhren ausge⸗ ſtellt ſind, die 4 mit eſtigten Klammern, die die als Tiſchplatte dienende Glasſcheibe feſthielten, mit einem Schrau⸗ benſchlüſſel gelockert, ſodann die Glasſcheibe auf die Seite geſchoben und aus dem darunter befindlichen Kaſten die zwei nachbeſchriebene oldene Uhren im Geſamtwerte von etwa 2 Millionen ark entwendet: 1. Eine goldene Herrenuhr mit Schlüſſelaufzug, ohne Bügel, mit 4,5 Ztm. Durchmeſſer, reich verzierten Deckel und Rand. Innen trägt die Uhr die Inſchrift:„P. H. Irſchlinger a. Mannheim D 2,“. 2. Eine goldene Damenuhr mit Schlüſſetauf⸗ zug. Am Rand der Uhr befindet ſich ein Kranz von weißen Perlen. Die Rückſeite iſt reich mit Rubinen verziert, die nach der Mitte alle auf einen Punkt zuſammenlaufen. Von dem Täter fehlt bis jetzt noch jede Spur. Letzte Meldungen Höllein proleſtiert Berlin, 26. März. Nach einer Havas⸗Meldung aus Paris prote⸗ ſtiert der deutſche Kommuniſt Höllein gegen den Prozeß, den ihm die franzöſiſche Regierung macht. Er behauptet, der franzöſiſche Polizeibericht über ſeine Rede enthalte Unrichtigkeiten. Die bei ihm aufgefundenen Nottzen ſeien nur der Entwurf einer Rede. Er ſei mit Marcel Cachin und den anderen verhafteten franzöſiſchen Kommuniſten ſolidariſch, denn er teile ihre Meinung hinſichtlich der Aktion Frankreichs im Ruhrgebbet. Sozialiſtentagung in Berlin Berlin, 26. März. Die Vertreter der ſozialdemokratiſchen Ar⸗ beiterparteien von Frankreich, England, Belgien und Italien, die von der Pariſer Konferenz nach Berlin gekommen ſind, tagen zur Zeit mit Vertretern der deutſchen Sozialdemokratie. Die Verhandlungen ſollen heute zum Abſchluß kommen Wie be⸗ richtet wird, 105 eine völlige—9 eit mit den Deutſchen über die Rührfrage erzielt worden. Am 29. März findet eine neue Konfe⸗ renz der Ententeſozialiſten in Paris ſtatt, um ſich über die Aus⸗ führungen in Berlin ſchlüſſig zu werden. Verlin, 26. März. Nach einer Havas⸗Meldung aus Düſſeldorf ſind zwei aus Köln und Trier kommende Züge bei Gerolſtein zuſammengeſtoßen. Sechs Eiſenbahngegeſtellte und drei Rei⸗ ſende ſeien verletzt worden. Hamburg. 26. März. Zur Flucht des Kaufmanns Philipp Wie⸗ ſenthal wird gemeldet, daß Wieſenthal eine Hamburger Großbank um 200 000—220 000 Dollars gleich 4— 47 Milliarden Mark ſchädigte. Die Bank gewährte ihm gegen Konoſſemente Vorſchüſſe auf nach Newyork verſchiffte Chemikalien. Nach den Büchern ver⸗ ſchiffte Wieſenthal Waren im Werte von 80 000 Dollar, während er ——* Dollar erhielt. Der Aufenthalt Wieſenthals iſt un⸗ ekannt. Am Sonntagabend wurde man in das Neue Theater bemüht, um Herrn Kurt Reiß in der Rolle des Hans Hartwig in Halbes „Jugend“ anzuſehen. Man hätte auch dieſen Abend angenehmer verbringen können. Kurt Reiß vermag nicht(oder noch nicht) eine tragende Rolle mit Eigenwuchs auszufüllen. Vielleicht liegt ſeine Be⸗ gabung in der Linie des Charakterfaches. Jedenfalls war er in kleine⸗ ren Rollen dieſer Art einige Male recht hübſch. Doch bleibt auch hier abzuwarten, wieviel Nachwirkung der Schule ſich in Selbſtändigkeit umſetzt. Ein jugendlicher Liebhaber iſt er nicht. Dazu fehlt es ihm an innerer Wärme, an ausbrechendem natürlichem Temperament. Darunter vor allem litt ſein ein wenig blaſierter Hans, daß man keine innere Anteilnahme ſpürte, nichts Erlebtes; geſpielte ſtatt natür⸗ licher Jugend. Und daß muß in dieſem Falle da ſein, umſo mehr, wenn man den Hans zum erſten Male ſpielt und noch nichts Routine geworden ſein kann. Er hatte gut gelernt, aber er ſagte auf. Seine Sprechtechnik bedarf ſehr der Vervollkommnung. Mag ſein, daß aus ſeinem Anfängertum an einer kleineren Bühne, wo er viel und vielerlei ſpielen muß, die Begabung in der anderen Richtung ſich ent⸗ faltet. Im übrigen iſt die recht glücklich beſetzte Aufführung ein wenig abgeſpielt, ſo daß eine leichte Verſchiebung eingetreten iſt: bei Halbe hat die Dichtung das Uebergewicht über das Theater; in dieſer Auf⸗ führung hat das Theater das Uebergewicht. Dadurch ſchiebt ſich das Sudermänniſche darin, das nicht fehlt, unvorteilhaft in den Vorder⸗ grund. Das lieblich anzuſehende Frl. Mohr verirrt ſich zuſehends in die Bezirke des Luſtſpiels. hs. „Columbus“, ein Trauerſpiel von Franz Johannes Wein⸗ rich, wurde von Intendant Dr. Krätzer zur alleinigen Urauffüh⸗ rung für das Nationaltheater erworben und ſoll noch im Mai in Szene gehen. eDer umgedichteke Schiller. Die Zweite Studienbühne des Moskauer Künſtlerthegters hat ſoeben eine Neubearbeitung von Schillers„Räubern“ herausgebracht. Der Ueberſetzer P. Anta⸗ kolski hat die Kühnheit gehabt, den Verſuch zu unternehmen,„die alternde Romantik Schillers zu verjüngen und zeitgemäß umzuge⸗ ſtalten“.() Zu dieſem Zweck iſt der Proſadialog der Tragödie in Blankverſe gebracht; in den Text ſind allerhand moderne Worte, wie„Traktoren, Muſeen, Commis voyageurs“ u. dgl. verſtreut. Ueberdies iſt der Schluß der Tragödie völlig umgearbeitet: den Schlußauftritt des 5. Aktes bildet ein Epilog, wobei Karl Moor vor dem Vorhang einen Monolog ſpricht und erklärt, ſein alter Zwiſt mit dem Bruder Franz ſei noch nicht beendet, er, Karl, zähle ſich jedoch zu den„Romantikern der Freiheit“. Die Aufführung findet den Beifall der Moskauer„Prawda“. — —————————— Monkag, den 26. Mürz 19 N mannheimer General · An eiger mittag · Ausgabe) 3. Seite. Nr. 143 Meſſen und Ausſtellungen *Mindeſtens 166 000 geſchäftliche Beſucher auf der Leipziger Jrühjahrsmeſſe. Nachdem nunmehr auch die polizeilichen Anſchrei⸗ bungen über die Fremdenanmeldungen zur letzten Frühjahrs⸗ meſſe vorliegen, kann mitgeteilt werden, daß die Geſamtzahl der geſchäftlichen Meßbeſucher mindeſtens 166 000 beträgt und damit die Rekordziffer der Frühjahrsmeſſe vorigen Jahres übertrof⸗ fen hat. Die Ehrenausweiskarten, ferner die Dienſt⸗, Arbeiter⸗ Lehrer⸗, Studenten⸗ und Schülerkarten uſw. ſind dabei nicht mit⸗ gezählt. Trotz der geſpannten politiſchen und wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe, der erſchwerten Einreiſeerlaubnis, des niedrigen Dollar⸗ ſtandes u. a. m. befanden ſich unter der Geſamtbeſuchergahl rund 23 500 Ausländer. Städtiſche Nachrichten Palmſonntag Mit dem geſtrigen Sonntag nahm die Stille Woche, die Karwoche, ihren Anfang, in der Jeſus Chriſtus den Kreuzestod auf Golgatha erlitt. Der Sonntag Palmarum hat ſeinen Namen von dem Palmenſtreuen bei Jeſu Einzug in Jeruſalem. Für die Proteſtanten bedeutet die Stille Woche eine Einkehr und eine Sammlung des inneren Menſchen und die Vorbereitung für den höchſten Feiertag, den Karfreitag. In der katholiſchen Kirche werden am Sonmtag Palmarum Palmkätzchen geweiht. Dieſe ſchöne Sitte fand auch geſtern wieder zahlreiche Freunde. Das Wetter war prachtvoll und faſt zu lde. Es wurde einem ordentlich warm beim Spazierengehen. Die erquickende Früh⸗ lingsluft wurde in vollen Zügen eingezogen; ſie kräftigt die Lungen und macht dieſe widerſtandsfähiger. Ein Spaziergang im Freien dringt von Sonntag zu Sonntag neue Eindrücke, und neues Leben in der Natur. ie bekannten Mannheimer Erholungsſtätten, Rennwieſe, Waldpark, Schloßgarten uſw. wimmelten geſtern von Menſchen, die zu Fuß und zu Rad all' die reiche Frühlingspracht bewunderten. Vielfach konnte man beobachten, daß die Reſtau⸗ rantsgärten für den Verkehr geöffnet waren und die Leute im Freien ſaßen. Der Friedrichspark hatte geſtern ebenfalls eine ößere Anzahl Beſucher aufzuweiſen. Namentlich auf dem inderſpielplatz herrſchte ein fröhliches Leben und Treiben. war namentlich in den Vormit⸗ tagsſtunden ein recht reger. Bevorzugt wurden Heidelberg, das Neckartal wie die Bergſtraße. Auch nach Baden⸗Baden ſtrömte ein Teil der Ausflügler. An der Bergſtraße tritt ſtellenweiſe jetzt ſchon die Baumblüte recht auffallend in Erſcheinung. Hält die gelinde Witterung und der prächtige Sonnenſchein noch weiter⸗ hin einige Tage ununterbrochen an, ſo kommt die Baumblüte über die Oſterfeiertage zur vollen Entfaltung. Es iſt dann ein Blüten⸗ meer von ſeltener Schönheit und Pracht zu bewundern. Treten keine Nachtfröſte ein, ſo iſt auch auf eine ergiebige Kirſchen⸗ ernte zu rechnen. Aber nicht nur die Kirſchbäume ſind am Blühen, auch die anderen Kernobſtbäume, wie Pflaumen, Aprikoſen und Pfirſiſch entfalten ihre herrliche Blütenpracht. 7 Der Geſangverein„Germania“ veranſtaltete geſtern mittag im Vorort Feudenheim noch einen Sommertagszug, der, wenn er auch verſpätet kam, ſo doch herzliche Freude und eine ſtarke Beteiligung hervorrief. en Erſtochen Am Samstag abend kurz vor 5 Uhr kam es aus geringfügiger Urſache in der Wirtſchaft„Zum Müller⸗Stübl“ in der Werftſtraße (Jungbuſch) zu Meſſerſtechereien. Wie uns erzählt wurde, entſpann ſich zwiſchen dem Inhaber der Wirtſchaft, dem Wirt Ebeling, und dem 21 Jahre alten Taglöhner Roos aus Viernheim ein Wortwechſel. Roos wurde dabei ſo aufgeregt, daß er zum Meſſer griff und dem Wirt Ebeling einen ſolchen Stoß verſetzte, daß er blutüberſtrömt tot zuſammenbrach. Nach der Tat flüchtete der Mörder, der von den Gäſten ſofort verfolgt wurde, in das Gebäude des Konſumvereins in der Beil⸗ ſtraße, wo er von zwei Kriminalbeamten feſtgenommen wurde. Die Mordtat hatte ſich ſofort auf dem ganzen Jungbuſch herumgeſpro⸗ chen. Als die Kriminalbeamten mit dem Mörder auf der Straße erſchienen, um ihn nach dem Amtsgefängnis zu transportieren, hatte ſich eine Menſchenmenge von über 3000 Perſonen angeſammelt, die Miene machte, den Mörder zu lynchen. Der Transport des Burſchen vollzog ſich unter den größten Schwierigkeiten, da die Menſchenmenge fortgeſetzt verſuchte, Roos den Schutzleuten zu ent⸗ reißen und ihn zu verprügeln, was ſchließlich nichts geſchadet hätte. Der erſtochene Wirt wird als ein ſehr ruhiger Mann geſchildert. „ « Ausdehnung des engliſchen Anterrichts. Das badiſche Unter⸗ richtsminiſterium ſtimmt, daß zu im Lehrplan der Gymnaſien zu behandelnden Lehr⸗ gegenſtänden vom Beginn des neuen Schuljahres nach Oſtern 1923 an in den Klaſſen Quarta bis Prima Engliſch mit der für Fran⸗ h vorgeſehenen Stundenzahl in der Weiſe tritt, daß den Schü⸗ —55 ie Wahl zwiſchen dieſen beiden Fremdſprachen freigeſtellt iſt. Die Schüler müſſen beim Eintritt in Quarta entſcheiden, ob ſie 75 die Dauer des Anſtaltsbeſuches am franzöſiſchen oder engliſchen Unterricht teilnehmen wollen. Neben dem wahlfreien Unterricht im Engliſchen wird von der Unterſekunda an auch wahlfreier Unter⸗ im Franzöſiſchen erteilt. Beſuch der badi n t in einer ſoeben e Verordnung be⸗ Hochſchulen. Das Miniſterium des Kultus und Unterrichts eine Ueberſicht über den Beſuch der Auc ulen ausgearbeitet. Nach dieſer Ueberſicht zählte die Univerſität Heidelberg im Winterſemeſter 1922/½3 2895 Studierende(darunter 435 Studentinnen), die Univerſität Freiburg 3261 Studierende(darunter 454 Studentinnen) und die techniſche Hochſchule Karlsruhe 1990 Studierende, darunter 97 Studentinnen. Die Autonomie der Reichsbank und ihre Beamien. Die Selb⸗ ſtändigmachung der Reichsbank berührt auch das Verhältnis ihrer Beamten. Es iſt die Frage entſtanden, ob die Verſorgungsberech⸗ tigten, die dort alle Beamte oder in der aee von Beamten beſchäftigt werden, noch den Kürzungsvorſchriften der einſchlägigen Geſetze unterliegen, ipeſelig das e des Reichskanzlers über die Reichsbtink beſeitigt iſt. Der Reichsarbeitsminiſter bejaht jetzt dieſe Frage. Es wäre nichts an den Verhältniſſen geändert, die bisher für die Anwendung dieſer e e ee auf die betreffenden Perſonen maßgebend wären. Nach einer Mitteilung des Reichsbankdirektoriums ſind die Angeſtellten, die bei der Reichs⸗ bank als kaufmänniſche Hilfsarbeiter beſchätigt werden, weder als Beamte noch in der Eigenſchat von Beamten tätig. „Das Feſt der filbernen Hochzeil feiert heute Sattler Hein⸗ rich M— ninger und deſſen Gemahlin Julia geb. Pfannendörfer, E** *Einen ſchweren Anfall erlitt am Samstag Spenglermeiſter Wilhelm Renſch, der am Mittwoch in der Bürgerausſchußitzung den ſchwer erkrankten Obermeiſter Gruber am Tiſche des Stadtver⸗ ordnetenvorſtandes vertrat. Auf der Fahrt mit dem Rad nach dem Hauptbahnhof begriffen, wurde Herr Renſch, der in Heidelberg ge⸗ ſchäftlich zu tun hatte, auf dem Friedrichsring von einem aus einer Seitenſtraße herauskommenden Radfahrer dermaßen angefahren, daß er zu Fall kam und ſich einen Knöchelbruch zuzog. * Die Teuerung in den einzelnen Städten. Die Teuerungs⸗ zahlen liegen jetzt aus den 71 Gemeinden mit Eildienſt vom Februar vor. Sie betrugen für die Lebenshaltung der bekannten Familie in Mark in Berlin 223 858, Hamburg 250 058, Köln 240 577, Leipzig 208 476, München 215 730, Dresden 216 699, Breslau 209 672, Eſſen 230 874, Frankfurt a. M. 234854, Nürnberg 224 767, Stuttgart 211638, Chemnitz 209 059, Dortmund 219 772, Magdeburg 207 556, Königberg i. Pr. 228 810, Bremen 227 073, Stettin 209 810, Mann⸗ J. heim 226 558, Kiel 225 009, Augsburg 200 650, Aachen 271.574, Braunſchweig 200 173, Karlsruhe 239 606, Erfurt 208 173, Kre⸗ feld 243 835, Lübeck 225 248, Hagen i. W. 242 821, Zudwigs⸗ gafen 234 563, Darmſtadt 210 859, Gera 204 854, Gleiwitz 213 051, Frankfurt a. O. 202 225, Deſſau 193 262, Koblenz 245 862; Solingen * 4 259 726, Halberſtadt 195 742, Schwerin 195 528, Oldenburg 224 926, Worms 222 292, Heilbronn 188 347, Göttingen 207 321, Eiſenach 200 773, Stolp 191 242, Weimar 196 395, Waldenburg 198 177, Her⸗ ford 215 932, Bauzen 190 794, Weißenfels 196 574, Gießen 212 442, Schweinfurt 193 638, Lüneburg 211911, Eberswalde 205 044, Am⸗ berg 198 288, Fulda 220 997, Straubing 187 825, Annaberg 209 117, Reichenbach i. Schl. 177993 uſw. i mehr. In Mannheim und Umgebung mehr, ſeit der Zentralverband der In⸗ validen⸗, Unfall twen⸗ und Waiſenrentner dieſe Frage gelöſt hat. In er Gemarkung am iſraelitiſchen Fried⸗ hofe und ang n Altneckar lagert ſchon viele Jahre ein mächtiger„aus der guten alten Zeit herrührend. Der Verband, en Reihen Leute hat, die bei dieſer ſchweren en kargen Renten kaum das Leben friſten können, hat Unterſ ngsamt dieſe verfaulte Maſſe chemiſch ſultat iſt über alle Erwartungen groß⸗ m 8amtlichen Gutachten ſind die Proben nach zwar keine eigentlichen Düngemittel Nährſtoffen, die die Pflanze zu ihrem Wachs⸗ herter Boden. Der nicht ünbeträchtliche Stick 0,6% entſpricht etwa dem Gehalt an Stickſtoff während der Phosphorſäure(0,385) und Kali⸗ gehalt(1,39) anderen auch zu Düngezwecken benützben Stoffen, 3. B. Seegras und Holzruß, nahekommen. Die Maſſe birgt aber auch noch andere Subſtanzen als die in der Analyſe aufgeführten. Alle Stoffe, die eine Pflanze benötigt, ſind darin enthalten. Auf Grund des guten Reſultats wandte ſich der Vorſtand des Zentral⸗ verbands der Invaliden an den hieſigen Stadtrat mit der Bitte um Ueberlaſſung und Ausnutzung, die auch gewährt wurde. Die noch einigermaßen erwerbsfähigen Invaliden ſieben die Maſſe durch, wodurch eine mullige fette Erde entſteht. Mit dem Durchſieben wurde ſchon begonnen, es wurde auch ſchon Erde abgefahren, aber auch ſchon wieder geſtohlenl Intereſſenten werden um Unter⸗ ſtützung dieſes Unternehmens erſucht. Je mehr abgeholt wird, deſto mehr Inpaliden können ſich noch etwas verdienen. Anfragen kön⸗ nen am Lagerplatz zu jeder Tageszeit beantwortet werden. ktein Preisabbau in der Tuchinduſtrie. Die Preisvorbehalts⸗ kommiſſion der Deutſchen Tuchkonvention hat erneut bedeu⸗ tende Zuſchläge auf die Herſtellungskoſten feſtgeſetzt. Die Auf⸗ ſchläge ſind, wie der Konfektionär mitteilt, nach dem Zeitpunkt der Auftragserteilung geſtaffelt und wurden gegenüber den Januar⸗ Lieferungen je nach dem Zeitpunkt der Beſtellung um 285%(De⸗ gember⸗Aufträge) bis 3150(Juli⸗Auguſt⸗Aufträge) erhöht. Die 10 arenpre iſe erfahren hierdurch einen Aufſchlag von etwa —35. Zeit m beim f ſonde jelmehr tum bedarf, angere ſtoffgehalt von zirka in gelagertem 2 veranſtaltungen c Muſikverein. Brahms:„Deukſches Requiem“. Die Aufführung des„Deutſchen Requiems“ von Brahms i. J. 1916 durch den Muſik⸗ verein, die letzte hier in Mannheim, war vor allem eine Feier un⸗ ſerer Toten im Weltkrieg. Johannes Brahms hat mit ſeinem Werk dem tieff Leid erhebend Ausdruck gegeben. Auch in der Not der heutigen Zeit, die Deutſchland erlebt, wird es eine Stunde der Er⸗ bauung ſein, und allen in der Ueberwindung des Leids einen Weg zur Erneuerung und zum Aufſtieg weiſen. Bei der Aufführung wirken neben dem Chor des Muſikvereins das geſamte National⸗ theaterorcheſte er Litung Erich Kleibers mit. Als Soliſten wurden verp Henny Wolff, Sopran(Bonn), Rudol⸗ riton(FKarlsruhe), Arno Landmann, Orgel. Weyrauch, c3Hochſchule für Muſik. Die Soliſten des am Dienstag ſtatt⸗ findenden zweiten Hauskonzertes find neugewonnene Lehrkräfte der Anſtalt. Frl. Helma Schleußner, Frankfurt a.., eine Schü⸗ lerin des Pianiſten Renner, Frl. Nell Vaucher war Schülerin der auch in Mannheim bekannten Violiniſten Hirt(Baſel) und Heß (Berlin). Mieler⸗Bereinigung Mannheim. In der gutbeſuchten Haupt⸗ verſammlung der Mieter⸗Vereinigung Mannheim am 23. März d. J. erſtattete der 1. Vorſitzende, Fr. Kamm, den Geſchäfts⸗ und Kaſſen⸗ bericht für das Jahr 1922. Die zahlreichen inneren Verwaltungs⸗ und Organiſati können im einzelnen nicht wiedergegeben werden. Es arauf hinzuweiſen, daß mehr als 84 Sitzungen ſtattfanden, die F Vorſtands⸗, Mietenausſchuß⸗„Wohnungskom⸗ miſſion⸗, Mieterbeiſitzer⸗Beſprechungen uſw. verteilen. Neben dieſer inneren Organiſationsarbeit hat die Mieterbewegung ohne Zweifel erhebliche Fortſchritte in den großen Fragen des Mieterſchutzes ge⸗ macht. Durch die Tätigkeit der Organiſation wurden auch große An⸗ ſprüche an die Kaſſe geſtellt, die, wie in anderen Organiſationen, manche Schwierigkeiten bereiteten. Nach erfolgter Ausſprache, an der ſich insbeſondere die Herren Hüſam und Waſſer beteiligten und Anregungen für die künftige Tätigkeit machten, wurde dem Ge⸗ ſamtvorſtand wie den Rechnern Entlaſtung erteilt. Die nächſte Tätig⸗ keit wird in dem Ausbau der einzelnen Bezirke beſtehen, die ſich namentlich auf die Durchführung des Reichsmietengeſetzes, der In⸗ ſtandſetzungsarbeiten und der Beſtellung von Mietervertretern be⸗ faſſen muß. Um eine Fluktuation des Mitgliederſtandes zu vermei⸗ den, wurde beſchloſſen, daß bei Wiederaufnahmen und für den Fall, daß die Neueingetretenen ſofort Rechtsſchutz verlangen, eine doppelte Gebügr bezahlt werden muß. Die Geſchäftsſtelle iſt künftig nur noch für Mitglieder geöffnet. Der Beitrag wurde ab 1. April 1922 auf monatlich 150 feſtgeſetzt. Die Vorſtandswahl ergab folgendes Er⸗ gebnis: 1. Vorſitzender: Friedrich Kamm; 2. Vorſitzender: M. Na⸗ gel, 3. Vorſitzender: Waſſer. Als weitere Vorſtandsmitglieder wurden gewählt Fuchs, Willing, Kahlmann und Fiedler, als Rech⸗ nungsprüfer Walter und Hellmuth. Aus dem Lande l Weinheim, 23. März. Zwei Burſchen aus Viernheim, die ſich hier als Holzhändler ausgaben und einen Poſten geſtohlenes Holz für mehrere Hunderttauſend 1 zu verkaufen ſuchten, wurden durch die hieſige Gendarmerie verhaftet.— Der 50jährige pen⸗ ſionierte Aktuar Peter Stutz ſtürzte beim Fenſteröffnen in ſeiner Wohnung, da er das Uebergewicht verlor, aus dem 2. Stock auf die Straße herab. Er zog ſich dabei eine ſchwere Gehirnerſchütterung zu und wurde in faſt hoffnungsloſem Zuſtande in das Heidelberger Krankenhaus überführt.— Zwei Herren von hier machten in Mannheim die Bekanntſchaft zweier Frauensperſonen aus Hems⸗ bach, mit denen ſie ſich in deren Wohnung begaben. Hierbei wurde dem einen Herrn aus der Brieftaſche der Betrag von 110 000 4 geſtohlen. Auf erfolgte Anzeige wurde die Täterin verhaftet. Das Geld konnte wieder zur Stelle geſchafft werden. Heidelberg, 26. März. In der Nacht vom Freitag zum Sams⸗ tag wurde einem Studenten von einem mittelgroßen Manne mit glattraſtertem dickem Geſicht, der den auswärts wohnenden Studen⸗ ſen am Hauptbahnhof anſprach und ihn durch die Hauptſtraße bis zur Brunnengaſſe begleitete, eine ſhwarzlederne Brieftaſche mit einem Scheck der Rheiniſchen Eredihank Karlsruhe über 1 Million Mark— ausgeſtellt von der Maſchinenbaugeſellſchaft in Karlsruhe und einem Scheck der Vereinsbank Wiesloch über 1 690 000„— ausgeſtellt von der Bäckereieinkaufsgenoſſenſchaft Wiesloch⸗Stadt— geſtohlen. Peide Schecks lauten auf die Firma Heinrich Burk⸗ hard, Holzgroßhandlung in Achern. I. Wiesloch, 23. März. Aus der heutigen Bürgeraus⸗ ſchußſſitzung iſt zu berichten: Die Gemeindegebühren werden auf einen Abänderungsantrag des Zentrums hin anſtatt um 100 um 300 Prozent erhöht.— Ferner werden auch die Gebühren der Gemeinde⸗ waiſenräte, aber nur in der Eigenſchaft als Schätzer, höher veran⸗ ſchlagt— Billigung findet die Entwäſſerung des Frauenweiler Bruchs, ebenſo eine zweite Winterbeihilfe für Kleinrentner. Neben anderen Friedhoffragen wird auch der Antrag auf Uebernahme der Beerdigungskoſten durch die Stadt geſtellt, aber vorerſt den Frak⸗ tionen zur weiteren Beratung übergeben. * ftarlstuhe, 24. März. Die Polizei hat einen hieſigen Händler verhaftet der ſeit längerer Zeit täglich drei bis vier Hunde aus der Pfalz über die Maxauer Brücke brachte, die Tiere am Altrhein bei te und das Fleiſch als Nahrungsmittel verwendete, ſchau zu unterziehen.— In der letzten Nacht hier, während er in völlig betrunkenem ag, 300 000 M. durch einen unbe⸗ 35 Jahre alte Reſervelokomotiv⸗ verunglückte in Ausübung ſeines Jutherplatz entwendet.— nRieger von 52 Wi heln führer hier Berufes bei der Einfahrt in Raſtatt dadurch, daß er ſeinen Körper zu weit aus der Lokomotive herausneigte, dabei an einen Leitungs⸗ maſt anſchlug und ſo ſchwere Verletzungen erlitt, daß er daran verſtarb. 8 Bühl. 23. März. Die Aufklärung einer Mordtat iſt jetzt nach 3 Jahren gelungen. Im November 1919 war der Jagd⸗ aufſeher Karl Butſcher von Stollhofen von Wilderern im Walde durch drei Schüſſe getötet worden. Die Tat blieb damals unaufge⸗ klärt. Jetzt, nach mehr als 3½ Jahren, iſt es der Offenburger Staats⸗ anwaltſchaft gelungen, drei Varnhalter VBurſchen als die Mörder zu ermitteln. Kork(Amt Kehl), 24. März. In den letzten Tagen wurde ein Wäſchewagen der Wäſchereianſtalt Kork in dem Augendlick 183 ausgeplündert, als der Führer des Wagens einen Auftrag er⸗ ledigte. * Offenburg, 24. März. Die Polizei hat drei Burſchen von Varnhalt verhaftet, die beim Wildern den Jagdaufſeher Karl ovn Stollhofen bei Bühl im November 1919 erſchoſſen atten.. *Boll hei Bonndorf, 24. März. Der 20jährige Sohn des Kaufmanns Jakob Weiler machte ſich an der Lichtleitung zu ſchaffen, ohne den Strom auszuſchalten. Da er die nötige Vorſicht außer Acht ließ, wurde er vom elektriſchen Strom getötet. Kachbargebiete Frankenkhal, 22. März. Das Plenum des Land⸗ tags nahm am Donnerstag unde Erinnerung den Ausſchußantrag an betreffend der Umwandlunng des privaten Reallehrinſtituts Frankenthal in eine öffentliche Realſchule. Sw. Heppenheim, 23. März. In der Strickwarenfabrik Stödtl wurde ein Einbruch verübt und Waren i. W. von etwa 20 Millionen Mark geraubt.) Die Täter, zwei von Frankfurt und einer von Die⸗ burg, wurden im Bahnhof Darmſtadt verhaftet und ihnen die Beute abgenommen. * Türkheim, 24. März. Der 42 Jahre alte Taubſtumme, aber geiſtig völlig normale Joſef Kleber ſchlug ſeinem Vater mit dem Hammer die Schläfen ein, ſodaß deſſen ſofortiger Tod ein⸗ trat. Der Mörder, ein dem Trunke ergebener und arbeitsſcheuer Menſch faßte deshalb den Plan, ſeinen Vater zu beſeitigen“ weil dieſer ihn unter Kuratell ſtellen laſſen wollte, was ihm höchſt un⸗ gelegen war. Der Mörder wurde ins Gefängnis eingeliefert. Da⸗ bei hatte die Gendarmerie große Not, ihn vor der Lynchjuſtiz zu bewahren. Gerichtszeitung Mannheimer Strafkammer Aus der Luftſchiffwerft bei Brühl wurden im Januar dwei Motore im Werte von 160 000 Mark und Metall im Werte von 26 000 Mark geſtohlen. Die Diebe waren Leute, die auf der früheren Luftſchiffwerft beſchäftigt waren. Der Anſtifter, der Händler Eugen Günther aus Schwetzingen, wurde zu einer Gefängnisſtrafe von 1 Jahr, die Schloſſer Friedrich Rohr und Heinrich Leibnitz aus Ketſch zu je 8 Monaten Gefängnis, der Spengler Sebaſt. Herm aus Ketſch, zu dem die Motore ge⸗ ſchafft worden waren, erhielt 80000 Mark Geldſtrafe oder 2 Monate Gefängnis, der Schmied Heinrich Müller, der gleich⸗ falls beteiligt war, die gleiche Strafe oder 6 Wochen Gefängnis. Der 26 Jahre alte Schreiner Johann Barth aus Heidelberg arbeitete fünfviertel Jahre bei der Teigwarenfabrik Otto Kaiſer in Friedrichsfeld. Nachdem er wegen Lohnſtreitigkeiten ausgetreten war, ſtatbete er zuſammen mit dem Zementeur Karl Zeiß aus Eppingen der Fabrik heimliche Beſuche ab, wobei er ſich eines Nachſchlüſſels bediente, den Zeis hergeſtellt hatte. Einmal ſchleppten ſie zwei, das andere Mal neun Kiſten Nudeln im Geſamtwerte von rund 500 000 M. weg Zeiß, als der durch Vorſtrafen ſchwerer Belaſtete wurde zu 1 Jahr 6 Monaten, Barth zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Zwei weibliche Bekannte der Diebe, Barbara Becker und Margarete Riedling aus Doſſenheim, die ſich von den Nudeln ſchenken ließen, kamen wegen Hehlerei mit 3 und 1 Woche davon. Beim Dreſchen in der Nähe von Hockenheim hatte der Tag⸗ löhner Adam Steinhäußer aus Rheingönheim einen Sack Weizen und außerdem Stroh für ſich auf die Seite gebracht. Wegen ſeiner Vorſtrafen hatte das Schöffengericht gegen ihn eine Ge⸗ fängnisſtrofe von 5 Monaten ausgeſprochen. Seine Berufung blieb erfolglos. Auf die Frage des Vorſitzenden, wo er z. Zt. ar⸗ beite, erwiderte Steinhäußer übrigens:„Bei den Franzoſen Bei Kirſchgartshauſen ſchoß im Januar ds. Is. der Jagdauf⸗ ſeher Jakob Hönig aus Scharhof einen wildernden Hund, der dem Landwirt Chriſtof Herbel aus Sandhofen gehörte, an, ſo⸗ daß dem Tier die beiden Hinterläufe zerſchmetter)b wurden. Es lebte noch%½ Stunden, bis der Poſtaſſiſtent Nerz, ein Jagdlieb⸗ haber, ſeinen Revolver aus Sandhofen geholt hatte, um dem Tiere den Gnadenſchuß zu geben. Hönig wurde wegen Sachbeſchä⸗ digung unter Anklage geſtellt, da er auf heſſiſchem Gebiete die Jagdaufſicht ausübt, der Hund ſich aber auf badiſchem Gebiete be⸗ fand. Als der Zeuge Nerz vom Vorſitzenden gefragt wurde, ob der Hund ein wertvolles Tier geweſen ſei, erwiderte der Gefragte: „Ja, er war gut für nächtliche Jagd, da holte er für ſeinen Herrn die Haſen“. Hönig war durch Strafbefehl mit einer Geldſtrafe von 1000 Mark belegt worden Mit ſeinem Einſpruch erzielte er einen unerwarteten Erfolg. Das Gericht zog auch die mit der Tat verübte Tierquälerei in Betracht und erhöhte die Strafe auf 30 000 Mark. Ein gemeingefährliches Subjekt iſt die Straßendirne Karoline Naas. Am 30. Januar ds. Is., abends 9 Uhr, fragte ſie in der Dalbergſtraße den ihr begegnenden Schiffer Joſeph Schmitt um Anſchluß. Als dieſer ablehnte, fielen ſie und ihr Beſchützer üder den Mann her, ſchlugen ihn zu Boden und die Naas nahm dem Manne die Taſchenuhr weg. Ein 63jähriger Invalide, der den Lockungen der Dirne folgte, büßte gleichfalls ſeine Uhr ein. Das Urteil lautete auf 1 Jahr Gefängnis, 3 Wochen Haft und Arbeitshaus. Auf Kleptomanie wollte ſich die 46jährige Luiſe Leißmann hinausreden, als ſie kürzlich bei E 1 wieder einmal beim Taſchen⸗ diebſtahl erwiſcht wurde. Sie treibt dieſes Metier ſeit ihrer Jugend. Das Urteil lautete auf 1 Jahr Gefängnis und 5 Jahre Ehr⸗ verluſt. Jugendliche Millionenſchieber Ludwigshafen(Bodenſee), 22. März. Drei jugendliche Mil⸗ lionenſchieber ſtanden wegen eines verſuchten Platinſchmuggels vor dem Schöffengericht in Lindau. Der erſt 16jährige Meßger⸗ meiſters ohn Mater in Lindau hatte mit Wiſſen ſeines Vakers auf der Bank zwei Millionen Mark abgehoben und der 17jährige Kaufmannslehrling Her zog aus Karlsruhe und der 22jährige Friſeur Grelle aus Bregenz, die Beziehungen zu Platinverkäu⸗ fern hatten, ſollten den Schmuggel durchführen. Die Burſchen fuhren nach Pforzheim und fauften dort für 1,6 Millionen Mark 19,7 Gramm Platin. Bei dem Schmuggel fielen ſie aber der Polizei in die Hände Das Gericht verurteilte den jungen Majer zu 2 Monaten Gefängnis und 900000 Mark Geld⸗ ſtrafe, ſeinen Vater ebenfalls zu 2 Monaten und einer Million, den Herzog zu 1 Monat und 100000 Mk. und den Grelle zu 6 Wochen und einer halben Million Geldſtrafe. HOEH. Sehrlider Ho⁰I SDenHNlů Sheln ———— —— r—— 4. Seite. Nr. 143 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Monkag, den 26. März 1923 Sportliche Rundſchau Die ſonntägigen Fußballwettkämpfe Der geſtrige Sonntag ſtand im Zeichen des Spielwerbe⸗ tages des Sp.⸗ u. Tv. Waldhof. Der Veranſtalter kann mit dem Ergebnis zufrieden ſein. Es war ein voller Erfolg für ihn und die Sache des Sportes Ein herrlicher Frühlingstag be⸗ günſtigte die Wettkämpfe. unterlagen die Alten Herren des Platzvereins, denen des V. f. R. mit:0. Aber die Jugend⸗ mannſchaft ſchlug diejenige von Phönix Mannheim:0. Auch im Handballſpiel unterlag der Veranſtalter dem V. f. R. mit 30. Aber im wichtigſten Treffen des Tages in der Begegnung der Ligamannſchaften holte die eifrige Mannſchaft der Wald⸗ höfer einen beachtenswerten und wohl nicht gehofften:2⸗Sieg 5 80„Eine ſchöne Leiſtung gegen den ſtarken und ſieggewohnten egner. Der Stern des Odenwaldmeiſters Phönix Mannheim iſt im Erbleichen. Die Mannſchaft weilte in Karlsruhe beim F. C. Mühlburg und mußte eine harte:0⸗Niederlage mit nach Hauſe nehmen. M. F. C. 1908 bewies erneut ſeine aufſteigende Form und ſchlug die Ludwigshafener F. G. 1903 mit:0. Auch V. f. L Neckarau beteiligte ſich an der Ehrenrettung des Odenwald⸗ kreiſes und legte Fo. Frankenthal gar mit:1 herein. Man darf auf die nächſtens ſtattfindende Begegnung der Städtemann⸗ ſchaften von Mannheim und Ludwigshafen ſehr 2 55 ſein, —— die beiden Kreiſe in letzter Zeit mit wechſeln Erfolg ämpften. 8. Spielwerbetag beim Spork- u. Turnverein 1877 Waldhof Waldhof(A..)— V. f. R.(A..):4. Waldhof(I. Jugend— Phönix Mannheim(I. Jugend):0. Waldhof(Handball)— V. f. R. Mannheim(Handball):8. Waldhof(Liga)— V. f. R. Mannheim(Liga):2 (:), Ecken:3. Die 3000 Zuſchauer, die geſtern auf dem br. Zeuge obigen Kampfes waren, erlebten eine Ueberraſchung. Die„Bomben⸗ männſchaft“ des V. f. R. mußte vor der glänzend disponierten und eifrig ſpielenden verjüngten Waldhofelf die Segel ſtreichen und zwar durchaus verdient. V. f. R. glaubte den Sieg ſchon in der Taſche zu haben, als er ſich in ſtärkſter Aufſtellung dem mit 2 Erſatzleuten antretenden Gegner ſtellbe. Dieſe beiden Poſten waren von 2 Jugendſpielern beſetzt, die ſich glänzend bewährten. Der Anſtoß des V. f. R. kam nicht weit. Nachdem ſich die erſte Aufregung gelegt hatte, übernahm Waldhof das Kommando undd vermochte gut Dreiviertel der Spielzeit zu drängen. Die Einzelaktionen des B. f..⸗Sturmes ſcheiterten an der glänzend arbeitenden Hinter⸗ mannſchaft der Blauſchwarzen. Trotzdem konnte V. f. R. in der 40. Minute die Führung erringen. Doch kaum vier Minuten ſpäter ſtellte der Rechtsaußen, der eine Flanke von links durch Kopfball einlenkte, den Ausgleich her. Mit dieſem Reſultate:1 ging man in die Pauſe. Nach Wiederbeginn drängte Waldhof immer mehr und im An⸗ ſchluß an eine Ecke ſchoß der Halbrechte den Führungstreffer. Erſt jeßt ging V. f. R. aus 1⁰0 und konnte auch den Ausgleich nochmals herſtellen.:2. aber war es mit der Kunſt zu Ende und Waldhof wartete mit einem feinen Endſpurt auf, dem der Erfolg nicht verſagt blieb. 5 Minuten vor I 75 wieder durch den Rechtsaußen der Siegestreffer:2 für aldhof. Noch einige vergebliche Anſtrengungen beiderſeits, das Ergebnis günſtiger zu geſtalten, dann war Schluß und Waldhof hatte ſich die Ehren des Tages verdient erkämpft V. f. R. konnte geſtern gar⸗ nicht gefallen. Die Elf fand ſich garnicht zurecht, jegliche Energie und Kampfgeiſt fehlte, ja es wurde zeitweiſe direkt läſſig geſpielt. Dagegen kämpfte Waldhof mit ſeltenem Elan, jeder Mann gab ſein Beſtes, dadurch wurde der Sieg möglich. Die Entſcheidungen des Schiedsrichters, Herrn Schuhmacher(Spog. 1907 Mannheim), konnte man oft ſtark anzweifeln. 8. Weitere Ergebniſſe: 18. R. Mannheim:3(). ee de e hafen:0. 1904 Ludwigshafen— V. f. B. Frieſenheim 61. B. f. L. Neckarau— Fy. kenthal.1. Karl Fußballverein— Eintracht Frankfurt:1. Germania Frankfurt— Sportfreunde Frankfurt:2. vetia Frankfurt— Hanau 93:0. — Heddernheim:2. Kicker— Tſp. Frankfurt:1(Pokal). C. M— Phönix Mannheim:0. portklub Stuttgart— VB. f. B. Heilbronn:1(Verbandsſpiel). B. 850 8:0(Pokal). Toutona Wen 224 München— Feuerbach 2: ürth— Nitrn 721. Fürth berg 1. F. C. Nürnberg— Ty. A 11. Tv. 60— U Kfen:1. 8. 1* enir 0 8. Bürſtadt:0. Kickers g— 98 Feuerbach:0. T. B. Mannheim 46 A. H.— Germania e n⸗ ſchaft— T. V. Handſchuhsheim II:2.— I. Mannſchaft— T. V. Handſ⸗ im 1:2.— II. Jugendmannſchaft— Jugend T. V. Handſchuhsheim:0. Norddeutſchland: Meiſterſchaft: Hamburger Spv.— Boruſſia Harburg:1. Union Hamburg— Ballſpielklub Lübeck:1. Arminia Hannover— Werder Bremen:1. Weſtdeutſchland: Jahn Siegen— Kurheſſen Kaſſel:1. Ausland: Rapid Wien— Rudolfshügel:0. Admira— 11. ö Viema— W..C.:0. Sportklub— Floridsdorf:0. W..F.— Simmering 18. Joung Boys Bern— Tv. Augsburg:3. Joung Fellows Zürich— F. C. Zürich:3. Stũdteſpiele: Nürnberg⸗Fürth— St. Gallen:0. Nürnberg⸗Fürth— Baſel:1. Berlin— München:0. pferòderennen Pferderennen zu Karlshorſt. Glückauf⸗Hürdenrennen. 1000 000 A4, 2800 Meter. 1. Cipruts Innocenz(Stolpe), 2. Ge⸗ balind, 3. Memling. Ferner: Hartenſtein, Gaerdi früher Garderobe, Verdi, Orplid, Theobald. 16:10; 13, 15, 18:10. 2., 6 L.— Fuſt a⸗ nella⸗Jagdrennen 1200 000 ½, 3400 Meter. 1. rners Flieger Gerr v. Herder), 2. Perbi, 3. Erich. Ferner: Royal Blue, Cato. 42:10; 17, 13:10. 5., 3 L.— Mars⸗Jagdrennen. 1000 000„4, 3000 Meter. 1. Sklarecks Fabiola(Krünzlein), 2. Volaca, 3. Dro. Ferner: Fairneß, Element, Babieca, Ganymed. 30:10; 13, 12, 20:10. ½., 10 L.— Reſidenz⸗Hürden⸗ rennen. 2 100 000%, 3000 Meter. 1. C. v. Brandt⸗Schmerwitz' Lakl(Kukulies), 2. Colberg, 3. Argeſul. Ferner: Fontalyca, Me⸗ mento, Orkan, Simplicite, Wolkenſchieber. 34:10; 14, 17. 16:10. 1., 1½ L.— Wellgunde⸗Jagdrennen. 1000 000 A. 3700 Meter. 1. E. am Endes Wetterſcheide(Hr. v. Weſtern⸗ hagen), 2. Charleys Couſin, 3. Erich. Ferner: Schwerenöter. 24.10; 14, 24:10. 2., L.— Weißdorn⸗Jagdrennen. 1000 000. 3400 Meter. 1. Popps Ritter Blaubart(Stys), 2. Biedermann 2, 3. Tippel. Ferner: Taktſeſt, Centrifugal, Maral, Mozart. 38:10; 13, 12, 18:10. 2 L. Kopf.— Preis von Schön⸗ hauſen. 1000 000 l. 3000 Meter. 1. Sklareks Alarid(Kränz⸗ lein), 2. Räuberhauptmann, 3. Vitznau. Ferner: Welcome Bliß, Pad, Lo, Winna, Turfball. 15:10; 11, 19, 26:10. 2., 3 L. Pferòdeſport sr. Deutſche Pferde im Auslande. Hohe Pläne ſcheint Herr C. Gaebler mit der dreijährigen Stornoway⸗Tochter Conſtanza vor⸗ zuhaben. Die Meldung der Stute wurde auch bei der dritten Reu⸗ geld⸗Erklärung im Gran Premio d Italia, der mit 250 000 Lire ausgeſtatteten Dreijährigenprüfung am 27. Mai in Mailand ſtehen gelaſſen. Der letzte Reugeldtermin für das 2500 m Rennen iſt der 21. Mai.— Weitere deutſche Pferde werden bei den April⸗Ga⸗ lopprennen in Wien weilen. Herr Ehrenfried, der ſchon im vergangenen Herbſt mit großem Erfolge eine Expedition nach dem Prager Trabrennen entſandt hatte, wird diesmal mit 12 Pferden in Wien auf dem Plan erſcheinen. Die Pferde werden von dem neuen Stalliocken Mate begleitet und dürften längere Zeit in Oeſterreich bleiben. Kaòſport * Der Berufsſiraßenſahrer⸗Verband iſt dem Bund Deutſcher Radfahrer als korporatives Mitglied beigetreten. Der Verband hat ſomit den erſten Schritt zur Einigung im deutſchen Radſport, deſſen Fortkommen immer noch durch viele Zerſplitterung gehemmt iſt, un⸗ ternommen. Die Gebrüder Richter geſchlagen. Im Rahmen des Gau⸗ Saalfeſtes des Gaues Berlin(B...) wurden die Kreis⸗ meiſterſchaften im Zweier⸗ und Dreier⸗Radballſpiel ſowie im Achter⸗Kunſtreigen ausgefahren. Eine Senſation bildet die Nieder⸗ lage der Meiſtermannſchaft Gebrüder Richter(Klub Lichterfelder Herrenfahrer) durch Henke und Pagel vom.V. Stern⸗ Stettin. Nach Ablauf der regulären Spielzeit ſtand der Kampf 9ꝛ9. Die erſte Verlängerung brachte jeder Partei ein Tor und dann ſchließlich den Stettinern einen knappen Erfolg von 11:10. Im Dreier⸗Radball gewann.V. Concordia⸗Berlin mit:1 gegen.C. Groß⸗Lichterfelde 1894 und im Achter⸗Kunſtreigen R. V. Blitz⸗Neukölln. Autoſport Sr. Großer Preis von Deutſchland. Für das große Auto⸗ mobilrennen auf der Avusbahn im Grunewald, das am 10. Mai ſtattfindet, macht ſich bereits jetzt großes Intereſſe geltend. Mercedes und N. S. U. haben ihre 1—5 fertiggeſtellt und das Training auf der Bahn aufgenommen. Die Internationalität wird durch zwei italieniſche ewahrt werden, deren Meldung noch kurz vor dem 2. Nennungs chluß 1 iſt. Allerdings geht dieſe nur von dem Berliner Vertreter der Werke aus, doch iſt eine Beſtätigung derſelben aus Turin in den nächſten Tagen zu erwarten.— Das Rennen—85 dürfte eine der ſ beaſen internationalen Prüfungen werden. Es führt über die außer⸗ ordentlich lange Strecke von 500 Kilometer. Da außerdem die Avusbahn ſchwer zu befahren iſt, ſo iſt die Beanſpruchung des Ma⸗ terials außerordentlich. Motorraòſport sr. Keine Mokorradrennen auf Radrennbahnen. Auf den dem Verband Deutſcher Radrennbahnen angeſchloſſenen Bahnen dürften in dieſem Jahre keine oder nur ſehr wenig Motorradrennen vor ſich gehen. Bekanntlich haben ſich viele Motorradfahrer des A. D. A. C. von dieſem Verband getrennt und ſich zu einem neuen eigenen Ver⸗ band zuſammengeſchloſſen. Durch das Kartellverhältnis des A. D. A. C. und des V. D. R. in der Arbeitsgemeinſchaft deutſcher Rad⸗ und Motorradſportverbände mußte der V. D. R. gegen die Motorradfah⸗ rer, die dem A. D. A. C. nicht mehr angehören, ein Startverbot er⸗ laſſen.— Aus Kreiſen der neu gegründeten Motorradfahrer⸗Vereini⸗ gung verlautet, daß man dort weniger auf die ſportliche Betätigung auf den Radrennbahnen als vielmehr auf der Landſtraße Wert lege Begründet wird dies vor allem damit, daß unſere Bahnen bei wei⸗ tem nicht die Geſchwindigkeiten zulaſſen, die unſere ſtarken Maſchi⸗ nen zu leiſten im Stande ſind, daß unſere Bahnleiſtungen im Aus⸗ lande, das ſchnellere Bahnen beſitzt, gar keine Beachtung finden. Lei⸗ der hat man den propagandiſtiſchen Wert, der in den Bahnrennen liegt, völlig unberückſichtigt gelaſſen. Turnen. 13. 5 Turnfeſt in München. Die Vorarbeiten Deubſchen T t nehmen einen ſehr günſtigen Fortgang. Die der Anmeldungen hat 40 000 überſchritten; ſtändig laufen noch weitere ein, ſo man mit einer ungewöhnlich großen Zahl von Tellnehmern rechnen kann Das Münchner Feſt wird hinter ſeinen roßen Vorgängern, namentlich Wpaiß, nicht zurückſtehen. Die in anzierung iſt ebenfalls gänzlich abgeſchloſſen, und zwar durch günſtige Verträge mit einer ßen Anzahl von Firmen. Be⸗ ſonders 9 ſtellten ſich in ſelbſtloſer Weiſe zur Verfügung. Die ganze Thereſienwieſe wird eine bereits ſichergeſtellte Planken⸗ um erhalten; die Planken werden zum Teil koſtenlos über⸗ laſſen und nach dem Turnfeſt wieder von den betr. Firmen über⸗ nommen. Die 400 Meter⸗Laufbahn wird am 15. Juli, dem Haupt⸗ fonntag, den Radfahrern zur Verfügung geſtellt. Dieſe bringen am vormittag die deutſche Meiſterſchaft im 100 Kilometer⸗ Mannſchaftsfahren, die der Radrennklub von 1902 Mün⸗ chen zu verteidigen hat, zum Austrag. Schwimmen „Schwimmen in Magdeburg. Das dreitägige Schwimmfeſt des Hellas in Magdeburg brachte ausgezeichneten Sport. Aus dem reichen Programm ſeien eini Epenee erwähnt: 100 Mtr. Bruſt: 1. Sipos⸗Budapeſt:1/,7, 2. Rademacher⸗Magdeburg u. Sommer⸗Köln.18; Hauptſtaf 151 5 mal 100 Meter: 1. Hel⸗ las und M. A. F. C. Budapeſt:21; 400 Meter: 1. Arne Borg⸗ Stockholm:22.6, 2.:26.6(deutſcher Rekord), 3. Ake Borg:40.5; 200 Meter: Arne Borg 2226.3, 2. :26.8, 3. Rademacher:28; 100 Meter Rücken: 1. Skam⸗ pe.Köln:14.5, 2. Fröhlc Magdedung 114.8, 50 Meter kurze Strecke: Arne Borg 27.4; 100 Meter: Arne Borg:02.8; Amal 50 Meter Bruſt: Rhenus Köln und Hellas:25. Lawutennis krx. Davis-Pokal. Nicht weniger als 17 Staaten werden dies⸗ mal an den Kämpfen um den Davis⸗Pokal teilnehmen. Dieſe wur⸗ den für die Vorrunde wie folgt ausgeraten: Amerikaniſche Zone: Canada gegen— Hawai gegen Auſtralien.— Europäiſche Zone: Tſchecho⸗Slowakei gegen auhe Frankreich gegen Däne⸗ nien gegen Rumänien, England mark, Indien gegen Irland, S N Belgien, Italien gegen Faen 8 5 iſt Argentinien. is Ende Auguſt müſſen die Vorkämpfe durchgeführt ſein. Im September treffen dann die beiden Zonenmeiſter in Newyork zu⸗ mmen, deſſen Sieger dann zum Endſpiel gegen den Herausfor⸗ erer und Verteidiger, Vereinigte Staaten von Amerika, antritt.— Der Stifter des Pokals, Mr. Davis, der erſt vor wenigen Wochen das Präſidentenamt des amerikaniſchen Tennis⸗Verbandes übernom⸗ men hat, hat dieſes Amt jetzt niedergelegt. Boxen Der Weltmeiſter Battling Siki geſchlagen. In den Leicht⸗ und Schwergewichtskämpfen um die Weltmeiſterſchaft im Boxen in Dublin ſchlug der Kanadter Mactigue, Siki, der Träger der Meiſterſchaft von Frankreich, nach Punkten. Bei dem Kampf waren Carpentier, Descamps, Bockett und Mor an zugegen. Vor dem Beginn des Kampfes wurde angekündigt, daß Carpentier den Sieger herausfordern werde. Siki ging ſofort zu einem energiſchen Angriff über und verſetzte dem Gegner einige unangenehme Linkshänder. Während mehrerer Runden ſetzte er die Angriffstaktik fort, gegen die ſich der Angegriffene mit Kaltblütigkeit verteidigte. Nach der 7. Runde beſſerte ſich die Art Mactigues, der wiederholt Linksläufer ſchlug. In der 11. Runde traf Siki Mactigue auf die rechte Augenbraue. In der 13. Runde verſuchten beide Geg⸗ ner Knock⸗Duts zu machen, die aber mißlangen. In der 18. Runde verſetzte Mactigue Siki drei ſchwere Kinnſchläge, ſo daß dieſer zu⸗ ſammenbrach. Der Neger erholte ſich aber raſch. In der 19. Runde nutzte Mactigue ſeinen Vorteil weiter aus. Siki entzog ſich aber ge⸗ ſchickt ſeinen Schlägen. Starke Erregung kennzeichnete die Eröff⸗ nung der 20. Runde. Mactigue ging ſehr energiſch vor. Die von ihm erreichte Punktzahl war genügend, um als Sieger aus dem Kampfe hervorzugehen. Die Reichsbank zur Frage der Devisen- beleihung Das Reichsbankdirektorium hat auf eine Anfrage des Zentralverbandes des Deutschen Großhandels erklärt, daß- sich die Stellungnahme der Reichsbank gegen die Devisen- beleihung auf diejenigen Fälle bezieht, in welchen Devisen- bestände von Firmen oder Personen gehalten werden, die für ihren Geschäftsbetrieb überhaupt Devisen nicht nötig haben, oder wenn Firmen pp. über das für ihren Betrieb dringend notwendige Maß hinaus Devisenbestände halten. Wo es sich um berechtigte Bestände handelt und es unbedingt gehaten erscheint, z. B. zum Zwecke der Lohnzahlung, in Zeiten der Absatzstockung und dergl., eine Beleihung vor- zunehmen, wird die Reichsbank eine der Billigkeit ent- sprechende Rücksicht nehmen. In jedem derartigen Falle wird aber der Kreditgeber, wenn er seinerseits von der Reichsbank Entgegenkommen erwarten will, genau z u üken haben, ob die im Besitze der Firma befindlichen evisenbestände nicht die Höhe ihrer bestehenden oder doch in Kürze normaler Weise zu erwartenden Aus- landsverpflichtungen übersteigen und ob die Beleihung un- umgänglich, insbesondere zur Aufrechterhaltung des Be. triebes, notwendig ist. Am Ende des Schreibens des Reichsbankdirektoriums heißt es:„Wenn angesichts der zurzeit fehlenden Möglich- keit, Devisen— wenigstens in größerem Umfange— auf JTermin zu kaufen, Devisen zur Bezahlung der Einfuhr per Kasse und die dafür nötigen Mittel im Kreditwege beschafft wWerden, so handelt es sich um einen geschäftlichen Vorgang, der auch von uns als wirtschaftlich berechtigt angesehen wird und Faen den wir grundsätzlich nichts einz u- wenden haben.“ Feldmühle, Papier- und Zellstoffwerke.-G. zu Scholwin bei Stettin Diese Gesellschaft, in deren Aufsichtsrat die Berlinen Handelsgesellschaft und die Vulkan-Werke Hamburg und Stettin.-G. vertreten sind, hat im Geschäftsjahr 1 ihn Aktienkapital von 25 auf 80 Mill. erhöht. Sie erzielte, nachdem vor weg 120 Mill. 4 dem Werkerhaltungskonto zu- geführt wurden, im abgelaufenen Jahr nach Abschreibungen von 2 230 500(2 193 308)„ einen Reingewinn von 263 830 116—.72 950) A. Hieraus sollen 696 Vorzugsdividende und 30096(2576) gleich 607 Goldpfennig auf die Stamm- aktien verteilt, 20 Mill. 4 für Ruhegehalts- und Wohlfahrts- zwecke verwendet und 3140 116(447 254) auf neue Rech- nung Lorgetragen werden. Zu der Dividendenerklärung schreibt die Verwaltung in ihrem Rechenschaftsbericht: Die im Verhältnis zu unserer Friedensdividende von 120 Gold- mark für die Aktie geringe Auszahlung ist uns in der vor- Höéhe dadürch ermöglicht worden, daß wir einen eil unserer Druc k papierfabrik auf dſe Erzeugung anderer Papiere umgestellt haben, weil, ganz abgesehen von den Unannehmlichkeiten bei der Preisfestsetzung für Druckpapier, die Preise im Verhältnis zu den Selbstkosten oft unzüreichend waren. Nach der BIIanz betragen Schuldner 1 210 358 079(35 567 166), Bankguthab. 119 002 637 (13 081 402) 4. Unter Passiven erscheinen Gläubiger mit 905 105 485(20 199 345). Diese im Bericht erwähnten „Unannehmlichkeiten bei der Preisfestsetzung für Druck- apier“ dürften ganz besonderes Interesse der beteiligten reise verdienen. N Vom Getreidehandel auf Aktien. Dem Geschäftsberichtf der Großhandels-.-G. für Getreide und Mühlen- tabrikate in Charlottenburg über das erste Ge- schäftsjahr entnehmen wir u..: Das abgelaufene Geschäfts- jahr erbrachte einen Warengewinn von 57 913 304. Dem gegenüber erforderten Gener alunkosten 24 462 343 und Ab- schreibungen 3 722 466. Einem Sicherungskonto werden 14 Mill. 4 überwiesen, so daß ein Reingewinn von 15 728 494„ verbleibt. zu folgender Verwendung: 3096 DIivi- dende, Aufsichtsrat-Tantieme 1 052 849, Reservefonds 3 Mill. A, Wohlfahrtsfonds 1 Mill., Vortrag 1 675 645 l. Es WIird der.-V. eine Erhöhung des Grundkapitals um 70 Mill. A4 vorgeschlagen. Die Geschäftslage hat sich im laufenden Geschäftsjahr, das am 1. Oktober 1922 begonnen hat, bisher günstig angelassen.— Die Verwaltung der Getreide-, Kommissſon und Import.--G. in Düsseldorf schlägt eine Dividende von 25 Goldpfennig L. V. 1896) auf das Stammaktienkapital von 8 Mill. 4 aut er Grundlage des Goldankaufspreises der Reichsbank vor. Ferner soll eine 69ige wertbeständige Anleihe von 20 Mill. ausgegeben werden, die den Inhabern der Schuldverschreibungen Kapital und Zinsen auf der Grund- lage eines Guldenkurses von 500 gewährleistet. Von dieser Anleihe sollen 8 Mill. den Stammaktionären in der Weise angeboten werden, daß auf jede Stammaktie eine Schuld- verschreibung von 1000 zum Nennwert bezogen werden kann, während der Rest zum Teil den Mitgliedern der Ver- waltung und Beamten unter weitgehender perrverpflichtung zum Nennwert überlassen und zum Teil für zukünftig ein- tretende Beamte und für Angliederungszwecke zurück- behalten werden soll.— Das Gründkapital einer in Magde- burg gegründeten.-G. für Getfreidehandel in Magdebur 1 30 000 000 4, ausgegeben zu pari. Vorstand ist der Kaufmann Fried. Wilh. Boas in Magde- burg. Dle Gründer sind die.-G. für Landwirtschaft und Saatgut in Magdeburg, ferner die Kaufleute Otto Hosse, Martin Walter Starke, Waldemar Reinke und Albert Kelling, sämtlich in Halle /S. Den ersten Aufsichtsrat bilden Dr. med. Carl Roebel in Einsiedel bel Chemnitz, Justizrat Wolfgang Herzfeld in Halle und Dr. Magdeburg. Siemens elektrische Betriebe.-G. in Hamburg. Die .-V. genehmigte die Jahresrechnung für 1921½2, die infolge des durch die weitere Markentwertung bei der schweize- rischen Obligationenschuld entstandenen Valutaverlustes mit einer Erhöhung der Unterbilanz von 162,6 Mill. 4 auf 2726,4 Mill. 4 abschließt. Um den Konkurs zu vermeiden und die Möglichkeit eines Vergleichs mit den Gläubigern zu schaffen, ist bekanntlich über die Gesellschaft die Geschäfts- aufsicht verfügt worden. Wie der Vorsitzende ausführte, stehe die Gesellschaft im Stadium der Vorbereitung eines Zwangsvergleiches und hoffe in Kürze mit Vor- schlägen an die Gläubiger herantreten zu können. .. ̃ ⁰—KK———bb Denken Sie daran daß die Beſtellung unſerer Seitung für den Monat April in den nächſten Tagen beim Briefträger oder dem Poſtamt zu bewirken iſt, wenn in der regel⸗ mãßigen Lieferung keine Unterbrechung eintreten ſoll Mannheimer Seneral⸗Anzeiger. 8225 Curt Roenigk in 125 X. Z. 199 an die Geſchäfts⸗ R X Deutsch-Ostafrika-Linie. Monkag, den 26. märz 1923 Mannheimer General⸗Anzeiger.(Mittag⸗Ausgabe.) —.— 5. Seike. Nr. 143 Die Berechnung des Goldzollaufgeldes Das Goldzollaufgeld ist bisher in Anwendung des § 9 des Vereinszollgesetzes nach dem Aufgeldsatz des Tages berechnet worden, an dem die zum Eingang bestimmten Waren bei der zuständigen Zollstelle zur Verzollung usw. angemeldet und zur Abfertigung bestellt werden. Das wird durch eine Verordnung des Finanzministers dahin geändert, daf vom 1. April ab die Höhe des Auf- geldes sich nach dem am Tage der Zahlung gelten- den Aufgeldsatz richten soll. Das gilt auch dann, wenn nach dem 31. März 1923 ein geschuldeter Betrag aufgeschoben, gestundet oder mit Begleitschein II überwiesen wird. Ebenso wird künftig bei Nacherhebung und Zurückzahlung sowie bei Ausfuhrvergütung von Zoll das Aufgeld berechnet werden. * Karlsruher Lebensversicherungsbank.-G. in Karls- ruhe. Das Kapital wird um 10 Mill. auf 20 Mill. erhöht. Die Ausgabe der neuen Aktien erfolgt zwar zu pari, jedoch mit der Verpflichtlung der Bezieher 890% für den Organi- sations- und Betriebskostenfonds, 10% für die gesetzliche Kapilalreserve und 7½% für Kapitalverkehrssteuer einzu- zahlen, sodaß der Gesellschaft also über 100 Mill. 4 neues Kapital zuiliepen. Frankfurter Lebensversicherungs-.-G. Die beiden ersten Monate des Jahres 1923 brachten ein Neugeschäft in Höhe von mehr als 6 Milliarden Versicherungs-Summe (kast das Doppelte des ganzen Vorjahres); der Versiche- rungsbestand ist auf etwa 11 Milliarden Versicherungs- Summe angewachsen. Die Durchschnittssumme eines An- trages beträgt 650 000„4 gegen 100 000 Ende des Vorjahres. Gobrüder Junghans.-G. Der Aufsichtsrat schlägt die Erhöhung des Stammkapitals um bis zu 40 Mill. A vor. Da- bei soll den Besitzern der Vorzugsaktien Lit. A wie auch den Inhabern der Teilschuldverschreibungen der Umtausch in neue Stammaktien in der Weise angeboten werden, daß auf je 12 000 Vorzugsaktien bzw. auf je 15 000 Teil- schuldverschreibungen eine neue Stammaktie entfällt. Den Besitzern alter Stammaktien soll ein mittelbares Bezugsrecht derart eingeräumt werden, daß auf sechs alte Stammaktien eine neue zum Kurse von 600% bezogen werden kann. Zollerleichterungen für das Memelgebiet. Auf Vor- stellung der Memeler Kaufmannschaft hat der litauische Finanzminister eine Reihe von Erleichterungen für den Warenverkehr mit dem Memelgebiet ge- Währt. Der Plomben- und Vorführungszwang durch Spedi- teure Wird bis auf weiteres im Memelgebiet nicht eingeführt. Es bleibt vielmehr bei der früheren Handhabung der Ver- zollung. Berufskleidung und Arbeiterschuhe werden bei der Einfuhr mit dem niedrigsten Zollsatz von 596 belegt. Der Fakturenstempel wird zunächst für den Transitverkehr nicht erhoben. Die Kownoer Regierung prüft zurzeit noch, ob seine Aufhebung auch für die Waren-Einfuhr nach Memel angüngig ist. Aus dem Ueberschuß des letzten Geschäftsjahres des jetzt in Interessengemein- schaft mit der Woermann-Linie stehenden Unternehmens in Höhe von 362(i. V. 5,8) Mill. 4 wird wieder eine Dividende von 129% nebst einem Bonus für Valutaentwertung von 488(—) pro Aktie ausgeschüttet. Die Firma hat die Zahl ihrer Linien auf sieben erhöht, ferner hat die Deutsch- Australische Dampfschiffahrtsgesellschaft ihren Dienst nach Südafrika wieder aufgenommen und sich mit der Deutschen Ostafrika-Linie freundschaftlich verständigt. In der Bilanz erscheinen Bankguthaben mit 479(4,6) Mill. 4, Forderungen mit 715,8(250,4) Mill., Schulden mit 908,6(22,4) Mill. 4, Dampfer- und Hilfsfahrzeuge nach Abschreibungen sind mit dem Betrag von 114,76(57,48) Mill. ausgewiesen. * Deutsche Dampfschiffahrts-Gesellschaft Hansa, Bremen. Die Gesellschaft beantragt 50%(i. V. 10%) Dividende. Aus dem Tabakgewerbe. Die Verwaltung der Bre- mer Tabak-Fabrik Lloyd-G. in Bremen be⸗ antragt die Erhöhung des Grundkapitals um 16 Mill. 4 durch Ausgabe von 12 000 Stammaktien und 4000 Vorzugs- Aktien. Festsetzung der Vorrechte der Vorzugsaktionäre (erhöhtes Stimmrecht, 6% Vorzugsgewinnanteil, der notfalls aus dem Gewinn späterer Jahre nachzuzahlen ist). Ao..-V. 16. April.— Neugegründet wurde die Cigaretten- Export,-G. in Berlin. Grundkapital 30 Mill. 4, ausgegeben zu pari. Die Gründer sind: 1. Fabrik⸗ besitzer Sally Askanas, Berlin, 2. Fabrikbesitzer Arthur Krakauer, Berlin-Halensee, 3. Fabrikbesitzer Hermann Peege, Berlin-Karlshorst, 4. Fabrikbesitzer Karl Wiesenthal, Berlin-Charlottenburg, 5. Geschäftsführer Hans Wurm, Ber- lin-Südende. Den ersten Aufsichtsrat bilden: 1. Kauf- mann Eugen Pritschow, Berlin-Charlottenburg, 2. Fabrik- besitzer Sally Askanas, Berlin, 3. Fabrikbesitzer Arthur Krakauer, Berlin-Halensee, 4. Fabrikbesitzer Hermann Peege, Berlin-Karlshorst, 5. Fabrikbesitzer Carl Wiesenthal, Berlin-Charlottenburg.— Die Zigarrenfabrik W. Rie- ger& Co. ist in eine Aktiengesellschaft mit einem Grund- Deuisenmarkt Mannheimer Devisenmarkt, 26. März. Es notierten am hiesigen Platze(alles Mittelkurse): New Tork 20900(20000), Paris—(—), Brüssel—(—), Italien 1025(1030), Prag 625(625. Tendenz: Unverändert, bei mäßigem Geschäft. Der jugoslawische Dinar. Nach dem katastrophalen Kurssturz im Dezember weist der Dinar in der letzten Zeit zum erstenmal wieder eine ständig steigende Tendenz auf. Dies ist um so eigenartiger, als der Finanzminister Dr. Stoja- dinowitsch ausdrücklich erklärt hat, daß er bei der Gestal- ktung der Valuta nur die natürlichen Einflüsse zur Geltung kommen lassen und von allen Palliativmitteln, wie sie die Politik seines Vorgängers angewandt hatte, absehen Wolle. Allerdings sind diese Worte des Ministers nur cum grano salis aufzufassen, da er sich trotz seines Programms bisher nicht hat entschließlen können, alle Beschränkungen, die fkür den Devisenhandel in Jugoslawien noch immer bestehen, aufzuheben. Er ist sogar in der letzten Zeit zu einer Verschärfung in der Kreditpolitik geschritten, durch die er allerdings eine gewisse Verringerung der Staàatsschulden zu erzielen ver- mocht hat. Diese Tatsache würde aber noch immer keinen genügenden Grund für die feste Haltung des Dinars bilden, umsomehr als auch der andere Exponent, der die Währung beeinflußt, die Handelsbilanz, keine namhaften Ver- änderungen aufweist. Man wird daher trotz aller offiziellen Dementis an eine staatliche Interventionstätigkeit zugunsten des Dinars glauben müssen. Besonders in Wien sind in der letzten Zeit große Posten Dinare für unbekannte Rechnung gekauft worden. Holland 8250(8230), London 98000(90000, Schweiz 3870(3865), Tapital von 5 Mill. V umgewandelt worden. Es handelt sich um eine reine Familiengründung. Alle Aktien sind in den Händen der Kinder der verstorbenen Frau Antonie Schmitt, Witwe. Mitglieder des ersten Vorstandes der Aktien- gesellschaft sind die Herren Hans Jene, Karl. Gaedeke und als stellvertretendes Vorstandsmitglied Herr Georg Möhn. Mitglieder des ersten Aufsichtsrats sind: Bankdirektor Dr. Schwarzschild(Vorsitzender), Fabrikant Alfred Just und Oberingenieur Paul Klingen, alle in Karlsruhe. Waren und Märkte *Sinkende Holzpreise. Man schreibt uns aus Ett- Iingen, 23. März: Das Sinken der Stammholzpreise machte sich auch für die hiesige Gegend in einer recht empfindlichen Weise bemerkbar. Statt der veranschlagten Summe von 70 Mill. 4, wüurden Angebote von nur 29 Mill. gemacht, sodaß ein Erlösausfall von 41 Mill. 4 zu verzeichnen ist, wenn die Angebote ihre Genehmigung erhalten. Ein Ausgleich wurde durch die Schlagraumversteige- rung erreicht. Bei der Versteigerung erzielten einzelne Lose ein Ueberangebot von 16 000—132 000. Amerikanischer Funkdienst New Lork, 24. März.(WS) Funkdlenst.(Nachdruck verboten). 23. 24. Zuf. zus. 11000 38000 stand wt 13.50 13 50 Kaffe looo 12.25 12.25 Elektrolyt 1745 175 Ored. Bal. 425.25 Mal 10.70 10.80 Zinn loko 49 37 49 37 Zucker Centr!.14 728 Jull 989 10.— Slei.30.30 erpentin 157.— 155— Septbr..05.18 ink 8— 8— Savannah 149.— 148.50 Oktober—.——.—Elsen 30.50 30 50 N. Ori Baum 30.25 29.75 Dezember 878.85 Weldbleoh.10.10 Welzen rot—.—— Baumw. looo 30.20 29.55 Sohmalz wt. 12 57 12.42 Hart loko 135.75 135.— März—.——.—Taig 950 9 25 Mals ſoko 89.— 88.75 April 30.10 29 37[ Baumwsatöl 12.20 11.75 Mehl nledr.Fr.50.50 Mal 30 10 29 37 Mal 11.92 1175 höohst Pr,..75.75 juni 29 67 28 93J Petrol. oases 16 50 16.50 Getrdfr. Engl. 2/— 2/— Jull 29.15 28 50 tanks.—.— Kontinent 12.— 12.— Chleago, 24. März(WS) Funkdlenst.(Nachdruok verboten). 23. 24. Wolzen Mal 120 65 120.— Roggen jul 82 48 62.45 Sobwelne 7 Julf 115 65 113.35 Schmalz Mrz 11 57 11.42 leloht nledr..30.30 Mals Mal 73.75 73.50 7 al 11.65 11.47 nöonst. 8 5⁰0.50 * Jul 71.25 76 15 Pork—.——=Schw. niedr.—.— Hafer Mal 44 75 44.65 Rlppen Hal 10.55 10.27 hö ohst..25 8 20 Jull 44.85 44 45 Spaok nledr. 10.— 10.—] Zut. Chloago 340%0 12000 Rongen Ma 62 75 82 50 höohel. 11.— 11— Westen 118000 68000 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat März Nbein⸗Begel[ 20. 21. 22. 28. 24. 28.] Nedar-Pegelſ 20.21.J 22.23.21.J28. Schwerntel0 13 123.38 HKehl.35.38.50 Maxau. 4. 99.00.05 „.143.08.06.08.06 42.78½2 68.54.44 285 2% Köln Mannheimer Wetterbericht v. 26. März morgens 7 Uhr Barometer: 762,7 mm. Thermometer: 8,2 C. Niedrigſte Temperatur nachts: 7,30. Höchſte Temperatur geſtern: 18,50 C. Niederſchlag:.0 Liter auf den am. Oſt 2, heiter. 1 Mannheim .54 Heilbronn 4˙19 .27.21 3 1603.15.13,3.21 .19.12.10 ————...—.....—————..—..— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m b., Mannheim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme.— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Vetantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: für Kommunalpolitik: l r. Irc Hammes: Richard Schönfelder; für Gericht und Sport: Willy Müller; für Handels⸗ nachrichten. Lokales und den übrigen redaktionellen Inhalt: Franz Kircher; für Anzeigen: Karl Hügel. Kragen-Mäschemi Schorp lilefert: EI71 Stärkewäsche H 9 rren- Oberhemden Leibwäsche 8 nnahme- N3, 17, U 1. 9, G 5, 10, 86,8 Lindenhof: Bichelsheimerstr 24 Sehwetzingerstraße 68 Ludwigshafen: Mittelstraße 54 Kronprinsenstr. 46 tellen: Neckarau, Schulstr. 81. 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